Sichtweisen Ausgabe 08/2018

"Sichtweisen" – Heft 08/2018

Sichtweisen 08/2018

Inhalt

Impressum

Editorial

Werbeanzeigen:

OrCam MyEye offiziell als Hilfsmittel anerkannt

Marland Versand

Vanda Pharmaceuticals

RTB

Telekom

Retina implant  –  for a window of hope

Humboldt Forum im Berliner Schloss

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

SynPhon  –  Mit oder ohne?

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Im Gespräch:

Digitalisierung als "Riesenchance"

DBSV-Nachrichten:

Barrierefreiheit auf Minimalniveau

Meldungen

Der DBSV kritisiert den Gesetzentwurf zum Marrakesch-Vertrag

DBSV-Jugendzeitschrift "Die Brücke" jetzt auch in Vollschrift

UN-Frauenausschuss: Blinde Expertin gewählt

Inklusionslauf in Berlin

Detaillierte Informationen zum Blindengeld

Spendenprojekt für Hörfilmaktivitäten

Auf Dunkeltour beim Deutschen Seniorentag

DBSV-Karte: Rabatt auf Sprachkurse

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema: Das DBSV-Präsidium

"Es ist wichtig, sich zu kennen"

Kurzinfo: Das Wahlergebnis

Das neue Präsidium

Präsident des DBSV: Klaus Hahn

Vizepräsident des DBSV: Hans-Werner Lange

Peter Brass

Jette Förster

Silvia Hame

Prof. Dr. Thomas Kahlisch

Dr. Thomas Krämer

Bernd Peters

Winfried Specht

Kurzinfo: Zusammensetzung und Aufgaben des Präsidiums

Kurzinfo: Wünsche ans Präsidium

Kurzinfo: Tweets vom Verbandstag

Von nun an Ehrenmitglieder

"Kommunikation auf Augenhöhe"

"Innovations- und Entscheidungskraft"

Ideenreicher Querdenker

Termine & Tipps:

Termine

10. Whitestock Festival

Chorsingen und Musizieren

Motorrad-Wochenende

Punktschrift-Notenkurs

Hör-Oper in Gelsenkirchen

Kulinarische Reise

Macintosh für Fortgeschrittene

iPhone-Seminar für Fortgeschrittene

Tipps

Barrierefreie App zur Landesgartenschau

Mit Bus und Bahn durch die Eifel

Forum:

Kunst und Kultur gemeinsam erleben

Kurzinfo: Immer auf dem Laufenden mit dbsv-direkt

Rätsel

Lösung des Juni/Juli-Rätsels

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Gesellschaft

Umfrage: Breite Zustimmung zu inklusiven Angeboten

Repräsentative Befragung zur Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderungen

Rentenausweis jetzt barrierefreier

Ständige Ausstellung zum Thema Älterwerden

Blindenzentrum in Tibet geschlossen

Neuer Name für Bayerische Hörbücherei

Projekte

Projekt "TOHR": Mehr Audio-Reportagen bei Veranstaltungen

Projekt "iBob" um Weiterbildungsplattform erweitert

Sport

Blindentennis: Sieger der 1. Nationalen Meisterschaften

Goalball-WM: Deutschland ist Vize-Weltmeister

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

"Man muss an seine Träume glauben"

Kurzinfo: Sichtweisen  –  Das Magazin zum Hören, Fühlen und Sehen

Service:

Chancengleichheit juristisch verteidigt

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Medien:

Bücher

Cox oder Der Lauf der Zeit

Lichter als der Tag

Das Original

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Trump im Amt

Hörfilme

Dieses bescheuerte Herz

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verschenke

Verkaufe

Partnersuche

Stellenangebot

Telefonfachkraft für Dialogmarketing als Medizinproduktberater

Gewerbliche Anzeigen

IPD

Schottland-für-Alle

Com-M Communication + Marketing

AASB Maria Seidling

Landeshilfsmittelzentrum Dresden


Titelbild:
Das Titelbild ist gelb. Darauf prangt, über drei Zeilen verteilt, in großer schwarzer Schrift der Titel "Sichtweisen"  –  die Buchstaben sind fragmentiert dargestellt. In einem lila Kasten auf halber Höhe wird der Name des Magazins gut lesbar wiederholt. Links unten befindet sich ein Foto von Renate Reymann und Klaus Hahn: Sie reichen sich lächelnd die Hand. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe beschäftigt sich mit dem DBSV-Präsidium.



Impressum


"Sichtweisen" – Das Magazin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV),
vormals "Gegenwart", 72. Jahrgang
ISSN: 2511-7017


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin


Redaktion:
Andreas Bethke (V.i.S.d.P.), Ute Stephanie Mansion, Tina Below
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: sichtweisen@dbsv.org


Die "Sichtweisen" erscheinen zehnmal im Jahr (Januar/Februar und Juni/Juli als Doppelnummer) in Print, Brailleschrift und als Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis für Print und Braille:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.


DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Kündigung des Abonnements bis Ende September für das Folgejahr.


Anzeigenverwaltung:
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: anzeigen@dbsv.org


Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen: 10 Euro, je weitere 50 Zeichen: 5 Euro.
Mediadaten für gewerbliche Anzeigenkunden auf Anfrage.


Produktion:
Print: DCM Druck Center Meckenheim GmbH, mit freundlicher Unterstützung
Braille: Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
DAISY: DZB und Berola-Film GmbH

Hinweis:
Im Sinne einer besseren Lesbarkeit wird in den Sichtweisen® in der Regel auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.




Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

alle vier Jahre tagt der Verbandstag, das höchste Gremium des DBSV. Ende Juni war es wieder so weit. In Berlin trafen sich die Delegierten der Landesvereine und korporativen Mitglieder, um die Weichen für die Zukunft des Verbands zu stellen. Welche Wünsche und Hoffnungen sie für eine verbesserte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen haben, gaben sie unter anderem Hubertus Heil und Claudia Roth mit auf den Weg, die als Gäste kamen. In dieser Ausgabe erfahren Sie in einem Interview mit Hubertus Heil mehr zu den Absichten des Bundesministers für Arbeit und Soziales; ein Interview mit Claudia Roth folgt im September.

Eine Weichenstellung erfolgte bereits auf dem Verbandstag durch die Wahl eines neuen Präsidiums und eines neuen Präsidenten: Klaus Hahn wird künftig an der Spitze des Verbands stehen. Wie er die Zusammenarbeit zwischen Dachverband und Landesvereinen stärken will und wie er sich die Arbeit des neuen Präsidiums vorstellt, erläutert er im Interview. Er und die anderen "Neuen" geben in Steckbriefen Auskunft zu ihren Zielen.

Wofür sich die ausscheidenden Präsidiumsmitglieder Renate Reymann, Hans-Joachim Krahl und Rudi Ullrich starkgemacht haben, und warum sie dafür zu Ehrenmitgliedern des DBSV ernannt wurden, erfahren Sie in Auszügen aus den Laudationen, die auf dem Verbandstag gehalten wurden. Im nächsten Heft werden Sie weitere Artikel zum Verbandstag finden.

Wir schauen auch in diesem Heft nicht nur auf den Verbandstag. Im "Forum" erzählt Christine Rieger, die selbst eine Sehbehinderung hat, wie sie andere Menschen mit Sehbeeinträchtigungen durch Berliner Museen führt. Marcel Heim berichtet in der Rubrik "Menschen", wie er als blinder Koch ein Erlebnis-Restaurant gründete. Ein Gerichtsurteil zum Thema Arbeitsassistenz für Menschen mit Behinderung erläutert Michael Richter in der Rubrik "Service".

Ob mit den Augen, den Ohren oder den Händen  –  eine informative und unterhaltsame Lektüre wünscht Ihnen

Andreas Bethke
Geschäftsführer des DBSV  

Werbeanzeigen:

OrCam MyEye offiziell als Hilfsmittel anerkannt

Gute Nachrichten für Blinde und Sehbehinderte in Deutschland: Das moderne Hilfsmittel OrCam MyEye ist nun offiziell als Hilfsmittel anerkannt. Eine finanzielle Übernahme durch die gesetzliche Krankenkasse wird so deutlich erleichtert. Mit der Hightech-Kamera OrCam MyEye können Betroffene wieder eigenständig lesen  –  und zwar alle Texte in Druckschrift: Zeitungen, Bücher, Schilder und natürlich auch Handy- und Computer-Bildschirme.

Endlich wieder selber lesen  –  und vieles mehr

Zusätzlich können Nutzer mit der OrCam MyEye Personen, Produkte, Geldscheine und Farben erkennen und sogar Barcodes identifizieren. Damit gewährt das Gerät blinden und sehbehinderten Menschen mehr Unabhängigkeit  –  zum Beispiel unterwegs im Zug, in der Straßenbahn oder im Restaurant, wenn man die Speisekarte lesen möchte.

Insbesondere die Lesefunktion der OrCam MyEye ist für viele Menschen eine große Erleichterung  –  Text und Schrift sind allgegenwärtige Begleiter, die durch das moderne Hilfsmittel nun für viele weitere Menschen zugänglich gemacht werden.

Einfach zu bedienen

Die OrCam MyEye kann an jeder handelsüblichen Brille befestigt werden und lässt sich sehr leicht bedienen. Sie ist sowohl in der Freizeit als auch in Schule, Studium oder Beruf ein unauffälliger und hilfreicher Begleiter. Dieser Nutzen wurde nun von der gesetzlichen Krankenversicherung bestätigt. Damit ist der Zugang zu dem intelligenten Hilfsmittel nun für viele Betroffene deutlich einfacher. OrCam und seine Vertriebspartner in Deutschland unterstützen alle Interessierten bei dem Prozess, das Gerät als Hilfsmittel bei der eigenen Krankenkasse einzureichen.

Die Funktionen der OrCam MyEye im Überblick:

  • Liest Texte von jeder Oberfläche
  • Erkennt bekannte Gesichter und Produkte
  • Erkennt Geldscheine
  • Kann Farben und Barcodes identifizieren
  • Leichte Bedienung
  • Unauffälliges Gerät für Freizeit, Ausbildung und Beruf

Orcam MyEye
orcam.com
069 / 66 42 66 20 58 3
facebook.com/OrCamTechDE
Auch auf Twitter und Youtube

Marland Versand

Mobilität  –  Orientierung  –  Selbstständigkeit

Blindenstöcke

Großes Angebot vieler Hersteller, so auch nunmehr der Serie Mc Cane der CareTec: viele Längen, Handgriffe und Spitzen erhältlich

  • Picobello mit drei Funktionen: Wunderschöne Designs, auch mit Halsband tragbar, optional auch mit eigenem Sujet, audio-taktile Ausgaben
  • Taktile Taschenuhr + Kompass mit 8 Himmelsrichtungen + Geldscheinerkenner bis zu 50 Euro.
  • Ultraschallgerärt Ray: Handlich und leicht, als Ergänzung zum Blindenstock. Einstellbare Reichweiten: 1,7 m/2.85 mit Kabelkontakt zum Mobilitätstrainer bei der Einschulung.
  • Neu: Independent: Dreifache Sicherheit beim Stockgehen. Kleiner Ultraschall- und Lasersensor mit nur 16 g, der auf der Kleidung und am Stock befestigt werden kann. In Vorbereitung!

Marland GmbH  –  Spezialversand für Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Straße 6, 88326 Aulendorf
www.marland.eu
Tel.: 07525 / 92 05-0 oder
Hotline 00800 / 63 63 63 63


Bildbeschreibungen:

    • 3 Blindenstöcke mit Kork-, Kautschuk- und Buchenholzgriff sowie ein Stützstock
    • Faltstock Mc Cane mit Buchenholzgriff
    • Faltstock Assistent mit Kautschukgriff
    • 3 flache Picobello Geräte in unterschiedlichen bunten Designs mit 2 Knöpfen
    • Gelbes Ultraschallgerät Ray mit Schriftzug und 2 schwarzen Druckknöpfen
    • Mann mit beiger Hose, grüner Jacke sowie Sonnenbrille und Blindenstock, der das kleine Gerät "Independent" an sein T-Shirt geklippt hat
    • Independent ist klein und schwarz mit 2 Druckknöpfen sowie dem Ultraschall- und Lasersensor auf der Oberseite.

Vanda Pharmaceuticals

non-24.de
Sind Sie völlig blind?
Fühlen Sie sich oft nicht fit und unkonzentriert?
Schlafen Sie nachts schlecht und sind tagsüber sehr müde?
Die Ursache: Ihre innere Uhr


Jeder Mensch besitzt eine innere Uhr. Der wichtigste Taktgeber ist das Tageslicht. Es setzt die innere Uhr immer wieder auf exakt 24 Stunden zurück. Völlig blinden Menschen fehlt die Lichtwahrnehmung, deshalb kann es dazu kommen, dass der Körper nicht mehr zwischen Tag und Nacht unterscheiden kann. Diese Menschen leiden an der Nicht-24-Stunden-Schlaf-Wach-Rhythmusstörung, kurz Non-24.

Wie äußert sich Non-24?

Betroffenen fällt es phasenweise sehr schwer, sich tagsüber wachzuhalten und zu konzentrieren. Nachts hingegen signalisiert der Körper oftmals kein Schlafbedürfnis.

Werden Sie aktiv: Ein Termin bei einem Arzt ist der nächste Schritt.

Rufen Sie das Team des Non-24 Service an. Die erfahrenen Mitarbeiter finden den richtigen ärztlichen Ansprechpartner in Ihrer Nähe und beantworten Ihre individuellen Fragen. Sie sind rund um die Uhr erreichbar unter der kostenfreien

Telefonnummer 0800 24 321 24 oder per

E-Mail non24@plus49.de


Non-24
Eine zyklische Schlaf-Wach-Rhythmusstörung bei völlig blinden Menschen
Dies ist ein Service der Firma Vanda Pharmaceuticals Germany GmbH

RTB

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an"  –  "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.


RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 00 49 (0) 5252 9706-0
www.rtb-bl.de

Telekom

"Wir sind für Sie da  –  damit rund um Laptop, Smartphone & Co. alles optimal läuft."

  • Persönlich: Unsere Computerhilfe-Experten helfen Ihnen per Telefon, Fernwartung oder bei Ihnen zu Hause.
  • Kompetent: Wir kümmern uns auch um optimalen Ton und Ihre wichtigen Voreinstellungen nach Windows-Updates.*
  • Preiswert: Schon ab 5,95 Euro monatlich.*

* Monatliche Kosten: Computerhilfe S 5,95 Euro, M 9,95 Euro, L 14,95 Euro. Monatliche Inanspruchnahme der Hotline bei S und M bis zu 30 Minuten, bei L bis zu 45 Minuten, danach jeweils 1,79 Euro/Minute. Nicht genutzte Minuten verfallen am Monatsende. Mindestvertragslaufzeit 24 Mon. Einstellungen spezieller Hilfsmittel und von Screenreader-Software sind nicht im Leistungsumfang enthalten.


Jetzt informieren und buchen unter 0800 330 1472 oder www.telekom.de/computerhilfe


Bildbeschreibung: Ein Junger Mann in einem schwarzen T-Shirt mit Telekom-Emblem lächelt den Betrachter an. Um den Hals trägt er ein Band mit der Aufschrift "COMPUTERHILFE".

Retina implant  –  for a window of hope

Retinitis pigmentosa Patiententage

  • 25. August 2018
    Augenklinik Sulzbach
  • 24. November 2018
    Klinik für Augenheilkunde UK Hamburg-Eppendorf

Retinitis pigmentosa ist wie ein Raum, dessen Fenster sich für immer schließen.

Wir forschen und entwickeln, um Menschen zu helfen, die an Retinitis pigmentosa erkrankt sind. Unser Ziel ist, Sehvermögen länger zu erhalten oder es zu einem gewissen Grad wiederzugewinnen.

Weitere und aktuelle Informationen unter: www.retina-implant.de/de/service/veranstaltungen


For a window of hope www.retina-implant.de

Humboldt Forum im Berliner Schloss

Wie klingt eigentlich ein Joghurtbecher?

Jedem Objekt kann man unterschiedlichste Klänge entlocken. Auch einem Joghurtbecher! Ob leer oder voll  –  wie dieser genau klingt, kann man leicht zuhause ausprobieren. Weshalb uns jedoch Klang so unmittelbar trifft, fordert und bewegt, das kann man nur in unserer Ausstellung [laut] Die Welt hören in der Humboldt-Box erleben. In Workshops und Führungen für Schulklassen können Kinder und Jugendliche Techniken der Tonaufzeichnung erlernen, über Kulturen und ihre Klänge diskutieren und zugleich erfahren, wie Archive mit ihren sensiblen Tonsammlungen umgehen.

Workshops

  • Klanggeschichten  –  wonach klingt das?
    Ein Workshop zum kreativen Gestalten von Klanggeschichten Klassen 1-6, 120 Min, 60 Euro, für Willkommensklassen frei
  • Lebendes Archiv  –  Schüler erstellen ihr Lautarchiv
    Ein Workshop über Ethik und Klangtechnik  –  Sek I und II, 120 Min, 60 Euro, für Willkommensklassen frei

Buchung:
Tel.: +49 (0) 30-266 424.242 (Mo-Fr, 9-16 Uhr) oder
service@smb.museum


Sie möchten weitere Informationen zum Vermittlungsprogramm des Humboldt Forums erhalten?

