Teilhabe im Dickicht der Politik
Thüringen: Blindengelderhöhung und Taubblindengeld auf den Weg gebracht
IFA-Auftritt des DBSV mit positiver Bilanz
100 Jahre Führhundausbildung: bundesweites Treffen und Resolutionsübergabe
"Beyond Seeing": DBSV beteiligt sich an Modeprojekt
10 Jahre Bildungsjubiläum – Medien im Sonderangebot
DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis
"Yoga? Das probiere ich mal aus"
Wie Entspannung die Gesundheit fördert
Gegenwärtiger Moment – wunderbarer Moment
Biathlon mit Live-Audiodeskription
16. Integrationsskatturnier in Weimar
Timmendorfer Kurtage – mit oder ohne Schatten
Chorsingen und Musizieren im Harz
Tagung für Taubblindenselbsthilfe und -beratung
Kurzinfo: Forum – im direkten Austausch
Deutsche Bahn: 3. Programm zur Barrierefreiheit vorgestellt
100 Jahre DVBS: Festakt, Fachtagung und Vorstandswahlen
Paralympics 2016: Medaillen für blinde und sehbehinderte Athleten
Blindenfußball-Bundesliga: SF Blau-Gelb Blista Marburg erneut Deutscher Meister
Kurzinfo: Abschlusstabelle der neunten Blindenfußball-Bundesliga:
Inklusiver Wettkampf: Deutsche Meisterschaft im Sportschießen 2016
AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren
Kurzinfo: Laura Wunsch (1988-2016) – Zeugnis eines kraftvollen Lebens
10 Jahre AGG – eine Zwischenbilanz
Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen
Frau Friese und die tödliche Einladung
Kurzinfo: Zeitungen lokal hören
Eine Bibel zum Hören oder Fühlen gesucht?
Braunschweiger BlindenHilfsmittelVersand
Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen
Sonntags im Gottesdienst wieder mitsingen können?
DHV – Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Landeshilfsmittelzentrum Dresden
Themenwoche in der ARD und Fernsehfilm-Festival bei 3sat
Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription
</nobr>Titelbild:
Ein älterer Herr mit nacktem Oberkörper und gelber Badekappe mit
schwarzen Punkten schaut in die Kamera. Er steigt gerade aus der Spree, die hinter ihm zu sehen ist.
Am gegenüberliegenden Ufer steht das Reichstagsgebäude. Mehr über die Badeaktion des
DBSV zum Auftakt des parlamentarischen Verfahrens für das Bundesteilhabegesetz lesen Sie in den
DBSV-Nachrichten.
Rückseite:
Beziehungsweise Paare
Siebe Liebe
und hab Acht.
Das Sieb enthält unglaubliche Pracht.
Bildbeschreibung:
Ein großer blonder Mann in schwarzer Kleidung und eine dunkelhaarige Frau umarmen sich. Die Frau trägt ein orangerotes, knielanges Kleid über einer hellblauen Strumpfhose und ist von hinten zu sehen. Die Arme des Mannes berühren sich auf ihrem Rücken. Aus ihrer Umarmung sprießen an seiner rechten Schulter unscharfe, grünbraune, zweigähnliche Striche nach oben. Der leere Raum, in dem sich die beiden befinden, ist mit expressiven Linien durchzogen, aber farblich zurückhaltend gestaltet (Aquarell).
Eine Reihe der blinden Künstlerin Sabine Tscheschlock
Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.
(0,14 € / Min.)
"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
70. Jahrgang.
Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)
Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org
Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juni/Juli als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.
Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren
DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org
Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September
Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org
Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro
(Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.
Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB), Leipzig
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH
Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.
Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:
"Blickpunkt Auge" (BPA)
Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717
Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de
es war ein wenig der Geist von "Greenpeace" zu spüren. "Blinde gehen baden": Unter diesem Motto sind 30 blinde und sehbehinderte Menschen mit Begleitern in die Spree gestiegen, um gegen das Bundesteilhabegesetz zu protestieren. Kurz vor der ersten Lesung im Bundestag am 22. September sollten Politik und Öffentlichkeit aufgerüttelt werden. Und das ist gelungen, wie in der "Gegenwart" zu lesen ist: Passanten und Politiker solidarisierten sich, die Presse sprang auf das Thema an. Am 7. November soll es weitergehen. Dann findet die Anhörung im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales statt. Und wieder plant der DBSV eine öffentlichkeitswirksame Aktion. Denn blinde und sehbehinderte Menschen dürfen nicht zu den Verlierern des Gesetzes werden.
Nicht nur im Kampf um ein gutes Bundesteilhabegesetz braucht es hin und wieder Entspannung. Das Leben mit Seheinschränkung empfinden viele Menschen als äußerst anstrengend. Anspannungen und Verspannungen sind die häufige Folge. Deshalb widmet die "Gegenwart" den Schwerpunkt dieser Ausgabe dem Thema Entspannung. Und um eines gleich vorwegzunehmen: Entspannung muss nichts mit Esoterik zu tun haben. Ob Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation, Atemschulung oder Yoga, es gibt ganz unterschiedliche Entspannungsmethoden, manche sind eher körperlich, andere meditativ ausgerichtet. Die "Gegenwart" gibt einen Überblick, erklärt, wie Entspannung die Gesundheit fördert, lässt Betroffene von ihren Erfahrungen berichten und hofft damit, dem einen oder anderen einen Anstoß geben zu können.
Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen – ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!
Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"
Nach innen und nach außen muss ein Verband wirken – je besser die interne Organisationskultur, desto überzeugender die Interessenvertretung. In diesem Sinne befasste sich der DBSV-Verwaltungsrat am 7. und 8. Oktober mit zwei ganz unterschiedlichen Schwerpunkten: der Beteiligung von Frauen an der Vereinsarbeit und dem Bundesteilhabegesetz. Im "Gegenwart"-Interview blickt DBSV-Präsidentin Renate Reymann auf die Sitzung in Saarbrücken zurück.
Interview: Irene Klein
Frau Reymann, das Bundesteilhabegesetz war beim Verwaltungsrat ein großes Thema. In Vertretung der Sozialministerin des Saarlandes war Bernd Seiwert zu Gast, Abteilungsleiter im Ministerium. Auch sonst finden derzeit viele Gespräche auf politischer Ebene statt. Finden Sie mit den blinden- und sehbehindertenspezifischen Anliegen Gehör?
Gehör findet man schon. Aber es ist eher die Frage zu stellen, ob wir eine Chance sehen, dass unsere Forderungen Eingang in das Bundesteilhabegesetz finden. Ich bin ein hoffnungsvoller Mensch und sage immer: Sieger zweifeln nie und Zweifler siegen nie. Wir wollen also weiterkämpfen. Ich sehe eine sehr gute Chance, dass die spezifische unabhängige Beratung konkretisiert wird. Ich sehe auch eine Chance, dass sich im Bereich Bildung noch etwas tut. In welchem Umfang, weiß ich natürlich nicht. Aber wir bleiben dran und kämpfen bis zu dem Tag, an dem das Gesetz das Parlament verlässt.
Beim Zugang zur Eingliederungshilfe, bei dem im Moment sehbehinderte Menschen rausfallen, gibt es auch positive Signale ...
Ja, aber ich war doch erstaunt, als Frau Nahles im Bundestag bei der Vorstellung des Gesetzentwurfs immer wieder beteuert hat: Es wird vielen besser gehen, sprich viele werden von dem neuen Gesetz profitieren, und es wird keinem schlechter gehen. Wenn man die Besitzstandswahrung so sehr betont, heißt das für mich, dass es Leute gibt, die durchs Raster fallen, denen man lediglich den Stand, den sie heute haben, belassen will.
Das Bundesteilhabegesetz wird nicht nur im Bundestag beraten, sondern auch im Bundesrat. Gibt es Themen, die Sie auf der Länderebene besser aufgehoben sehen, um zu den gewünschten Änderungen zu kommen?
Ich wünschte mir sehr, dass die Blindenhilfe nicht eine Teilhabeleistung zweiter Klasse wird. Der Zugang zur Eingliederungshilfe soll ja durch Verbesserungen bei der Anrechnung von Einkommen und Vermögen erleichtert werden, was ich absolut begrüße. Dass man die Blindenhilfe aber im SGB XII belässt, so dass blinde Menschen weiterhin erst Anspruch haben, wenn sie die Armutsgrenze überschreiten, das finde ich schlimm. Alle Länder haben ein einkommens- und vermögensunabhängiges Blindengeld, wenn auch in sehr unterschiedlicher Höhe. Da wünschte ich mir schon, dass die Länder ihre Verantwortung begreifen und etwas tun. Wir wissen aber auch, dass alle Leistungen aus dem Bundesteilhabegesetz durch das Nadelöhr der Finanzen müssen.
Im September hat der DBSV auf seine Forderungen im Zusammenhang mit dem Bundesteilhabegesetz aufmerksam gemacht, indem Blinde in der Spree baden gegangen sind. Was ist für die nächste Zeit geplant?
Unsere nächste Aktion ist für den 7. November geplant, wenn die Anhörung im Ausschuss für Arbeit und Soziales stattfindet. Wir kämpfen darum, dass wir einen Sitz in der Anhörung erhalten. Und wir werden an diesem Tag wieder mit einer schlagkräftigen Mannschaft etwas Öffentlichkeitswirksames veranstalten. Ich habe gestern dafür geworben, dass vor allem die Landesvereine rund um Berlin Aktivisten entsenden.
... und die müssen im November auch nicht in die Spree steigen.
Nein, das wollen wir niemandem zumuten. Wir wollen nicht, dass anschließend die Grippewelle ausbricht.
Ein anderes Schwerpunktthema dieses Verwaltungsrats war das Frauenengagement. Wie beurteilen Sie die Beteiligung von Frauen innerhalb des DBSV?
In manchen Landesvereinen gibt es eine sehr hohe Frauenbeteiligung, in anderen weniger. Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, Frauen besser zu motivieren. Unsere Frauenbeauftragte Margit Giegerich hat sehr klar zum Ausdruck gebracht, dass es Frauen oft an Mut, an Selbstbewusstsein und an Unterstützung fehlt. Ich möchte, dass wir zu dem Thema ein Konzept entwickeln. Das wird sicher nicht in einem oder zwei Jahren zum Ziel führen. Aber der DBSV hat schon in den 1990er Jahren bewiesen, dass er auf einem guten Weg ist. Damals haben wir die Frauenquote für das Präsidium abgeschafft. Gleichwohl sind im Präsidium mit neun Mitgliedern einschließlich Präsidentin nur zwei Frauen. Das spiegelt nicht den Durchschnitt unserer Mitgliedschaft wider, in der der Frauenanteil bei über 50 Prozent liegt.
Sehen Sie grundsätzliche Unterschiede in den Fähigkeiten von Frauen und Männern?
Ja, die sehe ich unbedingt. Wir haben von der Empathie gehört, vom diplomatischen Geschick, von der Krisenbewältigung und – was auch immer mein persönlicher Anspruch gewesen ist – dass wir Frauen mehr zum Teamgeist neigen. Wir hören uns die Argumente der anderen an, lassen sie in Entscheidungen einfließen und sind bereit, von den eigenen Vorstellungen abzurücken.
Als Expertin für Genderfragen war Professor Ingelore Welpe von der Fachhochschule Kiel zu Gast. Gab es in ihrem Vortrag Punkte, die Ihnen Anregungen bieten?
Sehr interessant waren für mich ihre Ausführungen zu den unterschiedlichen Kulturen von Organisationen. Die Kultur ist ein wichtiger Faktor dafür, ob sich Frauen angesprochen fühlen oder in der zweiten Reihe bleiben. Das kenne ich auch aus meinem Arbeitsleben, dass Frauen eher die Wasserträger waren und Männer die Ergebnisse der Frauen aufgenommen und vorgetragen haben. Wir müssen kritisch hinterfragen, zu welcher Kultur der DBSV, seine Landesvereine und auch die korporativen Mitglieder gehören.
Im Herbst steht regulär der Haushaltsplan auf der Tagesordnung. Im Haushaltsplan 2017 wirken sich erstmals die Beitragserhöhungen der Mitglieder des DBSV aus. Führt das zu der erhofften Entspannung im Haushalt?
Es zeigt in die Richtung, in die wir wollen. Zunächst freuen wir uns, dass der Verband von 2015 zu 2016 nur noch 0,77 Prozent Mitglieder verloren hat. Das ist ein ermutigendes Signal. Der Haushaltsplan ist realistisch. Er zeigt, dass die zu erwartenden Einnahmen noch nicht die notwendigen Ausgaben decken können. Wir haben also wieder in unseren Spartopf greifen müssen. Aber ich baue darauf, dass wir die Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen stabilisieren können.
Die internationale Arbeit ist ein langwieriges Geschäft. Umso erfreulicher ist es, dass sich hier positive Entwicklungen abzeichnen ...
Der DBSV bringt sich auf EU-Ebene seit vielen Jahren in zwei Projekte ein – es geht zum einen um den Pausenschalter bei Elektrofahrzeugen, zum anderen um die Ratifizierung des Marrakesch-Vertrages. Bei beiden Themen zeichnet sich ein Erfolg ab. Beim Pausenschalter ist der DBSV Kampagnenführer in der Europäischen Blindenunion (EBU). Deswegen freut es uns ganz besonders, dass er wohl vom Tisch ist. Das heißt, dass das Warngeräusch nicht abgeschaltet werden kann, bevor das Elektrofahrzeug eine Geschwindigkeit mit einem ausreichenden Fahrgeräusch erreicht. Das finden wir für die Sicherheit von blinden und sehbehinderten Menschen enorm wichtig, aber auch für Kinder und ältere Menschen.
Für den Marrakesch-Vertrag haben wir im Bundesjustizministerium viele Jahre lang geworben. Der Streit, wer ratifizieren muss, ging zwischen EU und Ländern hin und her. Jetzt ist Bewegung in die Sache gekommen. Die EU-Kommission muss noch ihr Okay geben. In der nächsten Woche hat der DBSV wieder ein Gespräch im Justizministerium, diesmal auf Einladung des Ministeriums. Auch hier stehen die Signale auf grün. Wir hoffen, dass wir beide Projekte zu einem guten Ende führen können.
Auch von der Weltblindenunion (WBU) gibt es Erfreuliches zu berichten ...
Die Generalversammlung der Weltblindenunion hat uns wieder gezeigt, wie wichtig die internationale Arbeit ist. Unsere Delegation hat wahrgenommen, dass Deutschland einen guten Namen hat, dass unsere Meinung gefragt ist. Deshalb freuen wir uns, dass wir im WBU-Board die Strategie der nächsten Jahre mitentwickeln können.
Ganz druckfrisch auf dem Tisch liegt das Jahrbuch, das beim Verwaltungsrat vorgestellt wurde und über die Landesvereine zu beziehen ist. Wollen Sie den Lesern einen kleinen Vorgeschmack darauf geben?
Weitersehen 2017 befasst sich mit allen Facetten der Kultur. Wir verleihen im nächsten Jahr zum 15. Mal den Deutschen Hörfilmpreis. Dieses Ereignis würdigt das Buch so, wie es sich gehört. Wir können in dem Buch lesen, wie sich blinde und sehbehinderte Menschen der Kultur nähern und wie sie ihre Hobbys und Interessen ausleben. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen. Man kann es auch einsetzen, um sehende Menschen zu interessieren. Wir treffen ja immer wieder auf Menschen, die kaum eine Vorstellung haben, wozu blinde und sehbehinderte Menschen in der Lage sind.
Zum Abschluss ein Zukunftsthema: Der Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen hat den Antrag gestellt, über eine Namensänderung des DBSV zu beraten. Befürworten Sie es, diesen Prozess in Gang zu setzen?
Mich hat der Antrag an die 1990er Jahre erinnert. Damals haben wir auf einem Verbandstag über eine Namensänderung diskutiert. Wir sind aber zu keinem Ergebnis gekommen, weil es uns nicht gelungen ist, dass sich alle mitgenommen fühlten. Ich begrüße diesen Antrag sehr. Das Präsidium wird beauftragt, über die Namensänderung zu beraten und dem Verwaltungsrat einen Diskussionsvorschlag zu unterbreiten. Laut Satzung kann eine Namensänderung nur vom Verbandstag beschlossen werden. Bis 2018 ist es nicht mehr weit. Und ich bin guter Hoffnung, dass wir im Präsidium auch andere Köpfe mitrauchen lassen.
Welche Überlegung steckt dahinter? Welches Problem sehen die Vertreter aus Westfalen in dem Namen Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband?
Aus Gesprächen an der Basis weiß ich, dass auch andere Landesvereine das Problem sehen, dass sehbehinderte Menschen oder Augenpatienten sich von dem Wort "blind" eher abgestoßen fühlen oder sogar verängstigt reagieren. Ich kann das verstehen, weil ich selbst den Weg vom relativ guten Sehen bis zur Blindheit gehen musste. Wir wollen allen Menschen, die mit einer Sehbeeinträchtigung leben müssen, helfen, sie beraten und vertreten. Das muss sich auch im Namen wiederfinden.
Dazu ein Bild: Kämpft bis zum letzten Tag für ein gutes Teilhabegesetz: DBSV-Präsidentin Renate Reymann
Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.
