Gegenwart Ausgabe 11/2012

"Die Gegenwart" Heft 11/2012

Inhaltsverzeichnis Heft 11/2012

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Im Gespräch:

Ein akustisches Warnsystem muss sein

DBSV-Nachrichten:

Der neue Rundfunkbeitrag: Was ändert sich?

Dialog mit Bus und Ampel

Beraten und beschlossen

Meldungen

Benefizkonzert des Bundespräsidenten zugunsten des Projekts "Punkte voll Klang"

Allianz für uneingeschränktes Wahlrecht

Große Zustimmung zum Gesetzentwurf für soziale Teilhabe

DBSV erhält PharmaBarometer Ehrenpreis

DBSV-Tagung zur Taubblindenselbsthilfe und -beratung

Fort- und Weiterbildungsveranstaltung der Koordinationsstelle Bürofachgruppen

Kalenderblatt 23./24. November 1990: Wiedervereinigung in der Blindenselbsthilfe

Kurzinfo: Kalenderblätter

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Termine & Tipps:

Termine

"Rundblick" im Louis-Braille-Center

Einführung in Qi Gong

Seminar: Brailledruck und DAISY-Erstellung mit RTFC

"Auch Hände können sehen"

Advent und Weihnachten im Thüringer Wald

"Hör.Opern" mit Audiodeskription

Fortbildungen im BFW Düren

Studienreise nach Israel und Palästina

Tipps

Kostenlose Katalog-App der Westdeutschen Blindenhörbücherei

Neues Portal "REHADAT-Bildung"

Forum:

Speed Dating für Anfänger

Sprechende Traumbox

Fokus:

"Die Flamme am Lodern halten"

Kurzinfo: Paralympics 2012: Die deutschen Teilnehmer mit Seheinschränkung

Panorama:

Barrierefreiheit

Schwerin erhält Auszeichnung als "barrierefreie Stadt"

Beruf

25 Jahre Verwaltungsausbildung im BFW Düren

Kultur und Medien

UPS fördert die Stiftung Centralbibliothek für Blinde

Jubiläen

Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte feiert 175. Geburtstag

125-jähriges Jubiläum der Taubblindenarbeit in Deutschland

Sport

Blindenfußball-Bundesliga 2012: Marburg ist Deutscher Meister

Kurzinfo: Abschlusstabelle der fünften Blindenfußball-Bundesliga

Verschiedenes

Netzwerk "Schminken für Blinde und Sehbehinderte" gegründet

Menschen:

Zielstrebig durch die Uni

Recht:

Kein "Persil-Schein" für Verletzung der Mitteilungspflicht

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Medien:

Bücher

Mozarts letzte Arie

Die Köpfe der Hydra

Abends um 10

Kleine Bücher für kleine Leute

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Die Kunst des klaren Denkens

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Musik

Weihnachtsspecial mit den "Blinden Musikern München"

Rätsel:

November-Rätsel

Lösung des Oktober-Rätsels

Anzeigen:

Besen, Bürsten und Matten, ...

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Partnersuche

Verschiedenes

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

Synphon GmbH

Hördeutsch.de

Grenzenlos Erfurt

Kolless Spezialuhren

Dachverband der evangelischen Blinden- und evangelischen Sehbehindertenseelsorge

Technik für Alle

AASB Maria Seidling

Marland GmbH

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

argon daisy edition

BFW Würzburg

RTB

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

Second Sight

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
Spielszene am letzten Spieltag der Blindenfußball-Bundesliga 2012 im Münchner Olympiapark. Mit vollem Einsatz läuft ein Spieler im blau-gelb gestreiften Trikot dem Ball nach, gefolgt von einem Verteidiger in Rot-Weiß. Ebenso wie zwei weitere Spieler im Hintergrund tragen sie eine Augenbinde und einen gepolsterten Kopfschutz. Die Ergebnisse der diesjährigen Liga siehe unter "Sport".


Rückseite:
Blicke wechseln  –  Sinne wandeln
Ein Kunstprojekt von blinden, sehbehinderten und sehenden Fotografen
Bildbeschreibung: Zwei horizontal übereinander montierte Aufnahmen vom Tempelhofer Feld in Berlin. In der unteren Bildhälfte sind Menschen auf einer Wiese zu erkennen, die sich darauf vorbereiten, ihre Drachen steigen zu lassen  –  im Vordergrund eine Rollbahn des ehemaligen Flugplatzes, im Hintergrund eine Häuserzeile. Die obere Bildhälfte ist ganz ähnlich aufgebaut, nur dass die Drachen inzwischen in die Luft gegangen sind. Die Aufnahme ist blau eingefärbt und erscheint wie der Himmel der gesamten Montage. (Antje Sachs und Erich Thurner)
Das Projekt fand im Rahmen des Programms "Jugend in Aktion" statt und wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert.
Mehr Infos unter blickewechseln.blodspot.de



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
66. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Dr. Susanne Niemuth-Engelmann
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Andrea Temminghoff
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: a.temminghoff@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung der Projekte:

  • "Beratungsdienst Auge (BDA)" und
  • "Sicherung der Qualität der Blindenführhundeausbildung und der Weiterbildung von Gespannprüfern in Deutschland"

Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

sportlich geht es in dieser Ausgabe der "Gegenwart" zu. Die Paralympischen Spiele verdienen eine ausführliche Nachbetrachtung. Denn es waren Spiele, die nicht nur athletische Höchstleistungen boten, sondern das Bild von behinderten Menschen in der Öffentlichkeit verändert haben. Noch nie war die Aufmerksamkeit der Medien so groß wie bei den Paralympics in London. Noch nie sind die Sportler so begeistert gefeiert worden wie in diesem Jahr. Aus einem Nischenereignis ist ein großes Spektakel geworden.

Den Weg raus aus der Nische des Behindertensports hat auch die Blindenfußball-Bundesliga geschafft, die mit den Sportfreunden Marburg einen neuen Deutschen Meister hat. Seit vergangenem Jahr finden die meisten Ligaspiele "mitten in der Gesellschaft" statt, auf öffentlichen Plätzen in großen Städten. Das Publikum ist fasziniert, wie die Spieler den rasselnden Ball beherrschen. Ob Paralympics oder Blindenfußball: Sport baut Brücken, weist den Weg in Richtung Inklusion.

Abseits der Öffentlichkeit arbeitet der DBSV am Thema Elektromobilität. Wie sollen die geräuscharmen Fahrzeuge der Zukunft klingen? Und wie lässt sich im Straßenverkehr die Sicherheit blinder und sehbehinderter Menschen gewährleisten? Die Experten des DBSV haben ihre Forderungen inzwischen sogar in die Arbeit eines UN-Gremiums einbringen können. Im "Gegenwart"-Interview berichtet Gerhard Renzel, Leiter des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr (GFUV), was sich auf der politischen Bühne tut und wie die Automobilindustrie reagiert.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

Im Gespräch:

Ein akustisches Warnsystem muss sein

Geräuscharme Fahrzeuge stellen ein enormes Sicherheitsrisiko dar. Das gilt nicht nur, aber in besonderer Weise für blinde und sehbehinderte Menschen, die sich im Straßenverkehr sehr auf ihr Gehör verlassen. Deshalb setzt sich der DBSV dafür ein, dass Elektro- und Flüsterfahrzeuge verpflichtend mit künstlichen Geräuschen ausgestattet werden. Ein Interview mit Gerhard Renzel, Leiter des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr (GFUV), der die Forderungen der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe inzwischen sogar in die Arbeit eines UN-Gremiums einbringen konnte.


Herr Renzel, im ersten Halbjahr 2012 sind in Deutschland rund 1.500 Elektroautos zugelassen worden. Und das sind nicht die ersten, die auf deutschen Straßen rollen. Waren Sie schon einmal in der Situation, dass Ihnen ein E-Auto wie aus dem Nichts gefährlich nahe kam?

Gerhard Renzel: Nein, nicht direkt oder ich habe es nicht bemerkt. Geräuscharme Fahrzeuge lassen sich ja nur selten akustisch erkennen.


Nun muss man wissen, dass Sie im Osnabrücker Land leben. Dort sind weniger geräuscharme Fahrzeuge unterwegs als in Großstädten, wo von ihnen durchaus schon eine reale Gefahr ausgeht ...

Ja, diese Gefahr besteht. In ländlichen Umgebungen haben wir Betroffenen ein leichteres Spiel, weil die allgemeine Geräuschkulisse im Straßenverkehr nicht so intensiv ist. Im Großstadtverkehr dagegen, wo die Unterscheidung verschiedener Geräusche noch schwieriger ist, gibt es erhebliche Probleme mit geräuscharmen Fahrzeugen.


Der DBSV ist schon seit einiger Zeit an dem Thema dran. Welches sind die zentralen Forderungen des Verbandes, um die Sicherheit blinder und sehbehinderter Verkehrsteilnehmer auch im Zeitalter der E-Mobilität zu gewährleisten?

An diesem Thema arbeiten wir schon sehr lange, in erster Linie der DBSV, ausgeführt durch den GFUV, und in enger Zusammenarbeit mit der EBU (Europäische Blindenunion). Die EBU hat vor gar nicht langer Zeit ein Positionspapier herausgegeben. Darin sind sieben Punkte genannt, die ich gerne kurz aufzählen möchte: Wir fordern erstens, dass alle geräuscharmen Fahrzeuge  –  und da schließen wir die so genannten Flüsterbusse ausdrücklich mit ein  –  ein akustisches Warnsystem erhalten. Zweitens darf die Ausstattung dieser Fahrzeuge nicht auf freiwilliger Basis geschehen, sondern sie muss verpflichtend vorgeschrieben werden. Wir fordern drittens ein Geräusch, das sich bis 40 km/h hörbar darstellt, denn unter dieser Geschwindigkeit sind geräuscharme Fahrzeuge für uns nicht zu erkennen. Viertens lehnen wir die Abschaltmöglichkeit eines AVAS (akustisches Warnsystem, Anm. d. Red.) ganz klar ab. Fünftens ist es für uns ganz wichtig, die verschiedenen Betriebsarten unterscheiden zu können. Dementsprechend brauchen wir ein Standgeräusch, unterschiedliche Geräusche für das Beschleunigen und Bremsen, für das Anfahren und Rückwärtsfahren. Sechstens muss das AVAS-Geräusch unter allen Umweltbedingungen hörbar sein. Es muss also eine Geräuschanpassung stattfinden, die uns immer ein sicheres Abhören ermöglicht. Und schließlich ist eine ganz wichtige Forderung, dass keine Zusatzgeräte für blinde Menschen geschaffen werden, um geräuscharme Fahrzeuge erkennen zu können. Diese Zusatzgeräte sind für uns überhaupt nicht akzeptabel, weil sie uns in unserer unabhängigen Bewegungsfreiheit einschränken und Technik immer ausfallen kann.


Wo bringt der DBSV diese Forderungen ein? Oder mit anderen Worten: Wer kann überhaupt entscheiden, wie die Autos der Zukunft klingen?

Der DBSV muss hier zweigleisig fahren. Wir sprechen schon seit längerer Zeit mit Automobilherstellern, weil dort der Ursprung aller Konstruktion liegt und mit dem Markt im Hintergrund eine gewisse Richtung geformt wird. Insofern sind wir sehr froh, dass wir in den Chefetagen der Entwicklungszentren, etwa bei Volkswagen, Daimler, BMW und Porsche, auf offene Ohren gestoßen sind. Man hat uns Akustiker, Elektroniker und andere Fachleute zur Verfügung gestellt, mit denen wir uns ausführlich austauschen konnten. Gleichzeitig haben wir mit den Fachverbänden der Autoindustrie Kontakt aufgenommen, zum Beispiel mit dem VDA, dem Verband der deutschen Automobilindustrie. Im politischen Bereich gibt es zwei internationale Gesetzesvorhaben, wo wir in den entsprechenden Kommissionen und Arbeitsgruppen mitarbeiten dürfen, um unsere Forderungen einzubringen. Da unterstützt uns auch das Bundesverkehrsministerium, zu dem der DBSV einen ganz hervorragenden Kontakt entwickelt hat.


In dem Zusammenhang sollte man erwähnen, dass Sie im Juli nach Washington gereist sind und an der Sitzung einer Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen teilgenommen haben. Diese Arbeitsgruppe ist gerade dabei, globale Regelungen für geräuscharme Fahrzeuge zu erarbeiten. Wenn man sich nun anschaut, wer dort an einem Tisch versammelt ist, kommt einem unwillkürlich die Geschichte von David und Goliath in den Sinn. Wie fühlt es sich an, als Vertreter der blinden und sehbehinderten Menschen der hohen Politik und vor allem der geballten Macht der Automobilindustrie gegenüberzusitzen?

Oh, der Vergleich ist sehr gut. Man kommt sich tatsächlich wie David vor und ist sehr beeindruckt von den Verhandlungsformen, den Umgangsformen und den Begleitumständen solcher Besprechungen. Man weiß nicht so recht: Möchten die überhaupt mit uns reden? Aber im Laufe der Verhandlungen hatten wir Gelegenheit, uns langsam an diese Ebene heranzuarbeiten, so dass es mit der Zeit immer leichter fiel, mit diesen hochqualifizierten Leuten einen positiven Austausch zu realisieren.


Auf welche Resonanz sind Ihre Forderungen gestoßen? Oder anders: Können Sie einschätzen, in welche Richtung das Gremium tendiert? Sehen Sie Chancen, dass Ihre Forderungen dort Berücksichtigung finden?

Bei den Automobilherstellern haben wir sehr gute Ergebnisse erreicht, weil wir unsere Belange anhand praktischer Darstellungen vorführen konnten. Bei Volkswagen und BMW hatten wir sogar die Gelegenheit, in die Entwicklungslabore zu gehen, wo uns Prototypen gezeigt wurden, die schon mit Geräuschen ausgestattet waren. So haben wir zum Beispiel den Golf VII, bevor er in die Produktion ging, unter strenger Verschwiegenheit anschauen und die akustische Darstellung im Fahrzeug wie auch außerhalb des Fahrzeugs wahrnehmen dürfen. Die Vertreter von Volkswagen und BMW sind sehr an unserer Mitarbeit interessiert, um eine gute Soundgestaltung hinzukriegen, bei der man auch einen Volkswagen von einem BMW unterscheiden kann. Das war hochinteressant.


Und auf der politischen Ebene  –  wie steht man da Ihrem Anliegen gegenüber?

Politisch ist die Sache differenziert zu bewerten. In der UN-Arbeitsgruppe in Washington haben wir auch mit Regierungsvertretern sprechen dürfen. Da hat der amerikanische Blindenverband NFB, der die WBU (Weltblindenunion) vertritt, sehr gute Vorarbeit geleistet. In den USA ist zum 1. Juli dieses Jahres ein Gesetz über die Sicherheit von Fußgängern in Kraft getreten. Und in diesem Gesetz finden sich all unsere Forderungen wieder. Zurzeit arbeitet man an einer Ausführungsverordnung zu diesem Gesetz, mit der sich auch die UN-Arbeitsgruppe befassen wird. In Amerika ist die Sache also auf einem sehr guten Weg. In Deutschland und Europa sieht das etwas anders aus. Da haben wir große Sorgen, weil man in zwei Punkten ganz von unseren Interessen abweicht: Man möchte den Abschalter einführen und auf ein Standgeräusch verzichten. Beides lehnen wir strikt ab.


Angenommen, es käme dazu, dass auf UN-Ebene eine Verordnung im Sinne der blinden und sehbehinderten Menschen erlassen wird und auf EU-Ebene sehr viel stärker auf Freiwilligkeit gesetzt wird: Wie steht dann die Automobilindustrie dazu? Sollte man nicht annehmen, dass die Hersteller im Hinblick auf den international ausgerichteten Automarkt großes Interesse an einheitlichen Standards haben ...

Wir können tatsächlich beobachten, dass die Automobilindustrie in diesem Bereich an Standardisierung interessiert ist. Auch die Käufer möchten so weit wie möglich einen Standard haben, um bei den Fahrzeugen eine einheitliche Handhabung vorzufinden. Wir erleben das auch in anderen Bereichen. Denken wir zum Beispiel an Smartphones. Je einfacher und besser der Standard ist, desto mehr wird verkauft. Daran wird sich auch die Autoindustrie orientieren.