Schreiben Sie uns eine
E-Mail: vermittlung@humboldtforum.com
humboldtforum.com
#diewelthören

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Hilfsmittel und Schulung

  • Individuelle Schulungen seit 2009: Schulungen für iPhone, Apple-Produkte und Windows
  • Barrierefreie Digitalradios und sprechende Fernsehgeräte
  • Internetradio mit Sprachsteuerung, optimiert für Blinde

Info:
Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
Im Web: www.schulze-graben.de

SynPhon  –  Mit oder ohne?

Trinken Sie schon mal gerne ein kühles Bier, mal mit und mal ohne Alkohol? Zu Hause im Kühlschrank sitzt leider keine Servicekraft, die Ihnen den Wunsch prompt erfüllt. Nur der EinkaufsFuchs Produkterkenner kann da Abhilfe schaffen: Er kennt den Unterschied und sagt Ihnen, welches Bier alkoholfrei ist und welches eben nicht  –  sehr zu ihrem Wohle! Prost!


SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

  • Reisewecker mit Sprachausgabe
    Praktischer, kleiner Reisewecker mit deutlicher Sprachausgabe und LC-Display. Der Wecker ist so kompakt, dass er auch bei leichtem Gepäck ohne Probleme Platz findet. Seine klappbare Abdeckung, die Tasten und Display schützt, kann als Standfuß benutzt werden. So ist auch die obere Abfragetaste abgedeckt und kann im Gepäck nicht ausgelöst werden. Betrieb mit 2 Mikrobatterien (werden mitgeliefert). Maße (B x H x T) 60 x 80 x 20 mm, Gewicht 73 g. Anleitungen in Schwarzschrift und auf CD erhältlich.
        Best.-Nr.1.306.063  –  Preis: 16,90 Euro
  • Fußbälle und Basketbälle in verschiedenen Ausführungen
    Alle Fuß- und Basketbälle haben im Inneren kleine Schellen, sodass die Bewegungsrichtung der Bälle akustisch verfolgt werden kann. Die Bälle sind sehr robust und können in der Turnhalle, im Freien oder auch im Wasser eingesetzt werden.
    • Fußball, Material PVC, Gewicht ca.400 g, Umfang ca.69 cm, Durchmesser ca.22 cm, Farbe Schwarz-Weiß, genäht
      Best.-Nr.1.920.043  –  Preis: 34,90 Euro
    • Fußball, Material Gummi, Gewicht ca.400 bis 450 g, Umfang ca.69 cm, Durchmesser ca.22 cm, Farbe Schwarz-Weiß
      Best.-Nr.1.920.044  –  Preis: 32,90 Euro
    • Basketball, Material PVC, Gewicht ca.600 bis 630 g, Umfang ca.77 cm, Durchmesser ca.24 cm, Farbe Braun
      Best.-Nr.1.920.063  –  Preis: 37,90 Euro
    • Basketball, Material Gummi, Gewicht ca.450 bis 500 g, Umfang ca.69 cm, Durchmesser ca.22 cm, Farbe Orange
      Best.-Nr.1.920.064  –  Preis: 32,90 Euro
  • Uhlsport-Ballpumpe mit auswechselbarem Nadelventil
        Best.-Nr.1.920.065  –  Preis: 9,90 Euro

Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:     Tel.: 05 11 / 95 46 50
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Im Gespräch:

Digitalisierung als "Riesenchance"

Hubertus Heil ist seit einigen Monaten Bundesminister für Arbeit und Soziales. Auf dem Verbandstag des DBSV sprach er als Gast über Teilhabe am Arbeitsleben, Inklusion und Digitalisierung. Im Interview mit den "Sichtweisen" erläutert er, wie er langzeitarbeitslosen Menschen, auch mit Behinderung, Chancen auf Arbeit eröffnen und die private Wirtschaft zu Barrierefreiheit motivieren will.

Interview: Tina Below  


Herr Heil, wir freuen uns sehr, dass Sie der Einladung des DBSV zum Verbandstag gefolgt sind. Welchen Eindruck nehmen Sie vom Verbandstag mit?

Ich habe engagierte Diskussionen erlebt. Ich habe selbst sehr viel gelernt  –  ich bin ja erst seit etwas über 100 Tagen im Amt. Die Mischung dieses Verbands, den Finger in die Wunde zu legen, wo wir noch nicht gut genug sind in der Politik, aber auch sehr konstruktive und präzise Vorschläge zu machen, wie wir Inklusion für Menschen mit Behinderungen, vor allem für sehbehinderte und blinde Menschen, organisieren müssen, das ist richtig gut.


Berufliche Teilhabe im digitalen Zeitalter steht ganz oben auf der Agenda der Selbsthilfe blinder und sehbehinderter Menschen. Welche Maßnahmen plant die Bundesregierung konkret, um sicherzustellen, dass im Zuge der Digitalisierung keiner abgehängt wird?

Ich glaube, dass die Digitalisierung gerade für das Thema Inklusion im Arbeitsleben eine Riesenchance ist, weil wir jetzt technische Möglichkeiten haben, auch für sehbehinderte und blinde Menschen Dinge einfach zu organisieren, die früher technisch nicht möglich waren. Aber insgesamt müssen wir, was den Arbeitsmarkt betrifft, ein wenig aufpassen. Die gute Nachricht ist, dass uns im nächsten Jahrzehnt nach allem, was wir wissen, die Arbeit nicht ausgehen wird. Aber die anstrengende Nachricht ist: Es wird in vielerlei Hinsicht andere Arbeit sein.

Wenn jeder vierte Arbeitnehmer, jede vierte Arbeitnehmerin in Deutschland mit dem Thema Automatisierung zu tun hat, wenn Themen wie Künstliche Intelligenz oder Blockchain unsere Wirtschaft verändern, dann müssen wir vor allen Dingen auf eines setzen, nämlich auf Qualifizierung. Die meisten Menschen, die 2030 dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, haben ihre Ausbildung hinter sich. Deshalb müssen wir aufpassen, dass lebenslanges Lernen für alle Menschen in Beschäftigung, für Menschen mit und ohne Behinderungen, möglich ist. Dafür werden wir auch Mittel der Bundesagentur für Arbeit einsetzen müssen. Aber vorrangig ist es Aufgabe der Unternehmen, für ihre Fachkräfte selbst zu sorgen und in Weiterbildung zu investieren.


Aktuell ist nur weniger als ein Drittel der blinden und sehbehinderten Menschen im erwerbsfähigen Alter berufstätig. Was wird das Bundesministerium für Arbeit und Soziales angesichts der extrem niedrigen Erwerbsquote blinder und sehbehinderter Menschen tun, um ihre Teilhabechancen am ersten Arbeitsmarkt wesentlich zu verbessern?

Ich glaube, dass wir zwei Gruppen im Blick haben müssen: die Chancen von Menschen, die eine gute Ausbildung haben und es aufgrund ihrer Behinderungen trotzdem schwer haben, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, und die Situation langzeitarbeitsloser Menschen, die aufgrund ihrer Behinderungen den Anschluss an den Arbeitsmarkt verloren haben. Für beide müssen wir etwas tun, das ist mir auf dieser Tagung noch mal ein bisschen bewusster geworden. Konkret ist es so, dass sich die Zahl der schwerbehinderten Menschen, die in Arbeit sind, in den verpflichteten Unternehmen verbessert hat, aber in vielen anderen Bereichen ist das noch nicht der Fall.

Das Zweite ist, das ich mit den Sozialpartnern reden werde, mit Arbeitgebern und Gewerkschaften. In Zeiten von Fachkräftesicherung müssen wir Unternehmen motivieren, selbst mehr zu tun  –  nicht aus Gründen der Gerechtigkeit, sondern schlicht und ergreifend der wirtschaftlichen Vernunft.

Und das Dritte ist: Es geht um Förderung. Es geht zum Beispiel darum, dass wir mit dem Programm "rehapro"* zur Eingliederung von Menschen mit Behinderung oder schwerer Erkrankung mehr tun können und müssen.

* Das Bundesprogramm "Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben  –  rehapro" wurde am 4. Mai 2018 gestartet. Es bietet Jobcentern und Rentenversicherungsträgern die Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum neue Ansätze zur Unterstützung von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen zu erproben.

Ich werde mit dem Regelinstrument "Sozialer Arbeitsmarkt"* auch langzeitarbeitslosen Menschen, vor allem auch solchen mit Behinderung, eine Chance auf sozialversicherungspflichtige Arbeit eröffnen.

* Mit dem geplanten Förderprogramm "Sozialer Arbeitsmarkt" sollen ab 2019 bis zu 150.000 Langzeitarbeitslose über Lohnkostenzuschüsse in sozialversicherungspflichtige Arbeit in Unternehmen, Kommunen oder Wohlfahrtsverbänden integriert werden.

Dafür nehmen wir für rehapro eine Milliarde Euro in die Hand, für den Sozialen Arbeitsmarkt als Regelinstrument vier Milliarden Euro.

Ich glaube, dass das helfen wird. Wir müssen die gute wirtschaftliche Lage und die drohende Fachkräfte-Klemme  –  beides kommt ja jetzt zusammen  –  nutzen, um in diesem Bereich große Schritte voranzukommen.


Im Koalitionsvertrag steht: "Wir stärken die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen: Investitionen in Ausbau der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und allen Bereichen des Alltags." Welche Strategie verfolgt die Bundesregierung, um Barrierefreiheit in Deutschland konsequent umzusetzen?

Als Erstes: Der Staat muss bei sich selbst anfangen. Wir haben die Voraussetzungen geschaffen, um Barrierefreiheit in den staatlichen Angeboten des Bundes durchzusetzen: Weitere 153 Institutionen des Bundes müssen nun Barrierefreiheit, zum Beispiel in der mobilen Kommunikation oder auch auf Webseiten, anbieten. Der Staat muss also mit gutem Beispiel vorangehen.

Das Zweite ist aber, dass wir über Barrierefreiheit in den Köpfen nicht nur beim Staat und in den Gesetzen diskutieren müssen, sondern auch bei den allgemeinen Angeboten der privaten Wirtschaft. Da gibt es eine große Sehnsucht nach Verpflichtungen, und genau das wird in Europa diskutiert, gerade mit der entsprechenden EU-Richtlinie. Ich will, dass Deutschland da nicht einfach zuschaut, sondern treibende Kraft ist, um dafür zu sorgen, dass wir auch da vorankommen. Freiwilligkeit ist immer super, reicht aber in vielen Bereichen nicht aus.


Was kann man denn tun, um private Anbieter von Gütern und Dienstleistungen zur Barrierefreiheit zu verpflichten?

Man kann sie motivieren, man kann sie überzeugen und bei ihren eigenen Interessen packen, denn Barrierefreiheit einzubinden bedeutet zum Beispiel auch, Kunden zu haben. Aber da wo die Vernunft nicht siegt, muss man auch Druck machen. Und das heißt, Schritt für Schritt darüber zu diskutieren, wo wir Verpflichtungen durchsetzen können. Das müssen wir auf europäischer Ebene durchsetzen, sonst haben wir eine Wettbewerbsverzerrung. Es gibt einen Vorschlag der EU-Kommission und ich will, dass wir den mit dem Europäischen Rat und mit dem Europäischen Parlament im Trilog so durchsetzen, dass das nicht auf die lange Bank geschoben wird. Und dann müssen wir es noch in nationales Recht umsetzen.


Bitte vervollständigen Sie diesen Satz: Gelebte Inklusion bedeutet für mich ...

Freiheit und Selbstbestimmung für alle Menschen mit und ohne Behinderungen an allen Orten, in der Freizeit, im Leben und in der Arbeit.


Dazu ein Bild: Hubertus Heil auf dem Verbandstag: Der Minister mit kurzem dunklen Haar trägt einen Anzug. Mit der rechten Hand betont er, was er sagt.

DBSV-Nachrichten:

Barrierefreiheit auf Minimalniveau

Der Bundestag hat Änderungen am Behindertengleichstellungsgesetz beschlossen. Was den barrierefreien Zugang zu Webseiten und mobilen Anwendungen öffentlicher Einrichtungen betrifft, blieb er dabei hinter den Hoffnungen und Erwartungen des DBSV und anderer Verbände zurück. Ein Kommentar von DBSV-Rechtsreferentin Christiane Möller.


Der Bundestag hat Änderungen am Behindertengleichstellungsgesetz des Bundes beschlossen, mit der die europarechtlichen Vorgaben über den barrierefreien Zugang zu den Webseiten und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen umgesetzt werden. Die Vorschriften enthalten Regeln, bis wann welche öffentlichen Stellen des Bundes ihre Webseiten und Apps barrierefrei gestalten müssen, wie sie über Barrierefreiheit informieren und wie und wo man sich über fehlende Barrierefreiheit beschweren kann. Außerdem wird eine Überwachungsstelle eingerichtet.

Trotz intensiver Bemühungen seitens des DBSV und weiterer Verbände bleibt das Gesetz hinter den Erwartungen zurück. Die Chance, in Sachen digitaler Barrierefreiheit entscheidend voranzukommen, wurde vertan. Anstatt konsequent auf Ausnahmeregelungen zu verzichten und neben der öffentlichen Hand auch private Anbieter zu verpflichten, ihre Internetangebote barrierefrei zu gestalten, setzt Deutschland die Vorgaben aus Brüssel nur minimal um. Und auch das gelingt nicht vollständig. Beispielsweise fehlt die Verpflichtung, einem behinderten Menschen auf Anforderung einen Online-Inhalt in einem zugänglichen Format zur Verfügung zu stellen.

Die Interessenvertretung führte zumindest dazu, dass gravierende Verschlechterungen in letzter Minute abgewendet werden konnten. So sind etwa öffentliche Stellen des Bundes weiterhin verpflichtet, auch ihre Angebote bei sozialen Netzwerken barrierefrei zu gestalten. Einen zusätzlichen wichtigen Schritt nach vorn gibt es auch: Elektronisch unterstützte Verwaltungsabläufe des Bundes müssen bis 2021 barrierefrei gestaltet sein. Das ist ein klares Bekenntnis zur Verbesserung der Beschäftigungsmöglichkeiten schwerbehinderter Beschäftigter im Bund.

Meldungen

Der DBSV kritisiert den Gesetzentwurf zum Marrakesch-Vertrag

Ein Gesetzentwurf zum Marrakesch-Vertrag liegt vor, der die internationale Vereinbarung in deutsches Recht umsetzen soll. Ziel des Vertrags ist es, den Zugang zu Literatur für blinde und sehbehinderte Leser sowie Menschen mit Leseeinschränkungen zu verbessern. Für sie sollen sich so mehr Türen zu Bildung, beruflicher, politischer, gesellschaftlicher und kultureller Teilhabe öffnen. Das schließt auch den internationalen Austausch von barrierefreien Buchformaten ein.

Der Vertrag war 2014 verabschiedet worden; die Europäische Union hat 2017 die Umsetzung auf europäischer Ebene rechtlich vorangebracht. Nun liegt ein Gesetzentwurf der Bundesregierung vor, aus dem hervorgeht, wie die Umsetzung in deutsches Recht aussehen könnte. Anlass ist die Verpflichtung Deutschlands, die europarechtlichen Vorgaben umzusetzen.

Nach Auffassung des DBSV stellt der Entwurf jedoch nicht die Verbesserung der Teilhabe blinder, sehbehinderter und anderweitig lesebehinderter Menschen in den Mittelpunkt. Die im Urheberrecht möglichen Steuerungsinstrumente für eine spürbare Verbesserung der Situation würden nicht genutzt. Es drohten im Gegenteil sogar Verschlechterungen: So seien Vergütungen an die Verwertungsgesellschaften und neue bürokratische Hürden für Blindenbibliotheken und weitere Einrichtungen, die barrierefrei zugängliche Werke produzieren, vorgesehen.

Der DBSV wirkt im parlamentarischen Verfahren darauf hin, dass der Entwurf noch deutliche Änderungen erfährt. Oberste Priorität müssten die Ziele des Marrakesch-Vertrags bekommen. Dazu gehören unter anderem die Ablehnung von Vergütungen an die Verwertungsgesellschaften für barrierefrei aufbereitete und zugänglich gemachte Werke.

Die Stellungnahme ist zu finden unter www.dbsv.org/stellungnahme/Marrakesch-Gesetzentwurf.html

DBSV-Jugendzeitschrift "Die Brücke" jetzt auch in Vollschrift

Seit mehr als 50 Jahren versorgt die Zeitschrift "Die Brücke" junge und junggebliebene Punktschriftleser mit Nachrichten. Im Jugendmagazin des DBSV gibt es Informationen aus Politik, Wissenschaft und Kultur, aber auch Haushalts- oder Kosmetiktipps. Einmal im Monat erscheint das Magazin.

Um die Themen mehr Lesern jeden Alters zugänglich zu machen, gibt es nun zwei Neuerungen: "Die Brücke" erscheint jetzt auch in Vollschrift, um alle Punktschriftleser zu erreichen. Drei Ausgaben gibt es kostenlos als Probeabo. Nach Ablauf des Probeabos, entscheidet der Leser, ob er "Die Brücke" weiterhin beziehen möchte. Der "Brücke"-Newsletter, ein Angebot des DBSV-Jugendclubs, lädt monatlich zur Diskussion über die Themen der "Brücke" ein und enthält weitere Infos.

Bestellungen von Probeabos bei
Felix Högl
Tel.: 0 30 / 28 53 87-285
E-Mail: f.hoegl@dbsv.org


Wer "Die Brücke" gleich fest abonnieren will, macht dies bei der

Deutschen Blindenstudienanstalt
Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@blista.de

UN-Frauenausschuss: Blinde Expertin gewählt

Zum ersten Mal wurde eine Kandidatin mit Behinderung in den UN-Frauenausschuss gewählt: Ana Peláez Narváez ist von Geburt an blind. Die 1966 in Spanien geborene Peláez Narváez wurde mit 153 Stimmen gewählt, dem zweithöchsten Resultat der 15 angetretenen Kandidatinnen und Kandidaten. Sie war auch die erste Frau mit Behinderung, die sich für die Wahl, die im Juni in New York stattfand, beworben hatte. Der UN-Frauenausschuss ist mit der Umsetzung des Abkommens zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung gegen Frauen betraut.