Der heiße Herbst begann mit einem Sprung ins kühle Nass: Zum Auftakt der parlamentarischen Debatte über das Bundesteilhabegesetz sind blinde und sehbehinderte Menschen in der Spree baden gegangen. Ihre Botschaft: Die Teilhabe darf mit dem neuen Gesetz nicht untergehen. Vor der Protestaktion hatte der DBSV zu einem Parlamentarischen Frühstück geladen.
Wer geht schon freiwillig in die Spree? Es muss einiges zusammenkommen, um mitten in Berlin in das verdreckte Wasser zu steigen. Für Herbert Gebhardt war mit dem Regierungsentwurf für das Bundesteilhabegesetz das Maß voll. "Man muss etwas tun, damit behinderte Menschen nicht länger benachteiligt werden", sagte der 66-Jährige, der dem Aufruf des DBSV gefolgt war. "Blinde gehen baden" hieß es am 21. September, als 30 blinde und sehbehinderte Menschen mit Begleitern direkt gegenüber vom Reichstagsgebäude in die Spree stiegen. Auch Nora Rämer wollte ihren Protest gegen das Bundesteilhabegesetz zum Ausdruck bringen. "Es ist dramatisch, wie viele Leistungen wegfallen sollen", beklagte die blinde Pfarrerin nach ihrem Bad. "Ich arbeite mit Menschen mit geistiger Behinderung und bin für alle behinderten Menschen ins Wasser gegangen."
Anlass für die Aktion war der Beginn des parlamentarischen Verfahrens für das Bundesteilhabegesetz. Am 22. September wurde das Gesetz in erster Lesung im Deutschen Bundestag, am 23. September im Bundesrat beraten. Bundesweit hatten viele Organisationen zu Protestaktionen aufgerufen. So gingen in Hannover, Dresden, Halle, Kiel, Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf, Nürnberg und weiteren Städten Tausende behinderte Menschen auf die Straße, um für ein Bundesteilhabegesetz zu demonstrieren, das seinen Namen verdient. Währenddessen versuchte Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, im Bundestag zu beschwichtigen: "Niemandem soll es mit dem Bundesteilhabegesetz schlechter gehen. Im Gegenteil: Den meisten wird es besser gehen."
Am Spreeufer jedoch war von Fällen die Rede, die zu klaren Verschlechterungen führen. Dr. Helmuth Scheel aus Berlin ist für seinen Sohn baden gegangen, der von ihm die juvenile Makula-Degeneration geerbt hat: "Er braucht Hilfsmittel für sein Studium, wird mit einem Visus von 20 Prozent aber aus der Eingliederungshilfe herausfallen." Ähnliche Befürchtungen formulierte Sascha Paul aus Lüneburg, der Vorlesekräfte für sein Zweitstudium benötigt. Auf die wichtigste Teilhabeleistung für blinde Menschen kam Marco Retzlaff aus Senftenberg in Brandenburg zu sprechen: "Es ist vor allem enttäuschend, dass die Chance vertan wurde, ein bundesweit einheitliches Blindengeld zu schaffen."
Für die Aktion des DBSV wurde der Schiffsverkehr eine halbe Stunde lang unterbrochen. Die blinden und sehbehinderten Badenden trugen gelbe Badekappen mit drei schwarzen Punkten und ließen im Wasser ein großes Schild mit der Aufschrift "Teilhabe" untergehen. Mit dieser Symbolik vermittelte sich ihre Botschaft auch den Passanten, die auf beiden Seiten der Spree stehen blieben und applaudierten. Vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, dem Parlamentsgebäude am östlichen Spreeufer, sammelten sich rund 100 Unterstützer. Sie kamen nicht nur aus Berlin, sondern auch aus Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Hamburg, Niedersachsen. Sogar aus Marburg waren drei Schüler der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista) angereist.
Die Redner des DBSV wurden durch Vertreter der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben (ISL) und des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes verstärkt. Ihre Solidarität bekundeten auch einige Politiker: Katrin Göring-Eckart, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen, Corinna Rüffer und Katrin Werner, behindertenpolitische Sprecherinnen von Bündnis 90 / Die Grünen und Die Linke, sowie Hubert Hüppe von der CDU.
Zahlreich vertreten war nicht zuletzt die Presse. ARD, ZDF, der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und der Mitteldeutsche Rundfunk (mdr) waren mit Kamerateams vor Ort, außerdem die Nachrichtenagentur dpa, das Inforadio des rbb, die Tageszeitung "BILD" sowie Fotografen von elf Bildagenturen. Das Bild der demonstrierenden Spree-Schwimmer hat es unter anderem auf die Titelseite der "Berliner Morgenpost" und in den Politik-Teil der "Süddeutschen Zeitung" geschafft. Im Fernsehen konnten DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke und DBSV-Rechtsreferentin Christiane Möller die Kritik des Verbandes erläutern.
Öffentlicher Protest ist das eine, fachlicher Dialog das andere. Deshalb hatte der DBSV vor dem Bad in der Spree zum Parlamentarischen Frühstück geladen. Zu Gast waren Mitglieder des Bundestages, darunter die behindertenpolitischen Sprecher der vier Bundestagsfraktionen, Referenten und Mitarbeiter verschiedener Bundesministerien und Ländervertretungen. Im Dachgarten-Restaurant des Deutschen Bundestages, auf der Höhe der Reichstagskuppel, haben Vertreter des DBSV ihren politischen Gästen vermittelt, was sich an dem vorliegenden Regierungsentwurf dringend ändern muss:
Um nicht nur über Paragrafen zu sprechen, hat der DBSV Menschen eingeladen, die durch das Bundesteilhabegesetz benachteiligt werden würden. Die 19-jährige Luisa Imhof wird in diesem Wintersemester ihr Medizinstudium aufnehmen. Die Anträge für eine Tafelkamera und ein Spezialmikroskop laufen und sie kann damit rechnen, dass sie positiv beschieden werden. Mit dem neuen Gesetz jedoch könnte sie sich ihren Berufswunsch nicht erfüllen, weil sie als Sehbehinderte keinen Zugang mehr zur Eingliederungshilfe hätte. Andreas Leutloff aus Sachsen-Anhalt ist Blindengeldempfänger und wäre als Minijobber auch blindenhilfeberechtigt, wenn er nicht verheiratet wäre, denn das niedrige Einkommen seiner Frau wird mit herangezogen. Während behinderte Menschen künftig von gelockerten Vermögens- und Einkommensgrenzen bei der Eingliederungshilfe profitieren sollen, bleiben blinde Menschen außen vor, weil die Blindenhilfe an die Sozialhilfe gekoppelt bleiben soll.
Dass Bildungs- und Berufsbiografien heute nur noch in Ausnahmefällen geradlinig verlaufen, hat der DBSV anhand einiger Beispiele von Mitgliedern des Bundestages aufgezeigt. So hatte Gabriele Lösekrug-Möller (SPD), unter deren Federführung das Bundesteilhabegesetz im Bundesministerium für Arbeit und Soziales erarbeitet wurde, erst als Buchhändlerin gearbeitet, bevor sie das Fachabitur ablegte und Sozialpädagogik studierte. Auch Wolfgang Bosbach (CDU) kam auf dem zweiten Bildungsweg zum Abitur und studierte danach Jura. Zuvor hatte er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann absolviert und als Supermarktleiter gearbeitet. Solche Möglichkeiten der beruflichen Umorientierung stehen behinderten Menschen nach dem Bundesteilhabegesetz nicht offen. Dabei brauchen gerade sie eine hohe Flexibilität, um auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen.
DBSV-Präsidentin Renate Reymann zeigte sich überaus zufrieden mit dem Tag. "Es ist uns gelungen, unsere Forderungen klar und deutlich in die Politik und Öffentlichkeit zu tragen. Damit sind wir aber noch lange nicht am Ende. In den letzten zwei Jahren haben wir kiloweise Papier produziert, um unsere Anforderungen zu formulieren und zu Entwürfen Stellung zu beziehen. Im parlamentarischen Verfahren müssen wir jetzt auch andere Saiten aufziehen, damit blinde und sehbehinderte Menschen am Ende nicht zu den Verlierern des Bundesteilhabegesetzes werden."
Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"
Dazu zwei Bilder: Baden gehen für mehr Teilhabe: Die Aktion am Reichstag erreichte Politik und Öffentlichkeit
Mehr über die Forderungen des DBSV zum Bundesteilhabegesetz im Internet unter bthg.dbsv.org
Kerstin Tack (SPD):
"Den Zugang zur Eingliederungshilfe
wollen wir nicht verhindern und auch nicht einschränken. Wir werden
die Zeit bis 2020 nutzen, um hinreichend Erkenntnisse zu dieser Thematik zu
sammeln."
Uwe Schummer (CDU):
"Beim Thema Bildung und Weiterbildung
sind Konkretisierungen notwendig. Es müssen alle Formen der Umschulung
und Qualifikation auch im Sinne des lebenslangen Lernens ermöglicht
werden."
Dr. Astrid Freudenstein (CSU):
"Wir wollen ein Gesetz
für die Menschen machen. Für alles andere gäbe es keinen
Grund. Unser Wille ist grenzenlos, nur die Möglichkeiten sind es
leider nicht."
Katrin Werner (Die Linke):
"Wir versuchen, den Druck zu
erhöhen. Wir versuchen, die Proteste der behinderten Menschen, die
jetzt und in den nächsten Wochen stattfinden, zu verstärken."
Corinna Rüffer (Bündnis 90 / Die Grünen):
"Der
Entwurf zum Bundesteilhabegesetz ist enttäuschend. Es ging darum, die
UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen. Was wir sehen, ist das
Gegenteil. Es ist zu befürchten, dass es zu Verschlechterungen
für bestimmte Personengruppen kommt."
Die wichtigsten Themen der Präsidiumssitzung vom 15. und 16. September 2016 im Überblick
Das Präsidium befasste sich erneut mit dem Bundesteilhabegesetz, dessen erste Lesung im Bundestag und Bundesrat kurz bevorstand. Der DBSV fordert massive Änderungen an dem Gesetzentwurf. Die nächsten Aktivitäten wurden abgestimmt: Nach dem Parlamentarischen Frühstück und der Badeaktion in der Spree (s. <class="W2">Blinde gehen baden)
stehen Gespräche mit Abgeordneten des Bundestages an. Außerdem soll der Ausschuss für Arbeit und Soziales angeschrieben werden.Ein voller Erfolg war die Premiere des DBSV auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin (s. IFA-Auftritt des DBSV mit positiver Bilanz). Gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) hatte der DBSV eine Sonderausstellung und ein Fachsymposium organisiert, um die Barrierefreiheit von Haushalts- und Unterhaltungselektronik zum Thema zu machen. Angesichts der positiven Resonanz bei Publikum und Presse resümierte das Präsidium, dass sich der Messeauftritt trotz des hohen Aufwands gelohnt hat. Es soll deshalb versucht werden, weitere Partner zu gewinnen, um regelmäßig auf der IFA Flagge zu zeigen.
Mit großer Freude nahm das Präsidium die Nachricht auf, dass die international aktiven Blindenorganisationen im Bereich der Elektromobilität einen wichtigen Erfolg verzeichnen konnten: Bekanntlich müssen Elektroautos mit einem akustischen Warnsystem (AVAS) ausgestattet sein, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen, wenn die Betriebsgeräusche des Fahrzeugs nicht ausreichen. Auf europäischer Ebene war jedoch festgelegt worden, dass das AVAS vom Autofahrer durch einen Pausenschalter abgestellt werden kann. Diese EU-Verordnung muss nun geändert werden, da das zuständige Gremium der Vereinten Nationen entschieden hat: Einen Pausenschalter darf es nicht geben. Das Präsidium sieht hierin eine Bestätigung für das – oft mühsame – Engagement des DBSV auf internationaler Ebene. Ohne Einigkeit in der Europäischen und Weltblindenunion hätte dieses Ergebnis nicht erreicht werden können.
Für eine Überraschung sorgte Professor Dr. Thomas Kahlisch, als er auf der Präsidiumssitzung erklärte, das nächste Louis Braille Festival solle im Jahr 2019 in Leipzig anlässlich des 125. Geburtstags der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB) stattfinden. Zwar fällt dieser Termin aus dem Vier-Jahres-Turnus des Festivals, doch lässt sich ein Jubiläum nicht verschieben.
Das Magazin des DBSV soll ein neues Aussehen bekommen. Dies ist erforderlich geworden, um der Öffnung des DBSV für Augenpatienten zu entsprechen und diesen Menschen ein gut lesbares und optisch attraktives Produkt zu bieten. Im Rahmen des Projekts "Inklusives Design" ist ein neues Layout entwickelt worden, das der Gestaltung mehr Raum lässt. Dies hat bei gleichbleibendem Inhalt einen größeren Seitenumfang und damit höhere Produktionskosten zur Folge. Das Präsidium stimmte dem Vorschlag der Geschäftsstelle zu, die Mehrkosten dadurch zu kompensieren, dass es künftig nur noch zehn statt elf Ausgaben geben wird. Das neu gestaltete Heft soll auch einen neuen Namen erhalten. Das Präsidium beschloss, den Namen "Gegenwart" aufzugeben und das Verbandsmagazin künftig "Sichtweisen" zu nennen.
Klaus Hahn
Mitglied des
DBSV-Präsidiums
Das Thüringer Kabinett hat am 20. September die Novelle des Landesblindengeldes gebilligt. Der von der Thüringer Sozialministerin Heike Werner (Die Linke) vorgelegte Gesetzentwurf sieht die Erhöhung des Landesblindengeldes und die Einführung einer zusätzlichen Leistung für taubblinde Menschen vor.
Nach den Worten der Ministerin ist es nicht akzeptabel, dass blinde Menschen in Thüringen schlechtergestellt werden als in anderen Teilen Deutschlands. Das Blindengeld liegt in Thüringen derzeit bei 270 Euro im Monat. Im Bundesdurchschnitt zahlen die Länder rund 400 Euro.
Das Thüringer Landesblindengeld soll deshalb in drei Stufen auf 400 Euro monatlich erhöht werden. Geplant ist, das Blindengeld in der ersten Stufe rückwirkend zum 1. Juli 2016 auf 320 Euro anzuheben. Die weiteren Erhöhungen sollen am 1. Juli 2017 auf 360 Euro und am 1. Juli 2018 auf 400 Euro erfolgen. Taubblinde Menschen sollen ab dem 1. Juli 2016 zusätzlich 100 Euro pro Monat erhalten.
"Dass die Politik die Ungerechtigkeit der ungleichen Blindengeldleistungen in den verschiedenen Bundesländern erkennt, ist ein gutes Zeichen", kommentiert DBSV-Präsidentin Renate Reymann. "Selbstverständlich begrüßen wir die Thüringer Entscheidung. Wir sehen allerdings auch den Bund in der Verantwortung für einen auskömmlichen Nachteilsausgleich. Insofern erwarten wir, dass mit dem Bundesteilhabegesetz nicht nur die Eingliederungshilfe, sondern auch die Blindenhilfe sozialhilfeunabhängig wird."
Der Messeauftritt des DBSV auf der IFA 2016 hat alle Erwartungen erfüllt. An dem gemeinsamen Stand von DBSV und BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen) zum Thema Barrierefreiheit wurden Elektrogeräte der Firmen Bosch Siemens Hausgeräte, Küppersbusch, Miele und Samsung ausgestellt. Das Thema stieß auf großes Interesse – bei Herstellern, Händlern, Designern, Experten und Verbrauchern. Von den Medien viel beachtet war insbesondere der Rundgang von DBSV-Präsidentin Renate Reymann und Franz Müntefering, dem Vorsitzenden der BAGSO.
Die von DBSV und BAGSO organisierte Fachveranstaltung zur "Nutzbarkeit und Barrierefreiheit von Haushalts- und Unterhaltungselektronik" brachte Vertreter aus Industrie, Politik und Forschung sowie Experten für Universal Design mit Verbraucher- und Interessenverbänden zusammen. Das Grußwort hielt Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Resümierend lässt sich feststellen, dass sich die Unternehmen zunehmend dem Thema Barrierefreiheit öffnen. Es bleibt die Aufgabe des DBSV, die Anforderungen blinder und sehbehinderter Menschen an barrierefreie Elektrogeräte in die Branchenverbände und Unternehmen zu tragen. Dies betrifft nicht nur Design und Konstruktion der Geräte, sondern auch Vertrieb und Handel, da die Verbraucher Informationen benötigen, welche barrierefreien Geräte auf dem Markt erhältlich sind. Auch auf politischer Ebene besteht Handlungsbedarf: Denn ohne verbindliche Normen und Gesetze lässt sich Barrierefreiheit kaum durchsetzen.
Der Auftritt auf der IFA, gefördert von der Aktion Mensch, gab dem DBSV die Möglichkeit, sich als Kompetenzträger für Barrierefreiheit zu präsentieren und neue Kontakte zu knüpfen. Damit ist eine gute Grundlage geschaffen, um die Arbeit auf diesem Gebiet zu intensivieren.
Mehr Infos im Internet unter www.elektrogeraete.dbsv.org
Dazu ein Bild: Inspizieren barrierefreie Hausgeräte auf der IFA: Renate Reymann und Franz Müntefering
Vom 15. bis 18. September veranstaltete der Arbeitskreis der Blindenführhundhalter im DBSV ein bundesweites Treffen in Berlin. Unter dem Motto "Der Führhund – bewährte tierische Assistenz seit 100 Jahren" stand es ganz im Zeichen des 100-jährigen Bestehens der systematischen Führhundausbildung in Deutschland.
