Sehbehindertengerecht Reisen mit anders-sehn
Joachim Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen
DHV – Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Help Tech – das Vertriebsnetz von Handy Tech
15 Jahre Deutscher Hörfilmpreis
Die Nominierungen für den 15. Deutschen Hörfilmpreis
Kurzinfo: Bonus auf DBSV-Inform
Erhöhung des Blindengeldes in Niedersachsen und weitere Änderungen in anderen Bundesländern
Bundesregierung veröffentlicht Teilhabebericht
Am Start: Schlichtungsstelle nach BGG
Beratungsstellen für Opfer aus Behinderteneinrichtungen
Partizipationsfonds stärkt Teilhabe
Zweite Fachtagung "Sehen im Alter"
DBSV-Karte: Rabatt auf Sehhilfen
"Dornröschen" – Neues Tast- und Aktionsbuch für Kinder
Sichtweisen – Das Magazin zum Hören, Fühlen und Sehen
DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis
Altes abschütteln und Neues wagen
Kurzinfo: Der Arbeitskreis "Inklusives Design"
Ein Blick in die "Sichtweisen"
Der neue Internetauftritt des DBSV
Städtetour Bremen und Bremerhaven
Freizeitseminar für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen
Begegnungsseminar für hörsehbehinderte Menschen
Bittstellerin trifft auf Kostenträger
Lösung des Januar/Februar-Rätsels
Kurzinfo: Forum – im direkten Austausch
Projekt zur Integration von Langzeitarbeitslosen gestartet
Projekt "iBoB" widmet sich beruflicher Weiterbildung
Barrierefreiheit in Gebäuden: Schulungen in Niedersachsen
Mobile Augenarztpraxis in Südbaden
Sachsen-Anhalt: Wolfgang Bahn in Ruhestand gegangen
AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren
Kurzinfo: Zeitungen lokal hören
Deutsches Katholisches Blindenwerk e.V.
Braunschweiger BlindenHilfsmittelVersand
Neu bei IPD: MyReader und MyEye von OrCam
Landeshilfsmittelzentrum Dresden
Nikolauspflege – Den Menschen sehen
Titelbild:
Das Titelblatt ist intensiv-blau. Darauf prangt,
über drei Zeilen verteilt, in großer, weißer Schrift der
Titel "Sichtweisen" – die Buchstaben sind fragmentiert
dargestellt. Links unten befindet sich ein Schwarz-Weiß-Foto: Ein
Mann und eine Frau tauschen sich über vor ihnen ausgebreitete
Layout-Entwürfe aus.
Mehr über das Projekt "Inklusives
Design" lesen Sie im "Thema: Inklusives Design".
"Sichtweisen" – Das Magazin des Deutschen Blinden- und
Sehbehindertenverbandes (DBSV),
vormals "Gegenwart",
71. Jahrgang
ISSN: 2511-7017
Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Redaktion:
Irene Klein (V.i.S.d.P.), Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail:
sichtweisen@dbsv.org
Die "Sichtweisen" erscheinen zehnmal im Jahr (Januar/Februar und Juli/August als Doppelnummer) in Print, Brailleschrift und als Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.
Jahresbezugspreis für Print und Braille:
38,50 Euro
für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.
DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail:
p.wolff@dbsv.org
Kündigung des Abonnements bis Ende September für das Folgejahr.
Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail:
s.richter@dbsv.org
Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen: 10 Euro, je weitere 50
Zeichen: 5 Euro.
Mediadaten für gewerbliche Anzeigenkunden auf Anfrage.
Produktion:
Print: DCM Druck Center Meckenheim GmbH, mit freundlicher
Unterstützung
Braille: Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
DAISY: DZB und Berola-Film GmbH
Premiere für die "Sichtweisen"! Mit dem neuen Namen seines Verbandsmagazins möchte der DBSV ein Zeichen setzen – für Offenheit und Vielfalt. Blinde und sehbehinderte Menschen haben einen anderen Blick auf die Welt als sehende Menschen. Unterschiede in der Wahrnehmung führen zu unterschiedlichen Sichtweisen. Das machen die "Sichtweisen" deutlich.
Interessant ist das nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Außenwelt. So hat sich der DBSV entschieden, der Printausgabe seines Magazins ein ganz neues Aussehen zu geben. Um in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden, muss nicht zuletzt die Verpackung stimmen. Farbenfroh, großzügig und selbstbewusst liegen die "Sichtweisen" nun vor Ihnen. Für die Braille-Leser und DAISY-Hörer werden sie in dieser Ausgabe ausführlich beschrieben.
Das neue Layout ist im Rahmen des Projekts "Inklusives Design" entstanden, das Thema dieser Premierennummer ist. Der DBSV hat Designer, Experten für Barrierefreiheit und Vertreter verschiedener Augenerkrankungen zusammengebracht, um Empfehlungen für die sehbehindertengerechte Gestaltung von Print- und Webprodukten zu entwickeln. Dass gute Lesbarkeit und Ästhetik sich nicht ausschließen, zeigen nun die "Sichtweisen" und die neue DBSV-Webseite als Anwendungsbeispiele.
Zum Selbstverständnis der "Sichtweisen", ebenso wie vorher der "Gegenwart", gehört es, Menschen mit Seheinschränkung zu Wort kommen zu lassen. In dieser Ausgabe spricht Jennifer Sonntag sicher vielen Lesern aus der Seele, wenn sie von ihren demütigenden Erfahrungen bei der Beantragung von Hilfsmitteln berichtet. Selbstbestimmung und Teilhabe bleiben oft bei ahnungslosen Sachbearbeitern stecken. Ihre Begeisterung für die inklusive Gesellschaft will sich Jennifer Sonntag dennoch nicht nehmen lassen.
Man muss die Gesellschaft immer wieder herausfordern. Davon ist auch Mirko Melz überzeugt. Er wollte sich bei der Freiwilligen Feuerwehr engagieren. Geht das – ein sehbehinderter Feuerwehrmann? Ja, wenn man nach Möglichkeiten sucht, geht das. Selbst bei der Feuerwehr kommt es nicht bei allen Aufgaben auf die hundertprozentige Sehkraft an. So rückt Mirko Melz regelmäßig im Schlauchtrupp oder als Melder aus.
Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen – ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!
Irene Klein
Redaktion "Sichtweisen"
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Der kleine, kluge EinkaufsFuchs liest mit klarer Stimme die Informationen auf Strichcodes von Handelswaren im Supermarkt und auf Büchern beim Buchhändler oder in Ihrem Regal.
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Die Anzeige in der Schwarzschriftausgabe besteht aus vier gleich großen Quadraten. Drei Quadrate sind Fotos. Sie zeigen vor einem grauen Hintergrund das Gesicht einer jungen Frau, die ihre langen braunen Haare zu einem Zopf geflochten hat. Die Frau wirkt sehr sympathisch. Auf jedem Foto zeigt sie einen anderen Gesichtsausdruck – mal mit offenen Augen lächelnd, mal mit geschlossenen Augen und lächelnd. Im vierten Quadrat steht: Matilda Jäger, 37 Jahre. Früher Zahntechnikerin. Heute in der Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement.
Neben dem Anzeigentext steht ein QR-Code, der den Inhalt der Anzeige enthält und auf die Schnuppertage im BFW Würzburg verweist.
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Sind Sie blind ohne jede Lichtwahrnehmung? Haben Sie Schwierigkeiten, nachts zu schlafen? Haben Sie manchmal das Gefühl, Ihre Tage und Nächte sind auf den Kopf gestellt?
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Horb a. N. 0 74 51 / 55
46-0
www.handytech.de
In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an" – "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.
RTB GmbH & CO. KG
Tel.: 00 49 (0) 52 52 97 06-0
www.rtb-bl.de
Sehbehindertengerecht und für Sehende attraktiv – passt das zusammen? Diese Frage stand am Anfang des Projekts "Inklusives Design". Der DBSV hat Designer, Experten für Barrierefreiheit und Vertreter verschiedener Augenerkrankungen zusammengebracht, um Kriterien für die inklusive Gestaltung von Print- und Webprodukten zu entwickeln. Die Federführung hatte Florian Adler, Inhaber des Designbüros adlerschmidt und Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin, der auf anderthalb Jahre Projektarbeit zurückblickt.
Interview: Irene Klein
Herr Professor Adler, das Projekt "Inklusives Design" befindet sich auf der Zielgeraden. Wir haben einen Probelauf der "Sichtweisen" im neuen Layout gemacht, so dass wir im März mit der neuen Ausgabe starten können. Was für Gefühle schwingen bei Ihnen mit, wenn Sie auf diese so genannte Nullnummer schauen?
Wie nach jeder längeren Reise empfinde ich Freude und auch ein wenig Stolz, dass wir, also meine Kollegen und ich, diesen Weg gemeinsam mit dem DBSV zu einem Abschluss gebracht haben – mit einem Ergebnis, das sich, wie ich finde, buchstäblich sehen lassen kann.
Bei diesem Projekt ging es um mehr, als der "Gegenwart" und der Webseite des DBSV ein neues Aussehen zu geben. Wir wollten beweisen, dass sehbehindertengerechte Layouts ästhetisch sein können. Ist das gelungen?
Der Begriff "ästhetisch" wird meist als Synonym für schön oder geschmackvoll verwendet, was in unserem Fall eigentlich gar nicht gemeint ist. Ich verstehe Design als Disziplin, die uns dabei hilft, uns in der Welt zurechtzufinden. Wir wollen Texte lesen, Stadtpläne verstehen, unser Smartphone bedienen können. In diesem Sinne sollte gutes Design Barrieren abbauen und die Zugänglichkeit für möglichst viele gewährleisten. Ästhetik entscheidet darüber, wie wir unsere Welt und die darin wahrgenommenen Objekte empfinden, wie wir sie bewerten. Wir wollen Lust verspüren, ein Magazin zu lesen, Freude empfinden an spannenden Layouts und Farbkompositionen oder gelungener Typografie. Gute Gestaltung macht Medien attraktiv und lädt zum Lesen ein. Diesen Aspekt in die Kommunikation des DBSV einzubringen und damit auch Sehende für die Themen des Verbandes zu interessieren, also Inklusion in beide Richtungen zu schaffen, das war unser Anspruch. Ob wir den erfüllt haben, mögen jetzt die Leser und Nutzer entscheiden.
Die Ergebnisse unseres Projekts werden sich auf der Web-Plattform "leserlich" wiederfinden, die in der zweiten Aprilhälfte an den Start gehen wird. Dort werden die Empfehlungen für inklusives Kommunikationsdesign zusammengefasst. Können Sie einen Einblick geben, um welche Aspekte es dabei geht?
Im Wesentlichen geht es um das Lesen, also um die mikrotypografische Beschaffenheit von Buchstaben und Schriften sowie um die makrotypografische Gestaltung und Anordnung von Texten, um Farben, Kontraste, Bilder und um die Beschaffenheit von Oberflächen, Materialien und Medien. Für all diese Aspekte gibt es Faktoren, die die Wahrnehmbarkeit, Unterscheidbarkeit, Erkennbarkeit und Verständlichkeit beeinflussen. Damit ist auch ein entscheidender Schritt hinsichtlich der Ästhetik vollzogen, denn ein am Gebrauch orientiertes funktionales Design hat auch eine ästhetische Qualität. Das ist wie in der Natur: Schönheit ist ja immer auch ein funktionales Versprechen auf gesunde Nachkommen.
Wir wollen mit der Web-Plattform erreichen, dass Designer unsere Empfehlungen wahrnehmen und berücksichtigen. Was können Sie hierfür tun?
Für mich ist der erste Schritt, dass wir barrierefreie Gestaltung dem stigmatisierenden Image von therapeutischen Hilfsmitteln entziehen. Daher orientieren wir uns an dem Konzept "Ein Design für alle". Die meisten unserer Empfehlungen beziehen sich keineswegs nur auf Anforderungen von sehbehinderten Menschen, sondern bedeuten eine Verbesserung von Leserlichkeit und Lesbarkeit für alle Nutzer. Sie sind zu großen Teilen bereits in der DIN 1450 zu finden, allerdings fühlen sich Designer davon wenig angesprochen. Normen sind recht unzugänglich geschrieben und gestaltet. Viele Kollegen fürchten sie geradezu als Kreativitätskiller. Auf unserer Online-Plattform bündeln wir die gesammelten Informationen, erläutern Hintergründe in einzelnen Kapiteln und fassen unsere Handlungsempfehlungen in Stichpunkten für Schnellleser zusammen. Außerdem wollen wir zwei praktische Tools anbieten: einen Farbkontrastrechner, der für Monitor- und Printanwendungen die notwendigen Mindestkontraste berechnet, und einen Schriftgrößenrechner, der für unterschiedliche Medien, Sehstärken und Betrachterabstände die notwendigen Größen berechnet. Das ist, soweit ich weiß, in dieser Form einmalig.
Sie sind in der Designerwelt gut vernetzt. Ihr Büro hat hohes Ansehen und Sie sind als Professor an der HTW in Berlin tätig. In welchen Netzwerken sind Sie unterwegs, um die Plattform in der Fachwelt bekannt zu machen?
Da ist zum einen die Hochschule, in der sich Studierende und Kollegen mit ähnlichen Fragen befassen, da sind Berufsverbände, aber auch viele Kollegen, die sich auf Tagungen und Symposien treffen und die ich hoffe mit diesem Projekt erreichen zu können.
Über die DIN 1450 zur Leserlichkeit von Schriften haben Sie und der DBSV sich zusammengefunden. Sowohl Sie als auch die Experten des DBSV haben daran mitgewirkt. Was hat Sie bewogen, sich für unser Designprojekt zur Verfügung zu stellen? Und was versprechen Sie sich über das Projektende hinaus von diesem Thema?
In rund 30 Berufsjahren habe ich mich mit visueller Kommunikation befasst. Es ging immer und vor allem um das Sehen. Dabei ist mir bewusst geworden, wie sehr Form und Inhalt sich gegenseitig bedingen und in unserer Wahrnehmung eine untrennbare Einheit bilden. Wie sich Wahrnehmung verändert, wenn ein zentraler Sinn eingeschränkt ist oder überhaupt nicht mehr zur Verfügung steht, und welche Möglichkeiten der Kompensation es gibt, das hat mich fasziniert und darüber wollte ich mehr erfahren. Darüber hinaus hat das Thema Inklusion ohnehin eine hohe gesellschaftliche Relevanz. Es wird das Design zunehmend prägen. Dazu wollen wir gerne einen Beitrag leisten.
Die Zusammenarbeit mit betroffenen Menschen hat bei unserem Projekt eine große Rolle gespielt. Wir hatten eine so genannte Fokusgruppe mit fünf Vertreterinnen der fünf großen Augenerkrankungen, außerdem einen Arbeitskreis mit Experten aus den verschiedenen DBSV-Gremien. Was haben Sie von diesen Menschen gelernt?
Zum Selbstverständnis des DBSV gehört das Prinzip "Nichts über uns ohne uns". Dementsprechend waren die Vermittlung der unterschiedlichen Symptome der Augenerkrankungen, aber auch der Umgang mit der Einschränkung und vor allem die persönlichen Erfahrungen der Betroffenen unverzichtbar. Es war ein großer Gewinn, mit wie viel Interesse, Sachverstand, aber auch Freude und Witz die Teilnehmer mit uns gearbeitet haben. Dieser Erkenntnisgewinn und die Sensibilisierung aus diesem Projekt helfen uns ungemein, die eigene Arbeit und Empathiefähigkeit, die im Design konstitutiv ist, weiterzuentwickeln.
Im ersten Schritt des Projekts haben Sie eine umfangreiche Literaturrecherche gemacht, um zusammenzutragen, was über sehbehindertengerechtes Design bekannt ist. Wie bewerten Sie diesen Wissensstand? Und was leistet der DBSV mit seiner Plattform, was darüber hinausgeht?
In der Leseforschung sind noch einige Fragen offen. Manches typografische Wissen ist Hunderte von Jahren alt, Teile der Leseforschung stammen noch aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Bisher haben Typografen und Wissenschaftler nur selten zusammengearbeitet. Das merkt man der Forschung an. Die alte Streitfrage zum Beispiel, ob Schriften mit oder ohne Serifen besser lesbar sind, ist weiterhin unentschieden. Andererseits ist inzwischen viel Know-how vorhanden. Die Kollegen haben ihr Wissen in die Fachliteratur und die verschiedenen Normen eingebracht. Was wir machen, ist, dieses Wissen nun zusammenzuführen und verständlich aufzubereiten, damit Designer und Mediengestalter es kompakt abrufen können. Wir trennen ausdrücklich nicht zwischen barrierefreier und nicht barrierefreier Gestaltung, weil die Übergänge ohnehin fließend sind. Dadurch wollen wir den inklusiven Anspruch stärken.
Wenn wir zurückschauen auf die letzten anderthalb Jahre, auf die fünf großen Workshops während des Projekts und auf ganz viele kleinere Besprechungen in unterschiedlichen Besetzungen: Was wird Ihnen dann in Erinnerung bleiben? Oder etwas zugespitzt gefragt: Was hat Sie überrascht, was hat Sie geärgert, was hat Sie glücklich gemacht?
Überrascht hat mich das hohe Maß an Offenheit, an Interesse, an Respekt und vor allem die Fröhlichkeit im gemeinsamen Umgang. Wir haben in diesem Projekt viel gelacht. Geärgert haben mich meine gelegentlichen Zweifel, ob wir dieses Projekt jemals zu einem Ende bringen werden. Und beglückt haben mich die vielen persönlichen Begegnungen, aber auch das Vertrauen und der Mut des DBSV, sich am Ende auch für einige unkonventionelle Entwurfselemente zu entscheiden.
Dazu ein Bild: Prof. Florian Adler, im Sakko mit T-Shirt darunter, trägt eine Brille mit runden Gläsern und einen Dreitagebart.
Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.
Mehr über das von der Aktion Mensch geförderte Projekt "Inklusives Design" erfahren Sie im Schwerpunkt "Thema: Inklusives Design".
Im geschichtsträchtigen Berliner Kino International wird es am 21. März festlich: Der Deutsche Hörfilmpreis feiert seinen 15. Geburtstag. Mit prominenten Wegbegleitern aus Film, Fernsehen und Politik wird bei der Gala an die Anfänge erinnert.
Von Claudia Schaffer
2002 verlieh der DBSV erstmals den Deutschen Hörfilmpreis an herausragende Produktionen mit Audiodeskription (AD) und an Projekte, die das Hörfilmangebot verbessern. Schaut man auf die letzten 15 Jahre zurück, gibt es Grund zum Feiern: So wurde das Filmförderungsgesetz hinsichtlich der Vorgaben für Barrierefreiheit verbessert und die öffentlich-rechtlichen Sender haben ihr Programm mit AD in den letzten Jahren stark ausgebaut. Der Deutsche Hörfilmpreis hat mit seiner öffentlichkeitswirksamen Verleihung seinen Anteil an diesen Erfolgen.
Aber noch sind nicht alle Ziele erreicht. Viele Filme werden noch immer ohne Audiodeskription produziert, das private Fernsehen verschließt sich der Thematik völlig. Und auch wenn für Filme eine AD erstellt wurde, sind diese im Kino häufig nicht barrierefrei zugänglich und ein Großteil der barrierefreien Filmfassungen findet nicht den Weg auf eine DVD oder auf Video-On-Demand-Angebote.
Die Gala zur Verleihung des 15. Deutschen Hörfilmpreises wird Steven Gätjen moderieren. Mit seiner Filmsendung "Gätjens großes Kino" im ZDF und als ProSieben-Reporter bei der Oscar-Verleihung hat sich der Moderator einen Namen als Filmexperte gemacht. Musikalisch wird das Duo BOY mit der Züricher Sängerin Valeska Steiner und der Hamburger Musikerin Sonja Glass den Abend gestalten.
Unter dem Vorsitz des blinden Musik-Kabarettisten Dr. Dietrich Plückhahn stellt sich die Jury des Deutschen Hörfilmpreises jedes Jahr der Herausforderung, die besten Audiodeskriptionen auszuwählen. Besetzt ist die zehnköpfige Jury unter anderem mit Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth und den Schauspielern Brigitte Grothum, Jeanette Hain und Roman Knika. Neu dabei sind die Regisseurin und Schauspielerin Feo Aladag und die Produzentin Alice Brauner.
Alle Hörfilmfans können aus den zwölf nominierten Beiträgen für den 15. Deutschen Hörfilmpreis ihren Favoriten wählen. Bis zum 15. März können sie ihre Stimme der Kino- oder TV-Produktion geben, die sich ihnen über die Audiodeskription am besten erschließt. Der Sieger des Publikumspreises wird bei der Preisverleihung am 21. März in Berlin verkündet.
Auf der aktuellen Ausgabe von DBSV-Inform sind Ausschnitte aus allen nominierten Filmen zu hören. Ihr Votum können Sie auf verschiedenen Wegen abgeben: über ein Formular auf der Webseite www.deutscher-hoerfilmpreis.de/publikumspreis, per E-Mail an info@deutscher-hoerfilmpreis.de oder per Postkarte an den DBSV, Rungestr.19, 10179 Berlin – jeweils mit dem Kennwort "Publikumspreis" und der Nennung Ihres Favoriten. Unter allen Teilnehmenden wird eine Einladung zum 15. Deutschen Hörfilmpreis für zwei Personen verlost (inklusive Anreise mit der Deutschen Bahn, 2. Klasse, und einer Übernachtung).
Claudia Schaffer
Koordinatorin Deutscher
Hörfilmpreis
Dazu ein Bild: Mario Adorf, Schirmherr des Deutschen Hörfilmpreises von 2002 bis 2008, bei der Verleihung im Jahr 2004: Auf der Bühne spricht er in ein Mikrofon, auf dem Tisch vor ihm steht die Skulptur "Die Lauschende", neben ihm die Moderatorin.
Themen der Präsidiumssitzung vom 19. und 20. Januar 2017
Von Klaus Hahn
In seiner Januarsitzung schloss das DBSV-Präsidium seine Zwischenbilanz mit einem dritten Themenblock ab. In der gemeinsamen Beratungsrunde mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle ging es darum zu prüfen, wie weit das für diese Legislaturperiode vorgesehene Arbeitsprogramm umgesetzt ist. Auf der Agenda standen die folgenden Handlungsfelder:
Der Relaunch der "Gegenwart"/"Sichtweisen" ist abgeschlossen, das Ziel ist erfüllt. Hinzu kamen der Relaunch der DBSV-Webseite und die Erarbeitung eines neuen Leitbilds. Als Folge des Projekts "Inklusives Design" ist das Corporate Design des DBSV anzupassen, insbesondere im Bereich Schriften. Weiterhin greift das Präsidium die Anregung des Verwaltungsrats auf, eine Debatte über den Verbandsnamen des DBSV zu führen.
In der gesundheits- und behinderungspolitischen Arbeit ist der DBSV gut vorangekommen. Insgesamt haben sich die Erwartungen an das Bundesteilhabegesetz (BTHG) zwar nicht erfüllt. Der DBSV konnte aber massive Verschlechterungen für sehbehinderte Menschen abwenden. Mit seinem Einsatz hat der DBSV seine Handlungs- und Kampagnenfähigkeit bewiesen und sich fachliche Anerkennung erworben. Er hat ein Verbändebündnis geschnürt, das der Politik entgegengetreten ist. Dies ist eine gute Voraussetzung, um die angekündigten Folgegesetze positiv zu beeinflussen.
Dass der DBSV in der Politik gehört wird, zeigt auch die Novellierung des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) im vergangenen Jahr. Sie geht auf eine Initiative des DBSV zurück.
Zu den zahlreichen weiteren Initiativen gehört die Gründung eines Arbeitskreises "Gesundheitspolitik". Der Fachkräftemangel im Bereich "Lebenspraktische Fähigkeiten" (LPF) und "Orientierung und Mobilität" (O&M) ist ein Thema, dem sich das Präsidium in diesem Jahr stellen wird.
Die rechtliche Arbeit des DBSV hat durch die Wiederbesetzung des Rechtsreferats mit Christiane Möller zu ihrer früheren Qualität zurückgefunden. Nur so war es möglich, die umfangreichen Entwürfe für BTHG, BGG und weitere Gesetze auszuwerten, Stellungnahmen zu verfassen und zahlreiche politische Gespräche zu führen.
Für die Landesvereine und ihre Mitglieder ist die Arbeit der rbm weiterhin unverzichtbar. Da deren Geschäftstätigkeit auf das Sozialrecht beschränkt ist und die Gebührensätze hierfür sehr niedrig sind, bleibt das Problem der Refinanzierung. Die umfangreiche Beratungstätigkeit schlägt sich in einem Mitgliederzuwachs bei den Landesvereinen nieder. Aktuell ist es dem DBSV gelungen, die Trägerschaft für ein Projekt zur besseren Nutzung der Verbandsklage als Instrument zur Durchsetzung von Barrierefreiheit zu erhalten. Mit der Umsetzung ist die rbm beauftragt (vgl. "Gegenwart" 1-2/2017).
Klaus Hahn
Mitglied des
DBSV-Präsidiums
Niedersachsen hat zum 1. Januar 2017 das Landesblindengeld von 300 auf 375 Euro monatlich erhöht, unabhängig vom Alter des Empfängers. Heimbewohner erhalten 187,50 Euro. "Die erfolgte Blindengelderhöhung ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines angemessenen Nachteilsausgleichs in Niedersachsen", sagt Hans-Werner Lange, Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen (BVN).
Um die Weiterentwicklung des Landesblindengeldes hat der BVN nahezu drei Jahre gekämpft. "Die jetzige Erhöhung des Nachteilsausgleichs ist das Resultat einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den sozialpolitisch Verantwortlichen im Niedersächsischen Landtag und dem Sozialministerium", so Lange weiter. "Der BVN wird beim Thema Blindengeld auch in Zukunft nicht locker lassen."
Änderungen beim Blindengeld gab es auch in weiteren Bundesländern. Anlass ist hier das Inkrafttreten der Pflegereform mit der Umstellung von bisher drei Pflegestufen auf fünf Pflegegrade (vgl. "Gegenwart" 1-2/2017). Die Regelungen zur Anrechnung von Pflegeleistungen auf das Blindengeld hatten bei Redaktionsschluss neben Niedersachsen auch Bayern, Berlin, das Saarland, Sachsen und Thüringen in ihren Blindengeldgesetzen angepasst. Sachsen hat im Zuge dessen eine geringfügige Anhebung des Landesblindengeldes auf nunmehr 350 Euro monatlich vorgenommen.
"Im Sinne der blinden Menschen hoffen wir sehr, dass auch alle anderen Bundesländer ihre Blindengeldgesetze zeitnah anpassen", mahnt Renate Reymann, Präsidentin des DBSV. "Den bisher guten Beispielen folgend, muss das Ziel dabei mindestens sein, dass blinde Pflegebedürftige von den erhöhten Pflegeversicherungsleistungen vollständig profitieren und diese nicht über die Anrechnung auf das Landesblindengeld aufgezehrt werden."
Im Januar hat die Bundesregierung den zweiten Teilhabebericht über die Lebenslagen von Menschen mit Beeinträchtigungen vorgelegt. Für Verena Bentele, Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, ist das wesentliche Ergebnis, dass die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen immer noch in vielerlei Hinsicht eingeschränkt ist. Dabei sei häufig folgender Zusammenhang zu beobachten: Je schwerer die Beeinträchtigungen, desto geringer die Teilhabechancen.
Die Zahl der Menschen mit Beeinträchtigungen in Deutschland ist von 10,99 Millionen (2005) auf 12,77 Millionen (2013) gestiegen. Im Jahr 2015 wurden 91 Prozent der Kinder im Vorschulalter inklusiv betreut. Jedoch trennen sich ab dem Schulalter die Bildungswege von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung. Noch immer werden Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf mehrheitlich an Förderschulen und nicht an Regelschulen unterrichtet. 71 Prozent der Förderschüler erzielen keinen Schulabschluss. Das Beschäftigungsniveau von Menschen mit Behinderung sei in den letzten Jahren gestiegen, Erwerbstätige mit Beeinträchtigungen arbeiten aber häufig mit reduzierter Arbeitszeit. Kaum verlässliche Daten gebe es zu Menschen mit mehreren Benachteiligungen, etwa Wohnungslose oder Migranten mit Behinderung.
Die Bundesregierung erstellt alle vier Jahre einen Bericht über die Lage von Menschen mit Beeinträchtigungen. Für den aktuellen Teilhabebericht wurden Daten aus den Jahren 2005 bis 2014 ausgewertet.
Um weitere belastbare Daten zu sammeln, hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales eine Repräsentativbefragung in Auftrag gegeben. Die erste Studie ihrer Art befragt bis 2021 über 20.000 behinderte Menschen, wie sie leben, wie sie leben wollen und wo sie auf Barrieren stoßen.
Der Teilhabebericht im Internet: tinyurl.com/teilhabebericht2017
Seit Anfang Dezember können sich Menschen, die sich in ihren Rechten nach dem Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) verletzt fühlen, an eine unabhängige Schlichtungsstelle wenden. Diese Schlichtungsstelle ist bei der Behindertenbeauftragten der Bundesregierung eingerichtet worden. Hier übernehmen Juristen die Aufgabe, Streitigkeiten zwischen behinderten Menschen und Trägern öffentlicher Gewalt zum Thema Barrierefreiheit außergerichtlich beizulegen. Das Verfahren ist kostenfrei.
"Wir haben erstmals eine Anlaufstelle für Verbände und Einzelpersonen, um Diskriminierungen zu beseitigen", freut sich die Behindertenbeauftragte Verena Bentele. "Die Schlichtungsstelle ist ein konkretes Angebot, mit dem wir die Beteiligten an einen Tisch bringen können, um mit professioneller Unterstützung einvernehmliche Lösungen zu finden."
Auch Verbände, die nach dem BGG anerkannt sind, können die Schlichtungsstelle in Anspruch nehmen. Gelingt keine Einigung, ist der Weg frei für ein Verbandsklageverfahren (vgl. "Gegenwart" 1-2/2017).
Mehr Infos unter www.schlichtungsstelle-bgg.de
Die Stiftung "Anerkennung und Hilfe", die sich mit der Aufarbeitung von Leid und Unrecht in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Psychiatrie befasst, hat im Januar ihre Arbeit aufgenommen. Betroffene können bis Ende 2019 ihren Anspruch auf Entschädigungsleistungen anmelden. Voraussetzung ist, dass sie als Kinder oder Jugendliche in der Zeit von 1949 bis 1975 (Bundesrepublik Deutschland) bzw. von 1949 bis 1990 (DDR) in entsprechenden Einrichtungen untergebracht waren und bei ihnen eine Folgewirkung aufgrund des dort erlittenen Leids und Unrechts vorliegt. Menschen, die während ihrer Unterbringung arbeiten mussten, ohne dass dafür ausreichend Sozialversicherungsbeiträge entrichtet wurden, erhalten Ersatzleistungen.
Bis zum 31. März 2017 werden in allen Bundesländern regionale Anlauf- und Beratungsstellen eingerichtet. Diese begleiten Betroffene bei der Aufarbeitung des Erlebten, unterstützen sie bei der Anmeldung der Leistungen und beraten sie zu weiteren Unterstützungsangeboten.
Mehr Infos unter
Tel.: 08 00 / 2 21 22 18
und im Internet unter
www.stiftung-anerkennung-hilfe.de
Mit der Neufassung des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) im vergangenen Jahr ist der so genannte Partizipationsfonds geschaffen worden. Er stellt Fördermittel von zurzeit 1 Mio. Euro pro Jahr bereit, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an der Gestaltung öffentlicher Angelegenheiten und ihre Mitwirkung an politischen Entscheidungsprozessen zu stärken.
Der Gesetzgeber reagiert mit dem Partizipationsfonds auf Schwierigkeiten vieler Behindertenverbände. Aufgrund finanziell und personell knapper Ressourcen wird ihnen die effektive Beteiligung erschwert oder sogar verwehrt. Gemäß der im November 2016 erlassenen Förderrichtlinie können Projekte zum Kompetenzaufbau oder zur Nachwuchsförderung unterstützt, Zuschüsse zur Beschäftigung von Assistenzkräften ehrenamtlich Tätiger erteilt oder sonstige Nachteilsausgleiche gewährt werden.
Im Beirat des Partizipationsfonds ist der DBSV mit Christiane Möller vertreten. "Für die Zukunft ist zu hoffen, dass die Fördermittel auf Bundesebene weiter ausgebaut werden", sagt die Rechtsreferentin. "Wünschenswert ist, dass sich auch auf Länderebene eine vergleichbare Unterstützung der Partizipation entwickelt."
Der DBSV prüft derzeit, für welche Betätigungsfelder des Verbandes eine Förderung aus Mitteln des Partizipationsfonds in Frage kommt.
Am 7. und 8. Juli findet in Bonn die zweite Fachtagung "Sehen im Alter" statt. Drei Jahre nach der ersten Fachtagung, an deren Ende das bundesweite Aktionsbündnis "Sehen im Alter" gegründet wurde, lädt der DBSV in Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erneut Experten aus unterschiedlichen Bereichen ein – Augenmedizin, Geriatrie, Pflege, Rehabilitation, Selbsthilfe, Seniorenarbeit, Politik, Verwaltung etc. Ziel des Aktionsbündnisses ist es, vermeidbaren Sehverlust im Alter zu verhindern bzw. die Folgen und Nachteile von Sehverlust bestmöglich auszugleichen.
Im Mittelpunkt der zweiten Fachtagung steht der Präventionsgedanke. Wie lässt sich Sehverlust durch Aufklärung, Prävention, Früherkennung und frühzeitigen Therapiebeginn verhindern? Weitere Themen sind der Erhalt von Selbstständigkeit und Teilhabe, die Vermeidung von Folge- und Begleiterkrankungen und die barrierefreie Gestaltung der Umwelt. Die Tagung versteht sich als Forum, um sich über Projekte, Initiativen und Forschungsergebnisse auszutauschen.
Mehr Infos bei
Annika Dipp
Tel.: 0 30 / 28 53
87-289
E-Mail:
a.dipp@dbsv.org
Dazu ein Bild: Eine Augenoptikerin setzt einer Seniorin eine Messbrille auf. Im Hintergrund sind große Buchstaben auf einer Sehtafel zu sehen.
Augenoptiker, die Mitglied im Low Vision Kreis e.V. sind, gewähren Inhabern der DBSV-Karte ab sofort einen Rabatt von 5 Prozent auf Sehhilfen und weitere Hilfsmittel. Der Low Vision Kreis ist ein Zusammenschluss von Augenoptikern aus ganz Deutschland. Er besteht aus 46 Mitgliedern, die sich darauf spezialisiert haben, sehbehinderte Menschen bestmöglich mit Sehhilfen zu versorgen. Die beteiligten Augenoptiker verfügen über eine spezielle Ausstattung und umfangreiches Fachwissen, um ihre Kunden kompetent zu beraten.
Mit Hilfe der Postleitzahlensuche auf der Webseite des Vereins finden Sie einen Augenoptiker des Low Vision Kreises in Ihrer Nähe: www.low-vision-kreis.de/mitglieder
Der DBSV und das Dornröschenschloss Sababurg in Nordhessen laden Kinder mit und ohne Sehvermögen ein, sich in die Märchenwelt der Gebrüder Grimm zu vertiefen, und zwar mit ihren Fingern. Ein neues Tast- und Aktionsbuch greift Szenen aus "Dornröschen" auf. Das Königspaar feiert glücklich die Taufe seines Babys, doch nicht alle weisen Frauen sind eingeladen, denn im Schloss gibt es nur zwölf goldene Teller. Wer wartet wütend hinter der Tür?
In dem Buch können Elemente aus verschiedenen Materialien ertastet und bewegt werden. Dornröschen als Baby und als junge Frau, der Prinz, das Königspaar, die 12. und 13. weise Frau: Die 3D-Figuren sind mit Magneten auf den Seiten befestigt. Sie können aus dem Buch herausgenommen werden und durch die Geschichte wandern. So kann Dornröschen in den Turm klettern und dort die alte Frau mit dem Spinnrad finden oder der Prinz durch die Rosenhecke ins Schloss gelangen, um Dornröschen wachzuküssen.
"Dornröschen"
Mit Texten in Braille- und
Schwarzschrift
Bearbeitungsgebühr: 50 Euro
Schriftliche Bestellung mit vollständiger Liefer- und
Rechnungsadresse beim
DBSV
Petra Wolff
E-Mail:
p.wolff@dbsv.org
Dazu ein Bild: Dornröschen: Zwei altertümlich gewandete, weibliche Puppen stehen hinter einem Miniaturspinnrad.
Wussten Sie, dass die "Sichtweisen" in drei Formaten erscheinen? Sie können nach Belieben wählen, wie Sie das Mitgliedermagazin des DBSV erhalten möchten: als sehbehindertengerechte Printausgabe, in Punktschrift zum Lesen mit den Fingern oder zum Hören auf der kostenfreien DAISY-CD "DBSV-Inform", die zusätzlich die Hörmagazine der DBSV-Landesvereine enthält.
Fordern Sie beim DBSV ein Probeexemplar an:
Petra
Wolff
Tel.: 0 30 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org
Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:
Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort.
Mehr Infos zu allen bundesweiten Vergünstigungen
beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte
Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:
Der Name des Projekts ist nicht ganz selbsterklärend. Es geht um inklusives Kommunikationsdesign, um die visuelle Vermittlung von Inhalten. Der Anspruch ist, Printprodukte und Webseiten gleichermaßen sehbehindertengerecht und optisch attraktiv zu gestalten. Professor Florian Adler hat das DBSV-Projekt zum Einstieg in diese Premierennummer bilanziert. Der Schwerpunkt erläutert Hintergründe, erzählt von rauchenden Köpfen im Arbeitskreis und stellt die "Sichtweisen" und die neue Webseite des DBSV vor.
Dazu ein Bild: Auf einem langen Tisch breitet Prof. Florian Adler verschiedene Layout-Entwürfe aus. Im Hintergrund stehen zwei Mitglieder des Arbeitskreises des Projekts "Inklusives Design".
Anderthalb Jahre lang hat sich ein motiviertes Grüppchen beim DBSV mit Schriftschnitten und Schriftgrößen, klaren Seitenstrukturen, Farben und Kontrasten befasst. Das Ziel war, zu klären, wie Printprodukte und Webseiten gestaltet sein müssen, damit sie gut lesbar sind. Mit den Ergebnissen aus dem Projekt "Inklusives Design" will der DBSV die Welt der Grafiker und Designer erreichen.
Von Irene Klein
Wer ist nicht schon über schlecht lesbare Texte gestolpert? Auf Lebensmittelverpackungen, in Prospekten, in Zeitschriften, aber auch im Internet? Zu klein oder zu eng gesetzt, zu unübersichtlich, zu bunt, zu schwache Kontraste. Sehbehinderte Menschen kennen das Problem besser, als ihnen lieb ist. Unter schlechter Gestaltung leiden aber auch sehende Menschen, in einer alternden Gesellschaft sogar immer häufiger.
Grafiker haben die Bedürfnisse von Menschen mit Seheinschränkung in der Regel nicht im Blick. Ihnen ist die Ästhetik wichtiger als die Lesbarkeit. Die bestehenden DIN-Normen und Empfehlungen für barrierefreies Design werden geflissentlich übergangen. Allerdings muss man einräumen, dass die Vorgaben verstreut und lückenhaft sind. Bei DIN-Normen kommt hinzu, dass sie sehr technisch sind und dadurch manchen eher abschrecken. Das Problem ist also, dass es an vollständigen und verständlichen Darstellungen zur Realisierung gut lesbarer Layouts mangelt.
Das ist der Punkt, an dem der DBSV einhakt. Im Rahmen des Projekts "Inklusives Design" sind Empfehlungen zur Gestaltung sehbehindertengerechter Medien entwickelt worden, die im April auf einer Online-Plattform unter www.leserlich.info veröffentlicht werden. Es geht um geeignete Schriften und Schriftgrößen, um Abstände und Hervorhebungen, um Flattersatz und Blocksatz, um Kontraste und Bilder, um Unterschiede bei der Anwendung im Print- und Webbereich. Alles verständlich und praxistauglich aufbereitet für Profis und Laien.
Unter der Federführung von Professor Florian Adler haben Kommunikationsdesigner, Gremienvertreter und Augenpatientinnen anderthalb Jahre lang zusammengearbeitet. Am Anfang stand eine umfangreiche Literaturrecherche. Die darauf basierenden Empfehlungen sind in einem dreistufigen Verfahren überprüft worden – zunächst von den Augenpatientinnen, dann von einem erweiterten Kreis an Testpersonen, die sich auf einen Aufruf in der "Gegenwart" hin gemeldet haben, und schließlich bei einer zweifachen Probe aufs Exempel. Die "Sichtweisen" (vormals "Gegenwart") und die DBSV-Webseite sind die Anwendungsbeispiele für das Projekt geworden.
An dieser Stelle wollte der DBSV noch einen Schritt weitergehen und beweisen, dass sehbehindertengerechte Gestaltung und Ästhetik sich nicht ausschließen. Die Medien des DBSV haben dies bisher nicht nahegelegt, vor allem die "Gegenwart". Sie erhält zwar gute Noten, wenn Betroffene ihre Lesbarkeit bewerten – so das Ergebnis einer Leserbefragung. Sehende lassen sich aber kaum für die Zeitschrift gewinnen. Die Seiten sind eng bis in alle Ecken bedruckt. Grau, gleichförmig und spannungslos ist das Erscheinungsbild.
Attraktiver zu werden und dabei den hohen Anforderungen an die Lesbarkeit zu entsprechen, ist schwierig genug, aber als Vorgabe für den Relaunch der Verbandsmedien doch zu wenig. So hat sich der DBSV in einem Workshop mit Fragen seiner Corporate Identity befasst. Wer ist der DBSV? Wie zeigt er sich? Wie will er wahrgenommen werden? Das Ergebnis war, dass der DBSV lebendiger, moderner, vielfältiger und überraschender werden will. In der neuen Gestaltung der Verbandszeitschrift und der DBSV-Webseite spiegelt sich das wider (siehe "Ein Blick in die 'Sichtweisen'" und "Der neue Internetauftritt des DBSV").
Im März präsentiert der DBSV zwei Vorzeigebeispiele, um für lesbare Gestaltung in den Bereichen Print und Web zu werben. Sie machen die das Projekt abschließende Kampagne für die Online-Plattform "leserlich" überhaupt erst rund. Denn die "Sichtweisen" und die DBSV-Webseite werden als Türöffner fungieren, um Grafiker für inklusives Kommunikationsdesign zu interessieren. So trägt der DBSV dazu bei, Barrierefreiheit aus der Behindertenecke herauszuholen und mit inklusiven Lösungen mitten in die Gesellschaft hineinzutragen.
Irene Klein
Projektleitung "Inklusives
Design"
Das Projekt "Inklusives Design" läuft bis Ende April 2017 und wird von der Aktion Mensch gefördert. Die Grundlagenarbeit zur Projektentwicklung hat Novartis unterstützt.
Die einen können nicht ohne die anderen: Beim Projekt "Inklusives Design" haben Experten in eigener Sache mit Experten für Kommunikationsdesign zusammengearbeitet. Über rauchende Köpfe, magische Momente und den Mut für einen echten Neuanfang berichtet ein Mitglied des Arbeitskreises.
Von Christiane Klefisch
Ich werde gerne gefragt. Nur leider viel zu selten. Keiner wollte wissen, ob mir die neue Müslipackung genehm ist, auf der der Zusatz "mit Schokoflocken" am unteren rechten Rand versteckt ist, so dass er sich meinem Blickfeld listig entzieht. Ob neue Schilder, Radioformate, Beschriftungen auf Kosmetikprodukten, Behördenbriefe oder Beipackzettel – ich darf in der Regel nicht mitreden.
Ganz unerwartet kam daher die Einladung des DBSV, im Arbeitskreis "Inklusives Design" mitzuwirken. Ich sagte sofort zu, denn durch meine frühere Arbeit als Zeitungsredakteurin waren mir Schriftdesign und Typografie nicht fremd.
Erst später, als ich länger darüber nachdachte, wurde mir klar, welche Quadratur des Kreises vor uns lag. Die grafische Gestaltung von Texten für sehbehinderte Menschen neu zu definieren und gleichzeitig modern und attraktiv für alle Leserschichten – auch für "Sehlinge" – zu sein, das war die Aufgabe. War es vielleicht doch besser, nicht gefragt zu werden? Nein! Wenn es irgendetwas gab, was ich beitragen konnte, wollte ich das redlich tun.
"Raus aus den Ecken, rein in die Mitte": Dieser Gedanke schwirrte mir in der S-Bahn durch den Kopf, als ich mich im Herbst 2015 zum ersten Treffen der Arbeitsgruppe zur Rungestraße in Berlin-Mitte aufmachte. Schon lange bin ich der Auffassung, dass jeder Mensch ein Handicap hat, der eine mehr, der andere weniger. Der Begriff "schwerbehindert" geht mir gegen den Strich.
Beim DBSV traf ich auf eine motivierte Gruppe aus Fachkräften und Betroffenen, darunter das Team von Professor Florian Adler, der sich seit geraumer Zeit mit Gestaltung und Kommunikationsdesign in Lehre, Forschung und eigenen Arbeitsbereichen befasst. Eine Lehrstunde über Lesbarkeit, Leserlichkeit, Typografie und Schriftdesign brachte unsere Köpfe zum Rauchen. Wir tauschten unsere Bedürfnisse und Wünsche aus, mussten bei den verschiedenen Augenerkrankungen manche Widersprüchlichkeiten feststellen und wurden mit Grenzen der Machbarkeit konfrontiert.
Um über unsere Sinne zusammenzufinden, sollten wir unter Anleitung einer Kreativexpertin in kleinen Gruppen einen taktilen Schaukasten, einen Klang und einen Duft zu verschiedenen Begrifflichkeiten entwickeln. Taktiles? Klang? Duft? Ich konnte mir kaum vorstellen, in kurzer Zeit zu einem Ergebnis zu gelangen. Etwa beim Duft. Engagiert und dynamisch sollte er sein. Holz, Zitrus oder doch lieber Kräuter? Oder erdige Substanzen? Im Zusammenspiel unserer Assoziationen und Empfindungen gelang es tatsächlich. Ich war stolz und überrascht von der Leichtigkeit, mit der wir plötzlich kreativ sein konnten.
In diesem ersten Workshop lag für mich eine gewisse Magie, die das ganze Projekt begleitete. Ungeachtet ganz verschiedener Voraussetzungen haben alle Gruppen in kürzester Zeit überraschend klare Kreationen erarbeitet. Schnell kam in der Gruppe eine vertraute und respektvolle Atmosphäre auf. Es zeigte sich, dass wir als Betroffene Ideen entwickeln konnten und die Mitarbeiter um Prof. Adler die Werkzeuge hatten, um aus diesen Ideen handfeste Erkenntnisse abzuleiten. Hier lag der Schlüssel zur Lösung. In der gemeinsamen Auseinandersetzung.
Alle Beteiligten, vor allem die Betroffenen, die ihre Erfahrungen mit verschiedenen Seheinschränkungen einbrachten, standen immer wieder vor neuen Fragen: Wie können wir die Leserlichkeit von Schriften beurteilen? Wie lassen sich Gewöhnungseffekte ausblenden? Bei Blocksatz und Flattersatz zum Beispiel? Welche Bedeutung haben Bilder? Wie viele Farben verträgt ein geschädigtes Auge? Wie weit können wir gehen? Wo endet die Gestaltungsfreiheit, wenn es darum geht, klar und lesbar für sehbehinderte Menschen zu sein? Und wie schlagen wir die Brücke, um auch für normal Sehende interessant zu sein?
Zu klein, zu groß, zu bunt, zu modern, zu plakativ, zu ungewohnt? Während wir im Arbeitskreis die Entwürfe für die "Sichtweisen" und die DBSV-Webseite besprachen, unter anderem die Formate von Bildern, die Farben und Piktogramme, brandeten zum Teil leidenschaftliche Diskussionen auf. Was der Makula-Patient prima wahrnimmt, ist für den Retina-Geschädigten noch lange nicht gut – und umgekehrt! Jeder hat auf seine Art geprüft, gerungen, geflucht, gelacht, festgehalten und losgelassen.
Natürlich haben wir gespürt, wie stark Veränderungen polarisieren können. Das wurde vor allem bei der Titelgestaltung der "Sichtweisen" deutlich. Wie weit dürfen wir die Leser herausfordern? Dürfen wir sie irritieren, sogar provozieren? Klare Antworten gibt es auf solche Fragen nicht. Das, was nun in Ihren Händen liegt, entspringt der verlockenden Aussicht, Altes abzuschütteln und Neues zu wagen.
Christiane Klefisch (51) ist in Folge einer Makula-Degeneration hochgradig sehbehindert. Die Journalistin lebt in Berlin.
Dazu zwei Bilder: Zwei Bilder aus den Workshops: Über die Ausdrucke gebeugt, begutachten sehbehinderte Mitglieder des Arbeitskreises die Layout-Entwürfe.
Klare Strukturen und großzügige Gestaltung in einer markanten, farbstarken Optik: Mit einer ausführlichen Beschreibung möchte die Redaktion auch den Lesern der Brailleausgabe und den Hörern von DBSV-Inform die grundlegenden Merkmale des neuen Erscheinungsbildes des DBSV-Magazins näherbringen.
Von Sabine Richter
Die Titelseite irritiert: Der Hintergrund ist vollflächig im intensiven DBSV-Blau gestaltet. Die gesamte obere Hälfte der DIN-A4-Seite nimmt der weiße Schriftzug "Sichtweisen" ein. Das Wort läuft ohne Trennstriche über drei Zeilen – 1. Zeile: Sicht, 2. Zeile: weis, 3. Zeile: en. Der Schriftzug ist nicht komplett sichtbar, sondern fragmentiert dargestellt. Von jedem Buchstaben ist gerade so viel zu erkennen, dass das Gehirn die fehlenden Elemente automatisch vervollständigt: So ist beim großen S der untere Bogen abgeschnitten, beim h und beim n sind die Beine verkürzt und beim t fehlt der senkrechte Strich oberhalb des Querstrichs. Um die fehlenden Buchstabenelemente anzudeuten, sind bei manchen Buchstaben weiße Punkte eingesetzt, in gleicher Größe wie der i-Punkt. Sie markieren zum Beispiel das Ende des S-Bogens oder beim e die Mitte des unteren Bogens. Die Idee: Der fragmentierte Schriftzug führt spielerisch zum Thema eingeschränktes Sehen hin.
Rechts neben der dritten Zeile des Schriftzugs "Sichtweisen" ist ein violetter Kasten zu sehen. Darauf steht der Titel noch einmal gut lesbar in Weiß, darunter etwas kleiner: Das Magazin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV). Unterhalb dieses Kastens werden drei Themen der aktuellen Ausgabe angekündigt. Darunter steht in großen Ziffern die Ausgabe: 03/17.
Die Hintergrundfarbe des Titels wird von Ausgabe zu Ausgabe wechseln, die Schrift ist je nach Kontrastbedarf schwarz oder weiß. Der Freiraum unten links kann für ein Schwarz-Weiß-Foto genutzt werden. In dieser Ausgabe ist ein freigestelltes Foto mit einer Frau und einem Mann zu sehen, die, über verschiedene Layout-Entwürfe gebeugt, miteinander diskutieren. Dieses Bild stellt den Bezug zum Schwerpunkt "Inklusives Design" her.
Wenn man die "Sichtweisen" aufschlägt, springt einem das vielfarbige Inhaltsverzeichnis ins Auge. Auf einer weißen Doppelseite sind in verschiedenfarbigen Kästen die Rubriken mit ihren Beiträgen aufgeführt. Kurze Texte und einige Schwarz-Weiß-Fotos machen neugierig. Jeder Rubrik sind eine Farbe und ein charakteristisches Piktogramm zugeordnet, die sich später im Heft wiederfinden. So kommt die Rubrik "Im Gespräch" in Petrol mit einem Mikrofon daher, die Rubrik "Menschen" in Gelb mit einer stilisierten Figur. Alle Farben sind so kräftig, dass sich der weiße oder schwarze Text gut von ihnen abhebt.
Auch beim weiteren Durchblättern ist das Farbkonzept prägend für das Layout. Großzügige Farbflächen dienen Überschriften, Vorspanntexten und Autorenzeilen als Hintergrund. Alle Fotos sind schwarz-weiß und bilden damit einen Kontrast zu den Farbflächen.
Die Beitragstexte sind klassisch in schwarzer Schrift auf weißem Grund gedruckt. Der Text ist zweispaltig angeordnet. Eine senkrechte Linie trennt die Spalten, um für das Erkennen des Zeilenendes eine Hilfestellung zu geben. Der linksbündige Flattersatz und der bewusste Einsatz von Weißraum geben dem Layout einen großzügigen Eindruck. Dazu trägt auch die neue Schrift bei. Im Vergleich zur bisher verwendeten Helvetica wirkt die Frutiger 1450 weniger kantig und statisch, sondern runder, dynamischer und freundlicher.
Die Infokästen in den Beiträgen sind mit einem helleren Ton der jeweiligen Rubrikenfarbe unterlegt und fügen sich harmonisch ins Gesamtgefüge ein. Piktogramme in der Rubrikenfarbe weisen auf weitere Infotexte hin. So steht zum Beispiel ein Fotoapparat für Bildbeschreibungen, ein Globus für das World Wide Web und ein Briefsymbol für Kontaktinfos.
Besonders auffällig ist die Rubrik "Thema" gestaltet – das Kernstück der "Sichtweisen". Sie wird mit einem doppelseitigen Schwarz-Weiß-Foto eröffnet. Das Foto in dieser Ausgabe zeigt einen langen Tisch, auf dem Layout-Entwürfe ausgebreitet sind. Darüber gebeugt, betrachtet Professor Florian Adler die Ausdrucke, im Hintergrund stehen zwei Mitglieder des Arbeitskreises des Projekts "Inklusives Design". Auf der linken Seite ist ein großer, pinkfarbener Kasten auf das großformatige Bild gelegt. In ihm ist das Thema in weißer Schrift zu lesen: Inklusives Design. Darunter folgt der Vorspann für die Rubrik. Die weiteren Seiten sind nach dem zuvor beschriebenen Schema gestaltet.
Die Zurücknahme der Fotos durch die Schwarz-Weiß-Gestaltung lenkt den Fokus auf die Texte, die im gesamten Heft mit starken Akzenten angekündigt werden. Die Kombination der markanten Farbflächen mit der reduzierten Schwarz-Weiß-Optik verleiht dem Layout eine hohe Individualität. Das Heft wirkt lebendig und selbstbewusst, gleichzeitig klar und strukturgebend.
Sabine Richter
Redaktion
"Sichtweisen"
Dazu ein Bild: Schrift ist komplex: Eine Grafik zeigt den Schriftzug "Schriftgut" in einer Serifenschrift. Gestrichelte Linien vermessen ihn an verschiedenen Stellen und sind beschriftet mit Begriffen wie "Grundlinie", "Mittellänge", "Punze" oder "Schriftweite".
Die neue Schrift der "Sichtweisen" und der DBSV-Webseite ist nach ihrem Entwerfer, dem Schweizer Adrian Frutiger, benannt und gehört zur Gruppe der humanistischen Sans-Serif (Serifenlose). Schriften dieses Formprinzips werden insbesondere zur Verwendung in Leitsystemen empfohlen, weil hier die höchsten Anforderungen an die Leserlichkeit gestellt werden. Für Menschen mit Seheinschränkungen gelten diese Anforderungen gleichermaßen. Der Zusatz "1450" bedeutet, dass diese Schrift nach den Kriterien der Leserlichkeit entsprechend der DIN 1450 modifiziert wurde. Dazu gehören nicht nur eine kräftige Strichstärke, sondern auch die Öffnung der Innenräume, damit sich Formen wie a, c oder e besser unterscheiden, sowie die deutliche Differenzierung der Zeichen 1, I und l. Zur Abgrenzung vom großen O hat die Neue Frutiger 1450 einen Punkt in der Ziffer 0.
Die Firma Monotype stellt dem DBSV freundlicherweise die Schrift Neue Frutiger® 1450 zur Verfügung. Neue Frutiger ist eine Marke der Monotype GmbH, welche beim US Patent- und Markenamt eingetragen ist und auch in einigen anderen Rechtsordnungen eingetragen sein kann.
Rundum erneuert präsentiert sich der DBSV im März mit seiner Webseite. Auf www.dbsv.org gibt es viel Neues zu entdecken – inhaltlich, technisch und gestalterisch. Mit der Zeit soll daraus ein lebendiges Spiegelbild der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe werden.
Von Volker Lenk
Für einen Verband behinderter Menschen ist ein barrierefreier Internetauftritt eine Selbstverständlichkeit. Der DBSV wollte aber noch einen Schritt weitergehen, um mit der neuen Webseite die Bedürfnisse möglichst vieler Nutzergruppen bedienen zu können. So wurden in der Konzeptionsphase ausgiebige Einzelinterviews mit blinden, sehbehinderten und mehrfachbehinderten Menschen geführt, die ihre Arbeitsweise im Internet geschildert haben. Dabei stellte sich heraus, dass es alles gibt – vom Rentner, der vor Kurzem noch perfekt gesehen hat und sich nun mit Sehbehinderung und ohne Hilfsmittel mühsam durchs Internet quält, bis zum Geburtsblinden, der am Rechner jeden Trick und jede Abkürzung kennt. Auch bei Hard- und Software scheiden sich die Geister. Da finden wir auf der einen Seite die Technik-Freaks, die dank Smartphone und Tablet äußerst fortschrittlich unterwegs sind, und auf der anderen Seite Menschen, die sich seit vielen Jahren mit uralter Ausstattung behelfen.
Der DBSV-Auftritt versucht einen Spagat, um den verschiedenen Nutzergruppen gerecht zu werden. Dabei verwendet er modernste Technik, die mehr Interaktivität ermöglicht und in der Lage ist, der rasanten Entwicklung im Online-Bereich zu folgen. Außerdem sind Design und Technik nun so flexibel, dass es egal ist, ob man die Seite am Computer, auf dem Smartphone oder mit dem Tablet betrachtet – die Darstellung der Inhalte wird automatisch an das jeweilige Gerät angepasst.
Als Dachverband der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe muss der DBSV mit seinem Internetauftritt diverse Fachszenen und die breite Öffentlichkeit bedienen. Besonders wichtig ist naturgemäß die Information der blinden und sehbehinderten Menschen sowie ihrer Angehörigen. Um all diesen Gruppen ein attraktives Angebot zu machen, wurden die Inhalte des bisherigen Auftritts radikal umsortiert. Zukünftig werden die Betroffenen unter der Überschrift "Leben mit Blindheit / Sehbehinderung" angesprochen, die Fachkreise unter "Fachinfos". Weitere übergeordnete Rubriken sind "Mitmachen & Unterstützen", "Aktuelles" und "Über den DBSV". Den Augenpatienten wird ein Einstieg zum Thema "Augenkrankheiten" geboten, um dann auf die Angebote von "Blickpunkt Auge" zu verweisen.
Neu sind die so genannten Themenseiten. Dieser Seitentyp ist für Themen gedacht, die im DBSV eine besondere Priorität haben. Im vergangenen Jahr wäre sicherlich das Bundesteilhabegesetz auf einer solchen Themenseite behandelt worden.
Das Design der neuen DBSV-Seite hat einen inklusiven Ansatz: Der Auftritt soll auch ohne den Einsatz von Vergrößerung, Kontrastumkehr und Farbanpassung möglichst vielen Menschen auf möglichst vielen Geräten zugänglich sein. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde eine Gestaltung entwickelt, die sich auf das Wesentliche konzentriert – gut für die Übersicht und die einfache Benutzung der Seite.
Die Schriftgrößen wurden dahingehend optimiert, dass sie für Menschen mit und ohne Sehbehinderung ein möglichst gutes Lesen ermöglichen. Wie in den "Sichtweisen" werden kräftige Farben eingesetzt. Sie führen zu starken Kontrasten und dienen im Verbund mit Piktogrammen der Orientierung.
Die wichtigsten Navigations- und Steuerelemente sind dabei ständig im Blick. Auch das Hauptmenü ist jederzeit nur einen Klick entfernt und bildet die komplexe und umfangreiche Struktur der gesamten Webseite übersichtlich und benutzerfreundlich ab.
Volker Lenk
Pressesprecher des
DBSV
Dazu ein Bild: Responsives Design: Ein Ausschnitt der neuen DBSV-Webseite, dargestellt auf einem Smartphone, einem Phablet und einem Laptop. Zu sehen ist das Foto eines braillelesenden Mädchens, daneben bzw. darunter ein dunkelblauer Kasten mit weißem Text.
Bitte haben Sie Verständnis, wenn auf der neuen DBSV-Webseite nicht alles auf Anhieb funktioniert und Sie auf mancher Unterseite noch einen Platzhalter-Text finden.
Über Anmerkungen und Anregungen freut sich
Volker
Lenk
Tel.: 0 30 / 28 53 87-140
E-Mail:
v.lenk@dbsv.org
Die Barrierefreiheit der Webseite des DBSV wurde von der Konzeption bis zur technischen Umsetzung von der Techniker Krankenkasse unterstützt. Das Design entstand im Rahmen des Projekts "Inklusives Design", gefördert von der Aktion Mensch.
AURA-Hotel Boltenhagen
Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 03 88 25 / 3 70-0
E-Mail:
ostseeperlen@t-online.de
Orientierungsveranstaltung für blinde und sehbehinderte
Studieninteressierte
22.-24.5.2017
Karlsruhe, Studienzentrum
für Sehgeschädigte
Mehr Infos und Anmeldung (bis 27.4.) beim
SZS
Susanne
Schneider
Tel.: 07 21 / 6 08-4 19 37
E-Mail:
susanne.schneider@kit.edu
Online-Anmeldung unter
www.szs.kit.edu/484.php
Seminar für Einsteiger
28.5.-3.6.2017
AURA-Hotel
Saulgrub
Mehr Infos und Anmeldung (bis 12.5.) bei
Bildung ohne
Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail:
info@bildung-ohne-barrieren.de
Anmeldeformular unter
www.bildung-ohne-barrieren.de/angebote/seminaranmeldung.html
Hannover, BVN-Sinnesgarten, Kühnsstr.18
Mehr Infos bei
Werner Schlager
Tel.: 01 51 / 15 54 03
61
E-Mail:
kulturbeauftragter@blindenverband.org
Mit Brauereiführung und Besichtigung eines U-Bootes
29.6.-2.7.2017
Mehr Infos und Anmeldung (bis 25.5.) bei
Bildung ohne
Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail:
info@bildung-ohne-barrieren.de
Anmeldeformular unter
www.bildung-ohne-barrieren.de/angebote/seminaranmeldung.html
Mit drei geführten Ganztagestouren und zwei
Halbtageswanderungen
6.-12.8.2017
Bozen (Italien), Blindenzentrum
St. Raphael
Mehr Infos unter
Tel.: 00 39 / 04 71 / 44 23 24
E-Mail:
info@blindenzentrum.bz.it
Intensivlehrgang für Menschen mit Retinitis pigmentosa und Usher
Typ II
19.11.-1.12.2017
Timmendorfer Strand/Hamburg
Mehr Infos beim
IRIS-Institut
Tel.: 0 40 / 2 29 30 26
E-Mail:
info@iris-hamburg.org
Punktschriftnotenkurse für junge Leute ab 10 Jahren und Erwachsene
Mehr Infos und Anmeldung bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30
/ 28 53 87-281
E-Mail:
t.resa@dbsv.org
29.6.-7.7.2017
Borkum, Haus Blinkfüer
Mit Wattwanderung,
Besichtigung des Seenotkreuzers, Vorführung von Hilfsmitteln. Zu allen
Unternehmungen wird Gebärdensprachunterstützung angeboten.
Mehr Infos und Anmeldung (bis 31.3.) bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail:
t.resa@dbsv.org
29.7.-6.8.2017
Hannover, Stephansstift
Der DBSV-Musikclub
lädt junge Sänger und Instrumentalisten zu einer sommerlichen
Musikwoche ein. Einstudiert wird alles, was Spaß macht
– von Klassik über Pop bis Rap. Krönender Abschluss
ist ein öffentliches Konzert.
Mehr Infos und Anmeldung (bis 31.3.) bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail:
t.resa@dbsv.org
9.-16.9.2017
AURA-Hotel Saulgrub
Mit Vorträgen über
Barrierefreiheit, Gesundheit, Hörsysteme, Mobilitätshilfen,
rechtliche Vorsorge etc. Im Freizeitteil stehen Ausflüge auf dem
Programm.
Mehr Infos und Anmeldung (bis 30.4.) bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail:
t.resa@dbsv.org
Wer auf Hilfsmittel angewiesen ist, dem steht häufig ein mühsames und manchmal demütigendes Prozedere bevor, ehe er Screenreader, Braillezeile und Co. sein Eigen nennen darf. Eine, die davon ein Lied singen kann, berichtet.
Von Jennifer Sonntag
Ich bin ein Mensch, der sich zu einem großen Teil lesend und schreibend durchs Leben hangelt. Ob ich Bücher schreibe, für Fernsehbeiträge recherchiere oder mich meinem Fernstudium des literarischen Schreibens widme, die Schriftsprache ist mein ständiger Begleiter. Das funktioniert auch wunderbar, wenn mir die entsprechenden Hilfsmittel, zum Beispiel ein Screenreader, zur Verfügung stehen.
Um ihn finanziert zu bekommen, sind Anträge nötig. Sie zu stellen, kostet mich Überwindung. Das liegt daran, dass es bei längst gesetzlich verankerten Standards noch immer Diskussionen gibt, die zu einer demütigenden Dynamik führen: Bittstellerin trifft auf Kostenträger. Begrifflichkeiten wie Inklusion und Teilhabe haben viele Sachbearbeiter noch nicht verinnerlicht. Wenn man dann voller optimistischer Selbstbestimmung auf eine solche Person trifft, landet man ganz schnell wieder auf dem Boden der Hilfsbedürftigkeit und fühlt sich ausgeliefert.
Ich hatte also jüngst, während mir mein Leben und seine Anforderungen davonrannten, monatelang auf mein Schreibwerkzeug zu warten. Wichtige behördliche Informationen konnte ich in dieser Zeit nicht lesen. Gerne wollte man die Verantwortung meinem Partner überlassen. Aber ganz grundsätzlich: Mein Partner ist keine Schreibmaschine und kein Vorlesegerät! Er hat selbst ein stressiges Leben mit eigenen Verantwortungen. Meine Blindheit zählt verständlicherweise nicht zu seinen Hobbys. Dass eine sehende Person bei Bedarf wie ein Langstock ausgeklappt werden kann, gehört oft zu den romantischen Vorstellungen derer, die Informationen nicht barrierefrei zur Verfügung stellen. Außerdem möchte ein Mensch mit Behinderung innerhalb einer Paarbeziehung nicht permanent in die Rolle des Bittenden geraten.
Da ich überzeugt bin, dass Bescheidenheit eine positive Eigenschaft ist, beantragte ich nur das Nötigste und ließ die Braillezeile weg. Zur Belohnung lehnte man mir nach reichlicher Wartezeit den beantragten Screenreader ab und schlug mir einen preiswerteren vor. Diesen kannte ich nicht, weshalb eine teure Schulung nötig gewesen wäre, die ich selbst hätte finanzieren müssen. Für einen blinden Menschen, der sich ohne Maus und Monitor in einem neuen System zurechtfinden muss, genügt eine kurze Einweisung nicht. Warum also nicht der bekannte Screenreader, mit dem ich seit Jahren auch beruflich vertraut war? In dem Berufsförderungswerk, in dem ich arbeitete, wurden blinde und sehbehinderte Rehabilitanden im Gebrauch dieses Screenreaders geschult, weil er anerkannt und sinnvoll war. Schwer auszuhalten, wenn eine themenfremde Mitarbeiterin der Krankenkasse meint, besser zu wissen, was gut für mich ist. In einem solchen Abhängigkeitsverhältnis hat Halbwissen eine ungünstige Tragweite.
Ich erinnerte mich an meinen letzten Antragsversuch, der noch in meiner Studienzeit lag: "Sie sind der Lautsprache mächtig und nicht zwingend auf Schriftsprache angewiesen." Diese Argumentation der Krankenkasse ist legendär. Für mein Studium musste ich mich vor dem Amt für Versorgung und Soziales vollkommen nackig machen, als es um die Beantragung von Vorlesegeld ging. Ich ließ mich zum "Sozialfall" degradieren, weil ich studieren wollte. Dabei absolvierte ich mein Studium, während ich erblindete, in der Regelstudienzeit. Fürs Faulenzen hätte man sich weniger rechtfertigen müssen. Die Ersparnisse, die meine Eltern für meine Zukunft angelegt hatten, und das mühsam zusammengehaltene Geburtstagsgeld von meinen Omis mussten wegen der Regelungen zur Eingliederungshilfe mit angerechnet werden. Ich hatte jede private Ausgabe zu rechtfertigen, jede Aktivität mit einer Quittung zu belegen, meinen Stundenplan und meine Leistungsnachweise regelmäßig einzureichen, während mir die notwendigen Hilfen ohnehin abgelehnt wurden. Besonders verletzend fand ich die Aussage einer Sachbearbeiterin: "Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie nicht an der Hochschule sind." In dieser Zeit absolvierte ich meine Praxissemester – trotz meiner zunehmenden Erblindung engagiert und zuverlässig. Wie ich ohne Blindentechnik Referate vorbereitete, Hausarbeiten schrieb und meine Klausuren bewältigte, wie ich mich von A nach B bewegte und den Praxisanforderungen gerecht wurde, fragte sich auf dem Amt niemand.
Durch die permanente Überforderung meines Sehrestes erlitt ich innerhalb des Studiums kurz vor der Diplomarbeit einen Erblindungsschub. Ich bin sicher, dass es sehr entlastend für meine Augen gewesen wäre, wenn ich notwendige Hilfen erhalten hätte. Die permanente Auseinandersetzung mit Anträgen, Ablehnungen, Widersprüchen und Rechtfertigungen haben mich zusätzlich zu meiner Erblindung sehr belastet. Eingliederungshilfen sollten das Leben doch erleichtern, nicht erschweren.
Ich wünsche mir, dass sich mit dem Bundesteilhabegesetz die Bedingungen für blinde und sehbehinderte Studierende verbessern. Gerade auch für jene, die zwischen den Stühlen hocken und nicht mehr ganz sehend, aber auch noch nicht blind sind.
Was meinen Screenreader betrifft, hat sich mein Hilfsmittelanbieter mit der Krankenkasse geeinigt. Ich möchte mich an den Gedanken gewöhnen, dass ich Inklusion selbstbestimmt einfordern darf. Natürlich macht noch immer der Ton die Musik und ich verbleibe voller Begeisterung für die Möglichkeiten der Teilhabe – wenn sie denn endlich gelebt werden kann.
Jennifer Sonntag (38) ist Buchautorin, Fernsehmoderatorin und Inklusionsbotschafterin und lebt in Halle (Saale).
Dazu ein Bild: Jennifer Sonntag blickt in die Kamera, ihr Kinn liegt elegant auf ihrer Hand, an der sie einen Spitzenhandschuh trägt. In ihrem zurückgesteckten, schwarzen Haar trägt sie eine schwarze Schleife aus Tüll und Federn.
Aus den Silben
burg – cha – de – del – ein – en – fall – fan – flü – form – gel – gels – hoch – im – in – ke – meis – mes – na – nu – rak – re – rei – rie – salz – se – ser – ser – takt – te – ter – ter – wald – was – zel – zug
sind elf Begriffe zu bilden, deren Bedeutungen hier scherzhaft-doppelsinnig umschrieben sind:
Bei richtiger Lösung nennen die Anfangsbuchstaben der Lösungswörter, fortlaufend gelesen, ein Synonym für Anschauungen.
Rätselautor: Thomas Christian Dahme
Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. März an den
DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an
sichtweisen@dbsv.org
Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil.
Lösungswort: Granat
Im vergangenen Jahr haben die Leser der "Gegenwart" wieder fleißig gerätselt und der Redaktion ihre Lösungen zugeschickt. Anfang Januar wurden aus allen richtigen Einsendungen drei glückliche Gewinner ausgelost:
Unter der Rubrik "Forum" schreiben Leser für Leser. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen, Kommentare oder Leserbriefe per E-Mail an
oder per Post an
DBSV
Redaktion "Sichtweisen"
Rungestr.19, 10179 Berlin
Zum 1. März ist unter Federführung des Berufsförderungswerks (BFW) Würzburg ein Projekt zur Aktivierung und Integration (langzeit-)arbeitsloser blinder und sehbehinderter Menschen gestartet – kurz AKTILA-BS. Ausgangspunkt ist die Frage, warum die Arbeitslosigkeit unter schwerbehinderten Menschen trotz insgesamt sinkender Arbeitslosigkeit seit 2010 weiter angestiegen ist. Dies gilt insbesondere für über 55-Jährige und für blinde und sehbehinderte Menschen.
Im Rahmen des auf drei Jahre angelegten Projekts werden die bestehenden Förder- und Integrationsangebote geprüft. Anhand von Umfragen und Interviews sollen Barrieren auf Seiten der Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Vermittler aufgedeckt werden. Die Ergebnisse fließen in die Konzeption geeigneter Integrationsstrategien ein, die mit etwa 50 blinden und sehbehinderten Arbeitslosen erprobt werden. Dabei werden die Leistungsträger, in der Regel Jobcenter und Arbeitsagenturen, eingebunden, um das notwendige Know-how zur Integration blinder und sehbehinderter Menschen zu vermitteln.
Neben zahlreichen Partnern aus Beschäftigungsförderung, Vermittlung, Rehabilitation, Selbsthilfe und Wirtschaft sind das BFW Düren, das BFW Halle, die Nikolauspflege und die blista (Deutsche Blindenstudienanstalt) mit an Bord. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.
Im vergangenen November ist das auf drei Jahre angelegte Projekt "iBoB – inklusive berufliche Bildung ohne Barrieren" an den Start gegangen. Als Projektträger möchte der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) blinden und sehbehinderten Arbeitnehmern die Teilhabe an beruflicher Fort- und Weiterbildung erleichtern.
"iBoB" agiert im Dreieck zwischen Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Bildungsträgern. Menschen mit Seheinschränkung und ihre Arbeitgeber werden bei der Suche nach passenden Weiterbildungsangeboten beraten. Bildungsanbieter profitieren, indem sie ihre Schulungsmaterialien barrierefrei herstellen oder das Personal in barrierefreien Unterrichtsmethoden schulen lassen können. Im Rahmen des Projekts, das mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales durchgeführt wird, entsteht zudem eine Internet-Plattform, die barrierefreie Weiterbildungsangebote zugänglich macht.
Mehr Infos beim
DVBS
Tel.: 0 64 21 / 9 48 88-0
E-Mail:
ibob@dvbs-online.de
Dazu ein Bild: Ein junger Mann liest einen Punktschriftausdruck und unterhält sich mit einer Beraterin.
Beim Thema Barrierefreiheit setzt der Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen (BVN) seit 2012 auf ein behinderungsübergreifendes Bündnis. Im Anschluss an das erfolgreiche Projekt "Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehrsraum" wurde nun ein weiteres Thema angegangen. Im Rahmen des Projekts "Barrierefreiheit innerhalb von Gebäuden" wird der gesamte Kriterienkatalog zur Barrierefreiheit vermittelt.
Seit Februar bietet der BVN niedersachsenweit Schulungen an, um Mitglieder von Behinderten- und Sozialverbänden sowie Behindertenbeauftragte und -beiräte für ihre beratende Tätigkeit bei Bauvorhaben zu qualifizieren. Erstmals können auch Architekten und Bauausführende an den Schulungen teilnehmen.
Während der viertägigen Schulungen wird die Vielzahl an DIN-Normen und Regelwerken vorgestellt. Die Teilnehmenden machen sich mit den Anforderungen an Barrierefreiheit innerhalb von Gebäuden und deren Umsetzung vertraut. Das barrierefreie Arbeitsmaterial ermöglicht, jederzeit auf das Gelernte zurückzugreifen.
Die Schulungen werden bis 2018 durchgeführt. Das von der Aktion Mensch geförderte Projekt läuft bis März 2019.
Mehr Infos beim
BVN
Elke Schmidt
Tel.: 05 11 / 51
04-280
E-Mail:
elke.schmidt@blindenverband.org
Dazu ein Bild: Eine Hand ertastet die Braillebeschriftung der Tasten in einem Fahrstuhl.
In Südbaden hat eine deutschlandweit einmalige mobile Augenarztpraxis ihren Betrieb aufgenommen: Ein Kleinbus mit augenärztlicher Untersuchungseinrichtung und einer Grundausstattung an Sehhilfen und weiteren Hilfsmitteln rollt seit Dezember durch den ländlichen Raum, um Menschen mit Sehproblemen wohnortnah zu versorgen. Die Experten an Bord bieten eine fundierte augenärztliche Untersuchung, eine Beratung über Sehhilfen und weitere Hilfsmittel sowie eine ausführliche Sozialberatung an. Ziel des dreijährigen Modellprojekts ist es, die augen- und sozialmedizinische Versorgung von Menschen, die durch Sehverlust oder starke Sehbehinderung eingeschränkt sind, zu verbessern.
Der Augenbus wird von der Klinik für Augenheilkunde der Universität Freiburg getragen. Kooperationspartner sind die Blinden- und Sehbehindertenstiftung Südbaden, das Augennetz Südbaden, das Blindenheim Freiburg und die Katholische Hochschule Freiburg. Unterstützt wird das Projekt vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz des Landes Baden-Württemberg.
Mehr Infos im Internet unter www.augenbus.de
Der langjährige Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes Sachsen-Anhalt (BSVSA), Wolfgang Bahn, ist im Dezember in den Ruhestand gegangen. 35 Jahre stand er im Dienste blinder und sehbehinderter Menschen und hat die Arbeit des BSVSA maßgeblich geprägt.
Seit 1970 gehörte Bahn dem Blinden- und Sehschwachenverband der DDR an und übernahm 1981 die Leitung der Geschäftsstelle des Magdeburger Bezirksverbandes. Zur Wendezeit war er die treibende Kraft, um die Bezirksorganisationen Halle und Magdeburg zum heutigen BSVSA zusammenzuführen, dessen Geschäftsführung er übernahm. Die Einrichtung hauptamtlich besetzter Beratungsstellen und die Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft, zu deren Aufgaben die Altenpflege wie auch Hilfs- und Erholungsangebote für behinderte Menschen gehören, sind auf seine Initiative zurückzuführen.
1990 war Wolfgang Bahn Gründungsmitglied des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Sachsen-Anhalt und wurde in dessen Vorstand gewählt, dem er bis September 2016 angehörte.
Neuer Geschäftsführer des BSVSA ist seit 1. Januar Bernd Peters.
AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sechs Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.
Die Standorte von Nord nach Süd:
Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org
Ein sehbehinderter Feuerwehrmann erzählt, wie er ehrenamtlich Brände bekämpft.
Von Mirko Melz
Ich studierte 2002 Rechtswissenschaften in Marburg, als mir ein Bekannter erzählte, dass er nebenher gerne noch "etwas Sinnvolles" machen wollte – ehrenamtlich beim Roten Kreuz arbeiten zum Beispiel. Er traf damit einen Nerv bei mir und ich informierte mich im Internet über verschiedene Hilfsorganisationen. Die Freiwillige Feuerwehr Marburg lud dazu ein, probehalber an einem regulären Zugdienst teilzunehmen. Ich war gespannt, was mich erwartete und wie meine Sehbehinderung angenommen werden würde.
Die nächstgelegene Einheit war der zweite Zug der Feuerwehr Marburg Mitte. Er ist für die Brandbekämpfung und Hilfeleistung in der Nordstadt und in der verwinkelten und brandgefährdeten Oberstadt zuständig. Mir wurden die vier Einsatzfahrzeuge mit den darauf verladenen Ausrüstungsgegenständen gezeigt und erklärt. Neu war für mich, dass es in Marburg keine Berufsfeuerwehr gibt, sondern der Brandschutz durch ehrenamtliche Kräfte gewährleistet wird. Lediglich tagsüber wird ein Teil der Einsätze von Mitarbeitern des Fachdienstes Brandschutz übernommen. Der zweite Zug der Feuerwehr Marburg Mitte wird zu rund 250 Einsätzen im Jahr gerufen und seine Löschfahrzeuge und Ausrüstung sind auf dem aktuellen Stand der Rettungstechnik. Schließlich muss gewährleistet sein, dass das Leistungsniveau auf Augenhöhe mit Berufsfeuerwehren vergleichbar großer Städte ist. Die Motivation der freiwilligen Feuerwehrleute und ihr professioneller Anspruch zogen mich in den Bann und ich beschloss, wiederzukommen.
In den wöchentlichen Diensten werden regelmäßig Übungen durchgeführt, in denen verschiedene Einsatzszenarien wie Wohnungsbrände, Verkehrsunfälle, Eisrettung oder Gefahrstoffaustritte bewältigt werden müssen. Dabei beobachteten die Gruppenführer, ob ich die Anforderungen mit meinem Visus von etwa 25 Prozent bewältigen kann und für welche Tätigkeiten ich in Frage komme.
Eine Löschgruppe besteht aus Gruppenführer, Maschinist, Melder, Angriffstrupp sowie Wasser- und Schlauchtrupp. Der Gruppenführer erkundet die Lage und setzt die Einsatzkräfte ein. Die Menschenrettung und Brandbekämpfung im Innenangriff unter Atemschutz wird vom Angriffstrupp durchgeführt. Damit der Angriffstrupp Wasser in den Schlauch bekommt, müssen Wasser- und Schlauchtrupp Schläuche legen und an den Tank und die Pumpe des Löschfahrzeugs anschließen. Der Maschinist sorgt für den richtigen Druck und achtet darauf, wie viel Wasser abgegeben wird. Da die durchschnittlich etwa 2.000 Liter Wasser im Tank eines Löschfahrzeugs schnell verbraucht sind, muss zeitgleich ein Hydrant gefunden werden, der eine kontinuierliche Wasserversorgung gewährleistet. Der Melder verteilt wichtige Informationen zwischen den Trupps und übernimmt einsatzspezifische Sonderaufgaben.
Mein Visus reicht für die Aufgaben des Angriffstrupps und des Maschinisten nicht aus, da diese an den gleichen Sehtest geknüpft sind wie der Erwerb des Führerscheins. In den Übungen hat sich aber gezeigt, dass ich als Melder und im Wasser- oder Schlauchtrupp eingesetzt werden kann. Bei größeren Ereignissen sind zudem die Einsatzdokumentation und die Überwachung der Atemschutzgeräteträger per Funk notwendig – ebenfalls Aufgaben, die ich erfüllen kann.
Letztendlich musste die Zugführung entscheiden, ob sie diese besondere Situation verantworten kann und will. Denn sollte es zu einem Schadensereignis kommen, könnte es als problematisch bewertet werden, dass ein Sehbehinderter für die Feuerwehr im Einsatz war. In meinem Fall haben sich alle Beteiligten entschlossen, dieses Risiko einzugehen.
Ich wurde als Feuerwehrmannanwärter in die Einsatzabteilung aufgenommen und erhielt meine persönliche Schutzausrüstung, bestehend aus Helm, Stiefeln, Einsatzkleidung und Uniform, sowie den Funkalarmempfänger, auch Piepser genannt. Die notwendige Erste-Hilfe-Ausbildung und den Feuerwehr-Grundlehrgang absolvierte ich innerhalb eines Sommers und empfand diese Zeit und die ersten Monate in der Einsatzabteilung als sehr intensiv. Der Piepser meldete sich zu jeder Tages- und Nachtzeit und es galt, einige lustige, anstrengende, aber auch verstörende Einsätze zu meistern.
Man ist immer in Alarmbereitschaft, da es keine Schichten oder ähnliches gibt. Wer kann, begibt sich bei einer Alarmierung umgehend zum Feuerwehr-Gerätehaus und rückt aus. Eine Alarmierung kann sowohl im Privaten als auch im Beruf zu sehr unpassenden Gelegenheiten kommen. Man kann sich aber anhand eines per Funk mitgeteilten Stichworts entscheiden, ob man sich an dem Einsatz beteiligen möchte oder nicht. Personelle Engpässe werden durch eine hohe Ausfallreserve kompensiert, da meist alle Mitglieder der Einsatzabteilung alarmiert werden.
Meine Sehbehinderung spielt bei all dem immer eine Rolle, ich werde jedoch nicht darauf reduziert. Man muss sich selbst etwas zutrauen, viel trainieren, aber auch offen und realistisch mit den Grenzen umgehen, die einem die Sehbehinderung setzt. Schließlich müssen sich bei einem Einsatz alle Kameraden aufeinander verlassen können.
Mirko Melz (38) ist Vertriebsleiter bei der blista (Deutsche Blindenstudienanstalt) und Hauptfeuerwehrmann bei der Freiwilligen Feuerwehr Marburg Mitte.
Dazu ein Bild: Mirko Melz steht Arm in Arm neben einem Kameraden, der einen Kopf größer ist als er. Sie tragen Feuerwehruniformen und haben ihre Helme unter den Arm geklemmt. Beide Männer blicken lächelnd am Betrachter vorbei – als wären sie mit einer weiteren Person im Gespräch.
Das Aufnehmen und Bearbeiten von Musik oder Sprache ist unter blinden und sehbehinderten Menschen ein beliebtes Hobby. Das Angebot an Schnittprogrammen ist groß, doch welche sind barrierefrei? Ein Experte stellt drei Computerprogramme vor.
Von Michael Kuhlmann
Zum Bearbeiten von Klängen jeglicher Art ist heute nur ein Computer nötig. Die Aufnahme, das Abmischen und die Bearbeitung können mit entsprechender Software, den so genannten DAW (Digital Audio Workstations), zunehmend barrierefrei gehandhabt werden.
Vorgestellt werden hier drei Programme: mp3DirectCut, Audacity und Reaper. Sie können unter Windows und Mac OS mit den gängigen Screenreadern, einer Braillezeile oder der Kombination aus beidem bedient werden.
Dieses Programm ist ein Werkzeug zum Schneiden von MP3-Dateien und läuft unter allen gängigen Windows-Versionen. Es kann kostenlos im Internet heruntergeladen werden. Dazu gibt man "mp3DirectCut" in der Suchmaschine ein und folgt einer Download-Quelle seiner Wahl. Das Programm ist schnell startklar, weil es nicht installiert werden muss. Die EXE-Datei legt auf der Festplatte lediglich einen Ordner an, in den das Programm hineinkopiert wird. Hält man sich genau an die Anweisungen des Setups, sollte man dieses ab Windows 7 mit Administrator-Rechten starten. Dazu wählt man über das Kontextmenü (Anwendungstaste) der Setup-Datei "als Administrator ausführen". Die werkseitig auf Englisch eingestellte Sprache kann auf Deutsch umgestellt werden.
Nun kann es losgehen: Hat man ein Konzert im Radio aufgenommen und möchte störende Wortbeiträge oder Werbeblöcke entfernen, öffnet man die Datei in mp3DirectCut auf Windows-übliche Weise mit Strg-O. Ist die Datei geladen, wird mit der Leertaste die Wiedergabe gestartet und gestoppt. Gespult wird mit den Cursortasten. Anfang und Ende des zu entfernenden Bereichs werden mit B (Anfang) und N (Ende) markiert. Mit der Entfernen-Taste wird der Bereich gelöscht.
Es ist außerdem möglich, Dateien zu teilen. Das ist bei längeren Aufnahmen, die als einzelne Titel auf einem MP3-Player abgespielt werden sollen, nützlich. Dazu navigiert man an die Stelle, an der die Teilung erfolgen soll, und setzt durch Drücken der Buchstabentasten B-N-C einen Schnittpunkt. Hat man auf diese Weise die ganze Datei abgearbeitet, wählt man im Menü den Punkt "geteiltes Speichern" und erhält anhand der gesetzten Schnittpunkte die entsprechenden MP3-Dateien.
Es gibt viele weitere Funktionen, die es zu entdecken lohnt. Eine ausführliche Beschreibung gibt es im Handbuch, das über das Hilfe-Menü aufgerufen werden kann, aber nur auf Englisch verfügbar ist. Allerdings ist mp3DirectCut so verbreitet, dass man über einschlägige Mailinglisten wie BlIntUser (www.as-2.de/mailman/listinfo/blintuser) oder bei der ISCB (Interessengemeinschaft sehgeschädigter Computerbenutzer, www.iscb.de) problemlos Hilfe findet.
Das Open-Source-Programm Audacity ist das Schweizer Messer unter den Soundbearbeitungswerkzeugen. Es läuft unter Windows, Mac OS und Linux. Unter www.audacityteam.org steht die aktuelle Version zum Download bereit. Nach der schnellen Installation hat man ein umfangreich ausgestattetes, mehrspurfähiges Programm auf dem Rechner, das zur Bearbeitung und Aufnahme von Tonmaterial auch von Rundfunkstationen eingesetzt wird. Indem man mehrspurig arbeitet, kann man zum Beispiel eine Musik- und eine Sprachspur unabhängig voneinander bearbeiten.
Möchte man einen Text sprechen, der mit Musik unterlegt werden soll, nimmt man nach dem Öffnen des Programms durch Drücken von R (Aufnahme) zunächst die Sprache auf. Wiedergabe und Stopp werden mit der Leertaste ausgelöst. Mit den Pfeiltasten bewegt man sich im Projekt und mit Shift-Pfeil-rechts ab der Cursor-Position wählt man Bereiche zur Bearbeitung aus. Hat man mehrere Spuren, kann man sich mit Pfeil-hoch und Pfeil-runter durch die Spuren bewegen. Mit Enter wählt man die jeweilige Spur zur Bearbeitung aus. Zusätzlich lassen sich in einer Symbolleiste, die mit Strg-F6 angesteuert wird, auch Zeitpunkte genau anspringen. Hat man die Sprachaufnahme erstellt und bearbeitet, kann man als zusätzliche Spur Musik importieren. Beide Spuren lassen sich zusammen oder getrennt voneinander bearbeiten.
Zusätzlich zu den üblichen Editierfunktionen, wie Schneiden, Kopieren oder Verschieben, enthält Audacity eine Vielzahl an Effekten, wie Hall, Rauschunterdrückung oder Equalizer, zur klanglichen Verfeinerung des Audiomaterials. Alle Menüs sowie die meisten Effekte sind problemlos zugänglich und mit den Windows-üblichen Navigierfunktionen bedienbar. Viele Effekte haben außerdem einen Vorhören-Schalter zur Beurteilung der Wirkung des Effekts.
Unter Windows ist Audacity gut zugänglich. Das Handbuch ist zwar auf Englisch, dennoch erfreut sich das Programm großer Beliebtheit und man bekommt in den genannten Mailinglisten kompetente Einstiegshilfe. Zusätzlich gibt es unter tinyurl.com/audacity-anleitung ein etwas älteres, aber sehr ausführliches deutsches Einsteiger-Tutorial.
Unter Mac OS ist Audacity weniger gut zugänglich, weil in der aktuellen Version 2.1.2 wichtige Bereiche, etwa der Spurbereich, nicht bzw. nur eingeschränkt mit Voice Over ausgelesen werden können. Die für Screenreader optimierte Version 2.1.1 wird zwar noch zum Download angeboten, die Entwickler sollten aber schnell nachbessern, damit die Zugänglichkeit des Programms nicht auf der Strecke bleibt.
Dieses für Windows und Mac OS verfügbare Programm der Firma Cockos ist mein Favorit. Man bekommt für rund 60 Euro eine für professionelle Produktionen geeignete Arbeitsumgebung, die ständig weiterentwickelt wird. Das Programm kann zusätzlich zur Bearbeitung von Audiomaterial auch Midi (Musical Instrument Digital Interface) und Noten editieren. Das heißt, man kann auf einem an den Computer angeschlossenen Keyboard Musik einspielen und diese anschließend notengenau bearbeiten.
Die meisten Bereiche der Software sind auf Windows und Mac OS zugänglich. Unter www.reaper.fm kann man das Programm herunterladen. Nach der Installation kann man sich auch die Zugänglichkeitserweiterung OSARA herunterladen: https://github.com/nvaccess/osara. Diese wurde von den Machern des freien Screenreaders NVDA entwickelt und kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Erweiterung ermöglicht die weitgehende Zugänglichkeit von Reaper mit allen Screenreadern. Man hat die volle Kontrolle beim Bearbeiten, Schneiden und Mischen. Zusätzlich kann man Aufnahmen ohne sehende Hilfe dB-genau aussteuern und erhält eine Übersteuerungswarnung, wenn beim Aufnehmen der Pegel zu hoch eingestellt ist. Auch das Einspielen und Bearbeiten von Midi ist dank OSARA möglich.
Reaper selbst bringt eine umfangreiche Effekt-Sammlung mit, die durch OSARA unter Windows nahezu voll zugänglich ist. Fast alle Funktionen von Reaper, die so genannten Actions, können per Shortcut ausgeführt werden und sind vom Nutzer frei belegbar. Viele Actions sind werkseitig nicht belegt, so dass der Nutzer bei Bedarf selbst Shortcuts vergeben muss. Ein Nachteil von Reaper ist, dass die Nutzeroberfläche komplett auf Englisch ist. Das deutsche Sprachpaket, das auf der Hersteller-Webseite verfügbar ist, ist so schlecht übersetzt, dass man sich die Installation sparen kann. Doch der Aufwand, sich ins Englische einzufuchsen, lohnt sich. Das Programm ist auf der Höhe der Zeit und bietet im Zusammenspiel mit OSARA eine weitgehende Barrierefreiheit.
Das Angebot an Audioprogrammen ist groß. Ich habe mich auf die meiner Meinung nach derzeit interessantesten Programme für den privaten Einsatz beschränkt. Auch im professionellen Bereich sieht es zumindest auf dem Mac seit ein paar Jahren relativ gut aus. Der Trend in Richtung Barrierefreiheit ermöglicht blinden und sehbehinderten Interessenten, eine Berufsausbildung im Audiobereich zu absolvieren. Es bleibt zu hoffen, dass diese Entwicklung anhält und noch an Fahrt gewinnt.
Michael Kuhlmann aus Hannover ist Kirchenmusiker und Musiklehrer. Er arbeitet außerdem als Coach für angehende blinde und sehbehinderte Tontechnik-Fachkräfte.
Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei
Drei in jeder Hinsicht ziemlich älteste Freunde reisen in einem klapprigen Tourbus der Beatles quer durch die USA. Gene, ein Arzt im Ruhestand, versucht, ein Versprechen einzulösen, das ihm die Südstaatlerin Nancy als Studentin in der ersten Liebesnacht in Pennsylvania abgenommen hat: ihr zu helfen und sie zurück nach Mississippi zu bringen, falls sie irgendwann an Alzheimer erkranken sollte. Nach jener Nacht verschwand Nancy spurlos. 40 Jahre später ruft sie wieder an. Die Tour beginnt. Als Dritter fährt Bob mit, ein Vietnam-Veteran, der gelernt hat, es mit heimtückischen Gegnern aufzunehmen.
Ein Buch, bei dem man ebenso oft Tränen weint wie Tränen lacht und das tröstet, wenn es im eigenen Leben nichts zu lachen gibt. Gleichzeitig ist diese "Road Novel" eine Geschichte der USA des 20. Jahrhunderts.
J. Paul Henderson: Letzter Bus nach Coffeeville
1 CD
DAISY (13:35 Stunden)
Sprecher: Volker Lohmann
Ein Buch-Tipp von Ruth Tiedge, Bayerische Blindenhörbücherei
Hendrik Groen ist 83 1/4 Jahre alt. Er lebt in einem Altenheim in Amsterdam und hat wenig Lust, nur noch Kaffee zu trinken, die Geranien anzustarren und auf das Ende zu warten. Stattdessen gründet er mit seinen unternehmungslustigen Freunden den Verein Alanito (Alt-aber-nicht-tot), um öfter etwas außer Haus zu erleben.
Ein Jahr lang beschreibt Groen seine Erlebnisse zwischen Bingo-Abenden, Fitness für Senioren und angealterten Silvesterkrapfen. Ein geheimes Tagebuch voller Witz und Selbstironie, boshaft und berührend zugleich. Wen die "Eierlikörtage" begeistern, darf sich auf "Tanztee" freuen. Denn Hendrik Groen, inzwischen 85 Jahre alt, hat beschlossen, sein Tagebuch fortzuführen.
Hendrik Groen: Eierlikörtage
1 CD DAISY (9
Stunden)
Sprecher: Martin Pfisterer
Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei
"Der Überläufer", ein letztes und doch frühes Werk von Siegfried Lenz. 1951 geschrieben, wurde das zweite Buch des damals 26-Jährigen vom Verlag abgelehnt. Begründung: "Handgreifliche Treulosigkeit gegen die Heimat". Jetzt, 65 Jahre später, ist der Roman erschienen und wird von den Medien gefeiert.
Lenz erzählt die Geschichte des jungen Soldaten Walter Proska, der im letzten Kriegssommer gegen die Partisanen an der Ostfront kämpft. In einer Waldfestung verschanzt, soll seine kleine Einheit die Zuglinie sichern. Die Befehle des Vorgesetzten werden immer sinnloser und menschenverachtender. Proska ist zwischen Pflicht und Gewissen hin- und hergerissen und läuft schließlich zur Roten Armee über, um "die abscheuliche Klicke" der Nationalsozialisten zu vernichten.
Ein Antikriegsroman, der die Zerrissenheit und Hilflosigkeit des Einzelnen gegenüber einer unmenschlichen und unerbittlichen Kriegsmaschinerie zum Thema hat.
Siegfried Lenz: Der Überläufer
1 CD DAISY
(10:30 Stunden)
Sprecher: Günter Rohkämper
Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.
Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info
Ein Buch-Tipp von Gabi Schulze, Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
Robert Beck ist Gymnasiallehrer, wollte aber eigentlich Rockmusiker werden. Als er in seiner Klasse ein außergewöhnliches Musiktalent entdeckt, träumt er von einer Karriere als Manager und Songwriter. Er scheut weder Geld noch Zeit, um den 17-jährigen Rauli aus Litauen zu fördern. Doch das Musikgeschäft gestaltet sich nicht so, wie er es möchte. Außerdem kriselt es in seiner Beziehung. In dieser Situation meldet sich sein einziger Freund, der Deutschafrikaner Charlie. Er drängt seinen früheren Bandkollegen dazu, das musikalische Wunderkind nach Istanbul zu bringen. So rettet sich Beck aus seiner Midlife-Crisis in ein verrücktes Abenteuer. In einem schrottreifen Auto mit einer Menge Drogen im Gepäck fahren die drei auf südosteuropäischen Highways fast gen Himmel.
Eine packende Geschichte mit authentischen Figuren und ohne flaches Happy-End. Witzig und tiefsinnig zugleich!
Benedict Wells: Becks letzter Sommer
Blindenkurzschrift
(4 Bände)
Preis: 48 Euro
Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13-119
E-Mail:
verkauf@dzb.de
Verfügbar auch
als Leihtitel
Leo Petermann, Privatier und kultivierter Genussmensch, nimmt jeden Tag als Geschenk. In seinem Haus in den Schweizer Bergen verbringt er viel Zeit mit seiner Geliebten, sitzt mit seinen Nachbarn zusammen und glaubt endlich das gefunden zu haben, was er seit Langem gesucht hat – Ruhe.
Die Idylle endet jäh, als ein Mord auf dem Gornergrat über Zermatt geschieht. Verdächtigt wird der berühmte Maler Paul Tulipan. Doch auch Petermann scheint seine Hände im Spiel zu haben. Als ein junger Fotograf behauptet, dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit Petermanns zu kennen, gerät er unter Druck. So beschäftigt er sich mit den Spuren seines Erpressers, denen von Tulipan und seiner eigenen Geschichte. Und kommt unausweichlich zu der Frage: Quo Vadis, Herr Petermann?
Bemerkenswert, voller Ironie und spitzfindig – ein würdiger Abschluss der Petermann-Trilogie!
Michael Böhm: Quo Vadis, Herr Petermann?
1 CD DAISY
(7:18 Stunden)
Sprecher: Klaus Langer
Preis: 29 Euro
Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59
88-136 oder -144 (AB)
E-Mail:
bit-bestellservice@bbsb.org
Als Sehender die Brailleschrift zu erlernen, ist gar nicht so schwer und kann richtig Spaß machen. Das zeigt ein neues Lernheft der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista). Unterhaltsame Minirätsel, Bild-Wort-Puzzles und Übungsgeschichten helfen dabei, schon nach kurzer Zeit erste Sätze zu lesen. Ein Lösungsteil dient der eigenen Überprüfung. Sehende Kinder und Jugendliche, Eltern und Großeltern kommen der Blindenschrift so auf einfache Art näher und können einem Kind mit Seheinschränkung zum Beispiel bei den Schulaufgaben helfen. In der Schule kann das Heft dazu beitragen, dass Inklusion besser gelingt.
Über die Entschlüsselung des Braille-Codes hinaus informiert das Lernheft über die Brailleschrift in anderen Sprachen und ihre Verwendung in Mathematik, Chemie und Musik.
Knack den Code
Preis: 4,95 Euro
Bestellungen bei der
blista
Tel.: 0 64 21 / 6 06-0
E-Mail:
info@blista.de
Dazu ein Bild: Im Aufgeschlagenen Heft "Knack den Code" sind Punktschriftzeichen und Erklärtexte in Schwarzschrift zu erkennen.
In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg
Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen.
Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz
Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail:
atz@blindenzeitung.de
Süddeutschland, Anfang der 1940er Jahre. Der 13-jährige Ernst Lossa, Sohn fahrender Händler und Halbwaise, ist ein aufgeweckter, aber unangepasster Junge. Die Kinder- und Erziehungsheime, in denen er bisher lebte, haben ihn als "nicht erziehbar" eingestuft. So wird er in eine Nervenheilanstalt abgeschoben. Bald bemerkt Ernst, dass unter der Klinikleitung von Dr. Veithausen Insassen getötet werden. Er setzt sich zur Wehr und versucht, den behinderten Patienten und Mitgefangenen zu helfen. Schließlich plant er die Flucht, gemeinsam mit Nandl, seiner ersten Liebe.
Ein bewegendes Drama über ein lange verdrängtes Kapitel der NS-Zeit und gleichzeitig die authentische Geschichte von Ernst Lossa, der sich mutig gegen ein menschenverachtendes System wehrte.
Nebel im August
Regie: Kai Wessel
Drehbuch: Holger
Karsten Schmidt
Mit Ivo Pietzcker, Sebastian Koch, Henriette Confurius,
Fritzi Haberlandt u.a.
Audiodeskription: Hörfilm München
DVD und Blu-ray sind im Handel erhältlich.
Dazu ein Bild: Das DVD-Cover von "Nebel im August": Ein Junge mit Stoppelhaaren blickt den Betrachter eindringlich an.
Die Redaktion verlost drei DVDs. Bitte schreiben Sie mit dem Stichwort "Nebel im August" eine Postkarte an den
DBSV
Redaktion "Sichtweisen"
Rungestr.19, 10179
Berlin
oder eine E-Mail an
sichtweisen@dbsv.org
Einsendeschluss: 15. März
Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.
Relief-Globus zu verkaufen, älteres Modell
Tel.: 01 52 / 04 50 54 73
Handy Owasys 22C mit Tasche und Anleitung auf CD, VB: 70 Euro
Tel.: 03 38 33 / 7 03 01
Handy "Blindshell" mit Sprache, Ohrhörer, Farberkennung, Geldscheinerkennung und Lupenfunktion, ein Jahr alt, Neupreis: 300 Euro, VB: 200 Euro
Tel.: 0 33 91 / 50 58 82
Braillezeile BRAILLEX EL 40s der Firma Papenmeier mit Zubehör (Tastaturauflage, Transporttasche und Bedienungsanleitung), Neupreis Januar 2011: 5.800 Euro, VB: 900 Euro; da Privatverkauf keine Garantie oder Rückgabe möglich
Tel.: 0 21 61 / 60 34 70
E-Mail:
famgutowski@gmx.de
Funktionales HD-Bildschirmlesegerät Visio HD Deutsch der Fa. Baum, TFT-Breitbildschirm, 22 Zoll, mit stromsparender LED-Leuchte, Neupreis vor 5,5 Jahren: 3.570 Euro, VB: 1.100 Euro
Tel.: 0 63 71 / 5 06 96
Tandem 2 plus 2, umständehalber zu verkaufen, 10 Jahre alt, nur ca.1.000 km gefahren, Rahmenhöhe: 40, 26er-Räder, gepflegt, evtl. mit Dachgepäckträger mit Hydrauliklift, Preis: VHS
W. Lechtenfeld
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Handy Tech Braille Wave Brailleterminal mit 40 Braillemodulen,
8-Punkte-Brailletastatur und Cursorrouting sowie einfachem Texteditor,
Taschenrechner, Planer, Uhr etc., läuft als Braillezeile mit JAWS,
Cobra und NVDA, Anschlüsse: seriell und Bluetooth,
Preis: 690 Euro.
BAUM VarioPro 80, werküberholte Braillezeile in 8-Punkte-Technik,
Rollbalken für schnelle Navigation an der Frontseite, läuft unter
allen gängigen Screenreadern sowie Mac OS X,
Preis: 890 Euro.
Plextalk PTP1 DAISY-Spieler im Scheckkartenformat, ermöglicht zudem
auch DAISY-Aufnahmen und -Bearbeitung sowie Internet-Radio,
Preis: 180 Euro.
Milestone 312 DAISY-Flash-Player mit den Funktionen Audio, Bücher,
Wecker, Radio, Speakout und Kalender,
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gut erhaltene Brailleschreibmaschine und Stenoschreibmaschine
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gebrauchte, alte, funktionstüchtige Steno- oder Braillemaschine für kurze Notizen
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Suche dringend! Wer verkauft mir ein noch funktionierendes VoiceMate-Aufnahmegerät?
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Ich heiße Marco Höster, bin 37 Jahre alt und vollblind. Ich wiege 95 kg und habe dunkelblondes, kurzes Haar (Igelschnitt). Meine Hobbys sind Musikhören, lesen, unter Leuten sein, Konzerte besuchen oder auch mal ins Theater gehen. Ich suche eine Partnerin, vollblind oder sehbehindert, aus dem Raum Norddeutschland, Alter von 37 bis 45 J.
Melden könnt Ihr Euch unter meiner Handynummer
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Punktschriftbrief- oder Telefonfreundin oder -freund gesucht, zwischen 35 und 40 Jahren
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IRIS e.V. Hamburg sucht eine Rehabilitationslehrerin / einen Rehabilitationslehrer mit den Qualifikationen "Lebenspraktische Fähigkeiten"/ "Orientierung und Mobilität" oder mit der Qualifikation "Orientierung und Mobilität".
Tätigkeitsbereiche sind in erster Linie:
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Wir bitten um: Einsendung der Bewerbungsunterlagen postalisch oder per E-Mail an
Institut zur Rehabilitation und Integration
Sehgeschädigter IRIS e.V.
Marschnerstr.26, 22081 Hamburg
Tel.:
00 49 / (0) 40 / 2 29 30 26
Internet:
www.iris-hamburg.org
La Vita e bella!
Urlaub am Landgut in Italien für Individualreisende und Gruppen – geführtes Kulturprogramm und Wanderungen, Keramik-Workshops, Kochkurse.
Details unter
Tel.: 00 39 / 3 89 / 9 56 13 52 und
www.lariete.org/barrierefrei
Ferienwohnanlage Villa Stella Maris für blinde und stark sehbehinderte Gäste. Die Appartements sind blindengerecht eingerichtet und verfügen über Bad, Küche inkl. Geschirrspüler, Fernseher und Telefon.
Weitere Informationen über einen Urlaub an der See:
Deutsches Kath. Blindenwerk e.V.
Tel.: 02 28 / 96 78 79 60
E-Mail:
info@dkbw.de,
www.blindenwerk.de
Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste
Es ist Frühling – haben Sie schon Ihre Ferien geplant? Ob Großbritannien, Irland, Island, Malta, Skandinavien, das Baltikum oder ein Ziel nach Wunsch – ganz woandershin. Wir planen gerne eine Reise mit Ihnen und für Sie. Besonders möchten wir Ihnen heute unsere Reisen in die schottischen Highlands und die Rundreisen auf die grüne Insel Irland empfehlen. Eine Übersicht finden Sie auf der Homepage www.schottland-fuer-alle.com.
Gerne stehen wir für weitere Infos per
E-Mail:
info@schottland-fuer-alle.com
oder unter
Tel.: 02 11 / 43 69 13 28 bzw. 00 44 / 18 63 / 76 60 10
zur Verfügung.
Fernseh- und Radiosendungen aufnehmen?
Das aktuelle Fernsehprogramm
vorgelesen bekommen?
Alle Gerätemeldungen per Sprachausgabe
hören?
Dies alles und noch viel mehr bietet der neue Ammec Mini und den gibt's jetzt für nur 799 Euro bei Com-M. Ihre DAISY-Bibliothek oder Musiksammlung in der Hosentasche? Internet-Radio ganz ohne Computer? DAISY-Bücher online beziehen? Dies alles und noch viel mehr geht mit dem Victor Reader Stream der neuen Generation – und auch den gibt's jetzt für nur 349 Euro bei
Com-M (Inh. Claudia Mischler-Korz)
79737 Herrischried
Wir sind für Sie da unter
Tel.: 0 77 64 / 9 33 37 00
oder
www.com-m.de
Übrigens: Bei uns gibt's noch richtige Handbücher in Punktschrift und DAISY, jeweils im Kaufpreis enthalten.
Unsere Audio-CD mit Hilfsmitteln und Geschenkartikeln für das Osterfest erscheint Mitte März. Diese oder ein gedruckter Katalog, farbig bebildert, kann gratis angefordert werden – telefonisch oder unter www.blindenhilfsmittelversand.de als Download. Sie haben ein bestimmtes Musikstück oder von einem interessanten Produkt gehört – wir recherchieren und besorgen es auf Wunsch, meist zum normalen Ladenpreis.
BBHV Kranzusch
Werrastr.8, 38120 Braunschweig
Tel.:
05 31 / 2 84 24 12
Fax: 05 31 / 8 78 87 24
E-Mail:
bbhv@web.de
Die Kamera wird an einer Brille befestigt, das Steuergerät tragen Sie bequem am Gürtel oder in einer Kleidungstasche. Die Geräte haben eine Text- oder eine Text-, Gesichts- und Gegenstandserkennung. Erkannter Text oder Informationen zu Gesichtern bzw. Gegenständen werden Ihnen über den nahe am Ohr angebrachten Lautsprecher vorgelesen. Erleben Sie Ihre Unabhängigkeit neu!
Interessiert? – Sprechen Sie uns an! – Ihre IPD
Tel.: 05 11 / 9 36 30 90
E-Mail:
post@ipd-hannover.de
Web:
www.ipd-hannover.de
Individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln seit über 30 Jahren.
Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Präqualifiziert für die Produktgruppen 07. Zertifizierter Fachhändler für Dragon Naturally Speaking speziell für Blinde. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.
AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage:
www.aasb-seidling.de
E-Mail:
aasb@aasb-seidling.de
Aktionspreis statt 14,90 Euro nur: 12,50 Euro
Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!
Bitte besuchen Sie auch unseren Online-Shop unter www.lhz-dresden.de
Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.
– Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099
Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail:
lhz@bsv-sachsen.de
Ihr "Rundum-Verwöhn-Hotel" in den Ammergauer Alpen. Bei uns fühlen sich blinde, sehbehinderte und sehende Gäste wohl. Wir bieten Ihnen ein gepflegtes Ambiente ohne Barrieren zum Urlauben, Tagen und Kuren.
"Ankommen – daheim sein"
Besuchen Sie uns auch unter www.aura-hotel.de
AURA-Hotel
Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub gGmbH
Alte Römerstr.41-43, 82442 Saulgrub/Obb.
Tel.: 0 88 45 / 99-0
Fax: 0 88 45 / 99-121
E-Mail:
info@aura-hotel.de
Alleingesellschafter: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund
e.V.
Code: SW2017 bei Buchung angeben – 15 Euro
Wertgutschein bei Anreise erhalten!
Power Max ist ein High-Speed Akkuladegerät mit USB-Anschluss und exzellenter, natürlicher Sprachausgabe, wie auch mit visuellem Display. Es besitzt vier Ladeschächte für Rundzellen-Akkus sowie erstmalig auch für Li-Ion-Akkus und einen Schacht für 9V-Blockbatterien. Die akustische Menüführung informiert über sämtliche Aktivitäten und den aktuellen Status des Ladevorgangs.
Mit dem USB-Anschluss (keine Sprachausgabe) können auch andere Geräte geladen werden, wie Smartphones, Tablets, MP3-Player und viele mehr.
Marland-Versand GmbH
Versandhandel für Blinde, stark
Sehbehinderte, Taubblinde, Farbenblinde und Senioren
Zollenreuter
Str.6, D-88326 Aulendorf
Hotline: 0 08 00 / 63 63 63 63
In der Schwarzschriftausgabe ist eine blinde Frau zu sehen. Sie sitzt an ihrem Schreibtisch und arbeitet mit einer Papenmeier-Braillezeile. In einer Sprechblase steht: BRAILLEX EL 80 c und ich – einfach effizient.
Glauben Sie nicht? Dann erfahren Sie, warum die BRAILLEX Braillezeile im Job unverzichtbar ist.
Informationen zu allen Hilfsmitteln: Tel.: 0 23 04 / 9 46-0
F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG
Talweg 2, 58239
Schwerte
E-Mail:
info.reha@papenmeier.de
Internet:
www.papenmeier.de
Ihre Spende an die Nikolauspflege hilft blinden und sehbehinderten Menschen. Wir von der Nikolauspflege setzen uns dafür ein, dass es blinden, sehbehinderten und mehrfachbehinderten Menschen gut geht und sie am Leben teilhaben können.
Begleiten Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende:
BW-Bank
IBAN: DE97 6005 0101 0001 0009 99
Weitere Informationen: www.nikolauspflege.de
Blinde und sehbehinderte Menschen zu unterstützen, ihnen Türen zu öffnen und ihr Leben zu bereichern – das sind die Ziele der Blindenstiftung Deutschland.
Unterstützen Sie unsere Arbeit! Ihr Beitrag für die Blindenstiftung Deutschland fließt ohne Abzug ins Stiftungsvermögen und in Projekte, die blinden und sehbehinderten Menschen zugutekommen.
Stiftungskonto:
Deutsche Bank Berlin
IBAN: DE 05 1007
0000 0015 8030 01
BIC: DEUTDEBBXXX
Telefon: 0 30 / 28 53 87-180
E-Mail:
info@blindenstiftung.info
www.blindenstiftung.info
Im März starten in der ARD gleich mehrere neue Serien. Am 21. März kommt mit "Charité" die erste historische Krankenhausserie ins Fernsehen. Star-Regisseur Sönke Wortmann erzählt in sechs Folgen vom Leben in der Krankenhausstadt mitten im industriellen Berlin in den 1880er Jahren.
Zusätzlich laufen in der ARD neue Staffeln der Serien "Großstadtrevier" (montags, 18.50 Uhr, ab dem 6. März), "Alles Klara" (dienstags, 18.50 Uhr, ab dem 14. März) und "Hubert und Staller" (mittwochs, 18.50 Uhr, ab dem 22. März) an.
Alle weiteren Serien-Termine finden Sie, wie gewohnt, am Ende dieser Beilage.
Mi., 1.3.2017, 20.15 Uhr, NDR
Expeditionen ins
Tierreich: Die Elbe (1)
Natur-Doku
Do., 2.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Kommissar Dupin:
Bretonischer Stolz
Krimi
Fr., 3.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Zwei Bauern und
kein Land
Spielfilm
Fr., 3.3.2017, 20.15 Uhr, WDR
Das große
Loch – Heimat gegen Kohle
Dokumentation
Sa., 4.3.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Goldene Kamera
TV-Show mit Live-AD
Sa., 4.3.2017, 23.40 Uhr, ARD
Nacht über
Berlin
Spielfilm
So., 5.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Tatort:
Kriegssplitter
TV-Krimi
Mo., 6.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Erlebnis Erde:
Wildes Südafrika (1/3)
Natur-Doku
Mo., 6.3.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Spuren des
Bösen – Begierde
TV-Film
Di., 7.3.2017, 22.10 Uhr, WDR
Die Mutprobe
TV-Film
Di., 7.3.2017, 22.45 Uhr, ARD
Letzter Moment
TV-Film
Mi., 8.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Momentversagen
TV-Film
Mi., 8.3.2017, 20.15 Uhr, arte
We Want Sex
Komödie
Britische Arbeiterinnen kämpfen in den 1960er Jahren gegen ihre Ausbeutung: Rita (Sally Hawkins) und ihre Freundinnen haben genug von der jahrelangen Benachteiligung und der ungleichen Bezahlung im Ford-Werk Dagenham. Mit großer Willenskraft treten sie gegen ein schier übermächtiges und männlich geprägtes System an, um für ihre Rechte zu kämpfen.
Mi., 8.3.2017, 20.15 Uhr, NDR
Expeditionen ins
Tierreich: Die Elbe (2)
Natur-Doku
Mi., 8.3.2017, 20.25 Uhr, ZDF
Champions League
Achtelfinal-Rückspiel: Dortmund – Benfica
Fußball mit Live-AD
Do., 9.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Kommissar Dupin:
Bretonische Flut
Krimi
Fr. 10.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
2 Sturköpfe im
Dreivierteltakt
Spielfilm
Fr., 10.3.2017, 20.15 Uhr, arte
Einmal Hallig und
zurück
TV-Komödie
Fr., 10.3.2017, 20.15 Uhr, WDR
Das Wunder von
Essen – Grüne Hauptstadt Europas
Dokumentation
Sa., 11.3.2017, 13.00 Uhr, ARD
Die
Spätzünder
TV-Film
Sa., 11.3.2017, 13.15 Uhr, MDR
Mississippi
– Der wilde Norden
Natur-Doku
Sa., 11.3.2017, 14.00 Uhr, NDR
Sportclub live: 3.
Liga: VfL Osnabrück – Holstein Kiel
Fußball mit Live-AD
Sa., 11.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Steirerblut
Krimi
So., 12.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Tatort:
Nachtsicht
TV-Krimi
Mo., 13.3.2017, 10.30 Uhr, BR
Wildes Deutschland:
Grenzgänger am Grünen Band
Natur-Doku
Mo., 13.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Erlebnis Erde:
Wildes Südafrika (2/3)
Natur-Doku
Mo., 13.3.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Zweimal
lebenslänglich
TV-Film
Di., 14.3.2017, 22.45 Uhr, ARD
Ich will Dich
TV-Film
Mi., 15.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Viel zu nah
TV-Film
Mi., 15.3.2017, 20.25 Uhr, ZDF
Champions League
Achtelfinal-Rückspiel: Athletico – Leverkusen
Fußball mit Live-AD
Do., 16.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Kommissar
Pascha
Krimi
Fr., 17.3.2017, 10.30 Uhr, BR
Wildes Deutschland:
Der Bodensee
Natur-Doku
Fr., 17.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Ich will (k)ein
Kind von dir
Spielfilm
Sa., 18.3.2017, 13.15 Uhr, MDR
Mississippi
– Die große Flut
Natur-Doku
Sa., 18.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Klein gegen
Groß – Das unglaubliche Duell
TV-Show mit
Live-AD
Sa., 18.3.2017, 20.15 Uhr, ZDF
München
Mord
TV-Krimi
So., 19.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Borowski
und das dunkle Netz
TV-Krimi
Mo., 20.3.2017, 0.05 Uhr, ARD
Das weiße
Band
Spielfilm
Mo., 20.3.2017, 0.10 Uhr, MDR
Inside Nordkorea
Dokumentation
Mo., 20.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Erlebnis Erde:
Wildes Südafrika (3/3)
Natur-Doku
Mo., 20.3.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Nord Nord Mord
TV-Krimi
Di., 21.3.2017, 17.00 Uhr, 3sat
Abenteuer Alpen
(1-2)
Natur-Doku
Di., 21.3.2017, 22.10 Uhr, WDR
Nur eine Handvoll
Leben
TV-Drama
Di., 21.3.2017, 23.05 Uhr, ARD
Unter Anklage: Der
Fall Harry Wörz
TV-Drama
Mi., 22.3.2017, 23.30 Uhr, BR
Liebe
Spielfilm
Do., 23.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Bierleichen. Ein
Paschakrimi
Krimi
Fr., 24.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Eltern allein zu
Haus: Die Schröders
Spielfilm
Fr., 24.3.2017, 20.15 Uhr, arte
Banklady
Spielfilm
Die wahre Geschichte der ersten deutschen Bankräuberin: Im Hamburg der 1960er Jahre fristet Gisela Werler (Nadeshda Brennicke) ein trostloses, kleinbürgerliches Dasein. Über ihren Kollegen Uwe (Andreas Schmidt) lernt sie Hermann Wittorf (Charly Hübner) kennen. Sie erliegt seinem Charme und lässt sich auch nicht davon abschrecken, dass er Bankräuber ist. Schnell wird sie zur treibenden Kraft bei den Überfällen und erlangt als "Banklady" nationale Berühmtheit.
Sa., 25.3.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Ein starkes
Team
TV-Krimi
Sa., 25.3.2017, 20.15 Uhr, MDR
Schlagercountdown – Das große Premierenfest
TV-Show
So., 26.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Tatort:
Nachbarn
TV-Krimi
So., 26.3.2017, 20.15 Uhr, NDR
Landpartie:
Timmendorfer Strand
Natur-Doku
Mo., 27.3.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Der gleiche Himmel
(1/3)
Dreiteiliger TV-Film
Das Porträt einer Gesellschaft inmitten des Kalten Krieges: Im Sommer 1974 muss Willy Brandt wegen der Guillaume-Affäre zurücktreten, Nixon steht in der Watergate-Affäre mit dem Rücken zur Wand und ganz Deutschland ist im WM-Fieber. Der Kalte Krieg ist allgegenwärtig – und nirgendwo sonst so spürbar wie im geteilten Berlin.
Das ZDF zeigt den zweiten Teil des Agenten-Thrillers am 29. März und den dritten Teil am 30. März, jeweils um 20.15 Uhr.
Di., 28.3.2017, 22.10 Uhr, WDR
Auf kurze
Distanz
TV-Film
Mi., 29.3.2017, 20.15 Uhr, ARD
Familie mit
Hindernissen
TV-Film
Mi., 29.3.2017, 20.15 Uhr, arte
Le Havre
Spielfilm
Mo.-Do., 19.30 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam
(Wiederholungen: In der darauf folgenden Nacht, am folgenden Tag um 6 Uhr
sowie je 2 Folgen einer Woche samstags und sonntags ab 6.30 Uhr)
Mo.-Do., 19.45 Uhr, ARD
Wissen vor acht
Mo., 18.50 Uhr, ARD
Morden im Norden
Mo., 18.50 Uhr, ARD (ab 6.3.)
Großstadtrevier
Mo., ca.24.00 Uhr, 3sat
37 Grad
Di., 18.50 Uhr, ARD
WaPo Bodensee
Di., 18.50 Uhr, ARD (ab 14.3.)
Alles Klara
Di., 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops
Di., 20.15 Uhr, ARD
Frau Temme sucht das
Glück
Di., 20.15 Uhr, ARD (ab 21.3.)
Charité
Di., 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde
Di., 21.00 Uhr, Do., 18.50 Uhr und Sa., 12.05 Uhr,
ARD
In aller Freundschaft
Mi., 18.00 Uhr, ZDF
SOKO Wismar
Mi., 18.50 Uhr, ARD
Rentnercops
Mi., 18.50 Uhr, ARD (ab 22.3.) und Fr., 20.15 Uhr,
BR
Hubert und Staller
Mi., 19.25 Uhr, ZDF
Die Spezialisten
– Im Namen der Opfer
Do., 19.25 Uhr und Mo.-Fr., 10.30 Uhr, ZDF
Notruf
Hafenkante
Fr., 0.45 Uhr, ZDF
Jack Taylor
Fr., 19.25 Uhr, ZDF
Bettys Diagnose
Sa., 9.50 Uhr, MDR
Um Himmels Willen
Sa., 10.55 Uhr, MDR
Tierärztin Dr.
Mertens
Sa., 11.00 Uhr, 3sat
Agathe kann's nicht
lassen
Sa., 19.25 Uhr, ZDF
Die Bergretter
Sa., 21.45 Uhr, NDR (ab 11.3., je 2 Folgen)
Mord
mit Aussicht
So., 8.10 Uhr, ZDF
Löwenzahn
So., 20.15 Uhr, ARD
Tatort/Polizeiruf 110
www.hörfilm.info
Das
vollständige Hörfilmprogramm, Hinweise zum Empfang der AD und
Neuigkeiten
Service-Telefon: 0 30 / 2 55 58 08 00
Das aktuelle
TV-Hörfilmprogramm
Kontakt:
Jan Meuel (Redaktion)
Tel.: 0 30 / 28 53 87-263
E-Mail:
j.meuel@dbsv.org
Andy Chyla
(Technik)
Tel.: 0 30 / 28 53 87-264
E-Mail:
a.chyla@dbsv.org
Eine Beilage des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV), gefördert von der Aktion Mensch
15. Deutscher Hörfilmpreis
21. März 2017,
Berlin
Der DBSV verleiht seit 2002 den Deutschen Hörfilmpreis. Ausgezeichnet werden herausragende Produktionen mit Audiodeskription und Projekte, die das Hörfilmangebot verbessern.
Wir danken allen Förderern und Sponsoren: Die Aktion Mensch fördert den Deutschen Hörfilmpreis seit 2002. Hauptsponsoren sind die forschenden Arzneimittelhersteller Pfizer Deutschland und Bayer. Weitere Sponsoren und Partner sind das Berufsförderungswerk Mainz, die Herbert-Funke-Stiftung, die Blindenstiftung Deutschland, SKODA AUTO Deutschland GmbH, Deutsche Bank, Park Inn by Radisson Berlin Alexanderplatz, Optimahl, Brähler Convention, PR Sugar und Avon.