Sichtweisen Ausgabe 2/2024 März

"Sichtweisen" – Heft 02/2024

Inhalt

Impressum

Editorial

Werbeanzeigen:

Einfach SynPhon!

DHV-Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

RTB

Im Gespräch:

Eine gute Fee für mehr Mut

DBSV-Nachrichten:

Nominiert für die ADele

Kurzinfo: Die Jury des 22. Deutschen Hörfilmpreises 2024

Kurzinfo: Wählen Sie Ihren Publikumsliebling!

Beraten und Beschlossen

Meldungen

Louis Braille Festival 2024: Das Programm ist da

Hilfsmittelmesse SightCity: Digital und in Frankfurt

Weibliche Führung für das Deutsche Taubblindenwerk

Braille lernen mit dem Punktum-Kurs des DBSV

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema: Die DBSV-Medienwelt

Die Sichtweisen gehen online

Kurzinfo: DBSV-Inform: Magazine zum Hören

Kurzinfo: Sieben Jahre "Sichtweisen"

Was die Welt erfahren soll

Kurzinfo: Informiert mit den Newslettern des DBSV

Verbindung und Austausch

Kurzinfo: Die Medien des DBSV-Jugendclubs

Ein Vogel wurde ausge-iXt

Kurzinfo: Der Sichtweisen-Podcast: Zwei Reihen im Angebot

Ein Fenster zur Welt

Kurzinfo: Weitersehen: Ein Thema im Mittelpunkt

Termine & Tipps:

Termine

Offene Generalprobe in der Berliner Philharmonie

Rhetorikseminar

Orientalischer Tanz

Tastführung im ehemaligen Grenzstreifen

Reiten für blinde und sehbehinderte Menschen

Yoga-Woche im Frühling

"Die Dreigroschenoper" mit Audiodeskription

Tanzworkshops

"Cabaret" mit Audiodeskription

Tipps

Fragen und Antworten zur Assistenzhundeverordnung

Forum:

"Ich genieße jede Sekunde"

Rätsel

Lösung des Januar-Rätsels

Ratefüchse im Glück

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Gesellschaft

Aktion Mensch verlässt Kurznachrichtendienst X

"Reisen für Alle" neu aufgestellt

Bildung

Neanderthal-Museum: "Bei Anruf Kultur"

Lego-Braille-Bricks nun auf Deutsch

Handreichung und E-Learnings

Auszeichnungen

"Großer Stern des Sports" für Guidenetzwerk

Aus den Ländern

Mehr Rücksicht im öffentlichen Raum

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Service:

Blind navigieren: Anweisungen in 3D

Kurzinfo: Erbrechtliche Beratung  –  ein Service der rbm

Medien:

Bücher

Sakra, mein Chakra

Die schwarze Rose

Eine verdächtig wahre Geschichte

Nachhausekommen

Eine Fingerkuppe Freiheit

Hörfilme

Hörfilme in den Mediatheken

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Zu verkaufen

Partnersuche

Gewerbliche Anzeigen

Englischkurs für alle!

Marschall Versand  –  Hilfsmittel für Blinde

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

AURA-Hotel Saulgrub

Papenmeier Hotline Service

DBSV: Augenblicke feiern

SightCity


Titelbild:
Das Titelbild ist rosa. Darauf prangt, über drei Zeilen verteilt, in großer schwarzer Schrift der Titel "Sichtweisen"  –  die Buchstaben sind fragmentiert dargestellt. In einem weinroten Kasten auf halber Höhe wird der Name des Magazins gut lesbar wiederholt. Links unten sind viele verschiedenfarbige Titelseiten der "Sichtweisen" zu sehen, angeordnet wie zwei Fächer. Die DBSV-Medienwelt bildet den Schwerpunkt dieser Ausgabe.



Impressum


"Sichtweisen" – Das Magazin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV)
78. Jahrgang
ISSN: 2511-7017


Herausgeber:
DBSV e. V.
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: 030 / 28 53 87-0


Redaktion:
Ute Stephanie Mansion, Anna Hinc, Lisa Mümmler, Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)
E-Mail: sichtweisen@dbsv.org


Die "Sichtweisen" erscheinen sechsmal im Jahr (Nr.1 Januar, Nr.2 März, Nr.3 Mai, Nr.4 Juli, Nr.5 September, Nr.6 November) in Print und Braille sowie als Bestandteil der zehnmal im Jahr erscheinenden DAISY-CD DBSV-Inform (kostenfreies Abo für Mitglieder aller DBSV-Landesvereine).


Jahresbezugspreis für Print und Braille:
24 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 27 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.


DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Kündigung des Abonnements bis Ende September für das Folgejahr.


Anzeigenverwaltung:
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: anzeigen@dbsv.org


Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen: 10 Euro, je weitere 50 Zeichen: 5 Euro.
Mediadaten für gewerbliche Anzeigenkunden auf Anfrage.


Produktion:
Print: DCM Druck Center Meckenheim GmbH, mit freundlicher Unterstützung
Braille: Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen)
DAISY: dzb lesen und Berola-Film GmbH


Personenbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechteridentitäten (siehe auch www.dbsv.org/gendern.html).




Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die "Sichtweisen" haben nun auch ihren Ort im Internet gefunden. Sichtweisen-online heißt die Plattform, auf der Sie von nun an Interviews, Porträts, Berichte und Meldungen zu allem, was mit Blindheit oder Sehbehinderung zu tun hat, finden werden. Vielfältig wie die Sichtweisen, die Sie in Schwarzschrift, Punktschrift oder zum Hören kennen, sind auch die Themen auf Sichtweisen-online.

Artikel aus den traditionellen Sichtweisen sowie nach und nach neue Inhalte werden Eingang auf Sichtweisen-online finden, sodass die Beiträge viel mehr Menschen zugänglich sein werden als bisher. Das ist gut, denn wir möchten, dass so viele wie möglich über die Herausforderungen, die eine starke Seheinschränkung bedeuten, informiert sind und im besten Falle willens und in der Lage, daran etwas zu ändern.

Doch die Sichtweisen in all ihren Erscheinungsformen sind natürlich nicht das einzige Medium des DBSV. Wir haben selbst gestaunt, über wie viele Kanäle der Verband Informationen in die Welt trägt. Für den Schwerpunkt dieser Ausgabe haben wir die Kanäle und Verbreitungswege nämlich zusammengetragen. Wir freuen uns, wenn der eine oder die andere neugierig wird auf eines unserer Medien, das er oder sie noch nicht kennt.

Als Leserinnen und Leser, Hörerinnen und Hörer der Sichtweisen sind Sie vielleicht eh gut informiert über alles, was im DBSV vorgeht. Dennoch laden wir Sie herzlich ein, in unserem Schwerpunkt auf Entdeckungsreise zu gehen durch die Medienwelt des DBSV. Der Beitrag über Sichtweisen-online von Redakteurin Lisa Mümmler wird bestimmt Ihr Interesse wecken an sichtweisen-online.org. Also, klicken Sie gleich einmal hinein!

Die "Sichtweisen" werden auch jetzt, nachdem das Internetportal Sichtweisen-online an den Start gegangen ist, sechsmal im Jahr erscheinen  –  wie gewohnt in gedruckter Form und auf der CD DBSV-Inform, deren Inhalte auch unter www.dbsv-inform.org abrufbar sind.

Viel Spaß bei der Lektüre, analog oder digital, mit den Augen, mit den Ohren oder mit den Händen wünscht

Ute Stephanie Mansion
Redaktion Sichtweisen

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Einfach SynPhon!

Elektronische Hilfsmittel, die das Leben erleichtern, sind unser Markenzeichen. Der bewährte EinkaufsFuchs-Produktkenner sagt mit einem Piep, was die Sache ist. Die Fledermaus-Orientierungshilfe erkundet Sicherheitsabstände automatisch und zeigt, wo es langgeht. Es ist zudem denkbar einfach, unsere Hilfsmittel kennenzulernen. Ein Anruf genügt und EinkaufsFuchs oder Fledermaus kommen vollkommen unverbindlich mit der Post zu Ihnen nach Hause. Alles Weitere erfahren Sie sehr gerne am Telefon  –  so einfach ist das!

Tel.: 0 72 50 / 92 95 55


SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

DHV-Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Neu  –  Victor Reader Stream 3

Der nagelneue Stream 3 ist die Taschenvariante der Victor-Reader-DAISY-Player-Serie, ob für unterwegs oder zu Hause. Er kommt in neuer, kompakter Größe und mit umfangreicher Ausstattung daher.

Dieser moderne Taschenplayer vereint zahlreiche Abspielfunktionen unterschiedlicher Hörmedien direkt vom Gerät oder über das Internet, in Kombination mit vielseitigen Aufnahmemöglichkeiten. Sein Bedienschema gleicht seinem Vorgänger und somit allen Victor Readern.

Als Speichermedien stehen der interne Speicher von 16 GB sowie eine SD-Speicherkarte von bis zu 1 TB zur Verfügung.

Wiedergegeben werden können die Inhalte über seinen neuen kraftvollen Lautsprecher, eine 3,5-mm-Kopfhörerbuchse und neuerdings auch über eine bequeme Bluetooth-Verbindung. So können geeignete Kopfhörer und Lautsprecher drahtlos verbunden und direkt genutzt werden.

Wie gewohnt führt seine sehr deutliche Sprachausgabe durch alle Menüs und Funktionen und macht ihn so komplett barrierefrei. Sie liest auch alle abspiel-baren Textdokumente sehr sauber und flüssig vor.

Seine neue Tastatur mit einem vollwertigen Nummernblock sowie größeren und taktil verbesserten Tasten erleichtert die Bedienung und hilft die Übersicht deutlicher zu behalten.

Eigene Hörmedien oder Daten können über seine neue USB-C-Schnittstelle via PC übertragen oder alternativ mit einem Victor-Reader-Stratus-Player auf die Speicherkarte überspielt werden.

Die Online-Medien, wie beispielsweise Hörbücher über DAISY-Online, Podcasts oder Internetradio, gelangen über WLAN direkt auf den Stream 3. Der größere Akku ist nun für bis zu 15 Stunden Betriebszeit bereit und ist in drei bis fünf Stunden wieder aufgeladen.

Der Victor Reader Stream 3 ist somit ein äußerst vielseitiger und moderner DAISY-Player für Medien vieler Arten, ob Hörbücher, Musik, Podcast, Textdokumente oder E-Books.

Sprechen Sie Ihre Notizen auf, erstellen Sie glasklare Aufnahmen oder schneiden Sie Inhalte aus dem Internetradio mit. Selbst Software-Updates sind einfach und werden über die Onlineverbindung mit nur einem Tastendruck ausgeführt.

Lieferumfang: Victor Reader Stream 3, Netzteil 1,5 A, USB-C-Kabel (1,8 m), medizinisches Informationsblatt, Bedienungsanleitung in digitaler Textform und Schnellstartanleitung auf CD

Best.-Nr.: 2020134
Preis: 549,00 Euro


Der Victor Reader Stream 3 ist ein vollwertiger DAISY-Player und kann über die gesetzlichen Kostenträger beantragt werden. Wir unterstützen Sie gerne dabei und bieten Ihnen dafür unseren unkomplizierten Rezeptservice an.


(Alle Preise verstehen sich inkl. 7 % MwSt.)


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover: Tel.: 05 11 / 95 46 50
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

RTB

Können Steine sprechen?

Und ob  –  Digitalisierung macht's möglich!

Bislang wurde schon eine Vielzahl an Geräten und Einrichtungen zum "Sprechen" gebracht, wie beispielsweise Baustellen, Aufzüge, E-Scooter, Lichtzeichenanlagen oder Fahrgastinformationen. Basis dafür ist die App-basierte LOC.id-Technologie, die dafür sorgt, dass blinde und sehbeeinträchtigte Menschen digitale Unterstützung im öffentlichen Raum erhalten.

Eine besondere Herausforderung, wenn es um bauliche Veränderungen geht, stellt der Denkmalschutz dar. Akustische Signalgeber dürfen dort nicht einfach installiert werden und so ist eine neue Idee entstanden: Pflasterstein raus  –  "sprechender" Stein rein.

Dabei handelt es sich um einen ebenerdig installierten Signaltongeber in Form eines Pflastersteins mit rutschfester und überfahrbarer Oberfläche. Um kabelunabhängig zu sein, erfolgt die Energieversorgung über ein Bodensolar-Modul.

Nähert sich eine blinde oder sehbeeinträchtigte Person mit aktiver LOC.id-App dem Stein, weist dieser akustisch auf örtliche Gegebenheiten, beispielsweise Eingänge, Gebäude oder Hindernisse, hin. Auch der Einsatz an Bushaltestellen ist denkbar, da die ebenerdige Installation keine Angriffspunkte für Vandalismus bietet.

Die Präsentation dieser Lösung hat bereits zu einer enormen Nachfrage geführt, denn Barrierefreiheit im öffentlichen Raum wird damit noch einfacher umsetzbar.

Überzeugen Sie sich und testen Sie die LOC.id-App kostenlos.


Kontakt:
Tel.: +49 5252 9154730
info@sms-start.de
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Übrigens:

Mehr zum Thema Barrierefreiheit finden Sie im Internet unter www.stockstübchen.de


Das Netzwerk:

BFW SmartInfo, Bolt, DraegerLienert, Trapeze, Urich Mobility, SWH.HAVAG, SCHAEFER, Schake, horizont, MindTags Group GmbH, FABEMA, YUNEX Traffic, init, rehalehrer.de, nissen, visorApps, swarco, DBSV, RTB, KONE, Stührenberg, AVT STOYE


SMS Smart Mobility Services

RTB

Im Gespräch:

Eine gute Fee für mehr Mut

Nach und nach sollen mehr Frauen im DBSV Verantwortung übernehmen  –  so sieht es ein Aktionsplan des Verbands vor. Doch nicht immer ist es leicht, Frauen für ein Ehrenamt zu finden. Motivieren statt entmutigen und vor allem sich selbst etwas zutrauen: Das ist das Credo der DBSV-Frauen-beauftragten Margit Giegerich, die ihr Ehrenamt kürzlich in andere Hände gelegt hat. Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März berichtet sie über ihr langjähriges Engagement und gibt Tipps zur Motivation. Neue Frauenbeauftragte ist Ute Lutzenberger, Mitglied des DBSV-Präsidiums.

Interview: Ute Stephanie Mansion


Margit, du warst zehn Jahre lang DBSV-Frauenbeauftragte  –  wie hat sich die Frauenarbeit im Verband innerhalb dieser Zeit verändert?

Ich war ja schon seit 2008 mit einer Kollegin zusammen Frauenreferentin im Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund  –  da ist die Zeitspanne insgesamt sogar noch ein bisschen größer. In den vergangenen zehn Jahren hat sich einiges getan für die Frauen, die sich auch mehr getraut haben, ein Ehrenamt zu übernehmen, in ihren Landesvereinen in Gremien zu gehen und auf eigenen Füßen zu stehen.


Deine Arbeit als Frauenbeauftragte bestand unter anderem darin, Seminare für Frauen anzubieten. Welche Art von Seminaren sind das?

Ich habe es von Helga Neumann, meiner Vorgängerin, übernommen, jedes Jahr ein DBSV-Frauenseminar zu planen und zu leiten. Einmal ist es ein kleines Frauenseminar  –  als Fortbildung für die Gruppenleiterinnen der Länder oder die, die es werden wollen. Und jedes zweite Jahr gibt es ein offenes Frauenseminar, zu dem alle, die Interesse haben, kommen können. Am Anfang hatte ich das nicht so auf Themen fixiert, aber in den letzten Jahren habe ich mir immer ein Motto überlegt, auf dem ich das Seminar aufgebaut und die entsprechenden Referentinnen und Referenten gesucht habe.

Zum Beispiel haben wir im Mai 2021, also zu Corona-Zeiten, einen Online-Frauentalk veranstaltet. Mit der blinden Moderatorin und Referentin Dörte Maack, die ja vielen bekannt ist, gab es den Online-Workshop "Blindlings in die Sichtbarkeit". Es ging darum, innere Barrieren und Bremser zu identifizieren und zu entmachten, die eigenen Stärken zum Leuchten zu bringen und schließlich darum, sich mit "blindentechnischen" Tricks auf eine Präsentation vor Publikum vorzubereiten. Körperhaltung, Mimik, Gestik und alles, was zu einem gelungenen Auftritt dazugehört, hat die Referentin uns beigebracht. Zwei Online-Seminare und das Projekt "Erfolgreich planen und leiten" gab es ebenfalls 2021.


Was waren für dich die Höhepunkte innerhalb der zehn Jahre, in denen du die Frauenarbeit des Verbands leitest?

Das Highlight war das Jahr 2021. Wegen der Pandemie war alles ausgebremst, aber beim Frauenreferat lief sehr viel. Die Europäische Blindenunion hatte aufgerufen zu einer Aktion, die Frauen mehr zu fördern, in den Vereinen mehr Verantwortung zu übernehmen, auch in den Vorstandsgremien, und da habe ich zusammen mit Silvia Hame vom DBSV-Präsidium, die mich immer unterstützt hat, und dem Sozialreferenten Reiner Delgado einen Aktionsplan entwickelt zur Förderung der Frauen im DBSV.

