Gegenwart Ausgabe 10/2014

"Die Gegenwart" Heft 10/2014

Inhaltsverzeichnis Heft 10/2014

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Im Gespräch:

Partei ergreifen für den Patienten

DBSV-Nachrichten:

140 Verbände für ein modernes Teilhaberecht

Schriftenreihe Recht jetzt vollständig

Kurzinfo: Schriftenreihe Recht: Die Themen der zwölf Hefte

Meldungen

Deutscher Hörfilmpreis 2015: Aufruf zur Einreichung

Koordinationsstelle Tourismus: Neuwahl des Leitungsteams

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Thema kompakt:

Der weiße Langstock und seine weisen Väter

Kurzinfo: "Weitersehen 2015"

Kurzinfo: 50 Jahre Tag des weißen Stockes

Kurzinfo: Tag des weißen Stockes: Woche des Sehens lädt zum Selbstversuch ein

Termine & Tipps:

Termine

Fachmesse Besser Sehen

Schneiden, Mischen und Mastern am PC

Advent und Weihnachten im Thüringer Wald

Biathlon-Weltcup in Oberhof mit Audiodeskription

Mein Profil  –  ein ganz anderes Bewerbungstraining

Empowerment-Training

DBSV-Veranstaltungen

Tagung für Taubblindenselbsthilfe und -beratung

18. Skat-Marathon des DBSV

Tipps

Broschüre zu Schilddrüsen-Erkrankungen in Blindenschrift

Forum:

Mein neuer Freund TIM

Ist nicht geschimpft Lob genug?

Kurzinfo: Belohnen statt Bestrafen

Ballett auf der Massagebank

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Medizin

Medikament Eylea auch für diabetisches Makulaödem zugelassen

Inklusion

Kampagne für inklusiven Freiwilligendienst gestartet

Kultur

"Ausbruch in die Kunst": Barrierefreie Ausstellung in Berlin

Sport

Schwimm-EM: Medaillenregen für blinde und sehbehinderte Sportler

Leichtathletik-EM: Sehbehinderte Athleten holen Gold und Silber

Aura-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

"Ich will Deutscher Meister werden"

Service/Recht:

Diskriminierung bei der Jobsuche  –  das AGG zeigt Wirkung

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Medien:

Bücher

Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm

Die Wahrheit über IKEA

Die Arglosen

Blinde Liebe

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Kalender

Akustischer Advents- und Weihnachtskalender 2014

Tiere unserer Heimat

Rätsel:

Oktober-Rätsel

Lösung des September-Rätsels

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Verschenke

Suche

Partnersuche

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

BBSB-Inform

Sie möchten wissen, was das nächste Jahr bringt ...

Alltagsbegleitung in Frankfurt am Main

Duftschatz

Kolless Spezialuhren

Kleiner, leichter, schlauer!

Deutsches Katholisches Blindenwerk

Schottland-für-Alle

AASB Maria Seidling

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Reinecker

Marland

Handy Tech Elektronik GmbH

Papenmeier RehaTechnik

RTB

Second Sight

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
Ein Mann mit Langstock auf einem Bahnsteig. Zielstrebig läuft er den Blindenleitstreifen entlang und ertastet ein Aufmerksamkeitsfeld, das zu einem Aufzug weist. Neben ihm hält eine S-Bahn mit geöffneten Türen. Mehr zum Langstock und seiner Geschichte lesen Sie im "Thema kompakt".


Rückseite:
"Spreevogel"
Bildbeschreibung: Ein aus Keramik modellierter Vogel sitzt in eleganter Pose auf seinem Rumpf. Den Schnabel nach oben zeigend, streckt er seinen langen Hals empor. Die Flügel hält er halb ausgebreitet neben seinem Körper. Die weißliche Lasur ist von Haarrissen durchzogen und wird von schwarzen Flächen unterbrochen.
    Marianne Poppenk über ihr Werk: "Ich wohne an der Ijssel und höre immer die Gänse und andere Wasservögel rufen. Weil ich mich mit Berlin verbunden fühle, habe ich meine Fantasie spielen lassen und einen Spreevogel geformt."
    Die Künstlerin wurde 1950 in den Niederlanden geboren und ist vom Malen auf das Modellieren umgestiegen, als sie vor 18 Jahren erblindet ist.



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
68. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:

"Blickpunkt Auge" (BPA)


Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

der Langstock ist mehr als eine Orientierungshilfe. Er ist ein Symbol für Unabhängigkeit  –  und das schon seit 50 Jahren. Im Oktober 1964 wurde in den USA der erste Tag des weißen Stockes ausgerufen. Fünf Jahre später machten die Vereinten Nationen daraus einen internationalen Gedenktag. Seitdem wenden sich blinde Menschen jährlich am 15. Oktober an die Öffentlichkeit, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Denn ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben ist nur möglich, wenn die Gesellschaft mitspielt, Barrieren abbaut und Raum für alle lässt. Die "Gegenwart" blickt zurück auf die Anfänge des weißen Stockes und lässt zwei Pioniere erzählen, wie das Orientierungs- und Mobilitätstraining nach Deutschland kam.

Ohne Augenlicht mobil sein  –  das geht auch mit Blindenführhund. Rund 3.000 Menschen setzen in Deutschland auf das tierische Hilfsmittel. Eine Führhundhalterin berichtet in dieser Ausgabe, wie schwierig es ist, eine gute Führhundschule zu finden. Tatsächlich wird in der Führhundausbildung vielfach noch mit gewaltsamen Methoden gearbeitet. Verängstigte Hunde, die immer in der Furcht leben, bestraft zu werden, können ihrer Arbeit aber kaum zuverlässig nachgehen. Der DBSV geht das Problem an und startet eine Kampagne für artgerechte Führhunderziehung. Ganz neu ist der Infofilm mit dem Titel "Belohnen statt Bestrafen", der auf der Homepage des DBSV zu finden ist und zeigt, wie positive Verstärkung funktioniert und wie Mensch und Tier zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit gelangen können.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

Im Gespräch:

Partei ergreifen für den Patienten

Das deutsche Gesundheitssystem ist unübersichtlich und überfordert viele Patienten. Das weiß die Selbsthilfe genauso gut wie die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD). Der DBSV strebt deshalb im Sinne der Augenpatienten eine engere Zusammenarbeit an und ist auf offene Ohren gestoßen. Ein Interview mit Dr. Sebastian Schmidt-Kaehler, Geschäftsführer der UPD.

Interview: Irene Klein  


Herr Dr. Schmidt-Kaehler, die UPD berät Patienten zu rechtlichen, medizinischen und psychosozialen Fragen. Das macht die Selbsthilfe auch. Worin unterscheiden sich die Angebote?

Ich denke, dass sich die Selbsthilfe und die UPD ergänzen. Es sind zwei Angebote, die das gleiche Ziel, aber unterschiedliche Rahmenbedingungen haben. In der UPD haben wir sehr professionelle Strukturen. Alle unsere Berater haben einen Hochschulabschluss. Wir dürfen eine Rechtsberatung nach dem Rechtsdienstleistungsgesetz anbieten. Außerdem beschäftigen wir Mediziner, die evidenzbasierte Recherchen durchführen. Gleichzeitig ist die Selbsthilfe mit ihren Beratungsangeboten ein ganz wichtiger Bereich. Ich sehe da keine Konkurrenz, sondern eine gute Ergänzung.


Wie begründet sich der Auftrag der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland?

Die UPD geht auf einen gesetzlichen Auftrag zurück, der in Paragraf 65b Sozialgesetzbuch V geregelt ist. Darin steht, dass die gesetzliche Krankenversicherung eine unabhängige Patientenberatung fördern muss. Wenn man in die Patientenrolle gerät, ergeben sich viele Fragen und Herausforderungen und es gibt Steine, die einem im Weg liegen. Häufig kommt es zu Interessenkonflikten mit den Kostenträgern und Leistungserbringern. Immer dann ist die UPD zur Stelle, weil wir unabhängig beraten, unabhängig von den Interessen der Kostenträger, der Leistungserbringer, der Industrie und, wenn man so will, parteiergreifend für den Patienten.


Wie sieht es mit der finanziellen Ausstattung aus? Und wer ist Träger der UPD?

Die UPD wird durch gesetzliche Krankenversicherungsbeiträge unter Beteiligung der privaten Krankenversicherung finanziert. Das Angebot wird regelmäßig europaweit ausgeschrieben. Die UPD hat sich darauf beworben und den Zuschlag erhalten. Hinter ihr stehen drei Gesellschafter: der Verbraucherzentrale Bundesverband, der Sozialverband VdK Deutschland und der Verbund unabhängige Patientenberatung.


Sie führen pro Jahr etwa 80.000 Beratungen durch, hauptsächlich über die Beratungshotline, aber auch in persönlichen Gesprächen in den 21 regionalen Beratungsstellen und per Internet. Wie bewerten Sie diese Gesamtzahl?

Das ist die Anzahl an Beratungen, die wir bei gleichbleibender Qualität erbringen können. Die Nachfrage ist sehr viel höher. Man muss leider sagen, dass zurzeit weniger als die Hälfte der Anrufer einen Berater erreicht. Durch die zunehmende Bekanntheit der UPD wird die Nachfrage noch weiter steigen.


Mit welchen Themen wenden sich die Menschen an die UPD? Und welche Rolle spielen dabei Augenerkrankungen?

In der Beratung spielen rechtliche Themen eine ganz große Rolle, etwa die Abklärung von Ansprüchen gegenüber Kostenträgern  –  habe ich einen Anspruch auf eine Kassenleistung oder nicht? Die Erkrankungen am Auge, insbesondere die Altersbedingte Makula-Degeneration und das Glaukom, sind im Spektrum der Beratungsthemen überproportional vertreten. Das hat etwas mit den Kassenleistungen zu tun, mit IGeL-Leistungen und Behandlungspraktiken, die einen hohen Beratungsbedarf verursachen. Es geht in diesem Bereich auch um Heil- und Hilfsmittelberatung.


Um Menschen, die von einem Sehverlust bedroht sind, zu beraten, ist spezifisches Fachwissen erforderlich. Wie sichern Sie die Qualität Ihrer Beratungen?

Wir setzen unseren Beratern sehr klare Grenzen. Wenn sie sich nicht sicher fühlen, müssen sie an eine andere Stelle verweisen, entweder innerhalb des Verbundes an Kollegen, die sich mit dem Thema besser auskennen, oder nach außen. Grundsätzlich arbeiten wir evidenzbasiert, das heißt, wir recherchieren zu einzelnen Fragestellungen die Erkenntnisse aus Klinik und Forschung und bereiten diese zentral in einem Wissensmanagement auf. So können wir unsere Berater in die Lage versetzen, gerade bei Indikationen, die besonders häufig vorkommen, eine gute Beratung zu erbringen. Aber es ist natürlich auch eine Frage der Qualifikation. Wir haben das medizinische Kompetenzfeld in allen Beratungsstellen mit Fachkräften besetzt.


Wir kommen gerade aus einem Gespräch zwischen DBSV und UPD. Daraus ist der Vorschlag hervorgegangen, verstärkt zusammenzuarbeiten und gezielt aufeinander zu verweisen, insbesondere auf das Patientenangebot des DBSV, "Blickpunkt Auge", und die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm). Das müsste doch gut zu Ihrem Selbstverständnis als Lotse im Gesundheitssystem passen ...

Absolut. Die UPD ist darauf bedacht, die Zusammenarbeit mit Selbsthilfeverbänden zu verstärken und deren Angebote zu nutzen, die auf einem hohen Niveau arbeiten und mit viel Hintergrundwissen ausgestattet sind, über das wir gar nicht verfügen können, weil wir indikationsübergreifend arbeiten. Eine Zusammenarbeit mit dem DBSV ist für uns besonders interessant, weil die Augenerkrankungen in unserer Beratung eine so große Rolle spielen. Wenn es zum Beispiel um eine Rechtsvertretung geht, die wir nicht anbieten dürfen, können wir künftig auf die rbm aufmerksam machen. Für "Blickpunkt Auge" wünsche ich mir, dass es das Angebot bald in allen Bundesländern gibt, damit wir nach einer Beratung in der UPD den Hinweis geben können, dass sich die Ratsuchenden bei weiteren Fragen an die Selbsthilfe wenden können. Wir sind darauf angewiesen, mit der Selbsthilfe zusammenzuarbeiten und ich freue mich auf den Ausbau dieser Zusammenarbeit.


Die UPD berichtet jährlich an den Patientenbeauftragten der Bundesregierung und weist in dem so genannten Monitor Patientenberatung auf Problemstellen im Gesundheitssystem hin. Welche systemischen Probleme lässt Ihre Beratungsarbeit erkennen?

Das ist sehr komplex und nicht so einfach zu beantworten. Wenn man sich die Beratungsthemen anschaut, kann man aber übergreifend sagen, dass die Patienten an bestimmten Stellen in der gesundheitlichen Versorgung alleingelassen werden, dass sie nicht ausreichend informiert und aufgeklärt werden und mit der Prozessverantwortung überfordert sind. Es gibt diese schöne Metapher des arbeitenden Patienten: Man muss Anträge ausfüllen, Widerspruch einlegen, Gedächtnisprotokolle schreiben, um Patientenrechte wahrzunehmen usw. Der arbeitende Patient ist jetzt schon überarbeitet. Wir müssen aufpassen, weil die Anforderungen an Patienten immer weiter steigen. Gleichzeitig nehmen die chronischen und multiplen Erkrankungen zu, wodurch die Ressourcen sinken und damit auch die Möglichkeiten, mit all diesen Anforderungen fertig zu werden.


