Sichtweisen Ausgabe 03/2019

"Sichtweisen" – Heft 03/2019

Sichtweisen 03/2019

Inhalt

Impressum

Editorial

Werbeanzeigen:

Stellenanzeige des DBSV

anders-sehn

tour de sens

Schulze IT  –  Schulung und Dienstleistungen

SynPhon GmbH

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

Marland Versand

Vanda Pharmaceuticals

Help Tech

Papenmeier Hotline Service

RTB

OrCam

Im Gespräch:

Mit liebendem Auge und Ohr

DBSV-Nachrichten:

Beraten und beschlossen

Meldungen

Berliner Landespflegegeldgesetz geändert

Wie teuer sind Blindheit und Sehbehinderung?

UN ernennt 4. Januar zum Welt-Braille-Tag

DBSV-Karte: Rabatt bei Lautsprecher Teufel

Kurzinfo: Leseraufruf: Anekdoten für "Weitersehen 2020" gesucht

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema: Audiodeskription

Der lange Weg zum Hörfilm

Kurzinfo: Kino für alle

Schritt für Schritt, Szene für Szene

Konzentriert auf das Wesentliche

Wer bekommt die ADele?

Kurzinfo: Die Jury des Deutschen Hörfilmpreises 2019

Kurzinfo: Wählen Sie Ihren Publikumsliebling!

Termine & Tipps:

Termine

"De verdüvelte Glückskeks"

Führung im Naturkundemuseum Potsdam

Beweglich sein  –  beweglich bleiben!

Schnupperkurs Playbacktheater

Internationale iPhone-Projektwoche

Poi-Sport-Workshop

Aktivtage für Sehbehinderte

Große weite Welt

Tandem für alle

20. EBU-Cup im Breitensport

Tipps

Facebook-Kanal des DBSV gestartet

FAQ zur EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit

Forum:

Mit dem Erfolg wuchs der Ehrgeiz

Leserbriefe

"Sprache und Sprachgebrauch unterliegen ständigem Wandel"

"Erlernen der Brailleschrift ohnehin mühsam"

Fehlentscheidung

Keine Hilfe außerhalb des Bahnhofs

Rätsel

Lösung des Januar-Rätsels

Die Rätsel-Gewinner

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Gesundheitspolitik

OCT soll demnächst Kassenleistung werden

Barrierefreiheit

Barrierefrei unterwegs auf der Buga

Teilhabe

Online-Befragung zu politischer Teilhabe

Auszeichnungen

"Her Abilities Award" erstmals vergeben

Auszeichnung für AURA-Hotel Saulgrub

Beruf

BFW Halle erweitert Angebot in Berlin

Nachruf

DBSV-Ehrenmitglied Alfred Preuße verstorben

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

Bernd Röthig bringt Trabis auf Trab

Service:

Wie mache ich ein Testament? (1)

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Medien:

Bücher

Mit Wagemut und Wissensdurst

Das kleine Buch von der Seele

Meine Mutter, ihre Katze und der Staubsauger

Hörfilm

Grüner wird's nicht

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verschenke

Suche

Verkaufe

Gewerbliche Anzeigen

Schottland-für-Alle

Deutsches Katholisches Blindenwerk

Com-M Communication + Marketing

IPD

AASB Maria Seidling

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

AURA Hotel Saulgrub

SightCity Frankfurt


Titelbild:
Das Titelbild ist dunkelrot. Darauf prangt, über drei Zeilen verteilt, in großer weißer Schrift der Titel "Sichtweisen"  –  die Buchstaben sind fragmentiert dargestellt. In einem gelben Kasten auf halber Höhe wird der Name des Magazins gut lesbar wiederholt. Links unten ist die ADele, die Gewinner-Trophäe des Deutschen Hörfilmpreises, zu sehen. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe beschäftigt sich mit dem Thema Audiodeskription.



Impressum


"Sichtweisen" – Das Magazin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV),
vormals "Gegenwart", 73. Jahrgang
ISSN: 2511-7017


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin


Redaktion:
Andreas Bethke (V.i.S.d.P.), Ute Stephanie Mansion, Tina Below
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: sichtweisen@dbsv.org


Die "Sichtweisen" erscheinen zehnmal im Jahr (Januar/Februar und Juli/August als Doppelnummer) in Print, Brailleschrift und als Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis für Print und Braille:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.


DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Kündigung des Abonnements bis Ende September für das Folgejahr.


Anzeigenverwaltung:
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: anzeigen@dbsv.org


Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen: 10 Euro, je weitere 50 Zeichen: 5 Euro.
Mediadaten für gewerbliche Anzeigenkunden auf Anfrage.


Produktion:
Print: DCM Druck Center Meckenheim GmbH, mit freundlicher Unterstützung
Braille: Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
DAISY: DZB und Berola-Film GmbH

Hinweis:
Im Sinne einer besseren Lesbarkeit wird in den Sichtweisen® in der Regel auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.




Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wer nimmt die ADele mit nach Hause? Das ist die spannende Frage, wenn am 19. März in Berlin wieder der vom DBSV ausgelobte Deutsche Hörfilmpreis verliehen wird. ADele ist keine der anwesenden Prominenten aus Film und Fernsehen, sondern seit vergangenem Jahr der Name der Trophäe, die die Gewinner erhalten. Die Buchstaben AD darin stehen für Audiodeskription, und da mit dem Hörfilmpreis die Produktionen mit der besten Audiodeskription geehrt werden, lautet das Schwerpunktthema dieser Ausgabe Audiodeskription. Wir zeigen ihre Entwicklung auf und berichten über die Arbeit in einem Hörfilmstudio. In einem Interview erzählen zwei Autorinnen von ihrer Tätigkeit im AD-Team des Schauspiels Leipzig. Natürlich erfahren Sie auch, welche Filme für den Deutschen Hörfilmpreis nominiert sind. Stimmen Sie mit ab über den Publikumspreis! Unter "Wählen Sie Ihren Publikumsliebling!" erfahren Sie, wie Sie das machen. Mit etwas Glück gewinnen Sie dann eine Einladung zur Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises!

Vielleicht treffen Sie dort Filmemacherin und Jury-Mitglied Feo Aladag: Im Interview sagt sie, wie wichtig ihr Audiodeskription ist und warum gute AD sie fasziniert.

Wenn es eine Versammlung gäbe, bei der sich Menschen mit kuriosen Hobbys träfen, wäre Bernd Röthig aus Leipzig sicher teilnahmeberechtigt.

Der blinde Physiotherapeut repariert in seiner Freizeit Trabis. In der Rubrik "Menschen" erzählt er, wie er zu seinem Hobby kam und wie er aus einem Schrotthaufen von Auto wieder einen fahrbaren Untersatz machte.

Noch könnte auch Bianka Graeming an einer Versammlung von Menschen mit ungewöhnlichen Freizeitbeschäftigungen teilnehmen, allerdings wird ihr Hobby Blindentennis immer beliebter. Graeming gehörte zu den ersten, die es in Deutschland spielten. In "Forum" berichtet sie, wie sie durch Tennis ihre Begeisterung für aktiven Sport entdeckte. Und in "Service" erklärt Christian Seuß, wie man ein Testament errichtet.

Ob mit den Augen, den Ohren oder den Händen  –  eine informative und unterhaltsame Lektüre wünscht Ihnen

Ute Stephanie Mansion
Redaktion "Sichtweisen"  

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Stellenanzeige des DBSV

Der DBSV sucht für sein engagiertes Team in Berlin Mitte zum nächstmöglichen Zeitpunkt Verstärkung in Vollzeit für den Bereich
Koordination der patientenorientierten Arbeit mit dem Beratungsangebot "Blickpunkt Auge".

Sie unterstützen die derzeitige Koordinatorin mit der Perspektive, deren Aufgaben verantwortlich zu übernehmen.

Die vollständige Stellenausschreibung finden Sie unter www.dbsv.org/stellenausschreibungen.html.

Ihre Bewerbung senden Sie bitte ausschließlich per E-Mail bis 22.3.2019 an geschaeftsfuehrung@dbsv.org

anders-sehn

15 Jahre anders-sehn! Reisen in 2019


Z.B. Wohlfühlurlaub auf dem Darß, Städtereisen nach Prag oder Berlin, Wandern an der Ostsee, Advent in Bamberg!

Den kompletten Katalog zum Hören oder Lesen kostenlos anfordern unter
Tel.: 0 47 21 / 6 99 85 67
E-Mail: hahn@anders-sehn.de
www.anders-sehn.de

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Reisen mit tour de sens


2019 noch nichts vor? Dann kommen Sie mit auf unsere Wander- oder Kulturreisen! Freie Plätze für sehbehinderte Gäste, die eine Begleitung benötigen, gibt es z.B. auf folgenden Touren: Bulgarien, Algarve, Griechenland, Föhr, Allgäu.

Stöbern Sie durch unser Programm unter
www.tourdesens.de

Kontakt:
tour de sens
Tel.: 07 11 / 88 87 55 30
E-Mail: info@tourdesens.de

Schulze IT  –  Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Hilfsmittel und Schulung


  • Vertrieb von JAWS, Braillezeilen von HumanWare und Freedom Scientific, Abrechnung mit der Krankenkasse
  • Schulungen für iPhone, Apple-Produkte und Windows
  • Barrierefreie Digitalradios und sprechende Fernsehgeräte
  • Internetradio mit Sprachsteuerung, optimiert für Blinde

Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
www.schulze-graben.de

SynPhon GmbH

Er ist's

EinkaufsFuchs lässt sein blaues Piepsen wieder flattern durch die Lüfte; süße, wohlbekannte Töne streifen ahnungsvoll das Ohr. Vielleicht träumen Sie schon davon, wollen balde kommen  –  Horch, von fern ein leiser Erkennungston! EinkaufsFuchs, ja du bist's! Dich hab ich vernommen! Der EinkaufsFuchs ist der Produkterkenner, der die Dinge einfach erkennt, ganz frei nach Eduard Mörike.


SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

Taschen-Umhänge-Uhr "CombiVox" mit besonders deutlicher Sprachausgabe

Diese handliche und sehr leicht zu bedienende Uhr zeichnet sich durch ihre exzellente Qualität der Sprachausgabe und ihre praktischen Eigenschaften aus. Zunächst ist die Sprachausgabe folgendermaßen einstellbar: Sie kann als weibliche oder männliche Stimme ausgewählt werden, sie ist in der Lautstärke justierbar (auch sehr laut für hörgeschädigte Anwender) und die Zeit kann als digitaler oder analoger Wert angesagt werden.

Beispiel analoger Wert: "Es ist fünf vor halb zehn vormittags." Digitaler Wert: "Es ist neun Uhr fünfundzwanzig". Weiterhin kann eine Weckzeit programmiert werden, welche sich alle 24 Stunden wiederholt. Hierfür sind mehrere Wecktöne wählbar.

Das Datum wird mit Wochentag, Tag und Monat gesprochen. Ist eine Weckzeit programmiert, so wird nach dem Datum die Weckzeit zur Kontrolle angesagt. Eine weitere interessante Eigenschaft ist die sichere Einstellung von Lautstärke, Datum, Uhr- und Weckzeit. Der Anwender kann diese nicht aus Versehen verstellen, sodass garantiert ist, dass immer die richtige Einstellung angesagt wird.

Die Abfragetaste der Uhrzeit und des Datums ist angenehm groß und deutlich fühlbar mit einem schönen Druckpunkt gestaltet. Die Uhr hat eine schlanke Form und ist nicht zu klein geraten.

Betrieben wird sie mit zwei Batterien der Größe Mikro (AAA). Sie kann in der Tasche oder alternativ auch an einer mitgelieferten Halskordel getragen werden. Der Hersteller bietet zudem eine lebenslange und kostenfreie Reparatur der Uhr an.

Bitte geben Sie bei der Bestellung den gewünschten Sprachmodus an, also männlich oder weiblich und digital oder analog.

Größe 102 * 35 * 19 mm (B *  H *  T), Gewicht 74 g (inkl. Batterien), Farbe Schwarz
Best.-Nr.: 1.324.516  –  Preis: 139,90 Euro


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover: Tel.: 05 11 / 95 46 50
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Marland Versand

ColorStar

Sprechendes Farberkennungsgerät mit mehreren Zusatzfunktionen

  • Erkennt 1760 Farbnuancen
  • Erkennt 15 Lichtfarben und deren Helligkeit
  • Erkennt Farbmuster und deren Kontraste
  • Ermöglicht Farbvergleiche
  • Schönes ergonomisches Design
  • Einfache Bedienung
  • Sehr gute Sprachausgabe; derzeit in 15 Sprachen erhältlich
  • Fünf Lautstärkestufen

Auf Nachfrage: Weltweit erste Farberkennungsgeräte für Taubblinde


Marland GmbH  –  Spezialversand für Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Straße 6, 88326 Aulendorf
www.marland.eu
Hotline 0 08 00 / 63 63 63 63


Bildbeschreibung: Das Bild zeigt einen blauen ColorStar, im Hintergrund sieht man Sterne funkeln.

Vanda Pharmaceuticals

non-24.de
Sind Sie völlig blind?
Fühlen Sie sich oft nicht fit und unkonzentriert?
Schlafen Sie nachts schlecht und sind tagsüber sehr müde?
Die Ursache: Ihre innere Uhr


Jeder Mensch besitzt eine innere Uhr. Der wichtigste Taktgeber ist das Tageslicht. Es setzt die innere Uhr immer wieder auf exakt 24 Stunden zurück. Völlig blinden Menschen fehlt die Lichtwahrnehmung, deshalb kann es dazu kommen, dass der Körper nicht mehr zwischen Tag und Nacht unterscheiden kann. Diese Menschen leiden an der Nicht-24-Stunden-Schlaf-Wach-Rhythmusstörung, kurz Non-24.


Wie äußert sich Non-24?

Betroffenen fällt es phasenweise sehr schwer, sich tagsüber wachzuhalten und zu konzentrieren. Nachts hingegen signalisiert der Körper oftmals kein Schlafbedürfnis.


Werden Sie aktiv: Ein Termin bei einem Arzt ist der nächste Schritt.

Rufen Sie das Team des Non-24 Service an. Die erfahrenen Mitarbeiter finden den richtigen ärztlichen Ansprechpartner in Ihrer Nähe und beantworten Ihre individuellen Fragen. Sie sind rund um die Uhr erreichbar unter der kostenfreien

Telefonnummer 08 00 / 24 321 24 oder
per E-Mail non24@plus49.de


Non-24
Eine zyklische Schlaf-Wach-Rhythmusstörung bei völlig blinden Menschen
Dies ist ein Service der Firma Vanda Pharmaceuticals Germany GmbH

Help Tech

Wir bringen es auf den Punkt.


  • Einzigartige Ergonomie: Fühlen Sie den Unterschied  –  die konkaven Brailleelemente sorgen für ein sehr angenehmes Lesen.
  • ATC-Technologie: Genießen Sie das unvergleichliche Leseerlebnis von Dokumenten und eBooks mit ATC. Lästiges Weiterschalten mittels Tastendruck entfällt.
  • Umfassende Funktionen: Vielseitige Notizfunktionen, Direct-Transfer  –  damit übertragen Sie im Handumdrehen Notizen.
    Multi-Bluetooth, austauschbare Akkus, MusikBraille und mehr.

Handy Tech Braillezeilen sind ideal für jeden Einsatzbereich  –  ob für den Arbeitsplatz, den Alltag sowie für Schule und Ausbildung.


Neu

  • Actilino: 16-stellig
  • Connect Braille: 40-stellig

SightCity Stand B3

www.helptech.de
info@helptech.de
Stuttgart 07 11 / 2 20 22 99-0
Köln 02 21 / 92 15 56-0
Marburg 0 64 21 / 69 00 12-0
Lüneburg 0 41 31 / 69 96 98-0


Bildbeschreibung: Die drei Fotos zeigen Braillezeilen aus verschiedenen Perspektiven.

Papenmeier Hotline Service

Unser WIR für Ihren Notfall
kostenfreie Hotline: 0 23 04 / 94 61 18


F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
Telefon: 0 23 04 / 94 6-0
E-Mail: info.reha@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier-rehatechnik.de


Bildbeschreibung: Unser WIR für Ihren Notfall: Es ist eine Gruppe von drei RehaTechnik-Mitarbeitern, zwei Männer und eine Frau, zu sehen, die lächelnd in die Kamera schauen.

RTB

Per App sicher unterwegs ohne Anwohnerkonflikte
Gezielte Steuerung der Signale


Über eine brandneue App auf dem Smartphone können Blinde und Sehbehinderte die Signale der Ampel steuern. Damit sind Sie immer sicher unterwegs, ohne dass Anwohner belästigt werden.