Rund 80 Menschen und über 40 Tiere versammelten sich für eine Aktion am Freitagmittag in der Nähe des Alexanderplatzes am Fuß des Fernsehturms, um auf die Leistung der Hunde und auf die Probleme, die Führhundgespanne in der Gesellschaft haben, aufmerksam zu machen. An Mitmachstationen konnten Passanten mit verbundenen Augen einer Hunde-Attrappe das Führgeschirr anlegen oder einen echten Hund bürsten. Mit einem Simulator konnte ausprobiert werden, wie sich die Fortbewegung mit einem Führhund anfühlt. Über ein Quiz kamen Passanten und Führhundhalter ins Gespräch.
Im Vortragsprogramm am Samstag wurde auf das Hundetraining im Wandel der Zeiten und auf das Führhundwesen in Europa geblickt. Detlef Berentzen las aus seinem Buch "Blindenführhunde: Kulturgeschichte einer Partnerschaft", das auf Initiative des DBSV veröffentlicht wurde (vgl. "Gegenwart" 5/2016). In einer Podiumsdiskussion sprachen Mitglieder des Arbeitskreises über Anforderungen an Führhunde, ihre Ausbildung und Kostenträger. Neben der Wanderausstellung "Helfer auf vier Pfoten – 100 Jahre Führhundausbildung in Deutschland" wurden ein Ausbildungswagen für Führhunde sowie Führgeschirre aus alter und neuer Zeit präsentiert.
Am 23. September, wenige Tage nach dem Treffen, übergab Robert Böhm als Sprecher des Arbeitskreises der Blindenführhundhalter im DBSV gemeinsam mit einem Dutzend Führhundhaltern vor dem Reichstag eine Resolution an Johannes Singhammer, Vizepräsident des Bundestages. Anlass war die Veranstaltung "Politik für und mit Menschen mit Behinderung" des Deutschen Bundestags, die erstmalig 2012 stattfand. Die Resolution fordert den Zutritt für Assistenzhunde zu allen öffentlich zugänglichen Einrichtungen und verbindliche Standards in der Führhundausbildung und -versorgung. Anwesend waren die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Verena Bentele, sowie die behindertenpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen.
Die Resolution und mehr Infos zum Jubiläum der Blindenführhundausbildung sind zu finden unter 4-pfoten.dbsv.org. Alle Veranstaltungen und Aktivitäten zum Jubiläum werden von der Aktion Mensch gefördert.
Dazu ein Bild: "Zugangsrecht für alle Felle": Führhundhalter machen vor dem Berliner Fernsehturm auf ihre Situation aufmerksam
Müssen Kleider nur gut aussehen oder spielt es auch eine Rolle, wie sie sich anfühlen, riechen oder welche Geräusche sie machen? Wie nimmt man die eigene Kleidung, wie die der anderen wahr? Bewegt und verhält man sich unterschiedlich, je nachdem, was man trägt? Das Projekt "Beyond Seeing" will das Phänomen Mode jenseits des Sehens ergründen. Kernfragen sind dabei, welche Vorstellungen blinde und sehbehinderte Menschen von Mode haben und wie Mode zu einem multisensuellen Erlebnis werden kann.
Initiiert wurde "Beyond Seeing" vom Goethe-Institut in Paris. Dort ist das Projekt Ende Oktober mit einer Kickoff-Veranstaltung an den Start gegangen. Aus Belgien, Frankreich, Schweden und Deutschland sind jeweils eine Hochschule für Modedesign und eine Selbsthilfeorganisation beteiligt. Für Deutschland nehmen die ESMOD Berlin und der DBSV teil. Anfang 2017 werden in den vier Ländern Workshops mit Studierenden des Fachs Modedesign und jungen Menschen mit Seheinschränkung durchgeführt. Mitte des Jahres folgt ein internationaler Workshop in Berlin. Im Herbst sollen die Ergebnisse in einer Ausstellung in Paris präsentiert werden, die anschließend in die Partnerländer wandert.
Der DBSV bietet seinen Landesvereinen eine Schießeinrichtung für Schnupperveranstaltungen an. Das System besteht aus einem Simulationsgewehr mit einer hochauflösenden Kamera. Die auf der Waffe angebrachte elektronische Zielhilfe erkennt, wohin der Schütze zielt und erzeugt einen Ton, der umso höher wird, je genauer die Mitte der Zielscheibe anvisiert wird.
Die mit Unterstützung der Aktion Mensch angeschaffte Anlage kann ab sofort genutzt werden. Erforderlich ist lediglich ein Raum, der mindestens 5 Meter lang ist und 3,5 Meter Abstand zwischen Gewehr und Zielscheibe bietet. Der DBSV entsendet Christa Pekx, die die Schießeinrichtung anliefert und betreut, und übernimmt sämtliche Reise- und Betriebskosten. Es empfiehlt sich, den örtlichen Schützenverein einzubeziehen, um dafür zu werben, regelmäßige Angebote für blinde und sehbehinderte Schützen aufzubauen.
Mehr Infos und Terminvereinbarung bei
Christa Pekx
Tel.: 0 28 41 / 4 80 09 79
E-Mail:
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oder beim
DBSV
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53
87-281
E-Mail:
t.resa@dbsv.org
Im Jahr 2006 hat Deutschland das Jubiläum "200 Jahre Blindenbildung" gefeiert. Die deutschlandweit erste Blindenschule war 1806 in Berlin von Johann August Zeune gegründet worden. Anlässlich des Jubiläums gab es verschiedene Publikationen, die nun zu stark reduzierten Preisen angeboten werden:
Das erste Musical, das in einer Kooperation von blinden und sehenden Autoren und Komponisten geschrieben wurde. Erzählt wird die Geschichte eines blinden Jungen, der die erste Blindenschule in Deutschland besucht und gegen alle Widerstände den Weg in ein selbstbestimmtes Leben findet.
Der Sammelband umfasst Aufsätze namhafter Pädagogen, die die Geschichte der Blinden- und Sehbehindertenbildung nachzeichnen. Zehn Biografien blinder Persönlichkeiten sowie eine Zeittafel der 200-jährigen Geschichte des Blinden- und Sehbehindertenwesens runden die Veröffentlichung ab.
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Tel.: 0 30 /
28 53 87-220
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Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:
Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort.
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Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:
Wer körperlich und geistig entspannt ist, fühlt sich wohl und tut seiner Gesundheit etwas Gutes. Der Alltag blinder und sehbehinderter Menschen sieht jedoch alles andere als entspannt aus. Etwa weil man bei jeder Bewegung hochkonzentriert sein muss, aus Angst vor Barrieren im Weg eine verkrampfte Schutzhaltung einnimmt oder weil man die Augen übermäßig stark beansprucht. Anregungen, wie man dennoch Entspannung finden kann, gibt die "Gegenwart".
Ein Pensionär erzählt, wie er aus Neugier zum Yoga kam. Welche Entspannungstechniken es darüber hinaus gibt, für wen sie sich eignen und wie sie sich auswirken, erklärt ein Fachbeitrag. In die Welt der Meditation entführt eine blinde Heilpraktikerin. Sie gewährt Einblicke in ihre Kurse und zeigt, wie man Achtsamkeit in seinen Alltag integrieren kann. Damit auch die Augen zur Ruhe kommen können, stellt eine Sehtrainerin zwei einfache Übungen vor.
Yoga verbinden viele mit bunten Trainingsmatten und abenteuerlichen Verrenkungen. Pensionär Klaus Kurznack wollte sich ein eigenes Bild von der philosophischen Lehre aus Indien machen – und blieb dabei.
Ich habe schon immer Sport gemacht. Während meiner Schulzeit an der Deutschen Blindenstudienanstalt in Marburg spielte ich leidenschaftlich gerne Rollball. Dieser Sportart bin ich auch während meines Jura-Studiums treu geblieben. Später wurde ich leider etwas unsportlicher. Nach meiner Ausbildung zog ich mit meiner Frau nach Hamburg, gründete eine Familie und war beruflich eingebunden. Da blieb für eine intensive sportliche Betätigung keine Zeit. Gymnastik habe ich immer gemacht, um mich fit zu halten. Mit meiner Frau fahre ich viel Tandem.
Mit dem Yoga habe ich vor etwas mehr als zehn Jahren aus Neugierde angefangen. Der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH) bot erstmals einen Kurs an und ich hörte, dass man die Übungen auch als blinder Mensch schnell verstehen und gut umsetzen könne. Also dachte ich, das probiere ich mal aus.
Wir sind zu acht im Kurs, eine angenehm kleine Gruppe, und praktizieren einmal in der Woche das so genannte Hatha-Yoga. Dabei stehen die körperlichen Übungen stärker im Vordergrund als beispielsweise Meditationen. Es ist also eine sportlich orientierte Form, bei der die Elemente der Entspannung aber auch eine wichtige Rolle spielen.
Yoga entspannt mich und hat mir geholfen, meine körperliche Beweglichkeit zu erhalten und zu verbessern. Es ist eine sehr ruhige Art, sich zu bewegen. Früher litt ich unter Bandscheibenvorfällen und musste mich sogar einer Operation unterziehen. Heute habe ich keine Rückenprobleme mehr, das führe ich auf das regelmäßige Yoga zurück. Als ich damit begonnen habe und noch berufstätig war, hat es mir geholfen, im Kopf abzuschalten.
Jede Yogastunde beginnt mit einer Entspannungseinheit, die ungefähr zehn Minuten dauert. Häufig machen wir dabei eine Körperreise, bei der wir unsere Körperteile abwechselnd anspannen und dann die Spannung wieder lösen. Wir beginnen mit den Füßen und enden am Kopf. Das sorgt dafür, dass die Verkrampfung im Körper nachlässt und ein entspannendes Gefühl einsetzt. Dann sind wir bereit für das eigentliche Yogatraining. Es besteht aus gymnastischen Übungen, darunter viele Dehnübungen, die wir in verschiedenen Positionen durchführen – in Rücken- oder Bauchlage, stehend oder sitzend. Unsere Lehrerin schöpft aus einem breiten Repertoire, dadurch bleibt es abwechslungsreich.
Natürlich kann unsere Lehrerin uns blinden und sehbehinderten Kursteilnehmern die Übungen nicht einfach vorführen. Sie hat sie uns deshalb ganz genau erklärt und eine Übung nach der anderen mit uns einstudiert. Das ist deshalb nicht ganz einfach, weil es beim Yoga sehr auf die genaue Ausführung ankommt. Man muss schon darauf achten, wie hoch man die Beine heben oder wie weit man sich vorbeugen soll. Mir passieren immer noch Fehler, besonders, wenn wir eine Übung länger nicht gemacht haben. Dann muss ich mich vergewissern, ob ich die Ausführung richtig in Erinnerung habe. Mit den präzisen Anweisungen unserer Lehrerin können wir unsere Bewegungsabläufe aber problemlos selbst überprüfen und korrigieren.
Yoga hilft mir, ruhig zu werden und Probleme weniger scharf wahrzunehmen. Ich habe dadurch eine gewisse mentale Stärke erlangt. Wenn ich angestrengt bin, mache ich manchmal Yoga zu Hause. Nicht oft genug, würde unsere Lehrerin sagen. Sie regt uns gerne dazu an, die eine oder andere Übung zu Hause durchzuführen.
Ich würde sogar behaupten, dass Yoga einem hilft, ein neues Bewusstsein zu erlangen. Ich kann mir vorstellen, dass es sich deshalb auch gut für Menschen eignet, die neu von einer Seheinschränkung betroffen sind. Dabei denke ich weniger an die körperliche Komponente des Sports als an die mentale. Man muss bei einem Sehverlust ganz im Inneren mit dem neuen Zustand fertig werden und ihn zu seinem eigenen Leben machen. Man muss die Blindheit akzeptieren, wenn es irgendwie geht. Es ist eine große Aufgabe, das zu lernen. Yoga kann helfen, weil es die Seele stark anspricht, wenn man sich dafür öffnet und die Rahmenbedingungen stimmen. Man findet bei diesem Entspannungssport zu sich und genau das braucht es, um mit einer schwierigen Situation umzugehen. Beim Yoga kann man auch mal neben sich treten und sich ein Problem von außen ansehen. Es ist zur Erweiterung des Blickwinkels gut geeignet.
Als blinder oder sehbehinderter Mensch kann man Yoga genauso gut in einem Yogastudio oder einer Sportgruppe praktizieren, die nicht auf Menschen mit Seheinschränkung ausgerichtet ist. Die Lehrer müssen allerdings offen sein und bereit, die Übungen mehr zu erklären als zu zeigen. Wenn man eine Übung einstudiert hat, gibt es keine Einschränkungen mehr im Vergleich zu sehenden Teilnehmern. Sollte es den Kurs beim BSVH irgendwann nicht mehr geben, würde ich versuchen, einen neuen zu finden. Aber ich möchte gerne, solange es geht, mit meiner Gruppe zusammenbleiben. Viele sind von Anfang an dabei, wir sind also eine eingeschworene und sehr entspannte Truppe.
Klaus Kurznack (74) ist Pensionär und lebt mit seiner
Frau in Hamburg.
Aufgezeichnet von Melanie Wölwer, Blinden- und
Sehbehindertenverein Hamburg
Dazu zwei Bilder:
Dass Ernährung und Bewegung die Gesundheit beeinflussen, ist allseits bekannt. Dass Entspannung mindestens genauso wichtig für das körperliche und seelische Wohlbefinden ist, wird hingegen oft vergessen. Blinde und sehbehinderte Menschen erleben durch ihre Behinderung häufig eine Doppelbelastung, was Stress und Verspannungen anbelangt. Zwei Experten erklären, warum es wichtig ist, sich damit zu beschäftigen, und geben einen Überblick über Entspannungstechniken.
Von Dr. Martin Giese und Felix Oldörp
Entspannung ist ein Begriff, der mit verschiedenen Assoziationen verknüpft ist: Ruhe, Wohlbefinden oder auch gemeinsames Erleben. Im Alltag und für die Gesundheit ganz allgemein ist Entspannung von besonderer Bedeutung, weil sie eine Bewältigungsstrategie im Umgang mit Stress sein kann und auch dabei hilft, körperliche Verspannungen zu vermeiden. Da Körper und Seele in einer wechselseitigen Beziehung zueinander stehen, spiegeln sich bestimmte Emotionen, wie Angst, niedriges Selbstbewusstsein oder Stress, auch in der Körperhaltung wider. Daraus resultierende Muskelverspannungen führen zu Fehlhaltungen, diese führen zu neuen Muskelverspannungen und können das Wohlbefinden beeinträchtigen.
Blinde und sehbehinderte Menschen erleben Stress wie alle anderen Menschen auch. Studien haben jedoch gezeigt, dass eine Seheinschränkung zusätzlichen Stress verursachen kann – so zum Beispiel, wenn sich die Sehfähigkeit verschlechtert und es schwieriger wird, tägliche Aufgaben zu bewältigen. Zusätzliche Verspannungen können entstehen, wenn die Augen häufig zusammengekniffen werden oder wenn kompensatorische Fehlhaltungen eingenommen werden, zum Beispiel beim Gehen mit dem Langstock in angespannter Schutzhaltung, beim vornübergebeugten Lesen oder bei der Essenszubereitung in gebeugter Körperhaltung.
Ein produktiver Umgang mit diesen Stressoren und entsprechende Bewältigungsstrategien sind wichtig und können erlernt werden. Denn wirken Stressoren dauerhaft ein und sind keine Bewältigungsstrategien vorhanden, kann es zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Gereiztheit, Verspannungen, Unkonzentriertheit oder auch zu Schwankungen der Sehkraft im Tagesverlauf kommen.
Mit Entspannungsübungen können Stressreaktionen direkt beeinflusst werden. Ihre Wirkungen lassen sich auf verschiedenen Ebenen beschreiben:
All diese Ebenen spielen zusammen, so dass sich Veränderungen im emotionalen und kognitiven Bereich auch immer im Verhalten widerspiegeln. Blutdruck- oder Pulsmessungen können einfache physiologische Prozesse, die sonst nicht oder nur schwer wahrnehmbar sind, sichtbar machen und dem Übenden den Erfolg seiner Entspannungsübungen zeigen.
Die Fähigkeit zu entspannen, ist ein Lernprozess. Dieser setzt Reflexionsfähigkeit und Körperwahrnehmung voraus. Denn Entspannungstechniken werden erst dann angewendet, wenn man sich des eigenen Stresses bewusst ist. Neben der momentanen Entspannung zielen die Methoden darauf ab, die Selbstwahrnehmung zu verbessern und die Anwender zu befähigen, die Techniken eigenständig in ihren Alltag zu integrieren. Dabei wird zwischen wissenschaftlichen und naiven Entspannungsmethoden unterschieden. Naive Entspannungsmethoden sind individuelle, subjektive Vorgehensweisen, bei denen eine Person gut entspannen kann. Dazu zählen ein heißes Bad nehmen, Musik hören oder auch der Mittagsschlaf. Im Folgenden werden einige bekannte, wissenschaftlich fundierte Entspannungsverfahren vorgestellt.
