Gegenwart Ausgabe 10/2015

"Die Gegenwart" Heft 10/2015

Inhaltsverzeichnis Heft 10/2015

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Im Gespräch:

Lotse in der Augenarztpraxis

Kurzinfo: OcuNet

DBSV-Nachrichten:

Langweilige Gestaltung muss nicht sein

Auf Augenhöhe  –  auch im Internet

Kurzinfo: Woche des Sehens 2015

Meldungen

Blindengelderhöhung in Brandenburg: DBSV mahnt weiter bundesweit einheitliche Lösung an

DBSV begrüßt BSG-Urteil zum Blindengeld für schwerstmehrfachbehinderte Menschen

Deutscher Hörfilmpreis 2016: Aufruf zur Einreichung

Fit mit DBSV-Karte: neue Vergünstigungen bei Kieser

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema: Inklusive Schule

Auf dem Weg zur inklusiven Schule

Kurzinfo: "Weitersehen 2016"

"Oh je, hoffentlich ist die Szene nicht so lang!"

Inklusive Bildung: die Kernforderungen des DBSV

Termine & Tipps:

Termine

BVN-Klassikherbst: "Töne von außen  –  Berührung von innen"

Theater mit Live-Audiodeskription

Chorsingen und Musizieren im Harz

Biathlon-Weltcup in Oberhof mit Audiodeskription

Orientierung und Mobilität

"Ich fühle was, was du nicht siehst"

Tipps

"Alltag Einheit": Ausstellung im Deutschen Historischen Museum

Beruf und Karriere

Forum:

Eine Reise ins Kiwiland

Auf Tuchfühlung mit Kakadu & Co.

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Barrierefreiheit

Standards für Audiodeskription verabschiedet

Auszeichnungen

Innovationspreis für Einkaufsarmband

Ruth Zacharias für Lebenswerk geehrt

Sport

Schach-EM: Oliver Müller holt Bronze

Aus den Ländern

Vorstandswahlen in Westfalen

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

Es begann mit einer Brieffreundschaft

Service/Recht:

Eine Behinderung ist keine Bagatelle

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Medien:

Bücher

Die Buchspringer

Waterloo

Kurzinfo: Medibus-Katalog

October Baby

Gartenführer Herrenhäuser Gärten

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Kalender

Weltkulturerbe

Rätsel:

Oktober-Rätsel

Lösung des September-Rätsels

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Partnersuche

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

Blindenlangstockmanufaktur

Kleiner, leichter, schlauer!

Kolless Spezialuhren

Badeurlaub für Blinde und Sehende in Thailand

Insel Usedom  –  Seebad Heringsdorf

Schottland-für-Alle

AASB Maria Seidling

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu bei Marland

RTB

Papenmeier

Handy Tech Elektronik GmbH

BAUM  –  Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte

Second Sight

Hörfilm.info:

Ausgewählte Sendetermine

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

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Titelbild:
Im Klassenzimmer: Zwei Schüler sitzen an ihren Plätzen, der eine vor einem Laptop mit Braillezeile, der andere mit einem Arbeitsblatt in der Hand. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin, die sich von der anderen Seite über den Tisch beugt, besprechen sie eine Aufgabe. Mehr zur inklusiven Beschulung blinder und sehbehinderter Kinder und Jugendlicher lesen Sie im "Thema".


Rückseite:
Tastkunst: Werke taubblinder und hörsehbehinderter Menschen
Bildbeschreibung: Acht unterschiedlich große Ringe aus Korbgeflecht sind ineinander geklebt  –  innen der Ring mit dem kleinsten Durchmesser, außen der mit dem größten. Die geflochtenen Ringe sind in Regenbogenfarben bemalt. Beginnend mit dem Rot des innersten Rings verlaufen die Farben nach außen in kühlere Farbtöne wie Grün und Blau.
    Eine Reihe in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Taubblindenwerk Hannover



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
69. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:

"Blickpunkt Auge" (BPA)


Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

seit dem Wintersemester 2015/16, das in diesen Tagen beginnt, gibt es in Berlin für Sonderpädagogen kein eigenes Lehramt mehr. Stattdessen können angehende Lehrkräfte Sonderpädagogik als einen Studienschwerpunkt wählen. Die Reform ist umstritten, wie in dieser "Gegenwart" zu lesen ist. Während die einen befürchten, dass die Qualität der behinderungsspezifischen Förderung auf der Strecke bleibt, befürworten die anderen das System, weil es die Lehrer insgesamt besser auf die Herausforderungen der inklusiven Schule vorbereite. Das neue Jahrbuch des DBSV befasst sich mit dem Thema Bildung. Erfahrungsberichte und Fachbeiträge beleuchten aus verschiedenen Blickwinkeln, welche Bildungsmöglichkeiten es für blinde und sehbehinderte Menschen gibt. Die "Gegenwart" bringt zwei Leseproben.

Ergänzt wird dieser Schwerpunkt um den Beitrag unter der Rubrik "Recht", der den Fall eines sehbehinderten Schülers schildert. Ihm wurde der Wechsel von der Regelschule auf eine spezialisierte Einrichtung verwehrt. Nach Ansicht des Gerichts braucht es seitens der Lehrer nur "ein wenig guten Willen", um den Unterricht inklusiv zu gestalten. Dass behinderte Menschen auch einen Anspruch auf qualifizierte Rehabilitation haben, gerät daneben schnell in Vergessenheit.

Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Der Schwarzschrift-Ausgabe der "Gegenwart" liegt ein Fragebogen bei, der sich mit der Lesbarkeit von Zeitschriften und Zeitungen wie auch von Webseiten befasst. Machen Sie mit und unterstützen Sie mit Ihren Erfahrungen das DBSV-Projekt "Inklusives Design".

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

Im Gespräch:

Lotse in der Augenarztpraxis

Der erste Weg führt immer zum Augenarzt. Doch wo gibt es für sehbehinderte Menschen Hilfen, die über den medizinischen Bereich hinausgehen? Medizinische Fachangestellte, die die wichtigsten regionalen Anlaufstellen kennen und sehbehinderte Patienten darauf verweisen, wären eine echte Hilfe, findet Dr. Ursula Hahn, Geschäftsführerin von OcuNet. Im "Gegenwart"-Interview spricht sie über ein Fortbildungsangebot, das bundesweit auf gute Resonanz stößt.

Interview: Irene Klein  


Frau Dr. Hahn, das Problem ist bekannt: Menschen, die beim Augenarzt eine schwerwiegende Diagnose erhalten und von einem Sehverlust bedroht oder schon betroffen sind, wissen nicht, wie es weitergehen soll. Hier hat OcuNet bereits vor knapp fünf Jahren mit einer Fortbildungsoffensive reagiert, die sich an das Praxispersonal richtet. Welche Idee steckt dahinter?

Wir nehmen wahr, dass sich Patienten ganz häufig mit der Frage allein fühlen, wie sie ihr alltägliches Leben weiter meistern sollen. Die medizinische Versorgung ist das eine, das andere ist, wie man sein Leben regelt, wie man zum Beispiel trotz Sehverlust seinen Haushalt organisiert. Es gibt eine Menge Angebote. Aber die Kenntnis von diesen Angeboten ist bei den Betroffenen häufig nicht vorhanden. Und genau da setzt die Idee der Fortbildung für Medizinische Fachangestellte an. Wir glauben, dass die Arztpraxis, dass die Klinik eine gute Stelle ist, um die entsprechenden Informationen an die betroffenen Menschen weiterzugeben. Das aber setzt voraus, dass hier die Hilfsangebote ausreichend bekannt sind. Deshalb haben wir eine Fortbildungsreihe für Medizinische Fachangestellte gestartet. Sie sollen erfahren, welche Angebote es gibt, damit sie dem Patienten mit Sehbehinderung raten können, wo er hingehen kann, um Hilfe zu bekommen.


Dafür verwenden Sie auch den Begriff der Lotsenfunktion ...

Richtig. Es geht sicher nicht darum, dass in der Arztpraxis eine Beratung stattfindet zu sozialrechtlichen und finanziellen Hilfsmöglichkeiten oder zu Orientierung und Mobilität. Dafür gibt es ausgewiesene Fachleute, gerade in der Selbsthilfe. Der entscheidende Punkt ist, dass der Patient den Weg dorthin findet. Dass er in der Augenarztpraxis den Hinweis bekommt, wo ihm gut, individuell und bedürfnisgerecht geholfen wird.


Die Schulungen werden gemeinsam von OcuNet, dem Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund und dem AMD-Netz durchgeführt. Wie ist es zu dieser Kooperation gekommen?

Die Idee für die Fortbildung wurde in einer Gesellschafterversammlung von OcuNet geboren. Augenärzte aus primär chirurgischen Zentren haben überlegt, wie sie die Schnittstelle zwischen medizinischer und nicht medizinischer Versorgung besser gestalten können. Uns war von Anfang an klar, dass wir das als ärztlicher Verband nicht allein machen können. Dazu fehlt uns das Know-how. Wir wollten uns vernetzen. Und so kam der Kontakt zum Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund und zum AMD-Netz zustande. Wichtig war uns vor allem, dass wir in der Selbsthilfe gut verankert sind und dass wir bei den Schulungen mit Menschen zusammenarbeiten, die aus eigener Betroffenheit berichten können. Das kommt bei den Teilnehmerinnen der Fortbildungen  –  es sind vor allem Frauen  –  extrem gut an. Sie haben jemanden, der ganz offen von seinen Erfahrungen berichtet. Die Medizinischen Fachangestellten nutzen diese Chance und können ohne Scheu nachfragen.


Welche Inhalte umfassen die halb- bis ganztägigen Fortbildungen?

Wir starten mit einer Selbsterfahrung. Die Teilnehmerinnen bekommen Brillen, die verschiedene Sehbehinderungen simulieren, und sollen damit zum Beispiel einen Busplan lesen, ein Formular ausfüllen oder Kartoffeln schälen. Das ist sehr lehrreich. Anschließend umreißen wir, welche Beratungs- und Versorgungsangebote es überhaupt gibt  –  von technischen Hilfsmitteln über Tipps und Tricks und die finanzielle und sozialrechtliche Förderung bis zu den Schulungen für Orientierung und Mobilität und Lebenspraktische Fähigkeiten (LPF). Weiter geht es mit der Frage, wie man die Lotsenfunktion in den Praxisalltag integrieren kann. Da ist die Klammer zu schaffen zwischen dem neu erlernten Wissen und der Situation, in der die Damen tätig sind. Und schließlich geben wir Hilfestellungen, wie man mit dem Patienten ins Gespräch kommt. Da gibt es viele Ängste, auch sehr verständliche Ängste. Wir arbeiten hier mit Rollenspielen, die gerne genutzt werden.


Wie viele Veranstaltungen sind bereits durchgeführt worden? Und wie viele Teilnehmer haben Sie geschult?

Zunächst: Die Teilnahme an der Fortbildung steht allen Arztpraxen offen. Ich überschaue nur die Veranstaltungen, bei denen wir als OcuNet dabei gewesen sind. Unsere Partner, also der BBSB und das AMD-Netz, führen auch eigenständige Veranstaltungen durch. Unter unserer Beteiligung sind bisher 19 Veranstaltungen durchgeführt worden, mit denen wir über 650 Teilnehmer erreicht haben. Die Teilnehmer äußern sich immer sehr zufrieden. Sie nehmen viel mit und glauben, dass sie das Erlernte im Praxisalltag umsetzen können. Ob das tatsächlich immer der Fall ist, da möchte ich ein kleines Fragezeichen anfügen. Wir müssen noch überlegen, wie sich die Struktur optimieren lässt. Aber zunächst erreichen wir die richtige Zielgruppe und statten sie mit Know-how aus.


Letztlich muss der Augenarzt sein Assistenzpersonal unterstützen, damit die Lotsenfunktion mit Leben gefüllt werden kann. Können Sie einschätzen, ob das funktioniert?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Es gibt Praxen, die ein ausgesprochenes Verantwortungsgefühl haben, just für dieses Thema. Sie haben eine entsprechende Organisation. Und der Arzt spricht den Patienten auch selber an und verweist ihn auf Hilfen jenseits der medizinischen Versorgung. Es gibt aber auch Praxen  –  das darf man nicht verschweigen -, die keinen Zugang dazu haben. Diese Praxen bieten gute Medizin, befassen sich aber wenig mit Fragestellungen jenseits der medizinischen Betreuung. Man kann nur dafür werben. Wenn eine Medizinische Fachangestellte die Lotsenfunktion wahrnimmt, ist das für die Praxis sicher leichter zu stemmen, als wenn der Arzt die Beratung durchführt. Wir appellieren an die Verantwortung und stellen Lösungen vor, die gut in den Praxisalltag zu integrieren sind.


Sensibilisierung ist alles. Deshalb hat OcuNet auch in seine Weiterbildungsangebote für angehende Augenärzte ein Modul zur nicht medizinischen Versorgung von sehbehinderten Menschen aufgenommen. Wie kommt dieses Angebot an?

Ebenfalls gut. In den ambulanten OcuNet Zentren arbeiten rund zehn Prozent aller Weiterbildungsassistenten. Das sind junge Ärzte, die frisch von der Uni kommen und noch auf den Facharzt für Augenheilkunde hinarbeiten. Ihnen bieten wir mit den so genannten OcuNet Camps eine strukturierte externe Weiterbildung an. Die Themen dieser Camps reichen von Anatomie über Pharmakologie bis zur Neuroophthalmologie. Wir haben auch ein Modul zur Situation sehbehinderter Menschen aufgenommen. Dabei geht es darum, sich in die Lage der Betroffenen hineinzuversetzen und zu lernen, welche besonderen Aufgaben der Augenarzt hat. Er muss ja auch Gutachten schreiben, Verordnungen ausstellen usw. Diese Veranstaltung wird im Oktober bereits zum zweiten Mal durchgeführt. Bei der Erstveranstaltung konnten wir feststellen, dass am Abend fast nur über die Inhalte dieses Moduls gesprochen wurde. Die anderen Themen gerieten daneben fast in den Hintergrund.


OcuNet ist für den DBSV ein ganz wichtiger Partner und engagiert sich seit vergangenem Jahr auch im Aktionsbündnis "Sehen im Alter". Warum ist dieses Thema für Ihren Verbund wichtig und welche Expertise können Sie hier einbringen?

Der Patient in der augenärztlichen Praxis ist ein überdurchschnittlich alter Patient. In den letzten Jahren ist hinzugekommen, dass es für manche chronischen Erkrankungen, die bislang nicht behandelbar waren, Therapien gibt. Damit ist die Kontakthäufigkeit zwischen Praxis und Patient viel höher geworden. Es gibt in der Versorgung einen ganz neuen Problemaufriss. Früher kam der Patient ein- oder zweimal und dann vielleicht ein halbes Jahr nicht mehr. Mittlerweile müssen manche Patienten jeden Monat kommen. Das Thema Altenheime und Pflegeheime spielt auch eine große Rolle  –  Multimorbidität, demenzielle Erkrankungen usw. Es gibt ganz viele Themen, die die OcuNet Zentren in ihrer täglichen Arbeit massiv beeinflussen. Wir glauben, dass die damit einhergehenden Herausforderungen besser im Netzwerk zu klären und anzugehen sind. Deshalb suchen wir die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren. Damit meine ich nicht nur die Selbsthilfe. Die steht natürlich bei "Sehen im Alter" im Vordergrund, weil das eine Initiative des DBSV ist. Damit meine ich auch die Wissenschaft, Vertreter der Psychologie, Pflege, Gerontologie usw. Wir müssen alle zusammenarbeiten, um die Herausforderungen zum guten Sehen alter Menschen in den Griff zu kriegen. Was wir dabei einbringen können, ist zum einen unser Netzwerk. Denn die Ärzte, die der OcuNet Gruppe angeschlossen sind, können das, was wir im Netzwerk erarbeiten, in den Alltag umsetzen. Zum zweiten befasst sich OcuNet relativ viel mit Fragestellungen der Versorgungsforschung. Dieses Know-how bringen wir gerne ein, um die Initiative voranzubringen.


Dazu zwei Bilder:

    • Engagiert sich für eine ganzheitliche Versorgung von sehbehinderten Patienten: OcuNet-Geschäftsführerin Dr. Ursula Hahn
    • Mit Augenbinde am Arm von Rehabilitationslehrerinnen für Orientierung und Mobilität: Bei speziellen Schulungen lernen Angestellte aus dem Gesundheitssektor, sich in die Lage blinder und sehbehinderter Menschen hineinzuversetzen

Info:

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.



