Sichtweisen Ausgabe 04/2020

"Sichtweisen" – Heft 04/2020

Sichtweisen 04/2020

Inhalt

Impressum

Editorial

Werbeanzeigen:

Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Einfach SynPhon!

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Marland

Vanda Pharmaceuticals

Help Tech

DBSV: Augenblicke feiern

RTB

Im Gespräch:

"Wir können mehr, als man uns zutraut"

Kurzinfo: Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf

DBSV-Nachrichten:

Beraten und beschlossen

Meldungen

Umsetzung des europäischen Barrierefreiheitsgesetzes

E-Book-Reader tolino wird sehbehindertenfreundlich

SightCity: Gewohntes Angebot an neuem Ort

Kurzinfo: SightCity 2020

Aufruf: Anekdoten für "Weitersehen 2021" gesucht

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema: Berufliche Teilhabe

Große Kluft auf dem Arbeitsmarkt

Kurzinfo: Infos für mehr betriebliche Inklusion

"Das ist in gewisser Weise Lotto"

"Die Kamera habe ich als Befreiung erlebt"

Stellensuche: "Das ist in gewisser Weise Lotto"

"Als Freiberufler erfahre ich Wertschätzung"

"In der Behörde bin ich sehr unterstützt worden"

"Mit Handicap zieht man immer den Kürzeren"

"Gute Erfahrungen mit dem Integrationsamt"

"Mein Assistent und ich sind ein gutes Team"

Gemeinsam für mehr Teilhabe

Zugang muss erhalten bleiben

iBoB ist beendet  –  jetzt kommt Agnes

Meldungen

Talent-Programm für Studierende

Rehadat: Plattform zur beruflichen Teilhabe

Seminar "Berufseinstieg mit Behinderungen"

Berufsbildungswerk und TH Wildau kooperieren

Termine & Tipps:

Termine

Tastführung "Die Bernauer Straße nach dem Mauerbau"

Nationale Blindentennis-Meisterschaft

Die Hochzeit des Figaro

Schnuppertage im BFW Würzburg

All Star Game des Deutschen Handballs

Madama Butterfly

Orientierungsveranstaltung für Studieninteressierte

Erlebniswochenende Draisinen-Tour

Konzert mit Felix Klieser

Harzer Musiktage

37. Kongress für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik

Tipps

Radfahren im Tandem

Forum:

Vier Sekunden unter Strom

Rätsel

Lösung des März-Rätsels:

Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Gesellschaft

"Wegweiser durch die digitale Welt"

Bildung

Arbeitsplatz in der Kieler Universitätsbibliothek

Sport

Blindenfußball: Saison startet in Magdeburg

AURA-Hotels  –  Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

"Meine Nischen wurden kleiner"

Kurzinfo: Immer auf dem Laufenden mit dbsv-direkt

Service

Radio mit Sprachmenü

Medien:

Bücher

Zeit zu hoffen, Zeit zu leben

Herzklopfen am Gardasee

Vögel, Viecher und Verwandte

Von dieser Welt

Hörfilme

Undine

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Gewerbliche Anzeigen

Schottland-für-Alle  –  Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

IPD

Englisch lernen für Blinde

AASB Maria Seidling

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

SightCity Frankfurt


Titelbild:
Das Titelbild ist grasgrün. Darauf prangt, über drei Zeilen verteilt, in großer weißer Schrift der Titel "Sichtweisen"  –  die Buchstaben sind fragmentiert dargestellt. In einem sandgelben Kasten auf halber Höhe wird der Name des Magazins gut lesbar wiederholt. Links unten ist ein Foto zu sehen: Eine Frau arbeitet an zwei Computerbildschirmen; der linke zeigt Text in stark vergrößerter Schrift.



Impressum


"Sichtweisen" – Das Magazin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV),
vormals "Gegenwart", 74. Jahrgang
ISSN: 2511-7017


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin


Redaktion:
Andreas Bethke (V.i.S.d.P.), Ute Stephanie Mansion, Tina Below
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: sichtweisen@dbsv.org


Die "Sichtweisen" erscheinen zehnmal im Jahr (Januar/Februar und Juli/August als Doppelnummer) in Print, Brailleschrift und als Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis für Print und Braille:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.


DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Kündigung des Abonnements bis Ende September für das Folgejahr.


Anzeigenverwaltung:
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: anzeigen@dbsv.org


Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen: 10 Euro, je weitere 50 Zeichen: 5 Euro.
Mediadaten für gewerbliche Anzeigenkunden auf Anfrage.


Produktion:
Print: DCM Druck Center Meckenheim GmbH, mit freundlicher Unterstützung
Braille: Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen)
DAISY: dzb lesen und Berola-Film GmbH

Hinweis:
Im Sinne einer besseren Lesbarkeit wird in den Sichtweisen® in der Regel auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.




Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

sind Sie im erwerbsfähigen Alter und haben Arbeit? Dann können Sie sich glücklich schätzen, denn das ist für Menschen mit Behinderung nicht selbstverständlich. Während es für die meisten Menschen aktuell auf dem Arbeitsmarkt ganz gut aussieht, gilt das für viele Menschen mit Schwerbehinderung leider nicht: Sie sind überdurchschnittlich häufig arbeitslos, finden oft erst nach langer Suche eine Stelle und sehen sich mit Vorurteilen konfrontiert. Das belegen unter anderem Zahlen, die aus dem "Inklusionsbarometer Arbeit" hervorgehen, einer Studie von Aktion Mensch und dem Forschungsinstitut Handelsblatt Research Institute. In unserem Schwerpunktthema "Berufliche Teilhabe" stellen wir das Inklusionsbarometer vor. Außerdem berichten sehbehinderte und blinde Menschen, teils mit fester Stelle, teils arbeitslos, wie es ihnen bei der Jobsuche ergangen ist und wie es ihnen an ihrem jetzigen Arbeitsplatz geht. Einige sind durchaus zufrieden.

Nicht ganz zufrieden mit der Situation blinder und sehbehinderter Menschen auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich im Interview die Geschäftsführerin des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf, Marianne Preis-Dewey. Welche Verbesserungsmaßnahmen sie vorschlägt, lesen Sie in der Rubrik "Im Gespräch".

Wir blicken also mit unserem Schwerpunktthema wieder über die Ränder der Rubrik "Thema" hinaus  –  außer bei "Im Gespräch" auch in der Rubrik "Menschen". Darin berichtet Markus Ertl, wie sich seine Arbeitssituation aufgrund seiner fortschreitenden Augenerkrankung entwickelte.

Als Ausgleich zur Arbeit schwört Lisa Mümmler auf EMS-Training, eine Methode zum Kraftaufbau, die nicht viel Zeit kostet und damit vielbeschäftigten Menschen entgegenkommt. In der Rubrik "Forum" stellt sie die Trainingsmethode vor.

Falls Sie zurzeit eine Arbeit suchen, wünschen wir Ihnen alles Gute dafür! Vielleicht suchen Sie in diesem Monat aber auch oder ausschließlich Ostereier  –  wir wünschen Ihnen in jedem Fall schöne Ostertage!

Ute Stephanie Mansion
Redaktion "Sichtweisen"

Werbeanzeigen:

Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte

Per Tonpost-App zu allen Angeboten und mit www.tonpost.net zum Downloadportal

  • Hörmagazin "Trierische Tonpost"
  • "Paulinus"  –  Wochenzeitung im Bistum Trier
  • "TV-Daisy"  –  Das 14-tägige Fernsehprogramm mit 17 Sendern der Öffentlichen und Privaten.
  • Zeitschrift "Behinderung und Beruf der Hauptfürsorgestellen": Arbeits- und Schwerbehindertenrecht für Vertrauensleute.

Infos: 06 51 / 71 05-430
Mail: tonpost@bistum-trier.de
Internet: www.tonpost.de

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Hilfsmittel und Schulung


  • Vertrieb von JAWS, Braillezeilen von HumanWare und Freedom Scientific, Abrechnung mit der Krankenkasse
  • Schulungen für iPhone, Apple-Produkte und Windows
  • Barrierefreie Digitalradios und sprechende Fernsehgeräte
  • Internetradio mit Sprachsteuerung, optimiert für Blinde

Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
www.schulze-graben.de

Einfach SynPhon!

Die Firma SynPhon erleichtert blinden und sehgeschädigten Menschen das Leben mit einfach zu bedienenden elektronischen Hilfsmitteln. Die Fledermaus Orientierungshilfe zeigt einfach an, wo es lang geht. Sie macht mobil und orientiert, ohne zu tasten oder zu berühren. Der Produkterkenner EinkaufsFuchs sagt einfach, was Sache ist. Er ermittelt beim Einkaufen oder zu Hause, was in einer Packung ist. Dafür nutzt der handliche EinkaufsFuchs die Barcodes, die sich auf allen Handelswaren befinden, und liest Ihnen die darauf codierte Information klar und deutlich vor. Sie können damit sogar selbst Dinge kennzeichnen. Wie das alles geht? Sprechen Sie uns gerne an unter Tel.: 0 72 50 / 92 95 55.

SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Das neue Mobiltelefon BlindShell Classic Light

Seit rund eineinhalb Jahren ist das BlindShell Classic Mobiltelefon für blinde und sehbehinderte Anwender auf dem Markt und es hat sich in der relativ kurzen Zeit zu dem beliebtesten Handy mit Tastenbedienung für diese Käufergruppe entwickelt. Im Laufe dieser Zeit sind viele neue Funktionen und Einstellungen über die Updates des Herstellers ergänzt worden, was das Telefon noch attraktiver gemacht hat. Der Hersteller und auch wir als Händler haben Ihnen, liebe Kunden, aber auch zugehört und es hat sich gezeigt, dass manche von Ihnen im Alltag gar nicht so viele Funktionen benötigen. So wünscht sich der eine oder andere Kunde sogar ein einfacheres Gerät mit, salopp gesagt, weniger "Schnickschnack". Der Hersteller hat auf Ihre Wünsche reagiert und bringt aktuell das BlindShell Classic Light auf den Markt.

Das BlindShell Classic Light ist ein sehr einfach zu handhabendes Handy mit sehr deutlicher und vollumfassender Sprachausgabe, einfachen Funktionen sowie handlicher Form und Größe. Es ist für sehbehinderte und blinde Anwender bestens geeignet und speziell für diese Käufergruppe entwickelt worden. Es benötigt keine Internetverbindung und ist mit überschaubaren, aber nützlichen Funktionen versehen worden. Natürlich ist es in wichtigen Einstellungen, wie Bildschirm, Sprachausgabe und Bedienungseigenschaften anpassbar und bietet zudem die beliebte Schnellwahl sowie Alltagshilfen wie Wecker, Kalender, Timer und Taschenrechner. Das BlindShell Classic Light ist für all jene gemacht, bei denen das sichere Telefonieren im Fokus steht. Wenn Sie neugierig geworden sind, nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf und lassen Sie sich umfassender informieren.

Bestell-Nr.: 2.020.621
Preis: 249 Euro


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover: Tel.: 05 11 / 95 46 50
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Marland

Entdecken Sie den Frühling mit unseren Qualitätsprodukten!


  • Blindenstöcke von McCane
    Die McCanes sind aus speziellen Aluminiumlegierungen der Flugzeugindustrie und daher leicht und dünnwandig, aber dennoch sehr widerstandsfähig und biegefest. Unsere Auswahl reicht von Teleskopstöcken, über Telefaltstöcke bis zu normalen Faltstöcken. Unsere Faltstöcke werden mit Doppelgummizügen geliefert.
  • Der Independent: Dreifache Sicherheit mit Blindenstock  –  Laser  –  Ultraschall
    Der Independent ist ein kleines Gerät mit einem Gewicht von nur 16 Gramm, der mit Ultraschall- und Lasersensoren ausgestattet ist. Er kann auf dem Blindenstock fixiert oder auf der Kleidung befestigt werden, um die sensiblen Körperstellen am Oberkörper und im Kopfbereich vor Unfällen zu schützen.
  • Color Star
    Der Color Star ist eine Erweiterung des renomierten Colorino. Kleiner und handlicher, mit einer verbesserten Sprachausgabe und höheren Messgenauigkeit. Er erkennt über 1000 Farbnuancen

Marland GmbH
Spezialversand für Blinde, Sehbehinderte und Taubblinde
Zollenreuter Straße 6, 88326 Aulendorf
Hotline: 0 08 00 / 63 63 63 63
www.marland.eu


Bildbeschreibung: Die Anzeige zeigt die beschriebenen Produkte.

Vanda Pharmaceuticals

non-24.de
Sind Sie völlig blind?
Fühlen Sie sich oft nicht fit und unkonzentriert?
Schlafen Sie nachts schlecht und sind tagsüber sehr müde?
Die Ursache: Ihre innere Uhr


Jeder Mensch besitzt eine innere Uhr. Der wichtigste Taktgeber ist das Tageslicht. Es setzt die innere Uhr immer wieder auf exakt 24 Stunden zurück. Völlig blinden Menschen fehlt die Lichtwahrnehmung, deshalb kann es dazu kommen, dass der Körper nicht mehr zwischen Tag und Nacht unterscheiden kann. Diese Menschen leiden an der Nicht-24-Stunden-Schlaf-Wach-Rhythmusstörung, kurz Non-24.


Wie äußert sich Non-24?

Betroffenen fällt es phasenweise sehr schwer, sich tagsüber wachzuhalten und zu konzentrieren. Nachts hingegen signalisiert der Körper oftmals kein Schlafbedürfnis. Werden Sie aktiv: Ein Termin bei einem Arzt ist der nächste Schritt oder informieren Sie sich in unseren Tele-Vorträgen. Die Termine finden Sie unter dem Punkt Informationen auf non-24.de.

Rufen Sie das Team des Non-24-Service an.

Die erfahrenen Mitarbeiter finden den richtigen ärztlichen Ansprechpartner in Ihrer Nähe und beantworten Ihre individuellen Fragen. Sie sind rund um die Uhr erreichbar unter der kostenfreien Telefonnummer 08 00 / 24 321 08 oder per E-Mail non24@patient-plus.com.

Help Tech

Endlich wieder selbst lesen können?

Gemeinsam finden wir die passende Hilfsmittelausstattung:

  • Low Vision-Produkte wie z.B. Elektronische Lupen, Kameralesegeräte und Bildschirmlesegeräte
  • Handy Tech-Braillezeilen und Vorlesesysteme
  • Vergrößerungs-Software & Screenreader JAWS

Unser Service für Sie: Beratung, Abwicklung mit dem Kostenträger, Schulung und Support nach dem Kauf.

Besuchen Sie uns auf der
SightCity auf Ebene 4
27. bis 29. Mai 2020


Help Tech GmbH
www.helptech.de
info@helptech.de
Stuttgart: 07 11 / 22 02 29 9-0
Köln: 02 21 / 921 55 6-0
Marburg: 0 64 21 / 69 00 12-0
Lüneburg: 0 41 31 / 69 96 98-0


Bildbeschreibung: Ein Mädchen sitzt an einem Tisch. Auf dem Tisch befindet sich ihr mobiles Kamerasystem Prodigi Connect, auf dem das Schulbuch vergrößert abgebildet wird. Im Hintergrund befindet sich eine Schultafel.

DBSV: Augenblicke feiern

Ob Geburtstag, Jubiläum oder Firmenfest: Feiern Sie Ihren besonderen Augenblick und schenken Sie blinden und sehbehinderten Menschen ein selbstbestimmtes Leben!