Atemschulung
Bei der Atmung wird in äußere (Ein- und Ausatmen) und innere Atmung (Zellatmung) unterschieden. Eine schlechte Sauerstoffversorgung des Gehirns, zum Beispiel durch eine zu flache Atmung, kann zu Konzentrationsmangel und Kopfschmerzen führen. Der angemessene Einsatz der Atemmuskulatur und die richtige Anwendung von Bauch-, Brust- und Flankenatmung können erste Schritte zu Entspannung sein.
Autogenes Training
Autogenes Training wurde in den 1920er Jahren entwickelt. Dabei sagt der Übende immer wieder bestimmte Formeln auf, um die Konzentration auf das Körperinnere und einzelne Körperteile zu lenken. Die kurzen Formeln sind immer gleich und werden monoton wiederholt: "Meine Arme und Beine sind angenehm schwer", "Meine Arme und Beine sind wohltuend warm", "Ich bin vollkommen ruhig und gelassen". Autogenes Training besteht aus den sechs Standardübungen Schwere-Übung, Wärme-Übung, Herz-Übung, Atem-Übung, Sonnengeflecht-Übung und Stirnkühle-Übung. Ist man mit diesen Elementen gut vertraut, werden weiterführende Übungen angeschlossen.
Imaginative Verfahren
Imaginative Verfahren, wie Traum- oder Fantasiereisen, bedienen sich Vorstellungsbildern, die mit Ruhe und Wohlbefinden verknüpft sind. Der Übende soll sich mit allen Sinnen in die Geschichte hineindenken, etwa in einen sonnigen Nachmittag auf einer grünen Wiese, einen Ausflug in den Wald oder einen Spaziergang barfuß am Strand. Häufig werden die Geschichten oder Bilder mit Formeln aus dem Autogenen Training verknüpft. Die Personen sind entweder selbst Teil der Geschichte oder erleben sie durch die Augen einer anderen Figur.
Meditation
Es gibt zahlreiche Meditationsformen, die abhängig von der zugrundeliegenden Philosophie unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Ihr gemeinsames Ziel ist es, mit Hilfe von Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen den Geist in eine tiefe Ruhe zu versetzen und das Bewusstsein zu erweitern. Das Herbeiführen dieses Entspannungszustandes kann auf unterschiedliche Weise erfolgen, etwa durch die Konzentration auf die Atmung (atmungsorientierte Meditation) oder über ein Wort oder einen Klang (Mantra-Meditation). Die Meditation hat zwar spirituelle Ursprünge, zahlreiche klinische Studien konnten jedoch die Wirksamkeit nachweisen, so dass es auch hier zu den oben beschriebenen, positiven Wirkungen kommen kann.
Progressive Muskelrelaxation
Die Progressive Muskelrelaxation (PMR) wurde in den 1930er Jahren von dem amerikanischen Arzt Edmund Jacobson erfunden. Seine Grundannahme war, dass das Entspannen der Muskulatur auch zu einer emotionalen Entspannung führt. Er entwickelte ein Verfahren, bei dem bestimmte Muskelgruppen systematisch für einige Sekunden an- und wieder entspannt werden. Dabei wird der Übende zunächst vom Kursleiter instruiert. Mit zunehmender Übung wendet der Teilnehmer das Verfahren selbstständiger an.
Yoga
Das traditionelle Yoga ist über tausend Jahre alt und unterteilt sich in verschiedene geistige und religiöse Richtungen. Beim Yoga sollen mit Hilfe von körperlichen Übungen, Atemübungen und Meditation Körper, Geist und Seele in Einklang gebracht werden.
Bei den genannten Entspannungstechniken liegen grundsätzlich keine Einschränkungen in Bezug auf Augenerkrankungen vor. Lediglich bei akuten Infektionen oder Entzündungen sollte auf die Teilnahme verzichtet werden. Damit sind Erkrankungen wie grippale Infekte gemeint, aber auch Entzündungen im Augenbereich, wie etwa eine Regenbogenhautentzündung oder Infekte und Entzündungen nach einer Operation. Für manche Entspannungsverfahren liegen Einschränkungen in Bezug auf Asthma und instabile Herzinsuffizienz vor. Im Zweifel sollte vorab Rücksprache mit dem Augen- oder Hausarzt gehalten werden.
Die Erfahrung zeigt, dass nicht jedes Entspannungsverfahren für jeden Menschen gleichermaßen geeignet ist. Es gibt unterschiedliche Entspannungstypen. Manche Menschen sprechen eher auf sensorische und aktive Entspannungsverfahren wie PMR oder Yoga an, andere auf kognitive und imaginative wie Fantasiegeschichten oder Autogenes Training. Personen mit großer Fantasiefähigkeit profitieren daher eher von Meditation oder Traumreisen, Personen die "handfeste" Kriterien benötigen, damit Entspannung kein abstrakter Begriff für sie bleibt, sollten mit körperlichen Verfahren beginnen.
Aktive, körperbezogene Verfahren, die auf optische Eindrücke und Erfahrungswerte weitestgehend verzichten wie Progressive Muskelrelaxation, Yoga oder Atemübungen scheinen für Menschen mit Seheinschränkung grundsätzlich gut geeignet zu sein. Neben der Entspannung können bei diesen körperbezogenen Verfahren weitere positive Nebeneffekte auftreten. So werden bei der Progressiven Muskelrelaxation durch das systematische An- und Entspannen einzelner Muskelgruppen beispielsweise mentale Bezüge und räumliche Beziehungen hergestellt. PMR kann somit auch als Körperschema-Übung eingesetzt werden. Yoga schult das Gleichgewicht und die Körperhaltung.
Entspannungsverfahren sind vielseitig und vielfältig einsetzbar. Sie beseitigen zwar nicht die Ursachen von Stress und Verspannung, können aber helfen, zur Ruhe zu kommen.
Dr. Martin Giese ist Sportlehrer an der Deutschen
Blindenstudienanstalt und war bis Sommer 2016 Professor für Blinden-
und Sehbehindertenpädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin
(HU).
Felix Oldörp ist Diplom-Sportwissenschaftler und studiert
Sonderpädagogik und Sport auf Lehramt an der HU Berlin.
Dazu ein Bild: Wichtig für die Gesundheit: Entspannung fördert das körperliche und seelische Wohlbefinden
Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind unter www.medibus.info zahlreiche Punktschrift- und Hörbuchtitel rund um das Thema Entspannung zu finden. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.
Achtsamkeit und Meditation als Weg zu Gelassenheit und Entspannung: Die Sozialpädagogin und Heilpraktikerin Gisela Wesche-Nielsen entdeckte diesen Weg für sich, auch um mit ihrem Sehverlust umzugehen. Heute leitet sie selbst Kurse für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen.
Als ich vor dreißig Jahren das erste Mal mit Meditation in Berührung kam, war es eine ungewohnte Erfahrung, einfach nur dazusitzen und nichts zu tun, außer meinen Atem und meine körperlichen Empfindungen zu beobachten. Mein Meditationslehrer sagte damals, dass die tägliche Übung wie ein Netz wirken kann, das einen in schwierigen Situationen auffängt.
Für mich stimmt das. Als eine von vielen, die sich auf dem Weg von der Sehbehinderung in die Blindheit befindet, bin ich konfrontiert mit Verlusten, Ängsten und alltäglichen Hindernissen. Es gibt Wut, Frust, Hilflosigkeit und depressive Stimmungen. Was kann uns helfen, weder abzustürzen, noch hart oder krank zu werden?
Die Meditation ist ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens. Meditation bedeutet, durch Achtsamkeits- oder Konzentrationsübungen den Geist zu beruhigen und im Hier und Jetzt anzukommen. In vielen traditionellen asiatischen Kulturen ist die meditative Praxis ein wesentlicher und selbstverständlicher Bestandteil des Alltags. Der vietnamesische, buddhistische Lehrer Thich Nhat Hanh, der sehr dazu beigetragen hat, die Praxis der Achtsamkeit für die westliche Welt verständlich zu machen, formulierte es so: "Meditieren bedeutet, am Ufer seiner Gefühle zu sitzen, zu beobachten, wie sie aufkommen und vorbeiziehen, und tief in ihre Natur zu schauen."
Wir Westeuropäer müssen den Zustand des Innehaltens, des achtsamen Beobachtens und der Stille oft erst erlernen. Blinde und sehbehinderte Menschen haben dabei einen gewissen Vorsprung, da sie nicht so sehr von visuellen Eindrücken abgelenkt werden.
Wenn ich in Stille auf meinem Meditationskissen sitze und meinen Atem beobachte, ist alles gut. Es gibt nur den gegenwärtigen Moment, in dem es keinen Grund für Angst und Sorgen gibt. Ich empfinde Dankbarkeit für alles, was ich habe: Frieden, genug zu essen, die warmherzigen und unterstützenden Menschen um mich herum. Wenn ich von der Meditation aufstehe, fühle ich mich meist gestärkt und kraftvoll.
Der Atem ist der wichtigste Bezugspunkt bei der Meditation. Denn über die Beobachtung und Beeinflussung unseres Atems können wir den Parasympathikus, den Entspannungsnerv im Hirnstamm, kräftigen und damit Stress entgegenwirken.
Es gibt viele verschiedene Arten der Meditation. Diejenige, die im Zen-Buddhismus praktiziert wird, besteht aus der reinen Beobachtung des Atems: Wenn ich Schmerz oder unangenehme Empfindungen spüre, wie Kribbeln oder eingeschlafene Gliedmaßen, beobachte ich dies nur, verändere aber nichts. Bei mir hat diese Art der Meditation zu viel mehr Gelassenheit geführt.
Für uns Europäer sind geführte Meditationen oft einfacher. Ich möchte zwei Möglichkeiten herausgreifen, die ich gerne in meinen Gruppen anleite:
Der "Body-Scan": Meditation in Rückenlage
Wie mit einem Scanner geht man mit seiner Aufmerksamkeit durch den eigenen Körper. Man beginnt mit dem großen Zeh des linken Fußes, spürt jeden einzelnen Zeh, die Fußsohle und reist so weiter durch den gesamten Körper.
Die "Meditation der liebenden Güte" oder "Meta-Meditation"
Bei dieser Meditationsart werden Affirmationssätze gesprochen wie "Möge ich glücklich sein", "Möge ich mich sicher und geborgen fühlen" oder "Möge ich lernen, mich selbst mit den Augen der Liebe und des Verstehens zu betrachten". Solche Sätze sind hilfreich, um sich mit allen Ecken und Kanten annehmen zu lernen – die wichtigste Voraussetzung, um ein zufriedenes Leben zu führen.
Sätze mit "du" wie "Mögest du glücklich sein" oder "Mögest du gesund sein" führen zu Mitgefühl und Mitfreude. Meditation beinhaltet immer auch tiefe Menschlichkeit.
Auch bei Alltagstätigkeiten ist Achtsamkeit ein Ankommen im gegenwärtigen Moment. Beim Abspülen kann ich bewusst das warme, seifige Wasser und jeden Gegenstand spüren, den ich in die Hand nehme, statt mit meinen Gedanken schon bei den nächsten Tätigkeiten zu sein.
Beim Gehen spüre ich bewusst die Berührung der Füße mit dem Boden, jeder Schritt ist ein bewusster Schritt. Besonders für blinde und sehbehinderte Menschen kann dies eine Hilfe sein, um konzentriert und weniger unfallgefährdet durchs Leben zu gehen.
Nach meinen eigenen und den Erfahrungen als Kursleiterin eignen sich die verschiedenen Arten der Meditation gut für blinde und sehbehinderte Menschen. Denn die Meditation findet immer in einem geschützten Raum statt und die Anleitung erfolgt ausschließlich über das Hören. Die von uns im Alltag ständig benötigte Konzentrationsfähigkeit kommt einem hier zugute.
Unabhängig davon, ob jemand blind, sehbehindert oder sehend ist, gibt es allerdings Menschen, die innerlich so unruhig sind, dass sie sich beim Sitzen in Stille nicht wohlfühlen. Für sie sind körperlich orientierte Entspannungstechniken wie die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Qi Gong besser geeignet.
Wer sich mit Meditation beschäftigen möchte, dem empfehle ich, sich eine Gruppe zu suchen. In buddhistischen Zentren werden Grundkurse angeboten, für die Methode "mbsr – mindfulness based stress reduction" (= Stressverminderung durch Achtsamkeit) gibt es auch in jeder größeren Stadt Lehrer, die Meditation ohne religiösen Hintergrund vermitteln.
Gisela Wesche-Nielsen ist Sozialpädagogin,
Heilpraktikerin und Singgruppenleiterin und lebt in München.
E-Mail:
wesche-nielsen@arcor.de
www.wesche-nielsen.de
Dazu ein Bild: Schöpft durch Meditation neue Kraft: Heilpraktikerin Gisela Wesche-Nielsen
"Vom Rhythmus in die Stille"
Ein Workshop für
Frauen, mit Singen, Bewegung und Meditation, angeleitet von Gisela
Wesche-Nielsen
19.11.2016, 10.30-18 Uhr
München,
Frauengesundheitszentrum
Mehr Infos und Anmeldung (bis 10.11.) unter
Tel.: 0 89 /
7 69 40 79
E-Mail:
wesche-nielsen@arcor.de
"Starke Stimme – starkes Selbst"
Ein
Wochenende mit Singen, Rhythmus, Bewegung und Meditation für blinde
und sehbehinderte Menschen, angeleitet von Gisela Wesche-Nielsen
21.-23.4.2017
AURA-Hotel Saulgrub
Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 88 45 / 9 90
E-Mail:
info@aura-hotel.de
Ständig die Augen zusammenkneifen, um seine Umgebung abzuscannen, oder Buchstabe für Buchstabe dicht vor dem Computermonitor zu entziffern – wer ein eingeschränktes Sehvermögen hat, kennt diese Probleme. Müde Augen, Kopfschmerzen und Verspannungen sind die Folge. Sehtrainerin Mechthild Petersen erklärt zwei einfache Übungen, mit denen man seinen Augen eine Ruhepause gönnen kann.
Abschirmen oder Palmieren. Die Bezeichnung ist vom englischen Wort "palm" (Handinnenfläche) abgeleitet. Beim Palmieren werden die Handinnenflächen auf die geschlossenen Augen gelegt. So entsteht eine doppelte Dunkelheit, denn die Handflächen verstärken die Wirkung der Augenlider. Und genau das ist die Absicht: Die Augen sind geschützt vor jeglichem Lichteinfall und dürfen sich erholen.
Diese Übung ist vor allem nach einer Tätigkeit empfehlenswert, die die Augen besonders beansprucht, wie etwa Lesen oder Computerarbeit. Denn das Starren auf ein Objekt, das sich in gleichbleibender Entfernung befindet, bedeutet Schwerstarbeit für die Augen. Sie haben sich also – genau wie die Körpermuskeln nach sportlicher Betätigung – eine Ruhepause verdient.
Zum Palmieren empfiehlt es sich, die Handflächen vorher leicht aneinanderzureiben und sie damit zu energetisieren. Dann werden die leicht hohl geformten Hände sanft auf die Augen gelegt, die Handballen liegen auf den Wangenknochen auf, so dass die Augen komplett abgeschirmt sind. Die kleinen Finger und die Ringfinger können sich auf der Stirn überkreuzen. Die Ellenbogen werden auf der Tischplatte abgestützt. Der Nacken sollte möglichst gerade oder nur leicht gebeugt sein, damit keine unnötige Belastung entsteht und die Blutversorgung des Kopfes uneingeschränkt möglich ist.
In der Dunkelheit dürfen die Augäpfel und die äußeren Augenmuskeln völlig loslassen, sie brauchen nicht zu arbeiten. Es unterstützt die Entspannung, die Aufmerksamkeit auf das ruhige Ein- und Ausatmen zu lenken. Mit jedem Ausatmen dürfen Stress, Verspannung und Anstrengung gehen, mit jedem Einatmen dürfen die Augen regenerieren und frische Energie aufnehmen. Nun kann man einfach das Nichtstun genießen oder man verstärkt die Wirkung des Palmierens, indem man sich eine schwarze Fläche oder einen schwarzen Gegenstand vorstellt.
Beim Sehen wird durch den Lichteinfall der so genannte Sehpurpur, das Rhodopsin, das sich in der Netzhaut befindet, verbraucht. Seine Regeneration wird bei jedem Lidschlag, der eine winzig kleine Licht-Pause darstellt, gefördert. Es kann also sein, dass sich die Sehfähigkeit nicht nur durch die Entspannung, sondern zusätzlich durch die Neubildung von Rhodopsin verbessert. Auch wird durch diese Übung die Bildung von Tränenflüssigkeit unterstützt, die zum guten Sehen beiträgt. Es ist außerdem sinnvoll, sich vorzustellen, immer besser zu sehen, um die Selbstheilungskräfte anzuregen.
Bei einem Grünen Star sollte man nicht länger als fünf bis zehn Minuten palmieren, dafür vielleicht öfter. Diese Beschränkung ergibt sich aus der Tatsache, dass die Zirbeldrüse beim Palmieren die Information "Nacht" aussendet – und nachts steigt der Augeninnendruck.
Zum Abschluss des Palmierens sollten zunächst nur die Hände weggenommen werden, so dass die Augen sich langsam wieder an die Helligkeit gewöhnen können. Erst nach einigen Atemzügen werden die Augen vorsichtig geöffnet – nicht mit einem Mal, sondern nur zu einem kurzen Blinzeln, dann zu mehreren "Blinzlern". Natürlich ist es erlaubt, sich kräftig zu recken und zu strecken.
Eine weitere Möglichkeit der Augenentspannung, die man leicht in seinen Alltag integrieren kann, ist die Klopfmassage. Dazu klopft man mit den Fingerkuppen sanft um die Augen herum, also die Augenbrauen entlang und dann weiter auf dem Knochenrand der Augenhöhle bis zur Nase. Nach und nach werden die Schläfen, das Kiefergelenk, die Stirn, der Hinterkopf und der Nacken einbezogen. Klopfrhythmus und -stärke dürfen variiert werden. Wer mag, stellt sich einen Niesel- oder Landregen vor, der alle Anspannung wegwäscht. Seufzen und herzhaftes Gähnen sind ausdrücklich erwünscht. Zum Abschluss geht das Klopfen in ein sanftes Ausstreichen über.
Diese beiden und weitere Übungen findet man in Büchern zur Augenentspannung, man kann sie aber auch in Kursen erlernen. Das hat den Vorteil, dass man sich ganz auf die Entspannung einlassen kann, ohne an den nächsten Übungsschritt denken zu müssen. Gerade beim Palmieren können auch Informationen über anatomische und physiologische Gegebenheiten einfließen. Außerdem kann eine Übung in einem Kurs immer wieder variiert und vertieft werden. Denn die Sehtrainer haben unterschiedliche Schwerpunkte und Zusatzqualifikationen, einige bieten auch eine Kombination aus Kurs und Urlaub an.
Mechthild Petersen ist ausgebildete Sehtrainerin und lebt in der Nähe von Eckernförde.
Eine Liste mit Sehtrainern ist im Internet zu finden unter www.verein-gesundes-sehen.de/pages/verein/mitgliederliste.php
Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit der Deutschen Hörfilm gGmbH
Eintritt frei! Mit offener Audiodeskription
Anmeldung unter
Tel.: 0 30 / 1 85 27-2648
E-Mail:
kleisthaus@behindertenbeauftragte.de
13.-15.1.2017
Weimar, Pension "Alter Zausel"
Mehr Infos und Anmeldung (bis 31.12.) bei
Birgit
Kröger
Tel.: 0 36 43 / 25 41 95
E-Mail:
fussballbirgit@kroeger-portal.de
Ein Kontrastprogramm zum Karneval mit Spaziergängen an der Ostsee,
Wassergymnastik, Massage, Sauna, Yoga u.v.a.m.
8.-12.2.2017
AURA-Hotel Timmendorfer Strand
Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 45 03 / 60
02-0
E-Mail:
info@aura-timmendorf.de
Einführung in die Meditationstechnik Reiki
22.-25.3.2017
AURA-Hotel Saulgrub
Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 88 45 / 9 90
E-Mail:
info@aura-hotel.de
25.4.-2.5.2017
AURA-Pension Wernigerode
Mehr Infos bei
Rosa Maria Dotzler
Tel.: 0 36 41 / 21
94 62
E-Mail:
r.m.dotzler@online.de
Anmeldung bei der AURA-Pension
Tel.: 0 39 43 / 26
21-0
E-Mail:
aurapension@lewida.de
Themen: Bundesteilhabegesetz und Merkzeichen "Tbl", Bezahlung
Kommunikationstraining, technische Entwicklungen bei Hörgeräten,
Wahl DBSV-Taubblindensprecher u.a.
11.-13.11.2016
Kassel, Hotel
Schweizer Hof
Mehr Infos und Anmeldung bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 /
28 53 87-281
E-Mail:
t.resa@dbsv.org
Kommissar Prancock steht das Wasser bis zum Hals: Seine Frau hat ihn verlassen, ein mysteriöser Mordfall gibt ihm Rätsel auf und dann verschwindet auch noch die gemeinsame Tochter. Charaktere zum Anfassen, lebendige Gefühlswelten und Humor prägen die Krimis des blinden Autors Günther Klößinger. Ein Auszug aus seinem neuen Roman "Blüten aus Babylon".
Else Müller hatte das "Prancock" so schnell es ging aus ihrem Namen eliminieren lassen. Jeder, der sie noch so ansprach, konnte mit vernichtenden Blicken rechnen, die selbst den abgebrühtesten Politprofi dazu gebracht hätten, auf der Stelle abzudanken. Tauchte der Name in einem Zeitungsartikel auf, zerknüllte sie umgehend das Blatt und warf es in den Müll. Dort tummelten sich meist eine Menge verknitterter Bällchen. Als sie den Schriftzug "Prancock" allerdings an diesem Vormittag auf einem Briefkuvert entdeckte, feuerte sie das Schreiben nicht wie gewohnt in den Papierkorb. Der Absender war nicht in der Klaue ihres Exmanns geschrieben, sondern eindeutig in der Handschrift ihrer Tochter. Das schlechte Gewissen stieg in Else hoch wie gelbe Kotze.
Jasmin meldete sich bei ihr? Kaum zu glauben! Sie konnte die Bedeutung dieses Vorstoßes nicht einordnen. Sowohl ihr Ex als auch sie selbst waren stets zu selten für das gemeinsame Kind da gewesen. Zum Glück hatte Jasmin immer gute Freunde in der Schule und im Sportklub gehabt. Für die tagtäglichen Probleme eines Teenagers war im Leben zweier Kriminalbeamter kaum Zeit gewesen. Ständig hatten sie mit Mord, Vergewaltigung, Drogen und dem damit verbundenen Leid zu tun. Was war schon die erste Regelblutung der Tochter gegen das Blutbad eines Psychopathen? Die Erinnerung traf Else wie ein Schuss aus der emotionalen Pumpgun. Ein frisch aus dem Knast entlassener Vater hatte seine ganze Familie ausgelöscht. Die Eindrücke vom Tatort hatten sich zwischen die damalige Kommissarin und die Wirklichkeit ihres Alltags geschoben.
Schließlich war doch eine Stimme durch diese gedankliche Plakatwand voller blutiger Bilder gedrungen: "Mutter, ich habe heute ..."
"Jetzt nicht, Jasmin!"
"Ich brauche eine Binde!"
"Lass mich in Ruhe, du weißt doch, wo die Schachtel steht!"
"Mensch, können wir nicht wenigstens einmal miteinander reden?"
"Ich habe vorhin zwei Kinder gesehen, tot, in ihrem eigenen Blut! Die Kehlen waren von einem Küchenmesser regelrecht zerfetzt worden, Jasmin. Die Augen! Du hättest diese Augen sehen sollen ..."
"Mutter, vielleicht solltest du deinen Job sein lassen, wenn du das alles nicht mehr packst!"
Else hatte die Szene noch so plastisch vor Augen, als hätte der Wortwechsel erst vor wenigen Minuten stattgefunden. Ihre Erinnerung spielte die Ereignisse dieses denkwürdigen Nachmittags wie eine Liveschaltung direkt vom Ort des Geschehens ab. Alles war ihr plötzlich wieder vollkommen gegenwärtig: Die Bilder von jenem entsetzlichen Tatort, das abwesende Auf-und-ab-Laufen in der eigenen Küche, wo sie versuchte, auf andere Gedanken zu kommen. Da konnte sie die neunmalklugen Ratschläge ihrer Tochter nun wirklich nicht gebrauchen. Manchmal trieb das Mädchen sie zur Raserei und Else verlor jegliche Beherrschung. Mit einem peitschenden Knall brachte sie Jasmin vier fingerdicke rote Striemen auf der Wange bei.
An dieser Stelle hätte Else die Übertragung am liebsten unterbrochen, doch die Doku lief unbarmherzig weiter. Eine Großaufnahme von Jasmins in Verwirrung erstarrtem Gesicht füllte die Mattscheibe im Kopf nun fast völlig aus. Der verstörte Blick des Mädchens warf eine stumme Frage in den Raum: "So weit sind wir also nun schon gekommen, Mutter?" Wieder und wieder dröhnten die Worte durch Elses Bewusstsein, die Echos schwollen zu einem wilden Crescendo an.
"Mutter, bitte ..."
Gnadenlos und gestochen scharf ließ der mentale Beamer das innere Video weiterlaufen. Der Regisseur aus dem Ü-Wagen ihrer Erinnerungen schaltete auf eine andere Kamera: Schnitt! Ohne Unterbrechung flimmerte das Geschehen weiter über den Schirm, nun allerdings aus Jasmins Perspektive.
Das Mädchen war von der Wucht der Ohrfeige benommen und hielt das schmerzende Gesicht in beiden Händen. Sie fühlte heiße Tränen über ihre Finger rinnen und hatte einen blutigen Geschmack im Mund. Den Stoß, den ihre Mutter ihr dann versetzte, spürte sie kaum noch. Else zerrte Jasmin aus dem Wohnzimmer hinaus auf den Flur. Schließlich zog sie ihre Tochter ins Badezimmer. Direkt neben der Toilettenschüssel ließ sie das Mädchen los. Jasmin stöhnte leise auf und fiel vollends auf die kalten Fliesen. Schluchzend blieb sie liegen.
Plötzlich flog etwas unsanft in das tränenbenetzte Gesicht. "Da hast du deine verdammte Binde, Jasmin!", krächzte eine Stimme. Wie eine geifernde Hexe stand Else im Raum. Sie glich kaum noch der Kriminalkommissarin, die dafür berühmt-berüchtigt war, dass nichts sie so schnell aus der Bahn werfen konnte.
Ein harter Schnitt unterbrach die Direktübertragung. Keine Schlussmusik, keine Werbespots. Einzelne Schlaglichter des familiären Dramas tauchten nochmals vor Elses innerem Auge auf. Dass sie es zeitweilig aus der Sicht der eigenen Tochter neu durchlebt hatte, ließ ihr Unbehagen noch weiter anwachsen.
"Wie lange ist das nun schon her?", überlegte sie laut, während sie mit einer Nagelfeile den Brief öffnete. "Drei Jahre, vielleicht schon vier?"
Else Müller-Prancock hatte damals fest damit gerechnet, dass Jasmin ihrem Vater von dem Vorfall erzählen würde. Dieser hätte sie danach bestimmt verlassen, und zwar garantiert zusammen mit Jasmin. Jeder Richter hätte diesen Schritt nach einer entsprechenden Aussage der misshandelten Tochter befürwortet. Auch mit beruflichen Konsequenzen hätte die Kommissarin rechnen müssen: Gewalt gegen Schutzbefohlene ist nicht gerade ein angesehenes Qualitätsmerkmal für Polizisten. Jasmin hatte geschwiegen. Noch nie zuvor hatte Else deutlicher gespürt, wie sehr ihre Tochter sie liebte.
Sie zog ein kleines, hellgrün gefärbtes Stück Papier aus dem Umschlag. Bevor sie den Zettel auffaltete, setzte sie sich. Sie bemerkte, dass ihre Finger leicht zitterten, als sie den Falz öffnete. Schließlich las sie Jasmins ersten Brief seit der Trennung.
Hallo, Frau Kommissarin!
Oder soll ich doch "Mutter" schreiben? War eigentlich ganz klug von dir, den Dienst zu quittieren. Wenn ich mir anschaue, womit Vater sich so in letzter Zeit herumschlagen muss, sausen mir die Ohren. Für ihn gibt's wie üblich immer nur seinen neuesten Fall – aber das kennst du ja. Du hast schließlich auch nicht über deinen Job hinausgedacht. Dir ist bestimmt total langweilig, ohne Mörder, Stricher und so. Und wenn der Bert im Bett so aufregend ist wie in Mathe, sind deine Tiefschlafphasen garantiert. Welch ein entspanntes Leben!
Aber damit ist jetzt erst mal Schluss, Frau Kommissarin. Du hast nämlich einen neuen Fall, und den kannst nur du lösen! Na gut, vielleicht auch zusammen mit deinem Exmann. Es geht um eure verschwundene Tochter! Da schaust du, was? Wenn ihr den Fall nicht annehmt – auch okay, dann bin ich eben weg. Solltet ihr aber bereit sein, noch einmal das Dreamteam der Kripo zu spielen, habt ihr vielleicht eine kleine Chance, mich wiederzusehen. Das ist kein Gag! Mir ist das sehr ernst! Denk dran: Weg ist weg – und wenn ich weg schreibe, meine ich auch weg!
Ciao, Jassy
[...]
Missmutig rührte Prancock in seinem Kaffee. Das schmierige Braun erinnerte ihn unweigerlich an eine seiner verzweifelten Rettungsaktionen für das zeitweilig verstopfte Klo seiner Wohnung. Zum Glück hatte er diesbezüglich nun schon seit mehr als vier Wochen Ruhe. Noch ein Schuss Milch und die Vision von der Sanitär-Apokalypse verblasste. Zudem war der Gedanke an ätzende Klempnerorgien immer noch angenehmer als die Vorstellung, sich mit Else in den ehemals gemeinsamen vier Wänden zu treffen. Allerdings hatten sie für das notwendig gewordene Gespräch dennoch einen Ort ausgesucht, der mit ihrer beider Vergangenheit zu tun hatte. Fredos Café war weniger ein Café als vielmehr ein Schnell- und Stehimbiss, wo sie sich manchmal in Dienstpausen getroffen hatten. Prancocks Gedanken turnten in fixen Flickflacks von Synapse zu Synapse, doch blieb ihm die Angelegenheit unbegreiflich. Je länger er darüber nachdachte, desto bizarrer erschien ihm alles. "Der Fall eurer verschwundenen Tochter" – was hatte Jasmin sich bloß dabei gedacht? Und wieso wandte sie sich ausgerechnet an Else? Die hatte sie doch im Stich gelassen, um mit ihrem Mathelehrer im Paradies der Primzahlen glücklich zu werden. Unpassenderweise fielen dem Inspektor nun ausgerechnet die schönen Momente seiner Ehe mit Else ein und er fragte sich, wie dieses erste Treffen "danach" wohl werden würde.
"Ein Wiedersehen in Fredos Café, welch romantische Vorstellung", dachte er sich. Wenn ihm nicht zum Kotzen zumute gewesen wäre, hätte er vielleicht sogar gelacht. Immerhin hatte er Glück: Zwei Barhocker an den runden Stehtischen waren frei. Es gab also Sitzplätze für dieses erste Face-to-Face-Treffen nach dem Scheidungsprozess. Als aus den Boxen der Anlage auch noch "Yesterday" schmalzte, hätte Prancock am liebsten seine Dienstwaffe gezogen und das trällernde Musikmonster abgeknallt. Die Ballerei wäre eindeutig als Notwehr durchgegangen, da war sich der Bulle in ihm sicher.
Endlich sah er sie: Noch bevor Else durch die Glastür hereingetreten war, fiel ihm schlagartig wieder ein, was er damals an ihr geliebt hatte.
Dazu ein Bild: Erschafft Charaktere mit Ecken und Kanten: Autor Günther Klößinger
Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors
Günther Klößinger: "Blüten aus Babylon"
Schwarzschrift: 24,95 Euro
E-Book: 4,99 Euro
Günther Klößingers Romane "Blüten aus Babylon" und "Schnee von gestern ... und vorgestern" werden von der Berliner Blindenhörbücherei im DAISY-Format produziert und können ab Dezember über alle Blindenbüchereien, die der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) angeschlossen sind, ausgeliehen werden. www.medibus.info
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Mit Inkrafttreten des Behindertengleichstellungsgesetzes des Bundes wurden bei der Bahn die Weichen in Richtung Barrierefreiheit gestellt: Im Juni 2005 präsentierten Bahnvorstand und Bundesregierung das "1. Programm zur Barrierefreiheit der Deutschen Bahn AG". Für dieses Programm war eine begleitende Arbeitsgruppe eingerichtet worden, deren Mitglieder vom Deutschen Behindertenrat benannt wurden. Das Prinzip, Experten in eigener Sache bei der Planung und Umsetzung von Barrierefreiheit einzubeziehen, gilt bei der Bahn auch für das inzwischen 3. Programm zur Barrierefreiheit, das die Planungen bis 2020 beschreibt und Ende September von Bahnchef Rüdiger Grube vorgestellt wurde.
Die bisherigen Aktivitäten werden fortgesetzt, zum Beispiel der barrierefreie Ausbau von Bahnhöfen. Der neue ICE 4 wird mit einem durchgängigen Leitsystem für Menschen mit Seheinschränkung ausgestattet. Außerdem verspricht das 3. Programm ein digitales Werkzeug, um behinderten Reisenden die Reiseplanung und die Orientierung unterwegs zu erleichtern. Die neue App "DB Barrierefrei" soll unter anderem Anzeigetafeln vorlesen, Störungen von Aufzügen mitteilen oder die Reisenden zur Einstiegstür des Zuges leiten. Im Zug soll sie helfen, den reservierten Sitzplatz zu finden, und bei Bedarf den Kontakt zum Zugpersonal herstellen.
Werner Gläser, DBSV-Vertreter in der Programmbegleitenden Arbeitsgruppe, lobt das Engagement der Deutschen Bahn. Die Umsetzung von Barrierefreiheit sei zwar ein langwieriger Prozess, auf sanierten Bahnhöfen und in neuen Zügen werde aber deutlich, dass die Bahn auf dem richtigen Weg sei. Gläsers Fazit: "Wenn Bundes-, Landes- oder kommunale Behörden ein ähnliches Engagement für Barrierefreiheit zeigen würden wie die Deutsche Bahn, dann wären wir in Sachen Teilhabe an Mobilität und eigenständiger Lebensführung ein ganzes Stück weiter."
