Sichtweisen Ausgabe 05/2020

"Sichtweisen" – Heft 05/2020

Sichtweisen 05/2020

Inhalt

Impressum

Editorial

Werbeanzeigen:

Stellenanzeigen

Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Einfach SynPhon!

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Marland

Vanda Pharmaceuticals

Nikolauspflege

ProTak GmbH

RTB

Papenmeier Hotline Service

Im Gespräch:

"Auf keinen Fall ins Gesicht fassen"

DBSV-Nachrichten:

Selbsthilfe in Zeiten von Corona

Meldungen

Neues DBSV-Projekt zu Barrierefreiheit

Brailleschrift wird Immaterielles Kulturerbe

Deutscher Hörfilmpreis: Verleihung verschoben

Spendenkampagne für Tastbücher gestartet

Schreibwettbewerb zur Brailleschrift

SightCity abgesagt

Dokumentation der "Woche des Sehens" 2019 online

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema: Kriegsblind

Neue Palette an Berufen

Lobbyarbeit für die Mitglieder

Auszeichnung mit Nebenwirkung

Kurzinfo: Hörspielpreis der Kriegsblinden

Termine & Tipps:

Termine

Hinweis der Redaktion

Tagung "Barrierefreiheit für alle im öffentlichen Raum"

Internationales Leo Youth Camp

Umstieg auf Windows 10

Wandern, wo die Hexen tanzen

TanzIN-Festival 2020

Aufbauseminar Apple iPhone

Tipps

App Greta zu Hause nutzen

Tipps gegen den Lagerkoller im Forum OffSight

Neue Publikationen der BAGSO

Vogelstimmen erkennen

Forum:

Rätsel

Lösung des April-Rätsels

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Forschung

Uni sucht Mitwirkende für Studie

Glaukom: Gerät simuliert Seheinschränkungen

Gesellschaft

Corona: Hilfeprogramm der Aktion Mensch

Neues Verzeichnis zur Teilhabeforschung

Schreibwettbewerb zu "Licht und Schatten"

Tandem-Tour nach Tokio abgebrochen

Hamburger "Dialog im Dunkeln" vor dem Aus

Uni Köln: Internetseite mit persönlichen Berichten

Barrierefreiheit

Petition für Bahnfahrten ohne Anmeldung

Broschüre: "Bayern barrierefrei erleben"

AURA-Hotels  –  Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

"Jede Nacht war ich unterwegs"

Kurzinfo: Immer auf dem Laufenden mit dbsv-direkt

Service:

Informationen zu Corona

Kurzinfo: Die Internetadressen im Überblick

Notwendige Eingriffe

Medien:

Bücher

Désorientale

Es hört sich an wie eine Melodie

Teacher

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Ein neues Blau

Bayerische Hörbücherei bietet App an

Hörfilme

Die Agentin

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Partnersuche

Gewerbliche Anzeigen

Schottland-für-Alle

IPD

AASB Maria Seidling

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

DBSV: Augenblicke feiern


Titelbild:
Das Titelbild ist honiggelb. Darauf prangt, über drei Zeilen verteilt, in großer schwarzer Schrift der Titel "Sichtweisen"  –  die Buchstaben sind fragmentiert dargestellt. In einem tiefblauen Kasten auf halber Höhe wird der Name des Magazins gut lesbar wiederholt. Ein Foto zeigt blinde ältere Männer in einem Publikum. Das Schwerpunktthema dieser Ausgabe lautet "Kriegsblind".



Impressum


"Sichtweisen" – Das Magazin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV),
vormals "Gegenwart", 74. Jahrgang
ISSN: 2511-7017


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin


Redaktion:
Andreas Bethke (V.i.S.d.P.), Ute Stephanie Mansion, Tina Below
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: sichtweisen@dbsv.org


Die "Sichtweisen" erscheinen zehnmal im Jahr (Januar/Februar und Juli/August als Doppelnummer) in Print, Brailleschrift und als Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis für Print und Braille:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.


DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Kündigung des Abonnements bis Ende September für das Folgejahr.


Anzeigenverwaltung:
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: anzeigen@dbsv.org


Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen: 10 Euro, je weitere 50 Zeichen: 5 Euro.
Mediadaten für gewerbliche Anzeigenkunden auf Anfrage.


Produktion:
Print: DCM Druck Center Meckenheim GmbH, mit freundlicher Unterstützung
Braille: Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen)
DAISY: dzb lesen und Berola-Film GmbH

Hinweis:
Im Sinne einer besseren Lesbarkeit wird in den Sichtweisen® in der Regel auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.




Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

haben Sie sich in den letzten Wochen auch gefühlt, als würden Sie in einem Film mitspielen? Einer Dystopie, einem unwirklichen und gespenstischen Geschehen, von dem Sie doch wussten: Es ist die Realität. Die Realität in den Zeiten des Corona-Virus. Wenn Sie diese Zeilen wahrnehmen, hat sich vielleicht schon wieder viel geändert im öffentlichen Leben. Planbar ist im Moment wenig.

Der Präsident des DBSV, Klaus Hahn, sieht trotz aller Einschränkungen auch Positives: die Hilfsangebote, die vielerorts entstanden sind, und das Engagement der in der Selbsthilfe Aktiven, die weiterhin für die Vereinsmitglieder da sind. Lesen Sie seinen Beitrag "Selbsthilfe in Zeiten von Corona".

Wo Sie seriöse Informationen zur Corona-Situation sowie zur Krankheit Covid-19 bekommen, erfahren Sie in der Rubrik "Service".

Trotz der Krise, die wir zurzeit erleben, sollte im Mai ein besonderer Gedenktag nicht vergessen werden: der 8. Mai. Er markierte 1945, also vor 75 Jahren, das Ende des Zweiten Weltkriegs und den Tag der Befreiung von der Herrschaft der Nationalsozialisten.

Mit dem Schwerpunktthema "Kriegsblind" erinnern wir an Menschen, die im Gefecht, durch Granaten oder Minen ihre Sehkraft verloren. Mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Bundes der Kriegsblinden Deutschlands, Hans-Dieter Hain, haben wir ein Interview geführt. Welche Bedeutung der Hörspielpreis der Kriegsblinden heute noch hat und wie schwer es ist, über das beste Hörspiel eines Jahres zu entscheiden, schildert Dr. Dietrich Plückhahn, Sprecher der blinden Jurorinnen und Juroren des Hörspielpreises. Auch über das, was kriegsblinde Menschen nach den Weltkriegen auch für zivilblinde erreichten, wird berichtet.

Nicht kriegsblind, aber vor dem Krieg geflohen, ist Ahmad Msalam. In der Rubrik "Menschen" erzählt er die bewegende Geschichte seiner Flucht aus Syrien und von seiner ersten Zeit in Deutschland, die von seinen zunehmenden Sehproblemen zunächst getrübt war.

Kommen Sie gesund durch diese schwierige Zeit! Vielleicht bringen die "Sichtweisen" Abwechslung in einen nun vielleicht manchmal eintönigen Alltag  –  wir hoffen es!

Ute Stephanie Mansion
Redaktion "Sichtweisen"

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Stellenanzeigen

DBSV sucht Verstärkung

Der DBSV sucht für sein engagiertes Team in Berlin Mitte zum nächstmöglichen Zeitpunkt Verstärkung in Teilzeit (30 Wochenstunden) für den Bereich Koordination der patientenorientierten Arbeit mit dem Beratungsangebot "Blickpunkt Auge". Sie unterstützen die derzeitige Koordinatorin mit der Perspektive, deren Aufgaben in einem Team mitverantwortlich zu übernehmen. Die vollständige Stellenausschreibung finden Sie unter www.dbsv.org/stellen.

Ihre Bewerbung senden Sie bitte ausschließlich per E-Mail bis 20.6.2020 an geschaeftsfuehrung@dbsv.org

Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte

Per Tonpost-App zu allen Angeboten und mit www.tonpost.net zum Downloadportal

  • Hörmagazin "Trierische Tonpost"
  • "Paulinus"  –  Wochenzeitung im Bistum Trier
  • "TV-Daisy"  –  Das 14-tägige Fernsehprogramm mit 17 Sendern der Öffentlichen und Privaten.
  • Zeitschrift "Behinderung und Beruf der Hauptfürsorgestellen": Arbeits- und Schwerbehindertenrecht für Vertrauensleute.

Infos: 06 51 / 71 05-430
Mail: tonpost@bistum-trier.de
Internet: www.tonpost.de

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Hilfsmittel und Schulung


  • Vertrieb von JAWS, Braillezeilen von HumanWare und Freedom Scientific, Abrechnung mit der Krankenkasse
  • Schulungen für iPhone, Apple-Produkte und Windows
  • Barrierefreie Digitalradios und sprechende Fernsehgeräte
  • Internetradio mit Sprachsteuerung, optimiert für Blinde

Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
www.schulze-graben.de

Einfach SynPhon!

Die Firma SynPhon erleichtert blinden und sehgeschädigten Menschen das Leben mit einfach zu bedienenden elektronischen Hilfsmitteln. Die Fledermaus Orientierungshilfe zeigt einfach an, wo es lang geht. Sie macht mobil und orientiert, ohne zu tasten oder zu berühren. Der Produkterkenner EinkaufsFuchs sagt einfach, was Sache ist. Er ermittelt beim Einkaufen oder zu Hause, was in einer Packung ist. Dafür nutzt der handliche EinkaufsFuchs die Barcodes, die sich auf allen Handelswaren befinden, und liest Ihnen die darauf codierte Information klar und deutlich vor. Sie können damit sogar selbst Dinge kennzeichnen. Wie das alles geht? Sprechen Sie uns gerne an unter Tel.: 0 72 50 / 92 95 55.

SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Neu in unserem Sortiment

  • Praktisches Küchenbrett mit Faltfunktion
    Schneiden Sie Früchte, Gemüse, Fleisch und Gewürze auf dem Schneidebrett, klappen Sie anschließend die Griffe zusammen, um eine Rinne zu formen und die geschnittenen Lebensmittel direkt in den Topf zu geben! Im ausgeklappten Zustand bietet es eine messerfreundliche Schneideoberfläche für alle Arten der Speisezubereitung.
    Material: hochwertiger Kunststoff, spülmaschinengeeignet. Erhältlich in zwei verschiedenen Größen: kleines Küchenbrett Maße 220 * 260 mm, großes Küchenbrett Maße 270 * 360 mm.
    • Küchenbrett, klein,
      Bestell-Nr.: 1.453.343
      Preis: 23,90 Euro
    • Küchenbrett, groß,
      Bestell-Nr.: 1.453.344
      Preis: 27,90 Euro
  • Praktisches Messlöffelset
    bestehend aus acht Messlöffeln, die zur Aufbewahrung leicht zusammengesteckt werden können. Das Set macht Schluss mit der ungenauen Abmessung von Zutaten. Es besteht aus folgenden Löffelgrößen: 1/4 TL (1,25 ml), 1/2 TL (2,5 ml), 1 TL (5 ml), 1 EL (15 ml), 1/4 Tasse (60 ml), 1/3 Tasse (85 ml), 1/2 Tasse (125 ml), 1 Tasse (250 ml)
    Maße: (B * T * H): 90 * 180 * 80 mm
    Material: hochwertiger Kunststoff, spülmaschinengeeignet.
        Bestell-Nr.: 1.453.346
        Preis: 17,90 Euro
  • Praktisches Küchenset
    Bringen Sie Ordnung in Ihre Küchenschränke mit diesem cleveren 9-teiligen Set, dessen Elemente sich platzsparend ineinanderstecken lassen und sofort griffbereit sind. Das Set ist die ultimative Kollektion praktischen und platzsparenden Küchengeschirrs in Markenqualität. Lieferumfang: 5 *  Messbecher  –  die Größen reichen von 1 Teelöffel (5 ml) bis zu 1 Tasse (250 ml), 1 *  kleine Rührschüssel mit rutschfestem Boden und Skalierung, 1 *  Edelstahlsieb, 1 x Durchschlag, 1 *  große Rührschüssel mit rutschfestem Boden. Jeder Artikel ist äußerst praktisch und verfügt über viele nützliche Zusatzeigenschaften. Bis auf das Edelstahlsieb besteht es aus hochwertigem Kunststoff und ist spülmaschinengeeignet.
        Bestell-Nr.: 1.453.447
        Preis: 57,90 Euro
  • Praktischer Eiertrenner mit Auffangschale
    Er trennt nicht nur den Dotter vom Eiweiß, sondern ist mit seiner Auffangschale auch eine einfache und saubere Lösung. Er trennt Eigelb von bis zu sechs Eiern gleichzeitig. Mit integriertem Eieraufschläger. Material: hochwertiger Kunststoff, spülmaschinengeeignet.
        Bestell-Nr.: 1.453.340
        Preis: 14,90 Euro
  • Multi-Grip-Mandoline mit sicherem Lebensmittelgriff
    Mit diesem praktischen Küchengerät können Sie schnell und einfach gleichmäßige Scheiben Obst oder Gemüse zubereiten, während Ihre Finger vor der scharfen Edelstahlklinge sicher geschützt sind. Im Gegensatz zu anderen Obst- und Gemüseschneidern hat die Multi-Grip-Mandoline einen präzisen Lebensmittelgriff, mit dem Sie eine Vielzahl von Obst- und Gemüsearten unterschiedlicher Form und Größe schneiden können. Sie verfügt über drei Scheibenstärken, eine rutschfeste Spitze und einen griffigen Bügel für eine sichere Handhabung. Material: hochwertiger Kunststoff, spülmaschinengeeignet.
        Bestell-Nr.: 1.453.345
        Preis: 19,90 Euro

Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover: Tel.: 05 11 / 95 46 50
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Marland

Entdecken Sie den Frühling mit unseren Qualitätsprodukten!


  • Blindenstöcke von McCane
    Die McCanes sind aus speziellen Aluminiumlegierungen der Flugzeugindustrie und daher leicht und dünnwandig, aber dennoch sehr widerstandsfähig und biegefest. Unsere Auswahl reicht von Teleskopstöcken, über Telefaltstöcke bis zu normalen Faltstöcken. Unsere Faltstöcke werden mit Doppelgummizügen geliefert.
  • Der Independent
    Dreifache Sicherheit mit Blindenstock  –  Laser  –  Ultraschall
    Der Independent ist ein kleines Gerät mit einem Gewicht von nur 16 Gramm, der mit Ultraschall- und Lasersensoren ausgestattet ist. Er kann auf dem Blindenstock fixiert oder auf der Kleidung befestigt werden, um die sensiblen Körperstellen am Oberkörper und im Kopfbereich vor Unfällen zu schützen.
  • Color Star
    Der Color Star ist eine Erweiterung des renommierten Colorino. Kleiner und handlicher, mit einer verbesserten Sprachausgabe und höheren Messgenauigkeit. Er erkennt über 1000 Farbnuancen

Marland GmbH
Spezialversand für Blinde, Sehbehinderte und Taubblinde
Zollenreuter Straße 6, 88326 Aulendorf
Hotline: 0 08 00 / 63 63 63 63
www.marland.eu


Bildbeschreibung: Die Anzeige zeigt die beschriebenen Produkte.

Vanda Pharmaceuticals

non-24.de
Sind Sie völlig blind?
Fühlen Sie sich oft nicht fit und unkonzentriert?
Schlafen Sie nachts schlecht und sind tagsüber sehr müde?
Die Ursache: Ihre innere Uhr


Jeder Mensch besitzt eine innere Uhr. Der wichtigste Taktgeber ist das Tageslicht. Es setzt die innere Uhr immer wieder auf exakt 24 Stunden zurück. Völlig blinden Menschen fehlt die Lichtwahrnehmung, deshalb kann es dazu kommen, dass der Körper nicht mehr zwischen Tag und Nacht unterscheiden kann. Diese Menschen leiden an der Nicht-24-Stunden-Schlaf-Wach-Rhythmusstörung, kurz Non-24.


Wie äußert sich Non-24?

Betroffenen fällt es phasenweise sehr schwer, sich tagsüber wachzuhalten und zu konzentrieren. Nachts hingegen signalisiert der Körper oftmals kein Schlafbedürfnis. Werden Sie aktiv: Ein Termin bei einem Arzt ist der nächste Schritt oder informieren Sie sich in unseren Tele-Vorträgen. Die Termine finden Sie unter dem Punkt Informationen auf non-24.de.

Rufen Sie das Team des Non-24 Service an.

Die erfahrenen Mitarbeiter finden den richtigen ärztlichen Ansprechpartner in Ihrer Nähe und beantworten Ihre individuellen Fragen. Sie sind rund um die Uhr erreichbar unter der kostenfreien Telefonnummer 08 00 / 24 321 08 oder per E-Mail non24@patient-plus.com.

Nikolauspflege

Neue Ausbildungsangebote ab 08/2020

Fit für die Zukunft als Kaufmann/-frau E-Commerce oder mit unserem Berufskolleg Wirtschaftsinformatik

Machen Sie bei uns Ihre dreijährige Berufsausbildung oder erlangen Sie in zwei Jahren Ihre Fachhochschulreife.

Wir beraten Sie in Stuttgart, Frankfurt, Mannheim und München.


Infos und Beratungstermine online
www.bbw-stuttgart.de
www.tilly-lahnstein-schule.de

ProTak GmbH

Assistive Technologien

Bewährtes, Innovation und Service aus einer Hand


  • Arbeitsplatzausstattungen mit JAWS Screen Reader, Focus Braillezeilen, ZoomText Großschrift und Fusion, Notizgeräte, Vorlesesysteme
  • Mehr als 15 Jahre Erfahrung bei der Gestaltung und Betreuung von PC-Arbeitsplätzen, der Anpassung von JAWS sowie Schulungen am Arbeitsplatz

Sprechen Sie uns einfach an. Gerne klären wir mit Ihnen zusammen Ihren persönlichen Bedarf!


Neue Anschriften in Marburg und Stuttgart

Unsere Büros in Marburg und Stuttgart sind umgezogen und jetzt noch besser erreichbar!

ProTak GmbH
Königstr.73, 90402 Nürnberg
Tel.: 09 11/66 48 48 70
Fax: 09 11/66 48 48 71
E-Mail: info@protak.net
protak.net

Büro Stuttgart:
Schwabstr.57, 70174 Stuttgart
Tel.: 07 11/52 85 50 80
Fax: 07 11/52 85 50 79
E-Mail: stuttgart@protak.net

Büro Marburg:
Deutschhausstr.31, 35037 Marburg
Tel.: 0 64 21/1 60 00 20
Fax: 0 64 21/1 60 00 90
E-Mail: marburg@protak.net

RTB

  • Per App sicher unterwegs ohne Anwohnerkonflikte
  • Gezielte Lautstärkensteuerung der Ampelakustik
  • Kostenfreie Smartphone-App für die Nutzer
  • Anhebung der Lautstärke bei Bedarf

Tel.: 0 52 52 / 97 06-0
www.rtb-bl.de


Bildbeschreibung: Eine Ampel empfängt Signale durch ein Smartphone.

Papenmeier Hotline Service

Unser Wir für Ihren Notfall


kostenfreie Hotline: +49 2304 / 946 118


F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
Telefon: 02 304 /946-0
E-Mail: info.reha@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier-rehatechnik.de


Bildbeschreibung: Es ist eine Gruppe von drei RehaTechnik Mitarbeitern, zwei Männer und eine Frau, zu sehen, die lächelnd in die Kamera schauen.

Im Gespräch:

"Auf keinen Fall ins Gesicht fassen"

Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit ist Virologe an der Universität Hamburg und Leiter der Virusdiagnostik am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin. Im Interview erklärt er, worauf blinde und sehbehinderte Menschen achten sollten, um sich vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen.

Interview: Volker Lenk  


Herr Professor Schmidt-Chanasit, was empfehlen Sie Menschen, die älter als 70 Jahre alt sind?

Diese Menschen gehören zu einer Risikogruppe, das heißt, sie haben ein erhöhtes Risiko, an dieser Infektion schwer zu erkranken und auch zu versterben. Insofern müssen sich diese Menschen jetzt besonders vor einer Infektion schützen, also auf soziale Kontakte, beispielsweise Besuche, verzichten. In Pflegeheimen werden diese Einschränkungen deshalb entsprechend durchgesetzt.


Was gilt für Menschen, deren Augenerkrankung auf Diabetes zurückzuführen ist?

Eine Zuckererkrankung kann zu Organschädigungen führen und das wiederum kann sich bei schweren Verläufen einer Corona-Infektion negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken. Insofern ist Diabetes mellitus als Grunderkrankung ein Risikofaktor. Wenn der Körper gegen eine Corona-Erkrankung kämpft und es Einschränkungen bei der Funktionsfähigkeit der Organe gibt, hat das negative Auswirkungen.


Was können Sie zu Uveitis-Betroffenen sagen?

Das Auge ist bei schweren Infektionen kein entscheidendes Organ, um diese Infektionen zu besiegen. Es gibt also erstmal keinen Zusammenhang von Uveitis und schweren Verläufen einer Corona-Infektion. Allerdings haben wir auch hier manchmal die Situation, dass die Grunderkrankung zu Problemen führt. Wenn die Uveitis beispielsweise im Rahmen eines Morbus Bechterew auftritt, dann führt diese Grunderkrankung oder auch die damit verbundene Medikation zu einem erhöhten Infektionsrisiko.


Blinde und sehbehinderte Menschen sind darauf angewiesen, sich im öffentlichen Raum taktil zu orientieren, müssen also viele Sachen anfassen. Was raten Sie, um das Ansteckungsrisiko durch Berührungen zu minimieren?

Eine Schmierinfektion stellt nicht den Hauptübertragungsweg dar. Das viel höhere Risiko ist der persönliche Kontakt mit Erkrankten. Die indirekte Übertragung über Oberflächen ist wesentlich unwahrscheinlicher. Was man beachten muss, wenn man Oberflächen im öffentlichen Bereich berührt hat, ist, dass man sich auf keinen Fall ins Gesicht fassen sollte. Falls es möglich ist, sollte man Handschuhe tragen.


Was sollte man nach einem Gang nach draußen tun?

Man sollte sich umgehend, sobald es möglich ist, gründlich die Hände waschen oder desinfizieren. Das ist schon ausreichend. Falls man Handschuhe getragen hat, sollte man diese natürlich ablegen. Am Arbeitsplatz sollte man sich häufig und immer wieder die Hände waschen oder sie desinfizieren.


Blinden und sehbehinderten Menschen fällt es naturgemäß schwer, selbst auf das Abstandhalten zu achten. Was können sie tun, um eine Ansteckung zu verhindern?

Hier sollte man nicht zu ängstlich sein. Es besteht gerade im offenen Raum, das heißt draußen, keine Gefahr, wenn einer zu nah an einem vorbeigeht oder wenige Sekunden neben einem steht. Gefährlich wird es, wenn in geschlossenen Räumen ein Gespräch geführt wird und der Abstand mehrere Minuten, wir sagen 15 Minuten, nicht ausreichend ist. Aber das merkt man rechtzeitig und die wenigen Sekunden, bis man es bemerkt, sind keine Gefahr.


Gibt es neben den allgemeinen Regeln wie husten und niesen in die Armbeuge, Abstandhalten und Händewaschen andere Hygiene-Hinweise, die für blinde und sehbehinderte Menschen vielleicht hilfreich wären?

Das ist schon das Wichtigste. Man sollte bei Sachen, die man normalerweise gemeinsam nutzt, darauf achten, dass man die Sachen personalisiert. Das heißt, dass möglichst nur ein Mensch sie benutzt und dass sie nicht durch viele verschiedene Hände gehen.


Dazu ein Bild: Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit hat dunkle Augen und eine Glatze. Er trägt ein Hemd, der oberste Knopf ist geöffnet.

DBSV-Nachrichten:

Selbsthilfe in Zeiten von Corona

Der Präsident des DBSV, Klaus Hahn, freut sich über die Hilfsbereitschaft vieler Menschen während der Corona-Zeit. Und er lobt die Haupt- und Ehrenamtlichen: Sie erhielten die Selbsthilfearbeit auch unter erschwerten Bedingungen aufrecht. Im Vorteil sieht er diejenigen, die sich schon vor der Krise mit modernen elektronischen Medien befasst haben. Die anderen bekämen nun vielleicht einen Schubs.

Von Klaus Hahn  


Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Seit Anfang März wird unser Leben gehörig durcheinandergewirbelt  –  so wie wir es bisher nicht erlebt haben. Auch wenn sich bis zum Erscheinen dieser Zeilen erneut einiges verändert haben wird, wird es noch lange nicht wieder so sein wie vor Ausbruch der Corona-Krise. Als sehbehinderte oder blinde Menschen waren oder sind wir von den Einschränkungen der sozialen Kontakte besonders stark betroffen.


Unsicherheit anfangs groß

Für mich war in der Anfangszeit die Verunsicherung am schlimmsten: Wie groß ist das Ansteckungsrisiko, wenn man eine Türklinke anfasst, sich im Bus an einer Stange festhält oder nach irgendeinem anderen Element tastet, um sich zu orientieren? Wie ist das bei Begleitung draußen an der frischen Luft und wie bei der Zusammenarbeit am Arbeitsplatz, sei es mit der Assistenzkraft oder anderen Menschen, deren Begegnung sich nicht vermeiden lässt?

Der DBSV hat hierzu Ende März einen Newsletter herausgegeben und eine Internetseite mit nützlichen Informationen online gestellt, die fortlaufend aktualisiert wird. Dadurch konnten wir viele Fragen beantworten und Unsicherheiten nehmen.

Aber wie ist das, wenn man sich mit seinen Angehörigen und Freunden nicht mehr treffen kann, die Mobilität eingeschränkt und die Selbstständigkeit zu einem großen Teil genommen ist? Schon das Einkaufen der lebensnotwendigen Dinge ist zum Problem geworden. Da tut es gut zu wissen, wie hilfsbereit andere Menschen sind. Wer in seinem persönlichen Umfeld niemanden hat, die oder der Besorgungen übernimmt, konnte eigentlich überall auf Hilfsangebote zurückgreifen, die spontan entstanden sind.

Hier hat sich gezeigt, dass diejenigen von uns eindeutig im Vorteil sind, die sich mit den modernen elektronischen Medien zumindest befasst, besser noch angefreundet haben. Die Möglichkeiten, die wir hierdurch haben, gehen weit über das gute alte Telefon hinaus. Für viele Berufstätige war die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, schnell realisierbar, weil sie bereits über die entsprechende Grundausstattung verfügten.


Angebote in anderen Formaten

Ich habe auch sehr viel Aufmerksamkeit in unseren eigenen Reihen wahrgenommen. Das sind nicht nur persönliche Grüße übers Telefon oder die anderen Nachrichtendienste, sondern auch wichtige Informationen über die Verteiler unserer Bezirksgruppen oder Kreisorganisationen.

Mit manchmal schon beängstigender Geschwindigkeit haben die Parlamente gesetzliche Regelungen eingeführt, die tief in unser Leben eingreifen. Daneben geht die übliche politische Arbeit fast ungebremst weiter. Unsere Aktiven sind in dieser Zeit besonders wachsam und achten darauf, dass uns hierbei nicht Regelungen "untergejubelt" werden, mit denen wir nicht einverstanden sein können. Aber auch sonst sind die Kolleginnen und Kollegen in unseren Geschäftsstellen genauso wie die ehrenamtlich Tätigen mit allen Kräften dabei, alle Angebote aufrechtzuerhalten, wenn auch in anderen Formaten. Einige betreten dabei Neuland, denn mit Podcasts, Videoclips oder sogar Videokursen hatten sie bisher kaum Erfahrung. Es ist beeindruckend, wie schnell es in der DBSV-Familie vielfach gelungen ist, diese Medien von einem Experiment zu einer ernsthaften Alternative zu entwickeln.


Freie Zeit gut nutzen

Ich danke deshalb allen sehr herzlich, für die es von vornherein außer Frage stand, unsere Selbsthilfearbeit auch unter den erschwerten Bedingungen weiterzuführen und vielleicht auch weiterzuentwickeln. Hoffentlich ist es Ihnen möglich, die durch abgesagte Veranstaltungen frei gewordene Zeit auch mit den von uns entwickelten Unterhaltungsmöglichkeiten zu füllen, sei es Hörbücher zu hören oder Filme mit Audiodeskription zu sehen. Wer sich bisher noch nicht so recht daran getraut hat, das Internet zu nutzen oder sich mit einem Smartphone oder Tablet anzufreunden, hat jetzt vielleicht den letzten Schubs dazu bekommen.


Haben Sie eine gute Zeit und bleiben Sie gesund!

Klaus Hahn
DBSV-Präsident

Meldungen

Neues DBSV-Projekt zu Barrierefreiheit

Der DBSV hat am 1. April das Projekt "Barrierefreiheit durchsetzen, Diskriminierung ahnden" gestartet. Durchgeführt wird es gemeinsam mit der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm). Das Projekt läuft bis Ende März 2023 und wird von der Aktion Mensch gefördert. Es knüpft an das Ende 2019 abgeschlossene Projekt "Unser gutes Recht: Verbandsklagen als strategisches Instrument der Selbsthilfe" an (vgl. Sichtweisen Januar/Februar 2020).

Inklusion kann es nur mit einer barrierefrei gestalteten Umwelt geben. Das heißt, dass beispielsweise öffentliche Straßen und Plätze, Busse und Bahnen sowie Angebote im Internet entsprechend gestaltet sein müssen. Vorschriften zur Barrierefreiheit gibt es mittlerweile einige, doch werden diese noch zu selten befolgt. Während im Vorgängerprojekt vorrangig für den Nutzen und die konkreten Einsatzmöglichkeiten von Muster- und Verbandsklagen sensibilisiert wurde, geht es nun darum, die Möglichkeiten des verbandlichen Rechtsschutzes wie Verbandsklagen und Schlichtungsverfahren systematisch zu nutzen. Dafür sollen gemeinsam mit anderen Behindertenorganisationen Fälle ausgewählt werden, in denen dann eine Verbandsklage angestrengt wird, um Barrierefreiheit durchzusetzen. Ziel ist es, die Lebenssituation behinderter Menschen zu verbessern und zu zeigen, dass Verbandsklagen wirksam sind.

Brailleschrift wird Immaterielles Kulturerbe

Die "Verwendung und Weitergabe der Brailleschrift in Deutschland" wurde auf Empfehlung des Expertenkomitees der Deutschen UNESCO-Kommission in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes Deutschlands aufgenommen. Der DBSV hatte die Aufnahme 2018 initiiert. Die Kultusministerkonferenz und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters, haben die Aufnahme Mitte März bestätigt. Der neue Eintrag auf der Internetseite der Deutschen UNESCO-Kommission würdigt die Brailleschrift, ihre Ausprägung und Geschichte in Deutschland und ihre Bedeutung als Kulturgut der Behindertenselbsthilfe.

DBSV-Präsident Klaus Hahn freut es: "Das ist hochwillkommener Rückenwind für die zahlreichen Initiativen unseres Verbands zur Förderung der Brailleschrift", sagt er. "Die Brailleschrift ist auch und gerade im digitalen Zeitalter das Fundament für die Bildung blinder Menschen generell und damit für ihre kulturelle und berufliche Teilhabe."

Weitere Informationen: www.unesco.de/kultur-und-natur/immaterielles-kulturerbe/immaterielles-kulturerbe-deutschland/brailleschrift

Deutscher Hörfilmpreis: Verleihung verschoben

Die feierliche Verleihung des 18. Deutschen Hörfilmpreises, die der DBSV für den 17. März geplant hatte, wurde aufgrund der Corona-Krise abgesagt. In den Wochen zuvor hatte sich die Lage stetig durch Empfehlungen und Vorgaben für die Durchführung einer solchen Veranstaltung geändert. Wegen der Reiseverbote und weil auch Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen schließlich nicht mehr stattfinden durften, kam auch eine Verleihung ohne Publikum, die per Livestream im Internet übertragen worden wäre, nicht in Frage. Auch an einer solchen Veranstaltung wären mehr als 50 Personen beteiligt gewesen. Die Gewinner des Deutschen Hörfilmpreises 2020 sollen nun bekanntgegeben werden, wenn sie in einem angemessenen Rahmen gewürdigt werden können.

Wer den Sonderpreis der Jury 2020 erhält, war bereits vor der geplanten Gala zur Verleihung mitgeteilt worden: Der Preis geht an Universal Pictures Germany für die herausragende Audiodeskription des US-amerikanischen Films "Schindlers Liste" von Steven Spielberg aus dem Jahr 1993.

Mehr Infos auf www.deutscher-hoerfilmpreis.de


Dazu ein Bild: Eine Filmszene aus "Schindlers Liste": Der Schauspieler Liam Neeson als Oskar Schindler hält eine fast heruntergebrannte Zigarette nahe an seinen Mund. Zigarettenrauch liegt in der Luft.

Spendenkampagne für Tastbücher gestartet

Der DBSV hat zum Internationalen Kinderbuchtag am 2. April eine Spendenaktion für mehr Kinder-Tastbücher gestartet.

"Kinder, die wenig oder gar nichts sehen, möchten die Welt mit ihren Fingerspitzen entdecken", erläutert der Geschäftsführer des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands, Andreas Bethke. "Bedauerlicherweise gibt es für sie aber kaum geeignete Tastbücher. Dadurch verpassen sie nicht nur das ganze Universum der wunderbaren Bilderbuch-Geschichten, sondern leider auch den frühen Einstieg in das Lesen."

Der DBSV entwickelt deshalb zusammen mit Kindern, Eltern und Fachleuten spezielle Bücher, deren Geschichten nicht nur berührend, sondern auch zum Berühren sind. Die Bilder sind aus möglichst originalgetreuen Materialien zusammengesetzt, für den Text werden Großdruck und Blindenschrift verwendet. Seit dem Jahr 2013 hat der Verband sieben dieser Tastbücher in Kleinauflagen zwischen 100 und 200 Exemplaren herausgebracht  –  und deckt damit nicht annähernd den Bedarf.

Mit der Spendenaktion macht der DBSV auf die Büchernot für blinde und sehbehinderte Kinder in Deutschland aufmerksam und möchte so neue Unterstützer für seine Tastbücher gewinnen. Denn nur mit ihnen, kann er auch in Zukunft Kinderbücher anbieten. Herzstück der Aktion ist ein 46-sekündiger animierter Film, der auf ansprechende Weise erklärt, wie Kinderhände die Welt der Bücher entdecken.

Spenden sind möglich auf das Spendenkonto:
DBSV
IBAN DE55 1002 0500 0003 2733 05
Stichwort "Tastbuch"

Wer spenden möchte, findet alle nötigen Informationen unter www.tastbuecher.de


Dazu ein Bild: Mehrere aufgeschlagene Tastbücher für Kinder mit Materialien zum Märchen "Dornröschen", einem Monster, einem Fahrrad und einer Handtasche.

Schreibwettbewerb zur Brailleschrift

Nutzerinnen und Nutzer von Brailleschrift jedes Alters können bis zum 31. Mai Texte beim Schreibwettbewerb "EBU Onkyo Braille Essay Contest 2020  –  Europa" einreichen. Die Texte sollen die Bedeutung der Brailleschrift aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Die Teilnehmer sind aufgerufen, kreative Überlegungen zur Brailleschrift anzustellen und daraus Texte von einer Länge zwischen 600 und 1000 Wörtern zu verfassen.

Der DBSV wird Anfang Juni bis zu fünf Texte auswählen und im deutschen Original und auf Englisch als deutsche Beiträge zum Wettbewerb an die Europäische Blindenunion (EBU) weiterleiten. Die EBU entscheidet im September über die europäischen Gewinner. Diese erhalten Geldpreise.


Texte können auf Deutsch und gern zusätzlich in englischer Übersetzung an Merve Sezgin geschickt werden, E-Mail: m.sezgin@dbsv.org  –  oder in Brailleschrift per Post an:

Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband
Merve Sezgin
Rungestraße 19, 10179 Berlin

Mehr Infos online unter: www.dbsv.org/braillecontest.html

SightCity abgesagt

Die SightCity findet 2020 nicht statt. Die Messeleitung hat ihren Ausstellern Ende März mitgeteilt, dass die Messe auch nicht auf einen späteren Termin verschoben wird. Mit der Absage soll die Gesundheit der Aussteller und Besucher geschützt werden. Die nächste SightCity wird vom 19. bis 21. Mai 2021 stattfinden.

Weitere Informationen: www.sightcity.net

Dokumentation der "Woche des Sehens" 2019 online

Die Dokumentation zur "Woche des Sehens" 2019 ist erschienen. Sie enthält Daten und Fakten, einige Veranstaltungsbeispiele sowie einen Überblick über die überregionalen Aktivitäten im letzten Jahr. Das barrierefreie PDF kann auf der Internetseite heruntergeladen werden.

Auch in diesem Jahr findet die "Woche des Sehens" vom 8. bis 15. Oktober statt, diesmal unter dem Motto "Die Zukunft im Auge behalten".

Weitere Informationen: www.woche-des-sehens.de/ueber-uns/dokumentation

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • Schottland für Alle:
    5 % auf alle angebotenen Gruppen- und Individualreisen mit Ausnahmen der Flug- und Fährbuchungen
  • Lautsprecher TEUFEL:
    10 % auf alle Produkte (Lautsprecher, Kopfhörer, Heimkino-Systeme, TV-Soundlösungen, Multimedia-Systeme u.v.m.)
  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn:
    Tickets für 54,90 Euro (einfache Fahrt, 2. Klasse) zu allen Veranstaltungen des DBSV
  • Augenoptiker des Low Vision Kreises e.V.:
    5 % auf Sehhilfen und weitere Hilfsmittel
  • Kieser Training:
    70 Euro Rabatt beim Abschluss einer Mitgliedschaft über 12 oder 24 Monate sowie ein kostenfreier Trainingsmonat bei Abo-Verlängerung
  • Audiamo:
    10 % auf alle Hörbücher, -spiele und -filme
  • leguano GmbH:
    10 % beim Kauf von Barfußschuhen in den Filialen
  • AFB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung:
    10 % Rabatt auf alle Computer und IT-Geräte
  • GRAVIS Online Shop:
    max.8 % auf Smartphones, Tablets und andere Technikprodukte, max.30 % auf sämtliches Zubehör
  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV):
    5 % auf alle Hilfsmittel

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort.

Mehr Infos zu allen bundesweiten Vergünstigungen beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte

Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene

Thema: Kriegsblind

In den beiden Weltkriegen erblindeten viele Menschen: im Kampf oder weil sie durch Minen, Granaten und Ähnliches verletzt wurden. Ein Beitrag berichtet über ihre Situation nach den Weltkriegen. Für ihre Interessen setzte und setzt sich der 1949 gegründete Bund der Kriegsblinden Deutschlands ein. Wir sprachen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Hans-Dieter Hain. Noch immer bedeutend ist der "Hörspielpreis der Kriegsblinden". Wie schwierig es ist, über ihn zu entscheiden, erklärt Jury-Mitglied Dr. Dietrich Plückhahn im Interview.


Dazu ein Bild: Volle Zuschauerreihen: Zu sehen sind vor allem ältere Männer, einige tragen eine Armbinde mit Blindenabzeichen. Das Foto entstand bei einer Veranstaltung des Reichsdeutschen Blindenverbands in den späten 1920er Jahren.

Neue Palette an Berufen

Wie erging es kriegsblinden Menschen nach den beiden Weltkriegen, und in welchem Verhältnis standen sie und zivilblinde Menschen zueinander? Antworten auf diese Fragen gibt eine Festschrift, die zum 125-jährigen Bestehen des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin im Jahr 1999 veröffentlicht wurde. Vom Einsatz der kriegsblinden Menschen profitierten nach dem Zweiten Weltkrieg auch zivilblinde Menschen, vor allem in beruflicher Hinsicht.

Von Ute Stephanie Mansion


Von den Millionen jungen Männern, die in den Ersten Weltkrieg zogen, kehrten rund 3500 erblindet zurück. Sie sollten nach Möglichkeit wieder in ihren erlernten Berufen arbeiten. In der 1999 erschienenen Festschrift zum 125-jährigen Bestehen des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin (ABSV) schreibt dazu der Historiker Dr. Hartmut Mehls: "Zu diesem Zweck wurde ein Komitee zur Untersuchung von Arbeitsmöglichkeiten für Kriegsblinde gegründet, welches systematisch und persönlich sehr engagiert Einsatzmöglichkeiten in Verwaltung und Industrie prüfte."

Dass nicht immer eine hehre Gesinnung hinter den Bemühungen stand, kriegsblinde Menschen wieder in Arbeit zu bringen, zeigt der darauffolgende Absatz: "Zum anderen mangelte es an Arbeitskräften in der Industrie, die Nachschub für die Front produzierten. Dieser Mangel an Arbeitskräften hob ganz entscheidend die Bereitschaft, Blinde in der Verwaltung, den Betrieben und in der Landwirtschaft zu beschäftigen. Hinzu kamen das Mitleid mit den Erblindeten und die patriotische Gesinnung zu helfen."

In Berlin setzte sich eine Gruppe engagierter Personen, die die Festschrift namentlich nennt, "für die Rehabilitation  –  einschließlich blindentechnischer Ausbildung  –  und die berufliche Unterbringung zunächst der Kriegsblinden und zunehmend auch der Zivilblinden ein". Hervorgehoben wird der Einsatz von Betty Hirsch, einer selbst erblindeten Blindenlehrerin: Sie bildete Rehabilitanden als Stenotypisten, Telefonisten und in anderen Berufen aus. Sie habe in Deutschland wesentlich dazu beigetragen, "neue Blindenberufe einzuführen und das Ghettodasein der Blinden zu überwinden", heißt es in dem Bericht. Und weiter: "Die neue Palette der Blindenberufe reichte von der Hochschulbildung bis zur Arbeit in der Industrie und der Landwirtschaft."

Mehls betont, dass sich Männer und Frauen auch in anderen Teilen Deutschlands "mit der gleichen Intensität" für Kriegsblinde einsetzten. Besonders Stuttgart sei hervorzuheben.


"Bund erblindeter Krieger"

Im Ersten Weltkrieg entstand in Berlin auch die Vorläuferorganisation des Bundes der Kriegsblinden Deutschlands. "Bund erblindeter Krieger" hieß sie, gegründet im März 1916. Mehls zitiert einen anderen Autor, der zur Gründung des "Bunds erblindeter Krieger" schreibt: "Zweck war die Förderung der wirtschaftlichen und geistigen Belange, die den Blinden Deutschlands gemeinsam sind. Insbesondere wurde eine Verbesserung der Erwerbsverhältnisse der Kriegsblinden angestrebt. Als Grundgedanke galt dabei von Anfang an: 'Selbsthilfe von unten und staatliche Gesetzgebung sowie öffentliche Fürsorgemaßnahmen von oben!'"

Als die Rüstungsindustrie mehr und mehr zum Erliegen kam, verloren viele blinde Arbeiter ihre Stelle; freiwerdende Stellen wurden mit den aus dem Krieg zurückkehrenden Soldaten besetzt. Um sich gegenseitig zu unterstützen, gründeten blinde Arbeiter 1919 den "Verein blinder Industriearbeiter Berlins". Im Gegensatz zu anderen Blindenvereinen rief er seine Mitglieder auch zu Demonstrationen auf. Sie richteten sich zum Beispiel gegen das seit dem 6. April 1920 geltende "Gesetz über die Beschäftigung Schwerbeschädigter". Es sah vor, dass zwei Prozent der Arbeitsplätze in Betrieben, Verwaltungen und Instituten mit Schwerbeschädigten zu besetzen seien. Der Artikel in der Festschrift erklärt: "Unter Schwerbeschädigten verstand das Gesetz Kriegs- und Unfallgeschädigte über 50 Prozent Beschädigung, so daß die Mehrzahl der Zivilblinden nicht unter den Schutz des Gesetzes fiel. Die blinden Industriearbeiter, die diesem Gesetz grundsätzlich zustimmten, forderten ihre Einbeziehung." Während Kriegsblinde mit Rente, einer Versehrtenzulage und anderen Vergünstigungen versorgt wurden, erhielten Zivilblinde diese Leistungen nicht. Auch andere Vereine forderten, dass zivilblinde Menschen durch das Gesetz berücksichtigt würden.

Die Proteste hatten nicht sofort, aber schließlich doch Erfolg: Am 12. Januar 1923 wurde der Paragraf 8 eingefügt. Mehls erläutert: "Danach mußten die Hauptfürsorgestellen auch jedem Zivilblinden den Schutz des Gesetzes gewähren, wenn er sich ohne Hilfe dieses Gesetzes einen geeigneten Arbeitsplatz nicht zu verschaffen oder zu erhalten vermag und dadurch die Unterbringung der Schwerbeschädigten nicht gefährdet wird."


Nach dem Zweiten Weltkrieg

Für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg schildert Mehls die Kontroversen, die es in Berlin  –  und sicher auch anderswo  –  darum gab, ob kriegsblinde Menschen eine eigenständige Organisation bilden oder sich einem von zivilblinden Mitgliedern getragenen Verein anschließen sollten. Die Wiederzulassung einer Kriegsblindenorganisation stieß in Berlin auf brüske Ablehnung der Besatzungsmächte, schreibt der Historiker. Die Interessengruppe der Kriegsblinden wurde also im März 1948 dem Allgemeinen Blindenverein Berlin angegliedert. Am 28. November 1948 konstituierte sich der Vorstand der Gruppe der Kriegsblinden innerhalb des Vereins, doch bereits ein halbes Jahr später kam es zum Bruch. 1949 wurde der Bund der Kriegsblinden Deutschlands (BKD) als Nachfolgeorganisation des "Bundes erblindeter Krieger" gegründet. Er ist seit Anfang dieses Jahres auch korporatives Mitglied des DBSV. Rivalitäten zwischen dem BKD auf der einen sowie dem DBSV und dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) auf der anderen Seite spielten noch bis in die Siebzigerjahre hinein eine Rolle.


Zurück in die erlernten Berufe

Erfahrungen, was das Engagement des Bundes der Kriegsblinden bewirkt hat, haben Dr. Otto Hauck, Jurist und Ehrenvorsitzender des DVBS, und DBSV-Präsident Klaus Hahn gemacht. Hauck erinnert sich, dass akademische Berufe wie Richter oder Pfarrer für blinde Menschen unter anderem deshalb nur schwer zugänglich waren, weil ihnen die potenziellen Arbeitgeber nicht zutrauten, ihre Aufgaben zu bewältigen. Im Krieg erblindete Männer, die vorher schon in solchen Berufen tätig waren, setzten  –  unterstützt durch den BKD  –  alles daran, wieder in ihre Berufe zurückzukehren. "Sie bewiesen damit, dass die Ausübung dieser Berufe trotz der Erblindung möglich ist und ebneten dadurch auch zivilblinden Menschen diesen Weg", erklärt Hauck.

Hahn konnte den geebneten Weg beruflich ebenfalls betreten. Er berichtet, dass es in den Bezirksregierungen Nordrhein-Westfalens kriegsblinde Juristen gab, die in den 1970er Jahren nach und nach in den Ruhestand gingen. Auch in Münster gab es einen. "Bei seinem Ausscheiden erwirkte die Schwerbehindertenvertretung, dass die Stelle wieder mit einem geeigneten blinden Juristen besetzt werden sollte", erzählt Hahn. "Das war dann ein Jahr später ich."

Ein weiteres Beispiel für den Einsatz des BKD, von dem auch Zivilblinde profitierten: 1972 eröffnete die Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen ihren schwerbehinderten Tarifbeschäftigten den Zugang zu einem Aufstiegslehrgang für die mittlere Beamtenlaufbahn. Ausgenommen waren blinde Menschen, denen man das nicht zutraute. Der BKD intervenierte dagegen, mit Erfolg. Der erste blinde Angestellte, der zugelassen wurde, war Günter Gajewski aus Gelsenkirchen, der viele Jahre im Blinden- und Sehbehindertenverein Gelsenkirchen und im Vorstand des Blinden- und Sehbehindertenvereins Westfalen tätig war.


Literaturhinweis:
"125 Jahre Blindenselbsthilfe: Die Geschichte des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin gegründet 1874 e.V.", herausgegeben vom Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin (ABSV), 1999. Die Festschrift wurde auch in Blindenschrift, im Großdruck und als Hörbuch veröffentlicht.

Eine Buchhandelsausgabe erschien im Nicolai Verlag. Als DAISY-CD ausleihbar in der

Berliner Blindenhörbücherei
Tel.: 030 / 8 26 31 11
E-Mail: info@berliner-hoerbuecherei.de


Dazu ein Bild: Zwei Hände bedienen eine Schneidemaschine, mit der die Borsten einer Bürste auf eine Länge gebracht werden können. Bürstenmacher galt lange Zeit als typischer Beruf für blinde Menschen.

Lobbyarbeit für die Mitglieder

Der Bund der Kriegsblinden Deutschlands (BKD) setzt sich seit Jahrzehnten für die Rechte kriegsblinder Menschen ein. Dazu gehören auch solche, die als Kinder in der Nachkriegszeit durch Munition, Granaten und Ähnliches verletzt wurden. Über die Aufgaben des BKD früher und heute spricht dessen stellvertretender Vorsitzender Hans-Dieter Hain im Interview.

Interview: Ute Stephanie Mansion


Herr Hain, warum wurde der Bund der Kriegsblinden nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet? Die Betroffenen hätten sich ja auch bestehenden Blindenvereinen anschließen können.

Es gab immer die Trennung zwischen Kriegsblinden und Zivilblinden, auch wenn sie heute nicht mehr in der Schärfe gegeben ist wie früher. Das ist rechtlich zu erklären. Der Bund der Kriegsblinden oder die Kriegsblinden haben Ansprüche gegen den Staat. Der hat sie ins Feld geschickt, da sind sie verletzt worden, und dafür muss der Staat Entschädigung leisten. Das ist der Grundgedanke. Hingegen fehlt bei Zivilblinden der Schuldige. Bereits während des Ersten Weltkriegs haben sich verschiedene Blindenorganisationen gebildet, unter anderem der "Bund erblindeter Krieger", die Vorgängerorganisation des Bundes der Kriegsblinden. Man wollte eine schlagkräftige Organisation haben.


Welche Aufgaben hatte der Bund der Kriegsblinden nach 1945?

Nach 1945 war die Anzahl erblindeter Soldaten sehr hoch, etwa 11.000. Die waren zunächst noch im "Bund erblindeter Krieger" organisiert, denn der bestand noch. 1949 wurde der "Bund der Kriegsblinden Deutschlands", der BKD, ins Leben gerufen  –  als Nachfolgeorganisation der 1916 gegründeten Vereinigung.

Eines der wesentlichen Ziele war, bestimmte Ansprüche durchzusetzen, Lobbyarbeit zu machen, und das ist auch weitgehend gelungen. Jetzt, 75 Jahre nach Kriegsende, sind die Entschädigungszahlungen zurückgegangen  –  zum Beispiel wird die Witwenversorgung schlechter sein nach dem neuen Entschädigungsrecht. Die Vorteile, die kriegsblinde Menschen hatten, sind nur noch bedingt gegeben.


Mit welchen Problemen hatten kriegsblinde Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg zu kämpfen?

Es waren ja meistens junge Menschen, die teilweise keine fertige Berufsausbildung hatten. Die Versorgung war sehr schlecht im Anfang, durch den Staat wurde gerade das Existenzminimum gesichert. Seitens des BKD war man bemüht, Vorteile für die Mitglieder zu erreichen, zum Beispiel jährliche Kuren. 1950/51 gab es insgesamt elf Kursanatorien, die vom BKD unterhalten wurden. Die Kuren, die die Mitglieder dort jährlich machen konnten, bezahlte der Staat. Das ging aber im Laufe der Zeit zurück. Inzwischen darf nur noch alle vier Jahre eine Kur beantragt werden.


Können Sie ein paar Errungenschaften nennen, die der BKD erreicht hat und von denen auch zivilblinde Menschen profitiert haben?

Ja, die Berufsförderung. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es viele blinde Bürstenmacher und Industriearbeiter. Das Bestreben war, die Kriegsblinden auch in höhere berufliche Grade einzubringen  –  das waren nach dem Zweiten Weltkrieg der Telefonist, der Stenotypist, der Masseur  –  das sind Dinge, die der Bund der Kriegsblinden sehr gefördert und erreicht hat.

Wir hatten auch in Ministerien Kriegsblinde, die natürlich an einem Hebel saßen und helfen konnten. Lange Jahre war der Präsident des Bundessozialgerichts ein Kriegsblinder.


Haben diejenigen, die heute Mitglied sind, noch am Zweiten Weltkrieg teilgenommen oder sind sie Opfer von Granaten, Bombensplittern, Minen und Ähnlichem geworden, mit denen sie als Kind in Kontakt kamen?

Man hört ja immer die Frage: Gibt es denn noch Kriegsblinde? Ja, es gibt sie noch, und zwar sind sie über 90 Jahre alt  –  das sind diejenigen, die als Soldat erblindet sind. Die Anzahl der Kriegsblinden ist stark zurückgegangen, weil wir zum Glück keinen weiteren Krieg gehabt haben.

In den Fünfzigerjahren gab es wie gesagt rund 11.000 Kriegsblinde  –  durch Krieg oder durch Kriegseinwirkung erblindete Menschen. Dann gibt es diejenigen, zu denen ich auch gehöre, die als Kinder mit Munition gespielt haben, die dann losging; bei mir war es eine Handgranate. Einige starben, und ich habe dadurch mein Augenlicht verloren.

Der Verein besteht aus diesen ehemaligen Soldaten und aus den "kriegsblinden Kindern", den sogenannten Spielkindern. Wir haben auch Frauen, die bei der Wehrmacht beschäftigt waren und dort erblindeten.

Zum BKD gehören heute 215 blinde Mitglieder und die Witwen von ehemaligen Soldaten. Wenn ein Kriegsblinder stirbt, gehören die Witwen als Mitglieder zum BKD.


Welche Aufgaben hat der BKD heute?

Nach wie vor ist der Staat ja bemüht, die Vorteile, die ehemals da waren, zu schmälern. Dem muss Einhalt geboten und darauf hingewiesen werden, und das tun wir auch. Wir haben in unseren Reihen auch den ehemaligen Leiter eines Versorgungsamtes, der sich gut auskennt und der für uns diese Arbeit vorbereitet, und wir nehmen dann Stellung dazu.


Sind auch Soldaten dem BKD beigetreten, die blind oder mit Sehproblemen aus den Auslandseinsätzen der Bundeswehr in den vergangenen zwei, drei Jahrzehnten zurückgekehrt sind?

Wir haben uns geöffnet für Soldaten, die bei der Bundeswehr erblindet sind. Es gibt einige, die bei einem Manöver erblindet sind. Von Rückkehrern aus Afghanistan oder aus anderen Ländern hören wir jedoch sehr wenig. Das liegt vielleicht auch daran, dass die Bundeswehr diese Sehbehinderten entsprechend beschäftigt.


Wie sehen Sie die Zukunft des BKD?

Wir sind ein dahinsiechender Verein, und wir kämpfen darum, dass das allmählich und in geordneten Bahnen geschieht. Auf Dauer wird es den Bund der Kriegsblinden wahrscheinlich nicht geben. Die wenigen Soldaten, die bei der Bundeswehr erblindet sind, werden den BKD nicht aufrechterhalten können. Ich bin 78 Jahre alt und gehöre zu den jüngeren Mitgliedern. Ich war von 2016 bis vergangenes Jahr Vorsitzender, habe aber aus Krankheitsgründen nicht mehr für die Wahl zum Vorsitzenden kandidiert. Nun bin ich stellvertretender Vorsitzender.


Was können Sie über den "Hörspielpreis der Kriegsblinden" sagen?

Die Film- und Medienstiftung NRW ist neben dem BKD Träger des Hörspielpreises  –  die Stiftung hat uns auch in wirtschaftlicher Hinsicht sehr geholfen. Die Jury war lange Zeit mit jeweils sieben Kriegsblinden und sieben Fachkritikern besetzt, doch wir konnten nach und nach die sieben Kriegsblinden in der Jury nicht mehr benennen. Aus Altersgründen sind nicht genügend bereit, sich jedes Jahr 22 oder 24 Hörspiele anzuhören. Darum haben wir den DBSV gefragt, ob er unseren Part übernehmen würde. Seit Januar ist nun der DBSV organisatorisch und zum Teil in der Jury an die Stelle des BKD getreten. Es sind aber auch noch Juroren aus dem BKD dabei. Ich bin zum Beispiel auch noch in der Jury vertreten. Der BKD ist dem DBSV Anfang Januar 2020 als korporatives Mitglied beigetreten.


Den Namen "Hörspielpreis der Kriegsblinden" wird die Auszeichnung vermutlich behalten?

Daran war uns besonders gelegen, dass der Name erhalten bleibt, weil der BKD den Preis initiiert und sehr viel Arbeit hineingesteckt hat. Und der Name hat Renommee  –  eine Änderung wäre nicht gut.


Dazu ein Bild: Hans-Dieter Hain trägt eine getönte Brille und einen weißen Rollkragenpulli. Er hat eine Halbglatze.

Auszeichnung mit Nebenwirkung

Er gilt als bedeutendste Auszeichnung Deutschlands für Hörspiele: der Hörspielpreis der Kriegsblinden. 1950 initiiert, wird er seit 1952 jedes Jahr für das in den Ohren der Jury beste Hörspiel des Vorjahres vergeben. Dr. Dietrich Plückhahn gehört der Jury seit 2013 an; seit diesem Jahr ist er Sprecher der blinden Jurorinnen und Juroren. Im Interview erklärt er, warum der Preis so wichtig ist.

Interview: Ute Stephanie Mansion


Herr Plückhahn, 1950, also vor 70 Jahren, wurde der Hörspielpreis der Kriegsblinden ins Leben gerufen. Was sollte damit bewirkt werden?

Damit sollte bewirkt werden, dass man ein Medium im öffentlichen Bewusstsein weiter nach vorne bringt, das gerade für uns Blinde eine besondere Bedeutung hat, nämlich das Radio, den Rundfunk. Radio hören ist bis heute für blinde und sehbehinderte Menschen eine wichtige Angelegenheit. Das war es früher in noch größerem Ausmaß, als andere mediale Zugänge noch fehlten, weil sie einfach nicht vorhanden waren.

Der Hörspielpreis sollte dem Hörspiel einen großen Anschub geben, indem er Preise an bekannte Autoren verlieh. Dadurch schuf er sowohl in der Presse als auch in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein dafür, dass mit dieser Kunstform auch Personen erreicht werden, die wegen ihrer Sehbehinderung bzw. wegen ihrer Blindheit speziell auf dieses Medium angewiesen sind. Zum einen wurde also das Hörspiel als Medium stärker nach vorne gebracht, zum anderen erlangten die Blinden und Sehbehinderten eine andere Aufmerksamkeit.


Welche Relevanz hat der Hörspielpreis der Kriegsblinden heute?

Heute hat er nicht mehr die Relevanz, die er 1952 hatte, als er zum ersten Mal verliehen wurde. Das Hörspiel ist in der Medienlandschaft nicht mehr von der Bedeutung, die es damals hatte. Aber es hat sich nach einem gewissen Absturz in den Achtziger-, Neunzigerjahren doch wieder so stabilisiert, dass es aus der Rundfunklandschaft nicht mehr wegzudenken ist. Es hat seinen festen Stellenwert. Nicht zuletzt auch durch Medien wie CDs und dergleichen hat es an Bedeutung wieder zugenommen. Diese Bedeutung zu erhalten, dem Hörspiel durch die Auszeichnung auch noch mal eine öffentliche Wahrnehmung zu geben, das ist die Aufgabe des Hörspielpreises der Kriegsblinden. Eine von uns, dem DBSV, gewollte Nebenwirkung ist, dass dadurch auch auf die speziellen Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen in der Medienlandschaft aufmerksam gemacht werden kann.


Was zeichnet ein gutes Hörspiel aus? Worauf achtet die Jury?

Die Jury achtet darauf, dass das Hörspiel zum einen möglichst innovative Elemente enthält, das heißt, es geht um die Weiterentwicklung des Hörspiels. Es ist ein wesentliches Interesse, dass es gegenüber dem, was 1952 bei der erstmaligen Verleihung geleistet und in den Äther gebracht wurde, eine Veränderung eingetreten ist, die sich modernen Entwicklungen anpasst. Das ist die Seite der Gestaltung eines solchen Hörspiels.

Die andere Seite ist die inhaltliche. Ein Hörspiel soll natürlich auch Themen aufgreifen, die im heutigen Leben eine Rolle spielen, die die Menschen bewegen und die in dem Hörspiel auf eine ganz besondere und ansprechende Weise, diesem Medium adäquat, umgesetzt werden.


Haben bei einem Preis, der sich "Hörspielpreis der Kriegsblinden" nennt, Werke, die sich mit politischen oder zumindest ernsten Themen beschäftigen, größere Chancen?

Das kann man nicht so grundsätzlich sagen, jedenfalls dann nicht, wenn man das Politische im engeren Sinne begreift. Natürlich haben solche Hörspiele eine gute Chance, aber es geht darüber hinaus um gesellschaftliche Grundfragen, um Beziehungsfragen der Menschen untereinander. Ich würde nicht sagen, dass politische Hörspiele größere Chancen darauf haben, ausgezeichnet zu werden.


Also können es theoretisch auch mal humorvolle Themen sein?

Es können humorvolle Themen sein. Es können aber auch Themen sein, die durchaus ernsterer Natur sind, aber die nicht unbedingt einen politischen Charakter haben, wenn man das Politische eng fasst. Im weiteren Sinne ist ja alles politisch.


Von 1952, als der Preis erstmals verliehen wurde, bis 1985, also in 34 Jahren, gab es fünf Preisträgerinnen. Seit 1995 waren es doppelt so viele. Schenkt die Jury inzwischen Autorinnen mehr Aufmerksamkeit oder sind plötzlich so viele gute Hörspiel-Autorinnen aus dem Boden geschossen?

Ich würde sagen, es ist Letzteres. Wir haben tatsächlich auch mehr Einreichungen von Autorinnen und zwangsläufig ergibt sich dadurch natürlich eine Verschiebung gegenüber der Zeit vor 1985.


Zwischen wie viel Werken muss die 15-köpfige Jury jedes Jahr entscheiden?

Das sind immer ungefähr 26 Einreichungen. Das schwankt manchmal  –  abhängig davon, ob die Sender ein oder zwei Hörspiele einreichen. Jeder Sender kann maximal zwei einreichen. Beteiligt sind alle deutschsprachigen Sender, das heißt, das sind die Rundfunkanstalten hier in der Bundesrepublik und darüber hinaus Österreichs und der Schweiz.


Die öffentlich-rechtlichen Sender.

Die öffentlich-rechtlichen. Genau, der Hinweis ist wichtig, denn die privaten produzieren keine Hörspiele.


Wie hart ist die Entscheidung?

Die ist hart. Das ist regelrecht kontrovers. Wir sind uns manchmal darüber einig, was vorne liegen soll, aber die Meinungen gehen da oft auch sehr auseinander. Da wird heftig diskutiert. Es ist ja so, dass wir immer drei Hörspiele nominieren, und bereits für diese Nominierungsphase braucht man einige Zeit und Energie, um sich darüber auseinanderzusetzen, was man nach vorne bringen will. Und das gilt dann allemal für das Hörspiel, das letztendlich den Preis erhält. Die Diskussionen sind immer sehr tiefgründig und brauchen viel Zeit, bis man sich auf etwas verständigt hat. In der Regel haben wir in den letzten Jahren kontroverse Entscheidungen gehabt. Was nicht heißt, dass wir nicht hinter einer solchen Entscheidung stehen können, aber die Meinungen darüber, was als Erstes ausgezeichnet werden soll, gehen häufig auseinander.


Ist Ihnen ein Werk oder ein Autor, eine Autorin in besonderer Erinnerung geblieben?

Mir ist beispielsweise das Hörspiel "Abschiedsgeschenk" von Gert-Roland Stiepel in Erinnerung geblieben. Das ist 2014 leider nur in die Nominierung gekommen. Es ging darin um die Situation im Alter und wie man die Alten aus gesellschaftspolitischen Gründen mehr oder weniger entsorgt. Es war ein bitterböses, satirisches Hörspiel, das ich sehr gelungen fand.


Und Sie hätten es gerne auf Platz eins gesehen?

Ja, ich hätte es gerne auf Platz eins gehabt.


Haben Sie ein Lieblingshörspiel?

"Abschiedsgeschenk" ist auf jeden Fall eins, das ich in dem Zusammenhang nennen würde. Es gibt auch diesmal einige gute Einreichungen. Ich bin gespannt, was davon ausgezeichnet wird. Deshalb möchte ich jetzt lieber nichts dazu sagen. Aber da sind mindestens zwei oder drei dabei, die ich richtig gut finde, und ich hoffe, die werden mindestens einen der Nominierungsplätze erreichen.


Dazu zwei Bilder:

    • Dietrich Plückhahn hat tiefliegende Augen, markante Brauen, eine Halbglatze, graues Haar und einen Bartansatz.
    • Das Stück "Auf der Suche nach den verlorenen Seelenatomen" (Rundfunk Berlin-Brandenburg) wurde 2019 mit dem Hörspielpreis geehrt. Das Foto von der Preisverleihung zeigt die Gewinnerin Susann Maria Hempel im geblümten Kleid und mit Blumen in der Hand, rechts neben ihr Hans-Dieter Hain vom Bund der Kriegsblinden und seine Frau Jacqueline, links bzw. rechts außen Martin Schneider und Anke Morawe, beide von der Film- und Medienstiftung NRW.


Kurzinfo: Hörspielpreis der Kriegsblinden

Die Jury des Hörspielpreises der Kriegsblinden setzt sich aus sieben blinden Jurorinnen und Juroren sowie sieben von der Film- und Medienstiftung NRW berufenen Kritikern und Kulturschaffenden zusammen. Hinzu kommt ein Vorsitzender bzw. eine Vorsitzende  –  aktuell ist es die Kulturwissenschaftlerin Gaby Hartel.

Wer in diesem Jahr den Hörspielpreis gewinnt, stand bis Redaktionsschluss nicht fest, da die Jurysitzung wegen der Corona-Krise verschoben wurde.

Termine & Tipps:

Termine

Hinweis der Redaktion

Alle Termine stehen unter dem Vorbehalt einer möglichen Absage aufgrund des Corona-Virus. Bitte kontaktieren Sie vor einer Buchung den Veranstalter.

Tagung "Barrierefreiheit für alle im öffentlichen Raum"

2.-3.7.2020
Marburg

Tagung des Arbeitskreises "Umwelt und Verkehr" des Verbands für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik zu Möglichkeiten, Chancen und Forderungen des barrierefreien Bauens

Mehr Infos bei
Dietmar Böhringer
Tel.: 0 71 52 / 61 60 84
E-Mail: dietmar.boehringer@boehri.de
www.boehri.de/dietmar_boehringer

Internationales Leo Youth Camp

9.-21.8.2020
Scharbeutz

Freizeit für blinde und stark sehbehinderte junge Leute im Alter von 18 bis 25 Jahren aus ganz Europa

www.lions.de/web/111n/leo-blindencamp

Umstieg auf Windows 10

30.8.-3.9.2020
Aura-Hotel Saulgrub

Seminar für blinde und sehbehinderte Personen, die Windows 10 beruflich, privat oder für das Ehrenamt nutzen möchten

Infos und Anmeldung (bis 31.7.) bei
"Bildung Ohne Barrieren" unter
www.bildung-ohne-barrieren.de/angebote/seminaranmeldung.html

oder Anmeldeformular anfordern unter
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de

Wandern, wo die Hexen tanzen

7.-13.9.2020
Aura-Pension "Brockenblick"

Wanderwoche im Harz mit geführten Wanderungen

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 39 43 / 26 21 26
E-Mail: info@aurapension.de

TanzIN-Festival 2020

23.-25.10.2020
Duisburg

Veranstaltung für alle, die Spaß am Tanzen haben, vom Beginner bis zum Fortgeschrittenen

Infos und Anmeldung unter
E-Mail: h-juergen.87@t-online.de oder
Tel.: 02 31 / 55 32 62

Aufbauseminar Apple iPhone

25.-26.10.2020
Aura-Hotel Timmendorfer Strand

Seminar für fortgeschrittene Apple-Nutzerinnen und -Nutzer

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 45 03 / 6 00 20
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

Tipps

App Greta zu Hause nutzen

Auch wenn die Kinos geschlossen haben, muss man nicht auf Filmvergnügen verzichten. Die App Greta stellt anstelle neuer Kinofilme alternative barrierefreie Angebote im Fernsehen und neue DVD- bzw. Blu-Ray-Versionen vor. Außerdem bietet Greta eine Auswahl von über 500 Filmen in der App an, unter anderem von den Verleihern Universal und Disney.

Mehr Infos: www.gretaundstarks.de

Tipps gegen den Lagerkoller im Forum OffSight

Im Forum OffSight des DBSV-Jugendclubs werden zahlreiche Tipps gegen Corona-Langeweile gesammelt. Dazu zählen Ratschläge zu einfachen Spielen und Beschäftigungen wie dem Buchstabierspiel "Tot, toter, Geist", dem Gedankenexperiment "Was wäre, wenn ...?" und der Knobelei "Wer bin ich ...?". Außerdem gibt es unter anderem Empfehlungen zu Online-Schach, zu Hörspielen und zum Streamen von Kultur. Zusätzlich wurden Internet-Links zu Informationen rund um das CoronaVirus sowie nützliche Telefonnummern zusammengestellt.

www.offsight.de (erster Beitrag unter Neuigkeiten)

Neue Publikationen der BAGSO

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) hat zwei neue Broschüren herausgebracht. Im Themenheft "Gemeinsam statt einsam" werden über 50 Initiativen und Projekte vorgestellt, die sich für die gesellschaftliche Teilhabe von älteren Menschen einsetzen. Die Bandbreite reicht von Besuchsdiensten über Mittagstische hin zu Nachbarschaftshilfen. Der Ratgeber "Berufsende in Sicht?! Annäherung an eine neue Lebensphase" gibt Impulse, wie der Ruhestand gesund, sinnvoll und befriedigend gestaltet werden kann.

Die Publikationen können über die Internetseite www.bagso.de/publikationen heruntergeladen oder kostenfrei bestellt werden.

Vogelstimmen erkennen

Wer sich ein bisschen Natur ins Haus holen möchte, kann dies zum Beispiel mit Vogelstimmen tun. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) stellt auf seiner Internetseite die 40 häufigsten Gartenvogelarten vor. Am besten die Begriffe "NABU" und "Vogelportraits" oder "die 40 häufigsten Gartenvogelarten" in eine Suchmaschine eingeben.

Auch der DBSV bietet Informationen zu Vogelstimmen an, und zwar auf der Internetseite: www.dbsv.org/vogelstimmen.html

Forum:

Rätsel

Aus den folgenden Silben sind neun Begriffe zu bilden, deren Bedeutungen scherzhaft-doppelsinnig umschrieben sind:

be  –  de  –  dech  –  du  –  ei  –  en  –  ent  –  fer  –  frau  –  gang  –  gar  –  im  –  le  –  men  –  na  –  nass  –  nung  –  pfingst  –  ro  –  ro  –  sche  –  schuh  –  se  –  se  –  sen  –  stadt  –  stuhl  –  tor  –  zel


Die Umschreibungen lauten:

  1. Feiertagsblume
  2. Weibliche Fußbekleidung
  3. Bienencity
  4. Feuchtraum
  5. Leibwachenamtstracht
  6. Sitzmöbelbewegung
  7. Beseitigung eines Narren
  8. Schwurreptil
  9. Riechorganwaschraum

Bei richtiger Lösung nennen die Anfangsbuchstaben der Lösungswörter ein Fest, das am Ende dieses Monats gefeiert wird.

Text und Scherenschnitt: Thomas Christian Dahme  


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 22. Mai an den
DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an sichtweisen@dbsv.org

Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil.

Lösung des April-Rätsels

  1. Schloss
  2. Haus
  3. Burg
  4. Kate
  5. Scheune
  6. Laube
  7. Hütte
  8. Theater
  9. Fort
  10. Stall

Dazu ein Bild: Scherenschnitt eines Wiesenstücks mit blühenden kleinen und großen Blumen. Die beiden Hälften scheinen einander zu spiegeln.



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen oder Leserbriefe an
sichtweisen@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Sichtweisen"
Rungestr. 19, 10179 Berlin

Panorama:

Forschung

Uni sucht Mitwirkende für Studie

Die Ludwig-Maximilians-Universität München sucht zur Erprobung und Entwicklung einer Datenbrille für sehbehinderte Menschen noch Mitwirkende. Generell gefragt sind jederzeit Studienteilnehmende mit zentralem Sichtfeldausfall, wie er bei AMD, Morbus Stargardt, Zapfendystrophie und anderen Augenerkrankungen auftritt. Zurzeit werden für eine speziellere Studie auch sehbehinderte Menschen mit anderen Diagnosen und Ausfällen gesucht. Getestet wird die Nutzerfreundlichkeit einer Datenbrille  –  sie soll beim Erkennen von kleineren Bedienelementen an Geräten unterstützen, zum Beispiel bei Beschriftungen an Herden, Mikrowellen oder öffentlichen Automaten. Auch bei Touchscreens, also nicht fühlbaren Monitoren aller Art, soll sie helfen.

Die Testpersonen sollten noch in der Lage sein, einen leuchtenden, drei Zentimeter großen Punkt oder ein Kreuz aus einer Entfernung von 40 bis 50 Zentimetern zu erkennen. Der Test dauert zwei Stunden. Es wird eine Aufwandsentschädigung von 12 Euro pro Stunde gezahlt. Die Testpersonen können von einer Haltestelle abgeholt werden.


Wer Interesse hat, meldet sich bei
Florian Lang
Tel.: 0 89 / 21 80 72  –  337
E-Mail: florian.lang@ifi.lmu.de

Glaukom: Gerät simuliert Seheinschränkungen

Eine neue Studie zeigt, wie im Handel erhältliche Head Mounted Displays (HMD) zur Simulation der alltäglichen Herausforderungen von Menschen mit Glaukom eingesetzt werden können. Head Mounted Displays sind visuelle Ausgabegeräte, die am Kopf getragen werden. Videobrillen zum Beispiel gehören dazu.

Glaukom ist ein Überbegriff für eine Gruppe degenerativer Augenerkrankungen, die den Sehnerv betreffen. Es ist weltweit die Hauptursache für irreversible Erblindung. Die Studie einer Forschungseinrichtung der britischen Universität "City, University of London" legt nahe, dass die Technologie unter anderem dazu beitragen könnte, dass politische Entscheidungsträger die Auswirkungen von Sehbehinderungen besser einschätzen können und dass diese Auswirkungen bei der Planung von Gebäuden berücksichtigt werden können.

An der Studie nahmen 22 Freiwillige ohne Glaukom teil. Sie trugen ein HMD, während sie verschiedene Aufgaben in virtueller oder erweiterter Realität ausführten. So wurden sie zum Beispiel in eine Simulation eines "überladenen" Hauses versetzt. Durch Bewegen der Augen und des Kopfes konnten sie sich darin umsehen, um ein irgendwo im Haus verstecktes Mobiltelefon zu finden.

Bei einer anderen Aufgabe navigierten die Teilnehmer durch ein lebensechtes, menschengroßes "Maus-Labyrinth", das sie durch Kameras im vorderen Teil des HMD betrachteten. Sensoren im HMD verfolgten die Position der Augen der Teilnehmer und ermöglichten es der Software, einen verschwommenen Sehbereich, ein sogenanntes Skotom, zu erzeugen, der immer den gleichen Teil ihres Gesichtsfeldes behinderte, wohin sie auch blickten. In Kontrollstudien fehlte das Skotom.

Ähnlich wie echte Glaukom-Patientinnen und -patienten waren die Teilnehmer langsamer bei der Ausführung der Aufgaben, wenn die simulierte Beeinträchtigung vorlag, und machten auch mehr Kopf- und Augenbewegungen. Sie fanden die Aufgaben ebenfalls besonders schwierig, wenn der untere Teil ihres Gesichtsfeldes beeinträchtigt war. Die Ergebnisse zeigten auch, dass manche Menschen besser mit einer Beeinträchtigung umgehen konnten als andere mit einer identischen Beeinträchtigung.

Die Software, die die Autoren zur Simulation der Sehbehinderung entwickelt haben (OpenVisSim), wurde online zur freien Nutzung und Entwicklung für andere zur Verfügung gestellt. Sie ist mit den meisten kommerziell erhältlichen HMDs und Smartphones kompatibel und unterstützt eine Reihe von visuellen Effekten, mit denen Symptome verschiedener Augenkrankheiten simuliert werden können.

Der vollständige Forschungsartikel ist zu finden unter www.nature.com/articles/s41746-020-0242-6

Die Software OpenVisSim steht online zum Herunterladen zur Verfügung unter: https://github.com/petejonze/OpenVisSim

Gesellschaft

Corona: Hilfeprogramm der Aktion Mensch

Die Aktion Mensch hatte anlässlich der Corona-Krise ein Soforthilfeprogramm in Höhe von 40 Millionen Euro aufgelegt. Hintergrund ist die akute Notlage von Menschen, die aufgrund ihrer persönlichen Situation besonders durch die Pandemie bedroht sind und Unterstützung benötigen: Dazu gehören Menschen mit Behinderung, deren Assistenzkräfte ausfallen, aber auch sozial schlechter gestellte Menschen, die durch die Schließung von Tafeln oder anderen Einrichtungen nicht mehr mit Lebensmitteln versorgt werden können.

Die Aktion Mensch unterstützt mit ihrem Corona-Soforthilfeprogramm Organisationen und Vereine, die sich um die Bereiche "Assistenz und Begleitung" sowie "Lebensmittelversorgung" kümmern. Förderung beantragen können freie gemeinnützige Vereine und Einrichtungen in Deutschland. Sie erhalten bis zu 50.000 Euro für Personal-, Honorar- und Sachkosten. Wegen der großen Nachfrage können keine neuen Anträge gestellt werden.

Mehr Infos unter www.aktion-mensch.de/corona

Neues Verzeichnis zur Teilhabeforschung

Wer forscht in Deutschland zu welchen Themen der Rehabilitation, Teilhabe und Inklusion in Deutschland? Das Verzeichnis "Rehabilitations- und Teilhabeforschende  –  Akteure und Themen in Deutschland 2020" bietet Auskunft zu dieser Frage. Die neue Ausgabe liegt jetzt vor und steht zum Herunterladen im Internetportal "Rehadat" bereit.

Neben allgemeinen Fragen zu Prävention und Rehabilitation bearbeiten viele Forschende auch spezifische betriebsbezogene Themen wie Gesundheitsmanagement und gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung, betriebliches Eingliederungsmanagement, Digitalisierung und demografische Einflüsse im Arbeitsleben.

Um das Verzeichnis vom Portal Rehadat herunterzuladen, am besten die Begriffe "rehadat" "Rehabilitations- und Teilhabeforschende" und "2020" in eine Suchmaschine eingeben.

Schreibwettbewerb zu "Licht und Schatten"

Der gemeinnützige Verein "Die Wortfinder" aus Bielefeld lädt jedes Jahr im Frühling zu einem Literaturwettbewerb für Menschen mit geistiger Behinderung ein. In diesem Jahr gibt der Verein allen Menschen mit einer Behinderung die Möglichkeit, sich mit Texten am Wettbewerb zu beteiligen. Das Thema lautet: "Licht und Schatten, Hell und Dunkel, Tag und Nacht." Einsendeschluss ist der 20. Mai.

Die maximale Textlänge inklusive Leerzeichen beträgt 2400 Zeichen. Eine Person darf auch mehrere Texte einreichen, maximal fünf. Es dürfen auch mehrere Personen gemeinsam einen Text schreiben.

Die Texte sind als Word-Datei im Anhang an folgende E-Mail-Adresse zu senden: diewortfinder@t-online.de

Einzureichen sind auch eine Einverständniserklärung für die Veröffentlichung des Textes sowie ein Lebenslauf. Die Einverständniserklärung ist zu finden unter www.diewortfinder.com, Menüpunkt "Teilnahmebedingungen".

Einverständniserklärung und Lebenslauf müssen per Post an folgende Adresse geschickt werden:

Die Wortfinder e.V.
Sabine Feldwieser
Bossestraße 9, 33615 Bielefeld

Tandem-Tour nach Tokio abgebrochen

Das Corona-Virus machte ihrem großen Plan einen Strich durch die Rechnung: Jürgen Pansin, blind, und Sven Marx, gehbehindert, waren Anfang März zu ihrer Tandem-Tour von Berlin nach Tokio aufgebrochen. Dort wollten sie pünktlich zur Eröffnung der Paralympischen Spiele eintreffen. Doch in Warschau mussten sie ihre Tour beenden und nach Hause zurückkehren. Da die Olympischen Spiele und damit auch die Paralympics wegen der Corona-Pandemie auf 2021 verschoben wurden, sehen die beiden dies als Chance, ihre Tour noch einmal zu starten.

Das Tagebuch der abgebrochenen Tour von Pansin und Marx ist zu finden unter: www.sven-globetrotter.com/de/blog.html

Hamburger "Dialog im Dunkeln" vor dem Aus

"Dialog im Dunkeln", eine Einrichtung in der Hamburger Speicherstadt, wollte Anfang April 20-jähriges Bestehen feiern. Nun droht wegen der Corona-Krise die Schließung des Sozialunternehmens. 132 Arbeitsplätze seien bedroht, teilte das Unternehmen mit. Zum Angebot von "Dialog im Dunkeln" in Hamburg gehören Führungen in komplett dunklen Räumen, um Sehenden ein Gespür für die Wahrnehmungen blinder und sehbehinderter Menschen zu vermitteln. Weitere Ausstellungen wie "Dialog im Stillen" mit gehörlosen Menschen und "Dialog mit der Zeit" mit Menschen über 70 Jahren kamen hinzu. In den vergangenen 20 Jahren besuchten fast zwei Millionen Besucher das Haus und ließen sich von blinden Mitarbeitern durch die Erlebnisräume führen.

Die Einrichtung konnte sich von Erlösen selbst tragen, doch während der Corona-Pandemie wurde sie geschlossen. Die Verantwortlichen hoffen nun auf Unterstützung durch die öffentliche Hand und Spenden. Kredite sollen nicht aufgenommen werden, weil ungewiss ist, wie sie zurückbezahlt werden können. "Wir brauchen eine Perspektive, um unseren Beitrag beim Wiederaufbau einer Post-Corona-Kultur mit mehr Teilhabe, Solidarität, Dankbarkeit und Menschlichkeit leisten zu können", erklärte der Gründer des Unternehmens, Dr. Andreas Heinecke.

Mehr Infos unter www.dialog-in-hamburg.de

Uni Köln: Internetseite mit persönlichen Berichten

Eine Internetseite soll Studierenden und Mitarbeitenden mit Behinderungen an der Universität zu Köln eine Stimme geben. Die sehr persönlichen Berichte geben einen Einblick in ein Studium oder den Berufsalltag mit Behinderung, machen Stärken, aber auch Herausforderungen sichtbar. Die Seite "Den Menschen eine Stimme geben" möchte sensibilisieren, informieren, zum Perspektivwechsel anregen und ein Forum bieten.

Die Internetseite ist zu finden unter: https://vielfalt.uni-koeln.de/inklusion/den-menschen-eine-stimme-geben

Barrierefreiheit

Petition für Bahnfahrten ohne Anmeldung

Die EU überarbeitet derzeit die Richtlinie für Fahrgastrechte, die unter anderem Hilfen für mobilitätseingeschränkte Personen regelt. Darunter fällt auch die Mobilitätsservicezentrale (MSZ) der Deutschen Bahn. Bei der MSZ müssen Hilfeleistungen bis spätestens zwei Tage vor Fahrtantritt angemeldet werden  –  spontane Bahnfahrten sind behinderten Menschen so nicht möglich.

Eine Petition der Organisation "We Move Europe" in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Behindertenforum fordert, die Anmeldefrist von zwei Tagen abzuschaffen. Einige EU-Länder möchten sie aber beibehalten. Der DBSV befürwortet die Streichung der Anmeldefrist und bittet, die Petition zu unterzeichnen.

Unter folgender Internetadresse kann die Petition unterzeichnet werden: act.wemove.eu/


Dazu ein Bild: Ein weißer Zug, vermutlich ein IC oder EC, steht an einem Bahnsteig. Die Türen zweier Erste-Klasse-Waggons sind geöffnet. Auf einer Bank vor dem Zug sitzt ein Mann mit dem Rücken zur Kamera.

Broschüre: "Bayern barrierefrei erleben"

"Bayern barrierefrei erleben" heißt eine neue Broschüre, herausgegeben von der Bayern Tourismus Marketing GmbH. Die Broschüre führt eine Auswahl an Regionen, Orten und Ausflugszielen in Bayern auf, die auch Menschen mit Behinderung einen unbeschwerten Aufenthalt ermöglichen wollen. Die Urlaubs-, Freizeit- und Übernachtungsangebote wurden nach dem bundesweiten Kennzeichnungssystem "Reisen für Alle" geprüft und zertifiziert.

Für blinde und sehbehinderte Menschen wird die Broschüre "Bayern barrierefrei erleben" als kostenlose DAISY-CD angeboten, telefonisch bestellbar unter:

0 89 /2 12 39 70 oder per Mail an
tourismus@bayern.info

Als barrierefreies PDF lässt sich die Broschüre herunterladen unter www.bayern.by/urlaub-fuer-alle/broschuere-barrierefrei


Dazu ein Bild: Der Umschlag der Broschüre "Bayern barrierefrei" zeigt einen See, umrahmt von bewaldeten Hügeln. Links ragt eine Felswand ins Bild.



AURA-Hotels  –  Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt fünf Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Aura-Hotel Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern):
    Tel.: 03 88 25 / 3 70-0
  • Aura-Hotel Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein):
    Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
  • Aura-Pension Wernigerode (Sachsen-Anhalt):
    Tel.: 0 39 43 / 26 21-0
  • Aura-Pension Rochsburg (Sachsen):
    Tel.: 03 73 83 / 8 38-00
  • Aura-Hotel Saulgrub (Bayern):
    Tel.: 0 88 45 / 99-0

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

"Jede Nacht war ich unterwegs"

Als die Lage in Syrien immer schlimmer wurde, begab sich Ahmad Msalam auf die Flucht. Er und seine Familie liefen weite Wege zu Fuß und wären mit einem Schlauchboot fast gekentert. In Deutschland angekommen, verschlechterte sich sein Sehen stark. Deutsch lernte er am Berufsförderungswerk Würzburg, wo er jetzt auch eine Umschulung macht. Und er träumt davon, irgendwann Musik zu studieren.

Von Ahmad Msalam  


Ich bin Kurde und komme aus Syrien. Ich bin in einer Stadt namens Raqqa geboren, das liegt in Nordsyrien. Dort habe ich eine Ausbildung als Krankenpfleger gemacht und bis Juni 2014 in einem öffentlichen Krankenhaus gearbeitet. Ich hatte viele Nachtschichten und habe als Hobby viel am Computer gearbeitet. Das hat meinen Augen geschadet. Ich hatte eine Netzhautablösung, wurde operiert und hatte danach einen Sehrest von 70 Prozent auf dem linken Auge; das rechte war schon blind. Auch Glaukom habe ich bekommen. Bevor ich meine Heimat verließ, verschlechterte sich mein Sehrest auf 60 Prozent.

Als der Krieg im März 2013 begann, wurde die Stadt stark bombardiert. Trotzdem habe ich weiter im Krankenhaus in der Notfallstation gearbeitet. Es war schlimm. An einem Tag war der Boden im Krankenhaus rot vor Blut. Ich habe versucht, alles auszuhalten, was passierte.

Als dann unsere Stadt vom IS erobert wurde, weil wir Kurden weltoffene Leute waren, haben sie uns unterdrückt und gaben uns nur kurze Zeit, die Stadt zu verlassen. So begaben sich meine Familie und ich im Dezember 2014 auf die Flucht. Die Grenze zur Türkei haben wir zu Fuß überquert, sind weiter zur türkisch-irakischen Grenze und bis Juli 2015 zwischen den Grenzen zum Nordirak und zur Türkei hin und her. Ein unstabiles Leben.

Meine Schwester, ihre zwei kleinen Söhne, mein jüngster Bruder und ich wollten versuchen, nach Europa zu gelangen. Wir suchten Sicherheit. Der Mann meiner Schwester war schon in Deutschland. Wir waren nachts unterwegs, und ich hatte Probleme zu sehen  –  meine Schwester und mein Bruder sind immer vor und hinter mir gelaufen. Es war schwierig, denn ich habe immer ein Kind getragen und hatte einen schweren Rucksack auf.

Unseren ersten Versuch, von der Türkei nach Griechenland zu gelangen, machten wir im Juli 2015 in einem Schlauchboot, mit etwa 40 Leuten. Nachts um zwei sind wir von Izmir auf ein kleines Licht auf der Insel Chios zugefahren. Aber plötzlich kamen hohe Wellen. Es war viel Wasser im Boot. Die Leute fingen vor Angst an zu weinen. Meine Schwester kann nicht schwimmen, ich nur ein bisschen. Jemand hat versucht, die griechische Küstenwache anzurufen, doch die hat nicht reagiert. Wir haben versucht, das Wasser aus dem Schlauchboot zu kriegen. Nach einer Stunde kam endlich ein Boot der türkischen Küstenwache. Sie haben uns in ihr Boot geholt. Unsere Rucksäcke sind mit dem Schlauchboot gesunken. Wir waren durchnässt, hatten keine Kleidung und kein Trinkwasser mehr. Wir saßen zitternd vor Kälte auf dem Kai. Dann kamen wir für fünf Tage ins Gefängnis.


Wiedersehen nach sieben Monaten

Danach versuchten wir noch einmal zu fliehen. Wir hatten keine andere Wahl. Wohin hätten wir gehen sollen? Beim zweiten Versuch ist die Flucht nach Griechenland geglückt  –  wieder mit einem Schlauchboot. Ich erinnere mich an das Gefühl, als wir auf Lesbos ankamen: Endlich! Wir mussten zur Hauptstadt der Insel laufen, 60 Kilometer. Dort musste man sich registrieren. Kein Auto durfte Flüchtlinge mitnehmen, also mussten wir laufen. Wir waren mit anderen Kurden unterwegs und haben 40 Kilometer zu Fuß geschafft. Als wir zu einer Polizeiwache kamen, haben wir gesagt: Wir können nicht weiterlaufen. Es war heiß, und ich musste ja auch immer ein Kind tragen. Sie haben einen Bus organisiert, und wir konnten zu einem Flüchtlingslager in Mytelini fahren. Dort mussten wir Papiere ausfüllen und fuhren mit einem großen Schiff nach Athen.

Wir sind über Thessaloniki nach Mazedonien und von dort aus nach Serbien geflüchtet  –  die Grenzen mussten wir immer nachts überqueren. In jedem Land haben wir Papiere bekommen, dass wir weiterreisen, aber nicht die Grenze überqueren durften. Die schwierigste Grenze war die zwischen Serbien und Ungarn. Das ungarische Militär hat uns erwischt, wir kamen ins Gefängnis. Niemand wollte in Ungarn registriert werden, alle wollten weiter. Nach fünf Tagen haben wir ein Papier bekommen, dass wir uns in Ungarn bewegen durften. Wir haben es schließlich geschafft, von Ungarn aus mit dem Auto durch Österreich bis München zu kommen und von dort nach Frankfurt. Dort trafen wir endlich meinen Schwager. Er, seine Frau und seine Kinder sahen sich zum ersten Mal nach sieben Monaten.

Als wir im August 2015 nach Deutschland kamen, hießen die Leute uns willkommen. In diesem Moment dachte ich: "Das ist meine zweite Zukunft, ein neues Heimatland." In Neumünster in Schleswig-Holstein kamen wir in ein Heim. Jede Nacht war ich unterwegs, träumte vom Laufen, Laufen, Laufen.

Im Dezember 2015 wurde ich wegen meiner Augen in Hamburg operiert, doch danach wurde es noch schlechter. Im Februar 2016 bekam ich Blutungen im Auge und konnte plötzlich gar nichts mehr sehen. Einen Monat später in einer Augenklinik in Bremen schlug eine Ärztin eine weitere OP vor. Danach konnte ich endlich wieder sehen, aber nur 20 Prozent, das rechte Auge blieb blind. Jetzt habe ich noch einen Sehrest von fünf bis zehn Prozent. Auch das Gesichtsfeld hat sich verschlechtert. Mit dieser Einschränkung konnte ich meinen Deutschkurs nicht weitermachen, doch zum Glück bot das Berufsförderungswerk Würzburg Sprachkurse für Geflüchtete mit Seheinschränkungen an. Endlich eine gute Nachricht!


Ich war süchtig zu lernen

Voller Begeisterung und Hoffnung fuhr ich im Januar 2017 nach Würzburg. Ich habe einen Orientierungskurs und die Sprachkurse B1 und B2 gemacht, danach eine Grundreha, um die blindentechnischen Grundlagen zu lernen. Im Februar 2020 habe ich eine Umschulung zum Kaufmann im Gesundheitswesen angefangen. Eigentlich wollte ich Richtung Verwaltung gehen, aber das war wegen der Sprache zu schwierig und braucht mehr Vorbereitung. Ich wollte viel über Gesetze erfahren  –  in der Grundreha haben wir das Grundgesetz kennengelernt, das hat mir gefallen: Grundwerte, Freiheit, freie Meinungsäußerung, das ist alles gut geschützt hier  –  deshalb wollte ich mich noch mehr mit Gesetzen beschäftigen.

Ich bin ein Typ, der gerne lernt. Vieles habe ich über das Hören und Tippen gemacht. Ich komme am PC gut zurecht. Wenn ich Filme und Serien geguckt und ein Wort nicht verstanden habe, habe ich es in ein Diktiergerät gesprochen und eine Übersetzung gesucht. So habe ich jeden Tag etwa 25 Wörter gelernt. Ich war süchtig zu lernen, besonders deutsche Grammatik.

Natürlich haben mir auch Kontakte geholfen, mit meinen Nachbarn und Kollegen zum Beispiel. Dialekte wie Bayerisch und Fränkisch hatte ich vorher nie gehört. Es war schön, sie kennenzulernen. Und natürlich die Mentalität hier.

Im BFW wurde ich in die Teilnehmervertretung gewählt. Ich bin gern in einem Team. Ich bin in Würzburg auch im Musikverein "Willkommen mit Musik"; dort wurde ich auch in den Beirat gewählt. Ich lerne Klavier und singe in einem Chor. Ich hoffe, dass ich irgendwann einmal Musik studieren kann. Mein fernes Ziel ist es, Musiktherapeut zu werden. Erst möchte ich aber die Umschulung abschließen.

Ich war unterwegs immer optimistisch. Wir hatten ein festes Ziel, und ich wusste: Wir werden es irgendwann erreichen. Ich habe gelernt, dass man nie aufgeben darf. Ich bin ein geduldiger Mensch, ehrgeizig, mitfühlend, hilfsbereit und aufmerksam. Für mich ist Menschlichkeit wichtig. Das bin ich  –  ein friedlicher Mensch, wie mein Nachname: Salam ist der Frieden, Msalam die Person, die Frieden bringt.

Ahmad Msalam (33) lebt in Würzburg.



Kurzinfo: Immer auf dem Laufenden mit dbsv-direkt

Wie setzt sich der DBSV für mehr Teilhabe und mehr Barrierefreiheit ein? Wie bewerten die Verbandsexperten das neueste Gerichtsurteil zum Hilfsmittelrecht? Welche prominenten Gäste waren beim Deutschen Hörfilmpreis?

"dbsv-direkt" informiert über aktuelle Themen aus der Verbandspolitik und dem Verbandsleben.

Anmeldung zum E-Mail-Newsletter: www.dbsv.org/newsletter-dbsv-direkt

Service:

Informationen zu Corona

Seit das Corona-Virus sich auch in Deutschland immer weiter verbreitet und zu einer Lage geführt hat, die es in dieser Form hierzulande noch nicht gab, stellen sich viele Menschen viele Fragen. Behörden und Einrichtungen reagieren darauf, unter anderem mit Informationen, die sie vor allem über ihre Internetseiten verbreiten. Erfahren Sie, wer welche Angebote bereithält.

Von Christiane Möller, Ute Stephanie Mansion  


Infos aus dem Bundesgesundheitsministerium

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat anlässlich der Corona-Krise zu den bereits bestehenden Informationsmöglichkeiten weitere Angebote für Menschen mit Behinderung bereitgestellt. Die allgemeine Themenseite des BMG zum Corona-Virus ist unter folgendem Link erreichbar: www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html

Dort gibt es aktuelle Informationen, weiterführende Links, Kontaktadressen und eine Podcast-Reihe.

Ein Handzettel in Brailleschrift zu Schutz- und Verhaltensmaßnahmen kann bestellt werden; am besten den Titel "Aktuelle Informationen zum Coronavirus in Brailleschrift" in eine Suchmaschine eingeben.

Erklärvideos zu häufigen Fragen rund um das Virus mit Untertitelung sind auf dem YouTube-Kanal des Ministeriums zu finden: www.youtube.com/user/BMGesundheit

Auch Videos in Gebärdensprache stehen auf der BMG-Internetseite und dem BMG-YouTube-Kanal zur Verfügung.

Es gibt thematische Erweiterungen des Beratungsservices für Gehörlose und Hörgeschädigte

Fax: 030 / 3 40 60 66  –  07
Mail: info.gehoerlos@bmg.bund.de

Auch ein Gebärdentelefon wurde eingerichtet: www.gebaerdentelefon.de/bmg

In Leichter Sprache sind Informationen zum Corona-Virus auf der BMG-Internetseite verfügbar unter www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/coronavirus-leichtesprache.html

Ebenfalls auf der Website des Ministeriums gibt es barrierefreie Informationsplakate in den Sprachen Deutsch, Englisch und Türkisch.


Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert

Aktuelle Informationen rund um das Corona-Virus und die daraus resultierende Krankheit Covid-19 stellt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf ihren Internetseiten zur Verfügung. Auch Hygiene- und Verhaltensempfehlungen sind hier zu finden.

Der Link lautet: www.infektionsschutz.de/coronavirus

Allgemein findet man die Bundeszentrale unter www.bzga.de


Infos aus dem Robert-Koch-Institut

Unter der Überschrift "Neuartiges Coronavirus in Deutschland" stellt auch das Robert-Koch-Institut auf seiner Internetseite ausführliche Informationen bereit. Zur aktuellen Risikobewertung, Fallzahlen, Antworten auf häufig gestellte Fragen und vielen weiteren Punkten gelangt man, indem man entweder auf der Startseite des Robert-Koch-Instituts auf den Link "Informationen für die Fachöffentlichkeit, darunter Fallzahlen und Empfehlungen" klickt oder direkt die entsprechende Seite aufruft.

Startseite: www.rki.de
Unterseite: www.rki.de/covid-19


Informationen zum Arbeitsrecht

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer finden Informationen auf den Internetseiten des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) unter dem folgenden Link: www.bmas.de/DE/Schwerpunkte/Informationen-Corona/informationen-corona.html

Es geht zum Beispiel um Kurzarbeitergeld, Lohnfortzahlung bei Kinderbetreuung und arbeitsrechtliche Hinweise.