  • Kostenfreie Smartphone-App für die Nutzer
  • Anhebung der Lautstärke bei Bedarf

Gern zeigen wir Ihnen auf der SightCity in Frankfurt vom 8.-10. Mai bei Stand F9 unser neues System LOC.id. Bitte vereinbaren Sie vorab telefonisch einen Termin!


Tel.: +49 52 52 / 97 06-0
www.rtb-bl.de


Bildbeschreibung: Eine Ampel empfängt Signale durch ein Smartphone.

OrCam

Die intelligente Sehhilfe, mit der Sie wieder lesen können


Endlich wieder lesen mit OrCam MyEye: Das mobile Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte liest alle Texte vor: am Bildschirm, aus Büchern, Zeitungen und Speisekarten, im Bus oder der Bahn  –  ganz ohne Internetverbindung.

Aber nicht nur das: OrCam MyEye erkennt Gesichter, Produkte und vieles mehr. Sie ist klein wie ein Zeigefinger, kabellos und wird direkt an der Brille angebracht.

Offizielles Hilfsmittel: Unterstützt durch die gesetzlichen Krankenkassen. Die Vertriebspartner in Ihrer Nähe helfen Ihnen dabei, das Gerät als Hilfsmittel einzureichen.

Neugierig geworden? Melden Sie sich unverbindlich bei uns, wenn Sie die OrCam ausprobieren möchten:


www.orcam.com
Tel.: 02 11 / 54 01 38 11
E-Mail: germany@orcam.com


Besuchen Sie uns auf der SightCity in Frankfurt!


Bildbeschreibung: Eine junge Frau mit langen, dunklen Haaren berührt mit dem Zeigefinger die an ihrer Brille angebrachte OrCam.

Im Gespräch:

Mit liebendem Auge und Ohr

Die österreichische Schauspielerin, Regisseurin und Produzentin Feo Aladag (47) ist zum dritten Mal Mitglied der Jury des Deutschen Hörfilmpreises. Im Interview erzählt sie, warum gute Audiodeskription für sie eine Kunst, die Auswahl der passenden Stimme wichtig und die Entscheidungsfindung der Jury auch ein Ringen ist.

Interview: Tina Below, Ute Stephanie Mansion  


Frau Aladag, Sie gehören der Jury des Deutschen Hörfilmpreises seit 2017 an. Welcher Reiz liegt für Sie als Sehende in der Audiodeskription?

Ich finde es großartig, wenn die visuelle Ebene eines Films kreativ auf die audiovisuelle übersetzt wird. Das richtig gut zu machen, ist eine Kunst. Es gibt so viele Dinge, die man beachten muss, so vieles, was man falsch machen kann. Wenn es gelingt, ist es ein unglaublicher Mehrwert. Es ist immer wieder faszinierend, was an Mehr dazukommen kann, ohne dass es zu Interpretationen oder Verzerrungen kommt.


Wie sind Sie zum ersten Mal mit Audiodeskription in Berührung gekommen?

Durch die Audiodeskription meines ersten Films und durch den DBSV. Je länger ich bei der Jury bin und je intensiver ich mich damit auseinandersetze, je mehr Filme mit gelungener oder weniger gelungener Audiodeskription ich sehe, desto faszinierender finde ich es. Es macht großen Spaß. Wenn man wie ich ein bisschen zum Kontroll-Freak tendiert, klamüsert man natürlich an jedem Wort herum. Es war für mich ein Lernprozess zu verstehen, was eine gute Audiodeskription erfüllen muss und einen Film nicht nur mit dem Regie-Auge und -Ohr zu sehen und zu hören. Ich musste mich fragen, welcher Mehrwert durch die Audiodeskription erfüllt wird. Zum Glück konnte ich bei meinen eigenen Filmen die Audiodeskription kontrollieren  –  das war mir wichtig.


Das heißt, Sie betreuen die Audiodeskription selbst?

Die Texte wurden uns immer geschickt, und ich habe alles abgenommen. Klar, am Anfang denkt man: Warum ist das so? Da wird doch etwas verkürzt! Audiodeskription muss aber verdichten, weil nur die Pause zwischen den Dialogen zur Verfügung steht, um das Wesentliche zu transportieren. Einen neuen Blick darauf zu bekommen, ist faszinierend.


Was macht für Sie eine gute Audiodeskription aus?

Dass die Stimmung, die Atmosphäre gut rüberkommt und dass es nicht zu Überinterpretationen kommt, gerade was die Darstellung der Charaktere angeht. Es soll wirklich nur beschrieben werden, treffend und knapp. Auch Rhythmusgefühl ist wichtig, also die Beschreibung in die richtigen Lücken zu setzen. Gute Filme haben immer auch einen bestechend guten Rhythmus in den Dialogen und Schnitten. Diesen Rhythmus beizubehalten, sodass er dem rhythmischen Herzschlag des Films entspricht, das ist eine große Kunst. Dass beschrieben wird, was, wo und wie passiert, ist selbstverständlich. Wesentlich aber ist, dass man die Farben und fast die Gerüche auf die Tonebene zaubert.


Viel hängt vom Text ab, wie viel vom Sprecher?

In der Jury geht es uns so: Anstrengende Stimmen können ganz schön nerven. Es ist manchmal schwierig, das Empfinden dieser Stimme nicht auf die Gesamtbewertung des Films zu übertragen. Die Auswahl der passenden Stimme ist wichtig. Es gibt keine richtigen oder falschen Stimmen, es gibt nur passende und nicht so passende Stimmen für Genres, für bestimmte Arten von Filmen. Da kann man genauso fehlbesetzen, wie man Rollen fehlbesetzen kann.


Kann eine Stimme für einen angenehm und für den anderen unangenehm sein?

Es geht mehr darum, dass die Stimme die Farbe trifft: Ist sie zum Beispiel kalt, während der Film eine emotionale Wärme hat? Der Kontrast zwischen den Dialogen und dem Klang der AD-Stimme darf nicht zu groß sein, weil dann etwas von der Stimmung verlorengeht, die der Film vermitteln möchte. Folgende Punkte müssen zusammenpassen: die spezifische Stimmqualität auf dem konkreten Film in Kombination mit dem Text der Audiodeskription.


Das ist bestimmt auch eine Gratwanderung für die Sprecher, ob sie neutral sind oder ein bisschen spielen mit der Stimme.

Richtig. Gute Sprecher wissen mit ihrem Instrument "Stimme" zu spielen, und haben natürlich auch Spaß daran. Dennoch darf nicht freie Interpretation das Ziel sein. Denn dann kann es zu Verzerrungen kommen. Manchmal ist die Interpretation aber auch das, was wir oder die Mehrheit der Zuschauer glauben, was der Filmemacher oder die Filmemacherin damit intendiert hat. Am Ende bleibt alles höchst subjektiv. Das ist ja das Schöne an Bildern und Filmen: Du interpretierst selbst bei jeder Art von Kunst im weitesten Sinne. Im Fall der Audiodeskription bist du jedoch verpflichtet, nicht zu interpretieren, sondern nur zu nehmen, was da ist. Das ist schon schwierig genug.


Haben Sie für Ihre Filme schon vorher eine Stimme im Ohr, die gut passen könnte?

Nein. Das kommt frühestens in der Mischung. Es ist bei der Audiodeskription wichtig, dass sie sich nicht auf wesentliche Geräusche setzt, also dass wir Sprache nicht dort auf dem Film haben, wo das Sounddesign so wichtig wie ein Dialog ist. Wenn man das macht, dann trägt weder die Stimme, noch kann das tragen, was auf tonaler Ebene gemeint ist. Aber wenn man das alles in der Mischung hat, bekommt man ein Gefühl dafür, ob für die Audiodeskription eine Frau geeignet ist oder ein Mann, eine weiche Stimme, eine Stimme, die sich sehr zurücknimmt, oder eine einfühlsame Stimme. Soll die Stimmqualität eher etwas Klares, etwas Raues oder etwas Geheimnisvolles haben? Der Film sagt einem das schon. Und gute Teams machen das auch genau richtig, das ist meine Erfahrung.


Manche nehmen die Audiodeskription als Fremdkörper wahr, weil sie die Stimmung verzerre, die durch Musik und anderes entsteht.

Das ist es eben, was mich so fasziniert: Wie schwierig ist es, nicht ins Sounddesign hineinzufunken, und trotzdem mehr oder weniger zeitgleich zu erzählen, was passiert, und noch im Rhythmus zu bleiben! Das ist wie ein eigenes Handwerk beim Filmemachen.


Wie arbeitet die Jury?

Man bekommt Links und teilweise DVDs. Dann schaut man die Filme auf unterschiedliche Arten: Einmal mit, einmal ohne AD ist ein gutes Prinzip für mich. Beim ersten Mal schaue ich mir den Film an, schließe aber manchmal die Augen und höre nur zu. Wenn ich den Film kenne, rufe ich mir das Wesentliche in Erinnerung  –  und höre ihn mit Audiodeskription.

Dann setzen wir uns zusammen und diskutieren ausführlich über die Filme. Man geht natürlich mit seiner persönlichen Favoriten-Liste in die Sitzung, und es ist immer spannend, was sich im Gespräch ergibt. Oft ist es ein Ringen, das durchzukriegen, was man am besten findet. Wir haben eine tolle Jury, und es ist ein schöner, konstruktiver, manchmal kämpferischer und auch lustiger Austausch mit einem liebenden Auge und Ohr für das, was wir tun.


Leider beschränkt sich Audiodeskription immer noch eher auf die öffentlich-rechtlichen Sender, die privaten verschließen sich. Sind Sie optimistisch, dass sie sich auch dort noch verbreitet?

Ich hoffe sehr, dass eine Öffnung stattfindet und die entsprechenden Ressourcen lockergemacht werden. Es ist ein Unding, dass diese Ressourcen angeblich nicht da sind. Wenn man geschickt mit Geldern umgeht, sind die Mittel auf jeden Fall da. Audiodeskription gehört einfach dazu. Es ist wichtig, im Kinder- und Jugendbereich damit anzufangen und jedem den Zugang zu Filmen zu ermöglichen. Es gibt keine Rechtfertigung, warum das nicht stattfindet. Ich wünsche mir auch mehr politischen Druck dahinter.


Was erhoffen Sie sich denn für den Hörfilmpreis in zehn Jahren?

Doppelt so viele Einreichungen, genauso viel Spaß in der Jury und noch mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit für diesen Preis, um Bewusstsein für Audiodeskription zu schaffen. Je öffentlicher dieser Preis verliehen wird, desto eher entsteht Ehrgeiz bei den Produzenten, desto mehr Druck entsteht auf Institutionen, desto mehr Gelder werden lockergemacht. Ich glaube, es ist wie bei jedem kleinen und großen Teil des Filmemachens: Unterbudgetiert sind wir immer, aber wenn eine Untergrenze erreicht ist oder unterschritten wird, kriegt man es nicht mehr gut hin. Darum wünsche ich mir die größtmögliche Aufmerksamkeit für den Preis.


Dieses Jahr gab es eine Rekordzahl von Einreichungen, rund ein Viertel mehr als im Vorjahr.

Das spricht für die Arbeit des DBSV und  –  in kleinem Rahmen  –  für die der Jury. Das ist fantastisch, wenn da immer mehr kommt  –  ein voller Erfolg!


Dazu zwei Bilder:

    • Feo Aladag blickt freundlich in die Kamera, die Arme sind gekreuzt. Sie hat langes blondes Haar und ein schmales Gesicht.
    • Eine Frau sitzt in einem Kino. Sie trägt Kopfhörer; mit ihrem Smartphone in der Hand kann sie Audiodeskriptionen zu Filmen abrufen.

DBSV-Nachrichten:

Beraten und beschlossen

Die wichtigsten Themen der Präsidiumssitzung vom 17. und 18. Januar 2019 im Überblick.

Von Silvia Hame  


In seiner Sitzung am 17. und 18. Januar 2019 hat das Präsidium viele Arbeitskreise und Fachgruppen mit ihren Mitgliedern beschlossen bzw. bestätigt. Den bisher Mitwirkenden, die künftig nicht mehr in einer Gruppe mitarbeiten, dankt das Präsidium für die in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit und Unterstützung. Allen Mitwirkenden in Arbeitskreisen und Fach- oder Projektgruppen wünscht das Präsidium Mut zu kreativen Ideen sowie erfolgreiche, kollegiale Zusammenarbeit. In folgenden Arbeitskreisen bzw. -gruppen gab es Änderungen:


Satzungskommission

Für die Mitwirkung in der ständigen Satzungskommission des DBSV werden folgende Personen als Mitglieder berufen bzw. bestätigt: Andreas Bethke, Thomas Drerup, Klaus Hahn, Hans-Werner Lange, Christiane Möller, Jörg-Michael Sachse-Schüler.


Jugendarbeit

Im Jugendvertretendenseminar im November 2018 haben die Landesjugendvertretenden entschieden, dass das Leitungsteam von drei auf bis zu fünf Personen vergrößert werden soll. Es wurden daher vorbehaltlich der Zustimmung des Präsidiums in das Leitungsteam gewählt: Jugendsprecher Marco Retzlaff und Antje Samoray; Beisitzende: Hatice Altinbas, Sophie Heinicke und Anja Schneider.

Das Präsidium beschließt dazu: Bis zur endgültigen Regelung in einer Geschäftsordnung für die DBSV-Jugendvertretung besteht diese aus einer bzw. einem Bundesjugendvertretenden, einer Stellvertretung und ein bis drei Beisitzenden.


Seniorenarbeit

Turnusgemäß besetzt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) ihre Fachkommissionen neu. Das Präsidium beschließt für die Fachkommission "Aktuelle Fragen der Seniorenpolitik" Christian Seuß und für die Fachkommission "Digitalisierung" Prof. Dr. Thomas Kahlisch erneut zu benennen.


Sehen im Alter

Die dritte Fachtagung "Sehen im Alter" soll im Juni 2020 im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn stattfinden. Die DBSV-Geschäftsstelle wird sich um die Organisation kümmern. Die Fachtagung soll wieder gemeinsam mit der BAGSO und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung veranstaltet werden.


Gemeinsame Fachausschüsse

Der Lenkungsausschuss der Gemeinsamen Fachausschüsse hat zusammen mit den Fachausschussleitern die neuen Mitglieder benannt. Die neuen und ehemaligen Mitglieder der Gemeinsamen Fachausschüsse und der Lenkungsausschuss trafen sich im Januar in Berlin, um die künftigen Themen zu diskutieren sowie Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten festzulegen.

Der Gemeinsame Fachausschuss für Umwelt und Verkehr (GFUV) hat folgende Mitglieder: Stephan Heinke (Leitung für den Bereich barrierefreier ÖPNV, Technologien und Mobilität der Zukunft), Eberhard Tölke (Leitung für den Bereich Regelwerke, Normung und Deutsche Bahn), Brigitte Buchsein, Petra Haurand, Titus Bostelmann, Angelika Wohlgemuth, Karl Depner, Johannes Voit, Wolfgang Neuber, Immanuel Kühnle.

Der Gemeinsame Fachausschuss für Informations- und Telekommunikationssysteme (FIT) hat folgende Mitglieder: Oliver Nadig (Leitung), Wilhelm Lutzenberger, Thomas Schwerhoff, Jan Hellbusch, Heinz Mehrlich, Heiko Folkerts, Erich Rüger, Bernd Neuefeind, Ali Gürler, Andreas Deitmer.

Der Gemeinsame Fachausschuss für die Belange Sehbehinderter (FBS) hat folgende Mitglieder: Dr. Stefanie Holzapfel (Leitung), Hans Winkler (Stellvertretende Leitung), Christiane Bernshausen, Gabriele Grau, Dr. Elmar Kißlinger, Andrea Kuchenreuther, Ulrike Rattunde, Kirsten Wahren-Krüger, Jens Walker.


DBSV-Arbeitskreis taubblind/hörsehbehindert

Vom Präsidium wird der Gründung eines Arbeitskreises taubblind/hörsehbehindert (AKTH) im DBSV zugestimmt. Die Arbeitskreisleitung besteht aus dem Arbeitskreisleiter und bis zu zwei gleichberechtigten Stellvertretenden. Die Arbeitskreisleitung muss aus Personen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung bestehen. Die AK-Leitung heißt DBSV-Taubblindensprecher und stellvertretende DBSV-Taubblindensprecher. Die vorgelegte Geschäftsordnung wird genehmigt und die Gründung des Arbeitskreises dem Verwaltungsrat zur Beschlussfassung vorgelegt.


Europawahl

Am 26. Mai 2019 wird das Europäische Parlament neu gewählt. Das internationale Referat legte Forderungen an die 96 deutschen Europaparlamentarier als neun Wahlprüfsteine sowie einen Kampagnenplan vor. Beides hat das Präsidium in seiner Januarsitzung beschlossen.


