Sichtweisen Ausgabe 12/2020

"Sichtweisen" – Heft 12/2020

Sichtweisen 12/2020

Inhalt

Impressum

Editorial

Werbeanzeigen:

Feelware

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte

Einfach SynPhon!

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Marland GmbH

Draeger Lienert

DBSV

Vanda Pharmaceuticals

OrCam

Help Tech GmbH

RTB

Im Gespräch:

"Mein Fazit fällt gemischt aus"

DBSV-Nachrichten:

Programm der Bahn zur Barrierefreiheit

Meldungen

Seit 30 Jahren ein Verband

Behinderten-Pauschbeträge werden erhöht

Anleitungen zur Nutzung von Computern mit einer Sehbehinderung

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema: Spiele

Von "Colorama" bis "Monopoly"

Tasten, lauschen, bauen, rauswerfen

Elli helfen  –  auch ohne Sehrest

Coole Stimmen, krasse Sounds

Als Elfe in einer fantastischen Welt

"Ich vermittle Prinzipien"

Termine & Tipps:

Termine

Hinweis der Redaktion

Schnuppertraining Bogenschießen

Die unendliche Geschichte

Sparkassen Sport-Gala

Trommel-Workshop

Krimi-Tage

Höroper Chicago

Seminar für fortgeschrittene PC-Nutzerinnen und -Nutzer

Wanderwoche im Harz

Tipps

Förderverein bietet Tassen, Stofftaschen und T-Shirts an

Hörtipp: Politik-Journal

Forum:

Familienspaß an der Kletterwand

Rätsel

Lösung des November-Rätsels

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Forschung

Studie zur transkornealen Elektrostimulation

Kompetenzzentrum für Inklusion

Gesellschaft

Startsocial-Wettbewerb: Sonderpreis für Spielecafé

Freilandausstellung im Berliner Süden

Sport

Deutscher Meister im Blindenschach

Blindenfußball: Meistertitel vergeben

AURA-Hotels  –  Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

"Eine Chance, mich neu zu erfinden"

Service:

Was der Blick ins Auge verrät

Medien:

Bücher

Märchen

Zyankali vom Weihnachtsmann

Kinderbibel

Ozelot und Friesennerz

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Hörfilme

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl

Kaiserschmarrndrama

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Zu verkaufen

Zu vermieten

Suche

Gewerbliche Anzeigen

Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge

Schottland-für-Alle

Com-M

IPD

DBSV: Augenblicke feiern und Gutes tun!

AASB Maria Seidling

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

DBSV: Kleine Spende, große Geschichte

Papenmeier


Titelbild:
Die oberen zwei Drittel des Titelbildes sind rot, unten geht Rot in Schwarz über. Die Schrift "Sichtweisen" ist weiß; die Buchstaben sind fragmentiert dargestellt. In einem gelben Kasten auf halber Höhe wird der Name des Magazins gut lesbar wiederholt. Links unten ein Foto von fünf fallenden Würfeln. "Spiele" lautet das Schwerpunktthema dieser Ausgabe.



Impressum


"Sichtweisen" – Das Magazin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV),
vormals "Gegenwart", 74. Jahrgang
ISSN: 2511-7017


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin


Redaktion:
Andreas Bethke (V.i.S.d.P.), Ute Stephanie Mansion, Tina Below
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: sichtweisen@dbsv.org


Die "Sichtweisen" erscheinen zehnmal im Jahr (Januar/Februar und Juli/August als Doppelnummer) in Print, Brailleschrift und als Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis für Print und Braille:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.


DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Kündigung des Abonnements bis Ende September für das Folgejahr.


Anzeigenverwaltung:
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: anzeigen@dbsv.org


Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen: 10 Euro, je weitere 50 Zeichen: 5 Euro.
Mediadaten für gewerbliche Anzeigenkunden auf Anfrage.


Produktion:
Print: DCM Druck Center Meckenheim GmbH, mit freundlicher Unterstützung
Braille: Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen)
DAISY: dzb lesen und Berola-Film GmbH

Hinweis:
Im Sinne einer besseren Lesbarkeit wird in den Sichtweisen® in der Regel auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.




Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

sind Sie ein "Homo ludens", ein spielender Mensch? Der Begriff, den der Historiker Johan Huizinga prägte, kennzeichnet den Menschen als Wesen, das im Spiel zu seinen kulturellen Errungenschaften gelangt. Die kalte Jahreszeit lädt dazu ein, es sich drinnen gemütlich zu machen und sich als "Homo ludens" zu betätigen. Darum lautet der Schwerpunkt dieser Ausgabe "Spiele". Die Pandemie macht es natürlich schwierig bis unmöglich, sich mit nicht zum eigenen Haushalt gehörenden Menschen zum Spielen zu treffen, aber es gibt auch Spiele, die man allein spielen kann. Und eine Zeit nach der Pandemie wird es auch geben.

Seit vielen Jahren rüsten Volker Lendeckel und Uwe Wiedemann Spiele so um, dass auch blinde und sehbehinderte Menschen sie spielen können  –  beide auf ihre Art. Von einem Videospiel, bei dem die Barrierefreiheit fast nichts zu wünschen übrig lässt, berichtet Felix Högl. Ein paar spannende Brett- und Computer-Spiele stellen wir ebenfalls im Schwerpunkt vor. Damit ist das Thema "Spiele" lange nicht erschöpft  –  vielleicht greifen wir es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal auf.

Wegen der wieder steigenden Corona-Fallzahlen wurde im Oktober die Verwaltungsratssitzung des DBSV erstmals als Videokonferenz veranstaltet. DBSV-Präsident Klaus Hahn berichtet im Interview, wie es war und welche Ergebnisse erreicht wurden.

Wencke Gemril hat das Klettern in der Halle für sich entdeckt  –  und für ihre Kinder, die nun auch begeistert die Wände erklimmen. Wie das auch blind gut klappt, erzählt Gemril in ihrem Beitrag in der Rubrik "Forum".

In der Rubrik "Menschen" schildert David Röthle, wie sein Weg nach einem Unfall verlief, warum er Blogger wurde und wie er zum Schreiben fand.

Auch in diesem Jahr wünsche ich Ihnen eine schöne Adventszeit und ein friedliches Weihnachtsfest! Leider wird es wegen Corona für viele Menschen wohl etwas anders werden als gewohnt. Ich hoffe, Sie haben trotzdem eine gute Zeit!

Ute Stephanie Mansion
Redaktion "Sichtweisen"  

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Feelware

Barrierefreie Haushaltsgeräte

Feelware bietet barrierefreie Heißluftfritteusen, Elektroherde, Waschmaschinen, Mikrowellen mit Grill etc.


Tel.: 01 57 / 57 16 56 93
E-Mail: hallo@feelware.eu
www.feelware.eu

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Hilfsmittel und Schulung


  • Vertrieb von Notebooks mit Sprachausgabe und Braillezeilen von HumanWare
  • Bedürfnisorientierte IT-Lösungen vom Fachhändler
  • Schulungen für iPhone, Apple-Produkte und Windows
  • Mobiler Vorleser für Sehbehinderte und sprechende Fernsehgeräte

Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
www.schulze-graben.de

Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte

  • Per Tonpost-App zu allen Angeboten und mit www.tonpost.net zum Downloadportal
  • Hörmagazin "Trierische Tonpost"
  • "Paulinus" Wochenzeitung im Bistum Trier
  • "TV-DAISY"  –  Das 14-tägige Fernsehprogramm mit 17 Sendern der Öffentlichen und Privaten.
  • Zeitschrift "Behinderung und Beruf der Hauptfürsorgestellen": Arbeits- und Schwerbehindertenrecht für Vertrauensleute.

Infos: 06 51 / 71 05  –  430
Mail: tonpost@bistum-trier.de
Internet: www.tonpost.de

Einfach SynPhon!

Die Firma SynPhon erleichtert blinden und sehgeschädigten Menschen das Leben mit einfach zu bedienenden elektronischen Hilfsmitteln. Die Fledermaus Orientierungshilfe zeigt einfach an, wo es langgeht. Sie macht mobil und orientiert, ohne zu tasten oder zu berühren. Der Produkterkenner EinkaufsFuchs sagt einfach, was Sache ist. Er ermittelt beim Einkaufen oder zu Hause, was in einer Packung ist. Dafür nutzt der handliche EinkaufsFuchs die Barcodes, die sich auf allen Handelswaren befinden, und liest Ihnen die darauf codierte Information klar und deutlich vor. Sie können damit sogar selbst Dinge kennzeichnen. Wie das alles geht?

Sprechen sie uns gerne an unter Tel.: 0 72 50 / 92 95 55.


SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Weihnachtsangebot BlindShell Touch

Zum Fest bieten wir Ihnen in diesem Jahr wieder ein sehr attraktives Weihnachtsspezial aus unserem Hause an. Das neue Mobiltelefon BlindShell Touch kommt als Set mit einer gratis Schutzhülle (Flipcase mit Magnetverschluss) und großer Mikro-SD-Speicherkarte (64 GB) zu Ihnen. Zum Fest schenken wir Ihnen zusätzlich eine Musik-CD mit den schönsten Weihnachtsliedern.

Das BlindShell Touch ist das aktuellste Modell der Marke und wird ausschließlich über seinen großen Berührungsbildschirm bedient. Das funktioniert durch ein schnell zu erlernendes System mit nur vier Haupt-Berührungsgesten erstaunlich leicht und intuitiv.

Die permanente Sprachausgabe informiert Sie bei jedem Schritt über das Geschehen des Telefons. Der große Berührungsbildschirm ist für sehbehinderte Menschen individuell einstellbar. Die Spracheingabe (nur mit Internetverbindung) ermöglicht Ihnen beispielsweise das Anrufen von Kontakten, Schreiben von Nachrichten oder die Eingabe von Texten. Mit der reichen Ausstattung des Touch erhalten Sie einen treuen Begleiter für Ihren Alltag. Von Kommunikation über Information bis zu Unterhaltung kann das Touch einiges bieten. Selbst beliebte Apps wie WhatsApp oder YouTube sind dabei. Zudem stehen E-Mail- und Internetbrowser, Texterkennung, Wetterinformation oder Internetradio zu Ihrer Verfügung. Die komplette Liste aller Funktionen und Apps ist auf unserer Internetseite oder in unseren Katalogen unter den Artikelnummern 2020648 und 2020649 zu erfahren.

Jetzt müssen Sie nur noch die Farbe wählen und direkt bestellen!

Unser Angebot gilt für alle Bestellungen, die uns bis einschließlich zum 31. Dezember 2020 erreichen.

Preis: 371,92 Euro
Bestellnummern (inkl. 5% MwSt.)

    • Farbe Schwarz: 8014156
    • Farbe Rot: 8014155

Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover: Tel.: 05 11 / 95 46 50
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Marland GmbH

BRANDNEU: ZEITGEIST 2
Der Alleskönner unter den Taschenuhren!
Hochpräzise sprechende multifunktionale Uhr!


  • Grafikfähiges Display
  • Automatische Zeiteinstellung mittels GPS
  • Deutliche Sprachausgabe
  • Diskrete taktile Zeitausgabe
  • Stoppuhr, Timer, Alarmfunktionen
  • Kalender, Diktiergerät, Lichtdetektor
  • Kompass, Schrittzähler, Spiele usw.

USB Typ C ermöglicht einfaches Aufladen.
Lange Akkulaufzeit  –  Standby bis zu einem Jahr (optional: drahtlose Verbindung).
Weihnachtsaktion: EUR 249,00 statt EUR 279,00
Ab sofort bestellbar!


Marland GmbH
www.marland.eu
Tel.: 07525 9205-0
E-Mail: info@marland.eu


Anzeigenbeschreibung: Das Bild zeigt eine schwarze Taschenuhr Zeitgeist 2.

Draeger Lienert

Wettbewerbsfähig im Beruf


Mit den inklusiven DL Produkten erschließt Draeger Lienert Arbeitsplätze, die mit Standardlösungen nicht zugänglich gemacht werden können. Unsere Systeme ermöglichen intuitives und wettbewerbsfähiges Arbeiten. Fordern Sie bitte unsere exzellenten Referenzen an.

Draeger Lienert ist herstellerunabhängig und vertreibt Blindenhilfsmittel wie Braillezeilen und Bildschirmlesegeräte fast aller Anbieter. Wir arbeiten für Bundes- und Landesbehörden, Kommunen, Industriebetriebe und Selbstständige im deutsch- und englischsprachigen Raum.

Ob Roboteranbindung oder Standardausstattung  –  alles, was einen Blindenarbeitsplatz schafft oder erhält können Sie bei uns bekommen. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit!


Draeger Lienert GmbH & Co. KG
Tel.: 06421/95240-0
E-Mail: info@dlinfo.de
www.dlinfo.de

DBSV

Augenblicke feiern

Ob Geburtstag, Jubiläum oder Firmenfest: Feiern Sie Ihren besonderen Augenblick und schenken Sie blinden und sehbehinderten Menschen ein selbstbestimmtes Leben!

Bitten Sie Ihre Gäste anstelle von Geschenken um eine Spende zugunsten von Menschen mit Sehverlust.

Informationen zum Thema "Spenden statt Geschenke" erhalten Sie bei den 19 Landesvereinen des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) oder unter www.dbsv.org/spenden-statt-geschenke

Vanda Pharmaceuticals

non-24.de
Sind Sie völlig blind?
Fühlen Sie sich oft nicht fit und unkonzentriert?
Schlafen Sie nachts schlecht und sind tagsüber sehr müde?
Die Ursache: Ihre innere Uhr


Jeder Mensch besitzt eine innere Uhr. Der wichtigste Taktgeber ist das Tageslicht. Es setzt die innere Uhr immer wieder auf exakt 24 Stunden zurück. Völlig blinden Menschen fehlt die Lichtwahrnehmung, deshalb kann es dazu kommen, dass der Körper nicht mehr zwischen Tag und Nacht unterscheiden kann. Diese Menschen leiden an der Nicht-24-Stunden-Schlaf-Wach-Rhythmusstörung, kurz Non-24.


Wie äußert sich Non-24?

Betroffenen fällt es phasenweise sehr schwer, sich tagsüber wachzuhalten und zu konzentrieren. Nachts hingegen signalisiert der Körper oftmals kein Schlafbedürfnis. Werden Sie aktiv: Ein Termin bei einem Arzt ist der nächste Schritt oder informieren Sie sich in unseren Tele-Vorträgen. Die Termine finden Sie unter dem Punkt Informationen auf non-24.de.

Rufen Sie das Team des Non-24 Service an.

Die erfahrenen Mitarbeiter finden den richtigen ärztlichen Ansprechpartner in Ihrer Nähe und beantworten Ihre individuellen Fragen. Sie sind rund um die Uhr erreichbar unter der kostenfreien Telefonnummer 08 00 / 24 321 08 oder per E-Mail non24@patient-plus.com.

OrCam

MyEye  –  So unabhängig wie nie zuvor!


Mehr Selbstständigkeit für blinde und sehbehinderte Menschen

"Endlich kann ich ohne Hilfe meiner Mutter Texte aus Büchern, Zeitschriften oder auch ausgedruckte Texte für ein Referat lesen. Das ist cool!"

Adrian Quint ist elf Jahre alt und wohnt in Berlin. Seine Hobbys sind Schwimmen, Legos, Reiten, Karate, Fußball und Schreiben lernen am Computer. Er will Lehrer oder Physiotherapeut werden. Und er ist mit fünf Jahren vollständig erblindet. Er kommt gut in seinem Alltag klar, hat aber bis jetzt Hilfe von seiner Mutter benötigt, wenn er Dinge lesen wollte, die nicht in Blindenschrift verfasst wurden. Das hat sich mit der OrCam MyEye geändert.


OrCam unterstützt im Alltag

Adrian bekam im Frühjahr vom Weltfußballer Lionel Messi die OrCam MyEye geschenkt  –  eine Minikamera, die per Magnet am Brillenbügel befestigt wird. Sie liest blinden und sehbehinderten Menschen jeden gedruckten und digitalen Text vor. Die Kamera erkennt zudem die Gesichter von Klassenkameraden, Produkte im Supermarkt, Farben, Fahrkarten und Geldscheine. "Vielleicht kann ich bald alleine Bus fahren", freut sich Adrian.


Krankenkassen übernehmen das offizielle Hilfsmittel

Die gesetzlichen Krankenkassen unterstützen die OrCam MyEye als offizielles Hilfsmittel. Ihr lokaler Händler berät Sie dazu gerne.


Neugierig geworden?

Kontaktieren Sie uns, um mehr zu erfahren und die OrCam MyEye bei Ihrem lokalen Händler zu testen!


OrCam GmbH
www.orcam.com/de
Tel.: 02 11 / 54 01 38 11
E-Mail: germany@orcam.com


Bildbeschreibung: Fußballer Lionel Messi legt seine Arme um einen Jungen. Dieser trägt eine OrCam MyEye und hält einen Langstock in der Hand.

Help Tech GmbH

Alles aus einer Hand. Ein Anbieter. Eine Vielfalt an Hilfsmitteln. Für mehr Unabhängigkeit!


Umfassendes Know-how

Unsere Mitarbeiter  –  ob in der Kundenberatung, Support oder Entwicklung  –  sind teilweise selbst blind und wissen, worauf es ankommt.


Eine Vielzahl an Hilfsmitteln

Ob elektronische Lupen, Bildschirmlesegeräte, Kamerasysteme, Vorlesesysteme, DAISY-Player, mobile Vorlesekamera OrCam, Handy Tech Braillezeilen sowie Notizgeräte und Software wie JAWS und ZoomText.


Unser Service  –  seit mehr als 25 Jahren

Komplette Abwicklung mit der Krankenkasse, Lieferung, Installation und Einweisung in die Bedienung des Hilfsmittels vor Ort sowie Support nach dem Kauf.


Anerkannter Vertragspartner der Krankenkassen.
Help Tech wurde ausgezeichnet als Finalist beim "Großen Preis des Mittelstandes" 2020


www.helptech.de
info@helptech.de
Zentrale: 07451 5546-0


Bildbeschreibung: Ein Mann im blauen Hemd liest mittels einer an seiner Brille befestigten OrCam eine Zeitschrift.

RTB

Gezielte Steuerung der Signale
Per App sicher unterwegs


  • Immer sicher unterwegs
  • Ohne Anwohnerkonflikte
  • Kostenfreie Smartphone-App

Tel.: 0 52 52 / 97 06-0
www.rtb-bl.de


Bildbeschreibung: Eine Ampel empfängt Signale durch ein Smartphone.

Im Gespräch:

"Mein Fazit fällt gemischt aus"

Der Verwaltungsrat kam am 9. Oktober in Form einer Videokonferenz zusammen. Wie diese Premiere gelaufen ist und welche Themen dabei wichtig waren, erläutert DBSV-Präsident Klaus Hahn im Interview mit den "Sichtweisen". Außerdem gibt er einen Einblick, wie er die Anfangszeit von Corona erlebt hat und was er sich für die Zukunft erhofft.

Interview: Tina Below  


Herr Hahn, der für Mai geplante Verwaltungsrat fiel coronabedingt aus, der im Oktober fand über Video bzw. Telefon statt. Wie hat es geklappt?

Das hat dank einer aufwendigen Vorbereitung sehr gut geklappt: Ich hatte das Gefühl, für die Geschäftsstelle war die Vorbereitung noch aufwendiger als eine persönliche Sitzung.


Im Vorfeld bestanden manche auf einer virtuellen Sitzung, andere waren strikt dagegen. War es so aus Ihrer Sicht der optimale Weg?

Ja. Wir haben die Entscheidung im Präsidium relativ kurzfristig getroffen und intensiv diskutiert. Wir mussten wichtige Entscheidungen treffen, die die Handlungsfähigkeit des Verbands betreffen und vor allem den Haushaltsplan für das nächste Jahr beschließen. Der ist die Grundlage dafür, dass die Arbeit in der Geschäftsstelle weiterlaufen kann. Der Jahresabschluss vom letzten Jahr musste vom Verwaltungsrat bestätigt werden. Die Entlastung des Präsidiums ist auch nicht unwichtig, ebenso wie die Entgegennahme des Tätigkeitsberichts.


Täuscht der Eindruck oder wurde diesmal weniger lebhaft diskutiert als bei vergangenen Verwaltungsratssitzungen?

Der Eindruck täuscht nicht. Es gab wenige Aussprachen. Zum Jahresabschluss und zum Tätigkeitsbericht ist nichts gefragt worden. Das liegt auch an der seither verstrichenen Zeit, denn jetzt noch über 2019 zu reden, ist nicht mehr so spannend.

Leider ist die ganze Interaktion, die man sonst in einer Versammlung hat, nicht möglich. Da brauche ich keine Späßchen zu machen, denn ich bekomme keine Reaktion mit. Da grinst nur jeder in seine Kamera oder in sein Mikrofon. Also muss ich von vornherein ein formalisiertes Verfahren wählen. Wir haben bei Abstimmungen konsequent immer die Namen der stimmberechtigten Teilnehmer aufgerufen, die haben dann ihr Abstimmungsverhalten gesagt, und das ist protokolliert worden.


Viele Wortbeiträge gab es zu den Auswirkungen von Corona. In Ihrem Resümee dazu haben Sie gesagt, dass Menschen ermutigt werden sollen, trotz der Pandemie aus dem Haus zu gehen und sich auf neue Technologien einzulassen. Wie kann das gelingen?

Das war tatsächlich der einzige Tagesordnungspunkt, wo lebhaft diskutiert wurde. Es ist eine ständige Gratwanderung und ein ständiges Schwanken zwischen der Befürchtung, sich anzustecken und der Tatsache, dass einem etwas fehlt. Viele trauen sich nicht, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Dabei weiß man inzwischen, dass da die wenigsten Ansteckungen vorkommen. Ich bin ab Mitte des Sommers wieder allein unterwegs gewesen, auch mit der Bahn, und das hat wunderbar geklappt. Ich versuche, unsere Mitglieder zu ermutigen, indem ich sage: "Guckt auf das, was klappen könnte und seid nicht übervorsichtig!" Die Vereinsamung ist auch schlimm. Die macht uns an der Basis sehr zu schaffen.


In diesem Zusammenhang wurde auch über die Gefahr diskutiert, dass blinde und sehbehinderte Menschen durch die Digitalisierung abgehängt werden, dass aber auch die Schere innerhalb dieser Gruppe größer wird. Die einen kommen bei der technischen Entwicklung mit und die anderen nicht. Wie kann der Verband da gegensteuern?

Da können wir nur von der Basis her arbeiten, um die einzelnen Mitglieder bei den Entwicklungen mitzunehmen. Es gibt inzwischen viele Treffen von Smartphone-Gruppen, wo die Teilnehmenden sich untereinander Tipps geben. Manche lehnen die technischen Entwicklungen grundsätzlich ab, andere trauen es sich nicht zu. Dabei könnten sie es, wenn sie sich in Ruhe damit befassen und ein bisschen angeleitet würden.

In den letzten Monaten wurde vieles ruckartig umgestellt auf digitale Anwendungen. Dabei hat sich gezeigt, dass manche Produkte gut barrierefrei bedienbar sind, es aber auch viele gibt, bei denen das nicht der Fall ist. Wenn diese Produkte vom Arbeitgeber beispielsweise vorgegeben werden, sind blinde und sehbehinderte Menschen schnell abgehängt vom Prozess der Digitalisierung.


Das Louis Braille Festival soll 2024 in Stuttgart gefeiert werden, ausgerichtet vom Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg und der Nikolauspflege. Das Fest der Begegnung ist also eine feste Größe in der Planung des Verbands geworden.

Ja, das Anliegen des Louis Braille Festivals ist es, ohne ein Pflichtprogramm miteinander zu feiern, Spaß zu haben, Musik zu hören und vieles mehr. Wir hatten schon nach dem ersten Festival 2009 im Präsidium überlegt, dass wir es möglichst alle vier Jahre machen wollen, und zwar am liebsten mit einem Abstand von zwei Jahren zum Verbandstag. So war das Festival 2012 in Berlin und 2016 in Marburg. Jetzt sind wir rückschauend heilfroh, dass das Festival letztes Jahr in Leipzig stattfinden konnte, denn dieses Jahr hätten wir es nicht durchführen können.


Bei der VWR-Sitzung im vergangenen Jahr gab es Diskussionen zur Ausbildung von Rehafachkräften. Wie ist der aktuelle Stand?

Da sind wir ein großes Stück weiter. Unser Ziel war es, die Ausbildung so zu subventionieren, dass nur ein monatliches Schulgeld von ungefähr 350 Euro von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu tragen ist. So eine Ausbildung kostet ungefähr 20.000 Euro, ohne dass die Absolventen hinterher wesentlich mehr verdienen würden. Das Ziel haben wir mit Hilfe der Stiftung und weiterer Geldgeber erreicht. Wir können auf diesem Weg in den nächsten sechs Jahren 48 Ausbildungsplätze bezuschussen. Aktuell sind sowohl in Hamburg als auch in Marburg die Ausbildungsplätze für die nächsten Kurse fast oder komplett voll. In den Jahren zuvor sind die Ausbildungskapazitäten wegen der hohen Kosten für die Auszubildenden gar nicht ausgeschöpft worden.

Wir möchten das Berufsbild weiterentwickeln und in den nächsten sechs Jahren ein Konzept entwickeln, wie die Ausbildung für die Rehafachkräfte zukunftsfähig gestaltet werden kann.


Würdigungen konnten bei diesem virtuellen Verwaltungsrat nicht wie sonst mit Applaus bedacht werden. Der hätte in diesem Fall vor allem Angelika Ostrowski von Blickpunkt Auge und Manfred Scharbach vom ABSV gegolten.

An der Stelle fand ich es wirklich schade, dass wir nur virtuell zusammen waren, weil da nichts an Atmosphäre rüberkommt. Man kann dann auf dem Bildschirm ein paar klatschende Hände rausholen, aber das wird dem Ganzen überhaupt nicht gerecht.

Die Idee der Gründung von Blickpunkt Auge vor mehr als zehn Jahren war, dass überall in Deutschland ratsuchende Menschen die gleiche Qualität an Beratung vorfinden. Dafür brauchen wir eine gemeinsame einheitliche Schulung. Frau Ostrowski hat das konsequent umgesetzt und sich bundesweit einen hervorragenden Namen erarbeitet, viel Ansehen und Respekt. Auch ihr umfangreiches Fachwissen und ihr Organisationstalent sind untrennbar mit Blickpunkt Auge verbunden. Sie hat das von Anfang an bis heute geleitet, begleitet und geprägt. Dafür stand und steht ihr ein herzliches Dankeschön zu.

Herr Scharbach gehört als ein Urgestein zum Verwaltungsrat und ist unverwechselbar. 1981 war sein erster Verwaltungsrat, an dem er als Geschäftsführer des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin teilgenommen hat. Jeder, der irgendwann mal am Verwaltungsrat teilgenommen hat, kennt ihn und weiß: Scharbach hat immer den Mund aufgemacht, er hat sich an Diskussionen beteiligt und Diskussionen angestoßen, Fragen gestellt und manche weiterführenden Fragen und Anstöße gegeben. Von daher steht auch ihm ein großes Dankeschön zu.


2020 ist ja ein spezielles Jahr. Welches persönliche Fazit ziehen Sie?

Mein Fazit fällt gemischt aus. Auf der einen Seite habe ich in der Anfangszeit von Corona die Entschleunigung ein Stück weit genossen. Ich bin diesen Sommer mit meiner Frau so viel Tandem gefahren wie die letzten fünf Jahre zusammen. Auf der anderen Seite ist deutlich geworden, wie wichtig der persönliche Kontakt und wie groß das Bedürfnis nach menschlicher Nähe ist, insbesondere für sehbehinderte und blinde Menschen. Daher hoffen wir, dass es im Mai in Dresden wieder mit einem persönlichen Verwaltungsrat klappt. Dieses Bewusstsein, wie wichtig Begegnung für uns ist, sollten wir wachhalten und mit in die Zukunft nehmen.


Dazu ein Bild: Klaus Hahn trägt eine runde Brille, ein graues Jackett, ein weißes Hemd und eine Krawatte.

DBSV-Nachrichten:

Programm der Bahn zur Barrierefreiheit

Derzeit wird das vierte Programm zur Barrierefreiheit der Deutschen Bahn AG (DB) erarbeitet. Ein wichtiges Thema ist der barrierefreie Zugang zu den digitalen Angeboten des Unternehmens. In den Programmen werden alle Maßnahmen im Verkehrs- und Infrastruktur-Bereich der Deutschen Bahn aufgeführt, die zu barrierefreiem Reisen beitragen.

Von Eberhard Tölke  


Im Zuge des Inkrafttretens des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) im Jahr 2002 kam es zur Anpassung der Eisenbahnbau- und Betriebsordnung (EBO). Seither sind die Eisenbahnverkehrsunternehmen nach Paragraf 2 EBO verpflichtet, ein Programm zur Herstellung von Barrierefreiheit zu erstellen. Mit dem Programm wird das Ziel verfolgt, eine gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen am Reisen zu ermöglichen. Um die Weiterentwicklung der Barrierefreiheit zu fördern, wird das Programm stetig fortgeschrieben. Die nach BGG anerkannten Spitzenverbände der Behindertenselbsthilfe sind dabei anzuhören.

Zur Erfüllung dieser gesetzlichen Vorgabe hat die Deutsche Bahn AG eine programmbegleitende Arbeitsgruppe eingerichtet, die sie in Fragen zur Barrierefreiheit berät. Die Mitglieder dieser Arbeitsgruppe wurden vom Deutschen Behindertenrat benannt. Der DBSV wird in diesem Gremium durch die Mitglieder des Gemeinsamen Fachausschusses Umwelt und Verkehr (GFUV) Brigitte Buchsein und mich, Eberhard Tölke, vertreten.

In die Erstellung des Programms der Deutschen Bahn sind insbesondere deren Unternehmensbereiche DB Station & Service, DB Regio und DB Fernverkehr einbezogen. Diese sollen Maßnahmen ergreifen, um das sichere und selbstständige Reisen für Menschen mit Behinderung zu verbessern.

Durch das engagierte Wirken der Mitglieder der programmbegleitenden Arbeitsgruppe konnten bisher zahlreiche Fortschritte für das barrierefreie Reisen erzielt werden. Im Ergebnis stehen nicht nur die Ausstattung von Aufzügen mit Sprachausgabe und taktiler Gestaltung der Bedienelemente, sondern beispielsweise auch die Anordnung von Fahrplanaushängen in Augenhöhe, die schrittweise Ausstattung der Bahnsteige mit Blindenleitsystemen und vieles mehr.

Wichtig ist auch die Möglichkeit, die Bahn bei der Ausgestaltung von internen Richtlinien zu beraten. So hat sich beispielsweise der Unternehmensbereich DB Fernverkehr im Rahmen der Programme verpflichtet, alle seine Neufahrzeuge mit einem akustischen Türfindesignal ausstatten zu lassen. Damit geht das Unternehmen über die derzeit bestehenden gesetzlichen Vorgaben hinaus.

Der Unternehmensbereich DB Station & Service wird sich ab kommendem Jahr mit der Übernahme der Mobilitätsservice-Zentrale auch der Aufgabe der Organisation von Hilfeleistungen zum Ein-, Aus- und Umsteigen stellen müssen. Nicht zufriedenstellend ist für die Mitglieder der programmbegleitenden Arbeitsgruppe, dass das Zeitfenster für das Leistungsangebot auf etwa 6 bis 22 Uhr beschränkt ist.

Ein wichtiges Thema bei der Erstellung des vierten Programms der Deutschen Bahn bildet der barrierefreie Zugang zu den digitalen Angeboten des Unternehmens. In diesem Zusammenhang ist zwar die Entwicklung der App DB Barrierefrei zu begrüßen, jedoch lässt deren Weiterentwicklung und Integration der Funktionalität in die App DB Navigator auf sich warten. Bei aller Vorfreude auf die barrierefreie Zugänglichkeit und Nutzbarkeit zukunftsorientierter digitaler Angebote: Auch die Bedürfnisse der wachsenden Zahl hilfebedürftiger Menschen, die mit dieser Technik nicht vertraut sind, müssen berücksichtigt werden. Der Ausbau einer personellen Kundenbetreuung vor Ort wäre hier die richtige Antwort.

Auch wenn bisher der eine oder andere Fortschritt zum barrierefreien Reisen erreicht wurde, bleiben noch viele Wünsche offen. Dazu gehört die schon seit vielen Jahren immer wieder angemahnte Forderung nach inhaltlichen und qualitativ guten Ansagen in Bahnhöfen und Zügen. Dem Anspruch auf eine Beförderung von Tandems in Nah- und Fernverkehrszügen sollte ein kundenfreundliches Unternehmen Rechnung tragen.