Was heißt das abschließend für Sie: Geht es darum, das Gesundheitssystem zu vereinfachen oder den Patienten mündig zu machen?

Ich denke beides. Sicherlich gibt es viele Bereiche, wo man Prozesse vereinfachen und Bürokratie abbauen kann. Auf der anderen Seite ist es gut und richtig, den Patienten mündig zu machen. Wir wissen, dass das sogar zu besseren Behandlungsergebnissen führt. Aber wer A sagt, muss auch B sagen  –  wer den mündigen Patienten haben will, muss auch entsprechende Unterstützungsangebote bereitstellen. Da müssen alle Akteure ran und einer großen Kommunikations- und Bildungsaufgabe gerecht werden.


Dazu ein Bild: Setzt auf Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe: UPD-Geschäftsführer Dr. Sebastian Schmidt-Kaehler


Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.

DBSV-Nachrichten:

140 Verbände für ein modernes Teilhaberecht

Es ist das große behindertenpolitische Projekt der Bundesregierung: das Bundesteilhabegesetz. Im Bundesministerium für Arbeit und Soziales geht es jetzt konkret an die Vorbereitung des Gesetzentwurfs. Der DBSV hat an einem behinderungsübergreifenden Positionspapier des Deutschen Behindertenrats (DBR) mitgewirkt. Adolf Bauer, Sprecher des DBR und Präsident des Sozialverbandes Deutschland (SoVD), fasst die gemeinsamen Forderungen zusammen.


Seit vielen Jahren ist die Eingliederungshilfe aus dem Sozialgesetzbuch XII (SGB XII) in der Diskussion. Neue Schubkraft erhielt die Debatte durch die UN-Behindertenrechtskonvention. Sie fordert, den Menschen mit Behinderung eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Daran müssen die Leistungen der Eingliederungshilfe sich künftig messen lassen. Die Reform muss sozialpolitisch ausgerichtet und darf nicht von fiskalischen Interessen dominiert werden.

Für den Deutschen Behindertenrat ist zentral, dass die Leistungen bedarfsdeckend gewährleistet und stärker an den individuellen Lebenslagen der betroffenen Menschen ausgerichtet werden; außerdem müssen die Leistungen einkommens- und vermögensunabhängig erbracht werden. Der Handlungsdruck ist heute größer denn je. Deshalb erwartet der Deutsche Behindertenrat, dass die Bundesregierung in dieser Legislaturperiode ein neues Bundesteilhabegesetz schafft und in Kraft setzt. Dieses Gesetz muss die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention in das deutsche Leistungsrecht überführen und eine menschenrechtlich basierte Ausrichtung aufweisen.

Gemäß des Partizipationsgebots der UN-Behindertenrechtskonvention müssen Menschen mit Behinderungen und ihre Verbände bereits in die Entwicklung und Umsetzung eines Bundesteilhabegesetzes aktiv einbezogen werden. Deshalb begrüßt der DBR den inzwischen erfolgten Start des Beteiligungsverfahrens und die Einsetzung einer hochrangigen Arbeitsgruppe durch das Bundessozialministerium.


DBR-Forderungen

Ziel eines Bundesteilhabegesetzes muss die volle und wirksame Teilhabe aller Menschen mit Behinderungen sein, mit gleichen Wahlmöglichkeiten wie andere Menschen in der Gemeinschaft zu leben. Um dies zu erreichen, müssen aus Sicht des DBR folgende Schritte zwingend umgesetzt werden:

Erstens sind die Leistungen der bisherigen Eingliederungshilfe im Sinne eines Nachteilsausgleichs aus dem Fürsorgerecht zu lösen und einkommens- und vermögensunabhängig zu erbringen. Menschen aufgrund ihrer Behinderung dauerhaft auf ein Leben auf Sozialhilfeniveau zu verweisen, verletzt ihre Würde und stellt eine Menschenrechtsverletzung dar.

Zweitens müssen die Leistungen der bisherigen Eingliederungshilfe auch künftig bedarfsdeckend erbracht werden. Hierfür muss das Gesetz einen weiten und offenen Leistungskatalog vorsehen, so dass keine Leistungslücken entstehen. Das Recht auf Teilhabe muss sich auf alle Lebensbereiche und Lebensphasen erstrecken. Daher müssen zum Beispiel benachteiligende Regelungen unterbleiben, die pauschal an das Alter der Leistungsberechtigten anknüpfen. Individuell benötigte personelle, technische sowie fachliche Hilfen wie Schulungen in Lebenspraktischen Fähigkeiten oder Gebärdensprachkurse müssen gewährleistet werden.

Ergänzend zu den individuell erforderlichen und erfassbaren Teilhabeleistungen befürwortet der DBR als weiteren Nachteilsausgleich in einem Bundesteilhabegesetz eine pauschalierte Geldleistung. Diese Geldleistung soll das Selbstbestimmungsrecht und die Autonomie der Leistungsberechtigten stärken, aber auch ein Ausgleich für nur schwer spezifizierbare Bedarfe sein. Dies kennt das heutige Recht übrigens schon: mit dem Landesblinden-, dem Sehbehinderten- sowie dem Gehörlosengeld.

Drittens dürfen das Wunsch- und Wahlrecht für eine selbstbestimmte Lebensführung und der Rechtsanspruch auf Teilhabe in allen Lebensbereichen für behinderte Menschen nicht eingeschränkt werden. Hier gilt es insbesondere, die freie Wahl des Wohnorts und der Wohnform gesetzlich zu gewährleisten. Weil Teilhabe Vorrang vor der Kostensteuerung hat, ist der noch immer gesetzlich bestehende Mehrkostenvorbehalt, der ambulante Leistungen erschwert, ersatzlos zu streichen.

Zur Umsetzung personenzentrierter Teilhabeleistungen ist viertens ein Rechtsanspruch auf barrierefreie Beratung zu verankern. Diese Beratung darf nur dem Ratsuchenden gegenüber verpflichtet sein und muss neben die Beratungspflicht der Leistungsträger treten. Das schließt auch eine notwendige Förderung der Beratung durch Selbstbetroffene ein.

Der Zugang zu den Leistungen der bisher geltenden Eingliederungshilfe muss individuell und partizipativ ausgestaltet werden sowie über bundeseinheitliche Verfahrensschritte zur Bedarfsfeststellung erfolgen. Dies ist unsere fünfte Forderung.

Diese Positionen vertritt der Deutsche Behindertenrat übrigens im engen Schulterschluss mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege und den Fachverbänden der Behindertenhilfe und hat sie in einem gemeinsamen Positionspapier veröffentlicht.

Medienberichten zufolge könnte das Bundesteilhabegesetz bis 2016 beschlossen werden. Dies ist sehr zu hoffen.


Dazu ein Bild: Formuliert klare Forderungen für ein Bundesteilhabegesetz: DBR-Sprecher Adolf Bauer

Schriftenreihe Recht jetzt vollständig

Der Startschuss fiel im Januar 2003: Das DBSV-Ehrenmitglied Dr.jur. Herbert Demmel bot dem Verband an, eine Schriftensammlung zu erstellen, die Informationen zu allen Themen enthält, die für die Rechtsberatung blinder und sehbehinderter Menschen relevant sind. Der damalige Rechtsreferent Thomas Drerup war bereit, sich an dieser Arbeit zu beteiligen. Das Präsidium nahm das Angebot an, um den ehren- und hauptamtlichen Beratern der Landesvereine ein juristisches Nachschlagewerk zu bieten.

Was damals noch nicht abzusehen war: Das Unterfangen nahm elf Jahre in Anspruch. In dieser Zeit entstanden zwölf "Hefte" von erheblichem Umfang. Denn das Recht in Deutschland  –  auch und gerade das Sozialrecht  –  ist sehr kompliziert und es reicht nicht, einzelne Paragrafen zu lesen. Man muss vielmehr das "Drumherum" kennen und die Systematik begreifen, um fundierte Auskünfte erteilen oder gar professionelle Beratung leisten zu können.

Die Texte sind auf den Webseiten des DBSV und des DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf) eingestellt. Hier können die Leser  –  Berater wie interessierte Laien  –  gezielt recherchieren. Die Schriftenreihe ist aber mehr als eine Beratungshilfe. Sie dokumentiert die außerordentliche Vielfalt rechtlicher Fragen, die sich im Zusammenhang mit einer Sehbeeinträchtigung ergeben können, und ist damit eine im Behindertenwesen einzigartige Informationsquelle.

Von den zwölf Heften wurde als letztes die Nummer 9 zu Fragen des privaten Rechtsverkehrs fertiggestellt, so dass die Reihe nun komplett ist. Inzwischen haben schon die Arbeiten an einer Aktualisierung der älteren Hefte begonnen, denn die Schriftenreihe soll weiterleben.

Thomas Drerup
juristischer Berater des DBSV  



Kurzinfo: Schriftenreihe Recht: Die Themen der zwölf Hefte

  1. Einführung in die Schriftenreihe
  2. Selbstbestimmt leben  –  blinde und sehbehinderte Menschen in der Gesellschaft. Begriffsbestimmungen  –  Behindertenausweis  –  Gleichstellungsgesetz
  3. Maßnahmen der medizinischen Rehabilitation und zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft
  4. Frühförderung und Schule  –  Tipps für Eltern
  5. Teilhabe am Berufsleben
  6. Blindengeld  –  Sehbehindertengeld  –  Leistungen bei Pflegebedürftigkeit
  7. Nachteilsausgleiche und Diskriminierungsverbot nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz
  8. Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts
  9. Blinde und sehbehinderte Menschen im privaten Rechtsverkehr
  10. Rechtsschutz und Rechtsberatung
  11. Gesetzestexte der Landesblindengeldgesetze und Gleichstellungsgesetze
  12. Urteile und Gerichtsbeschlüsse

Mehr Infos unter www.dbsv.org/ratgeber/recht/schriftenreihe-zum-blindenrecht

Meldungen

Deutscher Hörfilmpreis 2015: Aufruf zur Einreichung

Im März 2015 verleiht der DBSV bereits zum 13. Mal den Deutschen Hörfilmpreis. Sechs Monate vor der feierlichen Preisverleihung in Berlin ruft der Verband dazu auf, Beiträge für den Wettbewerb einzureichen. Herausragende Hörfilmproduktionen aus den Bereichen Spielfilm (Kino/TV), Kurzfilm, Kinder- und Jugendfilm, Dokumentation, Serie/TV-Reihe sowie Initiativen und Projekte, die auf besondere Weise zur Verbreitung und Weiterentwicklung des Hörfilms beigetragen haben, können bis zum 10. November 2014 vorgeschlagen werden.

Preisträger des Deutschen Hörfilmpreises 2014 waren für ihre herausragenden Audiodeskriptionen die TV-Produktion "Blutgeld" sowie der Kinospielfilm "3096 Tage". Den Publikumspreis erhielt die bayerische TV-Serie "Dahoam is Dahoam".

Die Einreichungsunterlagen für den Deutschen Hörfilmpreis 2015 sind im Internet zu finden unter www.deutscher-hoerfilmpreis.de.

Mehr Infos beim
DBSV
Claudia Schaffer
Tel.: 0 30 / 28 53 87-282
E-Mail: c.schaffer@dbsv.org

Koordinationsstelle Tourismus: Neuwahl des Leitungsteams

Die Koordinationsstelle Tourismus (KoST) hat ein neues Leitungsteam gewählt. Claudia Böhme aus Augsburg, Bernd Peters aus Magdeburg und Anja Winter aus Berlin bündeln künftig die Arbeit der Tourismusbeauftragten der Landesvereine an der Schnittstelle zwischen Tourismuswirtschaft und Selbsthilfe. Die Datenbank Databus ( www.databus.dbsv.org ) wird weiterhin betrieben und steht als Verzeichnis für barrierefreie Tourismusangebote in ganz Deutschland zur Verfügung.

Der bisherige Leiter der KoST, Dr. Rüdiger Leidner, nimmt für den DBSV das neu geschaffene Amt des Tourismusbeauftragten wahr. Leidner ist auch Vorstandsvorsitzender der NatKo (Nationale Koordinierungsstelle Tourismus für Alle) und setzt sich in dieser Doppelfunktion auf politischer Ebene dafür ein, dass die barrierefreie Leistungskette im Tourismus Wirklichkeit wird.

Kontakte:
Bernd Peters
    Tel.: 03 91 / 2 89 62 31
    E-Mail: b.peters@dbsv.org
Dr. Rüdiger Leidner
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
    E-Mail: r.leidner@dbsv.org

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von attraktiven Vergünstigungen:

  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
    5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dorint Hotels & Resorts
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • NH-Hotels
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • Schottland-für-Alle
    5% auf reguläre Gruppen- und Individualreisen, 10% auf maßgeschneiderte Reisen (ausgenommen Flug- und Fährbuchungen)
  • Reinecker Reha-Technik
    10% auf ausgewählte Produkte der mobilen M-Serie
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen

Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart". Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort vereinbart.

Mitgliedschaft lohnt sich!

Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
www.dbsv.org/dbsv-karte

Thema kompakt:

Der weiße Langstock und seine weisen Väter

Im Jahr 1964 rief der damalige US-Präsident Lyndon B. Johnson den "Tag des Weißen Stockes" ins Leben, der am 15. Oktober begangen wird und 1969 auch von den Vereinten Nationen als "Internationaler Tag des Weißen Stockes" proklamiert wurde. Blinde, sehbehinderte und taubblinde Menschen machen an diesem Tag auf ihre Anliegen aufmerksam. Das 50-jährige Jubiläum am 15. Oktober 2014 ist Anlass für Dennis Cory und Jochen Fischer, zwei Pioniere des Langstocktrainings, auf die Anfänge des weißen Stockes zurückzublicken.


Blinde und hochgradig sehbehinderte Fußgänger, die mit dem weißen Langstock unterwegs sind, gehören heute ganz selbstverständlich zum Bild des öffentlichen Lebens. Das war nicht immer so. Zwar hatte die Französin Guilly d'Herbemont bereits in den 1930er Jahren die Idee, einen weißen Stock als Schutz- und Erkennungszeichen für blinde Menschen einzusetzen, doch erst Jahrzehnte später wurde der Langstock entwickelt und mit ihm verschiedene Techniken, um sich mit seiner Hilfe sicher und selbstständig zu orientieren und zu bewegen. Parallel dazu entstand die Idee, blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen gezielt im Umgang mit dem neuen Hilfsmittel zu schulen. Das war die Geburtsstunde des Orientierungs- und Mobilitätstrainings (O&M). Neben dem Erlernen so genannter Lebenspraktischer Fähigkeiten (LPF) gehört es bis heute zu den wichtigsten und grundlegendsten Schulungen, die blinden und sehbehinderten Menschen das Alltagsleben leichter machen, ihnen einen größeren Bewegungsradius verschaffen und dadurch mehr Selbstbestimmung ermöglichen.


Wie alles anfing ...

Orientierungs- und Mobilitätsschulungen mit dem Langstock wurden während des Zweiten Weltkriegs von einem Mitarbeiterstab in der Valley Forge Klinik für Kriegsblinde (USA) begonnen. Die Idee eines langen Stocks, zuerst aus Holz, dann nach kurzer Erprobung aus Leichtmetall, kam von Richard Hoover, der vor dem Krieg an der Blindenschule in Maryland tätig war und nach dem Krieg Augenarzt wurde. Der Stock trug daher lange Zeit den Namen "Hoover Cane".


Internationale Zusammenarbeit

Im August 1966 reiste einer der ersten O&M-Lehrer in den USA, Stanley Suterko, für ein Jahr nach England, um das Midlands Mobility Centre in Birmingham aufzubauen, und bildete hier sowohl blinde Menschen als auch das Personal für das Zentrum aus.

Die American Foundation for the Overseas Blind (AFOB, heute: Helen Keller International) bot in den Jahren 1968 bis 1970 Einführungskurse in O&M in Paris an. Einer der Kursteilnehmer, der sehende Blindenoberlehrer Hans Erich Kiefner aus Friedberg, verbreitete die Idee des O&M-Trainings daraufhin auch in Deutschland. An mehreren Einrichtungen für blinde Menschen wurde zu jener Zeit an der Entwicklung von O&M gearbeitet und der Langstock gewann mehr und mehr an Akzeptanz. 1973 fand, entwickelt von Blindenlehrern und -erziehern und unter der Schirmherrschaft des Verbandes für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik, in Timmendorfer Strand der erste Lehrgang für O&M-Trainer in Deutschland statt.

Jochen Fischer, der zu jener Zeit im sportpädagogischen Bereich an der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista) in Marburg tätig war, hatte an dem Kurs teilgenommen und sehr früh die Vorteile des Langstocks erkannt. Die Beine seines Kamerastativs mussten dran glauben  –  er hatte sie einfach abmontiert, mit Klebeband umwickelt und weiß gestrichen. Diese "Langstöcke" standen zusammen mit verlängerten Plastikstöcken für die ersten Versuche zur Verfügung.


Von Marburg nach England, in die USA  –  und zurück

1974 schickte der Direktor der blista, Hans Heinrich Schenk, das Ehepaar Béatrice und Jochen Fischer nach Birmingham zur Ausbildung als O&M-Lehrer. Zur gleichen Zeit beurlaubte er Dennis Cory, der ebenso wie seine Frau Pamela Erzieher an der blista war, damit er in den USA den Abschluss als O&M-Lehrer machen konnte. Unterdessen absolvierte Pamela Cory im selben Programm die Ausbildung als Lehrerin für Lebenspraktische Fähigkeiten (LPF). Sie war damals in Deutschland die einzige, die Ausbildungskurse in LPF anbot, zunächst an der blista in Marburg, später an dem von ihr und ihrem Mann gegründeten Institut für Rehabilitation und Integration Sehgeschädigter (IRIS) in Hamburg.

Als die Fischers aus England und die Corys aus den USA zurückgekommen waren, bauten sie zunächst gemeinsam das O&M-Programm in Marburg aus. Sie hatten aber auch das Gedankengut der Low-Vision-Bewegung mitgebracht und verschafften der Differenzierung zwischen Blindheit und Sehbehinderung Aufmerksamkeit. Von nun an wurden an der blista auch sehbehinderte Menschen gezielt gefördert. Bis dahin hatte man sie oft gezwungen, bei O&M- und LPF-Schulungen Augenbinden zu tragen, anstatt ihr verbliebenes Sehvermögen zu trainieren; nun gab es Trainings speziell für sie. Man arbeitete mit Bildschirmvergrößerungsgeräten und Monokularen.


Produktionsstart für Langstöcke in Deutschland

Am Anfang wurden Langstöcke aus England, Dänemark und Schweden importiert, da es in Deutschland keinen Hersteller gab. Eines Tages jedoch meldete sich der Erfinder des Audilux Lichterkennungsgeräts, Hans Wenz, bei der blista, um die ersten in Deutschland produzierten Langstöcke anzubieten  –  50 Stück wurden bestellt. Es dauerte nicht lange, bis andere Stöcke in Deutschland hergestellt wurden: einteilig, mehrteilig, faltbar, teleskopierend, aus Metall, Glasfiber, Karbonfiber. Auch die Tastspitzen wurden enorm weiterentwickelt und sind heute je nach Bedarf und Geschmack in den unterschiedlichsten Ausführungen erhältlich.


Langstocktraining plus Echoortung

In der "Experimentierzeit" Ende der 1960er Jahre gab der blinde Jurastudent Armin Kappallo, Vorsitzender des Deutschen Blindenverbandes (DBV) von 1986 bis 1998, Jochen Fischer wesentliche Impulse. Er hatte ein hervorragendes Gehör und war davon überzeugt, dass dies für die Fortbewegung blinder Menschen unverzichtbar sei. Einen Stock hatte er nicht, aber die Absätze seiner Schuhe waren metallbeschlagen. Jeder Schritt erzeugte einen Klick, der von Hindernissen in der näheren Umgebung reflektiert wurde und sie hörbar machte. Jede Woche übten Kappallo und Fischer mit Schülern das Hören der Säulen in der alten Pausenhalle der blista. Die Übenden wurden in Abständen von 50 Zentimetern bis vier Metern an den Säulen vorbeigeführt und sollten diese anzeigen. Bei einer anderen Übung sollte in einer vorgegebenen Distanz vor einer Wand gestoppt werden. Danach ging es nach draußen. Ziel war das Heraushören von Bäumen am Rande des Gehwegs, dann das Heraushören von Laternenpfählen. Mit diesen und weiteren Übungen erwarben viele Schüler die Fähigkeit, vor- und zurückliegende Haustüren, ja sogar vorspringende Dachrinnen mit dem Gehör zu erkennen.

Das Nutzen von reflektierten Geräuschen wird "Echoortung" genannt. Sie ist keine Erfindung des 21. Jahrhunderts, sondern wurde schon Anfang der 1970er Jahre von Kappallo und der blista systematisch eingesetzt. So wird eine gute Langstocktechnik im Mobilitätstraining durch ein gutes Gehör und den Einsatz der Echoortung sinnvoll ergänzt.

Dieser Beitrag ist dem DBSV-Jahrbuch "Weitersehen 2015" entnommen.


Dazu drei Bilder:

    • Dynamisch: Ein Amerikaner mit Langstock bahnt sich seinen Weg zwischen parkenden US-Schlitten hindurch, Aufnahme aus den 1970er Jahren
    • Leistete in Deutschland Pionierarbeit: Dennis Cory und der IRIS-Ausbildungskurs für Mobilitätstrainer im Jahre 1983
    • Hindernislauf: Zugestellte Leitstreifen machen Stockgängern das Leben schwer


Kurzinfo: "Weitersehen 2015"

Das neue Jahrbuch des DBSV steht unter dem Motto "Barrierefrei unterwegs  –  Vision und Wirklichkeit". Blinde und sehbehinderte Menschen schildern, wie sie im Alltag mobil sind  –  sei es zu Fuß mit Langstock oder Führhund, auf Bahn- oder Flugreisen. Expertenbeiträge zu Navigationshilfen oder Elektromobilität runden das Themenspektrum ab.

Ausgaben: Schwarzschrift, DAISY-CD
Preis: 3 Euro
Erhältlich bei allen Landesvereinen des DBSV



Kurzinfo: 50 Jahre Tag des weißen Stockes

Anfang der 1960er Jahre konnte die Blindenselbsthilfe in den USA einen großen Erfolg in ihrem langjährigen Bestreben nach Anerkennung feiern. Mehrere staatliche Organisationen und Rehabilitationseinrichtungen blinder Menschen drängten den Kongress, einen jährlichen Gedenktag in allen 50 Bundesstaaten auszurufen, der an die Funktion des weißen Stockes als Hilfsmittel und Erkennungszeichen im Straßenverkehr erinnern sollte. 1964 wurde eine entsprechende Resolution angenommen und in Kraft gesetzt, die den 15. Oktober zum "Verkehrssicherheitstag des weißen Stockes" erklärte. Mit seiner umgehenden Proklamation unterstützte der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, Lyndon B. Johnson, das Streben blinder Menschen nach mehr Selbstständigkeit.

Seitdem haben die US-Präsidenten den Gedenktag in fast jedem Jahr ausgerufen. Barack Obama benannte den Tag 2011 in "Blind Americans Equality Day" um ("Tag der Gleichberechtigung blinder Amerikaner") und sagte 2013 zu diesem Anlass: "An diesem Tag feiern wir die Errungenschaften unserer blinden und sehbehinderten Mitbürger und wir erneuern unsere Verpflichtung, eine Nation zu schaffen, in der alle Amerikaner, einschließlich blinder und sehbehinderter, mit der Zusicherung gleicher Chancen und gleicher Achtung leben."



Kurzinfo: Tag des weißen Stockes: Woche des Sehens lädt zum Selbstversuch ein

Am 8. Oktober geht es los! Acht Tage lang bietet die Woche des Sehens bundesweit zahlreiche Aktionen rund um das Leitthema "Blindheit verstehen und verhüten". Ihren Abschluss findet die Mitmach-Kampagne wie immer am Tag des weißen Stockes.

Zum 50-jährigen Jubiläum des Gedenktages zeigt die Selbsthilfe, wie der Langstock heute eingesetzt wird und wie wichtig es ist, dass überall die Leitlinien freigehalten werden. An großen Bahnhöfen können Passanten am eigenen Leib erfahren, was es heißt, blind oder sehbehindert durch Pendlerströme zu gelangen. Prominente und Pressevertreter sind ebenso eingeladen, sich dem Selbstversuch zu unterziehen. Mit verbundenen Augen und einem Langstock ausgerüstet, folgen sie den Leitlinien. Wie schwer das im Trubel eines Bahnhofs ist, merken die Teilnehmer sofort. Gepäckstücke auf den Leitlinien werden zu Hindernissen und erschweren die Orientierung. Die Aktion wird vor Ort von Rehalehrern begleitet, die alle Fragen zum Thema beantworten. Mehr Infos auf der neuen Internetseite www.weisser-stock.de

Und auch sonst werden während der Woche des Sehens viele Aktivitäten angeboten. Der Veranstaltungskalender auf www.woche-des-sehens.de liefert eine Übersicht. Das Online-Angebot der Kampagne umfasst unter anderem ein Quiz, das Interessierten den Alltag blinder und sehbehinderter Menschen näherbringt. Mitmachen lohnt sich, denn es gibt tolle Preise zu gewinnen.

Termine & Tipps:

Termine

Fachmesse Besser Sehen

Information  –  Vorträge  –  Hilfsmittel
7.11.2014, 10-17 Uhr
Stuttgart, Treffpunkt Rotebühlplatz

Mehr Infos bei der Nikolauspflege
Tel.: 07 11 / 65 64-830
E-Mail: niko.sehzentrum@nikolauspflege.de
www.fachmesse-besser-sehen.de

Schneiden, Mischen und Mastern am PC

Seminar für Musiker, Musikinteressierte und Audioschnitt-Interessenten
7.-9.11.2014
AURA inklusive gGmbH Bad Meinberg

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 52 34 / 9 04-0
E-Mail: info@aura-zentrum.de

Advent und Weihnachten im Thüringer Wald

  • Adventswochenende mit Musik, Geschichten, Plätzchen und Glühwein
    5.-7.12.2014
  • Weihnachts- und Silvestererholung
    ab 22.12.2014

AURA-Pension Georgenthal

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 03 62 53 / 3 05-0
E-Mail: info@aura-pension-georgenthal.de

Biathlon-Weltcup in Oberhof mit Audiodeskription

7.-11.1.2015
Oberhof, Shuttle-Bus zum Stadion

Karten erhältlich über die Geschäftsstelle der
Zeitung "Freies Wort" in Suhl
Tel.: 0 36 81 / 79 24 12

Mein Profil  –  ein ganz anderes Bewerbungstraining

Ein Seminar des Studienzentrums für Sehgeschädigte (SZS), Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
9.-11.1.2015
Bad Herrenalb, Haus der Kirche

Mehr Infos und Anmeldung (bis 4.12.) beim
SZS
Tel.: 07 21 / 6 08-4 27 60
E-Mail: info@szs.kit.edu

Empowerment-Training

Ein Angebot von PRO RETINA Deutschland für Menschen mit Sehbeeinträchtigung
17.-19.4.2015
AURA inklusive gGmbH Bad Meinberg

Mehr Infos und Anmeldung bei
Günter Matzko
Tel.: 0 22 32 / 2 41 90
E-Mail: guenter.matzko@t-online.de

DBSV-Veranstaltungen

Tagung für Taubblindenselbsthilfe und -beratung

Themen: Merkzeichen "Tbl", Hilfsmittel für taubblinde Menschen, Wahl eines DBSV-Taubblindensprechers
14.-16.11.2014
Kassel, Hotel Schweizer Hof

Mehr Infos und Anmeldung bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

18. Skat-Marathon des DBSV

Das Turnier ist offen für blinde, sehbehinderte und sehende Skatfreunde
1.-8.3.2015
AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.12.) bei
Jutta und Hugo Ueberberg
Tel.: 02 28 / 37 12 92
E-Mail: ju-hu@t-online.de

Tipps

Broschüre zu Schilddrüsen-Erkrankungen in Blindenschrift

Die Schilddrüsen-Liga Deutschland nimmt blinde Patienten in den Blick und veröffentlicht erstmals eine Broschüre in Blindenschrift. Sie enthält eine Übersicht über Schilddrüsen-Erkrankungen und stellt die Arbeit der Liga vor.

Kostenlose Bestellungen unter
Tel.: 02 28 / 3 86 90 60
E-Mail: info@schilddruesenliga.de

Forum:

Mein neuer Freund TIM

Lesegeräte für blinde und sehbehinderte Menschen gibt es vielfältige. Doch Druckbuchstaben eins zu eins fühlbar abzubilden, dafür war vor allem ein Gerät bekannt: der Optacon. "Gegenwart"-Leser Jürgen Bünte erzählt, wie er nach dessen unwiederbringlichem Verlust eine Alternative fand, die mehr als ein bloßer Ersatz ist.


Seit gut einem Jahr steht auf meinem Schreibtisch ein neues Lesegerät. Es steht dort, wo zuvor über 25 Jahre lang mein Optacon stand  –  ein Dinosaurier unter den Lesegeräten, der nicht mehr zu reparieren war.

Als ich mir 1988 einen Optacon (kurz für "Optical to Tactile Converter") anschaffte, schwärmte ich von diesem "kribbelnden Wunder". Kribbelnd, weil die Darstellung eines Textes über vibrierende Stifte auf einer Fühlfläche erfolgte. Man legte einfach den Zeigefinger auf die Fläche und fuhr mit der anderen Hand mit einem kleinen Scanner über den Text. Der Optacon hat mir nach meiner Erblindung wieder den Zugang zu gedruckten Texten ermöglicht und mich viele Jahre lang begleitet. Durch seinen Verlust fühlte ich mich wie amputiert. Jeden Morgen, wenn ich meine Post lesen wollte, griff ich an die Stelle, an der das Gerät gestanden hatte  –  und fasste ins Leere.

Dringend musste Ersatz her und meine Recherchen führten mich zum VideoTIM3. Die Abkürzung TIM steht für Taktiler-Interaktions-Monitor. Es handelt sich um die dritte Version des Geräts, das neben dem Optacon seit mehr als zehn Jahren ein Schattendasein führt. Der Optacon erzeugte das Abbild gedruckter Buchstaben durch vibrierende kleine Metallstifte, was ein störendes Geräusch erzeugte. Das hat viele von der Nutzung abgehalten. Der VideoTIM funktioniert grundsätzlich ähnlich, unterscheidet sich aber in wesentlichen Details. Er reproduziert das Bild mit Hilfe einer Kamera in der Größe einer Zigarettenschachtel auf eine Fläche von vier mal vier Zentimetern. Die größere Fühlfläche erweitert die Lesewahrnehmung, da zwei bis drei Finger darauf Platz finden. Unter den Fingern bilden sich taktile Pixel, vergleichbar mit einem fühlbaren Matrixdruck, deren Aufpoppen ein ähnliches Geräusch wie bei einer Braillezeile verursacht  –  also nahezu geräuschlos ist. Vormalige Optacon-Nutzer müssen sich beim VideoTIM auf andere taktile Gewohnheiten einstellen. Auch ich hatte gewisse Anlaufschwierigkeiten, aber nach zwei Wochen konnte ich mit TIM zügig lesen.

Das neue Wunder kribbelt also nicht und bietet mir dennoch wieder alles und sogar mehr als der Optacon. Niemanden brauche ich zu behelligen, um mir Briefe oder Kontoauszüge vorzulesen oder um etwas in meinen Büchern nachzuschlagen. Sogar das Display meines Radios kann ich mit einer Spezialkamera lesen. Umfangreiche Feineinstellungen passen sich der jeweiligen Schriftart an, haarfeine Linien werden mit einer Kontrastverstärkung fühlbar gemacht. Das Gerät kann nicht nur lateinische Buchstaben, sondern auch fremdsprachige Zeichen rasch und mühelos abbilden. So kann ich meine griechischen und russischen Bücher problemlos nutzen. Mathematische und chemische Formeln sowie einfache Grafiken sind ebenfalls kein Problem für TIM. Natürlich ersetzt das Gerät keinen Textscanner, aber es ergänzt ihn, besonders dann, wenn ein eingescannter Text am Originaldokument überprüft oder korrigiert werden muss.

Angesichts des stolzen Preises von derzeit über 11.000 Euro habe ich die Kostenübernahme für das neue Gerät bei meiner Krankenkasse beantragt. Auch wenn VideoTIM nicht im offiziellen Hilfsmittelverzeichnis gelistet ist, schließt das einen Leistungsanspruch nicht aus. Ich habe argumentiert, dass der VideoTIM3 für meine selbstständige Lebensführung entscheidend sei und es kein günstigeres, ebenso leistungsstarkes Lesegerät auf dem Markt gebe. Es ermöglicht mir zu lesen, was nach Grundgesetz Artikel 2 für die Persönlichkeitsentfaltung von elementarer Bedeutung ist, und es schützt meine Privatsphäre, da ich Dokumente damit ohne fremde Hilfe lesen kann. Meinen Lesebedarf habe ich auf mindestens zehn Stunden in der Woche geschätzt, was das Wirtschaftlichkeitsgebot erfüllt.

Meine Krankenkasse schien diese Argumentation noch nicht zu überzeugen. Sie schickte mir einen Gutachter nach Hause, dem ich meine Hilfsmittel vorführte. Seinen argwöhnischen Augen entging nichts, ich konnte ihm meinen Bedarf aber schließlich nachweisen. Die Krankenkasse übernahm daraufhin zwar nicht die gesamten Kosten, bewilligte aber einen kräftigen Zuschuss, so dass ich auf einen Widerspruch verzichtete. VideoTIM war die Mühe und das Geld in jedem Fall wert.

Jürgen Bünte (77) ist in Folge von Retinitis pigmentosa erblindet und lebt mit seiner Frau in Berlin.


Dazu ein Bild: Wunder der Technik: VideoTIM bildet gedruckte Texte über tastbare Punkte ab

Ist nicht geschimpft Lob genug?

Was für Menschen pädagogisch längst als überholt gilt, ist in der Ausbildung von Führhunden noch gang und gäbe. Doch in einigen Schulen hat sich in den letzten Jahren das Prinzip der positiven Verstärkung verbreitet. Bärbel Mickler erzählt von ihren Erfahrungen mit dieser Erziehungsmethode und davon, dass die artgerechte Ausbildung von Führhunden trotzdem noch nicht selbstverständlich ist.


Von anderen Führhundhaltern höre ich immer wieder: "Du mit deinen Leckerchen. Wenn du mal keins dabei hast, verweigert dein Hund die Arbeit." In der Tat habe ich meist Leckerchen dabei, wenn ich mit meinem Labradorrüden Cuba unterwegs bin, oft sogar unterschiedliche, denn die erhöhen den Überraschungseffekt  –  wie bei einer Wundertüte. Als Pädagogin leuchtet es mir ein, dass auch ein Hund längerfristig motiviert ist, wenn er für seine Arbeit belohnt wird. Und zwar nicht im Sinne von Stressvermeidung, also dem Auslassen einer Bestrafung, sondern im Sinne echter Belohnung. Einige Führhundschulen, wenn auch noch viel zu wenige, arbeiten bereits mit dieser Methode. Dass das allein noch kein Qualitätsmerkmal ist, habe ich im Laufe meiner 20-jährigen Karriere als Führhundhalterin erfahren.

Als ich mich 1994 entschied, einen Führhund anzuschaffen, war ich in Sachen Hundeerziehung noch recht unbedarft. Zu dieser Zeit gab es in Deutschland kaum Möglichkeiten, sich über Führhundschulen und ihre Ausbildungsmethoden zu informieren, weshalb meine Wahl eher zufallsgesteuert war. Zwei Führhundhalterinnen empfahlen mir eine Schule, die selbst züchtete. Von dort bekam ich die Labradorhündin Alexa im zarten Alter von 14 Wochen. Ich wollte unbedingt einen Welpen, der bei mir aufwächst, bis er alt genug für die Ausbildung ist. Die Inhaber der Schule arbeiteten nach dem Prinzip der positiven Verstärkung und hatten mir gesagt, worauf ich achten sollte, um Alexa spielerisch auf ihre Arbeit vorzubereiten. Immer wenn wir an eine Ampel, eine Treppe oder Bushaltestelle kamen, sollte ich dem Hund ein Leckerchen zustecken. Schon sehr früh fing Alexa deshalb an, mich auf diese Dinge aufmerksam zu machen, um eine Belohnung abzugreifen.

Nachdem Alexa sich ein halbes Jahr bei mir eingelebt hatte, zog sie für ihre dreimonatige Ausbildung zurück in die Führhundschule. Als sie danach wieder zu mir kam, zeigte die Hündin extreme Ängste vor bestimmten Personen und Situationen. Dem Erziehungskonzept der positiven Verstärkung folgend, bekam ich diese aber zum Glück schnell in den Griff. Was die Ängste hervorgerufen hatte, konnte oder wollte die Schule mir nicht erklären.

Wegen körperlicher Probleme konnte Alexa mit acht Jahren nicht mehr führen, so dass ich mich um einen neuen Hund bemühen musste. Ich sah mir eine Schule für Assistenzhunde an, in der Alexas Ausbilderin mittlerweile arbeitete. Sogleich wurde mir die Labradorhündin Amina vorgestellt, die ich am liebsten direkt mitgenommen hätte  –  auch weil ich die Bedingungen in der Schule als äußerst trostlos empfand: ein großer Raum mit mehreren Doppelboxen. Dabei stand in den Unterlagen: "Zwingerhaltung lehnen wir kategorisch ab." Als ich die Ausbilderin darauf ansprach, entgegnete sie, das kontrolliere sowieso niemand. Ich erfuhr außerdem, dass Amina in einer Familie aufgewachsen war, in der sie einem anderen Hund im Zwinger Gesellschaft leisten sollte. Nachdem sie dort nur gebellt hatte, war sie der Schule gespendet worden  –  Bedingungen, die mich stutzig machten, doch ich hoffte, Aminas negative Erfahrungen durch ein gutes Leben bei mir ausgleichen zu können.

Die Einarbeitung fand an meinem Wohnort in Hamburg statt. Wir gingen Wege ab, die ich regelmäßig nutzte. Mir fiel auf, dass die Ausbilderin Amina häufig helfen musste, Ampeln oder Treppen korrekt anzuzeigen. Der Vorschlag, sie im Park ohne Leine mit anderen Hunden herumtoben zu lassen, fand bei der Ausbilderin keinen Anklang. Sie trainiere den Freilauf nicht, das sei bei den Abnehmern sowieso nicht erwünscht. Leider herrscht bei vielen Menschen immer noch das Bild der "Führmaschine" vor. Aber auch wenn der Führhund als Hilfsmittel gilt, hat er ein Recht auf artgerechte Haltung.

Je länger Amina bei mir war, desto deutlicher merkte ich, dass sie völlig überfordert war. Sobald ich einen Weg anders ging als gewohnt, bellte sie mich aufgeregt an. Ob ihre Eignung zum Führhund tatsächlich getestet worden war, weiß ich nicht. Meine Lebenssituation, die ich der Schule realistisch geschildert hatte, verlangte jedenfalls mehr Flexibilität.

Als Amina gar nicht mehr führen konnte, musste ich sie abgeben  –  und war wieder auf der Suche. Die Ausbilderin meines jetzigen Führhundes Cuba habe ich bei einem Treffen unserer Führhundhaltergruppe kennengelernt. Ihre fachliche Kompetenz überzeugte mich und von da an war klar, dass sie meinen nächsten Hund ausbilden sollte. Cuba wirkte bei der Arbeit von Anfang an sicher und motiviert. Umgebungswechsel und das Leben in der Großstadt samt dem Fahren in vollen U-Bahnen machen ihm nichts aus. Vor seiner Ausbildung ist er in einer Patenfamilie aufgewachsen, die ihn gut auf seinen Job vorbereitet hat. Die Trainerin sieht bis zu einem Jahr für die Ausbildung vor. Während dieser Zeit leben die Hunde bei der Trainerin oder den Mitarbeitern im Haus. Der Freilauf ohne Leine ist Bestandteil vieler Einheiten in der Einarbeitung.

Es ist schön, mit einem entspannten Hund durchs Leben zu gehen, der Freude an seiner Arbeit hat. Denn der angenehme Nebeneffekt der positiven Verstärkung ist, dass eine gute Grundstimmung zwischen Hund und Halter herrscht und seltener Frust aufkommt als bei Methoden, die nur auf Fehlverhalten des Hundes reagieren. Klare Grenzen und konsequente Erziehung sind jedoch auch beim Einsatz positiver Methoden unerlässlich.

Bärbel Mickler (51) ist Pädagogin und Geschäftsführerin des Hamburger Vereins Forum e.V. für Menschen mit und ohne Behinderung.


Dazu ein Bild: Tiefenentspannt: Führhundrüde Cuba macht Pause



Kurzinfo: Belohnen statt Bestrafen

Der DBSV hat einen Infofilm mit dem Titel "Belohnen statt Bestrafen  –  moderne Führhundausbildung" erstellt. Darin wird an Beispielen gezeigt, wie systematisches, modernes und tiergerechtes Führhundtraining funktioniert. Der Film mit Audiodeskription wurde gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Hamburger Blindenstiftung und ist im Internet zu finden unter www.hundetraining.dbsv.org

Ballett auf der Massagebank

Wenn perfekt trainierte Tänzer auf blinde und sehbehinderte Schüler treffen, dann ist das der allwöchentliche Besuch der angehenden Physiotherapeuten des SFZ Chemnitz im Opernhaus der Stadt. Einer der Schüler erzählt die Geschichte einer außergewöhnlichen Symbiose.


Grazile Bewegungen und athletische Körper faszinieren uns an Tänzern. Als Besucher schauen wir voller Bewunderung, manchmal auch neidvoll auf die Bühne und können nur erahnen, welche Strapazen mit dem professionellen Tanzen verbunden sind. Die Schmerzen der Tänzerinnen und Tänzer des Balletts der Theater Chemnitz zu lindern und ihnen vorzubeugen, haben wir, die Schüler der Berufsfachschule für Physiotherapie des SFZ Berufsbildungswerkes für Blinde und Sehbehinderte, uns auf die Fahnen geschrieben.

Ende 2012, in unserem ersten Ausbildungsjahr, stand ein Besuch im Opernhaus Chemnitz auf dem Programm. Im Ballettsaal konnten wir die Tänzerinnen und Tänzer beim Training beobachten und hatten die Idee, ihnen unser bereits erworbenes Wissen und Können zugutekommen zu lassen. Ein knappes Jahr später kam es zum ersten Kontakt zwischen der Ballettbetriebsdirektorin und ersten Ballettmeisterin Sabrina Sadowska und uns. Sie war sofort begeistert von unserem ehrenamtlichen Angebot. Seitdem gehen jeden Mittwoch ein oder zwei Schüler zusammen mit unserer Lehrerin in das Opernhaus, um die Balletttänzer zu behandeln. Hauptsächlich führen wir präventive Lockerungsübungen und Massagen durch. Im Theater hat man sich schnell auf uns eingestellt und es wurden Liegen beschafft. Berührungsängste zwischen den Tänzern und uns gab es kaum.

Bei einer Veranstaltung des Berufsbildungswerkes erklärte Sabrina Sadowska: "Wir gehen oftmals sehr ausbeutend mit unserem Körper um. Es fällt Tänzern häufig schwer, mit Verletzungen und Überlastungsschäden umzugehen und sie zu akzeptieren. Hinzu kommt, dass wir schwer Vertrauen zu Ärzten oder Physiotherapeuten fassen und zulassen können, dass uns jemand hilft. Präventiv vorzusorgen, ist deshalb sehr wichtig. Große Häuser haben dafür meist einen angestellten Physiotherapeuten."

Meine Mitschüler und ich sind hochmotiviert bei unseren wöchentlichen Besuchen. Wann immer es mir möglich ist, bin ich dabei und gehe mit meinem Koffer voller medizinischer Utensilien in den Ballettsaal. Ich finde das von der Normalität so sehr abweichende Leben der Tänzer spannend. Mich interessieren die Menschen hinter der perfekten Künstlerfassade. Außerdem haben Tänzer ein Muskelkorsett, das ganz andere Bewegungen ermöglicht, als es bei untrainierten Menschen der Fall ist. Jede Muskelgruppe ist wie im Lehrbuch sichtbar, weshalb wir an den Balletttänzern, sozusagen "am lebenden Objekt", viel lernen können. Mich fasziniert, mit welch starkem Willen die Tänzer sich fordern. Es ist eine ganz andere Welt als meine eigene  –  und ich bin seitdem viel öfter als Besucher in Vorstellungen.

Aber auch die Tänzer profitieren von der Zusammenarbeit  –  und zwar nicht nur physisch, sondern auch mental, wie Sabrina Sadowska betont: "Unser Körper ist unser wichtigstes Ausdrucksmittel. Wenn er nicht funktioniert, wie wir es erwarten, stürzt für uns eine Welt zusammen und die Angst, das Tanzen womöglich aufgeben zu müssen, beherrscht einen. Zu erleben, wie die jungen Menschen mit Behinderung ein ausgefülltes, glückliches Leben führen und sich selbst annehmen, ist für uns Tänzer eine wichtige Erfahrung."

Seit September, nach der Sommerpause des Balletts, besuchen wir die Tänzer auch in unserem dritten Ausbildungsjahr regelmäßig. Ich genieße es, wieder Theaterluft schnuppern zu dürfen.

Rene Herbst
Schüler der Physiotherapie am SFZ Berufsbildungswerk für Blinde und Sehbehinderte Chemnitz


Dazu ein Bild: Gut gedehnt muss es sein: Physiotherapieschüler Rene Herbst bearbeitet müde Tänzerbeine



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Unter der Rubrik "Forum" schreiben Leser für Leser. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen, Kommentare oder Leserbriefe

per E-Mail an

gegenwart@dbsv.org

oder per Post an

DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin.

Panorama:

Medizin

Medikament Eylea auch für diabetisches Makulaödem zugelassen

Der Pharma-Hersteller Bayer hat in der Europäischen Union eine Zulassungserweiterung für Eylea (Wirkstoff Aflibercept) erhalten. Das Therapeutikum, das in das Auge injiziert wird, kann nun auch zur Behandlung einer reduzierten Sehschärfe infolge eines diabetischen Makulaödems eingesetzt werden. Eylea ist in Deutschland seit Ende 2012 zur Therapie der feuchten Altersabhängigen Makula-Degeneration (AMD) und zur Behandlung einer Visusbeeinträchtigung aufgrund eines Makulaödems infolge eines retinalen Zentralvenenverschlusses auf dem Markt.

Laut Bayer ist das diabetische Makulaödem die häufigste Erblindungsursache bei Menschen jungen und mittleren Alters in den Industrieländern. Schätzungsweise drei bis vier Prozent aller Diabetiker entwickeln im Laufe ihrer Erkrankung diese Sehschwäche, bei der im Zentrum der Netzhaut Flüssigkeit aus den durch Diabetes geschädigten Gefäßen austritt. Dort befindet sich die Stelle des schärfsten Sehens.

Inklusion

Kampagne für inklusiven Freiwilligendienst gestartet

Die Essener Organisation bezev (Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit e.V.) hat die Kampagne " jetzt-einfach-machen.de " gestartet. Sie verfolgt damit das Ziel, mehr junge Menschen mit und ohne Behinderung für den internationalen Freiwilligendienst "weltwärts" zu ermutigen.

Zentrales Element der Kampagne ist ein Video mit zwei Freiwilligen, einer jungen Frau mit Sehbeeinträchtigung und einem jungen Mann mit Hörbeeinträchtigung, die über ihre Erlebnisse und Herausforderungen während ihres Freiwilligendienstes in Kamerun erzählen. Auf der Kampagnenseite www.jetzt-einfach-machen.de erhalten Interessierte alle wichtigen Informationen zum inklusiven Freiwilligendienst, zum Beispiel, welche Unterstützung sie erhalten und wie sie sich bewerben können. Das Video mit den beiden Protagonisten der Kampagne ist mit Audiodeskription, Gebärdensprache und Untertiteln versehen.

Das Programm "weltwärts" bietet jungen Erwachsenen zwischen 18 und 28 Jahren die Möglichkeit, sich in gemeinnützigen Projekten im Ausland zu engagieren. Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst wurde 2008 durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufen. Seitdem gehen jährlich rund 3.500 junge Menschen weltwärts.

Kultur

"Ausbruch in die Kunst": Barrierefreie Ausstellung in Berlin

Im Berliner Kleisthaus, dem Sitz der Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, ist vom 16. Oktober bis zum 21. November eine Ausstellung über den Psychiatriepatienten und Künstler Julius Klingebiel (1904-1965) zu sehen. Klingebiel wurde 1940 als "gefährlicher Geisteskranker" in das Landesverwahrungshaus Göttingen eingewiesen. Zwar überlebte er die NS-Massenmorde an behinderten und psychisch kranken Menschen, blieb jedoch bis 1963 eingeschlossen und starb wenig später im Alter von 61 Jahren. Während seiner "Verwahrung" bemalte der gelernte Schlosser die Wände seiner Einzelzelle. Es entstand ein einzigartiges Raumkunstwerk, das 2012 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die Malereien zeigen Landschaften, Menschen, Tiere und Symbole, die Julius Klingebiel nach einem eigenen System zu ordnen versuchte.

In der Ausstellung im Kleisthaus macht eine begehbare, neun Quadratmeter große Rauminstallation die Bild- und Lebenswelt des Künstlers zugänglich. Für blinde und sehbehinderte Menschen stehen Reliefbilder zum Ertasten sowie ein Audioguide mit Informationen und detaillierten Bildbeschreibungen zur Verfügung.


Dazu ein Bild: Detailverliebt: Julius Klingebiel machte seine Zelle zum bizarren Kunstwerk


Info

Julius Klingebiel: Zelle Nr.117.
Ausbruch in die Kunst
16.10.-21.11.2014
montags bis freitags, 10-18 Uhr
Berlin, Kleisthaus, Mauerstr. 53
Der Eintritt ist frei!

Anmeldung zur Ausstellungseröffnung am 15. Oktober, 19 Uhr, unter
Tel.: 0 30 / 1 85 27-26 48
E-Mail: kleisthaus@behindertenbeauftragte.de

Sport

Schwimm-EM: Medaillenregen für blinde und sehbehinderte Sportler

Bei den IPC-Schwimm-Europameisterschaften, die vom 4. bis 10. August im niederländischen Eindhoven stattfanden, holten die blinden und sehbehinderten Schwimmer zahlreiche Medaillen. Daniela Schulte stockte ihr Medaillenkonto um einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze auf. Sie hat bei internationalen Wettkämpfen bislang 53 Medaillen gewonnen. Im Team überzeugten aber auch die jungen Schwimmer. Die 20-jährige Elena Krawzow gewann über 100 Meter Brust die Goldmedaille mit Europarekord und ließ zwei dritte Plätze folgen. Die erst 17-jährige Emely Telle erzielte Silber über 100 Meter Brust und einige persönliche Bestzeiten. Ebenfalls neue Bestleistungen schwamm die 20-jährige Maike Naomi Schnittger und holte Bronze über 400 Meter Freistil.

Mehr Infos zur Schwimm-EM auf der Webseite des Deutschen Behindertensportverbandes unter www.dbs-npc.de

Leichtathletik-EM: Sehbehinderte Athleten holen Gold und Silber

Viermal Edelmetall konnten die sehbehinderten Athleten bei den IPC-Leichtathletik-Europameisterschaften zu den insgesamt 46 Medaillen des Teams des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) beisteuern. Über 400 Meter lief der 29-jährige Berliner Thomas Ulbricht zusammen mit seinem Guide Tobias Schneider eine persönliche Bestzeit von 50,27 Sekunden und wurde damit Europameister. Die 32-jährige Katrin Müller-Rottgardt holte Silber über 100 Meter, 200 Meter und im Weitsprung.

An der EM im walisischen Swansea nahmen vom 19. bis 23. August rund 560 Athleten aus 37 Nationen teil. Die deutsche Mannschaft belegte in der Medaillenwertung den vierten Platz hinter Russland, der Ukraine und Großbritannien.

Mehr Infos zur Leichtathletik-EM unter www.paralympic.org/swansea-2014 und www.dbs-npc.de


Dazu ein Bild: Goldjunge: Läufer Thomas Ulbricht freut sich über den Europameistertitel



Aura-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern):
    Hotel mit ca.50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein):
    Hotel mit ca.50 Betten
  • Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen):
    Hotel mit ca.100 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt):
    Pension mit ca.30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen):
    Pension mit ca.20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen):
    Pension mit ca.20 Betten
  • Saulgrub (Bayern):
    Hotel mit ca.90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

"Ich will Deutscher Meister werden"

Sandro Thielemann, 29

Als Jugendlicher war ich viele Jahre im Schwimmverein aktiv und habe sogar einige Titel bei Deutschen Meisterschaften geholt. Aber dann bekam ich gesundheitliche Probleme. Zu hoher Blutdruck, mehrere Krankenhausaufenthalte, 2003 habe ich das Schwimmen schließlich aufgeben müssen. Doch Zuhause herumsitzen war noch nie meine Sache. Während meiner Ausbildung zum Masseur und medizinischen Bademeister in Schwanstetten bei Nürnberg kam ich vor sieben Jahren mit dem Schießsport in Berührung. Im Wohnheim wurden per Aushang Interessierte gesucht. Ich bin zwar von Geburt an blind und kann nur schwach hell und dunkel unterscheiden, aber ein akustisches Signal am Gewehr ermöglicht es auch blinden und sehbehinderten Menschen zu schießen. Ich merkte schnell, dass dieser Sport wie für mich gemacht ist.

Nachdem ich nach der Ausbildung in meine Heimat Thüringen zurückgekehrt war, habe ich mich der Privilegierten Schützengesellschaft in Gera angeschlossen  –  einer der wenigen Vereine in Thüringen, in dem die Integration gut klappt. In dem früheren Berufsschullehrer Günther Michel habe ich einen kompetenten Betreuer gefunden. Längst sind wir Freunde geworden, obwohl er mit 85 Jahren mein Opa sein könnte. Bei uns stimmt einfach die Chemie, da muss man nicht viel erklären. Und auch sonst herrscht im Verein ein toller Zusammenhalt.

Zweimal in der Woche treffen wir uns zum Training im Vereinsheim. An der Seilzuganlage liegen schon Stabilisierungsweste, Kopfhörer und mein Luftgewehr bereit. Günther richtet mich zur zehn Meter entfernten Zielscheibe aus und dann geht das Training los. Mit Hilfe eines Lichtempfängers am Gewehr wird das von der in der Mitte weißen Zielscheibe empfangene Licht in Töne umgewandelt. Je näher ich die Mitte anvisiere, umso höher klingt der Ton. Beim höchsten muss ich sofort abdrücken, sonst geht statische Kraft verloren. Mein Sportgerät wiegt rund drei Kilogramm, da sind Armkraft und Ausdauer nötig  –  und natürlich ein gutes Gehör. Als leidenschaftlicher Klavier- und Keyboardspieler bringe ich diese Voraussetzung mit.

Beim Schießen kann ich gedanklich abschalten und komme vom manchmal stressigen Arbeitsalltag in der Physiotherapiepraxis runter. "Glatte Zehn" oder "Zehn rechts angerissen", sagt Günther nach einer Serie zu mir. Wenn ich richtig gut treffe, darf ich aber nicht zu euphorisch werden, denn das kann schnell nach hinten losgehen. Nur mit viel Training gelingt es mir, die Konzentration und den Fokus beständig hoch zu halten.

Ich bin sehr ehrgeizig und messe mich bei Wettkämpfen gerne mit anderen. In Thüringen zähle ich mangels Konkurrenz zur Spitze, bundesweit habe ich mir das erarbeitet. In der Klasse SH3 der Sehbehinderten bin ich 2013 bei den Deutschen Meisterschaften in München Zweiter geworden. Was für ein Gewusel! Was für eine Unruhe in der Halle! So viele Teilnehmer und Helfer! Eine große Herausforderung für meine Sinne und kein Vergleich zum ruhigen Training in Gera. Und trotzdem: 556 Ringe nach 60 Schuss. Nach diesem Erfolg war ich überglücklich. In Zukunft würde ich gerne ganz oben auf dem Siegerpodest stehen. Ich möchte Deutscher Meister werden. Von internationalen Wettbewerben kann ich vorerst aber nur träumen. Das Internationale Paralympische Komitee hat das Schießen mit Seheinschränkung noch nicht ins Programm aufgenommen. Im vergangenen Sommer sollte ich bei den IPC-Weltmeisterschaften im Sportschießen in Suhl in einem Demonstrationswettbewerb starten. Aus organisatorischen Gründen wurde mein Start jedoch kurz vorher abgesagt. Unterkriegen lasse ich mich von der Absage nicht. Ich arbeite weiter für meine Ziele  –  auch mit Unterstützung meiner Eltern, meiner Geschwister und meiner Freundin, die mir vor den Wettkämpfen immer eine liebe SMS schickt.

Für die Zukunft hoffe ich nach meinen schlimmen Blutdruckbeschwerden vor allem auf Gesundheit. Die wünsche ich auch meinem Freund Günther, damit er mir noch lange als treuer Begleiter erhalten bleibt. Und sportlich? Um einmal den Meistertitel zu holen, bräuchten wir eine elektronische Schießanlage. Die alte Seilzuganlage in unserer Schießhalle erlaubt kein wirklich professionelles Training. Doch ich will nicht klagen. Immerhin habe ich wieder ein Hobby gefunden, das mir Freude bereitet.

Aufgezeichnet von Thomas Fritz, freier Nachrichtenjournalist.


Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Ein kräftiger junger Mann mit kurzen, dunklen Haaren steht am Schießstand. Er trägt Kopfhörer und eine schwere, lederne Stabilisierungsjacke. Den Finger am Abzug, visiert er mit dem Luftgewehr die Zielscheibe an. Sein Betreuer steht hinter ihm und schaut konzentriert über seine Schultern in Schießrichtung.

Service/Recht:

Diskriminierung bei der Jobsuche  –  das AGG zeigt Wirkung

Menschen mit Behinderung sind überdurchschnittlich häufig von Arbeitslosigkeit betroffen. Nach wie vor tun sich viele Arbeitgeber schwer, behinderte Menschen einzustellen. Welche rechtliche Handhabe es gegen Diskriminierungen bei der Stellenbesetzung gibt, erläutert die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen".

Von Christiane Möller  


Wer genießt Schutz vor Benachteiligungen?

Gemäß § 7 Abs. 1 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) dürfen Beschäftigte nicht wegen eines der in § 1 AGG genannten Merkmale benachteiligt werden. Hierzu zählt eine Behinderung, wobei ein weiter Behinderungsbegriff Anwendung findet. Das AGG berücksichtigt nicht nur schwerbehinderte Menschen mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50, sondern alle Menschen mit Behinderung  –  ja, es genügt sogar, dass ein Arbeitgeber eine Behinderung lediglich vermutet.

Beschäftigte im Sinne des AGG sind insbesondere Arbeitnehmer, Auszubildende, Bewerber für ein Beschäftigungsverhältnis, Selbstständige (z.B. freie Mitarbeiter) oder Organmitglieder (z.B. Geschäftsführer), soweit es um den Zugang zu einer Tätigkeit oder den beruflichen Aufstieg geht, sowie Personen, deren Beschäftigungsverhältnis bereits beendet ist.


Benachteiligung im Sinne des AGG

Wenn ein behinderter Mensch wegen seiner Behinderung eine weniger günstige Behandlung erfährt als eine Person ohne Behinderung, spricht man von einer Benachteiligung. Dabei muss die Behinderung nicht alleiniger Grund der Benachteiligung sein.

Es ist also immer der Vergleich mit einer nicht behinderten Person in gleicher Lage anzustellen. Im Falle der Bewerbung eines Kandidaten mit Behinderung muss geklärt werden, ob der Betroffene für die zu besetzende Stelle objektiv geeignet ist. Das heißt nicht, dass er der am besten geeignete Bewerber sein muss, sondern dass er das Anforderungsprofil für die jeweilige Stelle erfüllen muss.

Anders stellt sich die Situation dar, wenn eine bestimmte körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit eine wesentliche und entscheidende berufliche Anforderung für die Tätigkeit ist (z.B. gutes Sehvermögen für einen Piloten). Nach § 8 Abs. 1 AGG darf der Arbeitgeber Bewerber auch und gerade wegen ihrer Behinderung ablehnen, soweit die Behinderung die Arbeitsleistung überhaupt nicht oder nur völlig unzureichend  –  auch in Teilbereichen  –  gestattet und diese Mängel nicht durch öffentliche Hilfen ausgeglichen werden können (Einsatz von technischen Arbeitshilfen, Hilfsmitteln, Arbeitsassistenz etc.).


Erleichterte Beweisführung

Für den Fall, dass gegen das Benachteiligungsverbot im Sinne von § 7 AGG verstoßen wird, hat der Benachteiligte nach § 13 AGG umfangreiche Beschwerderechte sowie nach § 15 AGG gegebenenfalls einen Schadenersatz- und/oder Entschädigungsanspruch. Ein Anspruch auf ein Beschäftigungs- oder Berufsausbildungsverhältnis besteht indes nicht (§ 15 Abs. 6 AGG). Adressat des Anspruchs auf Entschädigung ist immer der Arbeitgeber, nicht etwa eine bei der Stellenbesetzung eingeschaltete Personalvermittlung (BAG, 23.1.2014  –  8 AZR 118/13).

Ein Schadenersatz- bzw. Entschädigungsanspruch muss innerhalb einer Frist von zwei Monaten seit Kenntnis der Benachteiligung gegenüber dem Arbeitgeber schriftlich geltend gemacht werden. Ist eine gütliche Einigung nicht möglich, so ist der Entschädigungsanspruch binnen weiterer drei Monate ab der Geltendmachung beim Arbeitsgericht einzuklagen.

Für den Fall, dass es wegen einer Benachteiligung zu einem Rechtsstreit kommt, enthält § 22 AGG eine besondere Beweislastregelung. Demnach muss der Benachteiligte nur die Indizien für die Benachteiligung beweisen, während der Arbeitgeber im Wege des Vollbeweises zu beweisen hat, dass er nicht gegen die Regelungen zum Schutz vor Benachteiligungen verstoßen hat.


Benachteiligungen erkennen

Gerade bei der Stellenbesetzung  –  von der Ausschreibung bis zur Neueinstellung eines Bewerbers  –  kommt es regelmäßig zur Benachteiligung behinderter Menschen. Welche Indizien hier für eine Diskriminierung sprechen können, zeigen die folgenden Beispiele:

  1. Wenn eine freie Stelle nicht der Bundesagentur für Arbeit gemeldet wird, ist dies bereits als Indiz für eine Diskriminierung anerkannt worden.
  2. Der Bewerber kann ebenso vortragen, dass der Arbeitgeber eine Stelle entgegen § 11 AGG ausgeschrieben, dabei also behinderte Menschen benachteiligt hat.
  3. Weitere Indizien für eine Benachteiligung sind die mangelnde Unterrichtung der Schwerbehindertenvertretung vom Eingang der Bewerbung eines schwerbehinderten Menschen entgegen § 81 Abs. 1 S.4 SGB IX sowie die unterlassene Beteiligung der Schwerbehindertenvertretung am Auswahlverfahren.
  4. Lädt ein öffentlicher Arbeitgeber einen schwerbehinderten Bewerber entgegen seiner Pflicht aus § 82 S.2 SGB IX nicht zu einem Vorstellungsgespräch ein, ist dies als Indiz für eine Benachteiligung zu werten, so urteilte das Bundesarbeitsgericht (BAG) am 23. August 2012 (8 AZR 285/11). Eine "nachgeholte" Einladung, nachdem der Bewerber einen Entschädigungsanspruch geltend gemacht hat, vermag das Indiz der Benachteiligung nicht zu beseitigen (BAG, 22.8.2013  –  8 AZR 563/12). Ebenso wenig reicht es aus, auf Standardformulierungen in der Stellenausschreibung zu verweisen, wonach "schwerbehinderte Bewerber bei entsprechender Eignung bevorzugt eingestellt" würden, oder auf die Einladung anderer schwerbehinderter Bewerber zum Vorstellungsgespräch als Beweis dafür, dass die Gruppe der Schwerbehinderten im Bewerbungsverfahren nicht nachteilig behandelt wurde.
  5. Ob die Frage nach dem Erfordernis von Hilfsmitteln als Benachteiligung zu werten ist, macht das Bundesarbeitsgericht vom Einzelfall abhängig, weil die Frage im Falle einer Einstellung auch von einem rechtstreuen Arbeitgeber gestellt werden würde (BAG, 21.2.2013  –  8 AZR 180/12).
  6. Auch wenn ein Arbeitgeber die Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen erfüllt, darf er die Regelungen zum Diskriminierungsschutz nicht verletzen (BAG, 17.8.2010  –  9 AZR 839/08).

Die Rechtsprechung zur Benachteiligung behinderter Menschen im Arbeitsleben wächst beständig. Zwar treten in der Praxis noch häufig Beweisschwierigkeiten auf, doch die Urteile machen deutlich: Das AGG zeigt Wirkung.

Christiane Möller
Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"



Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH wird vom DBSV als Alleingesellschafter unterhalten. Die Beratung wird ausschließlich von behinderten Juristen durchgeführt und ist für Mitglieder der DBSV-Landesvereine kostenfrei.

Kontakt:
rbm gemeinnützige GmbH
Biegenstr. 22, 35037 Marburg
E-Mail: kontakt@rbm-rechtsberatung.de
www.rbm-rechtsberatung.de

Telefonische Sprechzeiten:
Marburg
    Tel.: 0 64 21 / 9 48 44-90 oder -91
    montags und mittwochs, 13 bis 17 Uhr
    freitags, 9 bis 14 Uhr
Berlin
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-160
    dienstags und donnerstags, 13 bis 17 Uhr

Medien:

Bücher

Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm

Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Die finnische Autorin Selja Ahava lässt sich in ihrem ersten Roman auf ein schwieriges Thema ein: den Verlust von Erinnerungen. Seit dem tödlichen Verkehrsunfall ihres Ehemanns verliert Anna immer mehr den Bezug zur Realität. In realen und fantasierten Erinnerungen blickt sie auf ihr Leben zurück. Mit Hilfe von Wortlisten versucht sie, die Wirklichkeit einzufangen. Am liebsten würde sie die "Augenblicke einfrieren ... Dann könnte man im Winter davon zehren".

So sprunghaft wie Annas Erinnerungen führt die Autorin den Leser durch den Text, Gegenwart und Vergangenheit fließen ineinander. Ein berührendes und poetisches Buch, gerade wegen der Traurigkeit, die darin mitschwingt.

Selja Ahava: Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm
1 CD DAISY (5:54 Stunden)
Sprecherin: Doris Götting

Die Wahrheit über IKEA

Ein Buch-Tipp von Karl Kliebhahn, Bayerische Blindenhörbücherei


Die Buchstaben I und K in IKEA stehen für Ingvar Kamprad, den Gründer des weltweit bekannten Möbelhauses. Johan Stenebo war persönlicher Assistent des langjährigen Konzernchefs. Erst nachdem er sich mit Kamprads ältestem Sohn überworfen und das Unternehmen verlassen hatte, hatte er den nötigen Abstand, um dem Phänomen "IKEA" auf den Grund zu gehen. In seinem Buch erfahren wir viel über einen bekennenden Geizhals, der heute als Milliardär am Genfer See residiert, der sich zeitweise seiner Legasthenie und seines Alkoholismus rühmte und der es angeblich schafft, aus dem Kopf vorzurechnen, wie viel in Russland gesägte Kiefer, die in Polen zu Möbeln verarbeitet werden soll, hierzulande kosten darf. Stenebo eröffnet die Möglichkeit, den schwedischen Möbel-Billigheimer in einem neuen Licht zu sehen.

Johan Stenebo: Die Wahrheit über IKEA
1 CD DAISY (10:20 Stunden)
Sprecherin: Cornelia Bernoulli

Die Arglosen

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Zwölf glückliche Jahre sind Adam und Rachel schon zusammen, und niemand ist überrascht, als sie ihre Verlobung bekannt geben. Alles ist perfekt: Sie haben einen gemeinsamen Freundeskreis, Adam arbeitet in der Anwaltskanzlei seines künftigen Schwiegervaters und sie werden in jener jüdischen Gemeinde im Nordwesten Londons eine Familie gründen, in der sie selbst aufgewachsen sind. Doch plötzlich taucht Rachels Cousine Ellie auf und Adam fühlt sich hingezogen zu der wilden und gleichzeitig verletzlichen jungen Frau. Zum ersten Mal in seinem Leben ist er gezwungen, seine Welt infrage zu stellen und alle bisherigen Entscheidungen neu zu bewerten.

Francesca Segal erweckt ihre Figuren bildstark zum Leben und lässt sie auf Anhieb komplex und vertraut erscheinen. Ein kluger und in seinen Porträts und Milieuskizzen auch ausgesprochen komischer Gesellschaftsroman.

Francesca Segal: Die Arglosen
1 CD DAISY (11:30 Stunden)
Sprecherin: Linda Kochbeck

Blinde Liebe

Brenden McCarthy befindet sich auf der Sonnenseite des Lebens. Vor ihm liegt eine glänzende Karriere als Chirurg und auch in der Liebe scheint er das große Los gezogen zu haben. Doch ein falscher Schritt beim Bergsteigen ändert alles. Brenden überlebt den schweren Unfall, aber er verliert sein Augenlicht. Ein treuer Freund, der Blindenführhund Nelson, hilft ihm zurück ins Leben und dabei, sich mit der Behinderung zu arrangieren. Bis ein weiterer Schicksalsschlag droht, die beiden zu entzweien. Eine zum Teil authentische Geschichte von einer außergewöhnlichen Beziehung zwischen Mensch und Tier.

Tom Sullivan und Brigitte Hahn: Blinde Liebe
1 CD DAISY (8:03 Stunden)
Preis: 29 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen.

Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg

Kalender

Akustischer Advents- und Weihnachtskalender 2014

Das Katholische Blindenwerk (KBW) Ost hat zur Advents- und Weihnachtszeit wieder einen akustischen Kalender im Angebot. An den Werktagen vom ersten Advent über die Weihnachtstage bis zum Neujahrstag 2015 dürfen sich die Hörer auf eine bunte Mischung von Beiträgen freuen. Sonntags geht es auf Reisen: Das Kalenderteam stellt Kunstwerke aus den Bischofskirchen der Bistümer Dresden / Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg sowie der St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin vor. Der Kalender ist kostenlos, das KBW Ost freut sich über freiwillige Spenden.

Akustischer Advents- und Weihnachtskalender 2014
1 CD DAISY

Bestellungen (bis 20.10.) bei der
Geschäftsstelle des KBW Ost
Tel.: 03 91 / 6 20 00 57
E-Mail: kbw-ost.wagner@t-online.de

Tiere unserer Heimat

Ob Wolf, Auerhahn oder Ohrenqualle  –  der Relief-Wandkalender 2015 der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) porträtiert Monat für Monat wild lebende heimische Tiere, die zum Teil vom Aussterben bedroht sind. Zwölf großformatige, kontrastreiche Abbildungen mit transparenten Reliefs zeigen die vielfältigen Formen und Farben der in freier Natur selten zu beobachtenden Tiere. Texte in Braille- und Großschrift beschreiben ihr Aussehen und ihre Lebensweise.

Die DZB hat für ihren Relief-Wandkalender "Tiere unserer Heimat" die Bronzemedaille des "gregor international calendar award 2015" erhalten.

Tiere unserer Heimat
Relief-Wandkalender 2015
Ringblock mit Aufhängung
Format: 26,5 * 33,5 cm
Preis: 19,90 Euro

Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13-119
E-Mail: verkauf@dzb.de

Rätsel:

Oktober-Rätsel

Aus den Silben

an  –  an  –  an  –  bäu  –  che  –  chor  –  de  –  ent  –  er  –  fer  –  folgs  –  ge  –  ge  –  halt  –  haus  –  hel  –  herr  –  kom  –  lö  –  lungs  –  mit  –  netz  –  on  –  po  –  plex  –  rät  –  raum  –  ry  –  sa  –  schlü  –  schluss  –  sel  –  si  –  sichts  –  stand  –  stau  –  sto  –  sungs  –  tel  –  ti  –  wick

sind elf humoristisch-doppelsinnige Synonyme folgender Begriffe zu bilden.


  1. Sehenswürdigkeit
  2. Fischerboot
  3. Klaustrophobie
  4. Bestseller
  5. Taschenrechner
  6. Verkehrsknotenpunkt
  7. Warteschlange
  8. Sänger
  9. Wandpfeiler
  10. Pförtnerplatz
  11. Fotolaborant

Bei richtiger Lösung ergeben die Anfangsbuchstaben der gefundenen Wörter, fortlaufend gelesen, einen "sächsischen Petrijünger".

Rätselautor: Thomas Christian Dahme


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Oktober an den
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin

oder per E-Mail an
gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des September-Rätsels

Ar  –  Tag  –  Gramm  –  Stunde  –  Bar  –  Erg  –  Minute  –  Torr  –  Tonne

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Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

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Wer informiert ist, hat die Nase vorn  –  Newsletter mit tagesaktuellen Infos für das Leben mit Sehverlust.

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Weitere Informationen über einen Urlaub an der See:
Deutsches Katholisches Blindenwerk e.V.
Tel.: 02 28 / 5 59 49 29
E-Mail: info@dkbw-bonn.de www.blindenwerk.de

Schottland-für-Alle

Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste


Nun ist der Sommer vorbei, aber die Reisezeit noch nicht. Wie wäre es mit einer Malta-Reise vom 1. bis 8. November, dem Weihnachtsmarkt in Edinburgh oder Christmas-Shopping in London? Gerne übersenden wir Ihnen jetzt schon unser Programm für 2015, das Sie auch auf unserer Homepage finden. Wir laden Sie ein, mit uns bekannte und auch noch unbekannte Ziele zu entdecken. Weitere Destinationen auf Anfrage.

Informationen zu allen Reisen:
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Bewährter Helfer für den Alltag
Dampfbügeleisen "Aquaspeed Autoclean"

Einstellung von Dampfstärke/Temperatur durch gut tastbare Schieberegler. Die verschiedenen Einstellmöglichkeiten sind vom DHV extra mit tastbaren Markierungen versehen, für die eine Audioanleitung erstellt wurde. Außerdem verfügt es über folgende Eigenschaften: selbstreinigende Bügelsohle für gute Gleitfähigkeit, variable Dampfmengenregulierung, Spraytaste, Temperatur-Kontrollleuchte, Energiespar-Modus, Wassertank mit großer Einfüllöffnung, gute Standfestigkeit, Anti-Kalk-Ausrüstung, 360 Grad-Kabelgelenk, Leistung: 2.400 Watt, Farbe: Weiß-Rot

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Diese handliche Leuchtlupe leistet Ihnen dort gute Dienste, wo Sie sich bei schlechten Lichtverhältnissen zurechtfinden oder mit Kleingedrucktem auseinandersetzen müssen. Einfache Handhabung durch großen Schiebeschalter, mit Taschenlampe und Öse für eine Umhängekordel, Gewicht: 69 g, Linsendurchmesser: 42 mm, Farbe: Weiß, Lieferumfang: Umhängekordel, Etui mit Gürtelschlaufe, Batterien

Best.-Nr.17 80019  –  44,90 Euro


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-32
    Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
    Tel.: 0 64 21 / 60 60
    E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

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Neu in unserem Sortiment:

  • Universal-Ladesystem Powerbank 8000
    Mit diesem Ladegerät haben Sie die Möglichkeit, unabhängig von Ort und Zeit die Akkus Ihrer Geräte aufzuladen! Für 5 V-versorgte Geräte (iPhones, sonstige Handys, Milestone, PTP1 u.a.), Laden des Lithium-Akkus (Kapazität: 800 mAh) über Netzteil, Zubehör: USB-Ladekabel, Steckernetzteil, 3 Adapter (Dock Connector, Mini- und Micro-USB)
        M903  –  38,00 Euro

Die dunkle Jahreszeit naht:

  • Neu: LED-Taschenstrahler R40 Professional
    Akkubetriebener Hochleistungsstrahler mit 3 Leistungsstufen: 1.100 lm/250 lm/12 lm, Betriebsdauer je nach genutzter Leistungsstufe: 2/7/100 Stunden, wasserdichtes, schwarzes Metallgehäuse, Durchmesser: 38,5 mm, Länge: 143 mm, Gewicht inkl. Akku: ca.250 g, mit USB-Ladekabel und Steckernetzteil
        L202  –  129,90 Euro
  • Signalüberwurf für Sport und Freizeit
    Gelber Nylonstoff, Vorder- und Rückseite mit drei schwarzen Punkten in einem schwarzen Kreis bedruckt, Rückseite zusätzlich mit dem Schriftzug "Blind" versehen, Unigröße
        V532  –  12,50 Euro
  • Reflektierende Verkehrsschutzarmbinde
    Gelb mit drei schwarzen Punkten auf reflektierendem silberfarbenem Stoff, Klettverschluss, Breite: 10,5 cm
    • Neu: Größe S, Umfang: 21-28 cm
      V530  –  10,80 Euro
    • Größe M, Umfang: 27-35 cm
      V528  –  11,10 Euro
    • Größe L, Umfang: 35-43 cm
      V529  –  11,30 Euro
  • Signalklackband
    Sehr stark gelb reflektierend, Breite: 30 mm, haftet selbstständig an Arm- oder Fußgelenk
        V531  –  3,90 Euro

Preissenkung:

  • Solar Hybrid Funkarmbanduhren
    Mit 10-Jahresbatterie zur Unterstützung der Solarfunktion, verchromtes, rundes Metallgehäuse
    • Herrenuhr "Sport"
      Durchmesser: 44,5 mm, schwarzes Zifferblatt, Zahlenlünette, erhabene weiße Zeiger und Ziffern, schwarzes Lederband, sportliches Design
          U264
    • Damen-/Herren-Uhr "Elegance"
      Durchmesser: 41 mm, schwarzes Zifferblatt, erhabene goldene Ziffern und Zeiger, Zeiger zusätzlich weiß unterlegt, neuartiges, individuell weit verstellbares Edelstahlband mit Faltschließe
          U273
    • Damen-/Herren-Uhr "Klassik"
      Durchmesser: 41 mm, weißes Zifferblatt, schlichte erhabene silberne Ziffern und Zeiger, Zeiger zusätzlich weiß unterlegt, schwarzes Lederarmband
          U272

Jetzt nur noch: je 129,00 Euro


Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an! Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Reinecker

Neu! MANO XL: mobil, innovativ, vielfältig

Die elektronische Leselupe MANO XL bietet eine optimale Vergrößerung (ca.2,2- bis 19-fach), sehr gute Bildqualität, hohen Bedienkomfort und ein modernes, attraktives Design. Die ideale Lösung für Ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität.