Umsetzung des Verbandstagsbeschlusses vom Juni 2018 mit dem Arbeitstitel "DBSV 2030"

Das Präsidium des DBSV wurde vom Verbandstag 2018 beauftragt, einen Prozess zur Weiterentwicklung des Verbands einzuleiten und durchzuführen. Als Schwerpunkte wurden zwei Themenbereiche definiert, die jeweils aus einer Projektgruppe mit Beteiligten aus den Landesorganisationen, den korporativen Mitgliedern, Mitarbeitern aus der DBSV-Geschäftsstelle und Präsidiumsmitgliedern bestehen. Die beiden Arbeitsgruppen trafen sich im Januar gemeinsam zu einer Auftaktveranstaltung in Berlin. Beide Gruppen arbeiten parallel unter Einbeziehung der Basis an ihren Fragestellungen.

Der Zeitplan ist auf etwa drei Jahre angelegt, sodass Entscheidungen, soweit erforderlich, vom Verbandstag 2022 getroffen werden können.

Schwerpunkt der ersten Projektgruppe ist die bessere Einbeziehung der Zielgruppe der Augenpatienten in die Arbeit aller Verbandsebenen. Sie agiert unter dem Arbeitstitel "Leistungen und Marketing / Augenpatienten im Vereinsleben" und besteht aus folgenden Mitgliedern:

Aus den Landesvereinen:

  • Swetlana Böhm (Westfalen)
  • Steffen Erzgraber (Bayern)
  • Joachim Leibiger (Thüringen)
  • Karl Matthias Schäfer (Hessen)

Von den Korporativen:

  • Bernd Wilhelm (blista)

DBSV-Geschäftsstelle:

  • Reiner Delgado
  • Angelika Ostrowski

Präsidium:

  • Klaus Hahn
  • Bernd Peters

Schwerpunkt der zweiten Projektgruppe ist die Stärkung der Leistungsfähigkeit und des Zusammenhalts der Landesvereine untereinander und in der gesamten DBSV-Familie. Die Projektgruppe 2 trägt den Arbeitstitel "Strukturen/Zusammenarbeit" und besteht aus folgenden Mitgliedern

Aus den Landesvereinen:

  • Sascha Fackeldey (Nordrhein)
  • Manfred Scharbach (Berlin)
  • Karl-Heinz Schneider (Baden)

Von den Korporativen:

  • Dieter Feser (VBS)

DBSV-Geschäftsstelle:

  • Andreas Bethke
  • Claudia Bierhoff
  • Volker Lenk

Präsidium:

  • Jette Förster
  • Prof. Dr. Thomas Kahlisch

Silvia Hame
Mitglied des DBSV-Präsidiums  

Meldungen

Berliner Landespflegegeldgesetz geändert

Seit dem 1. Januar gelten zwei wesentliche Änderungen im Berliner Landespflegegeldgesetz, in dem unter anderem die Teilhabeleistungen für blinde und sehbehinderte Menschen geregelt sind (Blindengeld).

Als taubblind gilt nun, wer wegen einer Störung der Hörfunktion mindestens einen Grad der Behinderung von 70 und wegen einer Störung des Sehvermögens einen Grad der Behinderung von 100 hat. In diesem Fall ist ihm das Merkzeichen TBl im Schwerbehindertenausweis zuzuerkennen, und es werden ihm nach dem Landespflegegeldgesetz monatlich 1189 Euro gewährt.

Die zweite Änderung betrifft hochgradig sehbehinderte Menschen, die Anspruch auf die Teilhabeleistung von derzeit 143,41 Euro monatlich haben und denen der Pflegegrad 2 oder höher nach dem SGB XI zuerkannt ist. Sie erhalten künftig ein Sehbehindertengeld in Höhe der Hälfte des Betrages, den hochgradig sehbehinderte Menschen erhalten, die nicht pflegebedürftig sind. Derzeit sind das 71,71 Euro im Monat.

Wie teuer sind Blindheit und Sehbehinderung?

Im November 2015 startete die Bergische Universität Wuppertal eine Studie, um zu erfassen, welche Kosten durch Blindheit und Sehbehinderung verursacht werden  –  und zwar alle Bereiche umfassend. Das war eine Premiere, denn bisherige Studien hatten sich fast ausschließlich auf Kosten konzentriert, die mit medizinischen Maßnahmen verbunden sind. Nun sollte erstmals in Deutschland auch das erfasst werden, was als Mehraufwand bezeichnet wird: Welche besonderen Ausgaben, welche Einkommenseinbußen hat ein Mensch aufgrund seiner Seheinschränkung? Wie viel gibt er für Hilfsmittel und Assistenzleistungen aus und wie viel Zeit wird ihm von Familienangehörigen, Freunden und Nachbarn geschenkt?

Der DBSV rief seinerzeit zur Teilnahme an der Studie auf und viele Leser und Hörer haben sich beteiligt. In Kürze werden die ersten Teilergebnisse der Studie veröffentlicht. Die "Sichtweisen" werden berichten, sobald die vollständigen Ergebnisse vorliegen.

UN ernennt 4. Januar zum Welt-Braille-Tag

Die Generalversammlung der UN hat den 4. Januar offiziell zum Welt-Braille-Tag ernannt. Am 4. Januar 1809, vor 210 Jahren, wurde Louis Braille, der Erfinder der heute nach ihm benannten Punktschrift, in Frankreich geboren. Weltweit nutzen Blindenverbände bereits seit einigen Jahren diesen Tag, um auf die Wichtigkeit der Brailleschrift hinzuweisen.

Der Welt-Braille-Tag setzt sich mit der Anerkennung durch die Vereinten Nationen von unzähligen anderen Welttagen ab, beispielsweise dem Weltkatzentag (8. August) oder dem Weltpizzatag (9. Februar).

Die UN möchte den Welt-Braille-Tag in Zukunft nutzen, um auf die Bedeutung von Schriftsprache für die Wahrnehmung von Grundfreiheiten hinzuweisen. "Das ist eine wunderbare Entscheidung, denn Braille ist unser Weg zur Lesefähigkeit, das Fundament für Bildung und Beruf." So kommentierte Dr. Frederic Schroeder, Präsident der Weltblindenunion, die Entscheidung der UN. Die Weltblindenunion, in der auch der DBSV Mitglied ist, hatte den Prozess zur Anerkennung des Welttags gemeinsam mit der spanischen Braillekommission angestoßen.

DBSV-Karte: Rabatt bei Lautsprecher Teufel

Inhaber der DBSV-Karte erhalten im Teufel-Onlineshop www.teufel.de zehn Prozent Rabatt auf alle Produkte. Das Sortiment des Unternehmens umfasst Heimkino-Systeme, TV-Soundlösungen, Multimedia-Systeme, klassisches Hi-Fi, Kopfhörer, Bluetooth- und Multiroom-Lautsprecher. Fragen beantwortet das Serviceteam unter Tel.: 030 / 21 78 42 17 oder per E-Mail an service@teufel.de.

DBSV-Mitglieder erhalten den Gutscheincode mit Angabe der DBSV-Kartennummer unter der E-Mail-Adresse c.bierhoff@dbsv.org.



Kurzinfo: Leseraufruf: Anekdoten für "Weitersehen 2020" gesucht

Haben Sie schon mal versehentlich Fisch mit Vanillesauce gegessen? Oder in Kräuterbutter mit Verpackung gebissen? Für die DBSV-Publikation "Weitersehen 2020" zum Thema Essen und Trinken suchen wir "Anekdoten vom Büfett". Wir freuen uns auf Ihre skurrilen Erlebnisse dazu, was blinden und sehbehinderten Menschen am Büfett oder im Restaurant passieren kann.

Senden Sie Ihre Anekdote bis zum 15. April in Punkt- oder Schwarzschrift an den

Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg e.V.
Melanie Wölwer
Louis-Braille-Center
Holsteinischer Kamp 26
22081 Hamburg

oder per E-Mail an
m.woelwer@bsvh.org



DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • Lautsprecher TEUFEL
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  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn
    Tickets für 54,90 Euro (einfache Fahrt, 2. Klasse) zu allen Veranstaltungen des DBSV
  • Kieser Training
    70 Euro Rabatt beim Abschluss einer Mitgliedschaft über 12 oder 24 Monate sowie ein kostenfreier Trainingsmonat bei Abo-Verlängerung
  • NH Hotels
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  • Optelec GmbH
    5 % auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen
  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5 % auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5 % auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
    5 % auf alle Zeitschriften-Abos

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort.

Mehr Infos zu allen bundesweiten Vergünstigungen beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte



Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene

Thema: Audiodeskription

Eintauchen in eine spannende, berührende oder witzige Filmhandlung, das genießen viele Menschen, entweder zu Hause oder im Kino. Audiodeskriptionen sind kurze, präzise und im Idealfall neutrale Beschreibungen, die sehbehinderten und blinden Menschen helfen, der Handlung eines Films zu folgen. Wie Audiodeskription entstand, sich entwickelte und vor welche Herausforderungen sie alle stellt, die daran arbeiten, ist das Schwerpunktthema dieser Ausgabe der "Sichtweisen".


Dazu ein Bild: Ein großer Kinosaal in Rot: Vorne hängt ein roter Vorhang, die Sitze sind rot gepolstert  –  auch die Armlehnen. An der linken Wand sind Lichtfelder zu erkennen.

Der lange Weg zum Hörfilm

Filme auch sehbehinderten und blinden Menschen zugänglich zu machen ist das Ziel von Audiodeskription, kurz AD. Die Idee, die ein amerikanischer Student ins Leben rief, verbreitete und verbreitet sich jedoch vergleichsweise langsam. Zwar bieten die öffentlich-rechtlichen Sender mittlerweile viele Filme und Sendungen mit AD an, doch im Bereich der Privatsender fehlt ein solches Angebot. Ein Überblick zu Bedeutung und Geschichte der Audiodeskription.

Von Ute Stephanie Mansion  


Audio  –  was? Der Begriff "Audiodeskription" ist vielen noch unbekannt, und er ist ja auch ein wenig sperrig, geht nicht so leicht über die Lippen wie etwa das Wort "Untertitel". Audio kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "ich höre"; Deskription kommt vom lateinischen descriptio und bedeutet Beschreibung. Audiodeskriptionen sind Beschreibungen von Dingen, Bildern und Szenen, die dazu dienen, sie auch Menschen zugänglich zu machen, die sie nicht oder nicht richtig sehen können. Der Begriff wird vor allem bei Filmen, Fernsehsendungen, Theaterstücken und Sportveranstaltungen verwendet.

Bei Filmen mit Audiodeskription (AD), die auch Hörfilme genannt werden, werden die einzelnen Szenen auf einer zusätzlichen Tonspur beschrieben. So ist es möglich, dem Film zu folgen, ohne ihn optisch wahrzunehmen. Es kann nicht jedes Detail beschrieben werden, denn die einzelnen Sequenzen dauern mit AD-Tonspur nicht länger als ohne. Und die Dialoge der Figuren sollen auch nicht von der AD überlagert werden.

Die Idee der Audiodeskription stammt von dem Amerikaner Gregory Frazier, der sie 1974 für seine Masterarbeit an der Universität von San Francisco entwickelte. In Europa kam sie 1989 an, als Frazier sie auf dem Filmfestival von Cannes vorstellte. Im Gegensatz zu anderen Ideen verbreitete sich diese sowohl in den USA als auch in Europa eher langsam, wobei die Nordamerikaner inzwischen etwas weiter fortgeschritten sind. So wurden 2007 nationale Standards für Audiodeskription veröffentlicht. 2010 unterschrieb Präsident Obama ein Gesetz, demzufolge Audiodeskription schrittweise ausgeweitet werden soll, um schließlich hundert Prozent zu erreichen.

1993 strahlte das ZDF den ersten Hörfilm im deutschen Fernsehen aus. 1997 führten der Bayerische Rundfunk und arte als erste Sender eine regelmäßige Produktion von Hörfilmen ein. 1998 startete der DBSV das Projekt "Hörfilm", aus dem 2001 die Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG) hervorging  –  ein Berliner Unternehmen, das Audiodeskriptionen für Film, Theater und andere kulturelle Veranstaltungen erstellt (vgl. Bericht: Schritt für Schritt, Szene für Szene). Ziel des Projekts war es, den Hörfilm in der deutschen Medienlandschaft zu etablieren und stärker zu verbreiten.

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr AD war die Novellierung des Filmförderungsgesetzes 2013. Die Filmförderungsanstalt und der Deutsche Filmförderfonds fördern demnach nur noch Filme, für die eine barrierefreie Fassung produziert wird. Deshalb verfügt mittlerweile ein Großteil der in Deutschland produzierten Filme über eine Audiodeskription.

2014 startete das Projekt "Barrierefreier Zugang zu Audiodeskription", das der DBSV mit der DHG und dem Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin durchführte. Blinde und sehbehinderte Nutzer wurden zu Hause besucht und bei der Einstellung und beim Empfang der Audiodeskription unterstützt. Die technischen Informationen wurden aufbereitet und auf der Internet-Plattform www.hoerfilm.info veröffentlicht.

Das Projekt endete 2017, doch die Informationen sind noch immer auf der Internetseite zu finden und werden kontinuierlich aktualisiert. Dort stehen auch aktuelle Hörfilm-Sendetermine im Fernsehen sowie Neuerscheinungen auf DVD, im Kino und Theater.

Seit 2002 verleiht der DBSV jedes Jahr in Berlin den Deutschen Hörfilmpreis und erreicht so regelmäßig Aufmerksamkeit für das Hörfilm-Angebot in der Öffentlichkeit und in der Film- und Medienbranche. Bei der Verleihung 2019 werden herausragende Hörfilm-Produktionen in vier Kategorien ausgezeichnet: Kino, TV, Dokumentation sowie Kinder- und Jugendfilm. In Anlehnung an den Begriff Audiodeskription (AD) wird der Preis auch "ADele" genannt.

Zwar werden immer mehr Kino- und Fernsehfilme sowie Fernsehsendungen mit Audiodeskription ausgestattet, dennoch ist ihr Anteil am Gesamtprogramm weiterhin relativ gering.

Der DBSV hat in puncto Audiodeskription noch einige Wünsche und Forderungen an die Verantwortlichen in der Politik und bei den Unternehmen, die Filme, Serien und Sportübertragungen ausstrahlen. Die Hauptforderung lautet, dass AD im privaten Fernsehen und bei Video-on-Demand-Diensten (Amazon Prime, Sky usw.) angeboten werden muss. Es fehlt ein Angebot bei den Privatsendern im TV genauso wie bei den Streaming-Diensten im Internet. Positive Ausnahme ist Netflix, das zahlreiche Hörfilme im Sortiment hat und auch für seine Eigenproduktionen Hörfilm-Fassungen erstellt. Durch eine neue EU-Richtlinie (AVMD-Richtlinie) gibt es jetzt ein weiteres Druckmittel, um diese Programmanbieter zu mehr AD zu bewegen.

Seit vergangenem Jahr arbeitet der DBSV an dem Projekt "Kino für alle" (vgl. Infokasten: Kino für alle). Ziel ist es, auf einer Internetseite über das Programm von allen Kinofilmen mit barrierefreier Fassung zu informieren. Bisher gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, Zugang zur Audiodeskription eines Kinofilms zu erhalten, zum Beispiel über die App "Greta" und in manchen Kinos über die App "Cinema Connect". Die Internetseite www.kinofueralle.de wird außerdem einen Überblick über die technischen Systeme bieten, die die Audiodeskription hörbar machen.

Mehr Infos unter https://hoerfilm.info/ueber-die-au_diodeskription.html



Kurzinfo: Kino für alle

Würden Sie auch gerne mal wieder ins Kino gehen, kennen aber nicht das aktuelle Hörfilm-Programm? In Kürze startet "Kino für alle", eine neue Plattform des DBSV mit dem deutschlandweiten barrierefreien Kinoprogramm. Damit können Sie zu jeder Zeit erfahren, welche Filme bei Ihnen in der Nähe laufen und wie Sie an die Audiodeskription kommen. Weitere Informationen folgen in einer der nächsten Ausgaben der "Sichtweisen".


Dazu ein Bild: Das Ohr eines Mannes mit kurzen grauen Haaren ist links groß und klar abgebildet. Dahinter ist unscharf ein Fernseher zu sehen, dessen Bild einen Mann im Anzug zeigt.

Schritt für Schritt, Szene für Szene

Seit 20 Jahren produziert die Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG) Audiodeskription. Rund 5.000 Filme wurden seitdem von der DHG mit Audiodeskription versehen. Generalbevollmächtigte Martina Wiemers, die die Firma aufgebaut hat, gewährt den "Sichtweisen" einen Einblick in ihre Arbeit und die Entstehung eines Hörfilms.

