Sichtweisen Ausgabe 01-02/2020

"Sichtweisen" – Heft 01-02/2020

Sichtweisen 01-02/2020

Inhalt

Impressum

Editorial

Werbeanzeigen:

Reisen mit anders-sehn in 2020

Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Einfach SynPhon!

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Hör.Oper Gelsenkirchen

Neues von Marland

Ergo

RTB

Im Gespräch:

Skifahren? Einfach ausprobieren!

DBSV-Nachrichten:

Weniger Sehkraft, höhere Kosten

Kurzinfo: Kosten pro Kopf in sechs Monaten

Kurzinfo: Jährliche Kosten in Deutschland

Wie Verbände klagen können

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Vision eines inklusiven Europas

Meldungen

Änderungen am Bundesteilhabegesetz beschlossen

Inklusionstage zum Abbau von Barrieren im Kino

Bundessozialgericht: Urteil zu Blindheit im Sinne des Gesetzes

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema: Bezahlen  –  aber wie?

Banken und Barrierefreiheit

Kurzinfo: Der Europäische Rechtsakt zur Barrierefreiheit

Bezahlen im 21. Jahrhundert

Geld abheben leicht gemacht

Termine & Tipps:

Termine

Android-Smartphone-Kurs

Inklusionswochenende für Familien

Deutsche Leichtathletik Hallenmeisterschaft

Theater-Workshop

Wanderwoche im Harz

Poi-Sport-Workshop

Reise: Indischer Himalaya

Tipps

Servicebuch Auge

Ratgeber für Betriebe

Forum:

"Inklusion ist keine Einbahnstraße"

Leserbriefe

Oft fehlt es an Achtung der Persönlichkeit

Das Umfeld ist von entscheidender Bedeutung

Auf Reha-Gäste mit Behinderung eingestellt

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Rätsel

Lösung des Dezember-Rätsels

Panorama:

Barrierefreiheit

Neue Gesellschaft für Audiodeskription

Jugendherbergen Bayerns wurden zertifiziert

Bamberg zum Ertasten

Neue Züge: Fehlende Barrierefreiheit kritisiert

Gesellschaft

Deutschlandreise wirbt für Inklusion

Aktionsbündnis "Sehen im Alter" in Stuttgart gegründet

Esperanto-Blindenverband wählte neuen Vorstand

Medizin

Folgeverordnung bei starken Sehhilfen nicht mehr zwingend

Auszeichnungen

Die Para-Sportler und -Sportlerinnen des Jahres

Preis für neue Website des hessischen Blinden- und Sehbehindertenbunds

Wettbewerbe

Annedore-Leber-Preis: Projekte zur Inklusion im Arbeitsleben gesucht

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

Einmal Hölle und zurück

Kurzinfo: Immer auf dem Laufenden mit dbsv-direkt

Medien:

Bücher

Die Grenze

Miroloi

Wie ihr wollt

Schlaganfall  –  Gemeinsam zurück ins Leben

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Hörfilm

Freies Land

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Suche

Biete

Verkaufe

Gewerbliche Anzeigen

Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS)

Deutsches Kath. Blindenwerk e.V.

Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS)

IPD

Schottland-für-Alle  –  Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

AASB Maria Seidling

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Blindenstiftung Deutschland

Leipziger Buchmesse

ears2go

Papenmeier Hotline Service

SightCity Frankfurt

DBSV: Augenblicke feiern

Beileger:

Vanda Pharmaceuticals


Titelbild:
Das Titelbild ist himmelblau. Darauf prangt, über drei Zeilen verteilt, in großer weißer Schrift der Titel "Sichtweisen"  –  die Buchstaben sind fragmentiert dargestellt. In einem roten Kasten auf halber Höhe wird der Name des Magazins gut lesbar wiederholt. Links unten ist ein Foto von Noemi Ristau zu sehen, die auf Skiern eine Piste hinunterrast. Ein Interview mit ihr gibt es in der Rubrik "Im Gespräch".



Impressum


"Sichtweisen" – Das Magazin des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV),
vormals "Gegenwart", 74. Jahrgang
ISSN: 2511-7017


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin


Redaktion:
Andreas Bethke (V.i.S.d.P.), Ute Stephanie Mansion, Tina Below
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: sichtweisen@dbsv.org


Die "Sichtweisen" erscheinen zehnmal im Jahr (Januar/Februar und Juli/August als Doppelnummer) in Print, Brailleschrift und als Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis für Print und Braille:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.


DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Kündigung des Abonnements bis Ende September für das Folgejahr.


Anzeigenverwaltung:
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: anzeigen@dbsv.org


Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen: 10 Euro, je weitere 50 Zeichen: 5 Euro.
Mediadaten für gewerbliche Anzeigenkunden auf Anfrage.


Produktion:
Print: DCM Druck Center Meckenheim GmbH, mit freundlicher Unterstützung
Braille: Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen)
DAISY: dzb lesen und Berola-Film GmbH

Hinweis:
Im Sinne einer besseren Lesbarkeit wird in den Sichtweisen® in der Regel auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.




Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

kennen Sie den? "Bargeld wird abgeschafft. Ich habe einen getroffen, der hatte schon keins mehr." Jüngere Leute werden die Pointe vielleicht nicht verstehen, weil sie lieber mit Karte als mit Münzen oder Scheinen bezahlen.

Ist doch nicht schlimm, kein Bargeld mehr zu haben! Schlimm aber ist es, wenn bargeldloses Bezahlen, und dazu zählen auch Überweisungen, wegen fehlender Barrierefreiheit nicht möglich ist. Oder wenn Geldautomaten nicht barrierefrei bedient werden können. Vor solchen Problemen stehen blinde und sehbehinderte Kundinnen und Kunden manchmal. Das liegt auch daran, dass die Sicherheitsstandards durch die Zweite europäische Zahlungsdiensterichtlinie erhöht wurden und manche Verfahren zum Bezahlen verändert bzw. abgeschafft wurden. Welche Möglichkeiten des Bezahlens es für blinde und sehbehinderte Menschen gibt, und wie die Banken in puncto Barrierefreiheit nachbessern wollen, erfahren Sie in unserem Schwerpunkt zum Thema "Bezahlen  –  aber wie?".

Darin erläutert Markus Ertl auch Schritt für Schritt, wie man mithilfe eines Geldautomaten Geld von seinem Konto abhebt. Denn schon das stellt für viele ältere Menschen  –  und ich rede auch von sehenden  –  eine Barriere dar.

Einer, der sich mit Technik gut auskennt, vor allem, wenn sie mit Musikproduktion zu tun hat, ist der blinde Rapper Vokuz, mit bürgerlichem Namen Daniel Räuber. Er hat eine Ausbildung zum Audio-Ingenieur gemacht und vertreibt seine eigenen Songs übers Internet. Dass er mit 17 Jahren erblindete, hat ihn zunächst in eine Depression gestürzt, doch durch die Musik fand er wieder heraus. "Musik ist das beste Ventil, um sich Druck und Schmerz von der Seele zu schreiben", sagt er in der Rubrik "Menschen". Heute strotzt er vor Energie und genießt jeden Tag.

Während Vokuz indirekt zur Inklusion beitragen möchte  –  einfach, indem er in seinen Videos zeigt, was er kann  –  setzt sich Nadine Wettstein bewusst für dieses Thema ein. Sie organisiert Veranstaltungen und beantwortet in Kindergärten Fragen zu ihrer Blindheit.

Kommen Sie gut durch das Jahr und versuchen Sie wie Vokuz, jeden Tag zu genießen! Und nun erst einmal die Lektüre der "Sichtweisen"!

Ute Stephanie Mansion
Redaktion "Sichtweisen"  

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Reisen mit anders-sehn in 2020

Seit sechzehn Jahren bietet anders-sehn blinden- und sehbehindertengerechte Reisen mit Assistenz-Service. Tauchen Sie ein in das magische Krakau, wandern Sie mit Eseln durch das Altmühltal oder entdecken Sie eine dänische Insel! Den kompletten Katalog zum Hören oder Lesen jetzt kostenlos vorbestellen!


Tel.: 0 47 21 / 6 99 85 67
E-Mail: hahn@anders-sehn.de
www.anders-sehn.de

Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte

Per Tonpost-App zu allen Angeboten und mit www.tonpost.net zum Downloadportal

  • Hörmagazin "Trierische Tonpost"
  • "Paulinus"  –  Wochenzeitung im Bistum Trier
  • "TV-Daisy"  –  Das 14-tägige Fernsehprogramm mit 17 Sendern der Öffentlichen und Privaten.
  • Zeitschrift "Behinderung und Beruf der Hauptfürsorgestellen": Arbeits- und Schwerbehindertenrecht für Vertrauensleute.

Infos: 06 51 / 71 05-430
Mail: tonpost@bistum-trier.de
Internet: www.tonpost.de

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Hilfsmittel und Schulung


  • Vertrieb von JAWS, Braillezeilen von HumanWare und Freedom Scientific, Abrechnung mit der Krankenkasse
  • Schulungen für iPhone, Apple-Produkte und Windows
  • Barrierefreie Digitalradios und sprechende Fernsehgeräte
  • Internetradio mit Sprachsteuerung, optimiert für Blinde

Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
www.schulze-graben.de

Einfach SynPhon!

Die Firma SynPhon erleichtert blinden und sehgeschädigten Menschen das Leben mit einfach zu bedienenden elektronischen Hilfsmitteln. Die Fledermaus Orientierungshilfe zeigt einfach an, wo es lang geht. Sie macht mobil und orientiert, ohne zu tasten oder zu berühren. Der Produkterkenner EinkaufsFuchs sagt einfach, was Sache ist. Er ermittelt beim Einkaufen oder zu Hause, was in einer Packung ist. Dafür nutzt der handliche EinkaufsFuchs die Barcodes, die sich auf allen Handelswaren befinden, und liest Ihnen die darauf codierte Information klar und deutlich vor. Sie können damit sogar selbst Dinge kennzeichnen. Wie das alles geht? Sprechen sie uns gerne an unter Tel.: 0 72 50 / 92 95 55.


SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Neues Digital-FM-Radio Albrecht DR860

Das nagelneue Digitalradio der Marke Albrecht besticht durch seine äußerst leichte Bedienung, seinen sehr dynamischen und vollen Klang sowie seine ansprechende Optik und Haptik. Mit seinem Echtholzgehäuse und seinen Aluminiumelementen im Retrostil kommt es als klassisches Henkelradio daher, allerdings mit modernster Empfangstechnik. Rauschfreier DAB+ und fein abgestimmter FM-Empfang erzeugen einen wahren Hörgenuss! Eine Fernbedienung, ein auswechselbarer Akku mit bis zu 15 Stunden Betriebszeit, eine Stereo-Kopfhörerbuchse und ein Bassreflex-Lautsprecher zählen zu seiner ansprechenden Ausstattung. Auf leichte Bedienbarkeit wurde besonders Wert gelegt. Nur wenige Tasten am Gerät und eine gut fühlbare Fernbedienung machen einfach nur Freude. Vier Schnellspeicher pro Empfangsart stehen zur Verfügung und schaffen Übersichtlichkeit. Ein großes Farbdisplay und farbig gestaltete Tasten am Radio helfen bei Hörern mit Sehrest ebenfalls für eine übersichtliche Bedienung. Auch für vollblinde Anwender ist das Radio sehr zu empfehlen. Eine Anleitung auf Audio-CD liefern wir wie immer mit.

Abmessungen B x H x T: 265 x 210 x 95 mm
Gewicht 1,5 kg
Bestell-Nr.: 2020171  –  Preis 149,90 Euro


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover: Tel.: 05 11 / 95 46 50
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Hör.Oper Gelsenkirchen

Audiodeskription live für blinde und sehbehinderte Besucher

  • Jesus Christ Superstar
    Rock-Oper von Andrew Lloyd Webber
    Samstag, 11. Januar 2020, 19.30 Uhr
    Sonntag, 12. April 2020, 18.00 Uhr
  • Orlando Paladino
    Oper von Joseph Haydn
    Sonntag, 2. Februar 2020, 18.00 Uhr
    Samstag, 29. Februar 2020, 19.30 Uhr
  • Die Macht des Schicksals
    La Forza del Destino
    Oper von Giuseppe Verdi
    Samstag, 21. März 2020, 19.30 Uhr
    Sonntag, 5. April 2020, 15.00 Uhr
  • Madama Butterfly
    Oper von Giacomo Puccini
    Sonntag, 17. Mai 2020, 15.00 Uhr
    Donnerstag, 11. Juni 2020, 18.00 Uhr

Mit Unterstützung der Brost-Stiftung

Karten und Informationen:
Theaterkasse Telefon 02 09 / 4 09 72 00
mir.ruhr/hoeroper

Öffnungszeiten:
Montag und Samstag 10.00 bis 14.00 Uhr
Dienstag bis Freitag 10.00 bis 18.30 Uhr


Bildbeschreibung: Das Foto zeigt das Musiktheater im Revier am Kennedyplatz in Gelsenkirchen-Schalke.

Neues von Marland

Suchen Sie ein Geschenk für Ihre Liebsten? Die Produkte von Marland überzeugen in Handhabung und Qualität!

  • Plextalk PTN2
    Mit dem Plextalk PTN2 können Sie alle klassischen Daisy-Vorteile nutzen: Setzen Sie Lesezeichen, stellen Sie Lautstärke und Geschwindigkeit individuell ein, springen Sie kapitel- oder seitenweise oder lassen Sie sich eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen.
  • Humwanware Victor Reader Stream 2
    Die neue Generation des Humwanware Victor Reader Stream 2 ist leichter und kompakter als ihr Vorgänger und überzeugt im Alltag mit Handlichkeit und Eleganz.
  • Sangean PR-D17
    Das neue Sangean PR-D17 ist ab sofort verfügbar! Das brandneue Radio mit großen Tasten für den alltäglichen Gebrauch.

Marland GmbH
Spezialversand für Blinde, Sehbehinderte und Taubblinde
Zollenreuter Straße 6, 88326 Aulendorf
Hotline: 0 08 00 / 63 63 63 63
www.marland.eu


Bildbeschreibung: Die Anzeige zeigt die drei beschriebenen Produkte.

Ergo

Ein gutes Gefühl, vorgesorgt zu haben.


Als Mitglied im Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. können Sie besonders günstigen und speziellen Schutz genießen.

  • Sterbegeld Vorsorge Plus
  • Unfall-Vorsorge mit NotfallHilfe
  • Spezial-Rechtsschutzversicherung

Mehr darüber erfahren Sie unter: www.ergo.de/vereine-und-verbaende


Haben Sie Interesse? Dann wenden Sie sich an uns:
ERGO Beratung und Vertrieb AG, ERGO AO/55plus
Überseering 45, 22297 Hamburg
Tel.: 08 00 3746-925 (gebührenfrei)


Bildbeschreibung: Ein älteres Paar sitzt an einem Tisch, die Frau umarmt den Mann.

RTB

  • Per App sicher unterwegs ohne Anwohnerkonflikte
  • Gezielte Lautstärkensteuerung der Ampelakustik
  • Kostenfreie Smartphone-App für die Nutzer
  • Anhebung der Lautstärke bei Bedarf

Tel.: 0 52 52 / 97 06-0
www.rtb-bl.de


Bildbeschreibung: Eine Ampel empfängt Signale durch ein Smartphone.

Im Gespräch:

Skifahren? Einfach ausprobieren!

Noemi Ristau ist Skirennläuferin und tritt in den Disziplinen Slalom, Riesenslalom, Abfahrt, Kombination und Super-G in der Startklasse Sehbehinderung  –  B2 (wenig Sehrest) an. Zum ersten Mal ist sie mit drei Jahren Ski gefahren. Im "Sichtweisen"-Interview spricht sie über ihre sportlichen Ziele, Wetterkapriolen in Südkorea und ihr Problem mit monotonen Stimmen.

Interview: Tina Below  


Frau Ristau, was bedeutet das Skifahren für Sie?

Das Skifahren bedeutet für mich Lebensfreude, Freiheit, Glücksgefühle und auch Körpergefühl, körperliche Gesundheit und Fitness.


Sie sind im Team Nachwuchseliteförderung der Deutschen Sporthilfe. Was heißt das konkret?

Das Nachwuchseliteprogramm ist für die Athleten, die noch nicht so erfolgreich sind. Diese erhalten eine finanzielle Unterstützung, damit sie die sportliche Tätigkeit professioneller angehen können. Außerdem gibt es Treffen zum Austausch und zur gegenseitigen Motivation.


Wie viele schaffen den Sprung in den Profi- oder in den Elitebereich?

Der Elitebereich ist eher der Altersbereich unter 18. Im Behindertensport ist das ein wenig anders, da werden auch ältere Athleten aufgenommen, die Potenzial haben, so wie ich. Den Sprung in die Nationalmannschaft schaffen nicht viele. Trotzdem ist es eine gute Unterstützung, um den teuren Sport professioneller betreiben zu können.


Deckt das Förderprogramm die Ausgaben, die Sie für den Sport haben?

Nein, absolut nicht, da der Kostenaufwand im alpinen Sport sehr hoch ist. Für andere Sportarten ist es sicher eine größere Unterstützung. Trotz allem bin ich für jede Unterstützung dankbar, und es bringt mich weiter voran.


Wie lange dauert bei Ihnen die Vorbereitung und die Saison?

Auf den Skiern bin ich grob 120 Tage im Jahr unterwegs, das erste Training ist meistens Ende August und das letzte Training ist im Juni. Im Juni und Juli ist für mich Sommerpause. Die Rennsaison beginnt meistens im Dezember und geht bis Mitte März. In den Monaten Dezember, Januar und Februar bin ich wenige Tage zu Hause. Ansonsten bin ich hauptsächlich auf den Skiern unterwegs.


Sie haben an den Paralympics in Pyeongchang teilgenommen. Wie haben Sie diese Winterspiele der Rekorde erlebt?

Das waren meine ersten Spiele. Ich habe vor drei Jahren noch nicht daran gedacht, dass ich da wirklich mitfahre, daher war das für mich ein sehr besonderes Erlebnis. Es war überwältigend, die ganzen anderen Nationen kennenzulernen, bei den anderen mitzufiebern, dann plötzlich selbst oben auf der Piste zu stehen und runterzufahren. Das tollste Gefühl war eigentlich, unten im Ziel angekommen zu sein und eine gute Abfahrt geschafft zu haben. Es war eine sehr, sehr intensive Zeit. Die Wetterbedingungen waren extrem, so etwas hatte ich noch nie erlebt: Am Anfang gab es Regen, dann hatten wir minus 18 Grad. Es war schwierig, auf der Piste zu fahren, weil es sehr glatt war. Bei meinem letzten Rennen am letzten Tag hatten wir plus 16 Grad, daher war der Schnee sehr matschig. Dass trotzdem alle Rennen stattfinden konnten, das war schon spannend, jeden Tag aufs Neue.


Was sind Ihre nächsten sportlichen Ziele?

Diese Saison stehen 40 bis 50 Weltcups an, in Schweden, Norwegen, der Schweiz, Österreich, Slowenien und Italien. Da ist auf jeden Fall mein Ziel, öfter unter die Top drei zu kommen oder auch einen Weltcupsieg zu schaffen. 2021 ist dann die nächste WM, da würde ich gerne eine Medaille in einer der fünf Disziplinen holen. Das nächste große Ziel sind natürlich die Paralympischen Spiele in Peking. Auch dort möchte ich eine Medaille bekommen, denn bei den letzten Spielen in Pyeongchang bin ich ja zweimal knapp an einem Medaillenplatz vorbeigefahren und wegen acht Hundertstelsekunden auf den vierten Platz gekommen.


Sie haben inzwischen einen neuen Guide. Was macht einen guten Guide aus?

Es gibt drei wichtige Faktoren, die für mich einen guten Guide ausmachen: Zum einen, dass ich der Person ziemlich schnell vertrauen und mich auf ihn/sie einlassen kann. Es macht viel aus, dass der Guide vorne selbst so sicher fährt, dass ich mich auch sicher fühle. Entscheidend ist auch, dass der Guide mir die Kommandos mit einer Stimme ansagt, aus der ich viel raushören kann, was gerade vorne passiert, sodass ich darauf auch sofort reagieren kann. Eine monotone Stimme ist für mich ganz schwierig. Enorm wichtig ist, dass die Person selbst Rennen gefahren ist oder in diesem Bereich viel Erfahrung hat. Denn ein Guide muss immer schneller sein als ich.


Was hören Sie aus der Stimme genau heraus?

Ich merke, wenn es steiler wird, weil die Stimme dann lauter wird, weil der Guide sich selbst mehr anstrengt. Wenn es flacher wird, wird die Stimme weicher. Der Guide darf nicht überfordert sein, wenn er gleichzeitig guckt, fährt und Kommandos gibt. Mit meinem Guide Paula klappt das sehr gut, und ich glaube, dass wir zusammen noch einiges erreichen können.


Normalerweise fährt Ihr Guide voraus. Im März sind Sie allein die Piste hinuntergefahren. Wie war das möglich?

Die Firma Vodafone ist auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, allein die Piste hinunterzufahren. Ich habe gesagt, ja, warum nicht, ich probiere es gerne mal aus. Als ich oben auf der Piste stand, habe ich ein Handy auf meinen Helm montiert bekommen. Die Verbindung zum Guide lief nicht über Headset und Bluetooth wie sonst, sondern über das Mobilfunknetz. Mein weiblicher Guide saß nicht in Sichtweite, sondern in einem Raum, wo sie auf einem Bildschirm das Bild der Skipiste gesehen hat, das von der Kamera auf meinem Helm übertragen wurde. So konnte sie sehen, wo ich entlangfahre und hat mich hinuntergeleitet.


Könnte das ein Modell für die Zukunft sein?

Ich war echt erstaunt, dass das so gut geklappt hat, das hätte ich nicht erwartet. Aber für mich sind nicht nur die Kommandos des Guides relevant. Ich fahre auch nach Skigeräusch, ich höre also ihre Skier vorne fahren, und ich nehme noch andere Sachen wahr, wenn sie vor mir fährt. Es war ein Projekt, bei dem gezeigt wurde, wie schnell das Mobilfunknetz sein kann. Ich denke, dass es für den Rennsport im Moment noch nicht relevant ist.


Was empfehlen Sie sehbehinderten oder blinden Menschen, die das Skifahren gerne ausprobieren möchten?

Einfach ausprobieren! Als ich es damals ausprobieren wollte, habe ich das meinem Papa erzählt, und der hat gesagt, dann bauen wir mal ein Headset. Das Headset, das ich jetzt habe, ist ein ganz normales für Motorradfahrer. Wir haben damals eines zusammengebastelt und haben uns dann erkundigt, wo ich mitfahren könnte. Zum Beispiel beim Skiverein Blau Gelb Marburg, der jedes Jahr Integrationsfahrten macht, wo ein Guide gesucht wird für die Person, die das ausprobieren möchte. Möglichkeiten gibt es viele. Man sollte es einfach probieren und schauen, ob das was für einen ist. Mir macht es besonders viel Spaß, aber es ist nicht jedermanns Sache.


Sie haben auch schon mal Fußball gespielt beziehungsweise vor zehn Jahren beim ersten Woman Weltcup im Blindenfußball mitgespielt. Ist Fußball so eine zweite sportliche Leidenschaft von Ihnen?

Früher hat es mir sehr viel Spaß gemacht, es macht mir auch immer noch Spaß, aber es ist nicht die zweite Leidenschaft. Ich mache generell viel Sport und probiere gerne alles aus. Ich fahre auch gerne Inliner und Wasserski oder gehe joggen. Ich bin für jeden Sport offen, den ich alleine oder mit einer Unterstützung ausführen kann.


Dazu ein Bild: Ein Halbkörperportrait von Noemi Ristau: Ihr dunkles kurzes Haar trägt sie mit Seitenscheitel. Sie hat ein schmales Gesicht und trägt eine Sportjacke.

DBSV-Nachrichten:

Weniger Sehkraft, höhere Kosten

Wie viel kostet es eigentlich, sehbehindert oder blind zu sein? Das wollten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Universität Wuppertal herausfinden, und haben eine Umfrage durchgeführt. Mehr noch als die Ausgaben der Einzelnen interessierte sie, welche Kosten durch die Seheinschränkungen gesamtgesellschaftlich entstehen. Die Ergebnisse der Untersuchung liegen jetzt vor.

Von Prof. Dr. Juliane Köberlein-Neu  


Sehbehinderung und Blindheit verursachen aus gesellschaftlicher Perspektive in Deutschland jährliche Kosten in Höhe von 49,6 Milliarden Euro. Das ist eines der Hauptergebnisse einer Umfrage zu "Kosten durch Blindheit und Sehbehinderung in Deutschland aus gesellschaftlicher Perspektive". Sie war zwischen November 2015 und Dezember 2016 durch das Bergische Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung unter Leitung von Prof. Dr. Juliane Köberlein-Neu an der Universität Wuppertal durchgeführt worden.

Der DBSV und andere Selbsthilfe-Organisationen hatten zur Teilnahme an der Umfrage aufgerufen. Die von Seheinschränkung Betroffenen erhielten 51 Fragen zu den Bereichen Demographie, Gesundheitszustand, Ressourcenverbrauch, zum Beispiel Inanspruchnahme von Hilfsmitteln, Assistenzleistungen oder Fahrtkosten, Beruf, Familie, Finanzen und emotionale Lebensqualität. Die Antworten sollten sich auf die zu diesem Zeitpunkt vergangenen sechs Monate beziehen. Für Angehörige gab es einen separaten Fragebogen. Das Mindestalter für die Teilnahme war 18 Jahre.


Durchschnittsalter: 60 Jahre

Nach der Datenaufbereitung standen 683 vollständige Fragebögen von Betroffenen zur Auswertung zur Verfügung. Rund 55 Prozent, also 374 der Teilnehmenden, waren Frauen; durchschnittlich waren die Befragten etwa 60 Jahre alt.

In einer Partnerschaft lebten 53 Prozent, 46 Prozent waren alleinstehend, der Rest machte keine Angaben dazu. Eine moderate Sehbehinderung gaben rund 27 Prozent an, eine hochgradige 19 Prozent; blind im Sinne des Gesetzes zu sein, berichteten rund 54 Prozent. Eine staatliche finanzielle Unterstützung aufgrund der Seheinschränkung  –  außer Blindengeld auch zum Beispiel Erwerbsminderungsrente  –  bekamen 95 Prozent der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer.

Außer den Gesamtkosten hat die Umfrage folgende Ergebnisse hervorgebracht:

Die Unterstützung durch verwandte und befreundete Personen, also die sogenannte informelle Unterstützung, stellte die wichtigste Ressource für die Alltagsbewältigung bei blinden und sehbehinderten Menschen dar. Dieses Ergebnis wird gestützt durch vom DBSV angeregte Kostentagebücher, in denen sehbehinderte und blinde Menschen über einen Zeitraum von sechs Monaten ihre tatsächliche Unterstützung dokumentierten. Gemeinsam mit dem Einsatz von Hilfsmitteln verursachte die informelle Unterstützung je nach Grad der Sehbehinderung bis zu 80 Prozent der personenbezogenen Ausgaben. Der Wert der informellen Unterstützung wurde dafür in Euro umgerechnet.

Produktivitätsausfälle infolge einer Arbeits- oder Erwerbsunfähigkeit waren bei moderater und hochgradiger Sehbehinderung für ein Drittel der gesellschaftlichen Kosten verantwortlich.

Einen statistisch signifikanten Einfluss auf die Höhe der Kosten hatten der Grad der Sehbehinderung sowie die Länge der Zeitspanne seit Sehverlust. Abnehmendes Sehvermögen war mit signifikant höheren Kosten verbunden. Relevanten Einfluss auf die Kosten hatten auch Alter und Geschlecht.


Mehr Ressourcen notwendig

Das Fazit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lautet: Sehbehinderung und Erblindung verursachen enorme gesamtgesellschaftliche Kosten in Deutschland. In Anbetracht der demographischen Entwicklung ist trotz der sich stetig verbessernden Therapieoptionen mit einer Zunahme von Sehbehinderungen und Erblindung, vor allem im hohen Alter, zu rechnen.

Aus diesem Grund sollten mehr Ressourcen für die Prävention, den Aufbau von Hilfenetzen, Rehabilitationsleistungen und die Honorierung informeller Unterstützungsleistungen bereitgestellt werden. Die Kosten für die Patientinnen und Patienten und das Gesundheitssystem könnten dann langfristig beherrschbar bleiben.

Ein effizienter Einsatz von Ressourcen lässt sich vor allem dadurch gewährleisten, dass Betroffene intensiv beraten werden, zum einen zu Hilfsmitteln, des Weiteren zu Angeboten, die der Aufrechterhaltung ihrer Unabhängigkeit dienen, sowie zur selbstständigen Ausführung alltäglicher Aufgaben. Dadurch können Angehörige entlastet und Arbeits- sowie Erwerbsunfähigkeit verhindert werden. Das ist umso wichtiger, als persönliche Unabhängigkeit sowie die uneingeschränkte Teilhabe am täglichen Leben inklusive Erwerbstätigkeit wichtige Faktoren für die Lebensqualität betroffener Menschen darstellen.

Prof. Dr. Juliane Köberlein-Neu leitet das Bergische Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung an der Universität Wuppertal.

Kurzinfo: Kosten pro Kopf in sechs Monaten

Die durchschnittlichen direkten medizinischen Kosten, zum Beispiel für ambulante oder stationäre Behandlungen, betrugen 2400 Euro infolge moderater Sehbehinderung, 3342 Euro aufgrund hochgradiger Sehbehinderung und 5115 Euro infolge von Blindheit.

Die direkten nicht-medizinischen Kosten, zum Beispiel für Fahrten, Assistenzleistungen oder Schulungen, stiegen ebenfalls mit dem Grad der Sehbehinderung: von 1207 Euro (moderate Sehbehinderung) über 3940 Euro (hochgradige Sehbehinderung) bis zu 10.868 Euro (Blindheit).

Die mittleren indirekten Kosten, zum Beispiel verursacht durch Arbeitsunfähigkeitstage oder Erwerbsminderung, erstreckten sich von 3060 Euro (moderate Sehbehinderung) bis 3948 Euro aufgrund von Blindheit.

Kurzinfo: Jährliche Kosten in Deutschland

Direkte medizinische Kosten betrugen, berechnet für Deutschland, im Jahr 2016 infolge moderater Sehbehinderungen rund zwölf Milliarden Euro, zwei Milliarden Euro aufgrund hochgradiger Sehbehinderungen und fünf Milliarden Euro infolge von Blindheit.

Direkte nicht-medizinische Kosten entstanden durch moderate Sehbehinderungen in Höhe von sechs Milliarden Euro. 2,3 Milliarden Euro wurden durch hochgradige Sehbehinderungen verursacht und 10,6 Milliarden Euro durch Blindheit.

Indirekte Kosten beliefen sich für die moderate Sehbehinderung auf 7,6 Milliarden Euro, für die hochgradige Sehbehinderung auf 0,9 Milliarden Euro und infolge Blindheit auf drei Milliarden Euro.


Dazu ein Bild: Eine ältere Frau liest mithilfe einer Leselupe ein auf dem Tisch liegendes Buch.

Wie Verbände klagen können

Drei Jahre lang lief ein Muster- und Verbandsklageprojekt, das der DBSV veranstaltet hat, vor allem für Multiplikatoren anderer Behindertenverbände. Warum das Projekt ins Leben gerufen wurde, wen und was es erreichte, erklärt der folgende Beitrag. Eine Routine bei Verbandsklagen muss sich jedoch erst noch entwickeln. Auch das ist eine Erkenntnis aus dem Projekt.

Von Dr. Michael Richter  


Um die Benachteiligung behinderter Menschen zu verhindern und Barrierefreiheit voranzubringen, gibt es eine Reihe von Regelungen, die man unter anderem in den Behindertengleichstellungsgesetzen von Bund und Ländern findet. Weil jedoch der einzelne behinderte Mensch oft nicht in der Lage ist, seine Rechte durchzusetzen, gibt es seit vielen Jahren die Möglichkeit, mit einer Verbandsklage gegen Barrieren und Diskriminierung zu kämpfen. Dieses Mittel wurde von den Verbänden bisher jedoch selten genutzt.

Hier setzte ein behinderungsübergreifendes  –  von Aktion Mensch gefördertes  –  Projekt an, das der DBSV von Januar 2017 bis Dezember 2019 mit seiner Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm) durchführte.

Was ist in den drei Projektjahren passiert? Mehr als 500 Multiplikatoren in Behindertenverbänden wurden zum Verbandsklagerecht informiert, sensibilisiert und geschult. Basis dafür waren eine Bestandsaufnahme zu bereits durchgeführten Verbandsklagen, die konkreten rechtlichen Rahmenbedingungen und einschlägige Literatur. So entstand allmählich auch ein Netzwerk. Drei thematische Workshops, die sich unter anderem mit der rechtlichen Durchsetzung einer barrierefreien Gesundheitsversorgung und barrierefreier Mobilität befassten, boten Raum für weitere Vernetzung und das Sammeln von Verstößen gegen Barrierefreiheit.

Einen zweiten Schwerpunkt der Arbeit bildete die rechtliche Bewertung der eingegangenen Anliegen. Die Juristinnen und Juristen der rbm schätzten ein, welche vorgetragenen Fälle der Behindertenverbände sich für eine Verbandsklage eigneten. In ausgewählten Fällen sind Schlichtungsverfahren und auch ein Verbandsklageverfahren mit den betroffenen Verbänden angestrengt worden.


Erste Verfahren begleitet

Wie sieht das Fazit nach drei Jahren Projektlaufzeit aus? Auch wenn anfangs der Aufbau eines Netzwerks schwer war und bei vielen Verbänden zunächst Vorbehalte und große Informationslücken bestanden, konnte in der Projektzeit doch das Interesse am Thema und das Potenzial von Verbandsklagen bei einigen Selbsthilfeorganisationen geweckt werden. Insbesondere die Multiplikatorenschulungen und die Workshops halfen hier weiter. Durch zahlreiche Schulungen zum Thema Barrierefreiheit, der richtigen rechtlichen Einordnung des Anspruchs auf Umsetzung und Aufklärung über die Einsatzmöglichkeiten einer Verbandsklage in diesem Kontext konnten schließlich erste Verfahren erfolgreich begleitet werden.

Ein Urteil gab es in drei Jahren Projektlaufzeit zwar nicht, dennoch sind positive Ergebnisse erzielt worden. Drei Beispiele: Auf einem öffentlichen Platz in Norddeutschland wurden Baumängel beseitigt, sodass ein barrierefreier und gefahrloser Zugang jetzt auch für behinderte Menschen möglich ist. Die digitalen Fragebögen zur Teilnahme am Mikrozensus werden nun barrierefrei gestaltet. Und schließlich wurde im Rahmen einer Schlichtung erreicht, dass der zusätzliche Einbau eines Warngeräuschs, ein sogenanntes AVAS, bei Fahrzeugen mit Elektroantrieb im Rahmen eines Bundesprogramms finanziell gefördert wird.


Kein zahnloser Tiger

Zum Hintergrund: Im Jahr 2016 wurde das Bundesbehindertengleichstellungsgesetz mit einem Schlichtungsverfahren gemäß Paragraf 16 ergänzt  –  vor einer Verbandsklage ist ein solches Schlichtungsverfahren zwingend zu durchlaufen. Durch diese Ergänzung veränderten sich die Rahmenbedingungen für Verbandsklagen auf Bundesebene erheblich. Die hierdurch geschaffene Möglichkeit, sich als Verband niederschwellig gegen die Nichteinhaltung von Standards der Barrierefreiheit zu wenden, hat sich als sehr positiv und erfolgversprechend erwiesen. Der verbandliche Rechtsschutz ist also kein zahnloser Tiger.

Es hat sich aber auch gezeigt, dass der Aufbau einer rechtlichen Expertise zum Einsatz von Muster- und Verbandsklagen oft nicht ausreicht, da die konkreten gesetzlichen Regelungen zur Barrierefreiheit häufig äußerst komplex sind und es des Zusammenspiels mehrerer Expertinnen und Experten bedarf. Beispielsweise spielten in den begleiteten Schlichtungsverfahren europäisches Ausschreibungsrecht, Subventionsrecht, vertiefte Kenntnisse in der technischen Gestaltung von Autoelektronik, Fachwissen zum Thema barrierefreie Webseitengestaltung und Architekturkenntnisse eine Rolle.

Durch die Schlichtungs- und das Klageverfahren wurden zwar wichtige Erkenntnisse gewonnen, jedoch reicht deren Anzahl nicht aus, um sie systematisch und statistisch auszuwerten und Routinen zu entwickeln. So konnten bisher lediglich  –  durch Einzelfallerfahrungen belegbare  –  Erkenntnisse formuliert und in einer Checkliste zusammengefasst werden. Behindertenorganisationen können mit dieser Checkliste zu einer ersten Einschätzung kommen, ob in einem konkreten Fall eine Verbandsklage sinnvoll ist und was es dann zu beachten gilt.

In der Konsequenz kann dementsprechend nur empfohlen werden, weiter am Thema zu arbeiten.

Dr. Michael Richter ist Geschäftsführer der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm).


Mehr Infos zum Projekt unter www.dbsv.org/verbandsklageprojekt.html

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH wird vom DBSV und anderen Partnern unterhalten. Die Beratung erfolgt in der Regel durch behinderte Juristen und Juristinnen und ist für Mitglieder der DBSV-Landesvereine kostenfrei.

Geschäftsstelle Marburg
Tel.: 0 64 21 / 9 48 44-90 oder -91
Niederlassung Berlin
    Tel.: 030 / 91 20 30 91
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www.rbm-rechtsberatung.de

Die Vision eines inklusiven Europas

Ein Thema der Generalversammlung der Europäischen Blindenunion war die Verankerung von UN-Zielen bezüglich Inklusion auch auf EU-Ebene. Berichtet wurde, wie zum Beispiel inklusives Wählen aussehen kann. Zwei Resolutionen wurden beschlossen: Die eine widmet sich der Unterrepräsentanz bestimmter Gruppen im EBU-Vorstand; die andere der Gleichstellung einer dieser unterrepräsentierten Gruppen in der EBU: Frauen.

Von Merve Sezgin  


Die Generalversammlung der Europäischen Blindenunion (EBU) hatte sich für ihre Tagung im Oktober in Rom einen Leitsatz gegeben. Er lautete: "Niemanden zurücklassen: Die EBU treibt die vollständige Inklusion durch die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen voran."

Die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung, kurz SDGs genannt für Sustainable Development Goals, in Bezug auf die Belange blinder und sehbehinderter Menschen wurden intensiv diskutiert. Herausgearbeitet wurde, dass diese Ziele auch auf europäischer Ebene relevant sind. So erhält die neue Europäische Kommission eine eigene Kommissarin für Gleichstellung: Helena Dalli aus Malta wird diese Position innehaben. Aber auch alle anderen Kommissare und Kommissarinnen der neuen Europäischen Kommission haben die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele in ihren Ressorts verankert. Sie sind damit aufgefordert, Inklusion voranzutreiben. Die Verpflichtung zur Implementierung der SDGs erlaubt, die Belange von blinden und sehbehinderten Menschen als Querschnittsaufgabe festzuschreiben.

Benedikt van den Boom, ehemaliger Referent für Internationales beim DBSV, stellte einen Bericht zur Bewusstseinsbildung zur Barrierefreiheit von Wahlen in Europa vor. Der Bericht war vom DBSV und dem niederländischen Augenverband im Auftrag der EBU erstellt worden. Er steht im Zusammenhang mit Ziel 16 der nachhaltigen Entwicklungsziele, das staatliche Institutionen verpflichtet, die politische Partizipation barrierefrei und inklusiv zu gestalten.

Van den Boom präsentierte die besten Praktiken hinsichtlich der barrierefreien Gestaltung von Wahlen. In Malta beispielsweise schreibt das Wahlgesetz vor, dass in jedem Wahllokal ein Audioabspielgerät vorhanden sein muss, das den Inhalt des Wahlzettels vorliest. Vielerorts besteht aber nur die Möglichkeit, mit Assistenz an einer Wahl teilzunehmen. Elektronische Wahlsysteme würden bevorzugt, erklärte van den Boom, in den meisten Ländern jedoch noch nicht eingesetzt.

Die EBU-Generalversammlung wählte Rodolfo Cattani aus Italien für die nächsten vier Jahre zum neuen Präsidenten. Alle anderen Präsidiumsmitglieder wurden in ihrer Funktion wiedergewählt. Wolfgang Angermann, der die EBU in den letzten acht Jahren geführt hatte, kandidierte nicht wieder für das Präsidentenamt. Er ist weiterhin Präsidiumsmitglied und auch ein Mitglied des Exekutiv-Ausschusses der Weltblindenunion. So kann er auch die Sicht und Lebenssituation der 285 Millionen blinden und sehbehinderten Weltbürgerinnen und -bürger im Blick behalten.

Das Strategiepapier der EBU skizziert die Richtung, in die sich die EBU von 2020 bis 2023 orientieren möchte. Die Vision der EBU ist ein Europa, das blinde und sehbehinderte Menschen unterstützt, ermächtigt, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, und in alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens inkludiert.

In der EBU sind Frauen insbesondere im Präsidium bisher unterdurchschnittlich vertreten. Daher wurden zwei wichtige Resolutionen verabschiedet. Die erste betrifft die Sicherstellung einer ausgewogenen Vertretung unterrepräsentierter Gruppen im EBU-Vorstand. Ein Bericht soll die Gründe für die Unterrepräsentanz analysieren, um die Rahmenbedingungen anpassen zu können.

Die zweite wichtige Resolution beschäftigt sich mit der Gleichstellung der Geschlechter innerhalb der EBU. Dazu wird eine permanente Arbeitsgruppe zu Gleichstellungsthemen ihre Arbeit aufnehmen. Außerdem wird die Einführung eines Quotensystems zur ausgewogenen Vertretung von blinden und sehbehinderten Frauen und Männern aller Altersgruppen im Verwaltungsratspräsidium in der Arbeitsperiode 2019 bis 2023 vorbereitet. Die geänderte Verfassung wird zur Generalversammlung im Jahr 2023 vorgelegt.

Merve Sezgin ist Referentin für Internationales im DBSV.


Dazu ein Bild: Frauen sollen künftig stärker in EBU-Gremien vertreten sein. Das Foto zeigt eine Frau, die mit einem Langstock durch einen Park geht.

Meldungen

Änderungen am Bundesteilhabegesetz beschlossen

Kürzlich ist ein Gesetz in Kraft getreten, das Änderungen des Neunten und des Zwölften Sozialgesetzbuchs und anderer Rechtsvorschriften vorsieht. Damit wird das Bundesteilhabegesetz in einigen Punkten nachjustiert. Insbesondere sind gesetzliche Unklarheiten im Zusammenhang mit dem Systemwechsel in der Eingliederungshilfe beseitigt worden. Durch den Systemwechsel gibt es seit Beginn des Jahres eine Trennung der behinderungsbedingten Fachleistungen von den Leistungen zum Lebensunterhalt. Die neuen zusätzlichen Regelungen zu dieser Trennung sollen mehr Klarheit schaffen, was die Deckung von Unterkunftskosten und Übergangsregelungen für den Lebensunterhalt von Bewohnerinnen und Bewohnern in besonderen Wohnformen (ehemals stationäre Behindertenwohneinrichtungen) betrifft.

Der DBSV hat sich intensiv und letztlich erfolgreich in das Gesetzesvorhaben eingebracht, um eine Ungleichbehandlung blinder Menschen abzuwenden. Diese bestand bislang darin, dass Menschen, die Hilfe zur Pflege oder Eingliederungshilfe, aber keine Blindenhilfe bekamen, einen höheren Freibetrag beanspruchen konnten. Von jetzt an profitieren auch Bezieherinnen und Bezieher von Blindenhilfe nach Paragraf 72 SGB XII von einem Freibetrag für Erwerbseinkommen, wenn sie Sozialhilfeleistungen in Anspruch nehmen. Das heißt, bei der Berechnung der maßgeblichen Einkommensgrenze bleibt das Einkommen aus selbstständiger oder nichtselbstständiger Tätigkeit des Leistungsberechtigten in Höhe von monatlich bis zu 281 Euro unberücksichtigt.

Inklusionstage zum Abbau von Barrieren im Kino

Kultur, Freizeit, Sport und Tourismus: Diese Themen standen im Mittelpunkt der Inklusionstage 2019. Zu der zweitägigen Veranstaltung hatte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im November Vertreterinnen und Vertreter von Sozial- und Behindertenverbänden, Unternehmen und der Wissenschaft eingeladen. Neben Vorträgen, Gesprächsrunden, Poetry Slam und inklusivem Yoga wurden in Foren verschiedene Themen in kleineren Gruppen diskutiert.

Für den DBSV nahmen Claudia Schaffer und Jan Meuel aus den Projekten "Kino für alle" und "hörfilm.info" sowie die neue Referentin für Internationales, Merve Sezgin, am Kino-Forum teil. Den Einstieg bildeten kurze Input-Vorträge von Barbara Fickert, Kino-Bloggerin und Gründerin der gemeinnützigen Gesellschaft "Kinoblindgänger", Bernd Schneider von der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten und Martina Wiemers von der Deutschen Hörfilm gGmbH. Sie alle setzen sich für mehr Barrierefreiheit im Kino ein; Fickert und Wiemers vor allem für Audiodeskription, also akustische Beschreibungen der Filmhandlung, Schneider für Untertitel.

Anschließend erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Gruppen Ideen zu der Frage, wie Barrieren im Kino abgebaut werden können. Auffällig war die Vielfalt der Bedürfnisse und der Vorschläge. Sie reichten von Leichter Sprache im Film bis zu mehr Vernetzung und Kooperation bei der Herstellung von Barrierefreiheit. Der DBSV forderte, dass alle Filme mit Audiodeskription im Kino auch zugänglich sein müssten. Gemeinsam war allen der Wunsch nach Beteiligung, nicht nur bei den Inklusionstagen.


Dazu ein Bild: Ein großer leerer Kinosaal: rechts und links Leuchten, vorn in der Mitte verdeckt ein Vorhang die Leinwand.

Bundessozialgericht: Urteil zu Blindheit im Sinne des Gesetzes

Schwerst hirngeschädigte Menschen, die zu keiner differenzierten Sinneswahrnehmung im Stande sind, erfüllen die gesundheitlichen Voraussetzungen für das Merkzeichen Bl (Blindheit) im Schwerbehindertenausweis nicht. Dies hat das Bundessozialgericht entschieden (24.10.2019  –  Az.: B 9 SB 1/18 R). Es begründete seine Entscheidung damit, dass Behinderungen und ebenso die gesundheitlichen Merkmale für Merkzeichen im Schwerbehindertenrecht ausschließlich unter medizinischen Gesichtspunkten erfasst würden, getrennt nach Organ- und Funktionseinheiten.

Anschließend würden sie insgesamt in ihren Auswirkungen auf die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft bewertet. Blindheit sei danach beschränkt auf Störungen des Sehapparats einschließlich der Sehrinde. Wer demgegenüber etwas sehen kann, das Gesehene aber wegen einer Hirnschädigung nicht interpretieren kann, ist nicht blind im gesetzlichen Sinn.



DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • Schottland für Alle:
    5 % auf alle angebotenen Gruppen- und Individualreisen mit Ausnahmen der Flug- und Fährbuchungen
  • Lautsprecher TEUFEL:
    10 % auf alle Produkte (Lautsprecher, Kopfhörer, Heimkino-Systeme, TV-Soundlösungen, Multimedia-Systeme u.v.m.)
  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn:
    Tickets für 54,90 Euro (einfache Fahrt, 2. Klasse) zu allen Veranstaltungen des DBSV
  • Augenoptiker des Low Vision Kreises e.V.:
    5 % auf Sehhilfen und weitere Hilfsmittel
  • Kieser Training:
    70 Euro Rabatt beim Abschluss einer Mitgliedschaft über 12 oder 24 Monate sowie ein kostenfreier Trainingsmonat bei Abo-Verlängerung
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Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort.


Mehr Infos zu allen bundesweiten Vergünstigungen beim
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Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte



Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene

Thema: Bezahlen  –  aber wie?

"Zahlen Sie bar oder mit Karte?" Blinde und sehbehinderte Kundinnen und Kunden haben bei dieser Frage nicht immer die Wahl, denn manchmal ist es unmöglich, barrierefrei mit Karte zu bezahlen. Wenn dann auch noch der Geldautomat eine Hürde darstellt, wird es schwierig. Der DBSV hat darum Banken nach ihren Angeboten in puncto Barrierefreiheit gefragt. Der Schwerpunkt zeigt zudem die Möglichkeiten auf, bargeldlos zu bezahlen, und Schritt für Schritt wird erklärt, wie Sie an Bargeld aus dem Automaten kommen.


Dazu ein Bild: Ein Mann bezahlt ein Buch: Er hat seine EC-Karte auf das Zahlterminal gelegt.

Banken und Barrierefreiheit

Welche barrierefreien Angebote haben Banken für ihre blinden und sehbehinderten Kundinnen und Kunden? Wie stehen sie zum Thema Barrierefreiheit? Der DBSV hat Banken, Sparkassen und Verbänden Fragen zu diesen Themen gestellt und auch sehbeeinträchtigte Menschen gefragt, wie sie mit Bankprodukten zurechtkommen. Manchmal stimmen die Antworten überein, manchmal weniger.

Von Hilke Groenewold  


Der DBSV hatte einen Fragebogen zum Thema Barrierefreiheit an verschiedene Bankeinrichtungen geschickt: an die bekanntesten Bankhäuser, die Vereinigungen der Sparkassen sowie der Volks- und Raiffeisenbanken, an den Verband der öffentlichen Banken und an den Bundesverband der deutschen Banken, der die Interessen der privaten Finanzwirtschaft vertritt. Die Fragen drehten sich um Barrierefreiheit für blinde und sehbehinderte Kundinnen und Kunden beim Onlinebanking und die Zwei-Faktor-Authentifizierung, die zum Beispiel für Überweisungen nötig ist. Auch nach barrierefreien Geldautomaten und der Umsetzung des Europäischen Rechtsakts zur Barrierefreiheit wurde gefragt.

Der Rücklauf zeigt, dass die Banken das Thema Barrierefreiheit als ernstzunehmende Aufgabe betrachten, denn alle bis auf die Bank eines großen deutschen Automobilherstellers haben geantwortet. Auch Nutzerinnen und Nutzer wurden nach ihren Erfahrungen mit der Barrierefreiheit von Banken befragt und die Aussagen beider Gruppen miteinander verglichen. In manchen Punkten bestätigten die Nutzer positive Aussagen der Banken und Organisationen, bei anderen ging die Beurteilung auseinander. Die Unternehmen räumten auch Mängel ein; manche nannten eine Frist, in der sie behoben werden sollen.

Die Aussagen waren recht unterschiedlich; vor allem die Verbände machten nur grobe Angaben, die man als Darstellung bestehender Verfahren werten kann, da sie keine Aussagen zu der Praxis der einzelnen Banken trafen.


Barrierefreies Onlinebanking

Barrierefreiheit ihrer Internetpräsenz und beim Onlinebanking steht bei allen Bankhäusern auf der Aufgabenliste und wird auch von den Bankverbänden propagiert. In der Umsetzung sind die einzelnen Bankhäuser unterschiedlich weit. Umfängliche Barrierefreiheit bieten die Seiten der Sparkassen, der ING-Bank, der Deutschen Kreditbank (DKB) und die HypoVereinsbank. Zur Deutschen Bank gibt es unterschiedliche Aussagen. Die Onlinebanking-Seiten der Volks- und Raiffeisenbanken bewerten viele blinde und sehbehinderte Kunden als überfrachtet. Die Postbank, die Targobank und die Commerzbank sagten zu, auf ihren Seiten 2020 Barrierefreiheit zu realisieren. Andere Banken gaben an, sich um Verbesserung zu bemühen. Von den barrierefreien mobilen Banking-Apps bewerteten die Nutzerinnen und Nutzer die von Sparkasse, Postbank und ING-Bank als "gut".


Barrierefreie Überweisungen

Das beliebteste Verfahren, um Überweisungen und andere Transaktionen online vorzunehmen, ist bei blinden und sehbehinderten Kundinnen und Kunden das SMS- oder mobile-TAN-Verfahren, bei dem eine SMS mit einer Transaktionsnummer (TAN) an ein Mobiltelefon geschickt wird. Viele Banken bieten das Verfahren jedoch nicht mehr an, und wenn es angeboten wird, ist es gebührenpflichtig. Gebührenfrei wird die SMS-TAN von der Targobank, der ING-Bank und der HypoVereinsbank angeboten.

Auch mithilfe sogenannter Sicherheits-Apps auf dem Smartphone sind barrierefreie Überweisungen möglich. Darin erscheinen die Überweisungsdaten noch einmal, man kontrolliert sie auf Richtigkeit und gibt die Überweisung per Fingerabdrucksensor oder Gesichtserkennung frei. Barrierefreie mobile Sicherheits-Apps bieten Sparkasse, Postbank und ING-Bank. Nutzerinnen und Nutzer beurteilten die zentral bereitgestellte Sicherheits-App der Volks- und Raiffeisenbanken als gut bedienbar. Die Sicherheits-App der DKB befindet sich noch im Aufbau.

Nicht barrierefrei ist die klassische photo-TAN-App, bei der das Smartphone eine Grafik vom Computerbildschirm abfotografiert, die dann die TAN an das Smartphone schickt. Inzwischen bieten die Commerzbank und die Deutsche Bank auch push-TAN-Photo Apps an, die bei Freigabe der Überweisung online genauso wie jede andere Sicherheits-TAN-App funktionieren. Offline arbeiten sie wieder mit dem fotografischen Verfahren. Nach Angaben der beiden Banken können diese mit VoiceOver bedient werden. Zu diesen Apps gab es kein Nutzerfeedback.

Blinde und sehbehinderte Menschen, die kein Smartphone nutzen, können bei manchen Banken einen sprechenden TAN-Generator erwerben, ein kleines Gerät, das Transaktionsnummern für Online-Überweisungen etc. generiert. Bei der Sparkasse und bei der DKB kann folgendes Gerät genutzt werden: "Digipass 840 CV (Comfort Voice)" von der Firma One Span (ehemals Vasco).

Manche Banken verwiesen bei der Frage, wie Kunden und Kundinnen, die keinen Computer haben, ihre Transaktionen vornehmen können, auf Telefonbanking und auf die Filiale vor Ort. Mancherorts sind Bankfilialen jedoch rar geworden: Der Bundesverband Deutscher Banken nannte darum die Möglichkeiten, bei manchen Banken Bargeld zu bestellen oder Geld beim Einkaufen abzuheben. In Geschäften kann aber das Eingabegerät eine Barriere darstellen (vgl. Artikel "Bezahlen im 21. Jahrhundert").

Die Umfrage offenbarte eine Tendenz, Hürden auch auf- statt abzubauen. Das gilt, wenn es neben einer kostenlosen nicht-barrierefreien App nur eine kostenpflichtige barrierefreie Variante gibt, etwa die SMS-TAN. Ebenso gilt es, wenn man Bankgeschäfte ohne Smartphone nicht eigenständig abwickeln kann.


Barrierefreie Geldautomaten

Zur Frage nach barrierefreien Geldautomaten antworteten die Banken meistens, dass sie solche Geldautomaten in ihren Filialen aufstellen würden. Es würden Geräte aufgestellt, die eine akustische Menüführung über Kopfhörer ermöglichen. Auch die kontrastreiche Gestaltung sei bedacht worden. Zwei Banken verwiesen auf einen bestehenden Konflikt zwischen Sicherheit und Barrierefreiheit. Die HypoVereinsbank bietet deshalb keine Sprachausgabe an, sondern Folien zur Bedienung der Touch-Bedienfelder. Die Postbank schrieb, sie habe nun die Anforderungen der Behindertenverbände an die Hersteller der Geräte weitergegeben, um künftig barrierefreie Geräte kaufen zu können. Nach DBSV-Informationen bieten die Hersteller bereits jetzt barrierefreie Geräte und Finanzsoftware an, und andere Banken nutzen sie schon.


Gesetzliche Verpflichtungen

In der Umfrage wurden die Banken auch gefragt, ob sie die Ziele des Europäischen Rechtsakts zur Barrierefreiheit, des sogenannten European Accessibility Act, kurz EAA, schon vor der verpflichtenden Anwendung für neue Dienstleistungen und Produkte am 28. Juni 2025 umsetzen wollen. Die meisten Institute antworteten salomonisch in dem Sinne, dass sie die gesetzlichen Anforderungen erfüllen werden, sobald die Richtlinie in nationales Recht umgesetzt sei. Fünf Banken gaben an, sobald die Anforderungen für Deutschland formuliert seien, an der Umsetzung arbeiten zu wollen, bevor dies gesetzlich verpflichtend sei.

Fazit: Bevor Barrierefreiheit zum Gesetz wird, werden blinde und sehbehinderte Menschen weiterhin auf Barrieren bei ihren Bankgeschäften stoßen. Die SMS-TAN oder der sprechende TAN-Generator können Lösungen für diejenigen sein, die kein Smartphone nutzen; sie sind jedoch kostenpflichtig. Viele Onlinebanking-Seiten und -Apps sind dagegen mit den dazugehörigen Sicherheits-Apps barrierefrei nutzbar und für Überweisungen kostenfrei.

Hilke Groenewold ist Referentin für Barrierefreiheit des DBSV.


Dazu ein Bild: Eine ältere Frau und ein älterer Mann sitzen vor einem Laptop. Seine Hand ruht teilweise auf der Tastatur, sie zeigt auf den Bildschirm.



Kurzinfo: Der Europäische Rechtsakt zur Barrierefreiheit

Alle neu bereitgestellten Onlinebanking-Dienstleistungen, Geldautomaten und Zahlungsterminals in Europa müssen vom 28. Juni 2025 an barrierefrei nutzbar sein. Geräte, die vor diesem Datum bereitgestellt wurden, müssen meist von Juni 2030 an barrierefrei sein. Das sieht der Europäische Rechtsakt zur Barrierefreiheit vor, der sogenannte European Accessibility Act (EAA). Diese EU-Richtlinie 2019/882 legt fest, welche Anforderungen an Barrierefreiheit Produkte und Dienstleistungen dann erfüllen müssen.

Die Anforderungen sind sehr hoch, beschreiben im Moment aber nur Eigenschaften, die dann noch gerätespezifisch in Standards konkretisiert werden müssen.

Eine wesentliche Anforderung ist das Zwei-Sinne-Prinzip. Das heißt: Nutzerinnen und Nutzer müssen immer die Möglichkeit haben, einen Gegenstand bzw. eine Dienstleistung nicht nur über einen Sinn, über den sie vielleicht zufällig nicht verfügen, zu nutzen, sondern sozusagen ersatzweise über einen anderen. Wer beispielsweise nicht sehen kann, muss das Menü eines Geldautomaten über eine Sprachausgabe bedienen können und taktil unterscheidbare Tasten vorfinden. Auch die kontrastreiche Gestaltung von Gegenständen gehört zu den Anforderungen. Die Richtlinie ist bis zum 28. Juni 2022 in nationales Recht umzusetzen.

Bezahlen im 21. Jahrhundert

Das Bezahlen mit Bargeld ist in Deutschland noch weit verbreitet, doch auch hierzulande zücken immer mehr Kundinnen und Kunden an der Kasse des Supermarkts oder im Restaurant eine Kredit- oder ec-Karte oder ihr Smartphone. Blinde und sehbehinderte Menschen können beim bargeldlosen Bezahlen jedoch auf Hürden stoßen. Lösungen gibt es zwar, doch sie durchzusetzen ist nicht einfach.

Von Wilhelm Lutzenberger  


Auch wenn in Deutschland das Bezahlen mit Bargeld immer noch geschätzt und verbreitet ist, halten doch seit Längerem alternative Bezahlmethoden Einzug. Treibender Motor ist die Internet-Wirtschaft, schließlich sollen über das Internet erworbene Waren und Dienstleistungen möglichst unkompliziert, direkt und sicher bezahlt werden können. Aber auch die Kreditkartenindustrie sowie Zahlungsdienstleister haben ein starkes Interesse daran, möglichst alle Situationen des Geldtransfers bedienen zu können.

Für die Durchführung von Zahlungen im Internet bestehen keine prozessspezifischen Hürden. Sicher: Für die Nutzung eines bestimmten Dienstes muss man sich zunächst registrieren, und dieser Vorgang erfordert von blinden oder stark sehbehinderten Nutzerinnen und Nutzern mehr Konzentration und Zeit als von sehenden. Davon abgesehen erfolgt der Bezahlvorgang im Wesentlichen analog zu dem, den auch ein Durchschnittsanwender, eine -anwenderin vornimmt.

Bei Zahlungen in Geschäften oder Restaurants können blinde und sehbehinderte Menschen dagegen mit unterschiedlichen Hürden konfrontiert sein. Für die Zahlung mittels Kredit- oder Girokarte kommt meist ein mobiles Kartenterminal zum Einsatz: Dieses Gerät zeigt die Daten zu dem Bezahlvorgang an, der getätigt werden soll. Zur Bestätigung der Zahlung muss eine persönliche Identifikationsnummer, die sogenannte PIN, eingegeben werden.

Ein mobiles Kartenterminal verfügt klassischerweise über eine mechanische Eingabetastatur, die meist sowohl optisch als auch haptisch so gestaltet ist, dass sehbehinderte bzw. blinde Kunden und Kundinnen sie problemlos nutzen können sollten. Die Rückmeldungen während des Zahlungsvorgangs erfolgen dagegen im Wesentlichen lediglich visuell.

Um das Bezahlen mittels Kredit- oder Girokarte so einfach und bequem wie möglich zu gestalten, wurde von vielen Anbietern inzwischen die Variante des kontaktlosen Bezahlens eingeführt. Dabei muss die Karte nicht mehr in einen Kartenleser eingeschoben werden; es reicht aus, sie in die Nähe des Terminals zu halten. Um Beträge von bis zu 25 Euro zu begleichen, ist nicht einmal eine Bestätigung der Zahlung notwendig.

So erleichternd das im Alltag sein mag, bedeutet es aber auch, dass eine Karte mit einem derart aktivierten sogenannten RFID-Chip sozusagen im Vorbeigehen ausgelesen und die Daten missbraucht werden können. War bei den ersten Karten, die über die Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens verfügten, diese Funktion zunächst noch deaktiviert, ist dies bei den aktuell ausgegebenen Karten meist nicht mehr der Fall. Darum legen inzwischen sogar viele Berater und Beraterinnen in den Banken ihren Kundinnen und Kunden nahe, diese Funktion aus Sicherheitsgründen zu deaktivieren. Es bleibt zu hoffen, dass bald vernünftige Regelungen für ein ausgewogenes Maß an Sicherheit und Komfort gefunden werden.

Seit Kurzem finden Zahlungsterminals Verbreitung, bei denen die Eingabe nur noch über ein berührungsempfindliches Display erfolgt. So gestaltete Terminals sind für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen nicht ohne Weiteres nutzbar. Ändern ließe sich dies nur durch die Implementierung eines bei Bedarf aktivierbaren barrierefreien Modus, durch den die Touch-Eingabe ähnlich wie bei entsprechend konfigurierten Smartphones erfolgt. Darüber hinaus müssten die Displayinformationen des Terminals auch über Kopfhörer mitgeteilt werden.

Um eine Lösung zu finden, engagiert sich der DBSV in Normierungsgremien und diskutiert konkrete technische Möglichkeiten mit Geräteherstellern. Es dürfte aber schwierig werden, einen alltagstauglichen Standard zu etablieren, denn gerade in größeren Geschäften ist der Bezahlvorgang ein eher hektisches Unterfangen. Abgesehen davon muss ein solcher Standard auch innerhalb der Gruppe der blinden und sehbehinderten Kundinnen und Kunden so gut kommuniziert werden, dass eine selbstverständliche Nutzung gewährleistet ist. Im Moment ist die Hauptforderung deshalb, dass neben einem Terminal mit berührungsempfindlichem Display, also einem Touch-Display, auch immer ein klassisches Terminal mit herkömmlicher Tastatur bereitgehalten werden muss. Nur so werden Menschen, die keine Eingaben auf einem Touch-Display vornehmen können, nicht ausgeschlossen.


Bezahlen per Smartphone

Eine Alternative für dieses Dilemma liegt in der zunehmenden Nutzung von Smartphones, denn mithilfe von Apps ist auch bargeldloses Bezahlen möglich. Zahlungsdienstleister wie Paypal, Apple Pay oder Google Pay bieten solche Apps an. Durch den Einsatz des Smartphones lassen sich Zugänglichkeitsbarrieren vermeiden. Die notwendige Authentifizierung bei einem Bezahlvorgang kann durch Methoden erfolgen, die das jeweilige Smartphone akzeptiert, also PIN-Eingabe, Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Eine Rückmeldung kann durch den ohnehin genutzten Screenreader oder Vergrößerung erfolgen.

Um einen Bezahldienst mit einer App nutzen zu können, muss sowohl das Smartphone als auch das Terminal des Geschäfts über eine sogenannte NFC-Unterstützung verfügen. Zusätzlich muss das jeweilige Geschäft Zahlungen über den gewählten Zahlungsdienstleister akzeptieren.

Wilhelm Lutzenberger ist stellvertretender Leiter des Gemeinsamen Fachausschusses Informations- und Telekommunikationssysteme.


Dazu ein Bild: Eine Smartwatch, getragen am Handgelenk eines Menschen, zeigt ein digitales Display, auf dem "Zum Bezahlen ans Lesegerät halten" steht. Auch das Logo eines Kreditkartenanbieters ist zu sehen.

Geld abheben leicht gemacht

In vielen Banken und Sparkassen gibt es Bargeld nur noch am Geldautomaten  –  für manche blinden und sehbehinderten Kundinnen und Kunden eine hohe Hürde. Unser Autor erklärt Schritt für Schritt, wie sie sich am Geldautomaten mithilfe einer Karte und der Sprachausgabe mit Bargeld versorgen können. Und er ermutigt alle, die damit unbekanntes Terrain betreten: "Trauen Sie sich etwas Neues zu!"

Von Markus Ertl  


Bargeld gibt uns die Möglichkeit zu bezahlen, Geldgeschenke zu machen oder sich mit einem gewissen Betrag im Portemonnaie ein Stück sicherer zu fühlen. Jedoch erleben wir derzeit bei den Banken und Sparkassen einen Trend, der es vielen Menschen erschwert, sich in gewohnter Weise Bargeld zu beschaffen: Die Bank-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen können selbst nicht mehr auf Bargeld zugreifen und verweisen auf die Geldautomaten in den Foyers.

Für blinde und sehbehinderte Menschen ist es nicht immer einfach, sich an Geldautomaten mit Bargeld zu versorgen. Doch gibt es bereits in vielen Banken und Sparkassen sprechende Geldautomaten, und mittelfristig müssen alle Geldautomaten entsprechend umgerüstet werden. Mit einem handelsüblichen Kopfhörer ist es dann möglich, sich am Automaten mithilfe einer Sprachausgabe durch das Menü führen zu lassen. Auch das taktile Bedienfeld ermöglicht blinden und sehbehinderten Kundinnen und Kunden das Abheben am Automaten.

Wer nun denkt, das allein nicht zu schaffen, sollte es dennoch einmal versuchen. Im Folgenden erläutern wir die einzelnen Schritte, die Sie gehen können, um sich künftig mit Geld aus dem Automaten zu versorgen.


Schritt 1: Fragen Sie bei Ihrer Bank oder Sparkasse nach, welcher Geldautomat eine Sprachausgabe hat. Möglicher-weise kann Ihnen nicht gleich Ihr erster Ansprechpartner helfen, denn die Funktion "Sprachausgabe" kennen die wenigsten. Eine Hilfe im Internet bietet die Filialsuche der Sparkassen (www.sparkasse.de/service/filialsuche.html). Wenn man bei einer Filiale die "Details" aufruft, erfährt man unter dem Menüpunkt "Ausstattung", ob der Geldautomat eine "Sehbehinderten-Unterstützung" hat.

Andere Banken bieten diese Auskunft im Netz noch nicht an. Sie können auch vor Ort nachprüfen, ob es eine Buchse für die Sprachausgabe am Automaten gibt und ob sie funktioniert. Machen Sie auch gerne Werbung für den sprechenden Geldautomaten: Je mehr es davon gibt, desto leichter kommen blinde und sehbehinderte Kunden und Kundinnen an ihr Geld.


Schritt 2: Statten Sie sich mit einem Kopfhörer mit einem 3,5-Millimeter-Stecker aus und gehen damit zu einem Geldautomaten mit Sprachausgabe. Bekommen Sie ein Gefühl für die Sprachausgabe, Sie können jederzeit wieder abbrechen, indem Sie den Stecker wieder herausziehen.


Schritt 3: Machen Sie sich mit dem Bedienfeld am Automaten vertraut. Die meisten sind gleich aufgebaut. Der Ziffernblock ist immer gleich. Links oben finden Sie die 1, daneben die 2 und die 3. Darunter befindet sich die Zahlenreihe 4, 5 und 6. Die 5 ist mit einem Punkt markiert. Darunter folgen von links 7, 8, 9. Die 0 ist unter der 8 zu finden.

Sie können den Vorgang jederzeit abbrechen und drücken dafür die Taste "Abbruch". An manchen Automaten sind die Tasten mit taktilen Symbolen ausgestattet  –  darüber sollten Sie sich vorher in der Filiale informieren. Die Reihenfolge ist von oben nach unten immer "Abbruch", "Korrektur", "Hilfe" (nicht immer vorhanden) und "Bestätigung". Der Ziffernblock ist oft mit einem Rahmen aus Metall oder Gummi eingefasst, um die diskrete Eingabe zu unterstützen. Machen Sie sich in Ruhe mit den Tasten vertraut. Geben Sie auch ohne Karte Ziffern ein, um zur nächsten Menüebene zu gelangen.

Wer mit Sehrest bei schwarzem Hintergrund und weißer Schrift gut klarkommt, kann nach dem Einführen der Karte mit der Taste "Hilfe" die Ansicht umstellen. Die Sprachausgabe führt dennoch durchs Menü und Sie können über den Ziffernblock navigieren.


Schritt 4: Sie haben sich eine Karte für Ihre Geldabhebung und Ihre vierstellige persönliche Identifikations-Nummer (PIN) besorgt. Die PIN heißt auch oft Geheimzahl. Sollte die Sprachausgabe Sie nun auffordern, die Karte einzustecken, dann sind Sie vorbereitet. Meist heißt es: "Stecken sie Ihre Karte in den Kartenleser ein." Der Kartenleser befindet sich rechts in der Mitte neben dem Bildschirm. Stecken Sie die Karte mit dem Chip nach vorne oben in den Kartenleser. Der Chip ist zwar in der Karte flach eingearbeitet, jedoch ausreichend fühlbar. Lassen Sie sich durch das Menü führen und wählen Sie aus, was Sie machen wollen. Mit "Abbruch" kommen Sie immer wieder zum Startpunkt zurück.


Schritt 5: Nun nehmen Sie sich vor, einen kleineren Betrag abzuheben. Sie haben Ihren Kopfhörer, Ihre Karte sowie Ihre PIN dabei; die Sprachausgabe haben Sie bereits einmal ausprobiert. Lassen Sie sich nun von ihr durch das Menü führen.

Sie werden merken, die Abhebung am Automaten ist bei guter Vorbereitung ein Kinderspiel. Es fühlt sich gut an, wenn es am Ende heißt: "Bitte entnehmen Sie Ihr Bargeld am Ausgabefach." Das Ausgabefach befindet sich unter dem Bildschirm. Sie hören auch, wo der Automat Ihnen das Geld quasi entgegenstreckt.


Bargeldverfügung mit Kontovollmachten

Kontovollmachten, die Sie einer anderen Person ausstellen, können in manchen Situationen sinnvoll sein; Bargeldverfügung ist nur eine dieser Situationen. Informieren Sie sich bei Ihrer Bank oder Sparkasse über die Vor- und Nachteile solcher Vollmachten. Es wird empfohlen, dass die bevollmächtigte Person eine eigene Karte für die Ausübung der Vollmacht erhält. Der Bevollmächtigte kann Sie mit Bargeld versorgen, und die Abhebungen können stets der abhebenden Person zugeordnet werden.


Bargeld gegen Einkauf

Sie sind es gewöhnt, beim Einkaufen am Ende weniger Geld im Portemonnaie zu haben als vorher. Rewe, Edeka und einige mehr bieten ihren Kunden an, sich beim Bezahlen mit einer Bankkarte auch Geld auszahlen zu lassen. Das Bezahlen mit Karte an der Supermarktkasse setzt voraus, dass die entsprechenden Kartenlesegeräte barrierefrei bedienbar sind  –  mehr darüber erfahren Sie in dem Artikel "Bezahlen im 21. Jahrhundert".

Trauen Sie sich einfach etwas Neues zu, um wie gewohnt mit Bargeld versorgt zu sein. Um Sicherheit zu bekommen, nutzen Sie an Geldautomaten oder in Geschäften Zeiten, in denen Sie keinen Druck durch andere Kundinnen und Kunden verspüren. Bedienen Sie sich auch einer Person Ihres Vertrauens, bis sich die neue Situation für Sie normal anfühlt.

Markus Ertl ist Mitglied im Expertenpool des Gemeinsamen Fachausschusses Informations- und Telekommunikationssysteme und Angestellter eines Bankunternehmens.


Dazu ein Bild: Ein Geldautomat: Rechts entnimmt eine Hand eine Karte, links Geld aus dem Ausgabefach.

Termine & Tipps:

Termine

Android-Smartphone-Kurs

24. bis 26.1.2020
Aura-Pension "Brockenblick", Wernigerode

Grundlagen zum Thema Android; neben der Theorie auch individuelle Hilfe und Tipps. Ein eigenes Android-Gerät ist von Vorteil.

Anmeldung unter
Tel.: 0 39 43 / 2 62 10
E-Mail: info@aurapension.de

Fragen zum Kurs werden beantwortet unter
Tel.: 0 35 73 / 9 39 60 11
E-Mail: support@sehnix.de

Inklusionswochenende für Familien

31.1.-2.2.2020
Aura-Hotel Saulgrub

Angebot des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbunds für Familien mit inklusiv beschulten Kindern und Jugendlichen und Eltern, die sich über das Thema Inklusion informieren möchten. Für Familien mit blinden und sehbehinderten Kindergartenkindern werden adaptierte Spiele und Bücher vorgestellt.

Anmeldung (bis 6.1.) im
Aura-Hotel Saulgrub
Tel.: 0 88 45 / 99  –  0
E-Mail: info@aura-hotel.de

Deutsche Leichtathletik Hallenmeisterschaft

22./23.2.2020
Arena Leipzig

Um die Wettbewerbe mit Live-Audiodeskription verfolgen zu können, stehen zehn Tickets für blinde oder sehbehinderte Gäste plus zehn Tickets für je eine Begleitung zur Verfügung.

Weitere Infos bei
Florian Eib unter
Tel.: 01 73 / 3 13 38 22

Anmeldung per Mail an
veranstaltungen@hoermal-audio.org

Theater-Workshop

1.-6.3.2020
Aura-Hotel Saulgrub

Der Theater-Workshop für fünf bis acht Personen vermittelt Basiswissen und -techniken der Schauspielerei und bietet die Möglichkeit, durch Improvisation und Schauspielübungen die darstellende Kunst zu erkunden. Kursleiterin ist Ella Schulz. Am Ende der Kurswoche soll ein Theaterstück vor Publikum aufgeführt werden.

Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 88 45 / 99  –  0
E-Mail: info@aura-hotel.de

Wanderwoche im Harz

3.-10.5.2020
Aura-Pension "Brockenblick", Wernigerode

Eine Woche lang stehen geführte Wanderungen auf dem Programm.

Anmeldungen unter
Tel.: 0 39 43 / 2 62 10 oder
E-Mail: info@aurapension.de

Poi-Sport-Workshop

5.-7.6.2020
Würzburg

Im Workshop lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Grundlagen und Hintergrund des Poi-Sports und erproben ihn vor allem praktisch.

Anmeldung (bis 15.2.) an den
DBSV
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87  –  281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

Reise: Indischer Himalaya

19.6.-5.7.2020

Reise mit maximal zwölf Teilnehmern. Kleine Wanderungen auf sicheren Gebirgswegen; Fahrt über Pässe bis an die Grenze zu Tibet. Begleitpersonen im Verhältnis 2 : 1 können gestellt werden.

Infos und Anmeldung bei
Pala Namgyal
Dolma-Reisen
Tel.: 09 11 / 6 53 78 16
E-Mail: info@dolma-reisen.de
www.dolma-reisen.de

Tipps

Servicebuch Auge

"Unabhängigkeit ist eine Frage der Information": Unter diesem Motto erscheint seit 2014 der Low-Vision-Guide "Servicebuch Auge". Die neue Ausgabe des Wegweisers ist nun erschienen und kann bestellt werden. Nach mehreren regionalen Ausgaben liegt das Buch erstmals in einer bundesweit gültigen, werbefreien Version vor.

Der Ratgeber wendet sich an Betroffene, Angehörige und Fachleute, die sich zu den Themen Blindheit und Sehbehinderung informieren wollen. Auf knapp 120 Seiten bietet er Wissenswertes und Hilfreiches zu rund 50 Stichwörtern, zum Beispiel "Apps", "LPF" und "Vorsorge".

Das "Servicebuch Auge" kann bestellt werden unter www.service-auge.de

Unter www.service-auge.de/fachleute können Rehalehrerinnen und Rehalehrer das Buch in größerer Menge kostenlos bestellen.

Ratgeber für Betriebe

Mit einem neuen Ratgeber "Inklusion im Betrieb" wollen das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (Kofa) am Institut der deutschen Wirtschaft und die Aktion Mensch Vorbehalte gegen die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung abbauen. "Wir müssen Arbeitgeber davon überzeugen, dass ein Mensch mit Behinderung keine Last, sondern ein Potenzial für jede Firma ist", sagt Armin von Buttlar, Vorstand der Aktion Mensch. Der Ratgeber enthält Checklisten, Grafiken, Übersichten und Leitfäden für Personalverantwortliche in Unternehmen. Darin finden sich Tipps, wie die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern mit Behinderung im Betriebsalltag gut funktioniert.

Der Ratgeber kann kostenlos heruntergeladen werden unter www.kofa.de/inklusion

Forum:

"Inklusion ist keine Einbahnstraße"

Inklusion werde häufig als Schreckgespenst durch die Gesellschaft gejagt, meint Nadine Wettstein. Sie mache Menschen Angst, weil sie oft falsch umgesetzt werde. Um Ängste abzubauen, engagiert sich Nadine Wettstein auf vielfältige Weise: Sie geht als Vorlesepatin in Kindergärten und organisiert Veranstaltungen mit. Und als Reha-Ausbilderin gibt sie ihr Wissen im Umgang mit Hilfsmitteln am Berufsförderungswerk Halle weiter.

Von Nadine Wettstein  


1978 erblickte ich in Heidelberg das Licht der Welt. Auch wenn ich das Augenlicht inzwischen vollständig verlor, meine Ziele und Wünsche habe ich immer fest im Blick. So engagiere ich mich bereits seit einigen Jahren auf vielfältige Art und Weise für Inklusion. Wie es dazu kam und was genau ich mache, berichte ich in diesem Beitrag.

Vor der Erblindung war ich einige Jahre sehbehindert, und als Kind konnte ich mehr oder weniger normal sehen. Ich ging in einen "normalen" Kindergarten und auch die ersten sieben Jahre meiner Schulzeit besuchte ich eine Regelschule. Als meine Sehkraft 1992 auf rund 20 Prozent sank, war klar: Das Kind wechselt nun auf eine Förderschule. Zunächst war das auch prima. Ich bekam Hilfsmittel und lernte mit meiner Sehbehinderung umzugehen. Meine Energie konnte ich so bald wieder in deutlich Spannenderes stecken. Und Spannenderes als Krankheiten oder eine Beeinträchtigung gibt es ja nun wirklich genug. Irgendwann in dieser Zeit schlich sich dann aber ein merkwürdiges Wort in mein Leben: Integration.

Integration? Warum sollte ich in eine Gesellschaft integriert werden, zu der ich gestern noch selbstverständlich zählte? Heute kann ich diese Frage kurz und knapp beantworten: fehlende Barrierefreiheit! Bis zu dieser Erkenntnis war es aber noch ein Stück Weg.

1999 machte ich Abitur an der blista, der Schule für blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler in Marburg, und studierte anschließend Ökotrophologie, also Ernährungswissenschaft, in Kiel, bis es mich vor zwölf Jahren nach Halle an der Saale zog. Hier arbeitete ich zunächst als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und erstellte eine Dissertation. In meinem Umfeld fühlte ich mich sehr wohl, und das würde ich vielleicht auch heute noch, wenn da nicht wieder so ein Wort aufgetaucht wäre, das alles veränderte: Inklusion. Dieses eine Wort vereint alles, was mir immer schon wichtig war: Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe.

Auch wenn ich glaube, dass mich die Blindheit nie wirklich aufgehalten hat, ich meine Ziele und Wünsche immer verfolgt habe, so kenne ich doch all die Barrieren in den Köpfen, auf den Straßen oder im Internet. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass diese fehlende Barrierefreiheit viel Energie kostet, und ich schätze mich glücklich, dass ich diese Energie immer wieder aufbringen kann. Eine gehörige Portion Willenskraft und Kampfgeist braucht man nämlich, um nicht nur Recht zu haben, sondern auch Recht zu bekommen. Umso wichtiger ist es aus meiner Sicht, dass Inklusion gelebt wird.

Seit es nun das Wort Inklusion gibt, dieses Menschenrecht, engagiere ich mich auf vielfältige Weise für die Umsetzung von Inklusion. Ich möchte aufklären, denn viel zu häufig wird Inklusion als Schreckgespenst durch die Gesellschaft gejagt. Menschen, egal, ob mit oder ohne Beeinträchtigung, haben Angst davor. Zu Unrecht. Wovor wir uns aber tatsächlich fürchten müssen, ist deren leider häufig mangelhafte oder gar falsche Umsetzung. Ohne Barrierefreiheit gibt es nämlich keine Inklusion, und doch wird häufig, auch bei fehlender Barrierefreiheit, von Inklusion gesprochen. Beispiele? Gehen Sie doch einfach selbst einmal mit offenen oder besser mit geschlossenen Augen durch ihren Alltag.

Ich möchte Unwissenheiten abbauen, indem ich zeige: Auch wenn ich nichts sehen kann, so unterscheide ich mich in vielem doch kaum von Sehenden  –  bis eben auf dieses kleine Detail; und im Übrigen, sind wir nicht alle Individuen?

Ich gehe beispielsweise als Vorlesepatin in Kindergärten und Grundschulen. Neben einer Geschichte bringe ich Zeit für Fragen mit, und wenn ein kleines Mädchen fragt, wie ich das auf dem Klo mache, beantworte ich auch das. Vieles in meinem Leben ist nämlich gar nicht so spektakulär anders. Manches mache ich vielleicht nur etwas anders, und für vieles gibt es Hilfsmittel oder ich habe so meine Tricks. Hin und wieder muss ich auch um Hilfe bitten. Es ist mir wichtig, Berührungsängste abzubauen. Komische Reaktionen meiner Mitmenschen, davon bin ich überzeugt, entstehen nämlich aus Unwissenheit und nicht aus Böswilligkeit.

Neben den Besuchen in Kindergärten beteilige ich mich aber auch gerne an Veranstaltungen zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, der jährlich am 5. Mai mit verschiedenen Aktionen begangen wird. Ein Blindenschrift-Quiz oder eine taktile Taststraße werden immer gerne angenommen und ausprobiert. Ebenso hoffe ich als Kooperationspartnerin der neuen Sonderausstellung "Geschichten, die fehlen" des Stadtmuseums Halle auf viele Interessierte. In dieser Ausstellung erzählt das Stadtmuseum noch bis zum 10. Mai dieses Jahres Geschichten von Menschen mit Beeinträchtigungen in unserer Stadt.

Im Sommer 2015 startete ich als Dozentin und Beraterin für Inklusion in die berufliche Selbstständigkeit. In Seminaren, Vorträgen und auch im Rahmen der von mir organisierten und durchgeführten jährlichen Veranstaltung "Arbeit und Inklusion" mit Diskussionsrunde und Infoständen habe ich das fortgesetzt, was mir auch im Ehrenamt immer wichtig war.

All das genügt jedoch nicht, wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen fehlen. Daher habe ich vor der Verabschiedung des Bundesteilhabegesetzes, das aus Sicht vieler Betroffener seinem Namen nicht gerecht wurde, eine Demo in Halle organisiert. Auch unsere drei Bundestagsabgeordneten waren vor Ort  –  zweifelsohne wichtig. Ebenso wichtig war es mir aber, mit der Demo auf gesellschaftlicher Ebene auf die Situation von Menschen mit Beeinträchtigungen und deren Angehörigen im 21. Jahrhundert in Deutschland aufmerksam zu machen.

Im Frühjahr vergangenen Jahres bin ich aus privaten Gründen wieder ins Angestelltenverhältnis gewechselt. Seither arbeite ich als Reha-Ausbilderin am Berufsförderungswerk (BFW) für Blinde und Sehbehinderte in Halle. Inklusion ist nämlich keine Einbahnstraße. Wir müssen alle aufeinander zugehen. Das ist aber nur möglich, wenn die Voraussetzungen geschaffen werden. Hierzu zählt auch der geschulte Umgang mit Hilfsmitteln, um wieder im (Berufs-)Leben Fuß fassen zu können. Hier schließt sich der Kreis: Wie den Teilnehmern am BFW, erging es mir vor vielen Jahren selbst, und diese Erfahrungen möchte ich heute als Reha-Ausbilderin, aber nach wie vor auch nebenberuflich als freie Dozentin und Beraterin für Inklusion weitergeben.

Nadine Wettstein (40) lebt in Halle an der Saale.


Mehr Infos unter
https://nadine-wettstein.de
www.facebook.com/NadineWettsteinFuerGelebteInklusion


Dazu ein Bild: Nadine Wettstein lacht fröhlich in die Kamera. Sie steht an einer Fensternische, trägt einen hellen Blazer und stemmt den linken Arm in die Hüfte.

Leserbriefe

Oft fehlt es an Achtung der Persönlichkeit

Zum Leserbrief von Monika Schaufler (10/2019)


Dem Inhalt des Leserbriefes von Monika Schaufler schließe ich mich an! Ich befürworte wärmstens das Aktionsbündnis "Sehen im Alter". Die Gefahr besteht, dass die durch Blindheit oder Sehbehinderung verursachte Verunsicherung als Demenz gedeutet und womöglich diesbezüglich medikamentös behandelt wird. Einen derartigen falschen Vermerk in den Heimakten wird man kaum wieder los.

Ich besuche eine Frau Anfang fünfzig, die blind, spastisch gelähmt und psychisch krank ist. Dennoch weiß sie, was sie will und kann ihre Wünsche artikulieren, wenn sie auch nicht immer realistisch sind. Ihr zugedachte Mitbringsel verschwinden einfach beim Aufräumen, ohne dass mit ihr gesprochen wurde. Aufgrund ihrer psychischen Erkrankung blättert sie gern in Büchern oder Zeitschriften, obwohl sie sie nicht lesen kann. Über mitgebrachte Reliefkalender freute sie sich sehr und konnte trotz einer Lähmung in den Händen die darauf zu ertastenden Tiere richtig identifizieren. Sie freute sich auch an den kleinen Pünktchen der Blindenschrift. Dafür brachten wir ihr ein älteres Punktschriftbuch mit. Nun ist es verschwunden. Persönlichkeitsachtung gleich Null. Mit zwei Vertretern des Pflegepersonals, die während meiner Anwesenheit das Zimmer betraten, habe ich diesbezüglich ein ernstes Gespräch geführt.

Die Achtung der Persönlichkeit und Menschenwürde von behinderten und alten Menschen betrachte ich als sehr wichtigen Faktor im gegenseitigen Umgang  –  trotz aller Gebrechlichkeit. Leider fehlt es daran oft. Es sollte daran gedacht werden, dass man selbst unter Umständen von einem Tag auf den anderen durch Unfall oder Krankheit auf ein Leben im Heim angewiesen sein könnte. Man sollte sich ernsthaft fragen, wie man selbst in einer solcher Situation behandelt werden möchte.

Schwierig für blinde und sehbehinderte Menschen ist die Tatsache, dass ein großer Teil der Menschen im Heim tatsächlich unter einer Demenz leidet. Dadurch haben sehbehinderte oder blinde Heimbewohner, die über einen klaren Verstand verfügen, keine Gesprächspartner. Eine Frau unseres Verbands sagte mir, dass ihre Mitbewohner am Tisch überhaupt nicht reden würden. Und das Personal hat keine Zeit, sich mit ihr zu unterhalten. Das ist besonders schlimm für Menschen, die auf akustischen Kontakt angewiesen sind. Es besteht die Gefahr, dass sie ohne diesen geistig abbauen, denn in ihren Zimmern sind sie oft von einer Mahlzeit zur anderen allein. Angebote im Heimalltag sind nicht immer geeignet.

Aus datenschutzrechtlichen Gründen darf man mir nicht sagen, wer im Heim sehbehindert oder blind ist. Ich kann also nur Personen besuchen, die mir bekannt sind. Wie schwer muss es für die Arbeit des Aktionsbündnisses sein, überhaupt an unsere Klientel heranzukommen.

Schulungen im Umgang mit Blindheit und Sehbehinderung gehören in unserer Kreisorganisation zu meinen ehrenamtlichen Aufgaben, die ich besonders gern wahrnehme. Dabei erfahre ich, wie wenig über unseren Personenkreis unter den Zeitgenossen allgemein bekannt ist. Simulationsbrillen sind bei diesen Informationsveranstaltungen ein Aha-Erlebnis.

Christa Czech
Kreisorganisation Leipzig

Das Umfeld ist von entscheidender Bedeutung

Zur Schließung der medizinischen Badeabteilung des Aura-Hotels Saulgrub


Nach einer erfolgreichen Reha-Maßnahme im Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub habe ich das Haus neulich sehr traurig verlassen. Soll das meine letzte Kur in diesem Rahmen gewesen sein? Ich glaube, im Namen von mindestens 95 Prozent aller Kurgäste tiefstes Bedauern ausdrücken zu müssen.

Das Haus bietet wohl als letztes und einziges in Deutschland die Möglichkeit für Vollblinde, sich allein zurechtzufinden und sämtliche Anwendungstermine selbstständig wahrnehmen zu können. Für den Kurerfolg ist das Umfeld von entscheidender Bedeutung  –  in der Reha-Gruppe sind alle blind oder sehbehindert, niemand ist Außenseiter. Ich habe kein Problem im Umgang mit Sehenden. Jedoch in einer Reha-Klinik, und wenn sie noch so spezialisiert auf blinde Menschen ist, bin ich auf Hilfe angewiesen. Ohne Begleitung ist eine Maßnahme zur Rehabilitation dann nicht mehr möglich.

Mir ist klar, dass die Kosten für den Kurbetrieb hoch sind und dass sich der Aufwand für die Moorbehandlung nicht rechnet. Aber gibt es denn keine Möglichkeit, weiterhin Reha-Maßnahmen durchzuführen? Vielleicht in Zeiten, in denen wenige Urlaubsgäste kommen, eventuell blockweise im Oktober/November oder Januar/Februar/März? Wäre es nicht möglich, Kurmaßnahmen mit medizinischen Bädern, Massagen, Krankengymnastik und Fango durchzuführen?

Schlecht fände ich es, wenn es in Zukunft weder Massagen noch Wellness oder Fango gäbe. Noch sind die Räumlichkeiten doch vorhanden? Für viele blinde Gäste sind dies ausschlaggebende Gründe, in Saulgrub Urlaub zu machen, in Verbindung mit der hervorragenden Gästebetreuung.

Während meiner Kur hatte ich viel Gelegenheit zu Gesprächen mit Hausgästen, die diese Ansicht teilten. Bitte überdenken Sie die Entscheidung der endgültigen Schließung der Bäderabteilung nochmals. Über Ihre Antwort würde ich mich freuen.

Sylvia Renz
Vöhringen-Thal

Auf Reha-Gäste mit Behinderung eingestellt

Zur Schließung der medizinischen Badeabteilung des Aura-Hotels Saulgrub


Die medizinische Badeabteilung des Aura-Hotels Saulgrub macht zu  –  was nun? In den "Sichtweisen" 06/2019 stand, dass der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund nach anderen Möglichkeiten sucht, damit blinde und sehbehinderte Menschen, auch ohne Begleitperson, Reha-Aufenthalte in Anspruch nehmen können. Dazu kann ich eine Empfehlung geben.

Im Mai wurde ich zu einer Reha nach Bad Orb im Spessart in die Kurklinik Küppelsmühle geschickt. Diese Klinik mit den Fachbereichen Kardiologie und Orthopädie ist sehr gut auf schwerbehinderte Menschen, auch auf blinde, eingestellt. Es gibt dort einen Hol- und Bringservice, der vom Zimmer abholt und zu den Anwendungen, zum Pflegestützpunkt oder zum Speisesaal begleitet. Es gibt zwei Speiseräume, einen für Patienten, die mobil sind, einen anderen, groß und hell, für Patienten, die Hilfe am Buffet oder am Tisch benötigen. Die Tische stehen weit auseinander, sodass auch Rollstuhlfahrer sich gut bewegen können.

Den Hol- und Bringdienst versehen meist junge Praktikantinnen. Sie führen auch das "Terraintraining" durch, das heißt sie begleiten bei einem etwa zwanzigminütigen Spaziergang, damit man sich auf dem Gelände der Klinik orientieren kann.

Jeder Gast erhält ein Postfach. Die Postfachnummern sind großgeschrieben; die Fächer kann man abzählen oder kennzeichnen. Zum Vorlesen der Post, zum Beispiel des Behandlungsplans, kann man den Hol- und Bringdienst, im Pflegestützpunkt oder am Empfang fragen.

Man kann sich mit dem Langstock gut im Haus bewegen, auch durch die vielen Gänge und über die Treppe zum Schwimmbad und zum Gymnastikraum, wobei alles auch mit Lift zu erreichen ist. Im Schwimmbad sind viele Stangen angebracht, die einen leiten.

In der Reha-Klinik sind Führhunde willkommen. Allerdings darf der Hund nicht mit ins Schwimmbad, zu den Behandlungen und in den Speisesaal. Nachmittags und abends gibt es oft ein "Kulturprogramm": Rundfahrten durch die Stadt, Stadt- und Kirchenführungen, kleine Wanderungen. Man sollte aber fragen, ob man teilnehmen kann, wenn man nicht sieht. Film- und Spielabende werden veranstaltet. Dabei ist ein mitgebrachtes adaptiertes Spiel sicher nützlich.

Christtraud Buhl-Felden



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen oder Leserbriefe an

sichtweisen@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Sichtweisen"
Rungestr.19, 10179 Berlin

Rätsel

In der folgenden Anekdote verstecken sich  –  auch über Wortzwischenräume und Satzzeichen hinweg  –  zehn griechische olympische Götter: Apollon, Ares, Ate, Athene, Hades, Hebe, Hera, Iris, Pan und Semele. In welcher Reihenfolge kommen sie im Text vor?


Vernichtendes Urteil

Der irische Dichter William Butler Yeats (1865-1939) besuchte auf einer Griechenlandreise Apollonia auf Milos und reiste weiter nach Athen. Er sandte vom Hotel aus mit einem erhebenden Gefühl das soeben fertiggestellte Manuskript eines neuen Gedichtbands, den er herauszubringen gedachte, an den in Spanien weilenden amerikanischen Dichter Ezra Pound mit der Bitte um ein klares Urteil. Er glaubte, dass das nicht sein Schaden sein werde. Zwei Monate später erhielt Yeats bei miesem, elendem Wetter daheim in Irland eine Postkarte von Pound, auf der nur ein Wort stand: "Mist."

Text und Scherenschnitt: Thomas Christian Dahme


Dazu ein Bild: Der Scherenschnitt zeigt den irischen Dichter William Butler Yeats.


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Februar an den

DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an sichtweisen@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil.

Lösung des Dezember-Rätsels

Lösungswort: Frohes Fest


Die Lösungen im Einzelnen:

  1. Margarete Steiff
  2. Louis Braille
  3. Frida Kahlo
  4. Stephen Hawking
  5. Helen Keller
  6. Caspar David Friedrich
  7. Gustave Flaubert
  8. George VI.
  9. Annette von Droste-Hülshoff
  10. Ludwig van Beethoven

Panorama:

Barrierefreiheit

Neue Gesellschaft für Audiodeskription

Florian Eib, Sportjournalist, Sprecher und Moderator, der zum Beispiel beim Louis Braille Festival die Samstagabend-Show mitmoderiert hat, hat mit zwei Kollegen eine gemeinnützige Unternehmergesellschaft mit dem Namen "HörMal Audiodeskription gUG" gegründet. "HörMal Audiodeskription" bietet (Live-)Audiodeskription bei kulturellen und sportlichen Veranstaltungen an. Aktuell wird die Gesellschaft die Deutsche Leichtathletik-Hallenmeisterschaft im Februar in Leipzig (s. Termine: "Deutsche Leichtathletik Hallenmeisterschaft") und das Handball-Spektakel Final Four im April in Hamburg mit Audiodeskription ausstatten.

Mehr Infos unter www.hoermal-audio.org

Jugendherbergen Bayerns wurden zertifiziert

Die Jugendherbergen des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk wurden mit dem bundesweit einheitlichen Kennzeichnungssystem "Reisen für Alle" zertifiziert. Das bedeutet: Die Ausstattung für Menschen mit Behinderungen wurde offiziell dokumentiert und ist als Information verfügbar. Die Gäste können sich so im Vorfeld informieren, für wen und in welchen Bereichen eine Jugendherberge barrierefrei gestaltet wurde, zum Beispiel, ob es ein taktiles Leitsystem gibt. Die Zertifizierung der Jugendherbergen ist jeweils drei Jahre lang gültig.

Mehr Infos unter www.reisen-fuer-alle.jugendherbergenbayern.de


Dazu ein Bild: Eine Familie, darunter ein Mann im Rollstuhl, genießt den Sonnenschein auf der Terrasse der Jugendherberge Bayreuth, der ersten Integrations-Jugendherberge Bayerns.

Bamberg zum Ertasten

Damit blinde und stark sehbehinderte Menschen an Führungen durch Bamberg, eine Stadt, die zum Weltkulturerbe zählt, teilnehmen können, gibt es nun ein Tastbuch. Auf zehn, etwa A4- großen stabilen Kunststoffseiten sind die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Bambergs als Relief zum Ertasten dargestellt. Die Darstellungen sind in drei Kontrastfarben gehalten. Wichtige Inhalte werden in großer Schrift und in Brailleschrift erläutert. Finanziert hat das Buch der Verein "Freunde des Weltkulturerbes Bamberg"; produziert wurde es von der Berliner Firma Tactilestudio. Das Tastbuch wird bei Führungen eingesetzt, die beim Tourismus- und Kongress-Service buchbar sind.

Mehr Infos unter www.bamberg.info

Neue Züge: Fehlende Barrierefreiheit kritisiert

Die Deutsche Bahn Regio AG, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, hat 18 Doppelstocktriebzüge zum Preis von 220 Millionen Euro bei der Firma Stadler bestellt, die nicht barrierefrei seien. Das geht aus einer Mitteilung des Bundesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) hervor. Die Züge mit der Bezeichnung "Kiss", was für "Komfortabler innovativer spurtstarker S-Bahn-Zug" steht, seien für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nicht selbstständig nutzbar, bemängelt der Verband. Eine im Eingangsbereich fest verbaute Rampe weise eine 15-prozentige Steigung auf  –  ein für Rollstuhlfahrer unüberwindbares Hindernis. Zum Rollstuhlfahrer-Stellplatz führe ebenfalls eine Rampe mit dieser Steigung. "Nicht nur für Rollstuhlfahrer ist diese Konstruktion gefährlich. Auch für Fahrgäste mit Rollator, blinde oder sehbehinderte Fahrgäste, Eltern mit Kinderwagen und Fahrgäste mit schwerem Gepäck kann der Einstiegsbereich zur Falle werden", erklärt Heike Witsch, BSK-Expertin für barrierefreien ÖPNV. Vertreter verschiedener Verbände hätten Nachbesserungen empfohlen, der Hersteller wolle jedoch nur den Einbau eines Hubbodens prüfen.

Gesellschaft

Deutschlandreise wirbt für Inklusion

76 Stunden, acht Minuten und 45,67 Sekunden dauerte die Reise: Fünf Menschen mit Behinderungen  –  die "Reisegruppe Niemand"  –  fuhren vom 12. bis 15. November in Nahverkehrszügen durch ganz Deutschland. Anlass ihrer Aktion war der 25. Jahrestag der Grundgesetz-Ergänzung (Artikel 3, Absatz 3): "Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden."

Mit ihrer Reise wollten die Fünf auf unzureichende Barrierefreiheit an deutschen Bahnhöfen aufmerksam machen. Dafür bewältigten Aytekin Demirbas, Carola Szymanowicz, Tomas Szymanowicz, Markus Ertl und Rolf Allerdissen 348 Zwischenhalte, 28 Bahnhöfe und 29 Umstiege. Alle sind Mitglieder im "Netzwerk Ungehindert", das sich gegen die Benachteiligung von Menschen mit Behinderung wendet.

Unterwegs sammelten sie Botschaften und Bilder behinderter Menschen, die an den Bundespräsidenten übergeben wurden. Unterstützt wurden sie auch von Prominenten. Der Kabarettist Torsten Sträter zum Beispiel fuhr von Bielefeld bis Hannover mit. Am Ziel in Berlin hatte die Gruppe auch einen Weltrekord eingefahren: Vom Rekord-Institut für Deutschland gab es die Auszeichnung für die schnellste Nahverkehrs-Zugreise zu allen bundesdeutschen Landeshauptstädten. "Ein gelungenes Inklusions- und ein erfolgreiches Weltrekordprojekt", resümierte Rolf Allerdissen.

Mehr Infos unter www.reisegruppe-niemand.de


Dazu ein Bild: Vertreter des Rekord-Instituts für Deutschland und die "Reisegruppe Niemand" im Berliner Hauptbahnhof. Vor den sechs Menschen steht ein Rollstuhl, beladen mit Gepäck. Zwei Männer halten Langstöcke in der Hand.

Aktionsbündnis "Sehen im Alter" in Stuttgart gegründet

Auch in Stuttgart gibt es seit Kurzem ein Aktionsbündnis "Sehen im Alter". Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration in Stuttgart, unterschrieb die Vereinbarung im Rahmen eines Fachtags. Diesen hatte der Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg mit dem städtischen Referat für Soziales und gesellschaftliche Integration im Oktober veranstaltet. Mit dem Aktionsbündnis "Sehen im Alter" will die Stuttgarter Stadtverwaltung einen Beitrag zur Aufklärung und Verbesserung des Lebensalltags von sehbehinderten und blinden älteren Menschen leisten. Das bundesweite Aktionsbündnis "Sehen im Alter" war 2014 ins Leben gerufen worden. Regionale bzw. lokale Aktionsbündnisse gibt es außer in Stuttgart bereits in der Stadt Augsburg, in Ludwigsburg (Stadt und Landkreis) und im Landkreis Heilbronn.

Esperanto-Blindenverband wählte neuen Vorstand

Der Esperanto-Blindenverband Deutschland hat auf seiner Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand gewählt. Erster Vorsitzender ist Werner Groen aus Weener, stellvertretende Vorsitzende Natalia Kasymova aus Marburg und zu Schriftführern wurden Heinz-Peter Engels aus Saarbrücken und Theodor Speckmann aus Köln gewählt. Die Versammlung tagte in Herzberg am Harz, einer Stadt, die sich mit dem Titel "Esperanto-Stadt" schmückt.

Der scheidende Erste Vorsitzende Norbert Müller nannte in seinem Bericht über die Wahlperiode 2016 bis 2019 ein Hauptanliegen der Esperantobewegung: "Wir leben in einer Welt, in der nationalistische Haltungen wieder die Oberhand gewinnen können. Wir Esperantofreunde können und müssen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dem entgegenzutreten und dem Gedanken der internationalen Verständigung den Stellenwert zu verschaffen, der ihm gebührt."

Medizin

Folgeverordnung bei starken Sehhilfen nicht mehr zwingend

Erwachsene mit einem hochgradigen Refraktionsfehler, also starker Kurz- oder Weitsichtigkeit, müssen nicht mehr erst zum Augenarzt bzw. zur Augenärztin, wenn sie eine stärkere Sehhilfe brauchen. Das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) festgelegt. Er überstimmte damit die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die den sogenannten Arztvorbehalt beibehalten wollte.

Das Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz von 2012 hatte bereits festgelegt, dass eine Hilfsmittel-Verordnung nur erforderlich ist, wenn eine erstmalige oder erneute ärztliche Diagnose oder Therapieentscheidung medizinisch geboten ist. Da hochgradige Refraktionsfehler medizinisch bereits bei der Erstverordnung abgeklärt werden könnten, sei für eine Folgeversorgung eine erneute Verordnung nicht mehr notwendig.

Die KBV hatte argumentiert, dass bei hohen Refraktionsfehlern eine erhöhte Gefahr von Augenerkrankungen bestehe. Die augenärztliche Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstversorgung sei nicht dauerhaft gültig. Optiker oder Optikerinnen könnten Krankheiten nicht einschätzen und fänden bei einer Refraktion in der Regel keinen Hinweis auf eine Zustandsänderung, die eventuell eine andere Therapie erforderlich mache.


Dazu ein Bild: Eine Brille liegt so neben einer aufgeschlagenen Zeitung, dass ein Stück Text durch sie erkennbar ist.

Auszeichnungen

Die Para-Sportler und -Sportlerinnen des Jahres

Team des Jahres bei der Wahl der Para-Sportler des Jahres 2019 wurde die Goalball-Nationalmannschaft der Herren. Michael Feistle, Stefan Hawranke, Oliver Hörauf, Felix Rogge, Thomas Steiger und Reno Tiede hatten im Oktober bei der Europameisterschaft in Rostock den Titel geholt.

Zur Para-Sportlerin des Jahres wurde Irmgard Bensusan gekrönt, zum Para-Sportler Johannes Floors. Beide waren bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Dubai jeweils Doppel-Weltmeister geworden. Die Trophäe des Para-Nachwuchssportlers ging an den sehbehinderten Schwimmer Taliso Engel. Den Ehrenpreis erhielt die Aktion Mensch für ihre langjährige Partnerschaft mit dem Deutschen Behindertensportverband und ihr Engagement für Inklusion und Teilhabe im Sport.

Bei den Frauen kam die siebenfache Paralympics-Siegerin im Monoskifahren, Anna Schaffelhuber, die ihre Karriere kürzlich beendet hat, auf Platz zwei. Dritte wurde die sehbehinderte Clara Klug mit ihrem Guide Martin Härtl, die im Biathlon dreimal Gold und im Langlauf zweimal Silber gewannen. Ausgezeichnet wurden die Preisträger vor 400 geladenen Gästen in der Düsseldorfer Rheinterrasse.

"Mehr und mehr bekommt der Para-Sport auch in den Jahren zwischen den Paralympischen Spielen die Aufmerksamkeit, die ihm zusteht  –  endlich!", sagte Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbands, mit Blick auf mehr Berichterstattung und Publikumsinteresse. Neben Ruhm und Ehre gab es für die Ausgezeichneten auch Prämien.


Dazu ein Bild: Clara Klug und ihr Guide Martin Härtl, beide in Skiausrüstung, jubeln nach einem Wettkampf.

Preis für neue Website des hessischen Blinden- und Sehbehindertenbunds

Der neue Internetauftritt des Blinden- und Sehbehindertenbunds Hessen (BSBH) hat den Typo3 Award 2019 in der Kategorie "Health" (Gesundheit) gewonnen. Mit den TYPO3 Awards werden jährlich Internetseiten prämiert, die sich durch Kreativität und Nutzerfreundlichkeit auszeichnen und die Leistungsfähigkeit von TYPO3, einem System zur Erstellung von Internetauftritten, unter Beweis stellen. Die Preise wurden in 16 Kategorien vergeben. Insgesamt waren knapp 200 Projekte für den Wettbewerb eingereicht worden. "Wir sind stolz, dass wir gemeinsam mit der dkd Internet Service GmbH den begehrten Preis nach Frankfurt holen konnten", teilte der BSBH mit. Die barrierefreie Gestaltung der Website wurde begleitet durch ein Team der Technischen Hochschule Mittelhessen.

Der Internetauftritt des BSBH ist zu finden unter www.bsbh.org

Wettbewerbe

Annedore-Leber-Preis: Projekte zur Inklusion im Arbeitsleben gesucht

Das Berufsbildungswerk Berlin hat den Annedore-Leber-Preis 2020 ausgeschrieben. Bewerben können sich Unternehmen und Organisationen, die sich bei der Eingliederung von Menschen mit Behinderung in Ausbildung und Arbeit beispielhaft hervorgetan haben. Der Preis würdigt besonderes Engagement für Inklusion.

Gesucht werden innovative, nachhaltige und zur Nachahmung anregende Projekte. Sie sollen die Fähigkeiten von Menschen mit Handicap stärken, um ihnen eine optimale Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Das Preisgeld  –  gestiftet vom Berufsbildungswerk Berlin und dem Förderverein "Annedore"  –  beträgt 1000 Euro. Bewerbungen und Vorschläge für den Annedore-Leber-Preis 2020 können bis zum 31. Januar dieses Jahres eingereicht werden.

Bewerbungsformular unter www.albbw.de/annedore-leber-preis



AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt fünf Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Aura-Hotel Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern): Tel.: 03 88 25 / 3 70-0
  • Aura-Hotel Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein): Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
  • Aura-Pension Wernigerode (Sachsen-Anhalt): Tel.: 0 39 43 / 26 21-0
  • Aura-Pension Rochsburg (Sachsen): Tel.: 03 73 83 / 8 38-00
  • Aura-Hotel Saulgrub (Bayern): Tel.: 0 88 45 / 99-0

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

Einmal Hölle und zurück

Trauer, Schmerz, Depression: All das hat der Rapper Vokuz, mit bürgerlichem Namen Daniel Räuber, früher in seine Songtexte gesteckt. Er hat so verarbeitet, dass er mit 17 Jahren erblindete. Heute, mit 25, sei er glücklicher als je zuvor, sagt er. Mit seinen Songs will er positive Energie verbreiten und indirekt auch zeigen, was Leute mit Behinderung schaffen können.

Von Daniel Räuber alias Vokuz  


Mein fünf Jahre älterer Bruder hat vor mir angefangen zu rappen, und er hat mich gepuscht, als ich 13 oder 14 war: "Hey, du hast Taktgefühl, du hast Talent  –  du musst rappen." Hiphop-Musik mit dem Rap-Sprechgesang war die Musik, mit der ich mich in jugendlichem Alter am ehesten identifizieren konnte. Rap kann man auch machen, wenn man nicht der begnadetste Sänger ist, aber Spaß daran hat, sich musikalisch auszudrücken. Ich bin kein begnadeter Sänger, aber ich kann mittlerweile recht gut mit meiner Stimme umgehen.

Ich bin mit 17 Jahren erblindet, durch eine sehr seltene erbliche Augenerkrankung. Das war für mich der größte Einschnitt, den es hätte geben können. Damals: Depressionen um mich herum, suizidale Gedanken. Soll ich dieses Leben überhaupt noch mal starten, ganz oder gar nicht, trau' ich mich, schaff' ich das überhaupt, ist mein Leben noch lebenswert? Fragen, mit denen ich mich beschäftigt habe. Ich bin einmal durch die Hölle und zurückgegangen. Ich war am Boden, hatte keine Lust mehr zu leben. Für mich war alles grau und trist  –  metaphorisch gesprochen, aber auch in der Realität.


"Ich starte wieder irgendwas"

Die Erblindungsphase hat etwa ein Jahr gedauert. Und nach diesem Jahr habe ich mich aufgerafft und gesagt: Ich starte wieder irgendwas. Und dann habe ich alles in Songs verarbeitet. Meine erste EP hieß "Blindenschrift". EP steht für "extended player", das sind kleine Alben von etwa sechs Songs. Im Song "Parkhaus" erzähle ich, wie ich überlege, will ich noch leben, will ich nicht, entscheide mich eigentlich für Nein und beschreibe den Weg bis aufs Parkhausdach. So habe ich meine Suizidgedanken verarbeitet.

Das waren die ersten Schritte. Dann habe ich irgendwann meine zweite EP "Bipolar" veröffentlicht. Eine bipolare Persönlichkeitsstörung besteht ja aus extremen Hochs und extremen Tiefs. Ich habe wieder mehr Positives wahrgenommen, konnte wieder Kraft schöpfen. Musik ist das beste Ventil, um sich Druck und Schmerz von der Seele zu schreiben. So bin ich dahin gekommen, dass ich heute keine Trauer, keinen Schmerz mehr in die Musik stecken muss, sondern nur positive Gefühle.

Seit ich vor zwei, drei Jahren meinen Fokus auf die Musik gelegt habe, entwickelt sich bei mir alles in eine positive Richtung. Ich freue mich über jeden Tag, an dem ich lebe. Ich habe nur Energie, und die Leute um mich herum bewundern mich für diese Energie und für meine Arbeitsmoral, sodass ich mittlerweile eine treibende Kraft bin. Zuvor habe ich eine Ausbildung zum Mastering Engineer gemacht; Tontechniker oder Audio-Ingenieur könnte man auch sagen. Seit Anfang dieses Jahres mache ich hauptberuflich Musik. Meine Songs vertreibe ich im Internet über Spotify, YouTube etc. Ich nehme auch gelegentlich Leute in meinem Studio zu Hause auf oder mache Vocal Coaching. Hin und wieder schreibe ich auch Songs für andere.

Kein Musiker "überlebt" ohne ein gutes Team im Rücken. Ich habe ein super Umfeld in allen Bereichen, es ist sehr familiär, sehr harmonisch  –  dafür bin ich dankbar. Ich knüpfe auch immer mehr Kontakte. Das Puzzle meines Lebens fügt sich  –  ich bin sehr ausgeglichen, sehr zufrieden.


"Einfach schöne Songs machen"

Meine Texte werden auf Leute, die mich von früher kennen, heute oberflächlicher wirken, doch zwischen den Zeilen hört man, dass ich in diesem Leben mehr sehe als Materialismus und Oberflächlichkeiten. Aber ich möchte nicht auf die Tränendrüse drücken, ich möchte kein Mitleid, ich möchte einfach schöne Songs machen. Songs, die man zum Chillen hören kann, beim Autofahren, morgens beim Aufstehen, beim Feiern. Da geht's auch mal um schöne Frauen, um ein schönes Auto, um Lifestyle. Meine Texte sind weder homophob noch frauenfeindlich, so was gibt's bei mir nicht. Ich rappe, singe über das, was mich umgibt, was ich erlebt habe und gern erleben würde. Ich habe gerade nichts mehr zu betrauern, ich habe mir meine Lebensqualität wiedergeholt durch die Musik, und das schreibe ich auf. Im Moment arbeite ich viel, aber ich genieße auch viel.

Ich thematisiere nicht, dass ich blind bin. Wenn Leute ein Video von mir sehen, sollen sie denken: geiler Song, cooler Typ, coole Bewegung, coole Performance. Wenn sie im Nachhinein erfahren, dass ich blind bin, sollen sie sagen: Wie kann der blind sein, wie kann der sich so bewegen, wie kann das funktionieren? So bewege ich hoffentlich etwas in den Köpfen. Ich sehe mich selbst nicht als blind. Ich bin es, aber das hat keine Auswirkungen auf mein Leben, ich mache mein Ding. Natürlich freue ich mich, wenn mir blinde oder gehandicapte Leute schreiben, dass ich sie inspiriere oder ihnen Kraft gebe.

Für mich sind Ray Charles und Stevie Wonder inspirierend. Das sind "character", das sind Legenden, Leute, die musikalisch Meilensteine gesetzt haben, die aus einer schwierigen Situation zu einer noch schwierigeren Zeit was gerissen haben, was nichtbehinderte Leute nicht geschafft haben.


"Ich liebe jeden Tag"

Wenn das Leben einem Niederschläge verpasst: aufstehen, kämpfen! Diese Botschaft möchte ich noch mehr in die Außenwelt tragen. Das muss nicht mal eine Behinderung sein, es kann auch eine Beziehung sein, die zu Bruch geht, egal was  –  ich möchte einfach, ohne der Moralapostel zu sein, für Power und Energie stehen. Vor zehn Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich mal blind werde und an Suizid denken würde. Und vor fünf Jahren, als ich dachte, ich würde Suizid begehen, hätte ich niemals gedacht, dass ich heute sage: Ich liebe jeden Tag. Ich stehe jeden Tag mit einem Lächeln auf und schlafe jeden Tag mit einem Lächeln ein. Ich habe mich in einer ohnehin schwierigen Zeit meines Lebens von einem Schicksalsschlag nicht unterkriegen lassen, sondern in meinem Kosmos etwas Großes daraus erschaffen, worüber ich glücklich bin. Ich habe durch diese Entwicklung auch mehr zum Glauben gefunden.

Musik, Familie, Freunde: Das ist alles, was für mich zählt. Zu meiner Familie zähle ich auch meinen Hund. Auch meine Familie merkt, dass ich mehr angekommen bin im Leben, als ich es jemals war  –  ich bin glücklicher als zu der Zeit, als ich gesehen habe. Das macht sie vielleicht auch ein bisschen stolz und zufrieden, und das ist für mich unbezahlbar.

Daniel Räuber (25) lebt in Frankfurt am Main.


Mehr von Vokuz auf Facebook unter https://de-de.facebook.com/VokuzMusik


Dazu ein Bild: Vokuz in Aktion auf einer Bühne: Er trägt Vollbart, eine Sonnenbrille, weißes T-Shirt und Jeans und macht singend einen Schritt nach vorn. Rechts steht ein Klavier.



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Medien:

Bücher

Die Grenze

Ein Buchtipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Bibliothek der Hörmedien


Die norwegische Journalistin und Autorin Erika Fatland hat ein großes Projekt in Angriff genommen: Mehr als zwei Jahre lang umrundete sie das flächenmäßig größte Land der Welt. Sie reiste entlang der über 20.000 Kilometer langen russischen Grenze durch 14 Länder mit der Frage "Was heißt es, Russland als Nachbarn zu haben?". Als einziges dieser Länder war Norwegen nie im Krieg mit Russland.

Meist war sie dabei allein unterwegs und traf auf die unterschiedlichsten Menschen. Mal wurde sie mit überbordender Gastfreundschaft willkommen geheißen, mal begegnete man ihr mit extremer Skepsis. Nicht überall war sie willkommen. Fatland hat den Menschen zugehört, Fragen gestellt und Geschichten gesammelt, die sie zu informativen und unterhaltsamen Porträts von Menschen und Ländern zusammengestellt und damit großes Kopfkino geschaffen hat.

Für alle, die wahrscheinlich nie selbst durch Nordkorea, China, die Mongolei, Kasachstan, Aserbaidschan, Georgien, die Ukraine, Weißrussland, Litauen, Polen, Lettland, Estland, Finnland, Norwegen sowie die Nordostpassage reisen, ist dieses Buch eine echte "Reisealternative".

Erika Fatland: Die Grenze
Daisy-CD (25:05 Stunden)
Sprecherin: Andrea Schunck

Miroloi

Ein Buchtipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Hörbücherei


Ein Dorf, eine Insel, eine ganze Welt: Karen Köhlers erster Roman erzählt von einer jungen Frau, die als Findelkind in einer abgeschirmten Gesellschaft aufwächst. Hier haben Männer das Sagen, dürfen Frauen nicht lesen, lasten Tradition und heilige Gesetze auf allem. Was passiert, wenn man sich in einem solchen Dorf als Außenseiterin gegen alle Regeln stellt, heimlich lesen lernt, sich verliebt? Voller Hingabe, Neugier und Wut auf die Verhältnisse erzählt "Miroloi" von einer jungen Frau, die sich auflehnt: gegen die Strukturen ihrer Welt und für die Freiheit. Eine erschreckende Dystopie, aber auch eine mitreißende Parabel über die Freiheit, die an jedem Ort und zu jeder Zeit spielen könnte.

Karen Köhler: Miroloi
Daisy-CD (12:20 Stunden)
Sprecherin: Stefanje Meyer

Wie ihr wollt

Ein Buchtipp von Gabi Schulze, Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen


Sie hat nur eine Nebenrolle im Hause der Tudors gespielt. Man hätte sie beinahe übersehen. Doch die Autorin Inger-Maria Mahlke gibt der kleinwüchsigen, buckligen Cousine von Elisabeth I., Mary Grey, eine Stimme und macht sie zur Ich-Erzählerin ihres Romans.

Die in Ungnade gefallene Thronanwärterin Mary steht unter Hausarrest, weil sie ohne Erlaubnis ihrer Cousine geheiratet hat. In ihren Tagebucheinträgen geht es um Familienfehden, Intrigen und Machtspiele bei Hofe. Sie schreibt, wie ihr Vater und ihre Schwestern diesen Ränkespielen zum Opfer fielen. Weil sie möchte, "dass etwas von mir übrig bleibt", berichtet sie, was ihr seit ihrer Geburt widerfahren ist, wie sie als Kind gehänselt wurde, welche Erniedrigungen sie aushalten musste. Zunehmend verbittert und abfällig erzählt sie vom Alltag in ihrem Gefängnis und versucht über die Dienerschaft und ihre Zofe Ellen, zu der sie eine Hassliebe entwickelt, Kontakt zur Außenwelt zu halten. Kämpferisch sucht Mary nach einem Weg in die Freiheit und Selbstbestimmung. Leider vergebens!

Es ist kein historischer Roman, eher die "literarische Aneignung eines historischen Stoffs", wie die Autorin über ihren Roman schreibt.

Inger-Maria Mahlke: "Wie ihr wollt"
Kurzschrift, 3 Bände
Preis: 36 Euro

Ausleihe oder Verkauf beim
dzb lesen
Tel.: 03 41 / 71 13-113 bzw. -119
E-Mail: bibliothek@dzblesen.de

Schlaganfall  –  Gemeinsam zurück ins Leben

Angehörige und Freunde spielen eine große Rolle bei der Genesung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten, sind aber in der Regel auf sich allein gestellt. Welche Untersuchungen stehen an? Muss operiert werden? Wird der Betroffene wieder gesund? Oft muss der Alltag neu organisiert, das Zuhause neu gedacht und der Weg zurück in den Job überlegt werden. In manchen Fällen müssen Unterstützung und Pflege beantragt werden. Häufig bleibt die Angst, dass es wieder passiert: Wie reagiert man schnell und souverän in einer Akutsituation? Und wie kann man dem nächsten Schlaganfall vorbeugen durch Ernährung, Bewegung oder die richtigen Medikamente?

Der Ratgeber macht Mut und hilft, sich selbst nicht aus den Augen zu verlieren, gleichzeitig aber die größtmögliche Selbstständigkeit für die Betroffenen zu erzielen. Er entstand in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und mit der Expertise der Charité Berlin.

Stiftung Warentest: Schlaganfall  –  Gemeinsam zurück ins Leben. Ein Ratgeber für Angehörige und Freunde
Sprecher: Martin Mayrhofer
Daisy-CD (6:51 Stunden)
Preis: 29 Euro

Zu bestellen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 089 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org
www.bbsb.org



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden. Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Hörfilm

Freies Land

1992 in Ostdeutschland. Über dem Land schwebt die vage Hoffnung auf eine rosige Zukunft, doch auf dem Boden der Tatsachen macht sich Enttäuschung breit. Dieser Winter der Unzufriedenheit entführt zwei sehr unterschiedliche Ermittler in ein entlegenes Dorf, aus dem zwei Schwestern spurlos verschwunden sind. Zunächst scheint der Fall klar. In den Westen abgehauen sind sie, meinen die Nachbarn. Die beiden Kommissare Stein (Trystan Pütter) und Bach (Felix Kramer) wundern sich zunehmend darüber, dass sich am Verschwinden der Schwestern scheinbar niemand stört, es herrscht diffuses Schweigen. Selbst bei der Kriminalleitung ist man kaum interessiert, als sich herausstellt, dass bereits früher Mädchen aus dem Dorf verschwunden sind. Als klar wird, dass ein Verbrechen geschehen ist, dämmert Stein und Bach, dass sie es mit einer Verbrechensserie zu tun haben  –  und mit einer verstörten Gemeinschaft, in der die Wahrheit ihren Wert verloren hat.

Freies Land
Krimi, Deutschland 2019
Regie und Drehbuch: Christian Alvart
Mit Felix Kramer, Trystan Pütter
Kinostart: 9. Januar 2020


Dazu ein Bild: Die Kommissare Stein und Bach stellen in einem Feld einen auf dem Boden hockenden Mann zur Rede. Beide tragen eine Pistole. Im Hintergrund zwei uniformierte Polizisten.

Anzeigen:

Hinweis:

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

Suche

meine ehemalige Klassenkameradin Manuela Viese aus der Schloss-Schule Ilvesheim.

Tel.: 01 78 / 4 49 37 30 (ab 17 Uhr)
E-Mail: ewaldneuschl@gmail.com.


Kontakt zu blinden Keyboardspielern und -lehrern zwecks Hilfe bei Bedienung und Einstellungen des Displays.

Tel.: 040 / 57 63 60 oder 01 76 / 62 69 67 98


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Hallo Ehemalige der Jahrgänge 1959-1967 der Blindenschule Soest in Westfalen! Zwecks Planung eines Klassentreffens benötige ich, Lore Merschmann geb. Vettermann, Eure Mithilfe. Bei Interesse bitte ich Euch, mit mir Kontakt unter

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Tel.: 01 79 / 7 82 94 11
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Gewerbliche Anzeigen

Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS)

Kennen Sie Simbabwe?

Der Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) informiert: Am 6. März 2020 wird weltweit der Weltgebetstag der Frauen gefeiert, der dieses Jahr von Frauen aus Simbabwe vorbereitet wurde. Feiern Sie mit und nutzen Sie die Gottesdienstordnung in Punktschrift.

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Deutsches Kath. Blindenwerk e.V.

Insel Usedom  –  Seebad Heringsdorf

Ferienwohnanlage Villa Stella Maris für blinde und stark sehbehinderte Gäste. Gern sind auch anderweitig behinderte und nichtbehinderte Gäste willkommen, die jedoch unerhebliche Mehrkosten für die Ferienwohnung entrichten müssen. Die Appartements sind blindengerecht  –  zwei davon rollstuhlgerecht  –  eingerichtet und verfügen über Bad, Küche inkl. Geschirrspüler, Fernseher und Telefon.

Weitere Informationen über einen Urlaub an der See:
Deutsches Kath. Blindenwerk e.V.
Tel.: 02 28 / 5 59 49 10
E-Mail: info@dkbw.de
www.blindenwerk.de

Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS)

Neue Lutherbibel 2017 endlich als DAISY-Volltextbuch!

Der Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) informiert:

Rufus Beck hat die Bibel gelesen, wir haben sie als DAISY-Volltextbuch bearbeitet. Die Hörbibel mit dem Text zum Mitlesen und navigierbar bis in die Verse hinein erhalten Sie auf vier CDs für nur 30 Euro!

Bestellen Sie unter buero@debess.de.

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Den Herausforderungen der digitalen Arbeit gut ausgerüstet begegnen!

Seit 25 Jahren ist IPD als Hilfsmittelanbieter am Markt tätig und bietet Ihnen:

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Schottland-für-Alle  –  Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Willkommen 2020  –  Haben Sie schon Ihre Ferien geplant?  –  Neben den schon bekannten Destinationen haben wir für 2020 wieder einige neue Reiseziele im In- und Ausland im Programm. Von Skandinavien bis Südafrika, von Russland bis Irland, nach Japan und Australien/Neuseeland können Sie mit uns in der Gruppe verreisen. Sollten Sie einen Reisewunsch ganz woanders hin haben  –  lassen Sie es uns wissen, gerne planen wir gemeinsam mit Ihnen Ihre ganz persönliche Individualreise weltweit überallhin. Eine Übersicht aller Reisen für das kommende Jahr finden Sie auf der Homepage www.schottland-fuer-alle.com.

Gerne stehen wir für weitere Infos per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com oder unter

Tel.: 02 11 / 43 69 13 28 bzw.
Tel.: 0044 / 18 63 / 76 60 10

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Individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln seit über 30 Jahren.

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    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: DAISY-Player, Text-To-MP3, Editor
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Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Präqualifiziert für die Produktgruppe 07. Zertifizierter Fachhändler für Dragon Naturally Speaking speziell für Blinde. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment

  • UKW-Radio Sangean mit Sprachausgabe und Weckfunktion
    Das UKW-Stereoradio von Sangean ist mit seiner vollständigen Sprachausgabe und den wenigen Bedienelementen speziell für sehbehinderte und blinde Menschen konzipiert. Alle Menüoptionen und Bedienschritte sind sprachunterstützt. Das UKW-Radio verfügt über einen Wecker und Schlafmodus. Beides kann von blinden Menschen selbstständig eingestellt werden. Das Radio weckt mit dem zuletzt eingestellten Sender. Der Betrieb ist über Netzstecker oder Batterien möglich.
    • 10 Senderspeicherplätze (5 UKW, 5 MW)
    • hoher Kontrast: Schwarzes Radio mit gelben Tasten und Drehknöpfen
    • Tasten sind mit fühlbaren Symbolen versehen
    • gut lesbares LCD Display mit Hintergrundbeleuchtung
    • automatischer Sendersuchlauf
    • Uhr- und Weckzeit selbstständig einstellbar
    • Sprachen: Schwedisch, Holländisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Englisch
    • Aux-in- und Kopfhöreranschluss
    • Maße: 26,0 * 6,3 * 13,6 cm
    • Gewicht: 1,45 kg
          Bestell-Nr.: M424  –  Preis: 129 Euro
  • Penfriend3
    Mit dem Nachfolger unseres beliebten Etikettenlesestifts können Sie nicht nur Ihre eigenen Sprachetiketten für Lebensmittel, Medikamente, CDs, Kleidung, Hygieneartikel, Unterlagen und vieles mehr erstellen, sondern auch MP3-Dateien speichern und wiedergeben. Im Lieferumfang sind neben dem Etikettenstarterset auch 10 Magnetetiketten und ein Schlüsselanhänger mit vier besprechbaren Feldern enthalten. In der Funktionalität des Penfriend 2 hat sich nichts geändert. Alle Etiketten können weiter verwendet werden.
        Bestell-Nr.: H555  –  Preis: 129 Euro

Tipp für die dunkle Jahreszeit:

  • Rucksack, gelb mit drei schwarzen Punkten, reflektierend
    Auf unserem Rucksack in auffallendem Neongelb, sind die drei schwarzen Punkte und reflektierende Streifen gut sichtbar eingearbeitet. So sind Sie im Straßenverkehr gekennzeichnet und auch im Dunkeln gut zu sehen.
    • großes Hauptfach und Vortasche mit 2-Wege-Reißverschluss
    • Innen: Netzfach, gepolstertes Einsteckfach
    • Handgriff, gepolsterter Rücken und Träger
    • höhenverstellbarer Brustgurt
    • Material: Polyester (regenabweisend)
    • Maße (B/H/T): 27 * 42 * 15 cm
          Bestell-Nr.: V540 Preis: 39,90 Euro

Gern können Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Braille-Schrift oder auf Daisy-CD kostenfrei anfordern. Wir freuen uns über Ihren Besuch in unserem Onlineshop. Diesen erreichen Sie unter: www.lhz-dresden.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 /8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Blindenstiftung Deutschland

Stiften Sie Lebensfreude!

Blinde und sehbehinderte Menschen zu unterstützen, ihnen Türen zu öffnen und ihr Leben zu bereichern  –  das sind die Ziele der Blindenstiftung Deutschland.

Unterstützen Sie unsere Arbeit! Ihr Beitrag für die Blindenstiftung Deutschland fließt ohne Abzug ins Stiftungsvermögen und in Projekte, die blinden und sehbehinderten Menschen zugutekommen.


Stiftungskonto: Deutsche Bank Berlin
IBAN: DE 05.1007.0000.0015.8030.01
BIC: DEUTDEBBXXX
Telefon: 030 / 28 53 87-180
E-Mail: info@blindenstiftung.info
www.blindenstiftung.info

Leipziger Buchmesse

12.-15. März 2020
Lesen, Lernen, Leipzig

Über 1.000 spannende Workshops, anerkannte Fortbildungen, Lesungen für große und kleine Kids und 600 Aussteller: Wir heißen Sie herzlich willkommen zur größten Leseförderungs- und Medienbildungsmesse im deutschsprachigen Raum: Fokus Bildung auf der Leipziger Buchmesse.

www.leipziger-buchmesse.de/fokusbildung

ears2go

Vibes by ears2go.

Danke für den großen Erfolg bei der Hausmesse des ABSV in Berlin.

  • Hören Sie mit Vibes-Knochenleitungs-Kopfhörern und gehen Sie sicher Ihren Weg
  • Klang durch Vibrationen  –  Ohren bleiben frei
  • Bluetooth kabellos  –  Hände bleiben frei
  • Start  –  ein Knopfdruck genügt
  • Ideal für sichere Navigation mit Smartphones-Apps
  • Ideal für mobiles Telefonieren
  • Deutscher Service in Berlin

www.ears2go.com
Ollerup GmbH
Elsastraße 6, 12159 Berlin
Tel.: 030 / 85 96 42 12
E-Mail: info@ears2go.com

Verkauf bei
Zapletal Akustik
Bundesallee 133, 12161 Berlin
Tel.: 030 / 81 40 91 19

Papenmeier Hotline Service

Unser WIR für Ihren Notfall
kostenfreie Hotline: 0 23 04 / 946 118


F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
Telefon: 0 23 04 / 946-0
E-Mail: info.reha@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier-rehatechnik.de


Bildbeschreibung: Es ist eine Gruppe von drei RehaTechnik-Mitarbeitern, zwei Männer und eine Frau, zu sehen, die lächelnd in die Kamera schauen.

SightCity Frankfurt

Achtung! Wir ziehen um: Neuer Standort im Kap Europa  –  nur wenige Meter bis zum Hauptbahnhof Frankfurt.
27. und 28. Mai 10 bis 18 Uhr 29. Mai 10 bis 16 Uhr


Die weltweit führende Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel

  • Freier Eintritt
  • Abholservice für sehgeschädigte Besucher vom Messebahnhof
  • Persönliche Messeguides

Hochklassiges Vortragsprogramm

  • Medizinische Fachvorträge, Fortbildungen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen
  • Weiterbildungen für Ärzte und Fachberufe
  • Beratung durch Selbsthilfegruppen und Institutionen
  • BBWs und BFWs informieren über Arbeit, Ausbildung und Beruf

Neuer Standort: Kap Europa Frankfurt
Osloer Str.5, 60327 Frankfurt am Main


Kontakt:
SightCity GmbH
c/o Metec AG
Hasenbergstrasse 31, 70178 Stuttgart
Telefon: 07 11 / 6 66 03 18
Fax: 07 11 / 6 66 03 33
E-Mail: info@sightcity.net
www.sightcity.net

DBSV: Augenblicke feiern

Ob Geburtstag, Jubiläum oder Firmenfest:

Feiern Sie Ihren besonderen Augenblick und schenken Sie blinden und sehbehinderten Menschen ein selbstbestimmtes Leben!

Bitten Sie Ihre Gäste anstelle von Geschenken um eine Spende zugunsten von Menschen mit Sehverlust.

Informationen zum Thema "Spenden statt Geschenke" erhalten Sie bei den 19 Landesvereinen des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) oder unter www.dbsv.org/spenden-statt-geschenke

Beileger:

Vanda Pharmaceuticals

Sind Sie völlig blind?
Fühlen Sie sich oft nicht fit und unkonzentriert?
Schlafen Sie nachts schlecht und sind tagsüber sehr müde?


Das könnte an Ihrer inneren Uhr liegen, die vom wichtigsten Taktgeber dem Tageslicht abhängig ist. Völlig blinden Menschen fehlt die Lichtwahrnehmung, deshalb kann es dazu kommen, dass der Körper nicht mehr zwischen Tag und Nacht unterscheiden kann. Diese Menschen können an der Nicht-24-Stunden-Schlaf-Wach-Rhythmusstörung, kurz Non-24, leiden.

Betroffenen fällt es phasenweise sehr schwer, sich tagsüber wachzuhalten und zu konzentrieren. Nachts hingegen signalisiert der Körper oftmals kein Schlafbedürfnis. Werden Sie aktiv: Ein Termin bei einem Arzt ist der nächste Schritt oder informieren Sie sich in unseren Tele-Vorträgen. Diese finden Sie auf non-24.de.

Rufen Sie das Team des Non-24 Service an. Die erfahrenen Mitarbeiter finden den richtigen ärztlichen Ansprechpartner in Ihrer Nähe und beantworten Ihre Fragen.

Sie sind erreichbar unter der kostenfreien
Telefonnummer 0800 24 321 08 oder per
E-Mail non24@patient-plus.com


Dies ist ein Service der Firma Vanda Pharmaceuticals Germany GmbH