Sichtweisen Ausgabe 01-02/2021

"Sichtweisen" – Heft 1-2/2021

Sichtweisen 1-2/2021

Inhalt

Impressum

Editorial

Werbeanzeigen:

Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte

Feelware

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

SynPhon

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Schottland für alle

Vanda Pharmaceuticals

Musiktheater im Revier Gelsenkirchen

feelSpace

RTB

Im Gespräch:

Über das Bohren dicker Bretter

DBSV-Nachrichten:

Beraten und beschlossen

Meldungen

Niedersachsen erhöht Landesblindengeld

Einigung auf EU-Ebene zu Fahrgastrechten

Neues Jugendprojekt "Wir sehen keine Grenzen"

Anlaufstelle für barrierefreie Angebote ist online

Online-Tagung zu barrierefreien Webseiten

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema: Podcasts

Fest-flauschig gemischtes Hack

Das Medium der Zukunft

Vom Radiobastler zum Podcast-Fan

Termine & Tipps:

Termine

Hinweis der Redaktion

REWE Final4

Frühlingssingen

Tanzen und mehr

iPhone  –  Ein Helfer in Alltag und Beruf

Jaws für Einsteiger "Schritt für Schritt"

Tipps

Website mit Beispielen aus der inklusiven Arbeitswelt

Einblicke ins Annedore-Leber-Berufsbildungswerk Berlin

Online-Spiel "Zug in Sicht"

Forum:

Im besten Falle Leben retten

"Liebe Grüße von Pünktchen"

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Rätsel

Lösung des Dezember-Rätsels

Panorama:

Medizin

Frühgeborene: Netzhaut-Screening vor 31. Woche

Projekte

"Natur ohne Barrieren" erlebbar machen

Gesellschaft

Neue gut lesbare Schrift entwickelt

Gottesdienstordnung in Punktschrift

Sport

Para-Sportlerinnen und Sportler des Jahrzehnts

AURA-Hotels  –  Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

"In jedem Finger sitzt ein Auge"

Service:

Vielfältig wie das Leben

Medien:

Bücher

Annette, ein Heldinnenepos

Annas Rückkehr

Schaden in der Oberleitung

Weltverbessern für Anfänger

Hörfilme

Die Gehörlosen-Uni

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Zu verkaufen

Partnersuche

Suche

Tausche

Gewerbliche Anzeigen

anders-sehn

Schottland-für-Alle

IPD

AASB Maria Seidling

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

DBSV: Kleine Spende, große Geschichte

Berufsförderungswerk Würzburg

Papenmeier


Titelbild:
Das Titelbild ist eisgrau. Darauf prangt, über drei Zeilen verteilt, in großer schwarzer Schrift der Titel "Sichtweisen" in fragmentierten Buchstaben. In einem feuerroten Kasten auf halber Höhe wird der Name des Magazins gut lesbar wiederholt. Vom unteren Rand ragt das Foto eines Mikrofons im Retro-Stil auf. Darum herum symbolisieren drei helle Kreise Schallwellen; in ihrer Mitte ist ein roter Punkt, der zum "Sichtweisen"-Schriftzug gehört. Das Schwerpunktthema lautet "Podcasts".



Impressum


"Sichtweisen" – Das Magazin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV),
vormals "Gegenwart", 75. Jahrgang
ISSN: 2511-7017


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin


Redaktion:
Andreas Bethke (V.i.S.d.P.), Ute Stephanie Mansion, Tina Below
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: sichtweisen@dbsv.org


Die "Sichtweisen" erscheinen zehnmal im Jahr (Januar/Februar und Juli/August als Doppelnummer) in Print, Brailleschrift und als Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis für Print und Braille:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.


DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Kündigung des Abonnements bis Ende September für das Folgejahr.


Anzeigenverwaltung:
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: anzeigen@dbsv.org


Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen: 10 Euro, je weitere 50 Zeichen: 5 Euro.
Mediadaten für gewerbliche Anzeigenkunden auf Anfrage.


Produktion:
Print: DCM Druck Center Meckenheim GmbH, mit freundlicher Unterstützung
Braille: Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen)
DAISY: dzb lesen und Berola-Film GmbH

Hinweis:
Im Sinne einer besseren Lesbarkeit wird in den Sichtweisen® in der Regel auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.




Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

hören Sie gelegentlich oder oft einen Podcast? Also ein Medienformat, das sich mit einem Thema beschäftigt, das Ihnen am Herzen liegt? Ich selbst habe früher öfter "Hoaxilla" gehört, einen Podcast, der sich kritisch mit modernen Legenden und Gerüchten auseinandersetzt. Heute höre ich manchmal Sendungen, die ich im Radio verpasst habe, als Podcast nach. In dieser Form stehen die meisten Sendungen nach ihrer Ausstrahlung noch eine Weile im Internet zur Verfügung. "Podcasts" lautet das Schwerpunktthema dieser Ausgabe, denn dieses Audioformat wird immer beliebter. Der DBSV bietet aktuell den Podcast seines Jugendclubs an  –  auch für Erwachsene freigegeben  –  und den "Sichtweisen"-Podcast, der jeden Monat einen Artikel aus dem Magazin aufgreift.

Ob Lars Bosselmann, Geschäftsführer der Europäischen Blindenunion, Zeit hat, Podcasts zu hören, hat er uns im Interview nicht verraten. Dafür hat er uns einen Einblick gegeben, wie die Führungskräfte der europäischen Blinden- und Sehbehindertenverbände zusammenarbeiten und warum sie oft einen langen Atem brauchen.

Einen langen Atem hat auch Ruth Zacharias bewiesen, die mit 80 Jahren auf ein reichhaltiges Lebenswerk zurückblickt. Sie baute die Taubblindenarbeit in der DDR auf und ist taubblinden Menschen durch eine von ihr gegründete Stiftung bis heute verbunden. Wie der christliche Glaube ihr Leben und ihre Arbeit prägte, erzählt sie in der Rubrik "Menschen".

Über ihre Arbeit berichtet auch Jessica van Bebber, und zwar in der Rubrik "Forum". Sie ist Medizinisch-Taktile-Untersucherin und arbeitet in gynäkologischen Praxen im Bereich der Brustkrebsfrüherkennung. Ihr Wunsch: Noch mehr Ärztinnen und Ärzte sollten Medizinisch-Taktile-Untersucherinnen unterstützen, weil es eine sinnvolle Tätigkeit ist und blinden Frauen eine berufliche Chance eröffnet.

Ein gutes neues Jahr wünsche ich Ihnen, in dem Sie trotz der anhaltenden Corona-Zeit auch viele frohe Stunden erleben!

Ute Stephanie Mansion
Redaktion "Sichtweisen"  

Werbeanzeigen:

Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte

Per Tonpost-App zu allen Angeboten und mit www.tonpost.net zum Downloadportal


  • Hörmagazin "Trierische Tonpost".
  • "Paulinus" Wochenzeitung im Bistum Trier.
  • "TV-DAISY"- Das 14-tägige Fernsehprogramm mit 17 Sendern der Öffentlichen und Privaten.
  • Zeitschrift "Behinderung und Beruf der Hauptfürsorgestellen": Arbeits- und Schwerbehindertenrecht für Vertrauensleute.

Infos: 06 51 / 71 05  –  430
Mail: tonpost@bistum-trier.de
Internet: www.tonpost.de

Feelware

Barrierefreie Haushaltsgeräte

Feelware bietet barrierefreie Heißluftfritteusen, Elektroherde, Waschmaschinen, Mikrowellen mit Grill etc.


Tel.: 01 57 / 57 16 56 93
E-Mail: hallo@feelware.eu
www.feelware.eu

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Hilfsmittel und Schulung


  • Vertrieb von Notebooks mit Sprachausgabe und JAWS mit Braillezeile
  • Bedürfnisorientierte IT-Lösungen vom Fachhändler
  • Schulungen für iPhone, Apple-Produkte und Windows
  • Das erste sprachgesteuerte Digitalradio
  • Mobiler Vorleser für Sehbehinderte und sprechende Fernsehgeräte

Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
www.schulze-graben.de

SynPhon

Einfach SynPhon!

Elektronische Hilfsmittel, die das Leben erleichtern, sind unser Markenzeichen. Der bewährte EinkaufsFuchs Produkterkenner sagt mit einem Piep, was die Sache ist. Die Fledermaus Orientierungshilfe erkundet Sicherheitsabstände automatisch und zeigt, wo es lang geht. Es ist zudem denkbar einfach, unsere Hilfsmittel kennenzulernen. Ein Anruf genügt und EinkaufsFuchs oder Fledermaus kommen vollkommen unverbindlich mit der Post zu Ihnen nach Hause. Alles Weitere erfahren Sie sehr gerne am Telefon  –  so einfach ist das!

Telefon: 0 72 50 / 92 95 55


SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76.703 Kraichtal
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Milestone 312 Ace WiFi

Milestone 312 Ace nun bereit für WLAN und Bluetooth!

Ein neuer Durchbruch ist den Erfindern des beliebten kleinen Alltagshelfers, dem Milestone, gelungen. Das Flaggschiff der Milestone-Serie, der Milestone 312 Ace, kann nun mit dem Internet verbunden werden und bietet somit ganz neue Möglichkeiten. So ist der Milestone nun in der Lage, die folgenden Funktionen anzubieten: Webradio, Wetterabfrage und Prognose, Bluetooth für Hörbücher und Audio. Weiter ist in Vorbereitung, als vierte Hauptfunktion, die direkte Suche und Ausleihe von DAISY-Hörbüchern über DAISY-Online zu ermöglichen. Dies wird in naher Zukunft realisiert werden. Zusammen mit dem schon üppig ausgestatteten Milestone 312 Ace ergibt sich hier ein Kraftzwerg, der seinesgleichen sucht. Zudem können sogar ältere Geräte des Milestone 312 Ace zum WiFi-Modell nachgerüstet werden. Das bedeutet, dass alle Besitzer des 312 Ace nicht auf die neue Technik verzichten oder gar ein neues Gerät kaufen müssen. Der DHV Hannover rüstet Ihren Milestone direkt um. Lange Wartezeiten entfallen somit und es kann sofort losgehen.


Zwei Aufrüstpakete stehen zur Auswahl:

  • Paket 1: nur WiFi-Modul
    Bestell-Nr.: 2.020.491  –  Preis: 119 Euro
  • Paket 2: WiFi-Modul, Gehäuse-Ober- und Unterschale, Lautsprecher, Tastatur und Akku
    Bestell-Nr.: 2.020.492  –  Preis: 157 Euro

  • Milestone 312 Ace WiFi
    Bestell-Nr.: 2.020.493  –  Preis: 578 Euro

(Alle Preise verstehen sich inkl. 7% MwSt.)


Tipp: In Verbindung mit einem Smartphone mit Hotspot-Funktion machen Sie Ihren Milestone 312 Ace WiFi auch für unterwegs webfähig! Erleben Sie ganz neue Möglichkeiten mit Ihrem Milestone. Jetzt noch smarter und für die Zukunft bereit!


Zu der praktischen Bluetooth-Funktion des Milestone 312 Ace WiFi bietet der DHV Hannover diverse Kopfhörer, Lautsprecher und Bluetooth-Empfänger an, um Ihre Umgebung noch kabelfreier zu gestalten.

Kontaktieren Sie uns gerne für eine Beratung!


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover: Tel.: 05 11 / 95 46 50
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Schottland für alle

Barrierefreie Reisen weltweit
Wir freuen uns auf Sie!
Gabriele Tiedtke & Andreas Schneider


Phone: +44 18 63 76 60 10 ( 24 hours)
02 11 43 69 13 28 ( Bürozeiten)
Mobil: +44 77 94 84 75 74
www.schottland-fuer-alle.com
info@schottland-fuer-alle.com


Bildbeschreibung: Im Vordergrund ein Gewässer, dahinter eine alte, aber intakte Burg.

Vanda Pharmaceuticals

non-24.de
Sind Sie völlig blind?
Fühlen Sie sich oft nicht fit und unkonzentriert?
Schlafen Sie nachts schlecht und sind tagsüber sehr müde?
Die Ursache: Ihre innere Uhr


Jeder Mensch besitzt eine innere Uhr. Der wichtigste Taktgeber ist das Tageslicht. Es setzt die innere Uhr immer wieder auf exakt 24 Stunden zurück. Völlig blinden Menschen fehlt die Lichtwahrnehmung, deshalb kann es dazu kommen, dass der Körper nicht mehr zwischen Tag und Nacht unterscheiden kann. Diese Menschen leiden an der Nicht-24-Stunden-Schlaf-Wach-Rhythmusstörung, kurz Non-24.


Wie äußert sich Non-24?

Betroffenen fällt es phasenweise sehr schwer, sich tagsüber wachzuhalten und zu konzentrieren. Nachts hingegen signalisiert der Körper oftmals kein Schlafbedürfnis. Werden Sie aktiv: Ein Termin bei einem Arzt ist der nächste Schritt oder informieren Sie sich in unseren Tele-Vorträgen. Die Termine finden Sie unter dem Punkt Informationen auf non-24.de.

Rufen Sie das Team des Non-24 Service an.

Die erfahrenen Mitarbeiter finden den richtigen ärztlichen Ansprechpartner in Ihrer Nähe und beantworten Ihre individuellen Fragen. Sie sind rund um die Uhr erreichbar unter der kostenfreien Telefonnummer 08 00 / 2 43 21 08 oder per E-Mail non24@patient-plus.com.

Musiktheater im Revier Gelsenkirchen

HÖR.OPER
Oper, Musical und Operette mit Audiodeskription für Besucher mit Seheinschränkung


Die Hör.Oper bietet Audiodeskription zu ausgewählten Aufführungen des Musiktheater im Revier. Eine Audiodeskription beschreibt das Bühnengeschehen in knappen, präzisen Worten. Sie wird von einem Team aus Blinden und Sehenden erstellt und live eingesprochen. Ein Vorprogramm "Sinnesreise" macht mit Kostümen und Bühne bekannt und rundet das Angebot ab. Die Audiodeskription kann über Kopfhörer an jedem Platz im Zuschauerraum empfangen werden.

Mit Unterstützung der Brost-Stiftung


Karten und Informationen
Theaterkasse: Telefon 02 09 / 4 09 72 00

Öffnungszeiten
Montag und Samstag: 10 bis 14 Uhr
Dienstag bis Freitag: 10 bis 18.30 Uhr

Termine und weitere Infos:
mir.ruhr/hoeroper


Bildbeschreibung: Im Kopf der Anzeige sieht man ein Foto des Musiktheaters, ein großes Gebäude mit viel Glas.

feelSpace

naviGürtel

  • Das erste fühlbare Navigationssystem der Welt
  • Folgen Sie Ihrem Bauchgefühl
  • Jetzt neu mit Navi-App fürs iPhone
  • Eingetragen im Hilfsmittelverzeichnis

Wir unterstützen Sie gern bei der Kostenübernahme. Melden Sie sich bei uns und testen Sie unseren feelSpace naviGürtel sowie die OrCam bei sich zu Hause.


Feelspace GmbH
www.feelspace.de
0176 / 56 95 06 17
info@feelspace.de


Bildbeschreibung: Eine Frau geht einen Gehweg entlang. Sie hat einen Langstock in der Hand und trägt den feelSpace naviGürtel um den Bauch. Daneben der Gürtel in Schwarz in Nahaufnahme.

RTB

Gezielte Steuerung der Signale
Per App sicher unterwegs


  • Immer sicher unterwegs
  • Ohne Anwohnerkonflikte
  • Kostenfreie Smartphone-App

Tel.: 0 52 52 / 97 06-0
www.rtb-bl.de


Bildbeschreibung: Eine Ampel empfängt Signale durch ein Smartphone.

Im Gespräch:

Über das Bohren dicker Bretter

Lars Bosselmann hatte seinen Einstieg als Geschäftsführer der Europäischen Blindenunion (EBU) im März 2020, eine Woche bevor massive Einschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus in Frankreich in Kraft traten. Im "Sichtweisen"-Interview berichtet er über diese Zeit, über sein Feilen an der Struktur der EBU und seinen langen Atem.

Interview: Tina Below


Herr Bosselmann, welche Ziele verfolgen Sie als Geschäftsführer der Europäischen Blindenunion, und welche Veränderungen oder Neuerungen wollen Sie gern umsetzen?