Diesen Aktionsplan haben Silvia Hame und ich im Oktober 2021 bei der Verwaltungsratssitzung in Bielefeld vorgestellt. Der Plan beinhaltet, dass die Landesvereine die Frauen mehr fördern, versuchen, sie mehr für die Gremienarbeit zu gewinnen und jeweils mindestens eine Vertreterin zu den Frauenseminaren entsenden und die Kosten dafür übernehmen. Auch sollen sie den Frauen ein Budget an die Hand geben, damit sie Referentinnen oder Referenten für ihre Frauenarbeit einladen oder Räume dafür mieten können. Auch Online-Veranstaltungen anzubieten, sieht der Aktionsplan vor.

Der Plan wurde von den Delegierten des Verwaltungsrats einstimmig angenommen, und das hat mich sehr gefreut. Natürlich muss er mit Leben gefüllt werden. Silvia Hame hatte vorher eine Statistik erstellt, aus der hervorging, dass es drei Landesvereine gab, die keine Frau im Vorstand hatten und auch solche, bei denen es weniger als 30 Prozent waren. Bei den übrigen lag der Frauenanteil im Vorstand zwischen 40 und 60 Prozent.


Inwiefern ist es gelungen, diese Zahlen zu steigern?

Es gibt noch Nachholbedarf. Schön finde ich, dass es im DBSV-Präsidium seit dem Verbandstag 2022 mehr Frauen gibt: Vorher waren es zwei, jetzt sind es vier, das ist ein großes Plus. Wir in Bayern haben leider auch nur zwei Frauen im Vorstand. Im vergangenen November waren Neuwahlen, und ich hätte mir gewünscht, es wäre wenigstens noch eine Frau dazugekommen. Aber natürlich muss es auch passen, man hat dann ja nicht nur ein Amt, es muss auch Spaß machen, man muss mit Herzblut dabei sein und den Frauen etwas anbieten. Manche Frauen entwickeln große Kreativität und nehmen das mit vollem Elan in die Hand, und andere wissen gar nicht so recht, was sie tun sollen.


Wie kann es gelingen, mehr Frauen und vielleicht auch mehr Mädchen  –  Stichwort Nachwuchsförderung  –  für ehrenamtliche Arbeit in den Vereinen zu gewinnen, oder warum ist das so schwierig?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es manchmal so ist: Eine Frau übernimmt ein Amt und plant eine Veranstaltung. Dann kommen vielleicht nur wenige Leute dorthin oder es ist eine Person dabei, die notorisch nörgelt. Dann werfen die natürlich gleich wieder hin. Mein Wunsch wäre es, dass man die neuen Ehrenamtlichen begleitet. Beim Frauenseminar sage ich immer: Ruft mich an oder schreibt mir eine E-Mail, wenn ihr Probleme habt! Wir können reden, um die Leute nicht gleich wieder zu entmutigen, sondern zu motivieren und zu sagen: Ja, die gibt es immer, die notorischen Nörgler, aber das sind eigentlich die, die mit sich selbst unzufrieden sind.


Du hast das Ehrenamt der Frauenbeauftragten nun in andere Hände gelegt. Wie wird es künftig weitergehen mit der Frauenarbeit, auch mit den Seminaren?

In diesem Jahr habe ich mir erst einmal eine Auszeit erbeten  –  aus persönlichen und aus gesundheitlichen Gründen. Wir machen dieses Jahr kein bundesweites Frauenseminar. Ich hatte darum gebeten, dass nach einer Nachfolgerin gesucht wird, und die wurde auch inzwischen gefunden: Ute Lutzenberger vom DBSV-Präsidium übernimmt die Aufgabe der Frauenbeauftragten, worüber ich mich sehr freue. Wir werden uns noch zusammensetzen, eine Übergabe machen, und ich bin überzeugt, dass die Frauenarbeit im Verband dann schwungvoll weitergeht.


Am 8. März ist Weltfrauentag: Wenn du einen Wunsch frei hättest zu diesem Tag, was würdest du dir wünschen?

Eine gute Fee, die den Frauen, jeder einzelnen, immer eine große Portion Mut und Selbstvertrauen schickt. Ich habe neulich ein schönes Beispiel gehört in Sachen Figur. Die Frauen sind halt immer unzufrieden mit sich und sagen: Da habe ich Pölsterchen, und da könnte es weniger sein. Ein Mann stellt sich vor den Spiegel  –  nur frontal, nicht von der Seite  –  und sagt: Passt schon! Eine Frau findet immer etwas an sich auszusetzen und sagt: Das kann ich nicht, und da bin ich nicht perfekt. Es fehlt an Selbstvertrauen, an Mut, an einer "Ich packe es an"-Haltung. Jede und jeder macht mal einen Fehler und hat Ecken und Kanten  –  es muss niemand perfekt sein, aber es ist wunderbar, wenn man ein Ehrenamt hat und ein positives Feedback bekommt, bei mir als Frauenbeauftragte eben zu den Seminaren.


Dazu ein Bild: Margit Giegerich trägt kurzes dunkles Haar, eine Brille, dunkle Kleidung und eine Kette mit blütenförmigem Anhänger. Sie steht auf einem sonnigen Weg, im Hintergrund sind verschwommen Büsche und Bäume zu sehen.

DBSV-Nachrichten:

Nominiert für die ADele

Audiodeskription (AD) ermöglicht es blinden und sehbehinderten Menschen Filme als Ganzes wahrzunehmen. Bei der Verleihung des 22. Deutschen Hörfilmpreises in Berlin werden die besten Audiodeskriptions-Teams ausgezeichnet. Nominiert sind 21 Spielfilme, Serien und Dokumentationen. Sie haben die Chance, am 19. März in ihrer Kategorie eine ADele, eine Trophäe aus Keramik, zu gewinnen.


Für die beste akustische Bildbeschreibung (Audiodeskription) verleiht der DBSV auch in diesem Jahr in sechs Kategorien den Deutschen Hörfilmpreis. Dafür nominiert wurden 21 Produktionen. Wer eine ADele, die Siegestrophäe aus hellrosa Keramik, gewinnt, wird am 19. März in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom in Berlin bekannt gegeben. Die festliche Gala und Preisverleihung wird unter www.deutscher-hoerfilmpreis.de im Livestream übertragen. Hier die Nominierungen im Detail.


Spielfilm Kino

  • Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry (GB 2023, Regie: Hettie Macdonald) eingereicht von Constantin Film
  • Ein ganzes Leben (Deutschland 2023, Regie: Hans Steinbichler) eingereicht von Tobis Filmproduktion
  • Roter Himmel (Deutschland 2023, Regie: Christian Petzold) eingereicht von Schramm Film Koerner Weber Kaiser & audioskript
  • Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war (Deutschland 2023, Regie: Sonja Heiss) eingereicht von No Limits Media

Spielfilm TV/Mediatheken/Streaming

  • Arielle, die Meerjungfrau (USA 2023, Regie: Rob Marshall) eingereicht von FFS Film & Fernseh Synchron
  • Johnny & Me aka Burnout mit John Heartfield (D/A/CH 2023, Regie: Kathrin Rothe) eingereicht von audiofilm
  • Sörensen fängt Feuer (Deutschland 2023, Regie: Bjarne Mädel) eingereicht vom Norddeutschen Rundfunk (NDR)

Serie

  • Deutsches Haus (Deutschland 2023, Regie: Isabel Prahl, Randa Chahoud) eingereicht von FFS Film & Fernseh Synchron
  • Haus aus Glas (Deutschland 2024, Regie: Alain Gsponer) eingereicht von Constantin Film
  • Maxton Hall  –  Die Welt zwischen uns (Deutschland 2023, Regie: Martin Schreier) eingereicht von Eurotape
  • Nackt über Berlin (Deutschland 2023, Regie: Axel Ranisch) eingereicht vom Südwestrundfunk

Dokumentation

  • Im Zaubertal der Kröten (Deutschland 2023, Regie: Angela Graas-Castor) eingereicht vom Bayerischen Rundfunk
  • Jeder schreibt für sich allein (Deutschland 2023, Regie: Dominik Graf) eingereicht von D-Facto Motion
  • Unsere Meere  –  Unbekannte Ostsee (Deutschland 2023, Regie: Thomas Behrend, Martina Andrés, Manuel Spescha) eingereicht vom NDR

Kinder- und Jugendfilm

  • Elemental (USA 2023, Regie: Peter Sohn) eingereicht von The Walt Disney Company
  • Krakonos Geheimnis (Tschechien, Slowakei, Deutschland 2023, Regie: Peter Bebjak) eingereicht von KiKA
  • Slava der Hund (Deutschland 2023, Regie: Maria von Heland) eingereicht vom NDR
  • Wo ist Anne Frank (Israel, Luxemburg, Belgien, Schweiz, Deutschland 2021, Regie: Ari Folman) eingereicht von Kinoblindgänger und Farbfilm Verleih

Filmerbe

  • Anna Göldin, letzte Hexe (Schweiz, Deutschland, Frankreich 1991, Regie: Gertrud Pinkus) eingereicht von Hörfilm Schweiz
  • Die dicke Tilla (DDR 1981, Regie: Werner Bergmann) eingereicht vom Mitteldeutschen Rundfunk
  • Jakob der Lügner (DDR 1974, Regie: Frank Beyer) eingereicht von der DEFA-Stiftung

Der 22. Deutsche Hörfilmpreis 2024 wird gefördert durch die Aktion Mensch. Hauptsponsor ist Pfizer Deutschland.

Weitere Informationen unter: www.deutscher-hoerfilmpreis.de


Dazu ein Bild: Vor einer Wand mit dem Logo des Hörfilmpreises stehen die Jury-Mitglieder Feo Aladag und Roman Knižka und halten sich symbolisch eine Hand ans Ohr.



Kurzinfo: Die Jury des 22. Deutschen Hörfilmpreises 2024

Erfahrungen in der Beurteilung von Audiodeskription bei Filmen bringen die Expertinnen und Experten der Hörfilmpreis-Jury alle mit. Manche von ihnen nutzen Audiodeskription auch, weil sie selbst blind oder sehbehindert sind. Nachdem Hans-Joachim Krahl den Jury-Vorsitz, den er viele Jahre innehatte, im vergangenen Jahr abgegeben hat, ist nun Jette Förster Vorsitzende der Jury. Hier die Namen der Mitglieder im Einzelnen:

Jette Förster, Mitglied des DBSV-Präsidiums (Jury-Vorsitz)

Feo Aladag, Produzentin und Regisseurin

Lars-Olav Beier, Der Spiegel

Verena Bentele, Präsidentin Sozialverband VdK Deutschland,

Dr. Alice Brauner, Produzentin

Peter Brass, Mitglied des DBSV-Präsidiums

Brigitte Grothum, Schauspielerin und Regisseurin

Roman Knižka, Schauspieler

Jan Meuel, Sozialarbeiter und Filmbeschreiber

Awet Tesfaiesus, Mitglied des Deutschen Bundestags, Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen



Kurzinfo: Wählen Sie Ihren Publikumsliebling!

Hörfilmfans können aus den 21 nominierten Beiträgen für den 22. Deutschen Hörfilmpreis ihren Favoriten wählen. Geben Sie Ihre Stimme der Produktion, die sich Ihnen über die Audiodeskription am besten erschließt. Der Sieger des Publikumspreises wird bei der Preisverleihung am 19. März in Berlin mit einer ADele geehrt.

Auf der aktuellen Ausgabe von DBSV-Inform sind im Anschluss an diesen Beitrag alle nominierten Filme in den Kategorien Spielfilm Kino, Spielfilm TV/Mediatheken/Streaming, Serie, Dokumentation, Kinder- und Jugendfilm und Filmerbe mit kurzen Ausschnitten zu hören. Im Internet werden die Filme vorgestellt unter: www.deutscher-hoerfilmpreis.de/nominierungen-2024.html.

Ihr Votum können Sie über ein Formular auf der Webseite abgeben oder per E-Mail an info@deutscher-hoerfilmpreis.de.

Oder schicken Sie eine Postkarte an den
DBSV
Rungestraße 19, 10179 Berlin


Bitte nennen Sie jeweils das Kennwort "Publikumspreis" und Ihren Favoriten.
Einsendeschluss ist der 12. März 2024.

Unter allen, die teilnehmen, verlosen wir eine Einladung zum 22. Deutschen Hörfilmpreis für zwei Personen (inklusive Anreise mit der Deutschen Bahn, 2. Klasse, und einer Übernachtung).

Beraten und Beschlossen

Das DBSV-Präsidium hat am 2. Februar online getagt. Hier die wichtigsten Entscheidungen.

Von Andrea Katemann  


Ute Lutzenberger neue Frauenbeauftragte

Den Austausch fördern, Frauen miteinander vernetzen, neue Dinge ausprobieren und Ideen aufgreifen, für die sich Frauen interessieren: Das hat sich Ute Lutzenberger für ihre zukünftige Arbeit als Frauenbeauftragte im DBSV vorgenommen. Das Präsidium dankt Ute Lutzenberger für die Bereitschaft, sich für die Interessen von Frauen im Verband einzusetzen.

Außerdem dankt das Präsidium Margit Giegerich für ihre langjährige geleistete Arbeit als Frauenbeauftragte, vor allem für die regelmäßige Organisation der Seminare für Frauen. Es wünscht ihr alles Gute. (Mehr im Interview mit Margit Giegerich)


"Präsidiumsgespräch": Podcast-Reihe geht weiter

Auch in diesem Jahr wird es regelmäßig die Podcast-Reihe "Präsidiumsgespräch" geben. Bei dieser Podcast-Reihe ist immer mindestens eine Person aus dem Präsidium beteiligt, um über aktuelle Themen zu informieren und mit anderen darüber zu diskutieren. Im nächsten Podcast, der im April erscheinen wird, steht das Louis Braille Festival im Mittelpunkt. Winfried Specht ist als Präsidiumsmitglied in Stuttgart direkt vor Ort in die Vorbereitungen eingebunden. Er beschäftigt sich dort unter anderem mit der Thematik, sich auf dem Festivalgelände gut orientieren zu können, und wird aus erster Hand berichten.


Projektverlängerung für "Video für alle" beantragt

Die Online-Kampagne für das Projekt "Video für alle", die zu einer hohen Zahl an Aufrufen der Webseiten geführt hat, ist erfolgreich beendet worden. Die Kampagne dauerte vom 21. September bis zum 21. Dezember vergangenen Jahres. Ziel in diesem Projekt ist es unter anderem, dafür zu sensibilisieren, wie in Videos mit einfachen Mitteln dazu beigetragen werden kann, dass sie für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglicher werden. Gerade wird eine Projektverlängerung beantragt, um weiterhin Kapazitäten zu haben, sich mit dieser wichtigen Thematik zu beschäftigen.

Auf einer DBSV-Webseite gibt es weitere Informationen, darunter unterhaltsame Videos, die vermitteln, was beim Erstellen von eigenen Kurzfilmen beachtet werden muss, um blinde und sehbehinderte Menschen nicht auszugrenzen. Der Link zur Webseite lautet: www.dbsv.org/video-fuer-alle.html


Barrierefreiheit: Pool von Test-Personen im Aufbau

Auch beim Projekt "Durchsetzungsbegleitung" ist eines der Ziele Sensibilisierung. Blinde und sehbehinderte Menschen sollen sensibilisiert und ermutigt werden, digitale Barrieren bei öffentlichen Stellen zu melden.

Im November gab es im Rahmen des Projekts eine Informationsveranstaltung zu einem sogenannten Usability Pool. Die Schaffung eines solchen Pools hat zum Ziel, Testerinnen und Tester an Unternehmen und/oder Institutionen zu vermitteln, die ihre digitalen Angebote bezüglich Barrierefreiheit beurteilen lassen möchten. Ein solcher Test kann als Ergänzung zu anderen standardisierten Prüfverfahren, die eingesetzt werden, um den Stand der Barrierefreiheit eines Angebotes zu ermitteln, hilfreich sein. Der DBSV erhält durchaus Anfragen dahingehend, ob er digitale Angebote auf deren Barrierefreiheit hin testen oder durch die Expertise betroffener Personen unterstützen kann. Hier könnte der entstehende Usability Pool helfen.

Die Veranstaltung stieß mit fast 40 Teilnehmenden auf großes Interesse. Davon haben sich 15 Menschen im Nachgang der Veranstaltung für die Aufnahme in den Usability Pool gemeldet. Im nächsten Schritt soll es ein Mailing an Web-Agenturen geben, um das Angebot bekannt zu machen.


Online-Treffen zu Alltagstricks

Auf Anregung der Nutzerin Rita Schroll wurde im November 2023 ein Online-Treffen zu "Alltagstricks" angeboten  –  rund 160 Personen nahmen daran teil. Die Treffen zu Alltagstricks sollen nun regelmäßig etwa alle zwei Monate stattfinden. Die Initiative zeigt, dass aus einer simplen Anregung eine erfolgreiche Veranstaltungsreihe werden kann.