Können Sie erklären, warum die EU an einer eigenen Verordnung arbeitet, parallel zu den Bemühungen der UN, eine Regelung zu erlassen? Ist die Arbeit der EU nicht irgendwann hinfällig, wenn eine UN-Regelung auch von der deutschen Bundesregierung angenommen wird?

Ja, da sehe ich auch ein großes Problem. Es entwickelt sich eine Tendenz, die sich der weltweiten Arbeit entgegenstellt. In Europa ist das Thema im Umweltbereich angesiedelt. Mit der EU-Verordnung sollen Regelungen geschaffen werden, um eine Lärmminderung um fünf Prozent zu erreichen. Da gibt es ein riesiges Monster an Kommissionen und Arbeitsgruppen, darunter eine Gruppe, die sich mit geräuscharmen Fahrzeugen und Verkehrssicherheit beschäftigt. An dieser Arbeit ist die EBU maßgeblich beteiligt. Derzeit erstellt die EBU einen Aktionsplan, der die beiden für uns wichtigsten Großbaustellen abdeckt, zum einen "Shared Space", die so genannten Mischverkehrsflächen, und zum anderen die geräuscharmen Fahrzeuge. Mit ihren Forderungen hat die EBU positive Resonanz auf höheren Ebenen erreicht. Aber das Ergebnis ist bei weitem noch nicht zufriedenstellend.


Also dicke Bretter, die zu bohren sind. Zum Abschluss noch etwas Kreatives: Wenn Sie einen Sounddesigner mit der Klanggestaltung eines Elektroautos beauftragen könnten: Wie würde dann Ihr Briefing lauten?

Das ist recht einfach. Ich möchte alle Fahrzeuge, ob geräuschvoll oder geräuscharm, sicher erkennen können. Das bedeutet, dass die geräuscharmen Fahrzeuge einen Sound abgeben müssen. Dieser Sound soll mir anzeigen, ob es sich um einen Bus, ein Auto oder ein Motorrad handelt. Es muss also ein fahrzeugspezifisches Geräusch eingebracht werden. Und das möchte ich in einer angemessenen Lautstärke hören, ähnlich wie bei unseren Akustikampeln.


Aber es dürfte insgesamt auch etwas leiser werden als der Verkehr heute?

Auf jeden Fall. Für uns Betroffene ist unkontrollierter Lärm ja hinderlich in höchster Art. Darum bin ich dafür, dass die allgemeine Geräuschentwicklung verringert wird und dass die notwendigen Geräusche, die wir für unsere Mobilität brauchen, entsprechend angepasst werden. Ich erwarte nicht, dass ein Elektrofahrzeug nachts mit einer hohen Geräuschentwicklung durch eine Siedlung fährt, wo alle schlafen. Das wäre der verkehrte Weg. Aber das Geräusch darf auf keinen Fall abgeschaltet werden können, auch wenn in dieser Siedlung keine weiteren Geräusche gegeben sind.

Dieses Gespräch führte Irene Klein. (Originalton auf DBSV-Inform)


Dazu drei Bilder:

    • Fordert Geräusche für geräuscharme Fahrzeuge: Gerhard Renzel
    • Im Soundlabor von Mikrofonen umgeben: Ein Elektroauto im Test der Akustiker
    • Praxistest mit Elektroautos im Sommer 2011: Blinde und sehbehinderte Verkehrsteilnehmer hören genau hin

DBSV-Nachrichten:

Der neue Rundfunkbeitrag: Was ändert sich?

Ab 1. Januar 2013 werden die bisherigen Rundfunkgebühren durch Rundfunkbeiträge ersetzt. Dahinter steckt weit mehr als nur eine Änderung des Namens. Galt bisher der Grundsatz, dass jeder, der ein Empfangsgerät bereithält, eine nach Radio- und Fernsehempfang gestaffelte Gebühr zahlt, so muss künftig für jede nicht leerstehende Wohnung ein einheitlicher Rundfunkbeitrag von 17,98 Euro monatlich gezahlt werden, und zwar auch dann, wenn sich weder ein Radio noch ein Fernseher in der Wohnung befindet. Andererseits: Sobald dieser volle Beitrag gezahlt wird, gibt es keine Fragen mehr danach, wie viele Personen in der Wohnung leben und wie viele Empfangsgeräte genutzt werden.

Was wird aus der bisherigen Gebührenbefreiung für Menschen mit dem Merkzeichen RF im Schwerbehindertenausweis? Sie wird ersetzt durch eine Ermäßigung des Beitrags auf ein Drittel, also auf 5,99 Euro. Die Ermäßigung kommt allerdings nicht zum Zuge, wenn in der Wohnung außer dem Behinderten und seinem Ehegatten noch ein anderer nicht behinderter Erwachsener dauerhaft wohnt, denn dieser muss dann den vollen Beitrag für die Wohnung zahlen. Hintergrund dieser rigiden Regelung ist ein Urteil des Bundessozialgerichts vom 28. Juni 2000 (Aktenzeichen: B 9 SB 2/00 R). Darin vertrat das Gericht die Ansicht, dass behinderte Menschen, wenn sie ein Empfangsgerät für sich (und oft auch für ihre Familie) bereithalten, nach den gebührenrechtlichen Grundsätzen eine gebührenpflichtige Leistung erhalten. Es forderte deshalb, die Gebührenbefreiung für Behinderte ersatzlos zu streichen. Auf den Protest der Behindertenverbände hin  –  auch des DBSV  –  wurde dann nach einem Kompromiss gesucht, der schließlich aufgrund der Umstellung von Gebühren- auf Beitragsrecht möglich erschien. Mit anderen Worten: Mehr war nicht durchzusetzen. Der DBSV erreichte allerdings noch eine Sonderregelung für taubblinde Menschen: Diese bleiben vom Beitrag befreit.

Was wird aus der Gebührenbefreiung wegen Bedürftigkeit (geringes Einkommen und Vermögen)? Hier bleibt es im Großen und Ganzen bei den bisherigen Regelungen: Nachzuweisen ist die Bedürftigkeit wie bisher durch Vorlage von Bescheiden über die Inanspruchnahme bestimmter Sozialleistungen wie die Hilfe zum Lebensunterhalt, die Grundsicherung oder Arbeitslosengeld II. Der DBSV konnte erreichen, dass in diese Liste auch die einkommens- und vermögensabhängige Blindenhilfe aufgenommen wurde. Somit können blinde Menschen künftig mit Hilfe des Blindenhilfebescheids die Beitragsbefreiung beantragen. Allerdings: Der Nachweis der Bedürftigkeit gilt bei all diesen Leistungen immer nur für den Leistungsempfänger und für die Mitglieder der so genannten "Einsatzgemeinschaft", die ebenfalls ihr Einkommen und Vermögen darlegen müssen.

Bei der Beitragsbefreiung wegen Bedürftigkeit ist vorgesehen, dass die alten Bescheide über die Gebührenbefreiung als Bescheide über die Beitragsbefreiung weitergelten sollen. Nicht so bei der Beitragsermäßigung für behinderte Menschen: Die ihnen  –  gegebenenfalls auch unbefristet  –  erteilten Bescheide über die Gebührenbefreiung werden mit Außerkrafttreten der Gebührenregelung gegenstandslos, so dass ein neuer Antrag erforderlich wird. Die Antragstellung erfolgt über einen Fragebogen, den die GEZ automatisch allen Bürgerinnen und Bürgern zuschickt, für die das neue Beitragsmodell Veränderungen bedeutet. Dieser Fragebogen sollte bis spätestens Ende Februar ausgefüllt und zurückgeschickt sein, weil danach die Vergünstigung nicht mehr rückwirkend zum 1. Januar gewährt wird. Wer weitere Fragen zum Rundfunkbeitrag hat oder Unterstützung beim Ausfüllen des Fragebogens braucht, wendet sich bitte an seinen Landesverein, Tel.: 0 18 05 / 666 456 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.).

Thomas Drerup
DBSV  

Dialog mit Bus und Ampel

"Bus-ID": Ein Forschungsprojekt zur Verbesserung der Orientierung im öffentlichen Raum


Im öffentlichen Raum und bei der Benutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) stoßen blinde und sehbehinderte Menschen regelmäßig auf erhebliche Barrieren: Einfache Bushaltestellen ohne Fahrgastunterstand sind ohne Markierungen nur schwer oder gar nicht zu erkennen, an Mehrfachhaltestellen und Busanlagen ist es ohne fremde Hilfe kaum möglich, die gewünschte Linie und die Einstiegsstelle zu finden. Hinzu kommt, dass Blindenampeln zum Schutz der Anwohner abends oft ausgeschaltet und so für Menschen mit Seheinschränkung unbrauchbar werden.

Das Projekt "Bus-ID", gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, soll Möglichkeiten erforschen, RFID (Radio Frequency Identification) als Lösung dieser Probleme einzusetzen. Mit Hilfe von RFID-Chips können Daten per Funk übertragen und damit Gegenstände lokalisiert und identifiziert werden.

Nachdem in der ersten Projektphase der Nachweis erbracht wurde, dass RFID eine geeignete technische Lösung ist, besteht das Ziel jetzt darin, einen Prototypen für vier Anwendungsfelder zu entwickeln: Busbahnhöfe und komplexe Mehrfachhaltestellen; unterirdische und überdachte Verkehrsanlagen, wo GPS-basierte Hilfsmittel nicht zuverlässig funktionieren; dynamische Fahrgastinformation; Ampeln mit Zusatzeinrichtungen für blinde und sehbehinderte Menschen.

In der Praxis soll die Orientierung mit Hilfe der RFID-Technologie wie folgt funktionieren: Der Nutzer trägt einen Transponder bei sich. Damit kann er an einer Bushaltestelle ein akustisches Orientierungssignal sowie Ansagen von Informationen (Abfahrtszeiten/einfahrende Busse) auslösen. An einem Ampelmast kann das Ortungssignal ("Tocken") bedarfsgerecht und in ausreichender Lautstärke aktiviert und automatisch die Grünphase angefordert werden.

Zur Durchführung des Projekts "Bus-ID" haben sich mehrere Partner zusammengeschlossen: Das Institut für Automatisierungstechnik der Helmut-Schmidt-Universität (HSU) erforscht die technologischen Grundlagen. Der DBSV bringt das Expertenwissen blinder und sehbehinderter Menschen ein. Das Ingenieurbüro Kramer Albrecht stellt den Kontakt zu den Betreibern der Orientierungshilfen (Kommunen und Verkehrsunternehmen) her. Und die Firma RTB prüft das System unter realen Bedingungen und entwickelt bis zum Projektende (Ende 2014) serienreife Produkte.

Dennis Cory  
DBSV-Vertreter im Projektteam von "Bus-ID"  


Dazu ein Bild: Grafik zum Funktionsprinzip von "Bus-ID": Bus und Mensch sind mit einem RFID-Tag ausgestattet. Das Empfangsmodul an der Haltestelle erkennt die Funksignale und kann entsprechende Informationen ausgeben

Beraten und beschlossen

Die wichtigsten Themen der Präsidiumssitzung vom 27./28. September im Überblick


Haushalts- und Stellenplan 2013

Turnusgemäß hat sich das Präsidium in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause intensiv mit dem Haushalt für das Jahr 2013 befasst. Der Entwurf wurde inklusive Stellenplan an den Verwaltungsrat zur Verabschiedung weitergeleitet.


Umfrage zum Thema "Navigation"

Navigationssysteme, die per Smartphone angeboten werden, gewinnen immer mehr an Bedeutung. Gerade für blinde und sehbehinderte Fußgänger erwachsen hieraus Möglichkeiten, den Einsatz des Langstocks bzw. Führhundes zu ergänzen. Der DBSV plant für Januar eine Umfrage, um die speziellen Anforderungen blinder und sehbehinderter Nutzer an Navigationsgeräte zu ermitteln. Das Präsidium bittet um breite Mitwirkung.


DOG-Kongress 2012

Am Rande des diesjährigen Augenärzte-Kongresses DOG fand ein Expertentreffen zum Thema "Therapieoptimierung bei der feuchten AMD" statt. Der DBSV strebt ein gemeinsames Vorgehen mit den Augenärzteverbänden an, um die Situation von Patienten mit Altersbedingter Makula-Degeneration zu verbessern.


BRK-Allianz

Die Arbeit der BRK-Allianz schreitet voran. Im Januar trifft sich das Plenum zum dritten Mal, um den Textentwurf der Koordinierungsgruppe zu diskutieren. Der Parallelbericht zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention (BRK) soll im Frühjahr präsentiert werden (vgl. "Gegenwart" 3/2012).


Reform der Blindenkurzschrift

Die Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte hat sich an die Selbsthilfeverbände im deutschen Sprachraum gewandt, um eine Reform zur Vereinfachung der Blindenkurzschrift anzuregen. Das Präsidium hat sich dafür ausgesprochen, eine Fachtagung zu veranstalten, um die verschiedenen Aspekte des Erlernens, Lesens, Schreibens und computergestützten Produzierens der Kurzschrift zusammenzutragen. Das Ziel der Fachtagung soll sein, auf breiter Basis (Anwender, Lehrer und Produzenten) einen Handlungsrahmen für eine Reform des Regelwerks zu erarbeiten.

Dr. Thomas Kahlisch  
Mitglied des DBSV-Präsidiums  

Meldungen

Benefizkonzert des Bundespräsidenten zugunsten des Projekts "Punkte voll Klang"

Am 7. September fand das Benefizkonzert des Bundespräsidenten in Halle statt. Mit dem Erlös des Konzerts unterstützen Bundespräsident Joachim Gauck und der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, das Projekt "Punkte voll Klang" des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen-Anhalt (BSVSA) und des DBSV.

"Das Projekt hätte die Förderung allein schon wegen seines schönen Namens verdient", scherzte der Bundespräsident in seinem Grußwort, um anschließend hervorzuheben, wie wichtig es ist, dass blinden und sehbehinderten Menschen der Zugang zu Kunst und Kultur ermöglicht wird. Denn die menschliche Seele brauche Musik, "eine Sprache, die unsere Seele öffnen kann  –  ganz anders, als es Worte können", so der Bundespräsident.

Gemeinsam mit dem DBSV-Jugendclub bietet der BSVSA seit 2009 Kurse zum Erlernen der Blindennotenschrift an. In fünf Kursen in Wernigerode am Harz haben bislang rund 40 Kinder und Jugendliche gelernt, wie sich Punkte in Klang verwandeln lassen. "Die Nachfrage ist weiterhin groß und wir sind sehr dankbar, dass wir die Kurse mit Hilfe des Erlöses aus dem Benefizkonzert fortsetzen können", sagt DBSV-Präsidentin Renate Reymann. "Die Blindennotenschrift ist eine ganz zentrale Voraussetzung, um selbstbestimmt die Welt der Musik zu erobern."

Ebenso wie die Musiker der Staatskappelle Halle und Generalmusikdirektor Karl-Heinz Steffens hat Ragna Schirmer, die Solistin des Abends, auf ihre Gage verzichtet. "Wie wir alle wissen, hat die Musik einen ganz positiven Einfluss auf die Entwicklung von Kindern", betont die Pianistin. "Für blinde und sehbehinderte Kinder ist es natürlich schwieriger, ein Instrument zu erlernen. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich für das Projekt 'Punkte voll Klang' spielen durfte."

Die Benefizkonzerte des Bundespräsidenten gehen auf Bundespräsident Richard von Weizsäcker zurück, der die Konzerte seit 1988 jährlich in Berlin ausrichtete. Bundespräsident Horst Köhler beschloss, die Konzerte zweimal im Jahr reihum in allen Bundesländern zu veranstalten.


Dazu ein Bild: Bundespräsident Gauck und Ministerpräsident Haseloff informieren sich am Stand des DBSV über die Blindennotenschrift

Allianz für uneingeschränktes Wahlrecht

Ein Jahr vor den Bundestagswahlen 2013 hat das Deutsche Institut für Menschenrechte auf deutliche Missstände im deutschen Wahlrecht aufmerksam gemacht und die Forderung nach Teilhabe aller Menschen mit Behinderung an Wahlen erneuert. Grundlage dieser Forderung ist die UN-Behindertenrechtskonvention (BRK), derzufolge ein Ausschluss behinderter Menschen aus dem Wahlrecht völkerrechtswidrig ist. Auch der Deutsche Behindertenrat (DBR), zu dessen Mitgliedern der DBSV zählt, hat einen entsprechenden Appell an den Bundestag gerichtet: Bei der ohnehin anstehenden Wahlrechtsreform sind alle Regelungen im Bundeswahlgesetz ersatzlos zu streichen, die das Wahlrecht behinderter Menschen einschränken. Dies betrifft beispielsweise Menschen, für die ein Betreuer bestellt wurde. Dem Vorurteil, dass diesen Menschen das Wissen über die Bedeutung und den Ablauf von Wahlen fehle, trat DBR-Sprecherratsvorsitzende Ulrike Mascher vehement entgegen. Vielmehr müssten die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass alle Menschen ihr Wahlrecht ausüben können: "Dazu gehören unter anderem verständliche Wahlinformationen oder auch die Möglichkeit, dass Menschen mit Behinderung auf eigenen Wunsch und bei Bedarf die Unterstützung bei der Stimmabgabe durch eine Person ihrer Wahl in Anspruch nehmen können." Neben dem DBR unterstützt auch der Inklusionsbeirat die Forderung nach einem uneingeschränkten Wahlrecht für Menschen mit Behinderung. Der Inklusionsbeirat ist ein beim Behindertenbeauftragten der Bundesregierung angesiedeltes Gremium, das die Umsetzung der BRK begleitet.

Große Zustimmung zum Gesetzentwurf für soziale Teilhabe

Knapp 40 Teilnehmer konnten DBSV-Präsidentin Renate Reymann und DVBS-Vorsitzender Uwe Boysen am 21. und 22. September in Kassel zu einer gemeinsamen Fachtagung begrüßen. Gegenstand der Tagung war der Gesetzentwurf für soziale Teilhabe, vorgelegt vom Forum behinderter Juristinnen und Juristen (vgl. "Gegenwart" 7-8/2011). Die Verfasser bezwecken durch eine umfangreiche Änderung des Sozialgesetzbuchs IX, die Forderungen der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) in konkretes deutsches Recht umzusetzen. Für behinderte Menschen soll eine umfassende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben auf der Grundlage von Selbstbestimmung und mit dem Ziel der Inklusion materiell abgesichert werden.

In zwei Plenumsrunden und vier Arbeitsgruppen wurde der Gesetzentwurf systematisch analysiert. Die überwiegend sehr juristisch geführten Diskussionen hatten die Themenschwerpunkte Behinderungsbegriff, Unabhängige Beratung/Assistenz/Hilfen zur Bewältigung des Alltags, Teilhabegeld, Bildung und Beruf und nicht zuletzt Strategien zur politischen Umsetzung. Neben einigen Korrekturvorschlägen im Detail gab es grundsätzlich große Zustimmung zum Gesetzentwurf.

"Der Entwurf verdient unseren Einsatz, damit möglichst viel davon umgesetzt wird", sagte Uwe Boysen in seinem Schlusswort. "Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, die Sache voranzubringen. Wir können den Entwurf jetzt in den politischen Raum tragen und auf der Basis der Tagungsergebnisse für ihn werben."

Mit Spannung werden jetzt sowohl die bereits zugesagte ergänzende Begründung der Vorlage durch das Forum behinderter Juristinnen und Juristen erwartet als auch die Stellungnahmen anderer Spitzenorganisationen aus dem sozialpolitischen Bereich. Für die politische Arbeit sollen schlagwortartige Argumentationshilfen formuliert werden, an denen sich auch diejenigen orientieren können, die nicht so tief in der Materie stehen, aber das Anliegen dennoch voranbringen wollen.


Dazu ein Bild: Gehört zu den Verfassern des Teilhabegesetzes: Christiane Möller

DBSV erhält PharmaBarometer Ehrenpreis

Am 11. September ist der DBSV mit dem PharmaBarometer Ehrenpreis ausgezeichnet worden. Damit würdigt die Fachzeitschrift "PharmaBarometer" 100 Jahre Selbsthilfearbeit von blinden und sehbehinderten Menschen für blinde und sehbehinderte Menschen.

Bei einem Festakt im Deutschen Museum in München nahm Andreas Bethke den Ehrenpreis entgegen. Der DBSV-Geschäftsführer dankte allen Spendern  –  Augenärzten und Pharmaunternehmen  –  für ihre großzügige Unterstützung. "Wir verstehen diesen Ehrenpreis auch als Bestätigung für unsere Neuausrichtung als Patientenorganisation", erklärte er. "Deshalb wollen wir das Preisgeld dafür einsetzen, die Aktivitäten unseres Projekts 'Blickpunkt Auge' weiter auszubauen."

Der PharmaBarometer Ehrenpreis zeichnet Selbsthilfeorganisationen für ihr gemeinnütziges Engagement aus und wurde in diesem Jahr bereits zum achten Mal vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Brustkrebs Deutschland e.V., die Stiftung Kindergesundheit, Aktion Knochenmarkspende Bayern e.V., die Felix Burda Stiftung, die Deutsche Parkinson Vereinigung e.V., die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe e.V. und die Deutsche Herzstiftung.

DBSV-Tagung zur Taubblindenselbsthilfe und -beratung

Ehren- und hauptamtliche Taubblindenberater, Aktive in der Taubblindenselbsthilfe und Fachleute treffen sich vom 23. bis 25. November in Göttingen zu Austausch und Fortbildung. In die DBSV-Tagung zur Taubblindenselbsthilfe und -beratung ist eine offene Sitzung des Gemeinsamen Fachausschusses Hörsehbehindert/Taubblind (GFTB) integriert. Zu den Themen der Tagung gehören Fragen zur Taubblindenassistenz in der Eingliederungshilfe: Welche Leistungen bezahlt die Eingliederungshilfe? Wie sehen die Antragsverfahren aus und welche Einkommens- und Vermögensgrenzen gibt es? In Kleingruppen werden Antragsentwürfe erstellt und diskutiert. Ein weiteres Schwerpunktthema ist das Cochlea Implantat (CI). Die Teilnehmer erfahren, wie ein CI arbeitet, für welche Personen es geeignet ist und welche aktuellen Entwicklungen es beim CI gibt. Schließlich wird der Entwurf des Forums behinderter Juristinnen und Juristen für ein Gesetz zur sozialen Teilhabe im Hinblick auf die Belange taubblinder Menschen vorgestellt. Für die gesamte Tagung stehen Gebärdendolmetscher zur Verfügung.

Mehr Infos beim
DBSV
Torsten Resa
Tel.: 030 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org


Dazu ein Bild: Taubblinden-Signet mit lormenden Händen

Fort- und Weiterbildungsveranstaltung der Koordinationsstelle Bürofachgruppen

Der DBSV lädt blinde und sehbehinderte Bürokräfte vom 23. bis 27. Januar 2013 zu einem bundesweiten Fort- und Weiterbildungsseminar ins AURA-Hotel Saulgrub ein. Schwerpunkt der Veranstaltung ist das Thema Konfliktmanagement. Die Teilnehmer lernen Strategien kennen, mit denen sie sich Konfliktsituationen am Arbeitsplatz stellen und gemeinsam mit ihren Teamkollegen nach einvernehmlichen Lösungen suchen können. Kommunikationstrainer und Job-Coaches demonstrieren, wie wichtig die nonverbale Kommunikation, also Körperhaltung, Mimik und Gestik, für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit anderen ist und wie man diese optimieren kann. Weitere Themen sind Stressbewältigung, Regenerationsmöglichkeiten und Entspannungsübungen, um der Gefahr eines "Burnout" rechtzeitig zu begegnen. Besonderer Wert wird bei diesem Seminar auf Erfahrungsaustausch und praktische Anwendung des Gelernten in Kleingruppen gelegt.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.11.) beim
DBSV
Anita Zucker
Tel.: 030 / 28 53 87-260
E-Mail: a.zucker@dbsv.org

Kalenderblatt 23./24. November 1990:
Wiedervereinigung in der Blindenselbsthilfe

Am Abend des 9. November 1989 verlor der Beton des Kalten Krieges seinen Halt. In weniger als elf Monaten wurde die DDR abgewickelt. Die Nachfolgeländer wurden in die Bundesrepublik Deutschland eingegliedert. Währenddessen änderte sich auch für die Selbsthilfe behinderter Menschen das Koordinatensystem.

Der Blinden-und-Sehschwachen-Verband der DDR hatte gerade sein neu gebautes Quartier in bester Berliner Citylage am Schiffbauerdamm bezogen und das Reha- und Mobilitätszentrum in Berlin-Hirschgarten eröffnet. Die Verbandsaktiven kümmerten sich um Dringlichkeitsanträge für die heiß begehrten Telefonanschlüsse oder um Arbeitsmöglichkeiten für ihre Mitglieder, um Kuranträge und gesellige Zusammenkünfte. Auch der Westen hatte seinen Alltag und bemerkte bis zu jenem 9. November nur am Rande, dass es brodelte und gärte in der DDR.

Der IX. Verbandskongress des BSV der DDR war eigentlich für 1992 geplant, wurde auf Januar 1991 vorgezogen. Doch bald war klar, dass es dann gar keine DDR und keinen DDR-Verband mehr geben würde. So fasste im Mai 1990 eine Aktivtagung den Beschluss, der Bildung neuer Bundesländer Rechnung zu tragen und im vierten Quartal des Jahres entsprechend fünf Landesvereine zu bilden. Die Ereignisse stellten alle Planungen ins Abseits. Noch vor Ablauf des Jahres gab es die neuen Landesvereine, ja mehr noch: Der Verwaltungsrat des Deutschen Blindenverbandes (DBV) nahm am 23./24. November 1990 in Petersberg Fulda bereits drei Vertreter aus dem Osten in den Bundesvorstand auf.

Noch bevor sich aus den 14 Bezirksorganisationen des BSV der DDR Landesvereine bildeten, hatte ein reger nachbarschaftlicher Austausch der Sachsen mit den Bayern, der Thüringer mit den Bayern und Hessen, der Anhaltiner mit den Niedersachsen, der Mecklenburger und Vorpommern mit den Hamburgern und Schleswig-Holsteinern begonnen. Die Beteiligten haben diese ersten Begegnungen in guter Erinnerung behalten, als offen und freundschaftlich.

Entsprechend ihrer Tradition konstituierten sich die neuen Landesvereine als Blinden- und Sehbehindertenverbände. Die Mitgliedschaft sehbehinderter Menschen war für die Blindenvereine der alten Bundesrepublik gewöhnungsbedürftig. In Berlin ging es am zügigsten: Am 19. Oktober 1990 traten die Ost-Berliner Bezirke dem Allgemeinen Blindenverein Berlin bei. Die sehbehinderten Mitglieder wurden unter dem Vorbehalt eines Bestandsschutzes übernommen. Das änderte sich bis 1996, als der Verein seinen Namen auf "Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin" erweiterte.

Auf dem Verbandstag im Juni 1998 erfolgte dann die Umbenennung des Spitzenverbandes in "Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband". Der nunmehrige DBSV beschloss, seinen Sitz von Bonn nach Berlin zu verlegen. Der Vorsitzende hieß von nun an (wie vormals im BSV der DDR) Präsident. Seit 2006 ist der Präsident der Spitzenorganisation der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe in Deutschland eine Präsidentin, die übrigens aus dem seinerzeitigen Beitrittsgebiet kommt.

Dr. Jürgen Trinkus  



Kurzinfo: Kalenderblätter

100 Jahre  –  elf Stichtage. Die "Gegenwart" blättert in der Geschichte des DBSV. Im Jubiläumsjahr wird in jeder Ausgabe an ein Datum erinnert, das für die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe bedeutend war. Ein Rückblick in Schlaglichtern.



DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:

  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
    5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dussmann das KulturKaufhaus, Berlin
    10% auf Hörbücher und Hörspiele
  • Dorint Hotels & Resorts
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • NH-Hotels
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • Reinecker Reha-Technik
    10% auf ausgewählte Produkte der mobilen M-Serie
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen

Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart".

Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.

Mitgliedschaft lohnt sich!

Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
www.dbsv.org/dbsv-karte

Termine & Tipps:

Termine

"Rundblick" im Louis-Braille-Center

Infotag mit Hilfsmittelausstellung
10.11.2012, 10-17 Uhr
Hamburg, Blinden- und Sehbehindertenverein

Mehr Infos beim
BSVH
Tel.: 0 40 / 20 94 04-0
E-Mail: info@bsvh.org

Einführung in Qi Gong

11.-16.11.2012
AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Mehr Infos unter
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

Seminar: Brailledruck und DAISY-Erstellung mit RTFC

22.-23.11.2012
Herne, Büro für Barrierefreie Bildung

Mehr Infos unter
Tel.: 0 23 25 / 5 59-3 30
E-Mail: info@bf-bildung.de

"Auch Hände können sehen"

Ausstellung mit Werken von Horst W. Müller
26.11.-13.12.2012
Hamburger Rathaus  –  Eintritt frei!

Mehr Infos beim
BSVH
Tel.: 0 40 / 20 94 04-0
E-Mail: info@bsvh.org

Advent und Weihnachten im Thüringer Wald

7.-9.12.2012 bzw. ab 21.12.2012
AURA-Pension Georgenthal

Mehr Infos unter
Tel.: 03 62 53 / 3 05-0
E-Mail: info@aura-pension-georgenthal.de

"Hör.Opern" mit Audiodeskription

  • "Figaros Hochzeit" von W.A. Mozart
    17.2. und 3.3.2013, jeweils 18 Uhr
  • "Anatevka" von J. Bock/J. Stein
    10.3.2013, 18 Uhr
  • "Lady Macbeth von Mzensk" von D. Schostakowitsch
    14.4.2013, 18 Uhr
  • "Der Barbier von Sevilla" von G. Rossini
    28.4. und 9.5.2013, jeweils 18 Uhr
  • "Don Carlo" von G. Verdi
    29.6.2013, 19.30 Uhr

Vorprogramm mit Bühnenbegehung und Tastführung jeweils zwei Stunden früher
Gelsenkirchen, Musiktheater im Revier

Kartenreservierung (Kopfhörerwunsch angeben!) bei der Theaterkasse
Tel.: 02 09 / 40 97-2 00

Fortbildungen im BFW Düren

  • Kundenorientierung am Telefon
    11.-22.3.2013
  • Stimm- und Sprechtechnik
    15.-18.4.2013

Mehr Infos unter
Tel.: 0 24 21 / 5 98-2 04
E-Mail: claudia.bourcarde@bfw-dueren.de

Studienreise nach Israel und Palästina

Biblische Stätten, Besuche in Blindeneinrichtungen, Begegnungen mit Menschen
11.-23.3.2013
Flug ab Berlin-Tegel

Mehr Infos bei der
Blindenseelsorge Pommern
Tel.: 03 99 97 / 88 97 99
E-Mail: gunterhell@t-online.de

Tipps

Kostenlose Katalog-App der Westdeutschen Blindenhörbücherei

Als bundesweit erste Blindenhörbücherei bietet die WBH eine Katalog-App für iPhone, iPad und iPod-Touch kostenlos zum Herunterladen im App-Store an. Damit können die Nutzer auch unterwegs im Bibliotheksbestand stöbern, Hörbücher vormerken oder gleich bestellen.

Mehr Infos bei der
WBH
Tel.: 02 51 / 71 99 01
E-Mail: wbh@wbh-online.de
www.wbh-online.de

Neues Portal "REHADAT-Bildung"

Ab sofort bietet das Informationssystem REHADAT ein neues Internetportal an. Die Seite www.rehadat-bildung.de beantwortet Fragen zu Berufsorientierung, Qualifizierung und Ausbildung junger Menschen mit Förderbedarf. Ein umfangreiches Lexikon mit Fachbegriffen von Aktivierungshilfe bis Zweiter Arbeitsmarkt rundet das Angebot ab.

Forum:

Speed Dating für Anfänger

Menschen kennenlernen im Fünf-Minuten-Takt, Fragen stellen, Auskunft geben und sich in kürzester Zeit ein Bild von seinem Gegenüber machen: Speed Dating ist eine ganz spezielle Form der Partnersuche, beliebt vor allem bei jüngeren Menschen. Oliver Dietrich (41) hat sich in das Abenteuer gestürzt und gibt nun seine Erfahrungen aus der Sicht eines Sehbehinderten weiter.


"Dateyork" heißt die Firma, auf die ich durch das Internet (www.dateyork.de) aufmerksam wurde und die so genannte "Speed Datings" in vielen deutschen Großstädten organisiert. Nachdem ich die Webseite der Firma mit meinem Screenreader problemlos lesen konnte, war meine Neugier geweckt: Warum nicht einmal als Sehbehinderter an einem Speed Dating teilnehmen, statt immer nur innerhalb der "Behindertenszene" nach Kontakten zu suchen? Und so meldete ich mich über das Internet für das nächste Speed Dating in Frankfurt an  –  auch das funktionierte einwandfrei.

Ort des Geschehens war ein angenehmes Shisha-Café. Rund eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung traf ich dort ein, um mich in Ruhe auf die Location einzustimmen. Die Mitarbeiter waren sympathisch und kooperativ und führten mich an meinen Platz. Als alle Teilnehmer, sieben Männer und sieben Frauen im Alter von Mitte zwanzig bis rund vierzig Jahren, eingetroffen waren, wurde es spannend: Wir setzten uns in zwei Reihen gegenüber, nach Geschlechtern getrennt. Sieben Minuten hatten wir dann Zeit, unser jeweiliges "Date" anhand gezielter Fragen kennenzulernen, danach wechselten die Damen die Plätze. Namen und Adressen werden zu diesem Zeitpunkt beim Speed Dating noch nicht genannt, man stellt sich nur mit einem Spitznamen vor. Möchte man einen der Teilnehmer näher kennenlernen, kreuzt man dessen Spitznamen später im Internet an. Das System erkennt, ob das Interesse auch von der anderen Seite besteht und gibt erst dann die Adressen zum Austausch frei.

Wir erhielten einen Notizblock, der Platz für eigene Aufzeichnungen bot, aber auch Tipps bereithielt für den Fall, dass uns keine Fragen einfallen. Zum Schreiben hatte ich mir einen dicken Eddingstift mitgenommen, und die Tipps waren sehr groß gedruckt, so dass ich alle Fragen lesen konnte. Allerdings brauchte ich gar keine Hilfe, denn ich wusste genau, was ich fragen wollte. Mein T-Shirt mit der Aufschrift "Wetten, du hast noch nicht mit einem Blinden ..." schreckte niemanden ab, und auch auf meine Standardfrage wurde bereitwillig geantwortet: Wie würdest du auf blöde Blicke von Fremden reagieren, wenn du mit einem Blinden unterwegs bist? Nur eine Frau reagierte ein wenig seltsam und meinte, sie würde zu Gott beten. Das war mir dann doch eine Spur zu fromm ... Zwei der Frauen waren ausgesprochen sportlich und kletterbegeistert  –  eine Beziehung mit einem Blinden käme deshalb für sie nicht in Frage. Ansonsten gab es mehrere anregende Gespräche mit interessanten Frauen, darunter eine Erzieherin, die ich sehr sympathisch fand. Da ich gelernter Heilpraktiker bin, hatten wir beruflich einige Berührungspunkte. Ein engerer Kontakt hat sich trotz des netten Austauschs leider zu keiner der Frauen entwickelt. Dennoch ist mein Fazit: Das Speed Dating war spannend und hat eine Menge Spaß gemacht. Ich fühlte mich als Sehbehinderter willkommen und werde garantiert wieder einen Versuch starten.

Oliver Dietrich ist aufgrund einer Meningitis (Hirnhautentzündung) seit seiner Kindheit sehbehindert. Der 41-jährige Heilpraktiker lebt in Frankfurt.


Dazu ein Bild: Oliver Dietrich

Sprechende Traumbox

In der Oktober-Ausgabe hat ein "Gegenwart"-Leser das Multimedia-System AMMEC vorgestellt. Einen Fernseher oder ein Radio barrierefrei bedienen  –  das geht auch mit der "Dreambox Bubble Deluxe". Matthias Wolf erzählt, welche Erfahrungen er mit dem handelsüblichen Digital-Receiver gesammelt hat, der für blinde und sehbehinderte Nutzer zusätzlich mit einer Sprachausgabe ausgestattet wurde.


Die "Dreambox Bubble Deluxe" ist eigentlich ein handelsüblicher Festplatten-Receiver zum Empfang und Aufzeichnen des Fernseh- und Rundfunkprogramms. Die Marburger Firma Gaudio-Braille stattete das Gerät jedoch zusätzlich mit einer Sprachausgabe aus. Nachdem ich mich vor einigen Monaten zum Kauf einer Dreambox entschieden habe, kann ich nun eine erfreulich positive Bilanz ziehen: Die Bedienbarkeit durch Menschen mit Seheinschränkung ist hervorragend. Alle Einstellungen können selbstständig vorgenommen werden, da jedes Menü und darin alle Optionen von der Sprachausgabe vorgelesen werden. Selbst das Konfigurieren des Neugeräts geht problemlos. Sämtliche Sender können nach dem Suchlauf sortiert, entfernt oder je nach persönlichem Bedarf geordnet werden. Der aktuelle Sender und das jeweils laufende Programm werden angesagt.

Durch entsprechenden Tastendruck erhält man ausführliche Informationen zur laufenden Sendung. Wie in einem Programmheft lässt sich mit der Fernbedienung nach einfacher Menüauswahl das komplette Fernsehprogramm bis ca. vier Wochen im Voraus abrufen, auch hier bei Bedarf mit umfangreichen Beschreibungen, und das für jeden gewählten Kanal. Will man eine der angezeigten Sendungen aufnehmen, so ist dies durch einfachen Tastendruck möglich. Beginn und Ende der ausgesuchten Sendung werden angesagt. Start- und Stoppzeit der Aufnahme sind automatisch eingetragen und müssen nicht extra von Hand eingegeben werden. Eine Bestätigung der Aufnahme mit "OK" reicht aus. In einem weiteren Menü lässt sich nachschauen, welche Sendungen bereits aufgenommen wurden. Diese können direkt angeklickt und gestartet werden. Die Aufnahme-, Speicher- und Abruffunktionen sind sehr einfach und komfortabel handhabbar. Soll eine im Fernsehen bereits laufende Sendung spontan aufgenommen werden, ist dies ebenfalls durch einen Tastendruck mit Bestätigung möglich.

Ist der Festplatten-Receiver über W-LAN oder über ein Kabel mit dem Internet verbunden, sind mögliche Updates durch einen Neustart des Geräts abrufbar. Damit steht dem Nutzer jede Software-Erweiterung quasi automatisch zur Verfügung. Beispielsweise kam jüngst die Videotext-Funktion per Sprachausgabe hinzu. So können inzwischen alle Informationen, die im Videotext verfügbar sind, auch von blinden Menschen denkbar einfach genutzt werden.

Dass sämtliche Funktionen und jeder Service des gut ausgestatteten Festplatten-Receivers auch von Menschen mit Seheinschränkung ohne Abstriche genutzt werden können, ist ein höchst erfreulicher Fortschritt. Natürlich bedarf es wie bei allen elektronischen Geräten und Hilfsmitteln auch bei der "Dreambox" einer gewissen Einarbeitungs- und Übungszeit. Aber wenn man mal nicht weiterkommt und Hilfe benötigt, steht bei Gaudio-Braille zu den Geschäftszeiten immer ein Experte als Ratgeber oder "Lotse" zur Verfügung.

In der Grundausstattung ist das Gerät für knapp 1000 Euro erhältlich. Für das Spitzenmodell mit Festplatte und mehreren Tunern zum gleichzeitigen Empfang unterschiedlicher Programme muss man rund 1800 Euro investieren.

Matthias Wolf (54) ist Hörfunkdokumentar und erblindete 1981 durch einen Autounfall.


Mehr Infos bei
Gaudio-Braille
Tel.: 0 64 21 / 3 89 53-80
E-Mail: info@gaudio-braille.de
www.gaudio-braille.de

Fokus:

"Die Flamme am Lodern halten"

Sie waren eine Veranstaltung der Superlative, ein sportliches Großereignis, das alle Erwartungen übertraf: die Paralympics 2012 in London. Nicht nur die athletischen Höchstleistungen waren spektakulär, sondern auch das großartige Miteinander von Sportlern, Veranstaltern und Publikum  –  eine einzigartige Atmosphäre, geprägt von Offenheit und Verständnis zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen, von Respekt und Empathie ebenso wie von Spaß und guter Laune.


"Meet the Superhumans" (Lernen Sie die Übermenschlichen kennen) lautete die offizielle Werbezeile von Channel 4, dem britischen Privatsender, der gegen das Gebot der öffentlich-rechtlichen BBC die TV-Rechte an den Spielen erworben hatte. Und wie es sich für einen Privatsender gehört, war seine Paralympics-Kampagne offensiv und provozierend. ARD und ZDF, die sich die deutschen Senderechte teilten, gingen behutsamer vor. Ihre Begeisterung äußerte sich unter anderem darin, dass die Sendezeit auf mehr als 65 Stunden ausgedehnt wurde. Das ist im Vergleich zu den Paralympics in Peking 2008, über die 30 Stunden und drei Minuten berichtet wurde, gut doppelt so viel. Die Länge der Sendezeit spiegelt das stark gestiegene Interesse an der Veranstaltung wider: Mit 2,7 Millionen verkauften Tickets waren die Londoner Paralympics die ersten komplett ausverkauften Paralympischen Spiele. So verwundert es nicht, dass die Großleinwände, die über ganz London verteilt die Wettkämpfe übertrugen, ebenfalls von sportbegeisterten Fans belagert waren.

Schon die Eröffnungsveranstaltung am 29. August bot ein buntes Bild voller Kreativität, Fantasie und überraschender Einfälle. Beim Einzug der 164 teilnehmenden Länder führte die blinde Schwimmerin Daniela Schulte aus Berlin (vgl. "Gegenwart" 7-8/2012) das deutsche Team als Fahnenträgerin an. Über ihre Wahl sagte sie gegenüber dem DBSV: "Die damit zum Ausdruck gebrachte Würdigung meiner Leistungen berührt mich sehr." Die 30-jährige Mutter zweier Kinder, die in diesem Jahr zum vierten Mal an den Paralympischen Spielen teilnahm, schwamm erneut zu Spitzenleistungen. So holte sie sich über 400 Meter Freistil eine Goldmedaille, und über 200 Meter Lagen sicherte sie sich Silber.

Auch ein junges Nachwuchstalent mit Sehbehinderung machte als Schwimmerin von sich reden: Die erst 18-jährige Elena Krawzow aus Nürnberg gewann eine Silbermedaille über 100 Meter Brust und schwamm mit 1:21,70 Minuten Europarekordzeit. Von einer Reporterin nach dem Grund dieser "Leistungsexplosion" befragt, antwortete Krawzow fröhlich und selbstbewusst: "Das ist mein Wille. Mein Wille, dabei zu sein und etwas zu erreichen."

Zu den Ausnahmeathletinnen mit überdurchschnittlicher Willenskraft gehört sicher auch Martina Willing, die blinde Rollstuhlfahrerin, die im Speerwerfen Bronze erzielte  –  ihre 13. Medaille bei insgesamt sieben Paralympischen Spielen, an denen sie im Laufe ihres Lebens teilgenommen hat. Die 52-Jährige aus Brandenburg an der Havel hatte schon vor den Wettkämpfen gesagt: "Dabei sein ist ja schön und gut. Aber wenn man hier ist, will man auch eine Medaille holen."

Im Judo erreichten zwei Sportlerinnen mit Seheinschränkung bereits am ersten Tag der Paralympics 2012 dieses Ziel: Die 35 Jahre alten Zwillingsschwestern Carmen und Ramona Brussig gewannen jeweils eine Goldmedaille. Carmen, die als Sehbehinderte geführt wird, siegte in der Klasse bis 48 kg, ihre blinde Schwester Ramona gewann das Finale der Klasse bis 52 kg. Bei den Männern erzielte der sehbehinderte Matthias Krieger in der Klasse bis 81 kg eine Bronzemedaille.

Auch der deutsche Ruder-Mixed-Vierer mit Steuerfrau machte Furore: Er gewann die Silbermedaille über 1000 Meter in 3:21,44 Minuten. Astrid Hengsbach und Anke Molkenthin, zwei Ruderinnen mit körperlicher Beeinträchtigung, bildeten ein grandioses Team mit den beiden Athleten Tino Kolitscher (blind) und Kai-Kristian Kruse (sehbehindert). Der Hallenser Tino Kolitscher brachte seine Freude über den zweiten Platz mit begeisterten Worten zum Ausdruck: "Geil! Es war ein tolles Gefühl, hier zu rudern. Wir haben viel vorgehabt, sind knapp Zweiter geworden. Wir haben alles gegeben, uns voll ausgepowert, und es hat tierisch viel Spaß gemacht."

Was bleibt von dieser Hochstimmung, von "tierisch viel Spaß"  –  auch über London 2012 hinaus? Und wie ist es zu schaffen, die Schwungkraft, die von diesen außergewöhnlichen Spielen ausging, für den Behindertenbreitensport zu nutzen? Bei einer Abschlussdiskussion, zu der der Deutsche Behindertensportverband (DBS) und die Britische Botschaft am 13. September in Berlin eingeladen hatten, wurden genau diese Fragen gestellt. Zahlreiche Paralympioniken sprachen über ihre Hoffnungen für die Zukunft: Das Ziel einer barrierefreien und inklusiven Gesellschaft müsse ebenso wie die Förderung des Leistungs- und Breitensports von Behinderten im Alltag weiter verfolgt werden. Es gibt noch viel zu tun, damit behinderte und nicht behinderte Menschen in Zukunft auf Vereinsebene ganz selbstverständlich gemeinsam Sport treiben können. DBS-Präsident Julius Beucher will sich ebenso aktiv für den Behindertenbreitensport wie für die Förderung von Nachwuchstalenten im Leistungssport einsetzen: "Wir wollen die Flamme am Lodern halten."

Renate Reymann, Präsidentin des DBSV, verwies darüber hinaus auf die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Paralympischen Spiele: "Die Paralympics 2012 haben neue Sichtweisen eröffnet. Die offene, vorurteilsfreie Atmosphäre in London und die breite Medienresonanz haben für einen gesellschaftlichen Schub gesorgt, der Berührungsängste abgebaut und mehr Interesse für die Situation behinderter Menschen geweckt hat. Hier müssen wir anknüpfen und weiterkämpfen  –  für das Ziel einer inklusiven Gesellschaft, nicht nur in der Welt des Sports."

Dr. Susanne Niemuth-Engelmann
Redaktion "Gegenwart"  


Dazu sechs Bilder:

Dreimal Daniela Schulte: als stolze Fahnenträgerin beim Einzug der deutschen Paralympioniken, auf Silbermedaillenkurs beim Rückenschwimmen über 200 Meter Lagen und vor dem Olympiastadion in London

Die mit Doppelgold gekrönten "Judo-Schwestern" Carmen und Ramona Brussig; Bundespräsident Joachim Gauck mit Henrike Handrup und ihrer Tandempilotin Ellen Heiny; Silbermedaillengewinner im Ruder-Mixed-Vierer mit Steuerfrau



Kurzinfo: Paralympics 2012: Die deutschen Teilnehmer mit Seheinschränkung

Judo

Carmen Brussig

Ramona Brussig

Sebastian Junk

Matthias Krieger

Oliver Upmann

Leichtathletik

Siena Christen (Diskuswerfen)

Matthias Schröder (200- und 400-Meter-Lauf)

Thomas Ulbricht (100- und 200-Meter-Lauf)

Martina Willing (Speerwerfen)

Radsport

Henrike Handrup

Rudern

Tino Kolitscher

Kai-Kristian Kruse

Schwimmen

Elena Krawzow

Maike Naomi Schnittger

Daniela Schulte

Daniel Simon

Panorama:

Barrierefreiheit

Schwerin erhält Auszeichnung als "barrierefreie Stadt"

Die Stadt Schwerin ist von der Hamburger Stiftung "Lebendige Stadt" und dem Bundesfamilienministerium als "barrierefreie Stadt" ausgezeichnet worden. Der Stiftungspreis wird jedes Jahr unter einem anderen Motto vergeben. Themen der vergangenen Jahre waren unter anderem "kinderfreundliche Mobilität" oder "seniorenfreundlichste Stadt". 2012 wurde europaweit die "barrierefreie Stadt" gesucht.

Erstmals hatte der DBSV die Möglichkeit, in dem Preisgericht mitzuwirken, das sich aus Experten unterschiedlicher Fachrichtungen wie Architekten, Planern und Kommunalpolitikern zusammensetzte. Präsidiumsmitglied Klaus Hahn übernahm es, mit der rund 25-köpfigen Jury aus 150 qualifizierten Einreichungen aus Deutschland und dem benachbarten Ausland die preiswürdigste Aktivität für einen barrierefreien Lebensraum im örtlichen Bezug auszuwählen. Das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro teilen sich nun zwei Institutionen der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern: der gemeinnützige Verein "Haus der Begegnung Schwerin e.V." und das Schweriner Amt für Stadtentwicklung. Beide wirken durch langfristig angelegte Projekte auf die Herstellung einer umfassenden Barrierefreiheit hin und arbeiten dabei sehr eng mit den betroffenen Menschen zusammen. Die Konzepte sind übertragbar und werden von anderen Kommunen adaptiert.

"Ich konnte feststellen, dass der Gedanke des 'Universal Design', also einer Lebensraumgestaltung, in der alle Menschen zurechtkommen und niemand ausgegrenzt wird, immer mehr Beachtung findet", sagt Klaus Hahn. "Die Erkenntnis beginnt sich durchzusetzen, dass einzelne Elemente der Barrierefreiheit zwar für bestimmte Personengruppen unverzichtbar sind, dass Barrierefreiheit insgesamt aber allen Menschen zugutekommt und als Grundlage jedweder Planung von vornherein mitgedacht werden muss."


Dazu ein Bild: Bronzeschweine auf dem Schweriner Schweinemarkt

Beruf

25 Jahre Verwaltungsausbildung im BFW Düren

Seit 25 Jahren bildet das Berufsförderungswerk Düren gemeinsam mit dem Studieninstitut für kommunale Verwaltung Aachen blinde und sehbehinderte Menschen zu Verwaltungsfachangestellten aus. Als der Ausbildungsgang 1988 mit Unterstützung der Bundesanstalt für Arbeit eingeführt wurde, war nicht abzusehen, wie dieses Bildungsangebot von Menschen mit Seheinschränkung angenommen werden würde. Die jetzt gezogene Zwischenbilanz kann sich sehen lassen: 340 Frauen und Männer haben die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten und die später hinzugekommenen Angestelltenlehrgänge I und II (Verwaltungsfachwirt) erfolgreich absolviert. Seit 15 Jahren wird auch eine Landesqualifizierungsmaßnahme angeboten, die mit einer unbefristeten Einstellung in den Landesdienst Nordrhein-Westfalen abschließt. 90 Prozent aller Teilnehmer haben bisher eine dauerhafte Beschäftigung in der kommunalen Verwaltung gefunden. Der nächste zweijährige Umschulungslehrgang zum Verwaltungsfachangestellten beginnt im Juli 2013.

Mehr Infos beim
BFW Düren
Leo Goll
Tel.: 0 24 21 / 5 98-215
E-Mail: goll@bfw-dueren.de

Kultur und Medien

UPS fördert die Stiftung Centralbibliothek für Blinde

Die Stiftung Centralbibliothek für Blinde in Hamburg ist von dem Transport- und Logistikunternehmen UPS (United Parcel Service) mit einem außergewöhnlichen ehrenamtlichen Einsatz sowie einer namhaften Spendensumme unterstützt worden. Wer bei der UPS Foundation eine Spende beantragen möchte, muss UPS-Mitarbeiter als ehrenamtliche Helfer in seiner Institution beschäftigen. So kam es, dass die Stiftung Centralbibliothek für Blinde  –  eigentlich auf der Suche nach Sponsoren für ein Hörfilmprojekt  –  zunächst einigen UPS-Mitarbeitern die Gelegenheit bot, sich ehrenamtlich zu engagieren: Die Männer packten im Frühjahr beim Umzug von 100 Metern Buchbestand in ein anderes Stockwerk an und unterstützen seit einiger Zeit blinde Bibliotheksmitarbeiter als Einkaufshilfe. Davon profitieren auch die UPS-Helfer, die aus erster Hand erfahren, was es bedeutet, mit einer Seheinschränkung zu leben.

Insgesamt leisteten die UPS-Mitarbeiter 50 Stunden ehrenamtliche Hilfe. Dieses Engagement honorierte die UPS Foundation mit einer Spende über 37.200 US-Dollar an die Centralbibliothek. Jährlich vergibt der "karitative Arm von UPS", wie sich die amerikanische Stiftung nennt, fünf Einzelsummen  –  davon bleiben vier in den USA, nur eine geht ins Ausland. Am 4. September überreichten Frank Sportolari, Generalbevollmächtigter von UPS in Deutschland, und Alfred Spinrath, Director Operations von UPS in Deutschland Nord, den Scheck an Helga Neumann, Vorsitzende der Stiftung Centralbibliothek für Blinde. "Wir sind von dem sozialen Engagement von UPS begeistert", so Neumann. "Mit der finanziellen Unterstützung von der UPS Foundation wollen wir Unterhaltungsfilme vom Hollywood-Klassiker bis zum aktuellen Kinohit mit Audiodeskription versehen, die bei unseren Nutzern sehr gefragt sind."


Dazu ein Bild: Bei der Scheckübergabe: Helga Neumann und drei Vertreter von UPS

Jubiläen

Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte feiert 175. Geburtstag

"Blindes Vertrauen"  –  so lautete das Motto, unter dem der Festakt zum 175-jährigen Jubiläum der Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte stand. Neben Frankfurts Stadträtin und Sozialdezernentin Prof. Dr. Daniela Birkenfeld würdigten am 27. September im Frankfurter Römer namhafte Förderer und Wegbegleiter das Engagement der Stiftung, die 1837 von der Polytechnischen Gesellschaft ins Leben gerufen wurde. Erika Pfreundschuh, Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, betonte deren Bedeutung als Impulsgeber für wichtige Entwicklungen in der Arbeit für blinde und sehbehinderte Menschen: "In den letzten dreißig Jahren entwickelte sich die Stiftung zu einem Kompetenzzentrum der beruflichen Rehabilitation, speziell im Medienbereich." Auch Andreas Bethke, Geschäftsführer des DBSV, lobte das Engagement der Stiftung im Bereich der Ausbildungsförderung, während Prof. Dr. Klaus Ring, Präsident der Polytechnischen Gesellschaft, die Aufgaben hervorhob, die sich aus dem demografischen Wandel und insbesondere der Augenerkrankung "Makula-Degeneration" ergeben. Vor rund 300 Gästen schilderten anschließend Betroffene ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit verschiedenen Angeboten der Stiftung  –  vom Erlernen der Brailleschrift im Seniorenalter über Berufsausbildungen zum Online-Journalist oder zur PR-Beraterin bis hin zur künstlerischen Freizeitgestaltung.


Info

Mehr Infos unter www.175jahre.sbs-frankfurt.de

125-jähriges Jubiläum der Taubblindenarbeit in Deutschland

Mit einer Festveranstaltung in der Berliner St. Matthäus-Kirche wurde am 27. September das 125-jährige Jubiläum der Taubblindenarbeit in Deutschland gefeiert. Bei einer Podiumsdiskussion tauschten sich Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über Inklusion und den Abbau von Barrieren aus. Dabei betonte Matthias Fichtmüller, Theologischer Vorstand im Oberlinhaus Potsdam: "Das, was wir in Deutschland brauchen, ist keine Inklusionsdebatte, sondern eine Debatte über Bedingungslosigkeit. Das bedeutet, dass die Gesellschaft sich dahingehend öffnet, dass es für Menschen mit Behinderungen keinerlei gesellschaftliche Bedingungen mehr gibt, um eine selbstbestimmte Teilhabe am Leben erleben zu können."

Am 14. Januar 1887 wurde mit der zehnjährigen Hertha Schulz das erste taubblinde Kind im Oberlinhaus aufgenommen. Mit diesem "verzogenen und eigenwilligen" Mädchen, wie sie in einem handschriftlichen Bericht beschrieben wird, begann deutschlandweit die systematische Arbeit mit taubblinden Menschen. Seit 125 Jahren werden die Methoden und Kommunikationsformen stetig weiterentwickelt, um den betroffenen Kindern und Erwachsenen einen Weg aus der Isolation zu ebnen. Im Oberlinhaus, einem Unternehmen mit christlichem Leitbild, finden taubblinde Menschen jeden Alters ein Zuhause. Sie werden individuell betreut und gefördert  –  ob in der Schule, in Werkstätten oder in Wohngruppen.

Die Festveranstaltung in der St. Matthäus-Kirche war der Höhepunkt der Themenwoche "125 Jahre Taubblindenarbeit in Deutschland", für die Eva Luise Köhler die Schirmherrschaft übernommen hatte.


Info

Mehr Infos unter www.oberlinhaus.de

Sport

Blindenfußball-Bundesliga 2012: Marburg ist Deutscher Meister

Vier Jahre nach dem ersten Titelgewinn im Jahr 2008 ging der Meisterpokal der Blindenfußball-Bundesliga wieder nach Marburg. Am 22. September trafen die Sportfreunde Blau-Gelb blista Marburg und der Vorjahresmeister MTV Stuttgart beim letzten Spieltag der Saison im Münchner Olympiapark aufeinander. Das Spitzenspiel endete 2:2 und das jüngste Team der Liga durfte feiern. Stuttgart musste sich nach drei Meisterschaften in den Jahren 2009 bis 2011 mit dem zweiten Platz zufriedengeben.

Ulrich Pfisterer, der Coach der Stuttgarter, ist zugleich Nationaltrainer und kann dem Titelgewinn der Marburger durchaus positive Seiten abgewinnen: "Die Konkurrenz in der Nationalmannschaft wird größer." So wurde beispielsweise der Marburger Robert Warzecha in München als bester Abwehrspieler der Saison ausgezeichnet, im Juni hat er erstmals das deutsche Team verstärkt. Pfisterer plant, mindestens drei Marburger in die Nationalmannschaft zu berufen, die bei der Europameisterschaft 2013 um den Titel mitspielen will. "Das werden wir mit Volldampf angehen", sagt Pfisterer, der die Nationalspieler bereits im November zu einer Trainingsmaßnahme zusammenziehen wird.

Die Deutsche Blindenfußball-Bundesliga wird seit 2008 gemeinsam von der Sepp-Herberger-Stiftung, dem Deutschen Behindertensportverband und dem DBSV ausgerichtet. Rund 10.000 Zuschauer verfolgten die sechs Spieltage der fünften Saison. Die europaweit einzigartige Spielserie wird auch 2013 unter dem Motto "Mitten in der Gesellschaft" stehen und unter anderem in den Innenstädten von Regensburg, Soest und Stuttgart ausgetragen.


Info

Mehr Infos zur Liga unter
www.blindenfussball.de

Trainingsorte, -zeiten und Ansprechpartner unter
www.blindenfussball.info


Dazu ein Bild: Die Marburger Blindenfußballer feiern in München den Meistertitel 2012



Kurzinfo: Abschlusstabelle der fünften Blindenfußball-Bundesliga

  • SF Blau-Gelb blista Marburg, 19 Punkte
  • MTV Stuttgart, 13 Punkte
  • PSV Köln, 12 Punkte
  • SG Berlin / Braunschweig, 10 Punkte
  • Chemnitzer FC, 9 Punkte
  • Würzburger VSV, 8 Punkte
  • ISC Dortmund / St. Pauli, 6 Punkte
  • VfB Gelsenkirchen, 4 Punkte

Verschiedenes

Netzwerk "Schminken für Blinde und Sehbehinderte" gegründet

Der Bundesverband Deutscher Kosmetiker/-innen hat ein Netzwerk mit dem Namen "Schminken für Blinde und Sehbehinderte" ins Leben gerufen. Der Anstoß ging von Starvisagist René Koch aus, der in Berlin seit 2010 Schminkkurse für blinde und sehbehinderte Frauen anbietet und auch beim diesjährigen Louis Braille Festival der Begegnung zu Gast war (vgl. "Gegenwart 1/2012). Um die Idee bundesweit zu verbreiten, lud Koch Kolleginnen und Kollegen zu einem gemeinsamen Workshop mit blinden und sehbehinderten Frauen in sein Kosmetikstudio ein. Dabei ging es um grundsätzliche Fragen: Wie erfahren Menschen mit Seheinschränkung ihre Umwelt? Wie gehen sie mit ihrer Behinderung um? Und was bedeutet ihnen Schönheit? Aber auch die praktische Umsetzung von speziellen Schminktechniken wurde gemeinsam eingeübt: Die Kosmetikerinnen assistierten den betroffenen Frauen bei der Handhabung von Puderpinsel, Rouge und Lippenstift und gaben ihnen Tipps zur Auswahl der Produkte und zum richtigen Auftragen.

Mit der Gründung des Netzwerks sollen blinde und sehbehinderte Frauen nun quer durch Deutschland die Möglichkeit erhalten, das Schminken zu lernen. Erste Kurse fanden bereits im Saarland, in Köln, Frankfurt, Hamburg und Leipzig statt. Weitere Termine sind in Planung.


Dazu ein Bild: Mit professionellem Blick beobachtet René Koch eine blinde Workshop-Teilnehmerin beim Umgang mit Puder und Pinsel


Info

Mehr Infos beim
Bundesverband Deutscher Kosmetiker/-innen
Tel.: 0 68 26 / 1 88 70 46
E-Mail: fe_mo@web.de
www.bdk-kosmverb.de

Menschen:

Zielstrebig durch die Uni

Sandra Forke, 26

Treppensteigen vermeidet Sandra Forke. Auch wenn es nur in den zweiten Stock geht und der Fahrstuhl überfüllt ist. Denn die Treppen sind eine große Hürde für die Studentin: Sie ist sehbehindert und leidet unter Rheuma. Dass sie deshalb jeden Tag aufs Neue vor dem Fahrstuhl warten muss, nimmt sie gelassen. "Es geht eben nicht anders", sagt sie mit einem Schulterzucken.

Inmitten der dichtgedrängten Studenten im Fahrstuhl fällt sie nicht auf. Nur die Brille mit den dicken Gläsern und ein leichtes Schielen auf dem rechten Auge zeigen, dass die 26-Jährige nicht so viel sehen kann wie ihre Kommilitonen. Auf dem rechten Auge ist sie blind, auf dem linken hat sie mit ihrer Brille noch 16 bis 20 Prozent der Sehkraft. Damit kann sie Gegenstände erkennen, auf größere Entfernung noch Farben und Schemen. "Aber ich weiß nicht, was es ist", erklärt sie. Zielstrebig läuft sie den Gang Richtung Seminarraum entlang. Eine junge Frau kommt ihr entgegen. "Hallo Johanna!", ruft sie ihr zu. Johanna hat auffällige rote Locken  –  daran hat Sandra sie identifiziert.

Sandra studiert an der TU Dortmund im neunten Semester Lehramt für Berufskollegs mit den Schwerpunkten Sozialpädagogik und Rehabilitationswissenschaften mit Förderschwerpunkt Sehen. Das heißt, dass sie später an Sehbehindertenschulen arbeiten kann. In diesem Semester schreibt sie ihre Bachelorarbeit. Unter ihren Kommilitonen im Seminar "Soziale Arbeit und neue Medien" ist Sandra die einzige mit einer Behinderung. Während die anderen im Seminarraum ihre Laptops aus der Tasche holen, liegen vor Sandra Block und Stift. Seit sie vor vier Jahren angefangen hat zu studieren, hat sie Rheuma  –  und seitdem ist der Laptop zu schwer.

Den Text, den sie zu Hause vorbereiten sollte, hat sie in doppelter Ausführung dabei. Einmal in der normalen Variante, einmal vom Umsetzungsdienst der Uni so bearbeitet, dass sie ihn besser lesen kann. Das heißt vor allem: größere Buchstaben. Umsetzen lassen muss sich Sandra die Seminartexte eigentlich immer, entweder vom Umsetzungsdienst oder von ihrer persönlichen Assistentin. Irgendwann hört Sandra auf, sich Notizen zu machen. Sie hat ihre Bandage zu Hause vergessen. Das Rheuma belastet ihr Handgelenk, so dass es schmerzt beim Schreiben. Schwierig wird es auch, als der Dozent sich auf Grafiken bezieht. Die Folien, die er ihr vorher gegeben hat, hält sich Sandra direkt vor die Nasenspitze, damit sie die kleinen Zahlen und Balken entziffern kann.

Nach dem Seminar geht Sandra kurz in die Bibliothek. Eigentlich ist sie dort nie allein, sondern immer in Begleitung ihrer Assistentin. Die hilft ihr, die Bücher zu finden, die sie zu Hause am Laptop mit Hilfe einer Vergrößerungssoftware ausgewählt hat. Zielstrebig läuft Sandra durch die Bücherreihen zu einem unscheinbaren Raum, in dem sich ein Lesegerät befindet. Hier kann Sandra problemlos Inhaltsverzeichnisse durchforsten und entscheiden, welche Bücher sie ausleihen möchte.

Auf dem Weg nach Hause machen sie die Menschenmassen nervös, die am Hauptbahnhof aus der Bahn strömen: "Ich kann nicht abschätzen, wie weit die Menschen entfernt sind." An der U-Bahn-Haltestelle, an der sie aussteigen muss, ist Sandra deutlich entspannter. Weniger Menschen, dafür eine kaputte Rolltreppe. Mühsam geht sie die Treppe hoch, zieht ein Bein etwas nach. Sie ist extra eine Haltestelle später ausgestiegen, damit sie bergab laufen kann.

Ihr eigenes Reich hat Sandra mädchenhaft eingerichtet: Lila und Weiß dominieren, Porzellanfiguren auf der Fensterbank. In der Ecke eine dreckige Kaffeetasse, auf dem Tisch eine 5-Minuten-Terrine  –  typisch studentisch eben! An der Wand hängen Eintrittskarten von Fußballspielen, vom VfL Bochum und der deutschen Nationalmannschaft. Der Sessel steht fast direkt vor dem Fernseher, auf dem Schreibtisch steht ein Lesegerät. Die einzigen Indizien dafür, dass Sandra behindert ist. Gekonnt demonstriert sie den Umgang mit dem Hilfsmittel, dreht an Knöpfen, verändert Kontraste. Trotzdem braucht sie zum Lesen länger als ihre Kommilitonen. Wegen des Rheumas kann sie außerdem nicht so viele Seminare besuchen. "Dadurch brauche ich einfach insgesamt länger", erklärt sie mit einem leichten Anflug von Resignation in der Stimme.

Mit ihrer Sehbehinderung lebt sie schon seit dem Kindergartenalter. Das Rheuma hingegen hat sie noch nicht lange: "Das habe ich erst wenigen Leuten erzählt." Sie habe die Schuld bei sich gesucht, als sie nicht mehr so viele Veranstaltungen belegen konnte. Dabei lag es an der Krankheit, dass sie schneller erschöpft war und Schmerzen hatte. Sie nimmt jeden Tag Cortison, gut versteckt im Spiegelschrank im Bad. Ihre Medikamentengeschichte rattert Sandra schnell herunter und wirft dabei mit Fachvokabular um sich. So distanziert sie sich von der Krankheit und lenkt ab von der schwierigen Anfangszeit. Vor allem eins will sie damit verhindern: dass die Leute Mitleid mit ihr haben. "Ich bin nicht arm dran", betont sie. Denn Sandra kommt gut allein zurecht und wird auch in Zukunft ihr Studium und ihr Leben meistern.

Haika Hartmann  


Dazu ein Bild:
Bildbeschreibung: Eine mädchenhaft wirkende junge Frau mit schulterlangen, welligen Haaren lächelt in die Kamera. Sie trägt eine rechteckige Brille mit schmalem Metallrahmen und eine sportliche Kapuzenjacke mit Reißverschluss. Im Hintergrund erstreckt sich ein begrüntes Areal mit Bäumen und Büschen, in dem man moderne Gebäudeteile erkennt.


Info

Dieser Artikel ist dem Studierendenmagazin "Pflichtlektüre" der Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen entnommen. Gekürzter Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Instituts für Journalistik der TU Dortmund.

Recht:

Kein "Persil-Schein" für Verletzung der Mitteilungspflicht

Für viel Aufsehen sorgte in den letzten Monaten eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Rheinland-Pfalz vom 25. Juni 2012 (Aktenzeichen: 7 A 10286/12.OVG): Trotz Verletzung seiner Mitteilungspflicht muss ein Blinder zu viel gezahltes Blindengeld nicht zurückzahlen. Wie kam es zu dieser Entscheidung? Und was bedeutet sie für vergleichbare Fälle? Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm) informiert.


Im Herbst 2005 hatte der damals 76-jährige Kläger aus Zweibrücken Landesblindengeld beantragt, das ihm auch gewährt wurde. Den Antrag, der von ihm selbst unterschrieben war, hatte seine Tochter ausgefüllt. In den Jahren 2006 und 2008 erteilte der Kläger unter anderem seiner Tochter umfassende Vorsorgevollmachten.

Bereits am 17. Januar 2008 war der Kläger in ein Alten- und Pflegeheim gezogen, was dem Ordnungsamt, nicht aber dem Sozialamt mitgeteilt wurde. Erst im Dezember 2010 erhielt das Sozialamt von dem Umzug Kenntnis und forderte daraufhin das für die Zeit von Mitte Februar 2008 bis Dezember 2010 gezahlte Blindengeld in Höhe von rund 14.000 Euro zurück.

Das OVG entschied nun in zweiter Instanz, dass der Kläger zwar seit Mitte Februar 2008 keinen Anspruch mehr auf die Auszahlung des Landesblindengeldes hatte, das überzahlte Blindengeld jedoch nicht zurückgefordert werden kann.

Alle Landesblindengeldgesetze enthalten Regelungen zu der Frage, ob und in welchem Umfang Blindengeld während eines Heimaufenthalts gezahlt wird. Im rheinland-pfälzischen Blindengeldgesetz findet sich diese Regelung in § 3, Abs. 1. Demnach ruht der Anspruch auf Blindengeld, wenn sich blinde Menschen länger als vier Wochen in Anstalten, Heimen oder gleichartigen Einrichtungen aufhalten.

In dem vorliegenden Fall ruhte daher mit dem 2008 erfolgten Umzug in das Alten- und Pflegeheim der Anspruch auf Auszahlung des Blindengeldes, was auch vom OVG so festgestellt wurde. Das Gericht bestätigte die Auffassung des Sozialamts und des Verwaltungsgerichts, dass der Kläger seiner Mitteilungspflicht nicht nachgekommen ist, obwohl seine Tochter den Umzug beim Ordnungsamt angezeigt hatte.

Änderungen der Verhältnisse, die für den Betroffenen nachteilig sind, müssen den Behörden mitgeteilt werden  –  so schreiben es die Blindengeldgesetze wie auch andere Gesetze vor. Wird diese Mitteilungspflicht vorsätzlich oder grob fahrlässig verletzt, so wird etwa ein Blindengeldbescheid rückwirkend zu dem Zeitpunkt aufgehoben, zu dem die Änderung eingetreten ist. Zwar war der Kläger seiner Mitteilungspflicht über den Umzug in ein Alten- und Pflegeheim nicht nachgekommen. Die entscheidende Frage, die das OVG zu klären hatte, war jedoch, ob der Kläger grob fahrlässig gehandelt hat.

Um wirksam zu werden, muss der Bewilligungsbescheid dem Kläger in rechtmäßiger Weise bekannt gegeben werden. Das OVG sieht diese Bedingung in dem konkreten Fall erfüllt und führt dazu aus: "Soweit für einen Bescheid über eine Sozialleistung Schriftform vorgeschrieben ist (...), ist den Anforderungen genügt, wenn als Schriftzeichen Buchstaben und Zeichen verwendet werden, die den Inhalt (...) für einen Sehenden lesbar machen. Zwar ist es geboten, einem blinden Menschen keine rechtlichen Nachteile daraus erwachsen zu lassen, dass er sich infolge seiner Blindheit keine Kenntnis vom Inhalt eines schriftlichen Bescheides verschaffen kann. Blinde Menschen haben jedoch keinen Anspruch auf die Bekanntgabe eines Bescheides in einer sonstigen Form." Im Weiteren stellt das OVG klar, dass zwischen der förmlichen Bekanntmachung eines Bescheids und der Möglichkeit, den Bescheid zusätzlich in einer für Blinde wahrnehmbaren Form bereitzustellen, zu unterscheiden sei.

Von grober Fahrlässigkeit ist erst dann auszugehen, wenn die erforderliche Sorgfalt in besonders schwerem Maße verletzt wird. Dies vermag das OVG dem Kläger nicht zu unterstellen: "Auf grob fahrlässiges Handeln des Klägers, für das die Beklagte (...) die Beweislast trägt, könnte sie sich allenfalls dann berufen, wenn dem Kläger der Inhalt des Antragsformulars oder des Bescheides (...) vollumfänglich vorgelesen worden ist oder wenn er verpflichtet gewesen wäre, Sorge dafür zu tragen, dass ihm deren Inhalt vollständig vorgelesen wird. Von beidem kann nicht ausgegangen werden."

Das OVG hält es für unwahrscheinlich, dass dem Kläger, der zudem unter einer Hörminderung leidet, alle Einzelheiten des Antragsformulars und des Bewilligungsbescheids vorgelesen worden sind. Dabei bezieht sich das Gericht auf die allgemeine Lebenserfahrung, wonach man sich in ähnlichen Situationen auf die wesentlichen Inhalte beschränkt (z.B. Beginn und Höhe der Blindengeldzahlung). Zudem könne eine blinde Person nicht kontrollieren, ob ihr sämtliche Inhalte vorgelesen worden sind.

Für blinde Menschen sieht das OVG keine Verpflichtung, sich bei der Beantragung von Sozialleistungen alle Formulare und weiteren Schriftstücke von Dritten vollständig vorlesen zu lassen. Vielmehr verweist das OVG auf die Obliegenheit der Behörden, mit blinden oder sehbehinderten Menschen in einer für sie wahrnehmbaren Form barrierefrei zu kommunizieren.

Schließlich bezweifelt das Gericht, ob sich der blinde Kläger, selbst wenn ihm das Antragsformular und der Bewilligungsbescheid vollständig vorgelesen worden wären, zum Zeitpunkt der Aufnahme in das Alten- und Pflegeheim an seine Mitteilungspflicht hätte erinnern müssen. Verwiesen wird hier auf die verstrichene Zeit und die intellektuelle Befähigung des Klägers.

Da sich das OVG in der Begründung seines Urteils im Wesentlichen auf die individuellen Gegebenheiten des Falls beschränkt, wird die Entscheidung nur sehr begrenzt allgemeine Auswirkungen haben. Keinesfalls kann in diesem Urteil ein "Persil-Schein" für annähernd gleichgelagerte Verfahren gesehen werden.

Zu beachten sind nicht nur die persönlichen Gegebenheiten, sondern auch die geltenden Rechtsvorschriften. So kann zum Beispiel in Schleswig-Holstein ein Anspruch auf Rückforderung bereits durch einfache Fahrlässigkeit begründet sein. Zudem werden die Bezieher von Blindengeldleistungen in der Regel im Rahmen eines standardisierten Abfrageverfahrens regelmäßig auf ihre Mitwirkungspflichten hingewiesen.

Schließlich ist in dem vorliegenden Fall das Verhalten der Töchter und/oder der Enkelin völlig unberücksichtigt geblieben. Diesen hatte der Kläger umfangreiche Vorsorgevollmachten erteilt. Damit stellt sich die Frage, ob ihnen nicht früher hätte auffallen müssen, dass der Heimaufenthalt dem Sozialamt mitzuteilen ist, etwa im Zusammenhang mit dem standardisierten Abfrageverfahren.

Im Ergebnis kann das Urteil des OVG Rheinland-Pfalz zwar in vergleichbaren Fällen einen Anknüpfungspunkt für Rechtsmittel gegen Rückforderungen von Landesblindengeld bieten. Keinesfalls sollte man aber im Vertrauen auf das Einzelfallurteil bewusst seine Mitteilungspflichten vernachlässigen und damit auf finanzielle Vorteile hoffen.

Markus Brinker und Dr. Michael Richter
Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"  



Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH ist eine gemeinsame Einrichtung von DBSV und DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf). Die Rechtsberatung wird ausschließlich von behinderten Juristen durchgeführt, die über spezielles Know-how in behindertenrechtlichen Fragen verfügen. Für Mitglieder der DBSV-Landesvereine und des DVBS ist die Rechtsberatung kostenfrei.

Kontakt:
rbm gemeinnützige GmbH
Biegenstr. 22, 35037 Marburg
E-Mail: kontakt@rbm-rechtsberatung.de
www.rbm-rechtsberatung.de

Telefonische Sprechzeiten:
Marburg
    Tel.: 0 64 21 / 9 48 44-90 oder -91
    montags und mittwochs 13 bis 17 Uhr
    freitags 9 bis 14 Uhr
Berlin
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-160
    dienstags und donnerstags 13 bis 17 Uhr

Medien:

Bücher

Mozarts letzte Arie

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Wien 1791. Vor sechs Wochen hat Wolfgang Amadeus Mozart den Verdacht geäußert, vergiftet worden zu sein. Nun, am 5. Dezember, ist er tot  –  Diagnose: "hitziges Frieselfieber". Fast vierzig Jahre später überreicht seine Schwester Nannerl ihrem Neffen Franz Xaver, Mozarts Sohn, das Tagebuch einer Reise nach Wien kurz nach Mozarts Tod. Es erzählt die Geschichte ihrer Suche nach der Wahrheit, die sie in die Salons des Wiener Hochadels, in Geheimlogen und Konzertsäle, Palais und Opernsäle führt und mit den Komplotten österreichischer und preußischer Geheimdienste konfrontiert. Im Zentrum steht Mozarts letzte Oper "Die Zauberflöte", die den Schlüssel zum Geheimnis um Mozarts Tod enthalten mag. Ein spannend geschriebener, atmosphärisch dichter Krimi nicht nur für Freunde der klassischen Musik. Es geht um Verbrechen, Wahrheit und Lüge, Sehnsucht und das ewige Band der Geschwisterliebe.

Matt Beynon Rees: Mozarts letzte Arie
Sprecherin: Linda Kochbeck
1 CD DAISY (505 Minuten)

Die Köpfe der Hydra

Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Cécile Wajsbrot wurde 1954 in Paris als Tochter polnischer Juden geboren, die während der NS-Herrschaft nach Frankreich geflohen waren. In ihrem Buch "Die Köpfe der Hydra" schreibt sie über die Alzheimer-Erkrankung ihres Vaters. Sie sieht im fortschreitenden Verlust seiner Erinnerung einen Weg für ihn, die Vergangenheit und die Familiengeschichte, die von der Verfolgung durch die Nazis geprägt ist, endlich loslassen zu können  –  also eine Last abzuwerfen. Diese Last wird nun anderen aufgebürdet, vor allem ihr, der pflegenden Tochter, die stellvertretend Verantwortung für die Erinnerungen des Vaters übernimmt und dabei in Gefahr gerät, sich selbst zu verlieren. So entsteht eine Geschichte "über die Art, wie die Mitglieder ein und derselben Familie sich gegenseitig aufbauen und zerstören können." Ein einfühlsamer, in poetischer Sprache und doch schonungslos geschriebener Bericht über die Macht familiärer Bande und den kräftezehrenden Kampf gegen Alzheimer.

Cécile Wajsbrot: Die Köpfe der Hydra
Sprecherin: Irmtraut Kruse-Lötters
1 CD DAISY (360 Minuten)

Abends um 10

Ein Buch-Tipp von Sonja Schikowski, Bayerische Blindenhörbücherei


Für Frankie Parsons ist das Leben eine einzige Ansammlung drohender Katastrophen. Jeden Abend vor dem Schlafengehen plagt ihn die Sorge, eine davon könnte über ihn hereingebrochen sein: Er könnte sich eine Lebensmittelvergiftung eingefangen haben. Er könnte sich mit Hepatitis angesteckt haben. Er könnte ein Loch im Herzen haben. Und die schlimmste von allen: Jemand könnte ihm die eine, die unaussprechliche Frage über seine Mutter stellen. Als das neue Mädchen an der Schule dies eines Tages tatsächlich tut, gerät Frankies sorgfältig kontrollierter Alltag aus dem Gleichgewicht.

Gemeinsam mit dem jungen Protagonisten wird der Leser nach und nach an den Ursprung von Frankies Ängsten herangeführt. Bis es dazu kommt, hat man sich ausgiebig über seine ernsthaft-naive Weltanschauung amüsiert und die liebevoll erzählten Episoden aus seinem Familienleben genossen. Wenn man schließlich das ganze Ausmaß der Sorgen des Zwölfjährigen begreift, muss man einfach mit ihm fühlen. Mitreißend, warmherzig, sanft  –  und nicht nur für Jugendliche eine Empfehlung.

Kate de Goldi: Abends um 10
Sprecherin: Ruth Geiersberger
1 CD DAISY (577 Minuten)

Kleine Bücher für kleine Leute

"Mini-Pocket" lautet der Name einer neuen Kinderbuch-Reihe der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB). Jeder Band im handlichen Format von 240 x 210 mm enthält eine Geschichte für Kinder zwischen sechs und acht Jahren, die die Brailleschrift lernen. Den Anfang haben zwei Titel des Erzählers Erwin Moser gemacht: "Wo schläft die Maus?" und "Kleine Katze Nina". Zu den Texten in Blindenvollschrift mit Großschreibung gesellen sich ganzseitige Relief-Illustrationen auf Schwellpapier. Ergänzend gibt es zu jedem Titel ein Heft in Großdruck einschließlich farbiger Illustrationen zur Wiedergabe der Schwellpapierreliefs, um gemeinsames Lesen zu fördern und erlebbar zu machen.

Mini-Pocket
Bisher erschienen:

    • "Wo schläft die Maus?"
    • "Kleine Katze Nina"
    • "Finn und Lili auf dem Bauernhof"

Preis pro Band: 11,90 Euro
(auch als Leihtitel verfügbar)

Bestellungen bei der
DZB
Ilona Portleroy
Tel.: 03 41 / 71 13-119
E-Mail: verkauf@dzb.de



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Die Kunst des klaren Denkens

Ein Buch-Tipp von Robert Müller, BIT-Zentrum


Unser Gehirn ist für ein Leben als Jäger und Sammler optimiert. Heute leben wir in einer radikal anderen Welt. Das führt zu systematischen Denkfehlern  –  die verheerend sein können für Ihr Geld, Ihre Karriere, Ihr Glück. Wer weiß, wie leicht man sich irren kann, ist besser gewappnet: Rolf Dobelli nimmt die tückischsten "Denkfallen" unter die Lupe, in die wir immer wieder tappen. Und so erfahren wir, warum wir unser eigenes Wissen systematisch überschätzen (und andere für dümmer halten, als sie sind), warum etwas nicht deshalb richtiger wird, weil Millionen von Menschen es für richtig halten, warum wir Theorien nachhängen, selbst wenn sie nachweislich falsch sind. Rolf Dobellis Texte sind nicht nur inhaltlich ausgesprochen bereichernd, sie sind ein echtes Lesevergnügen.

Rolf Dobelli: Die Kunst des klaren Denkens
1 CD DAISY (273 Minuten)
Preis: 19 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen.

Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg

Musik

Weihnachtsspecial mit den "Blinden Musikern München"

Als Weihnachtsspecial bietet der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) drei CDs des Musikensembles "Blinde Musiker München" als Geschenkpaket zum Vorzugspreis an. Auf der CD "Fast schon in New York" sind 16 populäre Titel aus den Sparten Jazz, Musical und Schlager wie etwa "Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn", "Sunshine Dixie" oder "Only You" zu hören. Die rein bayerische CD "Des san mia" bietet mit Stücken wie "Musikanten spiel'n heut auf" oder der "Schützenliesel Polka" eine gelungene Mischung bayerischer Volksmusik. Und schließlich sorgt die CD "Frohe Weihnachten" mit klassischen deutschen Weihnachtsliedern und beliebten englischsprachigen Titeln wie "Jingle Bells" oder "White Christmas" für Festtagsstimmung. Die "Blinden Musiker München" sind ein Ensemble aus sieben blinden Berufsmusikern, die seit 1995 zusammenarbeiten. Sie treten als Blaskapelle, Jazzband, Blockflötengruppe und Chor auf. Ihr Repertoire reicht von der Klassik über Volksmusik bis hin zur modernen Unterhaltungsmusik.

Blinde Musiker München:

    • Fast schon in New York
    • Des san mia
    • Frohe Weihnachten

3 CDs zum Vorzugspreis von 25 Euro (regulärer Preis: 35 Euro)

Bestellungen beim
BBSB
Waltraud Stangl
Tel.: 0 89 / 5 59 88-231
E-Mail: waltraud.stangl@bbsb.org


Dazu ein Bild: Die "Blinden Musiker München" begeistern mit Leidenschaft, Temperament und Können

Rätsel:

November-Rätsel

Gesucht werden neun Tiernamen, die in den folgenden Redensarten fehlen. Die Zahl der Buchstaben ist jeweils durch Unterstriche angegeben.


  1. Schimpfen wie ein   . . . . . . . . .
  2. Dastehen wie der   . . . . .   vor dem Scheunentor
  3. Wissen, wie der   . . . .   läuft
  4. Die   . . . . . .   verlassen das sinkende Schiff
  5. Glatt wie ein   . . .   sein
  6. Wie die   . . . .   im Speck leben
  7. Schlafen wie ein   . . . . . . . . . .
  8. Ich glaube, mich knutscht ein   . . . .
  9. Auf dem hohen   . . . .   sitzen

Bei richtiger Lösung ergeben die Anfangsbuchstaben der gefundenen Wörter, fortlaufend gelesen, einen weiteren Tiernamen.

Bitte senden Sie das Lösungswort bis zum 20. November an den

DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin

oder per

E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil.

Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Oktober-Rätsels

Gabel  –  Eimer  –  Glanz  –  Ecker  –  Nebel  –  Wagen  –  Angel  –  Regen  –  Tafel

Lösungswort: Gegenwart

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen, in denen elektronische Hilfsmittel zum Verkauf angeboten werden, müssen den Zusatz "Privateigentum" enthalten. Anzeigen, die diesen Zusatz nicht enthalten, werden künftig nicht angenommen. Auch dürfen diese Anzeigen nicht unter Chiffre-Nummer geschaltet werden. Wir bitten um Ihr Verständnis.

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Verschiedenes

Ich bin seit 1981, im Alter von 13 Jahren, vollblind und seit 2010, im Alter von 42 Jahren, Träger einer mechanischen Herzklappe. Da die Kombination dieser beiden Behinderungen selten ist, ist ein sachlicher Austausch mit anderen Betroffenen mir bis heute nicht möglich gewesen. Auf diesem Wege suche ich Patienten im gleichen Alter, die die gleichen Behinderungen haben.

Kontakt:
Gerhard Stoll
Tel.: 02 21 / 1 47 22 64 (dienstl.)
E-Mail: gerhard.stoll@brk.nrw.de

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Synphon GmbH

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.


SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Hördeutsch.de

HÖRDEUTSCH.de ... hören, was drinsteht!

Wir bieten eine große Auswahl an Hörbüchern und Hörspielen mit kostenlosem Brailleschrift-Aufkleber und mehr als 1.000 ungekürzte Lesungen! Fragen Sie nach unseren Angeboten, wir beraten Sie gern!

www.hördeutsch.de... wir liefern Hören!

Mo. bis Fr. von 13 bis 18 Uhr
Tel.: 0 23 93 / 22 00 66
E-Mail: info@hoerdeutsch.de

Grenzenlos Erfurt

Neu im Angebot! Kalender für 2013

  • Welt der Blüten, A4  –  15,95 Euro
  • Reiseziele Europas, A4  –  15,95 Euro
  • Fam. Pieksigel, A4  –  15,95 Euro
  • Taschenkalender  –  5,50 Euro

Grenzenlos Erfurt Verlag und Druckerei
Schwerborner Str. 29 j, 99087 Erfurt
Tel.: 03 61 / 60 20 40
Fax: 03 61 / 6 02 04 10
www.grenzenlos-erfurt.de

Kolless Spezialuhren

www.blindenuhren.de

Ihre Adresse für hochwertige Uhren für Blinde und Sehbehinderte

Gerne schicken wir Ihnen unseren Katalog oder beraten Sie telefonisch!

Rufen Sie uns mal an.


Tel.: 0 61 96 / 2 30 11
E-Mail: info@blindenuhren.de
Am Schellberg 3, 65812 Bad Soden a.Ts.

Dachverband der evangelischen Blinden- und evangelischen Sehbehindertenseelsorge

Der Dachverband der evangelischen Blinden- und evangelischen Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) informiert:

  • Sie möchten in einer Bibel in Punktschrift lesen  –  im Luthertext oder einer modernen Übersetzung  –  oder einer Hörfassung der Bibel zuhören, bei der Sie die einzelnen Verse ansteuern können?
  • Sie möchten im Jahr 2013 täglich geleitet werden durch die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeinde, durch aufbauende Worte aus dem Alten und Neuen Testament, ergänzt durch einen Liedvers oder ein Gebet, in Punktschrift zu lesen oder auf DAISY-CD zu hören?
  • Sie wollen beim Gottesdienst am Weltgebetstag am 1. März 2013, vorbereitet von Frauen aus Frankreich, mitsingen und mitbeten können aufgrund einer Ordnung in Punktschrift?
  • Sie wollen über die aktuellen Diskussionen im deutschen Protestantismus informiert sein durch die Zeitschrift "Zeitzeichen" auf DAISY-CD?
  • Sie interessieren sich dafür, welche neuen evangelischen Hörbücher in den Hörbüchereien zur Verfügung stehen?
  • Sie wollen mit Christinnen und Christen gemeinsam auf eine Freizeit fahren und den Tag miteinander gestalten?

Weitere Informationen dazu, Preise und Bestellungen unter
Tel.: 05 61 / 72 98 71 61 oder
E-Mail: buero@debess.de


Alle Informationen über unsere Angebote sowie den Dachverband finden Sie auch auf unserer Homepage www.debess.de. Dort können Sie unsere Angebote auch jederzeit online bestellen.

Technik für Alle

Neu bei TFA

Fordern Sie jetzt unseren neuen Katalog auf DAISY-CD an! Erfahren Sie alles über unsere Angebote und Preise. Zum Beispiel:

  • Sprechendes Radio TERRATEC NOXON dRadio 110, Empfang von UKW und neuem Digitalradio DAB+, barrierefreie Bedienung, inkl. Sprachausgabe
        nur 99,90 Euro
  • Mikrowelle mit Sprachausgabe, besonders gut fühlbare Tasten, Ansage aller Funktionen, Anleitung auf CD
        nur 499 Euro

Besuchen Sie uns im Internet oder rufen Sie uns an.

TFA Technik Für Alle
Tel.: 05 41 / 50 79 79-0
www.technik-fuer-alle.de

AASB Maria Seidling

  • Talks, Sprachausgabe fürs Handy
    Ermöglicht alle Einstellungen plus SMS
        330,00 Euro
  • Vorlesesystem Lesephon® USB
    Das Lesephon mit Stimme Klara auf einem USB-MP3-Stick
        500,00 Euro
  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: Videotext, DAISY-Player, TextToMP3, Telefonansage, Editor, Spracheingabe
        ab 2917,00 Euro
  • AUDIOCHARTA Compact Vorlesesystem
    Einteilig geschl. Vorlesesystem, Steffi oder Klaus Sprachausgabe
        ab 3539,22 Euro
  • PacMate Braillezeile mit 40 Braillezellen
        5117,00 Euro
  • Alva Braillezeilen, 40/70/80 Module, auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Verschiedene Bildschirmlesesysteme
        Preis auf Anfrage
  • Aktuelle JAWS-Version, Screenreader mit Stimme Eloquence/Steffi/Yannik
        ab 1679,34 Euro

Angebot bei Neukauf JAWS: 3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen.

Seit dem 11.12.2007 ist die Firma AASB nach DIN ISO 9001 zertifiziert.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Marland GmbH

Schau mal rein bei Marland:

  • AMMEC HDMI Version 2.0.14
    Sprechendes MultiMedia-System für Blinde und Sehbehinderte, ausgestattet mit der neuesten DVB-Technologie DVB-C2 und DVB-S2 für den Empfang und die Aufzeichnung digitaler Fernseh- und Radiosender, 2-TerraByte-Festplatte für ca. 1.000 Stunden Aufnahmezeit. Auslesen von Videotext und EPG-Daten und vieles mehr. Mit Zubehör und Handbuch
        1598,00 Euro
  • Milestone M312 Basic
    DAISY-Flash-Player im Scheckkartenformat mit Zubehör und Anleitung auf CD
        369,00 Euro
  • Milestone M212
        299,00 Euro
  • Milestone CD-Drive
    Die ideale Ergänzung, um auf einfachste Weise Musik, DAISY-Bücher und andere CD-Inhalte auf Milestone M312 oder M212 zu kopieren.
        159,00 Euro
  • Einfach genial! LS20 CR+, das portable Vorlesesystem im Retrodesign
    Ihr idealer Assistent für das Lesen von Büchern, Magazinen und gedruckten Texten. Das LS20 CR+ arbeitet schnell, funktioniert ganz einfach und ist sehr benutzerfreundlich: Einschalten, Kamera-Arm aufklappen, Schrift-stück vor das Gerät legen und Starttaste drücken  –  fertig! Texte werden so bereits nach wenigen Sekunden vorgelesen. LS20 CR+ mit Tragegriff, ähnlich einem eleganten Kofferradio der 1970er Jahre, Maße: 24 * 23 * 10 cm, Gewicht: 2,46 kg. Mit Netzteil, Akku und Bedienungsanleitung
        3.689,00 Euro
  • Optional: Zusatztastatur für LS20 CR+
        379,00 Euro
  • Einkaufsfuchs 2010 mit Sprachausgabe
    Ein unentbehrlicher Helfer im Haushalt und beim Einkaufen: Er erkennt Daten von über 2 Mio. handelsüblichen Produkten, stets aktualisierbar. Finanzierung durch die Krankenkasse möglich (Hilfsmittel-Nr.: 07.99.04.2001). Mit Zubehör und Anleitung auf CD
        3.391,50 Euro
  • Owasys 22C
    Benutzerfreundliches Mobiltelefon mit Sprachausgabe in ergonomischem Design speziell für Blinde und Sehbehinderte. Maße: 11,8 * 4,9 * 2,7 cm. Li-Ion-Akku 1.500 mAh. Mit Ladegerät, Akku und Anleitung auf CD
        369,00 Euro
  • Restposten: Tomboy Version 1.6.1
    Der universelle Begleiter für unterwegs mit sprechender Bedienerführung. Tomboy ist DAISY-Spieler, MP3-Player, Radio, Rekorder und Terminkalender. 10er-Tastatur, 130 * 55 * 15 mm, Gewicht: 96 Gramm. Mit Zubehör und Anleitung auf CD
        199,00 Euro

Auf unserer Homepage www.marland.eu ist immer was los! Hier finden Sie stets eine große Auswahl an Produkten für Blinde und Sehbehinderte  –  also einfach mal reinschauen!