Von Tina Below  


Martina Wiemers empfängt mich mit einem freundlichen Lächeln und einer Kanne Kräutertee. Den trinken ihre Sprecher am liebsten, erläutert sie. Heute ist sie die einzige in den zentral in Berlin Mitte gelegenen Studioräumen. Bei großen Produktionen sei es aber auch mal gerappelt voll, erzählt Wiemers. Für die Erstellung der Audiodeskriptionen kann sie auf ein Team aus 20 festen freien und zehn weiteren freien Mitarbeitern zurückgreifen.


Wie alles begann

Der Startschuss für die DHG fiel vor 21 Jahren: 1998 wurde das auf drei Jahre angelegte Projekt Hörfilm mit Mitteln des Bundesinnenministeriums und großer Stiftungen wie der Aktion Mensch gestartet. Während der Laufzeit sollte eine Grundlage gelegt werden für die Versorgung mit Audiodeskription in der deutschen Sendelandschaft. Der Kontakt mit den Sendern ergab, dass zwar Interesse an Audiodeskription besteht, aber keine personellen Ressourcen dafür vorhanden waren. "Da habe ich gesagt: Dann machen wir das eben selbst", erinnert sich Martina Wiemers an das erste Projektjahr. Begonnen wurde mit "Dinner for one" zu Silvester 1998, dann ging es weiter mit "Derrick" fürs ZDF. Inzwischen sind es rund 300 Produktionen pro Jahr. Das Arbeitsfeld umfasst nicht nur Filme für TV, DVD, Kino und Festivals, sondern auch Produktionen fürs Sprech-, Musik- und Tanztheater sowie Stadtführungen, Museen und Ausstellungen.

Schon 1999 fand die erste Beteiligung an der Berlinale statt. Wim Wenders konnte damals für die Erstellung einer barrierefreien Version seines Films "Buena Vista Social Club" begeistert werden. Außerdem wurde eine Audiodeskription für den Kinderfilm "Pünktchen und Anton" produziert. Die Einladung der DHG durch die Berlinale war ein "sehr großer Erfolg", meint Wiemers. Als sie ihr Vorhaben bei der Leitung der Berlinale vorstellte und diese vom Einsatz von Audiodeskription bei den Filmfestspielen überzeugen konnte, "das war toll". Seitdem ist die DHG jedes Jahr mit eigenen Produktionen auf der Berlinale vertreten.

Die Erstellung der Audiodeskription zum Film "Das Parfum" hat einen weiteren wichtigen Impuls für die Popularisierung des Mediums geliefert. Dessen Premiere lieferte den Auftakt für die Reihe "Hörfilm im Kleisthaus", in der über viele Jahre hinweg, bis 2017, monatlich ein Film mit offener Audiodeskription gezeigt wurde, das heißt mit akustischer Bildbeschreibung über die Saallautsprecher. Die Reihe sollte das Medium bekannter machen und zum Austausch darüber einladen.

Eine aktuelle, sehr anspruchsvolle Produktion war die Audiodeskription für den Film "Schindlers Liste". Diese wurde am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, zusammen mit dem Bundesbehindertenbeauftragten im Berliner Zoo-Palast uraufgeführt.

Der Erweiterung des Angebots von Audiodeskription im Fernsehen ging eine rechtliche Entscheidung voraus: Nachdem blinde und sehbehinderte Zuschauer nach der Neuregelung des Rundfunkbeitrags von einer grundsätzlichen Befreiung ausgenommen wurden, hatte der DBSV einen neuen Ansatzpunkt für seine Lobbyarbeit. Es gab politischen Druck, nun ein größeres Angebot für nichtsehende Zuschauer bereitzustellen. Aufgrund dieses Drucks bieten die öffentlich-rechtlichen Sender mittlerweile viele Sendungen, Serien, Spielfilme, Dokumentationen und Kinderfilme mit Audiodeskription an. "Die meisten Sendeplätze am Vorabend und in der Hauptsendezeit um 20.15 Uhr sind heute barrierefrei  –  ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu kultureller Teilhabe", erklärt Wiemers. Was das Angebot der privaten Sender angeht, zeigt sie sich optimistisch: "Der DBSV ist an dem Thema dran."


Wie entsteht ein Hörfilm?

Die Produktion eines Hörfilms erfolgt mit sechs Mitarbeitern aus fünf Gewerken in drei Schritten: 1. Schritt: Texterstellung, 2. Schritt: redaktionelle Bearbeitung des Textes, 3. Schritt: Produktion im Studio.

Für die Texterstellung sind drei speziell ausgebildete Filmbeschreiber zuständig. Ein sehender Autor sichtet den Film und erstellt ein erstes Manuskript. Dabei gehört ständiges Verknappen der beschreibenden Texte zu seinen wichtigsten Aufgaben, da die Lücken zwischen den Dialogen in der Regel nicht viel Platz für Einfügungen lassen und die Atmosphäre des Films erhalten bleiben soll. Dann erfolgt die redaktionelle Abnahme, bei der der Autor das Manuskript Schritt für Schritt und Szene für Szene mit seinem blinden oder sehbehinderten Kollegen durchgeht. Die Mitwirkung eines Nichtsehenden ist sehr wichtig, da es für Sehende oft nicht nachvollziehbar ist, welche Informationen ein Blinder einem komplexen akustischen Gefüge entnimmt.

Am Ende der Abnahme steht die zweite Fassung des Manuskripts. Ein dritter Filmbeschreiber kontrolliert sie, gibt ihr den Feinschliff und richtet sie für die Produktion im Studio ein. Dann gehen das dritte und finale Manuskript sowie der Film an den Sprecher und die Regie zur Vorbereitung. Erst jetzt beginnt die Arbeit im Tonstudio: Der Sprecher spricht den Text ein, der Tonregisseur betreut die Sprachaufnahme und die Nachbearbeitung, der Toningenieur mischt die Sprachaufnahme mit der Originaltonspur ab. Der Richtwert für die Erstellung einer gesamten Produktion liegt bei anderthalb Wochen. Die meiste Zeit nimmt das Erstellen des Textes ein.


Sprecher als Pingpong-Spieler

Eine aus dem Stamm der sieben festen Sprecher und Sprecherinnen ist Marina Behnke. Sie spricht seit zwei Jahren für die DHG, war aber auch schon in der Anfangszeit der DHG dabei. Wie alle Sprecher der DHG hat sie eine Schauspiel-Ausbildung absolviert. Sie mag ihre Arbeit, wenn sie etwas gestalten kann, der Text und der Film schön sind und das Thema interessant ist. Das Einsprechen eines Hörfilms ist für sie auch eine "sportliche Herausforderung  –  wie ein Pingpong-Spiel zwischen dem Filmdialog und dem eigenen Einsatz". Die Arbeit sei "feinstofflich"  –  jeder Film eine neue Herausforderung.

Martina Wiemers erklärt, was für sie eine gute Stimme ausmacht: "Transparenz, Tempo und Temperatur  –  das sind die drei wesentlichen Faktoren." Transparenz bedeutet, dass die Stimme eine natürliche Präsenz hat, die sich gut in einen Film einfügt, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Durch die oft kurzen Dialogpausen im Film ist es wichtig, dass der Sprecher souverän mit Tempo umgehen kann, das heißt, mühelos das Tempo anziehen und auch längere Passagen gut gestalten kann. Mit Temperatur meint Wiemers, dass der Sprecher die Beschreibung mit Leben und Farbe füllt. Darin zeige sich die Kunst eines guten Audiodeskriptionssprechers.


Ausblick

Bislang werden im Kino neben aktuellen deutschen Produktionen auch zahlreiche internationale Filme von großen Verleihern, wie Disney oder Universal, mit Audiodeskription angeboten. Der nächste logische Schritt für Martina Wiemers ist es, das Angebot auszuweiten auf mehr europäische Filme, mehr Filmerbe.


Dazu ein Bild: Teammitglieder der Deutschen Hörfilm gGmbH bei der Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises 2018.

Konzentriert auf das Wesentliche

Audiodeskription (AD) gibt es auch am Theater. Das Schauspiel Leipzig zum Beispiel bietet kontinuierlich Aufführungen mit Live-Audiodeskription an. Sehende und nichtsehende Menschen wurden dafür zu AD-Autoren geschult. Zwei blinde Autorinnen, Pernille Sonne und Renate Lehmann, geben Auskunft zu ihrer Arbeit im Team rund um die Erstellung von Audiodeskriptionen am Schauspiel Leipzig.

Interview: Gabi Schulze  


Frau Sonne, Frau Lehmann, wie sieht Ihre Arbeit konkret aus?

Sonne: Meine Aufgabe ist es, die Wahrnehmung eines Theaterstücks für blinde Theaterfreunde zu komplettieren, das heißt, alle Eindrücke und Infos für Blinde zu schildern, die für die Handlung des Stückes wichtig sind. Dies beinhaltet unter anderem auch Kulisse und Bühnenbeschreibung sowie die Vermittlung von Stil und Art der Kostüme.

Lehmann: Vor allem fungiere ich als Korrektiv, das heißt, ich muss sagen, welche Vorstellung ich beim Hören der Beschreibungen habe. Erzeugen die Erklärungen in meinem Kopf ein falsches Bild, müssen wir anders formulieren. Außerdem bin ich aktiv beim Erarbeiten der Beschreibungen beteiligt.


Wie oft treffen Sie sich?

Lehmann: Alle gemeinsam treffen wir uns ein- bis zweimal im Jahr. Insgesamt gehören acht Personen zum Team: Dramaturgen, drei blinde und drei sehende Autoren.

Sonne: Wir treffen uns einmal zur Besprechung des neuen Spielplans und dann natürlich zu den Schreibterminen, die meist zeitnah zur Premiere des jeweiligen Stückes liegen. Unsere Nachbesprechungen finden direkt im Anschluss an die Endredaktion statt.


Was gefällt Ihnen an dieser Arbeit?

Sonne: Man muss hinhören, sich auf das Stück konzentrieren. Das Spannende ist: Wie vermittele ich die Handlung so in Kurzform und komprimiere alles so, dass Bildbeschreibung und Handlung eine Einheit ergeben?

Lehmann: Mir gefällt das intensive Sich-Befassen mit einem Theaterstück und natürlich mit der jeweiligen Inszenierung. Der Kontakt zu den sehenden Autorinnen und der Einblick in die Arbeit am Schauspielhaus sind wunderschön.


Was ist das Schwierige bzw. eine Herausforderung beim Bildbeschreiben und Texten?

Lehmann: Das möglichst kurze, präzise Formulieren, sodass im Kopf des Zuschauers das richtige Bild entsteht. Nach der Devise "so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich". Der Text der Schauspieler darf nicht übersprochen werden.

Sonne: Schwierig ist es, präzise und prägnant zu texten, sodass die Bildbeschreibungen in die Pausen passen.


Was ist für eine gute Audiodeskription tabu?

Sonne: Auf keinen Fall darf eine Bildbeschreibung in die Dialoge der Schauspieler hineingesprochen werden. Die Audiodeskription sollte immer neutral bleiben. Es darf nichts interpretiert werden. Optimal ist eine Bildbeschreibung, wenn Handlung und Audiodeskription ineinanderfließen, sodass bei blinden Theaterfreunden innere Bilder entstehen.

Lehmann: Ein wirkliches Tabu gibt es nicht. Worte wie "wir sehen" oder "es wird sichtbar" und ähnliche gehören im Leben eines blinden Menschen auch zur Umgangssprache. Ich sage doch auch, "dies oder jenes habe ich mir angesehen" und meine damit, ich hatte es unter meinen Händen.


Was ist schwer zu beschreiben?

Lehmann: Szenen, in denen mehrere Handlungen parallel ablaufen und es sehr turbulent zugeht. Auch werden manchmal gleichzeitig zum Spiel auf der Bühne "Stummfilme" gezeigt, deren Inhalt dann miterklärt werden muss. Dann gilt es, die Priorität für den Fortgang der Handlung herauszufinden.

Sonne: Ja, das stimmt. Wenn zum Beispiel auf der Bühne und der Leinwand gleichzeitig verschiedene Handlungen ablaufen und gar unterschiedliche Zeiten stattfinden, das ist schwierig zu beschreiben. Genauso die Projektion eines Stummfilms auf die Leinwand. Dann bleibt nichts anderes übrig, als sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Man muss in diesem Falle bestimmte Informationen einfach weglassen.


Welche Fähigkeiten muss man beim Texten für die Audiodeskription mitbringen?

Lehmann: Man muss sich vieles gut merken können. Ein gutes Vorstellungsvermögen gehört dazu: Aufgrund der kurzen Erläuterungen der sehenden Autorinnen entsteht ein Bild vor dem geistigen Auge, welches dann entsprechend zu beschreiben ist.

Sonne: Als erstes gute Auffassungsgabe und Konzentration, das Vermögen zu reflektieren, hinter den Text zu fühlen. Natürlich gehört auch eine gute Wahrnehmung für die Sprache dazu.


Welche Aufführung ist Ihnen als Team am besten gelungen?

Sonne: Ich finde, dass uns "Peer Gynt" von Henrik Ibsen sehr gut gelungen ist.

Lehmann: Über das Gelingen einer Audiodeskription muss wohl das Publikum entscheiden, aber ich meine, eine unserer gelungensten Arbeiten war die AD zu "Metropolis".

Renate Lehmann (69) organisiert für Mitglieder der Kreisorganisation Leipzig des Blinden- und Sehbehindertenverbands Sachsen kulturelle Veranstaltungen verschiedener Art.

Pernille Sonne (48) arbeitet als Sprachgestalterin an der Karl-Schubert-Schule in Leipzig, eine Schule für Inklusion, und gibt Therapiestunden für sprachbehinderte Kinder.

Das Interview erschien erstmals in der Zeitschrift "in puncto DZB", Ausgabe 3/2018, der Deutschen Zentralbücherei Leipzig. Nachzulesen ist es in voller Länge unter https://bit.ly/2BW5S7C.


Dazu ein Bild: Szene aus "Peer Gynt" am Schauspiel Leipzig: Ein alter Mann sitzt an einem Tisch, hinter ihm steht ein jüngerer. Der Alte blickt nachdenklich.

Wer bekommt die ADele?

Feierlich und fröhlich wird es zugehen, wenn am 19. März in Berlin zum 17. Mal der Deutsche Hörfilmpreis verliehen wird. Viele Filmschaffende  –  die Audiodeskriptionsteams, Schauspieler, Regisseure und Produzenten  –  hoffen, am Ende die ADele, die Trophäe des Deutschen Hörfilmpreises, mit nach Hause nehmen zu können. Welche Hörfilme nominiert sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Von Claudia Schaffer  


Der 17. Deutsche Hörfilmpreis wird am 19. März im Rahmen einer festlichen Gala in Berlin verliehen. Erstmals ist die Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom in Berlin-Mitte Ort der Veranstaltung. Der DBSV vergibt den Preis seit 2002 jedes Jahr und zeichnet damit Kino- und Fernsehproduktionen mit herausragender Audiodeskription aus. Seit vergangenem Jahr hat der Preis auch einen Namen: ADele, in Anlehnung an das Wort "Audiodeskription".

Steven Gätjen und der Deutsche Hörfilmpreis  –  das passte in den vergangenen Jahren so gut zusammen, dass der beliebte Moderator und Filmexperte nun bereits zum dritten Mal durch die Gala zur Preisverleihung führen wird. Tom Schilling & The Jazz Kids sorgen für die musikalische Unterhaltung. Die hochkarätig besetzte Jury des Deutschen Hörfilmpreises stellt sich auch in diesem Jahr der Herausforderung, die besten Audiodeskriptionen aus den nominierten Hörfilmen auszuwählen. Hier die Nominierungen in den einzelnen Kategorien.