Der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) begeht in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen (vgl. "Gegenwart" 3/2016). Höhepunkt der Feierlichkeiten war Ende September zunächst ein gemeinsam mit der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista) ausgerichteter Festakt in der Marburger Stadthalle. Die Schirmherrschaft hatte Altbundespräsident Horst Köhler übernommen, der in einer bewegenden Rede seine Verbundenheit mit beiden Institutionen hervorhob.
Daneben hatte der DVBS zur Fachtagung "Megatrend Digitalisierung" eingeladen. In fünf Workshops ging es um die Frage, welche Chancen und Risiken diese Entwicklung für die berufliche und gesellschaftliche Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen mit sich bringt. Zum Abschluss haben die rund 130 Teilnehmer eine Entschließung verabschiedet, die deutlich macht, dass moderne Technologie die Teilhabe erleichtern kann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Daher setzt sich der DVBS für Barrierefreiheit in allen Bereichen der digitalen Welt ein.
Im Anschluss an die Jubiläumsveranstaltungen fand die Mitgliederversammlung des DVBS mit der Wahl eines neuen Vorstands statt. Der bisherige 1. Vorsitzende Uwe Boysen ist nach 24 Jahren im Vorstand nicht erneut angetreten. Seine Nachfolgerin wurde Ursula Weber, den zweiten Vorsitz übernahm Uwe Bruchmüller. Zu Beisitzern wurden Werner Wörder, Harald Schoen und Andrea Katemann gewählt.
"Bildung und Beruf sind und bleiben die Schwerpunkte des DVBS", erklärt die neue Vorsitzende Ursula Weber. "Planen, vernetzen und aktiv gestalten – das sind die Wege zu mehr Orientierung und Teilhabe im beruflichen Alltag."
Scharf kritisiert hat die Mitgliederversammlung den Entwurf für ein Bundesteilhabegesetz, das sich derzeit im parlamentarischen Verfahren befindet (s. Blinde gehen baden). Insbesondere die vorgesehenen Änderungen bei Leistungen zur Teilhabe an Bildung werden in einer Resolution als Rückschritt beklagt, ebenso die neuen Hürden beim Zugang zur Eingliederungshilfe und die weiterhin engen Einkommens- und Vermögensgrenzen bei der Blindenhilfe.
Dazu ein Bild: Wechsel an der Spitze des DVBS: Uwe Boysen geht, Ursula Weber kommt
Vom 7. bis 18. September wurden in Rio de Janeiro die Paralympischen Spiele 2016 ausgetragen. Die 155 Athleten der deutschen Mannschaft belegten mit 18 Gold-, 25 Silber- und 14 Bronzemedaillen in zehn Disziplinen Rang 6 im Medaillenspiegel. Davon gingen fünf Silber- und vier Bronzemedaillen auf das Konto der 24 blinden und sehbehinderten Teilnehmer.
Den Auftakt machten Carmen und Ramona Brussig im Judo. Die sehbehinderten Zwillingsschwestern holten Silber in ihren jeweiligen Gewichtsklassen. Ebenfalls im Judo trat der sehbehinderte Nikolai Kornhaß an, seine paralympische Premiere wurde mit Bronze belohnt. Drei weitere Medaillen erkämpften sich die Leichtathleten. Die sehbehinderte Katrin Müller-Rottgardt und Thomas Ulbricht wurden jeweils Dritte über 100 Meter, Katrin Müller-Rottgardt mit einer persönlichen Bestleistung. Die blinde und querschnittgelähmte Speerwerferin Martina Willing holte sich bei ihren siebten Paralympischen Spielen mit Silber ihre 13. Medaille seit 1992.
Auch die deutschen Dressurreiter jubelten über Silber – umso mehr, als die sehbehinderte Carolin Schnarre und ihr Pferd Lotte wegen des Ausschlusses der russischen Mannschaft erst im August nachnominiert worden waren. Die Schwimmer hingegen mussten einige Enttäuschungen hinnehmen. Fünf blinde und sehbehinderte Teilnehmer waren angereist, am Ende reichte es trotz einiger Finalteilnahmen nur für eine Medaille: Maike Naomi Schnittger gewann Silber über 50 Meter Freistil.
Im Radsport konnte Kai-Kristian Kruse mit seinem Piloten Stefan Nimke den dritten Platz im 1.000-Meter-Zeitfahren für sich verbuchen. Das Besondere an diesem Ergebnis: Stefan Nimke ist damit der erste deutsche Sportler, der sowohl eine olympische als auch eine paralympische Medaille gewonnen hat.
Im Goalball verpasste die deutsche Auswahl nur knapp den Einzug in die Finalrunde: Nach einem packenden Match gegen den Favoriten USA musste sich das als Außenseiter gehandelte Team mit 6 : 7 geschlagen geben.
Insgesamt zieht der Deutsche Behindertensportverband (DBS) eine positive Bilanz. "Wir sind mit Sorgenfalten nach Rio gereist – doch mit Lobeshymnen zurückgekehrt", sagte Friedhelm Julius Beucher, Präsident des DBS. "Es waren die Spiele des Volkes. Die sportbegeisterten Brasilianerinnen und Brasilianer haben die Arenen in Hexenkessel verwandelt."
Dazu ein Bild: Im Gleichschritt: Katrin Müller-Rottgardt und ihr Begleitläufer Sebastian Fricke
Die Meisterschale der Deutschen Blindenfußball-Bundesliga (DBFL) geht auch in diesem Jahr nach Hessen. Der Vorjahressieger SF Blau-Gelb Blista Marburg schloss die Saison 2016 ohne Punktverlust mit einem 2 : 0-Sieg über den MTV Stuttgart ab. Vizemeister wurde der Chemnitzer FC. Den dritten Platz belegte der FC St. Pauli. Der Hamburger Verein stellte zudem mit Jonathan Tönsing den besten Torschützen der Saison. Der 16-Jährige erzielte 15 Tore und bescherte seinem Verein damit erstmals seit Gründung der DBFL einen Medaillenrang. Bester Spieler der Saison wurde Alexander Fangmann vom DBFL-Rekordmeister MTV Stuttgart. Das schwäbische Team musste sich nach vorzeitigem Abbruch des Finalspiels gegen Marburg mit Platz 4 zufriedengeben.
Das Meisterschaftsfinale fand vor rund 1.000 Zuschauern am 10. September auf dem Marktplatz in Rostock statt. Eugen Gehlenborg, DFB-Vizepräsident und Vorsitzender der Sepp-Herberger-Stiftung, sagte zum Abschluss der neunten Liga: "Fußball grenzt nicht aus. Unsere Aktivitäten beim Handicap-Fußball sind immer inklusiv ausgerichtet. Ziel ist es, behinderte Menschen in ganz normale Fußballvereine einzugliedern."
Der DBSV hat die Deutsche Blindenfußball-Bundesliga 2008 initiiert und richtet sie seitdem gemeinsam mit der Sepp-Herberger-Stiftung und dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) aus.
Mehr Infos zur Liga und zum Blindenfußball unter www.blindenfussball.de und www.blindenfussball.net
Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr war auch die diesjährige Deutsche Meisterschaft im Sportschießen offen für blinde und hochgradig sehbehinderte Sportschützen. Am 3. September kämpften 13 Teilnehmer auf der Olympia-Schießanlage in Garching-Hochbrück bei München um die Plätze.
Nach 60 Wettkampfschüssen, die innerhalb von 90 Minuten mit dem Luftgewehr abzugeben waren, standen die Sieger fest: In der Klasse SH 3 ohne Hilfsmittel, das heißt im freien Anschlag, erreichte Sandro Thielemann aus Gera mit 568 Ringen den ersten Platz. Zweite wurde Katharina Wersig aus Düren, gefolgt von Sonja Nowakowski aus Moers. In der Klasse SH 3/AB 3 mit Hilfsmitteln gewann Günter Wingender aus Siegburg mit 512 Ringen den Meistertitel. Vizemeister wurde Reiner Barckmann aus Gümmer, den dritten Platz sicherte sich Michael Altenhofen aus Maintal. In der Klasse SH 3/AB 3 dürfen blinde und hochgradig sehbehinderte Sportschützen antreten, die eine weitere Behinderung nachweisen. Als Hilfsmittel gilt der Federständer, auf den das Gewehr gelegt wird.
Mehr Infos zum Schießsport bei
Joachim
Schirmer
Tel.: 0 92 65 / 17 11
E-Mail:
joachimschirmer@gmx.de
AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.
Die Standorte von Nord nach Süd:
Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org
Wir waren beste Freundinnen: Laura Wunsch und ich. Laura hatte seit ihrer Kindheit mit Hirntumoren zu kämpfen. Doch bis zu ihrem Tod hat sie nie die Hoffnung und den Mut zum Weiterkämpfen verloren.
Wir lernten uns 2012 in der Blindenschule kennen – ich von Geburt an blind, sie durch einen Tumor, der ihren Sehnerv geschädigt hatte, stark seheingeschränkt. Es dauerte eine Weile, bis wir einen Draht zueinander fanden, denn Laura war von vielen Menschen bitter enttäuscht worden. So war sie Fremden gegenüber sehr vorsichtig und beobachtete erst, bevor sie auf jemanden zuging. Doch bald entwickelte sich zwischen ihr und mir eine so enge Freundschaft, dass wir, ohne zu zögern, alles für die andere getan hätten.
Laura wurde am 14. Oktober 1988 in Marburg geboren. Mit fünf Jahren stellte man bei ihr einen Hirntumor fest. Er konnte erfolgreich therapiert werden, doch weil Lauras Körper wegen einer Erbkrankheit zur Tumorbildung neigte, folgten im Laufe der Jahre immer wieder neue. Das Kindsein blieb durch die vielen Krankenhausaufenthalte auf der Strecke. Freunde hatte sie nur wenige, da sie wegen ihrer Krankheit stets zur Außenseiterin gemacht wurde.
Nach mehreren Wechseln litt Laura in einer Schule so sehr, dass sie zeitweise in einer Psychiatrie untergebracht wurde. Durch neuerliches Tumorwachstum und die psychische Belastung verlor sie einen Teil ihres Sehrests, so dass sie nur noch grelle Farben und Schattengestalten wahrnehmen konnte. Weil sie keine Alternative sah, blieb sie an der Schule, zog aber in eine eigene Wohnung, obwohl die Bewegungseinschränkung der linken Körperhälfte – die Folge einer Hirn-OP – die Haushaltsführung schwierig machte.
Je mehr Seelenleid Laura zugefügt wurde, desto dringender wurde ihr Bedürfnis, gegen Ungerechtigkeit vorzugehen. Sie begann, Geschichten über Freundschaft und Hoffnung zu schreiben, die anderen Mut machen sollten. Meist waren es Tiergeschichten für Kinder, da Kinder noch sehr offen und lernfähig sind und Laura Kinder und Tiere, vor allem Vögel, liebte. Sie wollte damit zeigen, dass viele Menschen zu Unrecht ausgegrenzt werden und wie furchtbar sich diese Außenseiter fühlen.
Durch die langen Krankenhausaufenthalte musste Laura mehrmals eine Klasse wiederholen und legte erst mit 26 Jahren die Abiturprüfungen ab. Sie wollte etwas Soziales studieren, doch dafür blieb ihr keine Zeit. Bei einer Untersuchung wurde ein inoperabler Hirntumor festgestellt. Laura ließ ihn trotz hohen Risikos mit Bestrahlungen behandeln. Während des folgenden Reha-Aufenthalts entdeckte sie das Malen für sich. Obwohl noch völlig unklar war, ob die Bestrahlung Wirkung gezeigt hatte und wie es weitergehen würde, bestellte sie sich Farben für zu Hause und begann, ihre Geschichten zu illustrieren. Sie wolle das Leben genießen, meinte sie einmal zu mir, denn sie wisse ja nicht, wie lange sie das noch könne. Viele grelle Farben fanden in ihren Bildern Verwendung, denn nur diese konnte sie noch voneinander unterscheiden. Sie saß mit dem Gesicht so dicht am Blatt, dass man meinen konnte, sie würde es mit der Nasenspitze berühren. Was sie malte, konnte sie trotzdem nicht erkennen, sie arbeitete allein aus der Vorstellung. Nachdem der Tumor ihre linke Hand vollständig gelähmt hatte, hielt sie das Papier mit dem Kinn fest und zeichnete mit der gesunden Hand.
Kurze Zeit später, im Sommer 2015, hatte sich ein weiterer Tumor gebildet, diesmal ein bösartiger. Laura entschied sich gegen eine Operation und weitere Bestrahlungen, die ihre Lebenszeit laut den Ärzten um ein Jahr verlängert hätten.
Sie hätte noch sechs Monate, hieß es. Laura zog in ein Hospiz und stürzte sich mit Feuereifer in die Arbeit an einer neuen Geschichte. Ihr größter Traum war es gewesen, eines Tages hauptberuflich zu schreiben und zu malen. Da ihr die Zeit davonlief, wollte sie wenigstens noch ihr erstes eigenes gedrucktes Buch in den Händen halten können. "Kenny der kleine Kämpfer" erzählt von einem Jungen, der ein ähnliches Schicksal hat wie Laura. Im Oktober 2015 wurde das Buch veröffentlicht.
Als ich meine Freundin einmal im Hospiz besuchte, kam die Tochter einer kürzlich verstorbenen Frau vorbei. Sie strahlte eine tiefe Trauer aus. Laura litt unter furchtbaren Kopfschmerzen, weshalb die Frau sofort wieder gehen wollte. Doch Laura ließ das nicht zu, setzte sich auf und sprach mit ihr, bis es ihr etwas besser ging.
Am 6. Januar 2016 verstarb Laura im Alter von 27 Jahren im Hospiz. Selbst in ihrer Rede, die auf ihrer Trauerfeier abgespielt wurde, sprach Laura den Trauernden noch Mut zu. Sie aufzunehmen, war für mich schwer gewesen. Mich zu fragen, hatte Laura nicht gewagt, ich hatte es ihr von mir aus angeboten.
Nur wenige Menschen genossen Lauras Vertrauen und ich bin überglücklich, zu ihnen gehört zu haben. Sie bat mich, mich um ihre Bücher und Bilder zu kümmern und mit den Einnahmen aus dem Verkauf eine Stiftung zu gründen, deren Zweck es ist, tumorkranken Menschen beizustehen. Lauras Werke spiegeln ihre Seele wider und dass sie sie mir anvertraut hat, ist der größte Vertrauensbeweis, den sie mir entgegenbringen konnte. Umso entschlossener bin ich, mein Versprechen zu halten, egal, wie lange es dauern wird, bis ihre letzten Wünsche erfüllt sind.
Svenja Bader (23) absolviert eine Ausbildung zur Physiotherapeutin in Mainz.
Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Eine junge Frau in Jeans und Rollkragenpulli lehnt am Wegesrand an einem Felsen, umgeben von Sträuchern und Bäumen. Neben ihr ist eine Krücke abgestellt. Die Frau mit schulterlangem Haar schaut nachdenklich in die Ferne.
"Kenny der kleine Kämpfer" sowie weitere Werke von Laura Wunsch sind im Handel erhältlich.
Ausstellung mit Bildern und Texten
13.-20.11.2016
Galerie
Lortzing ART
Hannover, Lortzingstr.1
Geöffnet
Mi. und Fr., 16-19 Uhr
Sa. und So.,
15-17 Uhr
und nach telefonischer Vereinbarung
Tel.: 05 11 / 6 96 34 33 oder 01 70 / 9 63 41 14
Die Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) im August 2006 war ein Meilenstein. Das Gesetz regelt den Schutz vor Diskriminierungen im Arbeits- und Zivilrecht. Wenn Menschen ihr Recht durchsetzen wollen, stoßen sie aber oft auf Hürden. Damit der Schutz vor Benachteiligungen effektiver wird, ist eine Novellierung des Gesetzes geboten.
Von Dr. Michael Richter
Als vor zehn Jahren das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) erlassen wurde, war dies aus Sicht behinderter Menschen lange überfällig. Bereits im Zusammenhang mit dem Behindertengleichstellungsgesetz des Bundes (BGG), das im Jahr 2001 in Kraft trat, hatte unter anderem das Forum behinderter Juristinnen und Juristen gefordert, den Schutz vor Diskriminierung auch im Bereich des Zivilrechts zu regeln. Weiteren Druck gab es auf politischer Ebene, als die Umsetzung der hierzu ergangenen europarechtlichen Richtlinien angemahnt wurde.
In der Wirtschaft war die Skepsis gegenüber dem AGG groß, weil zum einen die Vertragsfreiheit gefährdet schien und zum anderen Klagewellen befürchtet wurden, die den Wirtschaftsverkehr nicht unerheblich hätten behindern können. Diesen Befürchtungen standen auf Seiten der potenziellen Diskriminierungsopfer und ihrer Verbände erhebliche Hoffnungen auf eine Stärkung ihrer gesellschaftlichen Position gegenüber.