Wenn man neu zu einer Organisation stößt, entdeckt man Stärken und Schwächen. Ich sehe meine Hauptaufgabe in den nächsten Jahren darin, das Netzwerk der Europäischen Blindenunion, also die Verbindung zwischen den 41 Mitgliedsorganisationen, zu stärken. Das hätte Auswirkungen auf die politische Schlagkraft der EBU. Die ist schon gut, aber man kann sie noch verbessern und stärken. Wenn man Politikern gegenübertritt, macht es einen Unterschied, ob die sehen, dass eine Geschäftsstelle und vielleicht zwei, drei große Mitgliedsorganisationen dabei sind oder ob wirklich eine starke Behindertenbewegung europaweit dahintersteht. Die Stärkung der Verbindung des Netzwerkes hat auch den Sinn, dass man den Austausch untereinander besser hinbekommt. Oftmals stellt man fest, dass in vielen Ländern die Probleme ähnlich gelagert sind. Man versucht oft, die Probleme im eigenen Kontext zu lösen, ohne zu gucken, wie es andere machen, die die Probleme vielleicht schon gelöst haben. Dieser Aspekt des gemeinsamen Austausches ist mir sehr wichtig, und ich denke, da ist noch Luft nach oben bei der EBU.


Wie gedenken Sie, das voranzubringen?

Einen kleineren Schritt in diese Richtung habe ich schon eingeleitet, indem wir versuchen, uns auf der Geschäftsführerebene regelmäßig virtuell zu treffen. Das hat hoffentlich positive Auswirkungen auf andere Arbeitsebenen innerhalb der Organisation.


Gibt es auch Arbeitskreise für die Referenten der einzelnen Staaten?

Die gibt es. Derzeit prüfen wir, welche Arbeitskreise es gibt und welche aktiv sind. Es gibt einige Arbeitskreise, die historisch gewachsen sind, aber in den letzten Jahren nicht mehr aktiv waren. Da schauen wir, ob man die reaktivieren kann, und ob man andere neu einführen kann. Es gibt großen Bedarf, ein bisschen an der Struktur zu arbeiten, um den Austausch zwischen den Mitgliedern der EBU zu verbessern.


Sie haben zeitgleich mit dem Ausbruch des Corona-Virus bei der EBU angefangen. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?

Der Start war auf der persönlichen Ebene etwas holprig. Ich bin genau eine Woche, bevor der Lockdown in Frankreich ausgerufen wurde, von Brüssel kommend nach Paris umgezogen. Das war schon knapp, eine Woche später hätte es wahrscheinlich gar nicht mehr geklappt. Das waren sehr unruhige und merkwürdige Zeiten. Den ersten Arbeitstag verbrachte ich mit so Fragen: Wie organisieren wir nun das Büro, wie sieht es mit Bezahlungen aus, wer kann welche Überweisungen machen? Das ist am ersten Arbeitstag, wenn man diese Verfahren noch gar nicht kennt, nicht das Einfachste. Der große Pluspunkt war in dieser hektischen Phase, dass ich noch sechs Wochen gemeinsam mit meinem Vorgänger arbeiten konnte, sodass ich trotz der insgesamt schwierigen Umstände wirklich gut eingearbeitet wurde.


Was hat Sie bewogen, von der Christoffel-Blindenmission zur EBU zu wechseln?

Ich hatte zu Zeiten der Christoffel-Blindenmission, der CBM, schon viel Kontakt mit der World Blind Union (Weltblindenunion). Dieser Kontakt zur Blindenbewegung auf der globalen Ebene hat mich immer sehr interessiert und war eine der Tätigkeiten, die ich bei der CBM mit am liebsten gemacht habe. Warum? Erstens natürlich, weil ich selbst blind bin und mich damit stark identifizieren kann. Zweitens, weil ich bei den verschiedenen Treffen, an denen ich teilnehmen durfte, immer gespürt habe, da ist ein gemeinsamer Wille, da ist eine gemeinsame Vision, da ist eine Bewegung, die dahintersteht. Auf der anderen Seite ist da auch ein gewisser Pragmatismus. Man weiß, was man erreichen will, kann aber auch Kompromisse eingehen und bleibt realistisch. Diese gesunde Mischung hatte mich schon immer gereizt, und dann kam die Gelegenheit bei der Europäischen Blindenunion. Da muss man das Glück haben, am richtigen Ort zur richtigen Zeit gewesen zu sein.


Absolut. Apropos gemeinsamer Wille: Die EBU vertritt 41 Mitgliedsstaaten. Wie schwierig ist es da, sich auf eine gemeinsame Haltung zu einigen?

Man darf sich das nicht so vorstellen, als wenn sich die Staats- und Regierungschefs von 41 Staaten bei der UNO oder anderen internationalen Organisationen zusammensetzen und dann tage- oder auch nächtelang um einen gemeinsamen Kompromiss ringen. Bei der EBU ist ganz klar, dass es bei der Stoßrichtung und Vision einen Konsens gibt. Es gibt daher in der Grundausrichtung keinen Bedarf, sich groß auseinanderzusetzen und eventuell sogar im politischen Sinne zu streiten. Wenn es doch Meinungsverschiedenheiten gibt, können die 13 Vorstandsmitglieder, die im Sinne und im Interesse der EBU handeln, Richtungsentscheidungen treffen.


Was sind in Ihren Augen derzeit auf europäischer Ebene die drängendsten Probleme, beziehungsweise welche Anliegen verfolgt die EBU?

Da kann man vieles unter der Überschrift der Barrierefreiheit und des Zugangs verorten. Im Moment würde ich als Schwerpunkte den Zugang zur Kultur nennen. Audiodeskription ist ein Bereich, wo wir in den nächsten Monaten sehr aktiv sein werden. Am Thema barrierefreie Aufzüge ist die EBU schon sehr lange dran, hat auch erste Erfolge auf politischer Ebene erzielt. Dann ist der ganze Bereich der neuen Formen von Mobilität zu nennen. Das ist ein weites Feld, das uns auch in den nächsten Jahren, vielleicht auch Jahrzehnten noch begleiten wird. Da geht es um selbstfahrende Autos sowie den starken Anstieg an Radfahrern und elektronischen Fortbewegungsmitteln wie E-Scootern. Der Zugang zur Bildung und inklusive Bildungspolitik sind weitere zentrale Themen. Beschäftigung und Arbeitsmarkt ist ein wichtiges Thema für blinde und sehbehinderte Menschen europaweit. Das wird durch die Auswirkungen von Corona noch mal an Bedeutung gewinnen.


Sehen Sie noch andere Punkte, die sich im Zuge der Corona-Krise entwickelt haben, vielleicht in Bezug auf Digitales?

Neben der Frage der wirtschaftlichen Auswirkungen gibt es noch ein paar andere Bereiche. Es geht um digitale Barrierefreiheit: Wie kann digitale Bildung funktionieren, sowohl Schulbildung als auch höhere Bildung im Uni-Bereich? Man muss davon ausgehen, dass verschiedene Formen von E-Learning noch mehr an Bedeutung gewinnen werden. Da ist es wichtig, dass barrierefreie Plattformen genutzt werden, die Materialien barrierefrei sind und die Ausbildung der Lehrkräfte entsprechend angepasst wird. Das ist ein weites Feld, das man in der Krisensituation nur provisorisch lösen konnte.

Das andere, was in den nächsten Monaten wichtig sein wird, ist zu gucken, welche Auswirkungen das Virus für blinde und sehbehinderte Menschen im Alltag hat. Ich denke da an die Sicherheitsabstände an der Supermarktkasse und Ähnliches. Da möchten wir unsere Mitglieder über Lösungsansätze informieren und das Bewusstsein der Gesamtbevölkerung für die besonderen Bedürfnisse von blinden und sehbehinderten Menschen schärfen. Das geht von der politischen Einflussnahme weg und mehr in Richtung Bildungsauftrag, den wir natürlich auch haben.


Haben Sie ein Motto, das Sie im Leben begleitet?

Da komme ich wieder auf das Politische zurück. Ich halte es sehr stark mit Max Weber, der einmal gesagt hat, 'Politik ist das Bohren dicker Bretter'. Das ist ein Zitat, was mir sehr viel bedeutet, weil es oftmals genau so ist. Ziele zu erreichen dauert häufig und nimmt viel Zeit in Anspruch. Da muss man sehr viel Geduld mitbringen und manchmal auch mit kleinen und kleinsten Zwischenschritten und Ergebnissen zufrieden sein, bevor man das große Ganze irgendwann erreicht hat. Das gilt auf internationaler Ebene wahrscheinlich noch stärker, weil die Prozesse langwieriger sind. Das Bohren dicker Bretter in der Politik ist etwas, was mich immer wieder motiviert. Das Zitat begleitet mich auch außerhalb der politischen Arbeit, denn Geduld und langer Atem sind ganz, ganz wichtig.


Dazu ein Bild: Lars Bosselmann lacht in die Kamera. Er hat kurze Haare und einen dunklen Bartschatten.

DBSV-Nachrichten:

Beraten und beschlossen

Das Präsidium hat sich in seiner Online-Konferenz am 26. und 27. November unter anderem mit folgenden Themen befasst.

Von Silvia Hame  


Standortsicherung

Coronabedingt wurde kurzfristig in unmittelbarer Nähe der Geschäftsstelle des DBSV eine Bürofläche frei, die zu gleichen Bedingungen wie die Büroräume der Geschäftsstelle gemietet werden kann. Damit kann das Team in Berlin an einen Standort zusammengeführt werden. Dies ist für den DBSV eine positive Entwicklung, die vom Präsidium begrüßt und beschlossen wurde.


Personelles

Christiane Möller ist seit 2015 als Justiziarin beim DBSV tätig. Innerhalb des Verbands wird sie sehr wertgeschätzt. Bei Politik und Verbänden gilt sie als hervorragende Expertin und als maßgebliche Interessenvertreterin der Behindertenszene. Das Präsidium beruft Christiane Möller zum 1. Januar zur stellvertretenden Geschäftsführerin des DBSV.

Hilke Groenewold möchte sich beruflich verändern und hat den DBSV zum Jahresende verlassen. Sie war Referentin im ständig weiter wachsenden Bereich der Barrierefreiheit. Als solche war sie den haupt- und ehrenamtlichen Mitgliedern der zahlreichen Fachausschüsse und Arbeitskreise eine kompetente Ansprechpartnerin. Das Präsidium bedauert ihr Weggehen und wünscht ihr für die Zukunft alles Gute.


Deutsches Mitglied im EBU-Komitee für Geschlechtergerechtigkeit

Der DBSV hat Martina Hellriegel als Mitglied des EBU Gender Equality Committee benannt. Sie wurde von der EBU Mitte Oktober als Mitglied des Komitees für Geschlechtergerechtigkeit bestätigt. Das Präsidium dankt ihr für die Bereitschaft und wünscht ihr viel Erfolg bei der künftigen Tätigkeit.


Blindenstiftung Deutschland

Von Mitgliedern des Stiftungsvorstands und des Kuratoriums der Blindenstiftung Deutschland wurde Dr. Claudia Zuleta als neues Kuratoriumsmitglied vorgeschlagen. Das Präsidium begrüßt diesen Vorschlag und beruft Zuleta für die Amtszeit von drei Jahren in das Kuratorium. Dr. Manfred Schmidt, bisher Kuratoriumsmitglied, stand für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung.


Änderungen bei Veranstaltungen

Aufgrund der pandemischen Lage wurde das Bürofachgruppenseminar (27.-30.1.2021 in Saulgrub) abgesagt. Die Seminarinhalte sollen 2022 angeboten werden. Zusammen mit der KS-Leitung wird geprüft, welche virtuelle Austauschmöglichkeit für Berufstätige in Büroberufen 2021 angeboten werden können. Gerade in der aktuellen Situation wird ein Austausch blinder und sehbehinderter Berufstätiger als sehr wichtig erachtet.

Der Arbeitskreis der Führhundhaltenden hat als Alternativen zu einem Präsenzseminar Ende November ein Webseminar zur Qualifizierung erfahrener Gespannprüfer angeboten. Die vorgesehene Arbeitstagung des Arbeitskreises Führhundhaltende Anfang Februar findet als zweitägige Telefonkonferenz statt.

Die dritte Fachtagung "Sehen im Alter" wurde auf den 25. und 26. Juni 2021 verschoben. Sie soll im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn stattfinden. Falls die Veranstaltung dort aufgrund der Auflagen nicht stattfinden kann, soll sie als Videokonferenz durchgeführt werden.

Aufgrund der Corona-Situation werden die Arbeitstagung der Verantwortlichen für die Öffentlichkeitsarbeit im DBSV am 19. Februar 2021 und der Runde Tisch "Social Media" am 5. März 2021 jeweils als virtuelle Veranstaltung (Zoom) stattfinden.

Im Jahr 2021 soll es wieder ein "Treffen" des Redaktionsnetzwerkes geben, coronabedingt online. Das Treffen wird als Fortbildung geplant.

Die Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises im März kann aufgrund der Kontaktbeschränkungen nicht im üblichen Rahmen mit vielen Besuchern stattfinden. Deswegen wird noch mal eine Live-Online-Veranstaltung vorbereitet.

Da auch die Kinos voraussichtlich noch einige Zeit geschlossen sein werden, wird der Adele-Tag verschoben.


Zu guter Letzt

Das Präsidium bedankt sich in diesem außergewöhnlichen Jahr mit seinen Herausforderungen bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ganz herzlich für ihr ausdauerndes Engagement, ihre enorme Flexibilität und tolle Kreativität.

Silvia Hame
Mitglied des DBSV-Präsidiums

Meldungen

Niedersachsen erhöht Landesblindengeld

Das Blindengeld in Niedersachsen steigt ab dem 1. Januar von 375 auf 410 Euro, für Heimbewohner von 187,50 auf 205 Euro monatlich. Die letzte Anhebung liegt vier Jahre zurück.

"Wir haben immer wieder auf die Notwendigkeit einer Erhöhung des einkommensunabhängigen Blindengeldes hingewiesen", sagt Hans-Werner Lange, Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenverbands Niedersachsen (BVN) und Vizepräsident des DBSV. Dass eine Erhöhung des Landesblindengeldes notwendig ist, zeigt sich an den höheren Leistungen der meisten anderen Bundesländer und auch daran, dass andere Sozialleistungen automatisch angepasst wurden  –  zuletzt im Juli dieses Jahres. Daraufhin wandte sich der BVN mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit und an die Politik. Das Schreiben, das auch die Landtagsabgeordneten von SPD, CDU, Bündnis 90 / Die Grünen und der FDP erhielten, stieß auf breite Resonanz, auch bei Parlamentariern aus der Koalition und der Opposition. "Wir haben die politischen Entscheider erreicht und freuen uns sehr über das große Engagement und die Unterstützung der Sozialpolitiker der Regierungsfraktionen", sagt Lange zufrieden.

"Niedersachsen zeigt uns zweierlei: Die Selbsthilfe kann etwas bewegen, wenn sie mit Fakten arbeitet und klare Positionen formuliert. Ohne die Selbsthilfe bewegt sich besonders in Sachen Nachteilsausgleiche dagegen nichts", kommentiert DBSV-Präsident Klaus Hahn die Erhöhung des Landesblindengeldes.

Einigung auf EU-Ebene zu Fahrgastrechten

Das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union haben am 1. Oktober 2020 eine Einigung beim Trilog zu den Fahrgastrechten im Eisenbahnverkehr erzielt. Der Trilog ist ein Dreiertreffen der gesetzgebenden Institutionen der Europäischen Union: Europäische Kommission, Rat der Europäischen Union und Europäisches Parlament. Die Verordnung über die Rechte und Pflichten der Fahrgäste im Eisenbahnverkehr regelt unter anderem die Unterstützungsdienstleistungen der Eisenbahnunternehmen für Menschen mit Behinderungen. Kleine Verbesserungen gibt es der Einigung zufolge für die Reisen von Menschen mit Behinderungen: Die Anmeldefrist für Assistenzbedarf wird von 48 auf 24 Stunden für Personen mit eingeschränkter Mobilität verkürzt. Das Recht auf Assistenz gilt künftig EU-weit nicht nur für Fern-, sondern auch für Regionalzüge. Grundsätzlich wird sich für Reisende der Deutschen Bahn nicht viel ändern, da die beschlossenen Vorgaben weitgehend dem Standard in Deutschland entsprechen. Die neuen Regeln müssen noch formell vom Rat und dem Plenum des Europäischen Parlaments bestätigt werden und sollen ab 2023 gelten.


Dazu ein Bild: Eine Person ertastet mit ihrem Langstock den Leitstreifen auf einem Bahnsteig. Man sieht sie nur bauchabwärts. Im Hintergrund sind andere Menschen.

Neues Jugendprojekt "Wir sehen keine Grenzen"

Junge blinde und sehbehinderte Menschen werden bei der Bewältigung von alltäglichen Aufgaben und Problemen oft an eine sehende Assistenz verwiesen oder bekommen zu hören: "Das kannst du nicht machen, ohne zu sehen!" Der DBSV-Jugendclub sieht das ein wenig anders. Er will im Rahmen des neuen Projekts "Wir sehen keine Grenzen" junge Menschen motivieren und befähigen, die kleinen und großen Hürden des Alltags allein zu bewältigen. Das Projekt startete im vergangenen November und ist auf drei Jahre ausgelegt. Reiner Delgado, Robbie Sandberg, Felix Högl und eine Assistenzkraft bilden das Projektteam.

Im Sinne des Peer-Supports (Unterstützung durch ebenfalls Betroffene) werden Seminare zu verschiedenen Themenbereichen angeboten, darunter Kosmetik, Heimwerken, Behördengänge, Campen, Erlebnissport. Bei Seminaren vor Ort und online sollen nicht nur Wissen, sondern auch Erfolgserlebnisse und ein Gefühl von Autonomie vermittelt werden. Inhalte, die auf den Seminaren mit den Teilnehmern erarbeitet werden, sollen auch über digitale Wege verbreitet und dadurch so vielen Interessierten wie möglich zugänglich gemacht werden.

Dokumentiert werden die Inhalte im Forum Offsight.de, das schon im Vorläufer-Projekt "Jugend im Web 2.0" online gegangen ist. Auch die etablierten Social-Media-Kanäle werden weiterhin aktiv genutzt. Alle Interessierten werden mit dem Newsletter auf dem Laufenden gehalten. Des Weiteren bleibt die Unterstützung der Bundesjugendsprecher und der Jugendarbeit in den Landesverbänden ein großes Anliegen des DBSV-Jugendclubs.

Fragen und Anregungen per E-Mail an jugend@dbsv.org

Alle Angebote des DBSV-Jugendclubs unter www.dbsv.org/jugendliche.html

Anlaufstelle für barrierefreie Angebote ist online

Die neu geschaffene "Zentrale Anlaufstelle für barrierefreie Angebote" (kurz: ZABA) leitet alle Fragen oder Beschwerden bezüglich barrierefreier Angebote im Fernsehen oder bei Streaming-Diensten an die jeweiligen Medienanbieter weiter. Die barrierefrei gestaltete Internetseite der ZABA bietet neben Einführungstexten und Videos auch Kontaktdaten zu einzelnen Fernsehsendern. Außerdem enthält sie Informationen zu Audiodeskription, Untertiteln, Gebärdensprache und Leichter Sprache.

Die Einrichtung des Angebots geht auf einen Beschluss der Rundfunkkommission der Länder vom 13. Mai 2020 zurück. Mit der ZABA soll eine Vorgabe aus der Richtlinie über Audiovisuelle Mediendienste (AVMD-Richtlinie) umgesetzt werden. Danach hat Deutschland eine zentrale Anlaufstelle zu schaffen, die Informationen zu barrierefreien Medienangeboten und eine Beschwerdemöglichkeit bietet.

Der DBSV hatte im Vorfeld gefordert, dass diese Stelle Informationen zu bereits vorgehaltenen barrierefreien Angeboten veröffentlicht, zum Beispiel zu Filmen mit Audiodeskription. Ebenso sollte sie nach Meinung des DBSV die bei den einzelnen Sendern geplanten Maßnahmen zum Abbau noch bestehender Barrieren bekanntgeben. Außerdem sollten Kontaktpersonen benannt werden, die beim jeweiligen Sender das Thema Barrierefreiheit betreuen. Dieser Forderung kommen die Sender bislang nur teilweise nach.

Mehr Infos unter: https://barrierefreie-medien.info

Online-Tagung zu barrierefreien Webseiten

"Recht auf barrierefreie Webseiten umsetzen und durchsetzen!" Das ist der Titel einer Online-Tagung, die die Hochschule Fulda am 18. Januar organisiert. Öffentliche Stellen wie Behörden, Krankenkassen oder Ministerien müssen ihre Internetseiten und mobilen Anwendungen barrierefrei gestalten. Doch die Realität sieht oft anders aus. Menschen mit Behinderungen und ihre Verbände können Barrierefreiheit als eigenes Recht einfordern. Aber wie lässt sich das bewerkstelligen? Die Tagung dient dazu, die Lücke zwischen Gesetz und Realität zu verringern. Unter anderem wird Dr. Michael Richter, Geschäftsführer der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" aus Verbandssicht berichten und die Erfahrungen aus dem beim DBSV aktuell durchgeführten Verbandsklageprojekt "Barrierefreiheit durchsetzen, Diskriminierung ahnden" einbringen.

Mehr Infos zum Projekt und die Einladung zur Tagung unter www.dbsv.org/verbandsklageprojekt-2.html

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • Schottland für Alle
    5 % auf alle angebotenen Gruppen- und Individualreisen mit Ausnahmen der Flug- und Fährbuchungen
  • Lautsprecher TEUFEL
    10 % auf alle Produkte (Lautsprecher, Kopfhörer, Heimkino-Systeme, TV-Soundlösungen, Multimedia-Systeme u.v.m.)
  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn
    Tickets für 49,50 Euro (einfache Fahrt, 2. Klasse) zu allen Veranstaltungen des DBSV
  • Augenoptiker des Low Vision Kreises e.V.
    5 % auf Sehhilfen und weitere Hilfsmittel
  • Kieser Training
    70 Euro Rabatt beim Abschluss einer Mitgliedschaft über 12 oder 24 Monate sowie ein kostenfreier Trainingsmonat bei Abo-Verlängerung
  • <leguano GmbH
    10 % beim Kauf von Barfußschuhen in den Filialen
  • AFB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung
    10 % Rabatt auf alle Computer und IT-Geräte
  • GRAVIS Online Shop
    max.8 % auf Smartphones, Tablets und andere Technikprodukte, max.30 % auf sämtliches Zubehör
  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5 % auf alle Hilfsmittel

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort.

Mehr Infos zu allen bundesweiten Vergünstigungen beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte

Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene

Thema: Podcasts

Mit den Ohren in aller Welt unterwegs sein: Podcasts machen es möglich. In den Audio- und Videodateien wird über alle erdenklichen Themen berichtet und diskutiert, zum Beispiel über Reisen, Musik und Gesundheit. Was Podcasts sind, wie und wo man sie bekommt und wie beliebt sie sind, das alles ist Thema im Schwerpunkt dieser "Sichtweisen"-Ausgabe.


Dazu ein Bild: Große Kopfhörer mit breitem Bügel und dick gepolsterten Ohrmuscheln sind links zu sehen, rechts steht ein Tischmikrofon auf einem dreibeinigen Ständer.

Fest-flauschig gemischtes Hack

Podcasts werden immer beliebter, das belegen Zahlen. Hörerinnen und Hörer haben quantitativ und qualitativ eine große Auswahl. Professionelle Anbieter setzen verstärkt auf das Medium, und damit wird es auch für die Werbebranche immer interessanter. Seit vergangenem Jahr gibt es auch einen "Deutschen Podcast Preis". Ein Überblick: Was sind Podcasts, wer macht sie, was bieten sie und wohin geht der Trend?

Von Ute Stephanie Mansion  


Podcasts sind ein noch relativ junges Format im Bereich der Hörmedien. Für alle, die nun fragen "Pod  –  was?", hier eine Erklärung des Begriffs. Podcast schreibt sich P  –  o  –  d  –  c  –  a  –  s  –  t. Pod kommt also nicht von Pott mit Doppel-t, sondern, wie der Duden erklärt, von "iPod"  –  das ist der Name eines Medienabspielgeräts der Firma Apple. Die zweite Silbe "cast" leitet sich laut Duden von dem englischen Verb "to broadcast" ab, was "senden", "übertragen" bedeutet.

Wikipedia definiert "Podcast" so: "Ein Podcast ist eine Serie von meist abonnierbaren Mediendateien (Audio oder Video) im Internet." Ein Podcast umfasst also mehrere einzelne Audio- oder Videodateien  –  die einzelnen Folgen nennt man Podcast-Episoden. Podcasts können Berichte, Reportagen, Interviews und vieles mehr wiedergeben. Oft unterhalten sich einfach zwei bis drei Menschen über irgendein mehr oder weniger festgelegtes Thema.

Weniger gebräuchlich sind die Begriffe "Video-Podcast" oder "Vodcast" für Beiträge, die als Video bereitgestellt werden. Man könnte auch schlicht von einem Video sprechen. Trotzdem: Es gibt jede Menge als Podcasts bezeichnete Videos, in denen oft nicht mehr zu sehen ist als jemand, der zu einem Thema in die Kamera spricht, ohne sich vom Fleck zu rühren. Manche dieser sogenannten Video-Podcasts kommen auch mit einem Standbild aus. Im Mittelpunkt steht das, was gesagt wird.

Podcasts wurden im Jahr 2000 in den USA erfunden, den Begriff soll ein britischer Autor erstmals 2004 verwendet haben. Seitdem haben sich Podcasts zu einem sehr beliebten Format entwickelt. Sogar einen internationalen Tag des Podcasts gibt es: Es ist der 30. September.

Podcasts werden im Internet zum Herunterladen angeboten; man kann sie jedoch auch abspielen und hören, ohne sie herunterzuladen. Viele Radiosender bieten ihre Sendungen kurz nach der Ausstrahlung auch als Podcast auf ihren Internetseiten an. So verpasst man kaum noch eine Sendung, weil man sie sich auch im Nachhinein, meistens für einen begrenzten Zeitraum, anhören kann.

Um unter den zahlreichen Podcast-Angeboten das für sich passende zu finden, kann man sogenannte Streaming-Dienste im Internet nutzen und sich dort wie in einer Bibliothek umschauen, ob man etwas für sich entdeckt. Natürlich kann man auch gezielt nach einem bestimmten Podcast suchen. Wenn man dessen Titel kennt, kann es auch reichen, diesen in eine Internet-Suchmaschine einzugeben, um ihn zu finden. Wer Podcasts über einen Streaming-Dienst abonniert, erhält eine Nachricht, wenn eine neue Folge erschienen ist. Bekannte Streaming-Dienste sind zum Beispiel Spotify, Podigee und  –  für Apple-Nutzer  –  iTunes. Bei diesen Anbietern wird auch jeden Monat der aktuelle "Sichtweisen"-Podcast veröffentlicht.


Alle Themen sind erlaubt

Podcasts können alle möglichen Themen aufgreifen, so wie das auch bei Zeitungen, Zeitschriften, Radio- und Fernsehsendungen sowie Internetbeiträgen der Fall ist. Selbsthilfe-Organisationen können ihre Themen ebenso über Podcasts verbreiten wie blinde und sehbehinderte Einzelpersonen. Letztere können natürlich jedwedes Thema, das sie bewegt, für ihren Podcast wählen  –  unabhängig davon, ob sie blind oder sehbehindert sind.

Am beliebtesten sind aktuell Podcasts zu Corona. 83 Prozent gaben an, Podcasts zu diesem Thema zu hören. Das hat eine Untersuchung von Bitkom Research ergeben, ein Tochterunternehmen des Bundesverbands der Digitalmedien, Bitkom. Als weitere beliebte Themen folgen mit Abstand Nachrichten, Comedy sowie "Sport und Freizeit". Ebenfalls gern gehört werden Podcasts zu den Themen "Gesundheit und Medizin", Musik, Politik und Technologie. 2019 waren noch Podcasts zu "Nachrichten und Politik" am beliebtesten.

Ein Blick in diverse Podcast-Charts verrät: Zu den meistgehörten Podcasts zählen "Gemischtes Hack" von Felix Lobrecht und Tommi Schmitt (Dialoge über ihr Leben), "Fest & Flauschig" von Jan Böhmermann und Olli Schulz (Dialoge über ihr Leben sowie über wahre und fiktive Berichte), "Verbrechen" von Zeit online (Informationen und Gespräche über Kriminalfälle) und das Coronavirus-Update von NDR Info.


Immer professioneller

Podcasts werden immer beliebter, manche sprechen von einem Boom. Laut Bitkom Research hörte 2020 jeder Dritte in Deutschland zumindest gelegentlich Podcasts. Ein Jahr zuvor war es jeder Vierte gewesen; bei den über 65-Jährigen waren es jedoch nur sechs Prozent.

Was die Länge betrifft, bevorzugen laut Bitkom Research 39 Prozent der Hörerinnen und Hörer Podcasts, die 10 bis 20 Minuten dauern, 40 Prozent mögen Podcasts von 20 bis 30 Minuten Länge. Für weniger als fünf und länger als 30 Minuten kann sich kaum jemand erwärmen. Etwa ein Drittel hört eine Folge bis zum Ende, ein weiteres Drittel hört in Podcasts nur hinein.

Experten erwarten, dass sich sowohl die Inhalte als auch die Werbung bei Podcasts noch professionalisieren werden. Schon jetzt sind Podcasts, die von Radiosendern, Verlagen und anderen Profis produziert werden, beliebter als individuell gemachte Podcasts. Das lässt sich an Podcast-Charts ablesen. Immer wieder tauchen zum Beispiel Podcasts von "Zeit online" in den Top 200 der Apple-Podcasts Deutschland auf. Auch viele Promis sind vertreten, zum Beispiel Christian Drosten, der ja erst durch den NDR-Podcast seine heutige Bekanntheit erlangte, Klaas Heufer-Umlauf, Barbara Schöneberger, Toni Kroos und Angela Merkel. Auf Platz 26 rangiert der sehbehinderte Galerist Johann König mit seinem Podcast "Was mit Kunst", in dem er mit Künstlerinnen und Künstlern spricht.

Ein Ende des Podcast-Booms ist nicht abzusehen  –  das Medium wird bleiben, davon sind viele überzeugt. Je mehr professionelle Anbieter wie Medienhäuser und Rundfunkanstalten Podcasts anbieten, desto schwieriger dürfte es für kleinere Einrichtungen und private Podcast-Macher werden, Hörerinnen und Hörer zu gewinnen.

Seit 2020 gibt es den "Deutschen Podcast Preis", ausgeschrieben von 13 Akteuren der Audiobranche, darunter Deutschlandradio und Bayerischer Rundfunk, Produktionsfirmen, Streaming-Plattformen und Werbevermarkter. Im März vergangenen Jahres sollte der Preis erstmals in Berlin für 2019 entstandene Podcasts verliehen werden, doch ebenso wie die Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises des DBSV fiel eine Präsenzveranstaltung wegen Corona aus. Stattdessen wurde die Verleihung als Podcast präsentiert.

700 Podcasts wurden für die sieben Kategorien eingereicht, wobei die Jury Glück gehabt hätte, sagte Moderator Micky Beisenherz, denn es gäbe mittlerweile geschätzt mehr als 800.000 Podcasts. Für den Publikumspreis wurden 900.000 Stimmen abgegeben. Ihn erhielt der schon erwähnte Gesprächspodcast "Gemischtes Hack" von Felix Lobrecht und Tommi Schmitt. Und auch der schon genannte Podcast "Verbrechen" von Zeit online wurde ausgezeichnet: In ihm sah die Jury die beste journalistische Leistung.

Journalisten, meinte Moderator Beisenherz, "gaben dem Genre etwas, das bislang nicht da war: Seriosität und Relevanz. Und die Podcasts gaben den Journalisten etwas (...), nämlich Jugend, Frische, Hipness. Eine Win-win-Situation für alle."

Ob die mit dem Deutschen Podcast Preis Ausgezeichneten in diesem Jahr den Preis bei einer Präsenzveranstaltung entgegennehmen können, ist fraglich. Denn auch das Corona-Virus setzt seinen Siegeszug fort.

Das Medium der Zukunft

Robbie Sandberg ist im DBSV zuständig für den Podcast des Jugendclubs und spricht die Anmoderation für den "Sichtweisen"-Podcast. Im Interview erklärt er, was gute Podcasts auszeichnet, welche Technik man braucht, wofür man Podcasts einsetzen kann und wofür nicht. Er verrät, warum er einen Podcast von Bastian Pastewka für äußerst gelungen hält, und blickt in die Zukunft von Radio und Podcasts.

Interview: Ute Stephanie Mansion  


Robbie, was macht deiner Meinung nach einen guten Podcast aus?

Das Wichtigste ist, dass der Podcast etwas Besonderes hat, das man so woanders nicht bekommt. Es gibt zum Beispiel einen relativ neuen Podcast von Radio Bremen, der heißt "Kein Mucks!". Da werden historische Kriminalhörspiele, also Radiohörspiele von 1947 bis 1980, veröffentlicht, in jeder Folge eines. Das ist etwas Besonderes, weil solche historischen Radioaufnahmen sehr beliebt, aber legal nicht zu bekommen sind. Dann wird der Podcast präsentiert von Bastian Pastewka, und dem hört man einfach an, dass er sich für das Thema begeistert und sich damit auskennt. Da werden zum Beispiel Schauspielerinnen und Schauspieler vorgestellt, es wird erzählt über die Umstände der Aufnahmen und historische Hintergründe. Das heißt, einerseits ist der Inhalt etwas Besonderes, und dann wird er auch noch kompetent serviert  –  das gibt dem Podcast ein Alleinstellungsmerkmal.

Als zweites Beispiel möchte ich den "Sichtweisen"-Podcast nennen. Der hat auch etwas Besonderes. Wir veröffentlichen ja oft Beiträge von Leuten, die über ihre Lebenssituation schreiben, es geht um Trauerbewältigung, um Krisenbewältigung, aber auch um Hobbys, Berufsbilder, Lebensentwürfe blinder und sehbehinderter Menschen. Das ist an sich nichts Einzigartiges, man findet im Netz einige Blogs von blinden Menschen, die über ihr Leben berichten. Aber soweit ich weiß, ist der "Sichtweisen"-Podcast das einzige Hörformat dieser Art im deutschen Sprachraum, das kriegt man so woanders, glaube ich, nicht geboten.


Und was ist das Besondere an den Podcasts des DBSV-Jugendclubs?

Beim DBSV gelten ja alle bis 35 Jahre als jugendlich, das heißt, dass man eine weite Themenpalette hat. Ich kann einerseits einen Beitrag machen über schulische Inklusion, der für Schülerinnen und Schüler interessant ist, dann etwas über Fortbildungsangebote oder Berufsbilder, was eher für ältere Jugendliche interessant ist. Oder ich mache etwas über ein neues Hilfsmittel, das für alle interessant ist.

Außerdem vermitteln wir seit einem Jahr den Lehrstoff unserer Online-Seminare in Podcast-Episoden. Es gibt ausführliche Folgen, etwa zu den Themen Audiobearbeitung, digitale Alltagshelfer, also welche Apps man nutzen kann, um den Alltag zu bewältigen und Navigation in der Natur und in der Stadt.


Wie können andere Vereine oder Privatpersonen Podcasts nutzen, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen?

Es kommt darauf an, wen oder was ich erreichen möchte. Wenn ich etwas vermitteln möchte, von dem jemand noch nichts weiß, würde ich keinen Podcast machen. Ein Podcast richtet sich an Menschen, die ein bestimmtes Interesse verbindet. Das kann politisch sein, aber auch Musik, Sport oder Kultur. Da gibt es eine große Themenvielfalt. Wenn ich zum Beispiel vermitteln möchte "Blinde Menschen gehen beim Behindertengleichstellungsgesetz baden", wie wir das vor ein paar Jahren wollten, kann ich so eine Information nicht mit einem Podcast verbreiten. Ein Politiker, den ich überzeugen will, hört sich keinen einstündigen Podcast an. Da muss ich mit sozialen Medien arbeiten. Natürlich kann man über die sozialen Medien auch den eigenen Podcast bewerben.


Welche technische Ausrüstung braucht man, um einen Podcast auf die Beine zu stellen?

Man braucht nicht viel. Mit den meisten Smartphones kann man sehr passable Sprachaufnahmen machen; zum Beispiel, wenn man Interviews machen möchte. Man kann damit natürlich auch seine eigene Moderation aufnehmen.

Es gibt frei verfügbare Apps, die man nutzen kann, um das Aufgenommene zu bearbeiten, also zu schneiden und zu mischen. Ob man das mit dem Smartphone oder lieber am Computer macht, ist Geschmackssache. Ich empfehle Audacity, ein barrierefreies Programm für den PC. Wie man damit einen Beitrag produziert, zeigen wir in zwei Episoden des Jugend-Podcasts.

Wenn man Gespräche über Zoom aufnimmt, benutzen die Beteiligten am besten gute Headsets. Und um draußen Atmosphäre einzufangen oder auch um Reportagen zu machen, sollte man sich ein Mikro anschaffen. Also, zum Einstieg braucht man ein Aufnahmegerät und Software zum Bearbeiten.


Wie bekommt man die Podcasts unter die Leute?

Wichtig ist, dass man eine sogenannte Hosting-Plattform findet, also so etwas wie Podigee, Podhost oder Apple-Podcasts. Dort ist der Podcast quasi zu Hause, dort wird er "gehostet". Dieses Zuhause ist eine Website, auf der der Podcast bereitgestellt wird. Wer einen Podcast anbietet, lädt ihn als MP3-Datei auf diese Hosting-Plattform hoch, gibt den Titel und eine Beschreibung ein. Man kann dort auch Schlagworte für den Podcast eingeben, sodass die Leute ihn finden, wenn sie im Internet Suchbegriffe eingeben.

Auch sollte man den Podcast bei verschiedenen Streaming-Diensten, die Podcasts anbieten, anmelden. Das ist in der Regel kostenlos. Und schließlich muss man die Leute darüber informieren, dass es den Podcast gibt und sie ihn in ihrem Streaming-Dienst und in ihrer Podcast-App finden und ihn abonnieren können.


Wie barrierefrei sind diese Plattformen für blinde und sehbehinderte Nutzerinnen und Nutzer?

Da kann ich nur für Podigee, Apple-Podcast und Podhost.de sprechen. Letzteres ist eine ziemlich veraltete Plattform. Podigee und Apple-Music sind weitgehend barrierefrei, wenn man blind ist. Bei Podigee hatten wir anfänglich Probleme mit der Gestaltung, weil es für Sehbehinderte wohl schwierig war von der Schriftart, von den Farben und von den Kontrasten her, aber bedienbar ist es schon.


Was glaubst du: Wird der aktuelle Podcast-Boom anhalten oder irgendwann abbrechen?

Für mich ist der Podcast das Medium der Zukunft. Er ist jetzt schon zu einem etablierten Format geworden. Das Zuhör-Radio wird mehr und mehr zurückgehen. Die öffentlich-rechtlichen Sender bedienen mehr und mehr die breite Masse und drängen Sparteninteressen, sei es eine besondere Musik, Hörexperimente oder ausgefallene Themen, immer mehr an den Rand. Die werden noch produziert, aber zu unmöglichen Zeiten gesendet. Sie werden aber auch vermehrt als Podcast bereitgestellt. Daher wird das das Medium der Zukunft sein  –  auch weil man nicht mehr zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein muss, um etwas zu hören, sondern man es hören kann, wann und wo man möchte. Ob man im Zug sitzt oder beim Arzt oder in der Mittagspause.

Die Schwemme von Podcasts wird abnehmen, aber das Medium wird sich auf jeden Fall behaupten. Im Moment kann ja jeder Hans und Franz einen Podcast herausgeben und tut das auch. Es ist zwar schön, dass wir diese Möglichkeit haben, aber das heißt nicht, dass alles, was aufgetischt wird, interessant ist. So einen Podcast muss man kontinuierlich veröffentlichen, regelmäßig für interessante Themen oder Gesprächspartner sorgen. Das Ganze muss produziert und hochgeladen werden  –  da muss man schon Energie und Zeit reinstecken. Darum wird das Interesse bei vielen Leuten, die jetzt privat einen Podcast anbieten, versanden.


Hast du einen Lieblingspodcast?

Ja, einen englischen, der heißt "Song-Exploder". Einmal monatlich kommt eine halbstündige Episode raus, und da wird immer beleuchtet, wie der Song einer Singer-Songwriterin oder einer Band entstanden ist. Der Künstler, die Künstlerin oder die Band erzählen, wer zuerst auf die Idee gekommen ist, wie sie sich den Song auf Tournee erst mal aufs iPhone gesungen haben, wie er dann im Studio verfeinert wurde und wer dann auf die Idee für das letzte Riff oder so gekommen ist. Währenddessen hört man Klangbeispiele, bis zum Schluss der fertige Song entstanden ist. Für mich als jemand, der sich für Musik begeistert, ist das ein klasse Podcast. Da kommen berühmte Leute zu Wort  –  es waren schon Metallica, R.E.M. und U2 da -, aber auch unbekanntere Singer-Songwriter. Das ist eine schöne Mischung und mit viel Liebe zum Detail produziert.


Dazu ein Bild: Robbie Sandberg arbeitet im Büro an einem Laptop. Er hat schulterlanges welliges Haar, einen Schnauzbart und trägt eine Weste.



Kurzinfo: Das Interview als Podcast

Sie können dieses Interview auch dem Format des Podcasts angenähert auf der CD DBSV-Inform, Buch 2, hören. Als "Sichtweisen"-Podcast ist es im Internet zu finden unter www.dbsv.org/sichtweisen-podcast.html. Zum Hören ist das Interview etwas länger, behandelt aber die gleichen Inhalte.

Vom Radiobastler zum Podcast-Fan

Durchschnittlich sind Podcast-Hörerinnen und -Hörer eher jung bis mittelalt. Doch Gerd Neitzke ist 81 Jahre alt und begeistert von dem relativ neuen Medium. Schon immer haben ihn Radiosendungen aus aller Welt fasziniert. Heute hört er nicht nur Radio, sondern hat zahlreiche Podcasts abonniert und sucht täglich nach neuen. Auch, um seine grauen Zellen fit zu halten.

Von Gerd Neitzke  


Schon in meiner Schulzeit, sie liegt allerdings schon etwa 70 Jahre zurück, war ich ein begeisterter Radiobastler. In einer Arbeitsgemeinschaft an meiner Schule lernte ich, ein einfaches Radio zu bauen und zum Spielen zu bringen. An diesem Radio übte ich, mit dem Lötkolben korrekt zu löten, Spulen zu wickeln und die richtigen Frequenzen zu finden. Das Radio war ja kaum 30 Jahre alt.

Damals lebte ich in Greifswald und suchte nach fernen Welten. Ich erinnere mich noch genau daran, als ich meinen ersten ausländischen Radiosender hörte. Bei Radio Kopenhagen hörte ich neue Musik  –  ich verstand die Sprache zwar nicht, aber die damals noch üblichen Pausenzeichen der Radiosender faszinierten mich.

Bald war ich dann auch auf den verschiedenen Bändern der Kurzwelle mit meinen Ohren in der ganzen Welt aktiv unterwegs. Diese Begeisterung für das Radio ist mir bis heute geblieben; die oft schmalgeistige Unterhaltung, die mir das Fernsehprogramm bietet, hat mich noch nie zufriedengestellt.

Als dann im Laufe der Zeit der Computer aktuell wurde und mit diesem viele verschiedene Techniken in die Medienwelt kamen, war die Zukunft des Radios zunächst ungewiss. Aber das Radio blieb, es musste sich allerdings an die neue Situation anpassen.

Auch bei mir gab es Veränderungen, denn ich wurde allmählich stark sehbehindert. Meine Liebe zum Radio ist dabei von Vorteil. Und ich nutze nun auch die vielen Möglichkeiten, die mir heute unter anderem Podcasts bieten.

Ein Podcast ist eine Serie von meist abonnierbaren Dateien im Internet; die jeweiligen Macher stellen sie als MP3-Datei zum Herunterladen oder direkten Anhören bereit. Wenn also eine Sendung als Podcast vorliegt, kann ich sie herunterladen und zu jeder beliebigen Zeit abhören.

Ich kann aber auch weltweit nach Sendungen suchen, denn sie stehen im Internet zur Verfügung. Nicht alle Podcasts sind, bevor sie als Podcast veröffentlicht werden, in einem Radioprogramm auf Sendung gegangen. Es gibt viele Menschen, die privat  –  freiberuflich, als Hobby oder Ehrenamt  –  Podcasts zu einem Thema produzieren, das ihnen am Herzen liegt.

Wenn ich einen Podcast zu einem bestimmten Thema oder von einem Herausgeber regelmäßig hören möchte, kann ich ihn abonnieren. Das geht etwa über die Radiosender, die ihre Sendungen als Podcasts ins Internet stellen.

Als Radiofan habe ich beispielsweise den Reise-Podcast "Unterwegs" von rbb Inforadio abonniert: Darin berichtet Tina Witte wöchentlich in 15 Minuten von einer Reise. Und das tägliche "Kalenderblatt" der Deutschen Welle schildert mir in wenigen Minuten eine historische Besonderheit dieses Tages.

Die abonnierten Podcasts werden mir automatisch auf Abruf als MP3-Datei überspielt. Ich höre sie also dann an, wann ich möchte, ganz gleich, wann sie produziert wurden. Jeder Radiosender in der großen weiten Welt bietet mir heute eine Vielzahl seiner Sendungen als Podcast an. Mir stellt sich also allein die Frage: Was möchte ich hören? Das Angebot ist riesig.

Für ein Podcast-Abo nutze ich technisch zwei Möglichkeiten: Auf meinem Computer habe ich das einfache Podcast-Programm Juice installiert, das ich mir aus dem Internet heruntergeladen habe. In dieses Programm füge ich die entsprechende Internet-Adresse meines Abo-Wunsches ein.

In meinem kleinen handlichen DAISY-Player, der mir das Hören von Hörbüchern, aber auch das Hören von Radiosendungen ermöglicht, habe ich ebenfalls im entsprechenden Podcast-Programm aus dem breiten Angebot meine Wunsch-Podcasts abonniert. Mit dem Arbeitsschritt "Aktualisieren" werden dann automatisch alle jeweils neuen Podcasts, die ich abonniert habe, auf das genannte Gerät heruntergeladen. Dort kann ich sie jederzeit abhören.

Natürlich gibt es weitere Möglichkeiten, Podcasts zu hören, ich aber nutze nur die hier genannten. Ich habe mir beispielsweise mehrere aktuelle Tagesmeldungen und den Polizeibericht abonniert, erhalte aber auch verschiedene Unterhaltungssendungen, Reiseberichte aus der ganzen Welt und manch skurrile Comedy-Sendung. Täglich suche ich nach neuen Podcasts, und ständig probiere ich etwas aus  –  alles ohne jeden finanziellen Aufwand, wenn man einmal von den ohnehin anfallenden monatlichen Kosten fürs Internet absieht. Ständig neugierig zu bleiben, soll meine grauen Zellen fit halten.

Leserinnen und Leser, die sich nun für Podcasts interessieren, aber noch Fragen dazu haben, sollten sich in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis einmal umhören, ob ihnen jemand ihre Fragen beantworten und vielleicht beim erstmaligen Suchen, Abspielen, Herunterladen oder Abonnieren eines Podcasts helfen kann. Es gibt nämlich immer mehr Interessenten, die regelmäßig Podcasts hören und schon vertraut damit sind.

Gerd Neitzke (81) lebt in Bad Langensalza in Thüringen.

Termine & Tipps:

Termine

Hinweis der Redaktion

Alle Termine stehen unter dem Vorbehalt einer möglichen Absage aufgrund des Corona-Virus. Bitte kontaktieren Sie vor einer Buchung den Veranstalter.

REWE Final4

27.-28.2.2021
Barclaycard Arena Hamburg

Das größte Handballereignis des Jahres findet mit Live-Audiodeskription statt. An dem Wochenende wird der Pokalsieger des Deutschen Handballbundes ermittelt.

Weitere Infos bei
Florian Eib unter
Tel.: 03 41 / 33 20 88 60

Anmeldung per Mail an
veranstaltungen@hoermal-audio.org

Frühlingssingen

5.-7.3.2021
Aura-Hotel Timmendorfer Strand

Unter Anleitung eines erfahrenen Gesanglehrers werden bekannte Volkslieder, Kanons und mehrstimmige Gesänge erarbeitet und gesungen.

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 45 03 / 6 00 20
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

Tanzen und mehr

15.-19.3.2021
Aura-Pension "Villa Rochsburg"

Unter fachlicher Anleitung einer Tanzschule wird das Können aufgefrischt und neue Tanzschritte erlernt. Die tanzfreie Zeit wird durch Ausflüge in die nähere Umgebung abgerundet.

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 03 73 83 / 8 38 00
www.villa-rochsburg.de

iPhone  –  Ein Helfer in Alltag und Beruf

25.4.-1.5.2021
Aura-Hotel Saulgrub

Erlernen der komfortablen und effektiven Handhabung eines iPhones

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 88 45 / 9 90
E-Mail: info@aura-hotel.de

Jaws für Einsteiger "Schritt für Schritt"

2.-7.5.2021
Aura-Hotel "Ostseeperlen Boltenhagen"

In einer entspannten Atmosphäre Jaws kennen und beherrschen lernen.

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 03 88 25 / 3 70  –  0
E-Mail: info@ostseeperlen.de

Tipps

Website mit Beispielen aus der inklusiven Arbeitswelt

Das Portal "Rehadat Gute Praxis" ist mit neuem Layout, erweiterten Inhalten und für mobile Endgeräte optimiert online gegangen. Es enthält neben 900 Beispielen gelungener Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Unternehmen auch Anregungen für eine optimale individuelle Arbeitsgestaltung und Tipps zum Übergang von der Schule in den Beruf sowie zu Aus- und Weiterbildung. Hinzu kommen praxisnahe Interviews mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sowie Beschäftigten und Fachleuten.

Mehr Infos unter www.rehadat-gutepraxis.de

Einblicke ins Annedore-Leber-Berufsbildungswerk Berlin

Da der traditionelle Tag der offenen Tür pandemiebedingt ausfallen muss, gewährt das Annedore-Leber-Berufsbildungswerk Berlin (ALBBW) virtuelle Einblicke hinter die Kulissen. Auf der Kampagnenseite "Backstage ALBBW" finden sich kurze Videoclips der Auszubildenden sowie weitere Filme und Audiodateien. Seit mehr als 40 Jahren erhalten junge Menschen mit Behinderungen und besonderem Förderbedarf beim Annedore-Leber-Berufsbildungswerk berufliche Perspektiven von Ä wie Änderungsschneider bis Z wie Zerspanungsmechanikerin. Damit der Start ins Arbeitsleben gelingt, werden vielfältige begleitende Hilfen wie psychologische Beratung und ärztliche Begleitung angeboten.