"Ich gratuliere Frau Peláez zu ihrer Wahl und freue mich, dass sie Frauen mit Behinderung eine Stimme bei den Vereinten Nationen verleihen wird", beglückwünschte Renate Reymann im Namen des DBSV-Präsidiums. Peláez Narváez will sich besonders gegen die Mehrfachdiskriminierung von Frauen mit Behinderungen einsetzen. Sie ist seit Jahren in der internationalen Behindertenbewegung aktiv und hat verschiedene Leitungspositionen im spanischen Blindenverband inne. Der DBSV hatte gemeinsam mit dem Deutschen Behindertenrat ihre Kandidatur unterstützt und die deutschen Vertreter bei der UN aufgerufen, für sie zu stimmen.

Inklusionslauf in Berlin

"Gemeinsam aktiv für eine gute Sache": Das ist das Motto des fünften Inklusionslaufs, zu dem der DBSV, der Sozialverband Deutschland und der Berliner Leichtathletikverband sowie weitere Partner Läufer mit und ohne Behinderung einladen. Die inklusive Laufveranstaltung am Samstag, 25. August, soll auch blinden und sehbehinderten Menschen Spaß am Laufen vermitteln und Sehende als Begleitläufer gewinnen. Ort der Veranstaltung ist das Tempelhofer Feld in Berlin. Beginn ist um 10 Uhr.

Die Läufer können verschieden lange Strecken zurücklegen; die längste beträgt zehn Kilometer. Die Freude an der Bewegung steht im Vordergrund; jeder kann im eigenen Tempo mitmachen. Alle Teilnehmer erhalten eine Medaille.

Verschiedene Angebote erleichtern blinden und sehbehinderten Menschen die Teilnahme am Lauf: So ist die Strecke für Menschen mit Sehbehinderung deutlich markiert; Begleitläufer freuen sich darauf, blinde Läufer zu begleiten, und Helfer auf dem Gelände unterstützen bei der Orientierung.

Mehr Infos und Anmeldung unter
www.inklusionslauf.de

Begleitläufer vermittelt und Fragen beantwortet
Ralf Bergfeld
Tel.: 0 30 / 72 62 22-173
E-Mail: info@inklusionslauf.de


Dazu ein Bild: Inklusionslauf 2017: Zwei Männer und zwei Frauen laufen auf den Betrachter zu. Zwei Hunde sind mit von der Partie. Im Hintergrund stehen Zuschauer hinter Absperrgittern.

Detaillierte Informationen zum Blindengeld

Der DBSV hat das Informationsangebot zu den Blindengeldleistungen auf seiner Internetseite erweitert. Neben den bislang veröffentlichten Zahlen und Fakten zur Blindengeldentwicklung erhalten Nutzer nun beim Anklicken eines Bundeslandes auch detaillierte Informationen zu den gewährten Beträgen. So erfahren sie, wie hoch das Blindengeld je nach Altersstufe ist und ob es Leistungen für hochgradig sehbehinderte und/oder für Menschen mit zusätzlichen Höreinschränkungen gibt. Auch wie hoch das Blindengeld bei Pflegebedürftigkeit im jeweiligen Pflegegrad ist und ob und welche Beträge bei einer Unterbringung in einer stationären Einrichtung gezahlt werden, ist dem Angebot zu entnehmen.

Mehr Infos unter www.dbsv.org/blindengeld.html

Spendenprojekt für Hörfilmaktivitäten

Immer wieder hat sich der DBSV für Hörfilme in Deutschland starkgemacht. 1998 startete er das Projekt "Hörfilm", und seit 2002 verleiht er jedes Jahr den Deutschen Hörfilmpreis an die Filme mit den besten Audiodeskriptionen. Seit 2015 können sich Nutzer im Internet unter www.hoerfilm.info über Kino- und Fernsehangebote mit Audiodeskription informieren. Jetzt hat der DBSV ein Spendenprojekt mit dem Titel "Um Filme zu lieben, muss man sie nicht sehen" ins Leben gerufen. Die Hörfilmaktivitäten des Verbands, also der Deutsche Hörfilmpreis und hoerfilm.info, sollen so eine tragfähige finanzielle Grundlage erhalten.

Mehr Infos unter www.dbsv.org/um-filme-zu-lieben.html


Dazu ein Bild: Eine Frau sitzt allein in einem Kino. Sie hält ein Smartphone in der Hand und trägt Kopfhörer. Ihre Augen sind halb geschlossen.

Auf Dunkeltour beim Deutschen Seniorentag

Mehr als hundert Veranstaltungen, zahlreiche Mitmach-Aktionen und ein vielfältiges Messeangebot prägten den 12. Deutschen Seniorentag, zu dem die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen im Mai in die Dortmunder Westfalenhallen eingeladen hatte. Der DBSV beteiligte sich als einer von 117 Mitgliedsverbänden aktiv daran.

Zwei Fachveranstaltungen zum Thema "Sehen im Alter" mit einem augenmedizinischen Vortrag von Dr. Thorsten Böker (Dortmund) und einer Gesprächsrunde "Angehörige einbeziehen" mit zwei Paaren gaben Einblicke in das Leben von Menschen, die im Alter von Sehverlust betroffen sind.

Mit dem "Erlebnis im Dunkeln" bot der DBSV den Besuchern des Seniorentags eine besondere Mitmachaktion: Für sie gab es Tast- und Hörerlebnisse, sie spürten wechselnde Bodenbeschaffenheiten und führten Gespräche an der Dunkel-Bar. An den drei Veranstaltungstagen begaben sich 366 Gäste auf eine Tour durch zwei Dunkelcontainer.

Am Gemeinschaftsstand des DBSV und des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) stand das Team des Blinden- und Sehbehindertenvereins Westfalen den Besuchern Rede und Antwort, gab Informationen rund um das Thema Sehbehinderung und Blindheit und lud dazu ein, mit einer Simulationsbrille, die eine Sehbehinderung nachfühlbar macht, einen Antrag auszufüllen.

Auf einem Selbsthilfe-Truck der AOK gab es Interviews zur Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung und zum Aktionsbündnis "Sehen im Alter". Auch der DVBS, die Pro Retina Deutschland und die Westdeutsche Blindenhörbücherei präsentierten sich auf dem Seniorentag.

DBSV-Karte: Rabatt auf Sprachkurse

Inhaber der DBSV-Karte erhalten ab sofort 30 Prozent Rabatt auf Sprachkurse der AudioNovo GmbH. Das Unternehmen bietet Audio-Sprachkurse für Englisch, Spanisch, Italienisch und Französisch auf CD-ROM oder als App an.

Beide Produkte wurden von der DBSV-Geschäftsstelle auf Barrierefreiheit getestet und für gut befunden. Zielgruppe der Hörkurse sind Sprachanfänger, die einen Einblick in die Sprache gewinnen wollen oder Wiedereinsteiger, die ihre mündliche Kommunikation verbessern möchten.

Interessenten können die erste Lektion jedes Sprachkurses kostenlos auf AudioNovo.de anhören und entscheiden, ob ihnen diese Art zu lernen gefällt. Zudem gewährt das Unternehmen eine hundertprozentige Geld-zurück-Garantie, die ab Kauf 60 Tage gültig ist. Um das Angebot wahrnehmen zu können, ist neben der DBSV-Karte ein Gutschein-Code notwendig, den Sie in der DBSV-Geschäftsstelle bestellen können.

Infos und Bestellungen unter
Tel.: 030 / 28 53 87-260
E-Mail: c.bierhoff@dbsv.org

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn
    Tickets für 99 Euro (Hin- und Rückfahrt) zu allen Veranstaltungen des DBSV
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  • Low Vision Kreis e.V.
    5% auf Sehhilfen und weitere Hilfsmittel
  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
    5% auf Zeitschriften
  • AUDIAMO
    10% auf alle Hörbücher und Hörspiele
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  • Forum Telemedizin GmbH
    Blutzuckermessgerät ProfiLine BLE TeleMed: 5 Euro Rabatt auf das Starterset
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  • Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm)
    kostenfreie Rechtsberatung und Rechtsvertretung im Sozial- und Verwaltungsrecht
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Sichtweisen"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort.

Mehr Infos zu allen bundesweiten Vergünstigungen beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte

Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene
  • Herbert-Funke-Stiftung

Thema: Das DBSV-Präsidium

Netzwerke knüpfen zwischen Akteuren der Selbsthilfe, der Politik und zu anderen Organisationen gehört zu den Aufgaben des DBSV-Präsidiums. Es setzt sich auf verschiedenen Ebenen für die Ziele des Verbands ein, regelt die Finanzen, nimmt neue Mitglieder auf  –  verantwortungsvolle Aufgaben, derer sich die neun Mitglieder, die kürzlich auf dem Verbandstag gewählt wurden, annehmen. Im Schwerpunktthema der "Sichtweisen" erfahren Sie mehr über das Präsidium.


Dazu ein Bild: Ein Teil des Sitzungssaals des Verbandstags  –  es wird gewählt: Eine DBSV-Mitarbeiterin (rechts im Bild) hält einem Herrn, der an einem der langen Tische sitzt, einen Karton mit Schlitz hin, er steckt einen Stimmzettel hinein.

"Es ist wichtig, sich zu kennen"

Klaus Hahn heißt der neue Präsident des DBSV. Auf dem Verbandstag Ende Juni in Berlin wurde er mit 129 von 153 Stimmen zum Nachfolger von Renate Reymann gewählt. Der in Münster lebende Jurist setzt auf Teamarbeit, persönliche Kontakte und ein selbstbewussteres Auftreten von blinden und sehbehinderten Menschen gegenüber der Politik. Im Interview erklärt er, wie er die Fäden in der DBSV-Familie zusammenhalten will.

Interview: Ute Stephanie Mansion  


Herr Hahn, herzlichen Glückwunsch zum Amt des neuen DBSV-Präsidenten. Wie zufrieden sind Sie mit dem Wahlergebnis?

Das ist ein überwältigendes Ergebnis und ein großer Vertrauensbeweis, und das zeigt einfach, dass die Familie des DBSV zusammensteht und damit der Arbeit auch eine ganze Menge guten Schwung mit auf den Weg gibt.


Warum haben Sie sich für das Amt beworben? Es handelt sich ja um eine verantwortungsvolle Aufgabe.

Wir haben das im Präsidium besprochen  –  ungefähr schon vor zwei oder drei Jahren, nachdem Frau Reymann erklärt hatte, dass sie nicht mehr kandidieren würde. Wir waren uns einig, dass die Nachfolge nur jemand antreten kann, der schon im Präsidium mitarbeitet, und da hat sich dann herauskristallisiert, dass ich einen großen Rückhalt finde bei den Kolleginnen und Kollegen im Präsidium, wenn ich kandidiere.


Was werden Sie als neuer Präsident als Erstes anpacken?

Als Erstes werde ich Gespräche führen mit den Leuten, die mir am nächsten und am wichtigsten sind in der Zusammenarbeit. Das sind der Vizepräsident und der Geschäftsführer und das Team der Geschäftsstelle.


Und thematisch?

Wir haben eine ganze Menge Themen in unserem Portfolio. Es wäre Unsinn, wenn ich sagen würde, ich mache jetzt das neu oder jenes neu  –  ich bin seit zwölf Jahren im Präsidium und habe die Arbeit bisher mitverantwortet und mitgetragen. Da ist vieles, was von außen an einen herangetragen wird, oder es sind laufende Prozesse, die wir weiterführen müssen. Auch der Auftrag des Verbandstags, die Thematik "Wie stellt sich der DBSV in den nächsten zehn, zwölf Jahren auf?", das Stichwort "DBSV 2030" zu starten und auf den Weg zu bringen  –  da ist schon eine ganze Menge vorgezeichnet.


Ja, es ist eine Menge vorgezeichnet, aber sehen Sie auch irgendwelche Schwerpunkte in der Arbeit des Präsidiums in den nächsten vier Jahren?

Für mich sind zwei Themen sehr wichtig. Das eine ist der Kontakt des Präsidiums Richtung Landesvereine und korporative Mitglieder  –  den würde ich gerne vertiefen und verfestigen, auch ausbauen. Wir haben in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass es in den Landesvereinen Schwierigkeiten gibt, personellen Nachwuchs zu finden, dass es Ungereimtheiten innerhalb der Gremien gibt, und das wirkt sich letztlich auch nachteilig auf die Zusammenarbeit innerhalb der DBSV-Familie aus. Ich möchte durch den persönlichen Kontakt einen Kontrapunkt setzen, weil es einfach wichtig ist, dass man sich persönlich kennt, dass man über bestimmte Arbeitszusammenhänge zueinanderfindet und dann auch Einvernehmen erzielt.

Das zweite Thema ist, auch wenn das jetzt noch ein bisschen in der Ferne liegt: Das Präsidium ist seit vielen Jahren in der Zusammensetzung kontinuierlich geblieben. Es gab eigentlich bei jeder Wahl Personen, die neu dazukamen, aber es gab auch immer einen Kern, der weitergemacht hat, und ich finde es wichtig, das für die künftigen Amtsperioden zu garantieren und die Weichen zu stellen.


In der März-Ausgabe der "Sichtweisen" berichteten Sie beim Rückblick auf Ihre bisherige Präsidiumsarbeit, dass Sie sich vor allem für Senioren engagiert hätten. Werden Sie auch als Präsident einen Schwerpunkt haben, mit dem Sie sich thematisch beschäftigen möchten? Zum Beispiel sich weiterhin um das Thema Seniorenarbeit kümmern?

Die Seniorenarbeit werden wir neu strukturieren, und voraussichtlich werde ich sie nicht weitermachen. Wir haben ja das Aktionsbündnis "Sehen im Alter" aufgebaut, das auch sehr gut funktioniert. Wir müssen die Seniorenarbeit daran ausrichten. Ich bin mit dem, was in den letzten Jahren, als ich Seniorenbeauftragter war, gelaufen ist, nicht sehr zufrieden, und wir haben die Neuausrichtung bewusst auf die Zeit nach dem Verbandstag geschoben.


Gibt es für den Präsidenten überhaupt ein Thema, mit dem er sich schwerpunktmäßig beschäftigen kann oder ist es nicht seine Aufgabe, sich ein Thema herauszugreifen?

Ich glaube, jeder hat ein Thema, das ihm schwerpunktmäßig mehr liegt als andere Themen. Darauf wird er sich konzentrieren oder aufpassen, dass das nicht untergeht. Aber als Präsident hat man auch eine koordinierende Aufgabe, muss Fäden zusammenhalten und schauen, ob man divergierende Interessen ausgleichen muss, wo man Strukturen vielleicht zusammenfügen kann, die zusammengehören, aber im Moment nicht zusammen sind  –  das ist mehr der Blick auf das Ganze, auf den Zusammenhang innerhalb der DBSV-Familie und nach außen, wo der DBSV sich verknüpft hat und wo er vielleicht noch stärker in Erscheinung treten muss.


Bei der Arbeit für eine Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen gibt es immer wieder Rückschläge. Wie werden Sie als Präsident damit umgehen, und wie wollen Sie andere motivieren, dennoch weiterzumachen?

Mit diesen Rückschlägen möchte ich sehr offensiv umgehen und das auch namhaft machen. Wir können nicht so tun, als hätte unsere Arbeit Erfolg, wenn sie tatsächlich keinen Erfolg hat. Wenn Gesprächspartner uns beispielsweise im Stich lassen oder sich anders verhalten, als es zugesagt war, dann muss man deutlich machen, dass man so nicht miteinander umgehen kann. Im politischen Raum passiert das leider relativ häufig.

Mir hat mal vor vielen Jahren jemand aus dem politischen Raum gesagt: "Ihr blinden und sehbehinderten Leute seid viel zu zahm und viel zu vorsichtig. Ihr müsst viel stärker und pointierter auftreten nach außen." Der DBSV tut das zurzeit, und ich stehe voll dahinter. Wenn es sein muss, muss man das auch verstärken.

Andere motivieren? Ich versuche durch meine eigene Tätigkeit, sozusagen auf einen gewissen Vorbildeffekt zu setzen und auch mit den Leuten zu sprechen. Das ist eine Erfahrung, die ich viele Jahre auch im Beruf gemacht habe: Es gelingt mir immer wieder, wenn ich mit Leuten spreche und ihnen vermittle, dass ich sie schätze und ernstnehme, dass sie dann auch Spaß daran haben weiterzumachen.


Apropos schätzen und ernstnehmen: Wie würden Sie Ihren Führungsstil bezeichnen?

Kooperativ, teamorientiert.


Und was wünschen Sie sich von den anderen Präsidiumsmitgliedern?

Dass wir einen Weg finden, uns die Aufgaben untereinander aufzuteilen. Dass jedes Präsidiumsmitglied entweder ein Thema schwerpunktmäßig bearbeitet oder wenn nicht, bestimmte Themen, bestimmte Einzelaufträge für sich verantwortlich erledigt oder mindestens so weit aufbereitet, dass es beschlussreif in die Sitzung eingebracht werden kann  –  auch in Zusammenarbeit mit dem Team der Geschäftsstelle oder mit Partnern von außerhalb, dass da jeder weiß, warum er im Präsidium ist und hinter den Aufgaben steht.