Kurzinfo: OcuNet

Die OcuNet Gruppe ist ein Zusammenschluss von großen augenchirurgischen Zentren. Sie versorgen ihre Patienten hausaugenärztlich und bieten ambulante Operationen an. In den OcuNet Zentren finden deutschlandweit rund 15 Prozent aller Augenoperationen statt und es werden rund 4,5 Prozent aller augenmedizinischen Patienten betreut.

Von der Philosophie "Qualität im Auge" geleitet, realisiert die OcuNet Gruppe unter anderem Forschungsprojekte, Fortbildungen und gemeinsame Qualitätsmaßnahmen. An der Projektarbeit wirken auch zahlreiche unabhängige Praxen mit. Zu den Aufgaben der OcuNet Gruppe gehört schließlich, die angeschlossenen Einrichtungen berufspolitisch zu vertreten.

www.ocunet.de

DBSV-Nachrichten:

Langweilige Gestaltung muss nicht sein

DBSV startet Projekt zu inklusivem Design und bringt Grafiker und sehbehinderte Menschen an einen Tisch.


Ob Print oder Internet  –  die sehbehindertengerechte Gestaltung von Medien hat Seltenheitswert. Die Gründe hierfür sind vielschichtig: Einerseits werden Menschen, die hohe Ansprüche an die Lesbarkeit von Texten stellen, schlichtweg vergessen. Andererseits gibt es für Grafikdesigner keine differenzierten Vorgaben und kaum gelungene Praxisbeispiele. Sehbehindertengerechte Layouts wirken oft langweilig, wenig inspiriert und werden stiefmütterlich behandelt. Sich mit dem Thema zu befassen, erscheint Designern nicht attraktiv. Dabei ist es nicht nur für sehbehinderte Menschen von Bedeutung. Zu kleine Schriften, zu schlechte Kontraste oder unübersichtliche Seitengestaltungen sind auch für Menschen ohne Sehprobleme ein regelmäßiges Ärgernis.

Um dieses Problem anzugehen, ist der DBSV zunächst bei der Normungsarbeit aktiv geworden. Als die DIN 1450 zur Leserlichkeit von Schriften überarbeitet wurde, ist es auf Anregung des Verbandes gelungen, das Einsatzgebiet dieser Norm über Beschilderungen im öffentlichen Raum hinaus auf die Gestaltung von Schriften in Druckprodukten auszuweiten. Dabei geht es nicht nur um die Beurteilung gut lesbarer Schriften, sondern vor allem um deren differenzierten Einsatz in verschiedenen Kontexten. Seitdem die DIN 1450 im Frühjahr 2013 veröffentlicht wurde, liegt objektiviertes Wissen zur sehbehindertengerechten Schriftgestaltung vor.

Nun soll der zweite Schritt folgen. Mit dem Projekt "Inklusives Design", das am 1. September an den Start gegangen ist, verfolgt der DBSV das Ziel, die praktische Anwendung der DIN-Norm zu unterstützen. Über die Lesbarkeit von Schriften hinaus werden weitere Aspekte der Gestaltung einbezogen, etwa die Seitenaufteilung und Leseführung, der Umgang mit Kontrasten, Farben und Bildern. Der DBSV bringt Kommunikationsdesigner, Grafiker, Experten aus den Fachausschüssen und Menschen mit verschiedenen Seheinschränkungen zusammen, um Kriterien zur sehbehindertengerechten Gestaltung von Medien zu entwickeln. Dabei besteht die Herausforderung darin, zwischen den hochfliegenden Träumen der Kreativen und den spezifischen Bedürfnissen der Betroffenen zu vermitteln.

Am Ende der anderthalbjährigen Projektlaufzeit werden die Ergebnisse auf einer Web-Plattform publiziert. Flankierend entstehen zwei Anwendungsbeispiele in den Bereichen Print und Web. Sie sollen Vorbildcharakter haben und demonstrieren, dass sehbehindertengerechte Layouts optisch attraktiv sein können. Damit macht der DBSV inklusives Design zum Thema seiner Öffentlichkeitsarbeit. Dass die Ergebnisse auch in die Fachwelt gelangen  –  dafür sorgen nicht zuletzt die am Projekt beteiligten Kommunikationsdesigner. Sie können ihren Kollegen die Idee und die Möglichkeiten inklusiven Designs am besten vermitteln.

Zum Start des Projekts sind zunächst die Erfahrungen und Bewertungen sehbehinderter Menschen gefragt, die überwiegend mit den Augen lesen, ob mit oder ohne Hilfsmittel. Der Schwarzschrift-Ausgabe der "Gegenwart" ist ein Fragebogen beigelegt, der sich mit der Lesbarkeit von Zeitschriften und Zeitungen wie auch von Webseiten befasst. Hier haben Sie die Möglichkeit, sich zur Schrift- und Seitengestaltung, zur Übersichtlichkeit von Layouts, zum Einsatz von Bildern etc. zu äußern. Einige Fragen beziehen sich auf die "Gegenwart", weil sie sich nur am konkreten Beispiel beantworten lassen.

Wer nicht Abonnent der Schwarzschrift-"Gegenwart" ist und trotzdem an der Befragung teilnehmen möchte, kann den Fragebogen gerne bei der Redaktion anfordern

Tel.: 0 30 / 28 53 87-293
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Um über die Befragung hinaus eine gute Basisbeteiligung für das Projekt sicherzustellen, sucht der DBSV Testpersonen zur Beurteilung von Entwürfen inklusiven Designs. Die Entwürfe werden per Post zugesandt, so dass der Wohnort keine Rolle spielt. Interessenten melden sich bitte ebenfalls bei der Redaktion "Gegenwart".

Irene Klein und Volker Lenk
Projektleiter "Inklusives Design"  


Dazu ein Bild: Trotz Sehhilfe und guter Beleuchtung: Viele Druckprodukte sind für sehbehinderte Menschen schlecht lesbar

Auf Augenhöhe  –  auch im Internet

Die Woche des Sehens präsentiert sich mit einem neuen Internetauftritt und setzt auf interaktive Elemente.


Die Woche des Sehens hat das Ziel, möglichst viele Menschen zu erreichen. Will man den Erfolg der jährlichen Kampagne messen, ist neben der Zahl der Veranstaltungen wichtig, welche Resonanz die Aktionswoche in den Medien hat. Vor zehn Jahren war dabei in erster Linie der so genannte Printmarkt relevant  –  wie viele Zeitungen, wie viele Zeitschriften haben berichtet und welche Auflage haben sie? Doch seit vielen Jahren schrumpft der Printmarkt und andere Fragen rücken in den Vordergrund: Wie erfolgreich sind die Kurz-Videos der Woche des Sehens auf YouTube? Wie viele Fans hat die Facebook-Seite? Und  –  besonders wichtig  –  wie viele Menschen verbringen wie viel Zeit auf der Webseite?


Neuer Look und viel dahinter

Um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, wurde der Internetauftritt www.woche-des-sehens.de umgebaut und aktualisiert. Dabei wurden zum Beispiel die Bedienerfreundlichkeit und Übersichtlichkeit für Nutzer von Smartphones und Tablets verbessert. Über einen regelmäßigen Newsfeed und die Möglichkeit der Interaktion sollen neue Fans an die Woche des Sehens gebunden werden. Bei allen Änderungen und Neuerungen muss selbstverständlich der Aspekt der Barrierefreiheit beachtet werden, denn blinde und sehbehinderte Internet-Nutzer dürfen nicht außen vor bleiben. Die Seite der Woche des Sehens sieht sich hier in einer Vorbildfunktion.


Chat zum Thema "Diabetes und Auge"

"Auf Augenhöhe": Wie es das diesjährige Motto nahelegt, soll der Dialog mit den Nutzern intensiviert werden. Erstmals lädt die Woche des Sehens zu einem Chat im Internet ein. Am Mittwoch, dem 14. Oktober, von 14 bis 16 Uhr steht Dr. Georg Spital für Fragen zur Verfügung, die sich mit Folgeschäden eines Diabetes am Auge beschäftigen. Der Generalsekretär der Initiativgruppe "Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen" freut sich auf den Austausch mit Betroffenen und weiteren Interessierten. Ihm ist es ein besonderes Anliegen, Hinweise zu geben, wie Patienten mit Diabetes langfristig ihr Augenlicht erhalten können.

Die Bezeichnung "Chat" kommt aus dem Englischen und heißt so viel wie "Plaudern". Tatsächlich geht es um eine Unterhaltung, nur dass die Gesprächsbeiträge getippt werden. Und so geht's: Auf der Startseite www.woche-des-sehens.de ist rechts zwischen den Blog-Einträgen und den Partner-Logos das so genannte Chat-Fenster zu finden. Hier tippen Sie Ihre Frage ein und drücken auf "Senden". Die Antwort wird kurze Zeit später eingeblendet. Es ist sinnvoll, pro Chat-Nachricht nur eine kurze Frage zu stellen. Ist diese beantwortet, kann die nächste gestellt werden. So bleiben die Wartezeiten der Teilnehmer kurz.

Volker Lenk und Patrick Taube
Pressesprecher der Woche des Sehens  



Kurzinfo: Woche des Sehens 2015

Die Woche des Sehens findet vom 8. bis 15. Oktober statt. Die sieben Trägerorganisationen, darunter der DBSV, machen durch eine Vielzahl von Aktionen bundesweit auf die Bedeutung guten Sehvermögens, die Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie auf die Situation sehbehinderter und blinder Menschen in Deutschland und den so genannten Entwicklungsländern aufmerksam.

Die Aktionswoche steht unter der Schirmherrschaft der Fernsehjournalistin Gundula Gause und wird unterstützt von der Aktion Mensch und der Carl Zeiss Meditec AG.

Meldungen

Blindengelderhöhung in Brandenburg: DBSV mahnt weiter bundesweit einheitliche Lösung an

Das Kabinett der rot-roten Koalition in Brandenburg hat zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren eine Erhöhung des Landespflegegeldes beschlossen. Laut der Entscheidung vom 1. September soll die Unterstützung für blinde Menschen in Brandenburg bis zum Jahr 2018 um 30 Prozent steigen  –  von 266 auf 345,80 Euro.

"Das ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung", kommentiert DBSV-Präsidentin Renate Reymann. "Leider wird jedoch der Betrag von 654 Euro, der laut Bundessozialhilfegesetz nötig ist, auch nach dieser Erhöhung nicht annähernd erreicht."

Der DBSV fordert deshalb weiter angemessene Leistungen und gleiche Lebensbedingungen für blinde Menschen in ganz Deutschland. "Es ändert nichts am Problem, wenn Brandenburg nun die rote Laterne bei den Blindengeldleistungen an Thüringen abgeben wird. Wir fordern, dass Bund und Länder im Rahmen des geplanten Bundesteilhabegesetzes endlich eine bundesweit einheitliche, gerechte Lösung schaffen", betont Renate Reymann.

Mehr Infos zur Blindengeldkampagne des DBSV unter www.blindengeld.dbsv.org

DBSV begrüßt BSG-Urteil zum Blindengeld für schwerstmehrfachbehinderte Menschen

Das Bundessozialgericht (BSG) hat am 11. August entschieden, dass auch Menschen mit schwersten Hirnschädigungen, die nicht sehen können, Anspruch auf Blindengeld haben. Anders als bisher entschieden, ist es hierfür nicht erforderlich, dass ihre Beeinträchtigung des Sehvermögens deutlich stärker ausgeprägt ist als die Beeinträchtigung anderer Sinneswahrnehmungen.

Der heute zehnjährige Kläger aus Bayern erlitt bei seiner Geburt schwerste Hirnschäden, die unter anderem zu einer mentalen Retardierung mit Intelligenzminderung geführt haben. Seine Wahrnehmungsfähigkeit ist im Bereich aller Sinne stark eingeschränkt. Die Mutter des Klägers beantragte im Jahr 2006 Blindengeld für ihren Sohn, der als gesetzlich blind gilt. Der Freistaat Bayern lehnte den Antrag jedoch ab, weil das Sehvermögen nicht wesentlich stärker beeinträchtigt sei als die übrigen Sinne. Das Landessozialgericht bestätigte diese Entscheidung.

Mit dem aktuellen Urteil hat das BSG nun seine bisherige Rechtsprechung aufgegeben und dem Kläger Blindengeld zugesprochen. Die obersten Sozialrichter beziehen sich vor allem auf den Aspekt der Gleichbehandlung behinderter Menschen nach Grundgesetz Artikel 3. Es sei kein Grund dafür zu erkennen, dass zwar derjenige Blindengeld erhalten soll, der "nur" blind ist, nicht aber derjenige, bei dem zusätzlich eine mindestens ebenso gravierende Schädigung anderer Sinnesorgane vorliegt.

"Dieses Urteil macht endlich Schluss damit, dass es blindengeldrechtlich blinde Menschen erster und zweiter Klasse gibt", erklärt Christiane Möller, Rechtsreferentin des DBSV. "Mit dem Rückenwind des Bundessozialgerichts dürften mehrere laufende Verfahren zu einem guten Ende gebracht und den Betroffenen neue Teilhabemöglichkeiten eröffnet werden. Dass das BSG seine frühere Rechtsprechung aufgegeben hat, war überfällig."

Deutscher Hörfilmpreis 2016: Aufruf zur Einreichung

Im März 2016 verleiht der DBSV zum 14. Mal den Deutschen Hörfilmpreis. Sechs Monate vor der feierlichen Preisverleihung in Berlin ruft der Verband dazu auf, Beiträge für den Wettbewerb einzureichen. Herausragende Hörfilmproduktionen aus den Bereichen Spielfilm (Kino/TV), Kurzfilm, Kinder- und Jugendfilm, Dokumentation sowie Serie/TV-Reihe können bis zum 1. November 2015 vorgeschlagen werden.

Preisträger des Deutschen Hörfilmpreises 2015 waren die TV-Produktion "Landauer  –  Der Präsident" sowie der Kinospielfilm "Zwischen Welten". Der Publikumspreis ging an den Spielfilm "Auf das Leben". Mit einem Sonderpreis zeichnete die Jury die App "Greta" aus, die Hörfilme via Smartphone im Kino zugänglich macht.

Die Einreichungsunterlagen für den Deutschen Hörfilmpreis 2016 sind im Internet zu finden unter www.deutscher-hoerfilmpreis.de.

Mehr Infos beim
DBSV
Claudia Schaffer
Tel.: 0 30 / 28 53 87-282
E-Mail: c.schaffer@dbsv.org

Fit mit DBSV-Karte: neue Vergünstigungen bei Kieser

Der DBSV und Kieser Training setzen ihre Kooperation vom Sehbehindertentag 2015 aufgrund der positiven Resonanz fort. Ab 1. Oktober erhalten Inhaber der DBSV-Karte in über 115 Studios Vergünstigungen auf regelmäßige Krafttrainings. Bei Abschluss einer Mitgliedschaft über zwölf oder 24 Monate kostet der Einstiegsmonat 149 Euro, einschließlich Geld-zurück-Garantie. Das Angebot umfasst im ersten Monat drei begleitete Trainingseinheiten, die Gestaltung eines individuellen Trainingsprogramms, eine medizinische Trainingsberatung, eine Rückenanalyse sowie drei Kraftmessungen an unterschiedlichen Trainingsgeräten. Innerhalb eines Monats nach Vertragsbeginn kann das Trainingsabonnement ohne Angabe von Gründen beendet werden. Gezahlte Beiträge werden dann in voller Höhe zurückerstattet. Für das erste Vertragsjahr erhält jedes Mitglied zusätzlich einen Trainingsmonat im Wert von durchschnittlich 50 Euro, wodurch sich die Laufzeit auf 13 bzw. 25 Monate verlängert.

Um das Angebot wahrnehmen zu können, ist neben der DBSV-Karte ein Online-Gutschein erforderlich, den Sie in der DBSV-Geschäftsstelle bestellen können.

Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
E-Mail: c.bierhoff@dbsv.org


Dazu ein Bild: Bietet zahlreiche Vorteile: die DBSV-Karte

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn
    Tickets für 99 Euro (Hin- und Rückfahrt) zu allen Veranstaltungen des DBSV
  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
    5% auf Zeitschriften
  • Reinecker Vision GmbH
    10% auf ausgewählte Produkte der mobilen M-Serie
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen
  • AFB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung
    10% auf gebrauchte und aufgearbeitete Computer und andere IT-Geräte
  • Berufsförderungswerk Würzburg
    10% auf alle E-Learning-Kurse
  • NH-Hotel Group
    Best-Preis-Garantie für Übernachtungen in allen deutschen NH-Hotels
  • Dorint Hotels & Resorts
    10% auf den tagesaktuellen Bestpreis in Berlin, Bonn, Dresden, Frankfurt/Main und Airport München
  • Schottland-für-Alle
    5% auf reguläre Gruppen- und Individualreisen, 10% auf maßgeschneiderte Reisen (ausgenommen Flug- und Fährbuchungen)
  • Kieser Training
    1 Bonusmonat bei einer Vertragslaufzeit von 12 oder 24 Monaten
  • Teekampagne
    5% auf eine Bestellung pro Kalenderjahr
  • Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm)
    kostenfreie Rechtsberatung und Rechtsvertretung im Sozial- und Verwaltungsrecht
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro;
    kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort vereinbart.

Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte

Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene
  • Herbert-Funke-Stiftung

Thema: Inklusive Schule

Besonders im Bildungsbereich wird Inklusion mitunter hitzig diskutiert. Der DBSV ist in seinen Forderungen klar: Ganz gleich, wo ein blinder oder sehbehinderter Mensch zur Schule geht  –  die Qualität muss stimmen. Das aktuelle DBSV-Jahrbuch "Weitersehen 2016" hat sich dem großen Thema Bildung gewidmet. Zwei Beiträge, die sich um schulische Inklusion drehen, veröffentlicht die "Gegenwart". Im ersten geht es um eine umstrittene Reform der Lehrerbildung, der zweite erzählt am Beispiel einer Hamburger Schule, wie inklusive Beschulung gelingen kann.

Auf dem Weg zur inklusiven Schule

Von Meike Fries

Die Inklusionsziele stellen Lehrerinnen und Lehrer vor große Herausforderungen. Das Land Berlin schafft das Lehramt Sonderpädagogik ab und will stattdessen allen angehenden Lehrkräften sonderpädagogische Grundlagen vermitteln  –  doch die Reform ist umstritten.

Kindern mit verschiedensten Behinderungen und Benachteiligungen die Chance zu geben, mit anderen Kindern an Regelschulen gemeinsam zu lernen  –  dazu hat sich Deutschland 2009 verpflichtet, als es die UN-Behindertenrechtskonvention unterzeichnete.

Doch Deutschland ist in Sachen Inklusion weit abgeschlagen, das bestätigte kürzlich die Studie "Inklusive Bildung: Schulgesetze auf dem Prüfstand" des Deutschen Instituts für Menschenrechte. In Bremen und Schleswig-Holstein findet inklusiver Unterricht zwar schon an über der Hälfte der Schulen statt. In den anderen Bundesländern ist die Quote aber deutlich geringer. Insgesamt geht nur jedes vierte der etwa 500.000 behinderten Kinder in Deutschland an eine Regelschule. Die anderen besuchen Sonderschulen oder spezielle Förderschulen, etwa für blinde, sehbehinderte oder lernbehinderte Schülerinnen und Schüler.

Das Ziel der Inklusion stellt Lehrerinnen und Lehrer vor eine große Aufgabe. Sie müssen alle Schüler und ihre besonderen Bedürfnisse im Blick haben, mit verschiedenen Unterrichtsmethoden und -materialien arbeiten  –  etwa in Brailleschrift  –  und sie dürfen bei aller Förderung der benachteiligten Schüler diejenigen nicht außer Acht lassen, die das Gros der Klasse ausmachen und das durchschnittliche Lerntempo bestimmen. Denn es darf nicht eintreten, was Kritiker der Inklusion einwenden: Dass sich der Unterricht nicht mehr an den Bedürfnissen der "Durchschnittsschüler" orientiert, das allgemeine Niveau absinkt und schließlich Schüler unter dem inklusiven Unterricht zu leiden haben.

Doch wie bereiten die Hochschulen angehende Lehrkräfte auf diese schwierigen Aufgaben vor? Einen eigenen Weg geht das Bundesland Berlin. Zum Wintersemester 2015/2016 gibt es dort keine Studiengänge für die Ausbildung des Lehramtes für Sonderpädagogik mehr. Alle angehenden Lehrkräfte sollen die Fähigkeiten, die die Inklusion fordert, im Studium vermittelt bekommen  –  zumindest in Grundlagen. Dabei geht es um den Aufbau von pädagogischen und didaktischen Basisqualifikationen sowie Grundlagen der Förderdiagnostik. Um die sonderpädagogische Expertise zu erreichen, wird es darüber hinaus aber möglich sein, in jedem lehramtsbezogenen Studium zwei sonderpädagogische Fachrichtungen anstelle eines Faches zu studieren. Damit könnte es in Zukunft etwa Lehrkräfte für integrierte Sekundarschulen und Gymnasien mit zwei sonderpädagogischen Fachrichtungen und einem allgemeinbildenden Fach geben.

Die sonderpädagogische Grundqualifikation, die allen Lehramtsstudenten vermittelt werden soll, ist manchen aber zu wenig. Georg Michel Seeliger ist Mitglied der Fachschaftsinitiative Rehabilitationswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, die die Reform kritisch begleitet. Aus seiner Sicht bieten die neuen Lehramtsstudiengänge den Studierenden weiterhin die Möglichkeit, sich für oder gegen die Schulung im Umgang mit einer Behinderung zu entscheiden. "Lediglich zwei bis drei Seminare müssen alle Lehramtsstudierenden zum Thema Heterogenität belegen, wobei es sich hier neben Behinderungen auch um andere Vielfaltskategorien wie Geschlecht, sozio-ökonomischer Hintergrund, Herkunft usw. handeln kann." Doch Inklusion setze auch eine veränderte Haltung der Lehrkräfte voraus. "Ich bezweifle, dass Lehramtsstudierende, die Sonderpädagogik nicht als Schwerpunkt wählen, für den Umgang mit Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf ausreichend sensibilisiert werden."

Peter Brass arbeitet als Blinden- und Sehbehindertenpädagoge, ist selbst blind und war bis 2013 Landesvorsitzender des Verbandes für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik (VBS) in Berlin. Er befürchtet, dass die Reform die notwendige Fachlichkeit innerhalb weniger Jahre zerstören wird. Für angehende Lehrkräfte, die nur ein Unterrichtsfach und zwei sonderpädagogische Fachrichtungen studiert haben, sieht er sehr schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt: "Welcher Schulleiter möchte schon einen Kandidaten einstellen, bei dem sich im Regelfall nur ein Unterrichtsfach verwerten lässt?" Er glaubt, dass angehende Lehrerinnen und Lehrer sich daran anpassen und die sonderpädagogischen Fachrichtungen links liegen lassen werden: "Kaum eine junge Lehrkraft wird in zehn Jahren noch Blindenschrift unterrichten, die Probleme autistischer Kinder erkennen und didaktisch verarbeiten oder die besonderen Belange körperbehinderter Kinder im Sportunterricht berücksichtigen können."

Sicher scheint, dass sich die Rolle der Lehrkräfte verändern wird. "Man muss sich überlegen, wie man Lehrkräfte zukünftig an Schulen einsetzen will", sagt Sabine Reich, Vorsitzende der AG Inklusion der Kultusministerkonferenz. "Und auch die angehenden Lehrer, die sonderpädagogisch qualifiziert sind und inklusive Klassen unterrichten wollen, müssen ihren Platz finden. Sie müssen sich mit ihrer sonderpädagogischen Expertise breit aufstellen und auch beratend tätig werden, wenn anderen Lehrkräften die Expertise fehlt."

Kann die reformierte Ausbildung angehenden Lehrern tatsächlich die Grundlagen vermitteln, um ihre Klasse so zu unterrichten, dass alle Schüler gleichermaßen gefördert werden  –  ob sehbehindert, geistig beeinträchtigt, mit Lernstörungen oder anderen Beeinträchtigungen?

Stefan Kipf ist Direktor der Professional School of Education der Humboldt-Universität. Dort fasst man den Begriff Inklusion absichtlich weit als "Umgang mit Heterogenität". Kipf sagt: "Inklusion ist eine Aufgabe, auf die die Beteiligten in Schule und Hochschule eigentlich nicht vorbereitet sind." Die Herausforderung bestehe darin, wie sich das Thema Inklusion seriös in die Lehre und das fachdidaktische Studium integrieren lasse.

Man dürfe nicht vergessen, dass die Hochschulen ohnehin keine fertigen Lehrer entlassen. "Unser Anspruch ist es, die angehenden Lehrer in der Ausbildung für das Thema Inklusion zu sensibilisieren und ihnen Kenntnisse zu verschaffen, auf deren Grundlage sie sich weiterbilden können." Kipf selbst setzt dabei auf Pragmatismus und institutionsübergreifende Zusammenarbeit. "Wenn jede lehrerbildende Institution nur für sich arbeitet, kann es nur schiefgehen."

Sabine Reich geht davon aus, dass sich über kurz oder lang die Philosophie durchsetzen wird, dass sehr viele Kinder mit bestimmten Beeinträchtigungen an Regelschulen unterrichtet werden können. Gleichwohl, sagt sie, werde es bestimmte Förderschulen und Schwerpunktschulen weiterhin geben, auch wenn die Inklusion voranschreitet. Wie so vieles hat auch das vor allem finanzielle Gründe. Bestimmte, sehr spezielle Vorkehrungen in der Schulausstattung könnten einfach nicht an jeder Regelschule implementiert werden, oft auch aus baulichen Gründen.

Der Bund will das Thema Inklusion in der Lehrerbildung bis 2023 mit 500 Millionen Euro aus dem Wettbewerb "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" fördern. Die erste Förderstufe ist im Frühjahr 2015 angelaufen  –  mit einigen Monaten Verspätung zwar, aber dass sich Inklusion nicht von alleine einstellt, scheint klar zu sein. Für Deutschland bleibt auf dem Feld aber noch viel zu tun. Dazu müssen Institutionen wie Individuen zusammenarbeiten, sich gegenseitig weiterhelfen und unterstützen. Auch die inklusive Schule als Arbeitsort müsse sich verändern, sagt Georg Michel Seeliger. "Dazu gehören unter anderem Zeit und Raum für Kooperation zwischen verschiedenen Berufsgruppen, um sich im Team abzusprechen und den Unterricht gemeinsam vorbereiten zu können."

Meike Fries war fünf Jahre Redakteurin im Bildungsressort von "ZEIT ONLINE" und arbeitet heute als freie Journalistin zu Bildungs- und Gesellschaftsthemen in Hamburg.


Dazu ein Bild: Tasten will gelernt sein: Auch im inklusiven System braucht es qualifizierte Blinden- und Sehbehindertenpädagogen



Kurzinfo: "Weitersehen 2016"

Das neue Jahrbuch des DBSV steht unter dem Motto "Lernen trotz Barrieren  –  Bildung schafft Perspektiven". Fachbeiträge und Erfahrungsberichte beleuchten aus verschiedenen Blickwinkeln, welche Bildungsmöglichkeiten es für blinde und sehbehinderte Menschen gibt. Dabei wird eine große Bandbreite von Bildung aufgezeigt  –  vom Kindes- bis ins Seniorenalter. Anlässlich des Jubiläumsjahres wird außerdem auf die hundertjährige Geschichte der blista (Deutsche Blindenstudienanstalt) und des DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf) zurückgeblickt.

Weitersehen 2016
Ausgaben: Schwarzschrift, DAISY-CD
Preis: 3 Euro
Erhältlich bei allen Landesvereinen des DBSV

"Oh je, hoffentlich ist die Szene nicht so lang!"

Inklusion hat Erfolg, wenn die Bedingungen stimmen.

Von Melanie Wölwer  


Montagmorgen in der Heinrich-Hertz-Schule, Hamburg-Winterhude. Die Schüler der Klasse 9f strömen schwatzend in den Klassenraum. Es ist die erste Stunde nach den Frühjahrsferien: Mathematik. Die Sitzplätze der Schüler sind in U-Form angeordnet, um das U herum wuseln Teenager, Jacken und Taschen fliegen auf ihre Bänke, die Jungen und Mädchen unterhalten sich, erzählen von den Ferien. Die beiden blinden Schüler der Klasse, Josip und Pascal, kommen in den Klassenraum, klappen ihre Langstöcke ein, begrüßen ihre Freunde und gehen zielstrebig zu ihren Plätzen.

Pünktlich um acht Uhr sorgt die Klassenlehrerin Anna Orschulik für Ruhe. Algebra steht auf dem Stundenplan. Auf einem Smartboard an der Wand erscheinen Graphen, die Schüler errechnen heute Scheitelpunkte. Josip und Pascal bekommen dabei Unterstützung von der Sonderpädagogin Susanne Matthies. "Anna schickt mir frühzeitig die Graphen und Aufgaben, die in der nächsten Stunde behandelt werden", erklärt sie. "Ich erstelle daraus eine Thermokopie, also einen taktilen Ausdruck des Graphen, damit er auch für Josip und Pascal begreifbar ist." Für ungeplante Aufgaben haben sich die beiden Lehrerinnen etwas Besonderes ausgedacht. Mit einem Steckbrett und Haushaltsgummis visualisieren sie Kurven, falls das während des Unterrichts spontan erforderlich sein sollte. Eine wichtige Aufgabe der begleitenden Sonderpädagogin ist es, Materialien zugänglich zu machen  –  zum Beispiel mit taktilen Drucken oder Modellen. Außerdem achtet sie darauf, dass Josip und Pascal alles mitbekommen und notieren können. "Aber die beiden sind fit. Fürs Mitschreiben benötigen sie kaum Hilfe", berichtet Susanne Matthies. Fachlehrer und Sonderpädagogen arbeiten eng zusammen, um den blinden Schülern die gleichberechtigte Teilhabe am Unterricht zu ermöglichen. "Der Aufwand ist dabei überschaubar", sagt Klassenlehrerin Anna Orschulik. "Wir planen den Unterricht einfach frühzeitiger als andere Lehrer, weil wir die Arbeitsschritte der Sonderpädagogen mit einkalkulieren müssen. Spontane Ideen sind da nicht drin."


Unterstützung im Klassenverband

Susanne Matthies ist eine von drei Sonderpädagogen, die Josip und Pascal im Unterricht betreuen, in den naturwissenschaftlichen Fächern, Sprachen, Sport und Geografie sowie Deutsch und Geschichte. Nur in Französisch und Philosophie, Theater und Musik haben sie keine Begleitung. "Ich glaube, von den Sonderpädagogen kann einfach keiner Französisch", scherzt Pascal. Und im Notfall springt sein Mitschüler und bester Freund Karl ein. "In Französisch helfen wir uns gegenseitig", sagt Pascal. "Karl diktiert und ich helfe ihm, wenn er was nicht versteht."

Pascal wechselte zur fünften Klasse vom Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte in Hamburg auf die Heinrich-Hertz-Schule, Josip besuchte eine Regelgrundschule und anschließend für drei Jahre das Bildungszentrum. Beide haben die Punktschrift gelernt, obwohl sie hauptsächlich mit dem Computer arbeiten. Aufgaben und Texte lassen sie sich mit der Sprachausgabe vorlesen und lesen parallel auf der Braillezeile mit, Notizen machen sie ebenfalls mit dem Laptop. Es sei wichtig, die Brailleschrift zu beherrschen, betonen beide. "Wir benutzen die Braillezeile zum Beispiel, um unsere Rechtschreibung zu überprüfen", erklärt Josip.

Beide Schüler wollen Abitur machen. Aber bis dahin ist es noch eine Weile hin. Der jetzige Klassenverband besteht seit zweieinhalb Jahren. Auch für die sehenden Schüler war das gemeinsame Lernen mit blinden Mitschülern erst einmal ungewohnt. "Ich fand das von Anfang an total cool", sagt Mitschülerin Marwa. "Aber ich hatte auch Angst, was Blödes zu sagen, zum Beispiel 'Siehst du doch'. Klar kommt es immer mal wieder vor, dass man was sagt und einer von beiden genervt ist. Aber das löst sich schnell wieder auf", sagt sie. Karl war erst einmal zurückhaltender. "Ich fand es zuerst irgendwie nervig", gesteht er. "Das Tastaturgeklimper der Laptops hat mich zum Beispiel voll gestört. Aber dann hab ich gemerkt, dass Pascal und ich oft die gleichen Ideen und Meinungen hatten, und heute sind wir enge Freunde."