Bitten Sie Ihre Gäste anstelle von Geschenken um eine Spende zugunsten von Menschen mit Sehverlust.

Informationen zum Thema "Spenden statt Geschenke" erhalten Sie bei den 19 Landesvereinen des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) oder unter www.dbsv.org/spenden-statt-geschenke

RTB

  • per App sicher unterwegs ohne Anwohnerkonflikte
  • gezielte Lautstärkensteuerung der Ampelakustik
  • kostenfreie Smartphone-App für die Nutzer
  • Anhebung der Lautstärke bei Bedarf

Tel.: 0 52 52 / 97 06-0
www.rtb-bl.de


Bildbeschreibung: Eine Ampel empfängt Signale durch ein Smartphone.

Im Gespräch:

"Wir können mehr, als man uns zutraut"

Marianne Preis-Dewey setzt sich seit Ende 2018 als Geschäftsführerin des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) für die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung ein. Die diplomierte Übersetzerin sprach mit den "Sichtweisen" über Hürden im Arbeitsleben wie die Voreingenommenheit von Arbeitgebern und die geteilte Zuständigkeit im Reha-System sowie ihre Interpretation des Mottos "Fordern und fördern".

Interview: Tina Below  


Frau Preis-Dewey, weniger als ein Drittel der blinden und sehbehinderten Menschen im erwerbsfähigen Alter ist berufstätig. Was macht der DVBS, um das zu ändern?

Der DVBS unterstützt sehbehinderte und blinde Menschen im erwerbsfähigen Alter auf vielfältige Weise. Er fördert die Vernetzung durch den Austausch in berufsspezifischen Fachgruppen, in Mailinglisten und Seminaren. Dann stößt er Projekte an, wie das im Februar 2020 ausgelaufene Projekt Aktila-BS zur Aktivierung langzeitarbeitsloser blinder und sehbehinderter Menschen. Zudem führt der DVBS eigene Projekte durch, bei denen Methoden und Verfahren eingesetzt und weiterentwickelt werden, die helfen, die berufliche Teilhabe zu verbessern. Ein Beispiel ist iBoB (inklusive berufliche Bildung ohne Barrieren), das im Februar dieses Jahres beendet wurde. (vgl. "iBoB ist beendet  –  jetzt kommt Agnes")

Unser neues Projekt Agnes@work wird demnächst beginnen. Agnes@work steht für "Agiles Netzwerk für sehbeeinträchtigte Berufstätige  –  Beratungs- und Kompetenznetzwerk am Arbeitsplatz". (vgl. "Neues DVBS-Projekt wird vorbereitet")


Welche Rolle spielen Leistungsträger wie die Krankenkassen bei der Möglichkeit der beruflichen Teilhabe und welche die Arbeitgeber?

Krankenkassen zahlen nur für Leistungen im privaten Bereich. Die Leistungsträger im beruflichen und Reha-Bereich sind zum Beispiel die Deutsche Rentenversicherung, Arbeitsagentur oder Jobcenter sowie Integrationsämter. Sie sind für die Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben verantwortlich, also die Zahlung von Gehaltszuschüssen an den Arbeitgeber für Beschäftigte mit Behinderung, Kostenübernahme für benötigte Hilfsmittel, manchmal auch Mobilitätstrainings und weiteres. Leider ist es aber häufig so, dass insbesondere durch die geteilte Zuständigkeit im deutschen Reha-System die Bearbeitungszeit für Anträge viel zu lange dauert und dadurch manchmal Beschäftigungen nicht über die Probezeit hinaus bestehen, weil der Mitarbeiter mit Behinderung nicht richtig arbeiten und seine Eignung für die Stelle nicht ausreichend unter Beweis stellen kann. Das ist sehr ärgerlich.

Die Arbeitgeber sind oft nicht oder nicht ausreichend gewillt, einen Arbeitsplatz so zu gestalten, dass er von einem behinderten Menschen besetzt werden kann, indem zum Beispiel eine barrierefreie oder zumindest barrierearme Software im Unternehmen eingesetzt wird. Sie fürchten manchmal den technischen und finanziellen Aufwand. Häufig wird auch die Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderung unterschätzt. Arbeitgeber, die noch keine Erfahrungen mit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit Behinderung gemacht haben, sind da leider oft noch voreingenommen. Das habe ich selbst immer wieder am eigenen Leib erfahren.


Was müsste sich ändern, damit sich die Bereitschaft von Arbeitgebern zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung erhöht?

Arbeitgeber müssen vor allem offener werden und lernen, dass behinderte Menschen mit den richtigen Hilfsmitteln oder Arbeitsassistenz in ihrer Leistungsfähigkeit vergleichbar sind mit nichtbehinderten Arbeitnehmenden. Wir hören immer wieder die Aussage "Wie soll denn ein blinder oder sehbehinderter Mensch am Computer arbeiten?" Das geht natürlich sehr gut, wenn man die entsprechende Technik hat. Aber wenn sich Arbeitgeber das nicht vorstellen können, weil sie noch nie Berührungspunkte damit hatten, ist es schwierig. Wir hoffen, dass wir unter anderem im Rahmen unseres neuen Projekts Agnes@work besser mit Arbeitgebern in Kontakt kommen und Aufklärungsarbeit leisten können.


Sie haben einige Jahre in den USA gelebt und gearbeitet. Wie ist es dort um die berufliche Teilhabe behinderter Menschen bestellt?

In den USA gibt es zum Beispiel weder eine Ausgleichsabgabe für Unternehmen noch einen besonderen Kündigungsschutz für Menschen mit Behinderung. Ich weiß leider nicht, wie die aktuellen Beschäftigungszahlen im Vergleich zu Deutschland sind. Meine Erfahrung damals war, dass Arbeitgeber, aber auch die Gesellschaft allgemein, offener im Umgang mit Menschen mit Behinderung waren. Mir schienen die Hemmschwellen niedriger zu sein als hier.


Was kann die Politik tun, um die Teilhabe schwerbehinderter Menschen auf dem Arbeitsmarkt zu sichern und zu verbessern?

Die Politik sollte vor dem Hintergrund der UN-Behindertenrechtskonvention einiges tun, um die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung viel besser als bisher abzusichern. Eine sehr alte Forderung ist die Erhöhung der Ausgleichsabgabe, denn kapitalistische Unternehmen reagieren wohl auf so etwas eher als auf Appelle an die soziale Verantwortung. Aber die Politik muss es den Unternehmen auch leichter machen, behinderte Menschen einzustellen. Der bürokratische Aufwand, der ihnen durch die geteilten Zuständigkeiten im deutschen Reha-System entsteht, muss dringend reduziert werden. Berufliche Reha muss aus einer Hand kommen, am besten von einer Bundesagentur für Rehabilitation, und nicht mehr vom bunten, unabgestimmten Strauß der bisherigen Reha-Leistungsträger. Ergänzend sollten auch relativ neue Programme wie das Budget für Arbeit und Beschäftigungsmodelle nach dem Teilhabechancengesetz ausgebaut und optimiert werden, denn auch für Arbeitgeber muss gelten: Fordern und fördern.


Bundesarbeitsminister Hubertus Heil bezeichnete die Digitalisierung in einem "Sichtweisen"-Interview mal als Riesenchance. Sehen Sie das auch so?

Ja. Der digitale Wandel hat bereits etliche positive Veränderungen für blinde und sehbehinderte Menschen mit sich gebracht und wird das sicher auch in Zukunft tun. Man denke allein an die Vielfalt von digitalen Informationen, die jetzt verfügbar und zugänglich sind. Das hilft blinden und sehbehinderten Menschen, sich eigenständig zu informieren, zu bilden und zu vernetzen. Voraussetzung ist natürlich, dass blinde und sehbehinderte Menschen nicht durch fehlende Barrierefreiheit von der digitalen Welt ausgeschlossen und dadurch abgehängt werden. Darum finden wir es enttäuschend, wie zäh und oft halbherzig die Umsetzung von europäischen Richtlinien, die für eine Verbesserung der Teilhabe für behinderte Menschen sorgen sollte, vor sich geht. Die Belange von Menschen mit Behinderung müssen im Interesse der gleichberechtigten Teilhabe berücksichtigt werden, unter anderem auch in der von Bundesminister Heil verkündeten nationalen Weiterbildungsstrategie.


Bei der DVBS-Fachtagung "Teilhabe im Job  –  vor Reha, vor Rente" 2019 wurden als Erfolgsfaktoren berufliche Weiterbildung und Kompetenzentwicklung genannt. Werden diese Möglichkeiten ausreichend genutzt?

Das kommt darauf an, was Sie als ausreichend bezeichnen. Bis zum Projekt iBoB hatte sich offenbar noch niemand Gedanken darüber gemacht, wie sich blinde und sehbehinderte Menschen weiterbilden oder beruflich weiterentwickeln können. Dementsprechend fehlte es an barrierefreien Angeboten. Die gibt es nun zwar zunehmend, denn wir werden die durch iBoB entstandene Weiterbildungsplattform, die mittlerweile 142 Angebote zu den unterschiedlichsten Themen umfasst, weiterhin betreiben und für eine nachhaltige Sicherung der anderen Projektergebnisse sorgen. Aber es muss noch bekannter werden, dass es viele interessante Angebote und Möglichkeiten für Menschen mit Seheinschränkung gibt. Da aber nur ein kleiner Teil der blinden und sehbehinderten Menschen in Selbsthilfeorganisationen wie dem DVBS, den DBSV-Landesvereinen oder der Pro Retina organisiert sind, ist es manchmal schwierig, alle Menschen zu erreichen, für die die Angebote interessant sein könnten. Da gibt es noch viel Potenzial.


Welchen Rat würden Sie einem jungen sehbehinderten Menschen geben, der noch am Beginn seines Berufslebens steht?

Ich finde es wichtig, dass man zu seiner Seheinschränkung steht und selbstbewusst damit umgeht. Das erleichtert dem Umfeld den Umgang. Deswegen würde ich sagen: Beherrsche deine Hilfsmittel, damit du sie optimal nutzen und so deine Arbeit erledigen kannst, aber auch neue Felder für dich erschließen kannst. Bleib neugierig und Neuem gegenüber aufgeschlossen. Hol dir Hilfe, wenn du unsicher bist oder nicht weiter weißt, denn du bist nicht der Erste oder die Erste, der oder die das erlebt. Hier spielt die Vernetzung in der Selbsthilfe eine große Rolle, weil man sich mit anderen Betroffenen austauschen kann. Und ganz wichtig: Wir können oft viel mehr, als man uns zutraut oder suggeriert hat. Glaube an dich und geh deinen Weg!


Dazu ein Bild: Marianne Preis-Dewey hat langes dunkelbraunes Haar. Sie trägt einen grauen Blazer, goldene Creolen und eine goldene Kette.



Kurzinfo: Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf

Der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) ist eine Selbsthilfeorganisation von blinden und sehbehinderten Menschen, die trotz ihrer Behinderung beruflichen Erfolg haben wollen. Der Verein fördert alle blinden und sehbehinderten Menschen mit einem Studium bzw. einer Ausbildung in einem anerkannten Beruf. Er vertritt ihre sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Belange, vor allem in Fragen der Teilhabe am Arbeitsleben, der Aus- und Weiterbildung, der Rehabilitation und des lebenslangen Lernens. Gegründet wurde er 1916 als "Verein blinder Akademiker Deutschlands". Der DVBS ist bundesweit tätig, sein Sitz ist in Marburg.

DBSV-Nachrichten:

Beraten und beschlossen

Die wichtigsten Themen der Präsidiumssitzung vom 13. und 14. Februar im Überblick.

Von Silvia Hame


Mitgliederentwicklung

Für das Jahr 2019 wurden mehr als 3200 neue Mitglieder von den Landesorganisationen aufgenommen. Das ist erfreulich, weil die Landesorganisationen in der Vergangenheit aufgrund der Altersstruktur meist mehr ältere Mitglieder verloren als neue gewonnen haben.


Änderungen bei der Förderung durch die Krankenkassen

Der GKV-Spitzenverband, die zentrale Interessenvertretung der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen, wird seinen Leitfaden zur Selbsthilfeförderung bis Mitte 2020 überarbeiten. Im Leitfaden werden die Grundsätze des GKV zur Förderung der Selbsthilfe dargelegt. Die Überarbeitung ist notwendig, weil seit diesem Jahr mindestens 70 Prozent der gesetzlich vorgesehenen Fördermittel nach § 20 h des Sozialgesetzbuches in die "kassenartenübergreifende Pauschalförderung" fließen, die restlichen maximal 30 Prozent stehen für eine krankenkassenindividuelle Projektförderung zur Verfügung. Zudem sieht das Terminservice- und Versorgungsgesetz vor, die digitale Selbsthilfe zu stärken.

Es wird erwogen, auch die Betreiber reiner Internetforen aus den Mitteln für die Bundesorganisationen der Selbsthilfe zu fördern. Bislang mussten Selbsthilfeorganisationen strenge Anforderungen wie Eintragung als Verein, Gemeinnützigkeit, Verpflichtung zu Mitgliedsbeiträgen, Einhaltung von Leitsätzen zur Wahrung von Neutralität und Unabhängigkeit usw. erfüllen, um eine Förderung nach § 20h SGB V zu erhalten. Das Präsidium hat sich intensiv dazu ausgetauscht, was eine Neudefinition der Begriffe "Selbsthilfegruppe" und "Selbsthilfeorganisation" im Leitfaden für den DBSV bedeuten würde.


Standortsicherung des DBSV

Aufgrund eines neuen befristeten Mietvertrags mit jährlichen Mietsteigerungen und dem Bedarf an zusätzlichen Räumen sucht der DBSV nach einem neuen Standort. Was zum Zeitpunkt der Präsidiumssitzung noch nicht klar war, inzwischen aber feststeht, ist: Der DBSV kann an einem geplanten Verbändehaus wegen zu geringer finanzieller Mittel keine Teilfläche erwerben. Das Thema Standortsicherung wird den Verband weiterhin beschäftigen.


Intergruppe des Europäischen Parlaments

Die informelle, fraktionsübergreifende Intergruppe zu Behindertenfragen des Europäischen Parlaments (Disability Intergroup) wurde im Januar neu etabliert. Die Intergruppe zählt derzeit 67 Mitglieder und 40 Unterstützer. Aktuell sind zwei deutsche Abgeordnete Mitglied: Katrin Langensiepen (Grüne) und Marion Walsmann (Christdemokraten). Die Intergruppe Behinderung des Europäischen Parlaments ist ein informeller Zusammenschluss von Mitgliedern des Europäischen Parlaments aus allen Nationalitäten und den meisten Fraktionen. Sie wollen die Behindertenpolitik in ihrer Arbeit im Europäischen Parlament sowie auf nationaler Ebene fördern.


Jugendprojekt

Für das Projekt "Jugend im Web 2.0." sind alle Seminare für das Jahr geplant; die Kommunikation über die verschiedenen Kanäle ist etabliert. Das Projekt wird im November auslaufen. Es gibt Überlegungen zu einer Fortsetzung durch ein Folgeprojekt mit dem Arbeitstitel: "Mach es selbst!" Im Rahmen des Projekts sollen junge Menschen in verschiedenen Seminaren ermutigt und befähigt werden, Dinge in ihrem Alltag selbstständig und ohne fremde Hilfe zu bewältigen. Die Ergebnisse sollen dokumentiert und über das Seminar hinaus zugänglich gemacht werden.


Kultur

Die Fachbroschüre "Museen blinden- und sehbehindertengerecht gestalten" wurde veröffentlicht. Darin sind die Ergebnisse des Projekts "Kultur mit allen Sinnen" in Kooperation mit der Berlinischen Galerie zusammengefasst. Damit stellt der DBSV Fachleuten aus dem Ausstellungsbereich, aber auch Aktiven aus der Selbsthilfe, detaillierte Anleitungen zur barrierefreien Gestaltung von Ausstellungen zur Verfügung. Die ausführliche Projektdokumentation steht online unter www.dbsv.org/museum.html.


DBSV-Landesvereine

Die Mitglieder des Präsidiums berichteten von ihren Gesprächen und Treffen mit ihren zugeordneten Landesorganisationen. Es kann festgehalten werden, dass diese Kontakte sehr geschätzt und begrüßt werden. Das Präsidium dankt den Landesorganisationen für ihr Entgegenkommen und den offenen Dialog.

Silvia Hame
Mitglied des DBSV-Präsidiums

Meldungen

Umsetzung des europäischen Barrierefreiheitsgesetzes

In den kommenden Monaten steht die Umsetzung des 2019 verabschiedeten European Accessibility Act (EAA, deutsch: Europäischer Rechtsakt zur Barrierefreiheit) in deutsches Recht an. Das Thema hat beim DBSV hohe Priorität, denn der EAA, das heißt die EU-Richtlinie 2019/882 enthält Regelungen, die den Alltag blinder und sehbehinderter Menschen erleichtern sollen. Erstmals werden private Anbieter von Produkten und Dienstleistungen zur Barrierefreiheit verpflichtet. Das betrifft etwa die Zugänglichkeit zu Geldautomaten und Bankdienstleistungen, die Nutzbarkeit von E-Books, Unterhaltungselektronik und den Onlinehandel.

Um für die politische Interessenvertretung gerüstet zu sein, kamen am 18./19. Januar dieses Jahres Vertreterinnen und Vertreter der DBSV-Geschäftsstelle, des Präsidiums sowie ehrenamtlich im DBSV und im Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf organisierte Personen zusammen. Im Rahmen eines von der Barmer und der Aktion Mensch geförderten Workshops ging es zunächst darum,

  • die komplexen europarechtlichen Vorgaben dahingehend zu analysieren, was genau von wem barrierefrei gestaltet werden muss und wie die Kontroll- und Durchsetzungsmechanismen aussehen,
  • welche Spielräume es bei der Umsetzung gibt und
  • welche Forderungen sich für den DBSV daraus ableiten.

In der Folge wurde eine Taskforce zur Begleitung der politischen Arbeit gegründet. Im Mai steht das Thema auf der Agenda des DBSV-Verwaltungsrats, der auch eine Resolution mit Forderungen zur Umsetzung des EAA verabschieden soll.

E-Book-Reader tolino wird sehbehindertenfreundlich

Mithilfe eines E-Book-Readers bei nachlassendem Sehvermögen wieder lesen können  –  daran arbeiteten die tolino-Allianz, der Fachausschuss für die Belange Sehbehinderter des DBSV und das Deutsche Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen) gemeinsam in den letzten zwei Jahren. Der Fachausschuss befragte sehbehinderte Nutzer von E-Book-Readern, testete Geräte und erstellte mit dem dzb lesen eine Anforderungsliste zur Barrierefreiheit der Geräte. Ein E-Book-Reader ist ein tragbares Lesegerät für elektronisch gespeicherte Buchinhalte.

Nach vielen Diskussionen, Anpassungen und Tests sind die tolino-E-Reader vision 5 (7 Zoll) sowie epos (7,8 Zoll) und epos 2 (8 Zoll) nunmehr für Menschen mit Seheinschränkungen gut nutzbar. Hilfreich ist insbesondere die Kombination aus einem großen Display und dem Vergrößerungsmodus. Menü, Bedienelemente und die Bücher in der Nutzerbibliothek können vergrößert dargestellt werden. Zusätzlich steht ein Nachtmodus zur Verfügung, der eine invertierte Darstellung des Displays (dunkler Hintergrund) ermöglicht. So können auch besonders blendempfindliche Menschen damit lesen.

Um die Einrichtung und den Kauf von E-Books für Menschen mit Sehbeeinträchtigung so einfach wie möglich zu gestalten, wurde eine Checkliste für die 2000 Buchhandlungen im Verbund der tolino-Allianz erarbeitet. Sie erklärt, welche Unterlagen bei der Einrichtung benötigt werden und wie der Vergrößerungsmodus auf dem E-Reader eingestellt werden kann. So können sich Kunden ihr Gerät gleich in den Filialen anpassen lassen. Als erste im tolino-Verbund hat die Thalia Bücher GmbH noch einen weiteren Schritt getan: Seit Dezember hat auch ihr Online-Shop einen Vergrößerungsmodus.


Dazu ein Bild: Eine dunkelhaarige Frau in Jeans, T-Shirt und Strickjacke sitzt auf einem Sofa. In der rechten Hand hält sie einen tolino, auf dem Text in großer Schrift zu sehen ist.

SightCity: Gewohntes Angebot an neuem Ort

Die SightCity, die europaweit größte Fachmesse für blinde und sehbehinderte Menschen, findet vom 27. bis 29. Mai erstmals im Kap Europa, dem Kongresshaus der Messe Frankfurt in der Nähe des Hauptbahnhofs statt. Rund 140 Aussteller aus der ganzen Welt werden auf der Messe ihre Neuheiten und Angebote zu Hilfsmitteln, Bildung, Freizeit und Reisen sowie technische Innovationen präsentieren. Auch der DBSV und der Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen (BSBH) sind wieder vor Ort. Unter dem Motto "Medizin, Rehabilitation, Teilhabe" bietet das SightCity Forum an allen Messetagen ein umfangreiches Vortrags- und Weiterbildungsprogramm. Mediziner und Spezialisten aus dem Bereich Low Vision informieren zu aktuellen Entwicklungen.

Der BSBH und der DBSV haben zur Vorbereitung des Messebesuchs einen Messekompass erstellt. Er enthält Hinweise zur Anreise und zum Begleitservice, eine detaillierte Beschreibung der Räumlichkeiten sowie die Ausstellerverzeichnisse und das Programm der SightCity. Der Kompass wird in der Mai-Ausgabe der CD DBSV-Inform in Buch 24 und unter www.dbsv.org veröffentlicht.


Dazu ein Bild: Eine junge Frau hält bei der SightCity ein mobiles Lesegerät vor eine Zeitungsseite. Eine Ausstellerin mit kurzen Haaren und großer Brille hält die Zeitung fest.



Kurzinfo: SightCity 2020

27. bis 29. Mai
Kap Europa
(Kongresshaus der Messe Frankfurt)
Osloer Str.5, Frankfurt am Main

Öffnungszeiten:
27. und 28. Mai: 10-18 Uhr
29. Mai: 10-16 Uhr

Eintritt frei
www.sightcity.net

Aufruf: Anekdoten für "Weitersehen 2021" gesucht

Für die DBSV-Publikation "Weitersehen 2021" zum Thema berufliche Teilhabe werden Anekdoten aus dem Arbeitsleben gesucht. Was haben Sie an Ihrem Arbeitsplatz, bei der Arbeitssuche oder während einer Weiterbildung erlebt? Das Redaktionsteam freut sich auf Ihre kurzen skurrilen Geschichten.

Senden Sie Ihre Anekdote bis zum 15. Mai in Punkt- oder Schwarzschrift an den

Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg e.V.
Melanie Wölwer
Louis-Braille-Center
Holsteinischer Kamp 26, 22081 Hamburg

oder per E-Mail an
m.woelwer@bsvh.org

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • Schottland für Alle
    5 % auf alle angebotenen Gruppen- und Individualreisen mit Ausnahmen der Flug- und Fährbuchungen
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    10 % auf alle Produkte (Lautsprecher, Kopfhörer, Heimkino-Systeme, TV-Soundlösungen, Multimedia-Systeme u.v.m.)
  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn
    Tickets für 54,90 Euro (einfache Fahrt, 2. Klasse) zu allen Veranstaltungen des DBSV
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    5 % auf Sehhilfen und weitere Hilfsmittel
  • Kieser Training
    70 Euro Rabatt beim Abschluss einer Mitgliedschaft über 12 oder 24 Monate sowie ein kostenfreier Trainingsmonat bei Abo-Verlängerung
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  • AFB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung
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  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5 % auf alle Hilfsmittel

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort.

Mehr Infos zu allen bundesweiten Vergünstigungen beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte

Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene

Thema: Berufliche Teilhabe

Die Zahlen sind eindeutig: Menschen mit Schwerbehinderung haben es auf dem Arbeitsmarkt schwerer als Menschen ohne Behinderung. Der "Sichtweisen"-Schwerpunkt beschäftigt sich darum mit dem Thema "Berufliche Teilhabe". Sehbehinderte und blinde Frauen und Männer, mit und ohne Arbeit, kommen zu Wort. Wir stellen das "Inklusionsbarometer" und den neuen Gemeinsamen Fachausschuss "Teilhabe am Arbeitsleben" vor. Schließlich geht es um Gesundheitsfachberufe und das abgeschlossene Projekt iBoB.


Dazu ein Bild: Ein Mann sitzt in einem Büro an seinem Schreibtisch. Vor ihm stehen eine Computertastatur, eine Braillezeile und ein Telefon. Ein Computerbildschirm fehlt.

Große Kluft auf dem Arbeitsmarkt

Zwar wirken sich positive Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt auch auf die Beschäftigungssituation schwerbehinderter Arbeitnehmer aus, doch insgesamt sieht die Lage für sie nicht rosig aus. Das zeigt das "Inklusionsbarometer" von Aktion Mensch und eines Forschungsinstituts. Die Arbeitslosenquote von Menschen mit Schwerbehinderung ist doppelt so hoch wie die von Menschen ohne Behinderung.


Die Arbeitsmarktsituation für Menschen mit Behinderung hat sich 2019 insgesamt verbessert, dennoch haben Menschen ohne Behinderung die deutlich besseren Chancen auf einen Job: Mit 11,2 Prozent ist die Arbeitslosenquote der Schwerbehinderten zwar leicht gesunken (Vorjahr: 11,7 Prozent), ist aber mehr als doppelt so hoch wie die allgemeine Quote, die bei 5,2 Prozent liegt. In konkreten Zahlen heißt das: Es gab Ende 2019 rund 156.600 Arbeitslose mit einer Schwerbehinderung; im Vorjahr waren es etwa 162.400.

Die Zahlen gehen aus dem aktuellen "Inklusionsbarometer Arbeit" hervor, einer Studie zu Arbeitnehmern mit Behinderung. Aktion Mensch und das Handelsblatt Research Institute (HRI), ein Forschungsinstitut unter dem Dach der Verlagsgruppe Handelsblatt, geben sie gemeinsam heraus.

Seit 2013 zeigen die Ergebnisse der Studie bundesweit einen positiven Trend. Gründe dafür sieht Prof. Bert Rürup, Präsident des HRI, in der noch immer stabilen Konjunktur sowie im zunehmenden Renteneintritt von Menschen mit Behinderung. "Gleichzeitig müssen wir die Ergebnisse aber auch im gesamtgesellschaftlichen Kontext bewerten: Vergleicht man die Situation von Erwerbspersonen mit und ohne Behinderung, offenbart sich noch immer eine große Kluft", sagt Rürup.

Die Dauer der Arbeitslosigkeit ist nach wie vor ein erhebliches Problem für Arbeitsuchende mit Behinderung. Wie groß der Abstand zu ihren Mitstreitern ohne Behinderung ist, zeigt sich hier besonders deutlich: Schwerbehinderte Arbeitslose benötigen durchschnittlich 359 Tage, bis sie eine neue Anstellung gefunden haben  –  100 Tage länger als nichtbehinderte Arbeitslose. Auch der Anteil der Langzeitarbeitslosen ist mit 43,4 Prozent deutlich höher als bei Menschen ohne Behinderung, bei denen er bei 34,8 Prozent liegt. Als langzeitarbeitslos gilt, wer mindestens ein Jahr lang arbeitslos ist.


Private Arbeitgeber erfüllen Beschäftigungsquote nicht

Eine negative Entwicklung gibt es auch im Bereich Beschäftigungspflicht: Mit nur 4,63 Prozent wird die gesetzlich vorgeschriebene Fünf-Prozent-Quote für die Beschäftigung von Menschen mit einer Schwerbehinderung nicht nur verfehlt, sie sinkt auch zum zweiten Mal in Folge, wenn auch nur gering. Während öffentliche Arbeitgeber mit 6,5 Prozent die Mindestquote sogar übertreffen, erreichen private Unternehmen gerade einmal 4,1 Prozent.

Nach der letzten Erhebung von 2017 fallen 164.631 Unternehmen unter die Beschäftigungspflicht, das sind 4.411 mehr als im Vorjahr. Daraus ergeben sich insgesamt 1.146.111 Pflichtarbeitsplätze, von denen jedoch 44.980 nicht mit schwerbehinderten Arbeitnehmern besetzt wurden  –  eine Lücke von rund vier Prozent, die sich ebenfalls in den letzten Jahren stetig vergrößert hat. Im Vorjahr betrug die Zahl der nicht mit schwerbehinderten Menschen besetzten Pflichtarbeitsplätze 37.182.

"Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen zahlen lieber eine Ausgleichsabgabe, als einen Menschen mit Behinderung einzustellen", sagt Christina Marx von der Aktion Mensch. "Sie befürchten einen hohen finanziellen Aufwand und meinen, Menschen mit Behinderung seien weniger leistungsfähig und noch dazu nicht kündbar. Dabei beweisen viele Beispiele in der Praxis das genaue Gegenteil."



Kurzinfo: Infos für mehr betriebliche Inklusion

Vielen Unternehmen fehlt es an Informationen über Fördermöglichkeiten und Hilfe im täglichen Miteinander. Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) und die Aktion Mensch haben deshalb den Ratgeber "Wegweiser: Inklusion im Betrieb" veröffentlicht. Ziel ist es, Vorbehalte bei Personalverantwortlichen abzubauen und Unternehmen bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung zu unterstützen. Der Wegweiser "Inklusion im Betrieb" steht unter www.kofa.de/dossiers/inklusion-gestalten/wegweiser-inklusion-im-betrieb zum Herunterladen bereit. Oder einfach "Wegweiser Inklusion im Betrieb" in eine Suchmaschine eingeben.

"Das ist in gewisser Weise Lotto"

Die einen fühlen sich wohl an ihrem Arbeitsplatz, werden von Kollegen und Vorgesetzten unterstützt; die anderen wünschen sich einen solchen Arbeitsplatz, haben ihn aber (noch) nicht gefunden. Sieben sehbehinderte bzw. blinde Männer und Frauen erzählen, wie es bei ihnen mit beruflicher Teilhabe aussieht.

Interviews und Protokolle: Ute Stephanie Mansion  

"Die Kamera habe ich als Befreiung erlebt"

Dr. Andreas Wagner (50) ist Informatiker, sehbehindert und lebt in Essen.


Ich arbeite bei einem IT-Dienstleister in Düsseldorf. Mein Sehvermögen hat sich seit meiner Geburt nicht verändert  –  mein Visus liegt zwischen 20 und 30 Prozent. Dass irgendjemand gezögert hätte, mich wegen der Sehbehinderung einzustellen, habe ich nicht erlebt. Und meine Kollegen nehmen Rücksicht: Wenn wir irgendetwas gemeinsam am Bildschirm anschauen müssen, kommen sie an meinen Platz.

Was mir geholfen hat, sind technische Hilfsmittel, im Wesentlichen eine Vergrößerungskamera für die Ferne. Ich nutze sie bei Meetings und Konferenzen, wenn etwas an die Wand projiziert wird. Vorher war ich angewiesen auf gutes Zuhören und mein Gedächtnis, was aber schwierig ist in diesem Bereich. Wenn Programmcode-Beispiele gezeigt werden, kann man diese nicht durch Hören erfassen. Die Kamera habe ich als Befreiung erlebt.

Ein anderes Beispiel: An der Uni Duisburg-Essen sollte eine Projektstelle mit mir besetzt werden. Die Personalverantwortlichen sagten aber, so schnell könnten sie das nicht entscheiden, sie müssten die Frauenbeauftragte einschalten. Da sagte ein Kollege aus dem Projekt, der gewünschte Mitarbeiter, also ich, hätte eine Schwerbehinderung. "Ja, in dem Fall können wir es sofort klarmachen", hieß es dann.

Ansonsten war es hilfreich, dass sich ein technischer Berater des Integrationsamts meinen Arbeitsplatz an der Uni angesehen hat. Er hat mich bei Hilfsmitteln auf Ideen gebracht, auf die ich gar nicht gekommen wäre. Das Wichtigste war ein Monitor-Arm, mit dem ich den Leseabstand zum Bildschirm verringern kann. Kleine Maßnahmen, große Wirkung.

Für meinen jetzigen Arbeitsplatz wollte mein Arbeitgeber den Monitor-Arm nicht beim Integrationsamt beantragen. Das würde ihm zu lange dauern, den würden sie sofort anschaffen. Man hört ja oft, für Schwerbehinderte sei der öffentliche Dienst zu empfehlen  –  ich habe eine andere Erfahrung gemacht. Doch das will ich nicht verallgemeinern. Man muss den Einzelfall betrachten. Bei den Beantragungsverfahren im öffentlichen Dienst hätte ich wahrscheinlich noch Wochen auf den Monitor-Arm gewartet.


Dazu ein Bild: Andreas Wagner lächelt. Er hat kurzes Haar, trägt eine Brille und ein dunkles Hemd.

Stellensuche: "Das ist in gewisser Weise Lotto"

Dirk Berhörster (49), blind, ist seit 2018 arbeitslos und lebt in Essen.


Früher habe ich als Schlosser im Metallbereich gearbeitet, konnte diese Arbeit aber aufgrund der fortschreitenden Erblindung nicht weiterführen. Ich bin späterblindet, habe aber noch einen Sehrest. Am Berufsförderungswerk Düren habe ich dann Telefonist gelernt. Jetzt versuche ich, eine Stelle zu finden, was nicht so einfach ist. Öffentliche Einrichtungen stellen zwar Menschen mit Behinderung ein, aber da sind die Stellen rar gesät. Das ist in gewisser Weise Lotto.

Ich hatte eine Kurzbeschäftigung bei einer Firma in einer Art Callcenter. Die Datensätze waren aber zu umfangreich: Mit der Vergrößerungssoftware konnte ich jeweils nur einen kleinen Ausschnitt sehen und musste vieles auf einer Seite suchen  –  das war ein großer Zeitaufwand und auf Dauer nicht machbar.

Man muss viel Glück haben, um in eine Stelle hineinzurutschen. Ich kenne viele blinde und sehbehinderte Leute, die eine Arbeit suchen. Ihnen werden aber Steine in den Weg gelegt. Viele Arbeitgeber glauben, es wäre mit besonders viel Arbeit verbunden, einen blinden oder sehbehinderten Menschen einzustellen. Einen Sehenden müssten sie aber auch einarbeiten. Und die Hilfsmittel werden ja gestellt; meine sind sogar vorhanden. Es gibt viele Möglichkeiten, wenn der Arbeitgeber generell bereit ist. Ich habe aber das Gefühl, die meisten wollen es gar nicht. Blindheit oder eine Sehbehinderung sind halt außergewöhnlich, sie können sich die Arbeit mit ihnen nicht vorstellen. Wenn ich mir überlege, was so eine Firma an Ausgleichsabgaben zahlt, das ist ja gar nichts. Warum schraubt man die Abgaben nicht höher?

Ich kann nur hoffen, dass es irgendwann mal klappt, aber ich werde bald 50, und dann sieht es auch schlecht aus. Ich könnte Erwerbsminderungsrente beantragen, aber da würde durch meine langjährige Erblindungsgeschichte nicht viel herumkommen.


Dazu ein Bild: Dirk Berhörster trägt eine dunkle Brille, einen Bart und Glatze. Er hat ein Kapuzen-Sweatshirt an.

"Als Freiberufler erfahre ich Wertschätzung"

Fred P. Lohr (50), ist Gitarrenlehrer, blind und lebt in Frankfurt am Main.


Seitdem ich freiberuflich als Gitarrenlehrer arbeite, klappt es viel besser mit der Assistenz. An meinem vorherigen Arbeitsplatz konnte ich nicht immer auf die Assistenzkraft zugreifen. Jetzt bekomme ich Geld dafür und suche mir die Leute selbst aus. Natürlich habe ich dadurch ein bisschen Arbeit, etwa wegen der Abrechnungen, aber in der abhängigen Tätigkeit wurde mir jemand zugeteilt, der auch andere Dinge machen musste, also über meinen Geldtopf für andere Dinge beschäftigt wurde, und das ist halt unangenehm. Ich habe gemerkt: Das will ich so nicht. Das war für mich ein Antrieb, freiberuflich tätig zu werden.

Auch das Beantragen von Hilfsmitteln geht als Freiberufler viel schneller  –  natürlich musste ich nachweisen, dass ich das nicht als Hobby mache. Gitarre unterrichte ich etwa seit dem Jahr 2000, seit 2010 habe ich meine kleine Gitarrenschule. Jetzt stehe ich selbst für meine Arbeit gerade und erfahre Wertschätzung. Ich verdiene weniger als vorher, aber das ist der Preis, den ich gern dafür bezahle.


Dazu ein Bild: Fred P. Lohr mit Mütze im Profil. Er steht am Geländer eines Flussufers und spielt Gitarre.

"In der Behörde bin ich sehr unterstützt worden"

Bettina Dargel (50) ist Justizangestellte, fast blind und lebt in Düren.


Ich arbeite seit sieben Jahren in einer Justizbehörde in Aachen im mittleren Dienst. Ich bin im Servicebereich, im Bereich Aktenverwaltung, Aktenkontrolle, tätig. Benachteiligungen aufgrund meiner Behinderung erlebe ich von Seiten des Arbeitgebers keine. Im Gegenteil, ich bin sehr gut integriert und erlebe sehr viel Rücksichtnahme. Ich habe einen barrierefreien, also mit Hilfsmitteln ausgestatteten Arbeitsplatz  –  nach meiner Umschulung wurden die von der Agentur für Arbeit bereitgestellt. Auch da gab es in der Behörde viel Engagement, sich damit auseinanderzusetzen. Ich bin die erste in dieser Behörde, die mit solchen Hilfsmitteln arbeitet, mit Braillezeile, Bildschirmlesegerät und anderen  –  da war viel Interesse, und ich bin sehr unterstützt worden.

Mein ursprünglicher Beruf ist Heilerziehungspflegerin. Ich habe die Ausbildung gemacht und ein paar Jahre lang stundenweise in einem Heim für geistig behinderte Menschen gearbeitet; manche waren mehrfach behindert. Der pflegerische Aufwand war hoch, Medikamente mussten verabreicht werden. Irgendwann habe ich beschlossen, dass das nicht mehr geht, weil die Sehbehinderung fortschritt und ich mich der Verantwortung nicht mehr gewachsen fühlte.


Dazu ein Bild: Bettina Dargel hat schulterlanges blondes Haar und einen Pony. Sie trägt einen gehäkelten, dunklen Pullover.

"Mit Handicap zieht man immer den Kürzeren"

Georgios Betsos (39), sehbehindert, ist gelernter IT-Systemelektroniker und war zuletzt als Kundenberater tätig. Er lebt in Wanne-Eickel.


Gute Erfahrungen habe ich im Job mit dem Integrationsfachdienst Sehen gemacht. Er hat sich optimal um die Versorgung mit allen notwendigen Hilfsmitteln gekümmert, inklusive Termin beim Berufsförderungswerk Düren zur Hilfsmittelerprobung. Anders sieht es nun aus, wo ich arbeitslos bin. Trotz voller Ausstattung und Eingliederungshilfe kam ich nie weiter als bis zu Vorstellungsgesprächen. Sobald das Thema Behinderung zur Sprache kam, ging es nicht weiter.

Es gibt Arbeitgeber, die offen sind, allerdings wurde mir auch dort trotz zehn Jahren Berufserfahrung lediglich der Mindestlohn angeboten. Es ist extrem schwierig, überhaupt Arbeitgeber zu finden, die offen kommunizieren, auch Menschen mit Behinderung einstellen zu wollen. Oft habe ich auch gehört, dass Fremdsoftware, die ich brauche, um die Bildschirminhalte zu vergrößern, nicht gewünscht ist. Weiterbildungsangebote sind selten barrierefrei oder man lernt dort so wenig, dass man auch danach keine Chance auf dem freien Arbeitsmarkt hat.

Toll wäre es, wenn es staatlich geförderte Stellen gäbe, die ausschließlich Menschen mit Behinderung vorbehalten sind. So könnte man den Menschen reelle Chancen bieten, an der Gesellschaft teilzuhaben, ihren Sozialbeitrag zu leisten und ihr Leben selbstbestimmt zu führen. Im direkten Vergleich zu Bewerbern ohne Handicap zieht man immer den Kürzeren. Alle schreiben sich soziales Engagement auf die Fahne, aber die wenigsten sind ernsthaft bereit, sich auf behinderte Menschen einzustellen.


Dazu ein Bild: Georgios Betsos hat dunkles Haar, einen Kinnbart und trägt ein dunkles Sweatshirt mit weißen Bändeln.

"Gute Erfahrungen mit dem Integrationsamt"

Stephan E. (28), ist Jurist, blind und lebt in Hannover.


Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich auf Bewerbungsschreiben, in denen ich meine Behinderung angesprochen habe, regelmäßig keine Antworten erhalten habe oder direkt Absagen. Wenn ich es nicht reingeschrieben habe, wurde ich zu Vorstellungsgesprächen eingeladen.

Gute Erfahrungen habe ich mit dem Integrationsamt gemacht, das für technische Hilfen sorgt und für Assistenz zuständig ist. Auch der Antrag auf Eingliederungszuschuss wurde von der ZAV, der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Agentur für Arbeit, schnell bearbeitet.

"Mein Assistent und ich sind ein gutes Team"

Karla Schopmans (56) ist Sozialarbeiterin, blind, und lebt in Kassel.


Ich bin durch ein achtwöchiges Praktikum in mein Arbeitsfeld gekommen und konnte dadurch dem Chef und den Kolleginnen und Kollegen vermitteln, wie blinde Menschen mit psychisch kranken Menschen arbeiten. Ohne das Praktikum hätte ich die Stelle sicher nicht bekommen. Ich habe damals Aussagen gehört wie "Blinde Menschen können das doch nicht  –  denen fehlt doch der Blickkontakt". Am Anfang gab es also ein paar Bedenken, mich einzustellen. Meine Stelle wurde drei Jahre lang über einen hessischen Sondertopf finanziert, und der Arbeitgeber verpflichtete sich, mir danach eine Festanstellung anzubieten. Nun bin ich seit fast 27 Jahren bei diesem Arbeitgeber.

Ich habe innerhalb des Vereins meine Schwerpunkte gewechselt und bin jetzt im Bereich "Betreutes Wohnen" für Menschen, die intensive Unterstützung brauchen, tätig. Darüber hinaus leite ich eine Angehörigengruppe und arbeite seit vielen Jahren im Betriebsrat mit. Mit Vorgesetzten oder Kolleginnen und Kollegen habe ich keine Probleme, die aus der Blindheit resultieren. Wenn ich Unterstützung brauche, bekomme ich sie auch. Ich arbeite mit einem Assistenten zusammen  –  wir sind ein gutes Team und das schon seit mehr als 20 Jahren.

Was die Arbeit für mich schwieriger macht, ist die zunehmende Digitalisierung. Nicht alles ist barrierefrei, und das kostet mich manchmal Nerven. Da muss mein Assistent einiges ausgleichen. Wir haben ein System, das auch für die sehenden Kollegen relativ unübersichtlich ist.

Beim Erstkontakt stellen sich die Klienten, nach anfänglicher Irritation, sehr schnell auf meine Blindheit ein, und es entsteht nach kurzer Zeit ein vertrauensvolles Arbeitsbündnis.


Dazu ein Bild: Karla Schopmans hat kurzes, helles, gewelltes Haar. Sie trägt einen Blazer und eine Kette mit Anhänger.

Gemeinsam für mehr Teilhabe

Der neue Gemeinsame Fachausschuss "Teilhabe am Arbeitsleben" nimmt in diesem Monat seine Tätigkeit auf. Zwei große Ziele hat der Fachausschuss: Die Aktivitäten in diesem Bereich sollen nachhaltiger gestaltet werden, und die Akteure aus der Blinden- und Sehbehindertenszene besser vernetzt werden.

Von Christiane Möller  


Es ist so weit: Der neue Gemeinsame Fachausschuss "Teilhabe am Arbeitsleben" (GFTA) geht am 6. April an den Start: Er wird zu seiner ersten Sitzung in Frankfurt am Main zusammenkommen. Schon seit Jahren fordert der Verbandstag des DBSV mehr Engagement in diesem Bereich. Das Präsidium hat dieses Anliegen aufgegriffen und am 30. April vergangenen Jahres die Gründung des GFTA beschlossen. Der DVSV-Verwaltungsrat stimmte dem im Mai 2019 formell zu.


Ziele und Aufgaben

Fachausschüsse sollen laut DBSV-Satzung die Organe des Verbands beraten und an der Meinungsbildung teilnehmen. Der GFTA hat zwei Ziele: Zum einen sollen die Aktivitäten und die Interessenvertretung im Bereich der beruflichen Teilhabe effektiver und nachhaltiger gestaltet werden als bisher. Zum anderen sollen sich die in der Blinden- und Sehbehinderten-Szene bereits tätigen Akteure besser vernetzen.


Welche Themen stehen an?

Grundlage der Arbeit bildet zunächst die vom DBSV-Verbandstag 2018 verabschiedete Resolution: "Arbeitswelt im Umbruch  –  Forderungen des DBSV zur Sicherung und Förderung der beruflichen Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen". Zu den zu bearbeitenden Themen gehören unter anderem:

  • Barrierefreiheit als Basis für den Zugang blinder und sehbehinderter Menschen zur Arbeitswelt
  • Erhalt und Suche nach Beschäftigungsmöglichkeiten in einer digitalisierten Arbeitswelt
  • Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für eine berufliche Tätigkeit
  • Teilhabeleistungen im beruflichen Kontext

Wer wirkt im Ausschuss mit?

Der Fachausschuss besteht aus entsandten Vertreterinnen und Vertretern des DBSV-Präsidiums, der Koordinationsstelle Büroberufe im DBSV, der Koordinationsstelle Medizinisch-therapeutische Berufe im DBSV, des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS), der Pro Retina, des Verbands für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik (VBS), der Berufsbildungs- und Berufsförderungswerke sowie der weiteren Einrichtungen für berufliche Teilhabe, der Hochschulen, der Einrichtungen für Menschen mit mehrfacher Beeinträchtigung sowie der DBSV-Geschäftsstelle.

Zugang muss erhalten bleiben

Es gibt zu wenige Gesundheitsfachkräfte, nicht nur in der Alten- und Krankenpflege. Ein Gesamtkonzept der Bundesregierung und der Länder soll das ändern. Wird der Zugang zu Berufen wie Masseur und Physiotherapeut blinden und sehbehinderten Menschen künftig erschwert? Der DBSV fordert in einer Stellungnahme, dass das nicht geschieht und schlägt Verbesserungen für die Ausbildungen vor.


Ergotherapeutin, Physiotherapeut, Masseurin, Logopäde: Sie und viele andere arbeiten in Gesundheitsfachberufen, in denen bekanntlich ein Fachkräftemangel herrscht. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht vor, ein "Gesamtkonzept zur Neuordnung und Stärkung der Ausbildungen der Gesundheitsfachberufe" zu entwickeln. Federführend ist das Bundesgesundheitsministerium; das Konzept soll mit den Bundesländern entwickelt werden. Eckpunkte waren für Ende des vergangenen Jahres angekündigt worden.

Der DBSV hatte bereits Ende Juni 2019 eine "Stellungnahme zum Fragenkatalog zur Erarbeitung eines Gesamtkonzepts zur Neuordnung und Stärkung der Ausbildung der Gesundheitsfachberufe" veröffentlicht. Den Fragenkatalog hatte das Bundesministerium für Gesundheit an Verbände geschickt, um den Reformbedarf abzufragen sowie Vor- und Nachteile bestimmter Wege auszuloten, etwa zur Frage, ob nur noch in akademischen Ausbildungsgängen ausgebildet werden soll oder ob es weiterhin fachschulische Ausbildungen geben soll.

Der Verband bezieht sich auf die Berufe "Masseur und Medizinischer Bademeister" sowie "Physiotherapeut", die oft von blinden oder sehbehinderten Menschen ausgeübt werden. Ihre Arbeit sei angesichts des Fachkräftemangels "unverzichtbar". Die Stellungnahme verweist auf die traditionell sehr guten Beschäftigungsmöglichkeiten blinder und sehbehinderter Menschen in den genannten Berufen. "Über 90 Prozent der Abgänger der speziellen Ausbildungsstätten für blinde und sehbehinderte Menschen werden sofort im Anschluss an ihre berufsfachschulische Ausbildung in Arbeit vermittelt", heißt es in dem Schreiben. Ein extrem gutes Ergebnis, betont der Verband mit Blick auf die bei blinden Menschen insgesamt außerordentlich geringe Erwerbsquote von unter 30 Prozent. Bei einer Novellierung des Gesetzes über die Berufe in der Physiotherapie fordert der DBSV daher in seiner Stellungnahme:

  1. Beide Berufe, das heißt, "Masseur und medizinischer Bademeister" sowie "Physiotherapeut" müssen uneingeschränkt erhalten bleiben. Der Beruf des Masseurs und medizinischen Bademeisters darf keinesfalls wegfallen.
  2. Blinde und sehbehinderte Menschen müssen weiterhin die uneingeschränkte Erlaubnis für die Ausübung der Berufe "Masseur und medizinischer Bademeister" sowie "Physiotherapeut" erwerben können und die entsprechende Berufsbezeichnung führen dürfen.
  3. Für die Berufe "Masseur und medizinischer Bademeister" und "Physiotherapeut" muss es weiterhin grundständige Ausbildungen auf Fachschulniveau geben. Eine Vollakademisierung lehnt der DBSV ab. Akademische Ausbildungsgänge für diese Berufszweige dürfen nur ergänzend angeboten werden, wobei sicherzustellen ist, dass sie ebenfalls uneingeschränkt für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich sind.
  4. Bei der Einführung von Schulgeldfreiheit und ggf. Ausbildungsvergütungen ist sicherzustellen, dass die fachgerechte blinden- und sehbehindertenspezifische Ausbildung erhalten bleibt und nicht durch inkompatible Finanzierungsstrukturen in Frage gestellt wird.

Eine Vollakademisierung im Bereich der Physiotherapie und Massage lehnt der DBSV ab, weil die notwendigen Kompetenzen besser in den Berufsfachschulen im Rahmen einer Fachschulausbildung vermittelt werden könnten. "Physiotherapeuten und Masseure arbeiten in praktischen Berufen am Patienten", schreibt er. "Dem muss die Ausbildung Rechnung tragen." Wissenschaftliches Arbeiten sei nur für einen Teil der Berufstätigen erforderlich. Ein Aufbaustudiengang zur Qualifizierung eines Teils der Berufstätigen ist laut DBSV denkbar. Er begrüßt auch, wenn es eine abgeschlossene Berufsausbildung ermöglicht, ein Aufbaustudium aufzunehmen.

Eine Fachhochschul- bzw. Hochschulreife zur Voraussetzung für diese Berufe zu machen, bezeichnet der Verband als kontraproduktiv. Die meisten blinden oder sehbehinderten Menschen, die als Physiotherapeuten oder Masseure / medizinische Bademeister arbeiten, verfügten über einen Haupt- oder Realschulabschluss. Bei einer Vollakademisierung wären sie plötzlich von einem Berufsfeld nahezu gänzlich ausgeschlossen, das ihnen bislang eine sehr gute Möglichkeit zur Teilhabe am Arbeitsleben bietet  –  anders als nahezu alle anderen Berufe. Dazu dürfe es nicht kommen, denn, so heißt es in der Stellungnahme: "Es ist zur Kenntnis zu nehmen, dass blinde und sehbehinderte Menschen nur außerordentlich geringe berufliche Entfaltungsmöglichkeiten haben, weil sie behinderungsbedingt viele Berufe nicht ausüben können. Die zunehmende Digitalisierung verstärkt diese Problematik mangels barrierefreier Software."

Der DBSV ist im Gespräch mit dem Bundesministerium für Gesundheit und hat sich einem neu gegründeten Netzwerk angeschlossen, in dem Akteure aus verschiedenen Verbänden sich für den Erhalt der fachschulischen Ausbildungsgänge starkmachen.


Schulgeldfreiheit und Ausbildungsvergütung

Zum Thema Schulgeldfreiheit und Ausbildungsvergütung heißt es in der Stellungnahme: "Schulgeldfreiheit und eine Ausbildungsvergütung sind sinnvoll, wenn sie für alle Auszubildenden gleichermaßen erfolgen." Eine Schulgeldbefreiung und Ausbildungsvergütungen sollten nach Meinung des DBSV aus Steuermitteln finanziert werden.

Bei der Einführung von Schulgeldfreiheit und Ausbildungsvergütungen sei sicherzustellen, dass die fachgerechte blinden- und sehbehindertenspezifische Ausbildung, die bislang an besonderen Einrichtungen erfolge, erhalten bleibt. Die Berufsförderungswerke sollten weiterhin inklusive Ausbildungsgänge anbieten können.

Die vollständige Stellungnahme ist zu finden unter www.dbsv.org/stellungnahme/fragenkatalog_gesundheitsberufereform.html


Dazu ein Bild: Eine Frau liegt auf einer Matte auf dem Boden und streckt das linke Bein nach oben. Ein Physiotherapeut unterstützt die Übung, indem er leicht gegen Knöchel und Oberschenkel drückt.

iBoB ist beendet  –  jetzt kommt Agnes

Mit seinem Projekt iBoB hat der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf spezielle Angebote für blinde und sehbehinderte Erwerbstätige entwickelt. Das Projekt ist nun zu Ende gegangen, doch ein Teil der Angebote steht weiterhin zur Verfügung. Und ein neues Projekt ist schon am Start.


"iBoB  –  inklusive berufliche Bildung ohne Barrieren" hieß ein Projekt des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS). Nach dreieinhalb Jahren hat das Projekt nun seinen Abschluss gefunden. Projektziel war die gleichberechtigte Teilhabe der bundesweit etwa 60.000 blinden und sehbehinderten Erwerbstätigen an beruflicher Weiterbildung.

iBoB wollte die Möglichkeiten dafür schaffen, dass alle Betroffenen barrierefreie berufliche Weiterbildung und -entwicklung nutzen können. Dieses Ziel wurde erreicht. Allerdings nutzen bisher weniger als fünf Prozent der Zielgruppe das Angebot. Deshalb werden die am Projekt beteiligten Schwerbehindertenvertretungen, Reha-Leistungsträger und Betroffenengruppierungen verstärkt auf das Angebot hinweisen. Sie werden vom DVBS durch Newsletter und Infos unterstützt.

Entwickelt wurde in iBoB unter anderem die erste bundesweit barrierefrei nutzbare Weiterbildungsplattform mit zahlreichen barrierefreien Angeboten zur beruflichen Weiterbildung. Ein systematisches Anforderungsprofil für barrierefreie Weiterbildungsangebote soll zusammen mit Bildungsanbietern als Standard verbreitet werden. Der entwickelte Standard wird über eine "Gütegemeinschaft barrierefreie berufliche Weiterbildung" mit einer wachsenden Gruppe von Bildungsanbietern weiterentwickelt und verbreitet. Der DVBS koordiniert das Ganze. Die deutschen Volkshochschulen verbreiten den Standard in ihren Reihen.


Kompetenzcoaching geht weiter

Erprobt wurde während der Laufzeit von iBoB ein webbasiertes Kompetenzcoaching für sehbehinderte und blinde Menschen namens KODE. Es soll bei der Einschätzung der persönlichen berufsbezogenen Kompetenzen helfen. Behinderungsspezifische Aspekte werden berücksichtigt. Die Resonanz auf das KODE-Coaching ist positiv. Der DVBS bietet das Coaching weiterhin an. Mit den Reha-Leistungsträgern finden Gespräche über die Kostenübernahme statt.

Mit iBoB wurde auch ein Peer-to-Peer-Mentoring auf den Weg gebracht. Dabei unterstützt jeweils eine Person (Mentor), die blind oder sehbehindert sowie beruflich erfolgreich ist, eine weniger erfahrene blinde oder sehbehinderte Person (Mentee). Ziel des Mentorings ist es, die persönliche und berufliche Entwicklung von Mentees zu fördern. Der Mentor oder die Mentorin lässt den Mentee an eigenen beruflichen Erfahrungen teilhaben, dient als Leitbild und Reflexionspartner. Am Peer-to-Peer-Mentoring des DVBS haben bisher rund 80 Mentees teilgenommen. Als Mentorinnen und Mentoren wirken zurzeit 83 Berufstätige mit. Das Spektrum ihrer beruflichen Tätigkeiten ist weit. Auch für dieses Angebot wird über die Kostenübernahme durch die Reha-Leistungsträger verhandelt.

Zudem hat iBoB eine spezialisierte Weiterbildungsberatung hervorgebracht.

Das Projekt iBoB wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus Mitteln der Ausgleichsabgabe gefördert. Angebote wie Weiterbildungsplattform, Mentoring und Beratung werden vom DVBS fortgeführt und können auch nach dem Projektende in Anspruch genommen werden.


Neues DVBS-Projekt wird vorbereitet

"Agiles Netzwerk sehbeeinträchtigter Berufstätiger  –  Beratungs- und Kompetenznetzwerk am Arbeitsplatz": So heißt das Nachfolgeprojekt von iBoB, die Kurzform lautet Agnes@work". Das DVBS-Projekt wird in den nächsten Monaten anlaufen. Ziel ist der systematische Aufbau eines multiprofessionellen Kompetenznetzwerks, in dem Knowhow gebündelt sowie relevante, insbesondere betriebliche Akteure unterstützt, qualifiziert und vernetzt werden. Die berufliche Teilhabe blinder und sehbehinderter Berufstätiger am Arbeitsplatz sowie deren Ansprüche auf inklusive berufliche Entwicklung und Weiterbildung soll so gewährleistet werden.

Mehr Infos unter:
weiterbildung.dvbs-online.de oder unter
www.facebook.com/ProjektiBoB

Meldungen

Talent-Programm für Studierende

Die soziale Unternehmensberatung MyAbility führt mit ihrem "Talent-Development Programm" hoch qualifizierte Studierende mit Behinderung und Firmen zusammen. Das Karriereprogramm findet in verschiedenen Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz statt. Beim Talent-Programm werden die Stipendiaten in Karriereplanung und Soft Skills gecoacht und können sich ein berufliches Netzwerk aufbauen. Zudem erhalten sie die Gelegenheit, verschiedene Firmen kennenzulernen. Am Ende lernen sie in einem sogenannten ein- bis dreitägigen Job-Shadowing ein Unternehmen von innen kennen. So soll berufliche Orientierung und fachlicher Austausch ermöglicht werden. Das Programm ist kostenfrei. Es müssen lediglich die Reisekosten selbst getragen werden.

Die Bewerbungsfrist für München läuft bis 5. April, für Berlin bis 19. April und für Frankfurt bis 24. Mai 2020.

Mehr Infos unter: https://karriere.myability.jobs/myabilitytalent

Rehadat: Plattform zur beruflichen Teilhabe

Die Informationsplattform Rehadat bietet im Internet Informationen zur beruflichen Teilhabe und Inklusion bei Schwerbehinderung. Ob es eine Suche nach Seminaranbietern, juristischen Entscheidungen oder Hilfsmitteln für Menschen mit Behinderung ist: Rehadat bietet sowohl Betroffenen als auch Menschen, die sich für deren berufliche Teilhabe einsetzen, viele Informationen, Tipps, Hinweise, Nachrichten und Hintergrundwissen. Man findet Kontaktdaten, Beispiele aus der Praxis, Interviews, Literatur zu Forschung und Recht, Statistiken, Adressen anerkannter Werkstätten, Wissen zur Ausgleichsabgabe und zur Weiterbildung.

Rehadat sammelt alle für die Plattform relevanten Schriften, Daten und Dokumente und publiziert zudem unter der Rubrik "Service" eine eigene Wissensreihe mit Erfahrungsberichten.

Mehr Infos unter: www.rehadat.de


Dazu ein Bild: Eine Frau mit Kopfhörer arbeitet mit Computertastatur und Braillezeile. Ihr Blick ist auf den Bildschirm gerichtet.

Seminar "Berufseinstieg mit Behinderungen"

Ein Seminar zum Thema "Berufseinstieg mit Behinderungen und chronischen Krankheiten" veranstaltet die Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung des Deutschen Studentenwerks. Das Seminar findet vom 18. bis 21. August dieses Jahres in der Jugendherberge Köln-Deutz statt. Anmeldeschluss ist am 19. Juni.

Zielgruppe sind Studierende in fortgeschrittenen Studienphasen sowie Absolventen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten. Auf der Grundlage von eigenen Bewerbungsunterlagen und eines simulierten Bewerbungsgesprächs erhalten die Teilnehmer ein individuelles Bewerbungscoaching. Ergänzend dazu informiert das Inklusionsamt des Landschaftsverbands Rheinland über seine Dienstleistungen für Bewerber mit Behinderungen.

Mehr Infos im Internet: Begriffe "Studentenwerk", "Berufseinstieg" und "Behinderung" in eine Suchmaschine eingeben

Berufsbildungswerk und TH Wildau kooperieren

Das Annedore-Leber-Berufsbildungswerk Berlin (ALBBW) und die Technische Hochschule (TH) Wildau in Brandenburg kooperieren zukünftig im Bereich der Aus- und Fortbildung. Ziel ist es, durch einen Austausch von Lehrangeboten sowohl bei den Auszubildenden und Studierenden als auch bei den Lehrenden den Blickwinkel auf das Berufsleben, die Berufsfelder und -inhalte zu erweitern, wobei Menschen mit Behinderungen, sozialen Benachteiligungen und/oder individuellen Beeinträchtigungen als selbstverständlicher Teil der Arbeitswelt angesehen werden.

Die TH Wildau wird dazu Weiterbildungen für Ausbilderinnen und Ausbilder des ALBBW im Bereich 3D-Druck, Ur-Formen und 3D-Messtechnik sowie Messtechnik allgemein anbieten. Das ALBBW beteiligt sich seinerseits an der praktischen Ausbildung Studierender. Auszubildende des ALBBW werden zudem gemeinsam mit Studierenden der TH Wildau Fertigungsprojekte in den technischen Ausbildungswerkstätten des ALBBW realisieren. So können Auszubildende und Studierende gemeinsam erste Praxiserfahrungen sammeln.

Infos zu den Einrichtungen unter
www.albbw.de
www.th-wildau.de


Dazu ein Bild: Drei Männer in Arbeitskleidung stehen in einer Metallwerkstatt vor einer großen Maschine und betrachten etwas.

Termine & Tipps:

Termine

Tastführung "Die Bernauer Straße nach dem Mauerbau"

26.4., 17.5., 21.6., 16.8., 20.9. und 18.10.2020
Berlin

Blinde und sehbeeinträchtigte Menschen können den historischen Ort mithilfe von Hör- und Tasteindrücken erleben.

Infos unter Tel.: 07 61 / 2 01 28 53

Nationale Blindentennis-Meisterschaft

1.-3.5.2020
Löhne/Westfalen

Das Turnier ist offen für alle Spielerinnen und Spieler deutscher Nationalität, die einem Verein des DTB, DBS oder DBSV angehören.

Infos bei
Marc-René Walter unter
E-Mail: marcrene@bitel.net

Die Hochzeit des Figaro

2. und 10.5.2020
Theater Freiburg

Die Oper "Die Hochzeit des Figaro" von Wolfgang Amadeus Mozart mit Live-Audiodeskription

Infos unter Tel.: 07 61 / 2 01 28 53

Schnuppertage im BFW Würzburg

5.5., 16.6., 7.7., 4.8., 2.9., 6.10., 10.11. und 2.12.2020
Veitshöchheim

Kostenloser Schnuppertag für Interessierte, Betroffene, Familienangehörige und Freunde

Anmeldungen unter
Tel.: 09 31 / 90 01-853 oder
E-Mail: oliver.schroeder@bfw-wuerzburg.de

All Star Game des Deutschen Handballs

16.5.2020
TUI Arena Hannover

Freundschaftsspiel mit Live-Audiodeskription: Die Deutsche Handball-Nationalmannschaft spielt gegen eine Welt-Auswahl.

Ticketanfragen unter
E-Mail: veranstaltungen@hoermal-audio.org oder telefonisch unter
03 41 / 33 20 88 60

Madama Butterfly

17.5. und 11.6.2020
HörOper Gelsenkirchen

Oper von Giacomo Puccini mit Live-Audiodeskription und Vorprogramm "Sinnesreise", in dem Kostüme und Requisiten ertastet werden können und bei einer Führung der Bühnenraum erfahrbar wird

Infos und Reservierung unter Tel.: 02 09 / 40 97-200

Orientierungsveranstaltung für Studieninteressierte

18.-20.5.2020
Karlsruhe

Informationsveranstaltung des Studienzentrums für Sehgeschädigte des Karlsruher Instituts für Technologie für blinde und sehbehinderte Oberstufenschülerinnen und -schüler sowie Schulabsolventen und -absolventinnen

Weitere Infos und Anmeldung (bis 4.5.) unter
Tel.: 07 21 / 6 08-41 93 7
www.szs.kit.edu/484.php

Erlebniswochenende Draisinen-Tour

5.-7.6.2020
Neustadt an der Weinstraße

Draisinenfahrt auf der Südpfalz-Draisinenbahn

Infos und Anmeldung (bis 29.5.) bei
"Bildung Ohne Barrieren" unter
www.bildung-ohne-barrieren.de/angebote/seminaranmeldung.html

oder Anmeldeformular anfordern unter
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02 oder
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de

Konzert mit Felix Klieser

5.7.2020
Markuskirche Hannover

Der Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen lädt in seiner Reihe "BVN Klassik" zu einem Konzert ein: Der Weltklasse-Hornist Felix Klieser spielt mit dem Symphonieorchester der Medizinischen Hochschule Hannover.

Infos unter
Tel.: 05 11 / 5 10 42 24 oder
E-Mail: heike.gronau@blindenverband.org

Harzer Musiktage

23.-26.7.2020
Aura-Pension "Brockenblick"

Kleine Musikwoche mit dem Schwerpunkt Chorsingen

Anmeldungen unter
Tel.: 0 39 43 / 2 62 10
E-Mail: info@aurapension.de

37. Kongress für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik

3.-7.8.2020
Marburg

Kongress zum Thema "Leben. Bildung. Partizipation. individuell  –  spezifisch  –  flexibel"

Mehr Infos unter https://vbs2020.de

Tipps

Radfahren im Tandem

Der Verein Tandem-Hilfen organisiert auch 2020 mehrere Tandem-Freizeiten. Den Auftakt bildet der Tandem-Frühling in Köthen (Spreewald) vom 24. bis 28. April. "Tandem für alle" heißt es in Boltenhagen (Ostsee) vom 16. bis 23. Mai. Auch nicht mehr Jugendliche sind beim 17. Internationalen Tandem-Jugend-Camp für blinde und sehbehinderte Radfahrerinnen und Rad,fahrer in Köthen und Burg willkommen, das vom 17. bis 26. Juli stattfindet. Einsteiger sind beim Tandem-Schnuppern vom 24. bis 27. September in Boltenhagen richtig."

Weitere Infos bei
Thomas Nicolai unter
E-Mail: thomasnicolai@gmx.de
www.tandem-hilfen.de

Forum:

Vier Sekunden unter Strom

EMS-Training ist ein Krafttraining, das im Trend liegt  –  Studios gibt es in vielen Städten. Ein guter Ersatz fürs Fitnessstudio, meint unsere Autorin. Es erfordert weniger Selbstdisziplin, und die Trainingseinheiten sind kürzer. Beim EMS-Training werden Übungen gemacht und die Muskeln mit Strom stimuliert. Wenn man es nicht übertreibt, halten Fachleute das für unbedenklich. Unsere Autorin hält es für gut geeignet für Menschen mit Seheinschränkung.

Von Lisa Mümmler  


Sport und Gesundheit sind mir wichtig, und ich möchte fit bleiben. Es ist ein tolles Gefühl, leichtfüßig einen Berg zu erklimmen, mühelos Schweres zu tragen oder eine Kleidergröße weniger zu brauchen. Aber was ist für mich als hochgradig Sehbehinderte praktikabel?

Ich gestehe: Mir fehlt die Disziplin, aus eigenem Antrieb zwei- bis dreimal die Woche ins Fitnessstudio zu gehen. Anfangs ist die Motivation groß, einige Wochen später indes wachsen nicht die Muskeln, sondern das schlechte Gewissen. Nach diesen Erfahrungen entdeckte ich das EMS-Training. Die Buchstaben stehen für Elektromyostimulation. Wahrscheinlich können Sie mit dem Buchstabensalat genauso wenig anfangen wie ich am Anfang. Einfacher ausgedrückt ist EMS-Krafttraining mit Reizstrom. Keine Angst, klingt schlimm, ist es aber nicht.

Ein typischer Besuch im EMS-Studio läuft so ab: Es beginnt mit einem Termin. Das hilft, in die Puschen zu kommen!

Es sind keine Selbstüberredungskünste mehr nötig, denn einen vereinbarten Zeitpunkt muss man telefonisch absagen. Das Training dauert insgesamt 20 Minuten  –  keine Sekunde kürzer oder länger. Dafür zieht man selbstmitgebrachte oder im Studio geliehene Funktionskleidung an und trägt darüber eine befeuchtete, vom Studio gestellte Weste sowie Gurte an Oberarmen, Oberschenkeln und am Gesäß  –  etwas kühl manchmal. Im Sommer freut man sich über die kleine Erfrischung. An die Gurte werden Elektroden angeschlossen, die mit einem Gerät verbunden sind, das wie ein Pult aussieht. Davon gibt es zwei, denn man trainiert entweder mit einem Partner oder allein. Begleitet wird das Ganze im 1 : 1 oder 1 : 2-Training von einem ausgebildeten Fitnesstrainer, der mindestens eine Weiterbildung speziell für EMS-Training gemacht hat.


Der Trainingseffekt ist enorm

Das Training besteht aus klassischen statischen Elementen des Krafttrainings wie Kniebeugen, Ausfallschritte und Co. Klingt zu einfach? Dann bringen wir jetzt den Strom ins Spiel. Man hält eine Position, zum Beispiel einen Ausfallschritt, für vier Sekunden. In diesem Zeitraum steht man unter Strom. Das äußert sich durch ein intensives, aber nicht unangenehmes Prickeln an den Stellen, an denen Elektroden angebracht wurden. Nein, es tut nicht weh. Der Reizstrom stimuliert die aktivierte Muskulatur und intensiviert den Trainingseffekt. Auf vier Sekunden der Anspannung folgen vier Sekunden der Erholung, in denen man sich lockert. Mit der Zeit intensiviert der Trainer in Absprache mit den Trainierenden die Stärke über einen Regler am Pult. Man kann also selbst entscheiden, wie heftig man trainieren möchte. Im Vier-Sekunden-Wechsel mit zunehmender Anstrengung und mit variierenden Übungen verfliegen die 20 Minuten nur so, aber der Trainingseffekt ist enorm. Diese kurze Einheit EMS-Training entspricht etwa anderthalb Stunden klassischem Krafttraining im Fitnessstudio.

Was ist daran besonders toll für blinde und sehbehinderte Menschen? Zum einen ist die Trainingsfläche überschaubar. Es gibt nicht etliche Geräte wie im Fitnessstudio, sondern nur zwei. Dementsprechend laufen nicht zu viele Personen herum, denen man ausweichen müsste. Im Normalfall sind zwei Trainer anwesend und der Trainingspartner. Hin und wieder trifft man diejenigen, die vor oder nach einem trainieren. Das war's.

Außerdem verändern sich die Übungen nicht. Die Trainer variieren zwar die Reihenfolge oder fügen mal ein zusätzliches Element hinzu, doch sobald eine Position bekannt ist, nennen sie nur kurz den Namen der Übung, und der Übende weiß Bescheid. Das Training wird dennoch verbal begleitet: Die einzelnen Haltungen werden jedes Mal angesagt und beschrieben: Da das Training in kleinem Kreise stattfindet, können die Anleiter genau schauen, ob man es richtig macht und bei Bedarf mit leichten Berührungen oder einer Anweisung korrigieren. Unser Körper hat eine Erinnerungsfunktion für Bewegungen: Wenn man ein Trainingselement beherrscht, muss man nicht viel darüber nachdenken. Zu mir wird oft scherzhaft gesagt, dass ich den Trainer gar nicht mehr brauche, weil ich die Übungen so sauber und präzise ausführe. Klar, mein Kopf und mein Körper kennen sie auswendig.

Nach kurzer Zeit kennt man das Team des EMS-Studios, und in meinem Datensatz ist außerdem meine Sehbehinderung hinterlegt, sodass neue Trainer davon wissen. In meinem EMS-Studio sind alle nett und hilfsbereit. Die familiäre Atmosphäre schätze ich sehr.

Was kostet der Spaß? Ich habe einen 1,5-Jahresvertrag und bezahle pro Training, das einmal wöchentlich stattfindet, 24 Euro. Darin sind Training sowie Wasser und eine vierteljährliche Körperanalyse enthalten. Duschen kann man im Studio natürlich auch. EMS-Studios gibt es fast überall. Ich bin beim größten Anbieter für EMS  –  bei Bodystreet  –  und sehr zufrieden.


Solide Grundfitness durch EMS


Wie effektiv ist das Ganze? Wer denkt, er geht einmal in der Woche zum EMS-Training und wird nach ein paar Wochen durchtrainiert und schlank sein, der irrt sich. Das funktioniert mit keiner Sportart. Man träumt gern vom perfekten Training, das man nicht oft durchführen muss und das trotzdem wirkt. Tut mir leid, das gibt es nicht. Aber EMS-Training sorgt nach meiner Erfahrung für eine solide Grundfitness. Wer sich einfach fit halten und ein bisschen abnehmen möchte, ist hier genauso richtig wie jene, die nach höheren sportlichen Zielen streben. Für sie liefert EMS die nötige Kraftgrundlage.

Unschlagbar wird EMS, wenn man es sinnvoll kombiniert. Ich selbst profitiere enorm von der Verbindung von EMS und Yoga. Das eine gibt mir Kraft und Standhaftigkeit, das andere Beweglichkeit und Balance. Ein toller Mix für ein fittes und gesundes Leben.

Lisa Mümmler (31) lebt in Stuttgart.


Dazu ein Bild: Lisa Mümmler steht mit gebeugten Knien und nach vorn gebeugtem Oberkörper vor einem Gerät, mit dem sie über ein Kabel verbunden ist. Eine Trainerin hält leicht ihre nach hinten gestreckten Arme.

Rätsel

In der folgenden Anekdote verstecken sich  –  auch über Wortzwischenräume hinweg  –  zehn Gebäude:

Burg, Fort, Haus, Hütte, Kate, Laube, Scheune, Schloss, Stall und Theater.

In welcher Reihenfolge kommen sie im Text vor?


Kapituliert

Hector Berlioz (1803-1869) beschloss, die Aufführung einer Oper Cherubinis im Opernhaus von Burgos zu besuchen. Am Schluss des ersten Aktes sagte er kategorisch: "Fünfzig Francs für einen Gedanken!"

In der Mitte des zweiten Aktes bot er ohne Scheu neunzig, am Ende des Aktes hundert Francs.

Während des dritten Aktes aber verlor er den Glauben, stand auf, schüttelte sich und murmelte, als er aus dem Theater fortging: "Ist alles Mist  –  ich bin nicht reich genug!"

Text und Scherenschnitt:
Thomas Christian Dahme  


Dazu ein Bild: Scherenschnitt von Berlioz: Er hat gewelltes Haar und markante Brauen.


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 24. Aril an den

DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an sichtweisen@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil.

Lösung des März-Rätsels:

  1. Mangold
  2. Alpenrose
  3. Wasserpest
  4. Goldlack
  5. Nachtkerze
  6. Venushaar


Forum  –  im direkten Austausch

Schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen oder Leserbriefe an

sichtweisen@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Sichtweisen"
Rungestr. 19, 10179 Berlin

Panorama:

Gesellschaft

"Wegweiser durch die digitale Welt"

Der "Wegweiser durch die digitale Welt  –  für ältere Bürgerinnen und Bürger" ist ein leicht verständlicher Ratgeber für alle, die erste Schritte ins Internet machen wollen oder dort bereits unterwegs sind. Herausgegeben wurde er von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO). Die stark nachgefragte, kostenlose Broschüre liegt nun in einer vollständig überarbeiteten Neuauflage vor. Der Wegweiser kann auch als Daisy-Hörbuch bezogen werden. Zu allen Kapiteln des Wegweisers gibt es Wissenstests.

Der "Wegweiser durch die digitale Welt  –  für ältere Bürgerinnen und Bürger" sowie die dazugehörigen Wissenstests können bestellt werden unter
Tel. 02 28 / 55 52 55 50 oder per
E-Mail an kontakt@bagso-service.de

Bildung

Arbeitsplatz in der Kieler Universitätsbibliothek

An der Christian-Albrecht-Universität Kiel wurden 30 Maßnahmen eines Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention umgesetzt. Eine davon betrifft die Universitätsbibliothek: Im Erdgeschoss wurde ein Arbeitsplatz für sehbehinderte und blinde Studentinnen und Studenten eingerichtet. Er ist ausgestattet mit einem PC, einem Monitor mit Schwenkarm, einer sehbehinderungs- und blindengerecht ausgestatteten Tastatur sowie einer Braillezeile. Zusätzlich stehen ein Scanner und ein Headset zur Verfügung. Auf dem PC ist Software installiert, die es ermöglicht, den dargestellten Text zu vergrößern und vorlesen zu lassen. In Kombination mit dem Scanner können über eine Texterkennungssoftware analoge Texte digitalisiert werden.

Sport

Blindenfußball: Saison startet in Magdeburg

Es geht wieder los: Während die Fußballer der Bundesliga nach etlichen Spieltagen dem Ende der Saison entgegenfiebern, geht es bei den Blindenfußballern erst richtig los. Deren Saison startet in diesem Jahr am Samstag, 2. Mai, in Magdeburg. Das erste Spiel beginnt um 10 Uhr auf dem Domplatz: Die SF BG Blista Marburg tritt an gegen den FC Schalke 04.

Der zweite Spieltag findet am Wochenende, 20./21. Juni, in Hamburg statt. Auch am dritten Spieltag wird am Samstag und am Sonntag gespielt: am 11. und 12. Juli in Dortmund. Auf nach Stuttgart, heißt es am Samstag, 1., und am Sonntag, 2. August. Dort wird der vierte Spieltag ausgetragen. Der fünfte Spieltag bringt die Entscheidung: Wer wird Deutscher Meister im Blindenfußball? Am Samstag, 12. September, treten die Mannschaften auf dem Domplatz in Erfurt gegeneinander an. Das entscheidende Spiel beginnt um 15:45 Uhr.

Mehr Infos unter www.blinden-fussball.de/saison-2020



AURA-Hotels  –  Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt fünf Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Aura-Hotel Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern):
    Tel.: 03 88 25 / 3 70-0
  • Aura-Hotel Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein):
    Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
  • Aura-Pension Wernigerode (Sachsen-Anhalt):
    Tel.: 0 39 43 / 26 21-0
  • Aura-Pension Rochsburg (Sachsen):
    Tel.: 03 73 83 / 8 38-00
  • Aura-Hotel Saulgrub (Bayern):
    Tel.: 0 88 45 / 99-0

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

"Meine Nischen wurden kleiner"

Wenn sich das Sehen verschlechtert, ist es oft auch schwierig, seiner Arbeit wie gewohnt nachzugehen  –  vor allem, wenn die Software nicht barrierefrei ist und sich andere nicht für Inklusion einsetzen. Diese Erfahrung hat unser Autor gemacht. Arbeiten möchte er weiterhin, gern auch mit Assistenz. Auf dem Weg zu seinem Ziel hat er bereits einige Hürden genommen.

Von Markus Ertl


Ich habe meinen Beruf als Bankkaufmann in dem Unternehmen gelernt, in dem ich noch meinen Arbeitsvertrag habe. Meine Sehbehinderung wurde damals nicht thematisiert; mein Sehvermögen lag noch bei 50 bis 70 Prozent. Ich habe Retinitis pigmentosa, zu der auch Nachtblindheit und ein Tunnelblick gehören. Meine Ausbildung habe ich Anfang der Neunzigerjahre begonnen. Die Dinge, die ich in der Bank machen musste, konnte ich mit meinem Visus noch sehr gut machen. Allerdings habe ich darauf hingewiesen, dass ich relativ schlecht sehe und es sein könnte, dass ich irgendwann erblinde.

Doch erst einmal habe ich meinen Weg auf der Karriereleiter gemacht. Meine Seheinschränkung sah ich nur darin, dass ich nicht Autofahren durfte. Bei vielen meiner Fortbildungen an der verbandsinternen Akademie hat mein Unternehmen darauf geachtet, dass ich eine Mitfahrgelegenheit hatte, und es hat auch einmal einen Kollegen aus der gleichen Geschäftsstelle mit auf Seminar geschickt, was nicht üblich war.


"Für einen größeren Bildschirm musste ich kämpfen"

Erblindet bin ich 2013 und habe nun noch einen kleinen Sehrest. Nach einer Katarakt-Operation hat sich ein Makula-Ödem gebildet. Schon ein Jahr zuvor habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass sich mein Sehen verschlechtern könnte. Für einen größeren Bildschirm hatte ich bereits kämpfen müssen, und dann bekam ich auch noch einen neuen PC: Alle meine Einstellungen wie verfolgbare Maus, kontrastreiche Darstellung und anderes waren weg. Da habe ich gesagt: Es geht nicht mehr. Das hat sich richtig schlecht angefühlt.

Ich war zu dieser Zeit stellvertretender Leiter der Geschäftsstelle und hatte Führungsverantwortung für 20 Mitarbeiter. Die Arbeit hat mir Spaß gemacht, ich war erfolgreich. Als mein Chef in den Ruhestand ging, hätte man erwartet, dass ich mich bewerbe. Das habe ich aber nicht, weil mir das zu betreuende Gebiet zu weitläufig war  –  ohne Führerschein erschien mir das nicht machbar. Aus heutiger Sicht hätte ich sagen sollen: "Ich bewerbe mich, aber ich brauche eine Assistenz." Ich wusste darüber jedoch nichts.

Die Sehverschlechterung hat mich aus der Bahn geworfen, und ich habe mich zurückgezogen. Während der Krankheitsphase hat mich ein Vorstandsmitglied besucht. Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, mich verrenten zu lassen, aber er meinte: "Das passt nicht zu Ihnen  –  wir finden etwas für Sie." Das hat mich motiviert, die Reha-Maßnahmen zielstrebig zu absolvieren. Mein Ziel war es, wieder in meine frühere Position zurückzukehren.

In der Reha habe ich erfahren müssen, dass die Software unseres Unternehmens nicht barrierefrei ist. Das hat mich stark beschäftigt, und ich habe mich gefragt: Schaffe ich das? Mit dem Thema Assistenz habe ich mich erst später befasst.


"Ich habe mich auf die Personalentwicklung eingelassen"

Man hat mir dann angeboten, Personalentwicklung zu machen, denn ich hatte schon Schulungen gegeben. Es war mir immer ein Anliegen, Mitarbeiter zu fördern. Allerdings habe ich auch gesagt, dass ich gern in der Kundenverantwortung gearbeitet habe. Es hätte mich weiterhin gereizt, als stellvertretender Geschäftsstellenleiter zu arbeiten. Doch ich habe mich auf die Personalentwicklung eingelassen und meine blindentechnischen Fähigkeiten verfeinert, um wirklich gut mitarbeiten zu können.

Ich habe in einem Nebengebäude gearbeitet, wo ich Kontakt zum Seminarbetrieb hatte. Die Arbeit habe ich gern gemacht, und die Seminarteilnehmer waren sehr zufrieden. Dennoch habe ich das als Zwischenlösung betrachtet, denn langfristig brauchte ich eine Anbindung an die Abteilung, für die ich arbeitete.

Von meiner Vorgesetzten gab es keine Rückmeldung, weder Lob noch Kritik, und viele Informationen sind an mir vorbeigelaufen. Ich sah mich in der Nische der Personalentwicklung gefangen. Hinzu kam, dass das Intranet neu gestaltet wurde und überhaupt nicht barrierefrei war, die IT-Systeme wurden für mich immer weniger zugänglich. Meine Nischen wurden immer kleiner. Ich habe stark dafür geworben, aber jemand meinte, wegen eines Blinden brauche man kein solches Brimborium zu machen. Auch andere Äußerungen waren heftig.


Gleichberechtigt arbeiten  –  mit und ohne Behinderung

Ich habe den Integrationsfachdienst eingeladen mit dem Ziel, das Thema Arbeitsassistenz einzubringen. Zum ersten Mal habe ich gesagt: "Ich werde künftig nur noch mit Assistenz arbeiten können. Wie steht das Unternehmen grundsätzlich dazu?" Nach einem Jahr habe ich noch keine Antwort bekommen.

Tätig war ich noch bis Frühjahr vergangenen Jahres. Dann war der innere Schmerz so groß, dass ich mich von meinem Hausarzt krankschreiben lassen musste. Es fühlte sich blöd an, krank zu sein aufgrund der Wechselwirkung zwischen meiner Behinderung und der Barrieren, die es mir nicht ermöglichen zu arbeiten. Aktuell bin ich freigestellt. Meinen Antrag auf Assistenz habe ich über die Rechtsberatung behinderter Menschen, die rbm, nochmals gestellt. Ich möchte wieder auf der Position eines Personalentwicklers meine Erfahrung einbringen.

Jetzt beschäftige ich mich viel mit dem Thema Blindenselbsthilfe, sonst würde mir die Decke auf den Kopf fallen. Ich habe zum Beispiel die Bahnfahrt der Reisegruppe "Niemand" mitgemacht  –  wir wollten auf Barrieren an Bahnhöfen aufmerksam machen. Außerdem bin ich im Gemeinsamen Fachausschuss Informations- und Telekommunikationssysteme.

Es ist mir wichtig, dass Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt arbeiten können. Ich möchte nicht nur eine Arbeitsstelle haben, um eine zu haben. Das ist jetzt mein Thema.

Markus Ertl (46) lebt in Lenggries.
Protokoll: Ute Stephanie Mansion


Dazu ein Bild: Markus Ertl lächelt. Er hat volles graumeliertes Haar, helle Augen und kräftige Brauen. Er trägt Sakko, weißes Hemd und eine helle Krawatte.



Kurzinfo: Immer auf dem Laufenden mit dbsv-direkt

Wie setzt sich der DBSV für mehr Teilhabe und mehr Barrierefreiheit ein? Wie bewerten die Verbandsexperten das neueste Gerichtsurteil zum Hilfsmittelrecht? Welche prominenten Gäste waren beim Deutschen Hörfilmpreis?

"dbsv-direkt" informiert über aktuelle Themen aus der Verbandspolitik und dem Verbandsleben.

Anmeldung zum E-Mail-Newsletter: www.dbsv.org/newsletter-dbsv-direkt.html

Service

Radio mit Sprachmenü

Ein Radio, das sprechen kann, ist nichts Besonderes, denn schließlich spricht jedes Radio durch seine Sender zu seinen Hörerinnen und Hörern. Doch das Radio mit der Bezeichnung "Vocal 170 (PR-D17)" von Sangean führt auch sprachlich durch das Menü und hilft so bei der Einstellung der Sender, der Uhrzeit und Weckzeit. Auch beim Gehäuse wurde an blinde und sehbehinderte Nutzerinnen und Nutzer gedacht.

Von Ute Stephanie Mansion  


Die taiwanesische Firma Sangean Electronics hat ein Radio auf den Markt gebracht, das sie als besonders geeignet für blinde und sehbehinderte Menschen bewirbt. Es trägt die Bezeichnung "Vocal 170 (PR-D17)".

Das Gehäuse des Radios ist schwarz. Die Bedienknöpfe an der Front und die Drehregler an der rechten Seite heben sich kontrastreich davon ab, denn sie sind hellorange. Das ist ein Pluspunkt gegenüber anderen Radiogeräten, denn die Farbgebung kommt seheingeschränkten Nutzern entgegen.

Das Radio ist mit einer Breite von 26, einer Höhe von 13,6 und einer Tiefe von 6,3 Zentimetern handlich, und da es über einen einklappbaren Tragegriff verfügt, kann es auch bequem mit in den Garten oder auf den Balkon genommen werden. Ein Betrieb über Akkus oder Batterien ist möglich  –  nötig sind dafür sechs Akkus bzw. Batterien der Größe C (auch mit LR14 oder UM2 bezeichnet).

Die auf der Vorderseite angebrachten Bedienknöpfe sind gut fühlbar  –  die für Funktionen wie Weckruf und Menü sind zusätzlich mit Symbolen bedruckt, die sich haptisch gut voneinander unterscheiden lassen. Die Beschriftung darüber ist in Englisch. Darunter befinden sich fünf Speichertasten, mit denen insgesamt zehn Sender gespeichert werden können. Diese Tasten sind mit Braillepunkten kenntlich gemacht.

An der linken Seite befinden sich die Buchse für das Netzkabel, eine Kopfhörerbuchse und ein AUX-Eingang. Es ist also möglich, ein weiteres Gerät, zum Beispiel ein Smartphone, anzuschließen und die darauf gespeicherte Musik über das Radio zu hören. Diese Funktion haben aber auch moderne Radios, die keine besonderen Merkmale für sehbeeinträchtigte Hörerinnen und Hörer aufweisen.


Sechs Sprachen zur Auswahl

Das LCD-Display leuchtet beim Einschalten eines Senders orangefarben. Es zeigt den jeweiligen Sender oder die Funktion zwar in großen Buchstaben bzw. Zahlen an, gut lesbar sind sie für Menschen mit Seheinschränkung dennoch nicht. Die Strichstärke ist dünn, die einzelnen Buchstaben zeigen Unterbrechungen und vom Hintergrund heben sie sich nicht sehr kontrastreich ab, zumal sich die Beleuchtung nach kurzer Zeit ausschaltet.

Ein großer Pluspunkt für sehbehinderte oder blinde Nutzer aber ist: Eine Sprachsteuerung führt durch das Menü. Gleich zu Beginn lässt sich die gewünschte Sprache einstellen  –  man kann wählen zwischen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch und Schwedisch. Selbsterklärend ist die Bedienung danach jedoch nicht.

Es führt also fast kein Weg an der Bedienungsanleitung vorbei. Diese ist sehr klein gedruckt, steht aber auch im Internet zur Verfügung, auch auf Deutsch. Ein lustiger Fehler taucht darin übrigens ausschließlich im deutschen Teil auf. Dort heißt es: "Dieses Radio bietet Hörgeschädigten für alle Steuerungen eine praktische Sprachführung mit Ansagen in unterschiedlichen Sprachen." In den anderssprachigen Anleitungen ist an dieser Stelle von schlecht sehenden Menschen die Rede.

Um weitere Einstellungen vornehmen zu können, muss zunächst die Uhrzeit eingestellt werden, und zwar mithilfe eines beliebigen RDS-fähigen Senders  –  später kann man sie sich durch Betätigen einer bestimmten Taste jederzeit ansagen lassen. RDS bedeutet "Radio Data System", also Radiodatensystem; dadurch werden im Display zusätzliche Informationen angezeigt, etwa der Name einer Band und ein Liedtitel. Wenn RDS bei einem Sender nicht funktioniert, teilt die Sprachführung es mit. Bis die Uhrzeit dann automatisch eingestellt ist, dauert es eine Weile, man erhält während dieser Zeit jedoch nur optische Hinweise, dass der Vorgang läuft.


Lieblingssender schnell finden

Die Sendersuche ist in sehr kleinen Schritten möglich und sehr präzise. Die jeweils eingestellte Frequenz wird angesagt, zum Beispiel "FM-Frequenzband acht acht Komma acht". FM ist gleichbedeutend mit UKW. Wie schon erwähnt, können zehn Sender gespeichert werden, jeweils fünf UKW- und fünf Mittelwellen-Sender. Die fünf Tasten dafür sind also doppelt belegbar. Die eigenen Lieblingssender können so ohne langes Suchen auf Knopfdruck eingeschaltet werden. Die jeweilige Frequenz wird auch beim Einschalten eines Senders, auch bei denen auf den Speicherplätzen, jedes Mal angesagt. Das nervt bei den gespeicherten Sendern ein wenig, lässt sich aber technisch vermutlich kaum anders bewerkstelligen. Es empfiehlt sich, die Frequenzen der bevorzugten Sender vorher herauszusuchen, zum Beispiel im Internet.

Der Klang des Radios ist gut. Bei Bedarf kann die Antenne ausgefahren und so gegebenenfalls der Empfang verbessert werden. Das Radio bietet außerdem eine Weckfunktion und einen sogenannten Sleep-Timer. Mit dem Sleep-Timer schaltet sich das Gerät nach Ablauf einer bestimmten Zeit automatisch aus, was praktisch ist für alle, die gern im Bett vor dem Schlafengehen noch ein wenig Radio hören. Man kann wählen, ob das Radio nach 15, 30, 45, 60, 90 oder 120 Minuten automatisch den Betrieb einstellt. Natürlich kann man vorher auch selbst durch Abschalten für Sendeschluss sorgen.

Die Preisempfehlung des Herstellers Sangean für das Radio Vocal 170 (PR-D17) beträgt 129 Euro.


Infos zur Firma Sangean im Internet unter www.sangean.eu. Um die Bedienungsanleitung im Netz zu finden, am besten einfach die Begriffe "Sangean", "PR-D17" und "Bedienungsanleitung" in eine Suchmaschine eingeben.


Das Radio wurde der Redaktion zu Testzwecken zur Verfügung gestellt.


Dazu ein Bild: Das Radio von Sangean von vorn betrachtet: In der Mitte befinden sich elf Bedienknöpfe mit tastbaren Symbolen, darüber das Display. Rechts und links sind Lautsprecher. Der Tragegriff ist hochgeklappt.

Medien:

Bücher

Zeit zu hoffen, Zeit zu leben

Ein Buchtipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Hörbücherei


Seit Generationen leben die Isings im Wolfsburger Land, fernab der Welt und doch mitten in Deutschland. Alles verändert sich für die Familie, als auf Hitlers Befehl eine gigantische Automobilfabrik entstehen soll, um den "Volkswagen" zu bauen. Kinderärztin Charly und Filmproduzentin Edda, Autoingenieur Georg und Parteisoldat Horst  –  sie alle müssen sich entscheiden: Mache ich mit? Beuge ich mich? Oder widersetze ich mich? Mut, Verzweiflung, Verrat und Liebe im Zeichen des Nazi-Regimes: Bewegend schildert Peter Prange den Weg einer Familie, deren Mitglieder so unterschiedlich sind, wie Menschen nur sein können. Das Buch ist der Auftakt des Zweiteilers "Eine Familie in Deutschland". Der zweite Teil heißt "Am Ende die Hoffnung".

Peter Prange: Zeit zu hoffen, Zeit zu leben
DAISE-CD (22:25 Stunden)
Sprecher: Torben Sterner

Herzklopfen am Gardasee

Ein Buchtipp von Claudia Gosen, Westdeutsche Bibliothek der Hörmedien


Sofia Mariani lebt, so lange sie denken kann, mit ihrer Familie im beschaulichen Ort Bardolino am Gardasee. Die Gäste der gemütlichen Trattoria ihrer Eltern genießen die köstliche Küche und die fröhliche Atmosphäre. Doch dann stirbt ihre Mutter. Sofia und ihr Bruder Pietro kümmern sich fortan liebevoll um ihren Vater und versuchen, das Lokal, den Lebenstraum ihrer Eltern, aufrechtzuerhalten. Als sich Matteo, Sofias langjähriger Freund, eine "Trennung auf Zeit" wünscht, gerät ihre Welt gehörig aus den Fugen. Ob Thomas, Sophias Freund aus Kindertagen, die Wogen wieder glätten kann?

Beim Lesen fühlt man sich, als säße man selbst in der kleinen Trattoria in Bardolino mit dem Blick auf den Gardasee. Die Autorin wurde 1970 in Wien geboren und schreibt seit 2001 für TV, Radio, Bühne und den Zeitschriftenmarkt.

Andrea Eichhorn: Herzklopfen am Gardasee
DAISY-CD (6:55 Stunden)
Sprecherin: Lisa Bistrick

Vögel, Viecher und Verwandte

Korfu, die grüne Insel, eine rosafarbene Villa im Schatten silbern schimmernder Olivenbäume, eine kleine, von trägen Wellen umspülte Bucht: Das ist die Szenerie dieser beschwingten Kindheitserinnerungen des Autors. In dieser unbeschwerten Welt unternimmt Gerry, der jüngste Spross einer überaus exzentrischen englischen Familie, die abenteuerlichsten Streifzüge. Immer an seiner Seite, sein Hund Roger, der die fatale Neigung hat, seinen Jagdinstinkt am Federvieh der Bauern zu erproben. Das führt zu Lachtränen hervorrufenden Situationen. Ein Lesevergnügen für die ganze Familie!

Gerald Durell: Vögel, Viecher und Verwandte
DAISY-CD (7:48 Stunden)
Sprecherin: Karin May-Brandstätter
Preis: 29 Euro

Zu bestellen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 089 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org

Von dieser Welt

Ein Buchtipp von Gabi Schulze, dzb lesen


John ist 14 Jahre alt, sensibel, intelligent  –  und schwarz. Er lebt mit seiner Familie in Harlem, New York. Sein Stiefvater ist Prediger. Er prügelt John und verlangt von ihm strengen Glauben und Gehorsam. Dafür hasst der Junge ihn und trotzt ihm. Er sehnt sich nach einer anderen Welt, in der nicht sein Stiefvater oder ein Gott über sein Leben bestimmt, sondern er selbst. Doch auch John soll Prediger werden.

Die Rahmenhandlung der Familiengeschichte, die beklemmender und berührender nicht sein könnte, spielt an einem einzigen Tag, dem Geburtstag Johns, und zwischen Anfang und Ende des abendlichen Gottesdienstes. Der Autor beschreibt beispielhaft den Weg vieler schwarzer Menschen in den USA Anfang des 20. Jahrhunderts aus der Sklaverei des Südens in die scheinbare Freiheit des Nordens, in eine Welt voller Rassenhass. Anhand einzelner Schicksale thematisiert er nicht nur die Unterdrückung der Schwarzen durch die Weißen, sondern offenbart auch Doppelmoral, religiöse Unterdrückung, Schuld und Scham innerhalb der Gruppe der Schwarzen.

Ein beeindruckendes Buch, 1953 erstmals veröffentlicht, jetzt neu erschienen und aktueller denn je.

James Baldwin: Von dieser Welt
Kurzschrift, 3 Bände
Preis: 36 Euro

Ausleihe und Verkauf beim
dzb lesen
Tel. 03 41 / 71 13-113 bzw. -119
E-Mail: bibliothek@dzblesen.de

Hörfilme

Undine

Undine (Paula Beer) lebt in Berlin, in einem kleinen Appartement am Alexanderplatz, und hat einen Honorarvertrag als Stadthistorikerin. Als ihr Freund Johannes (Jacob Matschenz) sie verlässt, bricht eine Welt für sie zusammen. Der Zauber ist zerstört. Wenn ihre Liebe verraten wird, so heißt es in den alten Märchen, muss sie den treulosen Mann töten und ins Wasser zurückkehren, aus dem sie einst gekommen ist.

Undine wehrt sich gegen diesen Fluch der zerstörten Liebe. Sie begegnet dem Industrietaucher Christoph (Franz Rogowski) und verliebt sich in ihn. Es ist eine neue, glückliche Liebe, voller Neugier und Vertrauen. Atemlos verfolgt Christoph ihre Vorträge über die auf den Sümpfen gebaute Stadt Berlin, mühelos begleitet Undine ihn bei seinen Tauchgängen in der versunkenen Welt eines Stausees. Doch Christoph spürt, dass sie vor etwas davonläuft. Undine muss sich dem Fluch stellen. Diese Liebe will sie nicht verlieren.

Spielfilm, Deutschland, Frankreich 2020
Regie und Drehbuch: Christian Petzold
Mit Paula Beer, Jacob Matschenz, Franz Rogowski
Kinostart: 26. März

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Hinweis:

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

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Schottland-für-Alle  –  Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Es ist Osterzeit  –  Haben Sie Ihre Ferien schon geplant? Wie wäre es im September nach Valencia, im Oktober nach Istanbul oder im November nach Südafrika und viele Destinationen mehr  –  bestimmt ist auch für Sie das passende Reiseziel dabei. Ob Ferienreise in der Gruppe oder individuell geplant, ob Städtereise, Kurztrip. Egal wann oder wohin  –  wir erfüllen gerne Ihre Reisewünsche.

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Ab 31.3.2020 erreichen Sie uns an unserem neuen Standort in Laatzen, Nähe Messe Hannover!


Tel.: 05 11 / 9 36 30 90
E-Mail: post@ipd.gmbh
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Englisch lernen für Blinde

Mein Name ist Kirsty Major. Ich bin englische Muttersprachlerin (britisches Englisch) und ich biete Online-Englischkurse für Erwachsene. Meine Englischkurse sind nicht ausschließlich für Blinde, aber da ich selbst blind bin, weiß ich aus eigener Erfahrung, welche Probleme auftauchen können, wenn Lernmaterialien nicht barrierefrei sind, oder wenn Software verwendet wird, die nicht barrierefrei ist. Mein Unterricht findet online statt. Ich stelle für jeden Kunden ein individuelles Lernprogramm zusammen, damit wir uns auf relevante Themen konzentrieren können, egal ob Sie Englisch für die Arbeit brauchen oder sich auf den nächsten Urlaub vorbereiten möchten.

Neugierig geworden? Dann wenden Sie sich doch an mich!


E-Mail: kirsty@englishwithkirsty.com
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AASB Maria Seidling

Individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln seit über 30 Jahren.

  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: DAISY-Player, Text-To-MP3, Editor
        ab 2.142,00 Euro
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Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Präqualifiziert für die Produktgruppe 7. Zertifizierter Fachhändler für Dragon Naturally Speaking speziell für Blinde. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment

  • Armbanduhr "Braille-Hi-Touch"
    Formschöne taktile Quarz-Armbanduhr mit Klappdeckel, die durch ein flaches Gehäuse und ihr elegantes Äußeres zeitlos wirkt. Das Ziffernblatt ist dunkelblau, die Zeiger und das Gehäuse sind verchromt. Hergestellt in der Schweiz.
    • verchromtes Gehäuse, dunkelblaues Ziffernblatt und silberne Zeiger
    • mit Klappdeckel, der auf der "Vier" geöffnet wird
    • schwarzes Lederarmband, rundes Gehäuse im Durchmesser von 4 cm
      Bestell-Nr.: U121  –  Preis: 153 Euro
  • PyramidenpuzzleimHolzrahmen
    Wer hat die Geduld aus fünf unterschiedlich geformten Holzteilen eine Pyramide zu bilden? Damit nichts verrutscht oder verloren geht, wird die Pyramide in einen Holzrahmen gepuzzelt.
    • Maße: 15 * 15 * 10,5 cm
    • Anzahl Spieler: 1
    • Altersempfehlung: ab 6 Jahre
      Bestell-Nr.: S107  –  Preis: 8,90 Euro
  • Faltbare Siebe aus Silikon
    Diese beiden Faltsiebe der Größe M und L können sowohl zum Abgießen, als auch zum direkten Kochen im Topf verwendet werden. Da die Materialien keine Hitze leiten, lässt sich das Sieb bedenkenlos nutzen, ohne sich am Griff zu verbrennen. Zusammengefaltet benötigt es nicht mehr Platz als ein Teller.
    • temperaturbeständig bis 230 Grad
    • spülmaschinenfest
    • in verschiedenen Farben erhältlich
    • Maße der Größe M: Griff zu Griff: 28 cm, Höhe: 10 cm, Höhe gefaltet: 3,3 cm, für Töpfe ab 20 cm
    • Maße der Größe L: Griff zu Griff: 32 cm, Höhe: 11,5 cm, Höhe gefaltet: 3,7 cm, für Töpfe ab 24 cm
      Bestell-Nr. Größe M: H471  –  Preis: 19,90 Euro
      Bestell-Nr. Größe L: H472  –  Preis: 24,90 Euro
  • 12-teilige Muffinform
    Diese rechteckige Backform aus Silikon ist für 12 gleich große Muffins vorgesehen. Ein Einfetten der einzelnen Muffinformen ist nicht erforderlich. Beim Befüllen und während des Backens sollte die Fo
  • Gitterrost gestellt werden. Die gesamte Form hat die Abmessungen 34 * 25 cm. Die einzelnen Muffinformen haben einen Durchmesser von 7 cm und sind 3,5 cm tief.

    • temperaturbeständig bis 230 Grad
    • spülmaschinenfest
    • Kälteresistenz bis -60 ºC
      Bestell-Nr.: H473  –  Preis: 16,90 Euro

Besuchen Sie das LHZ vom 27. bis 29. Mai auf der SightCity am Stand L2.24:
Die SightCity ist umgezogen. Sie befindet sich jetzt im Kap Europa, dem Kongresshaus der Messe, Osloer Straße 5, 60327 Frankfurt. Das Messegelände ist vom Hauptbahnhof Frankfurt gut mit der U-Bahn zu erreichen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren Onlineshop unter www.lhz-dresden.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

SightCity Frankfurt

27. und 28. Mai 10 bis 18 Uhr 29. Mai 10 bis 16 Uhr
Achtung! Wir ziehen um ins Kap Europa


Die weltweit führende Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel

  • Freier Eintritt
  • Abholservice für sehgeschädigte Besucher vom Messebahnhof
  • Persönliche Messeguides

Hochklassiges Vortragsprogramm

  • Medizinische Fachvorträge, Fortbildungen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen
  • Weiterbildungen für Ärzte und Fachberufe
  • Beratung durch Selbsthilfegruppen und Institutionen
  • BBWs und BFWs informieren über Arbeit, Ausbildung und Beruf

Neuer Standort:
Kap Europa Frankfurt
Osloer Str.5, 60327 Frankfurt am Main


Kontakt:
SightCity GmbH
c/o Metec AG
Hasenbergstrasse 31, 70178 Stuttgart
Telefon: 07 11 / 6 66 03 18
Fax: 07 11 / 6 66 03 33
E-Mail: info@sightcity.net


Mehr Informationen unter www.sightcity.net




Rückseite

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