Mehr Infos unter www.albbw.de/backstage-albbw

Online-Spiel "Zug in Sicht"

Für Menschen ohne Sehbehinderung ist es oft schwer vorstellbar, wie man Alltagssituationen mit einer Sehbeeinträchtigung wahrnimmt. Wie finde ich mit "Tunnelblick" meinen Weg durch einen Bahnhof? Wie kann ich einen Fahrkartenautomaten bedienen, wenn ich sehr verschwommen sehe? Das Online-Spiel der Woche des Sehens "Zug in Sicht" macht es erlebbar. Das Spiel wird direkt auf der Internetseite der Woche des Sehens gespielt.

www.woche-des-sehens.de/spiel

Forum:

Im besten Falle Leben retten

Jessica van Bebber arbeitet seit zwei Jahren als Medizinisch-Taktile-Untersucherin: Sie tastet Frauen die Brust ab, um mögliche Knoten zu erkennen. Die Untersuchung ist ein Beitrag zur Brustkrebsfrüherkennung und erhöht für blinde Frauen die Chancen auf berufliche Teilhabe. Der folgende Bericht van Bebbers erschien erstmals in der Jahrespublikation des DBSV, "Weitersehen 2021".

Von Jessica van Bebber  


Mein Name ist Jessica van Bebber, und ich bin 36 Jahre alt. Seit meiner Geburt habe ich eine Seheinschränkung, die sich im Laufe meines Lebens verschlechtert hat. Mittlerweile sehe ich nur noch etwa ein Prozent, bin also nach gesetzlicher Definition blind.

Nachdem ich einige unterschiedliche berufliche Tätigkeiten ausgeübt hatte und dabei verschiedene Erfahrungen sammeln konnte, merkte ich, dass mir die Arbeit mit und am Menschen viel Spaß macht und sehr liegt. Also recherchierte ich nach passenden Möglichkeiten. Im Internet fand ich das Sozialunternehmen "discovering hands" und den Beruf der Medizinisch-Taktilen Untersucherin (MTU). Die Hauptaufgabe einer MTU ist die Brusttastuntersuchung oder Taktilografie im Rahmen der Brustkrebsfrüherkennung. Die MTU tastet das Lymphgewebe und die Brust der Patientin systematisch Millimeter für Millimeter in drei Tiefenschichten ab, was die Frauen als angenehm empfinden. Die Untersuchung dauert, je nach Größe der Brüste, 30 bis 60 Minuten.

Sofort hat mich diese sinnvolle Tätigkeit nicht nur überzeugt, sondern völlig fasziniert. Ein Beruf, der nicht näher am Menschen sein könnte und in dem ich alle meine persönlichen und fachlichen Fähigkeiten vollständig einbringen kann: meine große Empathie und Sozialkompetenz. Dazu kommen die Vielfalt der Aufgabe und vor allem der Gedanke, etwas Sinnvolles zu tun, mit dem man im besten Falle ein Menschenleben retten kann.

Diese Argumente haben mich so überzeugt, dass ich mich sofort mit dem Unternehmen in Verbindung setzte und sehr schnell sicher war, dass ich als MTU arbeiten möchte! Leider dauerte es noch mehr als eineinhalb Jahre, bis ich 2017 mit meiner Ausbildung starten konnte. Dies hatte zum einen persönliche Gründe. Außerdem musste noch die Kostenübernahme bewilligt werden. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!

Die Ausbildung war sehr aufregend, interessant und vielfältig. Gemeinsam mit meinen beiden Mitlernenden habe ich sechs lernintensive, aber auch schöne Monate erleben dürfen. Diese Zeit diente der theoretischen Vorbereitung auf den Beruf. So lernten wir die medizinischen Grundlagen, zum Beispiel der Physiologie oder der Pathologie kennen.


Das Gelernte endlich umsetzen

Natürlich hatten wir auch Praxisstunden, um grundlegend die Arbeit mit und an der Patientin zu lernen. Nachdem wir dann ein einwöchiges Klinikpraktikum absolviert und die theoretische Prüfung hinter uns gebracht hatten, kam der spannendste Teil der Ausbildung: das dreimonatige Praktikum bei niedergelassenen Ärzten. Hier durfte ich die Untersuchung zum ersten Mal komplett selbstständig durchführen. Selbstverständlich immer unter fachlicher ärztlicher Anleitung und mit ständiger Betreuung der Ausbilderin. Es war ein schönes Gefühl, das Gelernte endlich in die Praxis umsetzen zu dürfen. Nach dem Praktikum musste dann noch einmal eine praktische Prüfung absolviert werden, die wir alle drei gut bestanden haben.

Bei discovering hands bin ich nun seit 2018 fest und unbefristet angestellt, was mir eine große Sicherheit gibt. Das Sozialunternehmen "verleiht" mich per Arbeitnehmerüberlassung an Frauenarztpraxen, in denen ich jeweils feste Einsatztage habe, einen oder mehrere in der Woche. Bis heute habe ich in verschiedenen Arztpraxen in und um Düsseldorf gearbeitet. Zurzeit bin ich in zwei Praxen in Düsseldorf und Hilden tätig. Die Patientinnen bringen mir viel Vertrauen entgegen. Häufig stellen sie Fragen rund um das Thema Brustgesundheit. Viele freuen sich auf den jährlichen Termin bei mir. Manche Risikopatientinnen kommen auch in kürzeren Abständen.


Anleiten der Patientin

Anhand meines Tastbefunds stellt der Facharzt direkt im Anschluss die Diagnose. Bei einem unklaren Befund macht er einen Ultraschall und veranlasst eventuell eine Mammografie. Das ist aber selten, denn bei den meisten Taktilografien finde ich keine Gewebeverände-rungen. Allerdings habe ich auch schon sehr kleine Knoten getastet, die sich als bösartig herausstellten. Wenn Brustkrebs in einem sehr frühen Stadium entdeckt wird, ist er jedoch fast immer heilbar.

Zusätzlich werde ich immer wieder bei Betriebsuntersuchungen im Rahmen der Brustkrebsfrüherkennung eingesetzt. Aber nicht nur das professionelle Abtasten des Brustgewebes ist Teil meiner beruflichen Aufgabe, sondern auch das professionelle Anleiten der Patientin oder Kundin zum Abtasten der eigenen Brust. Für diese einstündige 1 : 1-Anleitung zur Taktilen Selbstuntersuchung (ATS) habe ich eine weitere Qualifizierung bei discovering hands abgeschlossen.

Es ist schön, mit Menschen arbeiten zu dürfen und ihnen durch meine Tastsensibilität eine zusätzliche Möglichkeit der Brustkrebsfrüherkennung bieten zu können. Ich freue mich über jede Patientin, die dieses Angebot annimmt. Es wäre schön, wenn es noch mehr Ärztinnen und Ärzte gäbe, die uns Medizinisch-Taktile-Untersucherinnen bei dieser sinnvollen Tätigkeit tatkräftig unterstützten. Für blinde Frauen erhöht es die Chancen der beruflichen Teilhabe, und die Patientinnen profitieren von einer zusätzlichen, gerätefreien Untersuchung, die die Brustkrebsfrüherkennung nicht nur ergänzt, sondern verbessert.

Jessica van Bebber (36) lebt in Düsseldorf.


Mehr Infos unter www.discovering-hands.de


Dazu ein Bild: Jessica van Bebber spricht mit einer links sitzenden Patientin. Sie hat langes blondes welliges Haar und macht sich mithilfe einer Braillezeile Notizen.

"Liebe Grüße von Pünktchen"

Der Geburtstag von Louis Braille, der 4. Januar, wurde 2001 zum Welt-Braille-Tag erklärt. Anlässlich dieses Tages stellen wir in den "Sichtweisen" einen Text von Anne Kochanek vor. Sie hat damit an einem Schreibwettbewerb zum Thema Brailleschrift teilgenommen, dem "EBU Onkyo Braille Essay Contest 2020  –  Europa". 45 blinde Menschen haben mitgemacht. Den ersten Preis gewann die Spanierin María Jesús Camares Muñoz mit einem Text zu Braille und Lockdown. Auch Anne Kochanek gehört zu den Preisträgern.

Von Anne Kochanek  


Meine dünnen Finger, die eines alten Mannes, zittern, als ich den Briefumschlag öffne. Ein festes Blatt Papier fällt heraus. Auf dem Blatt befinden sich Braillepunkte. Meine fast blinden Augen versuchen umsonst, irgendetwas mit den Punkten anzufangen. Die Pflegerin liest mir die Adresse auf dem Kuvert vor: "Familie Sonntag. Holzstraße 22." Diese Straße liegt nicht weit vom Seniorenheim in der Parkstraße, in dem ich lebe. Aber wer sollte mir schreiben?

Im Radio hatte eine Reporterin für eine Aktion geworben: Kinder schreiben alten Menschen in Seniorenheimen, die, aufgrund der vorherrschenden Coronakrise, derzeitig keinen Besuch empfangen dürfen.

Meine Finger tasten vorsichtig, fast als würden sie die Punkte zerbrechen, über die erste Zeile. "Hallo", entziffere ich schließlich. Etwas ungeschickt lese ich weiter.


Wir haben vor der Coronakrise in der Schule Blindenschrift durchgenommen. Ein blindes Ehepaar war in unserer Klasse. Sie zeigten uns eine Braillezeile, die man mit einem Laptop oder einem Smartphone koppeln kann. Cool!

Aber zum Ausprobieren hatten wir Punktschriftmaschinen und Alphabete. Am Ende fragte unsere Lehrerin, wer zu Hause weiter die Brailleschrift üben und eine Maschine mitnehmen wollte. Ich habe mich sofort gemeldet.

Dann kam dieses komische Virus, und jetzt sitze ich zu Hause. Blindenschrift ist genial und leicht zu lernen. Ein blinder Franzose, der Louis Braille hieß, erfand sie im 19. Jahrhundert, hat das Ehepaar erzählt. Die Schrift heißt genauso wie er. Unsere Lehrerin hat erklärt, dass viele Menschen im Alter schlecht sehen können und erblinden.

Kann jemand von euch Braille? Wenn ja, bitte schreib zurück  –  in Blindenschrift, wenn du kannst.

Liebe Grüße von Pünktchen


Mir schmerzt der Kopf, aber ich habe es nach einer gefühlten Ewigkeit geschafft, den Brief zu lesen! Vor einigen Jahren hatte ein Lehrer mit Engelsgeduld versucht, mir die Brailleschrift schmackhaft zu machen und vor allem, sie mir beizubringen. Ich sträubte mich und versuchte, die Punkte mit den immer schlechter werdenden Augen zu lesen. Schließlich gab ich auf  –  bis heute.


Das blonde Mädchen mit kleinen Zöpfen reißt den Briefumschlag auf. "Wow", denkt sie, "jemand hat zurückgeschrieben. In Braille." Ihre Augen beginnen die Punkte zu lesen:


Hallo Pünktchen, danke für deine Post. Ich habe noch Mühe beim Lesen und Schreiben der Schrift, aber ich bin neugierig. Wie alt bist du? Hast du einen Garten, in dem du spielen kannst, wenn du dich in dieser Zeit nicht mit Freunden treffen darfst? Hast du Geschwister?

Liebe Grüße von Ha-Ri


Hi Ha-Ri! Danke für den Brief. Ich bin schon ganz schön schnell auf der Braillemaschine. Nee, einen Garten haben wir nicht. Nur einen Balkon. Ich habe einen kleinen Bruder, Chris. Er ist 'ne richtige Nervensäge! Bin neun Jahre und 299 Tage. Wie alt bist du?

Liebe Grüße von Pünktchen


P.S.: Wie macht man ein Smiley in Braille??


Hallo Pünktchen, meine Finger werden jeden Tag geübter, im Lesen und im Schreiben. Meine Augen sind fast blind. Einige Buchstaben muss ich im Alphabet nachschauen. Auch ich habe keinen Garten, nur einen kleinen Balkon an meinem Zimmer. Dort sitze ich selten. Ich vertrage die Sonne nicht. Was arbeiten deine Eltern? Ich bin 91.

Liebe Grüße von Ha-Ri


P.S.: Ein Smiley in Braille kann ich auch nicht schreiben, aber in Gedanken fliegt es zu dir.


Hi Ha-Ri! Komischer Name. Mein Onkel heißt Harry. Meine Eltern haben gerade keine Arbeit wegen Corona. Ihr kleiner Laden musste schließen. Darüber sind sie sehr traurig. Mama freut sich, dass wir uns schreiben. Sie sagt, ich wäre dadurch beschäftigt.

Liebe Grüße von Pünktchen


Hallo Pünktchen, schade, dass wir nicht miteinander verwandt sind. Hast du Großeltern oder Urgroßeltern? Leider habe ich keine Urenkelkinder. Ich würde sie verwöhnen und ihnen Geschichten erzählen. Oder ist das heute, wie nennt man es  –  uncool?

Liebe Grüße von Ha-Ri


Hallo Ha-Ri! Ich freue mich immer, wenn Post von dir kommt und sonst keiner unsere Briefe lesen kann. Chris sagt, die Maschine klappert so laut. Seine schreckliche Rap-Musik ist noch viel lauter. Sie geht mir auf die Nerven. Und dann diese blöden Texte. Du würdest umfallen! Welche Musik hörst du gern? Volkslieder? Schlager? Hast du eigentlich ein Foto von dir? Schickst du es mir? Ich beschreibe dir, wie ich aussehe: Ich bin eine der kleinsten Mädchen in der Klasse. Ich trage Jeans, ein buntes T-Shirt und eine Brille. Ach ja, ich bin blond und habe kleine Zöpfe. Wenn du mehr wissen willst, schreib es mir.

Liebe Grüße von Pünktchen


Hallo Pünktchen, du bist bestimmt hübsch. Ich habe ein Bild von dir vor meinem inneren Auge. Volkslieder und Schlager habe ich nie gemocht. Ich höre lieber klassische Musik.

Ein Foto von mir habe ich nicht, aber eins von meiner Tochter. Es ist allerdings schon älter. Unglücklicherweise lebt sie nicht mehr. Ich lege das Foto dem Brief bei. Julia war schön, gescheit und blond  –  wie du  –  mit kleinen Zöpfen.

Liebe Grüße von Ha-Ri


Hi Ha-Ri! Ich muss dir was erzählen: Als ich mir gerade das Foto angeschaut habe, kam Mama ins Zimmer. Sie fragte: "Was ist das für ein Foto?" Ich hielt es ihr hin und erklärte ihr, wer drauf ist. Plötzlich riss sie es mir aus der Hand und schrie: "Nein! Das gibt es nicht! Das glaube ich nicht!" Dann murmelte sie was von einem roten Mercedes und ihrem Opa, der so stolz auf sein Auto war. "Er ist Auto gefahren, obwohl er nicht mehr gut sehen konnte", sagte Mama. "Dann der Unfall vor zehn Jahren. Ich war mit dir schwanger. Julia, meine Mutter, saß mit ihm im Auto und wurde schwer verletzt. Später ist sie im Krankenhaus gestorben." Mama hat mich nicht mehr angesehen.

Aber Moment mal Ha-Ri: Das heißt: Du bist mein Uropa? Mama hat mir erzählt, ich habe keine Großeltern und keine Urgroßeltern. Du warst doch nicht schuld an dem Unfall, oder? Dir ist sicher jemand reingefahren, stimmt's? Wurdest du auch verletzt? Mama sagt, ich soll sofort den Kontakt zu dir abbrechen.

Liebe Grüße von Pünktchen


Hallo Ha-Ri! Wie geht es dir? Ich habe die Braillemaschine in den Keller gebracht, in einen kleinen Raum, den nur ich kenne. Warum habe ich nicht gleich dort geschrieben?

Irgendwann komme ich dich besuchen und bringe einen Schokoladenkuchen mit. Selbst gebacken! OK?

Liebe Grüße von Pünktchen


Zwei Wochen später, an einem Sonntagmorgen. Das Mädchen mit kleinen Zöpfen steht vor dem Haus. Sie schließt die Augen, hört einer Amsel zu, die ihr Lied aus voller Kehle singt und spürt die Sonne auf ihrem zarten Gesicht.

Eine Frau eilt auf das Haus zu.

"Familie Sonntag" fragt sie, "Bist du Pünktchen? Deinen richtigen Namen weiß ich nicht. Mein Name ist Angela Schmidt. Ich bin Pflegerin im Seniorenheim an der Parkstraße. Das soll ich dir von Hans-Richard Berger geben."

"Ha-Ri?", ruft das Mädchen und öffnet die Augen. "Wie geht es ihm? Wieso hat er nicht mehr geschrieben? Ist er krank?" "Es tut mir sehr leid", erwidert Frau Schmidt und überreicht dem Kind einen Briefumschlag. "Letzte Nacht ist er gestorben. So, Ich muss weiter."

"Annika", ruft Mama vom offenen Küchenfenster.

Ohne zu antworten, läuft das Mädchen in den Keller, in ihren Raum. Sie macht kein Licht, denn Braille liest sie viel lieber mit den Fingern. Ihre Hände zittern, als sie den Briefumschlag öffnet. Sie berühren eine Halskette mit feinen, federleichten Perlen, dann ein festes Blatt Papier mit Braillepunkten.


Hallo Pünktchen, wir danken Louis Braille für seine tolle Erfindung. Besonders aber danke ich Braille und dir dafür, dass ich mein Urenkelkind kennengelernt habe. Die Kette hat Julia gehört. Nun sollst du sie tragen.

Liebe Grüße von Ha-Ri

Anne Kochanek (48) lebt in Schwerte.


Mehr Infos sowie ein Link zu den weiteren Gewinnertexten unter www.dbsv.org/braillecontest.html



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen oder Leserbriefe an

sichtweisen@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Sichtweisen"
Rungestr. 19, 10179 Berlin

Rätsel

Der folgende Lückentext enthält bekannte Redensarten rund um den menschlichen Körper. Anstelle der Unterstriche sind die Namen der folgenden zwölf Körperteile an den richtigen Stellen im Text einzusetzen: Arm, Augen, Bein, Fuß, Hand, Hände, Haupt, Haut, Herz, Kopf, Mund und Nase. Ein Unterstrich entspricht einem Buchstaben.


Herzschmerz-Beichte

Chantal schüttete ihrer besten Freundin Yvonne ihr _ _ _ _ aus: Sie habe von ihrem Freund Ronny endgültig die _ _ _ _ voll. Ständig mache er anderen Frauen schöne _ _ _ _ _. Außerdem habe sie es satt, mit ihm immer von der _ _ _ _ in den _ _ _ _ leben zu müssen. Dabei wären sie doch beide einmal von _ _ _ _ bis _ _ _ auf Liebe eingestellt gewesen! Doch Ronny habe sie betrogen und belogen. Das sei ihr unter die _ _ _ _ gegangen. Auf _ _ _ _ _n habe er sie tragen wollen, doch stattdessen habe er sie nur auf den _ _ _ genommen. Immer wieder habe er ihr ein _ _ _ _ gestellt. Nun sei endgültig Schluss. Morgen verlasse sie ihn endgültig und kehre erhobenen _ _ _ _ _es zu ihren Eltern zurück.


Dazu ein Bild: Ein Scherenschnitt: ein Mann und eine Frau im Profil, die sich ansehen. Beide tragen einen ausladenden Irokesenschnitt.


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Januar an den

DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an sichtweisen@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil (Informationen zur Datenverarbeitung gemäß Art.13 DSGVO unter www.dbsv.org/datenschutz.html).

Lösung des Dezember-Rätsels

  1. Freund
  2. Reichtum
  3. Obergrenze
  4. Hass
  5. Ebbe
  6. Wahrheit
  7. Enge
  8. Ist
  9. Helligkeit
  10. Nähe
  11. Aufbau
  12. Chaos
  13. Hässlichkeit
  14. Tod
  15. Ende
  16. Nässe

Lösungswort: Frohe Weihnachten!

Panorama:

Medizin

Frühgeborene: Netzhaut-Screening vor 31. Woche

Alle Kinder, die vor der 31. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen, sollen auf Frühgeborenenretinopathie (ROP) untersucht werden. Das ist ein zentrales Ergebnis der aktualisierten Leitlinie zur "Augenärztlichen Screening-Untersuchung bei Frühgeborenen". Bisher wurden Kinder, die vor der 32. Woche zur Welt kamen, auf ROP untersucht. Die Zahl der untersuchten Kinder wird also gesenkt. Das teilte die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) mit.

Eine zu frühe Geburt kann die Gefäßentwicklung in der Netzhaut stören und so eine Frühgeborenenretinopathie auslösen. Bleibt die Augenerkrankung unentdeckt und unbehandelt, droht den Babys im schlimmsten Fall die Erblindung. "Das wird durch eine rechtzeitige Therapie in der Regel verhindert", erläutert Prof. Dr. med. Andreas Stahl, Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde an der Universitätsmedizin Greifswald.

Zu der neuen Regelung erläutert Stahl: "Wir wollen damit unnötige Untersuchungen vermeiden, die für die Neugeborenen belastend sind, aber keine besseren Ergebnisse bringen. Wir konnten uns bei dieser Entscheidung auf Daten des deutschen Retina.net ROP Registers sowie auf internationale Studien und Leitlinien anderer Länder stützen."

Unabhängig vom Geburtstermin können die behandelnden Ärzte jederzeit ein Screening einleiten, sollten Risikofaktoren für eine ROP vorliegen  –  dazu zählt vor allem die künstliche Beatmung mit Sauerstoff über eine Dauer von mehr als fünf Tagen oder ein niedriges Geburtsgewicht.

In Deutschland kommen pro Jahr etwa 65.000 Frühgeborene zur Welt, von denen 12.000 ein ROP-Screening erhalten. Davon wiederum müssen bis zu 500 Kinder pro Jahr wegen ihrer Frühgeborenenretinopathie behandelt werden.

Projekte

"Natur ohne Barrieren" erlebbar machen

"Natur ohne Barrieren" lautet der Kurztitel eines europäischen Projekts, bei dem unter anderem der DBSV zu den Partnern zählt. Natur für alle Menschen erlebbar zu machen, ist das Ziel. Menschen mit Behinderung sind bislang von der Umweltbildung weitgehend ausgeschlossen. Wer Naturlehrpfade, Naturschutzzentren und Ähnliches barrierefrei gestalten möchte, findet bisher nur wenig Material vor, wie Barrierefreiheit umgesetzt werden kann. Diese Lücke soll das Projekt schließen: So sollen Leitlinien für die barrierefreie Umgestaltung von Lehrpfaden und anderen Naturerlebnisangeboten entwickelt werden. Und es liefert Beispiele aus Polen, Ungarn, Österreich und Deutschland, an denen sich andere orientieren können. Es soll methodische Handreichungen für die Arbeit mit vier Zielgruppen geben: Menschen mit Einschränkungen der Mobilität, beim Hören, Sehen oder mit kognitiven Beeinträchtigungen.

Mehr Infos unter www.nature-without-barriers.eu (Deutsch als Sprache wählbar)

Dazu ein Bild: Das Projektteam "Natur ohne Barrieren" steht vor einem großen Insektenhotel mit Dach im Nationalpark Donauauen bei Wien. Mehrere Personen sitzen im Rollstuhl.

Gesellschaft

Neue gut lesbare Schrift entwickelt

In den USA wurde eine neue Schrift entwickelt, die sich sehr gut für Menschen mit Sehbehinderung eignen soll. "Atkinson Hyperlegible Font" heißt sie, was etwa mit "Atkinson sehr gut lesbare Schrift" übersetzt werden kann. Ziel war es, eine Schrift zu entwickeln, bei der sich Buchstaben und Zahlen möglichst klar voneinander abgrenzen. So sind das kleine l und das große I klar zu unterscheiden. Die Schrift ähnelt sehr der bereits bekannten Schrift Verdana und der in den "Sichtweisen" verwendeten Schrift Frutiger 1450, bei der sich die genannten Buchstaben ebenfalls gut unterscheiden lassen.

Entwickelt hat die Schrift das Designbüro Applied Design Works mit dem Braille Institute of America. Der Name der Schrift erinnert an den Gründer des Braille Institutes, J. Robert Atkinson. Konventionen des Typografie-Designs wurden für die Entwicklung gebrochen und zum Beispiel Eigenschaften verschiedener Schriftfamilien vereint. Die Schrift umfasst auch die gängigen Akzent- und Sonderzeichen und kann in 27 Sprachen verwendet werden.

Herunterladbar ist die Schrift Atkinson Hyperlegible Font unter www.brailleinstitute.org/freefont

Gottesdienstordnung in Punktschrift

Der Weltgebetstag, der in diesem Jahr am Freitag, 5. März, begangen wird, führt diesmal nach Vanuatu, ein Land bestehend aus 83 Inseln im Südpazifik zwischen Australien und den Fidschi-Inseln. Türkisblaues Meer, eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, Vulkane und Regenwald gibt es dort. Doch immer wieder treffen Erdbeben und Tropenstürme das Land. Zyklone zerstörten 2015 und 2020 große Teile des Landes, Menschen starben oder verloren ihr Zuhause. Jahr für Jahr bauen die Einwohner ihr Zuhause wieder auf.

Passend dazu lautet das Motto des Weltgebetstags aus Vanuatu: "Worauf bauen wir?" Mit ihrem Gottesdienst wollen die Frauen aus Vanuatu ermutigen, das Leben auf den Worten Jesu aufzubauen. In vielen Kirchengemeinden gestalten Frauen den Weltgebetstag, laden ein zum ökumenischen Gottesdienst und zum Feiern. Dieses Mal werden aufgrund der Pandemie auch neue Ideen ausprobiert.

Der Dachverband der evangelischen Blinden- und evangelischen Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) bietet wie in jedem Jahr die Gottesdienstordnung zum Weltgebetstag auch in Punktschrift an.

Die Gottesdienstordnung zum Weltgebetstag kann für 5 Euro bestellt werden.

Tel.: 05 61 / 72 98 71 61
E-Mail: buero@debess.de


Mehr Infos zum Weltgebetstag unter www.weltgebetstag.de


Dazu ein Bild: Das gemalte Bild zum Weltgebetstag 2021 zeigt eine Frau mit Säugling inmitten tropischer Pflanzen. Das Bild heißt "Cyclon PAM II. 13th of March 2015".

Sport

Para-Sportlerinnen und Sportler des Jahrzehnts

Wer sind die besten Para-Sportlerinnen und -Sportler des Jahrzehnts? In einer Online-Wahl konnte darüber abgestimmt werden. Zur Wahl standen die Para-Sportlerinnen und -Sportler sowie die Para-Mannschaften der Jahre von 2010 bis 2019.

Para-Sportlerin des Jahrzehnts ist die ehemalige Monoskifahrerin Anna Schaffelhuber. 39,08 Prozent der mehr als 10.000 Stimmen entfielen auf sie. Sieben Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille bei Paralympics, elf WM-Titel und sechs Gesamtweltcupsiege sind nur ein Auszug aus Schaffelhubers Erfolgsbilanz. Auf Platz zwei folgt Andrea Eskau (20,18 Prozent, Para-Ski nordisch und Para-Radsport), auf Platz drei Verena Bentele (14,92 Prozent, Para-Ski nordisch). Sie wurde jüngst in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.

Deutschlands erster Para-Sportler des Jahrzehnts ist Leichtathlet Markus Rehm (Weitsprung): Er erhielt 24,05 Prozent der Stimmen. Skifahrer Gerd Schönfelder wurde Zweiter (22,78 Prozent) und Kugelstoßer Niko Kappel Dritter (21,08 Prozent). Rehm wurde fünfmal Welt- und viermal Europameister, gewann Gold bei den Paralympics 2012 und 2016  –  und verbesserte regelmäßig seinen Weltrekord, der mittlerweile bei 8,48 Metern liegt. Außerdem jubelte Rehm mit der 4x100-Meter-Staffel über je zwei WM- und EM-Titel sowie Paralympics-Gold 2016.

Als Para-Mannschaft des Jahrzehnts setzte sich die Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Damen mit 37,93 Prozent der Stimmen durch. "Viermal Mannschaft des Jahres im deutschen Para-Sport, Paralympics-Siegerinnen, zwei EM- und zwei Vize-WM-Titel. Viel mehr kann man kaum erreichen", sagt Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbands.

Zweite wurde die 4x100-Meter-Staffel der Herren (Para-Leichtathletik). Auf Platz drei kam die Nationalmannschaft der Goalball-Herren, die 2018 Vize-Weltmeister und 2019 Europameister geworden war.



AURA-Hotels  –  Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt fünf Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Aura-Hotel Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern):
    Tel.: 03 88 25 / 3 70-0
  • Aura-Hotel Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein):
    Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
  • Aura-Pension Wernigerode (Sachsen-Anhalt):
    Tel.: 0 39 43 / 26 21-0
  • Aura-Pension Rochsburg (Sachsen):
    Tel.: 03 73 83 / 8 38-00
  • Aura-Hotel Saulgrub (Bayern):
    Tel.: 0 88 45 / 99-0

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

"In jedem Finger sitzt ein Auge"

Als Kind erblindete Ruth Zacharias und begann, alles abzutasten. Das Sehen mit den Händen und das Neu-Entdecken des Riechens minderte den Schrecken über ihre Erblindung. Ihr Entschluss, als Christin zu leben, gab ihrem Leben eine weitere Wendung, auch beruflich. Ihr Lebenswerk war der Aufbau der Taubblindenarbeit in der DDR und einer Stiftung für taubblinde Menschen. Auch einen botanischen Blindengarten gestaltete sie.

Von Ruth Zacharias  


"Vor allem wünschen wir Ihnen weiterhin viel Schaffenskraft!" Seltsam, das zu hören  –  zu meinem 80. Geburtstag! Ich komme ins Nachdenken und schaue auf die Jahrzehnte des Schaffens zurück.

"Ihr Examen wird sie schaffen, aber arbeiten wird sie nie können": So hatten sich zwei Ärzte, die mich medizinisch gut betreuten, im Juni 1960 klar geäußert.

1960 bis 2020: Was habe ich nun in diesen 60 Jahren erlebt? Für mich hat das biblische Wort aus dem 2. Korintherbrief, Kapitel 12, große Bedeutung gewonnen. Ich habe erleben dürfen, wie wahr dieses Wort ist: "'Meine Gnade reicht für dich, denn meine Kraft vollendet sich in Schwachheit', spricht Gott, der Herr." Es hat viele Jahre gedauert, bis ich mich mit diesem Wort anfreunden konnte. Ich habe dagegen gekämpft und wollte auf keinen Fall als "Schwache" durchs Leben gehen.

Mit zehn Jahren bin ich erblindet. Das war ein längerer Prozess, aber dann stand es sehr schnell fest, und der Professor sagte zu mir: "Du bleibst jetzt immer blind." Ein Graus für mich in diesem Augenblick! Ich ging schrecklich gerne in die Schule, aber jetzt dachte ich: Du wirst dumm bleiben, wenn du nicht mehr lesen und schreiben kannst! "Du wirst mit den Händen lesen lernen", erklärte mir der Professor. Der Graus war nicht mehr ganz so erschreckend.

Als ich nach diesem Gespräch wieder in meinem Zimmer war, begann ich zu überlegen: Lesen mit den Händen? Wenn das so geht, dann ist das ja ein Sehen mit den Händen! Ich begann alles, was um mich herum war, abzutasten und genau abzufühlen. Ich freute mich, denn ich erkannte alles und vor allem, es war alles sehr unterschiedlich. Ich konnte "sehen", was ich in den Händen hatte. Ich wurde richtig froh. So hat das Sehen mit den Händen seit diesem ersten Erleben nach und nach eine zentrale Bedeutung für mich bekommen. "In jedem Finger sitzt ein Auge", stelle ich immer wieder neu fest. Das lässt mich glücklich sein.


Wunderbare Sinneswahrnehmungen

Bald nach der Erblindung entdeckte ich das Riechen. Alles, was ich in die Hand bekam, wurde erst einmal gründlich abgerochen. Aufgewachsen bin ich auf einem Bauernhof in Mölschow auf Usedom mit einem großen Garten. Unendlich viel gab es dort zu riechen und zu tasten. Tasten und Riechen sind für mich zwei wunderbare Sinneswahrnehmungen, von denen ich für mich erfahren habe, dass ich damit mein Blindsein ausgleichen kann, obwohl ich natürlich um den Schatz des Sehen-Könnens weiß.

Mit 16 Jahren habe ich mich bewusst entschieden, mein Leben als Christin zu führen. Damit bekam mein Leben noch einmal eine andere Richtung. Viele Jahre war für meine Eltern und Lehrer und für mich selbst klar, Dolmetscherin für skandinavische Sprachen zu werden. Die Berufswahl war vor 60, 70 Jahren für blinde Menschen wesentlich schwerer als heute. Eine kirchliche Arbeit zu übernehmen, war beinahe unmöglich. Es fügte sich für mich so, dass ich in Berlin in einer Fachschule für kirchliche Gemeindearbeit beginnen und diese mit dem Examen beenden konnte. Das war die Zeit, in der die beiden Ärzte sagten: "Arbeiten wird sie nie können."

Ich war Christin, und ich wollte das tun, was Gott für mein Leben vorgesehen hatte. Der Kampf mit der Schwachheit und das Ringen um das "Geheimnis der Gnade" begannen von Neuem. Das Wunderbare ist, dass wir in jeder Lage im Gespräch mit Gott so bleiben können, wie es uns gerade ums Herz ist: fragend, ablehnend, nicht verstehend, etwas anderes wollend  –  sozusagen einfach sein Herz ausschütten. Wenn man dann im Gebet bleibt, wachsen Erkenntnisse, werden lebendige Erfahrungen gemacht. So habe ich das "Geheimnis der Gnade" nach und nach erkennen gelernt  –  elf Operationen musste ich durchstehen, immer hatte ich eine sehr verantwortungsvolle Arbeit, schließlich ist ein ganzes Lebenswerk entstanden.

Nach der kirchlichen Ausbildung habe ich zehn Jahre in der Bücherei und Druckerei des Christlichen Blindendienstes in Wernigerode als Schriftsetzerin und Korrektorin gearbeitet, ein sehr edler Arbeitsplatz, auf dem ich mein Leben lang bleiben wollte. Aber dann kamen die "Taubblinden" in mein Leben! Der Leiter des Christlichen Blindendienstes in der DDR, Georg Hentsch, war hin und wieder bei uns. Diesmal im Dezember 1962. "Sie haben eine Ausbildung für den Dienst an Menschen; das muss nun endlich beginnen! Können Sie nicht eine Arbeit für taubblinde Menschen aufbauen?", fragte er mich. Eigenartig  –  ich konnte diesen Ruf hören und sagte zu ihm: "Was muss ich da tun?" "Das weiß ich nicht. Lassen Sie sich schieben von Gott." "Das geht", war meine Antwort.

Am 1. Januar 1963 habe ich dann begonnen, aus dem "Nichts" die Taubblindenarbeit in der DDR aufzubauen. Das, was in Jahrzehnten entstanden ist, kann hier in Radeberg angesehen werden: ein Gästehaus für taubblinde Menschen und "jedermann", betreutes Wohnen und eine Beratungsstelle, dazu Beschäftigungsmöglichkeiten.

Neben der Taubblindenarbeit ist ein botanischer Blindengarten entstanden, inzwischen mit einer Größe von 22.000 Quadratmetern der einzige dieser Art unter 140 botanischen Gärten in Deutschland. Das ist sozusagen meine zweite Berufung, der ich mich mit Lust und Liebe hingegeben habe.


Taubblinde Menschen als Lehrmeister

Studiert habe ich dann noch Theologie und wurde schließlich, nach allen Examen, als Pastorin ordiniert. Das meiste aber, was ich tun durfte und musste, habe ich nicht gelernt. Taubblinde Menschen waren meine Lehrmeister. Tasten und Riechen haben mich immer neu begeistert, zuallererst im Pflanzenbereich. Bauen habe ich nicht gelernt, aber entstanden sind sechs Gebäude unterschiedlicher Art. Immer wieder musste ich bei null beginnen und das, was ich mit 16 Jahren für mich entschieden habe, gilt für mich immer noch von ganzem Herzen: "Herr, haben kannst du mich, mach mich fähig für das, was ich tun soll und darf."

Viel Schaffenskraft, und das zum 80. Geburtstag! Tätig bin ich derzeit in der Stiftung für taubblinde Menschen, die ich 2006 unter meinem Namen gegründet habe. Da bewegt uns mehr und mehr ein internationaler Dienst für taubblinde Menschen. Es gibt inzwischen Kontakt zu einer orthodoxen Gemeinde in St. Petersburg, die zurzeit 16 taubblinde Menschen betreut. Russland hat etwa 12.000 bis 15.000 taubblinde Menschen, die mehr oder weniger ohne jede Versorgung sind. So wollen wir hier in Radeberg ein Bildungs- und Verkündigungszentrum bauen. Es sind zurzeit nur Gedanken, aber hier schlägt mein Herz.

Neben den biblischen Texten waren für mein seelisches Gleichgewicht Verse von Werner Bergengruen hilfreich. Ich habe sie viele Male betrachtet und bin langsam dahinter gekommen, wie wahr sie sind:


"Liebt doch Gott die leeren Hände,

und der Mangel ist Gewinn.

Immerdar erweist das Ende

sich als strahlender Beginn.

Jeder Schmerz entlässt dich reicher.

Preise die geweihte Not.

Und aus nie geleertem Speicher

nährt dich das geheime Brot."


Ruth Zacharias (80) lebt in Radeberg.


Dazu ein Bild: Ruth Zacharias trainiert auf einem Heimtrainer in ihrer Wohnung. An einer Wand im Hintergrund hängt ein Kreuz.

Service:

Vielfältig wie das Leben

Hörenswerte Podcasts rund um die Themen Behinderung, Inklusion, Teilhabe und Barrierefreiheit gibt es einige. Auch die "Sichtweisen" und der DBSV-Jugendclub haben einen eigenen Podcast. Im folgenden Beitrag werden 18 Podcasts vorgestellt. Es geht darin um Politik, Gesellschaft, Gesundheit, Reisen, Kultur und Technik. Natürlich gibt es viele weitere Podcasts, und es entstehen immer mehr.

Von Anja Bowitz und Ute Stephanie Mansion  


Der "Sichtweisen"-Podcast

Berichte zur Lebens- und Krisenbewältigung von sehbehinderten oder blinden Menschen, Interviews und praktische Tipps: Das bietet der "Sichtweisen"-Podcast. Er erscheint zehnmal im Jahr, immer am Anfang eines Monats, wenn auch das Magazin herauskommt. Jeweils ein Artikel aus dem Heft wird in der Audioversion, wie sie auch auf der CD "DBSV-Inform" zu finden ist, und als Text bereitgestellt. Den Podcast gibt es auf der DBSV-Website sowie bei verschiedenen Streaming-Diensten.

www.dbsv.org/sichtweisen-podcast.html


"DBSV-Jugendmagazin"

Der Podcast des DBSV-Jugendclubs informiert junge blinde und sehbehinderte Menschen über Hilfsmittel, Lifestyle, Kultur und Behindertenpolitik. Eine Zusammenstellung von Beiträgen des Jugendclub-Podcasts "DBSV-Jugendmagazin" und des Podcasts der BBSB-Jugend, "Bayernrundschlag", erscheint als DBSV-Jugendmagazin auf der CD "DBSV-Inform".

https://dbsv-jugendmagazin.podspot.de


"Sichtbar  –  Der Podcast"

Behinderung und Barrierefreiheit stehen im Mittelpunkt von "Sichtbar  –  Der Podcast", herausgegeben von "HörMal Audiodeskription". Es kommen sowohl Menschen zu Wort, die eine Behinderung haben, als auch Engagierte, Vordenker, Kreative und andere Personen des öffentlichen Lebens, die sich für Barrierefreiheit und Inklusion einsetzen. In den einzelnen Episoden spielen vor allem Blindheit und Sehbehinderung eine Rolle.

www.hoermal-audio.org/sichtbar-der-podcast


"In guter Gesellschaft"

"In guter Gesellschaft  –  Verena Bentele fragt, wo's hakt": So heißt der Podcast des Sozialverbands VdK. VdK-Präsidentin Verena Bentele fragt Experten und Expertinnen aus Politik und Gesellschaft, ob und wie die sozialpolitischen Probleme in Deutschland einfacher und schneller gelöst werden könnten.

www.vdk.de/deutschland/pages/podcast/79509/in_guter_gesellschaft
oder einfach Begriffe "VdK", "Bentele" und "Podcast" in eine Suchmaschine eingeben.


"Die Neue Norm"

Judyta Smykowski und Jonas Karpa, beide journalistisch tätig, sowie Aktivist Raul Krauthausen wollen in ihrem Podcast "Die Neue Norm" festgefahrene Muster aufbrechen. Sie werfen einen Blick auf Vielfalt, Inklusion und das Leben von Menschen mit Behinderung. "Das Magazin hinterfragt gesellschaftliche Normen und denkt Inklusion weiter", erklärte Jonas Karpa in einem Interview auf rehacare.de zu dem Podcast.

www.br.de/mediathek/podcast/die-neue-norm/827


Der "Inklusions-Podcast"

Im "Inklusions-Podcast" von Constantin Grosch interviewt der Aktivist Gäste zu Inklusionsthemen, zum Beispiel Dr. Faraj Remmo zum Begriff "Enthinderung" an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg. Auch eine Folge zu Corona mit drei Gästen hat Grosch erstellt; darin geht es um das Thema Beatmung.

www.inklusions-podcast.de


"Echt behindert!"

Die Deutsche Welle (DW) bietet einen deutschsprachigen Podcast mit dem Titel "Echt behindert!" an. Moderator Matthias Klaus ist blind und berichtet in seinen Gesprächen mit Gästen auch aus eigener Erfahrung über Einschränkungen, Vorurteile, technische Hilfen, Gesetze und Zukunftsvisionen. Der Podcast behandelt politische und soziale Themen und liefert Hintergrundwissen. Gesprächspartner sind neben Menschen mit Behinderungen politisch Verantwortliche und Behindertenaktivisten, Fachleute aus den Bereichen Sozialarbeit und Bauwesen, Vertreter von Verbänden und Ehrenamtliche.

Mehr Infos zum Podcast: Suchbegriffe "Deutsche Welle", "Podcast" und "echt behindert" eingeben. Der Podcast ist über iTunes und Spotify verfügbar.


"All Inclusive"

Im Podcast "All Inclusive" der Aktion Mensch geht es um Inklusion, Chancengleichheit und Zugehörigkeit in der Gesellschaft. Ninia LaGrande interviewt dazu Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Der Podcast ist auf verschiedenen Streaming-Diensten abrufbar; der Text steht als PDF auf der entsprechenden Internetseite von Aktion Mensch.

www.aktion-mensch.de/podcast.html


Schulische Inklusion

DDR-Radiomoderatorin Heike Leschner geht in dem Podcast "Inklusiv  –  Der Podcast zur schulischen Inklusion in Sachsen" Fragen zu dem Thema nach. Zum Gespräch lädt sie Eltern und andere Personen ein, die das Thema berührt. Der Podcast wird vom sächsischen Kultusministerium herausgegeben.

www.inklusion.bildung.sachsen.de/inklusiv-der-podcast-6235.html


Blindenführhund Fibi

Im Podcast "Fibi wird ein Blindenführhund" von Eva Kluge geht es um den Welpen Fibi, den Kluge in ihrer Hundeschule zum Blindenführhund ausbildet. Ob Fibi nach anderthalb Jahren alle Tests und Prüfungen besteht und als Blindenführhund arbeiten kann, ist noch nicht klar, denn der Podcast entsteht parallel zu Fibis Ausbildung.

www.podcast.de/podcast/817369/archiv


"Was mit Kunst"

Johann König, der sehbehinderte Galerist, interviewt in seinem Podcast "Was mit Kunst" Künstlerinnen und Künstler, Kuratorinnen und Kuratoren. Die Gäste sprechen über ihren Werdegang, ihre Werke und reflektieren die Entscheidungen, die sie in ihrer Karriere getroffen haben.

https://deutschepodcasts.de/podcast/was-mit-kunst-ein-podcast-von-und-mit-johann-konig


"Theater hören"

Der Berliner Spielplan Audiodeskription produziert in zweimonatigem Abstand das Podcast-Magazin "Theater hören" mit Themen rund ums Theater wie Einführungen in Theaterstücke mit Audiodeskription, Bühnen- und Kostümbeschreibungen sowie Beiträgen aus der Projektwerkstatt.

www.soundcloud.com/theaterhoerenberlin

Mehr Infos unter https://blog.theaterhoeren-berlin.de/podcast-2/


Unterwegs mit "Doc2Go"

Mit "Doc2Go" bietet die Organisation "diabetesDE  –  Deutsche Diabetes-Hilfe" einen Podcast an, der Menschen mit Diabetes in Bewegung bringen soll. In jeder Folge macht sich ein Arzt oder eine Ärztin mit einem Patienten oder einer Patientin auf den Weg. Dabei unterhalten sie sich über Diabetes und Therapie, aber auch über ihren Alltag in Corona-Zeiten. Sie sind räumlich getrennt, aber über Telefon verbunden und gehen jeder für sich 30 Minuten zügig spazieren. Die Folgen können aufs Smartphone heruntergeladen werden, damit man sie hört, während man selbst spazieren geht.

www.diabetesde.org/doc2go


"Zusammenhalten"

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) nennt ihren Podcast "Zusammenhalten in dieser Zeit". Darin werden Themen aufgegriffen, die während der Corona-Zeit für ältere Menschen von Bedeutung sind. So gibt es Folgen zum "Umgang mit Abschied und Trauer" sowie zu den Fragen "Was wird aus meinem Ehrenamt?" und "Was tun gegen Ängste und Sorgen?".

Zu finden über die Suchbegriffe "BAGSO", "Podcast" und "zusammenhalten"


Was mit Technik: TuKSuB

Der privat betriebene Blog tuksub.de bietet auch einen Podcast an. TuKSuB steht für "Technik und Kommunikation für Sehbehinderte und Blinde". Blog und Podcast informieren über Technik rund um Hard- und Software für Computer und Smartphone. Es gibt Infos über Neuheiten, Erfahrungsberichte, Bedienungsanleitungen und vieles mehr.

www.tuksub.de/podcast-2


Blind reisen

Wie es ist, als blinder Mensch zu reisen, damit beschäftigen sich die Podcasts von Marcel Franke und Andrea Eberl. Franke, von Geburt an blind, nimmt die Hörerinnen und Hörer in seinem Podcast "Blind Reisen" mit nach Brasilien, New York und Indien und berichtet, welche Eindrücke er über seine Sinne wahrnimmt. Auch Tipps zu Reiselektüre und Hilfeleistungen am Flughafen gibt er.

https://anchor.fm/marcel-franke


Die blinde Sängerin Andrea Eberl erzählt in ihrem Podcast "Blind auf Reisen" in mehreren Episoden über eine mehrmonatige Reise auf zwei griechischen Inseln, Samothraki und Kreta.

https://anchor.fm/andrea-eberl


Amerikanischer Podcast

Auf der amerikanischen Website https://blindabilities.com findet man unter Menüpunkten wie "Technology" oder "Interviews" Beiträge von und für blinde und sehbehinderte Menschen. Um zum Podcast oder zur schriftlichen Zusammenfassung des jeweiligen Themas zu gelangen, klickt man erst einmal die jeweilige Überschrift des Beitrags an. Es gibt viele Tipps zu technischen Fragen, aber auch zu Alltag, Schule, Studium und Beruf.

https://blindabilities.com

Medien:

Bücher

Annette, ein Heldinnenepos

Den Deutschen Buchpreis hat in diesem Jahr die Schriftstellerin Anne Weber für ihr Buch "Annette, ein Heldinnenepos" erhalten. Viele Kritiker und Kritikerinnen sind sich einig, dass der Preis hochverdient ist. Nun liegt das Werk als MP3-Hörbuch vor, erschienen im Audiobuch Verlag.

Anne Weber erzählt das Leben der französischen Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir in einem biografischen Heldinnenepos. Die mit großer Sprachkraft geschilderten Szenen werfen viele Fragen auf: Was treibt jemanden in den Widerstand? Was opfert er dafür? Wie weit darf er gehen? Was kann er erreichen?

Anne Beaumanoir wurde 1923 in der Bretagne geboren und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Schon als Jugendliche war sie Mitglied des kommunistischen Widerstands und rettete zwei jüdische Jugendliche. Nach dem Krieg arbeitete sie als Neurophysiologin in Marseille. 1959 wurde sie zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wegen ihres Engagements auf Seiten der algerischen Unabhängigkeitsbewegung.

Die Jury begründet die Vergabe des Deutschen Buchpreises an Anne Weber unter anderem wie folgt: "Es ist atemberaubend, wie frisch hier die alte Form des Epos klingt und mit welcher Leichtigkeit Weber die Lebensgeschichte der französischen Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir zu einem Roman über Mut, Widerstandskraft und den Kampf um Freiheit verdichtet." Das Hörbuch enthält eine ungekürzte Lesung des Buches.

Anne Weber: Annette, ein Heldinnenepos
Hörbuch, 5 CDs (MP3)
Audiobuch Verlag 2020
Preis: ca.22 Euro
Sprecherin: Christina Puciata


Dazu ein Bild: Das Cover des Hörbuchs zeigt in Großbuchstaben den Titel "Annette, ein Heldinnen-Epos", unterlegt mit einem Bild der Protagonistin.