Marland GmbH  –  Spezialversand für Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Str. 6, 88326 Aulendorf
Tel.: 0 75 25 / 92 05-0 oder 0 08 00 / 63 63 63 63
E-Mail: info@marland.eu oder
bestellung@marland.eu

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment:

  • Sprechendes Handy Alto II Version V.I.
    Das vertragsfreie Handy mit umfangreicher Sprachunterstützung ist jetzt in folgenden Versionen verfügbar:
    • Anthrazit: M 572A
    • Blau: M 572B
    • Orange: M 572O
    • Mit russischer Sprache, Anthrazit: M 572R
    • je 139,00 Euro

  • Tischwecker mit Jumbo-LED-Anzeige
    für Sehbehinderte, weiße LED-Anzeige mit 3-stufig einstellbarer Leuchtstärke, Ziffern je 7,7 * 2,7 cm groß und aus bis zu 24 Leuchtfeldern zusammengesetzt, Netzbetrieb, schwarzes Kunststoffgehäuse, Maße: 16 * 8,5 * 6 cm
        U 251  –  36,00 Euro
  • Mühlespiel
    Lasiertes Schichtholz, Größe: 28 * 28 cm, gefräste und farbig unterlegte Spielfelder u. Verbindungsstege, taktile Spielsteine
        S 163  –  43,00 Euro
  • Dominospiele
    Je 28 Hartholzsteine, mit gut fühlbaren Nieten markiert, in einer Holzbox mit Schiebedeckel
        Steine 2 * 4,4 * 0,5 cm: S 316  –  22,00 Euro
        Steine 3,8 * 7,5 * 0,8 cm: S 317  –  40,00 Euro

Das besondere Weihnachtsgeschenk:

  • Sonderedition Mensch-Ärgere-Dich-Nicht
    Spielplatte und sehr aufwändige, gut fühlbare Spielfeldapplikationen aus weißem bzw. farbigem Acryl, Größe: 25 * 25 cm, taktile Würfel und Spielsteine aus Holz. In stabiler Kartonage mit eingearbeiteten Ablageflächen
        S 165  –  85,00 Euro

Die 2013er Kalender sind da:

  • Großdruck-Wandkalender
    30 * 42,5 cm, Spiralheftung, Wochenkalendarium mit einer Ziffern- bzw. Buchstabenhöhe von 2,5 cm und Raum für Notizen
        B 425  –  11,90 Euro
  • Großdruck-Tischkalender
    Querformat A4
        B 422  –  9,90 Euro
  • Großdruck-Taschenkalender
    mit Wochenkalendarium und Platz für Notizen, 12 * 14 cm
        B 421  –  7,90 Euro
  • Reliefwandkalender
    • Transparente Reliefs, kombiniert mit Vierfarbdrucken und Texten (Papier) in Blindenvoll- und Schwarzschrift, Spiralheftung, Größe: 27 * 34 cm
           "Natur be-greifen": B 405  –  19,90 Euro
    • Klarsichtprägefolie mit innenliegendem, farbigem Schwarzschriftteil, Blindenvollschrift, Spiralheftung, Größe: DIN A4
           "Familie Pieksigel" (Kindermotiv): B 401
           "Welt der Blüten": B 402
           "Reiseziele Europas": B 403
           je 16,00 Euro
  • Taschenkalender MAXI
    Kurzschrift mit Monatskalendarium und weiteren Infos, Ringbindung, 11 * 13 cm
        B 411  –  7,90 Euro
  • Taschenkalender FLEXI
    wie MAXI mit variabel heftbaren Notizblättern
    Kunststoffringordner, 11 * 16 cm
        B 410  –  9,90 Euro
    Nachfüllpack 2013 zum Flexi
        B 419  –  6,50 Euro
  • Taschenkalender MINI
    Vollschrift, 11 * 13 cm
        B 412  –  4,50 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

argon daisy edition

DAISY-Hörbücher des Argon Verlags

Sie suchen noch Weihnachtsgeschenke? Verschenken Sie Hör-Bestseller! Soeben erschienen sind:

  • Carlos Ruiz Zafón, "Der Gefangene des Himmels",
    gelesen von Andreas Pietschmann
  • Barbara Wood, "Die Schicksalsgabe",
    gelesen von Tanja Geke
  • Oscar Wilde, "Das Bildnis des Dorian Gray",
    gelesen von Jan Josef Liefers
  • Cecelia Ahern, "Hundert Namen",
    gelesen von Luise Helm
  • Jilliane Hoffman, "Argus",
    gelesen von Andrea Sawatzki

Ausführliche Informationen zu diesen und allen 300 lieferbaren Titeln finden Sie barrierefrei unter www.argon-verlag.de/daisy

Zu bestellen über diese Website oder im Buchhandel.


Argon Verlag GmbH
Neue Grünstr. 17, 10179 Berlin
Tel.: 0 30 / 25 76 20-60
Fax: 0 30 / 25 76 20-620
E-Mail: katharina.eberenz@argon-verlag.de

BFW Würzburg

Toll!

Jeanette Igerst-Türpitz (37), sehbehindert ...
... arbeitet jetzt als Masseurin im Bürgerspital Würzburg


Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH  –  Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

RTB

Sicher geleitet.

Taster "Berlin"

  • Verdeckte Anforderung (z.B. zur Verlängerung der Grünphase oder Zuschaltung des Blindensignals)
  • Taktile Signalisierung durch Vibrationsmodul
  • Pilotton im Taster

Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung
  • Gemäß den gängigen Richtlinien

net.1

  • Kostengünstige Ausstattung von Altanlagen
  • Vermeidung aufwendiger Erdarbeiten
  • Effektive Nutzung vorhandener Erdkabel

RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 0 52 52 / 97 06-0
www.rtb-bl.de

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

Stöcke und Zubehör von Svarovsky

Ab sofort im DHV erhältlich

  • Signal-Teleskopstock, siebenteilig, Komposit, Länge 110 cm, Packmaß ca. 25 cm
    Preis 52,00 €/Stock
  • Orientierungsstock, faltbar, fünfteilig, Komposit, Längen 120/125/130/135/140/145 cm
    Preis 139,00 €/Stock
  • Orientierungsstock, teleskopisch, zweiteilig, Aluminium, Längen 110/125/140 cm
    Preis 105,50 €/Stock
  • Orientierungsstock, teleskopisch, dreiteilig, Aluminium, Längen 125/140/155 cm
    Preis 129,00 €/Stock
  • Orientierungsstock, teleskopisch, faltbar, vierteilig, Aluminium, Längen 120/135/150 cm
    Preis 110,00 €/Stock

Alle Orientierungsstöcke mit Holzgriff und birnenförmiger 25-mm-Tastspitze aus Kunststoff.

Zubehör: kugelförmige Kunststoffrollspitzen zum Einhängen:

  • Durchmesser 27 mm  –  Preis 17,50 €
  • Durchmesser 38 mm  –  Preis 19,50 €
  • Durchmesser 50 mm  –  Preis 26,90 €

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung.

Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Bleekstr. 26, 30559 Hannover

Verkauf Hannover
Tel.: 05 11 / 9 54 65-0
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 €/Anruf)

Verkauf Blista Marburg
Tel.: 0 64 21 / 60 60

E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
Internet: www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

Kuren  –  Seminare  –  Urlaub

In unserem Haus fühlen sich nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen wohl. Auch sehende Gäste sind bei uns herzlich willkommen!

Es erwarten Sie:

  • Kegelbahn
  • Schwimmbad
  • Medizinische Badeabteilung für stationäre und ambulante Reha-Maßnahmen
  • Wellness & Kosmetik
  • Veranstaltungsräume für Seminare und private Feste

Das neue Programm 2013 ist da. Bitte fordern Sie es an!

Wir freuen uns auf Sie!


AURA-Hotel
Alte Römerstr. 41-43, 82442 Saulgrub/Oberbayern
Tel.: 0 88 45 / 99-0
Fax: 0 88 45 / 99-1 21
Internet: www.aura-hotel.de
E-Mail: info@aura-hotel.de
Träger: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

Second Sight

Leiden Sie an Retinitis pigmentosa (RP)?
Wussten Sie, dass es für RP zum allerersten Mal eine zugelassene Behandlung gibt?


Wenn Sie an der fortgeschrittenen Form von RP leiden, sind Sie möglicherweise geeignet für die Implantation eines Argus II Retinaprohesensystems (Argus II), welches die Sehfähigkeit von solchen Patienten teilweise wiederherstellen kann. Second Sight Medical Products (Sarl) aus Lausanne in der Schweiz hat Argus II, die einzige zugelassene Retinaprothese der Welt, in vier deutschen Zentren verfügbar gemacht. Argus II erhielt die Genehmigung zur Anbringung des CE-Zeichens 2011 auf der Basis von Ergebnissen aus einer kontrollierten, multizentrischen, internationalen Langzeitstudie, in der die Leistungsfähigkeit des Systems an erblindeten RP-Patienten eindeutig demonstriert wurde. Argus II kann unter Umständen von den Krankenkassen vergütet werden  –  für weitere Einzelheiten wenden Sie sich bitte an eine der unten genannten Augenärzte.

"Wir hatten vor kurzem das erste Argus II-Benutzertreffen in Hamburg, wo Patienten, die Argus II vor Monaten bis zu mehreren Jahren implantiert bekommen haben, sich trafen. Sie bestätigten, was die klinische Studie zuvor ebenfalls gezeigt hat, nämlich dass Argus II eine bedeutende Therapie für Patienten darstellt, die von RP schwer betroffen sind", sagte Dr. Greg Cosendai, Leiter der europäischen Aktivitäten der Firma. "Über die Leistungsfähigkeit und Sicherheit hinaus, die in der genannten Studie dokumentiert wurden, haben wir auch die bemerkenswerte Langzeit-Funktionsfähigkeit des Systems gezeigt. Patienten haben das System nach heutigen Stand bereits mehr als fünf Jahre lang täglich benutzt."


Die Firma ermutigt alle, die an RP leiden, sich näher zu informieren durch Kontaktaufnahme mit einem der unten genannten deutschen Retinaprothese-Kompetenzzentren oder durch einen Besuch auf unserer Webseite www.2-sight.com oder durch Kontaktaufnahme mit dem Hersteller per E-Mail: patients@2-sight.com oder Telefon 00 31 / 73 / 3 03-05 96.


Kontaktinformation für die Retinaprothese-Kompetenzzentren in Deutschland:

Städtisches Klinikum Karlsruhe
Prof. Augustin
Tel.: 07 21 / 9 74 20 34
E-Mail: h.scheerbaumann@googlemail.com

Uniklinik Köln
Prof. Kirchhof
Tel.: 02 21 / 4 78 43 13
E-Mail: retina-implant@uk-koeln.de

Klinikum rechts der Isar München
Prof. Lohmann
Tel.: 0 89 / 41 40 23 20
E-Mail: Nikolaus.Feucht@mri.tum.de

Universitätsklinikum Aachen
Prof. Walter
Tel.: 02 41 / 80 88-1 92
E-Mail: lichtblick@ukaachen.de

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

Do, 1.11.12, 20.15 Uhr, ARD
Rommel


Do, 1.11.12, 21.45 Uhr, WDR
Tatort  –  Schürfwunden


Fr, 2.11.12, 18.05 Uhr, ZDF
Soko Wien  –  Flächenbrand


Fr, 2.11.12, 20.15 Uhr, ARD
Nur der Berg kennt die Wahrheit


Fr, 2.11.12, 22.00 Uhr, ARD
Polizeiruf 110  –  Tod im Atelier


Sa, 3.11.12, 7.55 Uhr, MDR
Whale Rider


Sa, 3.11.12, 14.40 Uhr, ZDF
Rosamunde Pilcher  –  Bis ans Ende der Welt


Sa, 3.11.12, 20.15 Uhr, ARD
Blutadler


Sa, 3.11.12, 21.45 Uhr, ARD
Wolfsfährte


So, 4.11.12, 10.03 Uhr, ARD
Rumpelstilzchen


So, 4.11.12, 13.15 Uhr, ARD
Nur der Berg kennt die Wahrheit


Di, 6.11.12, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde  –  Das Wunder Leben (2)


Di, 6.11.12, 20.15 Uhr, SWR
Tatort  –  Das schwarze Haus


Di, 6.11.12, 21.05 Uhr, ORF1
Braunschlag / Freunde fürs Leben (8/8)


Di, 6.11.12, 22.00 Uhr, NDR
Tatort  –  Tango für Borowski


Di, 6.11.12, 0.05 Uhr, 3sat
37 Grad  –  Mein verrücktes Leben


Mi, 7.11.12, 20.15 Uhr, ARD
Bloch  –  Heißkalte Seele


Mi, 7.11.12, 20.15 Uhr, ORF1
Soko Donau  –  Staub zu Staub


Mi, 7.11.12, 22.00 Uhr, SWR
Die Schatten, die dich holen


Mi, 7.11.12, 22.05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110  –  Ein Bild von einem Mörder


Mi, 7.11.12, 23.35 Uhr, MDR
Die Zeit der Kraniche


Do, 8.11.12, 12.30 Uhr, MDR
Die Frau vom Checkpoint Charlie (1)


Do, 8.11.12, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei  –  Die Quittung


Fr, 9.11.12, 12.30 Uhr, MDR
Die Frau vom Checkpoint Charlie (2)


Fr, 9.11.12, 18.05 Uhr, ZDF
Soko Wien  –  Endstation


Fr, 9.11.12, 20.15 Uhr, ARD
Aus Liebe zu Dir


Fr, 9.11.12, 22.00 Uhr, ARD
Tatort  –  Tod auf dem Rhein


Fr, 9.11.12, 23.30 Uhr, ARD
Spur der Hoffnung


Sa, 10.11.12, 12.03 Uhr, ARD
Zwerg Nase


Sa, 10.11.12, 0.05 Uhr, ARD
James Bond 007  –  Leben und sterben lassen


So, 11.11.12, 20.15 Uhr, ARD/ORF2
Tatort  –  Mein Revier


Mo, 12.11.12, 20.15 Uhr, ZDF
Die Tote im Moorwald


Mo, 12.11.12, 0.40 Uhr, SF1
Der Baader Meinhof Komplex (1)


Di, 13.11.12, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde  –  Das Wunder Leben (3)


Di, 13.11.12, 20.15 Uhr, SWR
Tatort  –  Schürfwunden


Di, 13.11.12, 20.15 Uhr, 3sat
Der Wettbewerb


Di, 13.11.12, 22.00 Uhr, NDR
Tatort  –  Ausweglos


Di, 13.11.12, 23.50 Uhr, 3sat
37 Grad  –  Auf der Achterbahn der Gefühle


Mi, 14.11.12, 22.00 Uhr, SWR
Renn, wenn du kannst


Mi, 14.11.12, 22.05 Uhr, MDR
Tatort  –  Todesbilder


Mi, 14.11.12, 23.35 Uhr, MDR
Liebe für Fortgeschrittene


Do, 15.11.12, 12.30 Uhr, MDR
Romeo und Jutta


Do, 15.11.12, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei  –  Bumerang


Fr, 16.11.12, 18.05 Uhr, ZDF
Soko Wien  –  Der Trojaner


Fr, 16.11.12, 22.00 Uhr, ARD
Polizeiruf 110  –  Aquarius


Sa, 17.11.12, 20.15 Uhr, 3sat
Rommel


So, 18.11.12, 14.45 Uhr, ARD
Die Heilerin 2


So, 18.11.12, 20.15 Uhr, ARD/ORF2
Tatort  –  Dinge, die noch zu tun sind


So, 18.11.12, 22.10 Uhr, MDR
Hannas Entscheidung


Mo, 19.11.12, 0.40 Uhr, SF1
Der Baader Meinhof Komplex (2)


Di, 20.11.12, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde  –  Wie Tiere wohnen


Di, 20.11.12, 23.55 Uhr, 3sat
37 Grad  –  Rennen statt Schlemmen


Mi, 21.11.12, 20.15 Uhr, ARD
Blaubeerblau


Mi, 21.11.12, 20.15 Uhr, ORF1
Soko Donau  –  Eine Frage der Ehre


Mi, 21.11.12, 23.35 Uhr, MDR
Schön, dass es dich gibt


Mi, 21.11.12, 0.15 Uhr, ORF2
Die letzte Brücke


Do, 22.11.12, 12.30 Uhr, MDR
Die schönsten Jahre


Do, 22.11.12, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei  –  Tod frei Haus


Fr, 23.11.12, 18.05 Uhr, ZDF
Soko Wien  –  Erbschuld


Fr, 23.11.12, 21.45 Uhr, ARD
Tatort  –  Die Unmöglichkeit, sich den Tod vorzustellen


Sa, 24.11.12, 12.03 Uhr, ARD
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel


Sa, 24.11.12, 13.40 Uhr, WDR
Tod auf dem Nil


Sa, 24.11.12, 20.15 Uhr, SWR
Doppelgängerin


So, 25.11.12, 10.03 Uhr, ARD
Die kluge Bauerntochter


So, 25.11.12, 20.15 Uhr, ARD/ORF2
Tatort  –  Das Wunder von Wolbeck


Mo, 26.11.12, 20.15 Uhr, ZDF
Mandy will ans Meer


Mo, 26.11.12, 23.15 Uhr, NDR
Burn after reading


Di, 27.11.12, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde  –  Polarfüchse


Mi, 28.11.12, 22.05 Uhr, MDR
Tatort  –  Rendezvous mit dem Tod


Mi, 28.11.12, 23.35 Uhr, MDR
Lotti auf der Flucht


Do, 29.11.12, 20.15 Uhr, ORF2
Alles außer Liebe


Do, 29.11.12, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei  –  70.000 Bar


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