Gegenwart Ausgabe 11/2009

"Die Gegenwart" Heft 11/2009

Inhaltsverzeichnis Heft 11/2009

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Impressum

Editorial

DBSV-Nachrichten:

"Eine starke Selbsthilfe gibt es nicht umsonst"

Sitzung des EBU-Präsidiums in Leipzig

"Musik hielt uns zusammen"

Meldungen:

Bundesagentur kommt Behindertenverbänden entgegen

Bundesminister spendet Dunkelbistro-Erlös an DBSV

Frauenseminar in Timmendorfer Strand

"Gegenwart" wird teurer

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Thema: DIN-Normen

Normen erleichtern Teilhabe

Kurzinformation: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V. (FGSV)

Klare Regeln für klare Sicht

Auf der Zielgeraden: die Baunorm

In Kürze:

Reisen

Wernigeröder Blindenweg saniert

Adventsstimmung im Thüringer Wald

Von Ringelnatz bis Heinz Erhardt

Freizeit

Nordische Filmtage in Lübeck

"Der Troubadour" in Wiesbaden

Seminare und Tagungen

"Storchennest": Seminare 2010

Erfolg durch Stil und Etikette

Umfragen

Studie der Bundesagentur für Arbeit

Studie zu akustischen Signalen

Verschiedenes

Blinder Komponist im Wettbewerb

Braille:

"Sechs Richtige"  –  und ihre Besucher

Kurzinfo: Sechs Richtige  –  Louis Braille und die Blindenschrift

Mein Braille

DAISY:

DAISY2009  –  die Welt zu Gast in Leipzig

Kurzinfo: DAISY-Karussell

Urheberrechtler mit Blick für Blinde

Kurzinfo: DBSV-Ehrenmedaille

Recht:

Schule mal ganz praktisch

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Medizin:

Sehprothesen auf dem Prüfstand der Forschung

Meldungen

Der Patient erblindet, doch die Kasse lässt sich Zeit

Aus aller Welt:

In den Kinderschuhen: Blindenschulen in Ruanda

Kurzinfo: Spenden für Kibeho

Leben:

Spiele-Tipps in der "Gegenwart"

Gekonnt kombinieren beim Klappenspiel

Testlabor:

Sprechende Küchenwaagen

Kurzinfo: Hilfsmittelberatung

Menschen:

"Nicht mehr als Arzt arbeiten  –  da brach eine Welt zusammen"

Kurzinfo: Fotoprojekt "Anders sehen"

Medien:

Hatte Louis Braille eine Geliebte?

Bücher

Die Gräfin

Labyrinth des Zorns

Zeitschriften

Fakten aus "Focus" hören

Kalender

Klingender Adventskalender

Hörfilme

Der Vorleser

Sport:

Schlagkräftige Fledermäuse

Schießen

Internationales Behindertensportfest

Skat

Skatturnier in Weimar

Sport integrativ

Alles auf Rädern

Aus den Ländern:

Baden-Württemberg

Uni Stuttgart weist den Weg

Bayern

Das Dutzend voll

Hessen

BFW-Beratung jetzt auch in Wiesbaden

Mecklenburg-Vorpommern

Ozeaneum wird greifbar

Rätsel:

November-Rätsel

Lösung des Oktober-Rätsels

Anzeigen:

Stellenanzeige

Private Kleinanzeigen

Besen, Bürsten und Matten ...

Verkaufe

Partnersuche

Verschiedenes

Gewerbliche Anzeigen

Kleine Ferienwohnung im Spreewald

Reisen mit anders-sehn 2010

Der Blindenhörbuchladen

Kolless Spezialuhren

SynPhon GmbH

AASB Maria Seidling

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Deutscher Hilfsmittelversand  –  Neu! PLEXTALK PTN2

Deutscher Hilfsmittelversand  –  TextScout die Softwarelösung!

BfW Würzburg

Aura-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

RTB

Handy Tech

BAUM Retec AG

HÖRFILM-FORUM:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
"Sechs Richtige  –  Louis Braille und die Blindenschrift": Die Ausstellung im Berliner Museum für Kommunikation lädt zum Fühlen, Entdecken und Ausprobieren ein. Vor der Kulisse der Punktschriftbibliothek der Blindenschule in Berlin-Steglitz, um 1925, spielen zwei Besucher die Tastversion von "Mensch ärgere Dich nicht"


Rückseite:
Phil Hubbe: Blinder Humor
Drei blinde Männer sitzen an einem Tisch und trinken Bier. "Etwas blumig, aber durchaus gehaltvoll", fachsimpelt der Erste. "Klasse ... so eine Weinverkostung", ergänzt der Zweite fröhlich. Der Dritte wirft sein leeres Glas hinter sich und leckt sich die Lippen: "Lasst uns jetzt mal den Rotwein probieren."  –  Vor ihm steht ein Glas Schwarzbier.



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
63. Jahrgang.


Redaktion: Irene Klein (Leitung), Inka Strunk

Redaktionsassistenz: Ilona Nicolai


Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: (0 30) 28 53 87-130
Fax: (0 30) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org (auch für Anzeigen)


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke

Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer)

  • in Punktschrift,
  • in Schwarzschrift und
  • im Internet unter www.dbsv.org (ausgewählte Beiträge)

Die "Gegenwart" ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die von Mitgliedern aller Landesvereine des DBSV kostenfrei bezogen werden kann.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
35 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 40 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

Einzugsermächtigung wird erbeten.


Weitere Informationen beim DBSV-Zeitschriftenverlag,
Petra Wolff
Tel.: (0 30) 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Bankverbindung:
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 100 205 00, Sonderkonto Zeitschriftenverlag
Konto-Nr. 3273301


Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr sind bis Ende September vorzunehmen.


Anzeigenpreise:

Private Kleinanzeigen bis 180 Zeichen kosten 5 Euro, jedes weitere Wort 50 Cent.
Kommerzielle Kleinanzeigen kosten 9 Euro pro Druckzeile.
Für Großanzeigen und Beilagen bitte Preisliste anfordern.

Anzeigenschluss ist jeweils der 1. des Vormonats 1. des Vormonats (für die Januar-Ausgabe der 20.11.).


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola-Film GmbH


Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wenn es das Papierformat DIN A4 nicht gäbe, wäre das Deutsche Institut für Normung  –  kurz DIN  –  wohl noch unbekannter, als es ohnehin schon ist. In Expertenkreisen sind Normen ein heiß diskutiertes Thema. Da wird über Millimeter, Winkelmaße und mathematische, physikalische oder chemische Formeln gestritten. Es ist ein mühsames Geschäft. Manche Normen werden verworfen, andere nach mehreren Anläufen irgendwann doch noch durchgebracht. Und wozu das Ganze? Damit zum Beispiel die Taster von Blindenampeln immer in der gleichen Höhe zu finden sind. Oder damit die Höhe der Blindenschriftpunkte nicht dem Zufall überlassen ist und man die Schrift überall gut entziffern kann. Im besten Fall gehen also trockene Daten hinein in die Normenausschüsse und es kommen sehr konkrete Ergebnisse heraus. Die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe ist seit vielen Jahren an der Ausarbeitung und Überarbeitung von Normen beteiligt. Wie wichtig dieses Engagement ist, versucht die "Gegenwart" im Themenschwerpunkt dieser Ausgabe deutlich zu machen.

Und noch zwei Themen aus der Expertenwelt, die der Praxis immer näher kommen: Auf dem Kongress DAISY2009 waren sich Fachleute aus aller Welt einig, dass DAISY große Chancen für den Massenmarkt birgt, um Bücher- und Zeitschrifteninhalte für jedermann zugänglich zu machen. Und das internationale Symposium "Artificial Vision" sendete positive Signale für Patienten mit Retinitis Pigmentosa aus. Denn die Entwicklung von Retina-Implantaten ist inzwischen auf die Zielgerade eingebogen.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre.

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

DBSV-Nachrichten:

"Eine starke Selbsthilfe gibt es nicht umsonst"

Es war eine Präsidiumssitzung mit Höhen und Tiefen: Während die Rückschau auf das Louis Braille Festival in jeder Hinsicht positiv ausfiel, zwingt die finanzielle Situation des DBSV die Verantwortlichen zum Handeln. Wolfgang Angermann, Geschäftsführer des Deutschen Taubblindenwerks und Mitglied des DBSV-Präsidiums, gibt Auskunft über diese und weitere Themen, die am 18. September auf der Tagesordnung standen.


Herr Angermann, mit Spannung wurde das Louis Braille Festival der Begegnung erwartet, nun ist es schon wieder Vergangenheit. Wie ist die Bilanz des Präsidiums ausgefallen?

Wolfgang Angermann: Die Bilanz für das Festival ist durchweg positiv. Wir hatten sehr viel mehr Resonanz, als wir noch wenige Monate zuvor erhoffen durften. Es lief ja zunächst etwas schleppend an, hat sich aber im Laufe der Zeit immer mehr gesteigert. Und zum Schluss waren die Menschen überall im Lande sehr neugierig: Was ist das für ein Festival? Was wird dort stattfinden? Das Festival war ein voller Erfolg. Es war eine ganz hervorragende Stimmung. Die Leute sind gekommen, um einfach eine schöne Zeit zu haben. Und das ist es ja gewesen, was wir mit diesem Festival erreichen wollten  –  zu zeigen, dass die Selbsthilfe nicht nur in der Lage ist, Interessenvertretung zu betreiben, Politik zu machen, sondern dass wir auch eine ganz hervorragende Feier ausrichten können.


Welche Presseresonanz hatte das Festival  –  und nicht nur das Festival, sondern auch die Tour de Braille, die ja in das Festival mündete?

Die Öffentlichkeitsarbeit war sehr viel erfolgreicher als alles andere, was wir in den letzten Jahren zustandegebracht haben. Auch die Woche des Sehens kann da nicht mithalten. Dadurch, dass landauf, landab Veranstaltungen zur Tour de Braille stattgefunden haben, haben wir auch landauf, landab eine ausgezeichnete Presseresonanz gehabt. Im Laufe der letzten Monate konnte man überall über das Thema Blindheit, Punktschrift, Bildung usw. lesen und hatte als Normalbürger die Chance, sich mit dem Thema Blindheit bekannt zu machen, auch auseinanderzusetzen, wenn man wollte. Die Presseveröffentlichungen zum Festival selbst waren auch sehr breit gestreut. Hier in Hannover hatten wir zum Beispiel zu Beginn des Festivals eine ganze Zeitungsseite in der größten Hannoverschen Zeitung.


Und was ist an der Idee dran, in drei Jahren zum 100-jährigen Jubiläum des DBSV ein zweites Festival zu veranstalten?

Sie sagen es: Das 100-jährige Jubiläum des DBSV soll Anlass sein, ein zweites Festival durchzuführen. Es geht darum, dieses Festival zu einer Einrichtung zu machen, die immer wiederkehrt. Natürlich darf man so etwas nicht zu oft machen, aber es wird in den nächsten Jahren verschiedene Anlässe geben, die sich dafür eignen. Das Präsidium hat beschlossen, eine Anfrage an den Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin zu richten, ob dieser Verein bereit ist, gemeinsam mit dem DBSV ein solches Festival 2012 in Berlin auszurichten, um unter anderem das Jubiläum des DBSV zu würdigen.


Themenwechsel: Ein weiterer Schwerpunkt der gestrigen Präsidiumssitzung war die finanzielle Situation des DBSV. Welche Ideen wurden diskutiert, um die Arbeit des Verbandes dauerhaft zu sichern?

Zunächst muss leider festgestellt werden, dass die finanzielle Situation des DBSV nicht gut ist, man muss sogar sagen, dass sie schlecht ist. Aus diesem Grund hat sich das Präsidium schweren Herzens dazu entschlossen, an die Landesvereine heranzutreten und eine Beitragserhöhung zu erbitten. All das, was beim DBSV geschieht  –  und das ist in den letzten Jahren immer mehr geworden  –  kostet natürlich Geld. Es ist gut, Menschen zu haben, die ehrenamtlich tätig sind, aber man braucht auch professionellen Einsatz, und dieser professionelle Einsatz kostet nun einmal Geld. Deshalb werden wir bei der nächsten Verwaltungsratssitzung mit den Landesvereinen über eine Beitragserhöhung reden müssen. Zur Zeit dieses Interviews ist die Verwaltungsratssitzung noch nicht gewesen. Aber sie liegt hinter uns, wenn Sie diese Ausgabe der "Gegenwart" hören oder lesen. Natürlich kann ich heute noch nicht sagen, wie die Landesvereine entschieden haben. Aber eines kann ich sagen: Die Landesvereine sind davon abhängig, in welchem Umfang jedes einzelne Mitglied bereit ist, die finanzielle Situation der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe mitzutragen. Und die Beiträge zu den regionalen Vereinen sind zum Teil einfach zu niedrig. Wenn wir aber wollen, dass die Selbsthilfe auch in Zukunft stark ist, wenn wir wollen, dass die Selbsthilfe Beratung bietet, Politik mitgestaltet und Interessen vertritt, dann müssen wir sie auch stark machen. Und stark machen wir sie nur, wenn wir die entsprechenden Finanzen einsetzen.


Während des Wahlkampfes hat der DBSV die großen Parteien und ihre Kandidaten mit seinen Forderungen konfrontiert. Wie war die Resonanz auf diese Wahlprüfsteine und wie geht es damit nach den Bundestagswahlen weiter?

Die Resonanz würde ich als mäßig bezeichnen. Wir hatten etwa 200 Reaktionen auf unsere zehn Fragen. Ein Fragenkomplex bezog sich auf das Bundesleistungsgesetz, das uns ja alle beschäftigt, weil wir ein einheitliches Blindengeld haben wollen, das dann auch erweitert werden sollte auf Sehbehinderte. Wenn man die Antworten dazu zusammenfasst, wird es in der nächsten Legislaturperiode wohl noch nicht zu diesem Leistungsgesetz kommen. Dagegen gibt es gewisse Bestrebungen, an Themen wie der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen zu arbeiten. So kommt von einigen Parteien der Wunsch, die Eingliederungshilfe aus dem Kontext der Sozialhilfe herauszulösen. Womit wir absolut unzufrieden sind, das sind die Antworten zur Umsetzung von § 26 SGB V. Da geht es um die Anerkennung des LPF-Trainings als Anspruch im Sinne der gesetzlichen Krankenversicherung. Leider haben sich die Parteien in diesem Punkt sehr bedeckt gehalten, so dass wir hier noch sehr, sehr viel kämpfen müssen.


Gestern wurde dem Präsidium das neue Kennzeichen für Taubblinde vorgestellt, das gerade für Sie als Geschäftsführer des Taubblindenwerkes in Hannover von besonderer Bedeutung ist. Wie sieht dieses Kennzeichen aus? Und welchen Zweck soll es erfüllen?

Das Kennzeichen soll dazu beitragen, dass taubblinde Teilnehmer am öffentlichen Geschehen auch als solche zu erkennen sind. Das ist ja auf den ersten Blick oft gar nicht möglich. Und so war der Wunsch nach einem Kennzeichen laut geworden. Im Gemeinsamen Fachausschuss Hörsehbehindert/Taubblind sind verschiedene Entwürfe diskutiert worden, und man hat sich jetzt auf dieses Kennzeichen geeinigt. Es ist ein Button, den man sich anstecken kann. Darauf sind zwei Hände zu sehen, die signalisieren, dass eine Kommunikationsfähigkeit da ist, hierfür aber Unterstützung notwendig ist. Zusätzlich ist der Schriftzug "Taubblind" aufgebracht worden, damit die allgemeine Bevölkerung eindeutig erkennen kann, dass es sich um einen taubblinden Menschen handelt.


Das ZDF sendet seine Nachrichten seit Mitte Juli aus einem völlig neuen, hypermodernen Studio. In diesem Zuge wurde auch das Design umgestellt, das bei sehbehinderten Zuschauern allerdings auf Kritik stößt. Welches sind die Kritikpunkte und wie wird der DBSV dagegen vorgehen?

Tatsache ist, dass es vor allem an der nötigen Kontrastierung fehlt. Nach Auffassung des Präsidiums werden sehbehinderte Zuschauer dadurch diskriminiert. Wir werden uns deshalb an das ZDF wenden, um darauf hinzuwirken, dass über dieses neue Design noch einmal nachgedacht wird und eine Nachbesserung erfolgt.


Zum Abschluss eine gute Nachricht für alle sehbehinderten Mitglieder des DBSV: Der Beratungsdienst Auge, der ja schon lange geplant ist, soll nun tatsächlich kommen. Welches strategische Interesse steckt dahinter?

Wir sind der Meinung, dass der DBSV nicht nur Interessenorganisation im Sinne von gesellschaftlicher Teilhabe ist, sondern auch ein Stück weit Patientenorganisation sein sollte. Um dies zu ermöglichen, soll der Beratungsdienst Auge eingerichtet werden. Das Ganze wird als Projekt gestaltet, so dass für die Finanzierung zusätzliche Mittel akquiriert werden. Mit diesem Beratungsdienst wollen wir eine neue Klientel ansprechen oder die Klientel, die wir bisher schon hatten, noch stärker ansprechen, nämlich Menschen, die nicht blind sind, sondern über einen wie auch immer gearteten Sehrest verfügen.

Dieses Gespräch führte Irene Klein.
(Originalton auf der DAISY- und Kassettenausgabe der "Gegenwart")


Dazu ein Bild: "Die Selbsthilfe kann nicht nur Politik machen, sie kann auch ein hervorragendes Festival ausrichten", so Präsidiumsmitglied Wolfgang Angermann

Sitzung des EBU-Präsidiums in Leipzig

Auf Einladung des DBSV tagte das Präsidium der Europäischen Blindenunion (EBU) vom 26. bis 27. September in Leipzig. Der Sitzung ging am Vortag ein Treffen des Finanzkomitees voraus. Neben der Entgegennahme der Berichte der "Officers" (Präsident, Schatzmeister, Generalsekretär) sowie der Kommissionen, Komitees und Unterausschüsse befasste sich das Präsidium intensiv mit einem Bericht der Albanischen Blindenunion über die Befolgung der Gleichstellungsrechte in diesem Land. Blinde und sehbehinderte Menschen sind hiernach vom Zugang zu relevanten Informationen und von der Mitwirkung in allen ihre Belange betreffenden Gremien ausgeschlossen. Für ihre Aktivitäten erhalten sie keine staatlichen Mittel. Auch der seit der Konferenz von Madrid im Jahre 2003 geltende Grundsatz "Nichts über uns ohne uns" wird missachtet. Anstelle der Selbsthilfe sitzen Regierungsvertreter in den Gremien, die sich mit wichtigen Themen der Behindertenpolitik befassen. Das EBU-Präsidium wird den Kampf der Albanischen Blindenunion um die Verwirklichung der Gleichstellung blinder und sehbehinderter Menschen unterstützen und beim Europäischen Behindertenforum vorstellig werden.

Einen besonderen Schwerpunkt bildete eine gemeinsame Sitzung mit dem DAISY-Konsortium am Samstagvormittag, bei der die Aufgaben und die Arbeitsweise des Konsortiums, aber auch urheberrechtliche Fragen und die Bedeutung der UN-Behindertenrechtskonvention für die Verbreitung der neuen digitalen Hörbücher intensiv erörtert wurden. Am Ende der Sitzung verabschiedeten die Vorstände beider Organisationen eine zehn Punkte umfassende Erklärung. Schließlich befasste sich das Präsidium mit der Vorbereitung eines "Joint Meeting" im März 2010 in Sevilla, das der Prüfung der Arbeit der EBU-Kommissionen und -Komitees dient.

Hans Kaltwasser  
Referent des DBSV für internationale Zusammenarbeit  

"Musik hielt uns zusammen"

Nach 30 Jahren brachte das DBSV-Kulturensemble am 9. Oktober letztmalig einen Saal zum Klingen. Zunächst war das Kulturensemble kritisch beäugt worden, als es sich 1979 aus verschiedenen Chören und Musikgruppen in der DDR bildete. Doch schließlich wurde es im Blinden- und Sehschwachen-Verband der DDR und auch darüber hinaus anerkannt. Davon zeugen nicht zuletzt zwei Goldmedaillen bei den Arbeiterfestspielen 1984 und 1988 und eine Chorreise nach Litauen. Unter der musikalischen Leitung von Reinhard Tschache sorgte der gemischte Chor mit Teilnehmern aus dem ganzen Land, zum Teil verstärkt durch Instrumentalisten, regelmäßig für anspruchsvolle und abwechslungsreiche Konzertprogramme. Mit der deutschen Einheit 1990 wurde das Ensemble zu einer gesamtdeutschen Gruppe und schließlich zum DBSV-Kulturensemble.

Die Sänger trafen sich jährlich zu Probentagen, die jeweils in ein Konzert mündeten, meist bei Veranstaltungen der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe. Unter der organisatorischen Leitung von Barbara und Edmund Kraus war das Ensemble fast 20 Jahre in Gesamtdeutschland unterwegs. Reinhard Tschache, der für seine Arbeit mit der DBSV-Ehrenmedaille ausgezeichnet wurde, garantierte ein breites Repertoire von Bach, Mozart und Schubert über Musical-Hits bis zu den Beatles. Außerdem schrieb er zahlreiche Kanons für das Ensemble, zum Beispiel zwei Lieder über Louis Braille und die Punktschrift, die bei einer Veranstaltung in Königs Wusterhausen im Rahmen der diesjährigen Tour de Braille aufgeführt wurden. Diese Kanons sind im Anschluss an diesen Beitrag auf der DAISY- und Kassettenausgabe der "Gegenwart" zu hören.

Inzwischen sind die Sänger und der Chorleiter in die Jahre gekommen, so dass für viele die Proben und Auftritte und die damit verbundenen Reisen schwerer geworden sind. Deshalb hat sich das Ensemble entschlossen, am 9. Oktober beim Wissenschaftlichen Symposium des Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes Brandenburg in Cottbus sein letztes Konzert zu geben. Damit geht nach 30 Jahren eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte des Musizierens blinder und sehbehinderter Menschen zu Ende.

Reiner Delgado  
Sozialreferent des DBSV  


Dazu ein Bild: Bei seinem letzten Auftritt in Cottbus: das DBSV-Kulturensemble

Meldungen:

Bundesagentur kommt Behindertenverbänden entgegen

Anfang 2007 wurde sie abgeschafft, jetzt gibt es sie wieder: die zentrale Arbeitsvermittlung für schwerbehinderte Akademiker. Damit unterstützt die Bundesagentur für Arbeit (BA) "besonders betroffene schwerbehinderte Akademiker" bei der Suche nach einem Arbeitsplatz. Die so genannte ZAV soll die dezentrale Betreuung der Bewerber durch gezielte, überregionale Vermittlungsaktivitäten ergänzen und so die Integrationschancen für diese Personengruppe verbessern.

Gemeinsam mit dem DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf) hat sich der DBSV für die Wiedereinführung der ZAV stark gemacht. Beide Verbände liefen Sturm gegen die Dezentralisierung der Vermittlung behinderter Menschen in akademischen Berufen. Im April 2008 besuchte Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der BA, die Verwaltungsratssitzung des DBSV und stellte Nachbesserungen in Aussicht (vgl. "Gegenwart" 6/2008). Es folgten intensive Gespräche, bei denen die Vertreter der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe die Verantwortlichen der BA überzeugen konnten, dass nur eine zentrale Stelle das nötige Spezialwissen für die Vermittlung schwerbehinderter Arbeitssuchender mit Universitätsabschluss vorhalten kann.

Am 1. August 2009 schließlich nahm die Vermittlungsstelle für schwerbehinderte Akademiker bei der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung in Bonn ihre Arbeit wieder auf. Die erste Anlaufstelle für arbeitssuchende Akademiker bleibt aber weiterhin die örtliche Arbeitsagentur bzw. das Jobcenter. Die Einschaltung der ZAV erfolgt über den dortigen Betreuer.

Bundesminister spendet Dunkelbistro-Erlös an DBSV

Einen Spendenscheck in Höhe von 635 Euro übergab Olaf Scholz, Bundesminister für Arbeit und Soziales, am 8. September an DBSV-Präsidentin Renate Reymann. Die Summe war während des Tags der offenen Tür der Bundesregierung am 22. und 23. August in Berlin gesammelt worden. Dabei lud im Arbeits- und Sozialministerium ein Dunkelbistro zu einem ganz besonderen Erlebnis ein. Die Besucher wurden von blinden und sehbehinderten Freiwilligen zum Snack ins stockfinstere Bistro geführt und bekamen so einen Einblick in ein Stück Alltag ohne Augenlicht. Natürlich ließ sich "Gastgeber" Olaf Scholz ein Testessen nicht nehmen und staunte, wie sicher sich seine Begleiter im Dunkeln zurechtfinden. Freiwillig konnten die Gäste bei ihrem Besuch eine Spende hinterlassen. Renate Reymann freute sich über den Erfolg des Dunkelbistros, zumal das Geld nun wieder blinden und sehbehinderten Menschen zugute kommen kann.


Dazu ein Bild: Im Dunkeln gesammelt: Olaf Scholz übergibt den Spendenscheck an Renate Reymann

Frauenseminar in Timmendorfer Strand

Vom 5. bis 8. November treffen sich die Frauenbeauftragten der DBSV-Landesvereine im AURA-Hotel Timmendorfer Strand zum gemeinsamen Seminar. Unter der Leitung von Helga Neumann, Frauenbeauftragte des DBSV, stehen zahlreiche Referate zu Fragen und Problemen der alltäglichen Verbandsarbeit auf dem Programm. Themen sind unter anderem die Frauenarbeit vor Ort, die rechtliche Absicherung bei Schadensfällen, die Werbung von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sowie das Antidiskriminierungsgesetz und seine Auswirkungen auf das Arbeitsrecht.

Nähere Informationen bei
Helga Neumann
DBSV-Frauenbeauftragte
Tel.: 0 41 39 / 61 48
E-Mail: h.neumann@dbsv.org

"Gegenwart" wird teurer

Sieben Jahre lang waren die Abo-Gebühren der "Gegenwart" konstant. Währenddessen sind die Produktionskosten drastisch gestiegen, allein der Papierpreis ist im Jahr durchschnittlich um fünf bis zehn Prozent nach oben geklettert. Aus diesem Grund müssen die Abo-Gebühren der "Gegenwart" leider angehoben werden: Für Mitglieder der DBSV-Landesvereine kostet die Schwarzschrift- bzw. Punktschriftversion ab 2010 jährlich 38,50 Euro (3,50 Euro pro Ausgabe). Nicht-Mitglieder zahlen 44 Euro pro Jahr sowohl für die Schwarzschrift- bzw. Punktschriftversion der "Gegenwart" wie auch für die DAISY-CD DBSV-Inform (4 Euro pro Ausgabe). Für Leser und Hörer unter 21 Jahren gibt es das Abonnement weiterhin zum halben Preis.

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:

  • Verein zur Förderung der Blindenbildung e.V. (VzFB)
    5% auf alle Hilfsmittel und Bücher
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Produkte
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
    5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 35 Euro statt 40 Euro
    kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dussmann das KulturKaufhaus, Berlin
    10% auf Hörbücher und Hörspiele
  • SUS ® Franchise GmbH
    10% auf Dienstleistungen im Rahmen des Umzugsservice
  • NH-Hotels
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • MANRA Limited
    Nachlässe auf Mobilfunktarife und Datentarife für unterwegs sowie Rabatte auf ausgewählte Handys

Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart".

Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.

Mitgliedschaft lohnt sich!


Nähere Informationen beim
DBSV
Tel.: 030 / 28 53 87-190
Internet: www.dbsv.org/dbsv-karte

Thema: DIN-Normen

Normen sind eine staubtrockene Angelegenheit. Könnte man meinen. Dabei machen sie einem das Leben leichter. Wenn es sie nicht gäbe, wären die Taster von Blindenampeln nicht immer in der gleichen Höhe zu finden, würde so mancher Langstocknutzer auf dem Leitstreifen die Orientierung verlieren und wäre in Brailledrucken die Höhe der Blindenschriftpunkte dem Zufall überlassen.

Die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe beteiligt sich seit vielen Jahren an der Ausarbeitung und Überarbeitung von Normen. Ein Meilenstein auf diesem Weg ist die zum Jahresende erwartete Veröffentlichung der Norm über die "Gestaltung visueller Informationen im öffentlichen Raum". Sie regelt erstmals Schriftgrößen, Kontraste, Beleuchtung und Farbgebung, so dass sehbehinderte Menschen nicht länger an Wegweisern und Bahnsteiganzeigen verzweifeln müssen. Die neue Norm zum barrierefreien Bauen hingegen wurde nicht bei Null begonnen. Vielmehr hatte die Vorgängernorm gerade aus Sicht der blinden und sehbehinderten Menschen deutliche Defizite, so dass in langwierigen Verhandlungen eine Neufassung erarbeitet wurde, die jetzt im Entwurf vorliegt.

Die "Gegenwart" versucht mit diesem Schwerpunkt, Einblicke in ein Thema zu geben, das zu Unrecht nur in Expertenkreisen diskutiert wird.

Normen erleichtern Teilhabe

Warum sich die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe an der Erarbeitung von Normen beteiligt


Die Verständigung zwischen Menschen setzt voraus, dass man sich über die Bedeutung von Begriffen einig ist und ihre Verwendung miteinander verabredet. Das ist im Laufe der Jahrtausende zu einem großen Teil durch die allgemeine Sprachentwicklung geschehen. Aber wie wir alle wissen, bleibt die umgangssprachliche Bedeutung von Wörtern oft unscharf. Wenn es wirklich wichtig ist, dass alle Beteiligten exakt das gleiche Verständnis haben, müssen sehr präzise Vereinbarungen getroffen werden.

Nichts anderes geschieht bei der Erarbeitung von Normen. Beispiel Straßenverkehrssignalanlagen: Hersteller, Stadtplaner, Sicherheitstechniker, Vertreter der Genehmigungsbehörden und nicht zuletzt Fußgänger, Fahrrad- und Autofahrer setzen sich zusammen und vereinbaren, wie solche Ampelanlagen zu gestalten sind. Dabei wird unter anderem festgelegt, wie hoch über dem Boden die Signale anzubringen sind und welche Lichtstärke sie haben sollen, damit sie von allen Verkehrsteilnehmern gut gesehen werden können.

Die Aufgabe, solche Normen im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften zu erarbeiten, hat in Deutschland im wesentlichen das Deutsche Institut für Normung (DIN). In rund 120 Normenausschüssen werden Normen zu verschiedenen Fachthemen erarbeitet, die zum Teil auch Auswirkungen auf die Lebenssituation blinder und sehbehinderter Menschen haben. So werden beispielsweise im Normenausschuss "Bauwesen" Normen zum barrierefreien Bauen oder im Normenausschuss "Verpackungen" eine Norm zum Thema Blindenschrift auf Verpackungen erarbeitet. Darüber hinaus wurde 1980, im ersten internationalen Jahr der Behinderten, der Bereich "Hilfen für Behinderte" gegründet. Dieser ist heute im Normenausschuss "Medizin" angesiedelt, zu dem wiederum der Ausschuss "Kommunikations- und Orientierungshilfen für Blinde und Sehbehinderte" gehört.


Einfluss durch Beteiligung

Um in den verschiedenen Normenausschüssen die Interessen blinder und sehbehinderter Menschen durchzusetzen, ist es erforderlich, dass fachkompetente Vertreter der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe von Anfang an in die Arbeit mit einbezogen werden. Denn nur die wenigsten Entwickler, Planer, Kassenwarte und Verbandsvertreter können die Belange blinder und sehbehinderter Anwender wirklich beurteilen. Wer nicht mitmacht, darf sich also hinterher nicht wundern, wenn seine Bedürfnisse nicht berücksichtigt wurden.

Kehren wir zu unserem Beispiel der Ampelanlagen zurück. Hier gibt es die Norm "DIN 32981  –  Zusatzeinrichtungen für Blinde und Sehbehinderte an Straßenverkehrs-Signalanlagen". Da sich blinde und sehbehinderte Menschen in dem immer dichter werdenden Straßenverkehr selbstständig bewegen wollen und müssen, ist es notwendig, ihre Belange mit denen der übrigen Verkehrsteilnehmer, der Planer, der Industrie und nicht zuletzt der Kämmerer in Einklang zu bringen.

Für blinde und sehbehinderte Verkehrsteilnehmer ist es wichtig, dass zum Beispiel die Masten mit den Anforderungstastern immer in gleicher Position zu dem dazugehörigen Fußgängerüberweg stehen. Die Anforderungstaster müssen an definierter Stelle zu finden sein und die akustischen Signale "Hier ist eine Ampel" und "Fußgängergrün" müssen zumindest so gleich sein, dass sie ohne Verwechslungsgefahr wiedererkannt werden. Andererseits besteht seitens der Sicherheitstechniker die Anforderung, dass ein so genanntes akustisches "falsches Grün" ausgeschlossen wird. Und über allem schwebt die Frage: Wer haftet, wenn etwas schief geht?

All diese Aspekte und noch viele mehr werden in einem längeren Diskussionsprozess gegeneinander abgewogen. Wenn ein Normentwurf erarbeitet ist, wird er der Öffentlichkeit vorgestellt. Jeder Einzelne und jede Einrichtung (Firmen, Vereine, Behörden usw.) hat das Recht, gegen einzelne Passagen des Entwurfs Einspruch einzulegen, dessen Gewichtung in einer gesonderten Verhandlung erörtert wird.


Normen im Überblick

Vom Normenausschuss "Kommunikations- und Orientierungshilfen für Blinde und Sehbehinderte" wurden bisher folgende Normen veröffentlicht (zu beziehen über den Beuth Verlag in Berlin):

  • DIN 32974 Akustische Signale im öffentlichen Bereich  –  Anforderungen, 2000
  • DIN 32975 Gestaltung visueller Informationen im öffentlichen Raum zur barrierefreien Nutzung. Veröffentlichung voraussichtlich 12/2009 (siehe Seite 20)
  • DIN 32976 Blindenschrift  –  Anforderungen und Maße, 2007 (bei der Blista in Marburg auch in Punktschrift erhältlich)
  • DIN 32981 Zusatzeinrichtungen für Blinde und Sehbehinderte an Straßenverkehrs-Signalanlagen (SVA)  –  Anforderungen, 2. Fassung 2002
  • DIN 32982 8-Punkt-Brailleschrift für die Informationsverarbeitung  –  Identifikatoren, Benennungen und Zuordnung zum 8-Bit-Code, 1994
  • DIN 32984 Bodenindikatoren im öffentlichen Raum, 2000 (in Überarbeitung)

Auf Vorschlag des DBSV hat der Ausschuss beschlossen, demnächst ein Normungsvorhaben in Angriff zu nehmen, das die Gestaltung und Anbringung taktiler Informationen im öffentlichen Raum regelt.

Darüber hinaus wurden unter Beteiligung blinder und sehbehinderter Experten im Arbeitsausschuss "Barrierefreies Bauen" des Normenausschusses "Bauwesen" die beiden ersten Teile der Norm DIN 18040 "Barrierefreies Bauen  –  Planungsgrundlagen", "Teil 1: Öffentlich zugängliche Gebäude" und "Teil 2: Wohnungen", erarbeitet, die voraussichtlich 2010 erscheinen sollen (siehe Seite 34). Die Erarbeitung von Teil 3 "Straßen, Wege, Plätze" beginnt im Herbst 2009.

Der Normenausschuss "Verpackungswesen" erarbeitet unter intensiver Mitwirkung der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe die Norm DIN 55561 "Blindenschrift auf Verpackungen". Da hier zurzeit ein europäisches Normungsvorhaben im Gang ist, konnte dieses Projekt nur bis zu einem Normentwurf gedeihen. Es ist jedoch zu hoffen, dass das europäische Projekt im Jahr 2011 erfolgreich abgeschlossen werden kann.

Schließlich wird ab Herbst 2009 auf Antrag des DBSV die Norm DIN 1450 "Schriften; Leserlichkeit" im Normenausschuss "Technische Grundlagen" überarbeitet. Denn auf dem Gebiet der Typografie zeigt sich seit etwa zwei Jahrzehnten eine zunehmend freiere Gestaltung der Printmedien bei entsprechend fortschreitendem Verlust der Leserlichkeit.


Fazit

Da blinde und sehbehinderte Menschen immer stärker und selbstständiger am öffentlichen Leben teilnehmen wollen und die uns umgebende Umwelt technisch immer komplexer wird, sind Regelungen und technische Vereinbarungen für diesen Personenkreis von wesentlich größerer Bedeutung als zu früheren Zeiten. Solche Regelungen erfolgen heutzutage in vielfältiger Weise in Normen. Deshalb ist es unerlässlich, dass sich die Selbsthilfe auch künftig in die Erarbeitung von Normen auf deutscher und europäischer Ebene einschaltet. Mit Kompetenz und Ausdauer haben blinde und sehbehinderte Menschen die Möglichkeit, Einfluss auf die Gestaltung ihrer Umwelt zu nehmen.

Ernst-Dietrich Lorenz  
Obmann des Normenausschusses "Kommunikations- und Orientierungshilfen für Blinde und Sehbehinderte"  


Dazu ein Bild: Per Norm geregelt: Die Taster von Blindenampeln sind immer in der gleichen Höhe zu finden.


Kurzinformation: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V. (FGSV)

Neben dem DIN und seinen europäischen und internationalen Entsprechungen (CEN und ISO) gibt es noch die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV). Das Hauptziel der FGSV ist die Weiterentwicklung der technischen Erkenntnisse im gesamten Straßen- und Verkehrswesen. Dabei wirken Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft in zahlreichen Fachgremien zusammen. Die in der FGSV erarbeiteten Richtlinien haben für Kommunen und Länder einen  –  fast könnte man sagen  –  gesetzesähnlichen Charakter.

Der DBSV ist Verbandsmitglied der FGSV und damit zur inhaltlichen Mitarbeit berechtigt. Leider wurden die blinden und sehbehinderten Experten aber trotz mehrfacher Aufforderung des DBSV noch nicht in die laufenden Abstimmungsverfahren einbezogen. Angestrebt wird eine Beteiligung in folgenden Arbeitskreisen: Barrierefreie Verkehrsanlagen, Dynamische Fahrgastinformationen, Sicherung von Arbeitsstellen, Neufassung der Richtlinien für Lichtsignalanlagen, Richtlinien für touristische Beschilderung, Straßenraumgestaltung, Aktuelle Themen des Radverkehrs.

Klare Regeln für klare Sicht

Sehbehinderte Menschen haben in der Welt der Normen bisher kaum eine Rolle gespielt. Das wird sich nun ändern, denn bis Ende dieses Jahres soll die DIN 32975 erscheinen. Sie regelt die Gestaltung visueller Informationen im öffentlichen Raum. Damit wird erstmals verbindlich definiert, was Barrierefreiheit aus der Sicht sehbehinderter Menschen ausmacht.


Das Deutsche Institut für Normung (DIN) wird voraussichtlich noch im Jahre 2009 die DIN 32975 in Kraft setzen. Sie trägt den zugegebenermaßen etwas sperrigen Namen "Gestaltung visueller Informationen im öffentlichen Raum zur barrierefreien Nutzung". Früher war sie  –  bzw. ihre Vorläuferentwürfe im Normungsverfahren  –  bekannt unter dem Titel "Kontraste-DIN". Diese Bezeichnung wurde aber aufgegeben, da es in dieser Norm um viel mehr geht als nur um gute Kontraste. In Deutschland gab es bisher noch keine gültige Norm zur Regelung dieser Materie. Dies unterscheidet dieses Normungsverfahren stark von der Baunormung, wo es mit den alten DIN 18024 und 18025 bereits gültige Normen zur baulichen Barrierefreiheit gab.


Vorgeschichte

Dem aktuellen Normungsverfahren gingen zwei Vorläufer voraus: In den Jahren 2002 und 2004 waren schon Entwürfe (so genannte Gelbdrucke) für die DIN 32975 vorgelegt worden, die allerdings beide an zahlreichen Einsprüchen scheiterten. Nachdem die Kritik 2004 sehr massiv daherkam (insbesondere seien die Anforderungen zu unbestimmt und daher praktisch nicht umsetzbar), war zunächst zweifelhaft, ob ein weiterer Anlauf überhaupt sinnvoll wäre. Es dauerte eine Weile, bis sich erneut eine Gruppe zusammenfand, die einen neuen Versuch wagen wollte. Darin waren sowohl Mitverfasser der alten Entwürfe als auch Neue vertreten, Beleuchtungsfachleute ebenso wie mehrere Vertreter der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe und eine Vertreterin der Deutschen Bahn. Auch eine personelle Verbindung zur Normung des barrierefreien Bauens war gewährleistet. Besonders hilfreich war, dass mit Professor Dipl.-Ing. Axel Stockmar ein Experte gewonnen werden konnte, der in der internationalen Beleuchtungsnormung aktiv ist und damit einen breiten Zugang zu Informationen aus diesem Gebiet ermöglichte.

Die lange Zeit, die für die Erarbeitung der Norm erforderlich war, hatte auch ihr Gutes: Es konnten zum einen neue wissenschaftliche Untersuchungen aus der Internationalen Beleuchtungskommission eingearbeitet werden. Zum anderen erforderte die technische Entwicklung eine stärkere Beschäftigung mit selbstleuchtenden Anzeigen und deren Besonderheiten (vor allem Displays und Fahrtzielanzeigen auf Bahnsteigen), die im Alltag sehbehinderter Menschen immer häufiger vorkommen.

Wer sich mit Normen beschäftigt, kommt sehr schnell darauf, dass alles mit allem zusammenhängt. Daher ist es oft schwer zu entscheiden, wohin zum Beispiel eine Regelung über die Markierung von Glastüren gehört. Ist das ein Fall für eine Baunorm? Oder für eine Visualitäts-Norm? Oder gibt es Türen, die von der Baunorm nicht erfasst werden und daher speziell geregelt werden müssten? In der neuen DIN 32975 wurde versucht, sich klar abgegrenzt auf visuelle Informationen zu beschränken und bauliche Fragen den Baunormen zu überlassen.


Zum Inhalt der Norm

Die Norm DIN 32975 enthält eine allgemeine Einführung mit Informationen zu Barrierefreiheit und Sehbehinderung. Es schließt sich der technische Teil an, der zunächst darauf eingeht, welche Art von Kontrast überhaupt gemeint ist. An den früheren Entwürfen war kritisiert worden, dass die Messung und die Berechnungsformel des Kontrastes nicht eindeutig bestimmt seien. Nunmehr ist die Michelson'sche Formel verbindlich. Dabei konnte auf bereits bestehende Normen zur Definition und Messung lichttechnischer Größen verwiesen werden, so dass kein ausführliches Verfahren mehr geregelt werden musste.

Gegenstand der Norm ist primär der Leuchtdichtekontrast, der bestimmte Mindestwerte erfüllen muss. Es wird zwar auch auf Farben eingegangen, diese können aber nur unterstützend wirken, jedoch niemals einen niedrigen Leuchtdichtekontrast ausgleichen. Wichtig ist festzuhalten, dass man sich von dem dreistufigen Prioritätenmodell der Vorentwürfe verabschiedet hat.

Auf der Basis aktueller Untersuchungen mit sehbehinderten und älteren Menschen wird nur noch zwischen zwei Werten unterschieden, zwischen 0,7 und 0,4. Ein Kontrast von 0,7 wird für alle Schrift- und Bildzeichen (z.B. Hinweisschilder oder Fahrpläne) gefordert sowie für alle Elemente mit Notfall- und Warnfunktion (soweit letztere nicht bereits anderweitig genormt sind, wie z.B. Verkehrsschilder). Für Schwarzweißkombinationen ist 0,8 anzustreben. Für alle anderen Informationsträger (z.B. Bedienelemente und visuelle Leitsysteme ohne Schrift) wird ein Kontrast von 0,4 verlangt. Dies sind Mindestwerte. Ein Abweichen nach oben ist möglich und erwünscht.

Die neue Norm hat eine neue Philosophie. Sie geht davon aus, dass die Wahrnehmung einer Information stets ein Resultat verschiedener Faktoren ist. Bei festgelegten Leuchtdichtekontrasten sind dies die Beleuchtung (Adaptationsleuchtdichte), die Schrift- bzw. Zeichengröße und die Beobachtungsentfernung. Aus wissenschaftlichen Untersuchungen ließen sich Formeln ableiten, die in Anhang A, der normativen Charakter hat, niedergelegt sind. So können für bestimmte Gegebenheiten die erforderliche Beleuchtungsstärke und Zeichengröße errechnet werden. Dies ist auch in Schaubildern dargestellt. Daraus ist für den Anwender zu erkennen, wie zum Beispiel ein Hinweisschild oder ein Aushang ausgeleuchtet werden muss.

Es wird unterschieden zwischen Wahrnehmbarkeit und Lesbarkeit. Zum Beispiel muss ein Fahrplanaushang aus größerer Entfernung wahrnehmbar sein, damit man dann auf ihn zugehen und ihn aus nächster Nähe lesen kann. Eine Lesbarkeit aus größerer Entfernung ist nicht erforderlich. Die Ungenauigkeit in diesem Bereich hatte in den vorherigen Normentwürfen für Verwirrung gesorgt.

Als Referenzwert wurde ein Visus von 0,1 zugrunde gelegt. Das bedeutet, dass Leuchtdichte und Zeichengröße bei einem festgelegten Kontrast von 0,7 bzw. 0,4 für Menschen mit einem Visus von 0,1 optimiert werden müssen. Der Wert von 0,1 wurde gewählt, weil er zum einen schon als fester Wert in der ICD (Klassifikation der Krankheiten der WHO) eingeführt ist, zum anderen eine praktikable und sinnvolle Größe ist.

Neben dem erwähnten Anhang A, der das System zur Ermittlung von Zeichengrößen und Beleuchtung enthält, verfügt die Norm noch über einen ebenfalls normativen Anhang B. Dieser enthält spezielle Formeln zur Errechnung der notwendigen Werte für selbstleuchtende Anzeigen.


Zur rechtlichen Wirkung der Norm

Die DIN 32975 ist ebenso wie die zitierten Baunormen eine Norm, die Barrierefreiheit definiert. Das heißt, sie muss nicht für jede Gestaltungsaufgabe angewendet werden, jedoch immer dann, wenn etwas barrierefrei gestaltet werden soll. Ein Gebäude, das zwar den Zugang mit dem Rollstuhl erlaubt, jedoch die Anforderungen der neuen Norm nicht erfüllt, kann nicht als barrierefrei bezeichnet werden.

Das spielt besonders dann eine Rolle, wenn eine gesetzliche Verpflichtung zu barrierefreiem Bauen besteht  –  etwa wenn sich der Staat verpflichtet hat, seine Neubauten und großen Umbauten barrierefrei nach dem Stand der Technik zu errichten, oder wenn die Landesbauordnungen bestimmen, welche Gebäude (z.B. öffentliche Einrichtungen) barrierefrei zu gestalten sind.

Wie bei der Zugänglichkeit für Menschen, die Rollstühle nutzen, gilt natürlich auch hier: Kluge Planung führt dazu, dass Mehrkosten für die Barrierefreiheit gar nicht erst entstehen oder zumindest gering ausfallen. Anders als viele Planer leider immer noch denken, sind eine gute Wahrnehmbarkeit visueller Informationen und eine ansprechende Gestaltung keine Gegensätze.


Fazit

Bei allen Schwierigkeiten, mit denen zu kämpfen war, ist es ein sehr großer Erfolg, dass es nun endlich eine Barrierefreiheitsnorm für sehbehinderte Menschen gibt. Mit den einfach zu verstehenden Kontrast-Grenzwerten und den zur Verfügung gestellten Formeln und Schaubildern zur Ermittlung optimaler Beleuchtung und Zeichengröße und zur Gestaltung selbstleuchtender Anzeigen bietet die DIN 32975 der Praxis ein Modell an, mit dem nun zu arbeiten sein wird. Sicher ist die Norm nicht perfekt. Aber sie bietet eine Grundlage, um Erfahrungen zu sammeln, die zu gegebener Zeit in eine Weiterentwicklung einfließen können.

Katrin Auer  
Vertreterin der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe im Normenausschuss "Kommunikations- und Orientierungshilfen für Blinde und Sehbehinderte"  


Dazu ein Bild: Zwei Bahnsteiganzeigen im Vergleich: Was lässt sich besser lesen? Schwarz auf weiß oder weiß auf schwarz?

Auf der Zielgeraden: die Baunorm

Nach langen, zum Teil äußerst mühsamen Verhandlungen steht die Norm 18040 "Barrierefreies Bauen" vor der Veröffentlichung. Anders als in den Vorgängernormen sind darin die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen umfassend berücksichtigt. Ein Interview mit Wolfgang Schmidt-Block, dem Vertreter des DBSV im Normenausschuss "Bauwesen", über Freund und Feind am Verhandlungstisch, über Rückschläge, Kompromisse und die politische Arbeit, die noch zu leisten ist, damit die Norm in den Baualltag Eingang findet.


Herr Schmidt-Block, Sie sind als Vertreter des DBSV an der Erarbeitung der DIN-Norm 18040 "Barrierefreies Bauen" beteiligt. Um sich dem Thema vorsichtig zu nähern: Was ist in dieser Norm überhaupt geregelt?

Wolfgang Schmidt-Block: Diese Norm, die im Entwurf vorliegt, befasst sich in den ersten beiden Teilen mit öffentlich zugänglichen Gebäuden und mit barrierefreien Wohnungen. Ein dritter Teil, der den Bereich Straßen, Plätze, Wege, öffentliche Verkehrs- und Grünanlagen betrifft, wird Ende des Jahres in Angriff genommen.


Können Sie Beispiele geben, was gerade für öffentlich zugängliche Gebäude wichtige Regeln sind, die darin zu finden sein werden?

Die Vorgängernormen, das sind die 18024 und die 18025, waren primär für Körperbehinderte, für Rollstuhlfahrer. Blinde und sehbehinderte Menschen spielten seinerzeit nur eine geringe Rolle. Bei der Zusammenführung in eine Norm ist die Gruppe der Sensoriker in den Mittelpunkt gerückt, also nicht bloß die Sehbehinderten und Blinden, sondern auch die Hörbehinderten und Gehörlosen. Für diese Gruppe ist vieles neu hinzugekommen. Ich erinnere bloß an die Problematik der Kontrastivität bzw. die Kennzeichnung von Bauelementen, von Treppen über Glastüren bis hin zur Berücksichtigung von Bodenindikatoren und Orientierungshilfen. Mit dem Zweisinneprinzip findet ein ganz neuer Begriff Eingang in die DIN. Das heißt, die Angebote, insbesondere im Bereich von Informationen, müssen immer zwei Sinne ansprechen. Wenn der eine Sinn ausfällt wie bei uns der Sehsinn, dann muss die Information auch akustisch oder taktil gegeben werden.


Um einen Einblick in die Ausschussarbeit zu geben: Wer sitzt da eigentlich an einem Tisch, um über die Inhalte der neuen Norm zu verhandeln?

Ganz grob kann man sagen, dass es drei Gruppen sind, die in dem Normenausschuss für das Bauen sitzen. Das sind zum einen die Unternehmer, also die Bauindustrie bis hin zu Herstellern von Aufzügen, Rolltreppen oder Sanitärausstattungen. Dann gibt es die Vertreter der Kommunen, der Länder und des Bundes, hier zu nennen das Bauministerium, die Landesregierungen und die Verbände, die die Kommunen repräsentieren, zum Beispiel der Deutsche Städtetag. Und schließlich sind die Behindertenorganisationen in diesem Gremium vertreten. Nachdem in den Vorgängergremien nur Körperbehinderte vertreten waren, sind seit den 1990er Jahren auch Blinde und Sehbehinderte durch unseren Verband vertreten. Die Gehörlosen sind ebenfalls repräsentiert, so dass man sagen kann, dass die Behinderten mittlerweile relativ gut aufgestellt sind. Geistig Behinderte haben wir bis jetzt noch nicht in diese Arbeit mit einbeziehen können. Soweit hat sich das DIN-Institut nicht durchringen können.


Ich vermute mal, dass es schon auf Seiten der Behindertenverbände Interessenkonflikte gibt. Was für einen Rollstuhlfahrer gut ist, muss nicht unbedingt für einen Menschen gut sein, der blind oder sehbehindert ist. Wie geht man damit um?

Ja, das ist ein schwieriges Thema, aber wir haben in den letzten Jahren sehr hart gearbeitet. Es gab zwei Entwürfe, die den Titel 18030 trugen und verworfen wurden. Mittlerweile kennen wir die Probleme und versuchen, damit umzugehen. Es gibt einfach Konflikte, wo Anforderungen für die eine Gruppe eine Beseitigung von Barrieren beinhalten und für andere wieder Barrieren aufbauen. Da versucht man, unter Umständen für ein und dasselbe Problem, beispielsweise die Querung einer Straße, zwei Lösungen anzubieten.


Wer ist in der Ausschussarbeit Ihr Freund und wer Ihr Feind? Kann man das so plakativ sagen?

Man kann schon eine Trennlinie ausmachen. Nicht Freund der Behinderten waren zwei, drei Gruppen, die auch den Lenkungsausschuss des DIN angegangen sind, um eine Änderung in der Bearbeitung der Norm herbeizuführen. Das war zum einen die Gruppe der Architekten, vertreten durch die Bundesarchitektenkammer. Zum anderen der Deutsche Städtetag, dem die Forderungen in vieler Hinsicht zu weit gingen. Der Vertreter hat immer gesagt: Wer soll das bezahlen? Das kann ich nicht durchsetzen. Und zeitweilig waren es auch die Arbeitgeber, die gegen die Vorentwürfe polemisiert haben und versucht haben, das Ganze rückgängig zu machen. Eine Folge davon ist, dass sich der jetzige Entwurf der 18040 nicht mehr mit den Arbeitsstätten befasst, die früher Gegenstand der 18024 waren. Damit sind die Arbeitgeber als potenzielle Einsprecher ausgeschieden. Der Deutsche Städtetag hat sich jetzt darauf verständigt, den Entwurf im Großen und Ganzen für die weitere Bearbeitung als geeignet anzusehen. Selbst die Architektenkammer hat trotz vieler Einsprüche im Einzelnen generell dem Entwurf zugestimmt.


Zum Stand der Norm 18040: Der Entwurf liegt vor, kürzlich hat die Einspruchsverhandlung stattgefunden. Wann ist mit der Fertigstellung der Norm zu rechnen?

Ja, die Einspruchsverhandlungen sind gerade wenige Wochen her. Wir haben an zwei Tagen die Einsprecher gehört, die persönlich angereist sind und ihre Bedenken vorgetragen haben. Dabei konnten wir feststellen, dass die Zahl derer, die die Norm und ihre Systematik anerkennen, relativ hoch ist. Mit den angereisten Einsprechern haben wir meist sehr konstruktive Gespräche führen können. Der weitere Plan sieht vor, dass wir bis Ende des Jahres versuchen werden, die Einsprüche entweder zu berücksichtigen oder, wenn wir sie für unberechtigt halten, mit entsprechender Begründung zurückzuweisen. Dann wird die endgültige Fassung verabschiedet und dem DIN-Institut übergeben, wo sie noch eine Prüfung durchlaufen muss, bevor sie als letzte Fassung, früher sagte man Weißdruck, veröffentlicht wird. Wenn alles gut geht, ist etwa Mitte nächsten Jahres mit dem Erscheinen der DIN 18040 zu rechnen.


Nun war ja das Verfahren dieser Baunorm sehr langwierig. Es gab zwei Entwürfe, die verworfen wurden. Was hat dieses Verfahren so schwierig gemacht? Welche Knackpunkte gab es, an denen sich die Geister geschieden haben?

Das war einmal die Frage der Verbindlichkeit. Seitens der Hauptkritiker ist immer wieder eingewandt worden, die Anforderungen wären zu scharf, man könne Barrierefreiheit auch mit niedrigeren Standards herstellen. Das war ein Haupteinwand, der insbesondere von der Bundesarchitektenkammer gekommen ist. Es ist einerseits mit der Einschränkung der Gestaltungsfreiheit argumentiert worden, andererseits mit dem Gespenst der Prozesse  –  der Gefahr, dass Architekten Prozesse verlieren könnten, weil sie die Bauwerke nicht entsprechend den DIN-Vorschriften, die teilweise nicht zu erfüllen seien, hergestellt hätten. Es waren aber auch systematische Dinge, die abgefordert worden sind. Man wollte weg von den genauen Vorschriften, wann eine Treppe oder ein Übergang barrierefrei ist, mit Angaben von genauen Höhen. Stattdessen wollte man das Schutzziel in den Vordergrund stellen. Dann seien die Anforderungen als Beispiele zu nennen, um für die Architekten eine größere Gestaltungsmöglichkeit zu schaffen.

Ich will noch einen Punkt anführen, der die Arbeit in den zurückliegenden Jahren sehr erschwert hat. Das war die Problematik, die sich aus der Einbeziehung der Kontrastivität in die ersten beiden Entwürfe ergeben hat. Man hat versucht, die so genannten Kontrastwerte in die Norm zu übernehmen, was allerdings auf weitgehendes Unverständnis gestoßen ist. Schließlich ist die Entscheidung gefallen, das möge bitte in einer Extra-DIN geregelt werden, auf die die Baunorm verweist. Gegenüber den ersten beiden Entwürfen, in denen ja noch Straßen, Wege, Plätze drin waren, sind auch die Bodenindikatoren zurückgetreten, zumal diese Problematik bei öffentlich zugänglichen Gebäuden oder bei Wohnungen nur eine untergeordnete Rolle spielt.


Das heißt, jede Norm kommt nur richtig zum Zuge, wenn sie im Konzert der anderen Normen Anwendung findet ...

Ja, das ist ganz wichtig. Es gibt im Normungsrecht des DIN den Grundsatz, dass sich Normen nicht gegenseitig widersprechen dürfen. Insofern haben wir bei diesen ersten Entwürfen die Problematik mit den Bodenindikatoren gehabt, weil die entsprechende Norm, die 32984, längst einer Überarbeitung harrte. Bekanntermaßen sitzt seit etwa zwei Jahren ein Arbeitskreis des entsprechenden DIN-Ausschusses daran und wir hoffen, dass es demnächst einen ersten Entwurf der überarbeiteten Norm geben wird (Anmerkung der Redaktion: Der Entwurf wurde am 22. September verabschiedet). Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Regelung, die in die neue 32984 hineinkommt, auch übereinstimmen muss mit den Punkten der 18040, soweit dort Bodenindikatoren angesprochen werden. Das Gleiche gilt für die Norm, die sich mit Straßen, Wegen, Plätzen befassen wird: Dort kommt es ganz entscheidend darauf an, dass die Verzahnung mit der Norm 32981 über Zusatzeinrichtungen an Lichtsignalanlagen funktioniert, also die so genannten Blindenampeln.


Sie werden froh sein, wenn die Baunorm 18040 hoffentlich im nächsten Jahr veröffentlicht wird. Trotzdem ist dann noch nicht alles geschafft. Wie geht es dann weiter? Was ist zu tun, damit öffentliche Gebäude tatsächlich barrierefrei werden?

Der nächste Schritt ist der, dass diese Norm, die ja keine Gesetzeskraft hat, in den Baualltag Eingang findet. Dazu muss man wissen, dass Baurecht, um das es hier ja geht, Landesrecht ist. Und inwieweit barrierefrei gebaut wird oder nicht, wird im Wesentlichen von der Bauordnung des jeweiligen Landes bestimmt. Darin wird die Liste der technischen Baubestimmungen erwähnt, und bei diesen technischen Baubestimmungen, die bei der Ausführung öffentlich zugänglicher Gebäude zu berücksichtigen sind, sind zurzeit die alten DIN-Normen aufgeführt. Nun müssen wir also zusehen, dass die neue 18040 so schnell wie möglich in diese Liste übernommen wird. Das ist ein Kampf, der sich nicht von heute auf morgen vollziehen wird. Aus der Vergangenheit kennen wir die leidige Erfahrung, dass die Länder bestimmte Vorschriften einfach von der Anwendung ausschließen. Es ist ein politischer Kampf, dass die vielen Regelungen, die jetzt neu in die 18040 hineinkommen werden, nicht ein ähnliches Schicksal erfahren werden.


Sollte es gelingen, diese Norm in die Landesbauordnungen Einzug halten zu lassen, kann man dann regelrecht für sich einfordern, vielleicht sogar einklagen, dass im Rathaus der Fahrstuhl nach dem Zweisinneprinzip gestaltet wird?

Ich denke, ja. Gerade dadurch, dass die DIN-Vorschriften, soweit sie als technische Baubestimmungen übernommen werden, den gleichen Charakter haben wie die Bauordnung selbst, also Baurecht beinhalten. Dann sind diese Dinge zu berücksichtigen bzw. die Nicht-Berücksichtigung beim Genehmigungsverfahren eröffnet den Klageweg.


Und das gilt nicht nur für einen Neubau, sondern da muss auch nachgerüstet werden ...

Das ist eine interessante Frage, an der sich die Diskussionen immer wieder entzündet haben. In fast allen Normen gibt es eine Klausel, dass die Regelungen für zukünftige Vorhaben gelten und für Bauvorhaben aus der Vergangenheit  –  beim Bauen spricht man so schön vom Bauen im Bestand  –  nur sinngemäß angewendet werden müssen. Dort gibt es häufig Gründe, warum das barrierefreie Bauen nur eingeschränkt Anwendung finden kann, etwa weil große finanzielle Aufwendungen notwendig wären, um beispielsweise einen Aufzug in ein altes Gebäude einzubauen oder entsprechende Sanitäranlagen. Grundsatz ist immer: Die DIN-Normen gelten für die Zukunft, für die Vergangenheit sinngemäß  –  und was sinngemäß ist, darüber wird heftig gestritten.

Dieses Gespräch führte Irene Klein.
(Originalton auf der DAISY- und Kassettenausgabe der "Gegenwart")


Dazu ein Bild: Rechnet mit dem Erscheinen der Baunorm bis Mitte 2010: Wolfgang Schmidt-Block

In Kürze:

Reisen

Wernigeröder Blindenweg saniert

Nach sechs Monaten ist der Blindenweg im Wernigeröder Stadtwald wieder begehbar. Etwa 200 Eichen wurden gefällt. Das Holz konnte für die Bohlen am Rande des Pfades verwendet werden, die den Langstockgängern den Weg weisen. Außerdem wurden sechs Holzbänke gebaut und vier aus Stein wieder hergerichtet sowie der Weg verbreitert und geebnet. Zehn Ein-Euro-Jobber haben die Sanierung durchgeführt. Anlässlich der Wiedereröffnung des Claus-Brehme-Weges gibt die AURA-Pension in Wernigerode bis Ende November zehn Prozent Rabatt auf Übernachtungen.


Nähere Informationen bei der
Aura-Pension "Brockenblick"
Amelungsweg 8, 38855 Wernigerode
Tel.: 0 39 43 / 26 21-0
E-Mail: aurapension@bfwsa.de
www.bfwsa.de

Adventsstimmung im Thüringer Wald

Plätzchen backen, bei einem Glas Glühwein gemütlich beisammen sitzen und Geschichten hören oder ein Weihnachtskonzert mit Frank Schöbel in der Alten Oper Erfurt genießen: Ein Wochenende in der AURA-Pension in Georgenthal vom 4. bis 6. Dezember verspricht beste Adventsstimmung. Und wer an Weihnachten und / oder Silvester in den Thüringer Wald reisen möchte, sollte sich schnell entscheiden. Einige Doppelzimmer sind noch frei, ab 21. Dezember bis maximal 4. Januar.


Nähere Informationen bei der
Aura-Pension Haus "Grünes Herz"
Schwimmbachstr. 4, 99887 Georgenthal
Tel.: 03 62 53 / 30 50
E-Mail: info@aura-pension-georgenthal.de
www.aura-pension-georgenthal.de

Von Ringelnatz bis Heinz Erhardt

Im Aura-Hotel Timmendorfer Strand beginnt das Jahr 2010 zugleich musikalisch und literarisch. Der Dichter Joachim Ringelnatz steht in der Seminarwoche von Katarina Seelhorst vom 22. bis 25. Februar im Mittelpunkt. Kurz darauf stellt der Musikwissenschaftler Gerhard Kaiser vom 26. Februar bis 1. März "Meisterwerke der Musik, Teil 2" vor. Und vom 1. bis 4. März können Urlauber mit Christiane Jörger über Heinz Erhardt lachen.


Nähere Informationen beim
Aura-Hotel
Strandallee 196, 23669 Timmendorfer Strand
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail: timmendorfer-strand@aura-hotels.de
www.aura-timmendorf.de

Freizeit

Nordische Filmtage in Lübeck

Zwei preisgekrönte Filme wurden ausgewählt, um in diesem Jahr bei den Nordischen Filmtagen in Lübeck als Hörfilme gezeigt zu werden. Während der norwegische Film "Der Mann, der Yngve liebte" von einem schwierigen Coming-Out mit beinahe tragischen Konsequenzen erzählt, handelt "Der verlorene Sohn" mit Katja Flint und Kostja Ullmann von einem Deutschen, der zum Islam konvertiert ist und nach zwei Jahren Haft in Israel wegen Terrorismusverdachts in seine Heimat abgeschoben wird. Beide Filme laufen am 7. November im "CineStar-Filmpalast". Die Audiodeskription kann während einer "normalen" Kinovorstellung über das "Guideport-System" empfangen werden.


Eintrittskarten- und "Guideport"-Reservierung bei
Hela Michalski
Tel.: 0 48 81 / 71 72
E-Mail: hw.michalski@t-online.de

"Der Troubadour" in Wiesbaden

Am 5. Dezember organisiert das Hessische Staatstheater Wiesbaden eine barrierefreie Opernvorstellung von Giuseppe Verdis "Der Troubadour/Il trovatore". Es ist die erste Aufführung, die nicht nur als "Höroper" für blinde und sehbehinderte Menschen, sondern auch für gehörlose Menschen aufbereitet wird. Neben der Live-Audiodeskription, die vom Verein Hörfilm e.V. erstellt wird, gibt es zwei Gebärdensprachdolmetscher. Für die blinden und gehörlosen Theaterbesucher wird ein Rahmenprogramm veranstaltet mit Bühnenbegehung, Kostüm- und Maskenausstellung und Besuch einiger Theaterwerkstätten. Im Anschluss an die Vorstellung gibt es die Gelegenheit zu einer Begegnung mit den Künstlern.

Eintrittskarten sind unter dem Stichwort: "Oper barrierefrei" an der Theaterkasse erhältlich.

Tel.: 06 11 / 13 23 25
E-Mail: vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de


Schwerbehinderte Besucher erhalten 50 Prozent Ermäßigung. Mit Merkzeichen "B" im Schwerbehindertenausweis ist die Begleitperson frei.


Nähere Informationen und Anmeldungen zum Rahmenprogramm bei
Beate Kronsbein
Tel.: 06 11 / 13 22 64
E-Mail: intendanz@staatstheater-wiesbaden.de


Dazu ein Bild: Die Wiesbadener Inszenierung von Verdis "Troubadour" spielt in der New Yorker Bronx

Seminare und Tagungen

"Storchennest": Seminare 2010

Die Begegnungsstätte "Storchennest" des Taubblindendienstes in Radeberg lädt auch im nächsten Jahr wieder zu einer Reihe von Kursen ein. Das Programm startet vom 19. bis 21. Januar mit dem Seminar "Der duftende Garten für sinnesbehinderte Menschen", das sich in erster Linie an Landschaftsplaner und -gärtner richtet und im Herbst vom 19. bis 21. Oktober wiederholt wird. Im Kurs "Mit drei Sinnen leben  –  Taubblindheit und ihre Folgen" vom 22. bis 24. Januar und 22. bis 24. Oktober lernen vor allem Studenten, was es heißt, mit der zweifachen Behinderung zu leben. Vom 1. bis 10. Februar und 25. Oktober bis 4. November werden Punktschriftkurse speziell für taubblinde Menschen angeboten. Und vom 17. bis 24. Mai gibt es wieder ein "Treffen der blinden Gartenfreunde".


Nähere Informationen beim
Taubblindendienst
Pillnitzer Str. 71, 01454 Radeberg
Tel.: 0 35 28 / 43 97-0
E-Mail: info@taubblindendienst.de
www.taubblindendienst.de

Erfolg durch Stil und Etikette

Ob im ersten Kundenkontakt oder beim gemeinsamen Essen, es kommt darauf an, den richtigen Ton zu treffen. Wer die Regeln der modernen Umgangsformen beherrscht, hat eindeutige Wettbewerbsvorteile etwa bei Vorstellungsgesprächen oder bei der Pflege beruflicher Kontakte. In einem Seminar für blinde und sehbehinderte Menschen, das vom 29. bis 31. Januar in der AURA-Pension in Georgenthal stattfindet, stehen Stil und Etikette im Mittelpunkt. Wie hinterlasse ich einen guten ersten Eindruck? Wie mache ich Smalltalk? Dies wird nicht nur theoretisch erklärt, sondern mit Diplom-Pädagogin Ina Oertel auch praktisch erprobt.


Nähere Informationen bei
Bildung Ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de
www.bildung-ohne-barrieren.de
(Anmeldeschluss: 20.12.)

Umfragen

Studie der Bundesagentur für Arbeit

Die Bundesagentur für Arbeit führt derzeit eine Studie zur beruflichen Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen in akademischen und verwandten Berufen durch. Das Ziel ist, die Beratungs- und Vermittlungsqualität der Bundesagentur zu verbessern, Beschäftigungspotenziale zu erschließen, Weiterbildungsmöglichkeiten zu identifizieren und  –  vor allem  –  arbeitssuchende Menschen mit Behinderung verstärkt in den Mittelpunkt der Bemühungen zu stellen. Es ist äußerst wichtig, dass möglichst viele Menschen ihre Erfahrungen, Ansichten und Einsichten mitteilen. Ihre Angaben werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt.


Nähere Informationen bei
Ursula Wenz
Arbeitsagentur Marburg
Tel.: 0 64 21 / 60 53 14
E-Mail: Ursula.Wenz@arbeitsagentur.de

Studie zu akustischen Signalen

Der Diplom-Psychologe Martin Nanzig beschäftigt sich in seiner Doktorarbeit bei Professor Dr. Wilfried Echterhoff an der Bergischen Universität Wuppertal mit der Mobilität blinder und sehbehinderter Menschen, speziell mit akustischen Signalen im öffentlichen Raum. Für seine Studie sucht er noch Menschen mit Seheinschränkung, zunächst für eine Befragung zur Bewertung der aktuellen Situation, später für eine experimentelle Studie im Hörlabor, bei der möglichst optimale Parameter für akustische Signale identifiziert werden sollen.


Nähere Informationen bei
Martin Nanzig
E-Mail: nanzig@uni-wuppertal.de

Verschiedenes

Blinder Komponist im Wettbewerb

Seit vielen Jahren komponiert und textet Michael Haaga eigene Songs in deutscher Sprache. Auch für den DBSV war er schon aktiv, hat drei Stücke für das DBSV-Musical "Stärker als die Dunkelheit" geschrieben und den Verband 2007 bei einem internationalen Songcontest in Griechenland vertreten. Auf dem Internetportal www.musiknachwuchs.de sind seine Stücke zum Anhören eingestellt. Der Betreiber dieser Seite hat kürzlich einen Wettbewerb gestartet: Aus den Top 100 wird jede Woche ein Gewinner ermittelt. Noch bis zum 20. Dezember kann man online für die verschiedenen Künstler stimmen. Nun hofft der blinde Komponist und Sänger auf viele Stimmen aus der Szene.


Nähere Informationen auch unter
www.michael-haaga.de

Braille:

"Sechs Richtige"  –  und ihre Besucher

Bis Mitte Dezember zeigt das Museum für Kommunikation Berlin eine Ausstellung zu Ehren von Louis Braille. Die "Gegenwart" begleitet die Schau mit einer Reihe und hat sich diesmal unter die Besucher gemischt.


Jörg und Anne K. stehen an der Tür zum Ausstellungsraum und wundern sich: "Das ist aber ein kleiner Raum. Den haben wir uns viel größer vorgestellt." So wie sie empfinden viele sehende Besucher, wenn sie die Braille-Ausstellung "Sechs Richtige" im Berliner Museum für Kommunikation betreten. Ein Moment, der vergessen ist, sobald sie vor den ersten Vitrinen stehen. Interessiert bestaunen sie die verschiedenen Schriften, nicht nur die Braille-Schrift, sondern auch andere Schrifttypen wie die Präge-, Stachel- und Moonschrift.

Spätestens beim Betasten der in Fühlboxen verborgenen Textauszüge vergehen Raum- und Zeitgefühl. Für Jörg sind die "technischen Maschinen", wie er sie nennt, der Anziehungspunkt. Gespannt wartet er auf den Moment, wo er die Moonschrift-Schreibmaschine anfassen kann. Anne hat sich in der Zwischenzeit einen kleinen Film über das Leben von Louis Braille angeschaut und versucht nun am interaktiven Tisch, auf die 64 Kombinationsmöglichkeiten der sechs Punkte zu kommen. Am Ende des Rundgangs sind sich beide sicher, dass sie wiederkommen werden  –  dann allerdings mit ihrem Sohn.

Es ist eine einmalige Gelegenheit, einzelne Objekte befühlen zu können. Das wissen vor allem die blinden und sehbehinderten Besucher zu schätzen. Thomas S., selbst betroffen, arbeitet seit vielen Jahren für das Blindenhilfswerk Berlin, wo er regelmäßig Schulklassen durch die Werkstatt führt und für das Thema Blindheit zu sensibilisieren versucht. Er legt viel Wert auf pädagogisch angelegte Konzepte und ist deshalb besonders angetan: "Eine Ausstellung, in der ich Exponate erfühlen kann und mir in speziell angefertigten Schubladen Tastproben zugänglich gemacht werden, habe ich noch nicht erlebt. Der Audioguide ist nicht nur informativ, sondern funktioniert auch als Leitsystem. Eine einzigartige Sache!" Tief beeindruckt erzählt er von seinem persönlichen Schlüsselerlebnis, als er im Ausstellungsraum einen Moment der Stille suchte und erfasste, wie wertvoll die Erfindung Brailles ist: "Als Kind habe ich die Blindenschrift nur widerwillig gelernt, doch nun stehe ich hier  –  Gänsehaut auf meinen Armen  –  und verspüre eine Art Ehrfurcht ..."

Es kann schon vorkommen, dass sich der eine oder andere in dieser Kabinettausstellung länger aufhält als in einem ganzen Museum. Eine Station, bei der die meisten Besucher Halt machen, ist das "Mensch ärgere Dich nicht"-Spiel unter der Augenbinde. Es wird gewürfelt und gesetzt  –  mitunter in die falsche Richtung. Kaum loszureißen sind vom Ehrgeiz gepackte Kinder, wenn es darum geht, den eigenen Namen in Blindenschrift zu schreiben. So versucht auch Hannah, mit Sticheltafel und Griffel klarzukommen. Tanja H. schreibt ebenfalls ein paar Zeilen. Allerdings benutzt sie die Stenomaschine, mit der kurze Nachrichten für das Gästebuch geschrieben werden können. Am Ausgang steht eine Box, in die blinde Besucher ihre Punktschriftstreifen einwerfen können, um ebenso wie Sehende ihre Meinung zur Ausstellung zu hinterlassen.

Juliane Eichhorst  
Blindenhilfswerk Berlin  


Dazu zwei Bilder:

    • An geöffneten Vitrinen: Zwei Besucher erfühlen verschiedene Blindenschriften
    • Mit Griffel und Sticheltafel: Hannah schreibt ihren Namen in Punktschrift

Kurzinfo: Sechs Richtige  –  Louis Braille und die Blindenschrift

18. September bis 13. Dezember 2009

Museum für Kommunikation Berlin

Leipziger Str. 16, 10117 Berlin

Tel.: 030 / 20 29 40

Öffnungszeiten:
    Dienstag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr
    Samstag, Sonntag und an Feiertagen, 10 bis 18 Uhr
    Führungen sonntags um 11 Uhr und nach Vereinbarung


Ausführliche Wegbeschreibung unter www.blindenmuseum-berlin.de

Mein Braille

Erlebtes, Gefühltes und Gedachtes: Im Braille-Jahr veröffentlicht die "Gegenwart" persönliche Geschichten über die sechs Punkte.


Was Louis Braille mit meinem Poesiealbum zu tun hat ...

Schlecht sehen gehört für mich schon seit 44 Jahren zur Normalität. Anfang 2007 nahmen mein Sehnervschwund und meine Glaukomerkrankung allerdings so stark zu, dass ich meinen Traumberuf als Altenpflegehelferin schweren Herzens aufgeben musste. Mein Rentenantrag wurde zu meinem großen Erstaunen abgelehnt  –  mit dem Hinweis auf berufliche Alternativen. Beim Gespräch mit der Deutschen Rentenversicherung war ich allerdings gar nicht von der Idee begeistert, eine Umschulungsmaßnahme im 284 Kilometer entfernten Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg zu beginnen. Schließlich würde ich dadurch aus meinem familiären Umfeld herausgerissen werden. Eine 14-tägige Arbeitserprobung im BFW konnte mich aber umstimmen.

Für eine neue berufliche Perspektive war das Erlernen der Punktschrift eine Grundvoraussetzung  –  das war schnell klar. Petra Joas, im BFW zuständig für die Erprobung der Tastfähigkeit und selbst angewiesen auf die Punktschrift, begeisterte mich spontan für die sechs Punkte von Louis Braille. So lernte ich noch vor dem offiziellen Start meiner Ausbildung im Selbststudium die ersten Zeichen. Und als ich mit einer geliehenen Bogenmaschine einen fast fehlerfreien Punktschrift-Brief an Frau Joas schrieb, war ich ein bisschen stolz auf mich.

Im September 2008 begann ich mit der blindentechnischen Grundrehabilitation im Anfängerkurs des BFW. Dabei ist die Punktschrift mein absolutes Lieblingsfach geworden. Nicht zuletzt deshalb, weil man täglich besser wird und immer wieder Erfolgserlebnisse hat. Zurzeit setze ich mein Lernen im Fortgeschrittenenkurs fort. Hier verbringe ich rund 90 Prozent der Unterrichtsstunden am PC. Früher kannte ich den Computer nur von meinen Kindern. Ich muss zugeben: Die ganz große Liebe ist es bis heute nicht geworden. Aber meine BFW-Karriere ist ja noch nicht zu Ende ...

Nach zwölf Monaten "Punktschrift lernen" kann ich feststellen, dass mir Louis Brailles Erfindung jede Menge Dinge ermöglicht. Per E-Mail kann ich mit meinen Freunden endlich wieder schriftlich kommunizieren. Aus den Augen verlorene Bekannte kann ich anschreiben, Freundschaften auffrischen und wieder inniger gestalten. Besonders viel Spaß bereitet mir mein Braille-Poesiealbum, das ich am Ende meines Anfängerkurses "erfunden" habe. Viele Kurskollegen und BFW-Lehrkräfte haben sich dort in Punktschrift und mit tastbaren Elementen verewigt. Jetzt hoffe ich, dass die Venenverkalkung in meiner linken "Lese-Hand" bald abklingt. Dann möchte ich dank Louis Braille voll durchstarten. Vielleicht gibt es ja noch einen zweiten Traumberuf, den man auch blind ausüben kann ...

Eva Schmidt (44) aus Aulendorf bei Ravensburg leidet an Glaukom und Sehnervschwund und ist derzeit Teilnehmerin im BFW Würzburg.


Dazu ein Bild: Freut sich über Erfolgserlebnisse beim Erlernen der Punktschrift: Eva Schmidt

DAISY:

DAISY2009  –  die Welt zu Gast in Leipzig

DAISY aus der Steckdose, DAISY als reguläres Hörbuchformat, DAISY für alle Menschen mit Leseeinschränkungen: In Leipzig waren die Visionen zum Greifen nah. Die Konferenzwoche DAISY2009 hat gezeigt, wie Netzwerkarbeit funktioniert. Aus dem In- und Ausland waren IT-Experten, Gerätehersteller, Bibliothekare und Anwender angereist, um neue Entwicklungen und Anwendungsmöglichkeiten von DAISY zu diskutieren und am Ende eine ehrgeizige Roadmap zu verabschieden.


Eine Woche nichts als DAISY: Vom 21. bis 27. September besuchten über 400 Experten, Entwickler, Anwender und interessierte Neueinsteiger die vielfältigen Angebote der Veranstaltungswoche DAISY2009 in der Buch- und Medienstadt Leipzig. Die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) wurde für die Organisation dieses Ereignisses als "Ausgewählter Ort" von der Standortinitiative "Deutschland  –  Land der Ideen" ausgezeichnet.

Arbeitstreffen von Gremien und Organisationen, Diskussionsveranstaltungen, eine Hilfsmittelausstellung, 20 nationale und 50 internationale Fachvorträge boten einen breiten Überblick über die sich weltweit vollziehenden Entwicklungen der DAISY-Technologien. Fazit ist: DAISY löst nicht nur im kommenden Jahr die Tonkassette in den deutschen Hörbüchereien ab. In der Weiterentwicklung liegen auch große Chancen für den Massenmarkt, Bücher- und Zeitschrifteninhalte für jedermann barrierefrei zugänglich zu machen.

George Kerscher, Geschäftsführer des DAISY-Konsortiums, und Markus Gylling, Cheftechnologe, präsentierten am letzten Konferenztag die ehrgeizige Roadmap, also den Fahrplan für zukünftige DAISY-Anwendungen. An einer Weiterentwicklung des Standards wird gearbeitet, um neben Text- und Audioinhalten auch Videoinhalte anzubieten. Hiroshi Kawamura, Präsident des Konsortiums, beschrieb in seinem einführenden Vortrag die Vision, durch die Einbindung von Gebärdensprachvideos auch hörbehinderten und gehörlosen Menschen einen verbesserten Zugang zu Wissen zu ermöglichen. In Skandinavien, Großbritannien und den USA verwenden Bibliotheken längst das DAISY-Format, um Menschen mit Lese-Rechtschreib-Schwächen (Legastheniker) mit multimedialen Angeboten zu unterstützen. Damit DAISY in der Schule und in der Universität breitere Anwendung finden kann, wird nicht nur die Einbindung von mathematischen Formeln und grafischen Darstellungen vorangetrieben, ebenso sollen auch Interaktions-Features in die voraussichtlich Mitte 2010 vorgestellte Version 4 des DAISY-Formates integriert werden.

Die DAISY-Roadmap verfolgt darüber hinaus das Ziel, die Entwicklungen des in der Verlagsbranche verwendeten EPUB-Formates weiter mit DAISY zu harmonisieren und damit das unmittelbare barrierefreie Publizieren von Literatur zu ermöglichen. EPUB gewinnt im Bereich des sich stark entwickelnden E-Book-Marktes an Bedeutung. Dank der langfristigen Arbeit des DAISY-Konsortiums sind in diese neue Technologie des Massenmarktes bereits wichtige Entwicklungen wie Navigationskonzept und Textstrukturierung eingeflossen. Wer heute EPUB benutzt, hat bereits DAISY an Bord.

Neben der Zusammenarbeit des Konsortiums auf technischem Gebiet bietet die Errichtung einer globalen Bibliothek für alle Lesebehinderten zahlreiche neue Ansatzpunkte für eine Kooperation mit der Verlagsbranche. In Fragen des Urheberrechtes und des Schutzes der Interessen von Autoren, Verlagen und Verbreitern von Informationen zeichnet sich eine Lösung ab, die den Austausch von Buchinhalten zwischen autorisierten Blindenbüchereien weltweit ermöglicht und damit sicherstellt, dass das Ausnahmerecht auf Zugang zu Informationen für Menschen mit Leseeinschränkungen bestehen bleibt. Zum Stand der Diskussion findet der interessierte Leser weitere Informationen in englischer Sprache im Internet unter www.visionip.org.

Nur auf einige der im Rahmen von DAISY2009 gehaltenen internationalen Fachvorträge soll hier kurz eingegangen werden: John Gardner, blinder IT-Firmengründer und Professor für Physik in den USA, präsentierte die ersten Ergebnisse eines Gemeinschaftsprojektes mit der amerikanischen Physikervereinigung, das sich zum Ziel gesetzt hat, Inhalte wissenschaftlicher Zeitschriftenartikel im DAISY-Format anzubieten. Dabei steht das Thema Wiedergabe von mathematischen Ausdrücken, Tabellen und grafischen Abbildungen im Vordergrund. Christian Egli von der Schweizerischen Bibliothek für Blinde und Sehbehinderte erläuterte seine Softwarebibliothek LIBLOUIS zur Übersetzung von DAISY-Texten in Brailleschrift. Auch die DZB stellte neue Vorhaben im Bereich der Fach- und Sachbuchaufbereitung vor, die großes Interesse beim internationalen Publikum fanden. Ganz praktisch wurde es im Vortrag von Katharina Eberenz, die über die erfolgreiche Einführung einer DAISY-Reihe des Hörbuchverlages Argon berichtete und neue Titel präsentierte. Hansjörg Lienert und Werner Hubert zeigten schließlich, wie einfach es ist, aus einem am Computer geschriebenen Text ein DAISY-Buch zu erstellen.

In vielen Vorträgen wurde deutlich, dass der Online-Verbreitung von DAISY-Inhalten die Zukunft gehört. Die entsprechenden Geräte sind da, und so ist es nur eine Frage der Zeit, wann Bücher und Zeitschriften direkt über das Internet zu hören (Streaming) oder herunterzuladen (Download) sind. In den praktischen Vorführungen zeigte sich, dass eine leistungsfähige Internetverbindung und ein ausgereiftes Bedienkonzept entscheidende Grundlagen dafür sind, diese neuen Wege zu gehen. Neue Abspielgeräte wie PTN2, PTX1, Booksense und Tomboy fanden reichlich Nachfrage bei den Hilfsmittelanbietern. Da der Grad der Komplexität bei diesen Geräten voranschreitet, bieten die Geräteentwickler von Humanware und Plextalk inzwischen so genannte Abdeckhauben an, mit denen der Funktionsumfang des DAISY-Spielers auf die einfachsten Funktionen begrenzt werden kann. Dies hilft Neueinsteigern und denen, die einfach nur ein Buch hören wollen, ohne sich mit Funktionen wie Blättern oder Stöbern auseinander setzen zu müssen.

Elke Dittmer, Vorsitzende der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus), bewies das richtige Gespür, als sie zum Abschluss der ereignisreichen Woche noch einmal ihre indischen Kollegen zitierte: Ihr Ruf "Long live DAISY, long live network" (Lang lebe DAISY, lang lebe das Netzwerk) löste große Begeisterung aus und ist den Akteuren Motivation und Inspiration für ihre weitere Arbeit.

Dr. Thomas Kahlisch,
Direktor der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) und Mitglied des DBSV-Präsidiums


Kurzinfo: DAISY-Karussell

Eine umfassende Dokumentation von DAISY2009 ist im Internet zu finden unter www.daisy2009.de
Als Bonus auf DBSV-Inform: Mitschnitt des DAISY-Karussells  –  im Rahmen des Anwenderforums von DAISY2009 haben elf DAISY-Macher elf DAISY-Projekte vorgestellt.


Dazu ein Bild: Hiroshi Kawamura, Präsident des DAISY-Konsortiums, vor einer Weltkarte mit den Mitgliedern des Konsortiums

Urheberrechtler mit Blick für Blinde

So einfach kann Urheberrecht sein: Zwölf Euro gehen an die Verwertungsgesellschaft Wort, und schon kann eine Blindenhörbücherei den neuesten Krimi von Donna Leon produzieren. Dass dies so einfach ist, ist Professor Dr. Ferdinand Melichar zu verdanken. Der langjährige Geschäftsführer der VG Wort wurde am 23. September im Rahmen von DAISY2009 mit der DBSV-Ehrenmedaille ausgezeichnet.


Herr Professor Melichar, Ihnen wurde heute die DBSV-Ehrenmedaille überreicht. Damit wird Ihr Einsatz gewürdigt, den Sie bei der Umsetzung des Urheberrechts im Sinne blinder und sehbehinderter Menschen geleistet haben. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

Professor Dr. Ferdinand Melichar: Ohne falsche Bescheidenheit möchte ich sagen, dass das eigentlich zu viel der Ehre ist, denn ich habe nur das getan, was man als Geschäftsführer der VG Wort tun musste, nämlich eine Vorgabe des Gesetzgebers möglichst praxisnah und mit wenig Schmerzen für diejenigen, die zahlen müssen, umzusetzen.


Vielleicht sollten wir mal einen Blick aufs Urheberrecht werfen: Wie sind denn darin die Bedürfnisse von blinden und sehbehinderten Menschen oder auch allgemeiner von behinderten Menschen geregelt?

Zunächst muss man davon ausgehen, dass das Urheberrecht ein exklusives Recht ist. Das heißt, dass grundsätzlich jede Nutzung eines urheberrechtlich geschützten Werkes, also zum Beispiel eines Romans oder einer Fachschrift, der Genehmigung des Urheberberechtigten, sprich des Autors oder Verlages, bedarf. Wenn der Gesetzgeber nichts anderes sagt, müsste man also auch für jede Blindenausgabe die individuelle Genehmigung des Rechteinhabers einholen. Und hier hat der Gesetzgeber eingegriffen, um Blindenausgaben zu erleichtern. Zunächst war es 2001 der europäische Gesetzgeber, der es den nationalen Gesetzgebern in der Richtlinie zum Urheberrecht freigestellt hat, für Blindenausgaben etc. eine Ausnahme vom exklusiven urheberrechtlichen Nutzungsrecht zu machen. Der deutsche Gesetzgeber hat davon sofort Gebrauch gemacht und einen neuen Paragrafen 45a in das Urheberrechtsgesetz eingeführt. Danach bedarf es für die Fertigung von Blindenausgaben, zum Beispiel in Brailleschrift oder auch als Hörbuch, keiner Lizenz mehr. In Konsequenz hat der Gesetzgeber aber gesagt: Es ist eine angemessene Vergütung zu zahlen, und diese angemessene Vergütung kann nur durch eine Verwertungsgesellschaft geltend gemacht werden, also nicht vom Autor oder Verlag. Damit war die VG Wort aufgefordert, tätig zu werden.

Und trotzdem war es nicht ganz so einfach. Da standen also die Interessen der blinden und sehbehinderten Menschen auf der einen Seite und die der Autoren auf der anderen Seite. Wie viel Diplomatie mussten Sie in die Waagschale werfen, um einen Kompromiss auszuhandeln?

Der Vorteil der kollektiven Wahrnehmung von Rechten ist, dass Verwertungsgesellschaften  –  anders als der einzelne Autor oder der einzelne Verlag  –  verpflichtet sind, auf soziale Belange des Berechtigten Rücksicht zu nehmen. So steht es ausdrücklich in dem so genannten Wahrnehmungsgesetz. Deswegen konnten wir die Tarife ziemlich weit nach unten drücken, was nicht unbedingt den Interessen der von uns vertretenen Autoren und Verleger entspricht.


Das heißt, Sie haben sich auf Seiten der Autoren nicht nur Freunde gemacht ...

Ganz sicher nicht. Wir haben uns mit dem Verband der Blindenbüchereien (Anmerkung der Redaktion: Medibus) auf einen einmaligen Betrag von zwölf Euro pro Blindenausgabe bis zu 100 Exemplaren geeinigt. Zwölf Euro sind nun wirklich nicht die Welt. Und wir dachten, das lohnt den Aufwand kaum, diese zwölf Euro individuell an einzelne Autoren und Verlage zu verteilen. Deshalb haben wir  –  naiv wie wir sind  –  beschlossen, das Geld in den Sozialfonds der VG Wort zu führen, um wiederum blinden und sehbehinderten Menschen zu helfen. Aber es hat sich herausgestellt, dass die Autoren sehr dagegen waren. Wir hörten mehr als einmal: Ich bin auch auf zwölf Euro angewiesen, die kann ich nicht einfach herschenken. Wir mussten das also ändern und zahlen jetzt jeden Cent, den wir auf dieser Basis kassieren, individuell an die Autoren und Verlage aus.


Sie haben sich auch ganz persönlich über den Zugang zu Literatur von blinden und sehbehinderten Menschen informiert und haben mehrmals Blindenhörbüchereien besucht. Inwieweit hat das Ihre Haltung beeinflusst?

Ich bin überzeugt, dass man sich so etwas anschauen muss, um zu wissen, welches Engagement nötig ist, um blinde Menschen mit genügend Lesestoff zu versorgen. Das stellt man sich als Laie, als Sehender so leicht vor. Mein Gott, da gibt's ja überall die Hörbücher etc. Was soll man da noch tun? Nein, man muss sich das wirklich anschauen. Und dann sieht man, dass da sehr viele Investitionen notwendig sind, und sehr viel Engagement der einzelnen Mitarbeiter. Das hilft natürlich auch, zu vernünftigen Ergebnissen zu kommen.


Wie sieht es nun in der Praxis aus, wenn die Blindenhörbücherei XY den neuesten Krimi von Donna Leon in Punktschrift produzieren möchte? Wie geht sie vor?

Bei Donna Leon ist das gar kein Problem. Man kann jeden Roman, jeden Krimi, den Donna Leon geschrieben hat, als Blindenausgabe produzieren  –  sowohl in Braille als auch als Hörbuch. Da muss man nichts anderes tun, als ein Formular an die VG Wort zu schicken und zwölf Euro zu bezahlen.


Es ist also keine Kontaktaufnahme mit dem Verlag notwendig.

Nein. Es läuft alles zentral über die VG Wort.


Wie schauen Sie in die Zukunft, wenn man bedenkt, dass im Zeitalter der Globalisierung auch Gesetze zunehmend international zu regeln sind?

Zunächst einmal gelten die Regelungen, die ich hier genannt habe, für den gesamten deutschsprachigen Raum. Meine österreichischen Kollegen haben einen Parallelvertrag abgeschlossen, der genauso aussieht wie der deutsche Vertrag. Und auch in der Schweiz gilt dasselbe. Wie es im anderen Ausland ist, kann ich nicht sagen, aber ich nehme an, dass es keinen großen Unterschied gibt. Allerdings gibt es momentan ein sehr aktuelles Problem, denn diese gesetzlichen Regelungen decken nicht den elektronischen Versand ab. Aber gerade mit der neuen Technik will man natürlich elektronisch versenden. Man möchte wegkommen von dem mühsamen Versenden  –  das ist teuer, das ist langsam. Aber die gesetzlichen Regelungen erlauben dies derzeit nicht. Ich halte es deshalb dringend für geboten, dass der Gesetzgeber im Zuge der ohnehin kommenden Urheberrechtsnovelle die gesetzliche Lizenz des schon zitierten Paragrafen 45a dahingehend erweitert, dass auch der elektronische Versand ohne Genehmigung und ohne individuelle Lizenz zulässig wird. Das würde die Arbeit der Blindenbüchereien sehr erleichtern.

Dieses Gespräch führte Irene Klein.
(Originalton auf der DAISY- und Kassettenausgabe der "Gegenwart")


Kurzinfo: DBSV-Ehrenmedaille

Mit der Ehrenmedaille des DBSV werden ausschließlich sehende Menschen ausgezeichnet, die sich für das Blinden- und Sehbehindertenwesen in besonderer Weise verdient gemacht haben, etwa durch ihren Einsatz bei der Integration blinder und sehbehinderter Menschen in Gesellschaft und Beruf, bei der Entwicklung von Lehr- und Arbeitsmethoden oder der Verhütung von Blindheit. Geehrt wurden unter anderem Bernhard Jagoda, Walter Riester, Karl Hermann Haack, Prof. Dr.med. Eckart Stofft und zuletzt in diesem Sommer Dennis Cory.


Dazu ein Bild: Professor Dr. Ferdinand Melichar (2. v. li.), ausgezeichnet mit der DBSV-Ehrenmedaille, mit Dr. Thomas Kahlisch, Direktor der DZB, Andreas Bethke, Geschäftsführer des DBSV, und Elke Dittmer, Vorsitzende von Medibus

Recht:

Schule mal ganz praktisch

Jeder gewonnene Prozess zählt, ganz besonders beim Thema LPF. Nun ist klar: Das Sozialamt muss  –  sofern die Schule diese Leistung nicht erbringt  –  schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen das LPF-Training zahlen. Und das unabhängig von der Einkommens- und Vermögenssituation der Eltern. Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" informiert.


Sich allein anziehen, Schleifen binden, mit Messer und Gabel essen, ein Brötchen schmieren, Ordnungssysteme entwickeln ... Für sehende Kinder ist das spätestens im schulpflichtigen Alter kein Problem mehr. Die Entwicklung dieser Selbstständigkeit wird beinahe als Selbstverständlichkeit hingenommen, weil man den dahinter stehenden Lernprozess, der zu einem großen Anteil durch Beobachtung und Nachahmung geschieht, einfach übersieht. Für blinde und hochgradig sehbehinderte Kinder ist das Erlernen dieser ganz grundsätzlichen Fähigkeiten gar nicht selbstverständlich. Eine kreative elterliche Erziehung, die Arbeit der Frühförderer und engagierter Lehrer können den Ausfall des visuell geprägten Lernens häufig ausgleichen. Doch oft brauchen die Betroffenen auch die Unterstützung eines Fachmanns  –  hier die des Rehabilitationslehrers für die Vermittlung lebenspraktischer Fähigkeiten (LPF).

Man sollte meinen, dass die dadurch entstehenden Kosten ganz selbstverständlich übernommen werden, doch so einfach ist es leider nicht. Zuständiger Kostenträger ist nämlich das Sozialamt und dort werden die Mittel bekanntlich außerordentlich zurückhaltend verteilt. Für die Eltern betroffener Kinder folgten in der Vergangenheit häufig lange und zermürbende Rechtsstreitigkeiten, in deren Verlauf sie entweder zu hören bekamen, dass sie mit der Erziehung ihrer Kinder wohl überfordert und damit "schlechte Eltern" seien oder sie hatten ihre gesamte Einkommens- und Vermögenssituation offen zu legen, weil man die LPF-Schulung als Hilfe zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft im Sinne von § 54 SGB XII in Verbindung mit § 55 SGB IX einstufte. Ohne Großverdiener zu sein, sollten Eltern dann aufgrund der sozialhilferechtlichen Bedürftigkeitsprüfung die LPF-Schulung für ihr Kind aus eigener Tasche zahlen. Kein Pappenstiel, denn schnell kommen da mehrere Tausend Euro zusammen.

Doch jetzt landeten die ersten Rechtsstreitigkeiten vor den Sozialgerichten und deren Urteile sind ein echter Erfolg: Das Sozialgericht Düsseldorf stellt in seiner Entscheidung vom 12. September 2008, Az.: S 22 (29) SO 7/07, klar, dass eine Schulung in lebenspraktischen Fähigkeiten für schulpflichtige Kinder und Jugendliche als Hilfe zu einer angemessenen Schulbildung im Sinne von §54 Abs.1 Nr.1 in Verbindung mit §92 Abs.2 Nr.2 SGB XII unabhängig vom Einkommen und Vermögen der Eltern zu erbringen ist, sofern ein schulbezogener Hilfebedarf besteht. Ausreichend dabei ist, dass der Schulbesuch durch die Förderung in LPF erleichtert wird. Dies konkretisiert das Gericht wie folgt: "So ist insbesondere für den Schulbesuch die Entwicklung der Handschrift, die Kleiderpflege aber auch das selbstständige Essen unerlässliche Voraussetzung. Ein Kind muss, gerade wenn es den schützenden familiären Bereich verlässt, in der Lage sein, sich in gewisser Weise selbstständig einzurichten und den Schulalltag zu bewältigen. [...] Dass die genannten Fertigkeiten daneben auch die Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft erleichtern, ist nicht von Bedeutung, da sie jedenfalls auch die angemessene Schulbildung erleichtern."

Jedoch hatte der zitierte Fall den bitteren Beigeschmack, dass der Kläger eine Blindenschule besucht  –  eine Einrichtung also, die allein aufgrund ihres speziellen Bildungsauftrages ganz selbstverständlich den Förderbedarf hätte decken müssen. Denn lebenspraktische Fähigkeiten gehören nach den Empfehlungen der Kultusministerkonferenz ausdrücklich zum sonderpädagogischen Förderbedarf blinder und sehbehinderter Schüler. Qualifiziertes Personal in ausreichender Zahl steht einigen Sehbehinderten- und Blindenschulen aber nicht zur Verfügung und in der integrativen Betreuung sieht es vielfach nicht anders aus. Nun könnte man meinen  –  wie auch der hier beklagte Sozialhilfeträger  –  dass man doch die Schulen oder den Schulträger in die Pflicht nehmen müsse. So ging das Verfahren in die zweite Runde vor das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen, das sich beim Verhandlungstermin deutlich im Sinne der Betroffenen äußerte: "Der Vorsitzende weist darauf hin, dass die vorliegende Berufung aussichtslos erscheint, weil der Senat die rechtliche Beurteilung durch das Sozialgericht in dem angefochtenen Urteil teilt. Ergänzend ist noch anzumerken, dass das Argument, der Kläger möge Ansprüche gegenüber dem Schulträger auf eine verbesserte Ausstattung geltend machen, nicht überzeugend ist. Entscheidend ist vorliegend die tatsächliche Situation, dass die Schule die hier streitigen Maßnahmen nicht durchführt. Insoweit kann der Kläger nicht auf eine präsente Bedarfsdeckung verwiesen werden." Daraufhin nahm der beklagte Sozialhilfeträger die Berufung zurück und der über zwei Jahre währende Rechtsstreit war beendet. Nicht nur für den blinden Kläger ein Sieg, denn die Aussage des Landessozialgerichts bewog in den letzten Wochen auch andere Sozialgerichte, gleichlautend zu entscheiden. Dies brachte wiederum Sozialhilfeträger dazu, die Kosten für die erforderlichen Fördermaßnahmen im Bereich LPF ohne weitere Einkommens- und Vermögenseinbeziehung zu zahlen.

Christiane Möller,
Juristin der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"  


Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH ist eine gemeinsame Einrichtung von DBSV und DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf). Die Rechtsberatung wird ausschließlich von blinden und sehbehinderten Juristen durchgeführt, die über spezielles Know-how in behindertenrechtlichen Fragen verfügen.

Für Mitglieder der DBSV-Landesvereine und des DVBS ist die Dienstleistung kostenfrei.


Kontakt:
Dr. Michael Richter, Christiane Möller
Tel.: 0 64 21 / 948 88 32
E-Mail: recht@dvbs-online.de

telefonische Beratungszeiten:
montags und mittwochs, 13 bis 17 Uhr
freitags, 9 bis 14 Uhr

Medizin:

Sehprothesen auf dem Prüfstand der Forschung

Der Chip im Auge ersetzt den Blindenstock: Zu Beginn der 1990er Jahre erschien diese Idee utopisch. Inzwischen laufen die entscheidenden klinischen Studien vor der Zulassung der elektronischen Sehhilfen. "Wir befinden uns auf der Zielgeraden zur Markteinführung der ersten Systeme", erklärten Experten beim internationalen Symposium "Artificial Vision" am 19. September in Bonn.


Mobil sein und sich orientieren können, ein unabhängiges Leben führen, Gesichter erkennen und lesen können  –  sehbehinderte oder erblindete Patienten mit degenerativen Netzhaut-(Retina-)Erkrankungen würden diese Fähigkeiten gerne zurückgewinnen. Das zeigte eine Umfrage vor zehn Jahren. Damals hatte eine Forschergruppe unter anderem die Erwartungen von Patienten an eine elektronische Sehprothese ("Retina-Implantat") untersucht. Heute erscheinen diese Wünsche schon weniger utopisch. Das machte das internationale Symposium "Artificial Vision" deutlich, zu dem 73 Wissenschaftler aus 14 Ländern ins Bonner Wissenschaftszentrum gereist waren.

Seit mehr als 20 Jahren tüfteln Wissenschaftler an Sehprothesen. Vor allem in Deutschland wurde diese Forschung intensiv gefördert, weil Wissenschaftler und Patienten in starker Allianz die Projekte vorantrieben. Sie konnten die Politik überzeugen, entsprechende Fördermittel bereitzustellen. "Wir wollten damals nicht nur Hightech für die Erforschung des Weltraums und für die Verteidigung, sondern endlich Hightech für die Menschen", erinnert sich Professor Rolf Eckmiller, Neuroinformatiker an der Universität Bonn und einer der Pioniere auf dem Gebiet.

Diese Investition trägt jetzt Früchte. Die deutschen Konsortien spielen auf ihrem Forschungsgebiet in der Champions League: Drei der vier Forschergruppen, die ihre klinischen Ergebnisse in Bonn präsentierten, stammen aus Deutschland. Wie die Präsentationen zeigten, vermitteln alle elektronischen Sehhilfen Seheindrücke, so genannte Phosphene. In einer US-Studie konnten die Patienten hell und dunkel unterscheiden sowie Bewegungen und größere Objekte wahrnehmen. Und es gibt erste Berichte der deutschen Forschergruppe um Professor Eberhart Zrenner an der Universität Tübingen, dass auch die Lesefähigkeit nicht nur ein frommer Wunschtraum ist: Einzelne Patienten können Buchstaben lesen, wenn diese acht Zentimeter groß sind.

"Wir befinden uns auf der Zielgeraden", erklärte Professor Peter Walter von der Universitätsaugenklinik Aachen, der wissenschaftliche Leiter des Symposiums "Artificial Vision". "Die letzten Studien vor der Markteinführung sind angelaufen oder werden jetzt anlaufen", resümierte er den derzeitigen Stand. Bei diesen Untersuchungen geht es um die Langzeitverträglichkeit der Implantate und deren Nutzen im täglichen Leben. Die Hersteller gehen davon aus, dass die Prothesen im Jahr 2011 ihre Zulassung erhalten.

Entsprechend groß ist das Interesse der Betroffenen. "Blinde Menschen mit einer progressiven Netzhautdegeneration erhoffen sich von einer Sehprothese wieder einen Zugang zu unserer visuell ausgerichteten Umwelt und damit wieder mehr Orientierung und Mobilität in vielen Lebensbereichen", sagte DBSV-Präsidentin Renate Reymann, die selbst an Retinitis Pigmentosa leidet, in ihrem Grußwort zum Symposium. Und Helma Gusseck, als Vorsitzende der Stiftung Retina Implant und der Pro Retina Stiftung zur Verhütung von Blindheit verantwortlich für die Veranstaltung, bestätigte: "Im Vergleich zu unserer alten Umfrage von vor zehn Jahren sind die Vorstellungen der Patienten aufgrund der klinischen Studien konkreter geworden."

Die Entwicklung ist allerdings noch lange nicht am Ende  –  ganz im Gegenteil. "Wir sehen einen Wettlauf der Systeme", sagte Peter Walter. Bei einem System, dem subretinalen Implantat, wird der Chip unter die Nervenzellschicht in der Netzhaut eingepflanzt. Dort empfängt er  –  den Photorezeptoren in der Netzhaut ähnlich  –  Lichtimpulse, wandelt sie in elektrische Signale um und überträgt diese auf die Nervenzellen der Netzhaut. Nach diesem Prinzip funktioniert die Sehprothese der Gruppe von Eberhart Zrenner in Tübingen sowie die Prothese einer US-Wissenschaftlergruppe um Joe Rizzo und Shawn Kelly vom Boston Implant Project in Cambridge, massachusetts.

Bei dem so genannten epiretinalen Implantat wird der Chip auf der obersten Nervenzellschicht fixiert. Hier empfängt er Daten von einer kleinen Kamera an einer Brille, die der Patient trägt, und wandelt diese ebenfalls in Impulse für die Nervenzellen um. Nach diesem Prinzip funktionieren die Prothesen der beiden anderen deutschen Gruppen. Das eine System (IRIS) wurde von der Bonner Firma IMI entwickelt, das andere (EPIRET3) von einem Forscher-Konsortium. In ihm arbeiten Wissenschaftler der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen sowie vom Fraunhofer Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme mit Ärzten der Universitätsaugenklinik Aachen um Peter Walter zusammen.

Neben diesen verschiedenartigen Systemen, die sich noch in weiteren Details unterscheiden, wächst in Laboratorien rund um die Welt schon die nächste Sehprothesen-Generation heran. Das Wissen von Ingenieuren, Informatikern, Biologen und Medizinern vereinigt sich zu neuen Strategien, wie Elektronik und Nervensystem sich miteinander verknüpfen lassen.

Forschergruppen in der Schweiz und in Japan entwickeln beispielsweise Systeme, bei denen der Chip nicht mehr ins Auge implantiert, sondern außen auf der so genannten Lederhaut befestigt wird, die den Augapfel in der Augenhöhle schützt. Nur noch die Elektroden, welche die Nervenzellen in der Retina stimulieren, werden durch einen kleinen Schnitt in das Augeninnere vorgeschoben. Chinesische Forscher entwickeln Prothesen, die nicht mehr die Nervenzellen der Retina, sondern direkt den Sehnerv stimulieren. Und eine amerikanische Forschergruppe versucht, die Sehrinde des Gehirns direkt zu aktivieren. Ob und wann diese Ansätze jedoch an Patienten erprobt werden, kann derzeit nicht beurteilt werden  –  die Versuche befinden sich noch im Experimentierstadium.

Auf großes Interesse stoßen auch Ansätze, andere Kommunikationssignale zwischen Nervenzellen nutzbar zu machen: Australische und amerikanische Wissenschaftler arbeiten an Sehprothesen, die keine elektrischen, sondern biochemische Impulse produzieren. Die Prothesen sollen Hirnbotenstoffe (Neurotransmitter) nach räumlich und zeitlich kontrollierten Mustern freisetzen und so die Nervenzellen stimulieren.

Offen ist, ob die Prothesen irgendwann einmal das leisten können, was sich Rolf Eckmiller wünscht: die Gestaltwahrnehmung. "Dies setzt eine lernfähige Prothese voraus, die es schafft, eine Art von Melodie aus Impulsen zu erzeugen, die im Gehirn entsprechend erkannt und einer Gestalt, etwa einer Tasse, zugeordnet werden kann." Eckmiller ist davon überzeugt, dass das komplexe zentrale Sehsystem  –  es nimmt immerhin ein Drittel der Großhirnrinde ein  –  nur dann eine Sehwahrnehmung leisten kann, wenn über eine hinreichend große Zahl von Nervenzellen die richtige "Melodie" weitergeleitet wird.

Barbara Ritzert  


Dazu ein Bild: Zwei Varianten von Retina-Implantaten: Zum epiretinalen Implantat (li.) gehören neben dem Chip selbst eine Kamerabrille und ein kleiner Computer, der die Daten an den Chip sendet. Beim subretinalen Implantat (re.) werden die Lichtsignale direkt vom Chip empfangen und in Impulse für die Nervenzellen umgewandelt.

Meldungen

Der Patient erblindet, doch die Kasse lässt sich Zeit

"Ist das deutsche Gesundheitssystem nicht in der Lage oder einfach nicht willens, moderne Therapien im Interesse der Patienten schnell einzuführen?", fragte DBSV-Präsidentin Renate Reymann bereits im August 2007. Schon damals forderte der DBSV eine qualitätsgesicherte und schnell einsetzende Therapie für Augenpatienten, bei denen die so genannte feuchte Form der Altersbedingten Makula-Degeneration (AMD) festgestellt wird. Geändert hat sich bis heute nichts.

Der DBSV hat deshalb erneut mit einer Pressemitteilung auf die unhaltbaren Zustände bei der Versorgung von AMD-Patienten hingewiesen. Die Krankenkassen lassen wertvolle Zeit verstreichen, bevor sie die Therapie bewilligen. Fast drei Wochen müssen die betroffenen Patienten nach der Diagnose warten, bis sie die erste Spritze gegen die so genannte "Altersblindheit" bekommen.

Jährlich erkranken rund 50.000 Menschen in Deutschland an der schweren Verlaufsform der AMD, die unbehandelt schnell zur Erblindung führen kann. Die Therapie sollte aus ärztlicher Sicht rasch nach der Diagnose einsetzen. Stattdessen vergehen durchschnittlich 19 Tage, bis die Krankenkassen den so genannten "Erstattungsantrag" bearbeitet haben und die erste Injektion verabreicht wird. Dies ergab eine klinische Studie an rund 4.000 Patienten. Sie wurde auf Veranlassung des Paul-Ehrlich-Instituts als zuständiger Bundesoberbehörde von Novartis, dem Hersteller des AMD-Medikaments Lucentis, durchgeführt.

In diesen 19 Tagen schreitet die Krankheit fort, was in der Konsequenz zu dramatischen Verlusten des Sehvermögens führen kann. "Beispielsweise kann es zu einer subretinalen Blutung kommen, die das Auge schwer und bleibend schädigt", bestätigte Dr. Robert Finger vom Universitätsklinikum Bonn, das an der Studie teilgenommen hat. In Einzelfällen vergingen sogar über sechs Wochen bis zur ersten Spritze. Die Daten wurden im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft vorgestellt.

Infos für Patienten im Internet unter www.dbsv.org/makula


Dazu ein Bild: Jeder Tag zählt: Bei der feuchten AMD kann ein Medikament, das ins Auge gespritzt wird, den Sehverlust stoppen

Aus aller Welt:

In den Kinderschuhen: Blindenschulen in Ruanda

In Ruanda leben etwa 20.000 blinde Kinder und Jugendliche. Davon sind nur etwa 200 in einer Schul- oder Berufsausbildung. Kürzlich wurde die zweite Blindenschule des Landes gegründet  –  dank eines polnischen Ordens.


Ruanda ist ein kleines Land mitten in Afrika, etwa so groß wie Hessen. Dass es von 1894 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Teil von Deutsch-Ostafrika war  –  wer weiß das heute noch? Danach war es belgische Kolonie, ehe das Land 1962 unabhängig wurde. Die üble Hinterlassenschaft der deutschen, vor allem aber der belgischen Kolonialisten war, dass die Differenzen zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi ausgeweitet wurden. Von den oft schlanken und hochgewachsenen Tutsi wurde als "rassisch höherwertig" gesprochen, sie wurden von den Belgiern bei der Vergabe von Arbeitsplätzen bevorzugt, und ab 1934 wurde "Hutu" oder "Tutsi" in die Ausweise eingetragen, was auch das unabhängige Ruanda beibehielt. Das bis dahin kaum beachtete Land erlangte 1994 traurige Weltberühmtheit durch einen Völkermord erschreckenden Ausmaßes: Innerhalb von 100 Tagen wurden zwischen 800.000 und einer Million Menschen getötet  –  in einem Land, das damals gerade einmal ca. sieben Millionen Einwohner hatte.

Die erste Blindenschule des Landes wurde 1979 gegründet; seit 1998 werden blinde Schüler auch in der Oberschule in Gahini aufgenommen, und seit letztem Jahr gibt es die ersten blinden Studierenden an der Universität und am wichtigsten Lehrerbildungsinstitut. Im vergangenen Jahr wurde in Kibeho die zweite Blindenschule des Landes eröffnet, finanziert durch den polnischen Staat und geplant und aufgebaut von dem polnischen Franziskanerinnenorden "Dienerinnen des Kreuzes", der sich ganz der Arbeit für blinde Menschen verschrieben hat. Inzwischen sind vier Gebäude fertig gestellt: ein Mädchen- und ein Jungeninternat, die Schule selbst und ein Gebäude mit Küche und Wäscherei.

Es war ein sehr langer Weg, bis die ersten Schüler aufgenommen werden konnten. Schwester Rafaela, die für die Schule verantwortlich ist, hat von den lokalen Behörden viel Entgegenkommen erfahren: "Den Verantwortlichen war klar, dass es viele blinde Kinder gibt und wie schwierig ihre Situation ist." So wurden die Bauanträge schnell genehmigt, an finanzielle Unterstützung aber war nicht zu denken. Also musste sich die Ordensschwester an die polnische Regierung wenden. Mit dem Eintritt in die EU hatte Polen auch die Verpflichtung übernommen, Mittel für Entwicklungshilfe zur Verfügung zu stellen. Nach einigen weniger guten Erfahrungen wurde beschlossen, in Afrika vorrangig auf dem missionarischen Weg zu helfen. Die Chancen standen also gut und tatsächlich gab es grünes Licht für das Projekt. Nur: Die bürokratischen Prozeduren brauchten ganze zwei Jahre. Als das Geld bereitgestellt war, ging es Schlag auf Schlag mit den Bauarbeiten und inzwischen werden in Kibeho 30 blinde Kinder im Alter zwischen sechs und 15 Jahren unterrichtet. Ein kleines Licht der Hoffnung, bedenkt man, dass in Ruanda nur ein Prozent der etwa 20.000 blinden Kinder und Jugendlichen eine Schul- oder Berufsausbildung erhält.

Norbert Kather,
blinder Sozialarbeiter und Entwicklungshelfer und seit Jahren ehrenamtlich in Afrika unterwegs


Dazu ein Bild: Gemeinsam lernen, gemeinsam essen: die ersten Schüler der Blindenschule von Kibeho unter der Obhut von Ordensschwestern


Kurzinfo: Spenden für Kibeho

Wer die Schule in Kibeho unterstützen möchte, kann dies ganz einfach durch Zusenden von Braillepapier (DIN A4) tun. Die Pakete werden von der Post portofrei befördert.

Anschrift:
School for the Blind Kibeho
B.P.449, Butare
Ruanda/Rwanda
Central Africa


Zum Druck von Schulbüchern wird besonders dringend ein Punktschriftdrucker benötigt, auch ein kleineres oder älteres, aber noch funktionierendes Gerät.

Kontakt:
Norbert Kather
E-Mail: nokather@gmx.de

oder
Schwester Rafaela
E-Mail: rafaela.laski@onet.eu
(bitte Englisch schreiben)


Wer die Schule finanziell unterstützen möchte, kann eine Spende unter dem Stichwort "Ruanda" auf folgendes Konto des DVBS überweisen:

Kto.-Nr. 700 29 04
Bank für Sozialwirtschaft Köln
BLZ 370 205 00

Leben:

Spiele-Tipps in der "Gegenwart"

Gekonnt kombinieren beim Klappenspiel

Das Klappenspiel, auch "Klick Klack" genannt, ist ein kurzweiliges Glücks- und Kombinationsspiel. Geeignet ist es für Kinder ab fünf Jahren zum Zahlenlernen und für alle, die sich neben dem Spielen gerne unterhalten  –  egal ob sehend oder blind, jung oder alt. Das Spielprinzip ist ganz einfach: Jeder Spieler hat ein Würfelbrett, an dem bewegliche Holzplättchen mit den Zahlen 1 bis 12 (bei der kleineren Version von 1 bis 9) in Schwarz- und Brailleschrift befestigt sind. Mit zwei ertastbaren Würfeln fängt der erste Spieler an zu würfeln  –  und hat grundsätzlich drei Möglichkeiten: Bei einer 4 und einer 5 kann er beispielsweise beide einzeln nutzen und die Plättchen 4 und 5 hochstellen, beide addieren und die 9 hochstellen oder nur eine Zahl benutzen. Nach und nach stellt er so viele Nummern wie möglich senkrecht, bis keine Kombination mehr funktioniert. Erst dann ist der nächste Spieler an der Reihe und würfelt ebenfalls so lange, bis nichts mehr geht. Am Ende werden die noch liegenden Zahlen als Minuspunkte aufgeschrieben. Gewinner ist, wer am wenigsten Minuspunkte auf dem Konto hat. Noch mehr Spaß bringt das Spiel, wenn man sich eigene Sonderregeln ausdenkt: Zum Beispiel, dass man beim 3er-Pasch eine beliebige Zahl hochstellen darf.

Julia Sembritzki,
Blinden- und Sehbehindertenverein Schleswig-Holstein  


Klappenspiel

Preis: ca.15 Euro

Erhältlich bei
"Barrierefreie Medien" in Düren
Tel.: 0 24 21 / 225 98 90
E-Mail: info@barrierefreiemedien.de
shop.barrierefreiemedien.de


Weitere Spiele gibt es im Hilfsmittelhandel. Eine Liste mit zahlreichen Kontakten finden Sie im Internet unter www.hilfsmittelanbieter.dbsv.org

Testlabor:

Sprechende Küchenwaagen

Bald ist es wieder soweit: Die vorweihnachtliche Zeit steht vor der Tür. Dann werden Plätzchen, Christstollen und schönste Kuchen gebacken. Zum besseren Gelingen stellt das "Testlabor" ein Hilfsmittel vor, das für große und kleine Bäckermeister unverzichtbar ist: sprechende Küchenwaagen.


Auf das rechte Maß kommt es an. Nichts ist ärgerlicher als ein feucht klebriger oder steinharter Teig. Dann kann man Mehl oder Milch hinzufügen, wie man will. Meist wird es nichts. Zwischen zu viel und zu wenig ist die Mitte nur schwer zu treffen. Und je länger man probiert, desto fader wird der Kuchen im Geschmack. Um dies zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Zutaten genau abzuwiegen. Auf dem Hilfsmittelmarkt gibt es einige sprechende Küchenwaagen, von denen das "Testlabor" drei Modelle empfehlen kann:


"Ultra Vox 3000"

Das am meisten verkaufte Modell läuft bei den Hilfsmittelfirmen unter verschiedenen Namen: "Ultra Vox 3000" oder "My Weigh Vox 3000". Diese Waage wiegt auf ein Gramm genau bis drei Kilogramm. Im Lieferumfang enthalten sind eine Wiegeschale (Kapazität: 2 Kilogramm), die Wiegeplatte und eine 9-Volt-Blockbatterie. Die Waage funktioniert nur mit Batterie, hat also kein Netzteil. Sie ist nicht sehr groß und kann daher gut im Schrank verstaut werden, wenn sie ihren Platz nicht auf der Arbeitsplatte findet.

Das Gehäuse ist silberfarben, die Wiegeschale transparent. Diese hat einen sehr guten Halt auf der Wiegeplatte und kann durch eine beliebige Schale oder Schüssel ersetzt werden. Auf dem Bedienfeld befinden sich rechts vorne zwei Druckknöpfe. Der Rechte ist zum Einschalten, der Linke schräg daneben zum Ausschalten der Waage. Sie werden bei der Küchenarbeit von einer freundlichen weiblichen Stimme begrüßt, die gut zu verstehen ist. Diese Stimme sagt Ihnen, dass das Gerät zum Wiegen bereit ist und verabschiedet Sie am Ende auch wieder. In der Mitte des Bedienfeldes befindet sich ein kleines Display, so dass auch Sehende diese Waage gut benutzen können. Links auf dem Bedienfeld ist der so genannte Tara-Knopf zu finden, mit dem sich die Anzeige auf Null zurückstellen lässt, selbst wenn sich in der Schale Wiegegut befindet  –  man kann also "zuwiegen". Ein Nachteil ist jedoch, dass bei dieser Funktion kein Ton erzeugt wird und auch keine Stimme einsetzt.

Die "Ultra Vox 3000" ist sehr einfach zu bedienen. Die Firma PABS bietet ihren Kunden auch eine Bedienungsanleitung per E-Mail an. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut: Für 50 bis 55 Euro können Sie eine stabile Waage erwerben, die mit den Basisfunktionen ausgestattet ist. Aufgrund ihrer Genauigkeit ist die Waage übrigens auch als Brief- oder Diätwaage geeignet.


Sprechende Küchenwaage von Cobolt

Die sprechende Küchenwaage der Firma Cobolt hat eine maximale Wiegekapazität von fünf Kilogramm und wiegt auf fünf Gramm genau. Sie besteht überwiegend aus weißem Kunststoff und funktioniert entweder mit einer 9-Volt-Blockbatterie oder mit Strom. Im Lieferumfang enthalten sind sowohl die Batterie als auch das Netzteil. Die Wiegeschale hat auf der Wiegeplatte einen sehr guten Halt. Es können auch andere Schalen und Schüsseln benutzt werden.

An der rechten Seite des Gehäuses befindet sich ein Schiebeschalter zum Ein- und Ausschalten der Waage. Dort kann auch die Lautstärke in zwei Stufen reguliert werden. Vorne rechts auf dem Gehäuse ist der Tara-Knopf, eine kleine Fläche, die zwar fühlbar, aber leider nicht erhaben ist. Wenn man auf Null zurückstellt, meldet sich die Stimme.

Diese Waage ist ebenfalls sehr leicht zu handhaben. Jede Funktion wird angesagt und die Stimme ist sehr gut verständlich. Die Waage kostet knapp 120 Euro  –  ein stolzer Preis, der sich aber mit der hochwertigen Verarbeitung und der Langlebigkeit des Gerätes rechtfertigen lässt.


Sprechende Küchenwaage von CareTec

Das Basisgerät dieser Waage, die von vier Gramm bis fünf Kilogramm auf zwei Gramm genau wiegt, stammt von dem Markenhersteller Söhnle. Das tellerförmige Gehäuse aus weißem Kunststoff steht auf fünf kleinen Gummifüßchen, damit es nicht wegrutscht. Das Gewicht wird von einer gut verständlichen weiblichen Stimme angesagt.

Die Bedienbarkeit dieser Küchenwaage ist sehr einfach. Es gibt nur einen gut tastbaren Schalter für alle Bedienschritte (Ein-/Ausschalten, Nullstellen). Dieser befindet sich neben dem Display vorne rechts auf dem Gehäuse und hat eine leicht gewölbte, geriffelte Oberfläche. Beim Einschalten der Waage ertönt eine kleine Melodie und dann die Ansage "Null". Beim Ausschalten ist ein absteigender Ton zu hören. Wenn die Waage zwei Minuten lang nicht benutzt wird, stellt sie sich automatisch aus. Die Firma Marland liefert das Gerät mit einer akustischen Gebrauchsanweisung.

Die Küchenwaage von CareTec funktioniert nur mit einer 9-Volt-Blockbatterie, die im Lieferumfang enthalten ist. Eine Wiegeschale ist nicht dabei, da jede beliebige Schale oder Schüssel benutzt werden kann. Der Preis liegt mit etwa 125 Euro ebenfalls im gehobenen Segment.


Sprechender Messbecher "Speechmaster"

Natürlich können Sie mit all diesen Waagen auch Flüssigkeiten abwiegen. Einfacher geht es jedoch mit einem Messbecher. Es gibt mehrere taktile Modelle. Wenn Sie sich aber etwas Gutes tun wollen, dann leisten Sie sich den sprechenden Messbecher "Speechmaster" für 80 bis 90 Euro. Die Kapazität beträgt zwei Liter. Der Behälter mit Ausgießvorrichtung ist abnehmbar und spülmaschinenfest. Am Griff befinden sich vier Druckknöpfe: oben der Tara-Knopf, unten vorne drei schräg angeordnete Knöpfe. So können Sie zwischen Milliliter und Liter und zwischen verschiedenen Flüssigkeiten wie Öl, Milch oder Wasser auswählen. Mit Drücken des dritten Knopfes wird der Ist-Stand angesagt. Die Stimme ist sehr gut verständlich. Der Messbecher funktioniert mit einer 9-Volt-Blockbatterie, die im Lieferumfang enthalten ist.

Melanie Bause,
Hilfsmittelberaterin im Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg  


Dazu zwei Bilder:

    • Wiegt genau und ist relativ preisgünstig: die Küchenwaage "Ultra Vox 3000"
    • Praktisch und gut: der Messbecher "Speechmaster"

Kurzinfo: Hilfsmittelberatung

Wenn Sie sich ausführlich beraten lassen wollen, dann wenden Sie sich an die Hilfsmittelberater in Ihrem
Landesverein, Tel.: 0 18 05 / 666 456 (0,14 Euro/Min.)

Eine Liste mit zahlreichen Hilfsmittelanbietern finden Sie im Internet unter www.hilfsmittelanbieter.dbsv.org

Menschen:

"Nicht mehr als Arzt arbeiten  –  da brach eine Welt zusammen"

Dr. Bernd Wibbeke, 50

Als ich vier Jahre alt war, fiel meiner Mutter zum ersten Mal auf, dass ich nicht reagierte, als sie mich beim Spielen rief. Nach einer Untersuchung war schnell klar, dass ich stark schwerhörig war. Mein erstes Hörgerät hatte die Größe einer Handfläche, so dass meine Eltern mir extra einen kleinen Rucksack dafür bastelten. Auf dem Schoß meiner Mutter musste ich nun regelmäßig Sprechübungen machen, denn vorher hatte ich viele Laute nicht richtig gehört und daher falsch gesprochen.

Als ich dann etwas über sechs Jahre alt war, folgte die nächste Überraschung. Im Urlaub wollte mein Vater mir die Sterne zeigen, doch ich konnte nur den Mond entdecken. Nun war klar, warum ich im Dunkeln immer an der Hand ging  –  nicht etwa, weil ich ein Angsthase war. Auch hier kam die Diagnose schnell: Retinitis Pigmentosa (RP). Von "Usher" war erst später die Rede. Während ich meine Schwerhörigkeit schnell akzeptiert hatte, habe ich die Augenerkrankung anfangs einfach verneint.

Ich ging in eine normale Schule und machte mein Abitur. Was danach kommen sollte, war früh klar: das Medizinstudium. Nicht um Augenkrankheiten zu heilen, nein, weil mein Vater auch Arzt und damit mein großes Vorbild war. Außerdem reizte mich der Austausch mit Menschen  –  der später bei der Arbeit als Narkose-Arzt natürlich etwas eingeschränkt war.

Schon während des Studiums gab es einige lustige Begebenheiten: Nachdem mich eine Schwester mehrfach vergeblich angesprochen hatte, fragte sie mit ironischem Unterton, ob ich schwerhörig sei. Als ich "Ja" sagte, wollte sie mir die alten Hörgeräte ihres Großvaters mitbringen. Ein anderes Mal mussten wir im Augenheilkundeseminar gegenseitig unseren Augenhintergrund zeichnen. Bei dem ungewöhnlichen Gemälde meines Arbeitspartners holte der Assistent spontan den Chef, der dann ganz lapidar meinte: "Sie wissen schon, dass Sie Retinitis Pigmentosa haben?"

Wer nun denkt, der Umgang mit Usher wäre ein Kinderspiel, liegt allerdings falsch. Es gibt immer wieder sehr harte Momente: Als meine Augenärztin verkündete, ich könne ab sofort nicht mehr als Arzt arbeiten, brach eine Welt zusammen. Der Abschied aus dem Krankenhaus fiel unglaublich schwer. Auch das Autofahren aufzugeben, nachdem meine Frau an einem Simulator meine schlechte Sehkraft entdeckt hatte, war hart für mich. Dann und wann ärgere ich sie noch: Denn als ich 1977 nach einem Unfall zum letzten Mal Motorrad fuhr, hatte ich geschworen, 30 Jahre später wieder loszubrausen. Das mache ich auch, nur wird wohl ein Feuerwehrauto vor und eine Pferdekutsche hinter mir fahren  –  auf dem Kirmeskarussell.

Meine Zeit für Hobbys ist ohnehin begrenzt, denn auch als Manager einer vierköpfigen Familie habe ich viel zu tun. Mein Engagement in Arbeitskreisen und Selbsthilfegruppen für RP und Usher gibt mir heute die Bestätigung, die früher der Beruf brachte. Manchmal macht der Austausch mit anderen Betroffenen Angst vor dem, was mich erwarten könnte, meistens aber gibt er Mut, was man auch mit noch weniger Sinnen alles schaffen kann.


Dazu ein Bild: Ein bärtiger Mann mittleren Alters lässt sich führen. Er trägt einen Strohhut und ein kurzärmeliges, weißes Hemd. Man sieht ihn im Halbprofil, leicht verschwommen. Der Fokus ist auf seine rechte Hand gerichtet, die er locker auf die Schulter einer Person schräg vor sich legt. Diese Person ist nur mit dem Hinterkopf im rechten Anschnitt des Bildes zu sehen.


Kurzinfo: Fotoprojekt "Anders sehen"

Im Rahmen der Foto-Ausstellung "Das Leben ist anders und doch nicht anders" wurden drei sehbehinderte Menschen verschiedenen Alters in ihrer Lebenswelt porträtiert  –  darunter Dr. Bernd Wibbeke. Die künstlerischen Fotos, die auf Initiative des Arbeitskreises "Anders sehen" in Münster entstanden sind, wurden in mehreren Städten gezeigt.

Medien:

Hatte Louis Braille eine Geliebte?

Kritisch gelesen: Michael Mellors Braille-Biografie "Fühlbare Genialität"


Louis Braille war ein helles Köpfchen. Auch ohne zu sehen, steckte er seine Mitschüler in der Dorfschule locker in die Tasche. Das erfährt, wer die neue Braille-Biografie "Fühlbare Genialität" von Michael Mellor liest, die in deutscher Sprache zugleich in Punkt- und Schwarzschrift erschienen ist. Der amerikanische Autor weiß viele weitere Details zu berichten, etwa dass der Schulleiter des Königlichen Instituts für junge Blinde, André Pignier, dem Erfinder der Punktschrift genug Freiraum für seine Experimente mit der neuen Schrift gab. Man erfährt, was Braille selbst erfunden hat und was auf Charles Barbier, den Erfinder einer Nachtschrift für Soldaten, zurückgeht. Und es wird mit dem Gerücht aufgeräumt, Brailles Schrift habe sich in Paris nur mühsam gegen die Widerstände der Pädagogen durchsetzen können, so wie es in Deutschland der Fall war. Zwar hatte ein ehrgeiziger Schulleiter sie vorübergehend verboten, der musste aber schnell erkennen, wie sehr die Punktschrift dem Prägedruck mit Normalbuchstaben überlegen war.

Mellors Biografie lässt auch das Umfeld lebendig werden, in dem die Brailleschrift entstand. So wird von einem Blindenkonzern in Paris berichtet, dem "Quinze-Vingts", in dem blinde Menschen wohnten und arbeiteten und vor allem durch Betteln einen gewissen Wohlstand erreichten. Von dem Beruf des Klavierstimmers ist die Rede, der bereits zu Brailles Zeiten für Blinde entdeckt wurde, und zwar durch zwei blinde Schüler, die damit gegen ein Verbot der Schulleitung handelten. Besonders gewürdigt wird die Musiknotenschrift Brailles, die eindeutiger und logischer ist als die Noten für Sehende. Das komplexe bildliche System der Schwarznotenschrift in die Einzeiligkeit der Punktschrift übertragen zu haben, ist eine fast noch größere Leistung als das Braillealphabet.

Manchmal hat das Buch "Fühlbare Genialität" etwas von einer Heiligenlegende, wenn es immer wieder die Einzigartigkeit von Brailles Genius und Charakter betont, obwohl diese doch in seinen Erfindungen für sich selbst sprechen. Aber eigentlich lebt die lesenswerte Biografie von den vielen Zeugnissen aus erster Hand, vor allem von Brailles Briefen, die er übrigens in Schwarzschrift schrieb, waren die Empfänger doch Sehende. In den Briefen an den Schulleiter Pignier vergisst Braille nie die Grüße an dessen sehr geachtete Schwester, mit der er wohl viel zusammengearbeitet hat. Steckte dahinter vielleicht mehr als nur Höflichkeit?

Reiner Delgado,
Sozialreferent des DBSV  


Michael Mellor: Louis Braille  –  Fühlbare Genialität
Aus dem Amerikanischen von Daniela Spellerberg und Martina Rembeck
Blindenschrift-Verlag "Pauline von Mallinckrodt" Paderborn 2009
Punktschrift
    gebunden: 18,80 Euro
    geheftet: 15,80 Euro
Schwarzschrift (ISBN 978-3-00-028144-0): 24,80 Euro

Bestellungen beim
Blindenschrift-Verlag Paderborn
Tel.: 0 52 51 / 688 88-0
E-Mail: info@pader-braille.de

Bücher

Die Gräfin

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Sie war eine ungewöhnliche Frau und sie wurde zur bedeutendsten Publizistin der Bundesrepublik Deutschland: Marion Gräfin Dönhoff (1909-2002), Aristokratin und Bürgerin zugleich. Als langjährige Herausgeberin des Wochenblatts "Die Zeit" hat sie Geschichte geschrieben, als Chronistin der Vertreibung aus ihrer ostpreußischen Heimat wurde sie zur Bestsellerautorin, als Streiterin für die Versöhnung von Ost und West setzte sie moralische Maßstäbe  –  für die Politik, für die Gesellschaft, für das Zusammenleben der Völker im vereinten Europa. Als sie im März 2002 starb, nannte Helmut Schmidt sie in seinem Nachruf eine "wegweisende Mitbürgerin". Warum sie zu all diesen Leistungen fähig war und was sie dabei antrieb, wer zu ihren Freunden und Weggefährten gehörte, was für ein Mensch diese ruhig-energische und so bescheiden wirkende Preußin war  –  all das beschreibt Klaus Harpprecht in dieser ausführlichen Lebensgeschichte. Als erster Biograf konnte er alle privaten und offiziellen Briefwechsel und Aufzeichnungen Marion Dönhoffs einsehen, er wertete auch das "Zeit"-Archiv und das Familienarchiv der Dönhoffs aus. Viele wichtige Entwicklungslinien, viele bisher ungekannte Elemente und Facetten im Leben der Gräfin und Bürgerin rücken damit ins Blickfeld.

Klaus Harpprecht: Die Gräfin
Rowohlt Verlag
Sprecherin: Charlotte Knappstein
1 CD DAISY (1600 Minuten)

Labyrinth des Zorns

Ein Buch-Tipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Mit dem rheumatischen Hamburger Historiker Josef Maria Stachelmann hat Christian von Ditfurth einen sympathischen, wenn auch unfreiwilligen Ermittler geschaffen, der immer wieder in Fälle gerät, die die Zeitgeschichte beleuchten. In vier Büchern haben die Leser auch die privaten Nöte Stachelmanns miterleben und -erleiden können. Seine Habilitationsschrift ist inzwischen vollendet, aber im letzten Moment verzichtet er auf eine Professur und ein bequemes Leben an der Uni. Er eröffnet ein Büro für "historische Ermittlungen" und erhält von einer Amerikanerin den Auftrag, ihren deutschen Vater zu finden. Als er schon glaubt, den Auftrag erledigt zu haben, wird sein Stiefsohn bedroht und auf den Bundesgerichtshof wird ein Bombenanschlag verübt. Die Nachforschungen beleuchten die deutsche Nachkriegszeit unter Adenauer, in der politisch denkende kritische Geister schnell als Kommunisten verunglimpft wurden. Wer Krimis mag, die nicht vor Gewalt strotzen und trotzdem spannend und dazu noch informativ sind, der sollte sich dem Autor Christian von Ditfurth und seinen Krimis um Stachelmann anvertrauen. Der fünfte Fall ist gerade erschienen.

Christian von Ditfurth: Labyrinth des Zorns
Verlag Kiepenheuer und Witsch
Sprecherin: Monika Steffens
1 CD DAISY (770 Minuten)


Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind inzwischen 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenhörbüchereien ausgeliehen werden. Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei vor Ort oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Zeitschriften

Fakten aus "Focus" hören

Das Nachrichtenmagazin "Focus" hat Einfluss auf dem deutschen Nachrichtenmarkt. An fast jedem Wochenende wird ein Thema aus dem neuen Heft in den Medien zitiert. Blinde und sehbehinderte Menschen können mitreden: Die wichtigsten Texte hören Sie jede Woche aktuell auf einer DAISY-CD der ATZ.

Focus zum Hören
Erscheint wöchentlich (Leih-CDs)
Jahresabo: 40,80 Euro
Kostenlose Probeausgabe

Bestellungen bei
ATZ e.V.  –  Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de


Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der ATZ im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg

Kalender

Klingender Adventskalender

Nicht Türchen auf und Schokolade raus, sondern CD rein und Ohren auf! Seit 40 Jahren produzieren ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter der "Trierischen Tonpost" den "Klingenden Adventskalender". Hinter 24 akustisch gestalteten Türchen verstecken sich Jahr für Jahr kleine Geschichten, Gedichte und Rezepte sowie in diesem Jahr das Weihnachtshörspiel "Gott sendet seinen Engel". Ein Hörvergnügen für Groß und Klein, das im Jubiläumsjahr von blinden und sehbehinderten Menschen kostenlos ausgeliehen werden kann. Wer den "Klingenden Adventskalender" sein eigen nennen möchte, kann ihn aber auch käuflich erwerben.

Klingender Adventskalender
1 DAISY-CD oder 4 Audio-CDs
Kaufpreis: 18 Euro
Ausleihe kostenlos

Bestellungen beim
Bischöflichen Generalvikariat
Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 06 51 / 71 05-430
E-Mail: tonpost@bistum-trier.de

Hörfilme

Der Vorleser

Der Jura-Student Michael Berg wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert. In einem Kriegsverbrecherprozess trifft er die 20 Jahre ältere Hanna Schmitz wieder, mit der er einst eine geheime Beziehung geführt hatte. Im Alter von gerade mal 15 Jahren begegnete er Hanna und verliebte sich in sie. Sie wiederum genoss es, wenn er ihr aus Büchern vorlas. Doch plötzlich verschwand die Frau seiner Träume und Michael sollte sie erst acht Jahre später im Gerichtssaal wiedersehen. Hier erfährt er von ihrer grausamen Vergangenheit als KZ-Aufseherin.

Der Film nach dem gleichnamigen Roman von Bernhard Schlink wurde für fünf Oscars und vier Golden Globes nominiert. Zwei der begehrten Auszeichnungen gingen an die Schauspielerin Kate Winslet.

Der Vorleser
Drama, USA/D 2008
Regie: Stephen Daldry
Mit Kate Winslet, Ralph Fiennes, David Kross, Lena Olin u.a.
Hersteller: Senator Home Entertainment GmbH
Audiodeskription: Bayerischer Rundfunk
Preis: 14,90 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 089 / 559 88-136 oder -144
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org

Sport:

Schlagkräftige Fledermäuse

Auf der Suche nach Konkurrenz: die Pioniere des "Beep Baseball" in Bayern


Nach Fußball, Tischball und vielen anderen Sportarten können blinde und sehbehinderte Sportler nun auch auf dem Baseball-Feld zeigen, was sie drauf haben. In den USA ist die Sportart "Beep Baseball" in der Blinden- und Sehbehindertenszene längst etabliert, in Deutschland lernen die ersten Pioniere gerade erst, wie der Schläger geschwungen wird. Auf dem Trainingsgelände der Baseball-Mannschaft "Freising Grizzlies" haben sich im April die ersten Frauen, Männer und Kinder zum Schnuppertraining getroffen. Mittlerweile ist aus diesen Neugierigen das erste deutsche Team namens "Bavarian Beep Bats" entstanden.

Gemeinsam mit dem Initiator und Trainer des Teams, Franz Fischer, der sowohl die Spielidee als auch das Trainingsmaterial aus den USA importiert hat, wird die Sportart einmal in der Woche in München im kleinen Kreis und einmal pro Monat in Freising mit Spielern aus ganz Bayern geübt. Wie der Name "Beep Baseball" schon andeutet, wird vor allem nach Gehör gespielt. Ein sehender Spieler, der "Pitcher", wirft den ständig piependen Baseball in Richtung des blinden Schlagmannes, der diesen mit dem Schläger treffen und ins Spielfeld schlagen muss. Das Feld hat die Form eines großen Viertelkreises, an dessen Spitze der Schlagmann steht. Trifft er nicht, wird der Ball von dem hinter ihm hockenden, sehenden "Catcher" aufgefangen. Nach vier fehlgeschlagenen Versuchen ist der nächste Spieler aus dem Team an der Reihe. Fliegt der Ball dagegen ins Spielfeld, so muss der Schlagmann so schnell wie möglich in Richtung "Base" laufen. Das sind zwei große Schaumstoffzylinder, die in 30 Meter Entfernung links und rechts vom Spielfeld aufgestellt sind. Die "Base" wird vom Schiedsrichter aktiviert und gibt dann ebenfalls einen lauten Dauerton von sich. Die Verteidigungsspieler sind über das ganze Feld verteilt. Ein sehender "Spotter" ruft ihnen zu, wer dem Ball am nächsten ist. Ist der Schlagmann eher an der "Base" als die Verteidigung am Ball, erzielt er einen Punkt ("Run"). Können drei Schlagmänner hintereinander keinen Punkt holen, wird gewechselt und das gegnerische Team darf schlagen. Beendet ist das Spiel, wenn jedes Team sechs Mal angegriffen und sechs Mal verteidigt hat, also nach sechs so genannten "Innings".

Vor allem das Timing ist beim "Beep Baseball" eine große Herausforderung. Die sehenden Spieler geben mit dem Kommando "Ready Pitch" an, wann der Ball geworfen wird. Die blinden Schlagmänner müssen darauf achten, den Schläger immer in der gleichen Höhe zu schwingen. Eine gewisse Trefferquote hat sich mittlerweile bei allen Spielern eingestellt  –  der Spaß am Spiel sowieso. Bei der Baseball-Weltmeisterschaft in Regensburg im September haben die "Bavarian Beep Bats" mit einem Stand für die neue Sportart geworben und versucht, die Konkurrenz zu animieren. Denn als Pioniere in Deutschland und Europa haben die Bayern bisher noch keine Gegner und hoffen deshalb auf zahlreiche Nachahmer.

Aleksandar Pakusevski
und Inka Strunk  


Mehr Informationen bei
Franz Fischer
Tel.: 01 77 / 881 01 69
E-Mail: franz.fischer.fs@googlemail.com
www.beep-baseball.de


Dazu ein Bild: Baseball nach Gehör: Bei den bayerischen Pionieren steigt die Trefferquote von Spiel zu Spiel

Schießen

Internationales Behindertensportfest

Beim 29. Internationalen Behindertensportfest in Wilhelmshaven stand am 5. September auch das Blindenschießen auf dem Programm. Das Besondere ist das Finalschießen, bei dem die besten sechs Schützen nochmals gegeneinander antreten. Dabei wird im 10. Ring sogar auf den Zehntelpunkt genau gewertet.

In der Einzeldisziplin "Luftgewehr Auflage" errang Matthias Scholze von der Bürgerschützen-Gesellschaft Lehrte (BSG) mit 396,7 von insgesamt 400 Ringen den ersten Platz. Der zweite Platz ging mit 395,4 Ringen an Siegfried Heckmann vom Schützenverein Accum. Den dritten Platz belegte Oliver Bindseil, ebenfalls BSG Lehrte, mit 394,2 Ringen. Auch in der Mannschaftswertung siegte die BSG Lehrte mit den Schützen Frank Lüders, Matthias Scholze und Oliver Bindseil (885 Ringe). Auf dem zweiten Platz folgte mit 841 Ringen der SV Haldem mit Ilona Steinmeier, Karl-Heinz Thiele und Ulrike Bettenbrock. Der dritte Rang ging mit 781 Ringen an den SV Accum mit Erika und Siegfried Heckmann sowie Gerhard Krüger.

Skat

Skatturnier in Weimar

Vom 8. bis 10. Januar findet das neunte Skatturnier in Weimar statt. Wie in den vergangenen Jahren ist es wieder ein Nichtraucherturnier. Gespielt wird nach den deutschen Skatregeln, die Turnierleitung liegt bei André Schlierf in erprobten Händen. Nachdem das bisherige Spiellokal schließen musste, treffen sich die Skatspieler diesmal im Johannshof Weimar. Zur Übernachtung wird die Pension "Alter Zausel" empfohlen. Der Transfer zum Spiellokal ist in den Übernachtungskosten enthalten.

Anmeldungen bei
Birgit Kröger
Tel.: 0 36 43 / 25 41 95 oder 01 76 / 61 14 73 67
E-Mail: fussballbirgit@kroeger-portal.de
(Anmeldeschluss 31.12.)

Sport integrativ

Alles auf Rädern

"Gemeinsam rollt's": Unter diesem Motto haben sich am 6. September mehr als 600 Menschen mit Tandems, Rollis, Handbikes, Liegerädern oder Inlineskates in Bewegung gesetzt. Beim capp Sport cup (cSc) in Langenfeld ging es in vier Rennen um die Wette oder auch einfach nur um den Spaß. Das große Sportfest für Menschen mit und ohne Behinderung wurde in diesem Jahr bereits zum neunten Mal von der Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung durchgeführt.

Aus Nürnberg war erstmalig eine ganze Gruppe blinder und sehbehinderter Inlineskater dabei. Deren Teilnahme zu organisieren, war gar nicht so einfach, denn es gab nicht genügend Begleitläufer. Ein Aufruf im "skate-IN"-Magazin konnte schließlich 20 sehende Skater mobilisieren, darunter die "Rolling Angels" aus Langenfeld, die wochenlang trainierten, um die Nürnberger sicher durch den Wettkampf zu führen. Anfangs konnten sie sich gar nicht vorstellen, mit welchem Tempo blinde Skater unterwegs sein können. Da sich aber auch wettkampferprobte Speedskater zur Verfügung stellten, war es kein Problem, für jeden den passenden Begleiter zu finden. Und am Ende waren sich alle einig: Beim 10. cSc am 5. September 2010 geht es in die nächste Runde.

Wer Interesse am Inlineskaten hat, kann sich bei Volker Springhart melden

Tel.: 09 11 / 81 91 19
E-Mail: volker@springhart.com


Er vermittelt Begleitläufer und hilft, Kontakte zu Vereinen herzustellen.


Dazu ein Bild: Hand in Hand über die Piste: die vollblinde Speedskaterin Margit Schaßberger (li.) mit Begleitläuferin

Aus den Ländern:

Baden-Württemberg

Uni Stuttgart weist den Weg

Forscher am Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme der Universität Stuttgart arbeiten an einem System, das blinden und sehbehinderten Studierenden die Orientierung auf dem Universitätsgelände erleichtern soll. Dazu werden im Rahmen des Projektes ASBUS (Assistenz für sensorisch Behinderte an der Universität Stuttgart) Informationen über den Campus und die einzelnen Gebäude in digitalen Karten aufbereitet. Über ein mobiles Navigationsgerät können die Benutzer dann ihren aktuellen Standort abrufen und sich zu einem gewünschten Ziel führen lassen. Derzeit ist auf diese Weise nur das Informatikgebäude erschlossen. Geplant ist aber, die Kartierung auf die gesamte Universität auszudehnen. In das Assistenzsystem sollen auch weitere Informationen wie zum Beispiel Öffnungszeiten der Bibliotheken oder Sprechzeiten von Dozenten aufgenommen werden. Diese Informationen können Nutzern mit Seheinschränkung akustisch oder über eine portable Braillezeile übermittelt werden. Mit dem Projekt, das aus Studiengebühren finanziert wird, soll die Basis für eine selbstbestimmte Teilhabe am universitären Leben geschaffen werden.

Nähere Informationen bei
Dr. Andreas Hub
Tel.: 07 11 / 78 16-259
E-Mail: andreas.hub@vis.uni-stuttgart.de
www.vis.uni-stuttgart.de/ger/research/proj/sfb627/asbus/

Bayern

Das Dutzend voll

Am 13. September schloss der Hirsvogelbunker in Nürnberg seine Türen und beendete damit auch das Projekt "Begegnung im Dunkel" für dieses Jahr. Mit seinen Dunkelräumen nahm der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) bereits zum zwölften Mal am "Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne" teil. In viereinhalb Monaten besuchten insgesamt 103.177 Menschen den Sinnesparcours der Stadt Nürnberg. 41.033 Kinder, Jugendliche und Erwachsene waren zu Gast im Dunkelgang und in den Dunkelcafés und erlebten, wie es ist, wenn das Sehen Pause macht. "Eine bessere Öffentlichkeitsarbeit, um Menschen die Situation stark sehbehinderter oder gar blinder Menschen buchstäblich vor Augen zu führen und sie für unsere Lebenssituation zu sensibilisieren, gibt es kaum", so Projektleiterin Barbara Dvorak.

Der BBSB ist stolz darauf, dieses Großprojekt dank vieler, meist ehrenamtlicher Helfer und treuer Sponsoren erfolgreich durchführen zu können. Zum Dunkelteam gehörten in diesem Jahr 35 Freiwillige, die meist selbst blind oder sehbehindert sind. Das gesamte Team schaffte es, an 136 Öffnungstagen immer mit bis zu sechs Mitarbeitern vor Ort zu sein, um den Service in den beiden Dunkelcafés, im 60 Meter langen Dunkelgang und bei Sonderveranstaltungen wie der "Blauen Nacht", "6 Punkte für die Bildung" und "Wie arbeiten Blindenführhunde?" zu bewältigen.

Hessen

BFW-Beratung jetzt auch in Wiesbaden

Das Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg hat eine Geschäftsstelle in Wiesbaden eröffnet. Erwachsene aus dem Rhein-Main-Gebiet, die sich durch eine Seheinschränkung im Beruf schwer tun oder sich neu orientieren müssen, erhalten ab sofort auch in der hessischen Landeshauptstadt Unterstützung. Nach München, Hannover und Erfurt ist Wiesbaden bereits die vierte Filiale des BFW.

"Wir zeigen blinden und sehbehinderten Menschen in Hessen und Rheinland-Pfalz berufliche Chancen auf", erklärte Susanne Patze bei der Eröffnung der BFW-Geschäftsstelle Wiesbaden, für die sie verantwortlich ist. Eine zentrale Säule der Wiedereingliederung sei der Kurs zur Integration Blinder und Sehbehinderter (IBS). Die zwölfmonatige Schulung beinhaltet neben individuellem Coaching auch ein Langzeitpraktikum, das häufig in ein festes Arbeitsverhältnis mündet.

Die persönliche Verarbeitung der Behinderung, die Schulung in lebenspraktischen Fähigkeiten und das Mobilitätstraining sind in einem Berufsförderungswerk genauso wichtig wie die berufliche Rehabilitation. "Ein langer Weg, der nicht in einigen Wochen oder Monaten realisierbar ist", betonte Klaus Meyer von der Geschäftsführung des Blinden- und Sehbehindertenbundes in Hessen und richtete sich damit vor allem an die anwesenden Gäste der Rehabilitationsträger. Die Investition von Zeit und Geld lohnt sich, so BFW-Geschäftsführer Alfred Schulz: "Das Ergebnis unserer Arbeit kann sich sehen lassen. Über 70 Prozent der BFW-Absolventen finden wieder eine Arbeitsstelle."

Kontakt:
BFW Würzburg
Geschäftsstelle Wiesbaden
Bahnhofstr. 44, 65185 Wiesbaden
Tel.: 06 11 / 166 64 89
E-Mail: gsw@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

Mecklenburg-Vorpommern

Ozeaneum wird greifbar

Eine weitere Sehenswürdigkeit Stralsunds wird "begreifbar" für blinde und sehbehinderte Einheimische und Touristen. Nachdem bereits die Nikolai- und die Marienkirche, das Rathaus und die Altstadt als Tastmodell zur Verfügung stehen, gibt es nun auch ein originalgetreues Miniatur-Ozeaneum. Am 31. August wurde der Modellbau im Maßstab 1:100 feierlich im Foyer des großen Meeresmuseums und Aquariums enthüllt, wo er zukünftig zum Ertasten bereit steht. Mit dabei waren Vertreter der Stralsunder Kreisorganisation des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern, die das Angebot natürlich sofort ausprobierten und viel Lob übrig hatten für die fühlbar schwungvolle Architektur und die ertastbaren Originalmaterialien Stahl und Kies. Gebaut wurde das Modell von arbeitslosen Jugendlichen, die dafür rund 1.200 Arbeitsstunden während eines freiwilligen sozialen Trainingsjahrs im Kreisdiakonischen Werk Stralsund investierten. Zusätzlich zum Tastmodell mit Braille-Beschriftung beschreitet das Ozeaneum weitere Schritte in Richtung Barrierefreiheit. So ist für blinde und sehbehinderte Museumsbesucher in naher Zukunft auch ein Audioguide geplant.


Dazu ein Bild: Ursula Bamberg (re.) von der Kreisorganisation Stralsund testete mit Museumsleiter Dr. Harald Benke das neue Tastmodell des Ozeaneums

Rätsel:

November-Rätsel

In die folgende Gruppe von Früchten hat sich ein Begriff eingeschlichen, der nicht dazugehört. Welcher ist es?

Avocado  –  Litschi  –  Mandarin  –  Mango  –  Mirabelle  –  Papaya  –  Pomeranze  –  Quitte  –  Reneklode  –  Kaki


Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 20. November an den

DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Übrigens: Wer im Laufe des Jahres alle "Gegenwart"-Rätsel richtig löst, nimmt Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei attraktive Überraschungspreise.

Lösung des Oktober-Rätsels

Goldregen  –  Mauerpfeffer  –  Wasserpest  –  Venushaar  –  Eisenhut  –  Schachtelhalm  –  Nachtkerze  –  Rotkappe  –  Maiglöckchen  –  Goldlack

Anzeigen:

Stellenanzeige

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH sucht Sie ab Januar 2010 für die Rechtsberatung und Rechtsvertretung von Mitgliedern der DBSV-Landesvereine und des DVBS am neu aufzubauenden Standort Berlin.

Diese Serviceleistung soll vorzugsweise durch blinde oder sehbehinderte Juristen durchgeführt werden. Wenn Sie also selbst betroffen, nicht nur als Volljurist gut ausgebildet, sondern auch in behinderungsspezifischen Belangen kompetent sind, über organisatorisches Geschick verfügen und eine hohe Motivation für diese Aufgabe mitbringen, bewerben Sie sich bitte mit vollständigen Bewerbungsunterlagen per E-Mail: m.richter@dbsv.org

Nähere Infos unter
www.rbm.dbsv.org

Private Kleinanzeigen

Private Kleinanzeigen, in denen elektronische Hilfsmittel zum Verkauf angeboten werden, müssen den Zusatz "Privateigentum" enthalten. Anzeigen, die diesen Zusatz nicht enthalten, werden künftig nicht angenommen. Auch dürfen diese Anzeigen nicht unter Chiffre-Nummer geschaltet werden. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Die Redaktion  

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oder Ihr Blindenverband nennt Ihnen gerne Bezugsquellen.

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Landeshilfsmittelzentrum Dresden

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        U 255  –  69,00 Euro
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    Einfache, äußerst benutzerfreundliche Bedienung: Große schwarze Wähltasten mit weißen Ziffern 1,0 * 1,1 cm, drei Direktwahltasten, Notruftaste zum automatischen Versenden einer Notruf-SMS an vorprogrammierte Empfänger, Hintergrundbeleuchtung von Display u. Tastatur, Freisprecheinrichtung, Lautsprecher, Vibrationsalarm u. Tastensperre per Knopfdruck regelbar, SMS-Empfang, Telefonbuch m. 50 Speicherplätzen, für alle SIM-Karten Ihrer Wahl, Standby-Zeit 280 Stunden, Abmessungen 12,5 * 5,2 * 1,6 cm, Gewicht 95 g.
        M 576  –  129,00 Euro
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        S 251  –  32,00 Euro

Ende Oktober erschien unser neuer Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift, auf DAISY-CD und Hörkassette!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de

Blinden-und-Sehbehinderten-Verband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 809 06 24
Fax: 03 51 / 809 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Deutscher Hilfsmittelversand  –  Neu! PLEXTALK PTN2

Standard-DAISY-Player

Jetzt mit SD-Karten-Einschub und USB-Anschluss


Für alle diejenigen, denen die technischen Möglichkeiten des PLEXTALK PTN1 Pro nicht umfangreich genug sind, gibt es jetzt den PLEXTALK PTN2 mit SD-Karten-Einschub und USB-Anschluss (zusätzlich zum CD-Laufwerk). Dies ermöglicht eine Datenübertragung auf den DAISY-Player auch ohne PC sowie die Übertragung einer wesentlich größeren Datenmenge. Zusätzlich zum DAISY- und MP3-Format unterstützt dieser Player auch das Format AMR-WB+. Das Navigieren in komplexen Hörbüchern wird durch eine Nummerntastatur erleichtert. Wer nur die Standardfunktionen nutzen möchte, kann alle anderen Tasten mit Hilfe einer Abdeckung verdecken. Von der sonstigen technischen Ausstattung und den anderen Funktionen her ist der PTN2 vergleichbar mit dem PTN1 Pro. Er kann auch von uns gemietet werden.

Maße des Gerätes: 225 * 180 * 63 mm, Gewicht ca. 1,35 kg. Der PTN2 kostet 399,00 Euro und hat die Bestellnummer 202 0092-1.


Deutscher Hilfsmittelversand der Blista und des VzFB

VzFB
Bleekstraße 26, 30559 Hannover
Tel.: (05 11) 9 54 65  –  32
Bestellservice: (0 18 02) 25 83 12
E-Mail: v.vzfb@vzfb.de
Onlineshop/Internet: www.vzfb.de

Blista
Am Schlag 8, 35037 Marburg
Tel.: (0 64 21) 60 60
E-Mail: info@blista.de
Internet: www.blista.de

Deutscher Hilfsmittelversand  –  TextScout die Softwarelösung!

Macht aus Ihrem Kamerahandy ein mobiles Vorlesesystem!

Fotografieren Sie mit Ihrem Kamerahandy den gewünschten Text. Nach einer kurzen Verarbeitungszeit beginnt TextScout, den Text mit einer gut verständlichen und natürlich klingenden Stimme vorzulesen. Ob zu Hause oder unterwegs, mit TextScout können Sie gedruckte Texte, wie z.B. Preisschilder, Kassenbons, Speisekarten u.v.m. jederzeit unabhängig von fremder Hilfe lesen. Eine integrierte Ausrichthilfe unterstützt Sie bei der optimalen Ausrichtung des Handys auf den Text und gibt Rückmeldungen, wenn Ausrichtungsfehler auftreten sollten. Daher kann TextScout auch von blinden Menschen genutzt werden. Ein Verwacklungsschutz verhindert unscharfe Aufnahmen. TextScout unterstützt viele aktuelle Nokia-Handys mit hochauflösender Kamera. Um TextScout nutzen zu können, benötigen Sie außerdem einen Datentarif. Die TextScout-Lizenz kann kostenlos auf ein neues Handy übertragen werden. TextScout kostet 899,00 Euro.

Die Best.-Nr. lautet 202 0223-1.


Deutscher Hilfsmittelversand der Blista und des VzFB

VzFB
Bleekstraße 26, 30559 Hannover
Tel.: (05 11) 9 54 65  –  32
Bestellservice: (0 18 02) 25 83 12
E-Mail: v.vzfb@vzfb.de
Onlineshop/Internet: www.vzfb.de

Blista
Am Schlag 8, 35037 Marburg
Tel.: (0 64 21) 60 60
E-Mail: info@blista.de
Internet: www.blista.de

BfW Würzburg

Klasse!

Jann Schneider (26), blind ...
... arbeitet jetzt als Programmierer in einem internationalen IT-Unternehmen.

Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Fon: 0931 9001-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

Aura-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

  • Kuren
  • Seminare
  • Urlaub

Unser Haus ist ganz auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen eingestellt. Es erwarten Sie

  • Vielseitiges Gäste- und Freizeitprogramm
  • Assistenz im Restaurant
  • Hallenbad und Sauna
  • Wellness

Fordern Sie unser aktuelles Programm an. Wir freuen uns auf Sie!

Aura-Hotel
Alte Römerstraße 41-43, 82442 Saulgrub/Obb.
Tel.: 088 45 / 99-0
Fax: 088 45 / 99 121
www.aura-hotel.de
info@aura-hotel.de
Träger: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

RTB

Verena Bentele (27 Jahre, Paralympics-Siegerin Biathlon/Langlauf)  –  Blind und dennoch extrem mobil.

Wir zeigen ihr den richtigen Weg.


Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung, den Wünschen von Benutzern und Anwohnern entsprechend
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung gemäß den gängigen Richtlinien
  • Universell einsetzbar
  • Leichtere behindertengerechte Ausstattung der bestehenden Lichtsignalanlagen

Taster "Berlin"

  • Sensorfläche oder Mechanik
  • Verdeckte Anforderung (z.B. Verlängerung der Grünphase/Zuschaltung des Blindensignals)
  • Vibrationsmodul zur taktilen Signalisierung
  • Variante Pilotton im Taster

Alle Informationen im Internet:
www.rtb-bl.de
Tel.: + 49 0) 52 52-97 06  –  0

Handy Tech

Elektronische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte

Handy Tech hat Sie, die kompetenten Lösungen


Easy Braille mit HID

Wenn Sie auf Installationsprobleme verzichten wollen, dann brauchen Sie eine Easy Braille mit HID. Einfach an einen Windows-PC anschließen und schon ist die Easy Braille einsatzbereit. Dann können Sie die einzigartige Handy Tech konkave Brailleausgabe genießen, ein Lesegenuss, entspannter als auf dem Papier. Ob Sie Window-Eyes, Hal/Supernova, NVDA oder JAWS für den Windowszugang nutzen, mit Handy Tech haben Sie immer die richtige Wahl getroffen.


TextScout ...

... bringt Ihr Handy dazu, für Sie vorzulesen. Mit der Ausrichthilfe hat man auch als Blinder das richtige Händchen bei der Texterfassung. Sekundenschnell erkennt TextScout, alles was Ihnen so in die Finger kommt, und wenn es interessiert, können Sie sich den erkannten Text auch gleich als E-Mail schicken lassen.


BookSense

Das Multimediawunder im Handy-Format. Mit dem BookSense können Sie nicht nur Daisy-Hörbücher in bester Qualität anhören, sondern auch andere Audioformate wie MP3, MP4, WMA usw. genießen. Selbst Word-Texte werden von BookSense in Sprachausgabe umgewandelt. Mit einem Griff können Sie sogar Informationen mit dem eingebauten Mikrofon aufnehmen. Möchten Sie noch einen großen internen Speicher und ein eingebautes Radio, dann brauchen Sie den BookSense XT.


PTN2 DAISY-Player

Einfach DAISY, nur noch viel besser. Mit der Abdeckung brauchen Sie mit dem PTN2 nur wenige Tasten zu Ihrem Hörbuchvergnügen. Sollte es ein wenig mehr sein, dann Deckel ab und Navigieren, was das Zeug hält. Im Vergleich zum bewährten PTN1 bietet der PTN2 nun auch die Möglichkeit, einen USB-Stick mit Hörbüchern anzuschließen und sogar SD-Karten einzustecken. Beim PTN2 können Sie zusätzlich den PTP als Aufnahmegerät koppeln.


Wussten Sie schon?

  • Lassen Sie sich tausende kostenlose Hörbücher nicht entgehen und werden Sie Mitglied bei der DZB in Leipzig ( www.dzb.de )
  • Tag der offenen Tür in unserer Lüneburger Filiale am 6.11.2009.
    Entspannt in nur 2 Minuten mit dem Taxi oder 7 Minuten zu Fuß können Sie alle Neuheiten im Einsatz erleben und Ihren Wissensdurst bzw. -hunger stillen. Das Lüneburger Team, Ingo Reinke und Sascha Paul, freut sich auf Sie.
  • Tage der offenen Tür in unserer Stuttgarter Filiale am 20.11 und 21.11.2009.
    Direkt in der Stadtmitte von der S-Bahn-Station und vom Hauptbahnhof nur wenige Gehminuten können Sie sich auch hier die neuesten Produkte vorführen lassen. Das Stuttgarter Team, Andrea Hofstetter, Winfried Volz und Manuel Schunk, freut sich auf Sie.

Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstraße 10, 72160 Horb-Nordstetten
Telefon 07451 5546-0
Fax 07451 5546-67
E-Mail: info@handytech.de
www.handytech.de


Fil. Stuttgart:
Winfried Volz, Manuel Schunk
Tel. 0711 2202299-0
stuttgart@handytech.de

Fil. Köln:
Raphael Mader, Stefan Schäfer
Tel. 0221 921556-0
koeln@handytech.de

Fil. Marburg:
Martin Sopart, Dirk Adamski
Tel. 06421 690012-0
marburg@handytech.de

Fil. Lüneburg:
Ingo Reinke, Sascha Paul
Tel. 04131 699698-0
lueneburg@handytech.de

BAUM Retec AG

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Telefon: 0 62 23 / 49 09  –  0
Fax: 0 62 23 / 49 09  –  399
E-Mail: info@baum.de
Internet: www.baum.de


BAUM  –  Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte

HÖRFILM-FORUM:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

So, 1.11.09, 8.45 Uhr, ORF 1
Sams in Gefahr
D 2003, Kinderfilm, 100 Min.


So, 1.11.09, 15.15 Uhr, ORF 2
Sissi
A 1955, Spielfilm, 105 Min.


So, 1.11.09, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Schweinegeld
D 2009, Krimi, 90 Min.


Di, 3.11.09, 21.45 Uhr, BR
Nebenwirkungen
CH 2007, Spielfilm, 89 Min.


Di, 3.11.09, 0.25 Uhr, NDR
Der Mann, der Yngve liebte
N 2008, Drama, 97 Min.


Mi, 4.11.09, 22.05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110: Mama kommt bald wieder
D 2003, Krimi, 90 Min.


Do, 5.11.09, 17.50 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Wo Freundschaft endet


Do, 5.11.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Eifersucht


Do, 5.11.09, 0.05 Uhr, HR
In & Out Rosa wie die Liebe
USA 1997, Komödie, 85 Min.


Do, 5.11.09, 0.15 Uhr, SF 1
Hunger auf Leben
D 2004, Drama, 95 Min.


Fr, 6.11.09, 21.00 Uhr, arte
12 heißt: Ich liebe dich
D 2007, Drama, 90 Min.


Fr, 6.11.09, 0.05 Uhr, ORF 2
Eins, Zwei, Drei
USA 1961, Komödie, 105 Min.


Fr, 6.11.09, 0.50 Uhr, arte
Das Geheimnis ihres Todes
USA 1999, Drama, 93 Min.


Sa, 7.11.09, 20:15 Uhr, BR
Alamo
USA 1960, Western, 155 Min.


So, 8.11.09, 14.05 Uhr, ORF 2
Sissi, die junge Kaiserin
A 1956, Spielfilm, 103 Min.


So, 8.11.09, 15.30 Uhr, ZDF
Die Nachrichten
D 2005, Fernsehfilm, 90 Min.


So, 8.11.09, 22.10 Uhr, MDR
Die Pferdefrau
D/A 2002, Drama, 90 Min.


So, 8.11.09, 0.05 Uhr, SWR
Das Appartement
USA 1960, Spielfilm, 120 Min.


Mo, 9.11.09, 12.30 Uhr, MDR
Die Pferdefrau
D/A 2002, Drama, 90 Min.


Mo, 9.11.09, 0.35 Uhr, ZDF
Berlin is in Germany
D 2001, Spielfilm, 93 Min.


Mi, 11.11.09, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Verhängnisvolle Begierde
D 2001, Krimi, 90 Min.


Do, 12.11.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Tödliches Erbe


Do, 12.11.09, 20 Uhr, SF 2
Prager Botschaft
D 2007, Regie: Lutz Konermann


Do, 12.11.09, 0.15 Uhr, SF 1
12 heißt: Ich liebe dich


Do, 12.11.09, 1.05 Uhr, arte
Das Geheimnis ihres Todes
USA 1999, Drama, 93 Min.


Fr, 13.11.09, 10.15 Uhr, ORF 1
Winnetou I
D 1963, Western, 95 Min.


So, 15.11.09, 14.00 Uhr, ORF 2
Sissi  –  Schicksalsjahre einer Kaiserin
A 1957, Spielfilm, 105 Min.


So, 15.11.09, 15.40 Uhr, arte
12 heißt: Ich liebe dich


So, 15.11.09 19.45, BR
Totentanz
D 2009, Drama, 90 Min.


Mo, 16.11.09, 12.30 Uhr, MDR
Sternzeichen
D 2005, Familiendrama, 90 Min.


Di, 17.11.09, 23.50 Uhr, NDR
Harry und Sally
USA 1989, Komödie, 90 Min.


Mi, 18.11.09, 22.05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110: Heimkehr in den Tod
D 2005, Krimi, 90 Min.


Do, 19.11.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Eine mörderisch gute Idee


Fr, 20.11.09, 9.50 Uhr, ORF 1
Winnetou (II)
D/YU 1964, Abenteuerfilm, 87 Min.


Fr, 20.11.09, 21.45 Uhr, ARD
Tatort: Odins Rache
D 2004, Krimi, 90 Min.


Fr, 20.11.09, 0.02 Uhr, MDR
Vom Ende der Eiszeit
D 2006, Krimi, 90 Min.


So, 22.11.09, 22.10 Uhr, MDR
Ein Paradies für Tiere
D/A 2008, Drama, 90 Min.


Mo, 23.11.09, 12.30 Uhr, MDR
Ein Paradies für Tiere


Mo, 23.11.09, 21.00 Uhr, arte
Time Bandits
GB 1981, Komödie, 111 Min.


Mi, 25.11.09, 14.45 Uhr, arte
Time Bandits


Mi, 25.11.09, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Schwarzer Peter
D 2009, Krimi, 90 Min.


Mi, 25.11.09, 23.35 Uhr, BR
Kuss Kuss  –  Dein Glück gehört mir
D/CH 2005, Drama, 95 Min.


Do, 26.11.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Käufliche Herren


Do, 26.11.09, 23.10 Uhr, MDR
Schuldig
D 2007, Drama, 90 Min.


Fr, 27.11.09, 20.15 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Tod eines Models
D 2001, Krimi-Serie, 55 Min.


Sa, 28.11.09, 22.00 Uhr, MDR
Eventuell als Wunschfilm:
The Game. Das Geschenk seines Lebens
USA 1997, Thriller, 120 Min.


So, 29.11.09, 06.25 Uhr, MDR
Der Reserveheld
DDR 1965, Komödie, 80 Min.


So, 29.11.09, 13.30 Uhr, BR
Weihnachten im September
D 2002, Komödie, 88 Min.


So, 29.11.09, 15.20 Uhr, ZDF
Über den Dächern von Nizza
USA 1955, Krimi, 102 Min.


So, 29.11.09, 20 Uhr, SF 1
Frühling im Herbst


So, 29.11.09, 20.15 Uhr, arte
Monsieur Klein
F 1976, Drama, 118 Min.


So, 29.11.09, 22.10 Uhr, MDR
Liebe auf vier Pfoten
D/A 2006, Komödie, 90 Min.


So, 29.11.09, 23.45 Uhr, BR
Miss Marple: Mörder Ahoi
GB 1964, Krimi, 90 Min.


Mo, 30.11.09, 12.30 Uhr, MDR
Liebe auf vier Pfoten


Mo, 30.11.09, 14.45 Uhr, arte
Monsieur Klein
F 1976, Drama, 118 Min.



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