Brigitte Buchsein und ich haben eine Stellungnahme erarbeitet, mit dem GFUV abgestimmt und an die Deutsche Bahn übersandt. Darin wird neben den oben genannten Ansprüchen auch die Sicherstellung eines barrierefreien Schienenersatzverkehrs und die Ausstattung der Busflotte von DB Regio Bus mit Innen- und Außenlautsprechern gefordert.


Dazu ein Bild: Ein Mann mit Brille sieht auf einen Abfahrtsmonitor der Bahn, der auf Augenhöhe und kontrastreich ist und große Schrift zeigt.

Meldungen

Seit 30 Jahren ein Verband

Seit 30 Jahren vereint sind die Vereine der ost- und westdeutschen Blindenselbsthilfe. Auf dem Verwaltungsrat des Deutschen Blindenverbands (DBV), der am 23. und 24. November 1990 in Petersberg bei Fulda tagte, wurde die Vereinigung der ost- und westdeutschen Blindenselbsthilfe vollzogen. Bei dem Treffen wurden drei Vertreter aus den ostdeutschen Bundesländern in den Bundesvorstand aufgenommen.

Der Blinden-und-Sehschwachen-Verband der DDR (BSV) hatte im Mai 1990 beschlossen, entsprechend der Entstehung der neuen Bundesländer aus den 14 Bezirksorganisationen fünf Landesvereine zu bilden. Den Anfang bildete Mecklenburg-Vorpommern, wo sich am 15. September Delegierte der drei DDR-Bezirke Rostock, Neubrandenburg und Schwerin trafen, um den Blinden- und Sehbehindertenverein Mecklenburg-Vorpommern zu gründen. Erstmals hatte damit ein Landesverein die Sehbehinderten mit im Namen und als Mitglieder. Auf Mecklenburg-Vorpommern folgten im Oktober Berlin, Sachsen und Thüringen, im November Sachsen-Anhalt und Brandenburg.

Die westdeutschen Landesvereine öffneten sich in den folgenden Jahren ebenfalls für sehbehinderte Mitglieder und änderten entsprechend ihre Namen. Den Abschluss fand dieser Prozess mit der Umbenennung des Spitzenverbands in "Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)" im Jahr 1998. "Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn der Spitzenverband ist nicht nur quantitativ durch neue Mitglieder, vielmehr ist er qualitativ durch neue Aufgaben gewachsen. Ich blicke mit großem Stolz auf das Geleistete der letzten 30 Jahre zurück.", resümiert Renate Reymann, ehemalige Präsidentin des DBSV aus Mecklenburg-Vorpommern, die den Prozess als Präsidiumsmitglied mitgestaltet hat.

Behinderten-Pauschbeträge werden erhöht

Einstimmig hat der Bundestag am 29. Oktober das Gesetz zur Erhöhung der Behinderten-Pauschbeträge und zur Anpassung weiterer steuerlicher Regelungen beschlossen. Ab dem Veranlagungszeitraum 2021 werden die seit 1975 nicht mehr geänderten steuerlichen Pauschbeträge für Menschen mit Behinderung verdoppelt. Auch der Pflegepauschbetrag wird erhöht. Zudem wird ein behinderungsbedingter Fahrtkosten-Pauschbetrag eingeführt.

Der Bundestag hat auf den letzten Metern eine Forderung des DBSV aufgegriffen: Taubblinde Menschen mit dem Merkzeichen "TBl" werden steuerrechtlich künftig wie blinde Menschen (Merkzeichen "Bl") behandelt. Mit dem 2016 eingeführten Merkzeichen "TBl" ist damit auch ein echter Nachteilsausgleich verknüpft. Nicht durchsetzen konnte sich der DBSV mit seiner Forderung, die Pauschbeträge zu dynamisieren. Allerdings soll die Bundesregierung nun prüfen, ob die Pauschbeträge den behinderungsbedingten Mehraufwendungen langfristig gerecht werden. Die Zustimmung des Bundesrates stand zum Redaktionsschluss noch aus.


Hintergrund der Pauschbeträge

Jeder Steuerpflichtige kann die unvermeidlichen behinderungsbedingten und damit "außergewöhnlichen" Belastungen, die sich auf seinen Haushalt auswirken, bei der Einkommensteuer geltend machen. Um behinderten Menschen den Einzelnachweis ihrer behinderungsbedingten Mehraufwendungen (Hilfe bei den gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen des täglichen Lebens, für die Pflege sowie für einen erhöhten Wäschebedarf) zu ersparen, besteht nach Paragraf 33b EStG die Möglichkeit, statt eines Einzelnachweises Pauschbeträge in Anspruch zu nehmen. Die Höhe des Behinderten-Pauschbetrags richtet sich nach dem Grad der Behinderung und den Merkzeichen im Schwerbehindertenausweis.

Für Inhaber eines Schwerbehindertenausweises mit den Merkzeichen "Bl", "TBl" oder "H" bedeutet das Gesetz, dass der Pauschbetrag von bislang 3.700 auf 7.400 Euro steigt und zusätzlich ein Fahrtkostenpauschbetrag von 4.500 Euro geltend gemacht werden kann. Bei geringerer Sehbehinderung und entsprechend geringerem Grad der Behinderung gelten anteilige Beträge.

Anleitungen zur Nutzung von Computern mit einer Sehbehinderung

Der DBSV hat in Zusammenarbeit mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) Handreichungen zur Nutzung von Computern, Smartphones und Tablets mit Sehbehinderung erstellt. Diese können genutzt werden von sehbehinderten Menschen sowie von sehenden Menschen zur Unterstützung sehbehinderter Angehöriger und als Grundlage für Schulungen.

Die Anleitungen erläutern, wie Geräte auf eine individuelle Sehbehinderung eingestellt werden. Thematisiert werden unter anderem die Nutzung von Windows 10 mit eingeschränktem Sehvermögen und die Bildschirmlupe.

Die Zusammenarbeit mit der BAGSO erfolgte im Rahmen des Projekts Digital-Kompass. Der Digital-Kompass stellt kostenfreie Angebote für Senioren rund ums Internet bereit. Derzeit entstehen deutschlandweit 75 Standorte, an denen Internetlotsen ältere Menschen dabei unterstützen, digitale Angebote selbst auszuprobieren.


Alle Anleitungen finden sich auf der Internetseite des DBSV unter www.dbsv.org/it-sehbehinderung.html

Der DBSV-Jugendclub stellt ergänzend Anleitungsvideos auf seinem YouTube-Kanal bereit unter www.youtube.com/user/DBSVJugendclub

Weitere Infos zum Digital-Kompass: www.digital-kompass.de



DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • Schottland für Alle:
    5 % auf alle angebotenen Gruppen- und Individualreisen mit Ausnahmen der Flug- und Fährbuchungen
  • Lautsprecher TEUFEL:
    10 % auf alle Produkte (Lautsprecher, Kopfhörer, Heimkino-Systeme, TV-Soundlösungen, Multimedia-Systeme u.v.m.)
  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn:
    Tickets für 49,50 Euro (einfache Fahrt, 2. Klasse) zu allen Veranstaltungen des DBSV
  • Augenoptiker des Low Vision Kreises e.V.:
    5 % auf Sehhilfen und weitere Hilfsmittel
  • Kieser Training:
    70 Euro Rabatt beim Abschluss einer Mitgliedschaft über 12 oder 24 Monate sowie ein kostenfreier Trainingsmonat bei Abo-Verlängerung
  • leguano GmbH:
    10 % beim Kauf von Barfußschuhen in den Filialen
  • AFB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung:
    10 % Rabatt auf alle Computer und IT-Geräte
  • GRAVIS Online Shop:
    max.8 % auf Smartphones, Tablets und andere Technikprodukte, max.30 % auf sämtliches Zubehör
  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV):
    5 % auf alle Hilfsmittel

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort.

Mehr Infos zu allen bundesweiten Vergünstigungen beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte



Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene

Thema: Spiele

Die dunkle Jahreszeit lädt dazu ein, gemütliche Spieleabende daheim zu verbringen. Darum lautet das Schwerpunktthema dieser Ausgabe "Spiele". Ob Brett- oder Audio-, Rollen- oder Videospiele: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten zu spielen. Einige davon stellen wir vor. Damit auch blinde und sehbehinderte Menschen sie spielen können, können Spiele umgerüstet werden. Auch das ist Thema im Schwerpunkt.


Dazu ein Bild: Ein für Menschen mit Seheinschränkungen umgerüstetes "Mensch-ärgere-Dich-nicht"-Spielbrett ist zu sehen. Links hält eine Hand einen Würfel, rechts eine andere eine Figur mit Stecker. Jedes Feld hat ein Loch für die Stecker.

Von "Colorama" bis "Monopoly"

Vor fast 40 Jahren begann das Ehepaar Lendeckel aus Neuwied, Gesellschaftsspiele so umzurüsten, dass auch blinde Menschen sie spielen können. Heute arbeiten sie mit dem Ravensburger Spieleverlag, Aktion Mensch und einer forensischen Klinik zusammen. Im Interview erklärt Volker Lendeckel, welche Tücken es beim Umrüsten gibt und wie Maschinen bei der Arbeit helfen.

Interview: Ute Stephanie Mansion  


Herr Lendeckel, wie kamen Sie auf die Idee, Spiele für blinde und sehbehinderte Menschen umzurüsten?

Meine Frau ist blind, und sie wollte mit den Kindern, als die im Kindergarten waren, dieselben Spiele spielen, die sie auch im Kindergarten spielten. Die gab es aber nicht in blindengerechter Form. Sie wollte auch keine typischen Blindenspiele haben. Damals gab es in dem Bereich ja noch nicht so schöne Spiele, wie es sie heute gibt.


Womit haben Sie angefangen?

Angefangen habe ich mit "Colorama" und "Tempo, kleine Schnecke!", das es auch heute noch gibt. Wir haben auch selbst gern gespielt. "Sagaland" und "Heimlich & Co" waren die ersten Spiele, die ich umgerüstet habe.


Wie lange machen Sie das schon, und wie viele Spiele haben Sie bereits umgerüstet?

Wir machen das schon 38 Jahre. Einige hundert Spiele habe ich wohl umgerüstet. Nach mehr als 30 Jahren habe ich aber aufgehört, sie selbst umzurüsten. Seit drei Jahren arbeiten wir mit einer forensischen Fachklinik zusammen. Die Menschen dort führen die notwendigen handwerklichen Tätigkeiten aus. Zum Beispiel muss eine Spielkarte viermal ausgeschnitten werden, das ist Präzisionsarbeit. Ich liefere ihnen eine Beschreibung, was sie machen müssen, und die Materialien, die sie brauchen.


Werden Sie auch finanziell unterstützt?

Wir arbeiten ja inzwischen mit dem Ravensburger Spieleverlag zusammen und werden von ihm finanziell unterstützt. Er bezahlt alles, was man zusätzlich braucht, denn ich mache, grob gesagt, aus zwei Spielen ein Spiel.

Auch mit Aktion Mensch arbeiten wir zusammen. Wir haben einen Förderverein gegründet und können Fördermittel in Anspruch nehmen. Davon haben wir uns eine Tiefziehpresse angeschafft und eine Maschine, mit der wir die Acrylplatten fräsen können. Auch die Lohnkosten für die forensische Klinik konnten wir über Aktion Mensch finanzieren. Einen Gewinn machen wir mit den Spielen nicht.


Inwiefern werden die Spiele beim Umrüsten verändert?

Die Idee, wie ein Spiel umgerüstet wird, ist vorgeschrieben. Für sehende Spieler soll alles so bleiben, wie es ist, und für blinde Spieler soll es tastbar gemacht werden. Das kann man nicht mit jedem Spiel. Ich bekomme zwar alle Spiele, die Ravensburger herausbringt, zur Ansicht, aber "Memory" zum Beispiel kann man nicht umrüsten, weil man die Bilder schlecht dreidimensional auf einer Karte unterbringen kann. Die größte Herausforderung war "Monopoly": Die Texte auf die Kärtchen zu bekommen, war schon schwierig.


Bringen Sie die Texte in Brailleschrift auf die Karten?

Ja, das macht meine Frau. Sie erfährt von mir, welches Format die Karte hat und welche Texte es gibt. Wo es geht, verwendet sie Vollschrift, bei "Monopoly" aber funktionierte es nur in Kurzschrift.


Wie gehen Sie praktisch vor?

Das Spielbrett und die Karten werden in einem Negativverfahren in eine Acrylplatte gefräst, und die kann man dann x-beliebigmal abziehen, und dann erscheint das positive Bild auf der Folie. Früher hat man das Originalspielbrett mit Bleibändern und allen möglichen Materialien beklebt, was den Nachteil hatte, dass man nie mehr als zehn Abzüge machen konnte  –  dann ist das Papier bzw. die Pappe des Spielbretts um ein paar Millimeter geschrumpft, denn die Pappe hat eine gewisse Feuchtigkeit in sich. Beim Tiefziehen wird das Modell mit erhitzt, die Feuchtigkeit verdampft und die Pappe schrumpft. Dann passte das Ganze nicht mehr. Bei der Acrylplatte verändert sich nichts, und man kann auf einen Zehntelmillimeter genau arbeiten.


Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Ravensburger?

Durch Zufall. Wir hatten im Nachbarort von Ravensburg, in Weingarten, Urlaub gemacht, und auf dem Weg zum Bodensee kamen wir an dem Verlagsgebäude vorbei. Da hatte ich die Idee, doch mal vorzusprechen, ob wir nicht als Testfamilie aufgenommen werden können. Dann kann man, bevor man Spiele kauft, schon mal gucken, ob sie umrüstbar sind oder nicht. Ich erfuhr dann, dass die Testpersonen gar nicht mit dem Spiel spielen, sondern sozusagen nur mit der Spielidee. Wie ein Spiel nachher aussieht, das kommt erst viel später.

Ich hatte ein Spiel, das ich umgerüstet hatte, mitgenommen, nämlich "Heimlich und Co", und die Mitarbeiter waren so begeistert von der Art des Umrüstens, dass sie ein paar Wochen später angerufen und gefragt haben, ob man das nicht in einer größeren Stückzahl herstellen kann. Die haben die Umrüstung dann mit dem zusätzlichen Material, das man braucht, unterstützt, und die Zusammenarbeit ist bis heute geblieben.


Wie groß ist Ihre eigene Spielleidenschaft?

Wir spielen regelmäßig Doppelkopf mit Freunden. Zu anderen Spielen komme ich nicht, außer, wenn ein neues Spiel kommt. Dann spielen wir es und überlegen, ob eine Umrüstung machbar ist.


Die von Volker und Erika Lendeckel umgerüsteten Spiele werden als Velen-Spiele verkauft.

Mehr Infos unter www.velen-spiele.de

Tasten, lauschen, bauen, rauswerfen

Gesellschaftsspiele sind nach wie vor beliebt: Die Branche verzeichnet auch in diesem Jahr steigende Umsätze. Leserinnen und Leser stellen im folgenden Beitrag verschiedene Spiele vor, die man traditionell und analog am Tisch sitzend spielen kann. Zum Gewinnen braucht man teils ein gutes Ohr, teils geschickte Hände, teils Köpfchen  –  und manchmal einfach nur Glück.


Schüttel-Spaß mit "Lauschwunder"

Ein Spieltipp von Annette Schmitz-Moormann, Dresden


"Lauschwunder" ist ein Hör-Memory für Kinder ab drei Jahren. Es müssen Klangpaare gefunden werden  –  zehn gibt es und auch einen Joker. Man braucht ein feines Gehör, um jeweils gleichklingende Geräusche zu entdecken. Das Spiel besteht aus einem dreieckigen Brett, auf dem 21 Dosen mit Holzdeckeln und klingendem, klapperndem und anderem hörbarem Inhalt stehen. Der erste Spieler nimmt eine Dose, schüttelt sie, hört das Geräusch und sucht eine zweite Dose, die hoffentlich dasselbe Geräusch hat. Wenn die Geräusche nicht übereinstimmen, werden die Dosen wieder an ihren Platz gestellt, und der nächste Spieler ist dran.

Man kann das Brett mit den Dosen auch im Uhrzeigersinn weiterdrehen, sodass das Spiel noch mehr Schüttel-Spaß macht. An einer der Ecken des Spielbretts kann man einen Punkt ertasten, eine Hilfe, um nicht ganz die Richtung beim Drehen des Bretts zu verlieren. Für blinde und sehbehinderte Menschen ist das Spiel sehr gut geeignet  –  überhaupt für Menschen, die gern hinhören, selbst die leisesten Töne unterscheiden können und schon immer wussten, dass sie sich auf ihr Gehör verlassen können.


Auf Schatzsuche im "verrückten Labyrinth"

Ein Spieltipp von Reiner Delgado, Referent für Soziales im DBSV, Berlin


Ich habe "Das verrückte Labyrinth" mit 21 Jahren kennengelernt. Da konnte ich noch etwas sehen und mit der Standardvariante spielen. Auf den 49 Quadraten des Spielbretts ergeben sich durch die zunächst nach dem Zufallsprinzip angeordneten Gängekarten Wege  –  gerade, um die Ecke führende oder T-förmige.

Auf manchen der festen und verschiebbaren quadratischen Karten sind Bilder: eine Schatztruhe, ein Leuchter, ein Flaschengeist und vieles mehr. Diese Schätze sind auch auf Karten abgebildet, die zu Beginn des Spiels verteilt werden. Und nun muss jeder Spieler, jede Spielerin diese Schätze mit einer Spielfigur auf dem Brett aufsuchen. Doch durch das Verschieben der Gängekarten, ändern sich die Wege des Labyrinths ständig, und darum ist es nicht so leicht, an seine Schätze zu gelangen.

Das räumliche Denken und zu planen, wie Wege entstehen und verschwinden, wenn man etwas verschiebt, begeistern mich. Ich war sehr froh, als ich blind war und eine Freundin mir das Spiel mit tastbaren Markierungen geschenkt hat. Das Spielbrett ist mit Metall hinterlegt und die Figuren magnetisch, wodurch sie an ihrem Platz stehen bleiben. Die Wegränder sind erhabene Linien; die Symbole tragen Bezeichnungen in Braille.

Es macht Spaß, wenn meine sehenden Mitspieler zu blind sind, um für mich offensichtliche Wege zu entdecken. Nur meine Schwester: Die findet ihren Weg immer am schnellsten.


Dazu ein Bild: Das Spielbrett von "3D Labyrinth": Die Gängekarten sind unterschiedlich hoch. Der Spielkarton dahinter zeigt eine Burg, Phantasiewesen wie einen Zauberer und Gegenstände wie Bücher.


DOG: Keiner spielt, keiner gewinnt allein

Ein Spieltipp von Renate Scheller-Stöber, Horn-Bad Meinberg


Für das Spiel "DOG" (deutsch "Hund") benötigt man ein "Mensch-ärgere-Dich-nicht"-Brett mit Vertiefungen für die Figuren und ein Rommé-Kartenspiel. Rommé gibt es sowohl mit Punktschrift als auch mit tastbaren Symbolen. Man kann "DOG" auch als fertiges Spiel kaufen, doch ist es in dieser Form nicht für blinde und sehbehinderte Spieler geeignet.

"DOG" funktioniert ähnlich wie "Mensch ärgere Dich nicht", wird aber mit Karten gespielt, nicht mit Würfeln. Die sich gegenübersitzenden Personen bilden ein Team und unterstützen sich gegenseitig. Es gilt, die eigenen vier Figuren so schnell wie möglich ins Ziel zu bringen. Gewonnen hat ein Team jedoch erst, wenn alle seine acht Figuren im Ziel sind.

Gespielt wird in mehreren Runden, in denen zunächst sechs Karten ausgeteilt werden und dann von Runde zu Runde weniger. Die Figuren werden wie bei "Mensch ärgere Dich nicht" gesetzt, mit den Karten führt man verschiedene Spielzüge durch. Mit der Sieben zum Beispiel kann man sieben Schritte vorwärts ziehen, sie aber auf beliebig viele eigene Spielfiguren aufteilen, etwa die drei Felder entfernte Figur eines Mitspielers rauswerfen und die übrigen vier Punkte mit einer anderen Figur weiterrücken. Der Joker kann den Wert jeder anderen Spielkarte ersetzen.

In jedem Fall ist es ratsam, die Spielanleitung dieses kurzweiligen Spiels gründlich zu studieren.


"Turmduell" aus der "Spiele- und Sinnesbox"

Ein Spieltipp von Annette Schmitz-Moormann, Dresden


Die "Spiele- und Sinnesbox" ist ein Spiel, bei dem Geschicklichkeit, Kreativität, Feinmotorik und eine ruhige Hand gefragt sind. Ziel des Spiels ist es, einen möglichst hohen Turm zu bauen. Dafür gibt es 60 Steine in verschiedenen Formen, zwei Symbolwürfel, Spielblock, Stift und einen Stoffbeutel.

Gespielt werden kann zu zweit in einem "Turmduell", aber auch mit mehreren Personen. Ein Teil der Steine für den Turmbau liegt auf dem Tisch, der andere Teil befindet sich im Stoffbeutel. Es wird mit zwei Symbolwürfeln gewürfelt. Vom Tisch kann der Stein genommen werden, der zu einem der Würfelsymbole passt. Ein zweiter Stein mit dem gleichen Symbol kann dann aus dem Stoffbeutel erfühlt und herausgeholt werden. Sowohl Steine als auch die Würfelsymbole sind gut ertastbar. Mit diesen Steinen beginnt man, seinen Turm zu bauen. Das Spiel ist zu Ende, wenn keine Steine mehr in dem Stoffbeutel sind  –  oder wenn auch der letzte der Turmbaumeister mit seiner Konstruktion gescheitert und der Turm eingestürzt ist.

Es ist ein überaus spannendes Spiel, das nicht langweilig wird. Es ist für blinde und sehbehinderte Menschen geeignet, die Lust am Bauen haben und mit Feingefühl ihre Risikofreude in Szene setzen wollen.

Für Kinder unter drei Jahren ist das Spiel nicht geeignet.

Elli helfen  –  auch ohne Sehrest

"The Last of Us Part II" ist ein Videospiel, bei dessen Entwicklung nahezu alles in puncto Barrierefreiheit berücksichtigt wurde  –  eine Ausnahme auf dem Markt. Spielerinnen und Spieler mit wenig oder keinem Sehvermögen steuern Heldin Elli mithilfe eines akustischen Leitsystems durch eine Welt voller gewalttätiger Feinde. Unser Autor ist begeistert von dem Spiel, weil er es in ungewohnt bequemer Haltung spielen kann.

Von Felix Högl  


Lange Zeit war Barrierefreiheit kein Thema im Entwicklungsprozess von Videospielen. Ganz besonders an Menschen mit einer Seheinschränkung wird selten gedacht, deshalb gehen Einstellungen zur besseren Sichtbarkeit meist nicht über einen Modus für farbenblinde Menschen hinaus. Das muss nicht die Norm sein, das hat das Entwicklerstudio "Naughty Dog" mit seinem neuen Spiel eindrucksvoll bewiesen: "The Last of Us Part II" (deutsch "Der bzw. die Letzte von uns Teil II"). Die Software ist für die Heimkonsole Playstation 4 erschienen und ist, mit 60 Barrierefreiheitseinstellungen für alle Arten von Einschränkungen, das barriereärmste kommerziell vertriebene Spiel, das ich kenne.

Aber zunächst ein paar einleitende Worte zur Geschichte: Die Handlung spielt in einer alternativen Version der Vereinigten Staaten, die, genauso wie der Rest der Welt, von einem parasitären Pilz beinahe entvölkert wurden, der Menschen in gewalttätige Verrückte verwandelt. Protagonistin Elli begibt sich zu Beginn des Spiels auf die Suche nach ihrem Ziehvater Joel, der von einer Mission nicht in ihre abgeriegelte Siedlung zurückgekommen ist.

Als Spieler steuert man Elli durch eine dreidimensionale Umgebung, sucht nach Hinweisen und Ressourcen und wehrt mit verschiedenen Nah- und Fernkampfwaffen die infizierten "Klicker" ab. Die Navigation in den teils sehr weitläufigen Levels funktioniert für alle mit schwachem oder gänzlich fehlendem Sehrest über ein akustisches Leitsystem. Auf Knopfdruck geht von Elli eine Art Sonarimpuls aus, der auf Freunde, Feinde und Gegenstände mit deren eigenem Signal aufmerksam macht.

Benutzt man Kopfhörer, die Dolby Surround oder sogar 360 Grad Audio unterstützen, gelingt so die Orientierung mit etwas Übung auch ohne Sehrest gut. Hat man einmal komplett die Orientierung verloren, so kann man Elli per Knopfdruck auf den nächsten Ort ausrichten, an dem die Geschichte fortgesetzt wird, und muss dann nur noch geradeaus laufen.


Texte wurden hörbar gemacht

Für Gamer mit einem schwachen Sehrest bietet "The Last of Us Part II" die Möglichkeit, einen Hochkontrastmodus zu aktivieren. Mit dieser Einstellung werden Umgebung und unwichtige Gegenstände in Graustufen angezeigt. Freunde, Feinde oder interaktive Gegenstände werden dann in knalligem Blau, Rot und Gelb hervorgehoben.

Gehen Elli auf ihrer Reise einmal die Vorräte aus, so kann sie diese mit den in der Welt gefundenen Rohstoffen auffüllen. Die dazu benötigten Menüs sind wie alle Texte im Spiel mit einer Sprachausgabe barrierefrei gemacht worden. Als i-Tüpfelchen verfügt das Spiel über eine Funktion, mit der man im Stil der Bildschirmlupe alle Inhalte auch im Spielfluss vergrößern kann.

Natürlich gibt es ein paar Aspekte, die nicht komplett barrierefrei sind. So sind Videosequenzen nicht mit einer Audiodeskription versehen, und einige der Rätsel im Spiel können ohne die optische Komponente nicht gelöst werden, diese Rätsel kann man aber mit einem Tastendruck überspringen. Im Hinblick auf die Angebote anderer Entwickler ist das aber Kritik auf sehr hohem Niveau. Das größte Lob ist wohl, dass meine geburtsblinde Freundin ohne jegliche Erfahrung mit Konsolenspielen das ganze Abenteuer auf eigene Faust erleben konnte.

Dies ist nur ein sehr kurzer Abriss der umfangreichen Barrierefreiheitsoptionen des Spiels für Menschen mit einer Sehbehinderung. Das Spiel unterstützt auch Spielerinnen und Spieler mit einer Körper- oder Höreinschränkung.

"The Last of Us Part II" hat mit seinem noch nie dagewesenen Maß an Zugänglichkeit neue Maßstäbe für die Branche gesetzt, die selbst mir als passioniertem Videospieler eine ganz neue Spielerfahrung beschert haben. Das erste Mal in meinem Leben konnte ich mich wie meine Freunde und Bekannten auf mein Sofa fläzen, wo ich normalerweise dicht und vorgebeugt direkt vor dem Fernseher sitzen würde. In diesem Moment war ich emotional sehr bewegt.

Das Spiel richtet sich mit seiner düsteren und teilweise sehr brutalen Geschichte explizit an erwachsene Gamer.

Felix Högl (27), Projektreferent im DBSV-Jugendprojekt "Wir sehen keine Grenzen" ist seit etwa 20 Jahren begeisterter sehbehinderter Videospieler und spielt außer Renn- und Sportspielen alles, was er unter die Finger bekommt. Am wichtigsten sind ihm spannende und nachvollziehbare Charaktere und Geschichten.

Coole Stimmen, krasse Sounds

Zeitschleifen, Wirtschaftskomplotte, Leben im Mittelalter: Die Welten von Computer- und Smartphone-Spielen sind vielfältig und ziehen Millionen in ihren Bann. Auch Spiele nur zum Hören sind dabei. Manche Games, wie sie zur Unterscheidung von zum Beispiel Brettspielen genannt werden, kann man allein, manche mit mehreren oder sehr vielen Spielern spielen. DBSV-Jugendreferent Robbie Sandberg stellt einige vor.

Von Robbie Sandberg  


Audiogames für Smartphones

Audiogames werden nur nach Gehör gespielt. Auf dem Bildschirm tut sich meistens nichts. Da man sich in einer rein akustischen Umgebung orientieren muss, sollte man immer Ohr- oder Kopfhörer tragen. Audiogames werden solo gespielt und erfordern keine Internetverbindung.


Alt-Frequencies

Alt-Frequencies kann in mehreren Sprachen gespielt werden, darunter auch Deutsch. Das Audiogame ist ein verzwicktes Spiel mit coolen Stimmen und pfiffiger Bedienungsmechanik. Die Menschen werden gezwungen, in einer Zeitschleife zu leben. Man muss zwischen Radiosendern zappen, auf bestimmte Informationen achten und diese aufnehmen. Wenn man die Aufnahmen bei anderen Sendern unterbringt, kann man die Menschheit aufrütteln.

Das Spiel hat eigene Gesten, kann aber bei aktiviertem Screenreader gespielt werden. Es ist sowohl für das iPhone als auch für Android-Geräte verfügbar.


Frequency Missing

Das eindrückliche Audio-Design von Frequency Missing versetzt hinter die Kulissen eines Radiosenders. Es ist ein spannendes Mystery-Game um einen verschwundenen Reporter. Als Praktikantin Patricia im Sender untersucht man Räume und Gegenstände, spricht mit Kollegen und löst Rätsel, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Das Spiel ist englischsprachig, aber die Dialoge sind einfach gehalten. Ein schöner Anreiz zum Englischlernen für Schülerinnen und Schüler.

Es wird mit spieleigenen Gesten im Querformat gespielt. Der Screenreader ist derweil inaktiv.


Blowback

Blowback ist ein fesselndes Science-Fiction-Abenteuer, in dem man eine investigative Journalistin mit spieleigenen Gesten durch etliche Gefahren steuern muss, um ein fieses Wirtschaftskomplott aufzudecken.

Entwickelt von der Hörspielabteilung von Deutschlandfunk Kultur wartet Blowback mit bekannten Hörspielstimmen, krassen Sounds und einer packenden Story auf.

Man braucht ein schnelles Reaktionsvermögen und ein scharfes Gehör, um in der 3-D-Klangwelt klarzukommen.

Blowback verwendet keine eigenen Gesten, sondern wird mit herkömmlichen Schaltflächen gesteuert. Bei aktiviertem Screenreader ist es einfacher, die Schaltflächen für die Fortbewegung zu finden, aber die Geste zum Hochheben oder Schieben kann nur bei deaktiviertem Screenreader ausgeführt werden.

Links zum Spiel für iOS und Android findet man auf der Website von Deutschlandfunk Kultur.


Smartphone- und Computerspiele mit mehreren Spielenden

Massively Multiplayer Online Games (MMO) sind Spiele, in denen man mit anderen Spielenden interagiert. Die Spiele benötigen daher immer eine Internetverbindung. Meistens sind sie nur schlecht zugänglich, weil sie visuell gestaltet und nicht für die Bedienung mit Screenreader optimiert sind. Hier aber zwei Ausnahmen.


Lords & Knights

Lords & Knights ist ein Aufbau-Strategiespiel. Als mittelalterlicher Burgherr muss man eine Burg aufbauen. Dazu gehört es, Rohstoffe zu fördern, Gebäude auszubauen, Soldaten zu rekrutieren, die Burgen anderer Spielerinnen und Spieler auszuspionieren, zu plündern oder mit ihnen Handel zu treiben.

Das Schwesterspiel Celtic Tribes funktioniert nach dem gleichen Prinzip, nur dass man statt einer Burg ein keltisches Dorf aufbauen muss.

Die Spiele für iOS sind weitgehend barrierefrei und können mit VoiceOver gespielt werden. Die Android-Versionen sind mit TalkBack nicht spielbar.


FreeChess  –  Schachspielen am Computer

FreeChess ist eine Browser-basierte, Screenreader-zugängliche Plattform zum Schachspielen gegen andere Spielende. Man kann die Züge durch Eingabe der algebraischen Notation angeben, also die alphanumerischen Koordinaten der Felder, zum Beispiel g2-g4. Ebenso kann man die Züge mit der Mausfunktion eines Screenreaders ausführen. Dazu fokussiert man eine Figur, hebt sie an der Startposition mit der Leertaste ab, setzt sie an der Zielposition mit der Leertaste auf und klickt auf "ziehen".

Um den Überblick zu behalten, kann man die Stellungen der Figuren mit dem Screenreader auslesen und auf einem physischen Schachbrett nachbauen.

Mit der kostenlosen Account-Variante auf FreeChess.de kann man zwei Einzelpartien gleichzeitig spielen. Wenn man Turniere oder auch mehrere Einzelpartien gleichzeitig spielen möchte, muss man bezahlen.

Allen, die auf FreeChess.de spielen wollen, empfehlen wir, die Onlinehilfe gründlich durchzulesen, damit man auch weiß, wie das System funktioniert. Mit dem Lesen der Onlinehilfe ist man etwa einen Abend beschäftigt.


Dazu ein Bild: Eine Hand hält ein Smartphone, auf dessen Bildschirm ein Computerschachspiel zu sehen ist.


Sonstiges

Subwords

Subwords ist eine Mischung aus einem Quiz und einem Wort-Suchspiel. Wörter, die in ihre Silben zerlegt worden sind, müssen wieder zusammengesetzt werden.

Jedes Level hat ein anderes Thema, von Allgemeinwissen wie Gemüsesorten oder Instrumente bis zu chemischen Elementen oder griechischer Mythologie. Man muss sich also in einem Thema etwas auskennen, um zu wissen, wonach man suchen muss.

Weiß man mal nicht weiter, kann man einen Tipp bekommen und gleichzeitig ein neues Wort lernen. Durch Schnelligkeit beim Lösen kann man bis zu sechs Sterne pro Level erreichen. Wenn man Sterne erhält, werden weitere Level freigeschaltet, die bis dahin als versteckte Level angezeigt werden.

Das kurzweilige Solospiel ist für iOS erhältlich und mit VoiceOver spielbar.

Robbie Sandberg ist DBSV-Jugendreferent.


Mehr Infos zu den Spielen und Bezugsquellen unter: www.dbsv.org/computerspiele.html

Als Elfe in einer fantastischen Welt

Bei Rollenspielen verwandeln sich Spielerinnen und Spieler in Elfen, Drachen und andere fantastische Wesen, bei manchen Spielen mit, bei anderen ohne Verkleidung. "Pen & Paper" funktioniert ohne Kostüme, und auch blinde und sehbehinderte Fantasy-Fans können es spielen. Gemeinsam erfinden sie eine Geschichte und haben vor allem viel Spaß. Ums Gewinnen geht's nicht.

Von Felix Högl  


Lange bevor das Wort "Fantasy-Rollenspiel" ausschließlich für Videospiele verwendet wurde, haben sich in Garagen und Kellern weltweit Nerds, also Computerfreaks mit wenigen anderen Interessen, getroffen: In fantastischen Welten wollten sie ihre eigenen Abenteuer erleben. In den Achtzigerjahren erlangte das Konzept "Pen-&-Paper-Rollenspiel" große Beliebtheit. Im Grunde funktionieren diese Rollenspiele mit Stift und Papier (Pen and Paper) so: Der Spielleiter erzählt eine Geschichte. Er beschreibt Orte, Figuren und Monster in einer fantastischen Welt, die er sich entweder selbst ausgedacht oder einem Regelbuch entnommen hat. Dazu kommen zwei bis fünf Spieler, die jeweils einen eigenen Charakter in dieser Welt verkörpern.

In den meisten Rollenspielen schlüpfen die Spieler in die Rollen von Menschen, Elfen, Zwergen und vielem mehr. Jeder dieser Spielcharaktere hat ein spezifisches Repertoire an Zaubern und anderen nützlichen Fähigkeiten. Die Spielerinnen und Spieler beschreiben die Handlungen ihres Charakters in der vom Spielleiter vorgegebenen Welt und treiben so gemeinsam mit ihm die Geschichte voran. Hier ein kleines Beispiel:

Spielleiter: "Ihr befindet euch in einem dunklen Verlies, Stroh ist auf dem Boden ausgebreitet. Ihr hört das entfernte Tropfen von Wasser und das Fiepen und Wuseln einiger Ratten im Bodenbelag. Der Raum ist mit einer schweren Eisentür verschlossen."

Spielcharakter 1: "Ich versuche, die Tür zu öffnen!"

Spielleiter: "Nach einigem Ziehen und Drücken merkst du, dass die Tür verschlossen bleibt."

Spielcharakter 2: "Ich weiß, wie man Schlösser knackt. Ich versuche, die Tür zu öffnen!"

Darüber, ob die Aktionen der tapferen Abenteurer Erfolg haben, bestimmt dann das Würfelglück. Natürlich haben auch die Fähigkeiten eines Charakters Einfluss auf das Gelingen einer Aktion. Jede Probe, so nennt man das Würfeln bei Aktionen, hat einen Schwellenwert, mit dem der Spielleiter festlegt, wie schwer die geplante Aktion ist. Diesen gilt es, mit seinem Würfelwurf zu überbieten. Zum Wurf werden jetzt noch Boni für die körperlichen Attribute und die Fertigkeiten des Charakters addiert. Ein Charakter, der beispielsweise zwei Punkte in die Fähigkeit "Schlösser öffnen" investiert hat, bekommt einen Bonus von +2 auf seinen Wurf und hat es so leichter, den Schwellenwert für die Probe zu erreichen. Egal, ob sich das Schloss öffnet oder nicht, die Geschichte geht weiter. Durch diesen Zufallsaspekt verlangt diese Art des Rollenspiels allen Beteiligten ein hohes Maß an Improvisationstalent ab.


Charaktere haben Werte

Von einem spielmechanischen Standpunkt aus, funktionieren die meisten dieser Rollenspielregelwerke ähnlich. Jeder Charakter hat bestimmte Werte wie Intelligenz, Konstitution, Geschick und vieles mehr  –  diese bestimmen, wie gut er in seinen verschiedenen Fähigkeiten wie Klettern, Überreden, Schwertkampf usw. ist, und damit die Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte Aktion gelingt.

Zum Spielen benötigt man außer einem Spielleiter und den Spielern noch eine Möglichkeit, sich Notizen zu machen (Papier oder digital), Würfel und mindestens ein Regelbuch. Gute Regelwerke für den Einstieg sind das kostenpflichtige "Dungeons & Dragons 5e" oder das kostenlose "How to be a Hero". Je nach Regelwerk kann es sein, dass spezielle Würfel mit mehr als sechs Seiten benötigt werden. Wer nicht die Möglichkeit hat, an eine taktile Version eines 10- oder 20-seitigen Würfels zu kommen, kann auch einfach eine Würfel-App auf seinem Smartphone benutzen.


Improvisieren und Glück haben

Diese tolle Mischung aus Improvisationstheater und Würfelspiel bietet abenteuerlustigen Teilnehmern die Möglichkeit, ihre persönlichen Geschichten in einer dynamischen Welt mit Drachen und Elfen zu schreiben. Aber Vorsicht: Scheitern und Triumph sind nur einen Wurf voneinander entfernt!

Kleiner Tipp: Zwar ist das Spielen mit Freunden vor Ort mit Kaltgetränken und Knabberkram am schönsten, in Zeiten des Abstandhaltens geht das aber auch prima online.

Felix Högl
Projektreferent im DBSV-Jugendprojekt "Wir sehen keine Grenzen"

"Ich vermittle Prinzipien"

Wenn Uwe Wiedemann Spiele umrüstet, geht er systematisch vor. So lassen sich mit einem einzigen Spielbrett oder einem Kartensatz viele verschiedene Spiele spielen. Mehrere hundert Spiele hat er für seine Familie so umgerüstet, dass auch blinde und sehbehinderte Menschen sie spielen können. Und er gibt sein Wissen an andere weiter, damit sie für ihren Bedarf ans Werk gehen können.


Angefangen hat alles im Aura-Hotel Saulgrub: Dort verbrachten Uwe Wiedemann, seine Frau und seine Schwiegermutter ihren Winterurlaub. Sie trafen mit blinden, sehenden und sehbehinderten Eltern, Kindern und Großeltern zusammen, die gemeinsam spielen wollten, aber keine passenden Spiele fanden. So kam er auf die Idee, selbst Spiele zu adaptieren.

Das macht Uwe Wiedemann nun seit 20 Jahren  –  mehrere hundert Spiele hat er seither umgerüstet, schätzt er. Genau beziffern lässt es sich nicht, sagt er, weil man zum Beispiel mit einem Rommé-Spiel hunderte verschiedene Spiele spielen kann. "Ich lege Wert darauf, eine Spielsystematik zu haben", erklärt der in Chemnitz lebende Wiedemann. "Mit Zahlenkarten etwa kann man unendlich viele Spiele spielen. Und bei den Brettspielen habe ich modulare Elemente entwickelt, sodass man mit demselben Brett viele verschiedene Spiele spielen kann."

Im Spielehandel und im Internet sucht er gezielt Spiele, die man, etwas angepasst, so spielen kann, wie man sie kauft. Bei Kartenspielen funktioniert das oft, sie werden meistens einfach mit Punktschrift beklebt. "Allerdings können viele ältere blinde Menschen die Punktschrift nicht", weiß Wiedemann. Rommé- und Skatkarten könne man aber auch fertig mit Punktschrift versehen kaufen.

"Vieles läuft über Regeln", sagt Wiedemann. So überlegt er sich bei Buchstabenkarten, was man damit alles spielen kann. "Ich suche nach Regeln für das Material, das vorhanden ist."

Bei Brettspielen achtet er darauf, dass das Material taktil gut zu erfassen ist oder entsprechend umgerüstet werden kann. Küchenbretter hat er für seine Adaptionen schon früh als geeignetes Material entdeckt. "Wenn man da Unterlegscheiben draufklebt, kann man viele verschiedene Spielbretter anfertigen und mit Magnetfiguren darauf spielen", erläutert der Tüftler.

Traditionell würden Spielfiguren für blinde Spieler auch mit Zapfen versehen und in die Bretter kleine Löcher gebohrt, damit die Figuren nicht umkippen. Das habe man schon im 19. Jahrhundert so gemacht. Dann gibt es Walzenstecker, das sind kleine Zylinder, und Holzbretter mit Feldern, in denen die Stecker stehen können. "Diese Zylinder kann man einfach mit Nägeln markieren, sodass die Farben unterscheidbar sind", erklärt Wiedemann.


Klebepunkte für die Würmer

Als leicht zu adaptierendes Spiel nennt er "Heckmeck am Bratwurmeck": Es enthält Spielkarten, die Dominosteinen ähneln und auf denen sich Zahlen und Würmer befinden. Die Zahl lässt sich in Punktschrift darauf schreiben, und für jeden Wurm gibt es einen Klebepunkt. "Da muss man nur noch die Würfel auswechseln, dann kann man es spielen", sagt Wiedemann.

Bei aktuellen Brettspielen, so seine Erfahrung, liege immer "sehr viel Zeug auf dem Tisch". Damit kämen Leute, die wenig spielen, nicht klar; es müsste relativ oft angesagt werden, was bei den einzelnen Spielern liege, das verlangsame das Spiel. Spiele wie "Die Siedler von Catan" oder "Carcassonne" hätten er und seine Frau deshalb nicht. "Es würde ewig lange dauern", meint er. "Und die Partien dauern schon bei Sehenden zwei, drei Stunden." Die Spiele müssten auch funktionieren, wenn langsamer gespielt werde, findet er, sie dürften dadurch nicht langweilig werden.

Die Spiele, die Wiedemann im heimischen Wohnzimmer oder, wenn mal gehämmert werden muss, in der Küche umrüstet, stehen nicht zum Verkauf, sondern sind für den Eigenbedarf. Er zeigt jedoch auf Veranstaltungen anderen, wie man Spiele umrüstet und stellt Spiele auf Lehrerkongressen vor. "Ich gebe Ideen weiter, wie man es machen kann", sagt er. "Ich vermittle Prinzipien, wie man ein Spiel mit einfachen Mitteln umrüsten kann."

Bei den Spielewochenenden, zu denen Wiedemann alle zwei Jahre, meistens in die Aura-Pension Villa Rochsburg, einlädt, wird fast rund um die Uhr gespielt. Zwischendurch zeigt er auch dort, wie man ein Spiel dem eigenen Bedarf anpasst. Für seine Familie rüstet er inzwischen kaum noch um, denn der Platz, all die Spiele aufzubewahren, ist begrenzt. Und er gesteht: "In meinem Alltag habe ich keine Zeit zu spielen."


Vertrackt: gemischte Spielgruppen

Ein Lieblingsspiel hat er nicht. "Wir spielen gern 'Heckmeck am Bratwurmeck' und immer wieder mal 'Tabu'. Auch 'Ubongo 3-D' bringe ich gern auf den Tisch. Das funktioniert auch gut bei Sehenden und mit Kindern", erzählt er. "Die unterschiedlichen Konstellationen von Spielgruppen machen alles noch vertrackter, weil die Spiele manchmal nur für einen Teil der Leute geeignet sind. Es muss auch Spiele geben, wenn die Gruppe sehr gemischt ist." Da er als Schulbegleiter arbeitet, schaut er darauf, ob etwa auch ein autistisches Kind mitspielen kann.

Spiele, die gut in eine heterogene Gruppe passen, sind seiner Erfahrung nach "Heckmeck am Bratwurmeck"  –  das könne man mit vier bis acht Leuten und notfalls ohne Punktschriftkenntnisse spielen. "'Ubongo' geht auch", meint Wiedemann. "Aber da ist der Aufwand höher, wenn man die Aufgabenkarten zugänglich machen muss. Auch klassische Familienspiele funktionieren."

Im Februar kann Uwe Wiedemann probieren, mit welchen Spielen gemeinsames Spielen noch funktioniert: Dann fährt er mit der Familie wieder nach Saulgrub. Wegen Corona mit Abstand zu spielen, dürfte eine neue Herausforderung sein.


Auf seiner Website www.braillespiel.de stellt Uwe Wiedemann mehrere hundert Spiele und Adaptionsmöglichkeiten vor. In Kategorien kann man gezielt beispielsweise nach Spielen für Kinder oder Spielen für acht Personen suchen. Auch auf Facebook geht es um Spiele für blinde und sehbehinderte Menschen: www.facebook.com/brailleandplay


Dazu ein Bild: Uwe Wiedemann (links) beobachtet Robbie Sandberg beim Umrüsten eines Brettspiels. Der schlägt mit einem Hammer einen Nagel in einen Walzenstecker, eine kleine Figur in Zylinderform. Auf dem Tisch liegen Scheren und andere Werkzeuge.

Termine & Tipps:

Termine

Hinweis der Redaktion

Alle Termine stehen unter dem Vorbehalt einer möglichen Absage aufgrund des Corona-Virus. Bitte kontaktieren Sie vor einer Buchung den Veranstalter.

Schnuppertraining Bogenschießen

9.12.2020, 13 Uhr
Berlin

Der Bogensportclub BB-Berlin e.V. lädt blinde und sehbehinderte Interessierte zu einem kostenfreien Schnuppertraining im Bogenschießen ein.

Anmeldungen unter
Tel.: 0 30 / 49 90 70 87
E-Mail: bogen51@gmail.com

Die unendliche Geschichte

20.12.2020, 11 Uhr
Mecklenburgisches Staatstheater, Schwerin

Theaterstück für Familien von Michael Ende mit Live-Audiodeskription

Karten per
Telefon unter 03 85 / 53 00  –  123 oder per
Mail unter kasse@mecklenburgisches-staatstheater.de

Sparkassen Sport-Gala

15.1.2021
Leipziger Messe

Emotionaler Abend mit einer Mischung aus Pferdesport und -show mit Audiodeskription

Weitere Infos bei
Florian Eib unter
Tel.: 03 41 / 33 20 88 60

Anmeldung per
Mail an veranstaltungen@hoermal-audio.org

Trommel-Workshop

29.-31.1.2021
Aura-Hotel "Ostseeperlen Boltenhagen"

Winter an der Ostsee mit dem Rhythmus afrikanischer Trommeln

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 03 88 25 / 3 70  –  0
E-Mail: info@ostseeperlen.de

Krimi-Tage

17.-21.2.2021
Aura-Hotel Timmendorfer Strand

Krimitage mit Hörspiel-Workshop

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 45 03 / 6 00 20
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

Höroper Chicago

28.3. und 25.4.2021
Musiktheater im Revier Gelsenkirchen

Musical von Fred Ebb, Bob Fosse und John Kander über die Gangsterstadt Chicago in den 1920er Jahren

Anmeldungen unter Kartentelefon 02 09 / 40 97  –  200

Seminar für fortgeschrittene PC-Nutzerinnen und -Nutzer

24.-28.2.2021
Aparthotel zum Löwen in Senftenberg

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiten mit ihren eigenen Laptops mit JAWS oder NVDA als Screenreader und ggf. Braillezeile.

Buchungen und Fragen bei
SehNix®  –  Computer- und Beratungsservice Senftenberg
Tel.: 0 35 73 / 9 39 60 11
E-Mail: Support@SehNix.de

Wanderwoche im Harz

2.-9.5.2021
Aura-Pension "Brockenblick"

Eine Woche mit geführten Wanderungen unter dem Motto "Wandern, wo die Hexen tanzen!"

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 39 43 / 26 21  –  0
E-Mail: info@aurapension.de

Tipps

Förderverein bietet Tassen, Stofftaschen und T-Shirts an

Der Förderverein des Deutschen Zentrums für barrierefreies Lesen, der Verein "Freunde des barrierefreien Lesens", bietet verschiedene Artikel an, die sich auch als Geschenke eignen. So gibt es zum Beispiel eine Porzellantasse mit der Braille-Aufschrift "Good Braille". Auch Stofftaschen sowie T-Shirts finden sich im Angebot, wahlweise mit Löwen-, Segelschiff- oder Herzmotiv. Der Verkaufserlös wird zur Produktion von neuen Braille-Büchern des Deutschen Zentrums für barrierefreies Lesen genutzt.

Mehr Infos unter
www.barrierefreies-lesen.de/ihr-engagement/fanartikel

Bestellungen unter
Tel.: 03 41 / 71 13  –  146 oder per
E-Mail an: info@barrierefreies-lesen.de

Hörtipp: Politik-Journal

Die Zeitschrift "Politik-Journal" bringt Hintergründe aus Politik und Zeitgeschichte zu Gehör. Jeden Monat werden sechs bis sieben Themen behandelt. Die ausführlichen Texte klären Grundsatzfragen und historische Zusammenhänge. So können tagesaktuelle Nachrichten besser verstanden werden. Die Zeitschrift entsteht mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung.

Eine kostenlose Hörprobe gibt es bei
atz Hörmedien
Tel.: 02 51 / 71 99 02
E-Mail atz@blindenzeitung.de

Forum:

Familienspaß an der Kletterwand

Klettern in der Halle ist ein Sport, den Familien gut gemeinsam machen können. Das hat unsere Autorin festgestellt, die ihre drei Kinder mit ihrer Begeisterung für das Klettern angesteckt hat. Auch blind sei das kein Problem, sagt sie, und Höhenangst spiele für sie keine Rolle. Klettern trainiert die Koordination und den Gleichgewichtssinn. Damit nichts passiert, wird mit Seilen gesichert.

Von Wencke Gemril  


Ich hätte früher nie gedacht, dass es einen Sport geben könnte, der mich "fesseln" könnte, doch mittlerweile möchte ich behaupten, dass Klettern zu meiner Lieblingssportart geworden ist und in meinem Leben schon eine gewisse Rolle spielt.

Meine ersten Berührungen mit der Kletterwand hatte ich im Schulsport. An der Kletterwand der blista in Marburg haben wir Bouldern ausprobiert. Beim Bouldern klettert man auf Absprunghöhe, ist nicht durch ein Seil gesichert, und geklettert wird nicht von unten nach oben, sondern seitwärts. Am schwierigsten beim Bouldern ist es für mich einzuschätzen, wie weit der Boden entfernt ist. Ich fühle mich wohler, wenn ich mich, durch meinen Kletterpartner gesichert, an der Kletterwand verausgaben kann. Während die Kletterwände im Boulderbereich höchstens drei bis vier Meter hoch sind, kann man an den anderen Kletterwänden in der Marburger Kletterhalle, wo ich klettere, bis auf eine Höhe von 14 Metern klettern.

Nach meinen ersten Klettererfahrungen in der Schule nahm ich Ende 2017 an einem Schnupperangebot in der Kletterhalle teil und merkte: Es macht mir Spaß, so eine Kletterwand zu erklimmen. Bei Gelegenheit wollte ich nochmal klettern gehen. Als etwa ein Jahr später mein neuer Arbeitskollege berichtete, dass er regelmäßig klettert, ging ich schließlich im Februar vergangenen Jahres mit in die Halle.

Wieder machte es mir viel Spaß, und als ich meinem sportbegeisterten Sohn, der gerade 13 geworden war, davon berichtete, war er Feuer und Flamme und kam von nun an mit. Ich merkte schnell, dass dies ein Hobby ist, das ich mit ihm gemeinsam ausüben kann. Bei seinen sonstigen Sportarten kann ich nicht mitmachen, sitze höchstens am Rand und hoffe, etwas mitzubekommen. Doch beim Klettern war meine Blindheit kein Problem. Es ist sogar ein Vorteil für mich, dass ich nicht unter Höhenangst leide, wenn ich ganz oben an der Wand hänge. Die Höhe macht meinem Sohn mehr zu schaffen als mir. Dafür kann er gezielter an Griffen und Tritten hinaufsteigen, und es ist für ihn kein Problem, einer bestimmten Kletterroute an der Wand zu folgen.

Eine Route wird durch Griffe in derselben Farbe markiert, und es gibt verschiedene Schwierigkeitsgrade. Ich ergreife hingegen oft den Griff einer anderen Route. Durch die Größe und Form der Griffe und Tritte sowie die Neigung der Wand werden verschiedene Routen konstruiert, die regelmäßig verändert werden und so immer wieder für neue Herausforderungen sorgen.

Von März vergangenen Jahres an sind wir fast wöchentlich in der Halle geklettert. Mit meinem Sohn habe ich auch einen Kurs besucht und einen Kletterschein gemacht, um ihn und andere sichern zu können. Kurz darauf kamen auch meine damals achtjährige Tochter und mein sechsjähriger Sohn mit. Auch sie waren sofort begeistert, und wir stellten fest: Klettern ist eine schöne Familienaktivität für uns! Mein kletterfreudiger Arbeitskollege und ich sind uns durch das gemeinsame Klettern nähergekommen und nun auch außerhalb der Kletterhalle ein Team.

Zum Geburtstag habe ich einen eigenen Klettergurt und Kletterschuhe bekommen und mich sehr darüber gefreut. Durch Corona durften wir monatelang nicht in die Halle. Ich hoffe aber, dass wir bald wieder regelmäßig klettern können.

Das Klettern beansprucht sämtliche Muskeln, es trainiert die Koordination, den Gleichgewichtssinn sowie den ganzen Körper. Wie hoch und wie schnell ich klettere und ob oder wann ich eine Route abbreche, entscheide ich selbst und kann mir selbst überlegen, wie weit ich gehe und was ich mir zutraue oder auch nicht. Es ist immer wieder eine tolle Herausforderung, mir eine neue Route anzueignen, sie mehrfach zu klettern und zu spüren, dass ich immer sicherer werde. Mit der Zeit habe ich mehr Kraft entwickelt und fühle mich fitter und sicherer an der Wand. Auch das Sichern ist eine schöne Sache: Während ich auf dem Boden stehe, klettert mein Partner die Wand empor  –  ich sichere ihn mit dem Seil und einem speziellen Sicherungsgerät ab und sorge dafür, dass er heil wieder auf den Boden zurückkehrt.

Zum Klettern an der Wand müssen beide Kletterpartner einen Klettergurt tragen; der Kletternde am besten auch spezielle Kletterschuhe oder zumindest gute Turnschuhe. Der Kletterer befestigt das eine Ende des Seils durch einen speziellen Knoten an seinem Gurt und der Sichernde führt das andere Ende des Seils durch ein Sicherungsgerät, das er mit einem Karabiner an seinem Gurt befestigt. Das Kletterseil wird am oberen Ende der Kletterwand durch einen Umlenker geleitet. Vor dem Klettern hängen beide Enden des Seils auf den Boden herab; wenn der Kletternde die Wand immer weiter hinaufsteigt, wird das andere Seilende länger, und der Sichernde muss es immer wieder nachziehen.

Wenn der Kletternde oben angekommen ist, gibt er durch Handzeichen und/oder Rufe zu verstehen, dass er wieder heruntermöchte. Wir rufen uns mit Namen und geben uns klare Kommandos, um zu verstehen, was der Kletternde möchte. Beim Herunterlassen lässt der Sichernde das Seil langsam wieder länger werden, bis der Kletterer wieder auf dem Boden angekommen ist.

Es ist möglich, Leute zu sichern, die 15 bis 20 Kilo mehr wiegen als man selbst. Für noch größere Gewichtsdifferenzen kann sich der Sichernde einen Sandsack am Gurt befestigen, der ihn am Boden hält. Dadurch, dass wir uns abwechselnd sichern und die Kinder nur klettern, aber nicht sichern, haben wir zwischen den Routen Pausen, können Kraft schöpfen und so gestärkt an die nächste Route gehen.

Bei einem Kletterausflug bewältige ich meistens zwischen vier und sechs Routen oder versuche es zumindest. Zwischendurch und danach gibt es die Möglichkeit, im Eingangsbereich der Kletterhalle eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Um sichern zu dürfen, muss man einen Kurs belegen und einen Kletterschein machen. Das kann jeder ab 14 Jahren.

Klettern in der Halle ist ein Sport, den auch blinde und sehbehinderte Menschen gut ausüben können. Ich war auch schon nur mit blinden Freunden klettern, und auch das hat gut funktioniert. Das Personal und die anderen Leute in der Halle gehen entspannt mit uns um und helfen gern, wenn wir nicht wissen, wo eine geeignete Route für uns anfängt. Die Schwierigkeitsgrade stehen unten am Beginn der Route, und wenn man erst einmal eine freie Route und ein dazugehöriges Kletterseil gefunden hat, ist der Rest auch blind kein Problem.

Jedem, der das Klettern mal ausprobieren möchte, empfehle ich wärmstens, einen Schnupperkurs in einer Kletterhalle zu machen oder nach Angeboten des Deutschen Alpenvereins (DAV) für Kletterer mit Behinderung zu fragen. Ich bin mit meinen Kindern in den DAV eingetreten. Der DAV bietet in vielen Städten spezielle Klettergruppen an und ist bemüht, das Klettern für jeden möglich zu machen. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch in der Halle und höre förmlich den Ruf der Kletterwand.

Wencke Gemril (32) lebt in Marburg.


Dazu ein Bild: Eine steil aufragende Kletterwand: Der Blick von schräg unten zeigt Wencke Gemril, die an den verschieden großen Tritten hochklettert.

Rätsel

Zu jedem der folgenden 16 Wörter ist das Gegensatzwort (Wort mit der gegensätzlichen Bedeutung, Antonym) zu suchen. Beispiel: Tag  –  Nacht. Bei richtiger Lösung nennen die Anfangsbuchstaben der gefundenen Wörter  –  fortlaufend gelesen  –  einen Festtagswunsch.


  1. Feind
  2. Armut
  3. Untergrenze
  4. Liebe
  5. Flut
  6. Lüge
  7. Weite
  8. Soll
  9. Dunkelheit
  10. Ferne
  11. Abbau
  12. Ordnung
  13. Schönheit
  14. Leben
  15. Anfang
  16. Trockenheit

Text und Scherenschnitt: Thomas Christian Dahme


Dazu ein Bild: Ein weihnachtlicher Scherenschnitt: Ein knieender Engel im Profil mit großen Flügeln hält eine Kerze in der Hand.


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 21. Dezember an den

DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an sichtweisen@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil (Informationen zur Datenverarbeitung gemäß Art.13 DSGVO unter www.dbsv.org/datenschutz.html).


Wenn Sie uns in diesem Jahr die Lösung zu einem oder mehreren Rätseln geschickt haben, können Sie einen Preis gewinnen. Nach dem Einsendeschluss des Dezember-Rätsels verlosen wir folgende Preise:

  1. Preis: zweimal je ein "Packerl" mit selbstgemachten Leckereien aus der Küche des AURA-Hotels Saulgrub, gespendet vom AURA-Hotel
  2. Preis: fünfmal je ein Kartenspiel "UNO" (Braille-Edition), gespendet vom Spielzeughersteller Mattel
  3. Preis: einmal das Spiel "Lauschwunder", ein "Hör-Memory"

Lösung des November-Rätsels

Eule  –  Ammer  –  Schwan  –  Star  –  Rabe  –  Adler  –  Kauz  –  Taube  –  Habicht  –  Ente



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen oder Leserbriefe an

sichtweisen@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Sichtweisen"
Rungestr. 19, 10179 Berlin

Panorama:

Forschung

Studie zur transkornealen Elektrostimulation

Kann die transkorneale Elektrostimulation (TES) den Krankheitsverlauf der Augenkrankheit Retinitis pigmentosa verlangsamen und positiv beeinflussen? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer wissenschaftlichen Studie, die das Departement für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Tübingen durchführt. Die Studie startet im April nächsten Jahres. Patientinnen und Patienten, die daran teilnehmen möchten, können sich bereits jetzt melden.

Retinitis pigmentosa ist eine seltene, durch Vererbung oder spontane Mutation entstehende Netzhautdegeneration. Zu den Symptomen der Erkrankung zählen Nachtblindheit, schlechte Anpassung an sich ändernde Lichtverhältnisse, Blendempfindlichkeit, Einschränkung des Gesichtsfeldes, Störung des Kontrast- und Farbsehens bis hin zum Verlust des Sehvermögens.

Bei der transkornealen Elektrostimulation (TES) wird die Netzhaut mit einem schwachen elektrischen Impuls stimuliert und soll so das Fortschreiten der Augenerkrankung verlangsamen. Die Studie wird auch an weiteren Zentren in Deutschland durchgeführt.

Wer an der Studie teilnehmen möchte, meldet sich unter

Tel.: 0 70 71 / 29  –  8 49 20 oder per
E-Mail an nadine.kahle@med.uni-tuebingen.de

Die Studienteilnahme ist kostenfrei. Die notwendigen Geräte werden für die Dauer der Studie zur Verfügung gestellt.

Kompetenzzentrum für Inklusion

An der Freien Universität Bozen in Südtirol wurde ein Kompetenzzentrum für Inklusion im Bildungssystem gegründet. Damit will die Uni Forschung und Weiterbildung sowie internationale Vernetzung in diesem Bereich stärken.

1971 war in Italien gesetzlich festgelegt worden, dass auch Schüler und Schülerinnen mit Behinderung ihre Schulpflicht an Regelschulen absolvieren. Damit war die Basis für ein inklusives Bildungssystem gelegt, mit dem sich das Land grundlegend von Schulsystemen mit Sonderschulen unterscheidet, die zum Beispiel im deutschsprachigen Raum verbreitet sind.

Inklusionsbezogene Bildungsforschung widmet sich der Frage nach Partizipation und Lernen aller Kinder mit spezifischem Augenmerk auf Verschiedenheit. Unter diesem Blickwinkel untersucht sie die Bildungspraxis, die Professionalisierung von Fachpersonal sowie die Entwicklung der Bildungsinstitutionen und des Bildungssystems. In den Forschungsarbeiten des Kompetenzzentrums geht es vor allem darum, auf Basis solcher Erkenntnisse Impulse zu geben  –  sowohl regional für die Praxis als auch international zur Weiterentwicklung des Fachgebietes. Das italienische und das Südtiroler Inklusionsmodell sollen international dargestellt und diskutiert werden.

Gesellschaft

Startsocial-Wettbewerb: Sonderpreis für Spielecafé

Startsocial ist ein bundesweiter Wettbewerb zur Förderung des ehrenamtlichen sozialen Engagements. Der Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen (BSVW) hatte daran teilgenommen und gehörte 2019/2020 zu den 100 Organisationen, die ein Beratungsstipendium gewonnen hatten. Auch in die Bundesauswahl, eine Liste mit 25 Initiativen, die Chancen auf einen zusätzlichen Geldpreis hatten, gelangte der BSVW. Er hatte ein Konzept erarbeitet, wie sich die Bereitschaft zum sozialen Engagement fördern lässt.

Eine daraus entstandene Arbeitshilfe soll soziale Initiativen unterstützen, den vielerorts anstehenden Generationenwechsel erfolgreich zu vollziehen. Sieben Vereine erhielten nun zusätzlich Geldpreise von je 5.000 Euro, darunter das mit dem Sonderpreis der Bundeskanzlerin ausgezeichnete "Spielecafé der Generationen  –  Jung und Alt spielt". Der Verein hat das Ziel, Jung bis Alt mit dem Spielen von Gesellschaftsspielen zusammenzubringen. Das vom Verein entwickelte Qualitätssiegel "Generationenspiel" zeichnet Spiele aus, die ideal für das generationenübergreifende Spiel geeignet sind.

Die sechs weiteren Preisträger sind der Bundesverband behinderter Pflegekinder, Chirurgen für Afrika, der Verein "Gemüse-Netzwerk", der sich gegen Lebensmittelverschwendung engagiert, die Kontaktstelle Wohnen, die geflüchteten Menschen bei der Wohnungssuche hilft, der Verein "Praxis ohne Grenzen", der kostenlos Menschen ohne Krankenversicherung behandelt, und der Verein "Soulbuddies", der Kinder und Jugendliche in psychischen Problemlagen unterstützt.

Mehr Infos unter www.startsocial.de

Freilandausstellung im Berliner Süden

"Bahnbrechende Natur": So lautet der Titel einer Ausstellung in Berlin-Schöneberg auf dem Gelände eines ehemaligen großen Güter-Rangierbahnhofs. Die Natur hat sich in den vergangenen 70 Jahren die Gleisanlagen zurückerobert  –  auf den Schienen wachsen jetzt Birken, Robinien, Eichen und vieles mehr. Vorhanden sind noch ein 50 Meter hoher Wasserturm, die Lokomotivenhalle als Veranstaltungsraum und eine Drehscheibe. Ein Künstlerkollektiv hat zahlreiche Installationen aus Metall im Gelände errichtet.

Die Ausstellung kann mit Audio-Informationen aus dem Internet und mit Tasttafeln genutzt werden; die Ausstellungsinhalte werden auch online vermittelt. Es gibt Informationen über die Pflanzenwelt, über Baumarten und Insekten, zum Beispiel wie Heuschrecken ihre Geräusche erzeugen oder wie Wildbienen leben.

Mit der Ausstellung "Bahnbrechende Natur" hat die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ein modellhaftes Projekt für eine inklusive Freilandausstellung realisiert. Der DBSV und die Senatsverwaltung hätten gut kooperiert, erklärt der Sozialreferent des Verbands, Reiner Delgado. Die für die Tasttafeln zuständige Firma habe jedoch die Hinweise des DBSV zur Optimierung der Tasteigenschaften nicht umgesetzt.

Unter www.dbsv.org/naturparkberlin.html stellt der DBSV einen Link bereit, der zu den Ausstellungsinhalten online führt. Ebenso bietet er eine Wegbeschreibung und eine gpx-Datei zur Nutzung mit Navigations-Apps an, um die Ausstellung und andere wichtige Orte im Gelände vom S-Bahnhof "Südgelände" aus zu finden.


Dazu ein Bild: Reiner Delgado vom DBSV ertastet die Füße einer künstlichen Eule. Auf einer Tafel darunter wird das Objekt in Brailleschrift beschrieben.

Sport

Deutscher Meister im Blindenschach

"Wenn's möglich ist, soll man's ruhig machen", sagte sich Oliver Müller, Schachspieler und Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenvereins Bremen. Und so fuhr er zur Schachmeisterschaft des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenschachbundes (DBSB) ins Aura-Hotel Timmendorfer Strand. Das Turnier wurde dort vom 27. September bis zum 3. Oktober ausgetragen. Das Hotel hatte ein strenges Corona-Hygienekonzept ausgearbeitet.

Für Oliver Müller hat sich die Reise an die Ostsee gelohnt, denn der Spieler der Schachabteilung des SV Werder Bremen ging als Sieger aus der DBSB-Meisterschaft hervor. In sieben Runden waren zwölf blinde und sehbehinderte Schachspieler gegeneinander angetreten. Hinter Müller wurde Mirko Eichstätt Deutscher Vizemeister.


Dazu ein Bild: Die drei Sieger der Schachmeisterschaft mit Medaillen (von links): Alexander Schneider, Oliver Müller, Mirko Eichstätt und Schiedsrichter Heinz-Werner Szudra.

Blindenfußball: Meistertitel vergeben

Wer wird Deutscher Meister im Blindenfußball? Diese Frage sollte der Final-Spieltag der Saison der Blindenfußball-Bundesliga 2020 beantworten. Am 24. Oktober wurde er in Magdeburg auf dem Domplatz ausgetragen. Im Finale standen sich der MTV Stuttgart und der FC St. Pauli gegenüber.

Im September und Oktober hatten die Blindenfußball-Teams in Erfurt, Dortmund und Hamburg gegeneinander gespielt. Mit dabei waren die Teams MTV Stuttgart, Borussia Dortmund, FC Schalke 04, FC St. Pauli, SF / BG Blista Marburg und die Spielgemeinschaft PSV Köln / Hertha BSC Berlin.

Deutscher Meister wurde der MTV Stuttgart: Die Mannschaft setzte sich gegen die Hamburger mit 3 : 0 durch. Alle drei Tore erzielte Alexander Fangmann. Für die Stuttgarter war es der siebte Titelgewinn; die vergangene Saison hatte der Rekordmeister auf dem fünften Platz beendet.

Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) hatte die Heinz-Kettler-Stiftung als Sponsor für die Ausrichtung der Blindenfußball-Bundesliga 2020 gewonnen. Die Stiftung hat sich der Inklusion im Freizeit-Behindertensport verschrieben. Die Deutsche Blindenfußball-Bundesliga wird seit 2008 als Kooperation der DFB-Stiftung Sepp Herberger, des DBS und des DBSV veranstaltet.

Mehr Infos unter: www.blinden-fussball.de/saison-2020



AURA-Hotels  –  Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt fünf Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Aura-Hotel Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern):
    Tel.: 03 88 25 / 3 70-0
  • Aura-Hotel Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein):
    Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
  • Aura-Pension Wernigerode (Sachsen-Anhalt):
    Tel.: 0 39 43 / 26 21-0
  • Aura-Pension Rochsburg (Sachsen):
    Tel.: 03 73 83 / 8 38-00
  • Aura-Hotel Saulgrub (Bayern):
    Tel.: 0 88 45 / 99-0

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

"Eine Chance, mich neu zu erfinden"

Nach einem Unfall musste David Röthle zwei seiner liebsten Hobbys aufgeben. Doch nach und nach entdeckte er neue Hobbys, und eins davon ließ ihn nicht mehr los: das Schreiben. Nicht immer fand er Zeit dafür, und so entstanden zunächst meist kurze Texte. Durch einen Zufall wurde wieder mehr daraus, nämlich ein Blog im Internet. Inzwischen hat er ein neues anspruchsvolles Projekt begonnen.

Von David Röthle  


Ich bin Blogger, Autor von Geschichten und Erzählungen. Man könnte auch sagen: Ich liebe das geschriebene Wort. Das jedoch war nicht immer so, dafür brauchte es erst einen Wendepunkt in meinem Leben.

Gerade einmal 28 Jahre war ich alt, als ich durch einen schweren Motorradunfall mein Augenlicht verlor. Eine tragische Situation, nicht nur für mich, sondern auch für meine Familie, meinen Freundeskreis, genau genommen für mein gesamtes Umfeld. Dennoch, ich hatte Glück. Schließlich war ich noch am Leben!

Nach einigen Wochen Krankenhausaufenthalt hatte man mich, zumindest körperlich, wieder einigermaßen hergestellt. Die seelischen Verletzungen brauchten dagegen deutlich länger, um zu heilen. Dabei hatte ich denkbar gute Voraussetzungen. So unterstützten mich nicht nur meine Familie und Freunde, selbst mein Arbeitgeber machte mir Hoffnung, mich auch weiterhin beschäftigen zu wollen.

Der Wegfall einiger Hobbys machte mir dagegen mehr zu schaffen. Mountainbiking und vor allem das Billardspielen waren plötzlich nicht mehr möglich. Immerhin, zwei meiner großen Freizeitbeschäftigungen sind mir geblieben: das Musikhören und das Lesen  –  Lesen von nun an in Form von Hörbüchern.

Diese Beschäftigungen füllten von da an meine Tage und halfen mir, die Trauer zu verdrängen. Verarbeiten konnte ich meine Situation allerdings erst nach knapp drei Jahren. Doch bereits nach einem guten halben Jahr erkannte ich, dass dieser Unfall auch eine Chance für mich sein könnte. Eine Chance, mich und meine Zukunft neu zu erfinden.

Im Grunde hatte ich sowieso nur zwei Möglichkeiten: Entweder ich steckte meinen Kopf in den Sand und vergrub mich im Selbstmitleid oder ich rappelte mich wieder auf und versuchte, der beste blinde Mensch zu werden, der ich werden konnte. Ich habe mich für die zweite Möglichkeit entschieden.


Nicht allein mit den Sorgen

Auch bei diesem Vorhaben erfuhr ich viel Unterstützung. Dank der Hilfe des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbunds und seiner Mitglieder wurden mir neue Wege aufgezeigt. Vor allem erfuhr ich: Ich bin nicht allein mit meinen Sorgen und Ängsten.

Doch erst nach einer Grundreha im Berufsförderungswerk Würzburg überwand ich die Krise und führte wieder ein selbstbestimmtes Leben. Darüber hinaus entdeckte ich in dieser Zeit meine Freude am Schreiben sowie am Umgang mit dem Computer. Den perfekten Abschluss bildete jedoch die Heirat mit meiner langjährigen Freundin und nicht zu vergessen, der Wiedereinstig ins Arbeitsleben. Mein Arbeitgeber hat tatsächlich Wort gehalten. In den Innendienst, als Kundensachbearbeiter, konnte ich zwar nicht mehr zurückkehren. Stattdessen wurden mir die Aufgaben der Telefonzentrale und des Empfangs anvertraut.

So war ich meinem Ziel, ein normales und zufriedenes Leben zu führen, wieder ein Stück nähergekommen. In meiner Freizeit wurde vor allem das Schreiben zu meiner großen Leidenschaft. Anfangs entstanden viele kleine Geschichten und Erzählungen. Für große Texte fehlte mir die Zeit.

Als dann mein Sohn zur Welt kam, und zwei Jahre später meine Tochter, wurden die Prioritäten neu gesetzt. Meine Familie und die Kinder standen an erster Stelle. Dementsprechend kam mein Schreiben für längere Zeit fast zum Erliegen. Doch als die Kinder ein wenig größer waren, wurde der Wunsch zu schreiben wieder stärker. Befeuert wurde er durch das anhaltend große Interesse von Sehenden an meiner Blindheit und den vielen Fragen dazu: So wurde die Idee einer eigenen Website geboren. Eine Website, so mein Gedanke, auf der man auf all diese Fragen eingehen und den Sehenden eine Möglichkeit geben konnte, sich zu informieren.


Mut machen, Brücken bauen

Diese Idee lag allerdings lange Zeit auf Eis. Erst durch eine zufällige Bekanntschaft mit einer Webdesignerin wurde aus diesem Wunsch ein echtes Projekt. Und so entstand, dank ihrer Hilfe, Ende 2015 mein eigener Weblog: www.blindgefluester.de

Darin berichte ich aus meinem Alltag, von meinen Erfahrungen und Erlebnissen als blinder Mensch. Ich plaudere, wenn man so will, ein wenig aus dem Nähkästchen. Vor allem aber möchte ich anderen Mut machen, Hemmungen abbauen und Brücken zwischen sehenden und blinden Menschen errichten. So sind inzwischen viele Beiträge entstanden. Darin erzähle ich zum Beispiel von meiner anfänglichen Schwierigkeit, Zahnpasta auf meine Bürste zu bekommen oder von einer skurrilen Begegnung mit einem gehörlosen Menschen.

Da mich allerdings das Schreiben von Prosatexten nie ganz losgelassen hat, versuche ich mich inzwischen auch auf diesem Gebiet an immer neuen Texten. Doch ganz auf sich allein gestellt, stößt man da schnell an Grenzen und tritt auf der Stelle. Durch einen Zufall stieß ich dann auf den "Arbeitskreis blinder und sehbehinderter Autoren" (www.blautor.de).

Dort traf ich auf Gleichgesinnte und kann mich nun mit ihnen über das Schreiben austauschen. Dank der Hilfe der "Blautoren", einiger Schreibkurse und dem Studieren von Ratgebern habe ich inzwischen sogar einen ersten Entwurf zu einem Roman geschrieben.

Um das zu verwirklichen, musste ich zwar morgens eine Stunde früher aufstehen und mich an den Schreibtisch setzen, doch die Mühe hat sich gelohnt. Und wer weiß, vielleicht wird mein Traum vom eigenen Buch doch noch wahr. Der erste Schritt dazu ist jedenfalls getan!

David Röthle (51) lebt in Kissing nahe Augsburg. Sein Weblog ist zu finden unter: www.blindgefluester.de


Dazu ein Bild: David Röthle sitzt auf einem Sofa und hält ein Laptop auf den Knien, das er mit beiden Händen bedient. Er trägt eine dunkle Jacke, deren unterer Teil gestreift ist.

Service:

Was der Blick ins Auge verrät

Die Augen erlauben wertvolle Einblicke in die Gesundheit eines Menschen. Allgemeinerkrankungen wirken sich oft auch auf die Augen aus. Und so finden Augenärzte und -ärztinnen nicht selten bei einer Routineuntersuchung den ersten Hinweis auf eine Zuckerkrankheit oder auf Bluthochdruck. Darauf weist der Berufsverband der Augenärzte hin.

Von Dr. Ludger Wollring  


Augenuntersuchungen sind in der Regel wenig belastend für die Patientinnen und Patienten, und die Ergebnisse liefern oft Hinweise auf Krankheiten, die man zunächst überhaupt nicht mit dem Auge in Verbindung bringt. So erlaubt der Blick auf die Hornhaut Rückschlüsse auf den Fettstoffwechsel. Ringförmige Fettablagerungen (Arcus lipoides) am Rand der Hornhaut beeinträchtigen das Sehvermögen nicht und sind bei Menschen im fortgeschrittenen Alter häufig. Doch wenn schon unter 50-Jährige solche Ablagerungen aufweisen, ist Vorsicht geboten, denn dann kann das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, erhöht sein.

Fällt beim Blick auf die Hornhaut ein grünlicher bis bräunlicher Ring an ihrem Rand auf, dann ist das ein Hinweis auf einen Morbus Wilson. Das ist eine ererbte Stoffwechselstörung, bei der sich Kupfer im Körper ablagert und bei der unter anderem Leber und Nerven geschädigt werden. Mit frühzeitiger Therapie kann der Krankheitsverlauf meist gestoppt oder verlangsamt werden.

Besonders aufschlussreich ist die Untersuchung der Netzhaut im Augeninneren. Mit Hilfe des Augenspiegels können Augenärzte sich die Blutgefäße der Netzhaut genau anschauen. Ihr Zustand erlaubt es, die Gesundheit der Blutgefäße im gesamten Körper zu beurteilen. So finden sich hier Hinweise auf einen Bluthochdruck oder auf die Zuckerkrankheit. Unterstützt von Computeralgorithmen lassen sich Fotos der Netzhaut inzwischen sogar automatisiert auswerten. Diese oft als "künstliche Intelligenz" bezeichnete Technik kann ein vielversprechendes neues Werkzeug für Augenärzte werden.

Für Untersuchungen der Netzhaut ist in den vergangenen Jahrzehnten die optische Kohärenztomographie (OCT) ein unverzichtbares Verfahren geworden. Mit ihrer Hilfe lassen sich hochauflösende Bilder der Netzhautschichten machen, wie sie sonst nur nach einer Biopsie unter dem Mikroskop sichtbar würden. Die so gewonnenen Befunde sind nicht nur für die Diagnose von Augenkrankheiten wertvoll. Und bei der Multiplen Sklerose ist häufig auch der Sehnerv entzündet und OCT-Bilder helfen bei der Diagnose und bei Untersuchungen zur Kontrolle des Therapieerfolgs. Auch Krankheiten des zentralen Nervensystems wie Parkinson oder Alzheimer können möglicherweise mit diesem Verfahren erkannt und im Verlauf bewertet werden.

Aber auch bei anderen Krankheiten ist es sinnvoll, dass Augenärzte und -ärztinnen über die Grenzen ihres Fachs hinausschauen. Rheumatische Erkrankungen können auch zu Entzündungen der Aderhaut im Auge (Uveitis) führen. Bei diesen Autoimmunerkrankungen ist daher oft auch augenärztlicher Rat gefragt, auch wenn die Behandlung zusammen mit Rheumatologen und anderen Fachärzten abgestimmt wird.