Eine einfache Internetrecherche führt zu dem Ergebnis, dass es bei AGG-Klagen am häufigsten um Fälle aus dem Arbeitsrecht geht. Über 30 Prozent aller Anfragen bei den Antidiskriminierungsstellen stehen im Zusammenhang mit einer Behinderung. Bei diesem Diskriminierungsmerkmal ist die Dominanz von arbeitsrechtlichen Streitigkeiten sogar noch stärker ausgeprägt.
Bei den dokumentierten Verfahren geht es überwiegend um Bewerbungen von schwerbehinderten Menschen für eine Stelle bei öffentlichen Arbeitgebern. Um eine Diskriminierung im Sinne von §22 AGG glaubhaft zu machen, muss der Betroffene lediglich Indizien liefern. Das häufigste Indiz ist die Nichteinladung zum Vorstellungsgespräch, zu der Arbeitgeber der öffentlichen Hand bei vorhandener Eignung gemäß §82 SGB IX verpflichtet sind. Gelingt die Glaubhaftmachung, hat der Arbeitgeber die volle Beweislast, um die Indizien bezüglich einer Diskriminierung zu entkräften.
Im Gegensatz zu Diskriminierungen aufgrund anderer Merkmale im Sinne des AGG, etwa der ethnischen Herkunft, der Religion oder der sexuellen Identität, treffen Menschen mit Behinderungen bei ihrer Freizeitgestaltung oder im Alltag häufig auf Benachteiligungen, die nicht Motiven der inneren Ablehnung entspringen, sondern auf eine positiv gemeinte, überbordende Fürsorge zurückgehen. Die Folgen wiegen nicht weniger schwer, weil Menschen mit Behinderungen daran gehindert werden, für andere selbstverständlich zugängliche Angebote in Anspruch zu nehmen. So kommt es immer wieder vor, dass blinden Menschen die Achterbahnfahrt, der Hallenbadbesuch oder die regelmäßige Nutzung eines Fitnessstudios verwehrt wird. Dabei wird das Merkzeichen "B" im Schwerbehindertenausweis oft falsch verstanden – nicht als Recht, sondern als Pflicht zur Inanspruchnahme einer Begleitperson.
Gemeinsam ist diesen Praxisbeispielen, dass die Verantwortlichen besondere Gefahren vermuten, die sie aus fürsorglichen oder versicherungstechnischen Gründen durch ein Benutzungsverbot für einen bestimmten Personenkreis vermeiden wollen. Rechtlich hat ein solches Verhalten einen Anknüpfungspunkt in §20 Abs.1 Nr.1 AGG, wo es heißt: "Eine Verletzung des Benachteiligungsverbots ist nicht gegeben, wenn für eine unterschiedliche Behandlung wegen [...] einer Behinderung [...] ein sachlicher Grund vorliegt. Das kann insbesondere der Fall sein, wenn die unterschiedliche Behandlung der Vermeidung von Gefahren, der Verhütung von Schäden oder anderen Zwecken vergleichbarer Art dient." (vgl. "Gegenwart" 7-8/2015)
Nach meinen Erfahrungen als Anwalt besteht bei Richtern noch eine sehr kritische Distanz zur konsequenten Anwendung des AGG, so dass Spielräume für eine restriktive Rechtsprechung in der Regel genutzt werden. So hat zum Beispiel das Landgericht Saarbrücken einer Versicherung Recht zugesprochen, die sich geweigert hatte, mit einem blinden Menschen ohne weitere Vorerkrankungen eine Pflegetagegeldversicherung abzuschließen. Das Gericht stellte auf Basis eines Sachverständigengutachtens ein erhöhtes Versicherungsrisiko beim Kläger fest und rechtfertigte die generelle Abschlussverweigerung, obwohl die Versicherung gemäß §20 Abs.2 Nr.3 AGG zu einer transparenten und diskriminierungsfreien Angebotserstellung verpflichtet ist.
Gleiches gilt für den Bereich der Freizeitdiskriminierungen, bei denen eine Ungleichbehandlung häufig mit Gründen der Gefahrenabwehr nach §20 Abs.1 AGG gerechtfertigt wird. Wird jedoch eine Diskriminierung festgestellt, kommt es meist nur zu einer niedrigen Entschädigung im dreistelligen Eurobereich. Selbst im Arbeitsrecht werden Spielräume eher zulasten der Diskriminierungsopfer genutzt und bei Verfahrensfehlern weitgehende "Heilungsmöglichkeiten" angenommen. Eine Möglichkeit, den Diskriminierungsschutz auszuhebeln, besteht auch darin, die strengen Vorgaben bei der Bewerberauswahl für öffentliche Arbeitgeber nicht auf privatrechtlich organisierte Töchter der öffentlichen Hand anzuwenden.
Nach zehn Jahren Erfahrung mit dem AGG lässt sich sagen, dass die Erwartungen der Verbände und Interessengruppen der potenziellen Diskriminierungsopfer eher enttäuscht wurden. Dagegen haben sich die Befürchtungen, dass sich das Gesetz negativ auf den Wirtschaftsverkehr auswirken würde, nicht bewahrheitet.
Wie zahlreiche Urteile zum Diskriminierungsrecht im Bewerbungsverfahren bei öffentlichen Arbeitgebern zeigen, gewährt das AGG dort besonders effektiven Diskriminierungsschutz, wo es mit eindeutigen Handlungsrichtlinien wie den §§81 und 82 SGB IX interagiert. Umgekehrt scheint es besonders wirkungslos, wo der Gesetzgeber bereits im Gesetz so genannte Rechtfertigungstatbestände vorgesehen, also Schlupflöcher eröffnet hat. Dies gilt für die Gefahrenabwehr nach §20 Abs.1 AGG oder unterschiedliche Versicherungsbedingungen nach §20 Abs.3 AGG. Dass das Gesetz die Entschädigungssummen nach oben begrenzt, bei Diskriminierungen im Arbeitsbereich zum Beispiel auf das dreifache Bruttomonatsgehalt, ist kritisch zu beurteilen. So werden Entschädigungen in das Ermessen des Gerichtes gestellt – mit der Folge, dass eher niedrige Beträge festgesetzt werden, die aus Sicht des Opfers das Prozesskostenrisiko nicht rechtfertigen.
In der Gesellschaft hat das AGG sicherlich dazu geführt, dass heute eine größere Sensibilität für das Thema besteht als vor zehn Jahren. Allerdings wird Diskriminierung noch nicht als sanktionierbares Verhalten wahrgenommen. Um in Deutschland einen effektiveren Diskriminierungsschutz zu gewährleisten, sollte das AGG einer Überarbeitung unterzogen werden. Dabei müssen zunächst die Rechtfertigungstatbestände eingeschränkt werden. Um gegen häufig wiederkehrende Diskriminierungstatbestände besser vorgehen zu können, brauchen die Verbände potenzieller Diskriminierungsopfer einen erleichterten Zugang zum Verbandsklagerecht, damit sie stellvertretend für alle betroffenen Menschen klagen können. Schließlich ist es wichtig, verbesserte Beratungsangebote einzurichten. Hier ist die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" ('rbm) aktiv geworden, indem sie im September das Antidiskriminierungsberatungsnetzwerk in Hessen mitbegründet hat. Dieses soll die Antidiskriminierungsstelle auf Landesebene unterstützen und im Einzelfall eine kostenlose Vertretung vor Gericht ermöglichen.
Dr. Michael Richter
Geschäftsführer
der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"
Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH wird vom DBSV als Alleingesellschafter unterhalten. Die Beratung wird in der Regel von behinderten Juristen durchgeführt und ist für Mitglieder der DBSV-Landesvereine kostenfrei.
Kontakt:
rbm gGmbH
Biegenstr.22, 35037 Marburg
E-Mail:
kontakt@rbm-rechtsberatung.de
www.rbm-rechtsberatung.de
Telefonische Sprechzeiten:
Marburg
Tel.: 0 64 21 / 9 48 44-90 oder -91
montags und mittwochs, 13 bis 17 Uhr
freitags, 9 bis 14 Uhr
Berlin
Tel.: 0 30 / 91 20 30 91
dienstags und donnerstags, 13 bis 17 Uhr
Ein Buch-Tipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei
Amos Grossmann ist Mitte 30 und Erbe einer jüdisch-amerikanischen Familie, die durch Kunsthandel reich geworden ist. Sein Leben ist ziellos, seine Beziehungen sind unverbindlich – und genau das will er auch. Erst als er Julie Dane trifft, scheint sich alles zu ändern. Sie, das weiß er sofort, ist die Frau seines Lebens. Die englische Kunsthistorikerin will Amos über die Kunstschätze seiner Familie befragen. Er führt sie durch die Villa am Straus Park in Manhattan, vermittelt sie an bekannte Sammler und zieht sie in eine leidenschaftliche Affäre.
Sie sprechen nicht darüber, doch als Julie nach London zurückkehrt, wissen beide, dass die Geschichten ihrer Familien schicksalhaft miteinander verflochten sind. Amos' Großeltern flohen während des Dritten Reichs nach Amsterdam. Um sich selbst zu retten, wurde die Großmutter zur Geliebten eines deutschen Offiziers und zur Denunziantin. Julies Großeltern, ebenfalls jüdischer Herkunft, verloren ihre Besitztümer, darunter eine kostbare Kunstsammlung.
Ein Roman über die Frage, ob man Schuld genauso erben kann wie Gemälde.
Paul Baeten Gronda: Straus Park
1 CD DAISY (9:25
Stunden)
Sprecherin: Andrea Schunck
Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei
Achtzehn Monate ist es her, dass Ros' Verlobter am Tag ihrer Hochzeit aus der Kirche lief. Seitdem ist nichts mehr wie zuvor. Im malerischen, englischen St Albans hofft Ros, endlich mit der Vergangenheit abschließen zu können: Sie liebt ihren neuen Job in der Buchhandlung und vor allem ihre Kollegen: den schweigsamen Andrew, Georgina, die alles zu haben scheint, was Ros sich wünscht, und die liebenswert-schrullige Joan.
Doch dann klingelt es eines Abends an der Tür. Der Mann mit dem Blumenstrauß entpuppt sich als ihr Nachbar Daniel und bringt schlechte Nachrichten: Er hat Mr. Edward überfahren. Mit dem Rasenmäher. Noch ahnt Ros nicht, dass das vorzeitige Ableben ihres geliebten Meerschweinchens einen noch größeren Einfluss auf ihr Leben haben wird als die Flucht ihres Verlobten aus der Kirche.
Ein warmherziges Debüt über Abschiede, Neuanfänge und die manchmal turbulente Suche nach der Liebe fürs Leben.
Jo Platt: Herz über Kopf
1 CD DAISY (8:25
Stunden)
Sprecherin: Marta Dittrich
Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.
Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info
Waltraud Friese, Rentnerin aus dem Bremer Stadtteil Peterswerder, trifft eine alte Schulfreundin wieder. 60 Jahre sind seit ihrem Schulabschluss vergangen. Das soll mit einem Klassentreffen gefeiert werden. Aber es scheint ein Treffen mit dem Tod zu werden, denn eine Freundin wird ermordet. Und dann die nächste. Frau Friese gerät schnell selbst in Verdacht, denn stets ist sie zur falschen Zeit am falschen Ort. Die Boulevardpresse greift die Verdächtigungen auf, so dass sich die Rentnerin gegen Anfeindungen aus der Nachbarschaft wehren muss. Größer aber ist ihre Angst, das nächste Opfer zu werden. Liegt das Motiv für die Taten wirklich 60 Jahre zurück? Während Frau Friese und ihre Freundinnen nach einer Spur suchen, zieht sich die Schlinge immer weiter zu.
Martha Bull: Frau Friese und die tödliche Einladung
1 CD DAISY (6:07 Stunden)
Sprecher: Peter Unglert
Preis: 29
Euro
Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59
88-136 oder -144 (AB)
E-Mail:
bit-bestellservice@bbsb.org
In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg
Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen. Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz
Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail:
atz@blindenzeitung.de
Alan Clay, 54 Jahre, Opfer der Bankenkrise, hat eine letzte Chance. Er soll eine innovative Kommunikationstechnologie an den Mann oder, besser gesagt, an den König bringen: König Abdullah von Saudi-Arabien lässt mitten in der arabischen Wüste eine strahlende Wirtschaftsmetropole errichten. Doch der König kommt nicht. Nicht am ersten Tag, nicht am zweiten – und auch nicht in den Tagen danach. Während der Zeit des Wartens wird der junge Fahrer Yousef Alans Gefährte. Durch ihn erlebt er die Widersprüchlichkeiten eines Landes zwischen Aufbruch und Stillstand, zwischen Tradition und Moderne. Und er lernt die schöne Ärztin Zahra kennen. Anhand dieser Begegnungen und der neuen kulturellen Eindrücke entwickelt sich Alan Clay vom zielstrebigen und erfolgsgetriebenen Geschäftsmann zu einer Person, die sich selbst Perspektiven sucht und einen neuen Platz im Leben findet. So gerät für ihn immer mehr zur Nebensache, ob der König nun kommt oder nicht.
Ein Hologramm für den König (Drama)
Regie und
Drehbuch: Tom Tykwer
Mit Tom Hanks, Alexander Black, Sarita Choudhury
u.a.
Audiodeskription: Eurotape
DVD und Blu-ray sind im Handel erhältlich.
Süßlich wie Rooibos, rauchig-herb wie Mate, lieblich wie Jasmin: Der Relief-Wandkalender 2017 der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB) stellt Monat für Monat beliebte Teesorten vor. Großformatige farbige Abbildungen zeigen Blätter, Blüte und Fruchtkapseln verschiedener Teepflanzen, transparente Reliefs lassen deren vielfältige Formen erkennen. Texte in Braille- und Großschrift informieren über die Verarbeitung der Teepflanze und der daraus resultierenden Teesorten sowie über die Zubereitung von Tees und Aufgüssen und deren Wirkung. Eine beigefügte Teeprobe lädt zum augenblicklichen Genießen ein.
Tee
Relief-Wandkalender 2017
Ringblock mit
Aufhängung
Format: 26,5 * 33,5 cm
Preis: 19,90
Euro
Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13-119
E-Mail:
verkauf@dzb.de
In der folgenden Anekdote verstecken sich, auch über Wortzwischenräume und Satzzeichen hinweg, diese zehn Berufe:
Amme, Bauer, Bote, Gerber, Glaser, Imker, Magier, Richter, Schlosser und Steward.
In welcher Reihenfolge kommen sie im Text vor?
Der schweizerische Schriftsteller Gottfried Keller (1819-1890) war Stadtschreiber in Zürich geworden. Am nächsten Tag las er im Kerzenlicht eines Bürgermeisters Bericht. Er klagte dem agierenden Stadtschreiber sein Leid mit einem rüpelhaften Almbauern. Voller Ärger berichtete er: "Das Übelste war die Aufforderung, dass ich und wir alle zusammen ihn am Arsch lecken sollen." Er wolle wissen, schloss er seinen Brief, was in einem solchen Fall zu tun sei. Keller antwortete ihm mit der gebotenen Gelassenheit: "Ich würde es nicht tun."
Rätselautor: Thomas Christian Dahme
Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. November an den
DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin
oder per E-Mail an
gegenwart@dbsv.org
Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.
Lösungswort: Lissabon
Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.
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Tel.: 0 79 30 / 68 04
"Der Herr der Ringe", Teil 1: "Die Gefährten", Kurzschrift, und "SudaWo" ("Such das Wort"), 1 Band, Vollschrift.
Bei Fragen zu den Büchern und zum Verkaufspreis erreichen Sie mich unter der
Handynummer 01 52 / 54 80 77 74
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Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.
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Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
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50 / 92 95 55
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Der Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) informiert: Die neue Lutherbibel 2017 wurde auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt. Das Matthäusevangelium liegt schon in Punktschrift vor, die Psalmen gibt es bereits zum Hören. Oder doch lieber eine moderne Übersetzung des alten Bibeltextes?
Rufen Sie an unter
Tel.: 05 61 / 72 98 71 61
oder schreiben Sie an
buero@debess.de
Wir beraten Sie gern!
Der neue Katalog ist da! Freuen Sie sich auf Städtereisen, z.B. Danzig und Hamburg, Abenteuer im Wikingerschiff, Entspannung an der Ostsee.
Katalog kostenlos bestellen als CD oder in Schwarzschrift
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Tel.: 0 47 21 / 6 99 85 67
E-Mail:
hahn@anders-sehn.de
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Dieser Roman erzählt von einer Person, die wir schon aus dem Buch "Christinas Weg" kennen. Sie können eine kleine Kostprobe lesen oder hören unter dem Link www.diestimme.org/leseprobe-svenjas-tagebuch.
Oder Sie können dieses Hörbuch für 22 Euro inkl. Porto und Versand bestellen bei
Maria Hengelman-Schlag
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Unsere Audio-CD mit Hilfsmitteln und Geschenkartikeln für das Weihnachtsfest erscheint Ende November. Bestellungen für Adventskalender (Pralinen) mit Braille auf den Türchen werden ab sofort angenommen. Ein gedruckter Katalog mit den üblichen Hilfsmitteln, farbig bebildert, kann jederzeit gratis angefordert werden. Telefonisch oder unter www.blindenhilfsmittelversand.de zum Anhören oder als Download.
B.B.H.V. Kranzusch
Werrastr.8, 38120 Braunschweig
Tel.: 05 31 / 2 84 24 12
Fax: 05 31 / 8 78 87 24
E-Mail:
bbhv@web.de
Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste
Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Wie wäre es für Kurzentschlossene mit einer Advents- und Weihnachtsmarktreise nach Dublin, Edinburgh und London? Oder vielleicht denken Sie schon an die Ferien 2017? Eine Übersicht der Reisen für das kommende Jahr finden Sie auf unserer Homepage www.schottland-fuer-alle.com. Profitieren Sie bis Mitte Dezember auch noch von einem besonderen Frühbucherrabatt.
Gerne stehen wir für weitere Infos per
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Tel.: 02 11 / 43 69 13 28 bzw.
Tel.: 00 44
/ 18 63 / 76 60 10
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Ihr starker Partner rund um Schulung und Hilfsmittel
Individuelle Schulungen seit 2009:
Wir führen für Blinde geeignete Digitalradios sowie sprechende Fernsehgeräte. Gerne optimieren wir auch Ihr bestehendes Hilfsmittelsystem.
Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
Im Web:
www.schulze-graben.de
Der Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) informiert: Das Evangelische Gesangbuch gibt es in Punktschrift und als DAISY-Hörbuch, demnächst auch als Datei.
Rufen Sie an unter
Tel.: 05 61 / 72 98 71 61
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Wir ermöglichen seit 30 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.
Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Zertifiziert nach DIN ISO 9001/2008. Zertifizierter Fachhändler für Dragon NaturallySpeaking speziell für Blinde.
Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.
AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
E-Mail:
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Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf
Hannover:
Tel.: 05 11 / 9 54 65-0
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista
Marburg:
Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail:
info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de
Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!
Bitte besuchen Sie auch unseren neu gestalteten und barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-dresden.de
Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.
– Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099
Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail:
lhz@bsv-sachsen.de
Unsere Partnerfirma CareTec bietet im Zuge ihrer Sortimentserweiterung jetzt auch eigene, selbstentwickelte hochwertige Stöcke unter dem Namen "McCane" an.
Wir freuen uns, sie Ihnen vorstellen zu dürfen. Unser Sortiment umfasst Telefaltstöcke, Faltstöcke und Teleskopstöcke, die mit einem Einhängesystem für die Spitzen ausgestattet sind. Spezielle Wünsche für Sonderlängen können berücksichtigt werden.
Hotline: 0 08 00 / 63 63 63 63
Marland-Versand GmbH
Zollenreuter Str.6, D-88326 Aulendorf
Ihr "Rundum-Verwöhn-Hotel" in den Ammergauer Alpen. Bei uns fühlen sich blinde, sehbehinderte und sehende Gäste wohl. Wir bieten Ihnen ein gepflegtes Ambiente ohne Barrieren zum Urlauben, Tagen und Kuren.
"Ankommen, aussteigen – daheim sein"
Besuchen Sie uns auch unter www.aura-hotel.de
AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub gGmbH
Alte
Römerstr.41-43, 82442 Saulgrub/Obb.
Tel.: 0 88 45 / 99-0
Fax:
0 88 45 / 99-121
E-Mail:
info@aura-hotel.de
Alleingesellschafter: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.
In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an" – "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.
RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 00 49 (0) 52 52 97 06-0
www.rtb-bl.de
Haben Sie Retinitis Pigmentosa?
Neue Hoffnung für
Blinde
Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.
Drei gute Gründe sprechen für Argus II:
Argus II ist langfristig zuverlässig und bietet Vorteile für die Patienten – vielen von ihnen schon seit bis zu acht Jahren.
Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die von den Patienten erfüllt werden müssen. Hierzu gehören u.a.:
Second Sight Hotline: 0800-184-4321
E-Mail:
patients@secondsight.com
www.bionisches-auge.de
Sind Sie blind ohne jede Lichtwahrnehmung? Haben Sie Schwierigkeiten, nachts zu schlafen? Haben Sie manchmal das Gefühl, Ihre Tage und Nächte sind auf den Kopf gestellt?
Weitere Fragen? Antworten erhalten Sie unter der
Non-24
Infonummer 0 30 / 33 84 94 71 90 oder auf
www.non-24.de
NON-24
Eine zyklische Schlaf-Wach-Rhythmusstörung bei blinden Menschen
ohne Lichtwahrnehmung
Dies ist ein Service der Firma Vanda
Pharmaceuticals Germany GmbH
Gleich zu Beginn des Monats widmet sich die ARD in einer Themenwoche der "Zukunft der Arbeit". Bis zum 5. November gibt es im Fernsehen und Radio unterschiedliche Perspektiven auf die Veränderungen der Arbeit, die durch Globalisierung und Digitalisierung enorm beschleunigt werden. Los geht es bereits am 2. November um 20.15 Uhr mit dem Thriller "Dead Man Working".
3sat zeigt vom 19. bis zum 24. November alle Beiträge des Fernsehfilm-Festivals Baden-Baden. Zuschauer können im Internet unter www.3sat.de oder unter der Nummer 01 37 / 41 41 und der zugehörigen Durchwahl für ihren Lieblingsfilm abstimmen. Im ersten Beitrag mit Audiodeskription "Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist" geht es um den Mord an einer 16-jährigen Dorfschönheit. Der Provinzkrimi läuft am 19. November um 20.15 Uhr.
Di., 1.11.2016, 22.45 Uhr, ARD
Wo wir sind isch
vorne
Spielfilm
Mi., 2.11.2016, 20.15 Uhr, ARD
Dead Man
Working
TV-Film / ARD-Themenwoche
Mi., 2.11.2016, 20.25 Uhr, ZDF
Champions League:
Vorrunde 4. Spieltag
Fußball mit Live-AD
Do., 3.11.2016, 20.15 Uhr, ARD
Der Island-Krimi:
Tod der Elfenfrau
TV-Krimi
Fr., 4.11.2016, 13.50 Uhr, arte
Der ewige
Gärtner
Spielfilm
Fr., 4.11.2016, 20.15 Uhr, ARD
Wir sind die
Rosinskis
Spielfilm / ARD-Themenwoche
Fr., 4.11.2016, 20.15 Uhr, arte
Inspector Banks:
Die Wege des Bösen
Spielfilm
Fr., 4.11.2016, 20.15 Uhr, WDR
Schwarze Kohle,
rotes Licht. Kriminalgeschichten aus dem Revier
Dokumentation
Sa., 5.11.2016, 14.30 Uhr, ARD
Utta Danella
– Wer küsst den Doc?
Spielfilm
Sa., 5.11.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tödliche
Geheimnisse
Spielfilm / ARD-Themenwoche
So., 6.11.2016, 11.00 Uhr, ARD
Die
Salzprinzessin
Märchenfilm
So., 6.11.2016, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde:
Schüsse in der Wolfsheide
Natur-Doku
So., 6.11.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Borowski
und das verlorene Mädchen
TV-Krimi
So., 6.11.2016, 20.15 Uhr, NDR
Landpartie:
Ostfriesische Küste
Natur-Doku
So., 6.11.2016, 20.15 Uhr, arte
Valmont
Spielfilm
Mo., 7.11.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Solo für
Weiss – Das verschwundene Mädchen
TV-Krimi
Mo., 7.11.2016, 23.30 Uhr, ARD
Der Fall
Biermann – Mit der Gitarre gegen die Staatsmacht
Dokumentation
Di., 8.11.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Der
Mauerschütze
TV-Film
Di., 8.11.2016, 22.10 Uhr, WDR
Süßer
September
TV-Film
Mi., 9.11.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Solo für
Weiss – Die Wahrheit hat viele Gesichter
TV-Krimi
Mi., 9.11.2016, 20.15 Uhr, arte
Barbara
Spielfilm
Mi., 9.11.2016, 20.30 Uhr, ARD
Sag mir nichts
TV-Film
Mi., 9.11.2016, 22.55 Uhr, arte
Schattenkinder
Spielfilm
Do., 10.11.2016, 20.15 Uhr, ARD
Engelmacher
– Der Usedom-Krimi
TV-Krimi
Fr., 11.11.2016, 10.30 Uhr, BR
Im Bann des
sibirischen Tigers
Natur-Doku
Fr., 11.11.2016, 20.15 Uhr, ARD
Krüger aus
Almanya
Spielfilm
Fr., 11.11.2016, 20.15 Uhr, arte
Kommissar
Marthaler: Ein allzu schönes Mädchen
Spielfilm
Sa., 12.11.2016, 13.00 Uhr, ARD
Die Fischerin
Spielfilm
Sa., 12.11.2016, 20.15 Uhr, ARD
Spiel für
dein Land
TV-Show mit Live-AD
Sa., 12.11.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Der Kommissar und
das Meer: Für immer Dein
TV-Krimi
Sa., 12.11.2016, 20.15 Uhr, SWR
Schmidts Katze
TV-Film
So., 13.11.2016, 10.00 Uhr, ARD
Brüderchen
und Schwesterchen
Märchenfilm
So., 13.11.2016, 14.05 Uhr, NDR
Landpartie: Kieler
Förde
Natur-Doku
So., 13.11.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Taxi nach
Leipzig
TV-Krimi
Der beliebteste deutsche Krimi feiert seine 1000. Produktion: Es ist schon dunkel und sie stehen an der Bushaltestelle. Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Klaus Borowski (Axel Milberg) – zwei Hauptkommissare, die einander weder kennen noch kennenlernen wollen. Aus unterschiedlichen Gründen haben sie gerade ein Polizeiseminar verlassen. Charlotte hat ein privates Rendezvous. Borowski flüchtet vor einem penetranten Seminarteilnehmer, dem alternden Polizisten Affeld (Hans Uwe Bauer). Alle drei landen im Taxi eines wütenden und hochaggressiven Mannes (Florian Bartholomäi). Der hat gerade erfahren, dass die Liebe seines Lebens morgen seinen Todfeind heiraten wird.
So., 13.11.2016, 20.15 Uhr, MDR
Steimles Welt
TV-Show
Mo., 14.11.2016, 14.05 Uhr, arte
Ivanhoe
– Der schwarze Ritter
Spielfilm
Mo., 14.11.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Neben der
Spur – Todeswunsch
Spielfilm
Mo., 14.11.2016, 20.15 Uhr, arte
The Sugarland
Express
Filmklassiker
Di., 15.11.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Die Fremde und
das Dorf
TV-Film
Mi., 16.11.2016, 20.15 Uhr, ARD
Ein Teil von
uns
TV-Film
Mi., 16.11.2016, 22.25 Uhr, RBB
Am Himmel der
Tag
Spielfilm
Do., 17.11.2016, 14.00 Uhr, arte
Die
Weissagung
Spielfilm
Do., 17.11.2016, 23.35 Uhr, MDR
Boxhagener
Platz
Spielfilm
Fr., 18.11.2016, 20.15 Uhr, ARD
Wer aufgibt ist
tot
Spielfilm
Fr., 18.11.2016, 20.15 Uhr, arte
Carole
Matthieu
Spielfilm
Fr., 18.11.2016, 20.15 Uhr, WDR
Eingeschneit
– Schneechaos im Münsterland
Dokumentation
Sa., 19.11.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Wenn Du
wüsstest, wie schön es hier ist
TV-Film /
Fernsehfilm-Festival Baden-Baden
Sa., 19.11.2016, 21.50 Uhr, SWR
Dessau Dancers
TV-Film
So., 20.11.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Es lebe
der Tod
TV-Krimi
So., 20.11.2016, 20.15 Uhr, NDR
Landpartie:
Grafschaft Bentheim
Natur-Doku
So., 20.11.2016, 21.40 Uhr, 3sat
Lina
TV-Film
/ Fernsehfilm-Festival Baden-Baden
Mo., 21.11.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Der verlorene
Bruder
TV-Film / Fernsehfilm-Festival Baden-Baden
Mo., 21.11.2016, 21.45 Uhr, 3sat
Ein Geheimnis im
Dorf – Schwester und Bruder
TV-Film /
Fernsehfilm-Festival Baden-Baden
Mo., 21.11.2016, 23.30 Uhr, ARD
Was wurde aus der
SED?
Dokumentation
Mo., 21.11.2016, 24.00 Uhr, ZDF
Stereo
TV-Film
Hochkarätig besetzter deutscher Thriller: Nach seinem Rückzug ins ländliche Idyll will Erik (Jürgen Vogel) einfach nur runterkommen und sich um seine Motorradwerkstatt kümmern. Seine freie Zeit verbringt er mit seiner neuen Freundin Julia (Petra Schmidt-Schaller) und deren kleiner Tochter. Alles könnte so friedlich sein. Doch diese scheinbar heile Welt findet ein jähes Ende, als der schräge Unbekannte Henry (Moritz Bleibtreu) in Eriks Leben eindringt – wie ein Parasit lässt er sich nicht mehr abschütteln, provoziert und treibt Erik mit seiner zynischen Art an den Rand des Wahnsinns.
Di., 22.11.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Das weiße
Kaninchen
TV-Film / Fernsehfilm-Festival Baden-Baden
Di., 22.11.2016, 21.45 Uhr, 3sat
Die Akte
General
TV-Film / Fernsehfilm-Festival Baden-Baden
Mi., 23.11.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Die
Täter – Heute ist nicht alle Tage
TV-Film /
Fernsehfilm-Festival Baden-Baden
Mi., 23.11.2016, 20.25 Uhr, ZDF
Champions League:
Mönchengladbach – Manchester City
Fußball
mit Live-AD
Do., 24.11.2016, 22.00 Uhr, NDR
Der Urbino-Krimi:
Die Tote im Palazzo
TV-Krimi
Sa., 26.11.2016, 20.15 Uhr, SWR
Unbekanntes
Afrika
Natur-Doku
Sa., 26.11.2016, 21.50 Uhr, SWR
Weihnachten
für Einsteiger
Spielfilm
So., 27.11.2016, 16.45 Uhr, WDR
Tür an
Tür
TV-Film
So., 27.11.2016, 23.05 Uhr, MDR
Nackt unter
Wölfen
Spielfilm
Mo., 28.11.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Familienfest
TV-Film
Di., 29.11.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Tod in den
Bergen
TV-Film
Di., 29.11.2016, 22.10 Uhr, WDR
Stille
TV-Film
Mi., 30.11.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Geliebtes
Kind
TV-Film
Mi., 30.11.2016, 20.15 Uhr, NDR
Expeditionen ins
Tierreich: Die Kanarischen Inseln – Eine Wunderwelt
Natur-Doku
Mo., 20.15 Uhr, ZDF
Fernsehfilm der Woche
Mi., 20.15 Uhr, ARD
FilmMittwoch im Ersten
Fr., 20.15 Uhr, ARD
Freitagsfilm im Ersten
Sa., 20.15 Uhr, ZDF
Samstagskrimi
Mo.-Do., 19.30 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam
(Wiederholungen: In der darauf folgenden Nacht, am folgenden Tag um 6 Uhr
sowie je 2 Folgen einer Woche samstags und sonntags ab 6.30 Uhr)
Mo.-Do., 19.45 Uhr, ARD
Wissen vor acht
Mo., ca.24.00 Uhr, 3sat
37 Grad
Di., 18.50 Uhr, ARD, und Sa., 10.40 Uhr, MDR
Familie Dr. Kleist
Di., 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops
Di., 20.15 Uhr, ARD
Tierärztin Dr.
Mertens
Di., 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde
(Wiederholung: Fr., 14.15 Uhr)
Di., 20.15 Uhr, ZDFneo
Kommissarin Heller
Di., 21.00 Uhr, Do., 18.50 Uhr, und Sa., 12.05 Uhr,
ARD
In aller Freundschaft
(Wiederholungen: Mo.-Fr., 12.10 Uhr,
NDR; Mo.-Fr., 13.30 Uhr, BR; So., 13.00 Uhr, WDR; So., 17.05 Uhr, RBB;
Mo.-Fr., 11.45 Uhr, Mo., 8.50 Uhr, So., 17.10 Uhr, und So., 18.05 Uhr,
MDR)
Mi., 18.00 Uhr, ZDF
SOKO Wismar
Mi., 18.50 Uhr, ARD (bis 9.11.)
München 7
Mi., 19.25 Uhr, ZDF
Heldt
Mi., 20.15 Uhr, ZDFneo
Wilsberg
Do., 19.25 Uhr, und Mo.-Fr., 10.30 Uhr, ZDF (bis
14.11.)
Notruf Hafenkante
Fr., 19.25 Uhr, ZDF#
Dr. Klein
Fr., 20.15 Uhr, ZDF
Ein Fall für zwei
Fr., 21.00 Uhr, BR
Hubert und Staller
Sa., 9.50 Uhr, MDR
Um Himmels Willen
Sa., 19.25 Uhr, ZDF
Herzensbrecher
– Vater von vier Söhnen
So., 8.10 Uhr, ZDF
Löwenzahn
So., 20.15 Uhr, ARD
Tatort / Polizeiruf 110
(Wiederholungen: Mo., 20.15 Uhr, RBB; Di., 22.00 Uhr, NDR; Mi., 22.00 Uhr,
SWR; Mi., 22.05 Uhr, MDR; Do., 20.15 Uhr, WDR; Fr., 22.00 Uhr, ARD)
So., 23.00 Uhr, SWR (je 2 Folgen)
Die Kirche
bleibt im Dorf
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Eine Beilage des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV), gefördert von der Aktion Mensch