Die Erkrankungswelle mit Covid-19 berechtigt Arbeitnehmer nicht automatisch, ihrer Arbeit fernzubleiben. Wenn blinde und sehbehinderte Menschen eine Ansteckung am Arbeitsplatz fürchten, weil sie die empfohlenen Schutzmaßnahmen nicht einhalten können, zum Beispiel weil sie Gegenstände berühren müssen oder Kontakt zu ihrer Assistenzkraft haben, können sie versuchen, mit ihrem Arbeitgeber alternative Lösungen zu finden. Dazu gehören beispielsweise Home-Office, kreative Arbeitszeitmodelle sowie die Nutzung von Urlaubs- und Arbeitszeitkonten. Ein gesetzlicher Anspruch auf Home-Office besteht nicht. Es ist im Einzelfall zu klären, ob es beim jeweiligen Arbeitgeber eine Betriebsvereinbarung zum Home-Office gibt oder ein bestehender Tarifvertrag Regelungen dazu enthält. Wer zu einer Risikogruppe gehört, sollte mit seinem Arzt, seiner Ärztin abklären, ob er derzeit arbeiten kann.


Dazu ein Bild: Ein Physiotherapeut behandelt mit beiden Händen den Fuß eines Menschen. Physiotherapeuten gehören zu den Berufsgruppen, die die Corona-Krise durch Ausfälle hart trifft.


Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes

Zum Zeitpunkt der Produktion dieser "Sichtweisen"-Ausgabe warnte das Auswärtige Amt wegen Corona bzw. Covid-19 noch generell vor "nicht notwendigen, touristischen Reisen ins Ausland". Die Reisewarnung galt weltweit. Man müsse "mit weiter zunehmenden drastischen Einschränkungen im Reiseverkehr, mit Quarantänemaßnahmen und Einschränkungen des öffentlichen Lebens rechnen". Das Auswärtige Amt informiert auch über Rückholaktionen für, wie es heißt, "gestrandete Deutsche".

Mehr Infos unter www.auswaertiges-amt.de


Podcast-Serie des NDR zum Corona-Virus

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) veröffentlicht auf seinem Internetportal www.ndr.de jeden Tag einen Podcast mit dem Virologen Prof. Dr. Christian Drosten. Drosten ist Direktor des Instituts für Virologie an der Berliner Charité. Der Corona-Virus-Podcast informiert über die jeweils aktuelle Situation. Montags bis freitags beantwortet Drosten in Interviews Fragen, erklärt Zusammenhänge und schildert, wie er persönlich diese Zeit erlebt.

Am besten zu finden ist die Podcast-Reihe, wenn man die Begriffe "NDR", "Drosten", "Podcast" und "Corona" in eine Suchmaschine eingibt. Den Podcast abonnieren und bereits veröffentlichte Folgen anhören kann man unter www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html

In schriftlicher Form stehen die Folgen als PDF zur Verfügung unter www.ndr.de/nachrichten/info/Coronavirus-Update-Die-Podcast-Folgen-als-Skript,podcastcoronavirus102.html



Kurzinfo: Die Internetadressen im Überblick

Notwendige Eingriffe

In den Augenkliniken werden wegen der Corona-Pandemie derzeit nur notwendige Eingriffe vorgenommen. Welche dazugehören, erklärt der folgende Beitrag.

Von Angelika Ostrowski  


Aufgrund der Corona-Pandemie wurden in den vergangenen Wochen und werden aktuell alle planbaren und nicht notwendigen Untersuchungen, Behandlungen und Operationen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Was heißt das für Augenpatientinnen und -patienten, für Menschen mit einer feuchten AMD, einem diabetischen Makula-Ödem oder mit anderen akuten Erkrankungen der Augen? Prof. Dr. Antonia Joussen, Direktorin der Klinik für Augenheilkunde der Berliner Charité, sagt: "Intravitreale Injektionen (Spritzen ins Auge) werden in jedem Fall weiter gemacht, auch notwendige Operationen." Zu anderen Notfällen verweist sie auf die Internetseite ihrer Klinik mit aktuellen Informationen zur derzeitigen Situation: https://augenklinik.charite.de Überweisende Praxen seien ebenfalls informiert.

Gegenwärtig werden ausschließlich nicht verschiebbare Eingriffe durchgeführt. Zu den entsprechenden Diagnosen gehört beispielsweise eine frische oder wiederkehrende chorioidale Neovaskularisation (CNV), das heißt eine Neubildung von Gefäßen, die zu Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhaut führt. Auch eine Netzhautablösung, Virusretinitis (Entzündung der Netzhaut), ein akuter Glaukom-Anfall, Endophthalmitis (Entzündung des Augeninneren), ein Hornhautgeschwür, ein neu diagnostizierter Tumor, eine Bulbusperforation (offene Augenverletzung) oder ein Fremdkörper im Auge zählen zu den nicht verschiebbaren Eingriffen. Wenn es sich um das einzige Auge mit Sehvermögen einer Patientin oder eines Patienten handelt, wird das bei der Beurteilung der Dringlichkeit berücksichtigt. Alle anderen Kliniken verfahren ähnlich.


Mehr Infos unter
https://augenklinik.charite.de
www.charite.de/klinikum/themen_klinikum/themenschwerpunkt_coronavirus

Medien:

Bücher

Désorientale

Ein Buchtipp von Gabi Schulze vom Deutschen Zentrum für barrierefreies Lesen


Wie Scheherazade dem Sultan erzählt Négar Djavadi aus der Sicht ihres Alter Egos Kimia Sadr fesselnde Geschichten über drei Generationen ihrer iranischen Familie. Sie beginnt im alten Persien mit der Geburt ihrer Großmutter Nur, deren Augen das Blau des Kaspischen Meeres hatten. Erzählt vom Leben ihres politisch aktiven Vaters Darius und dessen Frau Sara, die beide Gegner des Schahs sind, von ihrer Kindheit in Zeiten der politischen Revolution, ihrer Flucht nach Frankreich und vom Versuch eines Neuanfangs fernab der Heimat. Mit ihren Geschichten bewegt sie sich zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Orient und Okzident, zwischen dem Teheran der Siebzigerjahre und dem Paris von heute. Kimia Sadr, die in einer Pariser Klinik auf eine künstliche Befruchtung wartet, erinnert sich an Familienmythen und -geheimnisse, versucht mithilfe von Reflexionen ihren eigenen Platz innerhalb der Familie und eine neue Identität und Orientierung in der westlichen Welt zu finden. Ein hervorragend erzähltes Buch! Unbedingt hören!

Négar Djavadi: Désorientale
DAISY-CD (15:09 Stunden)


Bestellungen beim
dzb lesen
Tel.: 03 41/71 13-116 oder -118
E-Mail: bibliothek@dzblesen.de

Es hört sich an wie eine Melodie

Mehr als 600 Beiträge waren beim zweiten Literaturpreis "b-bobs59 für Menschen mit Behinderung" aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eingegangen. Beiträge von jungen und älteren Autorinnen und Autoren, von Menschen mit unterschiedlichen Formen der Behinderung. Einer der Teilnehmer war Reiner Delgado, Referent für Soziales des DBSV. Er erreichte mit seinem Beitrag "Kuckuck, wie lang darf ich leben" den fünften Platz. Die berührende Geschichte erzählt von den regelmäßigen Läufen des Ich-Erzählers mit seiner Begleitläuferin, die eine schwere Krankheit hat und sich doch stets neue Ziele steckt.

"Es hört sich an wie eine Melodie" lautet der Titel des Buches, für das die Jury die besten Wettbewerbsbeiträge ausgesucht hat. Der Buchtitel war auch das Motto des Wettbewerbs. Jeder Beitrag, ob Prosa oder Lyrik, erzählt eine besondere Geschichte, die sich um dieses Motto dreht.

"Es hört sich an wie eine Melodie"
Hrsg. von Helga Bürster, Nicoleta Craita Ten'o, Anna-Katharina Scherf, Inge Witzlau und Alfred Büngen
Geest Verlag 2020
350 Seiten, 14 Euro


Ein Hörbuch und ein E-Book sind in Arbeit. Blinde und sehbehinderte Menschen können ein PDF bestellen unter

Tel.: 0 44 47 / 85 65 80 oder
E-Mail: geest-verlag@t-online.de

Teacher

"Teacher" ist das persönlichste Buch der taubblinden Schriftstellerin Helen Keller. Mit diesem Werk würdigt Helen Keller, die mit neunzehn Monaten erblindete und ertaubte, die außergewöhnliche Leistung ihrer Lehrerin Anne Sullivan. Was Helen Keller hier lebendig und anschaulich schildert, ist das Zeugnis einer untrennbaren Schicksalsbeziehung zweier Frauen, die gemeinsam Außergewöhnliches leisteten. Bildhaft geschrieben und mit vielen Erinnerungen und Reflexionen versehen, ist das Buch gleichermaßen biografische Schilderung einer unkonventionellen Erzieherpersönlichkeit und intimer autobiografischer Bericht.

Helen Keller: Teacher
DAISY-Hörbuch (9:04 Stunden)
Sprecherin: Gerlinde Adam
Preis: 29 Euro


Zu bestellen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 089 / 5 59 88  –  136 oder  –  144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Ein neues Blau

Ein Buchtipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Hörbücherei


Als Lilis Mutter früh stirbt, kümmert sich ihr Vater Jakob rührend um sie. Als Lili Günther von Pechmann kennenlernt, den Direktor der Königlichen Porzellan-Manufaktur, findet sie ihre Bestimmung: die Welt des Porzellans. Doch die Nationalsozialisten kommen an die Macht, und Lili muss aus Berlin fliehen. Fünfzig Jahre später lebt sie wieder in Charlottenburg, zurückgezogen in ihrem Haus mit dem japanischen Garten. Sie spricht nicht viel über sich und ihr bewegtes Leben. Erst die widerspenstige 18-jährige Anja kann Lili dazu bewegen, sich ihr zu öffnen. Stück für Stück enthüllt sich Lilis Geschichte, doch auch Anja hat ein Geheimnis. Welche Rolle spielt dabei die schlichte Porzellanschale, die die alte Frau wie einen Schatz hütet? Eine einfühlsame Lebensgeschichte, gepaart mit historischem Hintergrund.

Tom Saller: Ein neues Blau
DAISY-CD (12:55 Stunden)
Sprecherin: Marion G. Schmitz


Dazu ein Bild: Cover von "Ein neues Blau": Eine junge Frau unterhalb eines Fensters streckt den Arm nach einem Hund auf der Fensterbank aus.

Bayerische Hörbücherei bietet App an

Die Bayerische Hörbücherei für Blinde, Seh- und Lesebeeinträchtigte bietet jetzt auch eine App an. Die App namens BBH-Katalog steht allen Nutzerinnen und Nutzern eines iOS-Gerätes (iPhone, iPad etc.) zur Verfügung. Mit der App ist es möglich, Hörbücher auf das eigene iOS-Endgerät herunterzuladen. Voraussetzung ist, dass man zuvor einen DAISY-Player auf dem Gerät installiert hat. DAISY-Player-Apps sind über den Apple-Store herunterladbar; von dort kann auch die App BBH-Katalog heruntergeladen werden. Pro Tag können vier Hörbücher, im Monat zehn Hörbücher heruntergeladen werden. Die Ausleihfrist beträgt 30 Tage.

Hörfilme

Die Agentin

Thomas Hirsch ist Verbindungsmann des israelischen Geheimdienstes Mossad. Über ein Jahr lang hat er nichts mehr von seiner Agentin Rachel gehört, als er einen kryptischen Anruf erhält. Thomas ist sofort alarmiert, denn als ehemalige Mossad-Spionin verfügt Rachel über brisantes Wissen. Jahrelang hatte Thomas sie auf immer gefährlichere Missionen geschickt, bis sie sich in eine Zielperson verliebte. Jetzt soll Thomas herausfinden, ob Rachel eine Bedrohung für die Organisation darstellt, während er zugleich versucht, sie zu beschützen.

Das Drehbuch basiert auf dem israelischen Bestseller "The English Teacher" von Yiftach Reicher Atir, einem ehemaligen israelischen Geheimdienstmitarbeiter, der aus erster Hand Einblick in die Arbeit des Mossad gewährt.

Die Agentin
Thriller, Deutschland, Frankreich, Israel 2019
Regie und Drehbuch: Yuval Adler
Mit Diane Kruger, Martin Freeman, Cas Anvar, Werner Daehn
Als DVD und Blu-Ray erhältlich

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Eine Übersicht finden Sie auf der Homepage www.schottland-fuer-alle.com


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AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
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Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment

  • Sehbehinderten-Armband-Uhren
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    • Uhr mit weißem Ziffernblatt, verstärkten schwarzen Zeigern und Ziffern:
      Bestell-Nr.: U098  –  Preis: 98 Euro
    • Uhr mit schwarzem Ziffernblatt, verstärkten weißen Zeigern und Ziffern:
      Bestell-Nr.: U099  –  Preis: 98 Euro
  • Taktile Uhr aus Ruhla
    Wir freuen uns, Ihnen wieder Uhren der traditionsreichen Uhrenwerke aus Ruhla in Thüringen anbieten zu können. Unser Sortiment umfasst eine große Auswahl an taktilen Uhren sowie an kontrastreich gestalteten Modellen. Neu: Zweifarbige taktile Armbanduhr mit Klappdeckel und Quarzwerk, die durch ein edles Äußeres besticht. Hergestellt in Deutschland.
    • verchromte Lünette und Ziffernblatt
    • Zeiger, Teile des Klappdeckels und des Armbands goldfarben
    • mit Klappdeckel aus Mineralglas
    • elastisches Metall-Flexband
    • rundes Gehäuse, Durchmesser 3,4 cm
      Bestell-Nr.: U126  –  Preis: 119 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren Onlineshop unter www.lhz-dresden.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 /8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

DBSV: Augenblicke feiern

Ob Geburtstag, Jubiläum oder Firmenfest: Feiern Sie Ihren besonderen Augenblick und schenken Sie blinden und sehbehinderten Menschen ein selbstbestimmtes Leben!

Bitten Sie Ihre Gäste anstelle von Geschenken um eine Spende zugunsten von Menschen mit Sehverlust.


Informationen zum Thema "Spenden statt Geschenke" erhalten Sie bei den 19
Landesvereinen des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) oder unter
www.dbsv.org/spenden-statt-geschenke




Rückseite

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