Wie wird in Zukunft Ihr Kontakt zur Basis aussehen?

Ich bin ja selbst zahlendes Vereinsmitglied, bin in Münster in der Bezirksgruppe und wenn ich es terminlich hinkriege, bei den Veranstaltungen. Ich halte Kontakt, bin teilweise auch vor Ort engagiert im Bereich Zugänglichkeit von Kunst und Kultur. Das ist auch etwas, was mich persönlich interessiert, deswegen hoffe ich, dass ich das beibehalten kann. Auch wenn ich jetzt ehrenamtlich nichts mehr mache auf der Ortsebene oder fast nichts, dass ich einen Blick dafür habe und dafür sensibel bin, was da vorgeht, was die Probleme sind und dass ich auch auf diese Anliegen eingehen kann. Und wenn es dann außerhalb meines Ortsbereichs geht, ich auch bei anderen Landesverbänden zu geeigneten Tagungen gehe und mit den Leuten ins Gespräch komme.


Dazu ein Bild: Klaus Hahn (Schulterportrait): Er trägt kurzes dunkles Haar, eine Brille, Anzug und Krawatte.



Kurzinfo: Das Wahlergebnis

Hier die Ergebnisse der Präsidiumswahl am Verbandstag des DBSV. Die Wahl fand am 30. Juni in Berlin statt.


Präsident

Klaus Hahn: 129 von 152 abgegebenen Stimmen


Vizepräsident

Hans-Werner Lange: 118 von 153 abgegebenen Stimmen


In einem Extra-Wahlgang wurden als weitere Präsidiumsmitglieder sieben von neun Kandidaten gewählt. Sie erhielten die absolute Mehrheit. Abgegeben wurden 153 Stimmen, die jeweils auf sieben Kandidaten verteilt werden durften.


Peter Brass: 116 Stimmen
Jette Förster: 100 Stimmen
Silvia Hame: 88 Stimmen
Prof. Dr. Thomas Kahlisch: 122 Stimmen
Dr. Thomas Krämer: 131 Stimmen
Bernd Peters: 88 Stimmen
Winfried Specht: 101 Stimmen

Das neue Präsidium

Sie sind die Neuen: Auf dem Verbandstag Ende Juni in Berlin wurden neun Männer und Frauen in das Präsidium des DBSV gewählt. Wer sie sind, woher sie kommen, wofür sie sich einsetzen möchten und welche Visionen sie haben, erfahren Sie hier. Die Ziele sind hochgesteckt  –  sie werden von den ehrenamtlich tätigen Präsidiumsmitgliedern in den nächsten vier Jahren viel Engagement, Mut und Geduld fordern.

Präsident des DBSV: Klaus Hahn

Alter: 66 Jahre
Wohnort: Münster
Familie: verheiratet, drei erwachsene Kinder, vier Enkel
Seheinschränkung: blind
Beruf/Ehrenamt: Jurist; Mitglied des DBSV-Präsidiums


In den nächsten vier Jahren möchte ich zusammen mit den Mitgliedsorganisationen Arbeitsschwerpunkte und Ziele des DBSV über die Wahlperiode hinaus erarbeiten und verabreden.

Meine Vision: alle Menschen mit Sehproblemen erreichen und möglichst viele für die Selbsthilfe gewinnen.

Vizepräsident des DBSV: Hans-Werner Lange

Alter: 61 Jahre
Wohnort: Hannover
Familie: verheiratet, vier Kinder
Seheinschränkung: blind
Beruf/Ehrenamt: Geschäftsführer Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen, DBSV-Vizepräsident, Mitglied des Niedersächsischen Landesbehindertenbeirats, im Arbeitskreis Soziales im Niedersächsischen Landtag und im Kuratorium Aktion Mensch, Leiter des Aufklärungsausschusses Aktion Mensch, Aufsichtsratsmitglied Nikolauspflege Stuttgart, Verwaltungsratsmitglied Blindenstudienanstalt Marburg, stellvertretender Sprecher des Forums Artikel 30


In den nächsten vier Jahren möchte ich die Vertrauensbasis zwischen Präsidium, Landesverbänden und korporativen Mitgliedern stärken, weil das die wichtigste Grundlage für ein erfolgreiches engagiertes Miteinander bildet. Wichtig ist für mich, die Vernetzung zwischen den sozialpolitischen Akteuren zu verstärken, um für blinde und sehbehinderte Menschen die größtmögliche Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen zu sichern.

Meine Vision: Der DBSV bewirkt durch sein gesellschaftliches und sozialpolitisches Engagement, dass möglichst viele Barrieren auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft beseitigt werden und dadurch eine weitestgehende Selbstbestimmung und Teilhabe verwirklicht wird.


Dazu ein Bild: Hans-Werner Lange trägt ein dunkles Jackett, ein weißes Hemd und eine gestreifte Krawatte.

Peter Brass

Alter: 63 Jahre
Wohnort: Berlin
Familie: geschieden
Seheinschränkung: vollblind
Beruf/Ehrenamt: Oberstudienrat; seit 2010 DBSV-Präsidiumsmitglied


In den nächsten vier Jahren möchte ich das Projekt Blickpunkt Auge weiter vorantreiben, ohne die Wünsche und Bedürfnisse der Stamm-Mitgliedschaft zu vernachlässigen.

Meine Vision: eine zukunftsorientierte Selbsthilfeorganisation, die sich noch stärker für Barrierefreiheit in der Privatwirtschaft engagiert.


Dazu ein Bild: Peter Brass trägt einen Bart. Man erkennt den Griff seines Langstocks.

Jette Förster

Alter: 31 Jahre
Wohnort: Hannover
Familie: ledig, in Beziehung lebend
Seheinschränkung: blind
Beruf/Ehrenamt: Beraterin in der Teilhabeberatung im Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen; DBSV-Präsidiumsmitglied


In den nächsten vier Jahren möchte ich die Jugend noch stärker motivieren und befähigen, verantwortungsvoll in den Verbänden zu wirken. Blickpunkt Auge möchte ich inhaltlich mit weiterentwickeln.

Meine Vision: DBSV forever ...


Dazu ein Bild: Jette Förster trägt einen dunklen Blazer. Ihr mittellanges blondes Haar ist seitlich gescheitelt.

Silvia Hame

Alter: 53 Jahre
Wohnort: St. Wendel (Saarland)
Familie: verheiratet
Seheinschränkung: seit 1978 blind (RP)
Beruf/Ehrenamt: Datenverarbeitungskauffrau (verrentet); im Blinden- und Sehbehindertenverein für das Saarland: Referat Frauen, Familie, Freizeit; Beisitzende im Bezirksvorstand Neunkirchen (Saar); neu im DBSV-Präsidium


In den nächsten vier Jahren möchte ich die gesellschaftliche Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen stärken und dabei mitarbeiten, Barrieren abzubauen.

Meine Vision: Das offene und ehrliche Interesse der Menschen aneinander soll wachsen, sodass Barrieren real und in den Köpfen abgebaut werden können.


Dazu ein Bild: Silvia Hame hat schulterlanges rotes Haar. Sie trägt eine Kette und Ohrringe.

Prof. Dr. Thomas Kahlisch

Alter: 55 Jahre
Wohnort: Leipzig  –  Louis Braille Festivalstadt 2019
Familie: Lebensgemeinschaft und ein Führhund (nicht meiner)
Seheinschränkung: blind
Beruf/Ehrenamt: Direktor der Deutschen Zentralbücherei Leipzig; seit 2006 DBSV-Präsidiumsmitglied


In den nächsten vier Jahren möchte ich mich für mehr Barrierefreiheit auf allen Gebieten einsetzen und mich aktiv an der strategischen Weiterentwicklung unserer Selbsthilfeorganisation beteiligen.

Meine Vision: Der DBSV heißt Blickpunkt Auge und vertritt blinde und sehbehinderte Menschen sowie Augenpatienten in ganz Deutschland.


Dazu ein Bild: Thomas Kahlisch hat volles helles Haar und trägt eine eckige Brille.

Dr. Thomas Krämer

Alter: 47 Jahre
Wohnort: Berlin, Nürnberg
Familie: Lebenspartnerin, ein Sohn aus erster Ehe
Seheinschränkung: in frühester Kindheit erblindet durch Netzhautdegeneration
Beruf/Ehrenamt: Patentreferent, Mitglied des Landesvorstands des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes, Mitglied des Vorstands der Bayerischen Hörbücherei; DBSV-Präsidiumsmitglied


In den nächsten vier Jahren möchte ich mich für digitale Barrierefreiheit im öffentlichen und privaten Sektor einsetzen, um die berufliche und gesellschaftliche Inklusion blinder und sehbehinderter Menschen sicherzustellen und auszubauen.

Meine Vision: Der DBSV erreicht, dass bei Beschaffungen im öffentlichen und im privaten Bereich Barrierefreiheit als Voraussetzung und nicht als notwendiges Übel gesehen wird.


Dazu ein Bild: Thomas Krämer, kurzes braunes Haar, trägt zum dunklen Jackett ein helles Hemd und eine gestreifte Krawatte.

Bernd Peters

Alter: 54 Jahre
Wohnort: Ilsenburg
Familie: verheiratet, zwei Kinder
Seheinschränkung: seit Geburt Sehbehinderung
Beruf/Ehrenamt: Leiter der Geschäftsstelle des Blinden- und Sehbehindertenverbands Sachsen-Anhalt und in den Leitungen der Koordinationsstellen des DBSV: Leben mit Sehbehinderung, Hilfsmittelberater, Tourismus; neu im DBSV-Präsidium


In den nächsten vier Jahren möchte ich mithelfen, den DBSV noch mehr in das Bewusstsein aller Menschen zu bringen. Denn Menschen, die mit einer Seheinschränkung noch nie etwas zu tun hatten, kennen auch den DBSV und dessen Landesvereine nicht.

Meine Vision: ein barrierefreies Deutschland und das nicht nur baulich.


Dazu ein Bild: Bernd Peters hat kurzes Haar. Er lächelt freundlich.

Winfried Specht

Alter: 59 Jahre
Wohnort: Stuttgart
Familie: verheiratet
Seheinschränkung: seit dem elften Lebensjahr vollständig erblindet
Beruf/Ehrenamt: Datenverarbeitungskaufmann (derzeit nicht berufstätig); stellvertretender Vorsitzender Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg


In den nächsten vier Jahren möchte ich mich dem Thema der Qualifizierung der Beratung innerhalb der DBSV-Familie und der damit verbundenen Veränderungen und Fragen annehmen.

Meine Vision: Eine digitalisierte Welt bezieht blinde und sehbehinderte Menschen als Nutzer ein und ermöglicht allen Menschen mit Behinderung eine uneingeschränkte Teilhabe.


Dazu ein Bild: Winfried Specht hat graues Haar und einen grauen Bart. Er trägt Hemd und Jackett.



Kurzinfo: Zusammensetzung und Aufgaben des Präsidiums

Drei übergeordnete Gremien leiten den DBSV: der Verbandstag, der Verwaltungsrat und das Präsidium.


  • Das Präsidium besteht aus neun Mitgliedern, die alle selbst blind, sehbehindert oder Augenpatienten sind. An seiner Spitze stehen die Präsidentin oder der Präsident und die Vizepräsidentin oder der Vizepräsident. Es ist an die Beschlüsse des Verwaltungsrats und des Verbandstags gebunden. Zu seinen Aufgaben gehören die Aufnahme von Mitgliedern, die Regelung der Finanzen und das Führen der Geschäfte zusammen mit der Geschäftsstelle.
  • Der Verbandstag ist das höchste Gremium; er tagt alle vier Jahre. In ihm sind Delegierte der Landesvereine und anderer Mitgliedsorganisationen vertreten. Der Verbandstag wählt das Präsidium, beschließt Satzungsänderungen, berät und beschließt Leitlinien und Grundsätze der Verbandsarbeit.
  • Der Verwaltungsrat besteht aus den Mitgliedern des Präsidiums, aus je einem Vertreter der ordentlichen Mitglieder und aus sechs Vertretern der korporativen Mitglieder. Der Verwaltungsrat setzt unter anderem die Beiträge und Umlagen fest und prüft die Tätigkeit des Präsidiums.


Kurzinfo: Wünsche ans Präsidium

"Ich wünsche mir, dass die Landesvereine noch mehr mitgenommen werden, wenn es um grundlegende Verbandsentscheidungen geht. Und ich wünsche mir, dass auch weiter Akzente gesetzt werden in Sachen Angebote und Interessenvertretung für Augenpatienten und dass das Thema Digitalisierung und Barrierefreiheit weiter einen hohen Stellenwert behält."

Heiko Kunert, Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg  


"Ich wünsche mir, dass im Rahmen der Barrierefreiheit deutlich mehr und noch intensiver gearbeitet wird, denn es ist gerade im Gesundheitswesen, aus dem ich beruflich komme, unheimlich viel zu tun."

Siegfried Volkert, 1. Vorsitzender, Westdeutsche Blindenhörbücherei  


"Ich wünsche mir, dass die Präsidiumsmitglieder ihre Wahlversprechen auch umsetzen. Außerdem wünsche ich mir eine komplett barrierefreie inklusive Gesellschaft und ein bundesweites gleiches Blindengeld."

Anja Schneider, Beisitzerin und Jugendsprecherin, Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen  



Kurzinfo: Tweets vom Verbandstag

"Vorhang auf zu meinem siebten Verbandstag  –  sehr oft werde ich in den nächsten Tagen etwas ein letztes Mal tun ..."

Renate Reymann, scheidende Präsidentin des DBSV  


"Diesen Verbandstag verlasse ich nicht mit dem Gefühl 'Geschafft!' Sondern: 'Jetzt geht's erst richtig los!'"

Klaus Hahn, neuer Präsident des DBSV  

Von nun an Ehrenmitglieder

Sie werden künftig nicht mehr dem DBSV-Präsidium angehören: Renate Reymann, langjährige Präsidentin, Hans-Joachim Krahl und Rudi Ullrich. Ihr Engagement für den Verband und die Rechte blinder und sehbehinderter Menschen wurde nun auf dem Verbandstag gewürdigt: Die drei wurden zu Ehrenmitgliedern des DBSV ernannt. Auszüge aus den Laudationen zeigen, wofür sich Reymann, Krahl und Ullrich eingesetzt haben.

"Kommunikation auf Augenhöhe"

Aus der Laudatio auf Renate Reymann


Als sich im Jahr 1990 (...) abzeichnete, dass sich der Blinden- und Sehschwachenverband der DDR und der damalige Deutsche Blindenverband zusammenschließen würden, hat Renate Reymann den Blinden- und Sehbehindertenverein Mecklenburg-Vorpommern mitgegründet (...). Seither hat sie ununterbrochen bis heute, also 28 Jahre lang, dem Vorstand (jetzt dem Präsidium) des DBSV angehört. Der Verbandstag hat sie im Jahr 2002 zur Vizepräsidentin, 2006 zur Präsidentin gewählt. In beiden Ämtern war sie die erste Frau in der langjährigen Geschichte des DBSV. In den 1990er Jahren hat sie daran mitgearbeitet, dass der Zusammenschluss der Selbsthilfe in Ost und West zu einer echten Vereinigung wurde (...).

In den zwölf Jahren ihrer Präsidentschaft hat Renate Reymann den Verband mit Umsicht, Geschick und Geradlinigkeit gelenkt. Sie hat die Positionen des Verbands inhaltlich miterarbeitet und in der Kommunikation klar und fundiert vertreten. Verbandsintern hat sie immer vermittelt, dass sie die Arbeit der ehrenamtlichen und der hauptamtlichen Akteure wertschätzt (...). Aber auch nach außen hat sie deutlich gemacht, dass erfolgreiche Arbeit nur mit Kommunikation auf Augenhöhe funktionieren kann.

In den langen Jahren ihrer Tätigkeit an der Spitze des DBSV waren ihr der Kampf um unsere Nachteilsausgleiche, um Barrierefreiheit und Chancengleichheit im Beruf besondere Anliegen (...). Im nächsten Jahr feiern wir in Leipzig das vierte Louis Braille Festival. Die Etablierung dieses Festivals zählt zweifellos zu den Höhepunkten der Präsidentschaft von Renate Reymann (...). Einen besonderen Platz  –  auch in ihrer Erinnerung  –  wird der gelungene Festakt zum 100-jährigen Bestehen des DBSV vor sechs Jahren zurücklassen. Die Festrede des damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck hat uns allen Schwung gegeben und Mut gemacht.


Renate Reymann sagt über ihre Ehrenmitgliedschaft:

"Ich freue mich sehr über die Ehrenmitgliedschaft. Ich blicke auf eine sehr schöne Zeit zurück, und nach 94 Jahren deutschlandweiter Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe war es 2006 endlich an der Zeit, dass da mal eine Frau nach oben kam. Wir Frauen müssen vielleicht noch ein bisschen mutiger werden, uns mehr zutrauen."


Dazu ein Bild: Renate Reymann  –  kurzes blondes Haar, Brille  –  steht lächelnd am Rednerpult. Im Hintergrund ein Plakat zum Verbandstag.

"Innovations- und Entscheidungskraft"

Aus der Laudatio auf Hans-Joachim Krahl


Hans-Joachim Krahl stand von 1990 bis 2012 als Vorsitzender an der Spitze des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen-Anhalt und hatte dabei maßgeblichen Einfluss auf den Aufbau einer modernen Selbsthilfeorganisation. Dazu gehörte die Gestaltung einer Beratungs- und Betreuungsinfrastruktur mit drei regionalen Beratungsstellen, Altenpflegeheimen und betreuten Wohnangeboten sowie die Wiedereröffnung des Blindenerholungsheimes Wernigerode.