Das System Inklusion

Ist ein Schüler mit Behinderung aufgrund eines Gutachtens nach Paragraf 12 des Hamburgischen Schulgesetzes berechtigt, eine Regelschule zu besuchen, wird für ihn eine sonderpädagogische Unterstützung festgelegt. Dies bedeutet in den Fällen von Josip und Pascal, dass der Schule jeweils 13,4 Wochenarbeitsstunden als Unterstützung zur Verfügung stehen. Über die Nutzung entscheidet die Schule: Viele Stadtteilschulen haben bereits Sonderpädagogen und nutzen die Experten für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik häufig nur als Berater. Die Heinrich-Hertz-Schule beauftragt die Experten des Hamburger Bildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte. Die geplante Reform der Lehrerausbildung, bei der Sonderpädagogen sich auf zwei Schwerpunkte fokussieren sollen, um mehr Lehrer für die Anforderungen der Inklusion fit zu machen, sieht Susanne Matthies sehr kritisch. "Ich lehne die Ausbildung ab, weil sie auf die Schnelle den Anforderungen der Inklusion gerecht werden will, was aber nicht funktioniert. Blinden- oder Sehbehindertenpädagogik genauso wie Gehörlosenpädagogik oder Körperbehindertenpädagogik macht man nicht mal so nebenbei", erklärt sie.

Besonders wichtig für eine erfolgreiche Inklusion in der Schule sei die Einstellung der Klassenlehrer, meint Susanne Matthies. So wie bei Anna Orschulik. Sie hat es sich zu ihrer Aufgabe gemacht, ein Umfeld zu schaffen, in dem alle Schüler gleichberechtigt lernen können. Dies schließt auch den hörgeschädigten Philip mit ein. Der Unterricht in der Klasse 9f erfolgt deshalb streng nach dem Zwei-Sinne-Prinzip. Der Unterrichtsverlauf, die Aufgaben, wichtige Definitionen und Ähnliches projiziert die Lehrerin auf das Smartboard. Gleichzeitig verbalisiert sie alles Visuelle für Josip und Pascal. Dies führt auch schon einmal zu lustigen Szenen. "Als ich die Beschreibung eines Films gemacht habe, den wir mit der Klasse sahen, kamen sich die beiden Hauptdarsteller sehr nahe", erzählt sie. "Da saß ich also zwischen Josip und Pascal und dachte: 'Oh je, hoffentlich ist die Szene nicht so lang!'", schmunzelt sie.

Melanie Wölwer ist Germanistin und Medienwissenschaftlerin. Sie verantwortet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg. Seit 2015 leitet sie das Redaktionsteam des DBSV-Jahrbuchs "Weitersehen".


Dazu zwei Bilder:

    • Mit Laptop und Braillezeile: Mit der richtigen Ausstattung ist inklusive Gruppenarbeit kein Problem
    • Gerangel auf dem Schulhof: Pascal und Karl haben keine Berührungsängste

Inklusive Bildung: die Kernforderungen des DBSV

Auf Grundlage von Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention stellt der DBSV folgende Anforderungen an die Bildung blinder und sehbehinderter Menschen:

  • Blinde und sehbehinderte Menschen müssen im Bildungssystem die gleichen Chancen haben wie alle anderen auch.
  • Sowohl Regel- als auch Förderschulen müssen hochwertige Bildungsqualität für blinde und sehbehinderte Schüler gewährleisten.
  • Blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche müssen die Möglichkeit haben, die allgemeine Schule vor Ort oder eine Förderschule zu besuchen. Das Wahlrecht liegt bei den Schülern und ihren Eltern.
  • Blinde Menschen haben Anspruch darauf, die Brailleschrift zu erlernen.
  • Sämtliche Medien, Informationen und Unterrichtsmaterialien müssen blinde und sehbehinderte Lernende in für sie wahrnehmbarer Form erhalten.
  • Alle individuell notwendigen Hilfsmittel müssen zur Verfügung gestellt werden.
  • Blinde und sehbehinderte Schüler haben das Recht, in Orientierung und Mobilität (O&M) sowie in Lebenspraktischen Fähigkeiten (LPF) unterrichtet zu werden.
  • Die Übernahme der Bildungskosten einschließlich der behinderungsbedingten Mehrkosten sind über das Bildungssystem und nicht über das Sozialleistungssystem zu regeln.
  • Blinde und sehbehinderte Menschen müssen in den für sie spezifischen Inhalten von blinden- und sehbehindertenpädagogisch qualifizierten Lehrkräften unterrichtet werden.
  • Lehrkräfte im allgemeinen Bildungssystem müssen für den Unterricht mit blinden und sehbehinderten Schülern sensibilisiert und fortgebildet werden.

Info

Das ausführliche Papier mit den Positionen des DBSV zum Thema Bildung steht im Internet zum Download bereit unter www.bildung.dbsv.org

Termine & Tipps:

Termine

BVN-Klassikherbst: "Töne von außen  –  Berührung von innen"

Das Kammerorchester der NDR Radiophilharmonie und die blinde Sopranistin Alina Konarska-Schmidt interpretieren Werke von Händel, Mozart, Tschaikowsky, Takemitsu u.a.

  • 12.10.2015, 19 Uhr
    Hannover, Jakobikirche, Kleiner Hillen 2
  • 13.10.2015, 19 Uhr
    Hildesheim, Andreaskirche, Andreasplatz 5
  • 14.10.2015, 19 Uhr
    Osnabrück, St. Marien, An der Marienkirche 11

Mehr Infos beim
Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen
Werner Schlager
Tel.: 01 51 / 15 54 03 61
E-Mail: kulturbeauftragter@blindenverband.org
Karten bei allen bekannten Vorverkaufsstellen, unter www.reservix.de und an der Abendkasse

Theater mit Live-Audiodeskription

"Kunst" von Yasmina Reza (Komödie)
15.11.2015, 18 Uhr (Bühnenbegehung um 17 Uhr)
Theater Duisburg

Mehr Infos und Karten bei der
Theaterkasse
Tel.: 02 03 / 2 83 62-100
E-Mail: servicebuero@theater-duisburg.de

Chorsingen und Musizieren im Harz

17.-23.11.2015
AURA-Pension Wernigerode

Mehr Infos bei
Rosa Maria Dotzler
Tel.: 0 36 41 / 21 94 62
E-Mail: r.m.dotzler@online.de

Anmeldung bei der
AURA-Pension
Tel.: 0 39 43 / 26 21-0
E-Mail: aurapension@lewida.de

Biathlon-Weltcup in Oberhof mit Audiodeskription

7.-10.1.2016
Oberhof, Shuttle-Bus zum Stadion

Karten bei der
Geschäftsstelle der Zeitung "Freies Wort" in Suhl
Tel.: 0 36 81 / 79 24 13

Orientierung und Mobilität

Intensivlehrgang für Menschen mit Netzhauterkrankungen
17.-29.1.2016 (1 oder 2 Wochen)
Dresden

Mehr Infos beim
Sächsischen RehaNetz
Ulrike Schade
Tel.: 03 41 / 4 62 64 40
E-Mail: u.schade@saechsisches-rehanetz.de

"Ich fühle was, was du nicht siehst"

Seminar zu Kommunikation und Konfliktlösung
26.-28.2.2016
AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Mehr Infos und Anmeldung (bis 31.10.) bei
Forum e.V.
Bärbel Mickler
Tel.: 0 40 / 29 88 88 66
E-Mail: baerbel.mickler@verein-forum.de

Tipps

"Alltag Einheit": Ausstellung im Deutschen Historischen Museum

Bis zum 3. Januar läuft in Berlin noch die Ausstellung "Alltag Einheit", die die Annäherung der Gesellschaften in Ost und West nach der deutschen Vereinigung thematisiert. Das Deutsche Historische Museum setzt erstmals ein umfassendes inklusives Konzept um. Für blinde und sehbehinderte Menschen gibt es unter anderem ein taktiles Bodenleitsystem, Objekte zum Anfassen, Erläuterungen in Brailleschrift und einen Audioguide mit Audiodeskriptionen.

Mehr Infos unter www.dhm.de

Beruf und Karriere

Der neue blista-Newsletter "Beruf und Karriere" richtet sich an Menschen mit Seheinschränkung, die Unterstützung zum (Wieder-)Einstieg in den Beruf wünschen, sowie an interessierte Arbeitsmarktakteure und Unternehmen. Der Newsletter erscheint vierteljährlich und informiert über Karriere-Coachings, erfolgreiche Gründer-Teams, berufliche Neuorientierungen, aktuelle Schulungs- und Beratungsangebote etc.

Bestellungen bei der
Deutschen Blindenstudienanstalt
E-Mail: inklusion.innovation@blista.de

Forum:

Eine Reise ins Kiwiland

Neuseeland ist mit seinen atemberaubenden Landschaften das Traumziel vieler Urlauber. Im Februar 2015 hat eine Gruppe blinder, sehbehinderter und sehender Menschen über den Reiseanbieter VisionOutdoor die lange Reise auf sich genommen. Von drei unvergesslichen Wochen erzählt Dariusz Wagner aus Hagen.


Vor September 2014 wusste ich nicht einmal, wo Neuseeland liegt. Über eine Mailingliste hatte ich erfahren, dass VisionOutdoor eine Naturreise in das Land auf der anderen Seite des Erdballs anbietet. Zunächst schreckten mich der hohe Preis und die Reisezeit von 32 Stunden ab. Doch je mehr ich über Neuseeland hörte, las und sah, desto stärker wurde meine Neugier. Noch bin ich voller Saft und Kraft, dachte ich. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Nach Vorgesprächen mit der Reiseveranstalterin und dem Abarbeiten der langen Packliste ging es im Februar los. Am Freitag den Dreizehnten traf ich meine Mitreisenden am Frankfurter Flughafen. Ich war gespannt, denn das Gelingen der Reise hing auch von den sehenden Begleitern ab. Eine Eins-zu-zwei-Begleitung war laut Reisebeschreibung vorgesehen. Unsere Gruppe bestand aus fünf blinden, drei Reisenden mit Sehrest und drei sehenden Menschen. Die meisten waren wie ich zwischen 40 und 50 Jahren alt.

Den rund 18.000 Kilometer langen Flug gestaltete ich mir mit Gesprächen, audiovisueller Unterhaltung und Schlaftabletten so angenehm wie möglich. Zwischendurch stiegen wir mehrmals um, konnten die Glieder strecken und die Flughäfen besichtigen. In Bangkok war es feucht und warm wie in einer Waschküche. Am Flughafen im neuseeländischen Christchurch wartete unsere Reiseleiterin Doreen schon auf uns. Wer nicht da war, waren fünf unserer Koffer, darunter auch meiner. Zum Glück tauchten sie am nächsten Tag wieder auf und wurden zu unserem Hotel gebracht.


Kriegstanz mit den Maori

Nach einer erholsamen Nacht im Hotelbett freute ich mich auf Bewegung. Ausgerüstet mit Sonnenhut und Spray gegen Sandfliegen und anderes Ungeziefer ging es hoch hinaus auf den Hausberg von Christchurch. Am Nachmittag luden die Maori zu Tanz, Speis und Trank. Wer wollte, konnte mit den Ureinwohnern Neuseelands den Haka tanzen. Das ist ein urtümlicher Kriegstanz, der die Feinde einschüchtern soll. Eine Maorifrau zeigte uns traditionelle Werkzeuge und wir begutachteten die kleinen Hütten, in denen die Maori früher gelebt haben.


Eine Zugfahrt, die ist schnupfig

In den nächsten Tagen und Wochen erkundeten wir Neuseeland nicht nur zu Fuß und mit dem Auto, sondern auch per Zug sowie im und auf dem Wasser.

Leider konnte ich die Zugfahrt durchs Land nicht richtig genießen, da mich und einige andere eine Erkältungswelle ergriffen hatte. Wen wundert es, schließlich war es in Deutschland tiefster Winter und die Klimaanlagen in den Flugzeugen sind wunderbare Bazillenschleudern. Ich suchte mir einen ruhigen Platz ein paar Waggons von der Gruppe entfernt und ließ mich von meiner Müdigkeit übermannen. Später weckte mich ein Mitreisender  –  er hatte sich Sorgen gemacht, dass ich aus dem Zug gefallen sei. Die vorbeirauschenden Berglandschaften, die ich mit meinem Sehrest auf dem linken Auge wahrnehmen konnte, waren sehr schön. Wer des Englischen mächtig war, konnte per Kopfhörer einer Audiodeskription lauschen.


Stinkende Thermen

Hanmer Springs hieß der kleine Ort, in dessen Thermalbad wir unsere Gesundheit wiederfanden. Wir entspannten uns in Pools mit übelriechendem Wasser, das heilende Kräfte freisetzen soll. Trinken oder in die Augen bekommen durfte man das Wasser nicht, sonst würde eine Hirnhautentzündung drohen.

Wir fuhren weiter nach Saint Arnaud, ein kleiner Ort in den Bergen, in dem sich unsere nächste Unterkunft, das Tophouse, befand. Ein uriges Haus, mit alten Möbeln spartanisch eingerichtet und sehr beengt. Ich musste mich mit meinem Zimmergenossen gut absprechen, damit wir uns nicht ständig in die Quere kamen. Doch auch diese Pension hatte ihren Reiz. Wo gibt es schon eine Bierzapfanlage, die man selbst bedienen darf?


Ewiges Feuer und wildes Wasser

Ein Höhepunkt der Reise erwartete uns in einem kleinen Tal. Am Ende einer Wanderung, bei der uns der einheimische Guide Marderfallen zeigte und mit einem kleinen Gerät Vögel anlockte, erwartete uns ein Naturspektakel: Meterhohe Flammen funkelten aus der Erde. Vor einem Jahrhundert gab es an dieser Stelle ein Erdbeben und seitdem strömt Erdgas aus dem Boden. Vor ein paar Jahren hat jemand das Gas entzündet und seitdem lodern die Feuerzungen gen Himmel. Unser Guide hatte Pfannen, Töpfe und einen Rost mitgebracht und zauberte Pfannkuchen mit Sirup und heißen Tee auf dem ewigen Feuer.

Wer noch nicht genug Abenteuer hatte, konnte sich im Wildwasser-Rafting ausprobieren. Die Aussicht bei der wilden Schlauchboot-Tour sei spektakulär und die Enge zwischen den Felsen auch für blinde Menschen spürbar gewesen. Da ich Rafting schon einmal in der Türkei gemacht habe, erkundete ich die Wasserwege rund um unsere Unterkunft lieber allein. Immer wenn die Zeit es zuließ, habe ich mir ein Kajak geschnappt und bin durch die Fjorde gepaddelt.


Der falsche Kiwi

Auf dem Weg in unsere neue Unterkunft machten wir einen Abstecher in den Kahurangi-Nationalpark. Das heißt, wir wollten, aber unser Kleinbus streikte angesichts eines steilen Anstiegs. Wir mussten aussteigen und Doreen fuhr den leeren Bus allein hoch. Wer wollte, konnte sich mit einem Mietwagen hinterherfahren lassen. Da es nicht mehr weit war, ging ich lieber zu Fuß. Es war angenehm warm, die Zikaden zirpten laut und ich fühlte mich wie im Regenwald. Der jüngste und größte Nationalpark Neuseelands besticht durch seine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt. Doch ein vermeintlicher Kiwi, das Nationalsymbol Neuseelands, entpuppte sich als gewöhnlicher Weka, ein ebenfalls flugunfähiger, braungefiederter Vogel.


Endlich Meer

Am Morgen verließen wir unsere sonnendurchfluteten Holzbungalows, um die malerische Ferienanlage zu erkunden. Wir wanderten über Steine und Wurzeln und überquerten eine Hängebrücke, bis wir zu einem großen Wasserfall kamen, wo wir unsere Brotzeit einnahmen. Unserem Sonnenschein Janina habe ich meine Anerkennung ausgesprochen, denn sie führte zwei blinde Männer sicher und stets gut gelaunt durch das unwegsame Gelände. Insgesamt machten unsere Begleiter einen super Job. Besonders bei steilen Abstiegen war ich froh, wenn mir ein Sehender zur Hand ging. Nur einmal kam jemand vom Weg ab und stürzte vom Wandersteg ins Moor. Zu Schaden kam aber niemand und am Abend konnten beim gemeinsamen Pizzabacken im hauseigenen Backsteinofen schon wieder alle darüber lachen.

Zum Baden wanderten wir am nächsten Tag durch den Abel-Tasman-Nationalpark bis zu einem karibisch anmutenden Sandstrand. Das Schwimmen war wegen der hohen Wellen anspruchsvoll, aber bei den sommerlichen Temperaturen in Neuseeland sehr erfrischend. Später bewunderte ich einen Lichteffekt am Himmel: Um die Sonne bildete sich ein heller Ring. Das kann man nur an wenigen Orten der Welt beobachten.


Flipper hautnah

Bei einem Bootsausflug konnten sich unsere Füße ausruhen. Wir brausten mit unserem Wassertaxi an Wäldern, Felsen und Sandstränden vorbei. Begleitet wurden wir von Larissa, einer jungen Schweizerin, die seit 15 Jahren mit einem Maori verheiratet ist und in Neuseeland lebt. Sie erzählte uns viel über das Leben der Meerestiere. Ich hielt eine glitschige Qualle, eine wabbelige Seegurke und angenehm kühles Seegras in der Hand. Um Delfine anzulocken, sollten wir gute Laune verbreiten. Wir sangen, lachten und riefen laut. Das mögen die intelligenten Meeressäuger und tatsächlich versammelten sich einige Delfine um das Boot und begleiteten uns ein Stück.


Zurück in die Zivilisation

Nach drei unvergesslichen Wochen mussten wir das Paradies verlassen und fuhren zurück nach Christchurch. Die Zivilisation hatte uns wieder.

Voller Wehmut ging es am nächsten Tag zum Flughafen. Auf dem Flug nach Dubai wurde es schlagartig dunkel und es erwartete uns wegen der Zeitverschiebung eine fast zwanzigstündige Nacht. Wir waren froh, als wir endlich in Frankfurt gelandet waren. Alle Koffer sowie die bestellten Begleitpersonen des Flughafens waren da und so konnten wir nach einer herzlichen Verabschiedung den Heimweg antreten.

Es war meine erste Reise mit VisionOutdoor und es hat sich bewährt, einen Reiseveranstalter zu wählen, der auf blinde und sehbehinderte Menschen spezialisiert ist. Unsere Reiseleiterin hatte die Barrierefreiheit immer im Blick.

Dariusz Wagner (42) arbeitet beim Finanzamt in Hagen.


Dazu ein Bild: Ausgelassen: Die Gruppe aus blinden, sehbehinderten und sehenden Reisenden erkundet Neuseeland auch per Boot


Info

Das Reiseprogramm von "VisionOutdoor" ist im Internet zu finden unter www.visionoutdoor.de.

Mehr Infos unter
Tel.: 05 61 / 92 01 18 95
E-Mail: info@visionoutdoor.de

Auf Tuchfühlung mit Kakadu & Co.

Wie fühlt sich ein Storch an und wieso bellen Erdmännchen? Das und vieles mehr erfuhr die Blindensportgruppe Duisburg bei einer Führung durch den Vogelpark Herborn. Horst Schilbach, Leiter der Gruppe, berichtet.


Wie jedes Jahr mieteten wir im Juni für eine Woche das Jagdhaus in Westernohe im Westerwald, um Wanderungen in die Umgebung zu unternehmen. Als Highlight hatten wir diesmal einen Besuch im Vogel- und Naturschutz-Tierpark in Herborn geplant.

Wolfgang Rades, der Leiter des Vogelparks, begrüßte uns herzlich und erklärte, dass er sehr daran interessiert sei, den Park behinderten Menschen zugänglich zu machen. Wir lernten die Zoopädagogin Britta Löbig kennen, die uns führen sollte. Da die anderen beiden blinden Besucher mit sehenden Begleitern gekommen waren, bat ich Frau Löbig, mich ihr anschließen zu dürfen. Nach einigen Hinweisen, wie man einen blinden Menschen führt, geleitete sie mich wie selbstverständlich über das Gelände.

Zwei in ihrem Nest hockende Jungstörche, im April geschlüpft und in Handaufzucht betreut, waren unser erstes Tasterlebnis an diesem Tag. Bis auf die Flügel war ihr Gefieder kräftig ausgebildet. Der lange Hals und ihr beeindruckender Schnabel vermittelten uns einen guten Eindruck vom "Klapperstorch". Um ihrem Namen alle Ehre zu machen, klapperten die Altstörche derweil von einem nahestehenden Baum herab.

Als nächstes besuchten wir Chica, ein Kakaduweibchen, das 2014 im Loropark auf Teneriffa aus dem Ei geschlüpft ist. Mit seinem weichen Gefieder war der Vogel ein echter Handschmeichler. Auch Chica mochte unsere tastenden und streichelnden Hände sehr  –  je mehr, desto lieber. Unsere Versuche der Kontaktaufnahme in Deutsch und Spanisch wurden allerdings nur in Kakadu-Sprache erwidert.

Nicht minder kommunikativ, wenn auch nicht gefiedert, waren die Erdmännchen. Hugo, das Männchen, stand auf seinem Beobachtungsposten, um seine Familie bei drohender Gefahr mit einem schrillen Belllaut warnen zu können. Uns verbellte er aber nicht, schließlich hatten wir Bestechung dabei. Die servierten Mehlwürmer wurden von der ganzen Sippe mit einem dankbaren Schnurren angenommen. Das zarte Stimmengewusel deuteten wir als Zeichen der Zufriedenheit.

Die Zoopädagogin beantwortete all unsere Fragen mit großem Sachverstand und gut verständlich. Sie erklärte uns, dass Reptilien und Vögel entwicklungsbiologisch viel gemeinsam haben. So gab es im Park auch einige Reptilien. An zwei Schildkröten erläuterte uns Frau Löbig die Geschlechterunterscheidung. Das hintere Ende des Panzers ist beim Weibchen fühlbar flacher, so dass dem Männchen die Annäherung bei der Paarung erleichtert wird.

Beim Betasten eines Königspythons waren wir uns einig, dass Schlangen sich schön und überhaupt nicht eklig anfühlen. Die Körpertemperatur der wechselwarmen Tiere entspricht stets der Außentemperatur. Es war faszinierend, die geschmeidigen Bewegungen der Schlange aus nächster Nähe nachvollziehen zu können. Mit seiner Länge von etwa einem Meter war der Python noch im jugendlichen Alter. Er häutete sich gerade, um weiter wachsen zu können. Gewürgt hat er uns zum Glück nicht, da Menschen nicht in sein Beuteschema passen.

Eine Stunde war für die Führung angesetzt, es wurden am Ende drei. Die Führung mit einer Gruppe blinder und sehbehinderter Besucher war für den Park eine Premiere. Ob weitere Angebote, etwa ein Audioguide oder Tastmaterialien, geschaffen werden können, hängt von den Finanzierungsmöglichkeiten ab. Ein Besuch des Vogelparks lohnt sich in jedem Fall  –  sowohl für Vereine als auch für blinde und sehbehinderte Einzelbesucher. Die kleine Altstadt von Herborn ist übrigens ebenfalls einen Besuch wert.

Horst Schilbach (73) ist Pensionär und lebt in Duisburg.


Dazu ein Bild: Zutraulich: Im Vogelpark lässt sich ein Kakaduweibchen gerne streicheln


Info

Vogelpark Herborn
Öffnungszeiten: täglich 9.30-19 Uhr
Tel.: 0 27 72 / 4 25 22
E-Mail: info@vogelpark-herborn.de
www.vogelpark-herborn.de



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Unter der Rubrik "Forum" schreiben Leser für Leser. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen, Kommentare oder Leserbriefe per

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Panorama:

Barrierefreiheit

Standards für Audiodeskription verabschiedet

Die vier öffentlich-rechtlichen Fernsehsender im deutschen Sprachraum, ARD, ZDF, ORF und SRF, sowie die Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG), Hörfilm e.V. und audioskript haben sich auf eine Reihe von Grundsätzen für die Erstellung von Audiodeskriptionen verständigt. Diese enthalten Standards, die erfüllt werden müssen, damit ein Film für blinde und sehbehinderte Menschen umfassend verständlich und erlebbar wird. Dazu gehören Hinweise zur sprachlichen Gestaltung, zur Auswahl der zu beschreibenden Elemente und deren Platzierung im Filmgeschehen. Die Festlegung von Mindestanforderungen war erforderlich geworden, nachdem die Zahl an Hörfilmen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist und neue Anbieter auf den Markt gekommen sind.

Die Leiterin der DHG, Martina Wiemers, bewertet das Papier positiv. "Die gemeinsamen Vorgaben sind ein wichtiger Schritt, um die Qualität von Audiodeskriptionen zu sichern", sagt die Hörfilmexpertin und ergänzt kritisch: "Leider wird die Einbindung nicht sehender Mitarbeiter nur als ,wünschenswert? bezeichnet. Nach aller Erfahrung ist jedoch die Einbindung blinder und sehbehinderter Autoren und Redakteure Voraussetzung für das Gelingen einer Audiodeskription und damit unabdingbar."

Auszeichnungen

Innovationspreis für Einkaufsarmband

Auf der Altenpflege-Messe in Nürnberg wurde der "Newcomer Innovationspreis Altenpflege 2015" an Meike Seidel für eine Produktidee für blinde und sehbehinderte Menschen verliehen. Die Absolventin der Hochschule Hannover hat im Rahmen ihrer Masterarbeit im Fachbereich Design und Medien ein Armband entwickelt, das das selbstständige Einkaufen trotz Seheinschränkung ermöglicht.

Das Armband "Sonic View" (SoVi) enthält einen Infrarot-Lesekopf, der den flächendeckend auf die Verpackung gedruckten, unsichtbaren OID-Code (Optical Identification) erkennt und kabellos an das Smartphone des Nutzers übermittelt. Die darauf installierte App übersetzt die Produktinformationen in gesprochene Sprache. Das Armband wird wie eine Uhr am Handgelenk getragen und erst im Geschäft über den Handteller gezogen, den Lesekopf in dessen Mitte. Da SoVi nicht aktiv in der Hand gehalten werden muss, bleiben beide Hände frei.

Für die Umsetzung der Produktidee müssten Barcodes durch OID-Codes ersetzt werden. Diese haben den Vorteil, dass sie flächendeckend auf Verpackungen gedruckt werden und nicht mühsam gesucht werden müssen. OID-Codes werden bereits bei Kinderspielzeug eingesetzt, das mittels eines Hörstifts bedient werden kann. Meike Seidel ist sich darüber im Klaren, dass es nicht einfach ist, die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie für die Idee zu gewinnen. Aber sie sieht in ihrer Entwicklung auch für andere Nutzergruppen Potenzial und plant deshalb, eine Firma zu gründen, die die Realisierung von SoVi zum Ziel hat.

Mehr Infos bei
Meike Seidel
E-Mail: die.meike@gmx.net


Dazu ein Bild: Scannt OID-Codes: das Einkaufsarmband "SoVi"

Ruth Zacharias für Lebenswerk geehrt

Im August wurde Ruth Zacharias in Radeberg bei Dresden mit dem "Life-Time-Award" des Taubblinden-Weltverbandes (Deafblind International) ausgezeichnet. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich überreichte der 75-Jährigen den Preis für die Förderung taubblinder und hörsehbehinderter Menschen.

Die im Alter von zehn Jahren erblindete Ruth Zacharias begann als 22-Jährige, Familien mit taubblinden Kindern in der DDR mit Rat und Tat zu unterstützen. Später studierte sie in Dresden Theologie und wurde Pfarrerin. Als der Taubblindendienst der Evangelischen Kirche 1988 ein ehemaliges Entbindungsheim in Radeberg übernahm, um darin eine Begegnungs- und Betreuungsstätte für taubblinde Menschen einzurichten, war das der Startpunkt für Zacharias' Lebensaufgabe. Unter ihrer Leitung wurde aus dem "Storchennest" ein Zentrum für taubblinde und hörsehgeschädigte Menschen, das heute sechs Gebäude und einen Duftgarten umfasst, der so groß ist wie drei Fußballfelder.

Nach über 50 Jahren Engagement nahm Zacharias ihren 75. Geburtstag zum Anlass, sich in den Ruhestand zu verabschieden. Die Leitung des Taubblindendienstes teilen sich seitdem Pastorin und Geschäftsführerin Ulrike Fourestier, Verwaltungsleiter Gerold Augart und Technikchef Frank Hasse.

Sport

Schach-EM: Oliver Müller holt Bronze

Vom 24. Juli bis 2. August fand in Lyon die 6. Europäische Einzelmeisterschaft der International Braille Chess Association (IBCA) statt. 62 blinde und sehbehinderte Spieler aus 20 Nationen kämpften um den Titel des Europameisters. Erst die letzte Partie des Turniers entschied über die Verteilung der Medaillen: Der polnische Großmeister und Titelfavorit Marcin Tazbir gewann das Turnier, Stanislav Babarykin aus Russland wurde Vizemeister, der Bremer Oliver Müller schaffte es auf den dritten Platz. Nach dem Vizeweltmeistertitel 2014 ist dies der zweite internationale Erfolg für den Berufsschullehrer und amtierenden Deutschen Meister des Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Schachbundes (DBSB).

Mehr Infos zum Blindenschach beim neuen Pressewart des DBSB
Dieter Riegler
Tel.: 0 62 21 / 16 13 11
E-Mail: presse@dbsb.de

Aus den Ländern

Vorstandswahlen in Westfalen

Der Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen hat einen neuen Vorstand. Bei der Mitgliederversammlung am 29. August in Hamm wählten 100 Delegierte Swetlana Böhm, 38, zur neuen Vorsitzenden des BSVW. Ihre Stellvertretung übernimmt Dr. Cornelia Tollkamp-Schierjott. Beisitzer sind Herbert Kleine-Wolter, Josef Küppers, Claus Meier, Filomena Muraca-Schwarzer und Petra Pioch.

"Mir liegt die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe sehr am Herzen", sagt Swetlana Böhm. "Ich möchte Verantwortung dafür übernehmen, dass die drei Landesorganisationen in Nordrhein-Westfalen zu einer starken Einheit zusammenwachsen und die UN-Behindertenrechtskonvention in unserem Land umgesetzt wird."

Der bisherige Vereinsvorsitzende Klaus Hahn hatte nicht erneut kandidiert. Er gehörte dem Vorstand 27 Jahre lang an, die letzten 20 Jahre als Vorsitzender. Für seine Verdienste um die Selbsthilfe weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus ist er zum Ehrenvorsitzenden des BSVW ernannt worden. Klaus Hahn ist seit 2006 Mitglied des DBSV-Präsidiums.


Dazu ein Bild: Neuer BSVW-Vorstand mit Ehrenvorsitzendem: Swetlana Böhm, Klaus Hahn und Dr. Cornelia Tollkamp-Schierjott



AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.

Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern): Hotel mit ca.50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein): Hotel mit ca.50 Betten
  • Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen): Hotel mit ca.100 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt): Pension mit ca.30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen): Pension mit ca.20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen): Pension mit ca.20 Betten
  • Saulgrub (Bayern): Hotel mit ca.90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

Es begann mit einer Brieffreundschaft

Christiane Kaplan, 39

Ich wurde im heißen Sommer 1976 geboren  –  eine klassische Frühgeburt, in deren Folge meine Netzhaut beschädigt wurde. Meine ersten Lebensjahre verbrachte ich in einem Dorf nahe Rostock. Mit meinen vier älteren Schwestern wurde es nie langweilig. Dank der energischen Fürsprache meiner Mutter konnte ich trotz meiner Blindheit in die Krippe und den Kindergarten meines Dorfes gehen. Die Vorschule bis zum Abitur absolvierte ich an der Brandenburgischen Schule für Blinde und Sehbehinderte in Königs Wusterhausen.

Nach der Wende besuchte ich mit einer Schuldelegation unsere Partnerschule im weißrussischen Grodno. Ich traf meine langjährige Brieffreundin und lernte einen sympathischen blinden Jungen kennen. Pavel verbrachte Abende damit, mir beim Russischlernen zu helfen. Dass wir beide keine Discos mochten, kam unserem Gesprächsbedürfnis sehr entgegen. Nach unserem Abschied wanderten Punktschriftseiten um Punktschriftseiten über die Grenzen hin und her.

Nach dem Abitur ging ich für zehn Monate nach Philadelphia an die Ostküste der USA. An der dortigen Blindenschule vertiefte ich gemeinsam mit anderen internationalen Studenten mein Englisch und lernte die amerikanische Geschichte und Kultur kennen. Während dieser Zeit änderte sich die Sprache meiner Briefe an Pavel von Russisch zu Englisch, aber die Briefe wanderten noch immer. Mein Brieffreund war aufgrund seiner jüdischen Religionszugehörigkeit mit seiner Familie nach Israel ausgewandert, lernte Hebräisch und nahm ein Studium auf.

Mich verschlug es, zurück in Deutschland, für ein Studium der Außenwirtschaft in eine kleine Stadt zwischen Stuttgart und Tübingen. Ich war die erste blinde Studentin der Fachhochschule. Da die Mitbewohnerinnen meiner Wohngemeinschaft im selben Studiengang eingeschrieben waren, fiel es mir jedoch leicht, Kontakte und Wege zu finden. Mein halbjähriges Pflichtpraktikum im Ausland absolvierte ich in Irlands Hauptstadt Dublin. Wieder hatte ich Glück, dass ein sehender Mitbewohner für denselben Arbeitgeber arbeitete wie ich.

