Gegenwart Ausgabe 12/2012

"Die Gegenwart" Heft 12/2012

Inhaltsverzeichnis Heft 12/2012

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Spezial: Festakt "100 Jahre DBSV"

"Ich bin überzeugt: Inklusion fordert uns viel ab, aber sie ist möglich!"

"Mehr Entschlossenheit ist notwendig für die uneingeschränkte soziale Teilhabe"

Stimmen von Gästen des Festakts

Kurzinfo: Festakt "100 Jahre DBSV"

Kurzinfo: 100 Jahre DBSV: Das Jubiläum in den Medien

Im Gespräch:

DBSV-Verwaltungsrat Herbst 2012

DBSV-Nachrichten:

Mobile Information für Alle

DBSV-Meldungen

BRK-Allianz reicht Kurzbericht beim UN-Menschenrechtsrat ein

Erste Veranstaltung "Menschen mit Behinderung im Deutschen Bundestag"

Zweite Serie von Euro-Banknoten mit verbesserten Erkennungsmerkmalen

Wertmarke für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen bleibt kostenfrei

Fachveranstaltung des DBR zum Thema "Wohnen und Mobilität"

Punktschriftnotenkurse für junge Menschen in Wernigerode

BSVSA wählt neuen Landesvorstand

Trauer um Gertrud Hune

Kalenderblatt: 13. Dezember 2006: UN verabschiedet Behindertenrechtskonvention

Kurzinfo: Kalenderblätter

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Termine & Tipps:

Termine

"Die künstliche Netzhaut"

Microsoft Office 2010

Koch-Workshop

Skatturnier in Weimar

"Kreatives Gestalten mit den eigenen Händen"

Wintererlebniswoche im Thüringer Wald

"Der zwölfte Mord in Timmendorf"

"Abitur  –  was nun?"

Tipps

Weihnachtliches im Schneeberger Museum für bergmännische Volkskunst

Office 2010: Barrierefreier E-Learning-Kurs

Forum:

Das Fest des Friedens und der Freude

RTFC ist nicht konkurrenzlos

Soziale Netzwerke  –  Erfahrungen erwünscht!

Fokus:

Rettung vor Blindheit in Sambia

Kurzinfo: Das Recht auf Augenlicht

Panorama:

Auszeichnungen

GALERIA Kaufhof erhält Inklusionspreis

"MindTags": Barrierefreie App bringt Alltagsgegenstände zum Sprechen

Sport

Antje Samoray wird Weltranglistenerste im Showdown

13. EBU-Cup erstmals in Nordrhein-Westfalen

Verschiedenes

Letzte "Münchner Herz"-Veranstaltung zugunsten des BBSB

Menschen:

"Lauschen ist heilsam"

Kurzinfo: Im Garten der Klänge

Testlabor:

Digitalradio "NOXON dRadio 110"

Medien:

Bücher

Braille-Seasons  –  Bücher für junge Leute

FIFA-Mafia

Neues vom Nachbarn

Hühnersüppchen für die Seele

Irka  –  Ein Hundeleben zwischen Familie, Freizeit und Beruf

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Rätsel:

Dezember-Rätsel

Lösung des November-Rätsels

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Suche

Partnersuche

Verschiedenes

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

Tour de sens

Kleiner, leichter, schlauer!

Grenzenlos Erfurt

Dachverband der evangelischen Blinden- und evangelischen Sehbehindertenseelsorge

Schottland-für-Alle

AASB Maria Seidling

Marland GmbH

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

argon daisy edition

IPD Hannover

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

BFW Würzburg gGmbH

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

RTB

Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig

Papenmeier GmbH & Co. KG

Handy Tech Elektronik GmbH  –  Elektronische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte

Second sight

BAUM Retec AG

Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH  –  Stellenausschreibung

A. Schweizer GmbH

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
Bundespräsident Joachim Gauck führt DBSV-Präsidentin Renate Reymann. Die beiden verlassen nach Ende des Festakts "100 Jahre DBSV" die historische Kassenhalle des Berliner Humboldt Carrés durch den Mittelgang. Sie trägt einen Kassenhalle des Berliner Humboldt Carr^es durch den Mittelgang. Sie trägt einen grauen Hosen-anzug und hält in der rechten Hand ihren Langstock, er trägt einen dunklen Anzug und eine rote Krawatte. Das Publikum hat sich von den Sitzen erhoben und applaudiert. Mehr zum Festakt siehe "Spezial".


Rückseite:
Blicke wechseln  –  Sinne wandeln
Ein Kunstprojekt von blinden, sehbehinderten und sehenden Fotografen
Bildbeschreibung: Eine junge Frau im Wintermantel steht auf dem Gehweg gegenüber einer Häuserzeile aus der Gründerzeit. Sie strahlt über das ganze Gesicht und streckt den rechten Arm zur Seite. Wie eine Lampe hineinmontiert, wirft die untergehende Sonne ein orange-bräunliches Licht über die Szene und erzeugt einen Kranz von roten, grünen und gelben Lichteffekten. (Silja Korn / Iris Hillmeister-Becker)
    Das Projekt fand im Rahmen des Programms "Jugend in Aktion" statt und wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert.
     Mehr Infos unter blickewechseln.blogspot.de/



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
66. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Dr. Susanne Niemuth-Engelmann
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung der Projekte:

  • "Beratungsdienst Auge (BDA)" und
  • "Sicherung der Qualität der Blindenführhundeausbildung und der Weiterbildung von Gespannprüfern in Deutschland"

Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das Jubiläumsjahr neigt sich dem Ende entgegen. Beim Festakt am 26. Oktober im Berliner Humboldt Carré hat Bundespräsident Joachim Gauck dem DBSV höchste politische Aufmerksamkeit verschafft. Mit Respekt blickte er in seiner Festrede auf die Erfolge der vergangenen 100 Jahre zurück. In die Zukunft gerichtet, bezeichnete er den Verband als "großen Hoffnungsträger für die Inklusion in Deutschland". Es war eine ausgesprochen persönliche Rede, die bei den rund 250 Gästen sehr gut ankam. Mehr noch: Gauck versicherte, sich in seinem Amt für eine Gesellschaft für alle stark machen zu wollen. Ein positiveres Signal hätte man sich zum Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten nicht wünschen können.

Die "Gegenwart" dokumentiert in dieser Ausgabe sowohl die Rede von Bundespräsident Joachim Gauck wie auch die von DBSV-Präsidentin Renate Reymann. Gemeinsamer Bezugspunkt ist die UN-Behindertenrechtskonvention, deren Verabschiedung am 13. Dezember 2006 Thema des letzten Kalenderblattes ist. Mit dieser Reihe hat die "Gegenwart" im Jubiläumsjahr an markante Daten in der Geschichte der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe erinnert.

Bleibt mir nur, Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr zu wünschen! Und wenn Sie noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk sind, sollten Sie unter der Rubrik "Menschen" Bekanntschaft mit dem blinden Klangtherapeuten Wolfgang Fasser schließen. Dessen Arbeit mit schwerstbehinderten Kindern steht im Mittelpunkt des Films "Im Garten der Klänge", der Anfang Dezember als DVD mit Audiodeskription erscheint.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

Spezial: Festakt "100 Jahre DBSV"

Wenn der Bundespräsident 35 Minuten statt der vorgesehenen 25 Minuten spricht, muss es ihm ein Anliegen gewesen sein. Vor rund 250 Gästen aus der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe, aus Politik, Verbänden und Unternehmen hielt Joachim Gauck beim Festakt "100 Jahre DBSV" am 26. Oktober eine ausgesprochen persönliche Festrede, in der er sich zum Fürsprecher der Inklusion erklärte. DBSV-Präsidentin Renate Reymann nutzte die Feierstunde im Berliner Humboldt Carré, um in ihrer Rede gravierende Mängel in der Behindertenpolitik aufzuzeigen. Die "Gegenwart" dokumentiert beide Reden, ergänzt um spontane Stimmen einiger Gäste.

"Ich bin überzeugt: Inklusion fordert uns viel ab, aber sie ist möglich!"

Festrede von Bundespräsident Joachim Gauck


Sehr verehrte Frau Präsidentin,
sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete,
sehr geehrter Herr Senator,
verehrte Verbandsmitglieder
und liebe Jubiläumsgäste,

wer mein Lächeln jetzt nicht sehen kann, wird es gleich hören. Und meine Freude! Ich freue mich, weil diese Feierstunde, die Art und Weise, wie wir hier zusammenkommen, so sinnfällig für die Erfolge eines Jahrhunderts ist. 1912 wäre das heutige Programm eine Utopie gewesen: Sehende und Nichtsehende, Menschen mit und Menschen ohne Behinderung ganz selbstverständlich gemeinsam in einem Saal! Hinzu kommt: 2012 erhält der Festredner eine Anmoderation, wie sie das schönste Staatsprotokoll noch nicht erlebt hat (Anm. d. Red.: gemeint ist die Audiodeskription). Ich danke Ihnen für diesen einprägsamen Moment, liebe Frau Reymann!

Und ich möchte natürlich gratulieren: 100 Jahre Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband  –  herzlichen Glückwunsch! Ein dreistelliges Jubiläum ist sogar für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bundespräsidialamt, die mit runden Terminen viel Erfahrung haben, eine Besonderheit. Auch für mich. Ich muss heute einmal nicht überlegen: Wie alt war ich denn damals?

Wir sprechen über ein Gründungsdatum, für das es keine Zeitzeugen mehr gibt. Uns selbst fällt die Aufgabe zu, das zu erzählen, was unseren Vorfahren widerfahren ist, die behindert waren. Wir erinnern uns, welchen Kraftakt es bedeutete, die erste deutschlandweite  –  damals "reichsdeutsche"  –  Selbsthilfeorganisation für Menschen mit Behinderung ins Leben zu rufen. Ein Kraftakt in vieler Hinsicht: Die Brailleschrift war noch nicht als Standard durchgesetzt. Aus dem Ersten Weltkrieg kehrten Tausende Männer zurück, die mit einer Erblindung zurechtkommen mussten. Und die Orte, wo Menschen mit Handicap lernen, leben, arbeiten durften, waren Anstalten, oft von Mauern umgeben.

Wer mich ein wenig kennt, der weiß, was das Wort "Mauer" in mir auslöst. Und wie groß mein Respekt für Menschen ist, die solche Widerstände überwinden  –  mit ihrem Mut, ihrer Beharrlichkeit und ihrem Glauben an ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung, wie weit auch immer diese Selbstbestimmung unter den jeweiligen historischen Bedingungen reichen kann. Wenn wir heute über die Spanne von 100 Jahren nachdenken, dann verdient so vieles Erwähnung: Die Stimmen der Mutigen zum Beispiel, die einst gegen Euthanasieprogramme, auch gegen die Sterilisation blinder Frauen, aufbegehrt haben. Und genauso die Stimmen der Beharrlichen, die im heutigen Deutschland sagen: Zum Glück haben wir ein völlig anderes Land als damals. Aber wir dürfen trotz aller Veränderungen beim täglichen Streben nach Selbstbestimmung  –  für wirklich jede und jeden in unserer Gesellschaft  –  niemals nachlassen. Das soll auch meine Botschaft für dieses Jubiläum sein. Ich will das Erreichte würdigen und zugleich die noch offenen Posten für die Zukunft ansprechen.

Das erfordert Fingerspitzengefühl. Historische Vergleiche führen ja leicht zu falschen Schlussfolgerungen. Neben den Rahmenbedingungen, dem vermeintlich Objektivierbaren, ändern sich auch die Wertmaßstäbe der Menschen, ändert sich das Subjektive. Unsere Freiheitsgrade sind ebenso variabel wie der Anspruch an uns selbst, verantwortlich mit neuen Möglichkeiten umzugehen.

Die Mauern der heutigen Zeit heißen Barrieren. Sie alle hier im Saal kennen die Formen, die diese Barrieren im Alltag haben, weit besser als ich. Und Sie kennen die Suche nach Lösungen, nach Auswegen und Umwegen, die blinden und sehbehinderten Menschen abverlangt werden. Als Sehender kann man das nur schwer nachempfinden, viele versuchen es leider erst gar nicht. Diese Tatsache kann man beklagen oder neue Tatsachen schaffen! Der DBSV hat sich nach dem, was ich gelesen und gehört habe, immer wieder für die zweite Variante entschieden. Erfolgreich! Leitsysteme auf öffentlichen Plätzen gehören heute zum Stadtbild, Spurrillen finden sich auf Bahnsteigen und die Punktschrift auf jeder ordentlichen Medikamentenpackung. All das ist nicht der Einsicht der Sehenden zu verdanken, sondern maßgeblich der Hartnäckigkeit des DBSV, seiner Mitglieder und Partner! Mein Glückwunsch gilt also neben der beeindruckenden Jahreszahl ganz besonders der Jahrhundertaufgabe, der Sie sich gestellt haben. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband hat unsere Gesellschaft verändert  –  zum Positiven, ein beachtliches Stück in Richtung des großen Ziels: Barrierefreiheit aller Art, Freiheit für ein selbstbestimmtes Leben!

Ich möchte gern Fürsprecher dieser Entwicklung sein, möchte mein Amt nutzen und dem Thema Inklusion Gehör verschaffen. In dieser Rolle bin ich ein Lernender wie so viele in unserem Land. Ich war Kind einer Generation, die kaum Berührungspunkte mit Behinderten hatte. Wir konnten kaum trainieren, ihnen mitmenschlich zu begegnen. Ich erinnere mich noch an meine Befangenheit als Schüler, als junger Mann, wenn ich Behinderten mal begegnet bin. In meiner Seminargruppe gab es einen blinden Studenten und wir wussten zunächst nicht: Wie gehen wir mit ihm um? Ähnlich war es, wenn man Menschen sah, die in diesen doch recht altertümlichen, aber nicht übersehbaren Rollstühlen unterwegs waren. Sollte man nun fragen: Kann ich helfen, brauchen Sie etwas? Oder war das eher aufdringlich? Vielleicht scheinen Ihnen diese Erinnerungen aus meiner persönlichen Erinnerungskiste jetzt unpassend. Aber ich vergegenwärtige mir damit den Zustand eines großen Teils unserer Gesellschaft. Dieser Teil hat einen sehr langwierigen Lernprozess zum Miteinander hinter sich. Auch ich habe später dazugelernt, bin Pfarrer gewesen und hatte in meinem Beruf die Möglichkeit, mit Behinderten ein integratives Projekt zu entwickeln.

Den Begriff "integrativ" im fachlichen Sinne kannten wir damals noch gar nicht. Und bis heute frage ich mich bei so mancher Bezeichnung: Wie zutreffend ist sie eigentlich? "Menschen mit Behinderung" klingt etwas dezenter als vor 100 Jahren, als von "Versehrten" oder gar "Krüppeln" die Rede war. Das haben wir hinter uns gelassen, glücklicherweise. Aber sprachliche Diskriminierungen begehen wir immer noch und immer wieder, weil Behinderung eben kein neutraler Begriff ist. Auch die vorsichtige Andeutung von "Handicaps"  –  da flüchten wir ins Englische  –  oder von "besonderem Förderbedarf" löst unser Problem nicht. Es bleibt unausgesprochen eine Segmentierung in vermeintlich Normale und andere. Es bleibt ein Denken in Schubladen, also das Gegenteil von Inklusion. Leider kann auch ich kein fertiges neues Sprachkonzept vorschlagen  –  wir befinden uns gemeinsam in einer Art Laboratorium. Unsere Sprache verrät viel über unser Denken. Und unser Denken verrät etwas über unser tägliches Leben. Darum ist es wichtig, die Bezeichnungen zu prüfen und  –  wo nötig  –  zu verwandeln. Also, nehmen wir uns vor, das zu reflektieren und den hohen Anspruch der UN-Behindertenrechtskonvention auch sprachlich so hoch zu halten wie möglich. Es lohnt sich, Worte sorgsam auszusuchen.

Am besten wäre ein völliger Verzicht auf die rhetorische Abgrenzung der anderen. Inklusion fordert ein Wir! Das ist der Hauptsatz. Erst darunter kann stehen, dass es Bemühungen geben muss, in menschlicher Weise über Besonderheiten zu sprechen. Inklusion erfordert ein Wir: Wer das einmal verinnerlicht hat, wird einen Paradigmenwechsel erkennen, der für unsere Gesellschaft sehr, sehr heilsam sein könnte. Die Frage heißt dann nicht mehr: Wer ist behindert? Sondern treffender: Wer wird behindert  –  und wodurch? Vor allem: Wie können wir alle Menschen zur Teilhabe ermächtigen? Wenn wir so denken, stehen nicht mehr einzelne Interessengruppen im Mittelpunkt, sondern die vielfältigen Lebenslagen, die wir bislang zu oft nur in Dichotomien begreifen: mit oder ohne Behinderung, mit oder ohne Migrationshintergrund, alt oder jung  –  und so weiter. In der digitalen Welt sind Dichotomien in Ordnung, da lässt sich fast alles in Nullen und Einsen ausdrücken. Aber in unserer sozialen Welt müssen wir den Anspruch haben, das ganze Spektrum zu verstehen. Wir müssen bereit sein, bis Unendlich zu zählen.

Und wenn unser heutiger Wortschatz nicht ausreicht, um Inklusion präzise zu beschreiben, dann erfinden wir eben neue Worte! "ENThinderung" haben meine Mitarbeiter neulich für mich aus einem Aufsatz von Herrn Bethke notiert. Diesen Begriff will ich mir gern zu eigen machen. Enthinderung bringt es auf den Punkt. Das ist ein Imperativ für uns alle!

Neben den richtigen Worten wünsche ich mir eine Liste guter Beispiele. Die überzeugen manchmal schneller als eine korrekt formulierte Mahnung. Einiges konnte ich in den vergangenen Monaten schon aus eigener Erfahrung sammeln. Etwa beim Benefizkonzert in Halle, als ich "Punkte voll Klang" kennengelernt habe. Oder in der laufenden Blindenfußballsaison, für die ich Schirmherr sein darf. Und natürlich bei den Paralympics in London. Daniela Schulte hat zwei Medaillen für Deutschland erschwommen und sitzt hier bei uns im Saal.

Liebe Frau Schulte, das ist eine schöne Fügung, Sie hier begrüßen zu können, und bringt mich zum nächsten Gedanken: Sympathische Vorbilder helfen uns, eine breite Öffentlichkeit für die Inklusion zu gewinnen. Im Sport, in Kunst, Kultur, Musik gibt es solche Namen schon recht häufig. Aus Unternehmen und Verwaltungen können es gern noch mehr werden! Dann erhöhen wir die Chance, dass sich aus regionalen Sternstunden bundesweite Standards entwickeln. Es darf sich gern herumsprechen, wo es möglich ist, mehr sehbehinderte Menschen in der öffentlichen Verwaltung zu beschäftigen. Es darf sich herumsprechen, dass sehbehinderte Menschen in Berliner Kaufhäusern einen Begleitservice erhalten können. Oder dass ein Bundesland wie Brandenburg den barrierefreien Tourismus weit oben auf die Agenda gesetzt hat. Dort können blinde Besucher die Sehenswürdigkeiten auf ganz eigene Art entdecken, etwa die Preußischen Schlösser und Gärten oder die Tagebaulandschaften in der Lausitz.

Solche Beispiele sollen ermutigen. Zugleich kann uns dabei klar werden, in welchen Lebensbereichen wir die meisten Fortschritte verzeichnen und wo leider nur wenige. Auch die ungelösten Probleme gehören zu einer Bilanz der letzten 100 Jahre. Blinde und Sehbehinderte haben es zum Teil immer noch schwer, wenn wir an Bildungswege  –  vor allem an höhere Bildungsabschlüsse  –  und an den Zugang zum ersten Arbeitsmarkt denken. Dort sind die Barrieren vielfältig, keine Frage, aber ich wage die These: Die größten Hürden sind mentaler und sozialer Art.

Technisch und organisatorisch sind die Voraussetzungen für Schule und Studium so günstig wie nie zuvor: Hörbücher, Hörfilme, Spezialcomputer, Informationen sind viel leichter und schneller zu bekommen als früher. Aber wenn eine blinde Studentin ein Semester im Ausland verbringen möchte, läuft fast nichts mehr leicht oder schnell. Von einer wirklich gleichberechtigten Teilhabe  –  ich meine die Praxis, nicht die Papierlage  –  sind wir vielerorts weit entfernt. Und leider findet die gesellschaftliche Diskussion darüber noch nicht in der Form statt, die wir brauchen, um der Größe der Aufgabe gerecht zu werden.

Debatten über inklusive Bildung gibt es natürlich, inzwischen nicht nur in Fachkreisen. Auch besorgte Eltern aus Regel- und Förderschulen melden sich zu Wort und fragen, wie den Bedürfnissen ihrer Kinder  –  ob behindert oder nicht  –  am besten Rechnung getragen wird. Solchen Fragen müssen wir in einer breiten Öffentlichkeit Raum geben. Vor allem muss es uns gelingen, ein Bild davon zu vermitteln, was wir mit unseren Bemühungen erreichen wollen. Ich sehe ein Klassenzimmer vor mir, wo wirklich alle Platz finden können: Unser aufgeweckter Nachbarjunge genauso wie seine  –  nicht minder aufgeweckte  –  Freundin, die trotz körperlicher Einschränkungen in der gleichen Schule lernt. Daneben das Mädchen, das für alle Dinge etwas länger braucht, am Ende seine Aufgaben aber trotzdem schafft. Außerdem ein Schüler, der vielleicht Ahmed oder Mike heißt und Probleme mit dem Lesen und Schreiben hat. In einer solchen Klasse könnte auch ein Kind sitzen, das wir erst zum Schluss entdecken, weil es so still ist  –  weil es das Immer-still-sein von Zuhause kennt und erst in der Schule allmählich lernt, was Gemeinschaft, Hilfsbereitschaft und Freundschaft bedeuten.

Dass all diese Kinder, all diese Verschiedenen gemeinsam in einer Schule zu jungen Erwachsenen reifen, ist mehr als ein Bildungsansatz. Es ist ein neues Lebenskonzept, bei dem Menschenbild und Menschenbildung einer zutiefst humanen Prämisse folgen. Dichotomien wie stark und schwach, gut und schlecht sind in diesem Konzept überwunden. Weil wir den Wert eines jeden Menschen anerkennen wollen: So wie das Schicksal ihn ausgestattet und befähigt hat, soll jeder seinen Platz im Klassenzimmer und in der Mitte unserer Gesellschaft finden.

Dem einen oder anderen in unserem Land muss man es vielleicht deutlicher erklären: Eine inklusive Gesellschaft funktioniert nicht nach Darwins Erfolgsprinzip, auch nicht nach klassischer Bestenauslese. Das ist Teil eins der Beschreibung. Zugleich wissen wir, dass wir Wettbewerb und Anreize brauchen, damit sich Menschen  –  von klein auf  –  anstrengen, damit sie sich etwas abverlangen, ihre Kreativität entfalten, etwas erreichen und eine Gemeinschaft sich entwickeln kann. Beide Ansprüche, nebeneinander gelegt, scheinen schwer vereinbar. Ich sage: schwer. Nicht: unmöglich. Denn ein Wettbewerb, der nach fairen Regeln abläuft, zerstört nicht, er fördert. Und ein Anreiz, der vor allem die innere Motivation in uns weckt, kann im günstigen Fall zum Selbstläufer werden. Wenn ich mir vorstelle, dass die Spitzensportler, die ich bei den Paralympics in London gesehen habe, sich nicht gefordert hätten und sich nicht dem Wettbewerb gestellt hätten, wären viele der großartigen Leistungen, die uns so begeistert haben, gar nicht möglich gewesen. Es passt nicht zu unserer Art Menschsein, die Achtung vor den Differenzen auszuspielen gegen das Prinzip des Wettbewerbs.

Deutschland hat sich mit der UN-Behindertenrechtskonvention zur inklusiven Bildung verpflichtet. Das Klassenzimmer wird der Nukleus für eine neue Gesellschaft des Miteinanders der Verschiedenen sein. Ein Ziel, das jede Debattenstunde und jeden Euro wert ist. Ich will nicht verschweigen: Es werden viele Euro und viele Stunden sein. Und viele Ebenen, auf denen wir die inklusive Bildung vorantreiben müssen. Dazu gehört natürlich die Frage der Ausstattung von Schulen, der Klassengröße, der Anzahl und Ausbildung von Lehrern. Aber dazu gehört auch der Mut, bewährte Pfade zu verlassen, weil sich ein neuer, großer Weg aufgetan hat. Ich denke dabei zum Beispiel an die Förder- und Spezialschulen. Ich würdige ihre hervorragende Arbeit. Sie haben eine lange Tradition und so vielen Menschen geholfen, ihren Weg ins Leben und ihren Platz im Leben zu finden. Wie gehen wir mit dieser guten Tradition um? Eine abschließende Antwort haben wir bislang nicht. Wir haben uns vorhin darüber unterhalten, Frau Reymann, Herr Senator. Und vermutlich werden wir noch viele Debatten darüber erleben, wie das, was sich für eine Vorgängergeneration bewährt hat, uns helfen kann beim Thema Inklusion. Wir brauchen ganz offensichtlich noch Zeit. Dabei sollen wir von guten Beispielen lernen. Ich habe von Schleswig-Holstein gehört: Dort datierte der erste Blindenunterricht aus dem Jahr 1860. Heute gibt es das Landesförderzentrum Sehen, keine Spezialschule im herkömmlichen Sinn, sondern ein Ort, wo jede und jeder, der Unterstützung braucht, auch welche bekommt: ob als Sehbehinderter, Familienangehöriger oder Fachlehrer, der zum ersten Mal ein blindes Kind in der Klasse hat und um Starthilfe bittet. Experten berichten, das sei ein Erfolgsmodell.

Ich bin überzeugt: Inklusion fordert uns viel ab, aber sie ist möglich! Auch und sogar auf dem ersten Arbeitsmarkt. Wie weit der Weg dahin aber noch ist, zeigen aktuelle Stellenanzeigen. Oft hat man schon ohne jedes Handicap das Gefühl, diese Anforderungsprofile als irdisches Wesen niemals erfüllen zu können. Ganze Bücherregale gibt es außerdem zur Frage, wie man sich vorteilhaft präsentiert  –  es gibt sogar optimale Textbausteine zum Nachweis der sozialen Kompetenz. Bei älteren Zeitgenossen wie mir gehen in solchen Momenten die Alarmglocken an: Kann man so etwas auswendig lernen? Und welches Gesicht macht man dazu? Uns ist doch klar, der Mensch wächst an echter Erfahrung, gerade dann, wenn Schwierigkeiten zu meistern sind. Menschen mit Behinderung bewältigen davon schon in jungen Jahren außerordentlich viel. Allerdings kommen solche Qualifikationen in den gängigen Leistungskatalogen leider nicht vor.

Ich glaube, wir müssen öfter und lauter nachhaken, wo bei aller Normierung, gerade am Arbeitsmarkt, der individuelle Reichtum an Fähigkeiten überhaupt wahrgenommen wird. Nur knapp ein Drittel der Blinden und Sehbehinderten in Deutschland hat eine Arbeitsstelle. Als ich das gelesen habe, meine Damen und Herren, da bin ich wirklich erschrocken. Eigentlich bin ich ja hierher gekommen mit dem Konzept, Lob und Anerkennung auszusprechen. Und Erfolge zu nennen. Aber als ich das gelesen habe, wusste ich, dass in dieser Rede nicht fehlen darf, was noch zu tun bleibt. Es darf nicht sein, dass wir in Deutschland so viele Talente übersehen, dass wir sie gar nicht erkennen! Wir müssen diesen Mangel eingestehen, wenn wir auf dem Weg zum inklusiven Arbeitsmarkt Erfolg haben wollen.

Sie merken: Meine Jubiläumsrede besteht nicht nur aus Jubeltönen. Wenn es eine Stellenbeschreibung für den Bundespräsidenten gäbe, müsste sie wohl lauten: "Fähigkeit zur ausgewogenen Darstellung des Zeitgeschehens, der Chancen wie auch der Probleme zwingend erforderlich. Optimismus bei Vorliegen entsprechender Voraussetzungen möglich."

Ich finde, am Ende einer Rede sollten immer die Chancen stehen. Das fällt mir heute leicht. Denn der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband gehört für mich zu den großen Hoffnungsträgern für die Inklusion in Deutschland. Liebe Frau Reymann, Ihr Verband und alle, die seine Ziele unterstützen, beschränken sich nicht auf das Mahnen und Einklagen von Rechten. Der DBSV hat den Paradigmenwechsel schon geschafft und zieht neue Mitstreiter erfolgreich nach. Mich zum Beispiel! Ich habe viel gelernt bei der Vorbereitung auf diese Feierstunde und ich verspreche Ihnen, ich werde die Gedanken des heutigen Tages gern weitertragen. Für die große und großartige Arbeit des Verbandes und seiner Partner danke ich Ihnen allen sehr, sehr herzlich! Noch wichtiger als die Summe von 100 Jahren ist mir dabei der Dank für jeden einzelnen Tag der Anstrengung, die der Freiheit und Selbstbestimmung blinder und sehbehinderter Menschen gewidmet war und gewidmet ist.

Zum Schluss will ich für diejenigen im Saal, die mich nicht sehen können, beschreiben, was gleich passiert: Der Bundespräsident verlässt die Bühne  –  mit Anzug und Krawatte und einem sehr guten Gefühl für die Zukunft des DBSV!


Dazu drei Bilder:

    • Bundespräsident Joachim Gauck zeigt sich beeindruckt von 100 Jahren Selbsthilfearbeit
    • Blind gemalt: Renate Reymann überreicht dem Bundespräsidenten neun bunte Bilder, ein Ausschnitt aus dem Festivalbild "100 Jahre DBSV", li. Berlins Senator Mario Czaja
    • Repräsentativer Rahmen: Der Festakt "100 Jahre DBSV" fand im Berliner Humboldt Carré statt

"Mehr Entschlossenheit ist notwendig für die uneingeschränkte soziale Teilhabe"

Rede von DBSV-Präsidentin Renate Reymann


Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
liebe Mitglieder und Ehrenmitglieder,

ich danke Ihnen, sehr geehrter Herr Bundespräsident, für die hohe Wertschätzung der Arbeit der ältesten deutschlandweiten Selbsthilfeorganisation. Ich freue mich ganz besonders, dass Ihre Schirmherrschaft über das Jubiläumsjahr und Ihre heutige Anwesenheit so großes öffentliches Interesse angezogen haben.

Was kennzeichnet den DBSV am Beginn des 21. Jahrhunderts? Betroffene engagieren sich für Betroffene. Das haben wir schon aus der Gründerzeit gehört. Erfahrene Betroffene, also Experten in eigener Sache, organisieren an einer weit verzweigten Basis die Arbeit und Angebote. In unserem Verband gibt es Kompetenz für Behindertensachthemen. Es gibt die Kommunikation mit den Landesvereinen, korporativen Mitgliedern und Fachgremien. Wir pflegen darüber hinaus eine sehr hohe Vernetzung mit anderen Selbsthilfeorganisationen, Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege, Fachverbänden der Medizin, der Hilfsmittelversorgung und Fachverbänden im Bereich Bauen und Verkehr. Im internationalen Bereich arbeiten wir sehr gut vernetzt mit der Europäischen Blindenunion und der Weltblindenunion. Weiterhin ist die Zusammenarbeit mit Stiftungen und Unternehmen anzuführen. Und wir haben stabile Kontakte zu Politik, Wissenschaft und Verwaltung.

Damit spannt sich der Bogen von der Selbsthilfe vor 100 Jahren zur Kooperation mit professionellen Partnern von heute. Das Engagement unserer Mitglieder und Mitarbeiter, ob ehrenamtlich oder hauptamtlich, bleibt dabei wichtigste Ressource unseres Verbandes.

Wir können stolz sein auf das Erreichte und ich bin sicher: Auch die Gründergeneration wäre über die positive Bilanz dieser 100 Jahre hocherfreut. Dafür danke ich den Ehren- und Hauptamtlern, die sich selbstlos und über jedes Zeitmaß hinaus für unsere Sache einsetzen. Ebenso gilt den Angehörigen und Freunden mein Dank. Sie begleiten uns und assistieren, oftmals unter Verzicht auf eigene Freizeitaktivitäten.

Mit der gesellschaftlichen Entwicklung stellen sich der Selbsthilfe als gewichtiger Teil der Zivilgesellschaft neue Herausforderungen. Das Wertesystem unserer Gesellschaft gründet sich auf Chancengleichheit, soziale Fairness und Solidarität. Immer häufiger müssen wir feststellen, dass Bund, Länder und Kommunen politische Entscheidungen nach so genannten Sachzwängen fällen. Damit droht die moralische Verantwortung unterzugehen und soziale Netze werden großmaschiger. Hier heißt es, Einhalt zu gebieten und eine Kehrtwende einzuleiten! Den Maßstab für verbindliches Handeln setzt die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Sie fordert, dass alle Menschen mit Behinderung ein wirklich gleichberechtigter Teil der Gesellschaft sind. Der Aktionsplan und der Staatenbericht der Bundesregierung waren noch nicht das erhoffte Signal zum Aufbruch. Vielen Maßnahmen fehlen verbindliche Zielsetzungen und Zeitabläufe zur Umsetzung. Ich rufe die Bundesregierung und die Länder auf, die Defizite im Aktionsplan gemeinsam mit den Behindertenverbänden zu beseitigen. Wir benötigen einen Aktionsplan, der klare Ziele formuliert, Verantwortlichkeiten festlegt, die notwendigen Ressourcen sicherstellt und einen exakten Zeitplan definiert.

Einen Schwerpunkt des Aktionsplanes sehe ich in der beruflichen Teilhabe. Es kann nicht länger hingenommen werden, dass die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung im Jahre 2010 fast doppelt so hoch war wie die Arbeitslosigkeit nicht behinderter Menschen. Der Arbeitsmarkt boomt, doch Menschen mit Behinderung profitieren nicht davon! Der Zugang zu Angeboten der beruflichen Rehabilitation darf nicht durch bürokratische Hürden erschwert werden. Bei der Förderung behinderter Menschen darf nicht die schnelle Vermittlung in schlecht bezahlte, instabile Beschäftigungsverhältnisse dominieren. Berufliche Maßnahmen müssen auf nachhaltige, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung setzen. Und sie müssen die Spezifik der jeweiligen Einschränkungen berücksichtigen. Das ist besonders für kleinere Gruppen behinderter Menschen, wie solche mit Seheinschränkung, wichtig. Ich sage: Weg von der Bevormundung hin zur Selbstbestimmung!

Mehr Entschlossenheit ist auch notwendig für die uneingeschränkte soziale Teilhabe. Mit der Ratifizierung der UN-Konvention in Deutschland 2009 entstand die Aufgabe, gesetzliche Regelungen anzupassen und neue Regelungen zu schaffen. Die Politik hat bislang kaum reagiert und verwaltet überkommene Strukturen. Bund und Länder quälen sich durch die Reform der Eingliederungshilfe. Deshalb ist die Selbsthilfe aktiv geworden. Das Forum behinderter Juristinnen und Juristen hat einen Gesetzentwurf zur sozialen Teilhabe vorgelegt und damit eine Diskussion angestoßen. Der DBSV gestaltet diese Diskussion mit und erwartet, dass sie zeitnah auch von der Politik aufgegriffen wird.

Wir begrüßen es sehr, dass im Gesetzentwurf neben blinden auch hochgradig sehbehinderte und taubblinde Menschen einen Anspruch auf Nachteilsausgleich haben. Seit Jahren ziehen sich die Länder aus der sozialen Verantwortung weiter zurück. Leistungsgesetze werden durch gravierende Kürzungen des Blindengeldes immer mehr ausgehöhlt. Blinde Menschen werden auf die Sozialhilfe verwiesen. In zehn Ländern erhalten hochgradig sehbehinderte Menschen keinerlei Ausgleich für ihren Mehrbedarf. Das bezeichne ich als Entsolidarisierung und einen Angriff auf Chancengleichheit, soziale Fairness und Solidarität. Der Verweis der Politik auf die Sozialhilfe ist das Abschieben in dauerhafte Armut. Der Gesetzentwurf  –  mit seinem Konzept eines Bundesteilhabegeldes, von Assistenz und weiteren Hilfen  –  kann diese Schieflage des Systems beenden.

Die Selbsthilfe steht im 21. Jahrhundert mehr denn je im Spannungsfeld zwischen Kosten und Finanzen. Der DBSV übernimmt regelmäßig gesellschaftliche Aufgaben. Das Know-how unserer Fachleute wird sowohl von Behörden als auch Leistungsträgern und Herstellern wie selbstverständlich angefragt. Damit übernimmt der DBSV Dienstleistungsfunktionen für eine Vielzahl von Institutionen. Als Teil der Zivilgesellschaft werden diese Dienstleistungen ohne Berechnung erbracht. Zur Deckung der Kosten, die dem DBSV  –  wie übrigens allen Selbsthilfeorganisationen  –  entstehen, werden hauptsächlich Mitgliedsbeiträge eingesetzt. Die wachsende Flut von Aufgaben erzeugt eine chronische Unterfinanzierung, die nur kurzfristig und zeitlich limitiert über geförderte Projektarbeit abgefedert werden kann. Aufgaben, die kontinuierlich und dauerhaft geleistet werden müssen, sind in ihrem Bestand nicht gesichert. Vor diesem Hintergrund empfinden wir es als völlig unverständlich, dass gerade die allgemeine Selbsthilfeförderung der Krankenkassen immer mehr eingegrenzt werden soll, statt sie dem wachsenden Bedarf anzupassen.

Der DBSV leitet die Arbeit des Bundeskompetenzzentrums Barrierefreiheit. Für Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen und unter deren Mitwirkung hat das Bundeskompetenzzentrum in den vergangenen Jahren den Abschluss von Zielvereinbarungen organisiert sowie Standardisierungen, Leitfäden und Qualifizierungen mit Unternehmen und Unternehmensverbänden entwickelt. Dafür stehen zum Beispiel der Sparkassen- und Giroverband, die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft, der Verband deutscher Naturparke und der Deutsche Museumsbund. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales förderte das Projekt und würdigt die Ergebnisse. Aktuell ist die Weiterführung der Arbeit des Bundeskompetenzzentrums in Gefahr. Ich habe kein Verständnis dafür, dass erst nach zähen Verhandlungen nur noch eine minimale Förderung in Aussicht gestellt wird. Damit ziehen sich die Verantwortungsträger nach hoffnungsvollem Anlauf wieder zurück und überlassen die Fortsetzung der Aufgabe den begrenzten Kräften der Selbsthilfe. Es ist falsch, soziale Arbeit marktwirtschaftlichen Maßstäben zu unterwerfen. Und es ist politisch kurzsichtig, Maßnahmen nur nach der Höhe der Kosten im Haushalt zu bewerten und den Nutzen für die Gesellschaft auszublenden. Selbsthilfeorganisationen wollen nicht als Bittsteller auftreten, sondern kompetent auf Augenhöhe verhandeln. Geförderte Selbsthilfearbeit löst stets Probleme und bringt die gesellschaftliche Entwicklung voran. Politische Entscheidungsträger partizipieren von den Erfolgen in der öffentlichen Wahrnehmung. Hier ist Umdenken notwendig!

Ich bin optimistisch und freue mich auf die kommenden Jahre gemeinsamer Arbeit für das Ziel einer Gesellschaft für alle. Der DBSV wird mit allen gesellschaftlichen Kräften den Reformprozess aktiv gestalten und seine Handlungsspielräume ausloten. Ich lade Sie alle herzlich ein, uns auf diesem Weg zu begleiten und zu unterstützen.

Abschließend danke ich allen, die nun über ein ganzes Jahrhundert hinweg in der Politik und in den Ministerien, in Behörden und Institutionen, in Stiftungen und Unternehmen, in Verbänden und Vereinen die Anliegen blinder und sehbehinderter Menschen und von Augenpatienten gewürdigt, Problemlösungen gesucht und Entwicklungen hin zu mehr Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Teilhabe ermöglicht haben. Ich danke für ihre konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit.


Dazu ein Bild: Plädoyer für soziale Fairness und Solidarität: DBSV-Präsidentin Reymann am Rednerpult

Stimmen von Gästen des Festakts

"Eine ganz großartige Einstellung zum Thema Inklusion mit all den Nuancen, denen man begegnet und die man berücksichtigen muss. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich denke, da haben wir jemanden, der ganz auf unserer Linie ist."

Wolfgang Angermann
EBU-Präsident seit 2011  


"Was ich empfunden habe: Der Herr Bundespräsident Gauck hat seine Rede nicht von Redenschreibern machen lassen, denn da steckte sehr viel persönliche Erfahrung drin. Er hat den Gedanken der Inklusion sehr gut entwickelt, Mut zum Weiterdenken und Weiterarbeiten gemacht. Das war absolut beeindruckend!"

Dr. Herbert Demmel
Ehrenmitglied des DBSV  


"Das war eine außergewöhnliche Rede, nicht mit Allgemeinplätzen versehen, sondern wirklich eine persönliche Meinung. Er hat darüber nachgedacht, wie man sprachlich etwas gestalten kann. Die Überlegung, wie Leute angesprochen werden, wie sie gewertet werden  –  das ist schon ein wichtiger Punkt in der heutigen Gesellschaft."

Jürgen Lubnau
DBSV-Präsident von 1998 bis 2006  


"Ein wichtiges Signal für mich war, dass der Bundespräsident erkannt hat und in die Politik einbringen möchte, dass Inklusion nicht zum Nulltarif zu haben ist, dass es eine immense Arbeit ist, Inklusion umzusetzen. Als Erstes müssen die Barrieren in den Köpfen beseitigt werden. In der Gesellschaft haben wir noch eine Menge an Vorbehalten, an Vorurteilen, an Ängsten abzubauen. Und ich hoffe, dass diese Rede ihren Teil dazu beiträgt, auf diesem Weg voranzukommen."