Überregional gehörte er dem Vorstand des Vereins zur Förderung der ostdeutschen Mitglieder des DBSV an und leitete diesen, bis der Verein 2014 seine Aufgabe erfüllt sah und seine Auflösung beschloss.

Seit 1998, also 20 Jahre lang, gestaltete Hans-Joachim Krahl als Mitglied des DBSV-Präsidiums auch die Arbeit des Spitzenverbandes mit. Dabei zeichnete ihn stets Innovations- und Entscheidungskraft aus. So war er als Mitglied der 2002 eingesetzten Strategiekommission und deren Projektgruppe Dienstleistungen mitverantwortlich für die Schaffung der DBSV-Karte. Aus der Idee eines "Kirchentages der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe" entwickelte er 2006 die Verbandstagsentschließung zur Planung der Louis Braille Festivals mit. Im interdisziplinären Expertenkreis des Beratungsangebotes "Blickpunkt Auge" gehörte er seit 2010 zu den Vertretern des DBSV-Präsidiums. Ebenfalls seit 2010 gehört er der Jury des Deutschen Hörfilmpreises an, deren Leitung er seit 2017 innehat.


Dazu ein Bild: Das neue Ehrenmitglied Hans-Joachim Krahl: Er hat kurzes graues Haar, trägt eine Brille und einen Schnauzer.

Ideenreicher Querdenker

Aus der Laudatio auf Rudi Ullrich


Rudi Ullrich ist seit 1991 in leitenden Funktionen für die Deutsche Blindenstudienanstalt (blista Marburg) tätig. Dabei stand er von Anfang an für fach- und organisationsübergreifende Ansätze und gehörte unter anderem zu den Organisatoren des VBS-Kongresses 1993 (...). Zu diesen Aktivitäten passt, dass Rudi Ullrich 2006 zu den ersten Vertretern korporativer Mitglieder gehörte, die in das DBSV-Präsidium gewählt wurden. Dort setzte er seine Initiativen, Akteure zusammenzuführen und Kräfte zu bündeln, in der Task Force Blindengeld fort (...). Auch die ersten Steuerungsgruppen des Deutschen Hörfilmpreises und der Louis Braille Festivals gestaltete er mit.

Bereits als Schulsprecher hat sich Rudi Ullrich für die Selbstvertretung junger Menschen engagiert (...). Für nachhaltige Jugendarbeit übernahm er auch im DBSV-Präsidium Verantwortung. Er war Mitinitiator des zweijährigen Projektes DBSV-Jugendclub-Vertreter an der blista und gehört 2018 erneut zur Leitung der Verbandstagsarbeitsgruppe zur DBSV-Jugendarbeit.

Zu den herausragenden Eigenschaften von Rudi Ullrich gehören sicher sein Ideenreichtum und seine Fähigkeit querzudenken. So erfand er anlässlich des 200. Geburtstages von Louis Braille die Tour de Braille, die 2009 am Welt-Braille-Tag startete und mit weit über 200 Braille-Lesungen durch ganz Deutschland zum ersten Louis Braille Festival nach Hannover hinführte. Den "längsten Wunschzettel in Braille" ließ er dann von den Besuchern des Louis Braille Festivals 2016 schreiben.


Rudi Ullrich sagt über seine Ehrenmitgliedschaft:

"Ich war sehr überrascht und freue mich total. Es ist eine tolle Anerkennung in einer Reihe verdienter Menschen, die für die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe gekämpft haben, zu stehen und für mich auch eine Verpflichtung, nicht nachzulassen."


Dazu ein Bild: Rudi Ullrich vor einem Verbandstagsplakat: Er trägt einen Anzug und eine gestreifte Krawatte. In den Händen hält er eine Geschenkbox.

Termine & Tipps:

Termine

10. Whitestock Festival

26.8.2018
Hannover

"The Sound of Inclusion" ist das Whitestock Festival überschrieben, zu dem der Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen (BVN) einlädt. Es spielen Klaus Lage und Band, die A-cappella-Gruppe "5 vor der Ehe" und die Band "Staubkind". Beginn ist um 14 Uhr.

10. Whitestock Festival
BVN Sinnesgarten
Kühnsstraße 18, Hannover

Chorsingen und Musizieren

6.-13.9.2018
AURA-Hotel Saulgrub

Musikwoche, bei der die Freude am Singen und Musizieren im Vordergrund steht  –  Notenkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Teilnahme ist nur gesichert, wenn sich Interessierte sowohl für die Musikwoche anmelden als auch ein Zimmer im AURA-Hotel buchen.

Mehr Infos und Anmeldung bei
Rosa Maria Dotzler
Tel.: 0 36 41 / 21 94 62
E-Mail: r.m.dotzler@online.de

Zimmerbuchung im AURA-Hotel
Tel.: 0 88 45 / 99-125
E-Mail: renate.grauer@aura-hotel.de

Motorrad-Wochenende

7.-9.9.2018

Unter dem Titel "Mit den Bikern unterwegs" lädt der Verein "Bildung Ohne Barrieren" zu einem Motorrad-Wochenende ein. Die Tour führt in den Schwarzwald, wo die Teilnehmer die Dorotheenhütte besuchen werden und einen Einblick bekommen in die Mundblashütte, das Glasmuseum, das Gläserland sowie das Weihnachtsdorf.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 17.8.) bei
Bildung Ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de
Anmeldeformular unter www.bildung-ohne-barrieren.de/angebote/seminaranmeldung.html

Punktschrift-Notenkurs

6.-11.10.2018
AURA-Pension "Brockenblick" Wernigerode

Punktschrift-Notenkurs vor allem für junge Leute ab zehn Jahren, aber auch für Erwachsene und Lehrer, die anderen Punktschriftnoten beibringen wollen. Erlernt werden Grundlagen und das Aufschreiben von Noten.

Kursleitung: Rosa Maria Dotzler, Diplom-Musiklehrerin, und Michael Kuhlmann, Kirchenmusiker, beide Anwender der Braillenotenschrift. Voraussetzungen: gute Blindenvollschrift-Kenntnisse sowie grundlegende musikalische Fertigkeiten am Instrument bzw. Singstimme.

Anmeldung bei
Torsten Resa
Tel.: 030 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

Hör-Oper in Gelsenkirchen

Verschiedene Termine

Die Oper "Nabucco" von Giuseppe Verdi ist mit Live-Audiodeskription an folgenden Terminen im "Musiktheater im Revier", Gelsenkirchen, zu hören: 21.10., 18 Uhr, 26.10., 19.30 Uhr, 18.11., 15 Uhr. Das Vorprogramm mit Bühnenführung und Stückeinführung beginnt früher.

Kartenreservierung an der Theaterkasse notwendig
Tel.: 02 09 / 40 97-200
Bei der Reservierung angeben, dass Sie an der Hör-Oper teilnehmen und ob Sie zum Vorprogramm kommen möchten.

Fragen zum Programm beantwortet
Stephan Steinmetz
Tel.: 02 09 / 40 97-103

Weitere Infos unter
https:/musiktheater-im-revier.de/#!/de/performance/2017-18/hoer-oper/

Kulinarische Reise

4.-11.11.2018
AURA-Hotel Timmendorfer Strand

"Deutschlandreise  –  kulinarisch": Vorträge und Programm rund um regionale Spezialitäten.

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 45 03 / 6 00 20
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

Macintosh für Fortgeschrittene

12.-15.11.2018
AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Grundlagen-Seminar mit Jürgen Fleger zum Umgang mit einem Macintosh-Computer.

Infos und Anmeldung (bis 11.10.) unter
Tel.: 0 45 03 / 6 00 20
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

iPhone-Seminar für Fortgeschrittene

17.-18.11.2018
AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Aufbauseminar für erfahrene Nutzer des iPhones mit Jürgen Fleger.

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 45 03 / 6 00 20
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

Tipps

Barrierefreie App zur Landesgartenschau

Das Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg hat zur Bayerischen Landesgartenschau eine App entwickelt: die BFW SmartInfo App. Die Landesgartenschau findet noch bis zum 7. Oktober in Würzburg statt. Alle Besucher können die App kostenfrei auf ihr Smartphone herunterladen und sich damit besser auf dem Gelände orientieren. Sie ergänzt Infotafeln und Wegweiser.

An vielen Wegpunkten auf dem Landesgartenschaugelände wie Kreuzungen, Versorgungsstationen und in Gebäuden erhalten die Besucher, sobald sie sich nähern, über die App automatisch weiterführende Informationen. Die barrierefrei programmierte App gibt Hinweise zur Wegführung und erläutert Ausstellungsgegenstände visuell, textlich oder akustisch. Das BFW Würzburg ist Partner der Landesgartenschau und wird die Inhalte regelmäßig ergänzen, zum Beispiel bei den wechselnden Themenwochen im Programm der Gartenschau.

Die BFW SmartInfo App ist herunterladbar unter smartinfo.bfw-wuerzburg.de

Mit Bus und Bahn durch die Eifel

Die Broschüre "Natur erfahren  –  mit Bus & Bahn unterwegs im und um den Nationalpark Eifel" wurde neu aufgelegt. Sie bietet einen Überblick über ÖPNV-Verbindungen im Nationalpark Eifel und der Region, stellt Ausflugsziele und Wanderungen vor und enthält Infos zur Fahrradmitnahme. Der Kreis Euskirchen hat die Broschüre mit den Verkehrsverbünden AVV und VRS herausgegeben. Ergänzend gibt es zwei Mini-Fahrpläne für bestimmte Verbindungen  –  unter anderem zum barrierefreien Wanderweg Wilder Kermeter.

Die Broschüre ist kostenlos erhältlich bei den Tourist-Informationen in der Nationalpark-Region, zum Beispiel bei der Tourist-Information Schleiden, Tel.: 0 24 44 / 20 11.

Forum:

Kunst und Kultur gemeinsam erleben

Schon seit einigen Jahren bieten Berliner Museen Führungen für Menschen mit Seheinschränkung an: Die Kunstwerke werden beschrieben, manche können betastet werden, andere sind als Tastmodell dargestellt. Auch blinde und sehbehinderte Kunstvermittler führen durch die Museen  –  zu ihnen gehört auch unsere Autorin. Sie erzählt, wie sie Führungen gestaltet und warum ihr diese Tätigkeit so gefällt.

Von Christine Rieger  


Als ehemalige Kunstpädagogin wollte ich auch seheingeschränkten Menschen einen Zugang zu Kunst und Kultur ermöglichen. Da passte es gut, dass sich vor einigen Jahren im Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin, dessen Mitglied ich bin, ein Arbeitskreis für Kultur und Freizeit etabliert hat, dem ich mich anschloss. Mit unserem Veranstaltungskalender weisen wir auf kulturelle Angebote für seheingeschränkte Menschen hin, zum Beispiel Museums- und Stadtführungen, ein Literaturforum, Kunst- und Fotoworkshops, Hörfilmveranstaltungen und einiges mehr. Viele der Veranstaltungen werden von unseren Mitgliedern wie Roswitha Röding, Anja Winter oder Margit Grieshammer organisiert, andere von Museen, Galerien oder Künstlern.

Wir sind auch Ansprechpartner und Berater für Museen und andere Kultureinrichtungen, wenn es darum geht, inklusive Angebote in den Häusern zu etablieren. So wurden wir vom DBSV gebeten, an dem Projekt "Kultur mit allen Sinnen" in der Berlinischen Galerie mitzuwirken. Ich hatte die Aufgabe, mit einer Gruppe blinder und seheingeschränkter Kulturinteressierter einen inklusiven Audioguide zu entwickeln. Dies war mehr als eine ehrenamtliche Tätigkeit, es war für anderthalb Jahre ein richtiger Job.

Schon vor diesem Projekt gab es Tastführungen, aber im Rahmen dieser Arbeit gewinnen die inklusiven Angebote deutlich an Qualität. Inzwischen haben wir  –  seheingeschränkte und sehende Kunstvermittler  –  in vielen Berliner Kultureinrichtungen inklusive Angebote für Erwachsene und Kinder entwickelt. In unseren Führungen vermitteln wir den Besuchern umfangreiches Wissen über die Kunstobjekte, die Künstler und nehmen eine kunstgeschichtliche Einordnung vor. Die Besonderheit besteht darin, seheingeschränkten Besuchern erst einmal den Zugang zum Kunstobjekt selbst zu vermitteln.

Zum Glück ermöglichen viele Museen inzwischen das Ertasten von Skulpturen und Installationen. Dazu gehört aber auch immer eine detaillierte Beschreibung der Objekte. Manche können aufgrund ihrer Materialstruktur oder Größe nicht betastet werden; auch hat das Betasten von Bildern meist keinen Sinn. Hier besteht die Möglichkeit, Tastmodelle zu entwickeln. In der Berlinischen Galerie wurden inzwischen 3D-Modelle von sieben Bildern erstellt. Sie sind fest vor den Kunstwerken installiert und können von jedem Besucher erkundet werden. Das ist nicht nur für seheingeschränkte Menschen spannend. Die haptische Erfahrung bietet allen einen neuen Zugang zu den Kunstwerken.

Die Führungen in der Berlinischen Galerie mache ich mit dem Künstler und Kunstvermittler Dirk Sorge, der ebenfalls seheingeschränkt ist. Meist nehmen wir auch Materialien in die Führung mit. Für die "Tänzerin" von Eugen Spiro haben wir einen Spitzenumhang und Blüten dabei, da die Tänzerin Blüten im Haar trägt. Zusätzlich können die Besucher Musik aus der Zeit um 1900 hören und so die schwingende Bewegung der Tänzerin nachvollziehen. Dieses Nachvollziehen mit Bewegungen, Handhaltungen oder Audiobeispielen ist ein wichtiger Bestandteil der Führungen.

Das Bild "Die Granitschale" im Stadtmuseum können sich die Besucher gut vorstellen, da es rohen und polierten Granit zu betasten gibt. Zur Veranschaulichung des Bildes "Molkenmarkt" von Hans Baluschek hat Dirk Sorge eine Audiocollage mit Kiezgeräuschen erstellt. "Trockenübungen" mit Pinseln, Schwämmen, kleinen Gießkannen und anderen Materialien können den Entstehungsprozess eines abstrakten Gemäldes, das schwer zu beschreiben ist, für seheingeschränkte Besucher verdeutlichen.

Das Spannende an der Kunstvermittlung ist die Vielfalt der unterschiedlichen Themen und Kunstobjekte. Die Bildbeschreibung des Gemäldes von Anton von Werner "Die Enthüllung des Richard Wagner Denkmals", auf dem rund 200 Personen zu sehen sind, ist eine andere Herausforderung als die Beschreibung der Granitstatue eines ägyptischen Pharaos. Aber gerade diese Herausforderungen und die Erfahrungen, die ich dabei sammle, machen mir viel Spaß. Und ich arbeite gern mit Menschen zusammen.

Natürlich brauche auch ich manchmal Unterstützung bei der genauen Beschreibung von Kunstwerken und der Vorbereitung von Führungen. Ich habe eine Makuladegeneration: Mein zentrales Sehen ist nicht mehr vorhanden, aber räumlich kann ich mich noch ganz gut orientieren. So kann ich die Kunstwerke in den Museen erkennen, nur Einzelheiten und feine Farbdifferenzierungen entgehen mir. Die Kollegen in den Einrichtungen stellen mir die Bilder digital zur Verfügung, sodass ich sie vergrößern kann und sich damit auch die Details für Beschreibungen erschließen. Ebenso helfen mir viele Rundgänge mit sehenden Kunstvermittlern, in denen wir die Dinge im Dialog erschließen, was auch für die Sehenden spannend ist.

Am schönsten ist es zu erleben, wie viel Freude die Teilnehmer unserer Führungen haben und welchen Gewinn sie daraus ziehen. Kunst ist ein wichtiger Bereich und eine Bereicherung unseres Lebens. Einen Zugang dazu zu ermöglichen, ist eine große Befriedigung. Schön ist es auch, dass die sehenden Besucher unserer inklusiven Führungen ihren Museumsbesuch durch die vielfältigen Vermittlungsmethoden als noch bereichernder erleben. Dieses gemeinsame dialogische Kunsterlebnis ist eines der Hauptanliegen unserer Führungen.

Christine Rieger (65) lebt in Berlin. Ihr Lieblingsmuseum ist immer das, in dem sie gerade arbeitet.


Dazu ein Bild: Christine Rieger erklärt das Tastmodell zu einem Bild in der Berlinischen Galerie. Sie hat kurzes dunkles Haar. Ihre linke Hand berührt das Bild, auf dem dunkler Stoff zu sehen ist.



Kurzinfo: Immer auf dem Laufenden mit dbsv-direkt

Wie setzt sich der DBSV für mehr Teilhabe und mehr Barrierefreiheit ein? Wie bewerten die Verbandsexperten das neueste Gerichtsurteil zum Hilfsmittelrecht? Welche prominenten Gäste waren beim Deutschen Hörfilmpreis? "dbsv-direkt" informiert über aktuelle Themen aus der Verbandspolitik und dem Verbandsleben.

Anmeldung zum E-Mail-Newsletter: www.dbsv.org/newsletter-dbsv-direkt.html

Rätsel

In der folgenden Anekdote über den Opernkomponisten Georg Friedrich Händel verstecken sich  –  auch über Wortzwischenräume und Satzzeichen hinweg  –  diese zehn Operntitel:

Aleko, Ernani, Faust, Lear, Nero, Norma, Nos, Serse, Tiefland und Undine.