Kino

  • Das schweigende Klassenzimmer (Deutschland 2018, Regie: Lars Kraume), eingereicht von Akzente Film & Fernsehproduktion
  • Der Hauptmann (Deutschland, Frankreich, Polen 2018, Regie: Robert Schwentke), eingereicht von Eurotape
  • Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer? (Deutschland 2017, Regie: Lola Randl), eingereicht von SUBS Hamburg
  • Idioten der Familie (Deutschland 2018, Regie: Michael Klier), eingereicht von Michael Klier-Film
  • Werk ohne Autor (Deutschland 2018, Regie: Florian Henckel von Donnersmarck), eingereicht von W.o.A. GmbH und Wiedemann & Berg

TV

  • Absturz ins Leben (La nouvelle vie de Paul Sneijder) (Kanada, Frankreich 2016, Regie: Thomas Vincent), eingereicht von arte
  • Bad Banks (Teil 1, Deutschland 2018, Regie: Christian Schwochow), eingereicht vom ZDF als Serie
  • Karl Marx  –  Der deutsche Prophet (Deutschland 2018, Regie: Christian Twente), eingereicht vom ZDF als Spielfilm
  • Maximilian (Deutschland, Österreich 2016, Regie: Andreas Prochaska), eingereicht von AUDIO2
  • Tatort  –  Die Musik stirbt zuletzt (Deutschland, Schweiz 2018, Regie: Dani Levy), eingereicht vom SRF Schweizer Radio und Fernsehen

Dokumentation

  • Ein Jahr auf Kihnu (Deutschland 2018, Regie: Julia Finkernagel), eingereicht vom Mitteldeutschen Rundfunk
  • Nachlass (Deutschland 2018, Regie: Christian Hübner und Gabriele Voss), eingereicht von Untertitel-Werkstatt Münster
  • Wildes Herz (Deutschland 2018, Regie: Charly Hübner und Sebastian Schultz), eingereicht von Neue Visionen Medien und audioskript

Kinder- und Jugendfilm

  • Die kleine Hexe (Deutschland 2018, Regie: Michael Schaerer), eingereicht von STUDIOCANAL
  • Käpt'n Sharky (Deutschland 2017, Regie: Hubert Weiland und Jan Stoltz), eingereicht von Caligari Film- und Fernsehproduktions GmbH
  • Sesamstraße (Folge 2.815) (Deutschland 2018, Regie: Dennis Jacobsen), eingereicht vom Norddeutschen Rundfunk

Der Deutsche Hörfilmpreis wird von Aktion Mensch unterstützt. Hauptsponsoren sind Pfizer Deutschland und Novartis Pharma GmbH.

Mehr Infos unter
www.deutscher-hoerfilmpreis.de
www.facebook.com/deutscher.hoerfilmpreis


Dazu ein Bild: Die ADele aus Bronze: das Relief eines Gesichts. Eine Hand hält die Augen bedeckt, eine drückt das Ohr leicht nach vorn.



Kurzinfo: Die Jury des Deutschen Hörfilmpreises 2019

  • Hans-Joachim Krahl, DBSV-Ehrenmitglied (Jury-Vorsitz)
  • Feo Aladag, Produzentin und Regisseurin
  • Lars-Olav Beier, Der Spiegel
  • Verena Bentele, Präsidentin Sozialverband VdK Deutschland
  • Dr. Alice Brauner, Produzentin
  • Peter Brass, Mitglied des DBSV-Präsidiums
  • Reinhard Glawe, Bert Mettmann Stiftung
  • Brigitte Grothum, Schauspielerin und Regisseurin
  • Roman Knizka, Schauspieler
  • Claudia Roth, Bundestagsvizepräsidentin


Kurzinfo: Wählen Sie Ihren Publikumsliebling!

Hörfilmfans können auch in diesem Jahr aus den 16 nominierten Beiträgen für den 17. Deutschen Hörfilmpreis ihren Favoriten wählen. Geben Sie Ihre Stimme der Produktion, die sich Ihnen über die Audiodeskription am besten erschließt. Der Sieger des Publikumspreises wird bei der Preisverleihung am 19. März in Berlin verkündet und geehrt. Und Sie können dabei sein: Unter allen Teilnehmern verlosen wir eine Einladung zum 17. Deutschen Hörfilmpreis für zwei Personen (inklusive Anreise mit der Deutschen Bahn, 2. Klasse, und einer Übernachtung).

Auf der aktuellen Ausgabe von DBSV-Inform sind direkt im Anschluss an diesen Beitrag alle nominierten Filme in den Kategorien Kino, TV, Dokumentation und Kinder- und Jugendfilm mit kurzen Ausschnitten zu hören. Im Internet werden die Filme unter www.deutscher-hoerfilmpreis.de/ publikumspreis vorgestellt.

Ihr Votum können Sie über ein Formular auf der Website abgeben. Sie können aber auch eine E-Mail schicken an info@deutscher-hoerfilmpreis.de oder eine Postkarte an den DBSV, Rungestraße 19, 10179 Berlin.

Bitte nennen Sie jeweils das Kennwort "Publikumspreis" und Ihren Favoriten. Einsendeschluss ist der 12. März.

Termine & Tipps:

Termine

"De verdüvelte Glückskeks"

16. und 24.3.2019
Ohnsorg-Theater Hamburg Plattdeutsche Komödie mit Live-Audiodeskription

Ticketreservierungen unter dem
Stichwort Hörtheater
Tel.: 040 / 35 08 03 21
E-Mail: kasse@ohnsorg.de

Führung im Naturkundemuseum Potsdam

Verschiedene Termine: 26.3., 24.9. und 26.11.2019

Highlight-Führung für blinde und seheingeschränkte Menschen zu den heimischen Tieren aus Berlin und Brandenburg jeweils um 15 Uhr

Anmeldung mindestens 14 Tage im Voraus unter
Tel.: 03 31 / 2 89-67 07

Beweglich sein  –  beweglich bleiben!

5.-7.4.2019
AURA-Hotel Saulgrub

Bayernweites Frauenseminar

Anmeldungen unter
Tel.: 08 84 5 / 9 90
E-Mail: info@aura-hotel.de

Schnupperkurs Playbacktheater

6.-7.4. und 13.-14.4.2019
Berlin

Der DBSV-Jugendclub bietet für Jugendliche und Erwachsene einen Workshop Playbacktheater für blinde und sehbehinderte Menschen an.

Anmeldung (bis 15.3.) bei
Torsten Resa
Tel.: 030 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

Internationale iPhone-Projektwoche

7.-13.4.2019
Bozen

Das Blindenzentrum St. Raphael lädt zu einer iPhone-Projektwoche für Anfänger ein.

Anmeldung unter:
Tel. 00 39 / 4 71 / 44 23 24 oder
E-Mail info@blindenzentrum.bz.it

Poi-Sport-Workshop

3.-5.5.2019
Würzburg

Im Workshop lernen die Teilnehmenden Grundlagen und Hintergrund des Poi-Sports und erproben ihn praktisch.

Anmeldung (bis 1.3.) bei
Torsten Resa
Tel.: 030 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

Aktivtage für Sehbehinderte

13.-16.5.2019
AURA-Pension Villa Rochsburg

Es stehen Wanderungen, der Besuch von Sehenswürdigkeiten und sportliche Betätigung auf dem Plan.

Mehr Infos unter
Tel.: 03 73 83 / 83 80-0
E-Mail: villa@bsv-sachsen.de

Große weite Welt

19.-26.5.2019
AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Teilnehmer erwarten spannende Aktionen wie Speedboot fahren, Seelöwen streicheln oder mit dem Amphibienbus fahren.

Infos und Buchung unter
Tel.: 0 45 03 / 6 00 20
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

Tandem für alle

25.5.-1.6.2019
AURA-Hotel Boltenhagen

Mit dem Tandem die schöne Landschaft im Nordwesten Mecklenburgs und der Insel Poel erkunden und erleben.

Anmeldung (bis 1.3.) bei
Hartmut Rudolph
Tel.: 0 38 41 / 70 72 8
www.tandem-hilfen.de

20. EBU-Cup im Breitensport

31.8.-8.9.2019
Bernried

Der EBU-Cup ist ein vom DBSV ausgerichtetes internationales Breitensportseminar. Teilnehmer können sich u.a. in Kegeln, Schach und Tischball messen und neue Sportarten ausprobieren.

Anmeldung schriftlich (bis 30.6.) an
Jutta und Hugo Ueberberg
Kirchberg 57, 53179 Bonn
E-Mail: ebu-cup@web.de
www.dbsv.org/ebu-cup.html

Tipps

Facebook-Kanal des DBSV gestartet

Der DBSV postet seit einigen Wochen auf Facebook regelmäßig Nachrichten aus dem Verband sowie Wissenswertes zu Blindheit und Sehbehinderung. Mitarbeiter und Ehrenamtliche informieren über ihre Projekte und Themen. Facebook-Nutzer können über einen Kommentar oder eine Nachricht direkt mit dem Verband in Kontakt treten.

www.facebook.com/dbsv.org

FAQ zur EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit

Die EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit von Websites und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen (Richtlinie 2016/2102) hat Auswirkungen für blinde und sehbehinderte Menschen in Deutschland: Bund und Länder sind in der Pflicht, die Richtlinie in deutsches Recht umzusetzen. Auf Bundesebene wurden dazu bereits Änderungen am Behindertengleichstellungsgesetz beschlossen. Die Bundesfachstelle Barrierefreiheit hat nun den aktuellen Wissensstand zur Richtlinie zusammengestellt. Auf ihrer Internetseite hat sie häufig gestellte Fragen (englisch abgekürzt: FAQ) gesammelt und gut verständlich aufbereitet.

www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de/faq-eu-richtlinie

Forum:

Mit dem Erfolg wuchs der Ehrgeiz

Vor einigen Jahren machte Bianka Graeming eine einschneidende Erfahrung. Sie hielt etwas in der Hand, das sonst nur ihre Idole aus dem Fernsehen in der Hand hielten: einen Tennisschläger. Ein großartiges Gefühl für die erklärte Antisportlerin, die seitdem begeisterte Spielerin ist. Sie berichtet, was sie beim Blindentennis erlebt hat  –  einem Sport, der immer mehr Anhänger gewinnt.

Von Bianka Graeming  


Früher war ich genau das Gegenteil einer Sportskanone. In meiner Kindheit war Sport für mich etwas, das man passiv vor dem Fernsehgerät genießen konnte. So verbrachte ich Stunden damit, mir Tennisübertragungen anzuschauen. Die Kommentatoren sprachen von Aufschlag, Rückschlag, Vorhand, Rückhand  –  als blindes Mädchen hatte ich meine eigenen Vorstellungen davon, wie diese wohl gespielt werden könnten. Allerdings sah es lange so aus, als würden sich mir die Bewegungsabläufe nie erschließen.

Viele Jahre nachdem ich den Tennissport schon nicht mehr verfolgt hatte, im Jahr 2016, war plötzlich in Deutschland von etwas die Rede, das sich Blindentennis nannte. Das klang zwar nach Sport, und dennoch interessant in meinen Ohren.

Den Startschuss, also den ersten deutschen Blindentennis-Workshop, habe ich nicht miterlebt, aber dank einer hartnäckigen Freundin landete ich schließlich doch auf einem Tennisplatz: Ich hielt einen Tennisschläger in der Hand und erfuhr, wie es sich anfühlt, wenn der Ball den Schläger berührt. Es fühlte sich groß an und löste pure Begeisterung in mir aus  –  ich mit dem in der Hand, was sonst nur die großen Idole hatten! Und der Ball trifft den Schläger, den ich halte. Unfassbar. Aus nächster Nähe warfen mir die Trainer die Bälle auf den Schläger. Natürlich misslangen die ersten Versuche, ihn zurückzuschlagen. Doch das Feuer war entfacht. Endlich sollten die Begriffe aus den Fernsehtennisübertragungen lebendig werden.

Im September 2016 starteten wir in Berlin mit dem Blindentennis-Training, und ich war von Anfang an dabei. Gut, der Sound beim Blindentennis ist nicht derselbe, wie der beim "normalen" Tennis. Denn wir spielen mit einem Schaumstoffball, in dem sich ein Minigolfball mit Metallstiften befindet  –  dadurch rasselt er, damit wir ihn hören. Das Feld ist beim Blindentennis kleiner als üblich. Damit sich blinde und sehbehinderte Menschen orientieren können, wird das Feld markiert, beispielsweise mit Klettband. Man kann es mit den Schuhen bzw. mit dem Schläger ertasten.

Wir spielen mit Juniorenschlägern, was am Anfang selbst beim Trainer für Verwirrung sorgte. Er war unerfahren, jedoch nur in Sachen Blindentennis; Tennistrainer ist er schon seit vielen Jahren. Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, Blindentennis zu lehren, hatte er schnell mit Ja geantwortet.

Es dauerte eine ganze Zeit, bis ich den Aufschlag beherrschte. Und auch das Zurückspielen eines Balls führte erst einmal zu vielen Rückschlägen und Bällen, die sich einfach nie da befanden, wo ich meinen Schläger hinhielt. Manchmal glaubte ich, ich würde nie Tennisspielen lernen. Doch mit der Zeit erhöhte sich die Zahl der Erfolgserlebnisse. Und mit den Erfolgserlebnissen wuchs der Ehrgeiz.

Da sich in Deutschland das Thema Blindentennis erst langsam aufbaut, gibt es noch keine Turnierstruktur. Derzeit wird an acht Orten gespielt, Tendenz steigend. Wollte ich also ausprobieren, wie es sich anfühlt, bei einem Turnier mitzuspielen, musste ich wohl über die Ländergrenzen reisen. Zufällig fielen mir Informationen über englische Regionalturniere in die Hände. Also habe ich kurzerhand Anfang vergangenen Jahres Kontakt dorthin aufgenommen und einige Regionalturniere mitgespielt  –  mit unterschiedlichem Erfolg. Überraschenderweise belegte ich gleich beim ersten Turnier den zweiten Platz.

Im April fand in Irland ein internationales Turnier statt. Da es noch nicht so viele Blindentennisspieler gibt wie etwa Blindenfußballer, nahm ich auch diese Chance wahr  –  gemeinsam mit anderen Spielern und Spielerinnen aus Deutschland. Im Juni vergangenen Jahres fand in Deutschland die erste nationale Meisterschaft im westfälischen Löhne statt. Und wenn ich schon für Turniere ins Ausland fahre, ist natürlich die Teilnahme im eigenen Land Pflicht. Es war aufregend, plötzlich an etwas teilzunehmen, das sich nationale Meisterschaft nannte. Es war die Chance, auch mal im eigenen Land zu schauen, wie weit ich komme. Ich hatte in meiner Klasse leider nur eine Gegnerin, die ich aber besiegte und somit erste nationale Meisterin wurde.

Als wundervoller Einstieg in den Sport hat sich der jährlich stattfindende Blindentennis-Workshop in Köln etabliert. Einsteiger erhalten umfassende Eindrücke. Für erfahrene Spieler eignet er sich zum Austausch und Netzwerken.

Man muss keine Sportskanone sein, um Blindentennis zu spielen. Jeder, der Spaß daran hat, mit Bällen zu spielen, und sich ohne Angst bewegen möchte, wird diesen Sport lieben. Wer Angst hat, von einem sehbehinderten Spieler vom Platz geschossen zu werden, dem kann ich diese Angst nehmen: Die Spieler werden in Klassen unterteilt, je nach Sehvermögen. Und da der Tennissport Deutschland erobert, wird es auch nicht mehr lange dauern, bis man auch hierzulande mehr Turniere spielen kann.

Natürlich kann man Blindentennis auch als Freizeitsport betreiben. Gemeinsam mit Freunden bietet es jede Menge Spaß! Gespielt wird derzeit in Berlin, Bremen, Frankfurt, Hamburg, Köln, Lüneburg, Löhne und Rostock.

Bianka Graeming (42) lebt in der Nähe von Berlin.


Mehr Infos zu Blindentennis auf
www.dbsv.org/tennis.html und auf
Facebook (Stichwort "Blindentennis Deutschland")

Auskunft erteilen auch
Niklas Höfken
    Gold-Kraemer-Stiftung
    Tel.: 01 57 / 85 96 54 24
    E-Mail: niklas.hoefken@gold-kraemer-stiftung.de und
Torsten Resa
DBSV
    Tel.: 030 / 28 53 87-281


Auch an die E-Mail-Adresse blindentennis@gmail.com können Fragen gerichtet werden.


Dazu ein Bild: Bianka Graeming steht in einer Tennishalle, in der einen Hand einen Schläger, in der anderen einen schwarzen Tennisball.

Leserbriefe

"Sprache und Sprachgebrauch unterliegen ständigem Wandel"

"Flüssiges Lesen gehört zur Inklusion." So lautet die Überschrift einer der Briefe, die in den "Sichtweisen" Dezember 2018 veröffentlicht wurden. Darin wird, wie in allen anderen dort publizierten Zuschriften, die neue Brailleschrift-Systematik ausschließlich unter einem Aspekt kritisch gewürdigt: der Abschaffung einiger Kürzungen, die sich in den Augen der Schreiber bewährt hatten.

Flüssiges Lesen gehört zur Inklusion. Dem ist uneingeschränkt zuzustimmen. Bei der Brailleschrift, die ihrer Natur nach viel Platz in Anspruch nimmt, scheint im deutschen Sprachraum (im Gegensatz zu vielen anderen Regionen der Welt) größtmöglicher Konsens zu herrschen: Eine Kurzschrift ist unerlässlich, wenn flüssiges Lesen gelingen soll.

Jedoch ist bei der Kurzschrift die Anzahl an Zeichen nicht das einzige Kriterium. Fahren die Finger über weniger Zeichen, ist dies zwar meist ein entscheidender Vorteil. Es gibt jedoch Situationen, wo die Platzersparnis einen hohen Preis hat  –  dann nämlich, wenn die Kürzungen erst mit viel Aufwand im Kopf "entschlüsselt" werden müssen. Dann hilft sie langsamen Lesern nicht und bremst schnelle Leser unnötig.

Die deutsche Blindenkurzschrift hat durch ihre zahlreichen Ausnahmen ohnehin keinen leichten Stand. Was darf ich wann kürzen am Wortanfang oder -ende? Muss ich Sprachwissenschaft betreiben, um zu wissen, warum ich zwar den Ortsnamen Überlingen nicht kürzen darf (es hat nichts mit "über" zu tun), sehr wohl aber Vorarlberg?

Klar hätte auch ich manche Kürzungen gern weiter genutzt, zum Beispiel die für das Wort "blind". Doch wenn ich an ein Lese-Erlebnis von vor ein paar Jahren denke, wird hoffentlich deutlich, dass bei der kleinen Reform keinesfalls Willkür oder akademische Spielerei ausschlaggebend waren. Da las mir eine Freundin aus einem theologischen Fachbuch vor, von der Braillezeile: "Heideggers Spontologie: Das Ungewohnte gibt zu denken." "Bitte? Spontologie", fragte ich sie, "ist das die Lehre vom Spontanen?" Aus dem Kontext erschloss sich bald, dass es sich um "Sprachontologie" handelte. Ein ungewöhnliches Wort, deren es dennoch eine ansehnliche Zahl gibt.

Wir können uns nicht vor den Veränderungen verschließen, die sich in der Sprache in den letzten Jahrzehnten ergeben haben. Wir können uns auch nicht nur deshalb mit dem Argument "Üben hilft" den zahlreichen Anfragen aus Pädagogik und anderen Praxisbereichen verweigern, weil uns Kürzungen jahrzehntelang überaus dienlich waren und sich bewährt haben.

Die deutsche Blindenkurzschrift setzt nicht einfach nur ein gewisses Lesetempo voraus. Sie setzt vor allem eine gewisse Sprachaffinität voraus. Sprachintuition auf muttersprachlichem Niveau ist hilfreich. Doch diese Voraussetzungen erfüllen zunehmend weniger Menschen, die auf Braille angewiesen sind. Es wäre nicht die richtige Strategie, die Kurzschrift deshalb abzuschaffen. Aber sie einfach so, wie sie ist, zu konservieren, weil sie doch vielen Generationen (angeblich) keine Probleme bereitet hat? Wo die Anliegen und Anforderungen so klar und konkret ans Brailleschriftkomitee herangetragen wurden wie im Fall schwer zu dekodierender Kürzungen, da war das Gremium durchaus "beeindruckt" und bereit, Gewohnheiten zu hinterfragen.

Die zwar wenigen, jedoch vielfach genannten weggefallenen Kürzungen sind ja nun nicht alles, was sich bei der kleinen Reform 2018 geändert und für viele Lesende verbessert hat. Das Komitee schuf für alle, die Texte in Braille übertragen, an mehreren Stellen klarere Regelungen, die allen Lesenden zugutekommen. Mit alternativen Aufzählungs- und Hervorhebungszeichen und anderem tragen wir der Tatsache Rechnung, dass es zunehmend wichtig wird, Gegebenheiten der Schwarzschriftvorlage auch in Braille eindeutig wiederzuerkennen.

Sprache und Sprachgebrauch unterliegen einem ständigen Wandel. Das Brailleschriftkomitee wird diese Entwicklung auch künftig begleiten und, wo dies sinnvoll erscheint, versuchen, darauf zu reagieren. Wo wir Änderungsbedarf sehen, mögen uns  –  vielleicht mehr noch als bisweilen in der Vergangenheit  –  zwei Prinzipien leiten: der Dialog mit allen, die bisher schon gern und viel Braille nutzen, sowie die Berücksichtigung derjenigen, die künftig in die Lage versetzt werden sollen, Braille möglichst leicht zu erlernen und effektiv zu nutzen.

Dr. Aleksander Pavkovic, Mitglied des Brailleschriftkomitees der deutschsprachigen Länder, für das Komitee

"Erlernen der Brailleschrift ohnehin mühsam"

Ich werde die neuen Regeln nicht anwenden, nutze sie auch nicht bei der Übertragung von Unterlagen für taubblinde und hörsehbehinderte Teilnehmer bei Veranstaltungen. Gerade für diese Menschen ist das Erlernen der Brailleschrift ohnehin sehr mühsam, besonders, wenn sie aus der Gruppe der Gehörlosen kommen. Ich habe über einige Jahre hinweg taubblinde Menschen in Voll- und Kurzschrift unterrichtet, ehrenamtlich. Die Kommission bitte ich, schnellstmöglich zur Kurzschrift von 1998 zurückzukehren.

Annette Simmet
Essen  

Fehlentscheidung

Danken möchte ich allen, die meinen Leserbrief in den "Sichtweisen" im Oktober 2018 zum Anlass genommen haben, sich zur Abschaffung bestimmter Kurzformen der Brailleschrift zu äußern. Inzwischen weiß ich aus mehreren Telefongesprächen, dass unter uns Nutzern auch andere so denken.

Es geht nicht darum, dass das Brailleschriftkomitee beeindruckt ist oder wird, sondern es geht um die Zurücknahme dieser Fehlentscheidung. Ich möchte formulieren: Wir fordern die Zurücknahme der getroffenen Fehlentscheidung und erwarten die Wiedereinführung der langjährigen gut und schnell lesbaren Kürzungen: bl, fr, sp, ph, mn und aus als Vorsilbe und ion als Nachsilbe. Fehlentscheidungen gibt es immer wieder, sie sind keine Schande. Fatal aber wäre, es trotz guter Argumente, dabei zu belassen.

Ruth Zacharias
Radeberg  


Anmerkung der Redaktion: Wir beenden hiermit in den "Sichtweisen" die Diskussion zur Abschaffung bestimmter Kurzformen der Brailleschrift.

Keine Hilfe außerhalb des Bahnhofs

Ich möchte auf folgendes Problem aufmerksam machen: Jeden Morgen fahre ich mit dem Zug von Stuttgart nach Heidelberg zur Arbeit und muss dann mit der Straßenbahn weiter. Doch der Weg ist mir nicht ganz geheuer, da ich eine Baustellenzufahrt überqueren muss und es morgens noch stockdunkel ist. Die Bahnhofsmission kann einen morgens vor acht Uhr noch nicht begleiten. Als ich den Mobilitätsservice der Bahn kontaktierte, erfuhr ich, dass mich auch dort niemand zur Haltestelle bringen kann. Ich bin darüber sehr verärgert, zumal die Baustelle für blinde Fußgänger nicht gut gekennzeichnet ist. Der Weg zur Arbeit ist für mich so voller Barrieren, dass ich nun versuche, wieder in Stuttgart eine Arbeit zu finden, oder bei meinem Arbeitgeber eine Stelle mit der Möglichkeit zum Homeoffice. Das ist jedoch nicht so einfach. Es ist traurig, dass blinde Menschen nicht überall in Deutschland die Umstiegshilfen erhalten, die sie brauchen.

Alexander Vogel
Stuttgart  

Rätsel

In der folgenden Anekdote verstecken sich  –  auch über Wortzwischenräume und Satzzeichen hinweg  –  diese Bestimmungswörter von zehn Seen:

Ammer-, Aral-, Atter-, Boden-, Erie-, Garda-, Mond-, Tegern-, Titi- und Tschad-.

In welcher Reihenfolge kommen sie im Text vor?


Pariert

Der französische Schriftsteller Anatole France (1844-1924) wurde auf einem mondänen Ball einem englischen Möchtegern-Schriftsteller vorgestellt, der sich gern auf Kosten anderer amüsierte. Er tat so, als suche er durch ein Fernrohr France zu entdecken und sagte: "Mein Sohn hatte recht  –  es ist schade, jammerschade und verdirbt mir sogar das Fest und den Appetit: Ich habe schon viel von Ihnen gehört, aber entdecken kann ich Sie nicht." France war alles andere als erfreut und antwortete auf diese riesige, bodenlose Frechheit: "Sehen kann ich Sie gut, aber gehört habe ich noch nichts von Ihnen."

Rätselautor und Scherenschnitt: Thomas Christian Dahme


Bitte senden Sie den Lösungsspruch bis zum 20. März an den

DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an sichtweisen@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil.


Dazu ein Bild: Scherenschnitt-Brustportrait von Anatole France: Er trägt einen Schnäuzer, Hemd und Sakko.

Lösung des Januar-Rätsels

  1. Pechvogel
  2. Rechenzentrum
  3. Oberkommando
  4. Silberfischchen
  5. Immensee
  6. Taschenlampe
  7. Nasszelle
  8. Engpass
  9. Ungar
  10. Jambus
  11. Apfelstrudel
  12. Hosenrolle
  13. Rezeption

Lösungswort: Prosit Neujahr!

Die Rätsel-Gewinner

Ob Anekdoten- oder Silbenrätsel: Viele haben im vergangenen Jahr die richtigen Lösungen zu den Rätseln von Thomas Christian Dahme erraten. Vier Rätselfreunde wurden ausgelost und dürfen sich über ihre Gewinne freuen:

  1. Preis, ein Gutschein über 150 Euro für den Deutschen Hilfsmittelvertrieb Hannover:
    Brigitte Harland, Bielefeld
  2. Preis, je ein Jahresabonnement für eine Zeitschrift aus dem Sortiment der Deutschen Zentralbücherei für Blinde:
    Ortrud Roedel, Blieskastel und
    Helga Witzig, Hannover
  3. Preis, fünf Filme der Constantin Film AG:
    Andreas Schönherr, Marienberg


Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Leser schreiben für Leser: Schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen oder Leserbriefe an

sichtweisen@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Sichtweisen"
Rungestr.19, 10179 Berlin

Panorama:

Gesundheitspolitik

OCT soll demnächst Kassenleistung werden

Die Untersuchungsmethode der optischen Kohärenztomografie (OCT) soll künftig bei bestimmten Krankheiten eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen werden. Das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschlossen, das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland.

Profitieren werden davon Patienten mit feuchter altersabhängiger Makula-Degeneration (feuchter AMD) oder mit einem Makulaödem bei diabetischer Retinopathie: Ihnen könnte die OCT von der Krankenkasse bezahlt werden. Vorher muss jedoch noch das Bundesgesundheitsministerium seine Zustimmung geben und der Bewertungsausschuss, ein Gremium der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen, über die Vergütung dieser Leistung beraten. Voraussichtlich wird die OCT also frühestens von Herbst an von den Kassen übernommen werden.

Die OCT ist ein bildgebendes Verfahren, mit dem hochaufgelöste Schnittbilder von Geweben wie der Netzhaut erstellt werden können. Die Bilder geben zum Beispiel Aufschluss über Flüssigkeitsansammlungen und Verdickungen der Makula. Das Verfahren spielt sowohl für die Diagnose als auch für die Therapie eine Rolle. Der Krankheitsverlauf kann damit besser kontrolliert und die Notwendigkeit von Injektionen in den Glaskörper des Auges besser beurteilt werden.

Der Arbeitskreis "Gesundheitspolitik" der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe hatte sich jahrelang für die Aufnahme der OCT in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen eingesetzt. Er begrüßt, dass die Aufnahme nun vorgesehen ist, und hofft, dass die OCT als Kassenleistung auf Patienten mit anderen Netzhauterkrankungen ausgeweitet wird.

Barrierefreiheit

Barrierefrei unterwegs auf der Buga

Wenn im April 2019 die Bundesgartenschau (Buga) in Heilbronn beginnt, sind auch Besucher mit Handicap willkommen. Die Buga hat eigens eine Projektstelle zur Betreuung und Umsetzung der Themen rund um Inklusion und Barrierefreiheit geschaffen. Sie arbeitet mit der Inklusionsbeauftragten der Stadt Heilbronn, mit Behindertenverbänden wie dem Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg sowie Vereinen und Trägern verschiedener Einrichtungen aus dem Stadt- und Landkreis Heilbronn zusammen.

Sehbehinderte und Blinde können sich während der Bundesgartenschau in Heilbronn durch Ehrenamtliche begleiten lassen. Die Begleiter holen die angemeldete Person am vereinbarten Treffpunkt ab. Das Gelände kann an einem Tastmodell erfasst und die mögliche Strecke besprochen werden.

Die Buga Heilbronn 2019 dauert vom 17. April bis zum 6. Oktober. Sie kombiniert als erste in der fast 70-jährigen Buga-Geschichte eine Garten- und Stadtausstellung. Für die Blütenpracht sorgen über eine Million Blumenzwiebeln. 8000 Rosen, 100.000 Stauden und 250.000 Frühjahrs-, Sommer- und Herbstblüher werden gepflanzt. Unter dem Motto "Blühendes Leben" präsentiert sie auf 40 Hektar Fläche 173 Tage lang ein großes Blütenmeer.

Wer Begleitung benötigt, meldet sich an bei der
Tourist-Information Heilbronn Marketing
Tel.: 0 71 31 / 56 22 70
E-Mail: info@heilbronn-marketing.de

oder direkt beim
Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg
E-Mail: begleiterbedarf-buga@bsv-wuerttemberg.de

Mehr Infos unter
www.buga2019.de

Teilhabe

Online-Befragung zu politischer Teilhabe

Ein Doktorand der Universität Kassel, Roman Baumgartner, führt eine Online-Befragung zur politischen Teilhabe von Menschen mit Behinderung durch. Die Ergebnisse werden im Rahmen seiner Doktorarbeit ausgewertet. Gefragt wird zum Beispiel nach eigenem gesellschaftlichem oder politischen Engagement, Motivation, Teilnahme an Wahlen und Einschätzungen bezüglich behindertenpolitischen Bewusstseins. Die Teilnehmer werden nicht nach ihrem Namen gefragt, können jedoch eine E-Mail-Adresse angeben, um bei der Verlosung eines Danke-Geschenks für die Teilnahme mitzumachen.

https://umfrage.uni-kassel.de/index.php/586448?lang=de

Auszeichnungen

"Her Abilities Award" erstmals vergeben

Drei Frauen wurden für ihr gesellschaftspolitisches Engagement Ende vergangenen Jahres mit dem erstmals vergebenen Preis "Her Abilities Award" ausgezeichnet. Der Fraueninklusionspreis "Her Abilities Award" soll Aufmerksamkeit für die Fähigkeiten und Errungenschaften von Frauen mit Behinderungen weltweit bringen.

"Her Abilities" ("ihre Fähigkeiten") ist eine Initiative der internationalen gemeinnützigen Organisation "Licht für die Welt", die sich für Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Regionen der Welt einsetzt. Bis 2004 war der Verein unter dem Namen "Christoffel Blindenmission Österreich" tätig. Die Auszeichnung wurde mit der äthiopischen Menschenrechtsaktivistin und "Licht für die Welt"-Mitarbeiterin Yetnebersh Nigussie ins Leben gerufen, die 2017 den Alternativen Nobelpreis "Right Livelihood Award" erhielt (vgl. Interview in den "Sichtweisen" 03/2018). Aus 158 Einreichungen wählte eine Jury die drei Siegerinnen aus.

In der Kategorie Kunst, Kultur und Sport erhielt Musola Catherine Kaseketi den Preis. Die 50-Jährige ist die erste professionelle Regisseurin Sambias. In ihren Filmen thematisiert sie die Lebensumstände von Frauen mit Behinderungen, die wie sie selbst häufig Barrieren ausgesetzt sind. Die nigerianische Wissenschaftlerin und Public-Health-Expertin Dr. Toyin Janet Aderemi wurde in der Kategorie Gesundheit und Bildung ausgezeichnet. Die Nigerianerin studierte als erste Rollstuhlfahrerin in ihrem Heimatland Pharmazie und zählt zu den Pionieren im Bereich inklusive Entwicklung. Aderemi ist als Inklusionsberaterin für internationale Organisationen tätig und forscht im Bereich Verhaltensmedizin.

Ashrafun Nahar bekam den Preis in der Kategorie Rechte. Die 42-jährige Aktivistin kämpft gegen die Diskriminierung von Frauen mit Behinderungen in ihrem Heimatland Bangladesch. Sie gründete die Frauenrechtsorganisation "Women with Disabilities Development Foundation" (WDDF), die Frauen mit Behinderungen unterstützt.

Der "Her Abilities Award" wird auch in diesem Jahr verliehen. Einreichungen sind ab dem Weltfrauentag, 8. März, möglich.

Mehr Infos unter www.her-abilities-award.org

Auszeichnung für AURA-Hotel Saulgrub

Das AURA-Hotel Saulgrub wurde mit dem Signet "Bayern barrierefrei" ausgezeichnet. Das Signet soll Ansporn und Anerkennung zugleich sein: Die bayerische Staatsregierung verleiht es Einrichtungen, die "beachtliche Beiträge für die Barrierefreiheit in Bayern" geleistet haben. Ansporn soll es sein, noch mehr für Barrierefreiheit zu tun, und Anerkennung für bereits Geleistetes.

In dem 1962 eröffneten AURA-Hotel Saulgrub können blinde und sehbehinderte Gäste Urlaub machen und an zahlreichen Veranstaltungen teilnehmen. "Wir sind stolz auf unser Hotel und arbeiten stets an Ergänzungen der Barrierefreiheit", sagt Direktorin Kerstin Skudrin. "Die Anerkennung durch das bayerische Staatsministerium tut gut, und wir freuen uns über die Auszeichnung."

Mehr Infos unter www.barrierefrei.bayern.de

Beruf

BFW Halle erweitert Angebot in Berlin

Das Berufsförderungswerk (BFW) Halle (Saale) erweitert sein Berliner Angebot für Menschen, die aufgrund einer Sehbeeinträchtigung ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Die Geschäftsstelle in Berlin-Charlottenburg wurde ausgebaut; es steht nun eine Fläche von 400 Quadratmetern zur Verfügung  –  doppelt so viel wie zuvor. Auch personell und technisch wurde aufgestockt. Experten aus den Bereichen Pädagogik, Sozialpädagogik, Psychologie, LowVision und Mobilität/Orientierung kamen hinzu. Blinde Menschen, die die Brailleschrift und die blinde Bedienung des PC erlernen, können jetzt direkt im Anschluss eine kaufmännische Ausbildung in Berlin-Charlottenburg absolvieren.

Berliner Geschäftsstelle des BFW Halle (Saale) im BFW Berlin-Brandenburg
Epiphanienweg 1
Tel.: 030 / 3 03 99-780
www.bfw-halle.de

Nachruf

DBSV-Ehrenmitglied Alfred Preuße verstorben

Der DBSV trauert um Dr. Alfred Preuße, der am 26. Dezember 2018 im Alter von 91 Jahren verstorben ist. Blinde und sehbehinderte Menschen in ganz Deutschland haben ihm viel zu verdanken. Alfred Preuße gehörte 1990 zu den Gründungsmitgliedern des Blinden- und Sehbehindertenverbands Sachsen, dessen erster Vorsitzender er wurde.

Im gleichen Jahr wurde er durch die Zusammenführung der Spitzenverbände in Ost und West zum Präsidiumsmitglied des DBSV, der damals noch DBV hieß. Dem Präsidium des DBSV gehörte er bis 2002 an. In Anerkennung seiner Verdienste verlieh ihm der Verbandstag 2002 die Ehrenmitgliedschaft des DBSV.

Als Seniorenbeauftragter, der er bis 2012 war, hat er unter anderem den Grundstein der Zusammenarbeit zwischen dem DBSV und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen gelegt. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit war die Rehabilitation späterblindeter Menschen. In diesem Zusammenhang war er an der Erarbeitung des Beratungshandbuchs beteiligt, das zur Basis der Beraterschulung in ihrer heutigen Form wurde.

In einem Nachruf schreibt DBSV-Präsident Klaus Hahn: "Alle, die mit ihm zusammengearbeitet haben, haben Alfred Preuße wegen seines großen Wissensschatzes, seiner Umsicht, der Klarheit seiner Positionen und nicht zuletzt seines heiteren und gelassenen Wesens sehr geschätzt."



AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sechs Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • AURA-Hotel Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern):
    Tel.: 03 88 25 / 3 70-0
  • AURA-Hotel Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein):
    Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
  • AURA-Pension Wernigerode (Sachsen-Anhalt):
    Tel.: 0 39 43 / 26 21-0
  • AURA-Pension Rochsburg (Sachsen):
    Tel.: 03 73 83 / 8 38-00
  • AURA-Hotel Saulgrub (Bayern):
    Tel.: 0 88 45 / 99-0

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

Bernd Röthig bringt Trabis auf Trab

An Autos zu schrauben war schon als Kind Bernd Röthigs Leidenschaft. Inzwischen besitzt er vier Autos, die er selbst wieder zum Laufen gebracht hat. Für einen alten Trabant 600 brauchte er vier Jahre; Freunde unterstützten ihn bei diesem Großprojekt. Fahren darf der Leipziger seine Oldtimer mangels Sehvermögen nicht, dennoch begeistern sie ihn.

Von Bernd Röthig  


Wie die meisten Jungs interessierte ich mich schon von frühester Kindheit an für Autos. Damals beschränkte sich das auf das Untersuchen und Erforschen verschiedener Fahrzeuge. Ich tat das mehr oder weniger legal mit meinen Schulkameraden. Wir gingen damals in Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz, in die Blindenschule. Einmal, das war im dritten oder vierten Schuljahr, stand das Auto eines Parteisekretärs vor unserem Reha-Zentrum. Es war nicht abgeschlossen, und da haben ein Klassenkamerad und ich uns hineingesetzt und immer wieder gehupt. Als der Besitzer angerannt kam, bin ich schnell auf und davon; den anderen hat er am Schlafittchen gepackt. Beschädigen wollten wir nie etwas, wir waren einfach neugierig und haben uns auch später manche Autos von innen angeguckt.

Irgendwann reichte es mir nicht mehr, sie nur zu inspizieren. Ich wollte selbst schrauben. Ein entscheidender Begleiter auf meinem Weg war mein Vater. Wir besaßen damals wie viele Familien in der DDR einen Trabant 601. Sein Status ähnelt dem des VW Käfer oder der Ente  –  kleine Autos für wenig Geld. Als ich etwa acht Jahre alt war, begann meine "Autoschrauberei" mit dem Wechseln der Sommer- bzw. Winterreifen an dem Trabi  –  mein Vater hat mir alles gezeigt. Unter seiner Anleitung lernte ich auch kleine Reparaturen.

Später haben sich unsere Wege getrennt, die des Trabis und der meiner Familie. Wir kauften ein anderes Auto, und ich verlor erst einmal den Kontakt zum Trabant. 2001 führte uns der Zufall wieder zueinander. Ich kaufte mir einen Trabant, der sich in einem mehr oder weniger guten Zustand befand. Mit dem lapidaren Wechsel eines Keilriemens fing es an  –  und da war sie wieder geweckt, meine alte Leidenschaft. Im Jahr 2003 kaufte ich mir darum auch einen Trabant Kombi (Baujahr 1986), der sich in einem guten Zustand befand. Ich besitze ihn heute noch. Meine Frau und mein Sohn fahren damit. Alle meine restaurierten Autos, inzwischen sind es vier, werden gefahren.


Wissen erweitert im Schwarzwald

2009 gesellte sich ein Trabant Kübel hinzu, der schon mehr Reparaturbedarf aufwies. Ich überholte die Bremsen, regenerierte den Motor, reparierte die Vorderachse und verpasste ihm ein paar neue Reifen. Außerdem stattete ich das Fahrzeug mit Gurten aus, die serienmäßig nicht vorhanden waren. Woher hatte ich dieses ganze Wissen? In der Trabizeitschrift "Supertrabi" entdeckte ich eine Anzeige, in der der im Schwarzwald lebende Berliner Klaus Brinkmann Motor- und Getriebe-Seminare für den Trabant anbot. Ich rief ihn an und fragte, ob er sich zutrauen würde, mich, der ich ja blind bin, zu lehren. Er fand dieses Experiment spannend und willigte ein. So reiste ich mit meinem Sohn Martin in den Schwarzwald, natürlich mit dem Trabant, und wir wurden herzlich aufgenommen. Klaus nahm sich auch außerhalb des Kurses Zeit für mich, um mir Dinge zu zeigen, die mir während des Kurses ob meiner fehlenden visuellen Möglichkeiten entgangen waren. Ich verdanke ihm viel, und uns verbindet inzwischen eine Freundschaft.

2014 erwarb ich einen Trabant 600 von 1965, der sich in einem völlig maroden Zustand befand. Meine Frau belächelte mich spöttisch und fragte, was ich mit dem "Schrotthaufen" wolle. Es war mein Wunsch, einmal ein Auto komplett zu restaurieren. Innerhalb von knapp vier Jahren schaffte ich es. Nicht alles habe ich allein gemacht: Die Schweißarbeiten und Reparaturen an der Karosserie erledigte ein Freund von mir. Die Sitze ließ ich von einem Sattler aufarbeiten. Auch die Lackierung erfolgte durch einen Fachmann. Die Elektrik wurde durch den weltbesten Kfz-Elektriker, meinen Freund Dieter, erneuert. Aber die gesamten Schlosserarbeiten  –  Instandsetzung von Motor, Getriebe, Achsen, Bremsen und anderes  –  habe ich allein ausgeführt.


Mit Frau und Sohn unterwegs

Zu diesem Zweck vervollkommnete ich meinen Werkzeugbestand blindenspezifisch. Zum Beispiel ließ ich einen Drehmomentschlüssel aus DDR-Produktion mit tastbaren Markierungen ausstatten. Dadurch kann ich mehrere Schrauben mit der gleichen Anzugskraft (zum Beispiel beim Zylinderkopf) anziehen. Ein Bekannter, der als Dreher arbeitet, fertigte mir eine Vorrichtung an, mit der ich ohne Hilfe den Zündzeitpunkt einstellen kann. Die Scheiben habe ich mit meinem Sohn eingesetzt. Im April vergangenen Jahres wurde das Auto 1374 Tage nach Erwerb wieder zugelassen. Ein so großes Projekt mache ich nicht noch mal. Ich habe es fertiggekriegt, und das reicht jetzt. Man braucht zu viele Gewerke, die bestimmte Zuarbeiten machen. Mit meiner lieben Frau fahre ich nun gerne in einem der Wagen. Zu Trabitreffen fahre ich meist mit meinem Sohn, der sich immer als verlässlicher Partner erweist.

Seit Oktober bin ich zusätzlich stolzer Besitzer eines Skoda 120 L aus dem Jahr 1979. Auch dieses Fahrzeug hat mich viele Jahre durch meine Kindheit und Jugend begleitet, da es von 1978 bis 1990 der Nachfolger unseres Familien-Trabant war. Das Auto war für mich eine neue Herausforderung, weil es einen Viertaktmotor besitzt. Inzwischen habe ich es erfolgreich zerlegt und wieder zusammengebaut. Die Karosseriearbeiten sind fast abgeschlossen. Im Sommer wird es wohl fertig sein.

Bernd Röthig (54) lebt in Leipzig.


Dazu vier Bilder:

    • Drei Bilder zeigen Bernd Röthig bei Auto-Reparaturarbeiten in seiner Garage.
    • Auf zwei Bildern ist ein weißer Wagen zu sehen, dessen Motorhaube geöffnet ist.

Service:

Wie mache ich ein Testament? (1)

Ein Testament aufzusetzen oder, wie Juristen sagen, zu errichten, fällt vielen nicht leicht, denn es erfordert die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod und damit, was man wem vererben möchte. Darüber hinaus müssen einige formale Dinge beachtet werden, besonders wenn das Sehvermögen eingeschränkt ist. Dieser Beitrag und ein weiterer in der nächsten Ausgabe der "Sichtweisen" erläutern das Thema.

Von Christian Seuß  


Es liegt wohl in der Natur des Menschen, dass er sich nicht gern mit Themen wie Krankheit oder Tod befasst, wenngleich allen klar ist, dass es jeden jederzeit treffen kann. Entlastend ist es, wenn man fürs Lebensende Vorsorge getroffen hat und das zu einem Zeitpunkt, zu dem man sich bei guter Gesundheit befindet. Doch wie geht das? Wie lege ich nach deutschem Recht meinen "letzten Willen" fest? Es sind einige Gesichtspunkte zu berücksichtigen, insbesondere wenn ich blind oder sehbehindert bin.


Muss ich zur Regelung meiner persönlichen Erbfolge überhaupt etwas tun?

Das ist dann zu raten, wenn man über nennenswertes Vermögen verfügt, zum Beispiel Bargeld, Sparbücher, Aktien, Immobilien oder Wertgegenstände, und wenn die gesetzliche Erbfolge zu vom Erblasser nicht gewünschten Ergebnissen führen würde.

Empfehlung 1: Wer über nennenswertes Vermögen verfügt, sollte sich bei einem Rechtsanwalt erbrechtlich beraten lassen oder sich zumindest eine für Verbraucher geschriebene Informationsbroschüre besorgen und diese lesen.


Kann ich eine erbrechtliche Verfügung treffen?

Voraussetzung dafür, ein Testament aufsetzen zu können, also eine "erbrechtliche Verfügung" zu treffen, ist die sogenannte Testierfähigkeit. Diese besteht nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch von der Vollendung des 16. Lebensjahres an und endet mit dem Tod. Eine Altersgrenze gibt es nicht, aber man ist nicht mehr testierfähig, wenn man die Tragweite seiner Erklärungen aufgrund einer schwerwiegenden geistigen Beeinträchtigung nicht mehr abschätzen kann. Im Zweifel muss das aufgrund eines fachärztlichen Gutachtens entschieden werden.

Empfehlung 2: Wer ein Testament errichtet und eine fortschreitende lebensbedrohliche Erkrankung hat oder schon älter ist, sollte dem Dokument ein aktuelles fachärztliches Attest beifügen, in dem die Testierfähigkeit ausdrücklich festgestellt wird.

Wird ein Testament oder ein Erbvertrag notariell beurkundet, hat das folgenden Vorteil: Der Notar trifft in aller Regel bei älteren Menschen die Feststellung, dass er sich aufgrund der Unterhaltung mit Frau X oder Herrn Y davon überzeugt hat, dass er/sie testierfähig ist. Eine solche Feststellung kann nur höchst selten widerlegt werden.


Wie kann ich meinen "letzten Willen" regeln?

Das Bürgerliche Gesetzbuch nennt hier in erster Linie das Testament und den Erbvertrag. Der Erbvertrag ist zum Beispiel sinnvoll, wenn innerhalb einer Familie Regelungen getroffen werden, die wechselseitige Verpflichtungen beinhalten. Das Testament ist dagegen eine einseitige erbrechtliche Verfügung der Person, die ihre Erbfolge verbindlich festlegen möchte. Beim Testament gibt es zum einen das handschriftliche und zum anderen das notarielle Testament. Im Folgenden geht es um das handschriftliche Testament.

Ein handschriftliches Testament kann jeder verfassen, der 18 Jahre alt oder älter ist. Er oder sie muss es komplett eigenhändig schreiben und unterschreiben. Das verlangt die Rechtsprechung, um Menschen vor den Gefahren von Fälschungen zu schützen. Unwirksam ist ein Testament, das mit der Schreibmaschine oder am Computer getippt wurde und bei dem nur die Unterschrift mit der Hand erfolgte. Die Handschrift lässt sich im Streitfall mit einem grafologischen Gutachten überprüfen.


Was kann ich tun, damit das handschriftliche Testament gefunden wird?

Nicht empfehlenswert ist, das Testament zu Hause in die Dokumentenmappe oder in die Nachttischschublade zu legen. Es besteht die Gefahr, dass es bei der Nachlassabwicklung nicht gefunden oder von Verwandten aus Enttäuschung wegen Nichtberücksichtigung vernichtet wird.

Das eigenhändige Testament kann genauso wie das notarielle Testament bei einem frei zu wählenden Amtsgericht hinterlegt werden, um seine sichere Aufbewahrung und seine Auffindung alsbald nach dem Tod des Erblassers zu gewährleisten. Die Hinterlegung ist gebührenpflichtig. Die Gebühr beträgt einmalig 75 Euro.

Das von der Bundesnotarkammer geführte Zentrale Testamentsregister für Deutschland hat am 1. Januar 2012 den Betrieb aufgenommen. Es enthält die Verwahrangaben zu sämtlichen erbfolgerelevanten Urkunden, die vom Notar errichtet werden oder von einem Gericht aufbewahrt werden. Das Register wird in jedem Sterbefall von Amts wegen auf vorhandene Testamente und andere erbfolgerelevante Urkunden geprüft. Die Bundesnotarkammer informiert daraufhin das zuständige Nachlassgericht, ob und welche Verfügungen von Todes wegen zu beachten sind.

Empfehlung 3: Damit das handschriftliche Testament im Fall des Ablebens gefunden wird, sollte es im Original beim Amtsgericht hinterlegt werden. Es wird dann automatisch in das zentrale Notariatsregister aufgenommen. Ratsam ist auch, sich vom handschriftlichen Testament eine Kopie für die persönlichen Unterlagen anzufertigen. So kann man jederzeit nachlesen und überprüfen, ob der "letzte Wille" noch mit dem Inhalt des Testaments übereinstimmt.


Soweit ein paar grundsätzliche Dinge zum Errichten eines Testaments. In der zweiten Folge des Beitrags wird es um Fragen gehen, die besonders für sehbehinderte und blinde Menschen interessant sind.

Christian Seuß
Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"  


Es gibt viele Informationsbroschüren zur Vertiefung, zum Beispiel:

Prof. Dr. Ludwig Kroiß: Vorsorge für den Erbfall durch Testament, Erbvertrag und Schenkung,
hrsg. vom Bayerischen Staatsministerium der Justiz
Verlag C.H. Beck, Preis: 5,50 Euro
Als PDF im Internet zu finden unter www.justiz.bayern.de
(Tipp: Titel des Werks in eine Suchmaschine eingeben).


Dazu ein Bild: Auf einem weißen Blatt Papier stehen in Handschrift geschrieben die Worte "Mein letzter Wille". Sie sind unterstrichen, darunter liegt ein Füller.



Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH wird vom DBSV und anderen Partnern unterhalten.

Die Beratung wird in der Regel von behinderten Juristen durchgeführt und ist für Mitglieder der DBSV-Landesvereine kostenfrei.

Geschäftsstelle Marburg
    Tel.: 0 64 21 / 9 48 44-90 oder -91
Niederlassung Berlin
    Tel.: 0 30 / 91 20 30 91
E-Mail: kontakt@rbm-rechtsberatung.de
www.rbm-rechtsberatung.de

Medien:

Bücher

Mit Wagemut und Wissensdurst

Ein Buchtipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Felicitas von Aretin studierte Geschichte und Kunstgeschichte und arbeitete als Journalistin unter anderem für die FAZ und die Welt. In diesem Buch stellt sie die Lebensläufe der ersten Frauen vor, die an den Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz studierten und als Akademikerinnen arbeiteten. Porträtiert werden 21 Frauen, die als Architektin, Zoologin, Pfarrerin, Mathematikerin, Physikerin oder Unternehmerin wegweisend wurden für folgende Frauengenerationen. Sie brachen mit viel Willens- und Tatkraft in Männerdomänen ein, gründeten Frauenorganisationen und Unternehmerinnenverbände.

Ein gut recherchiertes Sachbuch, das nebenbei Einblicke in die Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts vermittelt.

Felicitas von Aretin: Mit Wagemut und Wissensdurst
1 DAISY-CD (6 : 32 Stunden)
Sprecherin: Sarah Giese

Das kleine Buch von der Seele

Ein Buchtipp von Barbara Brusius, Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge


Was ist die Seele? Ist sie einfach nur ein altertümliches Wort für unser Gehirn oder doch mehr  –  so etwas wie das Wesen des Menschen? Und was geschieht, wenn die Seele aus dem Gleichgewicht gerät?

Der Schweizer Professor für Psychiatrie Achim Haug nähert sich unserem verborgenen, unsichtbaren Organ und bietet einen vertieften Einblick in sein Fachgebiet, die Psychiatrie und Psychotherapie. Er erklärt humorvoll die häufigsten psychischen Störungen, ihre Therapiemöglichkeiten und Heilungschancen und tritt Vorurteilen entgegen. Denn irgendwann im Leben erkrankt nahezu die Hälfte aller Menschen an einer psychiatrischen Erkrankung.

Achim Haug: Das kleine Buch von der Seele.
Ein Reiseführer durch unsere Psyche und ihre Erkrankungen
DAISY-CD (5 : 46 Stunden)
Sprecherin: Martina Schlegl

Meine Mutter, ihre Katze und der Staubsauger

Ein Buchtipp von Gabi Schulze, Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)


Wladimir Kaminer muss sich nichts ausdenken. Die schönsten Geschichten schreibt immer noch das Leben. Zu Kaminers Leben gehören seine Mutter, ihre Katze Wassilissa, die Schildkröte Lena, der sprechende Staubsauger Wasja und ihre Freundinnen: die Reise-Oma, die Musik-Oma und die Kommunisten-Oma. Liebevoll und mit viel Humor schildert der Autor das teilweise kuriose Familienleben seiner Mutter. Mit ihren 84 Jahren ist ihr die Neugier auf das Leben noch nicht abhandengekommen. Der Autor folgt mit verschmitztem Blick ihren eigenwilligen Unternehmungen, sei es beim Reisen, beim Englischlernen an der Volkshochschule oder den Ausflügen ins Schwimmbad. In den Geschichten vermittelt er auch geschickt seine eigene humorvolle Weltanschauung und seine Betrachtungsweisen zur Politik in Russland, den Russen im Allgemeinen und den allzu menschlichen Schwächen eines jeden. Ein kurzweiliges Lesevergnügen für lange Winterabende!

Wladimir Kaminer: Meine Mutter, ihre Katze und der Staubsauger
Kurzschrift, 2 Bände
Preis: 24 Euro

Ausleihe und Verkauf bei der
DZB
Tel.: 03 41 /71 13-113 bzw. -119
E-Mail: bibliothek@dzb.de

Hörfilm

Grüner wird's nicht

Schorsch ist Gärtner in einer bayerischen Kleinstadt und schuftet täglich in seinem Betrieb, der kurz vor der Pleite steht. Er redet nicht gern und auch nicht viel. Hat er nie. Die Ehe mit seiner Frau ist längst entzaubert, und zu allem Überfluss möchte seine Tochter jetzt auch noch an die Kunstakademie.

"Ein solcher Schmarrn!", ist alles, was Schorsch dazu einfällt. Nur über den Wolken, in seinem klapprigen Propeller-Flugzeug, einer alten Kiebitz, fühlt er sich frei.

Doch dann missfällt dem Chef des lokalen Golfplatzes, den Schorsch angelegt hat, der Grünton des Rasens und Schorsch bleibt auf seiner Rechnung sitzen. Als der Gerichtsvollzieher kurz darauf sein geliebtes Flugzeug pfänden will, setzt sich Schorsch in die Kiebitz, packt den Steuerknüppel und fliegt davon  –  ohne zu wissen, wohin.

Es beginnt eine Reise, die ihn an ungekannte Orte führt, voller skurriler und besonderer Begegnungen. Und mit jedem Start und jeder Landung öffnet der Gärtner langsam sein Herz wieder für das, was man eine Ahnung von Glück nennt.

Grüner wird's nicht, sagte der Gärtner und flog davon
Komödie, Deutschland 2018
Regie: Florian Gallenberger
Drehbuch: Gernot Gricksch
Audiodeskription: Soundgarden
Mit Elmar Wepper, Emma Bading, Monika Baumgartner
Als DVD und Blu-ray erhältlich

Anzeigen:

Hinweis

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

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Bildschirmlesegerät Acrobat LCD (Monitor plus Kamera) für sehbehinderte Menschen zum Lesen, Schreiben und zur Selbstansicht.

E-Mail an monika.richter.bln@web.de

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Gewerbliche Anzeigen

Schottland-für-Alle

Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste


Es ist Frühling  –  haben Sie sich schon Gedanken über Ihre Ferien gemacht? Auch in diesem Jahr haben wir neben den schon bekannten Reisezielen einige neue Reisen im Programm. Ob Benelux, Wien-Budapest, Südtirol und die Schweiz im Sommer, oder Lanzarote, Malta, Australien und Neuseeland im Herbst  –  bestimmt ist auch für Sie das passende Reiseziel dabei.

Sollten Sie aber einen Reisewunsch ganz woanders hin haben  –  lassen Sie es uns wissen, gerne planen wir gemeinsam mit Ihnen Ihre ganz persönliche Wunschreise. Eine Übersicht aller Reisen finden Sie auf der Homepage www.schottland-fuer-alle.com

Gerne stehen wir für weitere Infos per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com oder unter
Tel.: 02 11 / 43 69 13 28 bzw. 00 44 / 1863 / 76 60 10

zur Verfügung.

Deutsches Katholisches Blindenwerk

  • Insel Usedom  –  Seebad Heringsdorf
    Ferienwohnanlage Villa Stella Maris für blinde und stark sehbehinderte Gäste. Die Appartements sind blindengerecht eingerichtet und verfügen über Bad, Küche inklusive Geschirrspüler, Fernseher und Telefon.
  • Schenna  –  Urlaub in Südtirol
    Unsere Ferienwohnung, eingebettet zwischen Obstwiesen und Weinbergen mit Panoramablick auf die wunderbare Alpenkulisse. Die Ferienwohnung ist modern ausgestattet und bietet Platz für vier Personen in zwei Doppelzimmern. Wohnzimmer, TV, komplett ausgestattete Küche mit Geschirrspüler, Waschmaschine und Trockner sowie zwei Balkone sind vorhanden.

Weitere Informationen über einen Urlaub an der See oder in Südtirol:

Deutsches Kath. Blindenwerk e.V.
Tel.: 02 28 / 5 59 49 10
E-Mail: info@dkbw-bonn.de
www.blindenwerk.de

Com-M Communication + Marketing

Com-M: Unsere Produkte in Kürze

  • Mobiltelefone mit richtigen Tasten, Sprachein- und -ausgabe
  • Ammec, der sprechende Festplattenrecorder nimmt alle Ihre Wunschsendungen von Funk und Fernsehen auf, voll sprachgeführt
  • Neu: Der Victor Reader Trek: DAISY-Spieler und Fußgänger-Navi für die Westentasche
  • Victor Reader Stratus DAISY-CD-Spieler mit 4 oder 12 Tasten
  • Gaudio-Book PC und 40-stellige Braillezeile in superleichtem Gehäuse
  • Braillezeilen verschiedener Hersteller
  • Schulungen in Windows 10, JAWS, NVDA, MS Office

Wichtig: Bei uns verlässt kein Produkt das Haus ohne blindengerechtes Handbuch!

Com-M Communication + Marketing
Sonnenweg 4, 79737 Herrischried
Tel.: 0 77 64 / 9 33 37 00
Homepage: www.com-m.de

IPD

IPD hat für Sie die 2019er Softwareversionen getestet!


Zeitgleich zum Start von Office 2019 hat Freedom Scientific auch seine Screenreader aktualisiert. JAWS, Zoomtext und Fusion sind entsprechend in der Version 2019 erhältlich.

Für Office 2016 oder höher wurde die Reaktionsgeschwindigkeit verbessert, was in großen Dokumenten, in Excel-Tabellen oder umfangreichen Outlook-Ordnern deutlich spürbar ist.

Darüber hinaus wurde die Unterstützung bei der Rechtschreibung und Grammatikprüfung erweitert, sodass Sie unmittelbar signalisiert bekommen, wenn Sie ein Wort falsch schreiben und so den Fehler sofort verbessern können.

Auch werden Ihnen jetzt Änderungen durch die Autokorrektur angesagt, sodass die Funktion jetzt auch für Sehgeschädigte nutzbar ist.

Des Weiteren ist jetzt die Unterstützung der neuen Skype-App gewährleistet, sodass Sie wieder mit Skype optimal kommunizieren können.

Interessiert?  –  Sprechen Sie uns an!
Tel.: 05 11 / 9 36 30 90
E-Mail: post@ipd.gmbh
Web: www.ipd.gmbh

AASB Maria Seidling

Individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln seit über 30 Jahren.


  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: DAISY-Player, TextToMP3, Editor
        ab 2142,00 Euro
  • Spracheingabe Dragon Naturally Speaking
    Skripte für JAWS, Office und Lesephon®, jetzt mit Echo-Funktion, 2 Tage Schulung
        Preis auf Anfrage
  • Alva Braillezeilen, 40/80 Module
    auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Screenreader JAWS mit Stimme Eloquence/Anna
    ab 1679,34 Euro
    Schülerpreis auf Anfrage
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Präqualifiziert für die Produktgruppe 07. Zertifizierter Fachhändler für Dragon Naturally Speaking speziell für Blinde. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Wieder im Sortiment

  • Sprechendes Innen- und Außenthermometer mit zwei Displays
    Per Knopfdruck wird die Innen- und Außentemperatur angesagt. Auch die Minimal- und Maximaltemperaturen eines Tages sind abrufbar.
    • Lautsprecher mit zwei Lautstärkestufen
    • Zweiteiliges LCD-Display mit vier verschiedenen Anzeigemöglichkeiten
    • 13 mm große Digitalanzeige
    • Wecken mit Temperaturansage
    • stündliche Temperaturansage zwischen 7.00 und 21.00 Uhr (zuschaltbar)
    • Warnung bei Temperaturen ab 38 ºC oder unter dem Gefrierpunkt
    • Außenmessfühler kabelgebunden (3 m)
    • Maße: 15 * 8,5 * 2 cm
    • Gehäusefarbe: weiß

    Bestell-Nr.: M256  –  Preis: 23,90 Euro


Empfehlungen aus dem Sortiment

  • Großer taktiler Kurzzeitmesser
    Der magnetische Kurzzeitmesser ist ein echter Hingucker in Ihrer Küche. Die großen und weißen Ziffern sowie ein roter Zeiger bieten einen guten Kontrast zwischen dem schwarzen und flachen Gehäuse. Auf der Oberfläche finden sich tastbare Markierungen im Abstand von fünf Minuten. Ein Signalton ertönt nach Ablauf der Zeit.
    • Laufzeit bis 60 Minuten
    • Durchmesser: 19 cm

    Bestell-Nr.: U325  –  Preis: 39,90 Euro

  • Gliedermaßstab Holz, 2 m Länge
    Auf dem Gliedermaßstab ist eine Folie mit tastbaren Markierungen im Zentimeterabstand aufgebracht.
        Bestell-Nr.: M109  –  Preis: 19,90 Euro

Gern können Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Brailleschrift oder auf DAISY-CD kostenfrei anfordern. Wir würden uns über einen Besuch in unserem Onlineshop freuen. Diesen erreichen Sie unter: www.lhz-dresden.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

AURA Hotel Saulgrub

Urlaub  –  Seminare  –  Reha

Ihr "Rundum-Verwöhn-Hotel" in den Ammergauer Alpen. Bei uns fühlen sich blinde, sehbehinderte und sehende Gäste wohl. Wir bieten Ihnen ein gepflegtes Ambiente ohne Barrieren zum Urlauben, Tagen und Kuren.


AURA Hotel Saulgrub
Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub gGmbH
Alte Römerstraße 41-43, 82442 Saulgrub/Obb.
Telefon: 0 88 45 / 99-0
Telefax: 0 88 45 / 99-121
info@aura-hotel.de


"Ankommen  –  daheim sein!"
Besuchen Sie uns auch unter www.aura-hotel.de

SightCity Frankfurt

8.-10. Mai 2019
SHERATON Frankfurt Airport Hotel
8. + 9. Mai 10 bis 18 Uhr, 10. Mai 10 bis 16 Uhr


Die weltweit führende Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel

  • Freier Eintritt
  • Abholservice für sehgeschädigte Besucher vom Messebahnhof
  • Persönliche Messeguides
  • Hersteller präsentieren Neuheiten und Bewährtes auf zwei Ebenen

Hochklassiges Vortragsprogramm

  • Medizinische Fachvorträge, Fortbildungen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen
  • Weiterbildungen für Ärzte und Fachberufe
  • Beratung durch Selbsthilfegruppen und Institutionen
  • BBWs und BFWs informieren über Arbeit, Ausbildung und Beruf

Veranstaltungsort:
Sheraton Frankfurt Airport Hotel
Hugo-Eckener-Ring 15, 60549 Frankfurt am Main

Kontakt:
SightCity GmbH, c/o Metec AG
Hasenbergstrasse 31, 70178 Stuttgart
Telefon: 07 11 / 6 66 03 18
Fax: 07 11 / 6 66 03 33
E-Mail: info@sightcity.net
www.sightcity.net


Motivbeschreibung: Drei schwarz-weiße Fotos zeigen Eindrücke von der SightCity




Rückseite

17. Deutscher Hörfilmpreis
19. März 2019
Berlin


Der DBSV verleiht seit 2002 den Deutschen Hörfilmpreis. Ausgezeichnet werden herausragende Produktionen mit Audiodeskription und Projekte, die das Hörfilmangebot verbessern.

Die Aktion Mensch fördert den Deutschen Hörfilmpreis seit 2002. Hauptsponsoren sind Pfizer Deutschland und Novartis Pharma GmbH. Weitere Sponsoren und Partner sind die Blindenstiftung Deutschland, Optimahl und PR Sugar.