Adolf Bauer
Präsident des Sozialverbandes Deutschland  


"Mir hat der Bundespräsident unendlich gut gefallen, weil alles, was er gesagt hat, so aus dem Herzen kam. Das war sein Anliegen. Das kann ihm keiner aufgesetzt haben. Ich bin ganz begeistert!"

Gerda Kloske-Schindlbeck
Ehrenmitglied des DBSV  


"Ich hatte den Eindruck, dass der Bundespräsident das Thema sehr gut durchschaut hat. Von daher besteht eine Möglichkeit, dass er Einfluss auf die Politik ausübt, damit sich etwas in die richtige Richtung bewegt."

Prof. Bernd Bertram
1. Vorsitzender des Berufsverbandes der Augenärzte  


"Mir hat die Rede sehr gut gefallen. Ich fand den Vergleich interessant zwischen den eingerissenen Mauern der Anstalten und den Mauern von heute, nämlich den Barrieren. Wir werden noch viel Mühe haben, alle Barrieren zu beseitigen, bis wir irgendwann in Inklunesien enthindert sein werden."

Gustav Doubrava
Ehrenmitglied des DBSV  



Kurzinfo: Festakt "100 Jahre DBSV"

26. Oktober 2012, Humboldt Carré Berlin


Begrüßung
Hans-Werner Lange, Vizepräsident des DBSV

Festrede
Bundespräsident Joachim Gauck

Rede
Renate Reymann, Präsidentin des DBSV

Präsentation "DBSV heute"

Grußwort
Mario Czaja, Senator für Gesundheit und Soziales, Berlin

Gesprächsrunde "100 Jahre DBSV"

Prof. Dr. Bernd Bertram, Vorsitzender des Berufsverbandes der Augenärzte

Hubert Hüppe, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen

Daniela Schulte, Schwimmerin, Fahnenträgerin des deutschen Teams bei den Paralympics 2012 in London, Gold- und Silbermedaillengewinnerin

Prof. Dipl.-Ing. Axel Stockmar, Vizepräsident für Standardisierung der Internationalen Beleuchtungskommission (CIE)

Moderation: Andreas Bethke, Geschäftsführer des DBSV

Schlusswort
Hans-Werner Lange, Vizepräsident des DBSV

Musik
Franz Badura (Trompete) und Bernhard Müllers (Klavier)

Audiodeskription
Deutsche Hörfilm gGmbH



Kurzinfo: 100 Jahre DBSV: Das Jubiläum in den Medien

Über den Festakt berichteten die Fernsehsendungen "MDR aktuell", "Zuhause in Berlin und Brandenburg" vom RBB sowie die ARD-"Tagesschau". Die Nachrichtenagentur dapd nutzte den Anlass, um mehrere Tage lang verschiedene Themen aus dem Blinden- und Sehbehindertenbereich anzubieten. Diese Meldungen wurden von zahlreichen Medien übernommen, darunter insbesondere Radiosender aus dem gesamten Bundesgebiet.

Die dapd-Meldung zur "Jedermann"-Aufführung mit Audiodeskription wurde von "Spiegel online" aufgegriffen und fand dadurch besonders viel Beachtung.

Die größte Aufmerksamkeit richtete sich allerdings auf die Arbeitsmarktsituation blinder und sehbehinderter Menschen. Grund dafür war ein präsidialer Doppelschlag, denn sowohl der Bundespräsident als auch die DBSV-Präsidentin fokussierten dieses Thema in ihren Reden.



Info: Bonus auf DBSV-Inform

Zusätzlich zu den Reden von Bundespräsident Joachim Gauck und DBSV-Präsidentin Renate Reymann hören Sie im Originalton das Grußwort des Berliner Senators Mario Czaja und die Gesprächsrunde "100 Jahre DBSV".

Im Gespräch:

DBSV-Verwaltungsrat Herbst 2012

Von den Glückwünschen des Bundespräsidenten in die Niederungen der Haushaltsberatungen: Manchem Delegierten mag der Übergang vom Festakt zum Verwaltungsrat am 26. und 27. Oktober etwas abrupt erschienen sein. Aber die Selbsthilfearbeit muss selbstverständlich auch im 101. Jahr des DBSV weitergehen. Ein Interview mit Verbandspräsidentin Renate Reymann.


Frau Reymann, es ist geschafft. Der DBSV ist 100 Jahre alt! Gestern gingen die großen Jubiläumsfeierlichkeiten mit dem Festakt zu Ende. Und die Festrede hat kein Geringerer als Bundespräsident Gauck gehalten. Was nehmen Sie aus seiner Rede mit?

Renate Reymann: Es war eine sehr offene, eine sehr ehrliche Rede. Dem Bundespräsidenten ist es gelungen, uns alle, nicht nur uns Betroffene, sondern auch unsere Gäste emotional anzusprechen. Für mich persönlich war das ein unheimlicher Motivationsschub. Wir haben Bestätigung erfahren, dass wir auf der richtigen Spur sind. Und wir werden ganz gewiss, sobald uns die Rede vorliegt, den einen oder anderen Part, das eine oder andere Zitat verwenden, wenn es darum geht, weitere Anliegen durchzusetzen in Ministerien, Behörden oder sonstigen Institutionen.


100 Jahre DBSV: Wir blicken zurück auf ein Jahr mit ganz vielen Veranstaltungen, Aktionen, auch ganz viel Öffentlichkeitsarbeit. Vielleicht sind die Gedanken noch gar nicht ganz sortiert. Wollen Sie es trotzdem schon mit einer ersten Bilanz versuchen?

Dieses Jubiläumsjahr war ein ganz tolles Jahr. Es begann gleich Mitte Januar mit der Schulaktion, gemeinsam mit dem Präsidenten der Kultusministerkonferenz. Unsere Materialien waren innerhalb weniger Wochen vergriffen. Und inzwischen haben mehr als 130 Schulbesuche stattgefunden, bei denen Menschen mit einer Seheinschränkung über ihre Lebenssituation sprechen. Weiter ging es mit einem Event, das gerade in unserem 100. Jahr zum zehnten Mal stattfand: die Deutsche Hörfilmpreisverleihung. Dort haben wir Akzente gesetzt und auch auf unser 100-jähriges Bestehen hinweisen können. Das nächste große Highlight war natürlich das Louis Braille Festival der Begegnung mit all den Aktionen, die davor und danach stattfanden: die Tandem-Sternfahrt, das Jugendclub-Fest. Dazu kann ich nur sagen: Meine ganze Empathie gilt denen, die nicht dabei waren. Sie haben wirklich etwas verpasst! Ja, und nun der Festakt. Übertragen auf einen 100-Meter-Lauf, sind wir mit einer Bestnote durch das Jahr gekommen. Und an dieser Stelle möchte ich allen Akteuren, insbesondere dem Team der DBSV-Geschäftsstelle, ganz herzlich danken. Es war ein immenser Arbeitsaufwand, der sehr viele Ressourcen gebunden hat. Aber wenn ich zurückblicke auf die großen Veranstaltungen, die so gut gelaufen sind, ist ganz klar: Der Einsatz hat sich gelohnt!


Zum Verwaltungsrat: Im Fokus der Sitzung stand diesmal das Thema Augenpatienten. Zu Gast war der Vorsitzende des Berufsverbandes der Augenärzte, Professor Bertram. Der Hintergrund ist der, dass die Zusammenarbeit zwischen DBSV und BVA intensiviert werden soll  –  mit welchem Ziel?

Es ist uns ein großes Anliegen, das Netzwerk auch in diese Richtung enger zu knüpfen. Wir möchten den Augenpatienten mit unserem Dienst "Blickpunkt Auge" Hilfe und Unterstützung anbieten. Dazu brauchen wir natürlich auch Menschen, die fachlich kompetent sind, sprich die Augenärzte. Wie uns Herr Professor Bertram versichert hat, ist auch der Verband der Augenärzte sehr daran interessiert, enger mit uns zusammenzuarbeiten. In einem ersten Schritt kommt es nun darauf an, die Kontakte zwischen unseren Landesverbänden und den Obleuten des BVA auszutauschen. In einigen Landesverbänden ist schon eine intensive Arbeit aufgebaut worden. In anderen Verbänden, die sich darum bemühen, ist dies noch nicht gelungen. Ich meine, dass Herr Professor Bertram dies verstanden hat und uns über seine Schiene sehr gut unterstützen kann.


Das ist die operative Ebene. Und was soll auf der politischen Ebene geschehen, gerade wenn man sich anschaut, dass die augenärztliche Versorgung aufgrund der demografischen Entwicklung vor sehr großen Herausforderungen steht ...

Es wird immer drängender, sich um die Belange der Augenpatienten zu kümmern, weil ihre Zahl zunimmt. Die Menschen werden  –  wie ich finde, Gott sei Dank  –  immer älter, was zur Folge hat, dass fast jeder Gefahr läuft, einen Grauen Star zu bekommen, dass jeder zweite Gefahr läuft, eine Makula-Degeneration zu bekommen. Das sind Zahlen, die uns alle auf den Plan rufen, die Augenärzte genauso wie die Selbsthilfe, um diesen Menschen umfassend Hilfe und Unterstützung anzubieten. Gemeinsam mit dem BVA haben wir auch schon ein Papier erarbeitet, das den Schulterschluss dokumentiert.


Thema des Schwerpunkts Augenpatienten war natürlich auch das Projekt "Blickpunkt Auge", das inzwischen an der Schwelle zur bundesweiten Ausdehnung steht. Beim Verwaltungsrat wurde für die Modellregionen eine erste Bilanz gezogen. Wie ist die ausgefallen?

Die beiden Mitarbeiterinnen Frau Ostrowski und Frau Willuhn haben ein richtiges kleines Drehbuch geschrieben. Sie haben die Vertreter aus den Modellregionen um sich geschart und in der Art eines Interviews Abfragen gestartet, so dass sich jeder im Verwaltungsrat ein Bild machen konnte: Wo hat sich welches Konzept bewährt? Und wo könnte mein eigenes Interesse liegen? Würde ich eher zu etwas Mobilem oder etwas Stationärem tendieren? Ich bin mir sicher, dass auf das angekündigte Rundschreiben viele Interessensbekundungen kommen werden, und nicht nur Interessensbekundungen, sondern auch der direkte Wunsch: Wir möchten die nächsten sein, in deren Gebiet sich der "Beratungsdienst Auge" einnistet.


Beim Verwaltungsrat geht es immer auch um Zahlen, so auch in der Herbstsitzung, in der regulär der Haushaltsplan für das nächste Jahr zur Abstimmung steht. In diesem Jahr fällt auf, dass der Ansatz für 2013 eine halbe Million niedriger ausfällt als im Vorjahr, nämlich nicht drei Millionen, sondern 2,5 Millionen. Woran liegt das?

Es ist doch ganz klar, dass wir das 101. Jahr des DBSV im Jahr 2013 nicht so üppig feiern können, wie wir das 100. Jahr in diesem Jahr gefeiert haben. Das ist der Hauptgrund. Ansonsten spiegelt der Haushaltsplan die Umsetzung der Beschlüsse des Verwaltungsrats im Zusammenhang mit der Beitragsweiterentwicklung wider. Und er gibt ein gutes Abbild unserer Projektarbeit. Insgesamt müssen wir feststellen, dass die Mittel, die dem DBSV zur Verfügung stehen, bei weitem nicht üppig sind, so dass wir uns weiterhin im Spannungsfeld zwischen der Flut von Aufgaben, die wir erledigen wollen und müssen, und den vorhandenen finanziellen Ressourcen befinden. Wobei wir doch gewiss sind, dass mit der nächsten Stufe der Beitragsentwicklung, die wir ja schon beschlossen haben, wieder etwas mehr Entspannung in den Haushalt kommen wird.


Wie sieht es bei der rbm aus, der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"? Nach drei Jahren haben sich die Abläufe eingespielt, ein bisschen Routine ist aufgekommen ...

Herr Dr. Richter hat dem Verwaltungsrat eine beeindruckende Bilanz vorgestellt. Als Quintessenz lässt sich sagen, dass die Leistungen sehr positiv in Anspruch genommen werden. Der Bedarf ist enorm. Oder wie Herr Dr. Richter sagte: Kaum lege ich den Hörer auf, kommt schon die nächste Anfrage. Damit ist klar, dass wir ein sehr wichtiges Projekt gestartet haben, dass wir aber auch schauen müssen, wie wir weiter vorankommen. Mit der zunehmenden Bürokratie in den Behörden steigen noch einmal die Anforderungen an die Mitarbeiter, weil viele Menschen die Entscheidungen, die gefällt werden, nicht hinnehmen und sich an die Rechtsberatungsgesellschaft wenden.


Beim Thema Hörfilm gab es in der letzten Zeit sehr positive Entwicklungen. So soll Barrierefreiheit als Förderkriterium in die Filmfördergesetze aufgenommen werden. Und die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wollen mehr Hörfilme anbieten. Trotzdem gibt es keine Erfolge ohne Schattenseiten, die da wären?

Die positiven Signale, über die wir uns sehr freuen, haben wir uns selbst zu verdanken. Mit dem Deutschen Hörfilmpreis haben wir nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch die Produzenten darauf aufmerksam gemacht, dass es Hörfilme gibt und dass sie gebraucht werden. Zu den Schattenseiten: Wir merken zunehmend, dass insbesondere in den Fernsehanstalten  –  möglicherweise aus Kostengründen  –  die Hörfilmteams eingedampft werden. Man verzichtet auf den dritten Part, den Part des blinden oder sehbehinderten Menschen. Darauf können wir aber nicht verzichten, denn dieser Part bringt uns die Qualitätssicherung.


Zum Abschluss wieder zurück zum Jubiläum oder genauer: zum Übergang des DBSV ins zweite Jahrhundert seines Bestehens. Mit welchen Gefühlen schauen Sie in die Zukunft? Gerade in Zeiten, die finanziell härter werden und die immer mehr Tendenzen einer Entsolidarisierung erkennen lassen, wie Sie beim Festakt in Ihrer Rede gesagt haben ...

Ich schaue dennoch optimistisch in die Zukunft. Wir müssen dieser Entsolidarisierung entgegenwirken. Und was ich ebenso wichtig finde: Während die Selbsthilfe im Spannungsfeld zwischen Kosten und Finanzen steht, müssen wir bei den Zuwendungsgebern ein Umdenken bewirken, damit soziale Aufgaben nicht marktwirtschaftlichen Maßstäben unterworfen werden. Eigentlich hatte ich gehofft, dass die politischen Entscheidungsträger selbst erkennen würden, dass sie von geförderten Aufgaben, die wir erfüllen, in der öffentlichen Wahrnehmung partizipieren. Da müssen wir ihnen vielleicht noch etwas auf die Sprünge helfen. Aufgaben gibt es ohne Ende, allein schon im Zusammenhang mit der UN-Behindertenrechtskonvention. Von daher freue ich mich auf die kommenden Jahre. Und ich habe beim Festakt alle Gäste sehr herzlich eingeladen, den Weg mit uns gemeinsam zu gehen und uns bei dieser Arbeit tatkräftig zu unterstützen.

Dieses Gespräch führte Irene Klein.
(Originalton auf DBSV-Inform)


Dazu zwei Bilder:

    • Renate Reymann schaut optimistisch ins zweite Jahrhundert des DBSV
    • Auf dem Louis Braille Festival im Juni moderierten Nina Ruge und Dr. Dietrich Plückhahn die 100-Jahre-DBSV-Show

DBSV-Nachrichten:

Mobile Information für Alle

Rückblick auf die Jahrestagung der Koordinationsstelle Tourismus im DBSV


Zum dritten Mal seit ihrem Bestehen führte die Koordinationsstelle Tourismus (KosT) am 12. Oktober eine öffentliche Tagung in Mainz durch. Thema war die Barrierefreiheit von Audioguides und Navigationssystemen. Die Gäste aus Unternehmen, Museen und Tourismusorganisationen hatten Gelegenheit, sich mit Vertretern der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe über die Anforderungen an die barrierefreie Gestaltung der mobilen Begleiter auszutauschen. Die Schirmherrschaft für die Tagung hatte der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz übernommen. Das Grußwort überbrachte der Landesbehindertenbeauftragte Ottmar Miles-Paul.

Im Vorfeld der Tagung hatte ein eigens hierfür gebildetes Projektteam der KosT einen Leitfaden erarbeitet, der die Anforderungen an die Endgeräte und die Informationsinhalte zusammenfasst. So sollte die Tastatur zum Beispiel ausreichend große und gut fühlbare sowie kontrastreich beschriftete Tasten haben. Touch-screens sind nur bei guter akustischer Bedienerführung sinnvoll. Die Darstellung auf dem Display sollte klar gegliedert und hinsichtlich Schriftgröße und Kontrast einstellbar sein. Daneben muss selbstverständlich die Option einer akustischen Ausgabe bestehen. Was die Inhalte betrifft, so sollten die beschreibenden Texte neben den allgemeinen, für alle interessanten Informationen auch Zusatzinformationen für blinde und sehbehinderte Nutzer enthalten, etwa die Abmessungen eines Exponats, bei Skulpturen Körperhaltung und Gesichtsausdruck, bei Gebäuden der Baustil. Um diese Beschreibungen zu erstellen, wird ausdrücklich die Zusammenarbeit mit Fachleuten für Audiodeskription empfohlen.

Der Leitfaden, der bereits mit den Gemeinsamen Fachausschüssen für Informations- und Telekommunikationssysteme (FIT) und für Umwelt und Verkehr (GFUV) abgestimmt worden ist, hat im Rahmen der Mainzer Tagung seine Bewährungsprobe bestanden: Die Teilnehmenden aus Wirtschaft und Politik begrüßten die Empfehlungen, so dass sie nach Einarbeitung einiger Änderungsvorschläge in die Praxis gelangen und Museen und andere Einrichtungen bei der Beschaffung von Audio- bzw. Multimediaguides unterstützen können.

Aus der Diskussion verdienen zwei Punkte, festgehalten zu werden: Zum einen waren sich die Firmenvertreter einig, dass der "klassische Audioguide" noch kein Auslaufmodell ist. Sie erwarten nicht, dass sich schon in Kürze Audioführungen als App auf dem Smartphone durchsetzen. Und zum anderen stimmte die Vertreterin des Landesmuseums Mainz ausdrücklich dem Hinweis im Leitfaden zu, dass Wegbeschreibungen im Audioguide ohne kontrastreiche und taktile Orientierungshilfen unzureichend sind.

Hinsichtlich der Frage, ob es besser sei, wenn die Informationen zu einem Objekt automatisch oder durch Eingabe von Nummern ausgelöst werden, hatte sich die KosT im Leitfaden nicht festgelegt, sondern drei Möglichkeiten und die jeweils notwendigen Randbedingungen genannt. Hier ergab die Diskussion eine weitere Alternative: Der Nutzer eines Audioguides könnte nur ein Signal darauf erhalten, dass zu dem nächsten Exponat eine Information verfügbar ist, um dann selbst zu entscheiden, ob diese abgespielt werden soll oder nicht.

Insgesamt hat diese dritte Tagung der KosT erneut gezeigt, dass der öffentliche Dialog über die Belange blinder und sehbehinderter Menschen zu Schwerpunktthemen sehr fruchtbar ist und von allen Seiten begrüßt wird.

Dr. Rüdiger Leidner  
Leiter der Koordinationsstelle Tourismus im DBSV  


Dazu ein Bild: Nicht nur am Potsdamer Platz: Audioguides sollen barrierefrei werden


Info:

Der Leitfaden wird nach Einarbeitung der Diskussionsergebnisse unter www.barrierefreie-audioguides.dbsv.org bereitgestellt.

DBSV-Meldungen

BRK-Allianz reicht Kurzbericht beim UN-Menschenrechtsrat ein

78 Verbände der deutschen Zivilgesellschaft, die in der BRK-Allianz zusammenarbeiten, haben Anfang Oktober fristgerecht einen Kurzbericht zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) in Deutschland beim UN-Menschenrechtsrat in Genf eingereicht. "Der Bogen unserer Kritik und der jeweiligen Empfehlungen reicht vom Fehlen angemessener Vorkehrungen und mangelnder Barrierefreiheit über Betreuungsrecht, Gewalt, Zwangsbehandlungen, Assistenz, Inklusion in der Schule und auf dem Arbeitsmarkt bis hin zum Ausschluss vom Wahlrecht", berichten Dr. Sigrid Arnade und Dr. Detlef Eckert, die Sprecher der BRK-Allianz. Eine allgemeine Einschätzung zur Umsetzung der BRK und eine kritische Bewertung des Nationalen Aktionsplans sowie der fehlerhaften deutschen Übersetzung sind ebenfalls in dem Bericht zu finden, dessen Umfang vom Menschenrechtsrat exakt vorgegeben war.

Die BRK-Allianz hat diesen Kurzbericht erstellt, da Deutschland im Mai 2013 zum zweiten Mal nach 2009 vom UN-Menschenrechtsrat im Rahmen des so genannten UPR-Verfahrens (Universal Periodic Review) auf die Umsetzung aller UN-Menschenrechtsübereinkommen hin überprüft wird. Das UPR-Verfahren ist nicht zu verwechseln mit den Prüfungen durch die jeweiligen UN-Fachausschüsse, die es zu jedem einzelnen Menschenrechtsübereinkommen gibt. Für den Ausschuss, der für die Behindertenrechtskonvention zuständig ist, erarbeitet die BRK-Allianz derzeit einen Parallelbericht zum ersten Deutschen Staatenbericht (vgl. "Gegenwart" 3/2012). Dieser weitaus umfassendere Bericht soll am 26. März 2013, dem vierten Jahrestag des Inkrafttretens der BRK in Deutschland, veröffentlicht werden. Wann der UN-Ausschuss das erste Staatenberichtsverfahren für Deutschland prüfen wird, steht noch nicht fest.


Info:

Der UPR-Bericht der BRK-Allianz ist im Internet zu finden unter www.brk-allianz.de

Erste Veranstaltung "Menschen mit Behinderung im Deutschen Bundestag"

Am 26. und 27. Oktober sind 299 Menschen mit Behinderung auf Einladung der fünf Bundestagsfraktionen nach Berlin gekommen, um im Paul-Löbe-Haus mit Abgeordneten und Regierungsvertretern über die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu debattieren. In zwölf Arbeitsgruppen, die inhaltlich an die Ausschüsse des Bundestags angelehnt waren, hatten die Gäste Gelegenheit, Probleme zu benennen, Forderungen auf den Tisch zu legen und gemeinsam mit Politikern Änderungsvorschläge zu erarbeiten.

Die Veranstaltung war von den behindertenpolitischen Sprechern der Fraktionen und dem Behindertenbeauftragten der Bundesregierung initiiert worden und ursprünglich zusammen mit dem Deutschen Behindertenrat (DBR) geplant gewesen. Weil der Bundestag aber Obergrenzen für die Anzahl der teilnehmenden Rollstuhlfahrer festlegte, kündigte der DBR die Zusammenarbeit schließlich auf. Die Teilnehmer wurden über die Wahlkreisabgeordneten und Fraktionen eingeladen.

Der sehbehinderte Werner Sill aus Wismar zeigte sich von der Veranstaltung beeindruckt: Auch wenn bei dem Treffen keine ausdrücklichen Verbandsvertreter geladen waren, sei beispielsweise in der Arbeitsgruppe Tourismus und Sport, in der er vertreten war, sehr kompetent diskutiert worden. Beim Abschlussplenum wurden die Arbeitsergebnisse präsentiert und erwartungsgemäß viele gute Absichten formuliert. Nun bleibt abzuwarten, inwieweit die Abgeordneten die Anregungen der Experten in eigener Sache aufgreifen und bei ihren Entscheidungen behindertenpolitische Aspekte im Sinne einer Querschnittsaufgabe berücksichtigen werden.


Dazu ein Bild: Bundestagspräsident Norbert Lammert begrüßt einen Teilnehmer im Paul-Löbe-Haus

Zweite Serie von Euro-Banknoten mit verbesserten Erkennungsmerkmalen

Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) laufen die Druckerpressen auf Hochtouren. Ab Mai 2013 werden die neuen, motivisch unveränderten Euroscheine eingeführt. Die einzelnen Wertgrößen werden gestaffelt und in aufsteigender Folge über einen Zeitraum von mehreren Jahren ausgegeben. Den Anfang macht die 5-Euro-Note. Nicht geändert wurde die Stückelung: Neben dem 5-Euro-Schein wird es also wie bisher die Wertgrößen 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro geben. Die alten Banknoten behalten ihre Gültigkeit, bis sie von den Notenbanken nach und nach aus dem Verkehr gezogen werden.

An der Gestaltung der neuen Euroscheine hat die Europäische Blindenunion (EBU) erneut mitgewirkt, um zu gewährleisten, dass die Banknoten für blinde und sehbehinderte Verbraucher möglichst einfach zu erkennen und unterscheiden sind. Für sehbehinderte Menschen erleichtert die farbliche Gestaltung der Scheine die Unterscheidung; jede Wertgröße hat ihre charakteristische Grundfarbe. Die Wertangaben auf der Vorderseite sind groß, fettgedruckt und befinden sich immer an der gleichen Stelle. Neu ist, dass die Wertzahl in erhabener, leicht zu ertastender Reliefschrift aufgebracht ist. Blinde Menschen können, wie bei den Scheinen der ersten Serie, die Wertgrößen anhand der jeweiligen Abmessungen unterscheiden. Zusätzlich haben alle Banknoten der neuen Serie am Rand tastbare Markierungen, um möglichen Verwechslungen vorzubeugen.

Mehr Infos in allen Amtssprachen der EU auf der Internetseite der EZB: www.ecb.europa.eu/euro

Wertmarke für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen bleibt kostenfrei

Die Eigenbeteiligung schwerbehinderter Menschen an ihrer Freifahrtberechtigung im öffentlichen Personennahverkehr erhöht sich ab 1. Januar 2013 von 60 auf 72 Euro im Jahr. Das hat der Bundestag am 25. Oktober beschlossen. CDU/CSU, FDP und Die Grünen stimmten für den Gesetzentwurf zur Änderung des Sozialgesetzbuchs IX, Die Linke forderte mit einem Änderungsantrag die Beibehaltung des bisherigen Preises der Wertmarke, die SPD enthielt sich der Stimme. Die Sonderregelungen für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen, die von der Eigenbeteiligung befreit sind, bleiben von dem Beschluss unberührt.

Zahlreiche Behindertenverbände hatten gegen die 20-prozentige Gebührenerhöhung protestiert. "Wir lehnen die Erhöhung und die Dynamisierung der Kosten für die Wertmarke strikt ab", erklärte die Sprecherratsvorsitzende des Deutschen Behindertenrats (DBR), Ulrike Mascher, bereits im Mai anlässlich der Beratungen im Bundesrat. Diese Position wurde vom DBSV als Mitglied des DBR mitgetragen. "Wir sind sehr besorgt und verärgert über die Tendenz der politisch Verantwortlichen, nach und nach immer weitere, gesetzlich verankerte Nachteilsausgleiche für Menschen mit Behinderung einzuschränken oder abzubauen", so Mascher.

Fachveranstaltung des DBR zum Thema "Wohnen und Mobilität"

Auch in diesem Jahr organisiert der Deutsche Behindertenrat (DBR) am 3. Dezember, dem internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen, eine Fachveranstaltung in Berlin. In der rheinland-pfälzischen Landesvertretung geht es um das Thema "Wohnen und Mobilität in der inklusiven Gesellschaft". Studien zufolge leben in Deutschland rund 2,5 Millionen mobilitätseingeschränkte Menschen in Wohnungen, die erhebliche Barrieren aufweisen. Der Bedarf an barrierefreien Wohnungen wird demografiebedingt in den nächsten Jahren noch steigen. Doch die Politik bleibt Antworten schuldig, wie bezahlbarer, barrierefreier Wohnraum in dem erforderlichen Umfang geschaffen werden kann. Über Barrierefreiheit als Gestaltungsaufgabe von Bund, Ländern und Gemeinden diskutieren unter anderem Marc-Andor Lorenz vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Dr. Jürgen Schneider, Berliner Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderungen, und Andreas Bethke, DBSV-Geschäftsführer. Vorträge von Verantwortungsträgern aus Politik, Wohnungswirtschaft und Bahnverkehr zum Thema Barrierefreiheit dienen der Podiumsdiskussion als Grundlage.

Im Rahmen der Veranstaltung wird im Sprecherrat des DBR der Staffelstab von Ulrike Mascher, Sozialverband VdK Deutschland, an Hannelore Loskill von der BAG Selbsthilfe weitergereicht. Loskill wird zum Abschluss der Tagung die behindertenpolitischen Forderungen des DBR für das Jahr 2013 formulieren.

Punktschriftnotenkurse für junge Menschen in Wernigerode

Unter dem Motto "Punkte voll Klang" lädt der DBSV-Jugendclub vom 2. bis 7. April und vom 23. bis 27. Juli junge Musikinteressierte zu Punktschriftnotenkursen in die AURA-Pension "Brockenblick" in Wernigerode ein. Ziel der Kurse ist es, die Grundlagen der Braillenotenschrift zu erlernen, um selbst Noten lesen und schreiben zu können. Die Referenten, beide selbst blinde Anwender der Braillenotenschrift, sind die Musiklehrerin Rosa Maria Dotzler und der Kirchenmusiker Michael Kuhlmann. Die Kurse richten sich an Anfänger und Fortgeschrittene ab zehn Jahren, aber auch an Erwachsene, die ein Instrument spielen oder als Sänger aktiv sind. Eine weitere Teilnahmevoraussetzung sind gute Blindenvollschriftkenntnisse.

Mehr Infos und Anmeldung (für den ersten Termin bis 10.1.) beim
DBSV
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org


Dazu ein Bild: Noten tastend an den Tasten: Eine junge Klavierschülerin beim Punktschriftnotenkurs

BSVSA wählt neuen Landesvorstand

Auf seinem Verbandstag am 20. Oktober in Halberstadt hat der Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt (BSVSA) einen neuen Landesvorstand gewählt. Den Vorsitz übernimmt Christel Pildner aus Calbe/Saale, Stellvertreter sind Dirk Becker aus Wernigerode und Marlis Reinhardt aus Querfurt. Als Beisitzer gehören Elke Both, Uwe Bruchmüller, Andreas Leutloff, Hans-Peter Pischner, Anja Rose und Roland Stiller dem Vorstand an. Nach dem Ziel für ihre Amtszeit befragt, sagte Christel Pildner: "Ich möchte mich dafür einsetzen, dass unser Verband größer wird. Je mehr Menschen wir vertreten, desto eher wird unsere Stimme gehört. Wir setzen flächendeckend auf eine qualitativ gute Beratung. So sind wir seit einigen Monaten im Rahmen des DBSV-Projekts 'Blickpunkt Auge' mit unserem Beratungsmobil unterwegs, um auch die Menschen in ländlichen Regionen zu erreichen."

Hans-Joachim Krahl, der den BSVSA seit seiner Gründung im Jahre 1990 geleitet hatte, kandidierte nicht erneut für den Landesvorstand. Er wurde von den Delegierten einstimmig zum Ehrenvorsitzenden des Verbandes gewählt.

Trauer um Gertrud Hune

Der DBSV trauert um seine ehemalige Mitarbeiterin Gertrud Hune, die am 22. September nach langer Krankheit im Alter von 74 Jahren verstorben ist. Hune war mit den Bedürfnissen blinder und sehbehinderter Menschen vertraut, waren doch ihr Mann und zwei ihrer vier Kinder blind. In den 1980er Jahren wurde sie im Blindenverein Bonn als Bürokraft tätig. 1990 wechselte sie zum Deutschen Blindenverband (DBV), wo sie bis zum Eintritt in den Ruhestand zwölf Jahre lang als Assistentin der Geschäftsführung arbeitete. Neben ihrer hauptamtlichen Beschäftigung war Gertrud Hune auch in ihrer Freizeit aktiv ins lokale und bundesweite Vereins- und Verbandsgeschehen eingebunden. Da sie selbst mit Begeisterung nähte und strickte, war sie jahrelang Autorin der Handarbeitsbeilage zur Zeitschrift "RITA" für blinde Frauen.

Kalenderblatt: 13. Dezember 2006: UN verabschiedet Behindertenrechtskonvention

Es waren turbulente Zeiten im UN-Gebäude in New York. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts schrieben Vertreter von Regierungen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) an einem Dokument, das historisch genannt werden kann: Die UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) markiert einen grundlegenden Wandel im Verständnis von Behinderung  –  weg vom Defizit des Einzelnen, hin zur gesellschaftlichen Verantwortung für den Abbau von Barrieren.

In der "Gegenwart" 5/2010 erinnert sich Dr. Sigrid Arnade, die als Vertreterin des Deutschen Behindertenrats in New York dabei war: "Die gesamten Verhandlungen standen unter dem Motto 'Nichts über uns ohne uns!'. Niemals zuvor wurde die Zivilgesellschaft bei den Verhandlungen zu einem Menschenrechtsübereinkommen so intensiv beteiligt", schreibt sie. Bei jeder Verhandlungsrunde seien etwa 400 Menschen von Behindertenorganisationen anwesend gewesen. Diese konnten ihre Standpunkte vertreten, waren aber angehalten, mit einer Stimme zu sprechen. "Das war für die Vertreterinnen und Vertreter der NGOs eine große Herausforderung, denn über alle sozialen, kulturellen, sprachlichen und sonstigen Differenzen hinweg mussten sie sich auf eine Linie einigen", so Arnade. "Wenn schließlich Einigkeit untereinander hergestellt war, fiel es den NGOs aber vergleichsweise leicht, auch noch die Regierungsdelegationen zu überzeugen."

So beschloss die UN-Generalversammlung am 13. Dezember 2006 eine Konvention, die maßgeblich von Menschen mit Behinderung geprägt war. Es dauerte bis zum 26. März 2009, bis Deutschland die Konvention ratifizierte. Seitdem ist sie auch hier geltendes Recht.

Besonders großen Einfluss hat die BRK auf die hiesige Schullandschaft, fordert sie doch in Artikel 24 ein inklusives Schulsystem. Sprich: Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung sollen gemeinsam beschult werden. Die Bundesländer setzen dies  –  unterschiedlich ausgeprägt  –  bereits um. Dabei darf allerdings die Qualität nicht auf der Strecke bleiben. So muss zum Beispiel sichergestellt werden, dass blinde Kinder die Brailleschrift erlernen und mit barrierefreien Unterrichtsmaterialien versorgt werden. Eine angemessene Förderung blinder und sehbehinderter Kinder wird nur mit gut ausgebildeten Blinden- und Sehbehindertenpädagogen gelingen. Hierauf wiesen DBSV, DVBS und Pro Retina zuletzt anlässlich des diesjährigen Tags des weißen Stockes hin.

Inklusion muss sich aber auf alle Bereiche der Gesellschaft beziehen. Beispielhaft seien Ausbildung und Beruf genannt, aber auch der Zugang zu Medien, Freizeitangeboten und die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum. Damit die BRK nicht nur ein Dokument ist, sondern mit Leben gefüllt wird, ist die Selbsthilfe gefragt: ihre Expertise, ihr Engagement und ihre Erfahrung. Gerade der DBSV wird sich bei Aktionsplänen, Gesetzesänderungen und Zielvereinbarungen immer wieder für die Interessen blinder und sehbehinderter Menschen stark machen müssen.

Heiko Kunert  
designierter Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg  



Kurzinfo: Kalenderblätter

100 Jahre  –  elf Stichtage. Die "Gegenwart" blättert in der Geschichte des DBSV. Im Jubiläumsjahr wird in jeder Ausgabe an ein Datum erinnert, das für die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe bedeutend war. Ein Rückblick in Schlaglichtern.



DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:

  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
    5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dussmann das KulturKaufhaus, Berlin
    10% auf Hörbücher und Hörspiele
  • Dorint Hotels & Resorts
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • NH-Hotels
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • Reinecker Reha-Technik
    10% auf ausgewählte Produkte der mobilen M-Serie
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen

Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart".

Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.

Mitgliedschaft lohnt sich!

Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
www.dbsv.org/dbsv-karte

Termine & Tipps:

Termine

"Die künstliche Netzhaut"

Patientenveranstaltung zum Retina-Implantat Argus II
12.12.2012, 14-17 Uhr
Karlsruhe, Schlosshotel

Mehr Infos beim
Städtischen Klinikum Karlsruhe
Tel.: 07 21 / 9 74-20 10

Anmeldung unter
www.2-sight.eu/info-ka

Microsoft Office 2010

Umsteigerseminar für blinde und sehbehinderte Arbeitnehmer
13.-16.1.2013
AURA-Hotel Saulgrub

Mehr Infos und Anmeldung (bis 21.12.) bei
Bildung ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de

Koch-Workshop

18.-20.1.2013
Kehl, Tulla-Realschule

Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.12.) bei
Bildung ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de

Skatturnier in Weimar

18.-20.1.2013
Weimar, Pension "Alter Zausel"

Mehr Infos und Anmeldung (bis 31.12.) bei
Birgit Kröger
Tel.: 0 36 43 / 25 41 95
E-Mail: fussballbirgit@kroeger-portal.de

"Kreatives Gestalten mit den eigenen Händen"

Internationaler Modellierkurs mit Ton
19.-26.1.2013
Bozen, Blindenzentrum St. Raphael

Mehr Infos unter
Tel.: 00 39 / 04 71 / 44 23 24
E-Mail: info@blindenzentrum.bz.it

Wintererlebniswoche im Thüringer Wald

21.-27.1.2013
AURA-Pension Georgenthal

Mehr Infos unter
Tel.: 03 62 53 / 3 05-0
E-Mail: info@aura-pension-georgenthal.de

"Der zwölfte Mord in Timmendorf"

Krimitage mit Hörspielworkshop
30.1.-3.2.2013
AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Mehr Infos unter
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

"Abitur  –  was nun?"

Orientierungsveranstaltung für blinde und sehbehinderte Studieninteressierte
6.-8.5.2013
Karlsruhe, Studienzentrum für Sehgeschädigte

Mehr Infos und Anmeldung (bis 9.4.) beim
SZS
Susanne Schneider
Tel.: 07 21 / 6 08-4 19 37
E-Mail: susanne.schneider@kit.edu

Tipps

Weihnachtliches im Schneeberger Museum für bergmännische Volkskunst

Im Erzgebirge hat das Holzkunsthandwerk eine lange Tradition. Um diese Kunst auch blinden und sehbehinderten Menschen nahezubringen, bietet das Museum für bergmännische Volkskunst in Schneeberg jetzt spezielle Audioguides und Führungen an. Die Ausstellungsstücke werden anschaulich beschrieben und können zum Teil ertastet werden. Highlight: die märchenhaften "Weihnachtsberge", regionaltypische Krippen vor Bergwerks-Kulisse, die sich auch akustisch erkunden lassen.

Mehr Infos beim
Museum Schneeberg
Tel.: 0 37 72 / 2 24 46
www.museum-schneeberg.de

Office 2010: Barrierefreier E-Learning-Kurs

Das Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg bietet auf seiner barrierefreien E-Learning-Plattform einen neuen Kurs zum Office-Paket 2010 an. Mit einem eigens entwickelten Umsteigermodul richtet sich der Kurs vor allem an Computernutzer, die noch mit den Vorgängerversionen der Programme arbeiten. Bei Fragen, die im Selbststudium auftreten, steht ein Online-Trainer zur Verfügung.

Mehr Infos beim
BFW Würzburg
Tel.: 09 31 / 90 01-8 50
E-Mail: monika.weigand@bfw-wuerzburg.de
www.bfwonline.de

Forum:

Das Fest des Friedens und der Freude

Bald ist es so weit. Auf unserem Marktplatz herrscht rege Betriebsamkeit. Hier werden weder Kohlköpfe noch Dorschfilet, geschweige denn Brot aus dem Steinbackofen feilgeboten, hier wird gehämmert, gesägt, gebohrt und gewerkelt. Kein Marktplatz, sondern eine riesige Baustelle ist das, was die Frau mit dem Blindenführhund aus Versehen von der falschen Seite her betritt. Normalerweise kommt sie nicht vom Hallmarkt her, aber wer sich verlaufen hat, kann nicht wählen. Alle haben es entsetzlich eilig, denn am Mittwoch wird der Weihnachtsmarkt eröffnet und am Sonntag ist der erste Advent. Da wird es ernst und keiner hat Zeit, die ratlose Frau mit dem Blindenführhund zu beachten, die beinahe auf der Straßenbahnschiene steht.

Komisch, aber es erscheint mir so, als wäre Weihnachten und die Zeit davor schon immer eine Zeit der Hektik gewesen. Auch in Bethlehem, denn keiner hatte Zeit, sich um die hochschwangere Frau und ihren Mann zu kümmern. Keiner bot sich an, einen Platz für die Gebärende zu räumen oder sie gar zu betreuen. In einem Stall durften sie bleiben, für mehr gab es weder Zeit noch Herz. Sie konnten ja nicht wissen, dass der Knabe, der sich da bereit machte, das Licht dieser Welt zu erblicken, eben jener war, wegen dem Weihnachten überhaupt eingeführt werden würde.

Und heute tut man sich auch schwer mit der Erinnerung an diese Zeit. Es verkauft sich doch alles so wunderbar zu Weihnachten! Die vierzigste Duftkerze findet auch noch irgendwo Platz. Brauchen wir nicht doch ein paar neue Christbaumkugeln? Wir könnten ja dieses Jahr den Baum in Lila und Rosa schmücken, das hatten wir noch nicht und es entspricht ganz der Mode! Der Glühwein wärmt so lieblich die kalte Kehle und, na, ran an die Bratwurst, man lebt nur einmal! Süßer die Kassen nie klingeln, und nach Neujahr werden die Karten neu gemischt.

Und die Frau mit ihrem Führhund, die sieht keiner. Keine Zeit, Zeit ist Geld und  –  hat da jemand etwas gesagt? Die Bahn zwängt sich in die Kurve und die blinde Frau spürt sie fast. Der Fahrer, ein netter und umsichtiger Mensch, klingelt beinahe zärtlich, als er langsam an ihr vorbeifährt. Die Frau torkelt, völlig benommen zurück von der Schiene. Na, gerade nochmal gut gegangen ...

Karen Sophie Thorstensen (59) ist von Geburt an hochgradig sehbehindert und inzwischen erblindet. Die Norwegerin lebt mit Mann und Führhund in Halle an der Saale.


Dazu ein Bild: Weihnachten daheim: Auch Führhund Bello träumt von schönen Geschenken  –  einer Wurst!

RTFC ist nicht konkurrenzlos

Ein Leserbrief von Richard Heuer gen. Hallmannn aus Hagen

In Ausgabe 10/2012 der "Gegenwart" war in der Rubrik "Testlabor" ein informativer Beitrag zum Programm RTFC zu lesen. Dieser Artikel könnte den Eindruck erwecken, als sei dieses Programm von Wolfgang Hubert gegenwärtig das einzige professionelle Software-Produkt, mit dem sich durch wenige Klicks oder gar durch einen einzigen Tastendruck computergestützt Blindenschrifttexte oder DAISY-Titel mit synthetischer Stimme erzeugen lassen. Dieser Eindruck wäre jedoch definitiv falsch.

Die FernUniversität in Hagen entwickelt ihr Konvertierungssystem HBS kontinuierlich weiter und stellt das Programmpaket nach wie vor beliebigen Interessenten gegen Zahlung einer Kursgebühr zur Verfügung. HBS verfolgt einen konzeptionell alternativen Weg. Es baut auf das von Dr. W. A. Slaby in den 1970er und 1980er Jahren entwickelte Blindenschriftübersetzungsmodul SEGBRA auf und setzt das von der Schweizerischen Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte in den 1980er und 1990er Jahren entwickelte Formatierungsprogramm SBSFORM ein.

Sämtliche Leistungsfeatures, die in dem Artikel über RTFC erwähnt werden, weist die aktuelle HBS-Version 8.2 ebenfalls auf. HBS ist unter jeder Windows-Version einsetzbar, verfügt über eine eigene blindengerechte Bedienoberfläche, beinhaltet ein ADD-IN für MS-Word, so dass es auch aus MS-Word heraus direkt per Tastendruck nutzbar ist, und ermöglicht die Erzeugung von DAISY-Titeln per Tastendruck.

Es ist hier nicht der Platz, auf die weiteren Leistungsmerkmale des HBS-Systems einzugehen. Das würde mit Recht von vielen Lesern als unzulässige Werbung erlebt. In Absprache mit der "Gegenwart"-Redaktion möchte ich mit diesem Leserbrief jedoch den irrtümlichen Eindruck verhindern, es stünde zurzeit nur eine einzige Software-Lösung zur Verfügung, um Texte in Blindenschrift zu übertragen oder DAISY-Titel mit synthetischer Stimme zu erzeugen. Jeder Brailleübertrager und jeder DAISY-"Macher" muss selbst darüber entscheiden, welches Programm für ihn die bessere Lösung darstellt: RTFC oder HBS?


Info:

Mehr Infos zu HBS bei der
FernUniversität in Hagen
Zentrum für Medien und IT
Tel.: 0 23 31 / 9 87 42 18
E-Mail: richard.heuer@fernuni-hagen.de

Bestellformular im Internet unter
www.fernuni-hagen.de/zmi/at-medien/hbs.html

Soziale Netzwerke  –  Erfahrungen erwünscht!

Ein Leserbrief von Mike Dallmann aus Leipzig

Inwieweit nutzen auch blinde und sehbehinderte Menschen soziale Netzwerke wie Facebook? Diese Frage stellten meine Frau und ich uns auf einem Elternabend am Gymnasium unseres Sohnes, wo das Thema "Mobbing in sozialen Netzwerken" diskutiert wurde. Wir erfuhren, dass sowohl Fotos als auch Textnachrichten manipuliert oder mit einer falschen Identität versehen werden können und fragten uns, wie Menschen mit Seheinschränkung dieser Falle entgehen können. Als blinder Vater eines 13-jährigen sehenden Sohnes, der sich vermutlich schon bald für Facebook interessieren wird, leite ich diese Frage deshalb an die Leser der "Gegenwart" weiter: Welche Erfahrungen haben Sie mit sozialen Netzwerken gemacht und wie gehen Sie mit den möglichen Risiken um?

Ich freue mich über Erfahrungsberichte per E-Mail an: mike.dallmann@googlemail.com

Fokus:

Rettung vor Blindheit in Sambia

In Entwicklungsländern ist die augenärztliche Versorgung oft mangelhaft. Zahllose Menschen  –  vor allem arme Menschen auf dem Land  –  erblinden, obwohl dies vermeidbar wäre. In Sambia macht seit einem Jahr die erste Netzhautabteilung des Landes Hoffnung. Sie wurde mit Unterstützung von VISION 2020 Deutschland eingerichtet und konnte schon mehr als 1.000 Patienten helfen.


Vor zwölf Jahren wurde bei der 49-jährigen Regina Kasonde aus Sambia ein Diabetes diagnostiziert. Seitdem ist sie insulinpflichtig. Ihre schwindende Sehkraft, wegen der sie bereits ihre Arbeit als Straßenhändlerin aufgeben musste, brachte sie nie mit der Zuckerkrankheit in Verbindung. Den Rat, einen Augenarzt aufzusuchen, hatte sie nie erhalten  –  bisher hatte sie allerdings auch keinen Zugang zu einer angemessenen augenmedizinischen Versorgung. Als tausendste Patientin der neuen Spezialabteilung für Netzhauterkrankungen am Zentralkrankenhaus in Kitwe, der zweitgrößten Stadt Sambias, profitiert sie nun vom Engagement des Netzwerks VISION 2020 Deutschland, zu dem auch der DBSV gehört.


Neue Retinaeinheit in Kitwe

Das Netzwerk VISION 2020 Deutschland, Teil der weltweiten Kampagne zur Überwindung vermeidbarer Blindheit, unterstützte den Aufbau der Abteilung mit 14.000 Euro. Aufbauend auf diesen Betrag, konnten weitere Fördermittel beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beantragt werden, um die 112.000 Euro teure Retinaeinheit zu installieren. Seit dem 10. Dezember 2011 ist sie in Betrieb.

Der Leiter der Augenklinik, Dr. Asiwome Seneadza, hat die augenmedizinische Versorgung der armen Landbevölkerung in Sambia seit dem Jahr 2000 wesentlich verbessert: Wurden zu Beginn des Jahrtausends jährlich gerade einmal 5.000 Patienten notdürftig behandelt, so versorgt die Klinik inzwischen bis zu 35.000 Menschen entsprechend dem Stand der modernen Augenheilkunde. Dr. Seneadza, der sein Medizinstudium in Leipzig absolvierte, hat heute mehr als 30 Mitarbeiter.

Eine Gruppe augenkranker Menschen war allerdings bis Dezember 2011 von effektiver Hilfe ausgeschlossen  –  nämlich diejenigen mit Netzhauterkrankungen. Denn die teuren Untersuchungs- und Operationseinheiten fehlten. Das Krankenhaus konnte sich die aufwändige Ausrüstung einfach nicht leisten, auch wenn die notwendige Expertise für ihren Einsatz vorhanden war. Diese Lücke schloss das Netzwerk VISION 2020 Deutschland.

"Seit wir die neue Retinaeinheit haben, konnten wir die Anzahl der Netzhautoperationen verdoppeln", berichtete Dr. Seneadza bereits im Frühjahr 2012 bei einem Besuch in Deutschland. Die Abteilung ist an sechs Tagen in der Woche geöffnet und behandelt bis zu 50 Patienten täglich. Für die rund 13,5 Millionen Einwohner von Sambia ist sie das einzige Retinazentrum des Landes.


Screeningprogramm für diabetische Retinopathie

Anfang 2012 konnte das Zentralkrankenhaus in Kitwe zudem das "Copperbelt Diabetic Retinopathy Program" (CDRP) etablieren. Dank der Unterstützung von VISION 2020 Deutschland können Patienten in den Bezirkskliniken der Copperbelt-Provinz mit Hilfe einer digitalen Funduskamera untersucht werden. Dabei wird bei weitgestellter Pupille ein Foto des Augenhintergrunds gemacht, das Aufschluss über krankhafte Veränderungen gibt. Wenn im Zuge des Screenings eine das Sehvermögen bedrohende Netzhauterkrankung erkannt wird, werden die Patienten für weitere Spezialuntersuchungen und Behandlungen an das Krankenhaus in Kitwe überwiesen. Sowohl die Behandlung der Netzhaut mit dem Laser als auch die Einbringung von Anti-VEGF-Medikamenten in den Glaskörper gehören hier zum Behandlungsspektrum.

Die diabetische Retinopathie zählt zu den Augenkrankheiten, denen die Kampagne VISION 2020 zunehmende Bedeutung beimisst, da der Anteil an Diabetikern auch in Entwicklungsländern stetig steigt. Zu den Gründen hierfür gehören die Alterung der Bevölkerung, Veränderungen im Lebensstil und eine verbesserte medizinische Versorgung von Diabetikern. Sie sorgt dafür, dass die Betroffenen länger mit der Krankheit leben und häufiger mit Folgekrankheiten am Auge konfrontiert sind. Auch in Sambia ist diese Entwicklung zu beobachten. Das Programm zur Früherkennung diabetischer Augenkrankheiten in der Copperbelt-Provinz zielt deshalb darauf ab, Erblindung und Sehbehinderung durch diese Krankheit mit rechtzeitiger Diagnose und Behandlung zu vermeiden.


Die tausendste Patientin

Die tausendste Patientin, der das Team von Dr. Seneadza helfen konnte, war Regina Kasonde. Ihre bereits fortgeschrittene diabetische Retinopathie wurde bei Untersuchungen im Bezirkskrankenhaus in Luanshya diagnostiziert. Daraufhin erhielt Kasonde im Zentralkrankenhaus in Kitwe eine Diabetes-Schulung und ihre Augen wurden eingehend untersucht. Zu den eingesetzten Methoden gehörte die Fluoreszenzangiografie (FLA) und die Optische Kohärenztomografie (OCT). Der Sehverlust in ihrem rechten Auge konnte durch eine Laserbehandlung, die panretinale Laserkoagulation, aufgehalten werden. Im linken Auge erhielt sie drei Injektionen eines Anti-VEGF-Medikaments, wodurch ihre Sehschärfe auf diesem Auge deutlich zunahm (Visusgewinn von zwei Zeilen).

"Das ist eine der größten Errungenschaften im Gesundheitswesen von Sambia in den vergangenen Jahren", betont Dr. Seneadza die Bedeutung des Screeningprogramms und der Netzhautabteilung. "Wir müssen die Patienten für eine wirksame Behandlung nicht mehr ins Ausland schicken. Dafür danken wir unseren Partnern, der Christoffel-Blindenmission und allen voran dem Netzwerk VISION 2020 Deutschland vielmals."

Jeanette Prautzsch
Mitglied des Pressereferats im Berufsverband der Augenärzte (BVA)  


Dazu ein Bild: Diagnose auf dem Land: Mit der Funduskamera werden detaillierte Aufnahmen des Augenhintergrunds gemacht


Kurzinfo: Das Recht auf Augenlicht

VISION 2020 Deutschland ist Bestandteil der weltweiten Kampagne "VISION 2020: The Right to Sight"  –  eine Initiative, die unter der Federführung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ziel verfolgt, vermeidbare Blindheit bis zum Jahre 2020 zu überwinden (vgl. "Gegenwart" 10/2011).

Das Netzwerk VISION 2020 Deutschland wird getragen von der Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf, dem Hilfswerk der Deutschen Lions sowie der PRO RETINA Deutschland.

Mehr Infos im Internet unter www.vision2020_deutschland.de

Panorama:

Auszeichnungen

GALERIA Kaufhof erhält Inklusionspreis

Am 15. Oktober wurde die GALERIA Kaufhof GmbH mit dem Inklusionspreis 2012 des UnternehmensForums e.V. ausgezeichnet. Die Warenhauskette belegte den ersten Platz unter mehr als 20 Bewerbern und wird als erstes Einzelhandelsunternehmen in Deutschland in die bundesweite Inklusionslandkarte des Bundesbeauftragten für die Belange behinderter Menschen aufgenommen. Die GALERIA Kaufhof GmbH lebe Inklusion und zeige mit innovativen Lösungen, wie Menschen mit Behinderung erfolgreich in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden können, heißt es in der Begründung für die Auszeichnung. Darüber hinaus berücksichtige das Unternehmen in besonderer Weise die Bedürfnisse seiner Kunden. So tragen die meisten Häuser dank ihrer barrierearmen Gestaltung das Qualitätszeichen "Generationen-freundliches Einkaufen". Für blinde und sehbehinderte Menschen bieten 78 Kaufhof-Filialen eine unentgeltliche Einkaufsbegleitung an. Der Kunde vereinbart telefonisch einen Termin und nennt gegebenenfalls spezielle Wünsche. Ein geschulter Mitarbeiter holt ihn an dem verabredeten Standort vor oder in der Filiale ab und begleitet ihn beim Einkaufsbummel.

Mehr Infos unter der gebührenfreien
Service-Hotline: 08 00 / 2 66 61 11
E-Mail: service@galeria-kaufhof.de


Dazu ein Bild: In der GALERIA Kaufhof werden Blinde und Sehbehinderte auf Wunsch beim Shoppen begleitet

"MindTags": Barrierefreie App bringt Alltagsgegenstände zum Sprechen

Am 25. Oktober wurde an der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft die Smartphone-Anwendung "MindTags" ausgezeichnet. Im Rahmen des Berlin-Brandenburger Wettbewerbs "Be Wireless!" für drahtlose Lösungen erhielt die neu entwickelte App für Menschen mit Seheinschränkung den dritten Preis. Die Anwendung basiert auf der NFC-Technologie (Near Field Communication), bei der das Smartphone über sehr kurze Entfernungen (ca. 4 cm) eine Funkverbindung zu einem Chip, "Tag" genannt, aufbauen kann. Mit Hilfe von "MindTags" kann der Nutzer beliebige Informationen durch Texteingabe oder Audioaufnahme autonom editieren und auf dem Chip speichern, diesen auf Gegenstände, Türen etc. kleben, um sich die Inhalte später wieder auslesen zu lassen. Wurden etwa Angaben zur Medikamenteneinnahme gespeichert, reicht es, das Smartphone an den Aufkleber am Medizinschrank zu halten, um die Informationen abzurufen. Entwickelt wurde "MindTags" von dem blinden Juristen und Dolmetscher Erich Thurner.

"MindTags" für Smartphones mit dem Android-Betriebssystem ist im Google Play Store erhältlich, die Tags gibt es online unter www.mindtags.de.

Mehr Infos bei
Erich Thurner
Tel.: 01 63 / 8 86 56 22
E-Mail: et@carpeberlin.com

Sport

Antje Samoray wird Weltranglistenerste im Showdown

Die Berliner Showdown-Spielerin Antje Samoray belegt seit ihrer Teilnahme an den "European Top 12" in Schweden Platz Eins der Weltrangliste. Die "European Top 12" im Showdown bzw. Tischball finden jährlich an wechselnden Orten statt. Austragungsort 2012 war vom 25. bis 28. Oktober das schwedische Haninge, wo Samoray mit großartigen Leistungen überzeugte. Die zweifache Deutsche Meisterin belegte dicht hinter der polnischen Newcomerin Elzbieta "Ela" Mielczarek den zweiten Platz. Bereits im Juli 2012 war Samoray in Mailand bei der Showdown-EM Vize-Europameisterin geworden. Dass diese Ergebnisse sie nun an die Spitze der Weltrangliste katapultierten, sorgt bei den Fans für Begeisterung: "Ein absoluter Wahnsinn! Lasst uns diesen Erfolg zusammen feiern!", heißt es auf der Webseite www.showdown-germany.de.


Dazu ein Bild: Die neue Nummer Eins im Showdown: Antje Samoray

13. EBU-Cup erstmals in Nordrhein-Westfalen

Beim 13. Cup der Europäischen Blindenunion (EBU) trafen sich blinde und sehbehinderte Breitensportler vom 1. bis 9. September im Sport- und Seminarcenter Radevormwald (Bergisches Land). Zum ersten Mal fand der Wettkampf damit in Nordrhein-Westfalen statt. 60 Sportbegeisterte, darunter einige "Neuzugänge", hatten sich für die Disziplinen Klassisches Kegeln (Einzel und Mannschaft), Luftgewehrschießen, Schwimmen (100 m), Schach (fünf Runden ohne Zeitvorgabe), Skat (fünf Serien an Vierer- bzw. Dreiertischen) und Kniffeln angemeldet. Außerdem fand ein breit angelegtes Showdown-Turnier mit Vor-, Haupt- und Finalrunden statt. Neben den Wettkämpfen nahmen 14 Teilnehmer die Gelegenheit wahr, auf dem hauseigenen Leichtathletikplatz das Deutsche Sportabzeichen zu erwerben. Im Rahmen einer großen Siegerehrung am Schlusstag überreichten Vertreter der Stadt Radevormwald den Sportlern ihre Urkunden und Medaillen. Die Gesamtwertung hat bereits zum zweiten Mal Roland Bartelt gewonnen. Über die meisten Medaillen konnte sich der Begründer des EBU-Cups, Wilfried Schwellnus, freuen: Gold beim Kegeln, Bronze beim Skat und im Schach sowie 149 von 150 möglichen Ringen im Schießen.

Alle Ergebnisse im Internet unter www.dbsv.org/infothek/sport/ebu-cup.

Verschiedenes

Letzte "Münchner Herz"-Veranstaltung zugunsten des BBSB


"S'Münchner Herz wird's immer geben" lautete am 13. Oktober das Motto der 20. und zugleich letzten Benefizveranstaltung zugunsten des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes (BBSB) im Münchner Prinzregententheater. Der bayerische Mundartautor und waschechte Münchner Max Spiegl hatte 1993 zusammen mit August Everding eine Veranstaltung unter dem Titel "S'Münchner Herz  –  wia's singt und klingt" auf der Bühne des Prinzregententheaters ins Leben gerufen. Die Erlöse des musikalischen Benefizabends, der fortan jährlich stattfand, kamen dem BBSB zugute. Bei der ausverkauften Abschlussgala mit mehr als 100 Musikern und Tänzern zeichnete Spiegl BBSB-Geschäftsführer Christian Seuß mit dem "Goldenen Münchner Herz" für 20 Jahre Vertrauen und Freundschaft aus. Die Münchner Bürgermeisterin Christine Strobl würdigte Max Spiegl, der mit Standing Ovations gefeiert wurde, und sein großes Engagement für die bayerische Landeshauptstadt. Am Ende des Abends reichte Spiegl sein "Münchner Herz" an die Stiftung des Ehepaars Günter und Margot Steinberg weiter: Ihre Initiative soll in erster Linie benachteiligte Münchner Jugendliche unterstützen, wird sich aber auch weiterhin für den BBSB einsetzen. "Sie haben sich die letzten 20 Jahre aufs 'Münchner Herz' verlassen. Das können Sie auch in Zukunft", sagte Günter Steinberg.

Menschen:

"Lauschen ist heilsam"

Wolfgang Fasser, 57

Mit 22 Jahren bin ich infolge der Erbkrankheit Retinitis pigmentosa erblindet, empfinde mich aber nicht als blind. Denn ich höre ja. Neben meiner Arbeit als Physiotherapeut und Dozent in Zürich und Lesotho habe ich mich zum Musiktherapeuten ausbilden lassen und Ende der 1990er Jahre das Atelier für Musiktherapie "Il Trillo" in der Toskana gegründet. Ein hörender Mensch zu sein und ein Hörinteresse zu haben, ist mir nicht nur wichtig, weil ich die Welt des Klanges liebe. Es ist zugleich die Grundlage meiner musiktherapeutischen Arbeit mit schwerstbehinderten Kindern.

Hier werden auch die Klangpostkarten eingesetzt, die bei meinen akustischen Aufnahmen in der Natur entstehen. Eine intensive Beziehung zur Natur ist für unser Dasein von großer Bedeutung, und ihre Klänge sind eine wichtige, heilvolle Ressource. Darum gehe ich mit meinem Mikrofon hinaus und fange diese Klänge ein: einen plätschernden Bach, Vogelstimmen oder den Wind in den Bäumen. Vor allem in der Tierkommunikation und der akustischen Beobachtung von Tieren habe ich große Erfahrung gesammelt, und so bezeichnet man mich manchmal als "Klangforscher". Ich selbst nenne mich nicht so, da ich keine Forschung im engeren Sinne betreibe. Ich lausche einfach hinaus ins Leben.

Die akustische Welt beeinflusst uns, ob wir wollen oder nicht. Töne haben eine Wirkung auf unser Innenleben. Durch die Ausrichtung auf das Optische und den gleichzeitig steigenden Lärmpegel gewöhnen wir uns ans Weghören. Die moderne Welt klingt unglaublich vielfältig. Sie besteht aus unzähligen akustischen Nischen und lokalen Soundkulturen. Gleichzeitig gibt es so etwas wie den globalisierten Sound. Bahnhöfe tönen überall ähnlich. Die Stimme, die in der Schweiz Züge ankündigt, ist uniform geworden. Bis vor Kurzem war es am einen Tag noch der Herr Meier und am nächsten die Frau Müller. Stimmgesichter. Jetzt ist es einfach die Bahnhofsstimme.

Das klingelnde Handy, überhaupt all das Gepiepse der technischen Geräte im öffentlichen Raum, ist sehr typisch für unsere Zeit. Wir leben mit viel Hörschrott. Das dominanteste Geräusch aber ist ein relativ unspezifisches: das Hintergrundgeräusch, ein permanentes Rauschen. Das ist der Pegel unserer Zivilisation. Ein akustischer Smog, der sehr verbreitet ist, bis weit auf das Land und über alle Kontinente hinweg. Wenn man das Mikrofon gegen den Himmel richtet, merkt man, welche Autobahn da oben ist. Es sind nicht nur die Fahrzeuge am Boden, es sind auch die dauernd hoch über uns zirkulierenden Flieger.

Der Lärm führt dazu, dass Vögel in Städten in höheren Tonlagen singen als auf dem Land, damit sie durch den Geräuschpegel kommen. Wir Menschen reden lauter, und die Hörprobleme nehmen zu. Es gibt Studien, die eindeutig zeigen, dass Lärm die Gesundheit belasten kann. Wir brauchen die Stille. Sind wir dauernd lauten Geräuschen ausgesetzt, die wir mit der Zeit nicht einmal mehr als störend wahrnehmen, beginnen wir, darunter zu leiden. Lärm macht verletzlich.

Wir reden schon lange über die optische Aufwertung von Quartieren, kümmern uns um die Begrünung von Städten, setzen auf Design. Klangdesign aber ist kein Thema. Im Gegenteil: Unser Alltag spielt sich stark optisch ab, wir brauchen das Gehör weniger, schalten den Kanal innerlich ab. Wir glauben an das Visuelle. Das Bild gilt als Garant für die Realität. Schauen geht eben schnell. Hören ist ein langsamer Prozess. Es ist selbst physiologisch betrachtet ein Vorgang, der mehr nach innen geht. Heute, da alles immer schneller gehen muss, bleibt kaum Raum für die Pflege der auditiven Kultur. Ein Teil an Beziehung entgeht uns aber, wenn wir Dinge überhören. Bild und Ton sind verschiedene Welten. Wenn wir üben, beide zu öffnen, entdecken wir mehr vom Leben; sie sind komplementär. Das Lauschen ist heilsam  –  bei behinderten Menschen genauso wie bei gestressten oder deprimierten Leuten.

Wolfgang Fasser lebt als Dozent und Therapeut in Zürich und in der Toskana, wo er das von ihm gegründete Atelier für Musiktherapie "Il Trillo" leitet. Außerdem ist er regelmäßig als Lehrtherapeut für Krankenhäuser im afrikanischen Lesotho tätig.


Info:

Dieser Artikel basiert auf einem Interview, das Katrin Hafner für den Schweizer "Tages-Anzeiger" geführt hat, und auf einem Gespräch der Filmproduktionsfirma W-Film.


Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Ein freundlich schauender Mann, Ende Fünfzig, mit wettergegerbtem Gesicht steht im rechten Bildvordergrund. Er trägt eine Baskenmütze und eine leicht geöffnete Fleecejacke mit Reißverschluss, darunter ein Hemd mit Stehkragen. Mit seiner rechten Hand umfasst er einen Blindenstock. Links von ihm erstreckt sich ein hölzerner Zaun, dahinter steht auf einer leichten Anhöhe eine alte, verwitterte Feldsteinkirche.



Kurzinfo: Im Garten der Klänge

Der Dokumentarfilm "Im Garten der Klänge" ist eine poetische Entdeckungsreise in die Grenzgebiete der Kommunikation. Der Regisseur Nicola Bellucci zeichnet ein Porträt des blinden Klangtherapeuten Wolfgang Fasser, der mit schwerstbehinderten Kindern arbeitet. Dabei zeigt er seinen Schützlingen, dass Verlust unbegrenzten Gewinn bedeuten kann und Nichtverstehen häufig faszinierender ist als Verstehen.

Am 7. Dezember erscheint der preisgekrönte Film als DVD mit Audiodeskription. Aus diesem Anlass verlost die Redaktion "Gegenwart" fünf DVDs.

Wer gewinnen will, schreibt bis zum 15. Dezember eine Postkarte mit dem Stichwort "Im Garten der Klänge" an den
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin oder eine
E-Mail an gegenwart@dbsv.org

Testlabor:

Digitalradio "NOXON dRadio 110"

Dem digitalen Rundfunk DAB+ gehört die Zukunft. Immer mehr Digitalradios kommen auf den Markt. Sie überzeugen mit einer rauschfreien Übertragung und der Möglichkeit, unter weit mehr Sendern zu wählen als beim UKW-Radio (vgl. "Gegenwart" 3/2012). Seit einigen Monaten gibt es auch ein barrierefreies Modell. Ob es hält, was es verspricht, will das "Testlabor" wissen.


Das "NOXON dRadio 110" ist die Erweiterung eines Standardmodells, das schon einige Monate länger angeboten wird, und wendet sich ausdrücklich an blinde und sehbehinderte Menschen. In enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) und der Interessengemeinschaft Sehgeschädigter Computernutzer (ISCB) haben der Hersteller Terratec Electronic GmbH und die Bayern Digital Radio GmbH das Gerät um barrierefreie Features ergänzt (vgl. "Gegenwart" 9/2012).

Die Zusatzausstattung besteht vor allem in der Möglichkeit, das Radio mit einer sprechenden Benutzerführung auszustatten. Menschen mit Seheinschränkung können das Gerät auf diese Weise weitgehend selbstständig bedienen. Dafür wird ein USB-Stick benötigt, auf dem sich die Sprachdateien befinden. Diese werden dann situationsabhängig abgespielt, etwa um Menüpunkte zu kennzeichnen oder Sendernamen anzusagen.

Das Radio erinnert in seiner Form an kleine Radioapparate, wie sie vor vielen Jahrzehnten gebräuchlich waren, und orientiert sich damit am modischen Retrodesign. Die Abmessungen des 900 Gramm schweren, rechteckigen Geräts betragen 200 x 115 x 140 Millimeter. Auf der Vorderseite befinden sich neben dem mit Stoff verkleideten Lautsprecher ein großer Drehknopf für die Einstellungen (Lautstärke, Sender, Konfiguration) sowie die Menütaste und das Display. Rechts oben auf dem Gehäuse ist ein rechteckiges Feld mit zweimal fünf Tasten  –  vorn die fünf Senderspeicher, hinten Funktionstasten wie Suchlauf oder Bereichsumschaltung. Auf der Rückseite sind die Anschlüsse für Stromkabel, Teleskopantenne, Kopfhörer, Lineout und den USB-Stick angebracht. Statt der Teleskopantenne kann auch ein Antennenkabel angeschlossen werden. Der Netzschalter befindet sich ebenfalls auf der Rückseite.

Zum Lieferumfang gehört eine Audio-CD mit einer gesprochenen Kurzanleitung, die allerdings keinen Bezug auf die Sprachfunktionalität nimmt. Der Stick mit den Sprachdateien wird leider nicht mitgeliefert. Es bleibt somit dem Käufer überlassen, sich einen USB-Stick zu beschaffen und die Sprachdateien von der Terratec-Webseite herunterzuladen. Hier wird wieder einmal vorausgesetzt, dass jeder Kunde über einen Computer mit Internetanschluss verfügt. Ist dies nicht der Fall, so muss man sich selbst um technische Unterstützung kümmern. Manche Blinden- und Sehbehindertenvereine, etwa der ABSV in Berlin, bieten für einen moderaten Aufpreis fertig konfigurierte Sticks zum Gerät an. Da die Sprachdateien nur wenige Megabyte umfassen, muss der USB-Stick keine große Speicherkapazität besitzen. Gute Erfahrungen wurden beim NOXON Radio mit Sticks der Firma Transcend gemacht.

Wird das Radio eingeschaltet, vergehen einige Sekunden, bis etwas zu hören ist. Statt des Netzschalters kann auch die Standby-Taste oben auf dem Gerät verwendet werden, zumal wenn der Wecker genutzt werden soll. Die Lautsprecherwiedergabe erfolgt in Mono; für Kopfhörer und Lineout liegt auch ein Stereosignal vor.

Alle wesentlichen Einstellungen erfolgen über den Drehknopf, der üblicherweise die Lautstärke regelt. Wird dieser Knopf nicht gedreht, sondern gedrückt, so wird er zum Navigationsrad für die drei Funktionen DAB- oder FM-Empfang (UKW) und Konfiguration des Radios. Im DAB-Menü kann ein automatischer Suchdurchlauf über das komplette Frequenzspektrum gestartet werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer manuellen Suche, die durch Drücken des Navigationsrades aktiviert wird. Die anschließende Senderauswahl erfolgt anhand einer Liste der verfügbaren Sender, zwischen denen man durch erneuten Druck auf das Navigationsrad auswählen kann. In der Liste werden leider nicht alle Sender angesagt  –  Terratec hat aber Vervollständigung versprochen.

Das FM-Menü verfügt ebenfalls über eine manuelle Frequenzeinstellung. Durch Drücken des Navigationsrades wird die manuelle Suche aktiviert, und durch anschließendes Drehen gelangt man "per Hand" zur gewünschten Sendefrequenz. Sendernamen stehen hier leider nicht zur Verfügung.

Sowohl bei FM als auch bei DAB hat man die Möglichkeit, seine Lieblingssender abzuspeichern: Die fünf Speichertasten, die pro Bereich belegt werden können, sind hilfreich, wenn auch etwas knapp bemessen.

Im Zusammenhang mit der Sprachausgabe ist beim Drehen des Navigationsrades die richtige Geschwindigkeit wichtig. Zu schnelles Drehen führt zu Fehlfunktionen bis zum Absturz, zu langsames Drehen bewirkt andererseits ein Herausfallen aus dem Menü. Ein weiterer Kritikpunkt: Da es sich bei der Sprache um Textbausteine handelt, können dynamisch sich ändernde Zusatzinformationen, wie sie die Sender ergänzend übertragen, nicht ausgegeben werden.

Das "NOXON dRadio 110" enthält auch eine Uhr bzw. einen Wecker. Das Stellen der Uhr erfolgt automatisch über die empfangenen DAB-Sender, die ein Zeitsignal übertragen. Das Stellen des Weckers erfolgt mit Sprachunterstützung. Leider ist das Gerät jedoch kein Radiowecker im eigentlichen Sinne: Zwar gibt der Wecker einen pulsierenden Ton aus, dessen Lautstärke geregelt werden kann, Wecken durch ein Radioprogramm ist aber nicht möglich.

Neben dem stationären Modell will Terratec noch vor Weihnachten eine mobile Variante mit eingebautem Akku herausbringen. Für Verunsicherung hat kurz vor Redaktionsschluss allerdings die Meldung gesorgt, dass Terratec Insolvenz angemeldet hat; die Marke soll aber weiterbestehen.

Fazit: Trotz der genannten Unzulänglichkeiten bekommt man mit dem "NOXON dRadio 110" für etwa 90 Euro ein solides und robustes kleines Radio, das blinden und sehbehinderten Nutzern immer noch mehr zu bieten hat als andere Empfänger für DAB+. Man darf gespannt sein, welche Verbesserungen der Anbieter künftig bei der internen Software des Gerätes bereitstellen wird.

Lothar Rehdes
Förderzentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 0 30 / 7 90 13 69 36
E-Mail: rehdes@fzbs.de
www.fzbs.de


Dazu ein Bild: Im trendigen Retrodesign präsentiert sich das "Noxon dRadio 110"


Die Rubrik "Testlabor" wird gefördert durch die Lotterie "Glücksspirale".

Medien:

Bücher

Braille-Seasons  –  Bücher für junge Leute

Mutter in der Entzugsklinik, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt Tschick auf ... Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, kommt aus einem der "Asi"-Hochhäuser in Berlin-Hellersdorf, hat es irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt nicht gerade wie ein Musterbeispiel für Integration. Allerdings hat er einen geklauten Wagen und mit diesem beginnen die beiden Jugendlichen eine sommerliche Reise durch die deutsche Provinz.

Wolfgang Herrndorf erzählt in "Tschick" die Geschichte zweier ungleicher Freunde auf einer verbotenen und verrückten Fahrt. Viermal im Jahr stellt MediBraille zusammen mit dem DBSV-Jugendclub ein Jugendbuch in Punktschrift vor. Für die langen Leseabende im Winter wurde diesmal "Tschick" ausgewählt.

Aus dem Buch:

"Wo willst du denn überhaupt hin?"

"Ist doch egal."

"Wenn man wegfährt, wär irgendwie gut, wenn man weiß, wohin."

"Wir könnten meine Verwandtschaft besuchen. Ich habe einen Großvater in der Walachei."

"Und wo wohnt der?"

"Wie, wo wohnt der? In der Walachei."

"Hier in der Nähe oder was?"

"Was?"

"Irgendwo da draußen?"

"Nicht irgendwo da draußen, Mann. In der Walachei."

"Das ist doch dasselbe."

"Was ist dasselbe?"

"Irgendwo da draußen und Walachei, das ist dasselbe."

"Versteh ich nicht."

"Das ist nur ein Wort, Mann", sagte ich und trank den Rest von meinem Bier. "Walachei ist nur ein Wort! So wie Dingenskirchen. Oder Jottwehdeh."

"Meine Familie kommt von da."


Das Braille-Seasons-Quiz zum Winterbuch 2012:

1. Wie ist der Name des Jungen, den Maik auf dem Gymnasium kennenlernt?

a) Arthur, b) Andrej, c) Johann

2. Wo lebt der Großvater von Tschick?

a) im Nirvana, b) im Untergrund, c) in der Walachei

3. In welchem Berliner Stadtteil lebt Tschick?

a) in Hellersdorf, b) in Marzahn, c) in Hohenschönhausen


Antworten an den
DBSV-Jugendclub
Jessica Schröder
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: 0 30 / 28 53 87-289
E-Mail: j.schroeder@dbsv.org


Zu gewinnen gibt es das Braille-Seasons-Frühjahrsbuch.


Wolfgang Herrndorf: Tschick
Blindenkurzschrift: 2 Bände
Preis: 37,80 Euro (gebunden), 31,80 Euro (geheftet)

Bestellungen beim
Blindenschrift-Verlag Paderborn
Tel.: 0 52 51 / 6 88 88-0
E-Mail: info@pader-braille.de

FIFA-Mafia

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Thomas Kistner, Sportredakteur der "Süddeutschen Zeitung", berichtet seit mehr als zwanzig Jahren über die kriminellen Machenschaften und korrupten Verstrickungen im und um das Milliardenunternehmen des Weltfußballverbandes FIFA. Sein Buch ist die Summe dieser Recherche. So dicht, so kenntnisreich, so zwingend in der Analyse ist die dunkle Seite dieses global auf Regierungsebene agierenden Verbandes nie zuvor erzählt worden. Kistner schlägt einen weiten historischen Bogen vom Adidas-Gründer Adi Dassler, dem geistigen Vater der dubiosen Netze zwischen Sport, Politik und Geld, bis hin zur absurden Vergabe der Weltmeisterschaft 2022 nach Katar. Die schmutzigen Geschäfte mit dem Weltfußball: sehr aufschlussreich und spannend wie ein Krimi.

Thomas Kistner: FIFA-Mafia
1 CD DAISY (950 Minuten)
Sprecher: Jerzy Kosin

Neues vom Nachbarn

Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei


"26 Länder  –  26 Menschen" lautet der Untertitel der Reisebeschreibung von Oliver Lück, der 20 Monate lang in einem VW-Bus quer durch Europa gefahren ist. Treu begleitet von seiner Hündin Locke, begegnete er eigenwilligen, manchmal skurrilen, immer aber liebenswerten Menschen: etwa einem Goldsucher in Finnland, einem Ballonbauer in Tschechien, einer Frau, die schon 35 Flaschenpostbriefe gefunden hat, und dem Weltmeister im Schaukeln ... Die über 50.000 Kilometer lange Fahrt führt von Norwegen nach Portugal, von Irland in die Slowakei, von den Kanarischen Inseln bis an die russische Grenze. Einfühlsam und mit einem Augenzwinkern schildert der Autor seine Begegnungen in ganz Europa und lässt uns in allen Ländern Bekanntschaften schließen.

Oliver Lück: Neues vom Nachbarn
1 CD DAISY (548 Minuten)
Sprecher: Andreas Ladwig

Hühnersüppchen für die Seele

Sind wir nicht manchmal verzweifelt, fühlen uns hoffnungslos oder einfach nur traurig? Gerade an dunklen Wintertagen neigt die Seele zum Trübsal blasen. Dann brauchen wir die "heiße Tasse" fürs Herz! Die liebenswerten und klugen Geschichten in der Sammlung "Hühnersüppchen für die Seele" sind die beste Medizin gegen jede Art von Schwermut. Sie erzählen von kleinen Wundern im Alltag, Wundern, die Menschen vollbringen, weil in ihnen ein guter Kern steckt und weil sie warmherzig sind. Sie muntern auf, machen Mut, trösten und wärmen das Innere  –  genau wie einst Omas gute Hühnersuppe!

"Ein Buch, das man gerne an einem regnerischen Tag unter der Decke mit einer Tasse Tee liest und so seiner Seele Streicheleinheiten verpasst." (Lesermeinung)

Jack Canfield/Marc Victor Hansen: Hühnersüppchen für die Seele
1 CD DAISY (186 Minuten)
Preis: 19 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org

Irka  –  Ein Hundeleben zwischen Familie, Freizeit und Beruf

Im Januar 2005 fing alles an: Damals beschloss Martin Nolte, die Memoiren seiner Blindenführhündin Irka aufzuschreiben. Augenzwinkernd wird aus Irkas Perspektive erzählt, was sie im Alltag der Familie Nolte erlebt. Die Labrador-Dame hat ihre eigenen Standpunkte und beschreibt "bissig" die Eigenheiten ihres Herrchens, seiner Frau und der beiden Kinder ... Das Buch erschien 2006 als Hör- und Taschenbuch. Seitdem spendet der Autor von jedem verkauften Exemplar 2,50 Euro für die Arbeit der Fachgruppe Taubblinde und Hörsehbehinderte in Nordrhein-Westfalen. So kamen bislang 6.500 Euro zusammen. Leider ist Irka inzwischen gestorben, doch für ihre Fans gibt es dennoch eine gute Nachricht: Ab sofort sind ihre Erinnerungen auch in Blindenkurzschrift erhältlich. So kann die liebenswerte Hündin in den Gedanken von noch mehr Lesern fortleben.

Martin Nolte: Irka  –  Ein Hundeleben zwischen Familie, Freizeit und Beruf
Blindenkurzschrift (2 Bände), Spiralbindung
Preis: 55 Euro

Bestellungen bei
Martin Nolte
Tel.: 0 52 31 / 5 69 96 26
E-Mail: martin.walter.nolte@gmx.de



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden. Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen. Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde, Tel.: 0 55 31 / 71 53, E-Mail: atz@blindenzeitung.de



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg

Rätsel:

Dezember-Rätsel

In jedem der folgenden neun Wörter ist ein Buchstabe zu streichen, so dass die übrig bleibenden Buchstaben in der gegebenen Reihenfolge ein Sprichwort ergeben:


Gen  –  Wohl  –  Nahe  –  Iltis  –  Stein  –  Heim  –  Drau  –  Seni  –  Sein


Bitte senden Sie das gesuchte Sprichwort bis zum 20. Dezember an den

DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin

oder per

E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des November-Rätsels

Rohrspatz  –  Ochse  –  Hase  –  Ratten  –  Aal  –  Made  –  Murmeltier  –  Elch  –  Ross


Lösungswort: Rohrammer

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen, in denen elektronische Hilfsmittel zum Verkauf angeboten werden, müssen den Zusatz "Privateigentum" enthalten. Anzeigen, die diesen Zusatz nicht enthalten, werden künftig nicht angenommen. Auch dürfen diese Anzeigen nicht unter Chiffre-Nummer geschaltet werden. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Die Redaktion  

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Videomatic 75 Hz von Reinecker, Farbgerät mit Autofokus und leicht gängigem Kreuztisch, gebraucht abzugeben, VB: 850 Euro,

Tel.: 06 11 / 2 38 36 20 (tagsüber) oder 06 11 / 80 74 05 (ab 19.30 Uhr)


Farb-Kamera-Lesesystem LVI MagniLink Mira mit Kreuztisch, 4 Jahre alt, aus Privateigentum, NP: 1.800 Euro, VB: 600 Euro.

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Videomatic Lux mit Acer Monitor 22 Zoll zum Vergrößern von Büchern, Briefen, Rätseln usw. Rechnung von 2010 vorhanden. Gestell mit 4 Rollen dabei. NP: 3.600 Euro, VB: 2.200 Euro. Selbstabholung Hannover.

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Bildschirmlesegerät ClearView+ Spectrum mit 17 Zoll TFT, farbig, neuwertig, kaum gebraucht. 16 Farbkombinationen für Hintergrund und Schrift mit Doppelmodus Echtfarben- und Falschfarbendarstellung, Vergrößerung von 2,5- bis 50-fach, Autofokus, selbstständige elektronische Fokussierung, feststellbarer Leseschlitten. Größe: ca. 40 * 65 * 50 cm (B * H * T), Zubehör: Rolltisch 50 * 50 cm, höhenverstellbar. Abholpreis ab München: 1.350 Euro, Versandpreis: 1.400 Euro.

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Weltempfänger Grundig WR 5408 PLL, neu, 85 Euro; Sangean Speicherkarten-Stereo-Radiorekorder, neu, 85 Euro.

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Chiffre 01/12/2012


Suche Erika-Picht-Punktschriftmaschine für kleines Geld oder geschenkt. Übernehme Portokosten nach Trencin, Slowakei.

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Partnersuche

Nach mehreren Enttäuschungen suche ich eine liebevolle, häusliche Partnerin (sehend bzw. mit Sehrest), welche auch für Unternehmungen offen ist. Ich bin 49 Jahre alt, blind (Lichtwahrnehmung). Meine Hobbys sind: Tanzen, Schwimmen, Spaziergänge, anspruchsvolle Musik (vorwiegend klassisch). Ich lerne aber auch gerne neue Interessengebiete kennen.

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Chiffre 02/12/2012


Jung gebliebene Sie, Anfang 60, 165 cm groß, mit Sehrest, sucht Ihn bis 68, ab 180 cm groß, möglichst mit Restsehvermögen, im Raum Kassel/Marburg. Bitte melde Dich,

Tel.: 01 77 / 5 24 26 17


Suche einen lieben Kameraden und Begleiter zum Spazierengehen, für Ausflüge, Veranstaltungen usw. oder auch nur zum Kaffeetrinken und Reden im Raum Nürnberg. Ich bin blind, 62 Jahre, 159 cm, 85 kg, graumeliert, braune Augen. Bin lieb, ruhig, zurückhaltend und humorvoll.

Chiffre 03/12/2012

Verschiedenes

Wer schreibt mir in Punktschrift? Egal ob Frau oder Mann, ob jung oder alt, der mir viele Fragen stellen möchte. Meine Hobbys sind: Schreiben, Lesen, Stricken, Musik hören und Flöte spielen.

Chiffre 04/12/2012

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

www.braille-collection.com
Die Modeserie für Blinde

Tour de sens

Gemeinsames Reisen für Blinde, Sehbehinderte und Sehende


2013 können Sie mit uns spannende Natur- und Kulturreisen nach Frankreich, Spanien, Portugal und in Deutschland unternehmen.

Infos unter
Tel.: 07 11 / 57 64 83 97 oder
www.tourdesens.de

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.


SynPhon GmbH Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Grenzenlos Erfurt

Neu im Angebot! Kalender für 2013

  • Welt der Blüten, A4: 15,95 Euro
  • Reiseziele Europas, A4: 15,95 Euro
  • Fam. Pieksigel, A4: 15,95 Euro
  • Taschenkalender: 5,50 Euro

Grenzenlos Erfurt Verlag und Druckerei
Schwerborner Str. 29 j, 99087 Erfurt
Tel.: 03 61 / 60 20 40
Fax: 03 61 / 6 02 04 10
www.grenzenlos-erfurt.de

Dachverband der evangelischen Blinden- und evangelischen Sehbehindertenseelsorge

Der Dachverband der evangelischen Blinden- und evangelischen Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) informiert:

Suchen Sie nach Bibeln, dem Evangelischen Gesangbuch, den Losungen, der Ordnung für den Weltgebetstag, christlichen Zeitungen und Büchern in Brailleschrift oder im DAISY-Format? Dann wenden Sie sich an uns  –  wir beraten Sie gern!

Tel.: 05 61 / 72 98 71 61
E-Mail: buero@debess.de


Alle Informationen über unsere Angebote sowie den Dachverband finden Sie auch auf unserer Homepage www.debess.de.

Schottland-für-Alle

Reisen nach Großbritannien und Irland

England, Schottland, Wales und Irland entdecken, bei einer Gruppen- oder Individualreise. Ob Edinburgh, London, Dublin, ob Südküste, Highlands, Festland oder Insel, oder auch bei einer Whisky-Reise unter fachkundiger Leitung unter dem Motto "Fühlen, Riechen, Schmecken speziell für blinde Gäste"  –  (fast) alles ist möglich.

Gerne stellen wir Ihre ganz persönliche Reise zusammen, damit auch Sie England, Schottland, Wales oder Irland einfach nur genießen können. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht und übersenden Ihnen gerne weitere Informationen für Ihre Tour.


Schottland-für-Alle
Andreas Schneider & Gabriele Tiedtke
Pinelea, West Drumliah, Bonar Bridge
IV24 3AA Großbritannien
Tel.: 00 44 / 18 63 / 76 60 10
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com
www.schottland-fuer-alle.com

AASB Maria Seidling

Wir ermöglichen seit 25 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.


  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: Videotext, DAISY-Player, TextToMP3, Telefonansage, Editor, Spracheingabe
        ab 2.917,00 Euro
  • AUDIOCHARTA Compact Vorlesesystem
    Einteilig geschl. Vorlesesystem, Steffi oder Klaus Sprachausgabe
        ab 3539,22 Euro
  • PacMate Braillezeile
    mit 40 Braillezellen
        5.117,00 Euro
  • Alva Braillezeilen, 40/70/80 Module
    auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage
  • RTFC als Braille-, DAISY-, Personal-, Professional- oder Studioversion mit Stimme Petra
        Preis auf Anfrage
  • Aktuelle JAWS-Version
    Screenreader mit Stimme Eloquence/Steffi/Yannik
        ab 1.679,34 Euro
        Schülerpreis auf Anfrage
    Angebot bei Neukauf JAWS: 3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen

Seit dem 11.12.2007 ist die Firma AASB nach DIN ISO 9001 zertifiziert.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de
www.aasb-seidling.de

Marland GmbH

Schau mal rein bei Marland:

Neu im Lieferprogramm:

  • Tubie Hemden- und Hosenbügler
    Zum Trocknen und Bügeln von waschbaren Bekleidungstextilien wie Hemden, Blusen, Hosen, Jacken usw. in einem Arbeitsgang! Auf Wunsch übersenden wir Angebot mit Prospekt und DVD.
        Tubie mit Zubehör  –  998,00 Euro
  • Deebot D73
    Der sprechende Saugroboter mit verschiedenen Saugprogrammen und IR-Fernbedienung  –  tja, so macht das Saugen so richtig Spaß! Mit Zubehör und Anleitung auf CD
        399,00 Euro
  • Taktile Vibrations-Taschenuhr
    Für unauffällige Zeitabfrage  –  besonders auch geeignet für Taubblinde, ergonomische Tastenanordnung, Kunststoffgehäuse oval, marineblau, Maße: 7,5 *  3,8 * 2 cm. Mit Batterie und Anleitung auf CD
        119,90 Euro
  • UltraCane  –  die Welt am Daumen!
    Die UltraCane-Einheit wird auf einen herkömmlichen Langstock aufgesetzt. Sie nutzt Ultraschall, um Hindernisse sowohl im Boden- als auch Kopfbereich aufzuspüren und anzuzeigen. Zwei am Griff hintereinander angeordnete Vibrationspads, auf denen der Daumen zu liegen kommt, signalisieren, ob das Hindernis sich im Bodenbereich oder in Kopfhöhe befindet. Die Intensität der Vibrationen zeigt wiederum die Entfernung zum Hindernis an. So kann man die Umgebung besser erfassen und schneller reagieren als mit einem herkömmlichen Langstock. Mit dem neuen UltraCane lernen Sie Vertrauen, Sicherheit und neue Freiheit!
        UltraCane mit Faltlangstock  –  998,00 Euro
    Dazu optional verschiedene Kunststoff-Rollspitzen
  • Trekker Breeze 2.0
    Das einfache Navigationssystem für Blinde und Sehbehinderte mit Sprachausgabe. Mit Zubehör und Anleitung auf CD
        879,00 Euro
  • Einfach genial! LS20 CR+, das portable Vorlesesystem im Retrodesign
    Ihr idealer Assistent für das Lesen von Büchern, Magazinen und gedruckten Texten. Einschalten, Kamera-Arm aufklappen, Schriftstück vor das Gerät legen und Starttaste drücken  –  fertig! Texte werden so bereits nach wenigen Sekunden vorgelesen. LS20 CR+ mit Tragegriff, ähnlich einem eleganten Kofferradio der 1970er Jahre, Maße: 24 * 23 * 10 cm, Gewicht: 2,46 kg. Mit Netzteil, Akku und Bedienungsanleitung
        3689,00 Euro
    Optional: Zusatztastatur für LS20 CR+
        379,00 Euro
  • AMMEC HDMI
    Sprechendes MultiMedia-System für Blinde und Sehbehinderte, ausgestattet mit der neuesten DVB-Technologie DVB-C2 und DVB-S2 für den Empfang und die Aufzeichnung digitaler Fernseh- und Radiosender, 2-TerraByte-Festplatte für ca. 1.000 Stunden Aufnahmezeit. Auslesen von Videotext und EPG-Daten und vieles mehr.
        AMMEC HDMI mit Zubehör und Handbuch  –  1.598,00 Euro
  • Restposten: Tomboy Version 1.6.1
    Der universelle Begleiter für unterwegs mit sprechender Bedienerführung. Tomboy ist DAISY-Spieler, MP3-Player, Radio, Rekorder und Terminkalender. 10er-Tastatur, 130 * 55 * 15 mm, Gewicht: 96 g. Mit Zubehör und Anleitung auf CD
        199,00 Euro

Allen Kunden und Interessenten wünschen wir ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute fürs neue Jahr. Wir haben Betriebsferien vom 22.12.2012 bis einschl. 6.1.2013.

Auf unserer Homepage www.marland.eu ist immer was los! Hier finden Sie stets eine große Auswahl an Produkten für Blinde und Sehbehinderte  –  also einfach mal reinschauen!


Marland GmbH  –  Spezialversand für Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Str. 6, 88326 Aulendorf
Tel.: 0 75 25 / 92 05-0 oder 0 08 00 / 63 63 63 63
E-Mail: info@marland.eu oder bestellung@marland.eu

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Geschenke zum Fest:

  • Noxon dRadio 110  –  DAB+ / UKW
    Hervorragende digitale Klangqualität, einfachste Bedienung durch taktil gestaltete Bedientasten u. Signaltöne im Menü, Sprachunterstützung mittels USB-Stick zur Ansage des Menüs. Neu: Komplettliste aller deutschen DAB+-Sender!
    Lieferung inklusive USB-Stick für die Sprachausgabe u. Audioanleitung des Herstellers für die schrittweise Inbetriebnahme.
        M444  –  106,00 Euro
  • Brettspiel "Camino"
    2 Laufspiele-Varianten, Spielbrett 30 * 30 cm aus geölter, massiver Buche mit Würfelmulde. Mit Bedienungsanleitung auf MP3-CD.
        S160  –  50,00 Euro
  • "Pico"  –  Neuartiges Minisolitärspiel
    15 Spielfelder, rote Holzspielsteine, Spielbrett 10 * 10 cm, Buche massiv.
        S161  –  8,90 Euro
  • Braille-Puzzle-Zylinder
    Nach dem Prinzip des Zauberwürfels aufgebautes Geduldsspiel, Zylinderabmessung 7 * 5 cm (H *  B), Kunststoffausführung.
        S350  –  13,90 Euro
  • Eierkoch-Automat Petra EA30
    Weich-, Mittel- u. Hartkocheinstellung mittels markiertem, stufenlosem Drehschalter, Kochzeitelektronik, Signalton für Kochende, Haube aus Edelstahl, separater Ein/Aus-Kippschalter.
        H116 Sonderpreis Dezember:  –  35,00 Euro
  • Damenschmuckuhr
    Sehr flaches Gehäuse mit massiver Goldauflage, Edelsteineinlagen, schwarzes Lederarmband.
        U101  –  139,00 Euro
  • Bicolor-Quarz-Armbanduhr
    Sehr flaches, rechteckiges Gehäuse, 29 * 26 mm, für Damen und Herren, Lederarmband.
        U110  –  124,00 Euro
  • Tastbare Herrenuhr
    Edelstahlgehäuse mit Klappdeckel, Quarzwerk, silberfarbiges Zifferblatt, deutsches Fabrikat, Metallflexband.
        U124  –  78,00 Euro

Für Ihre Weihnachtsgrüße:

  • Tastbare Reliefansichtskarten
    Kartengröße DIN A6, Schwellpapier auf farbige Klappkarten kaschiert, mit Briefhüllen.
    Motive der Weihnachtsgrüße: Dresdner Frauenkirche, Weihnachtsengel, Lichterengel und Bergmann, Kurrendesänger
    Neujahrsgrüße: Pflaumentoffel
        G201 (bitte Motiv angeben!)  –  3,10 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

argon daisy edition

DAISY-Hörbücher des Argon Verlags

Genießen und verschenken Sie aktuelle Hörbuch-Bestseller! Soeben erschienen sind:

  • Cecelia Ahern: Hundert Namen, gelesen von Luise Helm
  • Jilliane Hoffman: Argus, gelesen von Andrea Sawatzki
  • Carlos Ruiz Zafón: Der Gefangene des Himmels, ungekürzt gelesen von Andreas Pietschmann

Diese drei Titel erhalten Sie bei Hördeutsch mit Weihnachtsrabatt!

www.hoerdeutsch.de
E-Mail: info@hoerdeutsch.de
Tel.: 0 23 93 / 22 00 66


Ausführliche Informationen zu allen lieferbaren Titeln finden Sie barrierefrei unter www.argon-verlag.de/daisy

Argon Verlag GmbH
Neue Grünstr. 17, 10179 Berlin
Tel.: 0 30 / 25 76 20-60

IPD Hannover

Innovative Software

Schon jetzt unter Windows 8 einsetzbar!

Jaws 14  –  Screenreader

  • "flexible Web" zur direkten und schnellen Navigation auf Webseiten
  • "Vocalizer" für eine bessere Betonung und eine Sprachauswahl von 55 qualitativ hochwertigen phonetischen Stimmen

Highlights in Verbindung mit Outlook 2007 und 2010:

  • vollständige Lesbarkeit von HTML-Mails, ohne diese im Browser öffnen zu müssen
  • Nutzung der Kalender-, Kontakte- und E-Mail-Funktion in Windows 8

Magic 12  –  Großschrift

  • Einsatz in Citrix-Umgebungen
  • erweiterte Farbeinstellungen
  • ausgezeichnete Kantenglättung
  • feinere Abstufung zwischen 1 facher und 2 facher Vergrößerung in 0,1er Schritten
  • verbesserte Dualmonitorunterstützung
  • erweiterte Unterstützung von Internet Explorer und Microsoft Excel

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

Ihre IPD GmbH
Tel.: 0 18 02 / 47 34 73 (6 ct/Anruf)
E-Mail: post@ipd-hannover.de
www.ipd-hannover.de

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

Kuren  –  Seminare  –  Urlaub

In unserem Haus fühlen sich nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen wohl. Auch sehende Gäste sind bei uns herzlich willkommen!

Es erwarten Sie:

  • Kegelbahn
  • Schwimmbad
  • Medizinische Badeabteilung für stationäre und ambulante Reha-Maßnahmen
  • Wellness & Kosmetik
  • Veranstaltungsräume für Seminare und private Feste

Fordern Sie unser aktuelles Programm an!

Wir freuen uns auf Sie!

AURA-Hotel
Alte Römerstr. 41-43, 82442 Saulgrub / Oberbayern
Tel.: 0 88 45 / 99-0
Fax: 0 88 45 / 99-1 21
Internet: www.aura-hotel.de
E-Mail: info@aura-hotel.de


Träger: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

BFW Würzburg gGmbH

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto zu sehen, das einen dunkelhaarigen Mann zeigt, Mitte 30, mit schwarzem Hemd. An einem Band trägt er eine Chipkarte für Mitarbeiter um den Hals. Er lehnt an einem Verkehrsschild, auf dem das Wort "Geldmuseum" steht. Der Anzeigentext lautet:


Am Ziel!

Sven Schnell (33), blind ...
... arbeitet jetzt bei der Deutschen Bundesbank in Frankfurt


Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH  –  Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

Neu: Mobiltelefon ALTO II V.I.

Moderne Technologie kombiniert mit Benutzerfreundlichkeit
Das ALTO II V.I. ist ein unkompliziertes Mobiltelefon in der beliebten "Slider"-Form. Es verfügt über ein großes Display mit gutem Kontrast, einen klaren und gut verständlichen Ton und eine Audio-Hilfe. Die Tastatur wurde speziell mit großen Tasten und einem guten Druckpunkt ausgestattet. Besonderer Wert wurde auf Eigenschaften gelegt, die für Personen mit Seh-, Hör- und anderen Beeinträchtigungen hilfreich sind. Hierzu zählen u.a. vereinfachte Menüs, eine verbesserte Lesbarkeit und eine Sprachausgabe, welche auch Menüs und SMS-Nachrichten vorlesen kann. Die Lautstärke kann auf mehr als 60 Dezibel eingestellt werden. Eine SOS-Notruffunktion ermöglicht den Anruf von Angehörigen etc. auf Knopfdruck. Das ALTO II V.I. kostet 139,00 € und hat die Best.-Nr. 20 20624.


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Bleekstr. 26, 30559 Hannover
Verkauf Hannover
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-32
    Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 €/Anruf)
Verkauf Blista Marburg
    Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
Internet: www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

RTB

Sicher geleitet.

Taster "Berlin"

    • Verdeckte Anforderung (zum Beispiel zur Verlängerung der Grünphase oder Zuschaltung des Blindensignals)
    • Taktile Signalisierung durch Vibrationsmodul
    • Pilotton im Taster

Akustik "Berlin"

    • Lautstärkeabhängige Regelung
    • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung
    • Gemäß den gängigen Richtlinien

net.1

    • Kostengünstige Ausstattung von Altanlagen
    • Vermeidung aufwendiger Erdarbeiten
    • Effektive Nutzung vorhandener Erdkabel

RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 0 52 52 / 97 06-0
www.rtb-bl.de

Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig

Wir bieten an:

  • RELIEF-WANDKALENDER "Natur be-greifen"
    Der Relief-Wandkalender für das Jahr 2013 präsentiert eine Auswahl einzigartiger Sachzeugen aus der Welt der Tiere, Pflanzen und Steine. Tüpfelbeutelmarder, die seltene Kuhschelle, der Nashornkäfer oder eine Amethyst-Druse  –  aus allen Lebensräumen von Fauna und Flora sind farbig gestaltete Abbildungen für jeden Monat zu betrachten und zu ertasten. Kurze Texte geben spannende Fakten über die Exponate wieder und weisen auf Besonderheiten hin. Diese wie auch das Kalendarium sind in Blindenvoll- und Schwarzschrift gedruckt.
    Unser Kalender erhielt eine Silbermedaille beim "gregor international calendar award"
        Der Kalender ist für 19,90 Euro erhältlich  –  BNV 7114

Des Weiteren bietet die DZB Leipzig GROSSDRUCK-KALENDER für das Jahr 2013 an:

  • Großdruck-Taschenkalender
        7,90 Euro  –  BNV 7110
  • Großdruck-Tischkalender
        9,90 Euro  –  BNV 7111
  • Großdruck-Wandkalender
        11,90 Euro  –  BNV 7112

Unsere PUNKTSCHRIFT-KALENDER für das Jahr 2013:

  • Taschenkalender MINI in Vollschrift
        4,50 Euro  –  BNV 7118
  • Taschenkalender MAXI in Kurzschrift
        7,90 Euro  –  BNV 7117
  • Taschenkalender FLEXI in Kurzschrift
        9,90 Euro  –  BNV 7115
    Zum Neubestücken der vorhandenen Hülle:
    • Nachfüllpack Kalendarium FLEXI
          6,50 Euro  –  BNV 7116
    • Nachfüllpack Notizblätter FLEXI
          2,50 Euro  –  BNV 6089
  • Jahreswandkalender
        5,90 Euro  –  BNV 7113

Bestellungen richten Sie bitte an:
Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig
www.dzb.de oder
verkauf@dzb.de oder
Telefon Verkauf:
    Frau Portleroy
    03 41 / 71 13-119 oder -120

Papenmeier GmbH & Co. KG

BRAILLEX EL 80c  –  Komfort trifft fühlbar zeitloses Design!

Die neue Braillezeile BRAILLEX EL 80c verbindet intuitive Bedienung mit dem fühlbar eleganten Design neuester Kommunikationsmittel wie Smartphones und Tablet-PCs.

Entdecken Sie die neue, durchdachte Lösung, die sich perfekt in vorhandene Arbeitsplatzumgebungen integriert.

  • Arbeiten Sie einfach bequem, sicher und schnell.
  • Steigern Sie Ihre Effizienz.
  • Nutzen Sie Qualität ohne Luxus.
  • 3 Jahre Hersteller-Garantie ist selbstverständlich.

Überzeugen Sie sich selbst! Telefon: 0 23 04 / 9 46-0 oder besuchen Sie uns im Internet: www.papenmeier.de.


Info-Hotline: 0 23 04 / 9 46-0
F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
E-Mail: info.r_eh_a@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier.de

Handy Tech Elektronik GmbH  –  Elektronische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte

Leckeres Weihnachtsgebäck von Mama

In der Schwarzschriftausgabe ist ein weihnachtlich dekorierter Tisch mit Lebkuchen, Tannenzweigen und Zimtsternen abgebildet. Auf einem Zimtstern ist ein Barcode, der mit dem handlichen Scanner vom PocketShopper erfasst wird. Die Informationen vom Barcode werden auf dem daneben liegenden iPhone mit "Leckere Zimtsterne von Mama" angesagt. Zugegeben: Der Barcode auf dem Zimtstern ist nicht ganz ernst gemeint, aber mit den mitgelieferten Barcodes können Sie individuell z.B. Ihre Kleidung, Ihr Bücheregal oder Ihre Vorratskammer kennzeichnen.

Handy Tech bietet nicht nur die besten Braillezeilen an, sondern auch praktische Alltagshelfer wie z.B. den PocketShopper. Mit diesem können Sie beim Einkaufen oder Zuhause alle gängigen Produkte mühelos erkennen. Dieser Einkaufsassistent kann sowohl mit einem Nokia Handy als auch mit einem iPhone verwendet werden. Der Handscanner erkennt den Barcode und Sie erfahren über Ihr Handy, ob es sich um die selbstgebackenen Weihnachtskekse von der Mama handelt. Mit den mitgelieferten Barcodes können Sie nämlich Produkte im Haushalt selbst etikettieren und benennen. Mit der Texterkennung TextScout erweitern Sie Ihr Handy zum Vorlesegerät.

Das ganze Handy Tech Team wünscht Ihnen frohe Feiertage und alles Gute für das Jahr 2013.


Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstr. 10, 72160 Horb-Nordstetten
Tel.: 0 74 51 / 55 46-0
E-Mail: info@handytech.de
www.handytech.de


Filiale Stuttgart: Tel.: 07 11 / 2 20 22 99-0
Filiale Köln: Tel.: 02 21 / 92 15 56-0
Filiale Marburg: Tel.: 0 64 21 / 69 00 12-0
Filiale Lüneburg: 0 41 31 / 69 96 98-0

Second sight

Leiden Sie an Retinitis pigmentosa (RP)?

Wussten Sie, dass es für RP zum allerersten Mal eine zugelassene Behandlung gibt?

Wenn Sie an der fortgeschrittenen Form von RP leiden, sind Sie möglicherweise geeignet für die Implantation eines Argus II Retinaprothesensystems (Argus II), welches die Sehfähigkeit von solchen Patienten teilweise wiederherstellen kann. Second Sight Medical Products (Sarl) aus Lausanne in der Schweiz hat Argus II, die einzige zugelassene Retinaprothese der Welt, in vier deutschen Zentren verfügbar gemacht. Argus II erhielt die Genehmigung zur Anbringung des CE-Zeichens 2011 auf der Basis von Ergebnissen aus einer kontrollierten, multizentrischen, internationalen Langzeitstudie, in der die Leistungsfähigkeit des Systems an erblindeten RP-Patienten eindeutig demonstriert wurde. Argus II kann unter Umständen von den Krankenkassen vergütet werden  –  für weitere Einzelheiten wenden Sie sich bitte an eine der unten genannten Augenärzte.

"Wir hatten vor kurzem das erste Argus II-Benutzertreffen in Hamburg, wo Patienten, die Argus II vor Monaten bis zu mehreren Jahren implantiert bekommen haben, sich trafen. Sie bestätigten, was die klinische Studie zuvor ebenfalls gezeigt hat, nämlich dass Argus II eine bedeutende Therapie für Patienten darstellt, die von RP schwer betroffen sind", sagte Dr. Greg Cosendai, Leiter der europäischen Aktivitäten der Firma. "Über die Leistungsfähigkeit und Sicherheit hinaus, die in der genannten Studie dokumentiert wurden, haben wir auch die bemerkenswerte Langzeit-Funktionsfähigkeit des Systems gezeigt. Patienten haben das System nach heutigem Stand bereits mehr als fünf Jahre lang täglich benutzt."


Die Firma ermutigt alle, die an RP leiden, sich näher zu informieren durch Kontaktaufnahme mit einem der unten genannten deutschen Retinaprothese-Kompetenzzentren oder durch einen Besuch auf unserer Webseite www.2-sight.com oder durch Kontaktaufnahme mit dem Hersteller per E-Mail: patients@2-sight.com oder Telefon 00 31 / 73 / 3 03-05 96.

Kontaktinformation für die Retinaprothese-Kompetenzzentren in Deutschland:

Städtisches Klinikum Karlsruhe:
Prof. Augustin
Tel.: 07 21 / 9 74 20 34
E-Mail: h.scheerbaumann@googlemail.com

Uniklinik Köln
Prof. Kirchhof
Tel.: 02 21 / 4 78 43 13
E-Mail: retina-implant@uk-koeln.de

Klinikum rechts der Isar München:
Prof. Lohmann
Tel.: 0 89 / 41 40 23 20
E-Mail: Nikolaus.Feucht@mri.tum.de

Universitätsklinikum Aachen:
Prof. Walter
Tel.: 02 41 / 80 88-1 92
E-Mail: lichtblick@ukaachen.de

BAUM Retec AG

VisioBook. Das portable Bildschirmlesegerät für Schule, Studium, Freizeit und Beruf


Die neue Generation der Bildschirmlesegeräte.

Das mobile VisioBook Bildschirmlesegerät ist klein und leicht wie ein Laptop und kann 5 Stunden netzunabhängig betrieben werden. In Sekunden ist es aufgebaut und kann nach Gebrauch einfach wieder zusammengeklappt und weggepackt werden. Sie können es flexibel in verschiedenen Räumen zu Hause bedienen, in die Schule oder zu Freunden mitnehmen, in einer Bibliothek oder auch in der Bahn nutzen.

  • neue Klasse tragbarer Lesegeräte
  • sehr leicht, daher tragbar und mobil
  • 5 Stunden Akkulaufzeit
  • in wenigen Sekunden betriebsbereit und verstaut
  • einfache und intuitive Bedienung
  • sehr modernes und zeitloses Design
  • HD-Kamera für Fern- und Nahbereich sowie Spiegelfunktion

BAUM Retec AG  –  Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte
In der Au 22, 69257 Wiesenbach
Tel.: 0 62 23 / 49 09-0
Fax: 0 62 23 / 49 09-3 99
E-Mail: info@baum.de
www.baum.de

Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH  –  Stellenausschreibung

Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte


Das Berufsförderungswerk Würzburg unterstützt mit über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 200 blinde oder sehbehinderte Erwachsene. Als bundesweit bekannte Institution sichert sie damit die berufliche Rehabilitation blinder und sehbehinderter Menschen. Ausbildungen werden u.a. in kaufmännischen und Verwaltungsberufen sowie gewerblich-technischen Berufen angeboten. Es werden Arbeitserprobungs- sowie ausbildungsvorbereitende Maßnahmen durchgeführt, die durch medizinische, psychologische und soziale Fachdienste umfassend ergänzt werden.

Getragen durch Gesellschafter aus den Bereichen der Selbsthilfe und Bildungseinrichtungen befindet sich der Hauptsitz in Veitshöchheim mit vier Regionalcentern in Wiesbaden, Hannover, Erfurt und München. Der bisherige Geschäftsführer tritt zum 31.10.2013 in den Ruhestand. Wir suchen daher zum 01.11.2013 einen/eine

Geschäftsführer/in


Zu Ihren Aufgaben gehören:

  • Führung der laufenden Geschäfte des Berufsförderungswerkes
  • zukunftsorientierte Gestaltung und Weiterentwicklung der Rehabilitationsprogramme
  • Repräsentation des Berufsförderungswerks bei Veranstaltungen und in Arbeitsgruppen

Wir erwarten:

  • abgeschlossenes Hochschulstudium oder vergleichbare Qualifizierung
  • mehrjährige einschlägige Berufs- und Leitungserfahrung
  • möglichst Erfahrungen in der beruflichen Rehabilitation von Erwachsenen
  • fachliche Kompetenz, Kreativität und Engagement
  • hohe Einsatzbereitschaft und soziales Engagement für Menschen mit Behinderung
  • Fähigkeit zum strategischen Handeln und zur konzeptionellen Arbeit
  • teamorientierten und kooperativen Führungsstil

Wir bieten:

  • eine interessante und herausragende Funktion mit hoher Eigenverantwortung und vielen Gestaltungsmöglichkeiten
  • vielseitige Weiterbildungsmöglichkeiten und eine der Verantwortung und der Stelle angemessene Vergütung

Ihre Bewerbung senden Sie bitte mit aussagekräftigen Unterlagen bis 31.01.2013 an die E-Mail-Adresse aufsichtsrat@bfw-wuerzburg.de.

Weitere Informationen über das BFW Würzburg können Sie der Homepage unter www.bfw-wuerzburg.de entnehmen oder erhalten Sie bei Klaus Meyer, Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenbundes in Hessen, Tel.: 0 69 / 15 05 96-72.


BFW Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
Helen-Keller-Str. 5, 97209 Veitshöchheim
Tel.: 09 31 / 90 01-0
Fax: 09 31 / 90 01-105
E-Mail: aufsichtsrat@bfw-wuerzburg.de

A. Schweizer GmbH

15 Jahre "DER LowVision-Spezialist"

1996 analysierte SCHWEIZER die Versorgungswege sowie weitere Erfordernisse für eine flächendeckende Versorgung von sehbehinderten Menschen in der Bundesrepublik Deutschland. Das Ergebnis dieser Marktanalyse wurde Ende 1997 auf der OPTICA präsentiert.

SCHWEIZER startete dort mit seiner Marktpositionierung als "DER LowVision-Spezialist". Ein bislang einzigartiges Programm wurde dem Augenoptiker unter dem Slogan "Wenn die Brille nicht mehr ausreicht ..." präsentiert. Zehn geschulte LowVision-Berater im Außendienst und eine kompetente Anpasshotline  –  übrigens das größte Serviceteam im LowVision-Bereich  –  stehen dem Augenoptiker stets mit Rat und Tat zur Seite.

Gleichzeitig wurde das erste Qualifizierungssystem für Augenoptiker mit dem Schwerpunkt LowVision gestartet: der SCHWEIZER First Class-Partner.

Dadurch war erstmals eine qualifizierte Versorgung von sehbehinderten Menschen gewährleistet. Augenärzte, Sehbehinderten-Ambulanzen und die Selbsthilfe haben seitdem verlässliche Partner.

Alle FC-Partner werden auf Listen bei Augenärzten, Krankenkassen und der Selbsthilfe bekanntgegeben.

Im Jahr 2000 wurde die A. SCHWEIZER LowVision-Stiftung gegründet. Ziel der Stiftung ist die Vernetzung verschiedener Fachdisziplinen, die an der Versorgung von Sehbehinderten beteiligt sind.

2009 startete SCHWEIZER mit seinen LowVision-RoundTables, um die regionale Vernetzung zu fördern. Es werden Fachvorträge geboten und gemeinsam brisante Themen diskutiert. Inzwischen sind diese Meetings ein fester Bestandteil in den Regionen und werden auch von Augenärzten besucht.

Wie keine andere Firma oder sonstige Institution hat SCHWEIZER die Sehbehinderten-Versorgung in Deutschland vorangetrieben.

An der heutigen Etablierung des Begriffs "LowVision" war SCHWEIZER durch seine unzähligen Aktivitäten maßgeblich beteiligt.

Mit seinen 560 First Class-Partnern und vielen engagierten Augenoptikern sowie den LowVision-Beratern im Außen- und Innendienst gewährleistet SCHWEIZER heute eine flächendeckende Versorgung von sehbehinderten Menschen in Deutschland.


A. Schweizer GmbH
Hans-Böckler-Str. 7
91301 Forchheim
E-Mail: info@schweizer-optik.de
www.schweizer-optik.de

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

Sa, 1.12.12, 20.15 Uhr, ZDF
Der Kommissar und das Meer  –  Niemand hat Schuld


Sa, 1.12.12, 20.15 Uhr, HR
Hochzeiten


Sa, 1.12.12, 20.15 Uhr, SWR
Der Nikolaus im Haus


Sa, 1.12.12, 21.45 Uhr, NDR
Mr. und Mrs. Right


So, 2.12.12, 20.15 Uhr, ARD
Tatort  –  Todesschütze


Di, 4.12.12, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde  –  Afrikas Rift Valley


Di, 4.12.12, 20.15 Uhr, SWR
Tatort  –  Kleine Herzen


Di, 4.12.12, 22.00 Uhr, NDR
Tatort  –  Borowski und der stille Gast


Di, 4.12.12, 23.15 Uhr, WDR
Willkommen bei den Sch'tis


Mi, 5.12.12, 22.00 Uhr, SWR
Transpapa


Do, 6.12.12, 20.15 Uhr, HR
Der Nikolaus im Haus


Fr, 7.12.12, 18.05 Uhr, ZDF
Soko Wien  –  Tod à la Carte


Fr, 7.12.12, 20.15 Uhr, ARD
Weihnachten ... ohne mich, mein Schatz!


Fr, 7.12.12, 20.15 Uhr, WDR
Dynastien in NRW  –  Die Oetkers


Sa, 8.12.12, 15.15 Uhr, NDR
Der Nikolaus im Haus


Sa, 8.12.12, 20.15 Uhr, ARD
Der Chinese


So, 9.12.12, 20.15 Uhr, ARD
Tatort  –  Wegwerfmädchen


Mo, 10.12.12, 20.15 Uhr, SWR
Ein Drilling kommt selten allein


Di, 11.12.12, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde  –  Afrikas Rift Valley (2)


Di, 11.12.12, 22.00 Uhr, NDR
Tatort  –  Kleine Herzen


Di, 11.12.12, 23.10 Uhr, WDR
Der Vorleser


Mi, 12.12.12, 20.15 Uhr, ARD
Das Millionen Rennen


Mi, 12.12.12, 21.45 Uhr, BR
Liesl Karlstadt und Karl Valentin


Mi, 12.12.12, 22.35 Uhr, Arte
Der jüdische Friedhof in Weißensee


Do, 13.12.12, 10.30 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante  –  Der verlorene Sohn


Do, 13.12.12, 22.00 Uhr, NDR
Hochzeiten


Fr, 14.12.12, 18.05 Uhr, ZDF
Soko Wien  –  Verraten und verkauft


Fr, 14.12.12, 20.15 Uhr, WDR
Dynastien in NRW  –  Fabrikant Brandt


Sa, 15.12.12, 13.30 Uhr, NDR
Tod auf dem Nil


Sa, 15.12.12, 20.15 Uhr, WDR
Tatort  –  Auskreuzung


Sa, 15.12.12, 20.15 Uhr, NDR
Tatort  –  Der letzte Patient


Sa, 15.12.12, 21.45 Uhr, NDR
Tatort  –  Tod von Scharhörn


Sa, 15.12.12, 21.45 Uhr, HR
Tatort  –  Kaltes Herz


So, 16.12.12, 20.15 Uhr, ARD
Tatort  –  Das goldene Band


Mo, 17.12.12, 14.10 Uhr, Arte
Chandani und ihr Elefant


Di, 18.12.12, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde  –  Afrikas Rift Valley (3)


Di, 18.12.12, 22.00 Uhr, NDR
Tatort  –  Das ewig Böse


Di, 18.12.12, 22.00 Uhr, WDR
Boxhagener Platz


Mi, 19.12.12, 20.15 Uhr, ARD
Die Abstauber


Mi, 19.12.12, 22.25 Uhr, 3sat
Der Mann, der zuviel wusste


Fr, 21.12.12, 15.00 Uhr, WDR
Tischlein deck dich


Fr, 21.12.12, 18.05 Uhr, ZDF
Soko Wien  –  Verschollen


Fr, 21.12.12, 18.05 Uhr, WDR
Dynastien in NRW  –  Lambertz


Sa, 22.12.12, 14.55 Uhr, ARD
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel


Sa, 22.12.12, 15.15 Uhr, NDR
Weihnachten im September


Sa, 22.12.12, 16.10 Uhr, 3sat
Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten


Sa, 22.12.12, 20.15 Uhr, WDR
Halbe Hundert


Sa, 22.12.12, 21.45 Uhr, HR
Tatort  –  Blutgeld


Sa, 22.12.12, 22.00 Uhr, NDR
Der Hafenpastor


So, 23.12.12, 10.03 Uhr, ARD
Die zertanzten Schuhe


So, 23.12.12, 12.30 Uhr, ZDF
Das Schneeparadies


Mo, 24.12.12, 11.00 Uhr, ARD

Mo, 24.12.12, 15.00 Uhr, WDR

Di, 25.12.12, 10.30 Uhr, NDR

Mi, 26.12.12, 9.50 Uhr, SWR

Mi, 26.12.12, 10.20 Uhr, BR
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel


Mo, 24.12.12, 13.30 Uhr, BR
Ein Engel namens Hans-Dieter


Mo, 24.12.12, 21.45 Uhr, WDR
Die Spätzünder


Mo, 24.12.12, 23.15 Uhr, 3sat
Das Hotel New Hampshire


Mo, 24.12.12, 23.20 Uhr, ZDF
Ist das Leben nicht schön?


Di, 25.12.12, 13.05 Uhr, WDR
Tiere, die Geschichte schrieben  –  Die Seidenraupe


Di, 25.12.12, 20.15 Uhr, WDR
Tatort  –  Kinderland


Di, 25.12.12, 20.15 Uhr, SWR
Tatort  –  Schmuggler


Di, 25.12.12, 20.40 Uhr, NDR
Neues aus Büttenwarder  –  Lütt un Lütt


Di, 25.12.12, 21.45 Uhr, WDR
Tatort  –  Ihr Kinderlein kommet


Mi, 26.12.12, 11.10 Uhr, WDR
Rumpelstilzchen


Mi, 26.12.12, 12.35 Uhr, ZDF
Die sechs Schwäne


Mi, 26.12.12, 13.40 Uhr, ARD
Des Kaisers neue Kleider


Mi, 26.12.12, 21.50 Uhr, BR
Manche mögen's heiß


Mi, 26.12.12, 22.00 Uhr, HR
Tatort  –  Der Teufel vom Berg


Do, 27.12.12, 11.20 Uhr, 3sat
Der Wettbewerb


Do, 27.12.12, 20.15 Uhr, BR
Das Leben ist ein Bauernhof


Do, 27.12.12, 20.15 Uhr, WDR
Polizeiruf 110  –  Einer von uns


Do, 27.12.12, 20.15 Uhr, Arte
Batman


Do, 27.12.12, 21.45 Uhr, 3sat
Die Rückkehr des Tanzlehrers (Teil 1)


Fr, 28.12.12, 18.05 Uhr, ZDF
Soko Wien  –  Donauweibchen


Fr, 28.12.12, 22.00 Uhr, 3sat
Die Rückkehr des Tanzlehrers (Teil 2)


Sa, 29.12.12, 12.10 Uhr, WDR
Tiere, die Geschichte schrieben  –  Das Pferd


Sa, 29.12.12, 20.15 Uhr, WDR
Tatort  –  Keine Polizei


So, 30.12.12, 13.30 Uhr, 3sat
Es geschah am helllichten Tag


So, 30.12.12, 20.15 Uhr, ARD
Tatort  –  Der tiefe Schlaf


Mo, 31.12.12, 9.20 Uhr, ZDF
Das fliegende Klassenzimmer


Mo, 31.12.12, 11.05 Uhr, ZDF
Pünktchen und Anton


Mo, 31.12.12, 19.15 Uhr, NDR
Neues aus Büttenwarder  –  Rendezvous


Mo, 31.12.12, 18.00 Uhr, WDR

Mo, 31.12.12, 18.55 Uhr, ARD

Mo, 31.12.12, 19.00 Uhr, BR

Mo, 31.12.12, 19.25 Uhr, SWR

Mo, 31.12.12, 19.40 Uhr, NDR
Dinner for One oder Der 90. Geburtstag


Inhaltsangaben zu den oben aufgeführten Hörfilmen und weitere Hörfilmangebote finden Sie im Internet unter www.hoerfilm.de sowie auf unserem Service-Telefon 0 30 / 21 99 77 11.


Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG)
Tel.: 0 30 / 23 55 73-40
Fax: 0 30 / 23 55 73-433
E-Mail: service@hoerfilm.de
Internet: www.hoerfilm.de