Wir beraten Sie individuell und persönlich. Sprechen Sie uns an!

Tel.: 0 18 05 / 54 56 65 (Festnetzpreis 14 ct./min., Mobilfunkpreis max. 42 ct./min.)
www.wieder-lesen-koennen.de

Marland

Renaissance

Die elegante Armbanduhr mit Vibrationsmodus und Wireless Link.

Die Abbildung in der Schwarzschriftausgabe zeigt die Uhr schräg von vorne auf schwarzem Grund. Auf der verchromten Oberseite des Gehäuses befindet sich anstelle eines Displays oder Zifferblatts die dunkelgraue Gravur des Markenemblems. Das ebenfalls sichtbare, geschlossene Lederarmband ist auf der Außenseite schwarz mit weißen Nähten und auf der Innenseite etwas heller.

Details erfahren Sie bei unserer telefonischen Hotline unter

0 75 25 / 92 05-0

oder im Internet unter
www.marland.eu

Handy Tech Elektronik GmbH

Elektronische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte


Active Star*  –  Der neue Star unter den Braillezeilen

Entdecken Sie die neue ergonomische Braillezeile aus dem Hause Handy Tech.

  • Die Active Star* verfügt über eine stufenlos verschiebbare Stellfläche, auf die jeder Laptop optimal passt.
  • Die patentierte ATC Technologie erkennt die Leseposition und sorgt für entspanntes Lesen ohne lästiges Weiterschalten.
  • Im Bauch der Active Star* ist Platz für den Anschluss eines Smartphones.
  • Die USB-Laptop-Tastatur verfügt über eine einzigartige Magnetverbindung.
  • Der polyphone Soundchip bietet viele spannende Erweiterungen.
  • Für Windows PCs, iMacs oder Chromebooks ist die Active Star* ein Massenspeicher, wie ein USB-Stick.

Bildbeschreibung: In der Schwarzschriftausgabe ist eine junge Frau auf der Parkbank zu sehen. Die Active Star befindet sich auf ihrem Schoß. Die Tragetasche ist geöffnet und die Hände lesen auf der Brailleausgabe der Active Star. Scheinbar hat sie gerade eine freudige Information auf der Active Star gelesen oder sie liest gerade ein Buch und freut sich über das automatische Weiterschalten der Brailleanzeige durch die ATC Technologie.

Mehrere kleinere Bilder zeigen verschiedene Anwendungsmöglichkeiten der Active Star. Als Notizgerät ist die Active Star mit einer Standard QWERTZ-Tastatur ausgestattet, mit der Sie PCs, Smartphones oder die interne Notizfunktion bedienen. Anpassbar an die Größe des Laptops ist die Active Star ideal für die Nutzung mit dem Laptop. Das Smartphone im Bauch der Active Star eröffnet vielfältige Zugangsmöglichkeiten, auch für unterwegs.


Neugierig geworden? Dann vereinbaren Sie gleich einen Vorführtermin mit unseren Kundenberatern.


Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstr. 10, 72160 Horb-Nordstetten
Tel.: 0 74 51 / 55 46-0
Fax: 0 74 51 / 55 46-67
E-Mail: info@handytech.de www.handytech.de

Papenmeier RehaTechnik

Braillex Live 20  –  für mehr Freude an Tablet und Smartphone!

Es sind genau diese Dinge, warum ich mein BRAILLEX Live 20 liebe:

"Ich erlebe Mobilität mit einem Höchstmaß an Komfort. Mein iPhone, mein Tablet und mein Notebook kann ich gleichzeitig bedienen  –  ganz intuitiv!"

"Ich bin flexibles Arbeiten gewohnt und BRAILLEX Live 20 ist ideal für unterwegs. Der Akku hält den ganzen Tag. Mit Bluetooth verbindet sich mein iPhone ganz einfach mit meinem BRAILLEX Live 20."


Papenmeier Rehatechnik
Tel.: 0 23 04 946-0
www.papenmeier.de

RTB

Sicher geleitet.


Taster "Berlin"

  • Verdeckte Anforderung (zum Beispiel zur Verlängerung der Grünphase oder Zuschaltung des Blindensignals)
  • Taktile Signalisierung durch Vibrationsmodul/Pilotton im Taster

Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung
  • Gemäß den gängigen Richtlinien

net.1

  • Kostengünstige Ausstattung von Altanlagen
  • Vermeidung aufwendiger Erdarbeiten
  • Effektive Nutzung vorhandener Erdkabel

RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 0 52 52 / 97 06-0
www.rtb-bl.de

Second Sight

Neue Hoffnung für Blinde: Wieder sehen durch die bahnbrechende Technologie von Second Sight


Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.

Sie ist geeignet für erblindete Menschen mit degenerativen Netzhauterkrankungen wie:

  • Retinopathia Pigmentosa
  • Usher-Syndrom
  • Chorioideremie
  • Stäbchen-Zapfen-Degeneration
  • Lebersche kongenitale Amaurose
  • Bardet-Biedl-Syndrom

Argus® II ist zuverlässig und bietet langfristige Vorteile für die meisten Benutzer, mit bis zu 6 Jahren bewiesener Erfahrung. Argus® II ist seit 2011 CE zertifiziert.

Argus® II steht in 6 Unikliniken in Deutschland zur Verfügung: Aachen, Hamburg, Karlsruhe, Köln, Lübeck, Sulzbach.

Fragen Sie Ihren Augenarzt nach Argus® II.


Hier erhalten Sie Informationen über Augenkliniken in Ihrer Nähe:
www.2-sight.eu/de/centers
Deutsche Hotline: 0800 / 184-4321
E-Mail: patients@2-sight.com


Drei gute Gründe sprechen für Argus® II:

  • Argus® II bewahrt die Unabhängigkeit und verbessert die Lebensqualität!
  • Argus® II wird den speziellen Anforderungen des täglichen Gebrauchs individuell angepasst. Die Benutzer von Argus® II erhalten dazu ebenfalls ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm.
  • Vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkasse!

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

Mi., 1.10.2014, 19.35 Uhr, ZDF
Kripo Holstein  –  Mord und Meer: Denn man tau!


Do., 2.10.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Räuberschach


Do., 2.10.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Die Fremde und das Dorf


Fr., 3.10.2014, 8.20 Uhr, BR
The Liverpool Goalie oder wie man die Schulzeit überlebt


Fr., 3.10.2014, 10.40 Uhr, 3sat
Die Frau des Architekten


Fr., 3.10.2014, 13.35 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Afrikas Rift Valley (2): An den Ufern der großen Seen


Fr., 3.10.2014, 13.40 Uhr, 3sat
Emil und die Detektive


Fr., 3.10.2014, 18.45 Uhr, 3sat
Der Hauptmann von Köpenick


Fr., 3.10.2014, 19.30 Uhr, ZDF
Die Bergretter: Wilde Wasser (Teil 2)


Fr., 3.10.2014, 20.15 Uhr, 3sat
Buddenbrooks


Fr., 3.10.2014, 22.45 Uhr, BR
Stilles Tal


Fr., 3.10.2014, 0.15 Uhr, 3sat
Katz und Maus


Fr., 3.10.2014, 0.15 Uhr, BR
Lilly unter den Linden


Sa., 4.10.2014, 13.55 Uhr, ZDF
Downton Abbey: Flucht nach Downton


Sa., 4.10.2014, 20.15 Uhr, BR
Donna Leon: Auf Treu und Glauben


Sa., 4.10.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Wetten, dass ...?


Sa., 4.10.2014, 22.00 Uhr, BR
Sherlock: Der leere Sarg


Sa., 4.10.2014, 23.25 Uhr, BR
Sherlock: Im Zeichen der Drei


Sa., 4.10.2014, 23.35 Uhr, Das Erste
Was weg is, is weg


Sa., 4.10.2014, 0.50 Uhr, BR
Sherlock: Sein letzter Schwur


Mo., 6.10.2014, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam


Mo., 6.10.2014, 20.15 Uhr, Arte
Die Wand


Mo., 6.10.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Fernsehfilm der Woche: Die Frau aus dem Moor


Di., 7.10.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops: Traumhochzeit mit Todesfall


Di., 7.10.2014, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam


Di., 7.10.2014, 20.15 Uhr, BR
Die Spiegel-Affäre


Di., 7.10.2014, 23.40 Uhr, 3sat
37 Grad: Ich lass Dich nicht allein


Mi., 8.10.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Kripo Holstein  –  Mord und Meer: Blood op de Danzdeel


Mi., 8.10.2014, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam


Mi., 8.10.2014, 20.15 Uhr, Das Erste
Let's go!


Do., 9.10.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Die Außenseiterin


Do., 9.10.2014, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam


Do., 9.10.2014, 0.15 Uhr, SWR/SR
Das Leuchten der Stille


Fr., 10.10.2014, 13.30 Uhr, BR
Meine Mutter, meine Männer


Fr., 10.10.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Dr. Klein: Nach Hause


Fr., 10.10.2014, 20.15 Uhr, Arte
Der blinde Fleck


Sa., 11.10.2014, 13.55 Uhr, ZDF
Downton Abbey: Auf Leben und Tod


Sa., 11.10.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Bella Block: Unter den Linden


Sa., 11.10.2014, 20.15 Uhr, SWR/SR
Rommel


Sa., 11.10.2014, 20.15 Uhr, BR
Seegrund  –  Ein Kluftingerkrimi


Sa., 11.10.2014, 21.45 Uhr, ZDF
Ein Fall für zwei: Geplatzte Träume


Sa., 11.10.2014, 22.15 Uhr, BR
Milchgeld  –  Ein Kluftingerkrimi


Sa., 11.10.2014, 23.45 Uhr, BR
Erntedank  –  Ein Kluftingerkrimi


Mo., 13.10.2014, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam


Di., 14.10.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops: Ritters letzte Fahrt


Di., 14.10.2014, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam


Di., 14.10.2014, 20.15 Uhr, BR
Nichts für Feiglinge


Di., 14.10.2014, 23.55 Uhr, 3sat
37 Grad: Unser ziemlich bestes Leben


Mi., 15.10.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Kripo Holstein  –  Mord und Meer: Bauer sucht Frau


Mi., 15.10.2014, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam


Do., 16.10.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Vater unter Verdacht


Do., 16.10.2014, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam


Fr., 17.10.2014, 15.15 Uhr, 3sat
Die Wupper  –  Amazonas im Bergischen Land


Fr., 17.10.2014, 17.00 Uhr, 3sat
Riviera im Pott


Fr., 17.10.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Dr. Klein: Inseln


Mo., 20.10.2014, 20.15 Uhr, SWR/SR
Göttliche Funken


Di., 21.10.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops: Mord unter Freunden


Di., 21.10.2014, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam


Mi., 22.10.2014, 19.35 Uhr, ZDF
Kripo Holstein  –  Mord und Meer: Angst um Lars


Do., 23.10.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Spanische Träume


Do., 23.10.2014, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam


Do., 23.10.2014, 23.45 Uhr, SWR/SR
Paulette  –  die etwas andere Oma


Fr., 24.10.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Dr. Klein: Ein neues Leben


Sa., 25.10.2014, 13.30 Uhr, SWR/SR
Die Herbstzeitlosen


Sa., 25.10.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Ein starkes Team: Späte Rache


Sa., 25.10.2014, 21.45 Uhr, ZDF
Ein Fall für zwei: Falsche Fährte


So., 26.10.2014, 20.15 Uhr, 3sat
Der Mann mit dem Fagott


Mo., 27.10.2014, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam


Mo., 27.10.2014, 20.15 Uhr, SWR/SR
Clara Immerwahr


Di., 28.10.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops: Ein Star, ein Bild, ein Mord


Di., 28.10.2014, 0.25 Uhr, 3sat
37 Grad: Tiere als Ware


Mi., 29.10.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Kripo Holstein  –  Mord und Meer: Süßer Tod


Mi., 29.10.2014, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam


Do., 30.10.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Sport ist Mord


Das Hörfilm-Service-Telefon der DHG informiert unter 0 30 / 21 99 77 11 über die aktuellen Sendetermine. Außerdem sind die Sendetermine im ARD-Videotext auf Tafel 397 zu finden, im ZDF-Text auf Tafel 775.


Eine Info "Hinweise zum Empfang von Hörfilmen" ist erhältlich bei:

Deutsche Hörfilm gemeinnützige GmbH (DHG)
Tel.: 0 30 / 23 55 73-40
Fax: 0 30 / 23 55 73-433
E-Mail: service@hoerfilm.de
Internet: www.hoerfilm.de