Annas Rückkehr

Ein Buchtipp von Denise Lekoui, BIT-Zentrum


Elli genießt als Frau eines hohen NS-Funktionärs 1935 ein privilegiertes Luxusleben. Durch Zufall lernt sie Grete kennen, die mit ihrem Mann und den beiden Kindern in einer ärmlichen Hinterhofwohnung lebt. Damals ahnen die Frauen noch nicht, dass das Schicksal ihre Leben eng miteinander verknüpft hat. Als Gretes behinderte Kinder unter der Führung von Ellis Ehemann in das Visier des NS-Regimes geraten, steht die Frau, die sich nichts sehnlicher als Nachwuchs wünscht, vor einer schweren Entscheidung. Soll sie ihre Nähe zum Regime nutzen, ihren Mann verraten und damit sich selbst in Gefahr bringen? Schnell ist das Fadenkreuz der Behörden auf sie gerichtet, und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Die Autorin nimmt den Leser in verschiedene Zeitstränge mit und berichtet auch über Tagebucheintragungen der Protagonisten. Ein spannender Roman aus der dunkelsten Zeit Deutschlands mit gut gezeichneten Charakteren.

Rose Philipps: Annas Rückkehr
DAISY-Hörbuch (10 : 25 Stunden)
Preis: 29 Euro
Sprecherin: Helga Neumärker


Zu bestellen beim
BIT-Zentrum
Tel. 089 / 5 59 88  –  136 oder 089 / 5 59 88  –  144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org

Schaden in der Oberleitung

Ein Buchtipp von Denise Lekoui, BIT-Zentrum


"Das Desaster der Deutschen Bahn ist kein Versehen", schreibt der Westend Verlag über das Buch. "Es gibt Täter. Sie sitzen in Berlin. In der Bundesregierung, im Bundestag. Und seit Jahren im Tower der Deutschen Bahn.

Kritik an der Deutschen Bahn bleibt oft stehen bei lustigen Englischfehlern, falschen Wagenreihungen oder ausfallenden Klimaanlagen. Doch die Malaise liegt im System: Seit der Bahnreform im Jahr 1994, nach der die Bahn an die Börse sollte, handeln die Bahn-Verantwortlichen, als wollten sie die Menschen zum Autofahrer erziehen. Arno Luik, einer der profiliertesten Bahn-Kritiker, öffnet uns mit seinem Buch die Augen. Konkret geht es um Lobbyismus, Stuttgart 21, um Hochgeschwindigkeitszüge, um falsche Weichenstellungen, kurz: um einen Staatskonzern, der außer Kontrolle geraten ist. 10 Milliarden jährlich pumpen wir Steuerzahler in die Deutsche Bahn  –  dafür ist sie dann in 140 Ländern der Welt im Big Business tätig. Aber hierzulande ist die Bahn eine echte Zumutung: Die Züge fahren immer unpünktlicher, oft fahren sie gar nicht, und manchmal sind sie ein Risiko für unser Leben."

Arno Luik: Schaden in der Oberleitung. Das geplante Desaster der Deutschen Bahn
DAISY-CD (11 : 50 Stunden)
Preis: 29 Euro
Sprecherin: Gerlinde Adam


Zu bestellen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 089 / 5 59 88  –  136 oder  –  144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org

Weltverbessern für Anfänger

Ein Buchtipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Hörbücherei


Ein guter Vorsatz für das neue Jahr wäre doch anzufangen, die Welt irgendwie zu verbessern. Grundlage könnte dieses Jugendbuch sein, das auch für Erwachsene hörenswert ist. An Minnas Schule wird ein Wettbewerb ausgeschrieben: Weltverbessern für Anfänger. Der Klasse, in der sich die Schülerinnen und Schüler am meisten engagieren, winkt eine Fahrt nach Tallinn. Minna lässt das erst mal kalt. Bis ihre Oma ins Pflegeheim kommt und glasklar wird, welchem Bereich des täglichen Lebens man eine deutliche Verbesserung verpassen könnte. Also organisiert Minna kurzerhand einen Pflegeheimbesuchsdienst. Keine leichte Aufgabe in einer Klasse, die selbst der Schulpsychologe meidet. Liebeskummer, Lehrergenerve und getrennte Eltern tun ihr Übriges. Was nach einigen Anlaufschwierigkeiten dann passiert, übersteigt allerdings nicht nur Minnas Vorstellungsvermögen.

Stepha Quitterer: Weltverbessern für Anfänger
DAISY-Hörbuch (6 : 35 Stunden)
Sprecherin: Marta Dittrich

Hörfilme

Die Gehörlosen-Uni

Im Mittelpunkt dieser Doku-Reihe steht eine eng verbundene Gemeinschaft von gehörlosen Studentinnen und Studenten an der Gallaudet University, einem renommierten Privat-College für gehörlose und hörbehinderte Menschen in Washington. Während die Gruppe sich mit den Höhen, Tiefen und Fallstricken des Collegelebens auseinandersetzt, gewährt sie einzigartige, ungefilterte und oft unerwartete Einblicke in das Leben hörbehinderter Menschen. Die jungen Leute erzählen ihre Geschichten und genießen ihr Leben.

Die erste Staffel besteht aus acht Folgen, die jeweils etwa 20 Minuten lang sind.

Die Gehörlosen-Uni
Doku-Reihe, USA 2020
Produktion: Nyle DiMarco, Eric Evangelista, Shannon Evangelista, Brandon Panaligan
Mit Cheyenna Clearbrook, Rodney Burford, Tessa Lewis
Zu sehen beim Streaming-Dienst Netflix



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Anzeigen:

Hinweis

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

Zu verkaufen

Verkaufe neue Blindenschreibmaschine Erika und Vorlesegerät Poet für jeweils 150 Euro und eine Punktschriftmaschine für 50 Euro.

Tel.: 01 63 / 3 36 00 00

Partnersuche

Ich, weiblich, suche im Großraum NRW einen Partner, der wie ich sowohl vom Geist als auch vom Herzen her jung geblieben ist.

Tel.: 0 52 41 / 34 04 97 (ab 17 Uhr AB)


Sehnst Du Dich auch nach Wärme, Liebe und Geborgenheit? Dann melde Dich! Ich, Mitte 50, naturverbundener Nichtraucher, suche eine ehrliche und liebevolle Frau für eine harmonische Beziehung.

Zuschriften bitte unter
E-Mail: kocour@sags-per-mail.de oder
Tel.: 01 76 / 43 34 26 50

Suche

Wer war in den Schuljahren 1964-66 bei unserem unvergesslichen "König Wilhelm" in der 7. und 8. Klasse der Blindenschule Stuttgart und hat Lust, ein paar Erinnerungen darüber auszutauschen?

E-Mail: E.reischle-schedler@t-online.de

Tausche

Tausche Olympus Rekorder LS14 plus Außenmikrofon, in Top-Zustand, kaum genutzt, gegen gebrauchten DAISY-Player, auch Top-Zustand erwünscht.

E-Mail: hey.smokey@t-online.de und
Tel.: 01 71 / 1 72 12 99

Gewerbliche Anzeigen

anders-sehn

Reisen mit anders-sehn in 2021


"Macht keinen Sinn", sagt der Zweifel. "Versuch's", flüstert das Herz!

Freuen Sie sich auf eine feine Mischung von Erholungsurlaub und spannenden Seminarferien. Blinden- und sehbehindertengerecht, mit Assistenz-Service, explizit in Deutschland! Z.B.: Ganzheitliches Sehtraining, Stadterkundung Bonn, Gemeinschaftserlebnis Paddeln, Wandern und Wein im Rheingau!

Den kompletten Katalog zum Hören oder Lesen jetzt kostenlos bestellen!


Tel.: 0 47 21 / 6 99 85 67
E-Mail: hahn@anders-sehn.de
www.anders-sehn.de

Schottland-für-Alle

Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste


Willkommen 2021  –  Positiv und voller Zuversicht blicken wir in das neue Jahr. Endlich mal wieder verreisen  –  individuell oder in einer kleinen Gruppe mit maximal acht Gästen  –  wir laden Sie ein.

Für das begonnene Jahr haben wir Reisen innerhalb Deutschlands, ins europäische Ausland und Fernreisen weltweit geplant. Selbstverständlich beachten wir stets die aktuellen Reiseentwicklungen und halten immer genügend Abstand  –  Ihre Sicherheit ist unser oberstes Gebot. Sollten Sie einen besonderen Reisewunsch haben  –  lassen Sie es uns wissen, gerne planen wir gemeinsam mit Ihnen Ihre ganz persönliche Individualreise, egal wohin. Die Erfüllung Ihres Reisewunsches  –  dafür sind wir gerne Ihr verlässlicher und kompetenter Partner.

Eine Übersicht aller Reisen finden Sie auf der Homepage www.schottland-fuer-alle.com.

Gerne stehen wir für weitere Infos per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com oder unter
Tel.: 02 11 / 43 69 13 28 bzw.
Tel.: 00 44 18 63 76 60 10

zur Verfügung.

IPD

25 Jahre IPD  –  25 Jahre Kompetenz

1995 wurde IPD von dem blinden Rechtsanwalt Manfred Jaklin gegründet und ist inzwischen Ansprechpartner für viele Sehgeschädigte, wenn es um moderne Hilfsmittel geht. Wir arbeiten mit vielen renommierten Herstellern zusammen und haben deshalb für alle Formen der Sehbehinderung das passende Hilfsmittel im Programm. Eine professionelle Beratung rund um Hilfsmittel und Kostenträger gehören bei uns genauso selbstverständlich zum Leistungsumfang wie ein qualifizierter Support und auf den individuellen Bedarf abgestimmte Schulungen.

Sprechen Sie mit uns, wenn Sie auf eine qualifizierte Beratung und Betreuung Wert legen. Wir sind für Sie da!


Ihre IPD
Tel.: 05 11 / 9 36 30 90
E-Mail: post@ipd.gmbh
Web: www.ipd.gmbh

AASB Maria Seidling

Individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln seit über 30 Jahren.

  • Lesephon®Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: DAISY-Player, Text-To-MP3, Editor
        ab 2.142,00 Euro
  • Spracheingabe Dragon Naturally Speaking
    Skripte für JAWS, Office und Lesephon®, jetzt mit Echo-Funktion, 2 Tage Schulung
        Preis auf Anfrage
  • AlvaBraillezeilen
    40/80 Module auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • ScreenreaderJAWS
    mit Stimme Eloquence/Anna
        ab 1.679,34 Euro
        Schülerpreis auf Anfrage
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Präqualifiziert für die Produktgruppe 7. Zertifizierter Fachhändler für Dragon Naturally Speaking speziell für Blinde. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Wir wünschen, dass das neue Jahr für Sie ein Glücksjahr wird. Ein herzliches Dankeschön für Ihr entgegengebrachtes Vertrauen im vorangegangenen Jahr. Auch im neuen Jahr werden wir alles daran setzen, Ihre Erwartungen zu erfüllen und Sie umfassend zu beraten und zu unterstützen.

Ihr LHZ-Team aus Dresden  


Neu in unserem Sortiment

  • Milestone 312 Ace mit WiFi
    Der Milestone 312 Ace mit WiFi kann als neues Gerät gekauft oder bereits erworbene DAISY-Player 312 können nachgerüstet werden. Neben den bekannten zahlreichen Funktionen des Milestone Ace kommen mit der WLAN-Konnektivität folgende Neuerungen:
    • Webradio
    • Wetterabfrage und -prognose
    • Kopplung Bluetooth-Lautsprecher und -Kopfhörer
    • Suche und Ausleihe von DAISY-Büchern aus Hörbüchereien

Die Eingabe des Passwortes zur Einwahl in ein geschütztes WLAN-Netz erfolgt über die Milestone-Tastatur.

    • Milestone 312 Ace WiFi
          Bestell-Nr.: M468  –  Preis: 578 Euro
    • Aufrüstung Milestone 312 Ace mit WiFi
          Bestell-Nr.: M468A  –  Preis: 169 Euro

Neue Spitzen von "Ambutech"

  • ScheibenförmigeGleitspitze
    Mit einer Größe von 15 cm eignet sich diese Spitze zum Gleiten über Sand, Gras, Schnee, Kies. Material: Kunststoff, zum Einhängen
        Bestell-Nr.: V315  –  Preis: 30 Euro
  • GlockenförmigeTastspitze
    die nach allen Seiten flexibel ist. Gut geeignet für Tipp- und Pendeltechnik. Material: Kunststoff, mit 8 mm Gewinde, Größe: 4,5 cm
        Bestell-Nr.: V316  –  Preis: 28 Euro
  • Radspitze
    Bewegliches Rad, das sich zum Rollen über unebene Flächen eignet. Material: Weichgummi, Durchmesser 7,6 cm. Farbe: schwarz, zum Einhängen
        Bestell-Nr.: V317  –  Preis: 30 Euro

Gerne senden wir Ihnen unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD. Besuchen Sie auch unseren Onlineshop unter www.lhz-dresden.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 /8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de


Telefonische Beratung und Bestellannahme:
Montag bis Donnerstag von 9 bis 18 Uhr
Freitag von 9 bis 16 Uhr

Bestellungen im Internet:
www.lhz-dresden.de

DBSV: Kleine Spende, große Geschichte

Helfen Sie mit, blinden und sehbehinderten Kindern die wunderbare Welt der Bücher zu eröffnen  –  mit unseren Tastbüchern!

Jetzt spenden, damit aus einer kleinen Spende eine große Geschichte wird!

Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft
BIC: BFSW DE 33 BER
IBAN: DE55 1002 0500 0003 2733 05
www.tastbuecher.de


Anzeigenbeschreibung: Zwei Kinderhände tasten über die Brailleschrift auf einem Tastbuch von Dornröschen.

Berufsförderungswerk Würzburg

Geschäftsführer (m/w/d) Berufsförderungswerk Würzburg

Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH

Das Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg, eine gemeinnützige Gesellschaft, ist ein überregionales Kompetenzzentrum für die berufliche Bildung von erwachsenen blinden und sehbehinderten Menschen.

Konkretes Ziel des Berufsförderungswerks Würzburg ist die nahtlose Wiedereingliederung der Teilnehmenden in das berufliche und gesellschaftliche Leben.

Das 1962 gegründete BFW Würzburg verfügt über 200 Ausbildungsplätze in über zwanzig verschiedenen Ausbildungsberufen und Berufsvorbereitungen und beschäftigt rund 100 Mitarbeitende.

Geboten wird eine fachlich anspruchsvolle und auf Dauer ausgelegte Führungsaufgabe, die mit den erforderlichen Gestaltungs- und Entscheidungsspielräumen ausgestattet ist. Die Rahmenbedingungen bieten bestmögliche Voraussetzungen für eine engagierte Persönlichkeit.


IhreAufgaben:

  • Unternehmerische Führung unter Qualitäts- und Erlösgesichtspunkten, damit verbunden die Sicherstellung eines reibungslosen Ablaufes, sowie Steuerung sämtlicher Arbeits- und Organisationsprozesse
  • Vernetzung mit Kostenträgern, anderen Berufsförderungswerken, auch innerhalb des Bundesverbands etc.
  • Repräsentation des Berufsförderungswerks Würzburg nach außen und innen
  • Fachliche Weiterentwicklung des Berufsförderungswerks Würzburg
  • Führung und Weiterentwicklung der Mitarbeitenden unter Leistungs-, Motivations- und Fairnessaspekten
  • Analyse und Interpretation von Kennzahlen/Statistiken und Ableitung von Maßnahmen
  • Konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat, dem Betriebsrat, der Teilnehmendenvertretung und externen Partnern sowie leitenden Mitarbeitenden

IhrProfil:

  • Abgeschlossenes Studium oder vergleichbare akademische Qualifikation
  • Mehrjährige (Führungs-)Tätigkeit möglichst in der Blinden- und Sehbehindertenbildung (z.B. WfbM, Schule, Ausbildung, Erwachsenenbildung etc.)
  • Sehr gutes Verständnis für die Schnittstellen zwischen pädagogischer Leistungserbringung und wirtschaftlichen Fragestellungen

IhreAnsprechpartnerin:

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

Bitte richten Sie Ihre E-Mail an: rk@koehnundkollegen.de

Bei Fragen hilft Ihnen Frau Kaiser gerne unter der 089 41 77 66 282 weiter.

Papenmeier

Auch im Home Office optimal ausgestattet mit elektronischen Hilfsmitteln von Papenmeier
made in Germany


Kostenfreie Hotline: +49 2304 946 118
F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
Telefon: 02304 9460
E-Mail: info.reha@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier-rehatechnik.de


Bildbeschreibung: Eine junge Frau sitzt auf einem Schreibtischstuhl am Tisch im Home Office. Sie arbeitet am Computer. Ihre Hände liegen auf einer Braillezeile, die vor der Tastatur ausgerichtet ist.




Rückseite

Wir haben Recht für Sie!


Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm) ist an Ihrer Seite  –  von der Beantwortung rechtlicher Fragen über das Widerspruchsverfahren bis zur Klage.

Wir wissen, wovon Sie reden!

Die Rechtsberatung und -vertretung wird in der Regel von Juristen durchgeführt, die selbst behindert sind.


Geschäftsstelle Marburg
    Tel.: 0 64 21 / 9 48 44 90

Niederlassung Berlin
    Tel.: 0 30 / 91 20 30 91
E-Mail: kontakt@rbm-rechtsberatung.de
www.rbm-rechtsberatung.de