Unter www.alltagstricks.de gibt es Tipps für die Bewältigung des Alltags mit Blindheit oder Sehbehinderung. Die Themen reichen von Haushaltstricks über Papierkram bis zu Reisen.

Meldungen

Louis Braille Festival 2024: Das Programm ist da

Das Programm zum Louis Braille Festival (LBF) in Stuttgart ist veröffentlicht. Rund um den Berliner Platz erwarten blinde, sehbehinderte und sehende Festivalgäste vom 3. bis 5. Mai zahlreiche inklusive Angebote für alle Altersgruppen.

Mit prominenten Gästen und Musik vom Ludwigsburger Singer/Songwriter Philipp Poisel wird das Festival am Freitag um 15 Uhr eröffnet. "Bummel durch Europa" heißt eine Lesung mit Rufus Beck am Freitagnachmittag in der Liederhalle. Die Abendveranstaltung "Spässle mit Soß'  –  Comedy und Mitsingen für alle" findet in der historischen Reithalle statt.

Escape Room, Gaming Zone, Disco sowie verschiedene Workshops, zum Beispiel zum Schminken oder zu Upcycling, stehen an den ersten beiden Festivaltagen auf dem Programm. Die Gäste in Bewegung zu bringen, ist das Ziel von Programmangeboten wie Selbstverteidigung, Yoga, Klettern, Tandemfahren, Blindenfußball, Biathlon und Blindentennis.

"Benedettas Geheimnis  –  Die Krimishow" lädt am Samstagabend zum Mitraten ein. Bewährte Klassiker wie die Führhundlounge, das Hörfilmkino und der Markt der Begegnungen begleiten das Festival.

Den Abschluss bilden der ökumenische Sonntagsgottesdienst, unterstützt von der Band Human Aliens, und der Auftritt der Musikkabarettisten Plückhahn & Vogel.

Viele Stuttgarter Partner halten im Rahmenprogramm inklusive Angebote bereit. Das Schauspiel Stuttgart zeigt "Cabaret" mit Audiodeskription am Vorabend des Festivals (vgl. Cabaret). Museen bieten Führungen an. Der LBF-Medienpartner Südwestrundfunk (SWR) lädt zu Führungen ins Funkhaus ein. Das Festival endet am Sonntag um 14 Uhr.

Das Festivalprogramm ist online zu finden unter: www.dbsv-festival.de

Hilfsmittelmesse SightCity: Digital und in Frankfurt

Blinden- und Sehbehindertenhilfsmittel werden auch in diesem Jahr online und in Frankfurt am Main auf der SightCity präsentiert. Vom 15. bis zum 17. Mai können Besucherinnen und Besucher auf der internationalen Fachmesse Produkte, Dienstleistungen und Innovationen kennenlernen.

Am Standort Kap Europa in Bahnhofsnähe informieren über hundert Aussteller auf großer Fläche über ihre Angebote und Services. Auch der DBSV, Blickpunkt Auge und der Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen sind mit einem Stand vertreten.

Zusätzlich zur dreitägigen Ausstellung gibt es das SightCity-Forum, ein Vortragsprogramm mit Beiträgen zu Neuheiten und wissenschaftlichen, medizinischen und sozialrechtlichen Entwicklungen. Die Gäste können die Vorträge in Frankfurt besuchen oder online streamen.

Mit drei Beiträgen ergänzen DBSV-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter das Programm:

  • "Usability Pool  –  Checks auf Nutzungsfreundlichkeit mit sehbehinderten und blinden Menschen"
    Rose Jokic, Projektleitung Durchsetzungsbegleitung digitaler Barrierefreiheit
    Mittwoch, 15.5.24, 10.30 Uhr bis 11 Uhr
  • "Sichtweisen-online  –  neues Webangebot des DBSV"
    Lisa Mümmler, Redakteurin "Sichtweisen" Online & Print
    Mittwoch, 15.5.24, 13.30 Uhr bis 14 Uhr
  • "Tetris und andere Spiele auf der Braille-Zeile"
    Reiner Delgado, Referent für Soziales
    Mittwoch, 15.5.24, 17 Uhr bis 17.45 Uhr

Mehr Infos und den Messekompass gibt es in der Mai-Ausgabe der "Sichtweisen" sowie unter: www.sightcity.net

Weibliche Führung für das Deutsche Taubblindenwerk

Die Deutsches Taubblindenwerk gGmbH (DTW) bekommt eine neue Geschäftsführung: Ab März übergibt Volker Biewald die Geschäfte der europaweit größten Facheinrichtung für Menschen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung an Melissa Glomb.

Biewald verabschiedet sich nach neunjähriger Amtszeit und rund 50 Berufsjahren in den Ruhestand. "Es war mir eine große Ehre, dass ich in den vergangenen Jahren an der Spitze einer großartigen Einrichtung mit wunderbaren Menschen stehen durfte", sagt Biewald. "Ich freue mich, dass wir mit Melissa Glomb eine kompetente Nachfolgerin gefunden haben, die sich mit Herzblut für die Belange taubblinder Menschen einsetzen und mit ihrer Expertise die Einrichtung und deren Angebote konsequent weiterentwickeln und neue Impulse setzen wird."

Mit Glomb steht eine berufserfahrene Fachfrau an der Spitze der Einrichtung. Vor zehn Jahren hat die Sozial- und Gesundheitsmanagerin im DTW ihre Laufbahn begonnen und seitdem Fachbereiche für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geleitet, seit 2022 die Organisationsentwicklung. Die 31-Jährige promoviert berufsbegleitend an der Georg-August-Universität Göttingen zum Thema "Barrieren der ambulanten medizinischen Versorgung für Menschen mit Behinderungen".

"Bei allen aktuellen und kommenden Herausforderungen im sozialen Sektor haben die Menschen im Deutschen Taubblindenwerk oberste Priorität", erklärt Glomb. "Gemeinsam mit einem engagierten und kompetenten Kollegium möchte ich gesellschaftliche Teilhabe aktiv mitgestalten. Dabei soll jeder taubblinde Mensch die besten Zugänge und Chancen für ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben haben."

Weitere Infos unter www.taubblindenwerk.de

Braille lernen mit dem Punktum-Kurs des DBSV

Auf über 200 Seiten bietet der Punktum-Kurs interaktives Übungsmaterial für alle, die Brailleschrift lernen möchten. Die Inhalte gibt es in Punkt- und Relief-Schwarzschrift. Enthalten sind unter anderem die Buchstaben des deutschen Alphabets inklusive Umlaute, Satz- und Sonderzeichen, Zahlen und 8-Punkt-Braille. Die Reihenfolge der zu lernenden Buchstaben ermöglicht es, ab dem zweiten Kapitel ganze Sätze zu lesen. Rätsel, Wort- und Sprachspiele sowie eine Fortsetzungsgeschichte sorgen für Abwechslung beim Lernen. Der Punktum-Kurs ist so konzipiert, dass unterschiedlicher Lernbedarf berücksichtigt werden kann. Eine zusätzliche Anleitung gibt Lehrkräften ausführliche Hinweise zur Verwendung des Kurses.

Der Punktum-Kurs eignet sich für Einzel- und Gruppenunterricht, Fernkurse und in Einzelfällen zum Selbststudium.

Im Rahmen des Punktum-Projekts, das durch die Aktion Mensch gefördert wird, wurden außerdem rund 60 neue Braille-Lehrkräfte geschult, ein Materialpaket zur Verfeinerung des Tastsinns sowie die Punktum-Lernsoftware für Computer und Braille-Zeile entwickelt.

Ausführliche Infos, eine Liste von Braille-Lehrkräften sowie den Kurs zum Herunterladen gibt es unter www.dbsv.org/punktum.html

Wo es den Punktum-Kurs zu beziehen gibt, weiß
Pia Sonja Schmidt
p.schmidt@dbsv.org
0 30 / 28 53 87  –  153


Dazu ein Bild: Ein Mann mit dunkler Brille sitzt an einem Tisch und liest mit den Fingern eine Buchseite in Brailleschrift



DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • GRAVIS Online Shop
    Bis zu 8 % auf Smartphones, Tablets und andere Technikprodukte und bis zu 30 % auf sämtliches Zubehör
  • Lautsprecher TEUFEL
    10 % auf alle Produkte (Lautsprecher, Kopfhörer, Heimkino-Systeme, TV-Soundlösungen, Multimedia-Systeme u.v.m.)
  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn
    Tickets für 55,90 Euro (einfache Fahrt, 2. Klasse) zu allen Veranstaltungen des DBSV
  • NH Hotel Group
    15 bis 22 % Rabatt in allen NH Hotels weltweit
  • Audiamo
    10 % auf alle Hörbücher, -spiele und -filme
  • Wein- und Sekthaus Ruthardt
    10 % Rabatt beim Kauf von Wein, Sekt und Spirituosen
  • AFB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung
    10 % Rabatt auf alle Computer und IT-Geräte
  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5 % auf alle Hilfsmittel
  • Augenoptiker des Low Vision Kreises e.V.
    5 % auf Sehhilfen und weitere Hilfsmittel
  • Kieser Training
    70 Euro Rabatt beim Abschluss einer Mitgliedschaft

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort.

Die Liste aller Partnerfirmen und weitere Informationen finden Sie auf www.dbsv.org/dbsv-karte.html und unter unserer Service-Telefonnummer 030 / 255 58 08 08.



Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene

Thema: Die DBSV-Medienwelt

Sie ist vielfältig, sie ist bunt und sie wächst: Die Medienwelt des DBSV hat sich in den vergangenen Jahren stark vergrößert  –  natürlich auch aufgrund der Digitalisierung. Und nun kommt ein weiteres Medium hinzu: Sichtweisen-online heißt die Website, auf der von nun an vertraute und neue Inhalte des Magazins zu finden sind. Welche Chancen das bietet und wie reichhaltig die Medienwelt des DBSV noch ist, ist das Schwerpunktthema dieser Ausgabe.


Dazu ein Bild: Eine Frau mit langen blonden Haaren und Brille sitzt an einem Tisch. Sie hat Kopfhörer auf und hält ein Smartphone in der Hand. Vor ihr steht ein Laptop, das eine Seite von Sichtweisen-online zeigt. Auch ein Stapel Sichtweisen-Hefte und die Publikation "Weitersehen 2024" liegen auf dem Tisch.

Die Sichtweisen gehen online

Aktuell, modern und mit vielen verschiedenen Themen präsentiert sich das neue Internetportal des DBSV: sichtweisen-online.org. Seit Februar bündelt die Website in inklusivem Design die Inhalte der Sichtweisen sowie weitere DBSV-Kanäle. Text- und Audiobeiträge, Videos, Filter- und Suchfunktionen sowie nutzungsfreundliche Navigation erwarten Besucherinnen und Besucher. Die Redaktion stellt Sichtweisen-online vor.

Von Lisa Mümmler  


Die Sichtweisen haben ein neues Zuhause. Die Adresse lautet: www.sichtweisen-online.org. Neben der Ausgabe in Print, Braille und Audio gibt es nun auch eine moderne, barrierefreie Website, die viele Sichtweisen-Inhalte und weitere DBSV-Kanäle bündelt. Nutzerinnen und Nutzer finden online ausführliche Beiträge und Podcasts zu vielfältigen Themen aus der Selbsthilfe, ebenso aktuelle Neuigkeiten rund um den DBSV und die neuesten Social-Media-Posts. Der bundesweite Veranstaltungskalender weist auf Seminare, Reisen und Termine aus Kunst, Kultur und Sport hin. Eine Übersicht mit Erklärung informiert über bestehende DBSV-Webangebote und Newsletter und hilft so, für jede und jeden die passende Anlaufstelle zu finden.


Warum ein Online-Portal?

Die Sichtweisen online zu bringen, bietet viele Vorteile. Für das Erstellen der Print- und Audio-Inhalte gibt es detaillierte Produktionspläne und Erscheinungsdaten. Sichtweisen-online ist unabhängig davon. Das ermöglicht es, kurzfristig und zeitnah auf aktuelles Geschehen einzugehen.

Zugleich fungiert die Website als Online-Archiv. Der Zugang zu den Inhalten ist niederschwellig, denn es ist weder eine Mitgliedschaft bei einem Landesverein noch ein Benutzerkonto nötig. So bekommen relevante Themen aus der Blinden- und Sehbehinderten-Selbsthilfe eine noch größere Reichweite.

Durch die Webpräsenz finden Interessierte gezielt Beiträge, wenn sie über Suchmaschinen danach suchen, oder können sich durch regelmäßige Besuche von Sichtweisen-online auf dem Laufenden halten. Mit Computer, Tablet und Smartphone ist Sichtweisen-online überall flexibel verfügbar, wo eine Internetverbindung besteht  –  zu Hause und unterwegs. Einzelne Text-, Audio- und Video-Beiträge können über ihren jeweiligen Link geteilt und somit Freunden, Ratsuchenden und Fachpersonal zur Verfügung gestellt werden. Zum Beispiel auf Social Media, in E-Mails oder über WhatsApp.


Bunt und barrierefrei

Sichtweisen-online wurde von DBSV-Mitarbeitenden und der Hamburger Agentur feld.wald.wiese in intensivem Austausch konzipiert, entwickelt und befüllt. Dabei war es ein großes Anliegen, Nutzerfreundlichkeit, Barrierefreiheit und inklusives Design zusammenzubringen. Die entstehende Website sollte sowohl für blinde und sehbehinderte Menschen problemlos bedienbar als auch für sehende Personen optisch ansprechend sein. Eine Vorlage dafür lieferte die farbenfrohe, kontrastreiche und sehbehindertengerechte Gestaltung der Schwarzschrift-Ausgabe der Sichtweisen.

Dazu kombiniert wurden moderne Web-Elemente wie klare Icons, teilweise runde Bilder, strukturierende Trennlinien und visuell unterstützende Hover-Effekte  –  also sichtbare Effekte, die auftauchen, wenn der Mauszeiger zum Beispiel über einem Menüpunkt schwebt. Die Seite ist überdies für Screenreader optimiert.


Navigieren, filtern, suchen

Navigieren können Nutzerinnen und Nutzer über das Menü. Unter dem Reiter "Themen" finden sie bekannte Rubriken aus den Sichtweisen, teilweise mit geändertem Namen. Unter "Schwerpunkt" stehen Themen im Fokus, die aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden  –  so wie beim Schwerpunktthema der "traditionellen" Sichtweisen. Das Spektrum umfasst Soziales, Kultur, körperliche und seelische Gesundheit und vieles mehr.

Interviews mit Verantwortlichen aus Politik und Gesellschaft, Kultur und Sport, Wissenschaft und aus der Blinden- und Sehbehinderten-Selbsthilfe finden sich "Im Gespräch". In der Rubrik "Menschen" erzählen sehbehinderte und blinde Personen Geschichten aus dem Leben: über Reisen und Abenteuer, Beruf und Freizeit, Frust und Freundschaft.

"Gut zu wissen" liefert Tipps und Tricks: Hilfsmittel für Alltag, Freizeit und Beruf, Wissenswertes zu Recht, Orientierung und Mobilität. Der Reiter "Neuigkeiten" hält, was er verspricht: Alles, was sich gerade im und um den DBSV tut, wird hier vermeldet.

Alle Beiträge unter "Themen" und "Neuigkeiten" sind verschlagwortet. Das bedeutet, dass ihnen besonders relevante Begriffe aus einer Liste zugewiesen wurden, nach denen Nutzerinnen und Nutzer filtern können. Wer sich beispielsweise speziell für Barrierefreiheit interessiert, kann das Schlagwort "Barrierefreiheit" auswählen. Alle Beiträge, die mit dem Schlagwort "Barrierefreiheit" versehen wurden, werden nun ausgegeben.

Gefiltert werden kann auch nach Text- und Audiobeiträgen. Zukünftig soll außerdem das Format "Video" dazukommen. Wenn "Texte" ausgewählt ist, werden Textbeiträge angezeigt. Per Klick auf "Audiobeiträge" erscheinen hörbare Artikel.

Schließlich können Inhalte auch klassisch über ein Suchfeld gefunden werden. Es befindet sich oben rechts und liefert alle verfügbaren Treffer zu den eingegebenen Suchbegriffen.

Viel Zeit, Mühe und Energie wurde in Sichtweisen-online investiert. Entstanden ist ein junges Webangebot mit Potenzial. Nach und nach werden sich die Rubriken weiter füllen. Viele zukünftige Funktionen sind denkbar: ein Basar, ein Blog oder ein Downloadbereich. Was würde Ihnen gefallen? Teilen Sie uns Ihre Ideen und Anregungen mit.

Das neue Webportal des DBSV ist erreichbar unter: www.sichtweisen-online.org

Senden Sie Ihre Fragen, Ideen und Ihr Feedback an sichtweisen-online@dbsv.org


Dazu ein Bild: Das Bild zeigt den oberen Teil einer Seite auf Sichtweisen-online. "Neuigkeiten" ist groß in einem Feld zu lesen, rechts davon ist ein Stapel Zeitungen abgebildet. Darunter erscheinen der Schriftzug "Rund um den DBSV" und eine Meldung zum Punktum-Kurs des DBSV.



Kurzinfo: DBSV-Inform: Magazine zum Hören

DBSV-Inform heißt das gemeinsame Informationsangebot des DBSV und seiner Landesvereine. Es ist als DAISY-CD, online und als App verfügbar und erscheint zehnmal jährlich, in allen Monaten außer Februar und August. DBSV-Inform beinhaltet die Sichtweisen, das Jugendmagazin des DBSV sowie die Hörmagazine der Landesvereine.

Die Inhalte werden teils von professionellen Sprecherinnen und Sprechern beim dzb lesen und teils von Mitarbeitenden in den Landesvereinen eingesprochen.

Aktuelles und Wissenswertes aus der Blinden- und Sehbehinderten-Selbsthilfe wird in Form von Interviews, Erfahrungsberichten, als Termine und Tipps vermittelt.

DBSV-Inform gibt es in verschiedenen Formaten: Über die Website www.dbsv-inform.org können die Inhalte kostenfrei bezogen werden. Dafür ist ein Benutzerkonto notwendig, das sich Interessierte mit wenigen Klicks selbst anlegen können. Mit demselben Benutzerkonto kann auch die barrierefreie DBSV-Infom-App genutzt werden. Diese gibt es im App- bzw. Playstore für iOS und Android. Eine weitere Bezugsmöglichkeit von DBSV-Inform ist die DAISY-CD. Ein Abonnement dafür kann beim jeweiligen Landesverein abgeschlossen werden.

Weitere Informationen unter: www.dbsv-inform.org



Kurzinfo: Sieben Jahre "Sichtweisen"

Alles war noch wie gewohnt, als die Leserinnen und Leser Anfang 2017 das Magazin des DBSV aus dem Briefkasten zogen und ihnen der Titel "Gegenwart" ins Auge fiel. Denn so hieß das Magazin jahrzehntelang  –  bis zu jener letzten Ausgabe im Januar-Februar 2017, einer Doppelausgabe. Doch es war nur der Abschied von einem Layout, das nicht mehr zeitgemäß war und auch nicht ganz sehbehindertenfreundlich.

Im März 2017, also vor sieben Jahren, erschien das DBSV-Magazin dann erstmals unter dem Titel "Sichtweisen" und in einem völlig neuen Look. Die Rubriken, die stets mit neuen Inhalten gefüllt werden, blieben erhalten. Die Hörerinnen und Hörer der "Sichtweisen" mussten sich darum nicht so sehr umgewöhnen wie die Leserinnen und Leser der gedruckten Ausgabe.

Sehbehindertengerecht und für Sehende attraktiv sollten die "Sichtweisen" sein. Eine Projektgruppe unter Federführung des Design-Professors Florian Adler hatte anderthalb Jahre daran gearbeitet, diese beiden Kriterien zu verbinden. "Gute Gestaltung macht Medien attraktiv und lädt zum Lesen ein", sagte Adler in der März-Ausgabe 2017 in einem Interview. Aus Sicht unserer Redaktion erfüllen die "Sichtweisen" diesen Anspruch mit dem Layout, das sie seit damals haben.

Was die Welt erfahren soll

Wenn Journalistinnen und Journalisten von Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Fernsehen etwas zum Thema Sehbehinderung oder Blindheit wissen möchten, wenden sie sich an den Pressesprecher des DBSV, Volker Lenk. Viele Themen bietet er auch selbst den Medien an. Was er sich wünscht, um sie noch besser mit Informationen versorgen zu können, und was er in seinem "Schatzkästlein" hütet, verrät er im Interview.

Interview: Ute Stephanie Mansion  


Volker, wie sieht deine Arbeit als Pressesprecher des DBSV aus?

Da kann man grundsätzlich zwei Situationen unterscheiden. Die erste ist, dass sich Leute an mich wenden und um Auskünfte bitten oder um Zahlen und Fakten. Die zweite Situation ist, dass wir als DBSV ein Thema aufgreifen und damit an die Medien herantreten. Und es gibt den Sonderfall, dass wir eine Kampagne machen  –  unter Einbindung der Landesvereine.


Welche Medien stellen Fragen, und was wollen sie erfahren?

Das sind alle Arten von Medien von der Tageszeitung über den Fernsehsender bis zum Internetportal. Blindheit und Sehbehinderung betreffen ja quasi jeden Teil des täglichen Lebens, und das führt dazu, dass die Fragen recht unterschiedlich sind. Es wird zum Beispiel gefragt, wie blinde Menschen bestimmte Situationen erleben. Oder die Leute porträtieren einen blinden Führhundhalter in ihrem Ort und möchten von mir Zahlen und Fakten zum Thema Führhunde in Deutschland haben. Dass ich Zahlen und Faktenmaterial liefern soll zu Themen, die die Leute regional aufgreifen, kommt häufig vor.


Gibt es überregionale Medien, die besonders oft anfragen?

Leider nicht, denn ich habe natürlich Interesse daran, dass Medien mit einer möglichst großen Reichweite über uns berichten. Manchmal kommen sie auf uns zu, wenn es um Aufregerthemen geht wie E-Roller.


Welche Rolle spielen persönliche Kontakte oder ein Netzwerk, wenn du dich direkt an bestimmte Medien wendest?

Wenn sich Leute an uns gewandt haben, denen ich einen guten Service bieten konnte, also sie Zahlen oder einen Interviewpartner oder was auch immer von mir bekommen haben, kommen sie wieder. Das würde ich nicht Netzwerk nennen, weil die Leute ja nichts miteinander zu tun haben. Aber ich habe ein kleines Schatzkästlein von Leuten, mit denen die Zusammenarbeit gut geklappt hat und von denen ich weiß, dass ich sie ansprechen kann. Wenn jemand an Verkehrsthemen interessiert ist, würde ich, wenn ich ein Verkehrsthema habe, das dieser Person anbieten und ihm oder ihr persönlich eine Pressemitteilung schicken und an die nette Zusammenarbeit erinnern.


Du hast auch die Kampagnenarbeit erwähnt. Das betrifft zum Beispiel den Sehbehindertentag oder die Woche des Sehens. Wie läuft diese Arbeit ab?

Der Sehbehindertentag hat jedes Jahr ein Thema, zu dem wir ausdrücklich Medienresonanz wünschen. Im vergangenen Jahr war das Thema "Sehbehinderung und Pflege": Bundesweit wurden Fortbildungen für das Personal in Senioreneinrichtungen angeboten.

Ein solches Thema funktioniert pressemäßig nicht unbedingt gut, aber es gibt ja auch andere Themen beim Sehbehindertentag, vor ein paar Jahren etwa die Pollermützen-Aktion. Da haben Menschen bundesweit graue Poller auf Bürgersteigen mit meist selbstgestrickten rot-weißen Mützen verkleidet. Die Aktion sollte darauf aufmerksam machen, dass die Poller nicht kontrastreich und damit für Menschen mit Sehbehinderung kaum zu sehen sind. Eine solche Kampagnen-Aktion kann man gut auf Medienresonanz anlegen, weil sie auch ungewöhnliche Bilder verspricht. Wir stellen dann den Landesvereinen eine Musterpressemitteilung zur Verfügung, sodass sie ihre regionalen Medien über die Aktion informieren können. Bei den Pollermützen konnten wir uns vor Berichterstattung kaum retten.


Neben Pressemitteilungen zu Kampagnen verschickt der DBSV viele weitere. Welche Inhalte werden darin verbreitet?

Pressemitteilungen haben verschiedene Funktionen. Oft entsteht ein Thema aus der Gremienarbeit beim DBSV. Man teilt beispielsweise mit, dass es einen Gesetzentwurf gibt, zu dem wir die und die Kritikpunkte haben. Wir wollen, dass die Welt das erfährt. Oft handelt es sich um Fachthemen, die nur darauf spezialisierte Medien und Medien aus unserer Szene aufgreifen. Vieles erzeugt kein bundesweites Presserauschen. Trotzdem hat auch dann eine Pressemitteilung ihren Sinn. Denn erstens bedeutet es, dass sich diejenigen, die in der DBSV-Familie mit dem Thema zu tun haben, auf eine Position und auf eine Sprachregelung einigen müssen. Gerade, wenn es um Kooperation geht, ist das eine gute Gelegenheit, dass sich alle darüber verständigen, was man gemeinsam erreichen will. Und zweitens, auch wenn wir mit einem Thema keine große Masse erreichen, haben wir eventuell trotzdem die Leute erreicht, die wir erreichen wollten, zum Beispiel politische Entscheidungsträger.

Für andere Pressemitteilungen kann ich bestimmte Aspekte aus einem größeren Thema herausgreifen. Das war der Fall beim Thema Sehbehinderung und Pflege. Ein Modul der Schulungsprogramme für die Pflegekräfte behandelte die Frage: Woran kann man erkennen, ob jemand blind oder sehbehindert ist? Daraus habe ich eine sogenannte Service-Pressemitteilung gemacht, in diesem Fall war der Service: So erkennen Sie, dass jemand blind oder sehbehindert sein könnte. Gerade bei Sehbehinderung ist das ja oft nicht so einfach zu erkennen. Das habe ich zum Beispiel der Nachrichtenagentur dpa angeboten, die die Pressemitteilung als Meldung weiterverbreitet hat  –  sie wurde dann von vielen Medien aufgegriffen.


Wie oft wird im Durchschnitt eine Pressemitteilung von den Medien aufgegriffen?

Das ist extrem unterschiedlich. Die Nischen-Pressemitteilungen, die ich vorhin erwähnt habe  –  etwa, dass sich der DBSV zu einem Gesetzentwurf äußert -, werden vielleicht von acht, neun Medien aufgegriffen. Wenn es hingegen ein Aufregerthema gibt und wir dazu etwas Neues zu verkünden haben, dann kann das ganz anders losgehen.

Im vergangenen Jahr haben wir eine Pressemitteilung zum AVAS herausgebracht, also zum akustischen Warnsignal für geräuscharme Autos. In dem Fall konnten wir zusätzlich zum Aufregerthema als Neuigkeit eine Studie liefern, die beweist, dass das AVAS-Geräusch, wie es im Moment gesetzlich vorgeschrieben ist, nicht ausreicht, um Menschen  –  und nicht nur solche mit Seheinschränkung  –  vor einem geräuscharm fahrenden Auto zu warnen. Ich habe einen Monat lang versucht, die Mitteilung bei einer Nachrichtenagentur unterzubringen. Dann hat endlich dpa die Meldung aufgegriffen. Drei Tage später haben wir sie auf über 200 Internetseiten gefunden, darunter auch bei großen Medien wie sueddeutsche.de. Das hat also super funktioniert.


Welche Anfrage von Medien ist dir besonders in Erinnerung geblieben, weil sie besonders herausfordernd oder kurios war?

Da würde ich gern mein Klagelied über die wirklich miese Faktenlage in unserer Szene singen. Es gibt nur sehr wenige Zahlen in unserem Bereich. Wir haben noch nicht einmal Zahlen, wie viele blinde und sehbehinderte Menschen es in Deutschland genau gibt. Jede Woche fragen mich Leute nach solchen Zahlen. Ich habe dazu etwas auf unserer Internetseite veröffentlicht, damit ich nicht alle fünf Minuten diese Fragen beantworten muss. Und dann rufen sie an und sagen, sie hätten es auf der Internetseite gelesen, könnten es aber nicht glauben, es müsse doch irgendwelche Zahlen geben. Dann antworte ich: Nein, gibt es nicht, tut mir leid. Und der Journalist, die Journalistin sagt zum Beispiel: Ja, aber ich brauche auch nur die Zahl der minderjährigen Führhundhalter in unserem Sendegebiet. Ich erkläre dann, dass ich die natürlich erst recht nicht kenne, wenn ich noch nicht einmal weiß, wie viele blinde Menschen es in Deutschland gibt. Das ist mein täglich Brot  –  der eklatante Mangel an statistischen Zahlen. Ich kämpfe immer wieder darum, dass die Medien das auch schreiben und nicht behaupten, laut DBSV gibt es so und so viele blinde und sehbehinderte Menschen. Sie können schreiben, dass es erstaunlicherweise keine Zahlen in diesem Bereich gibt und dass der DBSV die Lage so und so schätzt. Ein großes Ziel ist, dass sich da endlich etwas ändert und Zahlen zu Blindheit und Sehbehinderung offiziell erhoben und veröffentlicht werden.


Dazu ein Bild: Volker Lenk hat ein schmales Gesicht, kurzes graues Haar und einen Sechstagebart. Er trägt einen dunklen Pulli.



Kurzinfo: Informiert mit den Newslettern des DBSV

Der Newsletter "dbsv-direkt" informiert über Themen rund um den DBSV. Er erscheint in loser Folge bei aktuellen Anlässen und berichtet beispielsweise über Neuigkeiten aus dem Bereich Barrierefreiheit, die neuesten Veröffentlichungen oder bevorstehende Veranstaltungen wie die Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises. Die Themen sind unterschiedlich, haben aber immer einen DBSV-Bezug. Der Newsletter "dbsv-direkt" erreicht aktuell über 5300 Menschen und kann von allen Interessierten abonniert und weitergeleitet werden.

Darüber hinaus bietet der DBSV themenspezifische Newsletter an. So informiert der DBSV-Jugendclub über Veranstaltungen, Hilfsmittel und Medien für blinde und sehbehinderte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.

Der Newsletter des Aktionsbündnisses "Sehen im Alter" liefert viermal im Jahr Neuigkeiten und Hintergrundinformationen zum Sehen und zu Sehverlust im Alter. Der Kinderbuch-Newsletter "haptiBOOK-News" informiert über neu erschienene Tastbücher.

Alle DBSV-Newsletter und die direkten Links zur Anmeldung unter: www.sichtweisen-online.org/dbsv-newsletter

Verbindung und Austausch

Eine Art schwarzes Brett, auf dem Ankündigungen aller Art vermeldet werden: Einerseits ist das die Funktion der Facebook-Seite des DBSV. Auf der anderen Seite ermöglicht sie es Nutzerinnen und Nutzern, direkt Fragen zu stellen oder etwas zu kommentieren. Reagiert wird besonders gern auf alles, was Emotionen hervorruft. Auf YouTube kommen vor allem Erklärvideos und Anleitungen gut an.

Von Annika Dipp  


Soziale Medien wie Facebook oder X, ehemals Twitter, ermöglichen es den Nutzerinnen und Nutzern, sich zu verbinden, untereinander auszutauschen und Inhalte zu erstellen, diese weiter zu verbreiten und darüber zu diskutieren. Vor allem für jüngere Menschen ist die Kommunikation über Social Media aus ihrem Alltag nicht mehr wegzudenken. Und aus dem Alltag des DBSV auch nicht. Gerade die Optionen zur Vernetzung und Verbreitung ermöglichen es uns, die Belange blinder und sehbehinderter Menschen noch mehr in die Öffentlichkeit zu tragen.


Facebook: Direkter Draht

Seit 2018 ist der DBSV auf Facebook aktiv. Dort, auf unserer Facebook-Seite, teilen wir Verbandsnachrichten, Veranstaltungshinweise und Ankündigungen aller Art. Wir vernetzen uns auf der Plattform aber auch mit anderen Organisationen, führen Spendenaktionen durch oder weisen Seitenbetreiber darauf hin, wenn Beiträge ohne Bildbeschreibungen veröffentlicht werden. Im Rahmen von Kampagnen rufen wir zum Mitmachen und Engagieren auf.

Unsere Facebook-Seite wird gern als direkter Draht zum DBSV genutzt und ist ein wichtiger Kanal, um unsere Community zu erreichen und mit ihr in Austausch zu treten. Oft werden zum Beispiel Fragen nach Beratungsstellen oder Unterstützungsangeboten an uns gerichtet.

Unter unseren Beiträgen gibt es häufig Zustimmung und Lob, aber auch kritische Kommentare. Wir bekommen sozusagen in Echtzeit ein Feedback zu unseren Themen. Das ist sehr wertvoll und diese unmittelbare und niedrigschwellige Kommunikation bietet eine schöne Möglichkeit, mit unseren Mitgliedern in den Landesvereinen und auch generell mit Menschen in Kontakt zu kommen, die sich für die Themen Blindheit und Sehbehinderung interessieren.

Aktuell kommen die Posts rund ums Louis Braille Festival sehr gut an. Das liegt nicht zuletzt an unserem Festival-Maskottchen Harry. Der Goldendoodle unterstützt als Blindenführhund seine Halterin Lisa in Stuttgart und zeigt uns auf Facebook, was die Schwabenmetropole alles zu bieten hat.

Führhunde sind überhaupt ein äußerst beliebtes Thema auf unserem Kanal. Das kennt man schon von den Katzenvideos: Tiere gehen im Internet einfach immer gut. Wenn es allerdings zum Beispiel um achtlos abgestellte E-Roller geht, kochen in der Kommentarspalte verständlicherweise schon mal die Emotionen hoch.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass vor allem die Beiträge hohe Reichweiten erzielen, mit denen sich viele identifizieren können, die mit starken Emotionen verbunden sind oder zu denen es kontroverse Meinungen gibt.

Mittlerweile folgen uns auf Facebook fast 3000 Menschen. Die meisten sind im Alter zwischen 35 und 64 Jahren und leben in Deutschland oder im deutschsprachigen Ausland. Wir haben aber Followerinnen und Follower auf der ganzen Welt  –  wie beispielsweise in der Ukraine, in Griechenland und den USA. Interessanter Fakt: Wir erreichen über diesen Kanal vor allem Frauen  –  64 Prozent der Menschen, die unserer Seite folgen, sind weiblich.

Von elementarer Bedeutung sind aber vor allem unsere Ansprechbarkeit und der Dialog. Ob wir einem Angehörigen einen Beratungskontakt vermitteln können, ein Mitglied eines Landesvereins den Beitrag zur aktuellen Podcast-Folge teilt oder sich unter einem Festival-Post Leute zum Feiern verabreden: Unser Facebook-Kanal ist ein Ort der Verbindung und des Austauschs für die DBSV-Familie.


YouTube: Beliebte Videos

Im Videobereich ist der DBSV auf YouTube aktiv. Der YouTube-Kanal des Verbands wurde bereits 2014 mit dem Video "Belohnen statt bestrafen  –  Die moderne Ausbildung von Blindenführhunden" eröffnet. Das Video ist übrigens inklusive der Version mit Audiodeskription mit über 22.000 Aufrufen ein Dauerbrenner, der immer noch angeschaut wird  –  allein im vergangenen Monat durchschnittlich zweimal pro Tag.

Seitdem bauen wir den Videobereich immer weiter aus. Mittlerweile findet man auf dem DBSV-YouTube-Kanal 121 Videos mit unterschiedlichen Inhalten: neben Mitschnitten von Livestreams unserer Veranstaltungen auch viele, zum Teil animierte Erklärvideos, Videoanleitungen sowie Statements und Grußworte.

Zuletzt waren die Videos, die im Rahmen des Projekts "Video für alle" entstanden sind, sehr erfolgreich. Sie zeigen, wie Bewegtbild-Inhalte mit wenig Aufwand optimiert werden können, damit sie für blinde oder sehbehinderte Menschen verständlicher sind. Diese Videos wurden bislang knapp 60.000 Mal aufgerufen.

Verständlichkeit ist ein wichtiges Stichwort: Die Informationen, die wir auf YouTube, aber natürlich auch auf anderen Wegen verbreiten, müssen verständlich aufbereitet sein. Nur dann bieten sie einen niedrigschwelligen Einstieg in alle möglichen Themen aus den Bereichen Blindheit und Sehbehinderung. Und wenn sie im besten Fall noch unterhaltsam sind, erreichen wir damit viele Menschen. Die Klickzahlen belegen, dass unsere Videos auch weit über Kampagnen- und Projektzeiträume hinaus genutzt und rezipiert werden.


Dazu ein Bild: Der Bildschirm eines Smartphones zeigt mehrere Reihen von Symbolen für Social-Media-Plattformen, darunter Facebook, YouTube und Instagram.



Kurzinfo: Die Medien des DBSV-Jugendclubs

Der Jugendclub des DBSV bietet jungen Menschen viele Aktivitäten an: Seminare, Austausch, Treffen und Freizeiten im In- und Ausland. Darüber kann man auf vielen Wegen erfahren.

Auf Social Media ist die DBSV-Jugend auf Instagram und X aktiv.

Der Jugendclub-Newsletter informiert beispielsweise über Veranstaltungen, Hilfsmittel und Medien für junge Leute mit Seheinschränkung.

Im offSight-Forum teilen blinde und sehbehinderte junge und aktive Menschen Erfahrungen und tauschen sich aus. Hier sind Informationen zu allen Themen des Alltags zu finden: von Mobilität über Hilfsmittel bis Multimedia.

Der offSight-Podcast liefert Reportagen, Hörspiele, Interviews und aktuelle Infos, zum Beispiel über Angebote des DBSV und barrierefreie Games. Es geht auch um Lifestyle, Kultur und Politik.

Ebenso vielfältig ist die Jugendzeitschrift "Die Brücke". Sie erscheint monatlich in Blindenvoll- und Blindenkurzschrift. Die Texte drehen sich zum Beispiel um Musik, Technik, Wissenschaft, Hilfsmittel, Mediennutzung und Mode.

In der Mailingliste DBSV-Jugend tauschen sich junge Leute per Mail aus und im Jugendkalender werden Freizeiten und Seminare angeboten.

Mehr Infos unter www.jugend.dbsv.org

Ein Vogel wurde ausge-iXt

Aus dem Kurznachrichtendienst Twitter, dessen Logo ein kleiner blauer Vogel war, wurde die Plattform X. Seitdem haben viele Nutzerinnen und Nutzer den Dienst verlassen, denn X hat fragwürdige Geschäftspraktiken. Der DBSV hat über Twitter viele Menschen erreicht, sucht jedoch zurzeit, wie viele andere Organisationen, nach Alternativen. Antje Olzem, eine der Social-Media-Redakteurinnen des DBSV, erläutert die Hintergründe.

Von Antje Olzem  


Im November 2016 startete der DBSV seinen Twitter-Account, begann also, kurze Nachrichten über den Kurznachrichtendienst Twitter zu verbreiten. Nachdem Twitter die Bildbeschreibung möglich gemacht hatte und wir uns die Adresse @DBSV gesichert hatten, konnte es losgehen. Ein paar Monate zuvor hatte unser Jugendclub (@DBSV_Jugendclub) erste Schritte gewagt, und schon seit 2015 war unser Referat Internationales (@DBSV_Germany) dabei.

In unserer Strategie war Twitter die Plattform, auf der wir uns mit anderen Verbänden und Aktivisten vernetzen, Politik und Medien erreichen, aufklären, informieren und unsere Forderungen deutlich machen konnten. Für den DBSV war der Kanal ein Erfolgsmodell  –  mit guter Reichweite, Interaktion und stetigem Zuwachs an Followern.

Seit Elon Musk im Oktober 2022 den Kurznachrichtendienst übernommen hat, hat sich die Plattform jedoch stark verändert. Es begann damit, dass der Name Twitter zu X wurde. Musk entließ einen Großteil der Beschäftigten und setzte mit den ersten Entlassungswellen auch das Accessibility-Team, zuständig für Barrierefreiheit, an die Luft.

Für uns war dieses Team die Adresse für Verbesserungsvorschläge und Garant dafür, dass Twitter sich in Sachen Barrierefreiheit stetig weiterentwickelte. Zuletzt zum Beispiel mit der Einführung der Buchstaben ALT für "Alternativtext" als ein Kennzeichen auf jedem Bild, für das es im Post eine Bildbeschreibung gibt.

Auch viele, die für die Moderation von Inhalten zuständig waren, wurden entlassen. Daraufhin nahm der Anteil an Falschinformationen und Desinformation stark zu. Ein Bezahl-Modell wurde eingeführt, bei dem sich Nutzende einen blauen Haken zur Verifizierung ihrer Accounts und zusätzliche Funktionen, wie eine Erhöhung der Zeichenzahl für Beiträge, erkaufen können. Auf längere Sicht will Musk das Netzwerk zu einer Allzweck-App ausbauen, die nicht nur Text-, Bild-, Video- und Audio-Inhalte, sondern auch Zahlungs- und weitere Online-Dienste bieten soll.


Reichweite zurückgegangen

X steht seit der Übernahme in der Kritik und hat stark an Wert und viele Werbekunden und Nutzerinnen und Nutzer verloren. Auch Musk als Person macht durch fragwürdige und manchmal geschmacklose Posts auf sich aufmerksam.

Für den Account des DBSV fällt auf, dass die Reichweite der Beiträge deutlich zurückgegangen ist. Einige unserer Follower haben ihre Accounts gelöscht. Zugleich hat sich aber bisher (Stand Januar 2024) leider keine Plattform herauskristallisiert, die das leisten könnte, was das Netzwerk bisher geleistet hat.

Auf der Suche nach Alternativen gibt es für uns zwei Fragen: Wohin gehen die Menschen, die wir erreichen wollen, und wie steht es dort mit der Barrierefreiheit? Wenn die momentane Entwicklung auf X sich fortsetzt, sollte der Kanal des DBSV mittelfristig stillgelegt werden. Wir bereiten uns darauf vor und versuchen  –  auch in Vernetzung mit anderen  –  dafür eine Strategie zu erarbeiten.


Alternativen zu X

Für alle, die nun X, ehemals Twitter, verlassen wollen, stellt sich die gleiche Frage: Wohin wechseln? Aktuell gibt es keine Plattform, die Twitter als das ersetzt, was es einmal war: eine schnelle Informationsquelle, ein Ort des politischen Diskurses, von persönlichem Austausch und gesellschaftlichem Engagement. Die Social-Media-Plattform, die regelmäßig in den Tagesnachrichten zitiert wird. Ein Kurznachrichtendienst, der meist schneller ist als die klassischen Medien. Hier ein Blick auf ein paar Alternativen.


Mastodon: Lieblingskind

Mastodon gibt es schon seit 2016. Die in Berlin ansässige Plattform ist nicht gewinnorientiert, dezentral organisiert und Lieblingskind der Datenschutzbeauftragten. Nach der Musk-Übernahme war der Server des Gründers Eugen Rochko nach kurzer Zeit überfüllt, der große Durchbruch blieb aber aus. Auch der DBSV hat auf Mastodon einen Account angelegt, um einen ersten Eindruck zu gewinnen und "den Fuß in der Tür" zu haben. Von blinden und sehbehinderten Usern lässt sich die Plattform laut Erfahrungsberichten gut nutzen.


Bluesky: geheimnisvoll

Die Plattform des Twitter-Gründers Jack Dorsey war die nächste, die heiß gehandelt wurde. Etwas geheimnisvoll, denn der Zutritt wird nur per Einladungslink gewährt. Wir haben unser Netzwerk genutzt, einen Link ergattert und einen Account angelegt. Es gibt immerhin Alternativtexte für Bilder, aber die sonstige Barrierefreiheit für blinde Nutzerinnen und Nutzer lässt laut Erfahrungsberichten noch zu wünschen übrig.


Threads: Teil des Meta-Konzerns

Seit Dezember 2023 ist die Plattform Threads auch in Europa online. Sie gehört zum Meta-Konzern von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Der Kurznachrichtendienst ähnelt auf den ersten Blick Twitter, die Zielsetzung ist aber eine andere: Politik und Nachrichten sollen  –  wenn es nach den Entwicklern geht  –  nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Threads will die dezentrale Struktur verwenden, die auch Mastodon nutzt. Das heißt: Über ein sogenanntes "offenes Protokoll" können verschiedene Social-Media-Plattformen miteinander kommunizieren. Beispielsweise könnte man von Mastodon aus auch Threads-Accounts folgen, lesen und kommentieren und umgekehrt. Meta verspricht sich davon vermutlich einen Wettbewerbsvorteil.

Anmelden können sich alle, die bereits einen Instagram-Account besitzen. Zur Barrierefreiheit können wir aktuell noch keine Bilanz ziehen.


Zurzeit lässt sich bei vielen Organisationen im sozialen Bereich eine Aufspaltung beobachten: Da niemand weiß, wo die Reise von X hingeht, sichert man sich auf mehreren Plattformen ein Benutzerkonto. Wer die Kapazitäten hat, postet auch auf allen Kanälen.



Kurzinfo: Der Sichtweisen-Podcast: Zwei Reihen im Angebot

Mit einem Podcast erreichen diejenigen, die ihn veröffentlichen, Menschen, die sich für ihr bestimmtes Thema interessieren. Sowohl Unternehmen, Vereine, Politiker als auch Privatpersonen nutzen das Hör-Medium, um ein aus ihrer Sicht relevantes Thema unter die Leute zu bringen. Und oft auch, um auf sich selbst aufmerksam zu machen.

Meistens sprechen in einem Podcast zwei bis drei Menschen miteinander über ein bestimmtes Thema oder einen Aspekt des Themas. Ein bisschen ähnelt es einer Radiosendung, denn es können auch O-Töne eingespielt werden. Der Unterschied ist, dass Podcasts über das Internet und über Apps verbreitet und empfangen werden und somit jederzeit verfügbar sind.

Hinter dem Sichtweisen-Podcast verbergen sich zwei Podcast-Reihen, nämlich die Reihe "Leseprobe" und die Reihe "Präsidiumsgespräch". Für die "Leseprobe" wählt die Redaktion aus den sechsmal im Jahr erscheinenden gedruckten "Sichtweisen" einen Beitrag für die Podcast-Reihe aus. Damit er auch mit einer Braillezeile gelesen werden kann, steht er auf der entsprechenden Webseite auch als Text. Im "Präsidiumsgespräch" sprechen DBSV-Präsidiumsmitglieder mit Gästen über aktuelle Themen.

Mehr Infos unter www.dbsv.org/sichtweisen-podcast.html

Ein Fenster zur Welt

Taubblinde und hörsehbehinderte Menschen haben oft keinen Zugang zu Informationen, die nicht in Brailleschrift vermittelt werden. Um sie mit Wissenswertem aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport zu versorgen, gibt der DBSV seit vielen Jahren das "Tagesnachrichtenblatt für Taubblinde" heraus. Die Redakteurin dieser "kleinsten Tageszeitung Deutschlands" berichtet über ihre Arbeit.

Von Christine Günzel  


Menschen, die nicht sehen und nicht hören können, haben keinen Zugang zum Fernsehen, zum Hörfunk und zu Printmedien. Der DBSV gibt darum das "Tagesnachrichtenblatt für Taubblinde" heraus. Vor 41 Jahren entstand diese "kleinste Tageszeitung Deutschlands". Die Zeitung ist ein Fenster zur Welt: Sie informiert hörsehbehinderte und taubblinde Menschen von montags bis freitags tagesaktuell. Mit den Händen erfahren sie das Wichtigste vom Weltgeschehen.

Die redaktionelle Verantwortung für die Zeitung trage ich, Christine Günzel: Seit 20 Jahren erstelle ich das Nachrichtenblatt. Ich bin 47 Jahre alt und selbst blind.

Aktuell werden von mir rund 70 taubblinde und hörsehbehinderte Menschen täglich per Post oder per Mail beliefert. Sie bekommen durch die Zeitung an fünf Werktagen die wichtigsten Informationen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport aus Deutschland, Europa und der Welt. Auch der Wetterbericht darf natürlich nicht fehlen.


"Bambi" für Engagement

Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 hatten wir auf Wunsch der Abonnenten auch ein Beiblatt mit Hintergrundberichten über die einzelnen Spiele angehängt. Dabei hat mir damals ein 13-jähriger blinder Schüler aus Marburg geholfen, der für dieses Engagement im November 2006 einen "Bambi" (Medien- und Fernsehpreis) erhielt.

Die Tagesnachrichten enthalten keine tiefschürfenden Berichte über die verschiedenen Themen. Dafür gibt es andere Medien in Brailleschrift wie "Stern" und "Die Zeit". Auch Werbung enthält die Zeitung nicht, da es aufgrund der geringen Auflage und dem aufwendigen Druck für die Inserenten unrentabel wäre.

Die Zeitung hat einen durchschnittlichen Umfang von zwölf A4-Seiten, wobei die Meldungen schlicht hintereinander weg gedruckt werden, ohne optische Feinheiten. Die Seitennummerierung und Überschriften ermöglichen eine Orientierung zwischen den einzelnen Artikeln.

Die Meldungen basieren auf den Nachrichten von Deutschlandfunk. Sie werden auf einer barrierefreien Seite im Internet heruntergezogen, zusammengestellt und für die taubblinde Leserschaft aufbereitet und in Punktschrift gedruckt. Das bedeutet, ich übernehme sie nicht nur, sondern ich übersetze die Informationen in einfachere Sprache. Ich berücksichtige dabei, dass viele Leserinnen und Leser geringere Sprachfähigkeiten entwickelt haben. Komplexe Sprache ist für sie häufig nicht nachvollziehbar. Der Satzbau der "Tagesnachrichten" ist deshalb schlichter, Fremdwörter werden vermieden oder erklärt.

Seit etwa zehn Jahren bieten wir auch die Möglichkeit, die Zeitung als E-Mail, also auf elektronischem Weg, zu erhalten. Das wird von einer Minderheit genutzt. Es bietet den Vorzug, die Meldungen tatsächlich tagesaktuell über eine Braillezeile zu lesen.


Kontakt zur Leserschaft

Angedacht war einmal, den Umfang der Zeitung auf einen Regionalteil zu erweitern. Jedoch wäre das ein erheblicher finanzieller Aufwand, da es in den einzelnen Regionen jeweils nur wenige Leserinnen und Leser gibt.

Aufwendig ist die Produktion auch deshalb, weil die Zeitung in zwei Schriften angeboten wird: in der normalen Brailleschrift, also der Vollschrift, und in Kurzschrift, eine Art Stenografie. Sie wird von rund 90 Prozent der Leserinnen und Leser bevorzugt.

Für die jährlichen Kosten kommt der DBSV auf, und auch Spendengelder werden für die Zeitung benötigt und genutzt.

Die Leserinnen und Leser sind mit den "Tagesnachrichten" sehr zufrieden. Regelmäßiger Kontakt zwischen ihnen und mir ermöglicht eine ständige kritische und produktive Auseinandersetzung mit der Zeitung. Alle können jederzeit ihre Wünsche, Vorschläge und Kritik anbringen. Das nutzen auch einige, doch ich bekomme auch viel Anerkennung und erfahre viel herzliche Dankbarkeit. Der stetige Kontakt hatte beispielsweise zur Folge, dass wir das Erscheinungsbild der Zeitung schon mehrfach verändert haben.

Ein Problem teilen die "Tagesnachrichten" mit anderen Tageszeitungen: Die Leserschaft altert, junge Abonnenten kommen kaum nach. Die meisten Leserinnen und Leser sind über 60 Jahre alt. Jüngere Leute lernen zusehends, sich mit Blindenschrift-Displays im Internet zu bewegen. Davor ist mir jedoch nicht bange, denn je mehr Möglichkeiten taubblinde und hörsehbehinderte Menschen nutzen können, um sich zu informieren, desto besser.

Allerdings freue ich mich über jede neue Anfrage, sei es für die Punktschriftausgabe oder für den Mailversand. Die herzliche Dankbarkeit der Menschen macht meine Arbeit so erfüllend.

Der Zugang zu den "Tagesnachrichten" in Punktschrift oder als E-Mail ist für jeden taubblinden und hörsehbehinderten Menschen kostenlos möglich. Er sollte diese Berechtigung nachweisen können. Es wird auch geprüft, ob er oder sie bereits Mitglied in einem Verein des DBSV ist.

Christine Günzel nimmt Bestellungen entgegen unter
Tel.: 0 30 / 28 53 87  –  210 oder
E-Mail: c.guenzel@dbsv.org


Mehr Informationen unter
www.dbsv.org
Suchbegriff "Tagesnachrichten für taubblinde Menschen"


Dazu ein Bild: Christine Günzel steckt in ihrem Büro die "Tagesnachrichten"  –  mit Braille bedruckte Bögen  –  in einen großen Umschlag. Auf dem Schreibtisch liegen bereits mehrere befüllte Umschläge.



Kurzinfo: Weitersehen: Ein Thema im Mittelpunkt

"Weitersehen" ist eine jährlich erscheinende Publikation des DBSV, die sich in jeder Ausgabe einem bestimmten Thema widmet. Das Themenspektrum umfasste bisher Bereiche wie Sport, Kultur, Digitalisierung und Beruf. Die aktuelle Ausgabe beschäftigt sich mit Rehabilitation nach Sehverlust.

Die nächste Ausgabe, die im Oktober 2024 erscheint, wird die Perspektive heranwachsender blinder und sehbehinderter Menschen behandeln. Dabei ist es der Redaktion besonders wichtig, keine Publikation von Erwachsenen über Kinder und Jugendliche zu machen. "Weitersehen" soll vielmehr die Sicht dieser Zielgruppe darstellen. Deswegen werden junge Menschen gesucht, die Lust haben, über ihre Erfahrungen in folgenden Bereichen zu berichten:

  • Festival- und Konzertbesuche
  • Reisen
  • Schüler- bzw. Studienaustausch

Interessierte melden sich bei der Leiterin der Redaktion, Melanie Wölwer vom Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg, unter Telefon 0 40 / 20 94 04 29 oder per E-Mail an weitersehen@dbsv.org.

Weitere Infos und einen Überblick über die vergangenen "Weitersehen"-Ausgaben gibt es unter: www.dbsv.org/weitersehen

Termine & Tipps:

Termine

Offene Generalprobe in der Berliner Philharmonie

14.3.2024, Berlin

Der RIAS Kammerchor Berlin lädt Menschen mit Sehbeeinträchtigung dazu ein, der letzten Probe vor dem Konzert zu lauschen und mit dem Dirigenten sowie den Sängerinnen und Sängern zu sprechen.

Infos und Anmeldung bei
Johanna Bastian
Tel.: 0 30 / 20 29 87  –  333
E-Mail: bastian@rias-kammerchor.de

Rhetorikseminar

15.3.2024, online via Zoom

Das fünfstündige Tagesseminar wurde speziell für sehbehinderte und blinde Menschen entwickelt und soll den Teilnehmenden helfen, in jeder Gesprächssituation selbstbestimmt, stark und souverän aufzutreten.

Infos und Anmeldung bei
Karina Henseleit
Tel.: 01 60 / 1 54 82 71
E-Mail: kh@karina-henseleit.de

Orientalischer Tanz

16.-20.3.2024, Aura-Hotel Saulgrub

Der Workshop richtet sich an Frauen jeden Alters, die Freude am Tanz und an effektiver Bewegung zu orientalischer und moderner Musik haben.

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 88 45 / 99  –  0
E-Mail: info@aura-hotel.de

Tastführung im ehemaligen Grenzstreifen

30.3.2024, Berlin

An der Gedenkstätte Berliner Mauer erleben blinde und sehbehinderte Menschen den historischen Ort mithilfe von Hör- und Tasteindrücken.

Weitere Infos unter
Tel.: 0 30 / 21 30 85  –  123
E-Mail: info@stiftung-berliner-mauer.de

Reiten für blinde und sehbehinderte Menschen

9.-15.4.2024, Aura Pension "Villa Rochsburg"

Unter fachkundiger Anleitung wird blinden und sehbehinderten Gästen ein Einblick in die Welt der Pferde vermittelt und die Möglichkeit gegeben, selbst zu reiten.

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 03 73 83 / 8 38 00
E-Mail: villa@bsv-sachsen.de

Yoga-Woche im Frühling

14.-20.4.2024, Aura-Hotel Timmendorfer Strand

Im Yoga-Kurs werden Körperübungen zur Entspannung und Kräftigung sowie verschiedene Atemübungen und einfache Meditationen erlernt. Der Präventionskurs ist für jeden geeignet und wird von den Krankenkassen bezuschusst.

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 45 03 / 60 02  –  0
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

"Die Dreigroschenoper" mit Audiodeskription

20.4.2024, Braunschweig

Das Staatstheater Braunschweig bringt Bertolt Brechts Klassiker "Die Dreigroschenoper" auf die Bühne. Die Vorstellung wird mit Audiodeskription angeboten.

Infos und Tickets unter Tel.: 05 31 / 1 23 45 67

Tanzworkshops

21.4.2024, Hamburg und Marburg

Im Gruppenunterricht, bei dem der gemeinsame Spaß am Tanz im Vordergrund steht, können sehbeeinträchtigte und blinde Menschen ihre Stärken entdecken und neue Bewegungsmöglichkeiten entfalten.

Infos und Anmeldung per E-Mail: ballettfuerblinde@gmail.com

"Cabaret" mit Audiodeskription

2.5.2024, Stuttgart

Zum ersten Mal wird das Schauspiel Stuttgart ein Stück mit Audiodeskription anbieten: Das Musical "Cabaret" wird im Rahmenprogramm des Louis Braille Festivals im Mai gezeigt. Neben einer Stück-Einführung wird auch eine Tastführung angeboten.

Tickets sind vom 1. bis zum 31. März zu bestellen unter Tel.: 07 11 / 20 20 90

Mehr Infos zur Veranstaltung bei
HörMal-Audiodeskription
Tel.: 03 41 / 33 20 88 60
E-Mail: veranstaltungen@hoermal-audio.org
www.hoermal-audio.org, Menüpunkt "Events"

Tipps

Fragen und Antworten zur Assistenzhundeverordnung

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat Fragen und Antworten zur Assistenzhundeverordnung zusammengestellt, die einen Überblick über die geltenden Regelungen geben sollen. Die Übersicht gliedert sich in zehn Abschnitte mit Unterpunkten. In den Abschnitten werden Themen behandelt wie Zutritt, Eignung als Assistenzhund, Ausbildung und Prüfung. Die Unterpunkte beantworten Fragen, zum Beispiel, ob sich alle Hunderassen für die Ausbildung zum Assistenzhund eignen.

Im Internet ist der Überblick mithilfe der Suchbegriffe "BMAS", "Assistenzhundeverordnung" und "Fragen und Antworten" zu finden.

Forum:

"Ich genieße jede Sekunde"

Onur Kinavli spielt leidenschaftlich gern Fußball. Er ist Torwart in einer Mannschaft mit sehenden Spielern. Vor 20 Jahren hat er mit einem Freund den Verein gegründet, in dem er heute noch spielt. Der Sport gibt ihm Kraft, und sein Fußball-Können gibt er auch an junge Spieler weiter. Warum ihm Fußball so viel bedeutet und was für ihn ein Team ausmacht, schildert er im folgenden Beitrag.

Von Onur Kinavli


Ich bin Onur Kinavli, spiele seit über 34 Jahren Fußball, davon ungefähr 20 Jahre als Torwart  –  und das mit einer großen Sehschwäche. Trotz meiner verschwommenen Sicht vertraue ich auf meine ausgeprägte Intuition. Diese Fähigkeit hat es mir ermöglicht, mich an die Herausforderungen als Torwart anzupassen und erfolgreich Bälle zu halten. Meine Erfahrungen auf dem Feld haben mir gezeigt, dass man trotz Einschränkungen mit der richtigen Einstellung und Übung viel erreichen kann.

Mit der "richtigen" Einstellung meine ich, positiv zu bleiben, niemals aufzugeben und immer daran zu glauben, etwas zu können. Ich lasse mir von niemandem einreden, dass ich etwas nicht kann.

Meine Teamkollegen haben mich immer unterstützt und nie wegen meiner Sehbehinderung kritisiert. Sie verstehen meine Situation und helfen mir, wo sie können. Diese Unterstützung und Akzeptanz ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Teamdynamik und zeigt, wie wichtig Zusammenhalt und Verständnis in einer Mannschaft sind.


Vorsicht hilft

Ich bin mir der Risiken bewusst, die meine Position als Torwart mit sich bringt. Ein Ball kann jederzeit unerwartet kommen, und es wäre gefährlich, wenn er mein Auge treffen würde. Aber solche Risiken nehme ich in Kauf. Meine Sehbehinderung hat mich gelehrt, in vielen Situationen vorsichtiger zu sein. Diese Vorsicht hilft mir auch auf dem Spielfeld, Gefahren besser einzuschätzen und entsprechend zu reagieren.

Im Jahr 2004, also vor 20 Jahren, haben mein bester Freund Thorsten und ich den Fußballverein "Betonspor" gegründet. Das war schon sehr spannend für uns beide. Wir haben einfach Trikots besorgt, diese beflocken lassen und sind dann zu den einzelnen Spielern gegangen und haben gesagt: "Ihr spielt jetzt bei Betonspor mit!" Mit Thorsten und einigen engen Freunden und Familienmitgliedern, darunter Oktay Kadayifci, mein Bruder Okay Kinavli und mein Vater Fikret Kinavli, haben wir den Verein aufgebaut. Wir trainieren jeden Sonntag und legen großen Wert auf Spaß, Respekt und Toleranz. Unsere Erfolge in der Kleinfeld-Liga des Württembergischen Fußballverbands sind ein Beweis für unseren starken Zusammenhalt und unser Engagement für den Sport.


Ein starkes Team

Ein besonders denkwürdiges Erlebnis war ein Turnier, bei dem wir nach torlosen Spielen im Viertel- und Halbfinale ins Neunmeterschießen mussten. Da wir auf einem Kleinfeld mit fünf Feldspielern und einem Torwart spielen, gibt es hier keine Elfmeter, sondern Neunmeter. Die Tore und das Spielfeld sind kleiner als ein Standard-Fußballplatz.

Ich konnte zahlreiche Neunmeter halten, was für mich persönlich ein großer Erfolg war. Dieses Erlebnis hat nicht nur meine Fähigkeiten als Torwart unter Beweis gestellt, sondern auch die Stärke und Entschlossenheit unseres Teams gezeigt.

Meine Erfahrungen mit Blindenfußball beschränken sich auf das Beobachten von Spielen der türkischen Nationalmannschaft. Obwohl ich selbst nicht aktiv gespielt habe, finde ich es inspirierend und bemerkenswert, wie diese Sportler ihre Herausforderungen meistern. Fußball zu spielen oder Jugendlichen etwas über Fußball beibringen zu können, gibt mir die Kraft, motiviert auf dem Platz zu stehen. Diese Minuten auf dem Spielfeld sind für mich unbeschreiblich schön, und ich genieße jede Sekunde davon.


Fußball verbindet

Neben meiner Leidenschaft für das Fußballspielen trainiere ich auch Jugendfußball und fördere junge Talente. Ich trainiere die U15, also unter 15-Jährige, des TV Nellingen. Das ist eine andere wunderbare Herausforderung für mich: zu beweisen, dass Fußball verbindet, Kraft gibt und für viele auch einfach ein bisschen Befreiung ist.

Ins Fitnessstudio zu gehen, ist ebenfalls ein wichtiger Teil meines Lebens, da es mir hilft, körperlich fit zu bleiben. Meine Sammlung von Nischenparfums ist ein besonderes Hobby, das meine Liebe zum Detail und meine Wertschätzung für einzigartige Düfte widerspiegelt.

Kochen ist für mich eine weitere Leidenschaft, durch die ich meine Kreativität ausdrücken kann. Ich versuche, mich "Fitness-getreu" zu ernähren, sprich: proteinreich, mit wenig Kohlehydraten und ausgewogen. Am liebsten mag ich die asiatische und die mexikanische Küche.

In diesem Jahr ist wieder Fußball-Europameisterschaft. Ins Stadion werde ich nicht gehen  –  ich bevorzuge es, die Spiele von zu Hause aus zu verfolgen. Meine Freunde aus der Türkei sind begeisterte Stadionbesucher, aber ich denke, dass die Stadionerfahrung am besten für diejenigen geeignet ist, die aktiv ihre Mannschaften unterstützen wollen. Ich genieße es, die Spiele in einer ruhigeren Umgebung zu verfolgen und mich auf die Details des Spiels zu konzentrieren.

Onur Kinavli (40) lebt in Ostfildern.


Dazu ein Bild: Onur Kinavli im Einsatz: Dicht vor dem Tor wehrt er mit erhobenem Arm einen Ball ab; sein Körper ist im Sprung weit nach links gestreckt. Hinter dem Rasenplatz sind Häuser zu sehen.

Rätsel

Tierische Sprichwörter


Die zwölf Tiernamen

Aal, Affe, Bär, Biene, Dohle, Esel, Katze, Nachtigall, Rabe, Ratten, Spatz und Taube

sind in der korrekten Reihenfolge in die folgenden tierischen Sprichwörter einzusetzen, wobei jeweils ein Punkt für einen Buchstaben steht. Bei richtiger Lösung nennen die Anfangsbuchstaben der Tiernamen  –  fortlaufend gelesen  –  ein Krebstier.


  1. / 2. Besser ein _ _ _ _ _ in der Hand als eine _ _ _ _ _ auf dem Dach.
  2. Der _ _ _ _ ist nicht schwärzer als seine Flügel.
  3. Je höher der _ _ _ _ steigt, desto mehr Hintern er zeigt.
  4. Wenn die Gänse schnattern, schweigt die _ _ _ _ _ _ _ _ _ _.
  5. Eine _ _ _ _ _ sitzt gern bei der andern.
  6. Man kauft die _ _ _ _ _ nicht im Sack.
  7. Die _ _ _ _ _ verlassen das sinkende Schiff.
  8. Wer den _ _ _ hält beim Schwanz, hat ihn weder halb noch ganz.
  9. Man muss den Pelz nicht verteilen, ehe der _ _ _ erlegt ist.
  10. Jede _ _ _ _ _ hat ihren Stachel.
  11. Den _ _ _ _ kennt man bei den Ohren und bei den Worten den Toren.

Text und Tierzeichnung: Thomas Christian Dahme


Dazu ein Bild: Eine Zeichnung zeigt einen Bären, der nach links trottet. Sein Gesicht ist hell, das Fell dunkel und zottelig.


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. März an den

DBSV
Rungestraße 19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an: sichtweisen@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen im Januar 2025 an einer Verlosung teil (Informationen zur Datenverarbeitung gemäß Art.13 DSGVO unter www.dbsv.org/datenschutz.html).

Lösung des Januar-Rätsels

Band  –  Ball  –  Angel  –  Reifen  –  Ringe  –  Tau  –  Schi  –  Boden  –  Stab  –  Bock  –  Rad  –  Reck

Ratefüchse im Glück

Haben Sie mitgemacht bei unseren Rätseln im vergangenen Jahr? Wenn ja, gehören Sie vielleicht zu den Gewinnerinnen oder Gewinnern, die sich über jeweils einen attraktiven Preis freuen dürfen. Hier die Namen der Ratefüchse, die Glück hatten bei unserer Verlosung.

  1. Preis: ein Amazon Echo Studio Lautsprecher, gespendet von Amazon:
    Andreas Schönherr, Marienberg
  2. Preis: dreimal je zwei Pralinenstangen mit Brailleschrift, gespendet vom Hersteller, der Pralinen-Manufaktur Sawade, Berlin:
    Klaus und Ria Becker, Nürnberg
    Wilfried Scheu, Donaueschingen
    Helga Witzig, Hannover
  3. Preis: fünfmal je ein Spiel QARDO, ein Gesellschaftsspiel vorwiegend für blinde Spieler, erfunden und gespendet von Václav Fanta aus Tschechien, der selbst blind ist. Ziel des Spieles ist, möglichst viele gleiche ausgestanzte Symbole zu sammeln:
    Helma Gent, Jemgum
    Bettina Hanke, Schwarzenbach am Wald
    Hubertus Magnus, Hitzacker
    Klara Mai, Wesel
    Manfred Strecker, Schwäbisch Hall


Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen oder Leserbriefe an sichtweisen@dbsv.org oder per Post an

DBSV
Redaktion "Sichtweisen"
Rungestraße 19, 10179 Berlin

Panorama:

Gesellschaft

Aktion Mensch verlässt Kurznachrichtendienst X

Die Aktion Mensch hat ihre Aktivitäten beim Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter, eingestellt. "Die Zunahme von Falschinformationen sowie menschenfeindlichen Inhalten gefährdet nicht nur die Qualität des Diskurses, sondern gar unsere Demokratie", begründet die Sprecherin der Organisation, Christina Marx, den Schritt. Die Sozialorganisation befürchtet, dass sich diese Entwicklungen zukünftig noch verschärfen werden.

Die Entscheidung, X zu verlassen, hatten zuvor bereits die Antidiskriminierungsstelle des Bundes und das Deutsche Institut für Menschenrechte getroffen. Die Aktion Mensch ist weiterhin auf den Social-Media-Plattformen Instagram, Facebook, TikTok, YouTube und LinkedIn aktiv.

"Reisen für Alle" neu aufgestellt

Das bundesweit einheitliche Zertifizierungssystem "Reisen für Alle" wird organisatorisch neu aufgestellt: Seit Januar 2024 steht es in der gemeinsamen Verantwortung von Bund und Ländern. Die Zertifizierung soll vereinfacht und "Reisen für Alle" stärker verbreitet werden.

"Reisen für Alle" ist als Förderprojekt des Bundeswirtschaftsministeriums entstanden. Die Organisationsreform wurde notwendig, um das System von einer zeitlich begrenzten Projektförderung des Bundes in eine finanziell und organisatorisch dauerhaft tragfähige Struktur zu überführen, heißt es in einer Erklärung des Bundeswirtschaftsministeriums.

Seit dem 1. Januar 2024 betreibt die Bayern Tourist GmbH die neue Koordinierungsstelle von "Reisen für Alle" und wird neuer Träger des Zertifizierungssystems. In einem zweiten Schritt soll "Reisen für Alle" inhaltlich ausgestaltet werden.

Bildung

Neanderthal-Museum: "Bei Anruf Kultur"

Das Neanderthal Museum in Erkrath bei Düsseldorf macht nun auch mit beim Projekt "Bei Anruf Kultur." Für alle, die das Museum nicht selbst besuchen können, zum Beispiel weil sie blind sind, bietet das Haus nun auch telefonische Führungen an. Das Museum liegt im Neandertal, wo 1856 erstmals Überreste einer Menschenart gefunden wurden, die später Neandertaler genannt wurde. Es präsentiert auf moderne Weise Funde, Werkzeuge und viele Informationen zur menschlichen Entwicklungsgeschichte.

"Bei Anruf Kultur" lädt dazu ein, Ausstellungen am Telefon kostenlos zu erleben. Ein professioneller Guide aus dem jeweiligen Haus führt eine Stunde durch eine Ausstellung. Im Programm sind Museen, Gedenkstätten und Sammlungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Es ist auch möglich, Fragen zu stellen. Eine Anmeldung ist jeweils erforderlich. Die telefonischen Zugangsdaten werden am Tag vor der Führung mitgeteilt.

Buchungen sind möglich per
E-Mail: buchung@beianrufkultur.de oder
Telefon: 0 40 / 20 94 04  –  36

Das Programm ist abrufbar unter
Telefon: 0 40/ 20 94 04  –  66

Mehr Informationen unter
www.beianrufkultur.de
www.neanderthal.de


Dazu ein Bild: Familienführung im Neanderthal-Museum: Kinder und Erwachsene betrachten ein etwa hüfthohes Baby-Mammut mit langem Fell. Der Guide zeigt auf den Rücken des Tieres.

Lego-Braille-Bricks nun auf Deutsch

Legosteine mit Braillezeichen sind nun auch in deutscher, spanischer und italienischer Sprache erhältlich. Das deutsche Set ist unter dem Namen "LEGO Braille Bricks  –  Inklusiver Spielspaß" erhältlich. Im August vergangenen Jahres waren Braille-Legosteine bereits in englischer und französischer Sprache herausgebracht worden.

Die Braille-Bricks-Sets richten sich an Kinder ab sechs Jahren und wurden so konzipiert, dass alle  –  auch Erwachsene, ob blind, sehbehindert oder sehend  –  das Braille-System spielerisch kennenlernen können.

Die Sets enthalten 287 Steine in fünf Farben: weiß, gelb, grün, rot und blau. Alle Steine sind kompatibel mit anderen Lego-Produkten. Die Noppen auf jedem Stein sind so angeordnet, dass sie den Zahlen und Buchstaben im Braille-System entsprechen, darunter befindet sich jeweils die gedruckte Version des Symbols oder Buchstabens.

Die Braille-Legosteine waren von der Lego Foundation zunächst weltweit an Organisationen verteilt worden, die sich auf die Ausbildung von Kindern mit Sehbehinderung spezialisiert haben.

Auf der Lego-Website stehen Spielanleitungen in verschiedenen Sprachen zur Verfügung, die helfen sollen, die Braille-Legosteine anzuwenden.

Spielanleitungen und mehr Infos unter: www.lego.com/braille-bricks

Handreichung und E-Learnings

Zwei neue Angebote sind aus dem Projekt agnes@work des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) hervorgegangen. Das erste ist die Handreichung "Barrierefreie PDFs"  –  eine Anleitung mit den sieben wichtigsten Arbeitsschritten, um ein PDF mit Adobe Acrobat barrierefrei zu machen.

Das zweite Angebot sind die sogenannten E-Learnings, die nun komplett vorliegen. Die E-Learnings vermitteln Kenntnisse über die Beschäftigung und Weiterbildung von Beschäftigten mit Seheinschränkung. Sie richten sich an Personalverantwortliche in Unternehmen, Beratungsfachkräfte, Bildungsanbieter und andere Unterstützungsakteure von Menschen mit Sehbeeinträchtigungen.

Sowohl die Handreichung als auch die E-Learnings sind kostenlos verfügbar auf der Informationsplattform www.agnes-at-work.de

Auszeichnungen

"Großer Stern des Sports" für Guidenetzwerk

Mit einem "Großen Stern des Sports" wurde kürzlich der LAC Eichsfeld ausgezeichnet. Bundeskanzler Olaf Scholz überreichte die Auszeichung in Berlin an Vertreter des Vereins aus Thüringen, der das "Guidenetzwerk Deutschland" ins Leben gerufen hat. Der "Große Stern des Sports 2023" in Gold ist der erste Preis beim Wettbewerb "Sterne des Sports", mit dem soziales Engagement von Sportvereinen gewürdigt wird.

Das "Guidenetzwerk Deutschland" hilft blinden und sehbehinderten Menschen, einen Guide zum gemeinsamen Sporttreiben zu finden.

Aus den Ländern

Mehr Rücksicht im öffentlichen Raum

Um die Mannheimer Stadtgesellschaft für das wichtige Thema "Gegenseitige Rücksichtnahme und Achtsamkeit im öffentlichen Raum" zu sensibilisieren, haben der Badische Blinden- und Sehbehindertenverein (BBSV), der Gehörlosenverein Mannheim 1891 und die Arbeitsgemeinschaft Barrierefreiheit Rhein-Neckar eine gemeinsame Kampagne mit dem Titel "Umsichtig unterwegs in Mannheim  –  aufpassen und anpassen" entwickelt.

Die Mobilitätskampagne soll Aufklärungsarbeit leisten, denn nicht jedem sei bewusst, was er auslöst, wenn er etwa Blindenleitstreifen blockiert oder E-Roller auf Gehwegen abstellt. "Bis Ende 2024 haben wir dafür verschiedene Aktionen geplant", erklärt der BBSV-Vorsitzende Karlheinz Schneider.

Mehr Infos unter: www.umsichtig-unterwegs.de

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt vier Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel.

Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • AURA-Hotel Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern):
    Tel.: 03 88 25 / 3 70-0
  • AURA-Hotel Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein):
    Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
  • AURA-Pension Rochsburg (Sachsen):
    Tel.: 03 73 83 / 8 38-00
  • AURA-Hotel Saulgrub (Bayern):
    Tel.: 0 88 45 / 99-0

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Service:

Blind navigieren: Anweisungen in 3D

Aus verschiedenen Richtungen kommende Töne und Ansagen bilden eine akustische Karte der Umgebung. Diese 3D-Audio-Technologie ist ein aktueller Trend bei Navigations-Apps für blinde und sehbehinderte Menschen. Matthias Klaus hat bereits viele Navi-Apps ausprobiert und stellt drei kostenfreie Programme für das Smartphone mit ihren Pros und Kontras vor.

Von Matthias Klaus


Als ich stolzer Besitzer meines ersten iPhones wurde, war selbstständige Navigation von Anfang an eine der wichtigsten Funktionen. Spezielle Navi-Apps für blinde und sehbehinderte Menschen waren noch nicht auf dem Markt. Meine erste Navigations-App kostete stolze 79 Euro und war sozusagen "aus Versehen" gut nutzbar. Seitdem ist viel geschehen: Zwei aktuelle Trends sind auffallend. Zum einen interessante kostenlose Programme, zum anderen "3D-Audio". Im Folgenden erkläre ich, was das ist und stelle drei nützliche Navi-Apps für blinde und sehbehinderte Menschen vor.


Die Umgebung hören mit VoiceVista

VoiceVista verwendet 3D-Audio-Technologie. Das bedeutet, dass mit Tönen und Ansagen aus verschiedenen Richtungen die direkte Umgebung dreidimensional hörbar gemacht wird. Die akustischen Signale, die auf Straßenkreuzungen, Geschäfte oder Adressen hinweisen, kommen genau von dort, wo sich der entsprechende Ort befindet. So entsteht eine Art hörbare räumliche Karte der Umgebung.

Mit VoiceVista können außerdem Orte gesucht und zu ihnen navigiert, eigene Wege anhand von selbst gesetzten Punkten aufgezeichnet und Routen aus dem GPX-Format importiert werden.

Weil die App mit Sounds aus verschiedenen Richtungen arbeitet, sind Kopfhörer notwendig, um sie vollständig zu nutzen. Besonders gut eignen sich Kopfhörer mit Bewegungserkennung. Damit ist es möglich, durch das Drehen des Kopfes zu hören, in welche Richtung man laufen muss. Per Geräusch wird man auf seiner Route von Punkt zu Punkt geführt. Wenn man die Richtung verliert, ändert sich der Klang, sodass man schnell merkt, ob man noch auf der richtigen Spur ist. Nebenbei wird die Umgebung in Geräuschen dargestellt: Kreuzungen, interessante Punkte oder Straßennamen, Treppen und Bushaltestellen. Was man davon hören will, lässt sich einstellen.

VoiceVista gibt es nur für das iPhone. Die kostenlose App ist gut für alle, die spannende neue Entwicklungen auf dem Navi-Markt live miterleben wollen.


Dem Klang folgen mit WaveOut

Mit Klängen aus verschiedenen Richtungen arbeitet auch WaveOut. Es gibt keine Anweisungen wie "in 30 Metern links abbiegen". Stattdessen hört man einen Klang und folgt der Richtung, aus der er kommt. Das hat durchaus Vorteile gegenüber üblichen Navis. Man kann zum Beispiel keine Ansagen verpassen und wird nicht mit Hinweisen "zugetextet". Außerdem, wer weiß schon genau, wann 30 Meter vorbei sind?

WaveOut hat ein sehr aufgeräumtes Design. Auf die Frage, wo es hingehen soll, findet die Suchmaske alles von Straßennamen, Adressen bis zu Restaurants in der Nähe. Auch WaveOut kann Orte in der näheren Umgebung in 3D-Audio ansagen, doch leider kann nicht ausgewählt werden, was angesagt wird.

Positiv ist, dass auch an sehbehinderte Menschen gedacht wurde. Für sie gibt es Karten mit Hochkontrastmodus.

Auch WaveOut funktioniert am besten mit Kopfhörern mit Bewegungserfassung. Ohne sie muss das Handy vor sich gehalten werden, um die gewünschte Richtung des Weges zu finden.

WaveOut gibt es für iPhone und Android. Eine kostenfreie Option für Menschen, die sich nicht mit allzu vielen Einstellungen herumplagen wollen.


Unterwegs mit Lazarillo, der Allzweck-Navigation

Als die App BlindSquare erschien, war das schon ein wenig revolutionär. Man bekam angesagt, was sich in der Umgebung befindet, und konnte per Suche zu Orten der Wahl navigieren. "Das ist ein bisschen wie Sehen", hieß es gerne unter blinden Nutzern und Nutzerinnen. Mit etwa 45 Euro jedoch nicht gerade günstig.

Lazarillo ist kostenlos und tut in etwa dasselbe. Es kann nach Orten in der Umgebung gesucht werden, es gibt gute Filtermöglichkeiten, zum Beispiel alle Bushaltestellen oder Apotheken.

Zu jedem Ort gibt es Zusatzinformationen wie Website und Telefonnummer. Auch kann der eigene Standort jederzeit gespeichert werden, um ihn später wiederzufinden. Diese Funktion existiert bei allen hier vorgestellten Programmen.

3D-Audio kann Lazarillo noch nicht. Die Ansagen verwenden herkömmliche Richtungsangaben wie "links vor dir". Lazarillo gibt es für iPhone und Android, und es ist meine Empfehlung für alle, die nicht die ganze Zeit mit Kopfhörern herumlaufen wollen.


Zuletzt Geschmackssache: Welches Navi ist das beste?

Jede hier vorgestellte App hat Vor- und Nachteile. Die Menüführung ist mal kompliziert, mal einfach. Nicht alle Übersetzungen der Texte auf dem Bildschirm sind korrekt. Dem einen spricht eine App zu viel, dem anderen zu wenig, und die Nutzung von Kopfhörern ist ebenfalls Geschmackssache. Navigieren tun sie alle, und was sie alle nach wie vor nicht können, ist ansagen, auf welcher Straßenseite man laufen soll. Da hilft nur ausprobieren.


Diesen Beitrag in voller Länge inklusive einer weiteren vorgestellten Navi-App gibt es unter: www.sichtweisen-online.org

Matthias Klaus lebt in Bonn.



Kurzinfo: Erbrechtliche Beratung  –  ein Service der rbm

Soll ich ein Testament machen? Worauf muss ich achten? Was kostet das? Fragen, die sich auch sehbehinderte und blinde Menschen stellen. Die gemeinnützige Rechtsberatungsgesellschaft rbm (Rechte behinderter Menschen) bietet darum einen neuen Service für Mitglieder der DBSV-Landesvereine und der korporativen Mitglieder: eine erbrechtliche Beratung mit einer abschließenden Empfehlung.


Was ist Beratungsinhalt?

  1. Bewertung der Lebensumstände des oder der Ratsuchenden
  2. ein einstündiges Telefonat eines Juristen oder einer Juristin der rbm mit dem oder der Ratsuchenden (Fakten-Check, Ermittlung des Hauptanliegens)
  3. zusammenfassende Darstellung mit rechtlicher Bewertung und einer Empfehlung mit Eckpunkten für eine erbrechtliche Verfügung

Was kostet das?

Die rbm berechnet für diese Form der erbrechtlichen Beratung eine Gebühr von 240,75 Euro (inkl. Umsatzsteuer). Die schriftliche Darstellung kann zum Beispiel einem Notar oder einer Notarin zur konkreten Testamentsberatung vorgelegt werden.


Fragen Sie uns  –  wir beraten Sie gern:

rbm gemeinnützige GmbH
Rechte behinderter Menschen
Biegenstraße 22, 35037 Marburg
Tel.: 0 64 21 / 9 48 44-90 oder -91
E-Mail: kontakt@rbm-rechtsberatung.de
Internet: www.rbm-rechtsberatung.de

Medien:

Bücher

Sakra, mein Chakra

Ein Buchtipp von Denise Lekoui, BIT-Zentrum


Franzi hat die Nase voll! Kurzerhand meldet sie ihren besserwisserischen Vater Sepp beim Achtsamkeitstraining an. Blöd nur, dass sie von ihrer yogabegeisterten Schwester denselben Kurs geschenkt bekommt. So hockt Franzi plötzlich im Schneidersitz neben ihrem Vater und soll entspannen.

Ausgeglichenheit, Selbstliebe und innere Ruhe? Nicht, wenn Sepp während der Waldmeditation Brennholz sammelt, ihr Mann nur noch rumstichelt und die anderen Kursteilnehmer pikante Eheratschläge erteilen! Einatmen  –  Ausatmen  –  Ignorieren. Leichter gesagt als getan!

Antonia Vitz lässt uns mit ihrem Roman auf humorvolle Art tief in die bayerische Seele schauen.

Antonia Vitz: Sakra, mein Chakra.
Sepp und der Achtsamkeitskurs
Sprecher: Tilman Reuss
DAISY-Hörbuch (ca.9 Stunden)
Preis (CD): 29 Euro

Zu bestellen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88  –  136 oder  –  144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org

Die schwarze Rose

Ein Buchtipp von Karin Schulenkorf, Westdeutsche Bibliothek der Hörmedien


Dirk Schümers neuer historischer Roman "Die schwarze Rose" spielt im Avignon des Jahres 1328, der südfranzösischen Stadt, die zwischen 1309 und 1376 Exil-Sitz des Papstes war. Nicht nur im Titel knüpft er an Umberto Ecos bekanntestes Werk "Der Name der Rose" an  –  ohne dass er es kopiert oder sein Buch eine Fortsetzung sein soll.

Im Zentrum der Handlung steht ein deutscher Novize, Wittekind, der den berühmten Prediger Eckhart von Hochheim, der der Ketzerei angeklagt ist, zum Inquisitionsprozess an den Hof des Papstes in Avignon begleitet. Immer tiefer gerät er dabei in einen Finanzskandal ungeheuren Ausmaßes hinein. Im Schatten des Papstpalastes ist auch der geheimnisvolle Franziskaner William von Baskerville, Ecos Hauptfigur, den Tätern auf der Spur. Von ihm wird Wittekind sich das detektivische Gespür abschauen, um heil aus dem "Dunstkreis dieses Mörderpapstes" zu gelangen.

Als Hintergrund der Handlung dient Schümer der Konflikt zwischen Papst Johannes XXII. und Kaiser Ludwig dem Bayern sowie der sogenannte "Armutsstreit", in dem es um die Frage ging, wie vermögend die Kirche sein durfte oder ob sie überhaupt über weltliches Eigentum verfügen sollte.

Schümer schafft in seinem Roman nicht nur ein lebendiges Bild des damaligen Avignon samt Konventen, Papstpalast sowie jüdischen und italienischen Vierteln, in denen Wittekind die städtische Bevölkerung kennenlernt, sondern er vermittelt ebenso detailliert und historisch überzeugend einen Eindruck der Rhetorik und Gelehrsamkeit dieser Zeit. Einerseits ist das Avignon, das er zeichnet, voller Schmutz, Unvernunft und politischer Intrigen; aber es ist ebenso ein Schauplatz der Logik, der Argumentation und des Frühhumanismus.

Ungeheuer kenntnisreich, dabei überhaupt nicht trocken, sondern spannend und unterhaltsam!

Dirk Schümer: Die schwarze Rose
DAISY-CD (19:40 Stunden)
Sprecher: Andreas Ladwig

Eine verdächtig wahre Geschichte

Ein Buchtipp von Gabi Schulze, dzb lesen


Der Roman ist "ein kriminalistisches Unterhaltungsfeuerwerk", eine "verdächtig wahre Geschichte", die fesselt und amüsant erzählt wird. Voilaine, Lektorin in einem Pariser Verlag, hat ein Manuskript erhalten, das für sie ein literarisches Meisterwerk ist und ein Bestseller werden könnte. Doch der Autor bzw. die Autorin des Romans hinterließ nur eine E-Mail-Adresse und ist nicht auffindbar. Als der Roman für den Prix Goncourt nominiert ist, wird Voilaines Suche nach dem Autor oder der Autorin immer dringender. Sie gerät unter Druck, scheint aber trotzdem alles im Griff zu haben  –  bis sie bei einem Unfall kurzzeitig ihr Gedächtnis verliert. Dann läuft fast alles aus dem Ruder, denn die Polizei kommt zu Voilaine und erzählt ihr von drei Mordfällen, die genauso geschehen sind wie in dem preisgekrönten Roman beschrieben. Wer hat das Buch geschrieben? Und was haben diese Morde mit dem Buch zu tun? Nach und nach nimmt die Geschichte an Fahrt auf, und die Leserschaft taucht ab in die Vergangenheit der Lektorin.

Ein erfrischender Roman mit einem packenden Kriminalfall, dessen Spannung steil ansteigt und auf ein überraschendes Ende zusteuert.

Antoine Laurain: Eine verdächtig wahre Geschichte
dzb lesen, 2 Bände, Kurzschrift
Ausleihe 20.809, Verkauf 11.844
Preis: 30,50 Euro (netto)
Tel.: 03 41 / 71 13  –  113 bzw.  –  119
E-Mail: bibliothek@dzblesen.de

Nachhausekommen

Ein Buchtipp von Maren Gebhardt, Norddeutsche Hörbücherei


Sechs Jahre alt ist der Erzähler, als ihn seine Eltern aus dem wilden Berlin der 1970er-Jahre ins dörfliche Gümse des niedersächsischen Wendlands verpflanzen. Nicht nur ist sein imposanter Vater ein erfolgreicher Künstler, auch wird ihr Zuhause ein regelmäßiger Treffpunkt für die Kunst- und Kulturszene der alten Bundesrepublik. Mit dem intellektuellen, politisch linksstehenden Milieu der Eltern und dem ländlich-provinziellen Leben des Dorfes im "Zonenrandgebiet" prallen Welten aufeinander, zwischen denen der Junge Orientierung sucht  –  und schließlich im Schreiben findet. Jan Peter Bremer schildert seine Kindheit auf dem Land und erzählt auf literarische Weise eine tragikomisch-berührende Geschichte.

Der Roman ist Künstler-, Adoleszenz und Heimatroman zugleich und fängt die Stimmung des Heranwachsenden, der im Dorf wegen der Lebensweise seines Vaters als "anders" wahrgenommen wird, gut ein.

Jan Peter Bremer: Nachhausekommen
DAISY-CD (ca.6 Stunden)
Sprecher: Christian Rudolf

Eine Fingerkuppe Freiheit

Paris 1821, am Institut National des Jeunes Aveugles, Frankreichs nationaler Blindenanstalt: Die Nachtschrift eines gewissen Charles Barbier versetzt einen blinden Jungen ins Grübeln. Fasziniert streicht er mit den Fingerkuppen über die erhabenen Zeichen und stellt sich die Frage: Ist diese Schrift, die ursprünglich als Geheimschrift für das Militär ersonnen war, etwa das Vehikel in die Freiheit? Von dem Gedanken besessen, die Welt mit seinen Händen begreifen zu wollen, träumt er von einer eigenen Blindenschrift und gelangt nach anfänglichen Schwierigkeiten schließlich zu sechs einfachen erhabenen Punkten. Sie sind  –  so wird ihm bewusst  –  der Schlüssel zu all dem Wissen, das in den Büchern der Sehenden schlummert und nach dem er unendlich dürstet. Louis betet sie herunter, die Formeln, die Tabellen, diktiert das arithmetisch durchdachte Punktschrift-System. Nach und nach entsteht so Louis Brailles Glaubensbekenntnis: Ich lese, ich schreibe, also bin ich. Der Autor Thomas Zwerina ist 2018 erblindet.

Thomas Zwerina: Eine Fingerkuppe Freiheit
Verlag Harper Collins
Hardcover, 192 Seiten, 24 Euro
E-Book (Kindle), 16,99 Euro
Eine Ausgabe in Brailleschrift wird bei allen deutschsprachigen Blindenbibliotheken erhältlich sein.
Erscheinungsdatum: 20. Februar 2024

Hörfilme

Hörfilme in den Mediatheken

Eine weitere Folge der humorvollen Krimireihe "Friesland" wird am 30. März im ZDF gezeigt: "Sterneduell". Im Kühlraum eines Sternerestaurants wird eine Frau tot aufgefunden. War es ein Unfall oder Mord?

ZDF, 30.3.2024, 20.15 Uhr, und in der Mediathek


"Nichts für Feiglinge" ist eine Tragikomödie aus dem Jahr 2014. Der Musikstudent Philip nimmt das Leben von der lockeren Seite. Eines Tages nimmt er seine demenzkranke Großmutter in seine WG auf. Seine WG-Kumpels sind wenig begeistert.

Mit Hannelore Hoger, Frederick Lau; ARD-Mediathek

Anzeigen:

Hinweis

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

Zu verkaufen

Tandem Beach Cruiser, Farbe Blau, 26 Zoll, 24 Gänge, Shimano-Schaltung, 500 Euro.

Tel.: 0 15 22 / 3 58 47 82

Partnersuche

Ich (weiblich) suche einen Partner (Mitte 60, gläubig und musikalisch), mit dem ich etwas unternehmen kann. Aus dem Kreis Oberlausitz oder Dresden.

Tel.: 03 58 28 / 76 03 29 oder 01 62 / 6 92 91 32


Ich (51 Jahre) suche einen Partner, der gläubig und musikbegeistert ist und sich mit Steinen auskennt. Raum Dresden oder Görlitz.

Tel.: 03 58 28 / 76 03 29

Gewerbliche Anzeigen

Englischkurs für alle!

Reaktivieren Sie Ihr Englisch oder lernen Sie ganz neu.

Mit Englisch steht Ihnen die ganze Welt offen!

Fragen, Infos, Buchungen gerne per E-Mail an karin_hildebrand@t-online.de

Marschall Versand  –  Hilfsmittel für Blinde

Wir führen eine große Auswahl an Artikeln mit Sprachfunktion.

Digitale und analoge Tisch- und Armbanduhren, klassisch, funkgesteuert oder SENSO Uhren, die durch das Berühren des Uhrglases sprechen. Küchen- und Personenwaagen, Fieber- und Raumthermometer, Blutdruckmessgeräte und vieles mehr.

Neu: MedTalk Pulsoximeter für den Finger  –  misst die Pulsfrequenz und Sauerstoffsättigung

Informationen zu allen Produkten und Neuheiten finden Sie auf unserer Internetseite www.marschall-versand.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Hier präsentieren wir Ihnen eine Auswahl an Hilfsmitteln, die wir für Sie in unserer Region herstellen lassen.


Wanderkugel

Bei den Wanderkugeln handelt es sich um zwei Holzkugeln, die mit einer Schnur von 19 cm Länge verbunden sind. Sie dienen zum Führen einer Person.
Kugelgröße: 2,0 cm, Bestell-Nr.: V343
Kugelgröße: 2,5 cm, Bestell-Nr.: V344

Preis je Wanderkugel: 5,00 Euro


Punktschrift-Setzleiste mit Tasche

Die Holzleiste aus Hartholz hat 10 Formen mit je 6 Löchern und dient zum Erlernen der Punktschrift. Mit den mitgelieferten 60 Steckern lassen sich die Buchstaben gut üben.
Maße: 30 * 4 * 2 cm
Lieferumfang:

  • 1 Setzleiste
  • 60 Stecker
  • 1 Kunststofftasche

Bestell-Nr.: B137  –  Preis: 19,50 Euro


Großdrucktelefonheft

Großdrucktelefonhefte mit serifenloser Schwarzschrift gibt es im Format DIN A5 und A4. Somit haben Sie alle Kontakte und Telefonnummern alphabetisch sortiert in einem Heft.
Buchstabenhöhe 1-1,5 cm (Format A5), Buchstabenhöhe 1,3-2,2 cm (Format A4)
Alle Hefte, unabhängig vom Format haben die folgenden Eigenschaften:

  • verstärkte Linien bis zu acht Zeilen auf jeder Seite
  • Notrufnummern auf der Rückseite
  • 48 Seiten insgesamt
  • drei freie Seiten für Notizen
  • Spiralbindung aus Kunststoff
  • transparente Deckblätter außen, vorn und hinten

Bestell-Nr. A5: P314  –  Preis: 7,00 Euro
Bestell-Nr. A4: P316  –  Preis: 10,00 Euro


Badekappe

Badekappe mit EBU-Symbol in Unigröße. Zur Kennzeichnung im Schwimmbad, im See oder im Meer.

Farbe: gelb mit aufgedrucktem weißem Stockmännchen auf blauen Grund (auf der linken und auf der rechten Kopfseite)
Material: Lycra
Maße: 22,5 * 15,0 cm

Bestell-Nr.: V551  –  Preis: 7,50 Euro


Kaffeetasse mit Punktschrift

Cremefarbene Kaffeetasse aus Porzellan mit dem Zitat "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" von A. de Saint-Exupéry in Schwarz- und Brailleschrift sowie tastbare schwarze Ornamente. Höhe: 9 cm, Durchmesser: 8 cm

Bestell-Nr.: H081  –  Preis: 13,50 Euro


Gerne senden wir Ihnen unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD.
Besuchen Sie auch unseren Onlineshop unter www.lhz-dresden.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de


Hilfsmittelberatung Telefonberatung:
Montag, Mittwoch und Donnerstag: 10-16 Uhr
Dienstag: 10-18 Uhr
Freitag: 10-13 Uhr

Hilfsmittelberatung vor Ort:
Montag: geschlossen
Dienstag: 10-18 Uhr
Mittwoch und Donnerstag: 10-16 Uhr
Freitag: 10-13 Uhr
Nach vorheriger Vereinbarung sind wir auch gerne außerhalb dieser Zeiten für Sie da  –  bitte vereinbaren Sie einen Termin mit uns!

Bestellungen im Internet: www.lhz-dresden.de

AURA-Hotel Saulgrub

Reisen für Alle

Ihr "Rundum-Verwöhn-Hotel" in den Ammergauer Alpen. Bei uns fühlen sich blinde, sehbehinderte und sehende Gäste wohl. Wir bieten Ihnen ein gepflegtes Ambiente ohne Barrieren zum Urlauben, Aktiv sein und Tagen.


AURA-Hotel Saulgrub gGmbH
Alte Römerstraße 41-43, 82442 Saulgrub/Obb.
Telefon: 088 45 / 99  –  0
Telefax: 088 45 / 99  –  121
info@aura-hotel.de


"Ankommen  –  daheim sein!"
Besuchen Sie uns auch unter www.aura-hotel.de


Alleingesellschafter: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

Papenmeier Hotline Service

Unser WIR für Ihren Hilfsmittel Notfall
kostenfreie Hotline: +49 2304 205 250


Kontakt:
F.H. Papenmeier GmbH & Co.KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
Telefon: +49 2304 205 0
Fax: +49 2304 205 205
info.reha@papenmeier.de www.papenmeier-rehatechnik.de


Bildbeschreibung: Unser WIR für Ihren Hilfsmittel Notfall: Es ist eine Gruppe von drei RehaTechnik Mitarbeitern, zwei Männer und eine Frau, zu sehen, die freundlich in die Kamera schauen.

DBSV: Augenblicke feiern

Ob Geburtstag, Jubiläum oder Firmenfest: Feiern Sie Ihren besonderen Augenblick und schenken Sie blinden und sehbehinderten Menschen ein selbstbestimmtes Leben!

Bitten Sie Ihre Gäste anstelle von Geschenken um eine Spende zugunsten von Menschen mit Sehverlust.

Informationen zum Thema "Spenden statt Geschenke" erhalten Sie bei den 19 Landesvereinen des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) oder unter www.dbsv.org/spenden-statt-geschenke

SightCity

15.-17. Mai 2024
Die weltweit führende Fachmesse für blinde und sehbehinderte Menschen


Hybride Messe  –  Kap Europa Frankfurt & Online

  • Über 100 Aussteller in Präsenz und online
  • Teilnahme vor Ort oder per Computer, Telefon oder Smartphone
  • Hybride Ausstellervorträge
  • Umstiegshilfe für sehgeschädigte Besucher ab dem Frankfurter HBF
  • persönliche Messeguides

SightCity Forum

Hybride Fachvorträge von medizinischen Fachkräften und Betroffenen rund um das Thema Low Vision


Weitere Informationen unter: www.sightcity.net

Unter neuer Telefonnummer: 02304 205 901




Rückseite

22. Deutscher Hörfilmpreis
19. März 2024
www.deutscher-hoerfilmpreis.de


Der DBSV verleiht seit 2002 den Deutschen Hörfilmpreis. Ausgezeichnet werden herausragende Produktionen mit Audiodeskription und Projekte, die das Hörfilmangebot verbessern.


Wir danken allen Förderern und Sponsoren: Aktion Mensch, Pfizer, Novartis, Blindenstiftung Deutschland