Und auch Virusinfektionen können die Augen in Mitleidenschaft ziehen. Aktuelles Beispiel ist das Corona-Virus, das nicht nur den Mund-Rachen-Raum und die Lunge betrifft, sondern auch eine Bindehautentzündung hervorrufen kann. Andere Viren, die das Auge schädigen können, sind Herpes-Viren, die eine das Sehvermögen bedrohende Hornhautentzündung auslösen können.

Quelle: Pressemitteilung des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands

Medien:

Bücher

Märchen

Ein Buchtipp von Karin Schulenkorf, Westdeutsche Bibliothek der Hörmedien


Ludwig Bechstein, geboren 1801 in Weimar, gestorben 1860 in Meiningen, war ein bedeutender Sammler und Herausgeber deutscher Volksmärchen. Eine Auswahl dieser Märchen stellt die Westdeutsche Bibliothek der Hörmedien für blinde, seh- und lesebehinderte Menschen (WBH) als neuestes Hausbuch vor. Zuvor hat die WBH bereits Märchensammlungen der Brüder Grimm und von Wilhelm Hauff als Hausbücher veröffentlicht.

Normalerweise ist der Bestand der WBH nur zur Ausleihe bestimmt. Bei den Hausbüchern handelt es sich um von der WBH produzierte Hörbücher, die die Hörer zum Selbstkostenpreis erwerben können. Die Produktion dieser Hörbücher erfolgt mit der Genehmigung der jeweiligen Verlage, daher wird von Interessenten, die nicht bei der WBH registriert sind, ein Nachweis über die Sehbehinderung benötigt.

Die nun produzierte Märchensammlung von Bechstein enthält über 50 bekannte und weniger bekannte Märchen  –  vom "Schlaraffenland" über "Der Adler und die Raben", in dem erzählt wird, wie es zugeht, wenn kriegerische Absichten das Leben der nachfolgenden Generationen bestimmen, bis zu "Das Unentbehrlichste", in dem es um die ewige Frage geht, was man zum Leben wirklich braucht.

Das Hörbuch wird von vielen Sprecherinnen und Sprechern der WBH gelesen. Eine spannende Auswahl  –  geschrieben in einer wundervollen alten Sprache.

Ludwig Bechstein: Märchen
DAISY-Hörbuch (14 Stunden)
Preis: 9,90 Euro


Zu bestellen bei der
WBH Münster
Tel.: 02 51 / 71 99 01
E-Mail: wbh@wbh-online.de

Zyankali vom Weihnachtsmann

Ein Buchtipp von Gabi Schulze, Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen


Eine ausgelassene Weihnachtsfeier, ein als Weihnachtsmann verkleideter Barkeeper und ein plötzlicher Mord  –  das sind die Eckpfeiler des Kriminalromans, in dem Ermittler Nero Wolfe und sein Assistent Archie Goodwin ganz schön in der Klemme stecken. Deshalb müssen sie noch vor der Polizei den Mord aufklären. Bottweil, ein exzentrischer Geschäftsmann, der zur Weihnachtsfeier eingeladen hat, stirbt, noch bevor er seine Hochzeit bekanntgeben kann, an einer Dosis Zyankali im Drink. Hauptverdächtiger ist der Barkeeper, den keiner kennt und der plötzlich spurlos verschwunden ist. Nur einer weiß die Wahrheit: Archie Goodwin. Aber wer ist der Mörder?

Eine kurzweilige Krimigeschichte vor weihnachtlicher Kulisse aus dem Jahre 1956. Etwas angestaubt im Stil, aber mit raffiniert begangenem Verbrechen. Geeignet für den Gabentisch!

Rex Stout: Zyankali vom Weihnachtsmann. Ein Fall für Nero Wolfe
2 Bände, Vollschrift, Ausleihe und Verkauf, Preis: 24 Euro
1 Band, Kurzschrift, Ausleihe und Verkauf, Preis: 12 Euro


Bestellungen beim
dzb lesen
Ausleihe Tel.: 03 41 / 71 13  –  113
E-Mail: bibliothek@dzblesen.de

Kinderbibel

Ein Buchtipp von Barbara Brusius, Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge


Jesus ist auferstanden: Das ist der Höhepunkt der Bibel und ihre Botschaft. Wer könnte also von den Abenteuern des Volkes Israel und vom Leben Jesu besser berichten als die ersten Zeugen seiner Auferstehung? Maria Magdalena und Thomas, der Zweifler, erzählen in dieser Kinderbibel, was sie miterlebt haben. Damit es alle gut verstehen können, fangen sie vorne an  –  bei der Schöpfung, bei Adam und Eva.

Der Autor des Buches Georg Langenhorst, Professor für Didaktik im katholischen Religionsunterricht an der Uni Augsburg, hat eine kluge, kindgerechte Auswahl biblischer Geschichten getroffen und folgt dabei nicht nur der üblichen Auswahl der Kinderbibeln. So macht er auch um schwierige Texte keinen Bogen. Sein Erzählstil ist durch großen Respekt vor den biblischen Erzählungen und der jüdischen Religion geprägt. Die Bibel ist geeignet für Kinder ab neun Jahren. Aber sicher bekommen auch Erwachsene gute Anregungen.

Georg Langenhorst: Kinderbibel. Die beste Geschichte aller Zeiten
DAISY-CD (5 : 49 Stunden)
Sprecher: Bianca Weyers, Thomas Kopaniak

Ozelot und Friesennerz

Ein Buchtipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Hörbücherei


Sonne, Freiheit, Champagner: In den Siebzigerjahren lassen Stars, Politiker und Industriegrößen des Wirtschaftswunderlands, aber auch viele andere Inselurlauber, ihren Alltag am Strand von Sylt hinter sich  –  und findige Sylter Unternehmer legen den Grundstein zu sagenhaftem Reichtum. Für Susanne Matthiessen ist das Sylt ihrer Kindheit ein faszinierender, aber auch gefährlicher Abenteuerspielplatz, bevölkert von außergewöhnlichen Menschen, in vielem typisch für diese Zeit. Von all diesen Begegnungen, aber auch dem schmerzhaften Verlust der Heimat und dem Ausverkauf der Insel Sylt erzählt die Autorin mit großer Leichtigkeit, scharfem Blick und Humor.

Susanne Matthiessen: Ozelot und Friesennerz
DAISY-Hörbuch (ca.8 Stunden)
Sprecherin: Linda Kochbeck



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde, seh- und lesebehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Hörfilme

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl

Berlin, 1933: Anna ist neun Jahre alt, als sich ihr Leben von Grund auf ändert. Um den Nazis zu entkommen, muss ihr Vater nach Zürich fliehen; seine Familie folgt ihm kurze Zeit später. Anna lässt alles zurück, auch ihr geliebtes rosa Stoffkaninchen, und muss sich in der Fremde einem neuen Leben voller Herausforderungen und Entbehrungen stellen. Eine berührende Geschichte über Zusammenhalt, Zuversicht und darüber, was es heißt, eine Familie zu sein.

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl
Drama, Deutschland, Schweiz 2019
Regie: Caroline Link
Drehbuch: Anna Brüggemann, Caroline Link
Mit Riva Krymalowski, Oliver Masucci, Carla Juri
Als DVD und Blu-Ray erhältlich

Kaiserschmarrndrama

Die Geschichten von Rita Falk um den bayerischen Dorfpolizisten Franz Eberhofer sind skurril und witzig; die Verfilmungen der Bücher locken von Jahr zu Jahr mehr Publikum ins Kino. "Kaiserschmarrndrama" ist der siebte Film der Reihe und soll diesmal bundesweit laufen  –  nicht nur in Bayern.

Franz muss den Mord an einem Webcam-Girl aufklären  –  gewohnt tiefenentspannt geht er den Fall an. Weniger entspannt läuft es privat: Sein aufdringlicher, aber hilfreicher Co-Ermittler Rudi nistet sich auf dem Hof ein und erwartet eine Rundumbetreuung. Bedroht wird die Ruhe auch durch Freundin Susi, die sich mit Franz' verhasstem Bruder Leopold verbündet hat, um auf dem Hof ein Doppelhaus zu bauen. Zudem entdeckt Franz, dass seine Freunde Simmerl und Flötzinger Kunden des Mordopfers waren.

Kaiserschmarrndrama
Komödie, Deutschland 2019
Regie: Ed Herzog
Drehbuch: Stefan Betz, Ed Herzog
Mit Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff
Kinostart: laut Constantin Film nach den Corona-Einschränkungen "so bald wie möglich"


Dazu ein Bild: Filmszene mit den Filmfiguren Leopold, Franz, Susi und der Oma. Sie stehen an der Tür eines Hauses mit Fensterläden. Die Oma geht, einen Topf mit einem Holzlöffel schlagend, davon.

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Hinweis

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

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Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge

Weihnachtsgeschenk gesucht?

Der Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) informiert: Bei uns erhalten Sie Bibeln, Losungen, das Evangelische Gesangbuch und Zeitschriften in verschiedenen Formaten.

Stöbern Sie doch einfach auf unserer neuen Homepage: www.debess.de.

Wir beraten Sie auch gern unter 05 61 / 72 98 71 61.

Schottland-für-Alle

Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Ein besonderes Jahr neigt sich dem Ende zu und wir möchten uns an dieser Stelle für die Treue und das Vertrauen in 2020 bedanken.

Wir schauen positiv in die Zukunft und haben für das kommende Jahr einige neue Reiseziele innerhalb Deutschlands, Europas und weltweit geplant. Aber auch unsere Städtetrips zu verschiedenen Metropolen sind eine Reise wert. Ein besonderer Hinweis: Alle unsere Gruppenreisen finden mit maximal sechs bis acht Gästen statt.

Sollten Sie einen Reisewunsch ganz woandershin haben, lassen Sie es uns wissen, gerne planen wir gemeinsam mit Ihnen Ihre ganz persönliche Wunschreise.

Eine Übersicht aller Reisen finden Sie auf der Homepage www.schottland-fuer-alle.com.

Gerne stehen wir für weitere Infos per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com

oder unter
Tel.: 02 11 / 43 69 13 28 bzw.
Tel.: 00 44 18 63 76 60 10

zur Verfügung.

Com-M

Ein Brailleterminal für alle Fälle

Die APH Mantis von Humanware, in Deutschland vertrieben von Com-M.

Erlangen Sie Zugang zu verschiedensten Geräten wie Tablet-PCs, iPhone oder iPad, Mac-Systemen oder schlicht zu Ihrem persönlichen Rechner. Die Mantis bietet Ihnen eine griffige Notebook-Tastatur, eine 40-stellige Braillezeile und noch viel mehr. Wir von Com-M sind so begeistert von der Mantis, dass wir ihr eine eigene Homepage gönnen.

Surfen Sie doch vorbei auf www.mantis-brailleterminal.de


Com-M Communication + Marketing
Sonnenweg 4, 79737 Herrischried
Tel.: 0 77 64 / 9 33 37 00
E-Mail: info@com-m.de

IPD

25 Jahre IPD  –  25 Jahre Kompetenz

1995 wurde IPD von dem blinden Rechtsanwalt Manfred Jaklin gegründet und ist inzwischen Ansprechpartner für viele Sehgeschädigte, wenn es um moderne Hilfsmittel geht. Wir arbeiten mit vielen renommierten Herstellern zusammen und haben deshalb für alle Formen der Sehbehinderung das passende Hilfsmittel im Programm. Eine professionelle Beratung rund um Hilfsmittel und Kostenträger gehören bei uns genauso selbstverständlich zum Leistungsumfang wie ein qualifizierter Support und auf den individuellen Bedarf abgestimmte Schulungen.

Sprechen Sie mit uns, wenn Sie auf eine qualifizierte Beratung und Betreuung Wert legen. Wir sind für Sie da!

Ihre IPD


Tel.: 05 11 / 9 36 30 90
E-Mail: post@ipd.gmbh
Web: www.ipd.gmbh

DBSV: Augenblicke feiern und Gutes tun!

Immer mehr Menschen nutzen ihren Geburtstag oder andere freudige Anlässe, um für ihren Verein zu "Spenden statt Geschenke" aufzurufen. Für solche Anlass-Spenden hat der DBSV eine moderne, farbig gestaltete Spendenbox aus Pappe entwickelt, die kostenlos beim DBSV bestellt und auf Feiern aufgestellt werden kann. Ergänzt wird die Box durch ein Informationsblatt und Einlegerkärtchen für Einladungen. Anlass-Spenden sind ein wertvoller Beitrag, um die zahlreichen DBSV-Projekte zu finanzieren, die die Lebenssituation von sehbehinderten, blinden und taubblinden Menschen bundesweit verbessern.

Alle Informationen zum Thema Anlass-Spenden erhalten Interessierte auf der
Internetseite www.dbsv.org/spenden-statt-geschenke

oder bei
Claudia Bierhoff
Mitarbeiterin der DBSV-Geschäftsstelle unter der
Telefonnummer 030 / 28 53 87  –  260

oder per

E-Mail unter spenden@dbsv.org

AASB Maria Seidling

Individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln seit über 30 Jahren.


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Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Präqualifiziert für die Produktgruppe 7. Zertifizierter Fachhändler für Dragon Naturally Speaking speziell für Blinde. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
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E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment

Für einen weihnachtlichen Gruß an Ihre Lieben: Wir haben zahlreiche neue Weihnachtskartenmotive in verschiedenen Größen in unser Sortiment aufgenommen. Alle Motive taktil fühlbar. Schauen Sie gern in unseren Online-Shop oder lassen Sie sich telefonisch beraten.


  • BlindShell Touch in Rot und Schwarz
    BlindShell Touch  –  ein Mobiltelefon für blinde und sehbehinderte Menschen im eleganten Design mit einem 5,5" Touchscreen. Neben einer vollständigen Sprachausgabe verfügt das Handy über klassische Funktionen wie Anrufen, Kontaktliste, SMS, Wecker und Kalender, aber u.a. auch über folgende Applikationen:
    • WhatsApp
    • Facebook-Messenger
    • YouTube
    • Android Web-Browser
    • Musik-Player / Internet-Radio
    • Lese-App (u.a. von dzb lesen)
    • Wetter-Abfrage
    • Standort-Erkennung

Viele Funktionen sind auch über Spracheingabe nutzbar (setzt eine Internetverbindung voraus).

    • Schwarz: Bestell-Nr.: M805
    • Rot: Bestell-Nr.: M806

    Preis je Telefon: 371,92 Euro


Folgendes Zubehör ist verfügbar:

  • Schutzhülle (Flipcase)
    • Schwarz: Bestell-Nr.: M807
    • Rot: Bestell-Nr.: M808

    Preis je Hülle: 29,44 Euro

  • Kunststoff-Cover
    • Schwarz: Bestell-Nr.: M809
    • Rot: Bestell-Nr.: M810

    Preis je Cover: 19,13 Euro

  • Display-Schutzfolie:

    Bestell-Nr.: M811
    Preis: 9,82 Euro


Geschenkidee zu Weihnachten

  • Kaffeetasse mit Braille-Schrift
    Hübsche cremefarbene Porzellan-Tasse mit tastbaren schwarzen Ornamenten. Das Zitat "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" von Antoine de Saint-Exupéry ist in Braille- und Schwarz-Schrift aufgedruckt.
    • Höhe: 9 cm
    • Durchmesser: 8 cm

    Bestell-Nr.: H081
    Preis: 9,32 Euro


Die angegeben Preise sind inkl. 5 Prozent Mehrwertsteuer. Ab 1. Januar 2021 gelten wieder 7 Prozent Mehrwertsteuer.

Gerne senden wir Ihnen unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD. Besuchen Sie auch unseren Onlineshop unter www.lhz-dresden.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 /8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de


Telefonische Beratung und Bestellannahme:
Montag bis Donnerstag von 9 bis 18 Uhr
Freitag von 9 bis 16 Uhr

Bestellungen im Internet:
www.lhz-dresden.de

DBSV: Kleine Spende, große Geschichte

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Anzeigenbeschreibung: Zwei Kinderhände tasten über die Brailleschrift auf einem Tastbuch von Dornröschen.

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Bildbeschreibung: Zu sehen ist eine geradeaus verlaufende Straße, eingebettet in grüne Graswiesen. Auf dieser Straße präsentieren sich alle BRAILLEX® Geräte perspektivisch aufgereiht.




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