In welcher Reihenfolge kommen sie im Text vor?


Galgenhumor

Als die italienische Oper das normale, arrivierte Publikum kaum mehr besuchte und in England das Ende der von Georg Friedrich Händel (1685-1759) gegründeten Musikakademie nahte, klagten ihm Freunde wie die Sängerin Faustina Bordoni, dass jede Vorstellung seiner Opern, deren Tief landesweit war, in einem nahezu leeren Saale kompromisslos gespielt werde.

Händel hingegen nahm die Situation mit Galgenhumor. "Das macht nichts", er selbstbewusst meinte, da er schon großen Erfolg genossen hatte und sich gern an ihn erinnerte. "Je leerer der Saal, desto besser die Akustik."

Rätselautor und Scherenschnitt: Thomas Christian Dahme  


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. August an den
DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin

oder per

E-Mail an sichtweisen@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Juni/Juli-Rätsels

Verbandstag


Dazu ein Bild: Ein Scherenschnitt zeigt den Barock-Komponisten Georg Friedrich Händel im Profil.



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Leser schreiben für Leser: Schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen oder Leserbriefe an

sichtweisen@dbsv.org

oder per Post an

DBSV
Redaktion "Sichtweisen"
Rungestr.19, 10179 Berlin

Panorama:

Gesellschaft

Umfrage: Breite Zustimmung zu inklusiven Angeboten

Die Zustimmung in der Bevölkerung zu inklusiven Kita-, Schul- und Freizeitangeboten ist hoch. Das zeigt eine von Aktion Mensch in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage. Von den Eltern befürworten diejenigen von Kindern ohne Behinderung inklusive Angebote stärker als diejenigen von Kindern mit Behinderung.

Breite Zustimmung finden inklusive Freizeitangebote für Kinder: 86 Prozent der Befragten befürworten sie  –  Eltern von Kindern mit Behinderung zeigten sich mit 80 Prozent Zustimmung etwas zurückhaltender.

Den gemeinsamen Kita- oder Kindergartenbesuch von Kindern mit und ohne Behinderung befürworten 81 Prozent  –  Eltern von Kindern mit Behinderung sind zu 75 Prozent dafür, Eltern nichtbehinderter Kinder zu 85 Prozent.

Eine schulische Inklusion befürworten in der Gesamtbevölkerung 74 Prozent. Bei den Eltern von Kindern ohne Behinderung sind es 77 Prozent, bei den Eltern von Kindern mit Behinderung 73 Prozent. Die Ablehnung ist im Vergleich zu anderen Lebensbereichen hier am deutlichsten: 22 Prozent der Eltern von Kindern mit Behinderung bewerten Inklusion in der Schule kritisch, bei den Eltern nichtbehinderter Kinder sind es 17 Prozent.

Der Wunsch nach Inklusion ist für die meisten Kinder mit und ohne Behinderung in ihrem Alltag nicht verwirklicht. Nur knapp ein Drittel aller Eltern bestätigt, dass ihre Kinder ihre Freizeit mit Kindern mit und ohne Behinderung verbringen. Ähnlich sieht es im Bildungsbereich aus: 36 Prozent der Eltern von Kindern mit und ohne Behinderung geben an, dass ihre Kinder hier Kontakt zu Kindern mit und ohne Behinderung haben.

Andererseits gaben weniger als zehn Prozent der Eltern von Kindern mit Behinderung an, dass ihre Kinder in Schule und Freizeit ausschließlich Kontakt zu anderen Kindern mit Behinderung haben.

Gut ein Fünftel (21 Prozent) der Eltern sagte, keine Informationen zu haben über Angebote in ihrer Umgebung, bei denen Kinder mit und ohne Behinderung zusammenkommen können.


Info:

Weitere Ergebnisse der Umfrage unter www.aktion-mensch.de/newsfeed/umfrage-5-mai-2018.html

Repräsentative Befragung zur Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderungen

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) lässt durch das Institut für angewandte Sozialwissenschaft die erste bundesweit repräsentative Befragung zur Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderungen in Deutschland durchführen. Bis 2021 soll die Auswertung der erhobenen Daten abgeschlossen sein. Sie sollen als Grundlage zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention dienen. "Zur Verbesserung unserer Angebote wollen wir genauer wissen, was Menschen mit Behinderungen hilft und was sie behindert", erklärt Kerstin Griese, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales. Die Fragen, denen nachgegangen werden soll, lauten zum Beispiel: Kommen vorhandene Hilfsangebote an? Wie steht es um die Teilhabe am Leben, wenn die Gesundheit beeinträchtigt ist? Was behindert, was hilft? Wie sieht es finanziell aus, wenn eine Behinderung eingetreten ist? Entspricht die Wohnung den geänderten Bedürfnissen? Ist angemessene gesundheitliche Versorgung erreichbar?

16.000 Menschen mit Behinderungen sollen befragt werden. Eine Vergleichsgruppe mit 5000 Menschen ohne Behinderung wird zu den gleichen Themen befragt. Einbezogen werden auch 6000 Menschen, die in Einrichtungen leben oder Kommunikationseinschränkungen haben.

Rentenausweis jetzt barrierefreier

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) stellt den über 20 Millionen Rentnern einen neuen Ausweis aus, der barrierefreier sein soll als der alte. Es handelt sich um einen folienverstärkten Papierausweis im Scheckkartenformat, mit dem die Inhaber Vergünstigungen erhalten, etwa bei kulturellen Veranstaltungen. Für den neuen Ausweis wurden kontrastreiche Schriften verwendet, und außer dem Logo der DRV gibt es keine grafischen Elemente. Im Juli wurde der neue Ausweis einmalig mit der sogenannten Rentenanpassungsmitteilung an rund 20 Millionen Rentner verschickt. Menschen mit Seheinschränkung wird auf Wunsch jedes Jahr ergänzend zur regulären Rentenanpassungsmitteilung eine barrierefreie Braille- oder eine CD-ROM zugesandt. Diesem gesonderten Versand wird eine Ausweishülle beigefügt, die in Brailleschrift den Hinweis "RA" für Rentenausweis trägt.

Ständige Ausstellung zum Thema Älterwerden

Zwei Erlebnisausstellungen gibt es in der Hamburger Speicherstadt bereits: "Dialog im Dunkeln" und "Dialog im Stillen". Jetzt wurde eine dritte ständige Erlebnisausstellung mit dem Titel "Dialog mit der Zeit" eröffnet. Sie zeigt Besuchern aller Altersgruppen Aspekte des Älterwerdens auf. Welche Herausforderungen erwarten ältere Menschen, und welche Chancen bietet das Älterwerden? Diesen Fragen widmet sich die Ausstellung. Die Besucher können testen, wie es ist, mit schweren Beinen eine Treppe hinaufzugehen oder wie man mit eingeschränktem Orientierungssinn ein Fluggate findet. Und sie erleben einen kurzen Moment der Realitätsverschiebung und Demenz.

38 eigens ausgebildete Senior-Guides führen die Besucher rund eine Stunde lang durch den interaktiven Erlebnisparcours. Die Ausstellungsbegleiter sind zwischen 70 und 83 Jahre alt. Sie geben an sieben Themenstationen Einblicke ins Altern und in die Erlebniswelt älterer Menschen. Den respektvollen Umgang mit älteren Menschen zu fördern, ist ein Ziel der Ausstellung.


Info:

Ausstellung "Dialog mit der Zeit", Dialoghaus Hamburg, Alter Wandrahm 4 (Speicherstadt), Hamburg, Geöffnet montags bis samstags sowie an Feiertagen.

Ticketbestellung unter
Tel.: 040 / 30 96 34-0 oder
www.dialog-in-hamburg.de


Dazu ein Bild: Ein junger Mann hält einen Telefonhörer in der Hand; eine ältere Frau neben ihm will ihm offenbar einen Hinweis geben und tippt auf ihre Hand. In der Ausstellung "Dialog mit der Zeit" können Besucher probieren, wie es ist, mit eingeschränktem Hörvermögen zu telefonieren.

Blindenzentrum in Tibet geschlossen

Das von der Deutschen Sabriye Tenberken gegründete Blindenzentrum in Tibet ist von den chinesischen Behörden geschlossen worden. Die Schülerinnen und Schüler sollen auf verschiedene Schulen für behinderte Kinder verteilt worden sein. In einem ARD-Interview hatte Tenberken vor einem Jahr die Befürchtung geäußert, dass sie dort nicht in Blindentechniken geschult und außer Chinesisch keine weiteren Sprachen lernen würden. In dem Blindenzentrum in Tibet hatten sie auch Englisch gelernt. Einen Grund für das Aus der Schule nach 19 Jahren haben die Behörden Tenberken zufolge nicht genannt. "Wir bedauern diese Entwicklung", erklärt DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke. "Für uns ist das Engagement von Sabriye Tenberken unverändert beispielhaft dafür, wie eine selbst blinde Frau anderen blinden Menschen ein Vorbild sein und ihnen helfen kann."

Neuer Name für Bayerische Hörbücherei

Die Bayerische Blindenhörbücherei hat ihren Namen geändert und heißt von nun an Bayerische Hörbücherei für Blinde, Seh- und Lesebeeinträchtigte. Damit soll deutlich werden, dass zum Nutzerkreis neben blinden Menschen auch solche gehören, die von einer Seh- oder Lesebeeinträchtigung betroffen sind. Die Hörbücherei will in den kommenden Jahren verstärkt mit den örtlichen Bibliotheken in Bayern zusammenarbeiten, damit Menschen, die im fortgeschrittenen Alter von einer Seh- oder Lesebeeinträchtigung betroffen sind, zeitnah und unbürokratisch Hörer der Bayerischen Hörbücherei werden können. Ihr Gesamtbestand umfasst 37.720 Titel im MP3-fähigen DAISY-Format. Die Zahl der Hörer liegt bei 5676.

Die Bayerische Hörbücherei für Blinde, Seh- und Lesebeeinträchtigte feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. Sie wird ihr Angebot unter anderem am 27. September im Bayerischen Rundfunk bei einer Veranstaltung zum Wert des Hörens präsentieren.


Info:

Weitere Infos unter www.bbh-ev.org

Projekte

Projekt "TOHR": Mehr Audio-Reportagen bei Veranstaltungen

Für Fußballfans mit Seheinschränkungen werden Fußballspiele bereits oft live im Stadion von Reportern beschrieben. In Zukunft soll es mehr Audio-Reportagen für blinde und sehbehinderte Menschen bei sportlichen und kulturellen Ereignissen geben  –  das ist das Ziel des auf mindestens drei Jahre angelegten Projekts "TOHR (sprich: Tor)  –  Zentrum für Sehbehinderten- und Blindenreportage in Gesellschaft und Sport". Verwaltet wird TOHR von AWO-Passgenau, einem Verein der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Das Projekt soll dafür sorgen, dass Reportagen für blinde und sehbehinderte Menschen dort angeboten werden, wo Bedarf besteht, zum Beispiel bei größeren Wettbewerben wie der Handball-WM 2019 in Deutschland, dem Reitturnier CHIO in Aachen und kulturellen Veranstaltungen. Doch auch Rand- und Trendsportarten sollen berücksichtigt werden.

Die Projektmitarbeiter wollen eng mit den schon in Fußballstadien tätigen Reportern zusammenarbeiten. Es gibt Schulungen, die jedoch im Moment noch einen starken Fußballbezug haben. Die Reporter sollen auch an andere Sport- und Kulturveranstaltungen vermittelt werden; zudem will man neue Reporter gewinnen.

Vereine, Organisationen und Verbände können sich für Veranstaltungen, für die sie Reporter für eine Live-Audiodeskription suchen, an die Mitarbeiter von "TOHR" wenden. Auch Fragen rund um Reportagen für seheingeschränkte Menschen beantworten die Mitarbeiter.


Info:

Infos und Kontakt:
E-Mail: t_ohr@awo-passgenau.de
www.awo-passgenau.de


Dazu ein Bild: Szenenbild Audiodeskription: Verteilt über zwei Reihen in einem Stadion sitzen blinde und sehbehinderte Fußballfans mit Kopfhörern. Ein junger Mann, ebenfalls mit Kopfhörern, beschreibt über ein Mikro den Spielverlauf.

Projekt "iBob" um Weiterbildungsplattform erweitert

Das Projekt "iBob  –  inklusive berufliche Bildung ohne Barrieren" widmet sich der Verbesserung der Voraussetzungen für die Teilnahme blinder und sehbehinderter Erwerbstätiger an beruflichen Weiterbildungen. Es ist angesiedelt beim Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS). Nun erweitert iBob sein Angebot um eine barrierefreie Weiterbildungsplattform.

Über die Plattform können sich blinde und sehbehinderte Menschen über Weiterbildungen, Beratungsangebote, Fördermöglichkeiten und Schulungen informieren. Institutionen, Bildungsanbieter, Arbeitgeber, Mitarbeiter von Arbeitsagenturen und Jobcentern können ihre Angebote auf der Plattform Menschen mit Seheinschränkungen bekanntmachen. Themen wie Barrierefreiheit und Schulungsmöglichkeiten für Bildungsanbieter runden das Angebot ab.

Die Palette der Bildungsangebote reicht von Computer und Technik über Gesellschaft, Politik und Gesundheit bis zu Soft Skills, Sprachen und Wirtschaft. Zu jedem Angebot sind detaillierte Informationen verfügbar.


Info:

Mehr Infos unter weiterbildung.dvbs-online.de

Sport

Blindentennis: Sieger der 1. Nationalen Meisterschaften

Erst vor zwei Jahren ist Blindentennis als Sport in Deutschland angekommen. Jetzt gab es im Juni in Löhne in Westfalen die 1. Nationalen Blindentennis-Meisterschaften.

Um die Titel in den verschiedenen Klassen rangen 25 Teilnehmer. Es siegten: Melissa Diekmann (Offene Klasse, Löhner TC), Charlotte Schwagmeier (B3, Löhner TC), Katharina Kühnlein (B2, TC Weiden Köln), Bianka Graeming (B1, BG Steglitz Berlin), Erdin Ciplak (B2, BSG Justiz Hamburg), Bastian Kaller (B1, Löhner TC).

Veranstaltet wurde das Turnier vom Projekt "Tennis für Alle" der Gold-Kraemer-Stiftung und der Blindentennis-Initiative "Feel the Sound"; ausgerichtet wurde es vom Löhner Tennis Club. Kooperationspartner waren der Deutsche Tennis Bund, der Deutsche Behindertensportverband und der DBSV.

Goalball-WM: Deutschland ist Vize-Weltmeister

Bei der Goalball-Weltmeisterschaft im schwedischen Malmö errang die deutsche Goalball-Nationalmannschaft die Silbermedaille  –  und sicherte sich damit das Ticket nach Tokio zu den Paralympischen Spielen 2020. Es ist die erste Medaille bei einer Goalball-WM für die deutschen Herren seit 28 Jahren. Zehn Spiele in sechs Tagen absolvierte das deutsche Team. Es ließ Paralympics-Sieger Litauen hinter sich und bezwang mit den USA den Silbermedaillengewinner von Rio. Nur der amtierende Weltmeister Brasilien zeigte Michael Feistle, Oliver Hörauf, Thomas Steiger und Co Grenzen auf  –  in der Vorrunde (3 : 6) und beim 3 : 8 im Finale.

"Wir haben uns als Team perfekt ergänzt und einige Ausrufezeichen gesetzt, etwa beim 13 : 7 gegen die USA, beim 14 : 4 gegen den Iran und beim 8 : 0 gegen China", sagte Michael Feistle nach dem Turnier. "Die Medaille um den Hals ist groß und schwer, aber sie fühlt sich verdammt gut an." Und mit Blick auf die Paralympics meinte er: "Die Vorfreude ist schon jetzt riesig."


Dazu ein Bild: Die deutsche Goalball-Nationalmannschaft bei der WM in Malmö: Die Spieler tragen die Silbermedaille an einem Band um den Hals. Auf ihren Trikots steht "Germany".

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sechs Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern): Hotel mit ca.50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein): Hotel mit ca.50 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt): Pension mit ca.30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen): Pension mit ca.20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen): Pension mit ca.20 Betten
  • Saulgrub (Bayern): Hotel mit ca.90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

"Man muss an seine Träume glauben"

Als Koch wollte er die Küchen der Welt kennenlernen, doch dann erblindete er kurz nach seiner Ausbildung. Marcel Heim ließ sich davon nicht unterkriegen, machte eine Umschulung  –  und kehrte zurück an den Herd. Doch diesmal als sein eigener Chef: Er gründete ein Event-Restaurant und bietet außer Essen in der Dunkelheit auch Workshops zum Thema Blindheit, Blindenfußball und ein Tanzcafé an.

Von Marcel Heim  


Als ich vor zwölf Jahren meine Ausbildung zum Koch abgeschlossen hatte, habe ich zu meinem Chef gesagt: "Ich bleibe noch diese Saison, aber dann geht's zehn Jahre auf Reisen." Ich wollte als Koch in verschiedenen Ländern arbeiten, die Welt bereisen. Es war das Schlimmste für mich, dass ich mir diesen Traum nicht erfüllen konnte. Denn kurz darauf bin ich innerhalb von fünf, sechs Monaten durch Lebersche Hereditäre Optikus-Neuropathie, kurz LHON, erblindet. Bis zu meinem 20. Lebensjahr konnte ich normal sehen; für den Führerschein hätte ich keine Brille benötigt. In meiner Familie haben auch Bruder, Onkel und Oma LHON, jedoch alle mit einem anderen Verlauf.

Nach der Diagnose stand ich noch ein dreiviertel Jahr als stellvertretender Küchenchef in einer Großküche; dann habe ich im Berufsförderungswerk Würzburg eine Grundreha absolviert und umgeschult zum Informatiker. Als blinder Koch zu arbeiten, funktioniert nur mit einem richtigen Team. Irgendwo, irgendwie hätte es vielleicht auch als angestellter Koch geklappt, aber ich habe einen hohen Anspruch, und es war nicht mein Ziel, in einer kleinen Küche zu arbeiten.

Die Umschulung habe ich durchgezogen, aber mit Behinderung einen Job zu finden, ist äußerst schwierig. Ich hatte erst mal nichts. Zufällig kam ich in dieser Zeit nach Bad Homburg bei Frankfurt. In Frankfurt gibt es das Dialog-Museum, in dem die Besucher in dunklen Räumen Alltagssituationen erleben. Dort war ich dreieinhalb Jahre tätig, in den letzten zwei Jahren als Teamleiter. Ich hatte zuvor im Rahmen eines Projekts ein Konzept für Blindenfußball mitentwickelt; die Sportart sollte Schülern vermittelt werden. Dabei habe ich gemerkt, wie schön und wichtig es ist, Menschen Behinderungen näherzubringen, egal welche  –  am besten an Kinder und Jugendliche, weil die das noch ganz anders aufnehmen als Erwachsene. Darum habe ich neben der Tätigkeit im Dialog-Museum ein Konzept für ein Event-Restaurant entwickelt, bei dem die Vermittlung des Themas Blindheit und Sehbehinderung eine Rolle spielte. Irgendwann habe ich es gewagt, mich selbstständig zu machen und mein Restaurant "RealBlind" gegründet.


Kommunikationstraining im Dunkeln

Der erste Standort war in Mainz, aber wir sind dort im wahrsten Sinne des Wortes abgesoffen. Es gab einen Abwasserschaden, und es dauerte mehr als ein halbes Jahr, bis wir neue Räume fanden. Das "RealBlind" befindet sich nun in Gernsheim, zwischen Frankfurt und Mannheim. Hier kann man an vier Tagen in der Woche im Dunkeln essen; außerdem bieten wir unser Kommunikationstraining im Dunkeln "Gemeinsam ans Ziel kommen" an sowie im Hellen einen Workshop zum Thema Blindheit, ebenso Blindenfußball, und jeden Freitag und Samstag öffnet das "RealBlind"-Tanzcafé. Mein neues Projekt "Dunkelcafé" für Schüler soll nach den Sommerferien starten.

Ein Unterschied zwischen einer herkömmlichen professionellen Küche und der des "RealBlind" ist, dass ich gemeinsam mit meiner Assistentin einkaufen gehe. Den Händlern auf dem Markt und dem Großmarkt habe ich gesagt: "Gebt mir einmal schlechte Ware, dann bin ich nicht mehr bei euch." Vieles kann ich riechen oder fühlen. Die Waren räume ich selbst in der Küche aus, so weiß ich genau, wo ich welchen Artikel finde. Zum Schneiden und Kochen verwende ich keine besonderen Hilfsmittel, im Gegenteil, ich verwende nach wie vor meine scharfen Profimesser. Blind zu kochen ist keine Kunst, erst recht nicht, wenn man es gelernt und das Gespür dafür entwickelt hat. Was ich nicht mehr so gut kann, ist Fleisch parieren, also Sehnen, Haut und Fett entfernen. Dafür benötige ich mehr Zeit und habe oft mehr Abfälle durch das Abschneiden, aber man kann sie ja noch anderweitig verwenden.

Als Leiter des Restaurants mache ich alles. Ich putze die Küche, bereite alles vor, koche, decke die Tische ein, begrüße die 20 bis 24 Gäste, die im Dunkeln essen möchten, und serviere ihnen die Speisen. Es ist einzigartig, dass es mit mir sowohl einen blinden Koch als auch eine blinde Bedienung gibt. Es schafft eine andere Atmosphäre, wenn nur einer mit allen Gästen redet, als wenn vier Leute mit einzelnen Gruppen reden. Beim Tanzcafé lege ich Musik auf, bin für die Gäste da, und wenn viel an der Theke los ist, helfe ich da aus.


Workshops für Schulklassen

Es gibt auch zwei Festangestellte und ein paar Honorarkräfte  –  meine betriebliche Assistentin kümmert sich um Aufgaben im Büro und unterstützt mich bei allen möglichen optischen Sachen. Wenn im Dunkeln gegessen wird, kommt eine Küchenhilfe. Sie richtet mit mir gemeinsam die Speisen auf den Tellern an, während ich die Gäste mit Getränken versorge und Fragen zum Thema Blindheit, Sehbehinderung und Dunkelheit beantworte.

Ich biete auch Workshops an, zum Beispiel für Schulklassen, um Sehenden Blindheit und Sehbehinderung näherzubringen. Ich lasse mich von den Kindern oder Jugendlichen führen, wie sie meinen, dass sie zu führen haben. Dann zeige ich ihnen, wie es richtig geht. Auch einen Führhund und ein paar Hilfsmittel habe ich dabei. Die Teilnehmer fragen alles Mögliche, etwa, ob ich eine spezielle Wohnung brauche, ob ich fernsehe, wie ich mich rasiere, einkaufe und vieles mehr.


"Ich kämpfe und gebe nicht auf"

Mein Erfolgsrezept: Man darf sich niemals hängenlassen und muss an seine Träume glauben. Nur so konnte ich mir meinen Traum vom eigenen Restaurant erfüllen trotz  –  meines Handicaps. Es gibt auch Phasen, in denen ich mit meiner Blindheit hadere. Wenn ich nur daran denke, was ich handwerklich alles machen muss! Wenn ich sehen könnte, hätte ich das ruckzuck erledigt; so dauert es um einiges länger. Aber ich habe die Erkrankung von Anfang an akzeptiert, auch dadurch, dass sie in der Familie bekannt ist und ich wusste, das Leben kann weitergehen, solange ich kämpfe. Das ist meine Einstellung: Ich kämpfe weiter und gebe nicht auf.

Marcel Heim (33) lebt in Gernsheim.


Info:

Mehr Infos zum Restaurant "RealBlind" unter https://realblind.jimdo.com


Protokoll: Ute Stephanie Mansion  



Kurzinfo: Sichtweisen  –  Das Magazin zum Hören, Fühlen und Sehen

Wussten Sie, dass die "Sichtweisen" in drei Formaten erscheinen? Sie können nach Belieben wählen, wie Sie das Mitgliedermagazin des DBSV erhalten möchten: als sehbehindertengerechte Printausgabe, in Punktschrift zum Lesen mit den Fingern oder zum Hören auf der DAISY-CD "DBSV-Inform", die zusätzlich die Hörmagazine der DBSV-Landesvereine enthält.

Fordern Sie beim DBSV ein Probeexemplar an:

Petra Wolff
Tel.: 0 30 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Service:

Chancengleichheit juristisch verteidigt

Ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts könnte ein wichtiger Schritt in Richtung Chancengleichheit für Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben sein: Das Gericht gab einem Kläger recht, der eine Festanstellung aufgab und für seine neue selbstständige Tätigkeit eine Arbeitsassistenz beantragte. Diese war ihm zunächst verweigert worden.

Von Dr. Michael Richter  


Mit der Einführung des Anspruchs auf selbstorganisierte Arbeitsassistenz  –  im Rahmen des Inkrafttretens des Sozialgesetzbuchs (SGB) IX 2001  –  schien der Anspruch von Menschen mit einer Behinderung auf Arbeitsassistenz geklärt zu sein  –  verbindlich geregelt in § 102 Abs. 4 SGB IX. Zufällig musste ich zu diesem Zeitpunkt eine Hausarbeit für die Zulassung zur Promotion verfassen, wählte das Thema "Praktische Probleme bei der Umsetzung des Anspruchs auf Arbeitsassistenz" und wäre damals nie auf die Idee gekommen, dass die Rechtsnatur des Anspruchs streitig sein könnte und erst 17 Jahre später endgültig geklärt würde.

In diesen 17 Jahren lagen Fälle von Missbrauch dieses Anspruchs, teilweise unverständliche Rechtsprechung, um Missbrauchstendenzen entgegenzutreten, Lichtblicke und ungenutzte Chancen, durch eine Arbeitsassistenz Menschen mit einer Behinderung die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Jedoch hat diese Zeit auch gezeigt, wie wichtig das Thema Arbeitsassistenz gerade für Menschen mit einer Seheinschränkung ist. In vielen Fällen hat ihnen die oben genannte Regelung ein reibungsloses Arbeiten ermöglicht.

In der Praxis hing viel vom Wohlwollen des zuständigen Integrationsamtes ab, wobei Menschen in einem klassischen Arbeitnehmerverhältnis mit durchschnittlicher Qualifikation in der Regel unproblematisch mit Arbeitsassistenz versorgt wurden. Menschen mit innovativen, selbstständigen oder außergewöhnlichen Tätigkeiten wurde dagegen seltener eine notwendige Arbeitsassistenz gewährt. Oft scheiterte daran sogar ihre Erwerbstätigkeit.

Ein solcher Fall lag auch dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 23. Januar 2018 zugrunde (Az.: G 5 C 9.1)  –  6. Der blinde Kläger begehrte die Übernahme der Kosten einer Arbeitsassistenz. Er stand seit 2000 als Beamter im Dienst des luxemburgischen Staates. Bis 2013 reduzierte er schrittweise diese Tätigkeit auf die Hälfte der Arbeitszeit, um daneben eine von ihm 2008 gegründete Firma zu betreiben. Das zuständige Integrationsamt lehnte den Antrag ab. Begründung: Die Kostenübernahme diene dem Abbau der Arbeitslosigkeit, der Kläger sei aber nicht arbeitslos, sondern als Beamter ins Arbeitsleben integriert.


Anspruch auf Kostenübernahme ist keine Ermessenssache

Das Oberverwaltungsgericht Schleswig-Holstein hatte die Berufung des Klägers mit der Begründung zurückgewiesen, dass die Leistungen des SGB IX die Teilhabe am Arbeitsleben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglichen, erleichtern oder sichern sollten. Der Kläger sei durch seine Tätigkeit als Beamter in Luxemburg aber bereits hinreichend in das Arbeitsleben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eingegliedert. Aus der freiwilligen Reduzierung dieser Tätigkeit könne nicht folgen, dass die Eingliederung nachträglich wieder entfalle.

Klarstellend entschied das Bundesverwaltungsgericht jetzt für den Kläger und führte sinngemäß aus: Als Rechtsgrundlage für den geltend gemachten Anspruch auf Übernahme der Kosten für eine notwendige Arbeitsassistenz kommt bis zum 31. Dezember 2017 § 102 Abs. 4 SGB IX alte Fassung und für die Zeit danach § 185 Abs. 5 SGB IX neue Fassung in Betracht. Nach diesen Vorschriften haben schwerbehinderte Menschen Anspruch auf Übernahme der Kosten einer notwendigen Arbeitsassistenz. Diese Vorschrift begründe einen nicht im Ermessen der Behörde stehenden Anspruch auf Kostenübernahme. Die "Notwendigkeit" der Arbeitsassistenz sei nicht deshalb zu verneinen, weil der schwerbehinderte Mensch bereits einer anderen Teilzeitbeschäftigung nachgehe. Dem Anspruch auf Kostenübernahme könne auch nicht entgegengehalten werden, dass der schwerbehinderte Mensch den Umfang seiner bereits bestehenden Beschäftigung freiwillig reduziert habe, um der anderen Erwerbstätigkeit, für die er die Arbeitsassistenz benötigt, nachgehen zu können. Die Kosten einer notwendigen Arbeitsassistenz würden als begleitende Hilfen im Arbeitsleben übernommen.

In der Regel soll ein mehrere Jahrzehnte währendes Arbeitsleben durch die Hilfe begleitet werden, daher ermögliche das Gesetz nicht nur eine punktuelle Unterstützung des schwerbehinderten Menschen (etwa zur Überwindung von Arbeitslosigkeit), sondern darüber hinaus eine länger andauernde, unter Umständen sogar permanente Hilfe. Im modernen Arbeitsleben könne nicht davon ausgegangen werden, dass jemand während des gesamten Erwerbslebens derselben Tätigkeit nachgehe oder denselben Beruf ausübe.

In die gleiche Richtung wiesen die oben erwähnten Paragrafen 102 und 185: Demnach soll die von den Integrationsämtern durchgeführte begleitende Hilfe im Arbeitsleben bewirken, dass schwerbehinderten Menschen in ihrer sozialen Stellung nicht absinken. Vielmehr sollen sie auf Arbeitsplätzen beschäftigt werden, auf denen sie ihre Fähigkeiten und Kenntnisse voll verwerten und weiterentwickeln können sowie durch Leistungen der Rehabilitationsträger und Maßnahmen der Arbeitgeber befähigt werden, sich am Arbeitsplatz und im Wettbewerb mit nichtbehinderten Menschen zu behaupten. Die Maßnahmen zielten somit auch darauf ab, dem schwerbehinderten Menschen eine vollständige Umsetzung seiner vorhandenen Fähigkeiten und Kenntnisse im Erwerbsleben zu ermöglichen und diese weiterzuentwickeln. Dem liegt das Verständnis eines Menschen zugrunde, bei dem sich auch im Beruf die Persönlichkeit entfalte und der seine Arbeitskraft hierfür einsetze. Deshalb sei es grundsätzlich Sache des schwerbehinderten Menschen zu entscheiden, welchem Beruf er nachgehe, ob er diesem seine Arbeitskraft vollumfänglich widme oder ob er sie anteilig für mehrere Erwerbstätigkeiten einsetze. Ebenso könne er selbst entscheiden, ob er eine Vollzeit- oder Teilzeitbeschäftigung ausübe.

Diese Auslegung entspräche auch dem in Artikel 27 der UN-Behindertenrechtskonvention zum Ausdruck kommenden Menschenbild und dem dort niedergelegten Recht auf Arbeit  –  unter anderem das Recht, diese frei zu wählen. Die UN-Behindertenrechtskonvention sei seit dem 1. Januar 2009 als innerstaatliches Recht im Rang einfachen Bundesrechts anzuwenden und könne als Auslegungshilfe für die Bestimmung und den Inhalt der Grundrechte und des einfachen Gesetzesrechts herangezogen werden.


Erwerbstätige entscheiden frei, wie sie ihre Arbeitskraft aufteilen

Nichtbehinderten Menschen stehe es frei zu entscheiden, wie sie ihre Arbeitskraft einsetzen. Sie können nach eigenem Gutdünken darüber befinden, welchen Beruf sie ergreifen wollen, ob sie diesem ihre Arbeitskraft voll widmen oder sie anteilig auf mehrere Erwerbstätigkeiten aufteilen. Für schwerbehinderte Menschen könne dementsprechend nichts anderes gelten.

Eine andere Sichtweise würde das Gebot der Chancengleichheit nicht hinreichend beachten. Dies würde dazu führen, einem schwerbehinderten Menschen, der einen Arbeitsplatz habe, der seinen Kenntnissen und Fähigkeiten entspreche und für den er keine Arbeitsassistenz beanspruche, generell den freiwilligen Wechsel des Arbeitsplatzes zu verwehren  –  auch wenn der neue Arbeitsplatz ebenfalls seinen Kenntnissen und Fähigkeiten entspreche, er aber dafür eine Arbeitsassistenz bräuchte. Nicht beachtet würde bei dieser Sichtweise auch der allgemein bekannte Umstand, dass in der modernen Arbeitswelt ein freiwilliger Wechsel des Arbeitsplatzes oder des ausgeübten Berufs im Laufe eines Erwerbslebens durchaus üblich sei. Konsequenterweise wäre dann auch bei erster Aufnahme einer Erwerbstätigkeit durch einen schwerbehinderten Menschen, für die er auf eine Arbeitsassistenz angewiesen ist, zu prüfen, ob er nicht auf eine Tätigkeit ohne Arbeitsassistenz verwiesen werden kann, wofür allerdings eine Rechtsgrundlage nicht ersichtlich sei.

Bemerkenswert deutliche Worte des Bundesverwaltungsgerichts. Was dieses Urteil aber für die Bewilligungspraxis heißt, was es heißen könnte und welche Veränderungen sich hieraus ergeben könnten, zum Beispiel für die Anwendungen der Empfehlungen der Integrationsämter für die Genehmigung von Arbeitsassistenz, werde ich im nächsten Heft darlegen.

Dr. Michael Richter, Geschäftsführer der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen", hat den Kläger vor dem Bundesverwaltungsgericht juristisch vertreten.


Dazu ein Bild: Ein Mann an einem Schreibtisch dreht sich nach hinten, offenkundig, um Kontakt aufzunehmen zu einer Frau, die links steht und von hinten zu sehen ist.



Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH wird vom DBSV und anderen Partnern unterhalten. Die Beratung wird in der Regel von behinderten Juristen durchgeführt und ist für Mitglieder der DBSV-Landesvereine kostenfrei.

Geschäftsstelle Marburg
Tel.: 0 64 21 / 9 48 44-90 oder -91

Niederlassung Berlin
Tel.: 0 30 / 91 20 30 91

E-Mail: kontakt@rbm-rechtsberatung.de

www.rbm-rechtsberatung.de

Medien:

Bücher

Cox oder Der Lauf der Zeit

Ein Buchtipp von Gabi Schulze, Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)


Alister Cox, Mitte des 18. Jahrhunderts berühmter Londoner Uhrmacher und Automatenhersteller, wird vom chinesischen Kaiser eingeladen. Er soll für ihn ganz besondere Zeitmesser bauen. Nach ihrer Ankunft lernen Cox und seine Gefährten die strengen Verhaltensregeln in der Verbotenen Stadt kennen. Sie erfahren, dass der Kaiser nicht nur Herrscher über das Land und seine Untertanen ist. Er sieht sich vor allem als Herrscher über die Zeit, als allmächtiger Gottkaiser Chinas. Nach der Kindheits- und Sterbeuhr gibt er bei Cox eine Uhr für die Ewigkeit in Auftrag  –  eine Uhr, die die Unendlichkeit misst. Cox weiß, dass das für ihn und seine Freunde das Todesurteil bedeutet: Zum einen gibt es kein Perpetuum mobile, und zum anderen würde so eine Ewigkeitsuhr, wenn es sie gäbe, die Göttlichkeit des Kaisers verspotten. Cox sucht nach einem Weg, wie er seinen Kopf aus der Schlinge ziehen kann.

Ein meisterhafter Roman, in dem der Autor von zwei unterschiedlichen Kulturen erzählt, die aufeinandertreffen, von der unsterblichen Kraft der Kunst und der Sterblichkeit des Menschen.

Christoph Ransmayr: Cox oder Der Lauf der Zeit
Braille-Kurzschrift (3 Bände)
Preis: 36 Euro

Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13-119
E-Mail: verkauf@dzb.de
Auch als Leihtitel verfügbar

Lichter als der Tag

Ein Buchtipp von Claudia Gosen, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Raimund Merz und seine Frau Floriane kennen sich schon seit ihrer Kindheit. Über mehrere Lebensstationen in verschiedenen Städten leben sie nun mit ihren beiden Töchtern Linda und Priska in Hamburg. Floriane arbeitet als Kieferchirurgin, Raimund ist Angestellter bei der Wochenzeitschrift "Der Tag". Das hört sich zunächst nach einer glücklichen Beziehung an. Doch Raimund begreift während einer flüchtigen Begegnung im Hamburger Hauptbahnhof, dessen leuchtendes, warmes Licht ihn fasziniert und alte Wunden aufreißt, dass er jahrzehntelang ein "falsches" Leben geführt hat. Entschlossen macht er sich auf die Suche nach dem "richtigen" Leben. Immer wieder begleitet ihn dieses ersehnte Licht und ein Gemälde, das schöner nicht sein könnte.

Mirko Bonné: Lichter als der Tag
DAISY-CD (10:10 Stunden)
Sprecherin: Ulrike Knobloch

Das Original

Ein Buchtipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


In einer spektakulären Aktion werden die handgeschriebenen Manuskripte von F. Scott Fitzgerald aus der Bibliothek der Universität Princeton gestohlen. Eine Beute von unschätzbarem Wert. Das FBI übernimmt die Ermittlungen, und binnen weniger Tage kommt es zu ersten Festnahmen. Ein Täter aber bleibt verschwunden und mit ihm die wertvollen Schriften. Dann gibt es endlich eine heiße Spur. Sie führt nach Florida, in die Buchhandlung von Bruce Cable, der sich unschuldig gibt. Und so heuert das Ermittlungsteam eine junge Autorin an, die sich gegen eine großzügige Vergütung in das Leben des Buchhändlers schleichen soll. Doch die Ermittler haben die Rechnung ohne Bruce Cable gemacht, der sein ganz eigenes Spiel mit ihnen treibt.

Die Liebeserklärung John Grishams an die Welt der Bücher und ihrer Autoren hat einen heiteren Grundton, der sich etwas von seinen vielen bekannten Justizthrillern abhebt. Ein schöner Sommerkrimi.

John Grisham: Das Original
DAISY-CD (11:35 Stunden)
Sprecher: Markus Launhardt


Dazu ein Bild: Das Cover zu John Grishams Roman "Das Original" zeigt Silhouetten von Palmen, Wasser im Vordergrund und ein paar Sonnenschirme im Hintergrund.



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden. Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Trump im Amt

Wo steuert die Präsidentschaft Donald Trumps hin? Welche Folgen birgt sie für uns? Der Journalist David Cay Johnston, einer der besten Kenner des amtierenden amerikanischen Präsidenten, zieht nach dem ersten Jahr mit Donald Trump eine düstere Bilanz: Die Lage der Wirtschaft ist desolat, die globale Sicherheit in permanenter Bedrohung, das Alltagsleben spürbar eingeschränkt. Ein schockierendes Buch, nicht nur über den Präsidenten und die amerikanische Gesellschaft, sondern auch über die Instabilität der politischen Weltlage. Unterhaltsamer als jede Tragikomödie!

David Cay Johnston: Trump im Amt
DAISY-CD (13:20 Stunden)
Sprecher: Peter Unglert
Preis: 39 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 089 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org

Hörfilme

Dieses bescheuerte Herz

Zwei Welten prallen aufeinander: In der einen lebt Lenny, der es liebt, jede Nacht zu feiern, mal eben einen teuren Wagen im Pool zu versenken und das Geld seines Vaters zu verschwenden. Er wohnt in dessen Villa und hält sich für einen Lebenskünstler. In der anderen Welt, einer Hochhaussiedlung in München, liegt der 15-jährige David im Bett und versucht zu atmen. David ist herzkrank, und ob er seinen 16. Geburtstag feiern wird, kann ihm niemand sagen. Eines Tages verpflichtet Lennys Vater seinen Sohn, sich um seinen Patienten David zu kümmern: Um bequem davonzukommen, hilft Lenny David erst einmal bei einfachen Dingen, die der Junge noch erleben möchte, zum Beispiel coole Klamotten kaufen. Schnell merkt er, dass Davids Leben an einem seidenen Faden hängt. Zu viel Verantwortung für den Lebemann Lenny! Außerdem will David Mädchen kennenlernen, sich verlieben  –  wie soll Lenny das organisieren? Aber da hängt er schon fest in einer Freundschaft, so ernsthaft, so intensiv, so ausgelassen, als gäbe es kein Morgen  –  und das gibt es ja vielleicht auch nicht.

Dieses bescheuerte Herz
Tragikomödie, Deutschland 2017
Regie: Marc Rothemund
Drehbuch: Maggie Peren, Andi Rogenhagen
Mit Elyas M'Barek, Philip Noah Schwarz, Nadine Wrietz
Als DVD und Blu-ray erhältlich

Anzeigen:

Hinweis:

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

Verschenke

Gebe deutsch-russisches Wörterbuch in 22 Bänden kostenlos ab.

Tel.: 05 51 / 5 07 88 51

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Olympus LS-14 Rekorder + Zubehör + Fernbedienung, kaum gebraucht, 130 Euro VB.

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Elektronische Lupe Compact 7 HD von Optelec; 2 Jahre alt; unbenutzt. VB 500 Euro. Bitte nachfragen unter

Tel.: 0 37 25 / 8 36 96.


iPhone 5S, 32 GB, Dezember 2015, sehr guter Zustand. Mit Handytasche, Kopfhörer (nicht Apple Original) und neuem Netzteil. 150 Euro VB.

Kontakt:
jochenberlin@web.de
(Betreff: iPhone)


Orcam MyReader 1.5 (neues Update mit Version 8). Das Gerät ist so gut wie neu, wurde nur dreimal genutzt. Verkaufspreis 2600 Euro.

Tel.: 0 61 42 / 92 96 61


Tandem Technobull, 21 Gänge, VB 1000 Euro. Villiger St. Bernardino Herrenrad, 7 Gänge, VB 300 Euro. Fahrradanhänger Wipo, 60 l, VB 50 Euro. Fahrradanhänger "Donkey" der Firma Winther, 65 l, VB 80 Euro. 4 Ortlieb Packtaschen (je 30 Euro), 1 Lenkertasche (20 Euro) und 1 Zeltroller (10 Euro), komplett VB 130 Euro.

Tel.: 0 61 01 / 98 28 98

Partnersuche

Ich bin vollblind, 39 Jahre alt, liebe Musik, Spazierengehen und Hörbücher hören. Ich bin spontan und sehr mobil. Ich suche eine Partnerin, die blind oder sehbehindert ist, 35-45 Jahre alt und bitte Nichtraucherin und Nichttrinkerin. Bitte melden unter

Handy-Nr.: 01 74 / 1 86 32 99


Er, 36, sucht liebe Partnerin mit Interesse an telefonieren, Musik hören, Mails schreiben und Chorgesang; zum Lachen und fröhlich sein; 35-50 Jahre; sehbehindert oder sehend; im Raum Vechta/Oldenburg.

Tel.: 01 60 / 93 45 85 30

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Telefonfachkraft für Dialogmarketing als Medizinproduktberater

Die Rayonex Biomedical GmbH (www.rayonex.de) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine blinde Telefonfachkraft für Dialogmarketing als Medizinproduktberater (m/w) im Home Office

Ihre Aufgaben:

  • Sie bringen neuen Kunden, in erster Linie Heilpraktiker und Ärzte, unser Konzept näher und verbinden dabei Beratungskompetenz und Abschlussstärke.
  • Sie betreuen unsere bestehenden Kunden mit Informationen sowie mit Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Regionalleitung.
  • Sie betreuen und organisieren Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte und Heilpraktiker in Zusammenarbeit mit Ihrem Regionalleiter/in.
  • Unser Angebot: Vollzeit-Anstellung

Bitte senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen nur per E-Mail unter Dirk-Rohloff@email.de

Ihr Ansprechpartner ist Dirk Rohloff und unter 0 53 39 / 9 28 90 98 telefonisch erreichbar.

Gewerbliche Anzeigen

IPD

Bei IPD erhalten Sie moderne Mobiltelefone mit konventioneller Telefontastatur und Sprachunterstützung

Das MiniVision besinnt sich auf die wesentlichen Funktionen, die ein Handy bieten sollte. Das Menü im Listenformat ist durch die Bedienung über ein Cursorkreuz sehr gut zugänglich. Das Richtige für alle Menschen, die ihr altes Talks-Handy vermissen.

Oder, wenn es etwas mehr sein darf, bietet das bewährte SmartVision 2 auf Android Basis weitere Funktionen, wie zu ,Bu , Texterkennung, Daisy-Player und Spracheingabe sowie die Unterstützung aller barrierefreien Android-Apps.

Beide Handys verfügen über eine Notruf-Funktion und Farberkennung. Die Sprachausgabe und die visuellen Unterstützungen können individuell an Ihre persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.

Interessiert?  –  Sprechen Sie uns an!


Tel.: 05 11 / 9 36 30 90
E-Mail: post@ipd.gmbh
Web: www.ipd.gmbh

Schottland-für-Alle

Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste


Bald ist der Sommer vorbei, aber auch der Herbst ist eine schöne Reisezeit. Drei Reisen möchten wir Ihnen besonders empfehlen: Rundreise durch Wales vom 1.-8. September, Irland von Dublin aus entdecken vom 23.-30. September oder Griechenland vom 6.-13. Oktober.

Ein erster Ausblick schon auf das kommende Jahr: Vom 9.-16. März reisen wir mit einer kleinen Gruppe nach Marokko  –  Casablanca  –  Rabat  –  Fes. Eine Übersicht aller Reisen finden Sie auf unserer Homepage www.schottland-fuer-alle.com.

Selbstverständlich planen wir aber auch eine Reise ganz nach Ihren Wünschen und Ideen überallhin.

Gerne stehen wir für weitere Infos per
E-Mail unter info@schottland-fuer-alle.com oder unter
Tel. 02 11 / 43 69 13 28 bzw. 00 44 / 18 63 76 60 10

zur Verfügung.

Com-M Communication + Marketing

Humanware BrailleNote Touch  –  der weltweit erste Google-zertifizierte Braille Organizer


BrailleNote Touch basiert auf einem Android Tablet und verfügt über einen Berührungsbildschirm, eine 8-Punkte Brailletastatur sowie eine Braillezeile mit Cursorrouting-Knöpfen, welche wahlweise 18 oder 32 Module enthalten kann.

Die Anwendungen Kontakte, E-Mail, Internet, Textverarbeitung, Terminplaner, Dateiverwaltung, Taschenrechner, DAISY-Player VictorReader, KNFB Reader und Braille Terminal wurden speziell an BrailleNote Touch angepasst und sind somit 100 % zugänglich. Weitere Apps können aus dem Google Play Store heruntergeladen werden. Der Datenaustausch mit anderen Geräten erfolgt entweder über die SD-Karte oder den USB-Anschluss. Auf dem Berührungsbildschirm kann, dank einer virtuellen Tastatur, geräuschlos Blindenschrift geschrieben werden. BrailleNote Touch ist der ideale mobile Begleiter für Schüler, Auszubildende und Berufsleute!


Achtung! Einführungsangebot!

Alle Geräte, welche bis zum 30.9.2018 bestellt werden, profitieren von einem Rabatt von 10 %. Unser Lieferpreis beinhaltet zudem max.4 Stunden Einweisung entweder bei uns oder via Skype.

Das Smartvision2 von Kapsys hat, wenige Monate nach Einführung, bereits viele Freunde gefunden. Kein Wunder, denn es ist ein modernes Smartphone auf Android 6 Basis, welches eine richtige, griffige Tastatur hat. Telefonnummern oder SMS-Nachrichten können getippt werden, so wie früher! Neun Kurzwahl-Nummern können direkt auf Tastendruck angerufen werden. Viele nützliche Apps, wie Farberkennung, Internetradio etc. sind bereits installiert. Spracheingabe ist ebenfalls möglich.


Com-M Communication + Marketing
Sonnenweg 4, 79737 Herrischried
Tel.: 0 77 64 / 93 33 70 0
Homepage: www.com-m.de

AASB Maria Seidling

Individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln seit über 30 Jahren.

  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: DAISY-Player, TextToMP3, Editor
        ab 2142,00 Euro
  • Spracheingabe Dragon Naturally Speaking
    Skripte für JAWS, Office und Lesephon®, jetzt mit Echo-Funktion, 2 Tage Schulung
         Preis auf Anfrage
  • Alva Braillezeilen, 40/80 Module auch als Kassenmodell
         Preis auf Anfrage
  • Screenreader JAWS mit Stimme Eloquence/Anna
         ab 1679,34 Euro
         Schülerpreis auf Anfrage
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
         Preis auf Anfrage

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Präqualifiziert für die Produktgruppe 07. Zertifizierter Fachhändler für Dragon Naturally Speaking speziell für Blinde. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

NEU IM SORTIMENT

  • Kennzeichnungs- und Taststock aus Leichtmetall 112 cm
    Ein Kennzeichnungs- und Taststock ist hauptsächlich für stark sehbehinderte Menschen gedacht und unterstützt diese darin, sich z.B. innerhalb eines Gebäudes oder Raumes zu orientieren oder eine Bordsteinkante bzw. Treppe zu ertasten. Gleichzeitig ist er ein Signal für Auto- und Radfahrer, dass ein visuell eingeschränkter Fußgänger eine Straße überquert. Nach der Benutzung kann er zusammengeklappt und eingesteckt werden.
    • inkl. weißer Fingerspitze
    • Länge 112 cm, Material: Leichtmetall
    • 4-teilig zerlegbar
    • Farbe: Weiß, letztes Glied in Rot
    • schwarzer Gummigriff mit Schlaufe

Bestell-Nr.: V150  –  Preis: 19,90 Euro


Neue Natur-Entspannungs-CDs

Wie wäre es mit einem Spaziergang durch Dünen begleitet von Meeresrauschen oder einer Wanderung mit Rehen auf einer Waldlichtung oder der Besuch eines exotischen Konzerts im Dschungel? Entspannen Sie sich und lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf mit unseren neuen Natur-CDs.

  • Entspannung Natur
    • Im Reich der Tiere:
      Bestell-Nr.: S964  –  Preis: 9,90 Euro
    • Im tiefen Dschungel
      Bestell-Nr.: S965  –  Preis: 9,90 Euro
    • An der Küste
      Bestell-Nr.: S966  –  Preis: 9,90 Euro

FÜR WANDERFREUNDE EMPFEHLEN WIR

Wanderstock, weiß, mit Schaumstoffgriff, einzeln oder im Set Teleskop-Trekkingstock in Weiß mit angenehmem Schaumstoffgriff und breiter, elastischer Griffschlaufe. Zusammengeschoben hat der Stock eine Länge von 68 cm. Durch Ausziehen kann er stufenlos auf bis zu 140 cm verlängert werden. Am unteren Ende befinden sich ein Teller  –  ähnlich wie bei einem Skistock  –  und eine Hartgummikappe.
Durch Abziehen der Kappe kommt eine Hartmetallspitze zum Vorschein, die für vereiste Wege geeignet ist.

  • Bestell-Nr. Einzelartikel: V070  –  Preis: 55,00 Euro
  • Bestell-Nr. Set: V071  –  Preis: 105,00 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf Daisy-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren Onlineshop unter www.lhz-dresden.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.
Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de




Rückseite

Rund ums Auge gut beraten

Probleme mit dem Sehen? Wir sind für Sie da. Wir informieren und beraten zu Hilfsmitteln, rechtlichen Themen und vielen anderen Fragen rund ums Sehen.

Blickpunkt Auge finden Sie bisher in zwölf Bundesländern.


Regionale Kontaktstellen: www.blickpunkt-auge.de


Überregionaler Dienst: Tel.: 030 / 28 53 87-183

E-Mail: info@blickpunkt-auge.de


Blickpunkt Auge  –  Rat und Hilfe bei Sehverlust