Vom Studium rauschte ich geradewegs in fünf Jahre Arbeitslosigkeit. Ich nutzte die Zeit, um ein Fernstudium am Goethe-Institut zur Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache zu beginnen, einen Führhund in mein Leben zu integrieren und den Iran und Libanon zu bereisen. Der Umzug zurück ins kostengünstige Elternhaus machte es möglich.

2007 wendete sich das berufliche Blatt für mich. Ich war einer von vier Menschen mit Seheinschränkung, die im Rostocker Callcenter eines schwedischen Möbelkonzerns eingestellt wurden. Dort ruft man an, wenn die Lieferung nicht klappt oder wenn eine Schraube in der Verpackung fehlt. Ein halbes Jahr später bekam ich eine Vollzeitstelle und unterrichtete unsere Führungskräfte in Englisch. Es folgten weitere interne Wechsel. Sich jedes Mal auf ein neues Arbeitsumfeld einzustellen, kostete mich viel Kraft. Bedingt durch Umstrukturierungen arbeite ich mittlerweile wieder als Mitarbeiterin im Kundenkontakt.

Der Kontakt zu Pavel war nach zwei Jahrzehnten nicht abgebrochen. Wir kommunizierten inzwischen über E-Mail und Skype. 2012 beschlossen wir nach stundenlangen Gesprächen, uns zu treffen und so flog ich im Mai 2013 nach Israel. Ich lernte Pavels Familie kennen und mit seiner abermals geduldigen Hilfe konnte ich mein eingerostetes Russisch wieder aufpolieren. Im Oktober 2013 feierten wir unsere Verlobung an einem sonnenüberfluteten Strand in Israel und an den wärmsten Märztagen 2014 heirateten wir in Deutschland.

Pavel lernte Deutsch und lebt seit gut einem Jahr mit mir in Rostock. Ich wäre viel lieber umgezogen als er, der mit seiner jüdischen Heimat stark verwurzelt ist. Doch eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen, ist in Israel ähnlich schwierig wie dort als blinder oder sehbehinderter Mensch Arbeit zu finden. In Deutschland arbeitet Pavel seit Januar als Mitarbeiter im International Support bei einem Hilfsmittelhersteller.

Zu Hause wechseln wir fliegend zwischen Russisch, Englisch und Deutsch. Die jeweils andere Religion wird mit Respekt behandelt und wir erwarten nicht, dass einer den Glauben des anderen annimmt. So wie ich auf jüdische Hochzeiten gehe, begleitet mich Pavel in die Kirche. Schweinefleisch fehlt in unserem Kühlschrank, aber koscher kochen wir nicht.

Im November fliegen wir wieder nach Israel und tanken Sonne und Wärme für den deutschen Winter. Im nächsten Jahr steht eine Reise nach Ecuador an, wo ich über ein Kinderhilfswerk ein Patenkind habe. Zeit, mein Spanisch aufzufrischen.

Christiane Kaplan (39) arbeitet als Mitarbeiterin Kundenkontakt, liebt Tennis und lebt in Rostock.

Service/Recht:

Eine Behinderung ist keine Bagatelle

Den Anspruch auf eine umfassende Rehabilitation durchzusetzen, wird immer schwieriger. Diese Erfahrung machen die Mitarbeiter der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm). Geschäftsführer Dr. Michael Richter schildert einen besonders drastischen Fall aus dem schulischen Bereich und kommt zu dem Schluss: Im Zeitalter der Inklusion werden behinderungsbedingte Einschränkungen schnell mal kleingeredet.


Spätestens seit Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) im März 2009 durch die Bundesrepublik Deutschland ist der Begriff der Inklusion zum Dauerthema geworden. Dies gilt vor allem für den Bereich der Schule, in dem es in den meisten Bundesländern zu deutlichen Veränderungen im Umgang mit Schülern mit Behinderung gekommen ist. Wie bei fast allen Paradigmenwechseln neigen diese aber dazu, über das Ziel hinauszuschießen, so dass es zu sehr fragwürdigen Entwicklungen kommen kann. Stand bei der Integration von Menschen mit Behinderung der Betroffene im Mittelpunkt, um dessen Teilhabefähigkeit zu gewährleisten, steht bei der Inklusion die behinderungsgerechte Organisation der Gesellschaft im Vordergrund. Dabei wird oft vergessen, dass nicht nur an der barriere- und diskriminierungsfreien Gesellschaft, sondern auch an den Teilhabefähigkeiten der behinderten Menschen selbst gearbeitet werden muss und dass das eine nicht das andere ersetzen kann. Denn was nützt die barrierefreie Internetseite einer Kommune, wenn Menschen mit Seheinschränkung nicht gelernt haben, eine Vergrößerungssoftware oder eine Braillezeile zu bedienen?


Früher war alles besser?

Als ich 1985  –  im Alter von 17 Jahren  –  erblindete, war unter Maßgabe des Fürsorgeprinzips klar, dass die Situation ernst ist und dass zur Bewältigung der Behinderung umfangreiche Maßnahmen zu ergreifen sind. Ich erhielt eine fundierte blindentechnische Grundausbildung und durfte fast selbstverständlich die Deutsche Blindenstudienanstalt (blista) als spezialisierte Einrichtung bis zum Abitur besuchen. Im Rahmen der Rehabilitation zeigten mir Fachleute Wege auf, wie ich trotz Blindheit zu einer selbstständigen Lebensführung gelangen kann. So hatte ich die Möglichkeit, mich intensiv mit meiner Behinderung auseinanderzusetzen.


Kostenträger verwehrt Schulwechsel

Vor knapp zwei Jahren suchte ein 17-jähriger Schüler eines privaten Gymnasiums in Rheinland-Pfalz den Rat der rbm. Sein Sehvermögen hatte sich in den vorangegangenen anderthalb Jahren rapide verschlechtert und trotz der Unterstützung durch die Landesschule für blinde und sehbehinderte Schüler und der Aufgeschlossenheit seiner Lehrer war der Elftklässler am Ende seiner Kräfte. Mit den vereinbarten Hilfen klappte es nicht wie abgesprochen, das heißt, die Hilfsmittelnutzung war problematisch, Lernmaterialien wurden nicht sehbehindertengerecht aufbereitet, Nachteilsausgleiche wie Zeitverlängerungen für Klausuren waren schwierig durchzusetzen usw. Die Folge dieses harten Kampfes und der zusätzlich zu bewerkstelligenden Verarbeitung der Sehverschlechterung waren Schlafstörungen, Antriebslosigkeit und schließlich die Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen könne.

Nach einem Besuch der blista in Marburg fasste der Schüler den Entschluss, an diese "spezialisierte Sondereinrichtung" zu wechseln und stellte einen Antrag bei dem zuständigen Sozialhilfeträger. Dieser lehnte jedoch mit der Argumentation ab, "dass zwar der Wunsch nachvollziehbar sei, dass der Antragsteller die bestmögliche Förderung und Unterstützung für seine schulische Bildung erhalten wolle. Aber auch wenn sich die Teilnahme des Antragstellers im Schulbetrieb aufgrund der aktuellen Sehfähigkeit nicht immer einfach gestalte, scheine er das Ziel der erreichbaren Schulbildung zu erreichen. Gewiss wäre es wünschenswert, wenn der Antragsteller die Fördermöglichkeiten der Carl-Strehl-Schule in Marburg in Anspruch nehmen könne. Es sei allerdings nicht das Ziel der angemessenen Schulbildung, eine bestmögliche Schulbildung anzubieten. Eine angemessene Schulbildung sei nicht mit einer optimalen Schulbildung gleichzusetzen. Könne an der bislang besuchten Schule eine angemessene Schulbildung vermittelt werden, stehe dem Begehren, den Besuch einer anderen Schule durch Eingliederungshilfen zu fördern, der Nachrang der stationären vor ambulanten Hilfen (§ 13 Abs.1 Satz 2 SGB XII) entgegen. Dass der Bedarf am bisher besuchten Gymnasium gedeckt werden könne, ergebe sich aus dem vorliegenden Zeugnis der 10. Klasse, in denen befriedigende Leistungen erbracht worden seien."


Beängstigende Begründung des Gerichts

Gegen diese Entscheidung legte der Hilfesuchende mit Unterstützung der rbm Widerspruch ein und beantragte den Erlass einer einstweiligen Anordnung. Sein Wunsch nach einem Schulwechsel war in der Zwischenzeit noch dringender geworden, weil sich seine Situation weiter verschlechtert hatte und sogar die Versetzung gefährdet war. Das Sozialgericht Koblenz jedoch lehnte das Begehren mit einer ernüchternden, wenn nicht beängstigenden Begründung ab (Entscheidung vom 5.2.2014, Az.:S 12 SO 4/14 ER). Um die schulische Integration des Antragstellers sicherzustellen, sei der Besuch des Gymnasiums der blista in Marburg nicht erforderlich. Aus Sicht des Gerichts erscheint es jedoch erforderlich, dass die Schule weitere Anstrengungen unternimmt, um bestehende Defizite möglichst schnell abzubauen. So müsse zunächst die Schulleitung darauf hinwirken, dass alle Lehrer, die in der Klasse des Antragstellers eingesetzt werden, auf dessen Behinderung Rücksicht nehmen. Erforderlich sei die konsequente Umsetzung der Hinweise der Förderschullehrerin. Hierbei handelt es sich insbesondere um technische Maßnahmen wie die Herstellung von Arbeitsblättern und Unterrichtsmaterialien in vergrößerter Schrift. Für Klausuren müsse ein Nachteilsausgleich festgelegt werden. Darüber hinaus müssen die Lehrkräfte darauf hingewiesen werden, dass dem Antragsteller ausreichend Zeit gegeben wird, seine Hilfsmittel einzusetzen. Gegebenenfalls müsse er auch mit weiteren Hilfsmitteln, etwa einem Monokular, ausgestattet werden. Die bestehenden Defizite im schulischen Alltag, die aus Sicht des Gerichts mit "ein wenig gutem Willen" relativ leicht zu beheben seien, gehen nicht zu Lasten des Sozialhilfeträgers. Sie seien zunächst mit der Schule und den dort zuständigen Stellen, notfalls der Schulaufsicht, zu klären. Sollte dies nicht möglich sein, bedeute dies nicht, dass der Antragsteller nur auf dem Gymnasium in Marburg ausreichend beschult werden könne. Mit Verweis auf ein Gymnasium, das körperlich behinderte und nicht behinderte Schüler gemeinsam unterrichtet, erklärt das Gericht, dass eine bedarfsgerechte Beschulung auch näher am Wohnort erfolgen könne.


Vier Lehren aus dem Fall

Zugegeben, es handelt sich hier um einen besonders drastischen Fall und dies umso mehr, als der rbm-Mandant inzwischen den Versuch abgebrochen hat, das Abitur zu erlangen, und psychisch schwer erkrankt ist. Da jedoch den Mitarbeitern der rbm die Tendenz, Behinderungen zu bagatellisieren, immer häufiger begegnet, soll an dieser Stelle nachdrücklich auf folgende Punkte hingewiesen werden:

  1. Gemäß Art.24 Abs.3 BRK ist eine inklusive Beschulung noch kein eigener Wert. Sie ist erst dann gelungen, wenn die bestmögliche Förderung aller Schüler gewährleistet ist.
  2. Sonderschul- oder stationäre Rehabilitationsangebote dürfen erst dann abgeschafft werden, wenn funktionierende inklusive Strukturen installiert sind.
  3. Der qualitativ hochwertigen Habilitation oder Rehabilitation behinderter Menschen im Sinne von Art.26 BRK ist ein erhöhtes Augenmerk zu widmen.
  4. Bei der Umgestaltung von Unterstützungsangeboten ist darauf zu achten, dass die Expertise von spezialisierten Pädagogen und Rehabilitationslehrern nicht verloren geht, indem nur noch "oberflächlich" sensibilisierte und ausgebildete Frühförderer, Lehrer, Integrationshelfer etc. eingesetzt werden.

Natürlich ist es richtig und wichtig, nicht nur über Defizite von behinderten Menschen zu sprechen und das Ziel ihrer Inklusion in die Gesellschaft zu unterstützen. Mit Blick auf den beschriebenen Fall erscheint es mir aber genauso wichtig, darauf hinzuweisen, dass eine Behinderung keine Bagatelle ist und erst eine intensive und qualifizierte Rehabilitation von behinderten Menschen diese "inklusionsfähig" macht.

Dr. Michael Richter
Geschäftsführer der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"



Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH wird vom DBSV als Alleingesellschafter unterhalten. Die Beratung wird in der Regel von behinderten Juristen durchgeführt und ist für Mitglieder der DBSV-Landesvereine kostenfrei.

Kontakt:
rbm gemeinnützige GmbH
Biegenstr.22, 35037 Marburg
E-Mail: kontakt@rbm-rechtsberatung.de
www.rbm-rechtsberatung.de

Telefonische Sprechzeiten:
Marburg
    Tel.: 0 64 21 / 9 48 44-90 oder -91
    montags und mittwochs, 13 bis 17 Uhr
    freitags, 9 bis 14 Uhr
Berlin
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-160
    dienstags und donnerstags, 13 bis 17 Uhr

Medien:

Bücher

Die Buchspringer

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Während des Sommerurlaubs auf einer vergessenen Shetlandinsel erfährt Amy, dass sie als Mitglied der Familie Lennox of Stormsay über die Fähigkeit verfügt, in Bücher zu reisen und Einfluss auf deren Geschichten zu nehmen. Schnell findet Amy Freunde in der Buchwelt. Doch bald merkt sie, dass diese Welt nicht so friedlich ist, wie sie scheint. Erst verschwindet Geld aus den Schatzkammern von Ali Baba, dann verletzt sich Elizabeth Bennet auf dem Weg zum Ball mit Mr. Darcy, so dass eine der bekanntesten Liebesgeschichten der Weltliteratur im Keim erstickt wird. Amy ist klar: Sie muss den Störenfried stellen. Doch erst, als sich die Zwischenfälle auf die Realität auswirken und sogar ein Todesopfer fordern, erkennt Amy, wie ernst die Bedrohung ist. Worauf hat es der geheimnisvolle Attentäter abgesehen?

Der Roman bietet fantasievolle Unterhaltung mit viel Atmosphäre und einem Hauch Romantik. Ein fesselndes, humorvolles Buch für Jugendliche und Erwachsene  –  nicht nur für Leser, die Michael Endes "Unheimliche Geschichte" oder Cornelia Funkes "Tintenherz" lieben.

Mechthild Gläser: Die Buchspringer
1 CD DAISY (6:50 Stunden)
Sprecherin: Ulrike Johannson

Waterloo

Ein Buch-Tipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Nach der zerstörerischen Schlacht von Leipzig 1813 war Napoleon gezwungen, von Frankreichs Thron abzudanken und ins Exil auf die Mittelmeerinsel Elba zu gehen. Doch nach seiner Flucht im Februar 1815 eroberte er die Macht innerhalb der berühmten "100 Tage" zurück. Die europäischen Mächte England, Preußen, Österreich und Russland wollten dies nicht noch einmal zulassen und zogen ihm mit ihren Truppen entgegen. Im Juni 1815 kommt es im belgischen Waterloo zu Napoleons letzter Schlacht.

Der Historiker und Publizist Johannes Willms schildert anschaulich die Vorgeschichte und was auf dem Schlachtfeld geschah. Er beleuchtet nicht nur, welche Rolle die britisch-holländische Armee unter dem Herzog von Wellington spielte, sondern widmet sich auch ausführlich der preußischen Armee unter Marschall Blücher.

Johannes Willms: Waterloo. Napoleons letzte Schlacht
1 CD DAISY (12:15 Stunden)
Sprecherin: Gisela Scherner



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

October Baby

Hannahs Leben scheint rundum perfekt: Ihre Eltern lieben sie, ihr bester Freund Jason steht fest an ihrer Seite und sie hat endlich die Hauptrolle in der Theateraufführung ihrer Schule ergattert. Doch tief in ihrem Innern spürt die junge Frau, dass etwas nicht stimmt. Eines Tages erfährt sie die Wahrheit über ihre Identität: Sie wurde nicht nur adoptiert, sondern überlebte ihre eigene Abtreibung. Wütend und verunsichert macht Hannah sich mit Jason auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter. Wird sie sie finden? Wie wird die Mutter reagieren? Und was wird aus Hannah und Jason?

Inspiriert von einer wahren Geschichte, spricht dieses einfühlsame Buch gleich zwei heikle Themen an. Dennoch liest es sich leicht und es ist spannend, wie die Protagonistin entdeckt, dass das Leben mehr zu bieten hat als das, was ursprünglich geplant war.

Eric Wilson, Theresa Preston: October Baby
1 CD DAISY (7:14 Stunden)
Sprecherin: Vera Kloß
Preis: 29 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org

Gartenführer Herrenhäuser Gärten

Für den Großen Garten in den Herrenhäuser Gärten in Hannover ist ein multimedialer Führer für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen erschienen. Martin Rembeck, selbst blind, beschreibt die verschiedenen Bereiche des Großen Gartens, die Skulpturen und Gebäude und erklärt den Einfluss des Barock auf die Gartengestaltung mit ihren geometrischen Formen und Sichtachsen. Der Textteil, in Punktschrift, Großschrift und aufgesprochen verfügbar, wird ergänzt durch sechs taktil und farbig angelegte Karten. Auf der DAISY-CD versetzen Klangbeispiele barocker Komponisten, etwa Auszüge aus den "Vier Jahreszeiten" von Antonio Vivaldi oder aus der "Wassermusik" von Georg Friedrich Händel, den Hörer in die Entstehungszeit des Gartens zurück.

Der Gartenführer ist im Auftrag der Herrenhäuser Gärten vom Regionalverein Hannover im Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen erstellt worden. Die Produktion übernahm die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB).

Gartenführer Herrenhäuser Gärten
Erhältlich in Großschrift, Braille und auf DAISY-CD
Preis: 30 Euro

Bestellungen und Ausleihe beim
BVN-Regionalverein Hannover
Tel.: 05 11 / 51 04-218
E-Mail: rv-hannover@blindenverband.org



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen.

Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt

atz
Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg

Kalender

Weltkulturerbe

Der Relief-Wandkalender 2016 der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) widmet sich ausgewählten UNESCO-Weltkulturerbestätten. Die Reise führt zum Beispiel von der Felsenstadt Petra in Jordanien über die Kukulkán-Pyramide in Mexiko bis zu den kolossalen Steinstatuen auf der Osterinsel. Zwölf großformatige, kontrastreiche Abbildungen mit transparenten Reliefs zeigen die Zeugnisse vergangener Kulturen und architektonische Meisterwerke, deren Schutz sich die UNESCO verschrieben hat. Texte in Braille- und Großschrift informieren über Aussehen, Bauweise und historische Hintergründe.

Die DZB hat für ihren Kalender "Weltkulturerbe" die Silbermedaille des "gregor international calendar award 2016" erhalten.

Weltkulturerbe
Relief-Wandkalender 2016
Ringblock mit Aufhängung
Format: 26,5 * 33,5 cm
Preis: 19,90 Euro

Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13-119
E-Mail: verkauf@dzb.de


Dazu ein Bild: Weltkulturerbe zum Anfassen: der Relief-Wandkalender der DZB

Rätsel:

Oktober-Rätsel

Aus den folgenden Substantiven einerseits und den Tiernamen andererseits sind dreizehn deutsche Städtenamen zu bilden:

Bach  –  Bad  –  Berg  –  Born  –  Burg  –  Dorf  –  Feld  –  Furt  –  Garten  –  Gau  –  Heim  –  Stein  –  Tal

Bären  –  Biber  –  Dachs  –  Elster  –  Fuchs  –  Hirsch  –  Hund  –  Otter  –  Reh  –  Schwan  –  Schwein  –  Wal  –  Wolf

Rätselautor: Thomas Christian Dahme  


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Oktober an den
DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin

oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des September-Rätsels

Robe  –  Weste  –  Parka  –  Tuch  –  Mantel  –  Hut  –  Tracht  –  Kleid  –  Rock  –  Schal

Anzeigen:

Hinweis

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

AMMEC HDMI für Kabel-TV  –  ein Kabel- und Radiotuner sowie Festplattenrekorder mit Sprachausgabe, einwandfreier Zustand, Preis: 1.100 Euro, keine Gewährleistung

Tel.: 05 11 / 16 59 57 18


voll funktionsfähige 80er Braillezeile DM 80 Plus der Fa. Baum, seriell-to-USB-Adapter wird mitgeliefert, VB: 600 Euro, keine Gewährleistung

Tel.: 05 11 / 16 59 57 18


komfortables Lesegerät, Modell Reinecker VEO, mit Bildschirm u. rollbarem Tischuntersatz, neuwertig, Neupreis: 2.675 Euro, für 1.500 Euro

Tel.: 0 30 / 75 52 46 77

Partnersuche

Mein Name ist Ewald Neuschl, ich bin 53 Jahre alt und wohne in Mühlacker. Ich suche eine nette Frau zwischen 40 und 60, mit der man sich gut unterhalten und Spaß haben kann. Meine Hobbys sind Musik hören und spazieren gehen. Wer mich gerne kennenlernen möchte, meldet sich bitte unter

Chiffre 01/10/2015


Einsames Herz sucht Zärtlichkeit und Geborgenheit. Bin Mitte Sechzig und Witwe, 1,60 m groß, vollblind und kann keine Blindenschrift. Ich bin sehr häuslich, unternehmungslustig, sport- und medieninteressiert. Wer traut sich aus dem Ostteil Berlins, mich unter

Tel.: 0 30 / 5 54 12 70 (mit AB)

anzurufen?

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

www.braille-collection.com
Die Modeserie für Blinde

Blindenlangstockmanufaktur

www.blindenlangstockmanufaktur.de
Blindenlangstock mit persönlicher Note

Tel.: 0 45 61 / 5 26 86 77

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.

SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Kolless Spezialuhren

Ihr Spezialist für Blindenuhren

Sie legen Wert auf Qualität? Wir bieten Ihnen eine große Auswahl an hochwertigen Blindenuhren. Haben Sie Fragen? Rufen Sie an! Wir beraten Sie gerne persönlich. www.blindenuhren.de

Tel.: 0 61 96 / 2 30 11
Mobil: 01 72 / 4 52 89 96
E-Mail: info@blindenuhren.de

Badeurlaub für Blinde und Sehende in Thailand

Bungalows direkt am Strand, private Atmosphäre, deutsch geführte Anlage.

Kontakt Deutschland:
Ramona Flemming
Tel. mobil: 01 63 / 9 73 53 62
E-Mail: flammingo61@hotmail.de

Insel Usedom  –  Seebad Heringsdorf

Ferienwohnanlage Villa Stella Maris für blinde und stark sehbehinderte Gäste. Die Appartements sind blindengerecht eingerichtet und verfügen über Bad, Küche inkl. Geschirrspüler, Fernseher und Telefon.

Weitere Informationen über einen Urlaub an der See:
Deutsches Kath. Blindenwerk e.V.
Tel.: 02 28 / 5 59 49 29
E-Mail: info@dkbw-bonn.de
www.blindenwerk.de

Schottland-für-Alle

Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste


Unsere Planungen für 2016 sind abgeschlossen. Neben den bereits bekannten Zielen haben wir für das kommende Jahr drei neue Reisen im Programm: Eine Gartenreise nach England, eine Rundreise Lettland-Estland und eine Reise Moskau-St. Petersburg. Für ganz Kurzentschlossene: Wie wäre es mit einer Reise zum Christmas-Shopping nach London, zum Weihnachtsmarkt nach Edinburgh usw.? Weitere Ziele, weltweit (fast) überallhin, planen und organisieren wir gerne mit Ihnen und für Sie.

Alle Infos und die Reisen 2016 finden Sie auf unserer
Homepage www.schottland-fuer-alle.com oder per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com oder
Tel.: 00 44 / 18 63 / 76 60 10

AASB Maria Seidling

Wir ermöglichen seit 30 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.


  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: Videotext, DAISY-Player, TextToMP3, Editor
        ab 2917,00 Euro
  • Dragon NaturallySpeaking 13 PRO
    Spracheingabe für Diktat und Programmsteuerung unter Windows, Skripte für JAWS, Office und Lesephon®, jetzt mit Echo-Funktion, 2 Tage Schulung
        Preis auf Anfrage
  • Alva Braillezeilen
    40/80 Module, auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Aktuelle JAWS-Version
    Screenreader mit Stimme Eloquence/Steffi/Yannik/Anna
         ab 1.679,34 Euro
         Schülerpreis auf Anfrage
         Angebot bei Neukauf JAWS: 3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage
  • Aktuell: RTFC Textkonverter (Braille, DAISY) mit Stimme Petra
        Preis auf Anfrage

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Zertifiziert nach DIN ISO 9001/2008. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de
www.aasb-seidling.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Neu im Sortiment

  • Funklautsprecher
    Hi-Fi-Genuss immer und überall ohne umständliches Kabelverlegen! Hören Sie Ihre Musik oder Hörbücher bequem kabellos in Haus, Garten oder auf Ihrem Balkon. Mit unseren modernen Funklautsprechern kein Problem mehr. Das Set besteht aus einem Sender, zwei aktiven Lautsprechern und einer Fernbedienung. Die Lautsprecher können getrennt voneinander betrieben und in der Lautstärke geregelt werden. Ein klares und volles Klangerlebnis zeichnet diese Lautsprecher genauso aus wie das ansprechende Design und die hochwertige Verarbeitungsqualität. Schließen Sie den Sender mit dem mitgelieferten Verbindungskabel an Stereoanlage, DAISY-Player, Radio oder Fernseher an und erleben Sie die Freiheit ohne lästige Kabel in Wohnzimmer, Küche, Bad usw. Reichweite im Freien: 100 m, funktioniert auch im Haus durch Wände und Decken. Energieversorgung über mitgeliefertes Netzteil oder mit Batterie, kegelförmige Lautsprecher, Maße: ca.20 x 15 x 15 cm (HxBxT), erhältlich in Weiß (Best-Nr.2020165) und Schwarz
        (Best.-Nr. 2020166)  –  129,90 Euro

Wanduhr für Tierfreunde

  • Runde Wanduhr
    mit 12 Tierstimmen vom Bauernhof. Die Tierstimmen ertönen zu jeder vollen Stunde (ca.10 Sekunden) bei Tageslicht (Nachtabschaltung). Reihenfolge ab 1/13 Uhr: Biene, Ente, Esel, Frosch, Hund, Hahn, Katze, Kuh, Pferd, Schaf, Ziege, Schwein. Mit Abbildungen der Tiere auf dem Zifferblatt, Quarzuhrwerk, heller Holzrahmen, Durchmesser: ca.34 cm, Gewicht: 1,2 kg, Batterien: 3 x AA
        Best.-Nr.1380009  –  49,90 Euro

Bewährter Helfer für den Alltag

  • Innen- und Außenthermometer
    mit Sprachausgabe, Ansage auf Knopfdruck, Anzeige auf zweiteiligem LC-Display, Wecken mit Temperaturansage, stündliche Temperaturansage, Warnung bei Temperaturen über 38 Grad Celsius und unter 0 Grad Celsius, Meldung von Höchst- und Tiefsttemperaturen, Größe: ca.15 x 8,5 x 2 cm
        Best.-Nr.1100320  –  21,90 Euro

Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
     Tel.: 05 11 / 9 54 65-33
     Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
     Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment:

  • Tablet-PC-Halterung TABIMAX
    Verwandelt Ihren Tablet-PC in eine perfekte elektronische Lupe! Ständer für Ihr Tablet oder Smartphone, um diese als Lupe zu nutzen. Die Konstruktion aus Metall hat eine transparente Glasscheibe, auf der alle gängigen mobilen Endgeräte so positioniert werden können, dass man die darunter platzierten Gegenstände mit einfachsten Möglichkeiten hochwertig und hochauflösend auf dem Display betrachten kann. Lieferung erfolgt zerlegt in Transportkoffer, Abmessungen (montiert, B/H/T): ca.22 * 15 * 30 cm
        L230  –  159,00 Euro
  • Telefon-Sprachwahlbox "Vocally 3 Infinity"
    Sprachgesteuerte Wählhilfe auf Smartphone-Niveau für jedes analoge Festnetztelefon! Einfach die gewünschte Telefonnummer über die Tastatur eingegeben und den dazugehörigen Namen aufsprechen. Zum Wählen den Hörer abnehmen bzw. die Wähltaste drücken und den Namen sprechen, die Verbindung wird automatisch hergestellt. Sie können auch mittels Ansage der Einzelziffern wählen. Max. 45 Telefonbucheinträge speicherbar, Abmessungen: ca.10 * 7 * 2 cm, mit Kabel zur Montage zwischen Telefon und Festnetzdose
        M568  –  239,00 Euro
  • Digitales Diktiergerät Eltrinex V12Pro
    Mit Sprachführung durch alle Bedienebenen, Laufzeit: bis 47 Stunden, automatische Aussteuerung, Speicher: 8 GB für max. 1.000 Stunden Aufnahme in 4 Ordnern (durch SD-Karte bis 40 GB erweiterbar), Einbau-Stereomikrofon mit Diktat- und Konferenzmodus, Schnellstartfunktion, Aufnahmen vielfältig nachbearbeitbar, UKW-Radio mit Aufnahmefunktion, Batteriebetrieb (2 * R3), Einbaulautsprecher und Ohrhöreranschluss, Abmessungen: ca.98 * 35 * 17 mm, Gewicht: ca.55 g
        M435  –  169,00 Euro
  • Diktiergerät Olympus DP311
    Sehr einfach zu bedienendes Gerät für Tagesnotizen. Die getätigten Aufnahmen werden automatisch an die letzte Stelle des jeweiligen Tagesdatums gesetzt. 2 GB interner Speicher und SD-Kartenslot für die Archivierung von Aufnahmen, max. 165 Stunden Aufnahmekapazität. Keine Sprachunterstützung, aber unterschiedliche Pieptöne für die wichtigsten Bedientasten, Abmessungen: ca.95 * 50 * 18,2 mm, Gewicht: ca.70 g, Batteriebetrieb (2 * R3)
        M437  –  79,00 Euro
  • Objekt- und Schlüsselfinder mit 3 Funksensoren
    Die farblich und taktil unterschiedlichen Sensoren signalisieren laut den Aufenthaltsort von 3 verschiedenen Gegenständen mittels Druck auf den jeweiligen Abrufknopf an der Fernbedienung. Reichweite des Funksenders in der Fernbedienung: ca.7 Meter, Lieferumfang: 1 Fernbedienung, 3 Sensoren, Batterien
        V632  –  24,00 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Neu bei Marland

  • Sprechende Funkarmbanduhr mit Analoganzeige
    Die Abbildung zeigt die Uhr in Edelstahloptik mit Lederarmband. Das Zifferblatt ist weiß mit schwarzer Schrift. Die Uhr ist für Damen und Herren geeignet und bietet die Funktionen Zeitansage, Datumsansage, Alarm und automatische Sommer/Winterzeit-Umstellung.
        Artikelnummer: 598214
        Preis: 89,90 Euro
  • Eye-Pal ACE  –  Mobiles Vorlesesystem mit großem Display
    Einfach den Text vor dem Gerät platzieren und der Eye-Pal ACE liest den Text laut und klar vor und stellt ihn in großer, deutlicher Schrift dar. Das kompakte, tragbare Eye-Pal ACE Vorlesegerät von FreedomScientific arbeitet dank integrierter Beleuchtung bei jeder Lichtsituation schnell und zuverlässig.
        Artikelnummer: 164310
        Preis: 2.990 Euro
        Kostenübernahme durch Krankenkasse möglich

Details zu beiden Produkten finden Sie auf unserer Webseite www.marland.eu/gegenwart oder rufen Sie unsere Hotline unter 0 75 25 / 92 05-0 an. Wir beraten Sie gerne.


Ihr Team von
Marland  –  Versandhandel für Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Str.6, 88326 Aulendorf
E-Mail: info@marland.eu

RTB

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an"  –  "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.


RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 00 49 (0) 52 52 97 06-0
www.rtb-bl.de

Papenmeier

Wir finden einfache Lösungen für blinde Schüler und Studenten


Die neuen Braille-Produkte von Papenmeier werden in Verbindung mit einem Smartphone und/oder einem Notebook schon bald zum "Must Have"! Mit nur einem Tastendruck wechseln Sie zwischen der Bedienung Ihres Smartphones und Ihres Notebooks. Der Akku hält den ganzen Tag. 3 Jahre Hersteller-Garantie ist selbstverständlich.


Rehacare Düsseldorf, 14.-17. Oktober


F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
Info-Hotline: 0 23 04 / 9 46-0
E-Mail: info.reha@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier.de

Handy Tech Elektronik GmbH

Elektronische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte


Active Star  –  Drahtlos voll auf Draht

Die Active Star ist der Star unter den Braillezeilen. Als universelles Zugangsterminal für blinde Computernutzer bietet die Active Star nun Multi-Bluetooth als kostenlose Erweiterung. Multi-Bluetooth ermöglicht es, mit der Active Star, zusätzlich zu USB, nun drei Geräte drahtlos zu bedienen. iPhone, Android Smartphone, Tablet, Laptop  –  alles ist mit der Active Star parallel zugänglich.

Einzigartig ist der universelle Zugang von allen Handy Tech Braillezeilen zu den unterschiedlichsten Screenreadern und den gängigen Betriebssystemen.


Mehr unter
JAWS.de
Window-Eyes.de
MeinNVDA.de


Übrigens: Wussten Sie schon, dass Sie dank der patentierten ATC-Technologie nun auch iBooks auf dem iPhone entspannt ohne lästiges Weiterschalten lesen können?

Auch dieses Jahr finden Sie uns wieder auf der Rehacare Fachmesse in Düsseldorf vom 14. bis 17. Oktober 2015, Halle 5, Stand A5. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstr.10, 72160 Horb-Nordstetten
Tel.: 0 74 51 / 55 46-0
E-Mail: info@handytech.de
Internet: www.handytech.de

Stuttgart: 07 11 / 2 20 22 99-0
Köln: 02 21 / 92 15 56-0
Marburg: 0 64 21 / 69 00 12-0
Lüneburg: 0 41 31 / 69 96 98-0

BAUM  –  Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte

Einfach ultra cool: die neue Braillezeile VarioUltra


  • VarioUltra ist unsere neue mobile Braillezeile mit 20 oder 40 Brailleelementen und 8 Punkt-Brailleeingabe.
  • VarioUltra verfügt über eine leistungsfähige Textverarbeitung, die auch die Ein- und Ausgabe in Kurzschrift beherrscht.
  • VarioUltra kann Word DOC- und DOCX-Dateien öffnen und bearbeiten sowie PDF- und Excel-Dateien anzeigen.

Sie kann sich gleichzeitig mit 4 Bluetooth-Geräten und einem USB-Gerät verbinden. Die Umschaltung zwischen den verbundenen Geräten erfolgt einfach jederzeit mit einem Tastendruck. So kann man gleichzeitig am PC, mit Tablet und Smartphone arbeiten. Einfach ultra cool!


  • mobil arbeiten und kommunizieren
  • besonders handlich und leicht
  • Brailleelemente mit Cursorrouting
  • Lautsprecher und Vibrationsmodul
  • Textverarbeitung mit Kurzschrift Ein-Ausgabe
  • Taschenrechner, Uhr und Timer
  • einfache Bedienung
  • cooles Design mit hochwertiger Optik (Gehäuse Aluminium gebürstet)

BAUM Retec AG
In der Au 22, D-69257 Wiesenbach
Tel.: 0 62 23 / 49 09-0
Fax: 0 62 23 / 49 09-399
E-Mail: info@baum.de
Internet: www.baum.de

Second Sight

Haben Sie Retinitis Pigmentosa?
Neue Hoffnung für Blinde


Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.


Drei gute Gründe sprechen für Argus II:

  • Argus II kann Ihnen ermöglichen, unabhängiger zu sein und die Lebensqualität zu verbessern.
  • Argus II wird den speziellen Anforderungen des täglichen Gebrauchs individuell angepasst. Die Benutzer von Argus II erhalten dazu ebenfalls ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm.
  • Vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkasse!

Argus II ist langfristig zuverlässig und bietet Vorteile für die Patienten  –  vielen von ihnen schon seit bis zu sieben Jahren.

Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die von den Patienten erfüllt werden müssen. Hierzu gehören u.a.:

  • ein Lebensalter von über 25 Jahren
  • eine schwer bis hochgradig ausgeprägte Retinitis pigmentosa oder
    • Usher-Syndrom
    • Chorioideremie
    • Stäbchen-Zapfen-Degeneration
    • Lebersche kongenitale Amaurose
    • Bardet-Biedl-Syndrom
  • mit Sehschärfe Lichtwahrnehmung oder weniger beschränkt
  • Personen mit nutzbarer formerkennender Sehfähigkeit vor Beginn der Degeneration

Second Sight
Hotline: 0800-184-4321
E-Mail: patients@secondsight.com
www.secondsight.com

Hörfilm.info:

Live-AD beim Fußball

Bei der Fußball-WM 2014 in Brasilien haben die ARD und das ZDF erstmals bei allen deutschen Spielen den Radio-Ton auf der zweiten Tonspur ausgestrahlt. Seit diesem Sommer gibt es eine weitere Neuerung: Das ZDF erstellt für alle Champions-League-Spiele mit deutscher Beteiligung eine Live-Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Zuschauer. Der Sender kommt damit dem Wunsch vieler Betroffener nach einer direkteren Berichterstattung des Geschehens auf dem Spielfeld nach. Auch der NDR hat nachgezogen und bietet bei den Nord-Derbys der Dritten Liga eine Live-AD an. Am Mittwoch, dem 21.10., zeigt das ZDF den dritten Spieltag der Champions League mit einer Live-AD.

Die Redaktion von hörfilm.info wünscht allen Lesern gute Unterhaltung mit den Hörfilmen im Oktober!

Ausgewählte Sendetermine

Do., 1.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Weißensee (17): Abgrund
TV-Serie

Fr., 2.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Pampa Blues
Spielfilm

Fr., 2.10.2015, 20.15 Uhr, WDR
Mythos Tatort  –  Die West-Krimis
Dokumentation

Sa., 3.10.2015, 11.10 Uhr, ARD
Sputnik
Spielfilm

Sa., 3.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Bornholmer Straße
Spielfilm


Hörfilm-Tipp

So., 4.10.2015, 9.15 Uhr, BR
Baron Münchhausen (1)
TV-Serie

Dreiteilige Serie mit Jan-Josef Liefers in der Hauptrolle: Der berühmte Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen hat schon einmal bessere Tage gesehen. Abgerissen und mittellos erzählt der alternde Baron vom Ritt auf der Kanonenkugel, mit dem er die Osmanen vertrieb, und von der Eroberung der mächtigen und schönen Zarin Katharina der Großen in Petersburg. Doch das größte Abenteuer liegt noch vor ihm: Das Zirkuskind Frieda behauptet, seine Tochter zu sein. Der BR zeigt die weiteren Folgen des Lügen-Barons am 11.10. um 8.45 Uhr sowie am 18.10. um 9.15 Uhr.


So., 4.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Wendemanöver
TV-Krimi

So., 4.10.2015, 20.15 Uhr, NDR
Landpartie: Timmendorfer Strand
Doku-Reihe

So., 4.10.2015, 0.05 Uhr, ARD
Das weiße Band
Spielfilm

Mo., 5.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Leberkäseland
Spielfilm

Mo., 5.10.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Der Verlust
TV-Film

Mo., 5.10.2015, 20.15 Uhr, 3sat
Abenteuer Alpen (1-2)
Natur-Doku

Di., 6.10.2015, 10.15 Uhr, 3sat
Häuser mit Vergangenheit (1): Geheimnisse einer alten Rheinvilla
Dokumentation

Di., 6.10.2015, 23.15 Uhr, WDR
Zwei an einem Tag
Spielfilm

Mi., 7.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Blütenträume
TV-Film

Mi., 7.10.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Inspektor Jury  –  Mord im Nebel
TV-Krimi

Mi., 7.10.2015, 20.15 Uhr, 3sat
Soul Kitchen
Spielfilm

Do., 8.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Dampfnudelblues  –  Ein Eberhofer-Krimi
TV-Krimi

Fr., 9.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Heimat ist kein Ort
Spielfilm

Sa., 10.10.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Wilsberg: 48 Stunden
TV-Krimi


Hörfilm-Tipp

Sa., 10.10.2015, 20.15 Uhr, BR
Beste Chance
Spielfilm

TV-Hörfilmpremiere des dritten Teils der Coming-of-Age-Trilogie von Marcus H. Rosenmüller: Seit dem Abi vor fünf Jahren haben sich die Freundinnen Jo und Kati nicht mehr gesehen. Während die eine die Welt bereist und mittlerweile in Indien gelandet ist, schlägt sich die andere mühsam mit den Abschlussprüfungen an der Uni herum. Aber fünf Jahre sind wie weggeblasen, als Kati eines Tages auf ihrem Anrufbeantworter besorgniserregende Nachrichten ihrer besten Freundin hört. Der BR zeigt um 23.25 Uhr mit "Beste Zeit" den ersten Teil und am Sonntag um 22 Uhr mit "Beste Gegend" den zweiten Teil der Trilogie.


Sa., 10.10.2015, 23.25 Uhr, RBB
Quellen des Lebens (1)
(Teil 2: So., 11.10.2015, 0.30 Uhr)
Spielfilm

So., 11.10.2015, 15.00 Uhr, ARD
Nur der Berg kennt die Wahrheit
Spielfilm

So., 11.10.2015, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Wilde Slowakei
Natur-Doku

So., 11.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Verbrannt
TV-Krimi

So., 11.10.2015, 23.35 Uhr, ARD
Der Vorleser
Spielfilm

Mo., 12.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Auf der Straße
Spielfilm

Mo., 12.10.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Kommissar Marthaler  –  Ein allzu schönes Mädchen
TV-Krimi

Mo., 12.10.2015, 0.20 Uhr, ZDF
Be My Baby
Spielfilm

Di., 13.10.2015, 10.15 Uhr, 3sat
Häuser mit Vergangenheit (2): Geheimnisse einer alten Tonfabrik
Dokumentation

Di., 13.10.2015, 20.15 Uhr, BR
Der blinde Fleck  –  Das Oktoberfestattentat
Spielfilm

Mi., 14.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Unterm Radar
TV-Film

Do., 15.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Ohne Dich
Spielfilm

Fr., 16.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Besuch für Emma
Spielfilm


Hörfilm-Tipp

Fr., 16.10.2015, 20.15 Uhr, arte
Exit Marrakesch
Spielfilm

TV-Hörfilmpremiere des Dramas der preisgekrönten Regisseurin Caroline Link: Der 17-jährige Ben soll seine Ferien nicht mit seinen Internatsfreunden am Strand in Nizza, sondern mit seinem geschiedenen Vater Heinrich in Marrakesch verbringen. Dort ist Ben die Umgebung genauso fremd wie sein Vater. Während die beiden immer weiter auseinanderdriften, öffnet sich Ben dem fremden Land und erkundet die ihm unbekannte Welt. Er verliebt sich in die junge Prostituierte Karima und folgt ihr in ihr entlegenes Heimatdorf im Atlasgebirge. Zunehmend besorgt macht sich Heinrich auf die Suche nach seinem verschwundenen Sohn ...


Sa., 17.10.2015, 14.30 Uhr, ARD
Papa auf Probe
Spielfilm

Sa., 17.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Klein gegen Groß  –  Das unglaubliche Duell
TV-Show mit Live-AD

Sa., 17.10.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Ein starkes Team: Tödliches Vermächtnis
TV-Krimi

Sa., 17.10.2015, 20.15 Uhr, BR
Der Schatz im Silbersee
Filmklassiker

So.,18.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Kollaps
TV-Krimi


Hörfilm-Tipp

So., 18.10.2015, 20.15 Uhr, 3sat
Braunschlag
TV-Serie

Achtteilige Serie um ein österreichisches Dorf, das nach mehr Aufmerksamkeit ringt: Bürgermeister Tschach hat kein leichtes Leben. Nicht nur, dass seine Gemeinde Braunschlag pleite ist, auch seine Tochter will mit ihrem zwielichtigen Freund Ronnie an sein Geld, seine Ehe ist völlig am Ende und so verbringt er seine Nächte ausschließlich in der maroden Disco seines unfruchtbaren Freundes Richard Pfeisinger. Mit ihm brütet er die Schnapsidee aus, eine Marien-Erscheinung zu fingieren, um Braunschlag wieder zum Blühen zu bringen. 3sat zeigt weitere Folgen direkt im Anschluss sowie am Sonntag, dem 25.10., und am Montag, dem 26.10., jeweils ab 20.15 Uhr.


Di., 20.10.2015, 20.15 Uhr, 3sat
Alles Schwindel
TV-Komödie

Mi., 21.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Ich will Dich
TV-Film

Mi., 21.10.2015, 20.25 Uhr, ZDF
UEFA Champions League: 3. Spieltag
Fußball-Übertragung mit Live-AD

Mi., 21.10.2015, 22.45 Uhr, ARD
Öl  –  Die Wahrheit über den Untergang der DDR
TV-Film

Do., 22.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Nord bei Nordwest  –  Der wilde Sven
Spielfilm

Fr., 23.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Reiff für die Insel  –  Katharina und der große Schatz
Spielfilm

Fr., 23.10.2015, 20.15 Uhr, WDR
Deutsche Dynastien: Das Fürstenhaus Thurn und Taxis
Dokumentation

Sa., 24.10.2015, 20.15 Uhr, SWR
Sommer in Rom
Spielfilm

So., 25.10.2015, 13.00 Uhr, SWR
Old Surehand
Filmklassiker

So., 25.10.2015, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Der Bodensee
Natur-Doku

So., 25.10.2015, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Preis des Lebens
TV-Krimi

Mo., 26.10.2015, 18.45 Uhr, 3sat
Die Abstauber
TV-Komödie

Di., 27.10.2015, 20.15 Uhr, 3sat
Annas zweite Chance
TV-Film

Mi., 28.10.2015, 23.10 Uhr, 3sat
Die Wand
Spielfilm

Do., 29.10.2015, 20.15 Uhr, RBB
Besser als du
TV-Film

Fr., 30.10.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Ein Fall für zwei: Der blinde Fleck
TV-Krimi

Sa., 31.10.2015, 23.40 Uhr, BR
The Fog  –  Nebel des Grauens
Spielfilm

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

Sendeplätze mit AD

Mo., 20.15 Uhr, ZDF
Fernsehfilm der Woche

Mi., 20.15 Uhr, ARD
FilmMittwoch im Ersten

Fr., 20.15 Uhr, ARD
Freitagsfilm im Ersten

Sa., 20.15 Uhr, ZDF
Samstagskrimi

So., 20.15 Uhr, ARD
Tatort/Polizeiruf 110
(Wiederholungen: Mo., 20.15 Uhr, RBB; Di., 22.00 Uhr, NDR; Mi., 22.05 Uhr, MDR; Do., 20.15 Uhr, WDR; Fr., 22.00 Uhr, ARD)


Serien und Sendereihen mit AD

Mo.-Do., 19.45 Uhr, BR
Dahoam 'is Dahoam
(Wiederholungen: In der Nacht und am Folgetag um 11.40 Uhr, alle Folgen einer Woche samstags ab 7.40 Uhr)

Mo., 20.15 Uhr, SWR
Die Kirche bleibt im Dorf

Mo., 22.50 Uhr, MDR und Di., 0.15 Uhr, RBB
Heiter bis tödlich: Alles Klara

Di., ca.0.00 Uhr, 3sat
37 Grad

Di., 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops

Di., 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde
(Wiederholung: Fr., 14.15 Uhr)

Di., 20.15 Uhr, ARD
Die Kanzlei

Di., 21.00 Uhr, ARD und So., 18.05 Uhr, MDR
In aller Freundschaft

Mi., 19.25 Uhr, ZDF
Küstenwache

Mi., 21.00 Uhr, WDR
Land und Lecker (ab 21.10.)
(Wiederholung: So., 8.20 Uhr)

Do., 18.15 Uhr, SWR
Lecker aufs Land  –  Eine kulinarische Reise
(Wiederholung: Fr., 10.20 Uhr)

Do., 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante

Fr., 18.50 Uhr, ARD
Mord mit Aussicht

Fr., 19.25 Uhr, ZDF
Dr. Klein
(Wiederholung: So., 4.45 Uhr)

Fr., 20.15 Uhr, BR
Hubert und Staller

Sa., 19.25 Uhr, ZDF
Herzensbrecher  –  Vater von vier Söhnen
(Wiederholung: Sa., 4.50 Uhr)


hörfilm.info

Das aktuelle und vollständige Hörfilmprogramm, weitere Hinweise zu den technischen Voraussetzungen für einen Empfang der Audiodeskription sowie Neuigkeiten aus dem Hörfilm-Bereich finden Sie auf der Webseite www.hörfilm.info

Das aktuelle TV-Hörfilmprogramm können Sie sich auch über das Service-Telefon unter der Nummer 0 30 / 2 55 58 08 00 anhören.

Für Rückfragen stehen die beiden Mitarbeiter des Projektes "Barrierefreier Zugang zu Audiodeskription" bereit.

Kontakt:
Jan Meuel (Redaktion)
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-263
    E-Mail: j.meuel@dbsv.org
Andy Chyla (Technik)
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-264
    E-Mail: a.chyla@dbsv.org


Das Projekt wird unterstützt durch die Aktion Mensch.

Eine Beilage des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV)