"Wir brauchen einen starken Verband, um gehört zu werden"
Markt der Begegnungen und Spiel ohne Grenzen
Kurzinfo: Louis Braille Festival 2016
Wolfgang Angermann tritt zweite Amtszeit als EBU-Präsident an
"Recht auf Sparen": Andrea Nahles nimmt Petition entgegen
Mehr Sicherheit im Straßenverkehr: DIN-Norm für Blindenampeln überarbeitet
Deutsche Luftverkehrswirtschaft im Dialog mit der Behindertenselbsthilfe
DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis
Aus dem Krieg in Syrien nach Deutschland
"Den Menschen eine Chance geben"
Advent und Wintersport im Thüringer Wald
Biathlon auf Schalke mit Audiodeskription
Kreatives Gestalten mit den eigenen Händen
IRIS-Sommerlehrgang für Kinder und Jugendliche
Laufschule für blinde und sehbehinderte Menschen
War es früher wirklich leichter?
Kurzinfo: Forum – im direkten Austausch
Feuchte AMD: Augenärztliche Stellungnahme zur Strahlentherapie
Monitoring-Projekt der DVfR zur Reform des Reha- und Teilhaberechts
Mentoring-Projekt "TriTeam" wird fortgesetzt
TU Dresden beendet Projekt zur Verbesserung taktiler Grafiken
Schach: Mirko Eichstaedt ist jüngster Deutscher Meister aller Zeiten
Breitensport: Neues beim EBU-Cup 2015
AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren
Freunde der DZB suchen Buchpaten
Warum Männer sich Socken wünschen und Frauen alles umtauschen
Vollzeichen – Lesemix für Einsteiger
Kurzinfo: Zeitungen lokal hören
Blindenlangstock mit persönlicher Note
Auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk, das lange Freude bereitet?
Braunschweiger BlindenHilfsmittelVersand
Badeurlaub für Blinde und Sehende in Thailand
Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen
DHV – Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
LHZ – Landeshilfsmittelzentrum Dresden
Märchenfilme zur Weihnachtszeit
Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription
</nobr>Titelbild:
Ein junger Mann aus Syrien tippt konzentriert auf einer Computertastatur.
Er trägt ein helles Polohemd und große Kopfhörer. Neben ihm sitzt eine Frau mit
kurzen Haaren, die ihn freundlich beobachtet und anleitet. Mehr zu blinden und sehbehinderten
Flüchtlingen lesen Sie im "Thema".
Rückseite:
Tastkunst Werke taubblinder und hörsehbehinderter Menschen
Bildbeschreibung: Vier aus Pappmaschee geformte Masken, lackiert in den Farben Rot, Grün, Gelb und Blau: Ihre Mimik reicht von fröhlich über bedrückt bis erschrocken. Die Masken sind auf einen schwarzen Hintergrund geklebt, auf den kleine Strichmännchen in denselben Farben aufgemalt sind.
Eine Reihe in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Taubblindenwerk Hannover
Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.
(0,14 € / Min.)
"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
69. Jahrgang.
Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)
Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org
Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.
Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.
DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org
Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September
Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org
Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro
(Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.
Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH
Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.
Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:
"Blickpunkt Auge" (BPA)
Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717
Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de
seit Monaten beherrscht das Thema die Nachrichtensendungen: der nicht enden wollende Flüchtlingsstrom nach Deutschland. So viele Menschen wie in diesem Jahr waren seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr auf der Flucht vor Krieg und Gewalt. Unter ihnen auch behinderte Menschen, die in ihren Heimatländern keine Unterstützung bekommen.
Wie kann man insbesondere blinden und sehbehinderten Flüchtlingen helfen? Wie sieht es mit ihrer medizinischen Versorgung aus? Wie können sie mit Hilfsmitteln ausgestattet werden? Welche Unterstützung brauchen sie, um Deutsch zu lernen? Vom Geist der Solidarität getragen, sind viele Menschen unter dem Dach des DBSV aktiv. Die "Gegenwart" nimmt das Thema in den Fokus, lässt eine junge Syrerin ihre Fluchtgeschichte erzählen, befragt den Geschäftsführer des SFZ Chemnitz nach den Angeboten seiner Einrichtung und bietet rechtliche Hintergrundinformationen.
Mit Blick auf das Jahr 2016 startet die "Gegenwart" in dieser Ausgabe die Vorberichterstattung zum dritten Louis Braille Festival. Das 100-jährige Jubiläum der Deutschen Blindenstudienanstalt bietet den Anlass, blinde und sehbehinderte Menschen aus ganz Deutschland Anfang Juli nach Marburg einzuladen. Die Organisatorinnen der blista und des DBSV geben erste Einblicke in das dreitägige Programm – von Konzerten mit Musikern der Szene über Tanzen und Kanufahren bis zum Schmink-Workshop, vom Spiel ohne Grenzen über Punktschriftlesungen bis zum Speed-Dating.
Vorfreude ist die schönste Freude. Das gilt nicht nur für das Louis Braille Festival. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine schöne Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!
Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"
Bund und Länder ergänzen sich. Das ist in der Selbsthilfe nicht anders als in der Politik. Der DBSV bewegt, was sich auf Bundesebene bewegen lässt, ob es um das Bundesteilhabegesetz, die Durchsetzung von Hörfilmen oder die Beratung von Augenpatienten geht. DBSV-Präsidentin Renate Reymann gibt einen Überblick über die Verwaltungsratssitzung am 9. und 10. Oktober in Mannheim und freut sich über den konstruktiven Austausch mit der Sozialministerin von Baden-Württemberg und zwei Vertretern des ZDF.
Interview: Irene Klein
Frau Reymann, die Sitzung des Verwaltungsrats stand diesmal ganz im Zeichen der Beitragsdiskussion. Am Ende wurde entschieden, dass die Beiträge, die die Landesvereine und die korporativen Mitglieder an den DBSV zahlen, erhöht werden. Warum braucht der DBSV dieses Geld?
Beitragsdebatten sind immer schwierige Debatten. Der DBSV ist im Kernhaushalt seit Jahren unterfinanziert. Wir haben 2009 mit den Beitragsdiskussionen begonnen. Der Beschluss von damals lief nun aus. Er hat dem Verwaltungsrat auch den Auftrag erteilt, die Beitragsdiskussion in diesem Jahr fortzusetzen. Der DBSV selbst ist sehr bemüht, seinen Beitrag durch intensive Projektarbeit, durch Sponsoring und Spendeneinnahmen zu leisten. Aber es gilt auch, die Mitgliedsbeiträge auf einem Niveau zu halten, das die Arbeit in der Form und Qualität, wie sie der DBSV leistet, möglich macht. Dafür brauchen wir die nötigen Ressourcen.
Die Landesvereine haben zum Teil signalisiert, dass sie Mühe haben, ihren Mitgliedern zu erklären, warum der DBSV mehr Geld braucht. Was hat das Mitglied eines Landesvereins von der Arbeit des DBSV?
Man kann es sich einfach machen und sagen: Liebes Mitglied, es geht in einer ersten Stufe darum, dass du die Arbeit des DBSV monatlich mit 12,5 Cent mehr unterstützt. Welchen Mehrwert hast du davon? Du hast davon, dass deine Interessen auch auf Bundesebene vertreten werden. Es gibt viele Dinge, die sich nur hier vertreten und durchsetzen lassen. Dabei denke ich zum Beispiel an die Blindengeldkämpfe, die die einzelnen Länder nicht allein durchgestanden haben. Dahinter stand immer der DBSV. Ich denke an die vielen Gesetzesinitiativen, die mit der Ratifizierung der Behindertenrechtskonvention notwendig geworden sind. Diese Initiativen mussten und müssen immer wieder auf Druck der Selbsthilfe erstritten werden. Der DBSV hat dafür gesorgt, dass es im Fernsehen immer mehr Audiodeskription gibt. Er sorgt dafür, dass wir nicht in Autos laufen, die wir weder sehen noch hören können, wenn die Elektromobilität weiter vorankommt. Wir brauchen einen starken Verband, um gehört zu werden.
Ein großer Diskussionspunkt war die rbm, die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen", die nicht kostendeckend arbeiten kann. Warum ist es Ihrer Meinung nach der richtige Weg, eine kostenfreie Rechtsberatung zentral anzubieten?
Wir haben die rbm gegründet, weil wir erkannt haben, dass das Recht für eine kleine Behindertengruppe, wie wir sie als blinde und sehbehinderte Menschen darstellen, so speziell ist, dass sich Anwälte nicht gut damit auskennen. Das war die eine Säule. Die andere Säule war, dass wir aus eigener Kompetenz für uns sprechen wollten. Die Juristen der rbm sind selbst betroffen. Die Landesvereine können diese Kompetenz nicht alle vorhalten. In der Diskussion hat die Vertreterin eines sehr kleinen Vereins um Solidarität und den Erhalt der rbm geworben. Die größeren Vereine können die Beratung möglicherweise noch selbst anbieten. Wenn es aber um die Vertretung geht, im Widerspruchs- oder Klageverfahren, ist das auch nicht mehr möglich. Auch das ist ein Mehrwert des DBSV. Wer Mitglied ist, den vertreten wir auch auf rechtlichem Gebiet.
Zu Gast beim Verwaltungsrat war die Sozialministerin von Baden-Württemberg Katrin Altpeter. Wie ist ihr Statement bei Ihnen angekommen und was konnten Sie ihr mitgeben?
Frau Altpeter ist zuständig für Arbeit, Soziales, Familie, Frauen und Senioren. Das sind alles Felder, die wir als Interessenvertretung auch bearbeiten. Der Vortrag von Frau Altpeter ist bei uns sehr gut aufgenommen worden. Sie ist nicht nur durch ihr Ressort gegangen, sondern hat auch berichtet, was in Baden-Württemberg für behinderte Menschen im Allgemeinen und für blinde und sehbehinderte Menschen im Besonderen getan wird. Man hat gemerkt, dass sie für die Sache brennt. Und wir haben ihr einen großen Rucksack mit Anliegen, Wünschen und Vorschlägen mitgegeben.
Was war in diesem Sack drin?
Frau Altpeter kämpft immer noch für ein Teilhabegeld für behinderte Menschen, das in das Bundesteilhabegesetz implementiert werden soll. Da die Signale aus dem Bundesministerium nicht besonders positiv sind, setzen wir uns intensiv für ein bundeseinheitliches Blindengeld ein. Blinde Menschen arbeiten schon seit Jahrzehnten mit dieser Pauschalleistung und haben nur gute Erfahrungen gesammelt. Im Sinne eines selbstbestimmten Lebens kann jeder seinen individuellen Bedarf decken. Warum soll die Politik nicht daraus lernen und das Prinzip auf andere Gruppen ausweiten? Frau Altpeter will ihre Kollegen in der Arbeits- und Sozialministerkonferenz für die Punkte, die wir angesprochen haben, sensibilisieren. Dazu gehört auch das Merkzeichen für taubblinde Menschen, das schon im Herbst 2012 von der ASMK gefordert wurde.
Beim Bundesteilhabegesetz wird die Geduld inzwischen arg strapaziert. Es liegt immer noch kein Referentenentwurf vor. Wie ist Ihr Stand der Dinge? Wie weit ist das Ministerium mit der Arbeit?
Das ist eine gute Frage, die ich auch nicht beantworten kann. Wir sind in Hochspannung. Im Sommer hieß es: Es wird Herbst. Inzwischen hören wir, dass es bis zum Jahresende dauert. Doch wir befürchten, dass das Ministerium in Verzug geraten ist und alles noch nicht so ausgegoren ist, wie es für einen Referentenentwurf erforderlich ist. Wir waren aber nicht untätig, sondern haben Gespräche geführt mit Andrea Nahles persönlich, mit hochrangigen Parlamentariern. Wir sind demnächst im Bundesministerium für Arbeit und Soziales bei der Parlamentarischen Staatssekretärin Gabriele Lösekrug-Möller. Wir nutzen jede Gelegenheit, um Druck zu machen und zu sagen, was mir auch das Bundeskanzleramt in einem Brief bestätigt hat: dass das Bundesteilhabegesetz ein zentrales Projekt der Bundesregierung ist.
Eine Herausforderung für die ganze Gesellschaft ist die hohe Zahl an Flüchtlingen, die seit einigen Monaten nach Deutschland drängt. Darunter sind auch blinde und sehbehinderte Menschen. Gibt es schon erste Initiativen seitens der Selbsthilfe, um diesen Menschen zu helfen?
Zum Grundverständnis der Selbsthilfe gehört die Solidarität. Insofern habe ich mich sehr gefreut, dass wir beim Verwaltungsrat erste Anfragen zur Flüchtlingsthematik hatten. Wir haben uns ausgetauscht, wie es uns gelingen kann, Asylbewerber mit Seheinschränkung zu unterstützen. Ich finde es toll, dass wir uns nicht nur um uns selbst kümmern, sondern dass wir schnell erkannt haben: Diese Menschen benötigen unsere Hilfe.
Mannheim ist nicht weit von Mainz. So war es fast logisch, dass der DBSV das ZDF zum Verwaltungsrat eingeladen hat, genauer gesagt, zwei Mitarbeiter, die sich mit Hörfilmen befassen. Welchen Eindruck haben Sie gewonnen? Welchen Stellenwert hat das Thema Barrierefreiheit beim ZDF?
Christiane Müller und Jürgen Kleinknecht, die beide Verantwortung für das Thema Barrierefreiheit tragen, haben vorgetragen, wie sich das ZDF an dieses Thema herangetastet hat und wo sie heute stehen. Was ich mit besonderer Freude aufgenommen habe, ist, dass wir mit unserer Deutschen Hörfilm gemeinnützigen Gesellschaft viel dazu beigetragen haben. Uns wurde versichert, dass im Fernsehen die Zahl der Hörfilme weiter steigen wird und dass die Audiodeskriptionen künftig auch in die Mediathek eingestellt werden.
Zum Schluss noch ein Blick in die Zukunft. Der Verwaltungsrat hat seine Zustimmung dafür gegeben, dass ein Teil der DBSV-Broschüren, nämlich der, der sich vorrangig mit Augenerkrankungen befasst, künftig unter der Marke "Blickpunkt Auge" veröffentlicht wird. Das ist mehr, als nur das Logo auszutauschen. Welche Strategie steckt dahinter?
Das Projekt "Blickpunkt Auge" – man kann es schon gar nicht mehr als Projekt bezeichnen – hat sich in den vergangenen Jahren so positiv entwickelt, dass wir die Marke jetzt auch für andere Produkte des DBSV einsetzen können. Damit dokumentieren wir, dass der DBSV eine Patientenorganisation geworden ist. Ich freue mich sehr, dass der Verwaltungsrat zugestimmt hat, dass wir die Marke "Blickpunkt Auge" in der Außendarstellung einsetzen, auf Messen, bei Veranstaltungen oder Broschüren, die sich besonders dafür eignen. Und um den Bogen zu Ihrer ersten Frage zu schlagen: Diese Entwicklung hat auch gezeigt, wie wichtig es ist, einen langen Atem zu haben und ein Projekt, dessen Förderung ausläuft, in die Arbeit des Verbandes zu überführen und weiterzuentwickeln.
Dazu ein Bild: Möchte die Qualität der Verbandsarbeit sichern: DBSV-Präsidentin Renate Reymann
Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.
Ein dreitägiges Festival für mehrere tausend blinde und sehbehinderte Besucher auf die Beine zu stellen, ist kein Pappenstiel. Claudia Schaffer und Dr. Imke Troltenier vom DBSV und der Deutschen Blindenstudienanstalt stellen sich dieser Aufgabe. Zum Auftakt der monatlichen Vorberichterstattung zum Louis Braille Festival 2016 geben sie in der "Gegenwart" erste Einblicke in das Programm.
Kaum lag das Louis Braille Festival 2012 mit seinen rund 3.500 Besuchern in Berlin hinter uns, haben wir über das nächste Festival nachgedacht. Dass es ein drittes Festival geben sollte, war schnell klar. Doch wo und wann und mit wem könnte dieses Festival auf die Beine gestellt werden? Da die Deutsche Blindenstudienanstalt (blista) die Feiern für ihr 100-jähriges Jubiläum im Jahr 2016 plante, lag ein Festival in Marburg nahe. Marburg gilt als eine der blindenfreundlichsten Städte Deutschlands. Doch kann die Stadt so ein großes Festival stemmen? Gibt es genügend Unterkünfte? Einen geeigneten Veranstaltungsort? Die blista hat einen guten Draht zur Stadt. Und so kam es, dass sich die Stadt für das Festival stark macht, indem sie das Georg-Gaßmann-Stadion zur Verfügung stellt, über ihre Tourismusgesellschaft die Kontingente für die vielen Unterkünfte in der Stadt und der Umgebung organisiert und einen Shuttle-Bus einrichtet, um die Festivalbesucher zum Veranstaltungsort zu bringen. Marburg ist also Gastgeber für das dritte Louis Braille Festival.
Das Festival vorzubereiten, ist eine gemeinsame Aufgabe von blista und DBSV. Wir sind zwei Frauen, Dr. Imke Troltenier (blista) und Claudia Schaffer (DBSV), bei denen alle Fäden zusammenlaufen, von der Programmplanung über die Logistik bis zur Finanzierung. Aber wir sind nicht allein. Im blista-Festivalbüro werden bereits seit April alle Anfragen, Anmeldungen und Übernachtungswünsche entgegengenommen. Längst sind an der blista Projekte und Planungen angelaufen, damit sich auch die Schülerinnen und Schüler in die Gestaltung einbringen können.
In der Geschäftsstelle des DBSV werden Informationen aufbereitet und verbreitet, um blinde und sehbehinderte Menschen im ganzen Land für das Festival zu begeistern. Festivalhelfer werden gesucht, einzelne Programmparts wie der Markt der Begegnungen werden koordiniert und die große Samstagabend-Show wird geplant. In einer Steuerungsrunde mit Entscheidungsträgern des DBSV geht es um übergeordnete Fragen. Können wir ein Festival bei freiem Eintritt ermöglichen? Welchen Schwerpunkt hat das Festival in Marburg? Brauchen wir einen Stargast? Oder gelingt dieses Festival nicht auch mit den vielen tollen Künstlern der Blinden- und Sehbehindertenszene? Wir sind uns einig, dass dies der bessere Weg ist.
Um den Festivalbesuchern ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm bei freiem Eintritt zu bieten, benötigen wir die Unterstützung von Förderern und Sponsoren. Glücklicherweise ist es uns gelungen, die Aktion Mensch als Förderer zu gewinnen. Damit ist der Löwenanteil gedeckt, wenn wir auch noch nicht ganz auf der sicheren Seite sind. Also läuft die Suche nach Sponsoren weiter. Mit der Stadt Marburg und der Commerzbank-Stiftung engagiert sich die blista, um das Gelände des Georg-Gaßmann-Stadions durch ein Tastmodell und taktile Hallenpläne zugänglich zu machen.
Die Erfahrungen aus zwei erfolgreichen Festivals mit blinden und sehbehinderten Akteuren helfen uns bei der Planung. Wir können auf bewährte Abläufe zurückgreifen. Mit den Jahren haben wir viele Kontakte zu blinden und sehbehinderten Künstlern gesammelt und es kommen stets neue hinzu. Unser Ziel ist ein guter Mix mit beliebten Künstlern und neuen, unbekannteren Talenten, mit Musikern, die in Hannover und Berlin noch nicht dabei waren, und möglichst vielen Künstlern aus der Region.
Die Anfragen der DBSV-Organisationen zum Markt der Begegnungen und den großen Abendveranstaltungen zeigen, dass inzwischen einige Angebote als feste Programmpunkte erwartet werden. Aber auch der Veranstaltungsort selbst gibt dem Programm eine Richtung. Mit dem Georg-Gaßmann-Stadion liegt es nahe, einen sportlichen Schwerpunkt zu setzen. Unter dem Motto "In Bewegung" werden bekannte wie auch neue Sportarten für blinde und sehbehinderte Menschen vorgestellt: Tandemfahren, Klettern, Trampolinspringen, Torball, Schießen, Tanzen, Showdown, Fußball, Yoga. Wir freuen uns besonders auf die Fahrübungen mit E-Carts im Verkehrsgarten, die Eskimorollen beim Kanufahren im großen Wasserbassin, das internationale Blindenfußball-Turnier und das Spiel ohne Grenzen, das diesmal ganz zentral im Rund des Stadions stattfindet.
Das Festivalmotto soll sich aber nicht nur auf die sportlichen Angebote beziehen. "In Bewegung" können die Besucher auch bei zahlreichen Workshops geraten, von barrierefreiem Reisen über Mode und Schminken bis zu Naturheilkunde und Astrosophie. Musiker und Ensembles wie Joana Zimmer, Warehouse, Overback, Ensemble Carte Blanche, Corinna May und Petti West sorgen für gute Stimmung, Punktschriftlesungen für literarischen Genuss. Ganz wichtig ist vielen Besuchern auch das Kennenlernen und Wiedersehen, der Austausch von Erinnerungen und Erfahrungen. Wer mag, kann sich ins "Speed-Dating" wagen oder am "Erzähl-Café" teilnehmen und bewegende Momente erleben.
Die blista lädt im Rahmen des Festivals am Freitagnachmittag alle ehemaligen Blistaner auf ihren Campus ein. "Wie sieht meine alte Schule heute aus?" "Was machen meine ehemaligen Lehrer, Betreuer und Mitschüler heute?" – Wer diesen Fragen auf den Grund gehen möchte, hat hier eine gute Gelegenheit. Altbekannte Wege zu gehen, Neues zu entdecken, zu schauen, was sich "Am Schlag" alles so getan hat. Auch "Nicht-Blistaner" sind natürlich herzlich willkommen.
Auf dem Festivalgelände läuft abends die große blista-Show unter dem Motto "100 Jahre – 100 Talente" – ein buntes Programm aus Musik, Talk und vielem mehr. Bei der "Ultimativen Samstagabend-Show" am Tag darauf werden sich viele an die Samstagabende mit der Familie vor dem Fernseher erinnern. Es werden Spiel- und Quizaufgaben vorbereitet, die so oder so ähnlich bekannt sind, aber noch nie barrierearm erlebbar waren. Die Siegerteams des Spiels ohne Grenzen treten noch einmal an und kämpfen um Gewinnsummen von insgesamt 15.000 Euro für Projekte in ihrer Region.
Bei all den spannenden Darbietungen und Mitmach-Möglichkeiten haben wir selbstverständlich auch an das leibliche Wohl der Festivalbesucher gedacht, daran, dass es Oasen zum Ausruhen gibt, leckere Speisen und Getränke zur Stärkung und dass die Fußballfans beim Public-Viewing zur EM 2016 verfolgen können, wie es um die deutsche Nationalmannschaft steht.
Am Sonntag, dem letzten Festivaltag, zieht das Festival in die Stadt um. Der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS), der wie die blista im Jahr 2016 seinen 100. Geburtstag feiert, bereitet einen ökumenischen Gottesdienst in der berühmten Elisabethkirche und anschließend ein Kulturprogramm vor. Ein Höhepunkt verspricht die Ausstellung "Hörwelten" der Klangkünstlerin Mirja Wellmann zu werden.
Vieles ist für das Festival vorbereitet. Zurücklehnen können wir uns aber noch lange nicht. Jetzt sind die genauen Absprachen zu treffen – mit den Künstlern, den Verantwortlichen für die einzelnen Angebote, den Dienstleistern für Technik, Aufbau und Gastronomie. Das Festivalgelände muss barrierearm gestaltet werden, die Helfer müssen geschult werden. Und selbstverständlich werden wir die Informationen zum Festival regelmäßig aktualisieren und veröffentlichen.
Die positiven Rückmeldungen, die vielen Anmeldungen der blinden und sehbehinderten Menschen, die sich schon jetzt auf das Festival freuen, lässt auch uns weiter mit viel Freude das dritte Festival vorbereiten. Und da vieles ganz anders ist als bei den letzten Festivals, kommt auf keinen Fall Langeweile auf. Wir freuen uns jedenfalls schon sehr auf das Louis Braille Festival 2016 in Marburg. Lassen Sie sich davon anstecken!
Claudia Schaffer
Mitarbeiterin im Bereich
Verbandskommunikation des DBSV
Dr. Imke Troltenier
stellvertretende Direktorin der
Deutschen Blindenstudienanstalt
Dazu zwei Bilder:
Bonus auf DBSV-Inform: Das Programm des Louis Braille Festivals 2016 im Überblick
Immer auf dem neuesten Stand der Planung ist das Festivalprogramm im Internet unter www.dbsv-festival.de
Die Landesvereine und korporativen Mitglieder des DBSV haben zwei Möglichkeiten, sich am Louis Braille Festival 2016 aktiv zu beteiligen. Da ist zum einen der Markt der Begegnungen, ein Klassiker unter den Festivalangeboten, der in Marburg am Samstag und erstmals in einer Halle stattfinden wird. Jeder Organisation wird eine Fläche von 3 * 3 Metern mit Tisch, zwei Stühlen und Stromanschluss zur Verfügung gestellt, um sich zu präsentieren. Die Besucher des Festivals dürfen sich auf unterschiedlichste Angebote freuen – handwerkliches oder künstlerisches Mitgestalten, kniffelige Rätsel und Geschicklichkeitsspiele wie auch sportliche Herausforderungen sind bestimmt dabei.
Spiel, Spaß und Spannung wird am Sams-tag auch auf dem Stadionrasen geboten. Dort findet das Spiel ohne Grenzen statt. Ein Moderator führt durch die eineinhalb Stunden mit Geschicklichkeits- und Bewegungsspielen, für die Fans der Mannschaften gibt es genügend Platz auf der großen Tribüne. Die Gruppen bestehen aus sechs Teilnehmern, darunter maximal zwei sehende Mitstreiter. Die drei besten Teams gehen in die Verlängerung, denn sie qualifizieren sich für die Spielshow am Samstagabend und spielen um Gewinnsummen von insgesamt 15.000 Euro, die sie für ein Projekt in ihrer Heimatregion einsetzen können.
Anmeldungen zum Markt der Begegnungen und zum Spiel ohne Grenzen bis zum 31. Januar 2016 in der
DBSV-Geschäftsstelle
Petra Wagner
Tel.: 0 30 /
28 53 87-110
E-Mail:
p.wagner@dbsv.org
Freitag, 1. Juli, bis Sonntag, 3. Juli 2016
Marburg,
Georg-Gaßmann-Stadion und an verschiedenen Orten in der Stadt
Eintritt frei!
www.dbsv-festival.de
Bei der 10. Generalversammlung der Europäischen Blindenunion (EBU), die vom 26. bis 28. Oktober 2015 in London tagte, ist Wolfgang Angermann erneut zum Präsidenten gewählt worden. Der blinde Jurist setzte sich mit deutlicher Mehrheit gegen seine Herausforderin Fazilet Hadi aus Großbritannien durch. Angermann, seit 2011 im Amt, ist der erste deutsche EBU-Präsident. Nach seiner Motivation befragt, sagt er: "Wir können Selbstbestimmung nur erreichen, wenn wir unsere Interessen auf allen Ebenen vertreten – regional, national, international."
In seine erste Wahlperiode fiel der Erfolg des so genannten Marrakesch-Vertrages, der den internationalen Austausch barrierefreier Bücher regelt, allerdings von der deutschen Bundesregierung immer noch blockiert wird. Außerdem wurden Kampagnen gegen geräuschlose Elektrofahrzeuge und für zugängliche Webseiten auf den Weg gebracht. In seiner zweiten Amtszeit will sich Angermann unter anderem dafür stark machen, dass europaweit gute Bedingungen für die inklusive Beschulung geschaffen und die beruflichen Chancen blinder und sehbehinderter Menschen verbessert werden. Die EBU kann die Entwicklung in ihren Mitgliedsstaaten unterstützen, indem sie EU-Mittel für nationale Projekte einwirbt und die Vernetzung untereinander stärkt.
Die EBU ist die Dachorganisation der Blinden- und Sehbehindertenverbände in 44 Ländern Europas und vertritt die Belange von rund 30 Millionen blinden und sehbehinderten Menschen. Das EBU-Präsidium besteht aus zwölf Personen und ist das höchste Entscheidungsorgan der EBU zwischen den alle vier Jahre stattfindenden Generalversammlungen.
Dazu ein Bild: Wiedergewählt: EBU-Präsident Wolfgang Angermann
Mehr als 280.000 Menschen haben die Petition für ein "Recht auf Sparen und ein gutes Bundesteilhabegesetz" unterzeichnet, die am 20. Oktober der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles, übergeben wurde. Constantin Grosch hatte die Petition im Mai 2013 auf der Internetplattform change.org gestartet. Er beklagt, dass behinderte Menschen, die auf Assistenz und Unterstützung angewiesen sind, ein Leben auf Sozialhilfeniveau führen müssen. Sie dürfen monatlich maximal 798 Euro verdienen, zuzüglich der Kosten für eine angemessene Unterkunft, und höchstens 2.600 Euro ansparen. Auch die Einkünfte und das Vermögen des Lebenspartners werden herangezogen. Grosch ruft die Bundesregierung auf, dieser Diskriminierung mit dem Bundesteilhabegesetz endlich ein Ende zu setzen.
Der DBSV steht voll und ganz hinter der Petition von Constantin Grosch und fordert die Abschaffung der Einkommens- und Vermögensanrechnung auf Leistungen der Eingliederungshilfe. "Es kann nicht sein, dass Menschen mit einem hohen Unterstützungsbedarf keine Chance haben, sich eine Altersvorsorge aufzubauen, Rücklagen für eine größere Anschaffung zu bilden oder schlicht einmal im Jahr Urlaub zu machen", führt Rechtsreferentin Christiane Möller aus. "Wenn eine Behinderung arm macht, sind wir von der Gleichstellung behinderter Menschen weit entfernt."
Im Oktober ist die DIN 32981 über Zusatzeinrichtungen für Blinde und Sehbehinderte an Straßenverkehrs-Signalanlagen, kurz Blindenampeln, in einer Neufassung erschienen. Eine Überarbeitung der Vorgängernorm aus dem Jahr 2002 war notwendig geworden, um die Sicherheit von Menschen mit Seheinschränkung bei steigendem Verkehrsaufkommen zu gewährleisten. Der Anwendungsbereich wurde auf temporäre und transportable Ampeln ausgeweitet, die insbesondere an Baustellen zum Einsatz kommen.
Besonders hervorzuheben ist die konsequente Berücksichtigung des Zwei-Sinne-Prinzips im neuen Normtext. Taktile Freigabesignale dürfen nur noch in Kombination mit akustischen Freigabesignalen eingesetzt werden. So soll zum Beispiel vermieden werden, dass Bodenschwingungen, die durch Schienenfahrzeuge ausgelöst werden, sich auf den Ampelmast übertragen und als Freigabesignal missverstanden werden. Um die Signallautstärke bei unterschiedlichen Umgebungsgeräuschen gut einzupegeln, sind Mikrofon und Lautsprecher nicht nur am Taster, sondern auch oben am Mast zu montieren. Beim Überqueren der Straße wird der Fußgänger vom Freigabesignal geleitet, das bis zu einer Entfernung von zwei Dritteln des Weges gut hörbar ist. Wenn die Grünphase endet, übernimmt das Auffindesignal der gegenüberliegenden Straßenseite die Führung.
An der Überarbeitung der DIN 32981 waren Experten aus der Industrie, Akustiker, Rehalehrer und Betroffene beteiligt. Gerhard Renzel, Leiter des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr (GFUV), ist hochzufrieden mit dem Ergebnis: "Wir haben die Norm auf den aktuellen Stand der Technik gebracht und sind der lückenlosen Wegekette wieder einen Schritt näher gekommen."
Dazu ein Bild: Mehr Sicherheit an der Ampel: Neue DIN-Norm betont Zwei-Sinne-Prinzip
Auf Initiative des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) hat sich ein regelmäßiger Austausch zwischen der deutschen Luftverkehrswirtschaft und der Behindertenselbsthilfe etabliert. Das Ziel der zweimal jährlich stattfindenden Gespräche ist, Flugreisen für Menschen mit Behinderungen zu erleichtern, indem Barrieren abgebaut und Probleme, die trotz der rechtlichen Regelung durch die europäische Verordnung EG 1107/2006 bestehen, ausgeräumt werden.
Für den DBSV nehmen Dr. Rüdiger Leidner und Hilke Groenewold an den Gesprächen teil. Seitens der Selbsthilfe sind außerdem der Berliner Behindertenverband, die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben (ISL) und das Institut für barrierefreie Gestaltung und Mobilität vertreten. Neben dem Vertreter des BDL, Marian Kortas, der den Dialog moderiert, sind auch Vertreter von deutschen Fluggesellschaften und Flughäfen beteiligt. Die Teilnehmer haben bei ihrem ersten Treffen festgelegt, dass die Gespräche die Themenfelder Buchung, Design im baulich-konstruktiven Sinne, Sicherheitskontrollen und Betreuung umfassen sollen.
"Ich würde es sehr begrüßen, wenn dieses Beispiel Schule machen würde und auch in anderen Wirtschaftsbereichen die Unternehmen den Dialog mit der Behindertenselbsthilfe suchen würden, um ihre Produkte und Leistungen zielgerichtet zu verbessern", sagt Dr. Leidner. "Denn viel besser als das Lösen von Problemen ist deren Vermeidung."
Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:
Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort vereinbart.
Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte
Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:
Gibt es unter den vielen tausend Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, auch behinderte Menschen? Nein, mag man vielleicht denken. Die Flucht ist viel zu beschwerlich und gefährlich, vor allem für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Bedenkt man jedoch, dass behinderte Menschen in besonderer Weise unter Krieg und Krisen leiden, verwundert es nicht, dass es sie doch gibt – behinderte Flüchtlinge.
Die "Gegenwart" hat sich auf die Suche gemacht. Sie hat eine sehbehinderte Frau aus Syrien kennengelernt, die mit ihrem kleinen Sohn nach Deutschland geflohen ist. Und sie hat erfahren, dass das SFZ Chemnitz behinderte Flüchtlinge und ihre Familien aufnimmt und versucht, ihnen abseits der riesigen Erstaufnahmeeinrichtungen einen geschützten Raum zu bieten. Unter dem Dach des DBSV ist viel Hilfsbereitschaft zu spüren. Auf menschlicher Ebene ist vieles möglich. In rechtlicher Hinsicht dagegen gelten enge Grenzen. Denn Asylbewerber haben nur sehr eingeschränkt Anspruch auf behinderungsbedingte Hilfen.
Wo Krieg herrscht, da sind Elend und Tod allgegenwärtig. Um sich und ihren Sohn in Sicherheit zu bringen, hat eine junge Mutter den langen Weg nach Deutschland auf sich genommen. Sie erzählt von ihrer Flucht und wie sie schließlich im Berufsförderungswerk Düren gelandet ist. Aufgezeichnet von Gunnar Roeder.
Mein Name ist Sarah. (Personenname von der Redaktion geändert.) Ich bin 26 Jahre alt und komme aus der schönen und geschichtsträchtigen Stadt Aleppo im Norden Syriens, wo ich eine sorglose Kindheit und Jugend verbrachte. An freien Tagen besuchte ich mit meiner Familie gerne die weltbekannte Zitadelle unserer Stadt und im Urlaub waren wir oft an der syrischen Mittelmeerküste, die wir in zweieinhalb Stunden mit dem Auto erreichen konnten.
Ich leide an einer Optikusatrophie, wodurch der Sehnerv angegriffen wird und meine Sehschärfe immer mehr nachlässt. Dennoch genoss ich eine gute Ausbildung. Der größte Wunsch meiner Mutter war, dass ich, wie sie, Ärztin werde. Doch ich zog es vor, Betriebswirtschaftslehre zu studieren. Auch weil ich nicht so viel arbeiten wollte wie meine Mutter, die sich Tag und Nacht um ihre Patienten kümmert.
Während meines zweiten Jahres an der Universität wurde ich ungewollt schwanger. Die Geburt meines Sohnes war jedoch nicht die einzige radikale Veränderung, die in meinem Leben im Sommer 2012 passierte. Der Ausbruch des Krieges fand beinahe parallel zu meiner Entbindung statt. Das Krankenhaus lag genau zwischen den Frontlinien.
Im Winter wurde es sehr kalt und plötzlich mussten wir auch auf Strom und fließendes Wasser verzichten. Um für mich und meine Familie Milch zu besorgen, machte ich mich regelmäßig auf den gefährlichen Weg in einen benachbarten Stadtteil, da es in unserem Viertel keine mehr gab. Eine einfache Strecke dauerte über eine Stunde. Ich musste mich im Schatten einer Häuserwand bewegen, um nicht ins Visier der Scharfschützen zu geraten. Überall sah ich tote Menschen. Es war schrecklich. Auch aus dem Turm der Moschee gegenüber meiner Wohnung, wo früher der Muezzin zum Gebet rief, zielte ein Gewehr auf uns. Häufig fielen Schüsse und manchmal schlugen Kugeln in die Wohnung ein. In dieser Zeit fehlte es an allem. Über meine Mutter bekam ich zumindest gelegentlich Zugang zu Medikamenten, um meinen Sohn zu versorgen, wenn er krank war. Die meiste Zeit fanden jedoch keinerlei Arzneien den Weg in die Stadt.
Gleichzeitig verschlechterte sich meine Augenerkrankung drastisch. Ich hatte häufig schreckliche Schmerzen und keine Medikamente, um sie zu lindern. Die Augenärzte waren entweder aus der Stadt geflohen oder von einer der Kriegsparteien entführt worden. Während ich es früher gewohnt war, mich ohne Angst und besondere Bekleidungsvorschriften in der Öffentlichkeit zu bewegen, musste ich mich nun verschleiern und Handschuhe anziehen – in der Hoffnung, den strengen Bekleidungsvorschriften des Islamischen Staates zu entsprechen und nicht aufzufallen.
Die Situation war unerträglich und mir war klar, dass ich mein Heimatland verlassen musste. Doch wie sollte ich mich mit einem Baby auf den beschwerlichen Weg machen? Ich hatte von vielen Menschen gehört, die während der Flucht über das Mittelmeer ihr Leben ließen. Hoffnung boten mir ein Cousin und ein Onkel, die bereits in Deutschland lebten. Sie versuchten, eine legale Ausreise für mich zu organisieren. Doch trotz ihres Engagements verlief der Prozess sehr langsam und ich spielte mit dem Gedanken, einen anderen Fluchtweg zu nehmen. Entschlossen, es wie viele andere über Griechenland zu versuchen, fuhr ich mit meinem Sohn in die Türkei. Der Weg ins türkische Gaziantep dauerte vor dem Krieg etwa dreieinhalb Stunden. Inzwischen waren es mehr als neun. Immer wieder wurde der Bus, mit dem wir gen Norden reisten, durch Kontrollposten der Kriegsparteien aufgehalten. Jedes Mal in der Ungewissheit, ob, wie und wann es weitergehen würde. Mein Junge, der unter der Hitze litt und schrie, dazu die Bilder von überfüllten Schlauchbooten in meinem Kopf, die auf den Wellen des Mittelmeers schaukelten – nein, dieser Weg war nicht meiner und so entschloss ich mich, wieder umzukehren.
Glücklicherweise bekam ich einige Monate später einen Termin in der Deutschen Botschaft in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Nach mehreren Besuchen und formellen Schwierigkeiten durfte ich schließlich nach Deutschland ausreisen. Leider konnte ich nicht sofort in Beirut ein Flugzeug nehmen, weshalb wir zunächst nach Aleppo zurückkehrten. Von dort aus machten wir uns erneut auf ins türkische Gaziantep und fuhren anschließend 1.200 Kilometer mit dem Bus nach Istanbul. Eine ermüdende Reise, die zwei Tage dauerte. Trotz der Anspannung schlief ich am Flughafen von Istanbul immer wieder vor Erschöpfung ein. Erleichterung verspürte ich erst, als unser Flugzeug in Köln landete. Dort nahm mich eine Freundin in Empfang und brachte mich nach Münster (Ortsname von der Redaktion geändert.), wo wir zunächst gemeinsam wohnten. Es war im Winter 2013/2014 schrecklich kalt in Deutschland und ich sprach die Landessprache nicht. Dennoch war ich überglücklich, endlich in Sicherheit zu sein.
Mittlerweile habe ich eine schöne Wohnung für mich und meinen Sohn gefunden und erhalte finanzielle Unterstützung vom Jobcenter. Um Deutsch zu lernen, besuchte ich zunächst einen Integrationskurs in Münster. Dort fühlte ich mich aber nicht wohl, denn die Lehrerin hatte kein Verständnis für meine Augenerkrankung und forderte mich immer wieder auf, Dinge zu lesen, die ich nicht erkennen konnte. Ein Professor der Universitätsklinik, an der ich medizinisch betreut wurde, machte mich auf das Berufsförderungswerk Düren aufmerksam. Ich vereinbarte einen Beratungstermin und erhielt über die Agentur für Arbeit die Kostenzusage für eine Maßnahme.
Seit diesem Sommer besuche ich einen Deutschkurs in einer Kleingruppe mit blinden und hochgradig sehbehinderten Teilnehmern. Der Kurs dauert zwölf Monate und gibt mir genügend Zeit, um die deutsche Sprache zu erlernen. Von den Mitarbeitern des Berufsförderungswerks erhalte ich viel Unterstützung bei der Bewältigung meiner Lebensführung. Ich bin mittlerweile lieber in Düren, wo ich die Woche über im Internat des Berufsförderungswerks wohne, als in meiner Wohnung in Münster. Auch meinem Sohn geht es in Düren sehr gut, wo er einen Kindergarten besucht. Natürlich ist der Krieg nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Er hatte in den ersten eineinhalb Jahren seines Lebens weder Spielkameraden noch Spielzeug und sah viel Unheil. Aber die guten Umstände, in denen wir uns heute befinden, tragen dazu bei, dass es ihm allmählich besser geht. Wenn ich mit dem Kurs fertig bin, möchte ich gerne eine Ausbildung im Berufsförderungswerk absolvieren. Es gibt einige interessante Möglichkeiten, etwa im Bürobereich, aber bisher habe ich mich noch nicht festgelegt.
Am Leben in Deutschland gefällt mir vieles. Die schönen Altstädte, die Weihnachtsmärkte, aber auch die Geschichte des Landes faszinieren mich. Bei einer Reise nach Berlin habe ich mir die Reste der Berliner Mauer angeschaut. Meine Erlebnisse in dieser toleranten und lebenslustigen Stadt passten so gar nicht zu der Vorstellung von Panzern und Stacheldraht, die die Stadt einst trennten. Das gibt mir Hoffnung für meine Heimat, denn einer meiner letzten Eindrücke aus Aleppo sind die Panzer vor unserem Haus.
Ich denke häufig an meine Heimat und sehne mich nach meiner unbeschwerten Kindheit im Kreise meiner Familie zurück. Ich vermisse den Blick von der Zitadelle auf die Altstadt von Aleppo in der Zeit vor dem Krieg. Die Altstadt gehört zum Weltkulturerbe – genauer gesagt, gehörte, denn sie ist heute weitgehend zerstört.
Dazu ein Bild: Angekommen: Sarah und ihr Sohn hoffen auf eine gute Zukunft in Deutschland
Das SFZ Chemnitz nimmt Flüchtlinge auf. Es bietet behinderten Menschen und ihren Familien einen geschützten Raum. Blinde und sehbehinderte Flüchtlinge können spezielle Deutschkurse belegen. Geschäftsführer Karsten Hohler über engagierte Mitarbeiter und Ehrenamtler, schwer zu finanzierende Rehaleistungen und die große Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Interview: Irene Klein
Herr Hohler, im SFZ Chemnitz leben seit einiger Zeit mehrere Flüchtlingsfamilien, die ein behindertes Familienmitglied haben. Wie ist es dazu gekommen?
Wir haben vor Jahren über unsere Integrationsfirma CoWerk einen Assistenz- und Pflegedienst gegründet, um schwerbehinderten Menschen die Möglichkeit zur Berufsausübung zu geben. Dieser Pflegedienst hat in der Erstaufnahmeeinrichtung Chemnitz die Pflege übernommen. Dabei ist uns klar geworden, wie schwierig in Massenunterkünften die Lage für Menschen mit Behinderungen ist. So sind wir mit der Landesdirektion – das ist die Vertretung der sächsischen Landesregierung, die diese Einrichtungen betreibt – übereingekommen, dass wir für diesen Personenkreis modellhaft versuchen, etwas zu tun.
Sie haben ein ganzes Haus geräumt ...
Nicht geräumt, es war leer und wir haben es angemietet und renoviert. Wir haben dort Behinderte mit ihren Familien oder Angehörigen aufgenommen. Insgesamt sind es jetzt 32 Personen – darunter auch Kinder -, die dort während ihres Erstaufnahmeverfahrens wohnen. Sie haben also noch keinen Status von Duldung.
Was bieten Sie den Flüchtlingsfamilien? Oder anders: Wie geht es diesen Familien im Unterschied zu denen, die in normalen Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht sind?
Bei uns herrscht eine himmlische Ruhe. Auch wenn die Kinder über den Hausflur toben, ist der Lärm zuordenbar. Es ist eine überschaubare Gemeinschaft. Wir haben Mitarbeiter, die bei der Tagesstrukturierung helfen, wir haben Ehrenamtler, die Sprachkurse geben, wir haben einen kleinen Spielplatz, und es kommen Auszubildende aus dem pädagogischen Bereich, die Spielnachmittage anbieten. Die Menschen fühlen sich geborgen. Wo aufgrund der Behinderung ein überschaubarer Lebensraum notwendig ist, bieten wir ihn. Wir entlasten die Frauen, die in der Regel die Lasten der Familie tragen. Es ist eine Art Kräftigungskur.
Normalerweise würde man denken, dass behinderte Menschen in ihrer Heimat bleiben, vor allem wenn sie mobilitätseingeschränkt sind. Welche Beobachtungen machen Sie?
Gerade aus den arabischen Ländern kommen Flüchtlinge, die nicht die ärmsten sind. Sie nutzen ihre finanziellen Ressourcen, um dem Tod zu entgehen und die ärztliche und rehabilitative Versorgung ihrer behinderten Angehörigen sicherzustellen. Wir haben zwei junge Leute, die mit ihrer MS-kranken Mutter aus Syrien gekommen sind. Auch im Kosovo oder in Teilen des Balkans machen sich Familien auf, weil ihr geistig behindertes Kind seit Jahren nicht mehr gefördert wird. Es sind oft sehr bewahrende Gründe, sie wollen ihrem Kind eine Zukunft geben.
Gibt es bei den Familien, die Sie aufgenommen haben, auch blinde und sehbehinderte Menschen?
Wir haben schon Familien mit blinden oder sehbehinderten Kindern gehabt. Aber sie werden oft in Orte gebracht, wo sie zum Beispiel Verwandte haben. Wir haben aber zwei blinde Einzelreisende aufgenommen, die mit bezahlten Begleitern gekommen sind. Der eine hat jetzt eine dreijährige Aufenthaltsberechtigung und ist im Kurs "Deutsch als Zweitsprache". Während der Erstaufnahmezeit konnten wir ihn in begrenztem Umfang rehabilitativ fördern. Er hat Kochen gelernt und etwas Orientierung und Mobilität. Das ist eine Voraussetzung, damit er ein Stück weit selbstständig ist, wenn er in eine Wohngemeinschaft zieht und auch andere Angebote der Eingliederungshilfe annehmen kann.
Haben Sie bei den Deutschkursen die Möglichkeit, blinde und sehbehinderte Menschen in ihrem besonderen Bedarf zu unterstützen, zum Beispiel mit Hilfsmitteln?
Diese Deutschkurse heißen Integrationskurse, aber das ist eine Mogelpackung. Es ist ein reiner Sprachkurs. Da wird zwar auch über Deutschland geredet, aber mit Integration behinderter Menschen oder gar Inklusion hat das nichts zu tun. Der so genannte Integrationskurs wird vom Bundesamt für Migration bezahlt. Und die tun sich schon schwer damit, die Teilnehmer während des Kurses bei uns wohnen zu lassen. Normalerweise besuchen die Leute, wenn sie nicht blind oder sehbehindert sind, diese Kurse an ihrem Wohnort. Für rehabilitative Begleitleistungen gibt es im Moment keinen Kostenträger. Wir versuchen aber gerade, mit der Regierung ein Modell für Sachsen zu stricken, damit wenigstens eine Grundreha bezahlt wird und das Angebot aus Sprache, Wohnen und Reha rund wird.
32 Flüchtlinge aufnehmen und versorgen – das macht sich auch für eine Einrichtung der Größenordnung des SFZ Chemnitz nicht nebenbei. Woher nehmen Sie die Ressourcen für diese Aufgabe?
Wir bauen gerade sechs Wohnungen aus, in denen weitere Flüchtlingsfamilien unterkommen können. Und wir bauen eine Einrichtung auf, in der bisher 23 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge wohnen und die bis zum Jahresende auf 30 Plätze anwachsen soll. Es geht schon um einen größeren Bereich. Woher wir die Kraft nehmen? Wir haben tolle Mitarbeiter, die gerne tätig werden für Menschen, die besonderen Einschränkungen unterliegen, die wenig Chancen haben. Wir profitieren davon, dass wir als Arbeitgeber einen guten Ruf haben und finden genügend neue Mitarbeiter. Natürlich ist die Flüchtlingsarbeit mit Geldleistungen, mit Finanzierung verbunden. Wir erhalten Tagessätze und zahlen den Mitarbeitern Lohn, unabhängig davon, dass wir von allen mehr Engagement erwarten.
Und woher nehmen Sie das Geld, das nötig ist, um die Unterkünfte zu unterhalten?
Wir sind ein anerkannter Träger der Jugendhilfe und bekommen entsprechende Tagessätze. Für die Erwachsenen im Erstaufnahmestatus zahlt das Land Sachsen einen Tagessatz pro Person. Der ist verhandelt wie alle Tagessätze in der Rehabilitation. Wir können es uns nicht leisten, bei dieser Menge an Personen, die wir begleiten, Defizite zu schreiben.
Gibt es besondere Tagessätze für behinderte Flüchtlinge?
Es gibt einen Tagessatz für Flüchtlinge in der Erstaufnahme, der auf Massenunterkünfte ausgerichtet ist und bei unter 20 Euro liegt. Wir haben angemessene Tagessätze, mit denen sich gut wirtschaften lässt. Da darf man nicht jammern. Wenn Sie aber die finanzielle Situation insgesamt betrachten, insbesondere die Reha, die nicht schon bei der Erstaufnahme beginnt, muss man sehr darauf achten, dass etwas Ordentliches zustande kommt und eine wirkliche Integration der Flüchtlinge möglich wird.
Wie wir alle wissen, ist ein Ende des Flüchtlingsstroms nicht in Sicht. Welche Vision haben Sie vor diesem Hintergrund für das SFZ Chemnitz?
Wir diskutieren mit Mitarbeitern, Nachbarn, Schülern, Auszubildenden. Dabei wird mir immer klarer, dass man die Ängste, die da sind, nur mit guten Praxisbeispielen relativieren oder nehmen kann. Wir haben geglückte Unterbringung, geglückte Begleitung – das wollen wir weitertragen. Flüchtlinge willkommen zu heißen und auf den Bahnhof Suppe zu bringen, ist das eine, aber den Alltag zu organisieren und den Menschen eine Chance zu geben, hier Fuß zu fassen, ist das andere. Wir wollen zeigen, dass das geht.
Dabei weiten Sie Ihren Blick und nehmen nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen in den Fokus, sondern behinderte Menschen ganz allgemein.
Das ist eine Tradition des SFZ. Seit der Gründung unserer Integrationsfirma CoWerk haben wir Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen und Einschränkungen beschäftigt. So ist es nur logisch, dass wir auch bei den Flüchtlingen unseren Horizont weiten, im Kern aber für blinde und sehbehinderte Menschen gute, breit gestützte Angebote machen. Das war schon immer die Politik, die wir betrieben haben.
Mittlerweile sind die Flüchtlinge auch in vielen Landesvereinen des DBSV angekommen. Man kann im Großen, aber auch im Kleinen helfen. Was raten Sie jedem Einzelnen, der sich engagieren möchte?
Zu schauen, wo es schon Strukturen gibt, wo man mitmachen kann. Das kann ein Landesverein sein, der etwas für blinde und sehbehinderte Flüchtlinge tut. Das kann aber auch eine Ehrenamtleraktion sein, ein Verein, der Sprachkurse oder Begleitung anbietet. Ganz wichtig ist, dass man als Mensch da ist, sich als Mensch anbietet und dann schaut, was gebraucht wird, was man ergänzen kann. Dazu gehört auch, seine Möglichkeiten genau zu prüfen. Es ist leicht gesagt: "Ich komme dich jeden Nachmittag besuchen." Wenn man es nicht einhalten kann, ist es aber schrecklich. Deshalb ist es sinnvoller zu sagen: "Ich komme jeden Mittwoch." Viele Menschen sind misstrauisch. Was wurde ihnen alles versprochen, im Heimatland und jetzt in Deutschland? Da ist es wichtig, dass sie verlässliche Partnerschaften haben.
Dazu zwei Bilder:
Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.
Das Asylrecht ist kompliziert und unübersichtlich. Wer darf bleiben, wer muss gehen? Welche Fluchtgründe zählen? Was bedeuten die verschiedenen Aufenthaltstitel? Und mit welchen Rechten und Pflichten sind sie verbunden? Noch komplizierter wird es, wenn man fragt, wie es mit behinderten Flüchtlingen aussieht, ob und in welchem Umfang sie in Deutschland unterstützt werden. Ein Schnelldurchgang durch die einschlägigen Gesetze und Paragrafen, der schmerzliche Lücken erkennen lässt.
Von Christiane Möller
Nach ihrer Einreise nach Deutschland müssen sich Flüchtlinge unverzüglich als Asylsuchende melden, zum Beispiel bei den Grenzbehörden, der Polizei oder einer Erstaufnahmeeinrichtung. Dort wird ihre Identität unter anderem anhand von Fingerabdrücken festgestellt, um zu prüfen, ob sie über einen anderen EU-Mitgliedsstaat eingereist sind. Ist dies der Fall, greift das Dublin-Abkommen. Dieses sieht vor, dass Flüchtlinge ihren Asylantrag in dem Staat stellen müssen, in dem sie erstmals die Europäische Union betreten haben. Dorthin können Asylsuchende also zurückgeschickt werden. Weil Länder wie Griechenland oder Italien die große Zahl an Flüchtlingen nicht bewältigen können, nimmt Deutschland weitergereiste Menschen derzeit trotzdem auf.
Im nächsten Schritt muss ein Asylantrag bei einer Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gestellt werden. Das BAMF stellt eine Aufenthaltsgestattung aus und prüft den Asylantrag. Wichtigster Teil der Prüfung ist eine persönliche Anhörung des Asylsuchenden. Der Antragsteller muss seine Fluchtgründe darlegen und vorhandene Urkunden und andere Belege vorlegen. Die Entscheidung über den Asylantrag kann mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Zunächst leben Asylsuchende in einer Erstaufnahmeeinrichtung – zumeist große Gemeinschaftsunterkünfte. Spätestens nach sechs Monaten werden sie nach einem bestimmten Verteilungsschlüssel den verschiedenen Bundesländern und Kommunen zugewiesen. Während des Asylverfahrens erhalten Asylsuchende Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG). In der Regel werden Sachleistungen für Ernährung, Unterkunft, Heizung, Kleidung und Gesundheitspflege sowie Gebrauchs- und Verbrauchsgüter des Haushalts zur Verfügung gestellt. Hinzu kommt ein "Taschengeld" zur Deckung persönlicher Bedürfnisse.
Bei Krankheit werden gemäß § 4 AsylbLG nur die allernötigsten Hilfen finanziert. Diese sind auf akute Krankheiten und die Linderung von Schmerzen beschränkt. Die Behandlung chronischer Krankheiten ist nicht vorgesehen. So müssen zum Beispiel akute Schmerzen bei stark erhöhtem Augeninnendruck behandelt werden. Ob aber die Kosten für Spritzen zur Vermeidung von Sehverlust in Folge einer Altersbedingten Makula-Degeneration (AMD) getragen werden, ist keineswegs gesichert.
Gemäß § 6 AsylbLG können im Einzelfall sonstige Leistungen gewährt werden, wenn sie unter anderem für die Gesundheit unerlässlich sind oder der Deckung besonderer Bedürfnisse von Kindern dienen. Da den Entwicklungschancen von Kindern ein hoher Stellenwert zukommt, sind zum Beispiel die Frühförderung für behinderte Kinder, ein Integrationshelfer für den Schulbesuch oder die Internatsunterbringung in einer Blindenschule finanzierbar. Auch für Erwachsene sind behinderungsbedingte Leistungen denkbar, zum Beispiel die Versorgung mit einer Lupe oder einem Blindenstock. Im Vergleich zur Eingliederungshilfe gemäß § 53 ff. SGB XII ist der Leistungsumfang im Asylrecht aber deutlich eingeschränkt.
Im Asylverfahren entscheidet sich, ob ein Asylsuchender bleiben darf oder ausreisen muss. Es gibt verschiedene Aufenthaltstitel, die mit unterschiedlichen Rechten und Pflichten verbunden sind. Da das deutsche Aufenthaltsrecht sehr kompliziert ist, kann hier nur ein kurzer Überblick gegeben werden:
Die Berufsförderungswerke für blinde und sehbehinderte Menschen bieten zum Teil spezielle Deutschkurse an, deren Kosten einschließlich der Internatsunterbringung im Einzelfall das BAMF übernimmt. Die Finanzierung behinderungsbedingter Mehrkosten ist noch nicht geregelt, was blinden und sehbehinderten Menschen vor allem die Teilnahme an Kursen vor Ort erschwert. Anerkannte Asylberechtigte und Flüchtlinge haben das Recht, aber auch die Pflicht, einen Deutschkurs zu besuchen. Auch Asylsuchende mit Bleibeperspektive dürfen seit Kurzem teilnehmen, Geduldete dagegen haben in der Regel keine Chance auf eine Teilnahme.
Je nach Landesblindengeldgesetz besteht für Menschen, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in dem jeweiligen Bundesland haben, ein Anspruch auf Blindengeld. Ob ein gewöhnlicher Aufenthalt im Sinne von § 30 Abs. 3 SGB I anzunehmen ist, hängt bei Ausländern vom Aufenthaltszweck ab. Grundsätzlich gilt: Es darf sich nicht um einen vorübergehenden Aufenthalt handeln.
Ausländer, die nach dem AsylbLG leistungsberechtigt sind, haben keinen Anspruch auf Blindengeld nach einem Landesblindengeldgesetz oder auf Blindenhilfe nach § 72 SGB XII. Ebenfalls keinen Anspruch haben Geduldete. Anders sieht dies für Flüchtlinge im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention und Asylberechtigte nach Art.16a GG aus. Sie erhalten Blindengeld bzw. Blindenhilfe unter den bekannten Voraussetzungen.
Die Belange von Menschen mit Behinderungen werden im Ausländerrecht nur unzureichend berücksichtigt. Das reicht von der medizinischen Versorgung über die Finanzierung von Hilfsmitteln und Assistenzleistungen bis zu zielgruppengerechten Deutschkursen. Hier besteht erheblicher Handlungsbedarf.
Deutschland hat 2009 die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert. Zweck dieses Übereinkommens ist es, auch für Menschen mit Behinderungen alle Menschenrechte und Grundfreiheiten zu fördern, schützen und gewährleisten. Die BRK unterscheidet nicht danach, welchen Aufenthaltsstatus ein Mensch hat, sondern sie bekräftigt, dass der menschenrechtliche Schutz selbstverständlich für alle Menschen mit Behinderungen besteht. Um nur ein Beispiel zu nennen: Gemäß Art.25 hat sich Deutschland verpflichtet, Gesundheitsleistungen anzubieten, die von Menschen mit Behinderungen speziell wegen ihrer Behinderung benötigt werden, um insbesondere weitere Behinderungen zu vermeiden. Die nach dem Asylbewerberleistungsgesetz auf ein Minimum eingeschränkte Gesundheitsversorgung, die behinderungsbedingte Hilfen weitgehend ignoriert, ist damit nicht vereinbar. Daher ist es dringend an der Zeit, die innerstaatlichen Regelungen im Ausländerrecht zu reformieren.
Christiane Möller
Rechtsreferentin des
DBSV
AURA-Pension Georgenthal
Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 03 62 53 / 3
05-0
E-Mail:
info@aura-pension-georgenthal.de
IKK classic Biathlon World Team Challenge
28.12.2015
Gelsenkirchen, Veltins-Arena
Kartenreservierung bei der
Geschäftsstelle des FC
Schalke
Tel.: 02 09 / 36 18-351
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kundenservice@schalke04.de
Eine Fortbildungsveranstaltung des Vereins "Blinde und Kunst"
Nachmittagstermine: 16.1., 13.2., 12.3., 30.4., 11.6. und 29.6.2016
Wochenendseminar: 8.-10.4.2016
Köln, Haus des DGB
Hans-Böckler-Platz 1
Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 02 21 / 4 92 54
31
E-Mail:
info@blindeundkunst.de
Krimitage mit Hörspielworkshop
Zu Gast: Anja Marshall
3.-7.2.2016
AURA-Hotel Timmendorfer Strand
Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 45 03 / 60
02-0
E-Mail:
info@aura-timmendorf.de
Internationaler Modellierkurs mit Ton
7.-13.2.2016
Bozen
(Italien), Blindenzentrum St. Raphael
Mehr Infos unter
Tel.: 00 39 / 04 71 / 44 23 24
E-Mail:
info@blindenzentrum.bz.it
Reiten und Theaterspielen für Kinder und Jugendliche zwischen 10
und 14 Jahren
28.3.-2.4.2016
Marburg, Deutsche
Blindenstudienanstalt
Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.2.) unter
Tel.: 0 64 21
/ 6 06-0
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ferienfreizeit@blista.de
Lebenspraktische Fähigkeiten oder Orientierung und Mobilität
im Einzelunterricht
24.7.-6.8.2016
Ganderkesee, Freizeitheim
Hohenböken (Niedersachsen)
Mehr Infos beim
IRIS-Institut
Tel.: 0 40 / 2 29 30
26
E-Mail:
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Mit barrierefreien Brett-, Würfel- und Kartenspielen
9.-11.9.2016
AURA-Pension "Villa Rochsburg"
Mehr Infos bei
Uwe Wiedemann
E-Mail:
wiedemann@braillespiel.de
www.braillespiel.de
Anmeldung unter
Tel.: 03 73 83 / 83 80-0
E-Mail:
villa@bsv-sachsen.de
27.-31.1.2016
AURA-Hotel Bad Meinberg
Rhetorische Fähigkeiten stärken, Grenzen in der Gesprächsführung überwinden und einem Burn-Out vorbeugen: Die bundesweite Fort- und Weiterbildungsveranstaltung der Koordinationsstelle Bürofachgruppen des DBSV vermittelt Strategien, um im Berufsalltag konkurrenzfähig zu bleiben.
Mehr Infos und Anmeldung bei
Hilke Groenewold
Tel.: 0
30 / 28 53 87-190
E-Mail:
h.groenewold@dbsv.org
Punktschriftnotenkurse für junge Leute ab 10 Jahren und Erwachsene
Mehr Infos und Anmeldung bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30
/ 28 53 87-281
E-Mail:
t.resa@dbsv.org
Ein Qualifizierungsangebot für ehren- und hauptamtlich tätige Mitarbeiter der DBSV-Landesvereine, die blinde und sehbehinderte Menschen beraten. Der DBSV bietet einerseits die klassische Qualifizierung mit zwei aufeinander aufbauenden Seminaren an. Alternativ gibt es eine kombinierte Qualifizierung aus Online-Kursen ( www.lernen.dbsv.org ) und zwei kürzeren Präsenzseminaren.
Würzburg, Burkardushaus
Zell am Main (Nähe Würzburg)
Kloster Oberzell,
Haus Klara
Anmeldung bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53
87-281
E-Mail:
t.resa@dbsv.org
Mehr Infos zu den Online-Kursen bei
Carolin Mischke
Tel.: 0 30 / 28 53 87-163
E-Mail:
c.mischke@dbsv.org
30.7.-7.8.2016
Augsburg, Exerzitienhaus Leitershofen
Der DBSV-Jugendclub lädt junge Sänger und Instrumentalisten zu einer sommerlichen Musikwoche nach Augsburg ein. Einstudiert wird alles, was Spaß macht – von Klassik über Pop bis Rap. Krönender Abschluss ist ein öffentliches Konzert.
Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.5.) bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail:
t.resa@dbsv.org
Bei der Auswahl von Weihnachtsliedern sorgt der blinde Autor Theo Floßdorf für Abwechslung. Er hat seine eigenen Werke im Internet kostenlos zur Verfügung gestellt. Abrufbar sind die Noten und Liedtexte, außerdem Interpretationen des Baritons Georg Jelden und des Bergheimer Studio- und Kammerchors.
www.blautor.de
(unter dem Reiter
"Weihnachtslieder")
Im thüringischen Kefferhausen haben Juliana Löffler und Hans-Reinhard Hupe eine Laufschule gegründet. Unter fachkundiger Anleitung können Laufanfänger und ambitionierte Läufer mit Seheinschränkung im Tandem mit sehenden Begleitläufern trainieren. Zum Angebot gehören unter anderem eine individuelle Leistungsdiagnostik und Trainingsplanerstellung.
Mehr Infos unter
Tel.: 03 60 75 / 5 29 32
www.laufschule-für-blinde.de
Für viele Menschen macht die Verbindung aus Musik und Bewegung den Reiz am Tanzsport aus. In der Bundeshauptstadt hat sich deshalb vor 40 Jahren der Berliner Blindentanzklub gegründet, der sich ungebrochener Beliebtheit erfreut.
Beim Tanzen geht es nicht wie bei anderen Sportarten ums Gewinnen und die besten Plätze. Es geht vielmehr um ein harmonisches Zusammenspiel. Wenn man es schafft, die Tanzschritte im Rhythmus zur Musik umzusetzen und anmutig über den Boden schwebt, ist das ein unbeschreiblich erfüllendes Gefühl.
Als blinde Tänzerin kann ich mir die Schritte nicht vom Lehrer oder vom Nachbarn abgucken oder meine Bewegungen mit Hilfe eines Spiegels überprüfen. Doch Michael Pozulu, der seit 15 Jahren Tanzlehrer im Berliner Blindentanzklub ist, weiß, wie er blinden und sehbehinderten Menschen das Tanzen beibringt. Er geht unvoreingenommen und offen auf uns Tänzer zu und seine Anweisungen sind sehr präzise. Für gleiche Schritte benutzt er immer dieselben Begriffe, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Während er die Runde macht und mit jedem von uns tanzt, erklärt er, welche Schritte noch nicht richtig sitzen und gibt Feedback, ob die Bewegungen zu abgehackt oder nicht im Rhythmus sind. Die Tanzstunden im Saal des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin sind dank Michas humorvoller Art jedes Mal ein Erlebnis.
Jedes Tanzpaar wird aus einem sehenden und einem blinden oder sehbehinderten Partner gebildet. Sabine Elsässer, die den Berliner Blindentanzklub seit 2004 mit ihrem Ehemann Wilhelm leitet, ist stets auf der Suche nach sehenden Tanzbegeisterten. Dank ihrer zahlreichen Kontakte hat bis jetzt jeder blinde oder sehbehinderte Tänzer einen Partner beziehungsweise eine Partnerin für die Tanzstunden gefunden.
Besonders für vollblinde Menschen ist das Tanzen ein bereichernder Sport. Ich habe gelernt, meinen Körper bewusster wahrzunehmen und ihn zu koordinieren. Diese Fähigkeit kann ich auch im Alltag nutzen, indem ich zum Beispiel meine Körperhaltung besser spüren und mich selbst korrigieren kann. Durch das Tanztraining sind meine Bewegungen harmonischer, weicher und runder geworden.
Aber nicht nur der Körper, auch der Kopf wird beim Tanzen gefordert. Es ist eine nicht unerhebliche geistige Leistung, die Schrittfolgen eines Tanzes im Kopf zu behalten und bei entsprechender Musik abrufen zu können. So fördert das Tanzen auch die Konzentration und die Merkfähigkeit.
Seit 40 Jahren gibt es den Berliner Blindentanzklub im Berliner Blindensportverein – und obwohl es inzwischen ein breites Freizeit- und Sportangebot für blinde und sehbehinderte Menschen gibt, bleibt unsere Mitgliederzahl konstant. Jeden Freitag treffen wir 54 Tanzbegeisterten uns zur Tanzstunde. Während wir uns im Gleichklang mit unserem Partner zur Musik bewegen, fällt der Alltagsstress der Woche von der Seele ab, das Gemüt hellt sich auf und wir gehen gut gelaunt ins Wochenende.
Christel Jung (59) ist Rentnerin und tanzt seit zwei Jahren im Berliner Blindentanzklub.
Dazu ein Bild: Tanzen macht glücklich: Im Berliner Blindentanzklub wird freitags das Tanzbein geschwungen
Ein Leserbrief von Dorothee Feuerstein aus Nürnberg zum Beitrag "Eine Behinderung ist keine Bagatelle" aus der Oktober-"Gegenwart".
In der Rubrik "Service/Recht" wurde im Oktober der Fall eines 17-jährigen Jungen aus Rheinland-Pfalz geschildert, der von einem privaten Gymnasium nicht auf die Deutsche Blindenstudienanstalt (blista) nach Marburg wechseln durfte. Und das obwohl die mangelnde Versorgung an seiner Schule bereits psychische Probleme bei dem Jungen ausgelöst hatte. Der Autor, Dr. Michael Richter, meinte, früher, zu seinen Schulzeiten, sei der Besuch einer Blindenschule selbstverständlicher und der Wechsel wesentlich einfacher gewesen.
Ich war damals in den 1980er Jahren selbst auf einem Gymnasium für Sehende, es handelte sich um ein Integrationsprojekt. Dort habe ich schlimmstes Mobbing und schwere emotionale Misshandlungen erlebt und da es ein Internat war, fand mein Martyrium von morgens bis abends statt. Ich war psychisch am Ende und wollte, genau wie der Schüler in dem Beitrag, an die blista wechseln. Deren Schulleiter habe ich überzeugt, dass ein Wechsel dringend notwendig ist. Da psychische Gründe aber nicht ausreichten, baute mir der Schulleiter die goldene Brücke, indem er mich fragte, ob meine Leistungen nachgelassen hätten. Unwahrheitsgemäß bejahte ich seine Frage, in der Hoffnung, endlich der Hölle entfliehen zu können.
Mein Bezirk lehnte die Kostenübernahme für die blista jedoch mit der Begründung ab, dass es mit dem Integrationsprojekt an meiner Schule eine billigere Lösung gäbe. Mein Direktor, dem es offenbar peinlich war, dass eine Schülerin das Projekt verlassen wollte, redete mir ein, meine Eltern müssten die Schule in Marburg selbst zahlen – das könne ich doch nicht wollen. Er sagte damals wörtlich: "Willst du den goldenen Käfig, so geh' nach Marburg. Willst du die goldene Freiheit, so bleibe hier." Wie die "goldene Freiheit" aussah, stellte ich fest, als ich volljährig wurde und aufgrund meiner Sehbehinderung immer noch einem strengen Reglement unterworfen war, während man in Marburg bereits auf selbstständiges Wohnen setzte.
Heute weiß ich, dass man gegen die Entscheidung des Bezirks in Revision hätte gehen können, was ich aber als 16-Jährige nicht überblicken konnte. So musste ich an der Schule bleiben, wo man mir nachstellte, mich mit den übelsten Spitznamen belegte, mich aus Spaß zur Klassensprecherin wählte, mir Klebstoff auf den Stuhl klebte, Hering ins Bett legte oder an die Tafel schrieb, ich solle ins KZ. Mit der Zeit hörte das auf, da alle erwachsener wurden. Aber von Integration konnte nach wie vor keine Rede sein, schon weil ich das Internat nicht verlassen durfte, wie ich wollte. Mit meinen sehbehinderten Mitschülern und unserer eigenen Erzieherin lebten wir an der Schule wie ein Staat im Staate. Damals hieß es noch: "Wenn du integriert werden willst, musst du dich ändern."
Ich glaube nicht, dass die Situation für blinde und sehbehinderte Schüler früher besser war. Ich stimme aber Dr. Michael Richter in dem Punkt zu, dass Behinderung im Zuge der Inklusion Gefahr läuft, bagatellisiert zu werden. Dass die Verantwortung, die nötigen Bedingungen für behinderte Schüler zu schaffen, vermehrt den Schulen zugeschoben wird, ist äußerst bedenklich. In jedem Fall trete ich vehement für das Wahlrecht aller Kinder ein. Sie müssen zusammen mit ihren Eltern entscheiden können, an welche Schule sie gehen – auch und gerade im Zeitalter der Inklusion.
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Redaktion "Gegenwart"
Rungestr.19, 10179 Berlin
Im Herbst dieses Jahres haben die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), die Retinologische Gesellschaft (RG) und der Berufsverband der Augenärzte (BVA) eine gemeinsame Stellungnahme zur Strahlentherapie bei feuchter AMD veröffentlicht. Demnach kann einzig die seit 2010 in Europa zugelassene Oraya-Therapie erwogen werden. Dabei wird die erkrankte Makula einmalig mit stark fokussierten Röntgenstrahlen behandelt, um das Wachstum der wuchernden Netzhautgefäße zu verlangsamen.
Die augenärztlichen Fachgesellschaften betonen in ihrer Stellungnahme, dass die Injektion von VEGF-Hemmern mit den Medikamenten Eylea, Lucentis oder gegebenenfalls Avastin die erste Wahl bei der Behandlung der feuchten AMD bleibt. Die ergänzende Strahlentherapie kommt nur für Patienten in Frage, bei denen die Spritzen nach dem üblichen Behandlungsschema nach mindestens sechs Monaten keine Wirkung zeigen. Die Fachgesellschaften sind allerdings der Ansicht, dass zur Beurteilung der Oraya-Therapie weitere Forschung notwendig ist. Den Patienten wird daher empfohlen, der Weitergabe ihrer Behandlungsergebnisse für die wissenschaftliche Auswertung zuzustimmen.
Die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) begleitet die Erarbeitung des Bundesteilhabegesetzes mit einem neuen Projekt: Im internetbasierten "Diskussionsforum Rehabilitations- und Teilhaberecht" unter www.reha-recht.de wird ein Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis organisiert. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Teilhabe am Arbeitsleben.
"Nach wie vor machen Menschen mit Behinderung die Erfahrung, dass gesetzliche Regelungen nicht schlicht umgesetzt, sondern in der Praxis unterschiedlich interpretiert, bisweilen auch ignoriert werden", beschreibt der Vorsitzende der DVfR, Dr. Matthias Schmidt-Ohlemann, die Problemlage. Die fehlende Rechtsklarheit führe gerade in der Arbeitswelt zu zusätzlichen Barrieren.
Das dreijährige Monitoring-Projekt hat die Aufgabe, nicht nur die geplanten Inhalte eines Bundesteilhabegesetzes, sondern auch deren Auswirkungen auf Strukturen der Leistungsangebote und Prozesse der Leistungserbringung unter die Lupe zu nehmen. Methodisch geht es um die Analyse möglicher neuer Regelungen, vor allem im Bereich der Eingliederungshilfe, sowie um deren Umsetzung in die Verwaltungs- und Rehabilitationspraxis.
Die Ergebnisse werden unter anderem in Form von Fachbeiträgen veröffentlicht und können im Internet kommentiert und diskutiert werden. Alle Reha-Akteure und -Interessierten, insbesondere behinderte Menschen und ihre Interessenvertreter, sind eingeladen, sich am interaktiven Austausch zu beteiligen. Außerdem wirken Experten aus den Bereichen Rechts- und Sozialwissenschaften, Sozialmedizin/ Begutachtung, Psychologie und Rehabilitationsmedizin mit.
Im März 2016 geht "TriTeam", ein Mentoring-Projekt des DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf), in die zweite Runde. Blinde und sehbehinderte Auszubildende und Studierende sowie Schüler, die kurz vor dem Studienbeginn stehen, bekommen einen berufserfahrenen Mentor an die Seite, der ebenfalls eine Seheinschränkung hat. Die Teams werden so zusammengestellt, dass die Fachrichtung und die Zukunftsvorstellungen des Mentees zu dem Beruf des Mentors passen. Auf diese Weise können die Mentoren Tipps aus eigener Erfahrung geben, etwa zur Hilfsmittelnutzung oder zum Verfassen von Bewerbungen. Wird ergänzendes Know-how benötigt, kann die Unterstützung eines Fachcoaches in Anspruch genommen werden – sei es zu Fragen der Hilfsmittelbeschaffung, zu fachlichen Fragen oder zur Vermittlung von beruflichen Informationen, Hospitationen und Kontakten. Der Austausch in den bis zu zehn Teams aus ganz Deutschland findet telefonisch oder per E-Mail statt, aber auch persönliche Treffen sind möglich.
Bewerbungen unter Angabe von Studienfach/Ausbildung sowie Studien- bzw. Berufsperspektive (bis 15.12.) per
E-Mail an info@dvbs-online.de
oder per Post an die
DVBS-Geschäftsstelle
Frauenbergstr.8, 35039 Marburg
Mehr Infos unter
www.dvbs-online.de/projekte
Im Projekt "Tangram" der Technischen Universität Dresden haben Mitarbeiter des Lehrstuhls für Mensch-Computer-Interaktion mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales erforscht, wie sich die Qualität taktiler Grafikumsetzungen für Lehrbücher verbessern lässt. Der Ausgangspunkt für das dreijährige Vorhaben war die Beobachtung, dass es selbst in professionellen Medienzentren nicht üblich ist, dass taktile Grafiken von blinden Menschen überprüft werden.
Das Ergebnis des Projekts ist ein kooperativer Arbeitsplatz, an dem ein blinder und ein sehender Mitarbeiter gemeinsam an einer taktilen Grafikumsetzung arbeiten. Hier kommt unter anderem ein grafikfähiges Braille-Display mit 120 mal 60 Stiften zum Einsatz, das im Rahmen des "HyperBraille"-Projekts entwickelt wurde. Dieses Display dient dem blinden Grafiklektor als Ein- und Ausgabegerät. Für die sehenden Lektoren wurden Leitfäden und Hilfsmittel erarbeitet.
Bei der Erprobung des Arbeitsplatzes durch acht Paare zeigte sich, dass die Vorstellungen von geeigneten Grafikumsetzungen weit auseinandergehen. Insgesamt soll durch die gemeinsame Herangehensweise eine Verbesserung der Arbeitsergebnisse erreicht werden. Ziel des neuen Systems ist es nun, blinde Menschen in den Erstellungsprozess taktiler Grafiken einzubeziehen und ihnen damit neue Einsatzmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen.
Bei den 35. Einzelmeisterschaften des Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Schachbundes (DBSB) hat Mirko Eichstaedt vom USV Potsdam im Oktober für eine Überraschung gesorgt. Mit 17 Jahren war er nicht nur der jüngste Teilnehmer des Turniers, sondern ist auch der jüngste Deutsche Meister in der Geschichte des DBSB geworden.
Schon die Ausgangssituation bot dem Jungtalent gute Chancen. Denn mit Titelverteidiger Oliver Müller und dem letztjährigen Dritten, Thorsten Müller, fehlten zwei starke Konkurrenten. Mirko Eichstaedt ließ sich von seiner Favoritenrolle, die er bereits nach den ersten Runden innehatte, nicht beirren und spielte ein sehr starkes Turnier. Gert Schulz vom SK Sandhausen und Frank Schellmann vom SG Einheit Halle verwies er auf Platz zwei und drei. DM-S chiedsrichter Fritz-Günther Obert prophezeit: "Wir sind alle der Meinung, das wird nicht Mirkos letzter Titel sein." Erst im Sommer hatte Eichstaedt Bronze bei der Schach-Jugend-Weltmeisterschaft geholt (vgl. "Gegenwart" 11/2015).
Vom 29. August bis 6. September wurde in Bernried/Niederbayern der 16. EBU-Cup ausgetragen. 75 blinde, sehbehinderte und sehende Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und Belgien lieferten sich in sieben Disziplinen einen spannenden Wettstreit. Sie kegelten, schossen, schwammen, spielten Showdown, Kniffel, Schach und Skat. Nachdem im Kegeln in den vergangenen Jahren immer die gleiche Mannschaft gewonnen hatte, wurde die Zusammenstellung der zwölf Kegelteams diesmal ausgelost.
Bei der Siegerehrung am 5. September wurden alle Ergebnisse verlesen und die Medaillen und Urkunden an die Sieger in den einzelnen Disziplinen vergeben. Jutta und Hugo Ueberberg erhielten den Ehrenpreis für ihre langjährige Arbeit rund um die Organisation des EBU-Cups.
Die neuen Ansprechpartner für den EBU-Cup, der das nächste Mal vom 27. August bis 4. September 2016 in Bernried stattfindet, sind
Carmen Tyrock und Hans-Peter Engel
Tel.: 0 26 37 / 46
32
E-Mail:
ebu-cup@hans-peter-engel.de
AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.
Die Standorte von Nord nach Süd:
Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org
Schon in meiner Kindergartenzeit hatte ich großen Spaß am Schreiben. Ich hatte eine kleine rote Schreibmaschine, auf der ich wie wild Geschichten schrieb – die allerdings inklusive mir niemand verstand, denn die Buchstabenkombinationen hatten mit meinen Muttersprachen, Schwäbisch und Österreichisch, nichts zu tun.
Mit zehn Jahren durfte ich auf viel Drängen das Orgelspiel erlernen. Als Argument diente mir, dass mein Bruder eine Heimorgel zusammengebaut hatte, die nun zu Hause zu verstauben drohte. Erst als Erwachsener wurde mir klar, wie schwer es für meine Mutter gewesen sein muss, die wöchentliche Orgelstunde zu finanzieren. Sie hat es mir auch ermöglicht, Gitarrenunterricht bei einem Jazz-Musiker zu nehmen, eine weitere wichtige Grundlage für mein harmonisches und improvisatorisches Spiel, das ich Jahre später am Flügel praktizierte.
Mein Leben hat sich im Alter von 13 Jahren mit einem Wimpernschlag radikal verändert. Eine Netzhautablösung, die zu spät erkannt und falsch therapiert worden war, bildete den Auftakt für meine Sehbehinderung. Der geringe Sehrest verschlechterte sich weiter, so dass ich heute zu den Braillelesern gehöre und mich mit einem Langstock fortbewege.
Musik und Literatur haben mich auch weiterhin begleitet. Während meines Anglistik- und Germanistikstudiums habe ich das literarische Schreiben forciert und mich in unterschiedlichen Genres und Stilen geübt. Über die vielen Jahre blieb mir allerdings eine Gattung am vertrautesten: die Lyrik. Es fasziniert mich, mich auf wenige Worte zu beschränken und eine Bildsprache zu finden, die meinen Gedanken Ausdruck verleiht.
Worte sind für mich kleine Bausteine, die es gilt, zu einem Haus zusammenzufügen. Die Architektur der Sprache erlaubt es, das zu errichtende Gebäude in einer unglaublichen Materialfülle entstehen zu lassen. Mich hat das Austauschen von Worten auf der linearen Ebene, also im Satz oder in einer Zeile immer sehr interessiert, vor allem hinsichtlich der Wirkung auf den Leser. Durch das Musizieren und Komponieren achte ich auf Klang und Rhythmus meiner Texte. Außerdem glaube ich, wegen meiner starken Gesichtsfeldeinschränkung eine Vorliebe für die Darstellung von Ausschnitten, von kurzen Szenen, Situationen, Atmosphären und Stimmungen zu haben. In meinen Texten treten die Seelenbefindlichkeiten von Figuren hervor, deren Vergangenheit, deren Gegenwart, deren Zukunft im Spiegel der Worte. Bei der Betrachtung meiner Gedichte und Songtexte fällt mir auf, dass ich Bezüge zu Vergänglichkeit und Ewigkeit herstelle. In meiner Wortwahl mache ich bewusst von Sinneseindrücken aller Art Gebrauch, lasse sie teilweise verschmelzen, so dass ein multisensualer Eindruck für den Leser oder Zuhörer entsteht.
Während des Schreibens von literarischen Texten, insbesondere von Songtexten, läuft vor meinem inneren Auge eine Vielzahl von kleinen Filmen ab. Außerdem läuft ein Schriftband in mir, in das ich unbewusst hinein- oder herauszoome. Am eindringlichsten sind aber die einzelnen Bilder, Satzfetzen, die in meinem Kopf umherschwirren und sich zu Worten auf dem Papier herausschälen. Da ich die Natur in ihrer Vielfalt liebe, hält sie regelmäßig Einzug in meine Texte. Oftmals sind es auch Kleinstmotive aus der Literatur, kurze Beschreibungen, pointierte Stellen in Büchern, die ich unbewusst im Gedächtnis abspeichere und die zu einem späteren Zeitpunkt wieder eine Rolle spielen.
Kreative Arbeit ist ein höchst komplexer Prozess. Wenn es gut läuft, gerate ich in einen geistigen Strom, eine Art inneren Rausch, einen Zustand der absoluten Öffnung der eigenen Sinne nach innen, ins Labyrinth des Unterbewussten – ein schöner Moment, der aber auch seinen Preis hat. Denn meine Wahrnehmung der Welt unterscheidet sich durch die Andersartigkeit meines Sehens von der Wahrnehmung sehender Menschen. Ich bewege mich in einem Aquarell, in dem Farben als Flächen, Linien, Punkte geformt sind und unförmig erscheinen. Aus ihnen setzen sich assoziative Seheindrücke zusammen. Menschen, Gesichter, Objekte, die manchmal irritieren, manchmal aber auch inspirieren. Selbst wenn ich die Augen schließe, gestalten sich, losgelöst von meinem Willen, hologrammartige Farbspektren, die permanent im Fluss sind und eine fiktive Welt produzieren. Derartige unwirkliche, abstrakte Formen drängen gelegentlich in meine Songtexte. Oft ist es eine große Farbfläche, die in mir wie eine Projektionswand wirkt, auf der ich meine Texte verfasse.
All die oben beschriebenen Mechanismen dürfen aber über eines nicht hinwegtäuschen: Um einen Text von der Idee, der ersten Skizze zu einem fertigen Werk zu führen, bedarf es der ausdauernden Überarbeitung mit Variationen und Textfragmenten, um diese immer wieder zu verwerfen, den Schreibenden aber seinem Ziel näherzubringen. Denn alles Verworfene im Leben ist ein wichtiger Teil unserer Erfahrung.
Thomas Zwerina (49) ist im hessischen Lollar als Studienrat
tätig und hat mit der Bandformation "No Trombone and the Blue Hawks"
2012 das Album "Grasshopper's Dream" veröffentlicht.
E-Mail:
tzwerina@web.de
Dazu ein Bild:
Bildbeschreibung: Ein schlanker Mann
mittleren Alters mit Halbglatze steht vor einem dunklen Fotohintergrund. Er
trägt ein dunkles Hemd mit offenem Kragen und ein Sakko. In der
rechten Hand hält er eine geknotete Krawatte, als hätte er sie
gerade abgenommen. Der Gesichtsausdruck des Mannes wirkt
spöttisch-amüsiert.
Bonus auf DBSV-Inform: Thomas Zwerina liest sein Gedicht "Acciughe".
Neben SMS, E-Mail und sozialen Netzwerken im Internet bleibt das Telefon das wichtigste Medium, um mit Menschen in direkten Kontakt zu kommen. Doch wenn die Sehkraft nachlässt, wird Selbstverständliches zur Herausforderung. Eine Hilfsmittelberaterin präsentiert verschiedene Geräte, die das eigenständige Telefonieren wieder möglich machen.
Von Katja Köhn
Nach einem Sehverlust wird das Eintippen einer Nummer ohne optische Kontrolle zum Ratespiel und das Telefonbuch lässt sich auf einmal nicht mehr nutzen, weil man das Display nicht entziffern kann. In der Folge vermeiden manche blinde und sehbehinderte Menschen Telefonate völlig oder greifen nur noch mit Hilfe Angehöriger zum Hörer. Um wieder selbstständig telefonieren zu können, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Für sehbehinderte Menschen genügt es manchmal schon, sich ein Telefon mit größeren Tasten, einer größeren Beschriftung und einem kontrastreich gestalteten Display anzuschaffen. Bei verschiedenen Hilfsmittelanbietern und auch im allgemeinen Handel gibt es zahlreiche Modelle, die in Frage kommen, sowohl schnurgebunden als auch schnurlos. Empfehlenswert ist es, beim Kauf auf die Displayfarbe zu achten, da manche Displays mit schwarzer Schrift auf dunklem Hintergrund wenig Kontrast bieten.
Erwähnenswert ist das Modell Doro PhoneEasy110. Das Schnurlostelefon bietet neben einem kontrastreichen Display noch eine weitere Hilfe: Die eingegebenen Ziffern werden angesagt. Zusätzlich verfügt es, wie viele schnurlose Telefone, über Direktwahltasten. Auf diesen Tasten – bei dem hier vorgestellten Gerät sind es acht – kann man Nummern abspeichern, die man häufig anruft oder die besonders wichtig sind. Hält man eine Direktwahltaste länger gedrückt, wird der eingespeicherte Gesprächspartner automatisch angerufen. Das Eintippen von Telefonnummern oder das Suchen der eingespeicherten Nummer im Telefonbuch wird dadurch weitestgehend überflüssig. Zum Programmieren der Direktwahltasten ist ein sehender Helfer empfehlenswert.
Einige Hilfsmittelanbieter haben das DBP400 im Sortiment, ein schnurgebundenes Großtastentelefon, das vollständig sprachunterstützt ist und umfassende Telefonfunktionen bietet. Es sagt beim Eintippen die Ziffern an und hat drei Direktwahltasten. Die Bedienung des Menüs ist sprachgeführt, alle Funktionen und Einstellungen werden angesagt. Das mit 11 * 15 Zentimetern extrem große Display erlaubt es sehbehinderten Nutzern, die Eingaben zu kontrollieren und die Anzeigen im Menü zu lesen. Wenn beim Telefonanbieter die Clip-Funktion aktiviert ist, wird die Nummer oder der Name eines Anrufers auf dem Display angezeigt und per Sprachausgabe angesagt. Die Clip-Funktion ist meist standardmäßig aktiviert. Sollte dies nicht der Fall sein, kann man sich bei seinem Telefonanbieter melden. Auch das Abrufen verpasster Anrufe ist per Sprachausgabe möglich.
Das Telefonbuch kann selbstständig programmiert werden, da jeder Tastendruck angesagt wird. Anschließend wird der Name per Spracheingabe aufgesprochen. Nutzt man die Telefonbuchfunktion, hört man die gespeicherten Namen. Mit den Pfeiltasten wählt man den gewünschten Kontakt aus und ruft ihn mit Betätigung der OK-Taste an.
Das Telefon DBP400 ist eigenständig, aber wegen seiner vielfältigen Funktionen nicht ganz unkompliziert zu bedienen. Zudem ist es nur schnurgebunden erhältlich.
Wer sich kein neues Telefon zulegen möchte, für den ist die Sprachwahlbox Vocally Infinity 3 eine Alternative. Insbesondere dann, wenn das bisherige Telefon in eine Anlage integriert ist, zum Beispiel in einem Seniorenwohnheim. Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich ein Kästchen mit den Abmessungen 10 * 7 * 2 Zentimeter. Mit der Sprachwahlbox wird jeder Festnetzapparat zu einem sprachgesteuerten Telefon. Problemlos lässt sich das kleine Gerät einrichten und das Telefonbuch programmieren. Dazu wird die Nummer über die Telefontastatur eingegeben und der dazugehörige Name aufgesprochen. Anschließend braucht man nur den Telefonhörer abzunehmen und den Namen der Person zu nennen, die im Telefonbuch gespeichert ist, um diese anzurufen. Das Programmieren des Telefonbuchs ist sehr einfach. Durch Druck auf die Raute-Taste, die sich immer rechts neben der Null befindet, gelangt man ins sprachgeführte Menü, in dem alle Funktionen angesagt werden. Das Eingeben der Telefonnummern kann auch eine andere Person übernehmen. Wichtig ist aber, dass der zur Nummer gehörende Name selbst gesprochen wird, damit er später von der Box wiedererkannt wird.
Mit der Sprachwahlbox ist es auch möglich, wie bei einer Freisprecheinrichtung, eine Nummer zu diktieren und sich anschließend mit dem Teilnehmer verbinden zu lassen. Um diese Funktion nutzen zu können, muss man einmalig unter dem Menüpunkt "Befehle üben" alle Ziffern, also Null bis Neun sowie Sternchen und Raute, aufsprechen, damit die Box den Sprecher beim Diktieren künftig korrekt versteht. Auch hier leitet die Sprachausgabe durch den Programmpunkt. Diese Funktion hat den Vorteil, dass auch Nummern diktiert werden können, die nicht im Telefonbuch gespeichert sind. Das ist vor allem für Kontakte sinnvoll, die man nur selten anruft und nicht im Telefonbuch speichern möchte.
Die Spracherkennung der Box ist sehr gut. Es lassen sich jederzeit einzelne oder mehrere Namen über das sprachgeführte Menü löschen. Alle Funktionen können über das Telefon ausgeführt werden, so dass man sich zum Benutzen der Sprachwahlbox nicht im selben Raum aufhalten muss, in dem die Box angeschlossen ist. Das Telefon lässt sich auch weiterhin wie gewohnt bedienen, will man beispielsweise als Angehöriger die Box nicht nutzen. Die Sprachwahlbox ist sowohl mit analogen schnurgebundenen als auch mit modernen schnurlosen Telefonen verwendbar. Die Box sagt allerdings nicht an, wer gerade anruft oder wer in Abwesenheit angerufen hat.
Wer Wert darauf legt, alle Funktionen eines Telefons nutzen zu können, kann statt auf ein herkömmliches Festnetztelefon auf ein Mobiltelefon oder Smartphone zurückgreifen. Nach einer grundlegenden Einweisung sind die meisten Modelle für blinde und sehbehinderte Menschen gut nutzbar und mit einer Flatrate sind auch längere Telefonate unproblematisch.
Es gibt spezielle sprechende Handys, wie zum Beispiel das Alto II. Mit diesem kann man das Telefonbuch selbst programmieren, verpasste Anrufe abhören und der Anrufer wird angesagt, wenn das Telefon klingelt. Zusätzlich kann man die üblichen Funktionen eines Handys nutzen, etwa SMS schreiben.
Noch mehr Möglichkeiten bieten Smartphones. Man kann ins Internet gehen, mailen und über zahlreiche Apps Funktionen wie etwa Vergrößerung und OCR-Texterkennung nutzen oder aktuelle Infos zu öffentlichen Verkehrsmitteln abrufen.
Das bewährteste Betriebssystem für blinde und sehbehinderte Nutzer ist bislang Apples iOS. Mit der sehr komfortablen Sprachausgabe VoiceOver lassen sich alle Funktionen des iPhones nutzen. Die Sprachausgaben anderer Betriebssysteme, wie etwa Androids TalkBack, sind weniger ausgereift, können aber je nach Bedarf und Restsehvermögen ebenfalls gut nutzbar sein (vgl. "Gegenwart" 05/2014).
Einige Hilfsmittelhersteller haben inzwischen spezielle Smartphones mit Sprache entwickelt oder adaptiert. Diese verfügen über eine zusätzliche taktile Tastatur oder tastbare Berührungspunkte, die den Touchscreen bedienbar machen – so zum Beispiel beim SmartVision, das auf dem Android-Betriebssystem basiert. Die Spracheingabe dieses Geräts verlangt bei einigen Anwendungen allerdings ganz bestimmte Schlüsselwörter, was etwas gewöhnungsbedürftig ist. Besonders für "Umsteiger" vom Tastenhandy zum Smartphone können diese Spezialanfertigungen aber interessant sein.
Katja Köhn
Hilfsmittelberaterin beim
Landeshilfsmittelzentrum des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
E-Mail:
k.koehn@bsv-sachsen.de
Dazu drei Bilder:
Unter dem Motto "Ich kann's nicht lesen!" ist im Oktober eine Kampagne des Fördervereins der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB) gestartet. Im Mittelpunkt steht ein Online-Videoclip, in dem namhafte Persönlichkeiten der deutschen Literaturszene bekennen, Brailleschrift nicht lesen zu können.
Künstler wie Nora Gomringer (Ingeborg-Bachmann-Preis 2015) und Julius Fischer ("The Fuck Hornisschen Orchestra") oder der Direktor der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig, Michael Fernau, versetzen sich damit in die Lage von rund 1,2 Millionen blinden und sehbehinderten Menschen in Deutschland, die nur bedingt oder gar keinen Zugang zu Literatur haben.
Jährlich werden nur etwa zwei Prozent der neu erschienenen Bücher in barrierefreie Formate übertragen. Die Kampagne des Fördervereins "Freunde der DZB" soll dazu beitragen, die Produktion von Braillebüchern und DAISY-Hörbüchern zu fördern. Interessenten können eine Buchpatenschaft für ein bestimmtes Werk übernehmen oder allgemein für das Projekt spenden.
Mehr Infos bei
Ludwig Henne
Tel.: 03 41 / 71 13-146
E-Mail:
ludwig.henne@freunde-der-dzb.de
www.buch-patenschaft.de
Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei
Der junge Historiker Johannes Kielland schreibt Berichte über rätselhafte Begebenheiten. Im pensionierten Redakteur der "Lübecker Zeitung", Peter Maydell, hat er einen Abnehmer gefunden, der seine Artikel veröffentlicht. Eines Tages erhält Maydell ein Manuskript, in dem Kielland erklärt, dass dies seine letzte Einsendung sei. Mit seiner Geschichte über die Beisetzung eines unbekannten Toten auf dem Westerländer "Friedhof der Namenlosen" habe er die schöne und geheimnisvolle Helma Marie Brandt auf den Plan gerufen – eine Wiedergängerin, die von ihrem Geliebten 1939 auf dem "Mitternachtsweg" im Watt vor Sylt im Stich gelassen und damit dem Tod überlassen worden war. Danach scheint sie sich in eine rächende Spukgestalt verwandelt zu haben, die es vor allem auf schüchterne junge Männer abgesehen hat, die sie nach Sylt auf den Mitternachtsweg lockt.
Das Buch fächert sich in mehrere Handlungsstränge auf, die sich nach und nach zu einer Geschichte verbinden. Die raue Insel Sylt bietet eine stimmungsvolle Kulisse für diesen romantischen Schauerroman, der durch starke Naturschilderungen beeindruckt.
Benjamin Lebert: Mitternachtsweg
1 CD DAISY (6:40
Stunden)
Sprecher: Thor W. Müller
Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei
Jonas Brand, ein freiberuflicher Videojournalist, der davon träumt, seinen Film "Montecristo" zu realisieren, filmt bei einer Fahrt im Intercity zufällig einen "Personenschaden". Wenig später hält er zwei Hundertfrankenscheine mit identischer Seriennummer in den Händen.
Schon bald stellt sich heraus, dass es sich keinesfalls um Zufälle gehandelt hat. Brands Wohnung wird durchsucht, er wird überfallen und man bietet ihm die Möglichkeit, seinen Filmtraum zu realisieren. Immer mehr verstrickt sich der Protagonist in die Machenschaften der Banken. Aber wer versucht, dahinter zu kommen und unbequeme Fragen stellt, der hat nicht mehr lange zu leben.
Der neue Roman des Schweizer Autors Martin Suter ist ein spannender Krimi aus der Welt der Wirtschaft und der großen Politik. Flott geschrieben und fesselnd bis zum Schluss.
Martin Suter: Montecristo
1 CD DAISY (7:50 Stunden)
Sprecherin: Beate Reker
Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.
Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info
Die besinnlichen Tage haben schon so manchen um die Besinnung gebracht und vielen Paaren den letzten Nerv geraubt. Wie in diesem Jahr endlich einmal alles glatt gehen könnte, schildern Allan und Barbara Pease in ihrem Survival-Guide für Weihnachten. Amüsant erklären sie, warum Männer Geschenke auf den letzten Drücker kaufen, weshalb Frauen alles, was sie noch erledigen müssen, laut aufzählen, wieso Männer so stolz sind, wenn sie den Weihnachtsbaum aufgestellt haben und wie unterschiedlich Sie und Er mit dem Weihnachtsstress umgehen. Mit zahlreichen Anekdoten aus dem Alltag, witzigen Tests und nützlichen Listen.
Allan und Barbara Pease: Warum Männer sich Socken
wünschen und Frauen alles umtauschen
1 CD DAISY (9:27 Stunden)
Sprecher: Hubertus Alexander Wolf
Preis: 29 Euro
Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59
88-136 oder -144 (AB)
E-Mail:
bit-bestellservice@bbsb.org
Lesen öffnet das Tor zur Welt. Mit "Vollzeichen", einer gemeinsamen Produktion des Vereins "Bildung ohne Barrieren" und der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB), werden blinde Erwachsene an die Lektüre in Brailleschrift herangeführt. Die Zeitschrift punktet mit einer bunten Themenvielfalt und spannenden Texten, die leicht zu lesen sind. Gedichte, Rätsel, Rezepte und Kurzgeschichten geben dem Leser viele Anreize, sich mit der Brailleschrift vertraut zu machen und sich ganz nebenbei Wissen anzueignen. Da die Themenmischung nicht nur für Braille-Einsteiger attraktiv ist, wird die Zeitschrift auch in Kurzschrift produziert.
Vollzeichen
Erscheint zweimonatlich in Blindenvollschrift
(weitzeilig bzw. engzeilig) und Blindenkurzschrift
Jahresabo: 24
Euro
Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13-120
E-Mail:
sylvia.thormann@dzb.de
In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg
Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen. Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail:
atz@blindenzeitung.de
Während der Jubiläumsrede anlässlich des Hitlerputschs wird am 8. November 1939 ein Mann an der Grenze zur Schweiz wegen des Besitzes verdächtiger Gegenstände festgenommen. Minuten später explodiert im Münchner Bürgerbräukeller hinter dem Rednerpult des "Führers" eine Bombe und reißt acht Menschen in den Tod. Der Verhaftete ist Georg Elser, ein Schreiner aus dem schwäbischen Königsbronn.
Als man bei ihm Sprengzünder und eine Karte des Anschlagsorts findet, wird er vom Leiter des Reichskriminalpolizeiamtes, Arthur Nebe, und dem Gestapo-Chef Heinrich Müller zum Verhör überstellt. Von ihnen erfährt Elser, dass sein Vorhaben gescheitert ist – weil der Mann, den er töten wollte, um das Blutvergießen des gerade begonnenen Weltkriegs zu verhindern, den Bürgerbräukeller dreizehn Minuten vor der Explosion verlassen hat.
Tagelang wird Elser von Nebe und Müller verhört, tagelang hält er ihren Fragen stand. Bis er schließlich gesteht und die Vorgeschichte seiner Tat schildert. So erinnert sich Elser, wie sich der Nationalsozialismus in seinem Heimatdorf langsam ausbreitete. Wie er versuchte, sich mit seinem besten Freund Josef Schurr und wenigen anderen dagegenzustellen. Wie er Elsa kennenlernte, sich in sie verliebte, sich wegen seiner Pläne aber von ihr, seinen Freunden und seiner Familie abwendete. Und wie er schließlich handelte, die Bombe baute und am Anschlagsort in nächtelanger Arbeit einbaute.
Nebe und Müller gegenüber, die ihn foltern, um Hintermänner zu finden, beteuert er immer wieder, die Tat allein begangen zu haben. Nach den Verhören kommt Elser in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Dachau, wo er auf Befehl Hitlers am 9. April 1945 ermordet wird – wenige Tage vor Kriegsende.
Elser (Historiendrama)
Regie: Oliver Hirschbiegel
Drehbuch: Fred Breinersdorfer
Mit Christian Friedel, Katharina
Schüttler, Burghart Klaußner u.a.
Audiodeskription:
audioskript
DVD und Blu-ray sind im Handel erhältlich.
Dazu ein Bild: Er hätte die Welt verändert: das DVD-Cover von "Elser"
Aus den Silben
af – an – be – blatt – bret – del – ei – fehl – fei – fen – flü – ge – gel – gel – gen – hei – lie – man – mut – rats – schal – schwin – sen – stein – ter – ter – wein – zei
sind acht Begriffe zu bilden, deren Bedeutung hier scherzhaft-doppelsinnig umschrieben ist:
Bei richtiger Lösung nennen die vierten Buchstaben der Lösungswörter, fortlaufend gelesen, ein "spießförmiges Fischfanggerät".
Rätselautor: Dieter Schoss
Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Dezember an den
DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an
gegenwart@dbsv.org
Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.
Lösungswort: Erfolg
Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.
Nokia C5 mit Sprachausgabe, liest Menüeinträge, Kontakte, SMS, Kalenderdaten und vieles mehr vor,
Tel.: 01 52 / 23 50 42 44
Elektronische Leselupe mit Zubehör, selten benutzt, NP: 800 Euro, VB: 600 Euro, in Berlin an Selbstabholer abzugeben,
Tel.: 01 74 / 3 32 80 15
Neue taktile Bradley-Uhr mit originalem Metallarmband umständehalber wegen Schlaganfalls um 240 Euro zu verkaufen,
Tel.: 07 11 / 37 88 95
Bildschirmlesegerät DaVinci mit Vorlesefunktion, Fern- und Nahmodus, 1 Jahr alt, Neupreis: 4.100 Euro, abzugeben für 2.100 Euro,
Tel.: 0 40 / 60 44 16 23
DAISY-Player PTN2 von Plextalk, ca.1 Jahr, mit SD-Karte betrieben, mit Tastenabdeckung und Netzteil, Preis: 150 Euro,
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AMMEC HDMI für Kabel-TV – ein Kabel- und Radiotuner sowie Festplattenrekorder mit Sprachausgabe, einwandfreier Zustand, keine Gewährleistung, für 960 Euro inkl. Versand,
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Neue Punktschrift-Bogenschreibmaschine EUROTYPE mit Koffer, Tragegurt, Papieren, NP: ca.1.400 Euro, Fotos verfügbar.
Bitte Ihr Preisangebot senden an
E-Mail:
balsamine99@t-online.de
Tel.: 0 36 43 / 4 68 45 57
dringend: Wer besitzt noch ein Voice-Mate-Notizgerät und verkauft es mir?
Tel.: 0 23 02 / 80 01 20
eine gut funktionierende Stenomaschine für Einsatz in der Taubblindenarbeit des Deutschen Katholischen Blindenwerkes. Wer kann den Taubblinden eine Stenomaschine schenken?
E-Mail: annettesimmet@web.de
Schreibmaschine für Brailleschrift gesucht für das Projekt "Ein ganz normaler Tag", bei dem Kinder an Grundschulen von unserem ehrenamtlichen Personal ihren Namen in Braille auf Papierstreifen geschrieben erhalten.
Kontakt:
E+B Weik-Stiftung
Brahmsstr.12, 40764
Langenfeld
Tel.: 0 21 73 / 27 02 33
E-Mail:
b.weik@gemeinsam-csc.de
Ich, m., Mitte 70, vollblind, sportlich, wandere und reise gerne, suche eine Begleitung, Nichtraucherin, kulturell interessiert, die an meinen Hobbys ebenso Freude hat. Wenn Interesse besteht, rufe mich ab 20 Uhr bitte an unter
Tel.: 02 61 / 6 21 89
Ich, m., 54 Jahre, durch Unfall erblindet, reise gerne, suche ehrliche und treue Partnerin um die 40 Jahre, Kind angenehm.
Chiffre 01/12/2015
Mein Name ist Ewald Neuschl, ich bin 53 Jahre alt und wohne in Mühlacker. Ich suche eine nette Frau zwischen 40 und 60, mit der man sich gut unterhalten und Spaß haben kann. Meine Hobbys sind Musikhören und Spazierengehen. Wer mich gerne kennenlernen möchte, meldet sich bitte unter
Chiffre 02/12/2015
Ich, w., 72 Jahre alt, suche einen lieben Menschen, der mich versteht. Ich gehe gerne spazieren, liebe Musik und bin ein Bücherwurm.
Chiffre 03/12/2015
Blindes Paar mit Blindenführhund sucht sehende Urlaubsbegleitung. Wir bieten Fahrtkosten, Unterkunft und Verpflegung und ein Taschengeld für eine Person. Wir möchten gern im Frühjahr 2016 nach Süddeutschland (Schwarzwald/Bayern o.ä.) verreisen. Wenn Sie Interesse haben und im Raum Dortmund wohnen, melden Sie sich bitte unter
Chiffre 04/12/2015
www.braille-collection.com
Die Modeserie für Blinde
www.blindenlangstockmanufaktur.de
Tel.: 0 45 61 / 5 26 86 77
Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.
SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72
50 / 92 95 55
E-Mail:
synphon@t-online.de
www.synphon.de
Der Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) informiert:
Wir haben verschiedene Bibeln und Losungsausgaben zum Hören oder Fühlen im Angebot. Und auch ein Abonnement der Zeitschrift "Zeitzeichen" oder das Evangelische Gesangbuch könnten ein willkommenes Geschenk sein. Wir beraten Sie gern unter 05 61 / 72 98 71 61 oder Sie schreiben uns unter buero@debess.de
Der Braunschweiger BlindenHilfsmittelVersand bedankt sich und wünscht ein schönes Weihnachtsfest
B.B.H.V. Kranzusch
Tel.: 05 31 / 2 84 24 12
www.blindenhilfsmittelversand.de
Bungalows direkt am Strand, private Atmosphäre, deutsch geführte Anlage.
Kontakt Deutschland:
Ramona Flemming
Tel. mobil: 01
52 / 54 26 87 60
E-Mail:
flammingo61@hotmail.de
Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste
Es ist Advent und das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Zeit, auch an die Ferien für das kommende Jahr zu denken. Neben den bereits bekannten Zielen Großbritannien, Irland, Island, Malta und Skandinavien haben wir für 2016 drei neue Reisen im Programm: eine Gartenreise nach England, eine Baltikum-Rundreise (Lettland und Estland) sowie eine Russland-Reise (Moskau und St. Petersburg). Reisen zu anderen Destinationen planen wir auf Wunsch gerne mit Ihnen und für Sie.
Alle Infos und die Reisen 2016 finden Sie auch auf unserer
Homepage
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Ihr starker Partner rund um Schulung und Hilfsmittel in Süddeutschland
Hilfsmittelausstattungen mit Jaws und Braillezeile Focus 40 Blue, Computer-Training, iPhone-Schulung, Installationsservice und vieles mehr!
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Ihr Spezialist für Blindenuhren
Sie legen Wert auf Qualität? Wir bieten Ihnen eine große Auswahl an hochwertigen Blindenuhren. Haben Sie Fragen? Rufen Sie an! Wir beraten Sie gerne persönlich.
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Der Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) informiert:
Lassen Sie sich von uns beraten unter 05 61 / 72 98 71 61 oder Sie schreiben uns unter buero@debess.de
Wir ermöglichen seit 30 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.
Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Zertifiziert nach DIN ISO 9001/2008. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®
AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
E-Mail:
aasb@aasb-seidling.de
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Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
Tel.: 05 11 / 9 54 65-33
Bestellservice: 0
18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail:
info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de
Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!
Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de
Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.
– Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099
Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail:
lhz@bsv-sachsen.de
Der Versandhandel für Blinde und Sehbehinderte und Senioren
Hochwertige Entwicklung der CareTec
Preis je Stück: 99,90 Euro
Marland
www.marland.eu/gegenwart
oder rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne.
Hotline: 0 75 25 / 92 05-0
In der Schwarzschriftausgabe ist das Vorlesesystem Eye-Pal Ace von Freedom Scientific vor einer weihnachtlichen Bordüre zu sehen.
Zum 20-jährigen Jubiläum kann Ihnen IPD jetzt auch das mobile Vorlesesystem Eye-Pal Ace anbieten. Das Eye-Pal Ace zeigt sich in moderner Bauform und mit gut strukturierten Bedienelementen. Dank der leistungsstarken Ausstattung werden Ihre Textvorlagen exzellent erkannt und als Text und MP3 gespeichert. Die Ausgabe findet über die eingebauten Lautsprecher und parallel über den integrierten 25-cm-Bildschirm statt. Zusätzlich können Sie das Gerät auch als sprechende Uhr, Wecker, Sprachnotizgerät und Terminplaner nutzen. Das Eye-Pal Ace lässt sich leicht verstauen und transportieren und wird bei fünf Stunden netzunabhängigem Betrieb zu Ihrem unverzichtbaren Begleiter.
Neugierig? Wir informieren Sie gerne!
Setzen Sie auf die 20-jährige Erfahrung von IPD im Hilfsmittelbereich.
Tel.: 05 11 / 9 36 30 90
E-Mail:
post@ipd-hannover.de
www.ipd-hannover.de
In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an" – "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.
RTB GmbH & Co.KG
Tel.: 00 49 (0) 52 52 97 06-0
www.rtb-bl.de
Wir finden einfache Lösungen für individuelle Großschrift-Arbeitsplätze.
Mit dem breitgefächerten Hilfsmittelangebot und individuellen Lösungen für hochgradig Sehbehinderte schafft Papenmeier neue Perspektiven.
Nutzen Sie unsere praxisbezogene Hilfsmittelberatung. Sie analysiert und dokumentiert die optimale Kompensation der individuellen Seheinschränkungen durch den Einsatz von Hilfsmitteln und Schulungen.
F.H. Papenmeier GmbH & Co.KG
Talweg 2, 58239
Schwerte
Tel.: 0 23 04 / 9 46-0
E-Mail:
info.reha@papenmeier.de
Internet:
www.papenmeier.de
Elektronische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte
In der Schwarzschriftausgabe ist ein Schneemann abgebildet, der einen Schlitten zieht. Er hat Mütze und Schal auf und auf seinem Bauch ist das Handy Tech Logo zu sehen. Auf dem Schlitten liegen vier Geschenke und darauf sitzt unser Maskottchen Ludwig.
Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte sind unsere Leidenschaft. Handy Tech bietet Ihnen innovative Lösungen, mit denen Sie trotz Sehbeeinträchtigung Ihre Talente voll entfalten können.
Bei uns erhalten Sie alles aus einer Hand:
Eine Beratung, Installation und Schulung sowie die Abwicklung mit dem Kostenträger sind selbstverständlich inbegriffen.
Ein herzliches Dankeschön geht an unsere treuen Kunden und an die Neukunden, die wir in diesem Jahr für uns gewinnen konnten. Das gesamte Handy Tech-Team wünscht Ihnen und Ihrer Familie eine geruhsame Weihnachtszeit und viel Erfolg im neuen Jahr.
Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstr.10, 72160
Horb-Nordstetten
Tel.: 0 74 51 / 55 46-0
Fax: 0 74 51 / 55
46-67
E-Mail:
info@handytech.de
www.handytech.de
Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte
VarioUltra ist unsere neue mobile Braillezeile mit 20 oder 40 Brailleelementen und 8-Punkt-Brailleeingabe. VarioUltra verfügt über eine leistungsfähige Textverarbeitung, die auch die Ein- und Ausgabe in Kurzschrift beherrscht. VarioUltra kann Word DOC- und DOCX-Dateien öffnen und bearbeiten sowie PDF- und Excel-Dateien anzeigen.
Sie kann sich gleichzeitig mit 4 Bluetooth-Geräten und einem USB-Gerät verbinden. Die Umschaltung zwischen den verbundenen Geräten erfolgt einfach jederzeit mit einem Tastendruck. So kann man gleichzeitig am PC, mit Tablet und Smartphone arbeiten. Einfach ultra cool!
BAUM Retec AG
In der Au 22, D-69257 Wiesenbach
Tel.:
0 62 23 / 49 09-0
Fax: 0 62 23 / 49 09-399
E-Mail:
info@baum.de
Internet:
www.baum.de
Haben Sie Retinitis Pigmentosa?
Neue Hoffnung für
Blinde
Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.
Drei gute Gründe sprechen für Argus II:
Argus II ist langfristig zuverlässig und bietet Vorteile für die Patienten – vielen von ihnen schon seit bis zu sieben Jahren.
Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die von den Patienten erfüllt werden müssen. Hierzu gehören u.a.:
Second Sight Hotline: 0800-184-4321
E-Mail:
patients@secondsight.com
www.secondsight.com
Die Tage werden kürzer, die ersten Adventskerzen leuchten bereits und in den Innenstädten weht ein Duft von gebrannten Mandeln. Keine Frage, Weihnachten steht vor der Tür und es ist die Zeit für gemütliche Stunden zuhause. Passend dazu laufen wieder zahlreiche Märchenfilme für die ganze Familie. In der Sendereihe "Sechs auf einen Streich" verfilmt die ARD jedes Jahr beliebte Märchen, die dann zur Weihnachtszeit erstmals im Fernsehen ausgestrahlt werden. In diesem Jahr zeigt die ARD am 25.12. um 12 Uhr "Schneeweißchen und Rosenrot", um 13 Uhr "Aschenputtel" sowie um 15 Uhr "Nussknacker und Mausekönig". An Heiligabend geht es bereits früh morgens um 5.20 Uhr mit dem sowjetischen Klassiker "Aladins Wunderlampe" los. Hinzu kommen über den ganzen Monat zahlreiche Wiederholungen in der ARD, dem ZDF und den verschiedenen Dritten Sendern.
Die Redaktion von hörfilm.info wünscht allen Lesern besinnliche Weihnachtstage, und viel Spaß mit dem Hörfilmprogramm!
Mi., 2.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Unter der Haut
Spielfilm
Do., 3.12.2015, 22.00 Uhr, NDR
Eins ist nicht von
dir
Spielfilm
Fr., 4.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Sturköpfe
Spielfilm
Fr., 4.12.2015, 20.15 Uhr, WDR
NRW von oben: Von
Dörfern zu Städten
Doku-Reihe
Sa., 5.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Charlotte Link
– Der Beobachter
Spielfilm
Sa., 5.12.2015, 22.05 Uhr, BR
Liebe für den
Frieden – Bertha von Suttner und Alfred Nobel
Spielfilm
So., 6.12.2015, 13.00 Uhr, SWR
Der Schatz im
Silbersee
Filmklassiker
So., 6.12.2015, 13.30 Uhr, ARD
Der Nikolaus im
Haus
Spielfilm
So., 6.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Einmal wirklich
sterben
TV-Krimi
Mo., 7.12.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Die Tote aus der
Schlucht
TV-Film
Di., 8.12.2015, 20.15 Uhr, 3sat
Glücksbringer
Spielfilm
Di., 8.12.2015, 22.45 Uhr, BR
Mollath
– Und plötzlich bist du verrückt
Dokumentation
Mi., 9.12.2015, 20.25 Uhr, ZDF
UEFA Champions League:
6. Spieltag
Fußball-Übertragung mit Live-AD
Do., 10.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Mord in bester
Gesellschaft: Bitteres Erbe
TV-Krimi
Fr., 11.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Mein Schwiegervater,
der Stinkstiefel
Spielfilm
Fr., 11.12.2015, 20.15 Uhr, WDR
NRW von oben: Wie wir
wurden, was wir sind
Doku-Reihe
Sa., 12.12.2015, 13.30 Uhr, NDR
Weihnachtslandpartie:
Festliche Bräuche im Oldenburger Land
Dokumentation
Sa., 12.12.2015, 19.00 Uhr, BR
Natur exclusiv:
Bärenkinder
Natur-Doku
Sa., 12.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Spiel für dein
Land (2)
TV-Show mit Live-AD
So., 13.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: LU
TV-Krimi
So., 13.12.2015, 21.45 Uhr, ARD
Tatort: Der Irre
Iwan
TV-Krimi
Mo., 14.12.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Frau Roggenschaubs
Reise
TV-Film
Mo., 14.12.2015, 22.15 Uhr, ZDF
The Fall: Tod in
Belfast (6)
TV-Serie
Mo., 14.12.2015, 24.00 Uhr, ZDF
Ich fühl mich
Disco
Spielfilm
Mi., 16.12.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Pretty Woman
Spielfilm
Mi., 16.12.2015, 20.15 Uhr, arte
Die schwarzen
Brüder
TV-Film
Mi., 16.12.2015, 22.00 Uhr, WDR
Tatort:
Reifezeugnis
TV-Krimi
Tatort-Klassiker von Star-Regisseur Wolfgang Petersen und Nastassja Kinski in der Hauptrolle: Sina, Oberschülerin an einer Kleinstadtschule, verliebt sich in ihren Klassenlehrer. Trotz ausgetüftelten Versteckspiels fliegt die Sache auf. Nicht nur Michael, ein Klassenkamerad, mit dem sie "geht", merkt etwas, sondern auch eine Klassenkameradin, deren Versetzung gefährdet ist. Sie erpresst ihren Klassenlehrer. Sina wiederum fürchtet sich davor, dass Michael plaudert und lädt ihn zu einem Rendezvous ein. Doch das gemeinsame Treffen eskaliert schnell ...
Do., 17.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Die Füchsin:
Dunkle Fährte
TV-Krimi
Do., 17.12.2015, 22.00 Uhr, NDR
Der Tatortreiniger (2
Folgen)
TV-Serie
Fr., 18.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Der kleine
Lord
Spielfilm
Sa., 19.12.2015, 10.00 Uhr, ARD
Zwerg Nase
Märchenfilm
Sa., 19.12.2015, 14.30 Uhr, ARD
Die Liebe kommt mit
dem Christkind
Spielfilm
Sa., 19.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Der Medicus
Spielfilm
So., 20.12.2015, 13.30 Uhr, ARD
Drei Haselnüsse
für Aschenbrödel
Märchenfilm
So., 20.12.2015, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Wildes
Albanien
Natur-Doku
So., 20.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110:
Grenzgänger
TV-Krimi
So., 20.12.2015, 23.00 Uhr, RBB
Misery
Spielfilm
Mo., 21.12.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Tief durchatmen, die
Familie kommt
TV-Film
Mo., 21.12.2015, 20.15 Uhr, NDR
Weihnachtslandpartie:
Festliches Lüneburg
Dokumentation
Di., 22.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Um Himmels
Willen – Das Wunder von Fatima
Spielfilm
Di., 22.12.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Das beste aller
Leben
TV-Film
Mi., 23.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Konrad und
Katharina
TV-Film
Do., 24.12.2015, 7.30 Uhr, ZDF
Der
Grüffelo
Spielfilm
Do., 24.12.2015, 7.55 Uhr, ZDF
Das
Grüffelokind
Spielfilm
Do., 24.12.2015, 10.35 Uhr, WDR
Das große
Weihnachts-ABC
Dokumentation
Do., 24.12.2015, 12.00 Uhr, RBB
Die Weihnachtsgans
Auguste
Spielfilm
Do., 24.12.2015, 13.25 Uhr, BR
Tom und Hacke
Abenteuerfilm
Do., 24.12.2015, 13.35 Uhr, ARD
Die
Feuerzangenbowle
Filmklassiker
Do., 24.12.2015, 17.30 Uhr, WDR
Familie Heinz Becker:
Alle Jahre wieder
TV-Serie
Do., 24.12.2015, 18.30 Uhr, ARD
Zurück ins
Leben
Spielfilm
Do., 24.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Der
Meineidbauer
Spielfilm
Fr., 25.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Weihnachts-Männer
Spielfilm
Fr., 25.12.2015, 21.45 Uhr, ARD
Kommissar Wallander:
Die weiße Löwin
Spielfilm
Fr., 25.12.2015, 21.45 Uhr, 3sat
Ist das Leben nicht
schön?
Filmklassiker
Sa., 26.12.2015, 10.40 Uhr, ZDF
Die Schöne und
das Biest
Märchenfilm
Sa., 26.12.2015, 12.30 Uhr, NDR
Die Helden von
Kummerow und ihre lustigen Streiche
Spielfilm
Sa., 26.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Tatort:
Benutzt
TV-Krimi
Sa., 26.12.2015, 23.45 Uhr, 3sat
Nordwand
Spielfilm
So., 27.12.2015, 14.25 Uhr, ZDF
Die
Schneekönigin
Märchenfilm
So., 27.12.2015, 15.50 Uhr, ZDF
Die sechs
Schwäne
Märchenfilm
So., 27.12.2015, 17.25 Uhr, ZDF
Ostwind
– Zusammen sind wir frei
Spielfilm
So., 27.12.2015, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Wer bin
ich?
TV-Krimi
So., 27.12.2015, 20.15 Uhr, MDR
Damals war's
TV-Show
So., 27.12.2015, 20.15 Uhr, NDR
Landpartie:
Hildesheimer Börde
Doku-Reihe
Mo., 28.12.2015, 18.40 Uhr, 3sat
Victoria, die junge
Königin
Spielfilm
Mo., 28.12.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Stralsund
– Der Anschlag
TV-Film
Di., 29.12.2015, 22.15 Uhr, ZDF
Das Wochenende
Spielfilm
Mi., 30.12.2015, 20.15 Uhr, HR
Alles Verbrecher:
Eiskalte Liebe
TV-Film
Do., 31.12.2015, 12.15 Uhr, ZDF
Die goldene
Gans
Märchenfilm
Do., 31.12.2015, 18.00 Uhr, WDR
Dinner for One oder
Der 90. Geburtstag
Filmklassiker
Ein Butler, eine Lady, viel Alkohol und ein Tigerfell: Das ist "Dinner for One". Dazu gehören noch die längst verstorbenen Freunde von Miss Sophie, Mr. Winterbottom, Mr. Pommeroy, Admiral von Schneider und Sir Toby. 1972 erstmals zu Silvester gesendet, gehört der Sketch um Butler James und Miss Sophie zum Jahreswechsel dazu wie Bleigießen, Sekt und Feuerwerk. Bereits um 17.30 Uhr sendet der WDR mit "Dinner op Kölsch" eine rheinische Version des britischen Vorbilds. Der MDR zeigt um 19.20 Uhr mit "Hammer für zwei" ein Kabinettstück mit Helga Hahnemann in der Hauptrolle, das ebenfalls längst Kult geworden ist.
Do., 31.12.2015, 18.20 Uhr, WDR
Ein Herz und eine
Seele: Sylvesterpunsch
TV-Serie
Mo., 20.15 Uhr, ZDF
Fernsehfilm der Woche
Mi., 20.15 Uhr, ARD
FilmMittwoch im Ersten#0
Fr., 20.15 Uhr, ARD
Freitagsfilm im Ersten
Sa., 20.15 Uhr, ZDF
Samstagskrimi
Mo.-Do., 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam
(Wiederholungen: In der Nacht und am Folgetag um 11.40 Uhr, alle Folgen
einer Woche samstags ab 7.40 Uhr)
Mo., 22.50 Uhr, MDR, und Mo., ca.23.45 Uhr, RBB
Heiter
bis tödlich: Alles Klara
Di., ca.24.00 Uhr, 3sat
37 Grad
Di., 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops
Di., 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde
(Wiederholung: Fr., 14.15 Uhr)
Di., 20.15 Uhr, ARD
Die Kanzlei
Di., 21.00 Uhr, ARD, und So., 18.05 Uhr, MDR
In aller
Freundschaft
Mi., 19.25 Uhr, ZDF
Küstenwache
Do., 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante
Fr., 19.25 Uhr, ZDF
Dr. Klein
(Wiederholung:
Mo., 4.45 Uhr)
Fr., 20.15 Uhr, ZDF
Der Kriminalist
Fr., 20.15 Uhr, BR
Hubert und Staller
Sa., 9.50 Uhr, MDR
Tierärztin Dr. Mertens
Sa., 10.40 Uhr, MDR
Familie Dr. Kleist
Sa., 19.25 Uhr, ZDF
Herzensbrecher –
Vater von vier Söhnen
(Wiederholung: So., 3.40 Uhr)
So., 20.15 Uhr, ARD
Tatort/Polizeiruf 110
(Wiederholungen: Mo., 20.15 Uhr, RBB; Di., 22.00 Uhr, NDR; Mi., 22.00 Uhr,
SWR; Mi., 22.05 Uhr, MDR; Do., 20.15 Uhr, WDR; Fr., 22.00 Uhr, ARD)
So., 22.00 Uhr, ZDF
The Fall
(Wiederholung: in
der Nacht zu Montag)
Das aktuelle und vollständige Hörfilmprogramm, weitere Hinweise zu den technischen Voraussetzungen für einen Empfang der Audiodeskription sowie Neuigkeiten aus dem Hörfilm-Bereich finden Sie auf der Webseite www.hörfilm.info
Das aktuelle TV-Hörfilmprogramm können Sie sich auch über das Service-Telefon unter der Nummer 0 30 / 2 55 58 08 00 anhören.
Für Rückfragen stehen die beiden Mitarbeiter des Projektes "Barrierefreier Zugang zu Audiodeskription" bereit.
Kontakt:
Jan Meuel
(Redaktion)
Tel.: 0 30 / 28 53 87-263
E-Mail:
j.meuel@dbsv.org
Andy Chyla
(Technik)
Tel.: 0 30 / 28 53
87-264
E-Mail:
a.chyla@dbsv.org
Das Projekt wird unterstützt durch die Aktion Mensch.
Eine Beilage des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV)