Gegenwart Ausgabe 10/2011

"Die Gegenwart" Heft 10/2011

Inhaltsverzeichnis Heft 10/2011

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

DBSV-Nachrichten:

Zwischen Minderwertigkeitskomplex und Größenwahn

Kurzinfo: Bonus auf DBSV-Inform

Kurzinfo: Künstler, Service und Aktionen

Kurzinfo: Louis Braille Festival der Begegnung 2012 Berlin

Kurzinfo: Spenden erwünscht!

DBSV-Jugendclub-Fest

DBSV-Meldungen

Ottmar Miles-Paul bleibt Behindertenbeauftragter in Rheinland-Pfalz

Weitersehen 2012: Jahrbuch zum 100-jährigen Jubiläum des DBSV

DBSV-Inform: alle Landesvereine komplett

Aufruf zum Deutschen Hörfilmpreis

Neue DBSV-Karte: Barcode statt Chip

Treffen der Diabetesbeauftragten

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Standpunkt:

Fünf Jahre AGG  –  wo stehen wir?

Thema: Zehn Jahre Woche des Sehens

Vision 2020: das Recht auf Augenlicht

Kurzinfo: Ein Kämpfer gegen die Blindheit

Vom Kompromiss zur Erfolgsstory

Kurzinfo: Ein Blick in den Werkzeugkasten der Woche des Sehens

Kurzinfo: Woche des Sehens 2011

Fortschritte fürs Augenlicht

Erleben, wie blinde Menschen sehen

Kurzinfo: Christoffel-Blindenmission

Kurzinfo: LowVision-Kongress 2011

In Kürze:

Reisen

Ferienhäuser im Harz

Entspannt in den Herbst gehen

Segelfreizeit auf der Ostsee

Freizeit

Sonderführung im Dresdner Hygiene-Museum

Hörfilme aus dem Norden

Mit dem MP3-Player durch Aachen

Seminare und Tagungen

Soester Fachtagung zur beruflichen Teilhabe

Einführungskurs in Windows 7

Kompakte Schulung in O&M und LPF

Verschiedenes

Landtag entdecken: ein Handbuch zum Hören

Gesucht: Tiefziehpresse für Tansania

Forum:

Punkt für Punkt dazulernen

Kurzinfo: Mein Ehrenamt

Fotografieren nach Gehör

Spiele-Tipp

Camino  –  Wettrennen mit Hindernissen

Medizin:

Nachts hellwach, tagsüber schläfrig?

Leben:

Inklusion jetzt! Gemeinsames Wohnen im Alter

Kürbismarmelade

Menschen:

Ausgemusterte Orgelpfeifen zum Leben erwecken

Kurzinfo: Musiker aus Leidenschaft

Testlabor:

Diktiergerät und DAISY-Player in Einem

Tourismus:

Über Steine und Geröll, den Gletscher hinab und durch Höhlen hindurch

Medien:

Der Geschmack von Blau

Bücher

Geschmack ist Vertrauenssache

44, Scotland Street

Soundtrack meiner Kindheit

Anständig essen

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Zeitschriften

25 Jahre "Braille-TV"

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Kalender

Chinesische Tierkreiszeichen: Tiger, Schlangen, Affen & Co.

Akustische Reise durch den Advent

Sport:

Meldungen

Siebenfacher Seniorenmeister im Blindenschach

Auf Erfolgskurs: deutsche Nachwuchsspieler im Blindenschach

Neue deutsche Meister im Luftgewehrschießen

Blindenbaseball: erstes internationales Turnier ausgetragen

Nachruf:

Kämpfernatur mit Seele

WBU-Gründungspräsident verstorben

Rätsel:

Oktober-Rätsel

Lösung des September-Rätsels

Anzeigen:

Besen, Bürsten und Matten ...

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Verschenke

Suche

Partnersuche

Gewerbliche Anzeigen

Berlin erleben

SynPhon GmbH

Kolless Spezialuhren

Grenzenlos Erfurt

Audiomagazine Beate Stocker

Hördeutsch.de

AASB Maria Seidling

Marland GmbH

LHZ  –  Landeshilfsmittelzentrum Dresden

IPD  –  Infosystem Produktion and Distribution GmbH

BFW Würzburg

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Handy Tech

Papenmeier

RTB

Hörfilm-Forum

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
Die Nahaufnahme zeigt eine alte Frau, die fröhlich in die Kamera winkt. Sie hat ein rotes Tuch locker um den Kopf gewickelt und trägt eine Augenklappe, schon ein Stück zur Seite geschoben. Ihre sonnengegerbte Haut, ihre Kleidung und ihre Zähne deuten darauf hin, dass sie arm ist. Die Frau kommt aus Indien und ist am Grauen Star operiert worden. In der aktuellen "Gegenwart" ist der weltweite Kampf gegen Blindheit Thema eines Interviews (siehe Thema).


Rückseite:
Eine Welt voller Farben: Bilder der blinden Malerin Katja Staats

Mitten im Herbst
Vor herbstlichem Hintergrund aus riesenhaftem, orange-braunem Herbstlaub kniet eine nackte Frau. Sie hat die Arme und das Gesicht, ähnlich einer Gebetshaltung, nach oben erhoben, das lange schwarze Haar weht ihr um den Körper. Umschlossen wird die kleine Gestalt von leuchtend blauen Wellenlinien. Wie zwei Wasserläufe fließen diese Linien von oben und unten auf sie zu. (Acryl auf Leinwand)
      Motive aus dem Kalender "Edition 2011"
      Warenvertrieb zur Förderung Blinder und Behinderter in Marktredwitz
      www.wvbb.de



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
65. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Andrea Temminghoff
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Andrea Temminghoff
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: a.temminghoff@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung der Projekte:

  • "Beratungsdienst Auge (BDA)" und
  • "Sicherung der Qualität der Blindenführhundeausbildung und der Weiterbildung von Gespannprüfern in Deutschland"

Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

gut sehen zu können, ist eine Selbstverständlichkeit, zumindest solange man es tut. Kommt es jedoch zu einem Sehverlust, werden die Augen schnell zur größten aller Sorgen. Umso wichtiger ist es zu wissen, wie man seine Augen vor Krankheiten schützen, wie man aber auch mit einer Seheinschränkung leben kann. Unter dem Motto "Sehen, was geht!" macht die Woche des Sehens in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal auf die Bedeutung guten Sehens aufmerksam. Die "Gegenwart" steigt auf das Thema ein, fragt nach dem Ursprung der Kampagne, was sie seit 2002 bewegt hat und wie sie Selbsthilfe, Augenmedizin und Hilfswerke zu einem Aktionsbündnis zusammengeschmiedet hat. Der Blick geht auch in die ärmsten Länder der Welt, wo rund 90 Prozent aller blinden und sehbehinderten Menschen leben. Immerhin ist die Trendwende geschafft: Die Zahl der Betroffenen geht trotz Alterung der Weltbevölkerung allmählich zurück  –  unter anderem ein Verdienst der weltweiten Initiative Vision 2020.

"Sehen, was geht!": Dies hätte auch das Motto fünf junger Menschen sein können, die im Sommer auf eine ungewöhnliche Expedition gegangen sind. Ungewöhnlich deshalb, weil sie alle eine Behinderung haben und gemeinsam über ihre Grenzen hinausgehen wollten. Im Rollstuhl, kleinwüchsig, oberschenkelamputiert, gehörlos und blind durch die Alpen  –  geht das? Vielleicht hat der eine oder andere die Reportage "Menschen  –  das Abenteuer" im ZDF verfolgt. In der "Gegenwart" erzählt nun die blinde Teilnehmerin, wie die fünf Tage durch Schnee und Eis, über Steine und Geröll zu einem unvergesslichen Erlebnis geworden sind.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

DBSV-Nachrichten:

Zwischen Minderwertigkeitskomplex und Größenwahn

Er ist der "Meister des Absurden im Alltäglichen": In seinen Geschichten erzählt der Kabarettist Horst Evers unter anderem von Ganzkörperadventskalendern, toten Briefkästen oder auch von der IKEA-Revolution. Am liebsten präsentiert der Wahl-Berliner seine Erzählungen live auf der Bühne, zum Beispiel am 1. Juni beim Louis Braille Festival der Begegnung 2012.


Herr Evers, die Besucher des Louis Braille Festivals dürfen sich auf einen Auftritt von Ihnen, dem großen Erzähler unter den deutschen Kabarettisten, freuen. Was hat Sie dazu bewogen, dieses Engagement anzunehmen?

Horst Evers: Zunächst einmal hat es mich natürlich sehr gefreut, überhaupt gefragt worden zu sein. Zumal ich aus Zuschriften, Mails und dergleichen weiß, dass viele Sehbehinderte und Blinde meine Geschichten mögen, dass ich in der Szene viele Zuhörer habe. Weil auch der Termin passte, habe ich gerne zugesagt.


Verraten Sie uns doch ein bisschen mehr über den Kabarettisten Horst Evers: Wie sind Sie überhaupt zur Kleinkunst gekommen?

Eigentlich wollte ich Schriftsteller werden. Mein Ideal war, dass ich auf einer einsamen Insel sitze, Geschichten schreibe und einmal im Monat kommt das Boot und holt die Texte ab. So einfach geht es aber leider nicht. Schon während des Studiums musste ich zusammen mit ein paar Freunden feststellen: Niemand interessiert sich für das, was wir schreiben. Niemand will es drucken, keiner will es lesen. Deshalb haben wir angefangen, unsere Geschichten vorzulesen. Erst an der Uni und später auch bei Lesungen in der Stadt. Das lief sehr schnell sehr gut, so dass viele Leute zu uns kamen. Mit der Form der Lesebühne bin ich automatisch in das Becken "Kleinkunst" hineingerutscht, in dem sich ja alles sammelt, bei dem man nicht genau weiß: Was ist das? In welches Genre gehört das? Weil ich jede Woche ein neues Programm gemacht habe und somit zwangsläufig gesellschaftspolitisch war, galt ich schnell als Kabarettist  –  spätestens nachdem ich erste Preise in diesem Bereich gewonnen hatte. Ich selbst sehe mich aber nach wie vor als Autor und Geschichtenerzähler.


Worum geht es in Ihren Geschichten?

Es geht um alles, was mich interessiert  –  und das ist sehr viel. Es geht um das, was ich erlebe, was ich sehe, was in der Jetzt-Zeit passiert. Ab und zu erzähle ich auch Geschichten aus meiner Kindheit. Aber weniger, weil das meine Kindheit ist, sondern vielmehr, weil solche Geschichten dann in Niedersachsen auf dem Land spielen. Das kann ich wunderbar in Beziehung setzen zu Geschichten aus der Stadt. Letztlich geht es in meinen Erzählungen immer um das blanke Existieren, ums Irgendwie-Durchkommen und auch darum, das Ganze mit ein bisschen Distanz zu sich selbst zu meistern.


Aufgrund der komisch-schrägen Geschichten, die Sie erzählen, gelten Sie als "Meister des Absurden im Alltäglichen" und wurden 2008 mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. Erleben Sie diese Geschichten selber oder wie entstehen sie?

Jede Geschichte hat einen wahren Kern. In der Geschichte "Auf dem Amt" erzähle ich beispielsweise, wie ich im Bürgeramt meinen Ausweis verlängern lassen will. Die Sachbearbeiterin guckt eine ganze Weile auf den Ausweis, bis sie irgendwann fragt: "Name?" Und ich antworte: "Strubinski. Horst Strubinski." Darauf sie: "Hier steht aber Evers."  –  "Jaja, geschrieben wird es 'Evers', es spricht sich aber 'Strubinski'", erwidere ich und buchstabiere es auch noch. Das Erlebnis, das dieser Geschichte zugrunde liegt, war, dass ich wirklich meinen Ausweis verlängern lassen wollte. Die Frau am Schalter hatte bestimmt eine Minute lang auf den Ausweis geguckt, bevor sie fragte: "Name?" In der Situation war ich nicht schlagfertig genug, dachte aber zwei, drei Tage später noch: "Du hättest irgendwas sagen müssen!" Dann fiel mir diese Variante ein, aus der ich die Geschichte entwickelt habe. Erstaunlich ist, dass meine Zuhörer häufig die ausgedachten Sachen für wahr halten und andersherum ...


Sie kommen aus Niedersachsen, sind in Diepholz geboren, leben aber schon seit mehr als 20 Jahren in Berlin. Welche Rolle spielen die Stadt und ihre Bewohner für Ihr künstlerisches Schaffen?

Eine sehr große Rolle. Zumal meine Geschichten ja aus dem täglich Erlebten entstehen  –  und da bietet Berlin sehr viel. Die Stadt hat diese wunderbare Mischung aus Minderwertigkeitskomplex und Größenwahn. Man hat immer die ganze Palette: einerseits das Weinerliche, das Sich-Beklagen über dieses und jenes, dann aber auch das Selbstbewusst-Schnoddrige, das "Ach, wir haben schon ganz andere Sachen erlebt!". Oft hat Berlin auch einen "Wir sind die Größten der Welt"-Tag. Dann kann jeder dankbar sein, dass er überhaupt in die Stadt kommen und sie sich angucken darf. Man weiß also nie, was einen in Berlin erwartet, aber gerade das macht es so schön.


Im Berliner Tempodrom treten Sie vor einem Publikum mit blinden und sehbehinderten Menschen auf. Bereiten Sie sich darauf speziell vor?

Das werde ich machen, ja. Denn es ist für mich ein besonderer, ein ungewöhnlicher Auftritt. Ich schaue grundsätzlich vorher ein bisschen, wie die Lebenswirklichkeit meiner Zuhörer aussieht, und stelle entsprechend das Programm zusammen. Was ich jetzt schon sagen kann: Ich bin kein zynischer oder bösartiger Kabarettist, aber ich werde das Publikum sicher nicht schonen. Denn nach meinen Erfahrungen haben die Leute meistens genau in dem Bereich, der sie betrifft, ein sehr dickes Fell und mögen es nicht, wenn man übervorsichtig ist und besonders viel Rücksicht nimmt.

Dieses Gespräch führte Andrea Temminghoff.
(Originalton auf DBSV-Inform)


Dazu ein Bild: Mit Champagner im Abstellraum: Horst Evers mag's am liebsten skurril



Kurzinfo: Bonus auf DBSV-Inform

Horst Evers gibt eine Kostprobe seines Könnens.


Kurzinfo: Künstler, Service und Aktionen

Was Sie beim Festival erwartet, erfahren Sie in den nächsten Ausgaben der "Gegenwart" und im Internet unter www.dbsv-festival.de


Kurzinfo: Louis Braille Festival der Begegnung 2012 Berlin

Freitag, 1. Juni 2012 14 Uhr, bis Sonntag, 3. Juni 2012, 14 Uhr
Berlin, Tempodrom am Anhalter Bahnhof
Eintritt frei!

Infos, Hotelbuchung und Anmeldung
Tel.: 0 30 / 25 00 23 84
Mo.-Fr. 9-19 Uhr
Sa. 10-18 Uhr
So. 10-14 Uhr
Feiertags 10-18 Uhr

oder
www.dbsv-festival.de


Kurzinfo: Spenden erwünscht!

Unterstützen Sie das Louis Braille Festival 2012. Überweisen Sie eine Spende auf das Konto des DBSV:

Kontonummer: 32 733 00
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 100 205 00
Verwendungszweck: "Spende für das DBSV-Festival 2012"

Oder spenden Sie direkt über das Formular unter www.dbsv-festival.de/spende

DBSV-Jugendclub-Fest

Feste feiern können nicht nur die Großen: Das will der DBSV-Jugendclub im kommenden Jahr mit einem eigenen Fest für blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche sowie ihre Freunde beweisen. Bevor der DBSV anlässlich seines 100-jährigen Bestehens vom 1. bis 3. Juni das Louis Braille Festival der Begegnung 2012 feiert, erwartet die jungen Gäste vom 30. Mai bis 1. Juni ein ganz spezielles Programm in Berlin. So können etwa Theatergruppen ihr Schauspieltalent verfeinern, indem sie Szenen zwischen Absurd und Clownesk einstudieren, und für Schülerbands werden Workshops angeboten, in denen die Teilnehmer mehr über Gesang, Gitarre und Bühnenperformance erfahren. Darüber hinaus gibt es erstmals ein Turnier im Sehbehindertenfußball und junge Tandemgruppen sind eingeladen, sich in einer Sternfahrt aus allen Richtungen auf den Weg nach Berlin zu machen. Am 1. Juni  –  dem internationalen Kindertag  –  mündet das Club-Fest dann in das Louis Braille Festival, wo die jungen Teilnehmer ihr Können vor großem Publikum präsentieren.

Mehr Infos und Anmeldung beim
DBSV
Jessica Schröder
Tel.: 0 30 / 28 53 87-2 89
E-Mail: j.schroeder@dbsv.org

DBSV-Meldungen

Ottmar Miles-Paul bleibt Behindertenbeauftragter in Rheinland-Pfalz

Der rheinland-pfälzische Ministerrat hat Ottmar Miles-Paul für eine weitere Legislaturperiode zum Landesbeauftragten für die Belange behinderter Menschen ernannt. Damit kann der 47-Jährige, der das Amt seit Januar 2008 innehat, seine erfolgreiche Arbeit für die Gleichstellung, Selbstbestimmung und Teilhabe der mehr als 400.000 Betroffenen in Rheinland-Pfalz fortsetzen. Sozialministerin Malu Dreyer (SPD) begründete die Entscheidung unter anderem mit dem Engagement, mit dem sich Miles-Paul dafür eingesetzt hat, dass Rheinland-Pfalz als erstes Bundesland einen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention entwickelt und verabschiedet hat. Der Diplom-Sozialarbeiter ist selbst seh- und hörbehindert und war von 1993 bis 1999 Geschäftsführer der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL).


Dazu ein Bild: Ottmar Miles-Paul

Weitersehen 2012: Jahrbuch zum 100-jährigen Jubiläum des DBSV

Im kommenden Jahr feiert der DBSV sein 100-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass erscheint das DBSV-Jahrbuch Ende Oktober in einer ganz besonderen Ausgabe: Mit "Weitersehen 2012" blickt der Verband auf seine eigene Geschichte und die der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe insgesamt zurück.

Die Leser und Hörer erfahren in Reportagen, Interviews und Kurzgeschichten, wie alles mit der Gründung des Reichsdeutschen Blindenverbandes im Jahr 1912 begann, wie sich die blinden Menschen ihren Platz in der Gesellschaft erobert haben, welchen Herausforderungen sie sich im Laufe der Geschichte stellen mussten und wo die Selbsthilfe heute im Zeitalter der Behindertenrechtskonvention steht.

Engagierte Persönlichkeiten haben dem DBSV über die Jahrzehnte ein Gesicht gegeben. Das Redaktionsteam um Katja Lucke hat einige von ihnen für ein Porträt ausgewählt, darunter Helmut Pielasch und Horst Stolper. Erinnert wird auch an technische Erfindungen, die bis heute vielen blinden und sehbehinderten Menschen das Leben erleichtern: etwa die von Oskar Picht entwickelte Punktschriftmaschine, die Braillezeile für den PC oder das DAISY-Format.

Der DBSV hat im letzten Jahrhundert viel erreicht. Dieses Engagement würdigt Bundespräsident Christian Wulff in seinem Grußwort für das Jahrbuch "Weitersehen 2012".


"Weitersehen 2012"  –  Jahrbuch des DBSV
Ausgaben: Schwarzschrift, DAISY-CD
Preis: 2,50 Euro
Erhältlich bei allen Landesvereinen des DBSV

DBSV-Inform: alle Landesvereine komplett

DBSV-Inform erreicht die Flächendeckung. Auf der monatlichen DAISY-CD sind neben der "Gegenwart" künftig alle DBSV-Landesvereine mit ihren Hörmagazinen vertreten. Zuletzt blieb es nur noch im Südwesten still. Doch nun haben sowohl der Blinden- und Sehbehindertenverein Südbaden als auch der Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg ihren Einstieg in das Projekt erklärt.

Der BSV Südbaden nimmt den DBSV-Verwaltungsrat vom 21. bis 22. Oktober in Freiburg zum Anlass und lässt sich erstmals im Oktober in Buch 4 hören. Regulär beginnt der dreimonatliche Turnus im Dezember und setzt sich im März, Juni und September fort. Die Württemberger gehen im Januar an den Start und präsentieren sich in Buch 5 ebenfalls dreimonatlich, dann folgend im April, Juli und Oktober.

"DBSV-Inform bringt uns einander näher und macht uns noch stärker", sagt DBSV-Präsidentin Renate Reymann. "Es ist ein großer Erfolg, dass wir in kürzester Zeit eine Mitgliederzeitschrift etablieren konnten, die Monat für Monat immer mehr Menschen erreicht. DBSV-Inform zeigt die ganze Vielfalt und Schlagkraft der deutschen Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe."


Kurzinfo:

Für Mitglieder der DBSV-Landesvereine ist das Abonnement von DBSV-Inform kostenfrei.

Mehr Infos bei Ihrem
Landesverein
Tel.: 0 18 05 / 66 64 56 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.)


Aufruf zum Deutschen Hörfilmpreis

Im März 2012 verleiht der DBSV in Berlin bereits zum 10. Mal den Deutschen Hörfilmpreis. Im vergangenen Jahr wurden die Hörfilmfassungen der internationalen Produktion "Die Päpstin", des Familienfilms "Lippels Traum" und der deutschen Beziehungskomödie "Ganz nah bei Dir" ausgezeichnet. "Ganz nah bei Dir" erhielt zudem den Publikumspreis. Nun freut sich die Jury auf zahlreiche Einreichungen für den 10. Deutschen Hörfilmpreis. Der DBSV ruft daher auf, herausragende Hörfilm-Produktionen sowie Initiativen und Projekte, die auf besondere Weise zur Verbreitung und Weiterentwicklung des Hörfilms beigetragen haben, für den Deutschen Hörfilmpreis vorzuschlagen. Vorschläge werden bis zum 18. November entgegengenommen.

Kontakt:
DBSV
Claudia Schaffer
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: 0 30 / 28 53 87-2 82
E-Mail: c.schaffer@dbsv.org

Die Unterlagen zur Einreichung sind im Internet zu finden:
www.deutscher-hoerfilmpreis.de

Neue DBSV-Karte: Barcode statt Chip

In der September-Ausgabe der "Gegenwart" wurde angekündigt, dass die neue DBSV-Karte, die Ende Oktober ausgeliefert wird, mit einem Chip ausgestattet sein würde. Dies muss leider korrigiert werden. Der Grund: Der Sponsor ist abgesprungen, so dass der vorgesehene Chip mit Signaturmöglichkeit für Rechtsgeschäfte nun aus Kostengründen doch nicht in die Mitgliedskarte integriert werden kann. Dafür wird die neue DBSV-Karte auf der Rückseite einen Barcode haben, der die Mitgliedsnummer verschlüsselt darstellt. Dieser Barcode kann mit einem Barcodeleser ausgelesen werden. Dies ist vor allem dann nützlich, wenn man von Rabatten profitieren möchte, die einige Unternehmen den Inhabern einer DBSV-Karte gewähren. Verwenden diese Unternehmen einen Barcodeleser, können sie eine Identifizierung ihres Kunden als Inhaber der DBSV-Karte vornehmen.


Dazu ein Bild: Mit Punktschrift und Barcode: die neue DBSV-Karte

Treffen der Diabetesbeauftragten

Die Koordinationsstelle "Leben mit Diabetes" im DBSV lädt zu ihrer jährlichen Tagung ein. Vom 11. bis 13. November treffen sich die Diabetesbeauftragten der Landesvereine in Kassel, um Erfahrungen aus ihrer Beratungsarbeit auszutauschen und Möglichkeiten der weiteren Vernetzung mit Diabetologen, Augenärzten und Diabetesberaterinnen zu erörtern. Nach einer Analyse der Diabetesszene in Deutschland soll diesmal die barrierefreie Gestaltung von Medizinprodukten für den diabetischen Bereich im Mittelpunkt stehen. Hierfür ist unter anderem die Erarbeitung eines Lastenheftes geplant.

Mehr Infos und Anmeldungen beim
DBSV
Anita Zucker
Tel.: 0 30 / 28 53 87-2 60
E-Mail: a.zucker@dbsv.org



DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:

  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
    5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dussmann das KulturKaufhaus, Berlin
    10% auf Hörbücher und Hörspiele
  • SUS ® Franchise GmbH
    10% auf Dienstleistungen im Rahmen des Umzugsservice
  • Dorint Hotels & Resorts
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • NH-Hotels
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • Reinecker Reha-Technik
    10% auf ausgewählte Produkte der mobilen M-Serie

Die Angebote werden ständig erweitert.

Aktuelle Informationen in der "Gegenwart".

Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.

Mitgliedschaft lohnt sich!

Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-1 90
www.dbsv.org/dbsv-karte

Standpunkt:

Fünf Jahre AGG  –  wo stehen wir?

Fast unbemerkt hat das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) im August seinen fünften Geburtstag gefeiert. Ziel des Gesetzes ist, Menschen vor Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Rasse, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Identität zu schützen. Welche Bilanz lässt sich nach fünf Jahren ziehen? Hat sich das AGG aus Sicht behinderter Menschen bewährt?


Ein Standpunkt von Dr. Otto Hauck, Leiter des Gemeinsamen Arbeitskreises Rechtspolitik von DBSV und DVBS

Wenn ich mich heute  –  fünf Jahre nach Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes  –  frage, ob meine Erwartungen erfüllt worden sind, muss ich sagen: im Großen und Ganzen ja. Niemand konnte erwarten, dass verfestigte Anschauungen oder Vorurteile durch ein Gesetz schlagartig aus der Welt geschafft werden. Ein Bewusstseinswandel kann allenfalls durch beharrliche Überzeugungsarbeit gelingen. Ebenso wenig kann bezweifelt werden, dass es Missstände gibt, die mit rechtlichen Mitteln bekämpft werden müssen. Diese Einschätzung hat sich als richtig erwiesen.

Anfänglich stieß das AGG auf viel Ablehnung oder zumindest Skepsis, vor allem in Kreisen der Wirtschaft. Die befürchtete Prozessflut ist jedoch ausgeblieben. Inzwischen ist die Aufregung einer weit verbreiteten Gleichgültigkeit gewichen. Von der Vision einer Gesellschaft, in der Diskriminierungen selten sind und allgemein missbilligt werden, sind wir jedoch noch weit entfernt.

Jährlich erreichen durchschnittlich 500 Beschwerden von behinderten Menschen die Antidiskriminierungsstelle des Bundes, deren Aufgabe es ist, zu beraten, in Konfliktfällen zu vermitteln und aufklärend zu wirken. Blinde Menschen werden nicht selten aufgrund überzogener Sicherheitsbedenken benachteiligt, zum Beispiel in Fitnessstudios, in Freizeitparks und mitunter auch noch im Flugverkehr.

Hingegen hat das AGG bei Versicherungen zu einer eindeutig positiven Entwicklung geführt. Früher haben die Versicherungsunternehmen, wenn Blinde oder Sehbehinderte sich versichern lassen wollten, zum Teil willkürliche Entscheidungen oft ganz ohne und manchmal mit haarsträubenden Begründungen getroffen. Unter Hinweis auf das AGG (gelegentlich auch unter Androhung einer Klage) und mit Unterstützung durch einen versierten Versicherungsmakler ist es jedoch nach und nach gelungen, eine Reihe von Unternehmen zu veranlassen, unserem Personenkreis diskriminierungsfreie Angebote zu unterbreiten.

Fazit: Das AGG hat beachtliche Fortschritte gebracht, aber noch kein Ende von Diskriminierungen.

Was bleibt zu tun? Weiterhin gemeinsam Überzeugungsarbeit leisten und den Gesetzgeber drängen, beim AGG nachzubessern. Die Vorschrift, die eine Ungleichbehandlung "zur Vermeidung von Gefahren, zur Verhütung von Schäden oder aus Gründen vergleichbarer Art" ausnahmsweise gestattet, muss genauer und enger gefasst werden, um übertriebenen oder vorgeschobenen Sicherheitsbedenken entgegenzuwirken. Außerdem wäre die Einführung eines Verbandsklagerechts hilfreich.

Seit 2009 ist die UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) in Deutschland geltendes Recht. Sie macht das AGG nicht überflüssig; denn sie gibt  –  anders als das AGG  –  dem Bürger keine Rechtsansprüche auf Beseitigung der Diskriminierung, auf künftige Unterlassung oder auf Schadensersatz. Sie verpflichtet den Staat lediglich zur Umsetzung ihrer Ziele: Diskriminierungsschutz, Gleichberechtigung, Teilhabe. Sie hat aber zu einer Schärfung des Problembewusstseins in der Öffentlichkeit und bei der Politik geführt. Die rege Diskussion und die Aktivitäten um die BRK können  –  so hoffe ich jedenfalls  –  mit der Zeit auch die Auslegung des AGG befruchten.

Thema: Zehn Jahre Woche des Sehens

Die Woche des Sehens ist zu einer festen Größe geworden  –  bei Augenärzten, internationalen Hilfswerken und der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe. Seit zehn Jahren schafft die Aufklärungskampagne öffentliches Bewusstsein zum Thema "Sehen". Wie lassen sich Blindheit und Sehbehinderung wirksam verhindern? Wie lässt sich mit einer Seheinschränkung leben? Antworten auf diese Fragen gibt es landauf, landab bei einer Vielzahl von Aktionen, in diesem Jahr vom 8. bis 15. Oktober.

Anlässlich des Jubiläums widmet die "Gegenwart" der Woche des Sehens ihren Themenschwerpunkt. Sie erzählt, wie die Idee zur Aktionswoche geboren wurde, wie sich die Möglichkeiten der Vorsorge in der Augenmedizin verbessert haben und wie Schulkinder erleben können, was es bedeutet, ohne Augenlicht zu leben. Zum Einstieg ins Thema wird in einem ausführlichen Interview die weltweite Initiative Vision 2020 vorgestellt, in der sich auch die Partner der Woche des Sehens engagieren.


Vision 2020: das Recht auf Augenlicht

Das Ziel ist hoch gesteckt: Rund um den Globus soll Blindheit und Sehbehinderung, die vermeidbar ist, bis zum Jahr 2020 überwunden werden. Vision 2020 heißt die Initiative, die von der Weltgesundheitsorganisation ins Leben gerufen wurde. Prof. Dr. Volker Klauß von der internationalen Agentur zur Verhütung von Blindheit gibt Auskunft, was bisher erreicht wurde und was zu tun bleibt  –  vor allem in den Entwicklungsländern, wo rund 90 Prozent aller betroffenen Menschen leben.


Herr Professor Klauß, Sie haben Ihr Berufsleben maßgeblich dem Aufbau augenmedizinischer Versorgung in Entwicklungsländern gewidmet. Welche Gedanken gehen Ihnen in diesen Tagen durch den Kopf, wenn Sie die Nachrichten über die Hungerkatastrophe in Somalia verfolgen?

Prof. Dr. Volker Klauß: Mit einer persönlichen Vorgeschichte von inzwischen fast 40 Jahren in Afrika trifft mich diese Katastrophe hart, weil sie ein Paradebeispiel für eine verfehlte Entwicklungspolitik ist. Somalia ist ein Land, das sich in Selbstauflösung befindet. Es gibt keine funktionierende Zentralregierung mehr, die Regionen werden von Clans oder Milizen kontrolliert. In manchen Teilen, die von außen erreichbar sind, findet noch Augenarbeit von Kenia aus statt, durch Besuche mit dem Flugzeug, so genannte Augensafaris. Aber das ist alles dem Zufall überlassen. Diese Hungerkatastrophe kommt nicht aus dem Nichts. Sie war lange Zeit absehbar und in einem funktionierenden Land hätte man dagegen Vorsorge treffen können. Was mir an dieser Geschichte nicht gefällt, ist, dass sehr große Kampagnen gestartet werden. Häufig ist es aber gar nicht möglich, das gesammelte Geld sinnvoll auszugeben, weil die Infrastruktur fehlt. Wir dürfen nicht in die Falle tappen und bei Erdbeben, Überschwemmungen oder Hungerkatastrophen über Amateure aktiv werden, die in der Entwicklungszusammenarbeit keine Erfahrung haben. Nur eine langfristige Zusammenarbeit ist geeignet, Katastrophen in diesem Maß zu vermeiden.


Sie sind Vorsitzender der europäischen Sektion der internationalen Agentur zur Verhütung von Blindheit und als solcher mitverantwortlich für die Initiative Vision 2020. Was hat es mit dieser Initiative auf sich?

Vision 2020 hat den Beinamen "The Right to Sight", das Recht auf Augenlicht, und wurde 1999 aus der Taufe gehoben. Die Jahreszahl weist auf die Zielsetzung hin, vermeidbare Blindheit und Sehbehinderung weltweit bis 2020 zu überwinden. Das ist ein sehr hohes Ziel, aber ich denke, wir können nur erfolgreich sein, wenn wir uns hohe Ziele setzen. Es gibt sozusagen einen Vater und eine Mutter der Kampagne: Der Vater ist die Weltgesundheitsorganisation, die mit Regierungen arbeitet, und die Mutter ist die internationale Agentur zur Verhütung von Blindheit, die vor allem mit Nichtregierungsorganisationen, also Hilfsorganisationen, arbeitet, aber auch mit der allgemeinen Bevölkerung und mit Firmen, die angehalten werden, die Kampagne zu unterstützen.


Eine Laufzeit von 20 Jahren hat die Kampagne. Wie weit sind Sie auf der halben Strecke des Weges?

Die Zahlen von Sehbehinderung und Blindheit gehen messbar zurück. Eigentlich müssten wir erwarten, dass die Zahlen steigen, was vor allem an der Alterung der Weltbevölkerung liegt. Denn diese Alterung findet überall auf der Welt statt, nicht nur in den Industrieländern. Heute gehen wir weltweit von 39 Millionen blinden Menschen aus. Davon können sechs Millionen allein durch eine Brille oder vergrößernde Sehhilfen besser sehen. Von dem Rest macht über die Hälfte der Graue Star aus, die Katarakt. Das ist eine ganz natürliche Entwicklung: Wenn wir älter werden, trüben sich die Linsen ein. Die Fortschritte, die wir global beobachten, zeigen sich bisher nur regional. Das Land, das die größten Fortschritte gemacht hat, ist Indien. Hier hat sich die Zahl der Katarakt-Operationen in den letzten 15 Jahren verdrei- oder vervierfacht. In einer ähnlichen Situation sind benachbarte Länder wie Nepal; auch Thailand und Indonesien machen große Fortschritte. Das Sorgenkind weltweit ist nach wie vor Afrika.


Wo liegen die strukturellen Ursachen? Es hat ja viel mit dem Lebensstandard der Menschen zu tun, ob sie von Blindheit und Sehbehinderung bedroht sind oder nicht ...

Da haben Sie absolut Recht. Vor allem in den südlichen Kontinenten hat Blindheit sehr viel mit Armut zu tun. Wer arm ist, hat schlechteren Zugang zur medizinischen Versorgung. Das gilt vor allem, weil sich die Systeme geändert haben, von einem staatlichen Gesundheitssystem über zunehmende Patientenbeteiligung bis zur Privatmedizin, die der Patient zu 100 Prozent bezahlen muss. In den großen Städten von Kenia oder Uganda zum Beispiel finden Sie durchaus Einrichtungen der Spitzenmedizin, die aber nur für die reichsten Bürger zugänglich sind. Für den sehr großen Rest der Bevölkerung gibt es die staatlichen Krankenhäuser, wo inzwischen auch zugezahlt werden muss. Und wer das nicht kann, ist auf soziale Dienste der Hilfsorganisationen angewiesen, die es aber nicht überall gibt. So haben Millionen von Menschen überhaupt keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Es hat also etwas mit Armut zu tun oder dem Nicht-Vorhandensein von Ressourcen. Aber bei entsprechenden Strukturen könnte man auch mit dem Vorhandenen mehr erreichen, als das heute der Fall ist. Es hat schlicht etwas mit Management zu tun. Das beginnt bei der Politik und setzt sich fort bis in die Verwaltung einzelner Gesundheitsstationen.


Welche Projekte haben Sie im Kopf, mit denen Vision 2020 in den vergangenen gut zehn Jahren eine Menge angestoßen hat?

Vision 2020 hat etwas sehr Wichtiges erreicht: verschiedene Beschlüsse der Weltgesundheitsorganisation, zwei Aktionspläne und eine Resolution zur Bekämpfung der Blindheit, die nahezu 200 Länder unterschrieben haben. Damit ist unser Thema auf der Tagesordnung. Allerdings ist es leider nicht so, dass wir ein Engagement der Regierung einfordern können. Es besteht keine juristische, aber doch eine moralische oder ethische Verpflichtung. Wenn Sie nach den Erfolgen fragen, dann ist die Woche des Sehens für Vision 2020 Deutschland das beste Beispiel. Da passiert sehr viel auf lokaler Ebene, insbesondere im Bereich der Aufklärung. Es gibt aber Länder, die weiter sind als Deutschland, allen voran Australien, wo die Regierung 40 Millionen Dollar zur Verfügung stellt, um Blindheit zu bekämpfen. Auch in Großbritannien, Norwegen und Holland gibt es sehr erfolgreiche Programme. Wir können von unseren Nachbarn oder auch aus ferneren Ländern sehr viel lernen. Wichtig wäre es, dass wir in Deutschland die Politik ins Boot bekommen, insbesondere die beiden zuständigen Ministerien, das Gesundheitsministerium und das Entwicklungshilfeministerium.


Welches wären Ihre konkreten Forderungen an diese beiden Ministerien?

Dass sie ihre Verantwortung wahrnehmen und aktiv mit uns Fachleuten zusammenarbeiten. Politischer Wille muss sich konkretisieren, indem Mittel zur Verfügung gestellt werden. Im Moment sagen aber beide Ministerien, dass Blindheitsverhütung kein eigenes Programm rechtfertige, weil krankheitsspezifische Programme nicht mehr gefördert werden. Stattdessen müsse die Augenheilkunde in allgemeine Gesundheitsvorsorgeprogramme integriert werden. Eigentlich sollte es aber nicht so sein, dass wir die Politik erinnern und nötigen müssen. Sondern die Politik müsste auf uns zukommen und fragen: Was können wir gemeinsam tun, um die Verpflichtung, die wir eingegangen sind, einzulösen?


Noch einmal zurück zu den konkreten Projekten: In den vergangenen Jahren ging es darum, Strukturen aufzubauen, Aktionspläne zu schmieden usw. In der zweiten Dekade wird die Arbeit von Vision 2020 sicher konkreter, vorausgesetzt das nötige Geld ist da. Was für Projekte schweben Ihnen da vor? Vielleicht zwei Beispiele, eines für ein Entwicklungsland und eines, um die Situation hier in Deutschland zu verbessern ...

Um das noch einmal ganz klar zu sagen: Vision 2020 ist eine Kampagne und macht keine Programme, sondern arbeitet durch seine Mitglieder. Die Hauptaufgabe besteht darin, Bewusstsein zu schaffen. Es gibt viele Initiativen, etwa von den Lions Clubs oder der Christoffel-Blindenmission. Die Rolle von Vision 2020 ist, diese Projekte und Programme zu ermöglichen und zu stärken.

Wenn Sie fragen: Was müsste für die Dritte Welt getan werden? Ich empfinde es als persönliche Schande für die Augenheilkunde, dass es weltweit noch fast 20 Millionen Menschen gibt, die am Grauen Star erblindet sind. Wir müssten Kampagnen starten, dass jeder Kataraktblinde die Möglichkeit bekommt, operiert zu werden. Es ist nicht allein das Geld. Eine Kataraktoperation kostet in der Dritten Welt zwischen 20 und 40 Euro pro Auge. Es ist die Infrastruktur, die Möglichkeit der Patienten, zur Medizin zu kommen, die Ausbildung von Personal. Wir müssen es schaffen, dass kein Mensch mehr kataraktblind ist.

Wenn wir die Haupterblindungsursachen in Deutschland betrachten, dann ist das erstens die Makula-Degeneration mit etwa 30 Prozent, gefolgt vom Glaukom und der diabetischen Retinopathie mit jeweils 15 Prozent. Die Hauptbotschaft ist, dass sich die Bevölkerung der Gefahren durch diese Erkrankungen bewusst werden muss. Wir haben ein wunderbares Netz augenmedizinischer Versorgung. Wenn es darum geht, Augenkrankheiten zu behandeln, sind wir weltweit die besten. Wenn es aber um Früherkennung und Vorsorge geht, sind uns andere Länder, vor allem im angelsächsischen Bereich, deutlich überlegen. Es darf nicht sein, dass junge Diabetiker, die häufig eine aggressivere Form des Diabetes und damit ein höheres Risiko der Augenbeteiligung haben, fünf oder zehn Jahre lang nicht zum Augenarzt gehen. Wenn man Risikofaktoren hat, ist es wichtig, dass man sich rechtzeitig und regelmäßig untersuchen lässt. Dann könnte in Deutschland ein erheblicher Teil von Sehbehinderungen und Blindheit weiter verringert werden. Dies ins Bewusstsein der Menschen zu bringen, ist ein Ziel der Woche des Sehens.


Die Bedeutung der Woche des Sehens kann also gar nicht überschätzt werden. Was geben Sie ihr zum 10. Geburtstag in diesem Jahr mit auf den Weg?

Zunächst einen herzlichen Glückwunsch! Es gibt in der gesamten medizinischen Welt nichts Vergleichbares. Diese Initiative hat die Welt schon bis heute sehr zum Positiven verändert. Und ich bin optimistisch, dass wir die gesteckten Ziele bis 2020 erreichen. Was wir brauchen, ist ein größeres Engagement der Politik und der Gesellschaft insgesamt. Afrika kann das noch nicht aus eigener Kraft schaffen, dort wird Unterstützung benötigt, nicht allein Geld, sondern eine inhaltliche Kooperation, zum Beispiel im Bereich der Ausbildung. So bildet die Universitätsaugenklinik München seit 1978 Augenärzte in Nairobi aus, Augenärzte aus Afrika für Afrika. Die Gesamtzahl liegt inzwischen bei 165 Augenärzten aus zwölf Ländern. Bei 600 Augenärzten in ganz Afrika ist dies zum größten Ausbildungsprogramm geworden. So wird Afrika in die Situation versetzt, sich selbst zu helfen und nicht mehr auf externe Unterstützung angewiesen zu sein. Da ist sehr viel getan worden und das müssen wir auf andere Bereiche ausdehnen. Noch einmal: Wenn wir alle mithelfen, bin ich sehr optimistisch, dass Vision 2020 ein Erfolg wird  –  in Deutschland und auch international.

Dieses Gespräch führte Irene Klein.
(Originalton auf DBSV-Inform)


Dazu vier Bilder:

    • Die vierjährige Joyce aus Tansania bei einem Sehtest auf dem Schoß ihrer Großmutter
    • Augenarzt mit humanitärer Mission: Prof. Dr. Volker Klauß
    • Ein Augenarzt in Tansania untersucht Muianaidi K. (95), die am Grauen Star operiert wurde
    • Das Auge nach der Katarakt-OP noch verbunden, strahlt die Kongolesin Jeanne N. (59) wieder


Kurzinfo: Ein Kämpfer gegen die Blindheit

Bis 2007 arbeitete Volker Klauß als Professor an der Universitätsaugenklinik München. Nach Studium, Promotion und Approbation war er von 1970 bis 1972 als Allgemeinarzt in Uganda tätig. Die Facharztanerkennung als Ophthalmologe erlangte er 1976 in München. Zwei Jahre später führte ihn ein Lehrauftrag erneut nach Afrika, diesmal nach Kenia.

An der Universität Nairobi gründete er die Abteilung für Augenheilkunde und bildete von 1978 bis 1985 afrikanische Augenärzte aus. Bis heute engagiert sich Klauß im ärztlichen Aus- und Weiterbildungsprogramm der Universität Nairobi sowie in weiteren afrikanischen Ländern. Für seinen Einsatz gegen die Erblindung von Menschen in Afrika wurde der Augenspezialist kürzlich mit dem L'Occitane Sight Award 2011 ausgezeichnet.


Kurzinfo:

Mehr Infos unter www.vision2020.org oder www.vision2020deutschland.de

Vom Kompromiss zur Erfolgsstory

Die Woche des Sehens hat sich in der Selbsthilfearbeit zu einer Institution entwickelt. Zuverlässig sorgt sie alle Jahre wieder für Öffentlichkeit  –  mit einer dreistelligen Zahl von Veranstaltungen und einer vierstelligen Zahl von Presseartikeln, außerdem mit Radio- und Fernsehberichten. Michael Herbst und Volker Lenk, die Kommunikationsexperten von DVBS und DBSV, blicken zurück auf die ersten zehn Jahre der Kampagne.


Oktober 2001: Bei den Nachrichten- und Bildagenturen tauchte ein bayerischer Löwe mit verbundenen Augen auf. Ein Bündnis um die Christoffel-Blindenmission (CBM) proklamierte den "World Sight Day" an jedem zweiten Donnerstag eines Oktobers. Das Ziel der Initiative Vision 2020 klang extrem ehrgeizig: Bis 2020 sollte alle vermeidbare Blindheit weltweit beseitigt sein, so hieß es. Würde sich nach dieser Botschaft noch jemand für den 15. Oktober, den Tag des weißen Stockes, interessieren, an dem traditionell die Probleme blinder und sehbehinderter Menschen gestreut wurden? Wir hatten ein Problem.

Man traf sich bei der CBM in Bensheim und ersann eine Kampagnenwoche, die beide Aktionstage verbinden sollte. "Woche des Sehens" wurde sie getauft, weil "Sehen" auch im Sinne von "Erkennen" oder "Begreifen" benutzt wird, "Blindheit" nicht. Öffentliches Bewusstsein zum Thema "Sehen" sollte geschaffen werden. "Die Woche des Sehens als Marke etablieren" stand auf dem Flipchart.

Die neun Gründungspartner einigten sich im Anfangselan schnell auf die jeweils zu erbringenden finanziellen Beiträge und die Aktion Mensch signalisierte Förderbereitschaft. Also machte sich eine Runde aus PR-Schaffenden ans Werk. Die so genannte Koordinationsgruppe konzipierte eine Mitmachkampagne, die von lokalen Aktionen leben und deren Veranstaltern es so leicht wie möglich gemacht werden sollte. Die Vielseitigkeit der Kampagneninhalte  –  Selbsthilfe, Augenmedizin, Blindheitsverhütung in Entwicklungsländern  –  kam vor allem bei lokalen Medien an. Auflagenstarke bundesweite Publikationen hingegen trachten allzu sehr nach dem Außergewöhnlichen, dem Skandal, dem Rekord. Ihnen hatte und hat die Woche des Sehens nicht viel zu bieten.

Aus dem Nebeneinander der einzelnen Themen wurde im Laufe der Jahre ein immer klareres Profil: serviceorientiert, informativ, lehrreich. Mit praktischen Tipps wurde gearbeitet (Der richtige Umgang mit Blinden), Ziele wurden formuliert (10.000 Sehtests), bisweilen gab man gemeinsam politische Statements ab (Blindengeld) oder informierte über neue Behandlungsmethoden (AMD). Die Auftakt- und Abschlussevents der Woche des Sehens fanden in den Anfangsjahren auf zugigen Plätzen und in Fußgängerzonen statt. Im Laufe der Jahre setzte man stärker auf Fachtagungen, Kinospots oder Radiobeiträge  –  all dies im Bemühen, fortwährend besser, effektiver, professioneller zu werden und noch mehr Menschen zu erreichen.

Heute ist die Woche des Sehens ein breites Kampagnendach, unter dem alle Themen Platz finden, die mit Sehen, Nicht-Sehen oder Sehbehinderung zu tun haben. Nach wie vor ist die Projektwoche eine Flächenaktion: In "Hintertupfingen" findet eine Veranstaltung statt und der "Hintertupfinger Bote" berichtet darüber  –  so entstehen die meisten Artikel zur Woche des Sehens. Parallel gibt es aber auch große, zum Teil mehrtägige Veranstaltungen wie die Aktion "Augenblick mal!" in Nürnberg.

Vor jeder Woche des Sehens stecken die Partner den Rahmen der neuen Kampagnenausgabe ab, setzen die inhaltlichen Schwerpunkte, befinden über die Aufnahme neuer Partner und Sponsoren usw. Die Koordinationsgruppe macht daraus dann ein Konzept, entwickelt Werbemittel, erdenkt neue Aktionsformen, erstellt ein Budget und Zeitpläne. Seit 2004 kann sie dabei auf Koordinatorinnen in Berlin und Bensheim zurückgreifen.

Seit dem Jahr 2005 gibt es drei so genannte Themenstränge. Die Augenmediziner stellen Therapien und Vorsorgemöglichkeiten vor und die Hilfswerke berichten über die Situation blinder und sehbehinderter Menschen in den ärmsten Ländern der Welt. Der dritte Themenstrang gehört der Selbsthilfe und ausgerechnet hier ist in den vergangenen zehn Jahren die stärkste Entwicklung zu beobachten: Von der Konzentration auf die Probleme ausschließlich blinder Menschen hin zu Servicethemen wie Hilfsmitteln. Inzwischen fühlt sich auch die Seniorin, die es nach eigener Einschätzung "nur ein wenig mit den Augen hat", von den Tipps und Tricks der Selbsthilfe angesprochen und die Woche des Sehens wird von vielen Vereinen zur Mitgliedergewinnung eingesetzt.

Michael Herbst, Geschäftsführer des DVBS
Volker Lenk, Pressesprecher des DBSV


Dazu ein Bild: "Sehen, was geht!": Kampagnenmotiv der Woche des Sehens 2011



Kurzinfo: Ein Blick in den Werkzeugkasten der Woche des Sehens

  • Ein Leitfaden gibt Veranstaltern Tipps, wie sich erfolgreiche Aktionen durchführen lassen und wie die Woche des Sehens dabei helfen kann.
  • Als Aktionspaket stehen Plakate, Broschüren, Simulationsbrillen, DVDs mit Mustervorträgen und -pressemitteilungen sowie weitere Materialien zur Verfügung.
  • Auf www.woche-des-sehens.de wird die Öffentlichkeit über die Kampagne informiert. Hier werden auch die Medien mit Informationen, Pressebildern und Hintergrundmaterialien versorgt.
  • Eine finanzielle Förderung von lokalen Veranstaltungen im Rahmen der Kampagne kann beantragt werden, wenn sich mindestens zwei der sieben Partnerorganisationen zusammentun.
  • Über die zentrale Pressearbeit werden alte und neue Medien frühzeitig über die Woche des Sehens informiert, um zum Beispiel Themenseiten planen oder entsprechende Anzeigenakquise betreiben zu können.
  • Bundesweit ausstrahlende Veranstaltungen können partnerschaftlich von der Woche des Sehens unterstützt werden. In diesem Jahr ist der LowVision-Kongress in Essen ein solcher Event, der zu einem Teil der Kampagne wird.
  • Ein Kino- und ein Hörfunkspot sowie vorproduzierte Radio-Interviews stehen auf CD oder zum Download zur Verfügung.

Kurzinfo: Woche des Sehens 2011

8. bis 15. Oktober
Mehr Infos und Termine unter www.woche-des-sehens.de

Partner der Woche des Sehens

  • Christoffel-Blindenmission
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
  • Berufsverband der Augenärzte
  • Deutsches Komitee zur Verhütung von Blindheit
  • Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft
  • Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS)
  • Pro Retina Deutschland

Unterstützt wird die Woche des Sehens von der Aktion Mensch und der Carl Zeiss Meditec AG.

Fortschritte fürs Augenlicht

Zehn Jahre Woche des Sehens  –  für Augenärzte bedeutet dies vor allem: zehn Jahre Aufklärungsarbeit zur Früherkennung von Augenkrankheiten. Diese Aufklärungsarbeit hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert: Zum einen stehen heute andere Augenkrankheiten im Vordergrund, zum anderen haben sich die Behandlungsmöglichkeiten enorm verbessert. Früherkennung ist heute mehr denn je die Voraussetzung dafür, dass die Behandlung rechtzeitig einsetzen kann und das Augenlicht so erhalten bleibt.


Makula-Degeneration: Fortschritte bei der Therapie

Besonders gut lassen sich die Fortschritte bei der Früherkennung am Beispiel der Altersabhängigen Makula-Degeneration (AMD) zeigen. 2002, während der ersten Woche des Sehens, war die AMD kein dankbares Thema für Augenärzte. In vielen Fällen bedeutete die Diagnose: Der Augenarzt war mit seinem Latein am Ende. Lediglich die photodynamische Therapie konnte die Krankheit bei einigen Patienten stoppen. Eine Verbesserung der Sehkraft war nicht zu erwarten.

Heute ist das anders: Die besonders bösartige feuchte Form der AMD lässt sich mit so genannten VEGF-Hemmern, die unter sterilen Bedingungen ins Auge gespritzt werden, erfolgreich aufhalten. In vielen Fällen kommt es danach sogar zu einem leichten Anstieg der Sehleistung. Die Auswahl an Medikamenten, die hierfür zur Verfügung stehen, wächst, so dass die Therapieoptionen immer besser werden.

Die AMD spielt heute in der Augenheilkunde aber nicht nur deshalb eine so große Rolle, weil die Behandlungsmöglichkeiten besser geworden sind, sondern es sind auch immer mehr Menschen davon betroffen. Unsere Gesellschaft altert, und das Alter ist  –  wie der Name schon sagt  –  ein wesentlicher Risikofaktor. Ab dem 70. Lebensjahr leidet jeder dritte Bürger an altersbedingten Veränderungen der Makula, dem Netzhautareal mit der größten Dichte an lichtempfindlichen Zellen. Die AMD ist die häufigste Ursache für Blindheit im Alter. Erstaunlich ist aber, dass der Begriff "Makula" noch immer wenig bekannt ist, sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei Gesundheitspolitikern. Die Partner der Woche des Sehens arbeiten intensiv daran, dieses Informationsdefizit zu beseitigen.


Grüner Star: Diagnostik für eine maßgeschneiderte Therapie

Auch beim Grünen Star (Glaukom) gibt es heute deutlich mehr Behandlungsoptionen als vor zehn Jahren. Hier sind es vor allem moderne bildgebende Verfahren, die eine maßgeschneiderte Therapie möglich machen. Wenn der Sehnerv trotz hohen Augeninnendrucks keine krankhaften Veränderungen aufweist, kann dem Patienten eine unangenehme Therapie erspart werden. Um zu einer sicheren Diagnose zu gelangen, ist bei der Glaukomfrüherkennung inzwischen die Messung der Hornhautdicke so gut wie selbstverständlich. Seit 2004, als der Grüne Star das dominierende Thema der Woche des Sehens war, hat sich eine Menge getan.


Diabetes: Neue Therapieoptionen

Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) ist die dritthäufigste Ursache für Blindheit allgemein und die häufigste Ursache für Blindheit im erwerbsfähigen Alter. Vor Jahren war es oft der Augenarzt, der als erster eine Diabetes-Erkrankung feststellte, wenn er bei einem Patienten, der nur eine neue Brille haben wollte, spezifische Netzhautveränderungen sah. Heute hat sich die Rolle des Augenarztes dahingehend gewandelt, dass die Netzhautveränderungen ein Gradmesser dafür sind, wie gut Blutzucker und Blutdruck unter Kontrolle sind. Denn der Augenhintergrund ist die einzige Stelle des Körpers, wo ein Arzt die Blutgefäße unmittelbar betrachten kann. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen schützen also nicht nur das Augenlicht des Diabetikers, sondern lassen auch Rückschlüsse auf den Zustand der Blutgefäße in anderen Körperregionen zu, etwa Herz und Niere. Von den Fortschritten therapeutischer Verfahren profitieren auch Diabetiker: Die in der AMD-Therapie bereits erprobten VEGF-Hemmer können bei bestimmten Folgeschäden, dem diabetischen Makulaödem, das Sehvermögen erhalten, zum Teil sogar wieder verbessern.


Junge Augen schützen: Vorsorge bei Kindern

Eine Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt sollte auch für Kinder Pflicht sein. Dafür kämpft der Berufsverband der Augenärzte seit Jahren. Eltern sollten die Augen ihrer Kinder spätestens im Alter von drei Jahren untersuchen lassen. Dann lassen sich die allermeisten Fehlentwicklungen noch korrigieren und es kann sichergestellt werden, dass sich das beidäugige Sehen möglichst gut entwickelt.


Bewusstsein schaffen: Gutes Sehen ist wertvoll

Es ist bemerkenswert, dass der Stellenwert guten Sehens in unserer Gesellschaft meist hinter dem eines guten Aussehens zurückbleibt. So scheint vielen Menschen das Aussehen ihrer Zähne mehr Wert zu sein als der Erhalt des Sehens. Leider werden Augenärzte immer wieder damit konfrontiert, dass die Betroffenen den Wert ihres Augenlichts erst würdigen, wenn es schon zu einem Sehverlust gekommen ist. Dann wird alles unternommen, um den verbliebenen Sehrest zu erhalten und, wenn möglich, Sehkraft zurückzugewinnen. Doch AMD, Glaukom und diabetische Netzhauterkrankungen haben eines gemeinsam: Je früher sie entdeckt werden, desto wirksamer können Augenärzte sie behandeln. Deshalb sind Früherkennungsuntersuchungen beim Augenarzt so wertvoll.

Dr. Georg Eckert
Berufsverband der Augenärzte  


Dazu ein Bild: Verlaufskontrolle der AMD mit Hilfe der Optischen Kohärenztomografie: Eine Augenärztin erläutert eine Aufnahme der Netzhaut

Erleben, wie blinde Menschen sehen

Man kann gar nicht früh genug anfangen: Kinder in die Situation blinder oder sehbehinderter Menschen zu versetzen, heißt, das gesellschaftliche Bewusstsein zu verändern. Im Rahmen der Woche des Sehens reist die Christoffel-Blindenmission auch in diesem Jahr wieder von Schule zu Schule. Und öffnet den Schülern in einem so genannten Erlebnisgang die Augen für ein Leben mit nur vier Sinnen.


Bilder von Kindern mit Augenbinde oder Sehhilfen zieren die Außenwände des Busses auf dem Schulhof. Rund 30 Grundschüler stehen um Kathrin Walz herum und blicken gespannt auf den Bus. Erwartungsvolles Getuschel, die Füße stehen kaum still. "Nervös sind sie immer, weil sie nicht so genau wissen, was auf sie zukommt", erklärt die Mitarbeiterin der Christoffel-Blindenmission (CBM). Sie fragt die Siebenjährigen nach ihren Erwartungen. "Wir lernen jetzt blinde Menschen kennen", "Das ist ein Blindenbus", "Wir gehen da rein"  –  so tönt es Kathrin Walz entgegen. Gleich wird die Pädagogin die Rätselei auflösen. In dem Bus werden die Schüler für wenige Minuten erfahren, was es heißt, stark sehbehindert oder blind zu sein.

Bevor die Kinder diese Erfahrung machen, bekommen sie eine Einführung, wie sie den Langstock verwenden müssen, damit er ihnen die Augen ersetzt. Fingerhaltung, Pendelbewegung und Handführung werden kindgerecht erklärt. "Die Stockspitze bleibt immer auf dem Boden", ermahnt Kathrin Walz. Das ist nicht nur wichtig für die Handhabung des Taststockes, sondern beugt auch Verletzungen bei anderen Menschen vor. Die einfachen Stöcke, die die Kinder in den Händen halten, ähneln einem normalen Spazierstock, sind aber aus Metall.

Plötzlich wird es ganz leise, denn die Kinder sollen hören, welche Geräusche die Stockspitze auf unterschiedlichem Untergrund macht. Der Stock kratzt auf den Betonsteinen oder raschelt im Gras. Scheppernd ist das Geräusch, wenn die Tasthilfe auf die metallenen Treppenstufen des Busses trifft. "Wenn ihr so ein Geräusch hört, müsst ihr stehen bleiben und erst mal nachforschen, auf was ihr da gestoßen seid", so die Pädagogin. "Passieren kann den Kindern aber nichts", erklärt sie, "denn im Bus der CBM herrschen praktisch Laborbedingungen."

Dann stellen sich die Kinder ordentlich in einer Reihe auf. Man merkt ihnen die Anspannung an, während die ersten den Bus betreten. Dort reicht ein CBM-Mitarbeiter ihnen eine Brille, die den Grauen Star im Endstadium simuliert. Und schon geht's los. Auf zehn Metern müssen sie verschiedene Hindernisse überwinden, etwa eine Treppenstufe, eine Bodenwelle, Steine, Gitter, Holzplanken, einen Brunnen, Metallpfeiler, einen Bambusvorhang oder eine Mülltonne. Der dreiminütige Durchgang wird für die Kleinen zu einer spannenden Reise, bei der sie sich auf ihre Ohren, Hände und Füße verlassen müssen.

Gemeinsam sammeln die Kinder im Anschluss, was ihnen im Bus begegnet ist. "Eine Stufe", "Da war Sand", "Und Steine", "So Gebüsch", "Ich hab einen Brunnen gefunden" und "Es war soo schwer!", sprudelt es aus ihnen heraus. Die Anspannung ist von den Schülern abgefallen, nicht aber ihre Begeisterung. Zusammen mit Kathrin Walz wird die Liste vervollständigt und gemeinsam gehen alle noch einmal in den Bus, um  –  diesmal sehend  –  die Liste zu überprüfen. Mit Ahhs und Ohhs kommentieren sie die Gegenstände, die ihnen beim ersten Parcours rätselhaft geblieben waren.

"Warum haben wir hier einen Brunnen eingebaut? Was glaubt ihr?", fragt die CBM-Mitarbeiterin die Kinder. Damit leitet sie über zur eigentlichen Arbeit der Christoffel-Blindenmission, die sich für Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern einsetzt. "Hier in Deutschland haben wir befestigte Straßen mit Bürgersteigen und Fußgängerampeln, aber in den ärmsten Ländern der Welt ist die Situation anders", folgt ihre Erklärung. "Oft sind die Straßen aus Sand und Steinen, auf denen alle Verkehrsteilnehmer gemeinsam unterwegs sind und es gibt dort andere Gefahren wie zum Beispiel einen offenen Brunnen." Am Anfang haben die Kinder schon erfahren, dass die CBM in Afrika, Asien und Südamerika Menschen hilft, die eine Behinderung haben. Wenn sie jetzt zurück in ihre Klasse gehen, lernen sie noch, wie blinde Menschen schreiben und lesen. Sie können einen Tastwecker, einen Füllstandsmesser und Brettspiele ausprobieren und bekommen so eine Vorstellung, wie der Alltag für betroffene Menschen aussieht.

Gemeinsam mit ihrem Kollegen packt Kathrin Walz alle Materialien zusammen und beantwortet letzte Fragen. "Solche Tage sind anstrengend, aber auch sehr erfüllend", sagt sie. Sie zeigen, wie wichtig Aufklärung in Deutschland für die Arbeit der CBM ist. Auch deshalb ist die CBM bei der Woche des Sehens aktiv und wird in diesem Jahr fünf Schulen in Süddeutschland besuchen.

Marion Körner
Christoffel-Blindenmission  


Dazu zwei Bilder:

    • Projekttag zum Thema "Blindheit": Grundschüler erfahren in der Theorie, mit Simulationsbrille und Taststock ...
    • ... und schließlich beim Ballspiel mit geschlossenen Augen, wie es ist, blind zu sein


Kurzinfo: Christoffel-Blindenmission

Die CBM ist eine internationale Entwicklungsorganisation. Sie hat das Ziel, die Lebensqualität behinderter Menschen in den ärmsten Ländern zu verbessern. Mit Partnerorganisationen vor Ort führt die CBM rund 800 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika durch. So werden Gesundheitsdienste angeboten, Kindern mit Behinderung wird der Schulbesuch ermöglicht und Erwachsenen Zugang zu Rehabilitationsdiensten und einem Broterwerb verschafft.

Mehr Infos unter www.cbm.de


Kurzinfo: LowVision-Kongress 2011

Zur Eröffnung der Woche des Sehens findet am 7. und 8. Oktober in Essen der vierte Interdisziplinäre LowVision-Kongress statt.

Die alle drei Jahre veranstaltete Fachtagung mit dem Schwerpunkt Diagnostik, Therapie und Rehabilitation richtet sich an Augenärzte, Augenoptiker, Orthoptisten, Rehalehrer, Pädagogen und weitere Aktive in der Sehbehindertenarbeit. Dabei ist es das Ziel, den Dialog zwischen den unterschiedlichen Fachdisziplinen, den Selbsthilfeverbänden und der Industrie zu fördern.

Der LowVision-Kongress 2011 wird von der LowVision-Stiftung, ACTO (Aachener Centrum für Technologietransfer in der Ophthalmologie) und dem AMD-Netz NRW in Kooperation mit DBSV, DVBS, Pro Retina und der Woche des Sehens veranstaltet.

Mehr Infos unter www.lowvision-stiftung.de

In Kürze:

Reisen

Ferienhäuser im Harz

In Hahnenklee bietet die Gemeinschaft Deutscher Blindenfreunde preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten sowie "Begegnungsräume" für Menschen mit und ohne Seheinschränkung an. Der Harz lockt ebenso mit den mittelalterlichen Städten Quedlinburg und Goslar wie mit Wanderwegen und Sportmöglichkeiten. Die Ferienwohnungen für zwei bis vier Personen sind dafür der ideale Ausgangspunkt. Wer möchte, kann den Aufenthalt auch mit einem der regelmäßig stattfindenden Computerkurse verbinden.

Mehr Infos bei der
Gemeinschaft Deutscher Blindenfreunde
Tel.: 0 30 / 8 23 43 28
E-Mail: info@blindenfreunde.de
www.blindenfreunde.de

Entspannt in den Herbst gehen

Körper, Geist und Seele etwas Gutes tun: Dafür bietet sich im Herbst gleich zweimal die Gelegenheit im AURA-Hotel Timmendorfer Strand. Vom 23. bis 28. Oktober lädt eine Fitness- und Entspannungswoche zu Klang-Yoga und Ayurvedischen Massagen ein. Und vom 14. bis 20. November dreht sich alles um die Feldenkrais-Methode. Entspannen und Loslassen heißt hier das Ziel, um negative Bewegungsmuster zu erkennen und neue Bewegungsspielräume zu entdecken.

Mehr Infos beim
AURA-Hotel Timmendorfer Strand
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail: timmendorfer-strand@aura-hotels.de
www.aura-timmendorf.de

Segelfreizeit auf der Ostsee

Leinen los! Vom 2. bis 7. September 2012 sticht die Jugendgruppe der Blinden- und Sehbehindertenvereine in NRW in See. Mit dem Hochseelogger "Pipilotta" werden wie in den Vorjahren die Ostsee und ihre süddänischen Inseln angelaufen. Höhepunkt der Tour wird ein Törn auf der Holsteiner Schlei sein. Neben diversen Landgängen steht ein Barbecue-Abend auf dem Programm. Und wer möchte, kann der Schiffscrew zur Hand gehen  –  vom Setzen der Segel über die Bedienung des Steuerruders bis zum Lichten des Ankers. An Bord willkommen ist jeder ab 16 Jahren, unabhängig von der Vereinszugehörigkeit.

Mehr Infos und Anmeldung bei
Christian Pollmanns
Tel.: 0 21 62 / 1 02 24 17
E-Mail: christian-pollmanns@web.de

Freizeit

Sonderführung im Dresdner Hygiene-Museum

Die Sonderausstellung "Images of the Mind" im Deutschen Hygiene-Museum widmet sich dem schwer fassbaren Phänomen menschlicher Geistesvorgänge. Um sich eine Vorstellung von den Bildwelten des Geistes zu machen, sind blinde und sehbehinderte Menschen am 19. Oktober um 16 Uhr zu einer Sonderführung eingeladen. Anhand ausgewählter Exponate werden die Darstellung von Psyche, Geist und Seele in der bildenden Kunst, die Erkenntnisse durch die bildgebenden Verfahren der Neurowissenschaften, die vielfältigen Betrachtungsweisen von der Renaissance bis zur Gegenwart und unsere aktuellen Konzeptionen von Geist und Gehirn vorgestellt.

Auch über diese Ausstellung hinaus gehört Barrierefreiheit zum Selbstverständnis des Dresdner Museums. Am 27. November ist ein ganzer Aktions- und Informationstag zum Thema "Das Museum barrierefrei entdecken" geplant.

Mehr Infos beim
Deutschen Hygiene-Museum
Besucherservice
Tel.: 03 51 / 48 46-4 00
E-Mail: service@dhmd.de
www.dhmd.de


Dazu ein Bild: "Der Kopf des Erfinders": Zeichnung eines unbekannten Künstlers aus dem 19. Jahrhundert

Hörfilme aus dem Norden

Bei den Nordischen Filmtagen in Lübeck, dem bedeutendsten Festival des nordeuropäischen Films, werden bereits zum fünften Mal Hörfilme gezeigt. Zwei Filme stehen am 5. November im "CineStar-Filmpalast" auf dem Programm: Ein Kieler "Borowski-Tatort" und das Drama "Die verlorene Zeit" werden mit Bildbeschreibung aufgeführt. Anschließend gibt es erstmalig in einem Forum die Möglichkeit, mit Fernseh-Fachleuten über die Zukunft der Audiodeskription zu diskutieren.

Mehr Infos und Reservierungen von Eintrittskarten und Funkempfängern bei

Hela Michalski
Tel.: 0 48 81 / 71 72
E-Mail: hw.michalski@t-online.de

Mit dem MP3-Player durch Aachen

Das akustische Leitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen durch die Innenstadt von Aachen steht ab sofort in überarbeiteter Form bereit. Im Jahr 2002 war es deutschlandweit die erste Stadtführung dieser Art. Nun hat der Blinden- und Sehbehinderten-Verein der Städteregion Aachen eine aktualisierte Fassung vorgestellt. In Zusammenarbeit mit einem Mobilitätstrainer und einer Fremdenführerin wurden Beschreibungen von Denkmälern und Sehenswürdigkeiten sowie aktuelle Hinweise auf Gaststätten und Geschäfte ergänzt.

Bei der Aachen Tourist Info stehen fünf MP3-Player kostenfrei zur Ausleihe bereit.

Mehr Infos unter
Tel.: 02 41 / 1 80 29 61
E-Mail: info@aachen-tourist.de


Dazu ein Bild: Erstes deutsches Kulturdenkmal auf der Welterbeliste der UNESCO: der Aachener Dom

Seminare und Tagungen

Soester Fachtagung zur beruflichen Teilhabe

Unter dem Titel "Luftschlösser und Lebensperspektiven" veranstaltet das LWL-Berufsbildungswerk Soest am 18. und 19. November die 17. Soester Fachtagung. Im Mittelpunkt steht diesmal die berufliche Teilhabe. Der Handlungsbedarf ist hier enorm, liegt doch die Erwerbsquote blinder und sehbehinderter Menschen deutlich unter derjenigen nicht behinderter Personen.

Die Tagung richtet sich an Lehrer, insbesondere Koordinatoren für Berufs- und Studienorientierung, Mitarbeiter von Integrationsfachdiensten, Jobcentern, Arbeitsagenturen und beruflichen Bildungseinrichtungen sowie blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Vertreter. Auf Basis der aktuellen Förderprogramme sollen Strategien und Aktivitäten entwickelt werden, um die Chancen auf berufliche Teilhabe für jeden Einzelnen und für blinde und sehbehinderte Menschen als Gruppe zu verbessern.

Mehr Infos und Anmeldung beim
LWL-Berufsbildungswerk Soest
Erwin Denninghaus
Tel.: 0 29 21 / 6 84-2 23
E-Mail: erwin.denninghaus@lwl.org

Einführungskurs in Windows 7

Wer den Umgang mit Windows 7 erlernen möchte, kann vom 18. bis 20. November an einem Einführungskurs in der AURA-Pension Georgenthal teilnehmen. Kursleiter Sascha Gibson von der Firma BETA bringt Interessierten, die über PC-Kenntnisse verfügen, die Funktionsweise des Betriebssystems nahe. Zur Teilnahme am Kurs ist ein Laptop erforderlich, auf dem Windows 7 installiert ist.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.10.) bei
Birgit Kröger
Tel.: 0 36 43 / 25 41 95
E-Mail: fussballbirgit@kroeger-portal.de

Kompakte Schulung in O&M und LPF

Menschen mit Altersbedingter Makula-Degeneration (AMD) sind oft ängstlich oder fühlen sich unsicher, wenn sie allein unterwegs sind. Beim Überqueren von Straßen, an Ampeln, beim Einkaufen oder dem Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel können Probleme auftreten. Wie man sich wieder sicher und selbstständig fortbewegen kann, lernen Betroffene bei einem elftägigen Lehrgang vom 6. bis 17. Februar 2012 in Timmendorfer Strand. Der Kurs des IRIS-Instituts beinhaltet 20 Stunden Orientierungs- und Mobilitätsschulung (O&M) und sechs Stunden Schulung in Lebenspraktischen Fähigkeiten (LPF) zur Bewältigung des Alltags.

Mehr Infos und Anmeldung bei
IRIS e.V.
Tel.: 0 40 / 2 29 30 26
E-Mail: info@iris-hamburg.org
www.iris-hamburg.org

Verschiedenes

Landtag entdecken: ein Handbuch zum Hören

Auf Initiative des Blinden- und Sehbehindertenvereins für das Saarland ist das Handbuch des saarländischen Landtags auch als Hörbuch im DAISY-Format herausgegeben worden. Neben einer Kurzfassung der Geschichte des Landes werden die demokratischen Institutionen und ihre Funktionsweise erklärt. Die Verfassung des Saarlandes ist ebenfalls zu hören. Das Geleitwort spricht der Präsident des Landtags, Hans Ley. Das Hör-Handbuch wird allen Mitgliedern des BSV Saar zugesandt, steht aber auch Interessierten außerhalb des Saarlandes kostenlos zur Verfügung.

Bestellungen bei der
Vorsitzenden des BSV Saar, Christa Maria Rupp
Tel.: 06 81 / 81 81 81
E-Mail: info@bsvsaar.org

Gesucht: Tiefziehpresse für Tansania

Die evangelisch-lutherische Jesuskirche in Haar bei München sucht eine Tiefziehpresse (Thermoform-Kopierer) für eine Schule in Tansania. Das Gerät ist für eine blinde Lehrerin gedacht. Es kann mechanisch oder elektrisch sein, sollte aber unbedingt leicht zu bedienen sein. Außerdem benötigt die Grundschule gebrauchte, aber noch funktionsfähige Blindenschreibmaschinen und Spezialpapier. Für den sicheren Transport nach Afrika ist gesorgt.

Zwischen der Jesuskirche und dem Ort Ilembula im südwestlichen Hochland von Tansania besteht seit zwei Jahrzehnten eine intensive Partnerschaft. Zuletzt brachte eine gemeinsame Initiative den tansanischen Staat dazu, ein einfaches Wohnhaus neben der Schule zu bauen. Hier wohnen nun 20 blinde Kinder aus den Außendörfern Ilembulas, die vorher nicht zur Schule gehen konnten, weil der Weg zu weit war und sie niemand begleiten konnte.

Wer die Schule in Tansania unterstützen kann, wendet sich bitte an

Gerlinde Rückert
Tel.: 0 89 / 46 31 98
E-Mail: kg.rueckert@oisisi.de


Dazu ein Bild: Sind auf Hilfsmittel aus dem Ausland angewiesen: blinde Schüler in Tansania

Forum:

Punkt für Punkt dazulernen

Immer donnerstags geht es für Sabine Seifert in die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB). Dort gibt die 37-Jährige seit einem Jahr Blindenschriftkurse, in denen sie die "Geheimnisse" der Punkschrift vermittelt. Teilnehmer sind insbesondere späterblindete Menschen, aber auch Sehende, die die Brailleschrift im Berufsleben benötigen. Wie es der blinden Pädagogin gelingt, ihre eigenen Erfahrungen einzubringen, darüber berichtet sie in der "Gegenwart"-Reihe "Mein Ehrenamt".


Die Möglichkeit, Blindenschriftkurse zu leiten, hat sich für mich durch Zufall ergeben. Eine Bekannte erzählte mir im letzten Herbst, dass sie einen weiteren Blindenschriftkurs an der DZB übernehmen könnte, dafür aber zu wenig Zeit hätte. Spontan fragte ich sie, ob ich den Kurs übernehmen könnte. Wir überlegten kurz und waren uns schnell einig, dass der Vollschriftkurs, der sich in diesem Fall an sehende Menschen richtete, eine interessante Aufgabe für mich wäre. Die DZB Leipzig war mit unserem Vorschlag einverstanden, so dass mich diese spannende Herausforderung seitdem Woche für Woche begleitet.

Bei der Vermittlung der Brailleschrift spielen meine eigenen Erfahrungen eine ganz wichtige Rolle. So habe ich die Blindenschrift erst relativ spät  –  nach meiner Erblindung im Alter von 19 Jahren  –  erlernt. Ich weiß daher ganz genau, worauf es ankommt, wenn man erst im Erwachsenenalter damit beginnt. Braille war für mich  –  neben dem Orientierungs- und Mobilitätstraining und dem Training Lebenspraktischer Fähigkeiten  –  ein ganz wichtiges Element, um wieder eigenständig und selbstbestimmt leben zu können.

Mein Studium der Sonderpädagogik mit dem Schwerpunkt Blindenpädagogik verlief in der Folge reibungslos. Das Referendariat ging aber leider ordentlich daneben: Der Situation, aufgeweckte und durchaus freche sehbehinderte und blinde Schüler an der Schwelle zur Pubertät zu unterrichten, war ich damals einfach nicht gewachsen. Trotz dieser ernüchternden Erfahrung habe ich nie die Lust daran verloren, mein Wissen weiterzugeben. So arbeitete ich vor einigen Jahren für die Ausstellung "Dialog im Dunkeln" in Leipzig und unterstützte im Rahmen der DAISY-Einführung das DZB-Projekt "DAISY-Mobil".

Als ich mich zu meinem ersten Vollschriftkurs für Sehende, die die Brailleschrift im Berufsleben benötigen, auf den Weg in die Leipziger Blindenbücherei machte, hatte ich durchaus gemischte Gefühle. Würde ich überhaupt mithalten können, wenn die Teilnehmer die Punkte sogar sehen können? Diese Befürchtung hat sich schnell zerstreut, als ich merkte, dass den sehenden Kursteilnehmern das Erlernen der Blindenschrift genauso schwer fiel wie blinden Menschen. Am Anfang fühlt sich wahrscheinlich jeder wie in der ersten Klasse, weil man die Punktschrift genauso wie die Schwarzschrift Buchstabe für Buchstabe erlernen muss.

Nach dem ersten Kurs wurde ich gefragt, ob ich nicht auch einen Kurzschriftkurs für späterblindete Menschen übernehmen wollte. Weil es mir so viel Spaß und Mut gemacht hatte, musste ich nicht lange nachdenken und sagte zu.

In meinen Kursen soll es nicht darum gehen, einen bestimmten Lehrplan durchzupauken. Mein Ziel ist es, dass die Kurse im Alltag weiterhelfen. Die Motivation zum Erlernen der Blindenschrift ist ja durchaus unterschiedlich: Sehende Menschen besuchen die Kurse, um ein Verständnis für die Schrift zu erlangen. Für blinde oder stark sehbehinderte Menschen ist die Punktschrift dagegen von großer Bedeutung für ein selbstbestimmtes Leben.

Da wir in Kleingruppen arbeiten, kann ich sehr gut auf die individuellen Fähigkeiten der Kursteilnehmer eingehen. Alle bringen unterschiedliche Vorkenntnisse mit und vieles hängt davon ab, wie gut das Fühlen der Punkte funktioniert. Wenn etwas mal länger dauert, dann ist es eben so. Deshalb bin ich für meine "Schüler" auch per Telefon oder E-Mail erreichbar. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie nervenaufreibend es sein kann, wenn man an einer bestimmten Stelle nicht weiterkommt, nur weil man eine Kürzung nicht kennt.

Besonders stolz bin ich auf die "älteren" Teilnehmer meines Kurzschriftkurses: Sie können mittlerweile viele Texte lesen, die vor Monaten noch undenkbar waren. So ist es ein schönes Gefühl, mit dem Ehrenamt etwas bewegen zu können.

Sabine Seifert (37) ist infolge eines Gehirntumors erblindet. Sie lebt in Leipzig.


Dazu ein Bild: Punktschrift für Anfänger: Sabine Seifert (Mitte) unterrichtet in Leipzig auch Sehende



Kurzinfo:

Die DZB bietet Blindenschriftkurse in Voll- und Kurzschrift an.

Mehr Infos bei
Susanne Siems
Tel.: 03 41 / 71 13-1 15
E-Mail: susanne.siems@dzb.de



Kurzinfo: Mein Ehrenamt

Die "Gegenwart" veröffentlicht 2011, im Europäischen Jahr des Ehrenamts, ausgewählte Lesergeschichten. Erzählen Sie, welches Ehrenamt Sie ausüben, was es Ihnen bedeutet und an welche besonderen Erlebnisse Sie sich erinnern.

Kontakt:
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr.19, 10179 Berlin
E-Mail: gegenwart@dbsv.org

Fotografieren nach Gehör

Internationale Jugendbegegnung in Lettland: ein Rückblick


Während sie die Luft schmeckt und das Gras unter ihren Füßen spürt, nimmt sie aufmerksam die Geräusche um sich herum wahr. Als sie das Reißen von Papier hört, bewegt sie sich langsam darauf zu und drückt schließlich den Auslöser, um das Bild dazu mit ihrem Fotoapparat einzufangen.

Wie man nach Gehör fotografiert, das erfuhren wir, 16 blinde, sehbehinderte und sehende Jugendliche aus Polen, Deutschland, Lettland und Liechtenstein, bei einer Jugendbegegnung in Ramawa bei Riga, Lettland. Ermöglicht wurde dieses Treffen vom 1. bis 8. August durch das europäische Förderprogramm "Jugend in Aktion". Die deutschen Teilnehmer wurden vom DBSV-Jugendclub entsandt.

Bevor wir zur Kamera griffen, lernten wir uns aber zunächst näher kennen und tauschten uns  –  trotz Sprachbarrieren  –  intensiv über unsere Herkunftsländer aus. Unsere lettischen Gastgeber ließen es sich natürlich nicht nehmen, uns zu einer Besichtigung ihrer Hauptstadt einzuladen. Dabei besuchten wir unter anderem das Nationalmuseum der Kunst, wo wir  –  mit Handschuhen ausgestattet  –  die ausgestellten Skulpturen berühren durften.

Am dritten Tag stand endlich das blinde Fotografieren bzw. das bildliche Festhalten von Geräuschen auf dem Programm. Hierzu bildeten wir Arbeitsgruppen, die in einem ersten Schritt verschiedene Sounds entwickelten, an denen sich die Fotografen später orientieren sollten. Das konnten beispielsweise nachgeahmte Tierstimmen oder auch eigens komponierte Melodien sein. Außerdem suchten die Gruppen vorab Kulissen aus, etwa eine Brücke oder ein Badezimmer, vor denen ihre eingeübten Sounds fotografiert werden sollten.

Dort kamen dann unsere Kameras zum Einsatz: Während die verschiedenen Gruppen ihre Geräusche zum Besten gaben, mussten die blinden Fotografen die Quelle ausmachen und bildlich festhalten. So entstanden angeblich sehr ansehnliche Fotos, die abschließend von jeder Gruppe auf selbst gestaltete Plakate geklebt wurden. Diese wurden den Fotografen an unserem letzten Abend feierlich überreicht  –  zur Erinnerung an einen wirklich eindrucksvollen Austausch.

Melanie Fleischmann, Christian Pollmanns und Arthur Bittner  


Dazu ein Bild: Einander begegnen, einander näher kommen: die Teilnehmer der Internationalen Jugendbegegnung in Lettland

Spiele-Tipp

Camino  –  Wettrennen mit Hindernissen

Ein inklusives Brettspiel  –  diesen Anspruch hatte Spieleerfinder Frank Stark bei der Entwicklung von "Camino". Und tatsächlich: Mit einer Würfelmulde im Holzspielbrett, einem tastbaren Würfel und runden Spielsteinen mit verschiedenen Farben und tastbaren Oberflächen behalten sehende, sehbehinderte und blinde Spielfans den Überblick.

Ziel des Spiels ist es, mit dem eigenen Spielstein auf vier Bahnen, deren Felder aus Vertiefungen bestehen, rund um das viereckige Spielbrett ins Ziel zu laufen. Würfeln darf jeder Spieler so oft er will, doch das hat seine Tücken. Der Würfel zeigt entweder eine Zahl  –  so viele Felder darf man ziehen  –  oder den Joker  –  dann hat man die Wahl zwischen ein und vier Schritten  –  oder den "Stopper". Wird dieser gewürfelt, muss der Spieler zurück auf das Anfangsfeld des Zuges. Rettung können dann nur die "Camini" bringen. Diese zwölf flachen Steine werden vor Spielbeginn in einige Mulden verteilt und können von den Spielern eingesammelt werden, wenn sie auf die jeweiligen Felder kommen. Einen "Stopper" kann man gegen einen erbeuteten "Camino" und damit einen zusätzlichen Würfelversuch eintauschen. Aber aufgepasst! Auch die Mitspieler können einen nach hinten katapultieren  –  wenn sie auf demselben Feld landen wie man selbst. Überschreitet der erste Spieler das Zielfeld, ist die letzte Runde eingeläutet. Wer nun bei seinem letzten Zug am weitesten über das Zielfeld hinauskommt, ist der Sieger von "Camino".

Inka Senkbeil  


Kurzinfo:

Camino
Preis: ca.57 Euro

Erhältlich bei
Gerhards Spiel und Design
Tel.: 0 26 23 / 25 21
E-Mail: info@spiel-und-design.eu
www.spiel-und-design.eu


Haben Sie auch ein Spiel, das Sie den Lesern der "Gegenwart" empfehlen wollen? Dann schreiben Sie uns:

DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin
E-Mail: gegenwart@dbsv.org

Medizin:

Nachts hellwach, tagsüber schläfrig?

US-amerikanisches Pharmaunternehmen sucht blinde Studienteilnehmer, die unter Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit leiden.


Viele vollblinde Menschen leiden an einer chronischen Schlafstörung. Da sie kein Licht wahrnehmen, kommt es zu einer Störung des 24-stündigen Schlaf-Wach-Rhythmus. Dies verursacht nächtliche Schlaflosigkeit und massive Müdigkeit tagsüber, was Symptome von Konzentrationsproblemen bis zu Depressionen zur Folge haben kann. Zum Teil dauert es Jahre, bis die Störung diagnostiziert wird. Ihr Name: N24HSWD (Schlaf-Wach-Störung bei Abweichung vom 24-Stunden-Rhythmus).


Wodurch wird die Schlaf-Wach-Störung verursacht?

Der Schlaf des Menschen wird durch seine biologische Uhr gesteuert. Um die Schlafzeiten auf den 24-Stunden-Rhythmus abzustimmen, bedarf es regelmäßiger Reize von außen. Ohne Lichtreize kann sich jedoch ein Rhythmus einstellen, der etwas länger oder kürzer als 24 Stunden dauert. Wenn sich der eigene Schlaf-Wach-Zyklus von Tag zu Tag nach hinten verschiebt, haben Menschen mit N24HSWD zunächst Einschlafschwierigkeiten. Mit der Zeit können sie nachts kaum noch schlafen und sind tagsüber extrem müde. Schließlich deckt sich die innere Uhr wieder mit dem 24-Stunden-Hell-Dunkel-Zyklus, allerdings nur vorübergehend.


Gibt es eine Behandlung bei N24HSWD?

Bisher ist kein Arzneimittel für die Behandlung von N24HSWD zugelassen. Aktuell befindet sich aber ein Medikament, das die innere Uhr der Betroffenen stabilisieren soll, in der klinischen Erprobung. Dieses Medikament ist in den USA von der Firma Vanda Pharmaceuticals entwickelt worden und soll nun auf seine Wirksamkeit und Verträglichkeit geprüft werden. Die geplante Forschungsstudie ist vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte genehmigt sowie von der zentralen Ethik-Kommission zustimmend bewertet worden.


Wer kann an der aktuellen Studie teilnehmen und was erwartet ihn?

Gesucht werden blinde Menschen ohne Lichtwahrnehmung im Alter zwischen 18 und 75 Jahren, die unter Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit leiden. Die Studie ist auf ein Jahr angelegt. Nach der Diagnosestellung von N24HSWD nehmen die ausgewählten Probanden täglich eine Kapsel ein und geben telefonisch Auskunft über ihr Schlafverhalten. Darüber hinaus sind monatliche Besuche beim jeweiligen Studienzentrum erforderlich, um medizinische Untersuchungen und Laboranalysen durchzuführen. Die Gesundheit der Probanden wird während der gesamten Studie strengstens überwacht. Für die Teilnahme gibt es eine Aufwandsentschädigung.


Kontakt

Wenn Sie Interesse haben, wenden Sie sich bitte an eines der folgenden Studienzentren und lassen Sie sich ausführlich informieren:

Dr. Christiane Pelz
Medpace Germany GmbH  

Leben:

Inklusion jetzt! Gemeinsames Wohnen im Alter

Ist die Inklusion noch ein Zukunftskonzept oder sind wir längst im Zeitalter der Inklusion angekommen? Um die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu begleiten und den Begriff "Inklusion" mit Leben zu füllen, stellt die "Gegenwart" Positivbeispiele aus der Blinden- und Sehbehindertenszene vor. In den Häusern der ProSENIS Service gGmbH hat sich ein Wandel vollzogen: Blinde, sehbehinderte und sehende Senioren leben zusammen in einem Pflegeheim  –  Inklusion innerhalb einer Einrichtung sozusagen.


Etwas ist anders an dem Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel, um das die drei alten Damen sitzen. Erst beim zweiten Hinschauen fallen die nicht nur farblich, sondern auch in der Form unterschiedlichen Figuren auf. Zudem werden sie in die Felder gesteckt und die Zahlen des Würfels sind nicht nur sicht-, sondern auch tastbar. Aber nur eine der Spielerinnen macht vom Tasten Gebrauch. Gerade jetzt hätte sie das gar nicht tun müssen, weil ihr Wurfergebnis von der sehenden Mitspielerin zur Linken herausposaunt wird: "Eins!" Verständlicherweise ist in diesem Falle Kontrolle aber besser.

Der Neubau des Seniorendomizils "Am Lönspark" in Hannover Kirchrode, in dem die drei Spielerinnen wohnen, wurde im Juli 2004 eröffnet. Die Einrichtung gehört zur ProSENIS Service gGmbH, einer Tochter des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen. Wegweisend für andere Pflege- und Altenheime ist, dass hier pflegebedürftige sehende sowie pflegebedürftige blinde und sehbehinderte Menschen aufgenommen und vollstationär versorgt werden. Von den 40 Bewohnern ist die Hälfte von einer Seheinschränkung bis hin zur Blindheit betroffen. Auch Senioren mit anderen Behinderungen stehen die Türen offen.

Voraussetzung für ein gemeinsames altersgerechtes Wohnen ist ein in jeder Hinsicht barrierefreies Umfeld. Ein Neubau ermöglicht dabei rechtzeitige Vorüberlegungen. Das Ergebnis im Seniorendomizil "Am Lönspark" ist unter anderem ein kontrastreiches Farbkonzept der Bodenbeläge, Wände und Möbel. Orientierungshilfen wie die Reliefpläne der Firma I.L.I.S., Bodengleichheit und Handläufe unterstützen die Mobilität der Bewohner. Eindeutige und tastbare Piktogramme sind im ganzen Gebäude und nicht nur im Fahrstuhl vorhanden, der über zwei Bedienungsborde in unterschiedlichen Höhen und eine Sprachausgabe verfügt. Der Zugang ist über den Haupteingang und über die Terrasse barrierefrei gestaltet. Es gilt: Was für sehbehinderte, blinde, körperbehinderte und auch alte Menschen baulich vonnöten ist, erleichtert allen das Leben.

Räumliche Barrierefreiheit ist aber nur eine Voraussetzung für das gemeinsame Wohnen und Leben im Alter. Das gesamte Personal der Einrichtung  –  ob in der Pflege, Verwaltung, Küche oder als Hausmeister tätig  –  muss die Bedürfnisse der behinderten Senioren kennen. Marion Bliefernick, Einrichtungsleiterin des Seniorendomizils "Am Lönspark" und einer weiteren Einrichtung in Wennigsen bei Hannover, in der fünf von 75 Bewohnern blind oder hochgradig sehbehindert sind, hält Fortbildungen und Simulationen unter der Augenbinde und im Rollstuhl deshalb für obligatorisch: "Wer einmal unter der Augenbinde den Weg zum WC aufsucht oder einen Eisbecher ohne sehende Kontrolle 'genießt', kann eine Vorstellung vom Leben mit nur wenig oder ohne Augenlicht entwickeln." Zusätzlich erlernen die Mitarbeiter die Begleitertechniken und können verschiedene Hilfsmittel ausprobieren: von der sprechenden Uhr über die Eingießhilfe und die Einfädelhexe bis zum Bildschirmlesegerät und DAISY-Abspielgerät; last but not least Spiele wie Schach, Rommé, Malefiz oder eben Mensch ärgere dich nicht.

Natürlich ist für die Betreuung seheingeschränkter Bewohner mehr Zeit und damit mehr Personal einzurechnen. Über die täglichen Arbeiten hinaus weist Marion Bliefernick auf besondere Situationen hin, wenn beispielsweise einem sehbehinderten Neubewohner der 30 Seiten umfassende Heimvertrag vorgelesen wird oder der Hausmeister den Winterdienst so erledigen muss, dass sich auch Sehbehinderte gefahrlos auf dem Gelände bewegen können.

Das Zusammenleben blinder, sehbehinderter und sehender Senioren wirkt sich auch auf das Miteinander in der Gemeinschaft aus. Marion Bliefernick hat festgestellt, dass blinde Menschen eine Bereicherung für ihre sehenden Mitbewohner darstellen: Altersbedingt oftmals selbst zunehmendem Sehverlust ausgesetzt, partizipieren diese von den Erfahrungen der schon seit vielen Jahren oder Jahrzehnten Betroffenen. Und andererseits leisten sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten Hilfestellungen und übernehmen Verantwortung, kennen häufig die Bedürfnisse ihrer Nachbarin genauso gut wie die Mitarbeiter, kümmern und engagieren sich. Und das kommt nicht nur demjenigen zugute, dem geholfen wird: "Andere zu unterstützen, gibt dem Helfenden ein gutes Gefühl", weiß Marion Bliefernick.

Drei weitere Häuser der ProSENIS Service gGmbH bieten die Möglichkeit gemeinsamen Wohnens im Alter. Dabei handelt es sich um ehemalige reine Blindeneinrichtungen in Braunschweig, Hameln und Leer. Mit der Einführung der Pflegeversicherung hatten diese sich 1996 auch sehenden Senioren geöffnet  –  mit Erfolg. Es war eine programmatische Entscheidung; neben wirtschaftlichen Überlegungen stand damals der Integrationsgedanke im Vordergrund. Einrichtungen und Bewohner wollten heraus aus ihrer Abkapselung. Warum sollten blinde Menschen separiert werden, weshalb sollten sie nicht zusammen mit sehenden Senioren den Alltag teilen?

Die Öffnung für alle war die richtige Entscheidung und soll in den übrigen Häusern der ProSENIS Service gGmbH fortgesetzt werden. Vorbehalte gegenüber Einrichtungen, in denen blinde Menschen wohnen, gab und gibt es immer wieder. Doch nachdem erste sehende Senioren sich von den Vorzügen der Häuser überzeugt hatten und eingezogen waren, sprachen sich die Qualitäten der Pflegeeinrichtungen herum. Heute gehören sie zu den begehrten Adressen in ihrer jeweiligen Stadt. Somit können die Einrichtungen einerseits ihr Know-how für blinde und sehbehinderte Menschen weiter zur Verfügung stellen, andererseits die Isolation aufheben und Alten- bzw. Pflegeheime anbieten, die für alle Menschen geeignet sind.

Mittlerweile ist die Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie im Seniorendomizil in Hannover beendet. Die drei Bewohnerinnen lassen das Spiel beim Kaffeetrinken Revue passieren. Wer letztendlich gewonnen hat, ist nicht mehr zu ermitteln. Eigentlich: alle.

Jochen Bartling
Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen  


Dazu ein Bild: Spielspaß für alle: Ein barrierefreies Brettspiel bringt sehende und nicht sehende Senioren einander näher

Kürbismarmelade

Ein Brotaufstrich, der leicht gelingt und auch als Mitbringsel etwas hermacht


Herbstzeit ist Kürbiszeit. Die vielen Kürbissorten, die es mittlerweile gibt, unterscheiden sich vor allem in Form und Farbe, aber kaum im Geschmack. Am einfachsten lässt sich der Hokkaidokürbis zubereiten, denn man braucht ihn nicht zu schälen. Kürbiskompott ist ein Klassiker, Kürbissuppe ist zu einem Renner geworden. Aber Kürbismarmelade? Noch nie gehört? Dann wird es aber Zeit. Im Herbst einkochen und schon hat man das ganze Jahr über einen leckeren Brotaufstrich oder auch ein etwas anderes Mitbringsel.

Um dieses Rezept nachzukochen, muss man Gemüse schälen, schneiden und abwiegen, Gewürze dosieren, mit Hitze umgehen sowie umfüllen bzw. portionieren können. Als Hilfsmittel kommen eine Küchenwaage, ein Pürierstab und ein Trichter mit großer Öffnung (im Hilfsmittelhandel auch als Einfüllhilfe bekannt) zum Einsatz.


Zutaten:

  • 1 Hokkaidokürbis (ca.1 kg)
  • 1 kg Äpfel
  • 2 x 500 g Gelierzucker 1 : 2 (1 kg Zucker auf 2 kg Frucht)
  • 1 TL gemahlene Nelke
  • 1 TL gemahlener Zimt
  • 1 TL Ingwerpulver

Den Kürbis gut waschen und achteln. Die zähen Fasern samt Kernen mit einem Löffel oder Messer entfernen. Jetzt kann der Kürbis in grobe Stücke geschnitten werden. Die Kürbiswürfel abwiegen, um die gleiche Menge an geschälten und entkernten Apfelstücken zuzubereiten. Beides kommt in einen großen Topf. Mit Wasser knapp bedecken. 15 Minuten kochen und mit dem Pürierstab zu einem Brei zerkleinern. Wem das zu heiß ist, der kann die Masse vorher abkühlen lassen. Nelken, Zimt und Ingwer sowie den Gelierzucker dazugeben und alles gut verrühren. Das Ganze nochmals erhitzen und unter ständigem Rühren bei geringer Hitze ca. 5 Minuten kochen lassen, bis sich der Gelierzucker vollständig aufgelöst hat. Nun muss die Marmelade direkt in heiß ausgespülte Schraubgläser gefüllt werden.

Den Topf mit dem Kürbismus auf eine hitzebeständige und rutschfeste Unterlage stellen, das Schraubglas dicht daneben, um den Kleckerweg zu verringern. Den Trichter auf das Glas setzen und mit einer Kelle bis knapp unter den Rand füllen. Am besten probiert man vorher aus, wie viele Kellen das Glas fasst. Nun den Deckel ganz fest zuschrauben. Die Gläser kopfüber auf ein Tuch stellen und erkalten lassen. Wenn sich ein Glas danach durch leichtes Drehen öffnen lässt, sollte man es schnell verbrauchen.

Haben Sie Appetit auf diese andersartige Marmelade bekommen, trauen sich die Zubereitung aber nicht zu? Dann kann Ihnen eine LPF-Schulung (LPF = Lebenspraktische Fähigkeiten) weiterhelfen. Über das Angebot in Ihrer Nähe informiert Sie Ihr Landesverein, Tel.: 0 18 05 / 666 456 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.).

Oder Sie wenden sich direkt an den
Bundesverband der Rehabilitationslehrer für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 03 41 / 4 62 64 40 oder 0 70 00 / 2 66 27 38
E-Mail: info@rehalehrer.de
www.rehalehrer.de

Ulrike Schade
Vorsitzende des Bundesverbandes der Rehalehrer  

Menschen:

Ausgemusterte Orgelpfeifen zum Leben erwecken

Gabriele Firsching, 58

Weil sie Klavier spielen konnte, habe ich im Kindergarten für meine Erzieherin geschwärmt  –  so sehr, dass ich sie sogar aus Knetgummi nachgebaut habe. Ich selbst musste bis zum fünften Schuljahr warten, bis ich das Klavierspielen lernen konnte: Am Nürnberger Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte ging es los mit dem Unterricht, der auch das Erlernen der Braillenotenschrift beinhaltete. Als ich später ins Internat nach München wechselte, hatte ich einen halben Tag lang Heimweh. Dann tauchte ich in das Musikleben der Bayerischen Landesschule für Blinde ein: Klavier, Chor, Orff, Harmonielehre, Flöte, Musikkunde  –  das war meine Welt.

"Wenn du auf einen grünen Zweig kommen willst, brauchst du ein Klavier", sagte Alfons Forstpointner, mein Münchener Musiklehrer. Dieser grüne Zweig für mein weiteres (Berufs-) Leben war das Musikstudium am Konservatorium in Nürnberg mit den Fächern Klavier, Blockflöte, Orgel und Sologesang. Zur beruflichen Absicherung absolvierte ich zusätzlich noch die Ausbildung zur Phono- und Stenotypistin an der Blindenschule in Nürnberg. Das kam mir auch im Studium zugute: Im PC-losen Zeitalter machte ich mir in den Vorlesungen Notizen in Schnellschrift und übertrug die kilometerlangen Streifen aus der Stenomaschine anschließend auf Blätter. Das war zwar reichlich langweilig, jedoch für die Klausuren sehr nützlich, da ich den ganzen Merkstoff schon mal ordnend unter den Fingern gehabt hatte. Meine Dozenten am Konservatorium waren unkompliziert, haben mir aber auch nichts geschenkt: "Was du nicht siehst, musst du hören."

Mein Referendariat nahm ich am bbs nürnberg auf, wo ich bis heute als Musiklehrerin tätig bin. Dabei orientiere ich mich gerne am Münchener Vorbild. Im Klassenunterricht steht das praktische Musizieren im Vordergrund. Insbesondere das Spiel mit Schlagzeug und Orff-Instrumentarium macht den Schülern aller Altersstufen viel Spaß. Wir haben eine gute Ausstattung, die vom Güiro  –  einer Ratschgurke  –  bis zu Großbass-Klangstäben reicht. Zur besseren Orientierung sind bei den Stabspielen bestimmte Töne mit Punkten unterschiedlicher Farbe und Tastqualität gekennzeichnet.

Auch die Instrumentenkunde erfreut sich großer Beliebtheit. Wie beispielsweise eine Klarinette klingt, ist den meisten Schülern klar. Aber wie sieht sie eigentlich aus? Wie stellt man es an, dass der Synthesizer ganz alleine spielt? Und schaurig-schön wird es, wenn man an einer armen, alten Violine die Sache mit dem Bogen ausprobieren darf oder wenn eine ausgemusterte Orgelpfeife mit Hilfe des menschlichen Blasebalgs noch einmal lebendig wird.

Ergänzend zum Musikunterricht bieten wir in der Grundschule Blockflötenunterricht an. Da die Braillenotenschrift für jüngere Schüler schlecht geeignet ist, lernen die Kleinsten die Stücke zunächst nach Gehör. Später verwenden wir ein Notensetzbrett, mit dessen Hilfe Rhythmus, Melodie und Akkordaufbau tast- und sichtbar gemacht werden können. Im fünften Schuljahr beginnt dann der übrige Instrumentalunterricht. Dieser erfolgt  –  entsprechend des Sehvermögens des einzelnen Schülers  –  entweder mit Hilfe der allgemein üblichen (meist vergrößerten) Notenschrift oder mit der Braillenotenschrift.

Von der zweiten bis zur sechsten Klasse bieten wir den Schülern außerdem an, im Kinderchor zu singen. Für die Älteren gibt es den Jugendchor. Das Repertoire reicht von Volksmusik und Folklore aus verschiedenen Ländern über Spirituals bis hin zu Motetten und Madrigalen. In der Adventszeit singen beide Chöre auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt. Ziel ist es, den Schülern möglichst viele musikalische Erlebnisse mit auf den Weg zu geben. So hat später jeder die Möglichkeit, das auszuwählen, was seinen persönlichen Neigungen entspricht. Einige ehemalige Schüler haben beispielsweise den Conrad-Paumann-Chor gegründet, der mittlerweile aus 30 Sängern besteht.

Im Arbeitsalltag komme ich bislang noch gut ohne Assistenz aus. Bei Auftritten unserer Schüler helfen mir Erzieher und Kollegen, indem sie die jungen Musiker zu ihren Instrumenten bringen oder die Chöre aufstellen. Um Musikalien und Chorliteratur auszuwählen, kann ich neben dem PC mit Hilfe meines Sehrests ein elektronisches Lesegerät nutzen. In Klassen mit sehbehinderten und sehenden Schülern wird der Unterricht leider schwieriger für mich, weil es immer mehr mehrfachbehinderte Schüler gibt. Viele von ihnen sind nicht mehr so leistungsfähig und motiviert. Vielleicht ist das ein Grund dafür, dass inzwischen kaum noch sehgeschädigte Musiklehrer an Blindenschulen unterrichten. Eine interessante berufliche Alternative kann die musikalische Betreuung von integrierten blinden Schülern sein.

Insgesamt ist die Arbeit am bbs nürnberg sehr vielseitig und abwechslungsreich, aber bisweilen auch anstrengend. So ist es für mich ein schöner Ausgleich, als Sopranistin aufzutreten  –  solistisch oder im Vokalensemble ProPuncto.

Gabriele Firsching ist hochgradig sehbehindert. Sie arbeitet als Musiklehrerin am Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte (bbs) in Nürnberg und als Konzertsängerin.


Dazu ein Bild: Vier Sänger, zwei Frauen und zwei Männer, konzertieren in einer Kirche. Sie sind feierlich schwarz gekleidet und stehen, zur Gemeinde gerichtet, nebeneinander im Altarraum. Im Hintergrund ist die Apsis mit reich verzierten Rundbögen zu erkennen. Jeder Sänger hat sein eigenes Notenpult. Die Hände liegen auf den Noten und scheinen diese zu ertasten. Es ist ein Konzert des Vokalensembles ProPuncto mit Gabriele Firsching als Sopranistin, links im Bild.



Kurzinfo: Musiker aus Leidenschaft

Ob instrumental, als Sänger, in einer Band oder solo, auf der Bühne, in der Kirche oder im Familienkreis  –  Musik ist selten nur Hobby, nur Beruf, sondern vielmehr Leidenschaft. Aber was bedeutet Musik für blinde und sehbehinderte Menschen, Menschen, denen aufgrund des fehlenden Sehsinns ein besonders gutes Gehör nachgesagt wird? In der "Gegenwart" berichten ausgewählte Musiker über ihre Welt der Klänge  –  vom Kirchenmusiker bis zum Rocker, vom Komponisten bis zur klassischen Sängerin.

Testlabor:

Diktiergerät und DAISY-Player in Einem

Beim DM-5 handelt es sich eigentlich um ein Diktiergerät. Aber damit nicht genug: Neben dem Aufnahmemodus haben die Macher von Olympus auch eine Wiedergabefunktion eingebaut, die noch dazu das DAISY-Format unterstützt. Außerdem können blinde und sehbehinderte Nutzer das Gerät in den Grundfunktionen per Sprachbefehl bedienen. INCOBS  –  Informationspool Computerhilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte hat den DM-5 getestet.


Der DM-5 von Olympus verfügt über einen internen Speicher von 8 GB. Ferner kann eine Mikro-SD-Karte mit einer Kapazität von bis zu 16 GB in das Gerät eingesteckt werden. Der digitale Rekorder hat die Abmessungen 113,6 x 45,6 x 15,2 mm und wiegt inklusive Lithium-Ionen-Akku 98 Gramm. Im Gegensatz zu den Modellen DM-450 oder DM-550, die auch mit normalen Mikrozellen betrieben werden können, muss hier ein Akkublock eingesetzt werden. Dieser gehört zum Lieferumfang des Gerätes.

Die Funktions- und Navigationstasten des DM-5 sind klar voneinander abgesetzt, gut fühlbar und haben einen guten Druckpunkt. Alle Funktionen können durch die begleitende Sprachführung genutzt werden.


Aufnahmefunktion

Mit dem DM-5 lassen sich Aufnahmen in den Formaten PCM-Wave, WMA sowie MP3 erstellen. Dabei können jeweils mehrere Qualitätsstufen gewählt werden. Für verschiedene Situationen lassen sich drei vorkonfigurierte Aufnahmemodi nutzen: Konferenz, Vortrag und Diktat. Mit der Funktion "Zoom Mikrofoneinstellungen" kann man zwischen "Breitbandstereo" (etwa für Aufnahmen in großen Hallen) und "Nahbesprechung" (für Interviews) wechseln. Leider gibt es im Handbuch keine genauen Hinweise, wann welche Einstellung empfohlen wird. Der Nutzer muss also selbst herausfinden, welcher Modus in welcher Aufnahmesituation sinnvoll ist.

Anspruchsvolle Anwender wird es freuen, dass man zwischen manueller und automatischer Aussteuerung wählen kann. Der Rekorder bietet keine Editiermöglichkeiten wie Einfügen oder Überschreiben einer Aufnahme. Jede Neuaufnahme wird immer am Speicherende angehängt.


Wiedergabe auch im DAISY-Format

Der Nutzer kann mit dem DM-5 in DAISY-Büchern satz- oder absatzweise navigieren und dabei die Überschrifts-Ebenen 1 bis 6 wählen. Dass hier nicht die vom DAISY-Consortium empfohlenen Bezeichnungen verwendet werden, mag den einen oder anderen anfangs irritieren. Auch das seiten- und gruppenweise Navigieren ist beim DM-5 grundsätzlich möglich, jedoch lassen dies nicht alle DAISY-Hörbücher zu. Um eine der genannten Navigations-einstellungen auszuwählen, muss man immer zuerst in ein Menü wechseln. Es empfiehlt sich daher, die Wiedergabe des aktuell gehörten Buches kurz zu stoppen, um die gewünschte Einstellung vorzunehmen. Ansonsten sprechen Sprachausgabe und DAISY-Buch parallel. Wer an Geräte von Plextor oder Human Ware gewöhnt ist, bei denen die Navigationsmöglichkeiten direkt gewählt werden können, muss sich hier umstellen. Hat man aber eine Einstellung für die Navigation gewählt, kann man recht zügig mit den Pfeiltasten von einer zur anderen Position des Buches springen. Auch das Spulen durch Drücken und Halten der Pfeiltasten ist möglich. Ferner lassen sich Lesezeichen setzen.

Die Wiedergabe von Musik erfolgt ohne Probleme: einfach Künstler, Alben oder Titel mit den Pfeiltasten auswählen, dann sagt der DM-5 den jeweiligen Eintrag an. Wer überwiegend englischsprachige Musik hört, sollte eventuell die Sprachführung auf Englisch umstellen, da die deutsche Sprachausgabe fremdsprachige Künstlernamen und Titel mitunter recht eigentümlich ausspricht.


Spracherkennung und Terminplaner

Nach dem Firmware-Update vom Mai 2011 (Version 1.20) lässt sich der Rekorder inzwischen voll und ganz per Sprache bedienen. Diese Funktion wird in der Bedienungsanleitung als "Spracherkennung" bezeichnet. Sie könnte sehr praktisch sein  –  wenn sie denn funktionieren würde. Tatsächlich lässt sich das Gerät nur mit einigen wenigen Schlüsselbegriffen steuern. So kann man beispielsweise per Sprache vom Basismenü in den Musik- oder Podcast-Ordner wechseln und auch Datum und Uhrzeit lassen sich einstellen. In den Untermenüs und insbesondere im Recording-Menü kann die Spracherkennung indes nicht genutzt werden. Um sie zu aktivieren, muss man die Voice-Taste gedrückt halten und einen der Schlüsselbegriffe einsprechen. Allerdings gibt es keine akustische Rückmeldung, ob der Befehl ausgeführt wurde und ob man sich in dem gewünschten Eintrag befindet. Hierfür müssen wieder die Tasten zur Hilfe genommen werden.

Mit der neuesten Firmware wird auch der Terminplaner durch die Sprachführung unterstützt. Blinde Anwender können Datum und Uhrzeit ohne sehende Hilfe einstellen, zeitgesteuerte Aufnahmen machen und sich an Termine erinnern lassen. Allerdings reagiert die Sprachausgabe recht träge. Drückt man beispielsweise zur Wahl des Monats eine der Pfeiltasten, kann es bis zu zwei Sekunden dauern, bis eine Rückmeldung kommt. Während des Tests kam es sogar vor, dass ein zweiter Tastendruck erforderlich wurde, so dass der gewünschte Eintrag bereits übersprungen war.


Fazit

Der Rekorder DM-5 von Olympus bietet sehr vielfältige Möglichkeiten und Funktionen. Positiv ist, dass das Gerät jetzt in vollem Umfang durch blinde Personen bedient werden kann. Für sehbehinderte Nutzer, die das Display nutzen wollen, ist der Rekorder indes nur bedingt geeignet: Zwar ist der Bildschirm relativ groß und bietet einen guten Kontrast, die Menü-Schrift ist jedoch extrem klein und kann nicht vergrößert werden.

Mit den DAISY-Funktionen, die das Gerät bietet, dürften die meisten Anwender zufrieden sein. Einzig der Wechsel in ein spezielles Menü, um die Navigationseinstellungen vornehmen zu können, ist gewöhnungsbedürftig. Die Spracherkennung sollte unbedingt optimiert werden und der Anwender eine akustische Rückmeldung der eingesprochenen Befehle bekommen.

Der DM-5 kostet im Handel etwa 300 Euro und kann auch bei vielen Hilfsmittelanbietern bezogen werden.

Carsten Albrecht
INCOBS  –  Informationspool Computerhilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte


Dazu ein Bild: In vollem Umfang blind bedienbar: der Rekorder Olympus DM-5


Kurzinfo: INCOBS

INCOBS informiert über die Einrichtung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Seheinschränkungen. Ziel ist es, insbesondere den Markt an Computerhilfsmitteln transparenter zu gestalten und Anwender und Berater bei der Auswahl geeigneter Produkte zu unterstützen. Das Projekt läuft seit 1999 und wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.

Mehr Infos unter www.incobs.de

Tourismus:

Über Steine und Geröll, den Gletscher hinab und durch Höhlen hindurch

Eine Blinde, die einen Berg besteigt, sich in 3.000 Metern Höhe über Geröll kämpft und an einem Gletscher abseilt? Das können sich viele nicht vorstellen. Doch Christiane Möller hat genau das gemacht  –  zusammen mit vier anderen Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen. In der "Gegenwart" erzählt die Juristin, wie sie alle gemeinsam eine außergewöhnliche Expedition ins Dachsteingebirge gemeistert haben.


"Wenn ein Rollstuhlfahrer einen Berg besteigen und Gletscher überqueren kann, dann sollte ich so eine Bergtour trotz meiner Blindheit allemal schaffen." Das waren meine Gedanken, als ich im Mai von der Aktion Mensch gefragt wurde, ob ich Lust hätte, gemeinsam mit vier anderen jungen Leuten mit verschiedenen Handicaps eine Abenteuerreise in die österreichischen Alpen zu unternehmen. Also habe ich spontan "ja" gesagt.

Wir starteten mit unserer Expedition am 14. Juli in Ramsau am Dachstein in der Steiermark. Wir, das waren Michaela Bienert, genannt "Biene", oberschenkelamputiert und daher Prothesenträgerin, Peter Gatzweiler, kleinwüchsig, Benjamin Busch, von Geburt an gehörlos, Reini Sampl, querschnittsgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen, ich, Christiane Möller, nahezu blind, sowie die Physiotherapeutin Jule Heil und der Bergführer Paul Freysoldt. Das ZDF begleitete unser Vorhaben, weil daraus die mehrteilige Sommerreportage "Menschen  –  das Abenteuer" entstehen sollte.

Nachdem wir mit der Seilbahn auf knapp 3.000 Meter Höhe hinaufgefahren waren, führte uns unsere erste Etappe über Gletscher. Nebel ohne Ende, Kälte und viel Wind erwarteten uns dort oben  –  nicht gerade einladend. Trotzdem stiefelten wir los. Reini hatte seinen Rollstuhl gegen einen so genannten Paramount-Bob getauscht, also ein Snowboard, an dem ein Sitz sowie vorne und hinten Griffstangen befestigt sind. Dieses Gefährt wurde von Benjamin und Paul gezogen, ich schob von hinten und Reini stabilisierte mit Skistöcken. So konnte nicht nur Reini die Gletscher erobern: Auch ich war froh, weil ich durch diese Art der Fortbewegung keine Orientierungsschwierigkeiten hatte. Es war zwar anstrengend, zumal die Luft in der Höhe schon dünn wird, aber wir hatten viel Spaß und es ging gut voran.

Nach fünf Stunden erreichten wir erschöpft, aber glücklich unser erstes Etappenziel, die Seetaler Hütte. Dort wärmten wir uns mit heißem Tee am Kamin auf und nutzten die gemütliche Atmosphäre, um uns näher kennen zu lernen. Etwas erschrocken war ich, als Biene mir ihre Prothese zeigte und ich ein Metallbein zu fassen bekam. Ich hatte immer gedacht, dass sich so etwas durch eine kosmetische Ummantelung ähnlich wie ein Bein anfühlt.

Am zweiten Tag gingen wir weiter über die Dachsteiner Gletscher. Aufgrund des dicken Nebels sahen die anderen auch nicht mehr als ich. Verwundert stellte ich fest, dass sich der Gletscher hier ganz anders anfühlte als der, den ich letztes Jahr in Island erkundet hatte  –  nicht vereist, sondern eher wie ein Schneefeld im Winter. Aber Schnee hin oder her: So ein Gletscher ist natürlich gefährlich, weil überall Gletscherspalten lauern, die gerade bei Neuschnee leicht zu übersehen sind. Paul zeigte uns einen etwa 30 Zentimeter breiten Spalt, den ich mit dem Wanderstock abtasten konnte.

Um uns in diesem Gebiet sicher fortbewegen zu können, wurden wir angeseilt: Paul, Benjamin und Reini gingen mit dem Bob voran, dann folgte Peter und zum Schluss kamen Biene, Jule und ich. Wir gingen rückwärts den Berg hinunter, wobei wir immer nur so viel Seil bekamen, dass wir im Ernstfall nicht tief fallen konnten. Biene hatte auf dem rutschigen Untergrund mit ihrer Prothese zu kämpfen und schlitterte eher, als dass sie ging. Ich kam einigermaßen zurecht und war froh, dass ich dank des Kletterunterrichts an der Blista ungefähr wusste, worauf es beim Abseilen ankommt. Trotzdem steckte ich plötzlich mit beiden Beinen in einer Gletscherspalte. Die Situation war zwar nicht gefährlich, aber die Schrecksekunde weckte doch meinen Respekt.

Am Übergang zum Fels angekommen, wurde der Rolli umgebaut. Statt eines Snowboards bekam Reini jetzt ein Rad unter den Hintern. Dann kam der für mich anstrengendste Teil: Wir gingen bergab über felsiges Geröll. Bis vor einem Jahr habe ich mich bei solchen Gelegenheiten immer am Rucksack eines Sehenden festgehalten. Inzwischen benutze ich stattdessen Wanderstöcke, mit denen ich den Weg vor mir abtasten und mich notfalls auch mal abstützen kann. Das macht mich viel unabhängiger und kam mir auch jetzt zugute. Denn auf dem unwegsamen Gelände waren Paul, Jule und Benjamin mit dem Rolli beschäftigt und Biene hatte mit sich und der Prothese genug zu tun. Also führte mich der 1,20 Meter große Peter, bei dem ich mich schlecht an den Rucksack hängen konnte, noch dazu bergab. Peter hatte ein absolutes Händchen dafür, wie er was beschreiben musste, und so gingen wir eineinhalb Tage als Dream-Team abwärts. Das gab es bestimmt noch nicht, dass ein Kleinwüchsiger eine Blinde über den Berg führt!

Bei strahlendem Sonnenschein setzten wir unseren Abstieg am dritten Tag fort. Rund 1.300 Höhenmeter bis ins Tal standen auf dem Programm. Das ist selbst für Menschen ohne Handicap ziemlich viel. Für uns war es eine Schinderei: Für Peter, weil er mir den ganzen Weg bis ins kleinste Detail erklären und dadurch vermutlich so viel am Stück reden musste wie in seinem ganzen Leben noch nicht. Für Biene, weil sie mehrfach stürzte und unter starken Schmerzen litt. Für Paul und Benjamin, weil sie Reinis Rolli in einem Affenzahn den Berg hinunterwuchteten. Für Reini, weil sein Rollibob die Stöße nicht abdämpfte. Und natürlich auch für mich, weil die Wege, die keine waren, mir einiges an Konzentration abverlangten. Aber gemotzt hat keiner.

Nachdem wir endlich unten im Tal angekommen waren, ging es mit dem Auto zu unserem nächsten Quartier. Nur Reini fuhr nicht mit uns, sondern heizte die Schotterpiste mit über 50 Stundenkilometern auf einem speziellen Gelände-Dreirad hinunter. Anschließend saßen wir alle bis spät in die Nacht gemütlich am Lagerfeuer zusammen, scherzten und versuchten Maiskolben zu braten, die aber fast alle verbrannten.

Am vierten Tag erwartete uns eine Bootsfahrt über den Hallstätter See. Ich fuhr gemeinsam mit Benjamin und Peter. Die Kommunikation zwischen Benjamin und mir war für uns beide eine große Herausforderung. Hier trafen einfach zwei Welten aufeinander: Benjamin, der fast vollständig auf visuelle Reize angewiesen ist, um zu kommunizieren, und ich, die ich mir meine Umwelt vor allem über das Gehör erschließe. Nichtsdestoweniger haben wir während der Tour eine gemeinsame Sprache gefunden und gelernt, dass ein Händedruck und eine freundschaftliche Umarmung manchmal mehr sagen können als Worte. Damit unsere Kommunikation auch an Bord funktionierte, saß Peter als "Vermittler" in der Bootsmitte. Nach sechs Kilometern Überfahrt erreichten wir unser Ziel und beschlossen die Tour mit einer riesigen Wasserschlacht.

Von nun an ging es mit dem Rad weiter. Peter hatte sein eigenes kleines Rad mitgebracht, Biene fuhr mit einem "normalen" Fahrrad, Reini stellte sein Können mit dem Handbike unter Beweis und ich teilte mir mit Benjamin ein Tandem, auf dem wir nicht hintereinander, sondern nebeneinander saßen. So konnten wir uns mit einer Mischung aus Lippenlesen, seinen gesprochenen Worten und Berührungen verständigen. Während wir am Berg ganz schön zu kämpfen hatten, machten die Abfahrten umso mehr Spaß. Ich konnte es mir nicht verkneifen und musste einfach laut losjuchzen. Diese Frequenzen nahm selbst Benjamin wahr.

Anders als erwartet war unsere letzte Etappe für mich die aufregendste: Bei einer Höhlenexpedition liefen wir nicht wie "Normaltouristen" einfach durch die Höhle, sondern bewegten uns  –  ausgerüstet mit Overalls und Helmen mit Stirnlampe  –  abseits der üblichen Pfade. Teils seitlich kletternd, teils kriechend zwangen wir uns durch nach oben enger werdende Gänge. Für Klaustrophobiker war das nichts, zumal man in der Dunkelheit Wasser rauschen hörte. Irgendwie unheimlich. Um uns aufzumuntern, verpasste Biene allen eine Kriegsbemalung aus Lehm. Das hat definitiv geholfen!

Während Peter in der Höhle von seiner geringen Körpergröße profitierte und nahezu ohne Schwierigkeiten durchkam, war es für Reini eine besondere Herausforderung. Er saß auf einem speziellen Sitzkissen, hatte die Beine gepolstert und bewegte sich  –  unterstützt von Jule und Benjamin  –  mit seinen Oberarmen robbend fort. Schmutzverschmiert kamen wir schließlich wieder draußen an und beendeten diese wahnsinnige und wunderbare Tour mit einem gemeinsamen Abendessen in Ramsau.

Was wir in diesen fünf Tagen in den österreichischen Alpen erlebt haben, wurde mir erst nach meiner Rückkehr nach Deutschland richtig bewusst. Es war ein einmaliges, unvergessliches Erlebnis und ich bin noch immer tief bewegt von den Begegnungen mit so mutigen Menschen.

Im Vorfeld und auch im Nachhinein haben viele Menschen unsere Reise als unverantwortlich bezeichnet. Am liebsten hätten sie jedem von uns einen nicht behinderten Helfer zur Seite gestellt. Aber wozu? Beim Abstieg hätte mir dann nicht Peter, sondern ein nicht behinderter Begleiter den Weg gewiesen. Wahrscheinlich hätte ich auch nicht Reinis Bob durch den Schnee geschoben und keiner wäre auf die Idee gekommen, einen gehörlosen und einen blinden Menschen zusammen auf ein Tandem zu setzen. Dabei war es doch gerade das Besondere an dieser Tour, dass wir uns untereinander geholfen haben und als Team über uns hinausgewachsen sind! So konnten wir erleben und zeigen, dass auch Menschen mit Handicap andere unterstützen können. Sicher hat die Fernsehdokumentation über unsere Tour provoziert und polarisiert. Aber führt nicht genau das dazu, dass Menschen zum Nachdenken kommen, zum Diskutieren und vielleicht auch zum Umdenken?

Christiane Möller (30) ist von Geburt an blind. Die Juristin arbeitet bei der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" in Marburg.


Dazu zwei Bilder:

    • Taktil gebärden: Benjamin Busch, gehörlos, kommuniziert mit Christiane Möller, blind (li.)
    • Mit vereinten Kräften durch den Schnee: fünf behinderte Wanderer am Dachstein

Kurzinfo:

Die vierteilige Dokumentation "Menschen  –  das Abenteuer", die das ZDF im August ausgestrahlt hat, ist noch im Internet verfügbar: www.zdf.de/zdfmediathek/kanaluebersicht/188

Medien:

Der Geschmack von Blau

Ihre wissenschaftliche Karriere begann vielversprechend, sie hatte große Pläne. Doch dann erblindet Susanne Krahe  –  eine Katastrophe, aber zugleich der Beginn von "Leben Nummer Zwei". Mit ihrer Autobiografie "Der Geschmack von Blau" eröffnet die Theologin dem Leser neue Perspektiven auf das eigene Leben und das Leben anderer. Die "Gegenwart" druckt einen Auszug aus dem kürzlich erschienenen Buch ab.


"Sie haben einen schwierigen Lebenslauf", findet die Journalistin, die ihr Mikrofon vor mir aufbaut. Während sie sich eine freie Steckdose sucht, um meine Stimme unter Strom zu setzen, kämpfe ich mit einem winzigen Stachel Groll. Ich gebe ein paar Sprechproben ab, probiere, welcher Abstand, welche Lautstärke die günstigste ist, und verspreche, möglichst deutlich zu reden. Sie merkt nichts von meinem Ärger, besser: von meiner Enttäuschung. Eigentlich würde ich lieber als Schriftstellerin interviewt, nicht als Frau mit einem schwierigen Lebenslauf.

Die Journalistin ist auf der Suche nach "Überlebenskünstlerinnen". Sie sammelt Stimmen von Menschen, die den Radiohörern erklären können, wie sie diese unpopuläre Kunstsparte kultiviert haben. Welche Ressourcen versetzen Menschen in den Stand, persönliche Katastrophen zu überstehen? Welche Strategien entwickeln wir, um unsere Verluste und Zusammenbrüche so in unsere Biografie zu integrieren, dass sie unser Selbstbild nicht zertrümmern?

Die Journalistin erklärt mir, dass sich die Psychologie neuerdings auf die Bauweise von Wolkenkratzern bezieht, wenn sie nach den Bedingungen des Überlebens fahndet. Die Stahlriesen müssen so konstruiert werden, dass sie den Stürmen und Erdstößen nicht "trotzen", sondern im Unwetter mitschwingen. Es gebe sogar Identitäten, die durch eine Katastrophe gefestigt werden, meint die Reporterin. Offenbar rechnet sie auch mich zu dieser seltenen Spezies der flexibel gebauten Kolosse.

Krise? Katastrophe? Die Vokabeln, die ihr respektvoll über die Lippen kommen, gehören nicht zu meinen Lieblingswörtern. "Positives Denken"? Das Modewort schmeckt derart ausgelutscht, dass mir übel wird. Es fällt mir schwer, mich auf Taktiken zu besinnen, die mich vor dem Aufgeben bewahrt haben und die ich anderen Leuten zur Nachahmung empfehlen könnte. Bevor ich den Rezeptblock zücke und meine Mittelchen verschreibe, bestehe ich darauf, dass ich keine große Wahl hatte. Zwei Möglichkeiten blieben mir: mich aufzuhängen oder zu überleben. Zum Aufhängen fehlte mir der Mut.

Den Abschied aus meinem Leben als Augenmensch hatte ich im Wintergarten meines Elternhauses verbracht. Drei Monate lag ich in diesem Glaskasten auf dem Rücken, streichelte meinen Kater, strich über sein Fell, seine Krallen, seine Samttatzen. Seine Schnurrbarthaare waren längst verschwunden, seine grünen Augen auch. Ich starrte durch die Scheiben des Wintergartens und beobachtete, wie die Umrisse des Kastanienbaums über meinem Kopf von Tag zu Nacht zu Tag farbloser, verschwommener, dünner wurden. Es verschwanden die Blätter, die Zweige, die Äste, der Stamm, die Krone. An meinem Geburtstag dann gab es den Baum nicht mehr, draußen keinen Garten und drinnen kein Drinnen mehr. Der Kater bestand aus Schnurren, aber das Tier sprang aus der Reichweite meiner Hand. Seit Wochen fehlten meinen Fingern die Nägel, seit Tagen sah ich keine Finger mehr. Nun schwenkte ich diesen deformierten Klumpen, meine Hand, vor meiner Nase, hin und her, hin und her, aber ich spürte nur noch einen Luftzug.

Was sieht frau, wenn sie nichts mehr sieht? Ich sehe das Nichts, versuche ich seit über zwanzig Jahren zu erklären. Dieses materialisierte Nichts, das mich umhüllt, hat eine Tiefe, ein intensiv empfundenes Blau, ohne blau zu sein. Es füllt die Lücke, die die Farbe Blau mit sich gerissen hat, voll aus; das, was bleibt, wenn die Farben sich verflüchtigen. Es ist eine schwere, berückende Anwesenheit wie der Atem von toten Hausbewohnern, der Jahre nach deren Abschied immer noch durch die Gemäuer fliegt. Ich könnte eine Mauer vor der Stirn behaupten, eine Einsperrung dicht vor den Wimpern. Aber selbst das wäre gestrotzt. Mein Ausblick ist vollkommen leer. Zwischen Gehirn und Auge ist die Leitung zerrissen: kein Sehnerv, kein Signal, keine Abstufungen in Dunkel und Hell. Um sicher zu gehen, ob ich meine Lider offen oder geschlossen halte, muss ich mich konzentrieren, und die Sonne muss mich stechen, um von mir bemerkt zu werden.

"Erblindung. Schrecklich muss das sein!", stellt die Reporterin fest. Die Pause, die dadurch entsteht, ist ihr peinlicher als mir.

Ich stelle mir die dramatischen Filmszenen vor, die sich vor ihren inneren Augen abspielen und von getragenen Schlussakkorden untermalt werden. Weltuntergangsstimmung. Oder denkt sie an den blinden Kandidaten in einer Fernsehshow, der dem faszinierten Publikum vorführte, dass Farben sich anhand ihres Geruchs identifizieren lassen? "Wetten, dass ...?"

Wie unspektakulär die Dramatik einer Erblindung sich in der Wirklichkeit kleidet, kann sie nicht einschätzen. Ich jedenfalls hatte andere Probleme, als mich beim Schnuppern auf helle, dunkle oder Mischfarben festlegen zu müssen. "Wetten, dass ..." ich den Kandidaten für einen Scharlatan hielt? Die Wirklichkeit schmeckte bitter.

Das ist es, was alle Journalisten meinen, wenn sie von meinem "schwierigen Lebenslauf" sprechen. Wie ein vom Skizzenblock abgerissener Zettel flatterte mir mit Dreißig das Leben weg. Ich wollte den kaputten Entwurf zusammenknüllen und in den Müll werfen. Aber wie fängt eine Blinde mit ihren Händen auf, was fliegt? Dazu braucht es Übung. Es braucht ein intensives Training der Koordination, nicht nur der Ohren.

Ich habe mir angewöhnt, mein fünfzigjähriges Leben in verschiedene Phasen einzuteilen: Die erste mit sehfähigen, die zweite mit blinden Augen. Mein Leben als Augenmensch hat dreißig Jahre gedauert, das Leben als Blinde ist letztes Jahr zwanzig geworden. Leben Nummer Eins war der Aufstieg einer "hopeful young woman" zum besten Abitur und glänzenden Examen. Leben Nummer Zwei fing mit dem halsbrecherischen Sturz ins Nichts an. Ich hatte beste Aussichten gehabt. Und jetzt? Musste um Nachsicht bitten, um Rücksicht. Ich hatte Freunde, Geliebte, Klassenkameraden. Und dann? Ich war ein überzeugter Single gewesen, lebte mit großer Freude allein in meinen vier Wänden und leistete es mir, meine Verwandtschaft lästig zu finden. Und nun?

Ich hätte gern ... Zum Beispiel meine Doktorarbeit zu Ende geschrieben. Meine Kleidungsstücke weiterhin selbstständig kombiniert.

Ich wäre, ich würde. Zum Beispiel in dem Beruf arbeiten, den ich mir ausgesucht hatte. Oder an der Uni. Oder als Leiterin einer Akademie tätig sein. Ich würde, ich hätte auch weiterhin meine Socken stets auf Rechts getragen und meine T-Shirts nicht mit der Rückseite vorn.

Ich wollte noch ... Zum Beispiel meine vielen Reisefotos ergänzen. Die Oper von Sydney sehen und New York mit "Lady Liberty". Etliche Bücher schreiben und eine Weile im Ausland leben. Und eines Tages ein Haus bauen, ein Auto kaufen, einen großen Hund. Und immer wissen, wie grau meine Haare inzwischen eigentlich sind. Und im Spiegel mein Pokerface unter Kontrolle halten.

Aus der Traum. Die erste Susanne konnte kommen und gehen, wann und wohin sie wollte. Die zweite hing dauernd einem anderen Menschen am Ellbogen, um sich führen zu lassen. "Wo sind wir jetzt?", fragt die zweite. "Wie lange noch?" Die erste hätte Dauer und Distanzen selbst bestimmt, die zweite muss ihre Assistenten fragen, ob und wann und wie es ihnen passen würde, einer blinden Frau die Stolpersteine aus dem Weg zu räumen.

"Schrecklich!"

Schrecklich?

Schon das Fragezeichen erregt Misstrauen. Kann es überhaupt anders als schrecklich sein? Ich selbst konnte es mir sehenden Auges nie anders vorstellen als jenes schwarz gekleidete, den Totentanz tanzende Schreckgespenst, das unsere Vorstellungen beherrscht.

Es ist anders. Aber wenn ich heute schwöre, dass mein erstes Leben nur eine Vorbereitung und erst das zweite erfüllt war, schütteln die Leute den Kopf. Wenn ich darauf bestehe, dass ich mich durch die Chance bereichert fühle, im zweiten Leben etwas völlig Neues schätzen zu lernen, jene unsichtbare Dimension unserer Welt, glauben sie der armen Blinden kein Wort. Das sei nur die Schönrederei einer Verzweifelten, denken sie, Kompensation, Sublimierung. Irgendwie müsse man sich ein Leben, das gescheitert ist, zurechtbiegen.

Susanne Krahe, von Hause aus Theologin, arbeitet als freie Autorin von Romanen, Erzählungen, Hörspielen und Hörfunkbeiträgen. In Folge eines Diabetes ist sie 1989 erblindet.


Susanne Krahe: Der Geschmack von Blau
Neukirchener Verlagsgesellschaft
Preis: 16,90 Euro
DAISY-Hörbuch in Vorbereitung bei der Westdeutschen Blindenhörbücherei


Dazu ein Bild: 30 Jahre sehend, 20 Jahre blind: Susanne Krahe zieht Bilanz

Bücher

Geschmack ist Vertrauenssache

Wie stellt man fest, ob das Fleisch gar ist? Wie bereitet man Fisch so zu, dass er saftig und doch durch ist? Und wie würzt man das Essen, wenn man nicht sieht, wie viel Salz man nimmt? Was für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit ist, ist für blinde und sehbehinderte Menschen eine echte Herausforderung. Um dies zu ändern, hat der Berliner Sternekoch Michael Hoffmann ein einzigartiges Kochbuch geschaffen, das sich gleichermaßen an Blinde und Sehende richtet. "Als Koch setze ich alle Sinnesorgane ein, um einen kulinarischen Höchstwert zu erreichen", erklärt er. "Die Konzentration auf das Wesentliche hilft dabei ungemein." Bei gemeinsamen Kochaktionen mit Betroffenen hat Hoffmann sich auf das kulinarische Abenteuer ohne Augenlicht eingelassen. Er ist zurück an die Basis gegangen und hat Rezepte entwickelt, die sich leicht nachkochen lassen und blinden wie sehenden Feinschmeckern eine neue Genusswelt eröffnen.

Neue Wege mussten auch in der Gestaltung und Produktion des großformatigen Buchs gegangen werden. Die Rezepte sind in Schwarzschrift abgedruckt und in Blindenkurzschrift auf die Food-Fotografien der jeweiligen Rezepte geprägt. Ein Hörbuch mit den gelesenen Rezepten und eigens komponierten Musikstücken ergänzt die Sinnlichkeit des erlebten Kochens.

Michael Hoffmann: Trust in Taste  –  Kochbuch für Blinde und Sehende
264 Seiten (zellophaniert) mit über 160 Fotografien
Schwarzschrift und Blindenkurzschrift, zusätzlich eine Audio-CD
Justina-Verlag München
Preis: 125 Euro
Erhältlich im Buchhandel

44, Scotland Street

Ein Buch-Tipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Die kleine große Welt der Scotland Street in Edinburgh: Hier wie überall ereignen sich Katastrophen und Glücksfälle, Dramen und Märchen. Ursprünglich als Fortsetzungsroman in der Zeitung "The Scotsman" erschienen, bietet das Buch Einblicke in das alltägliche Leben der Bewohner von Haus Nr. 44  –  bezaubernde Gestalten mit zutiefst menschlichen Marotten. Da ist zum Beispiel Pat, Anfang 20, die sich eine Auszeit vom Studium genommen hat und absolut nicht weiß, wie es in ihrem Leben weitergehen soll, ihr egozentrischer Mitbewohner Bruce oder Irene mit ihrem Wunderkind Bertie ... Sie alle lernt der Leser kennen und lieben. Und das Schönste ist, dass der Autor weitere Fortsetzungen zu diesem Roman geschrieben hat!

Alexander McCall Smith: 44, Scotland Street
Sprecherin: Lisa Bistrick
1 CD DAISY (820 Minuten)

Soundtrack meiner Kindheit

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Anhand der Musik, die ihn beeindruckt, begleitet und geprägt hat, blickt der Schauspieler Jan Josef Liefers, geboren 1964, auf seine Kindheit und Jugend zurück. Er stellt nicht nur große Rockbands der DDR und ihre Lieder vor, sondern setzt sie zugleich unmittelbar in Beziehung zu wichtigen Ereignissen in seinem Leben und seiner Karriere. So wird der ganz normale Alltag eines jungen Menschen im Osten erlebbar, der sich seine eigenen Gedanken macht und versucht, seinen Weg zu gehen, ohne sich allzu sehr zu verbiegen. Ein "DDR-Kind", das später in ganz Deutschland bekannt wurde, erzählt sein Stück deutsche Geschichte: ehrlich, charmant, unterhaltsam und frei von jeglicher "Ostalgie".

Jan Josef Liefers: Soundtrack meiner Kindheit
Sprecher: Martin Brücker
1 CD DAISY (555 Minuten)

Anständig essen

Ein Buch-Tipp von Manfred Duensing, Deutsche Blinden-Bibliothek


Man sieht im Fernsehen einen Film über die industrielle Masttierhaltung und beschließt, entweder gar kein Fleisch mehr zu essen oder wenigstens nur noch Fleisch von Tieren, die anständig gehalten werden. Wenige Tage später lacht einem auf der Speisekarte eines Biergartens der Schweinebraten für 8,90 Euro entgegen und schon ist die Entscheidung wieder gegen die vegetarischen Alternativen gefallen. So verhalten sich viele Menschen, die gut sein wollen, aber in ihrem Alltag daran scheitern. Menschen, die ihrem Haustier jeden Wunsch erfüllen, aber vor dem Leid der Tiere, die zu Schweinebraten verarbeitet werden, die Augen verschließen.

Das Buch "Anständig essen" von Karen Duve handelt von diesen Unterschieden zwischen den eigenen Ansprüchen und unserem tatsächlichen Handeln. Die Autorin fragt sich: "Wieso hat es eigentlich nicht genügt, dass ich von den Zuständen in den industriellen Mastbetrieben wusste?" Ohne erhobenen Zeigefinger entlarvt sie die Ausreden, die immer wieder dazu führen, dass man auf Billigfleisch zurückgreift. In einem Selbstversuch stellt sie aber auch fest, wie schwer es ist, ein moralisch einwandfreies Leben zu führen. "Warum muss in jedem verdammten Produkt ein Stück Tierleiche sein?", schimpft sie.

Karen Duve: Anständig essen
Sprecherin: Sabine Velfe
1 CD DAISY (630 Minuten)



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind inzwischen 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden. Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Zeitschriften

25 Jahre "Braille-TV"

"Braille-TV", eine Fernsehzeitschrift für blinde Menschen, ist seit nunmehr 25 Jahren die einzige Publikation dieser Art bundesweit. Im September 1985 erschien die Zeitschrift, die bis heute das Rückgrat der Punktschriftdruckerei des Blindenhilfswerks Berlin bildet, zunächst probeweise. Ab Januar 1986 publizierte das Hilfswerk die Zeitschrift schon alle 14 Tage mit einem Umfang von 35 Punktschriftseiten und lieferte sie an rund 300 Abonnenten aus. Heute erscheint "Braille-TV" wöchentlich und enthält auf ca. 120 Punktschriftseiten 15 Fernsehprogramme, eine Hörfilmliste sowie ein Kochrezept.

Braille-TV
Wöchentliche Fernsehzeitschrift in Blindenkurzschrift
Jahresabo: 38 Euro


Bestellungen beim
Blindenhilfswerk Berlin
Tel.: 0 30 / 7 92 50 31
E-Mail: info@blindenhilfswerk-berlin.de



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der ATZ im

Internet: www.blindenzeitung.de/ztg



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen. Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde

Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Kalender

Chinesische Tierkreiszeichen: Tiger, Schlangen, Affen & Co.

Mit den chinesischen Tierkreiszeichen  –  Ratte, Büffel, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Schaf, Affe, Hahn, Hund und Schwein  –  beschäftigt sich der Relief-Wandkalender der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) im kommenden Jahr. Die Illustrationen der zwölf Tiere sowie der entsprechenden chinesischen Schriftzeichen hat die Chinesin Yan Zhuang geschaffen, die am Leipziger Konfuzius-Institut tätig ist. Ihre heiteren, unbeschwerten Zeichnungen transportieren die auf Ausgleich und Harmonie bedachte chinesische Astrologie. Jedes Motiv ist auf einem transparenten Relief dargestellt, das mit einem farbenfrohen Druck unterlegt ist. Die Texte beschreiben die wesentlichen Eigenschaften, die mit den einzelnen Tierkreiszeichen verbunden werden. Unter dem Namen des Zeichens finden sich jeweils die Jahreszahlen, die ihm zugeordnet werden. Kalendarium und Texte sind in Blindenvoll- und Schwarzschrift verfasst. Bei der diesjährigen Internationalen Kalenderschau des Graphischen Klubs Stuttgart wurde der Relief-Kalender mit dem Silberpreis ausgezeichnet.

Chinesische Tierkreiszeichen
Relief-Wandkalender 2012
Ringbindung mit Aufhängung
Preis: 18 Euro


Bestellungen bei der
DZB
Ilona Portleroy
Tel.: 03 41 / 71 13-119
E-Mail: verkauf@dzb.de

Akustische Reise durch den Advent

Einen Advents- und Weihnachtskalender zum Hören hat auch für dieses Jahr wieder das Katholische Blindenwerk (KBW) Ost erstellt. Unter dem Motto "Gottsucher und Gotteserfahrungen" erwartet die Hörer vom ersten Advent am 27. November bis zum 1. Januar jeden Tag ein besinnliches Stück. Mit Geschichten aus der Bibel, allerlei Advents- und Weihnachtsmusik wie auch einem kleinen Beitrag im Stile einer Radiosendung spricht das bunte Programm alle Altersklassen an. Am ersten Weihnachtstag ist eine Ansprache des Paderborner Erzbischofs Hans-Josef Becker zu hören. Der Kalender ist kostenlos, das KBW Ost freut sich über freiwillige Spenden.

Akustischer Advents- und Weihnachtskalender 2011
1 DAISY-CD, kostenlos


Bestellungen (bis 15.10.) beim
Katholischen Blindenwerk Ost
Tel.: 03 91 / 6 20 00 57
E-Mail: kbw-ost.wagner@t-online.de

Sport:

Meldungen

Siebenfacher Seniorenmeister im Blindenschach

Die 13. Deutsche Seniorenmeisterschaft im Blindenschach trugen zwölf Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet vom 9. bis 15. August in Wernigerode aus. Ungeschlagener Sieger wurde nach sieben spannenden Runden Manfred Müller aus Senftenberg. Damit konnte der 69-Jährige bereits zum siebten Mal den Titel gewinnen. Rang 2 und 3 belegten Fred Schulz aus Olchin und Reinhard Kehl aus Halle. Peter Sand, der die letzten beiden Meisterschaften für sich entschieden hatte, blieb diesmal nur ein Platz im Mittelfeld. In der längsten Partie des Turniers schöpften Müller und Kehl die volle Spielzeit von sechs Stunden aus, bis am Ende nur noch zwei Könige auf dem Brett standen.

Auf Erfolgskurs: deutsche Nachwuchsspieler im Blindenschach

Am 3. September endete nach sieben Tagen und sieben spannenden Runden die 7. Jugendschach-Weltmeisterschaft im Blindenschach. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenschachbund (DBSB) hatte mit Rene Adiyaman (Arnsberg) und Mirko Eichstaedt (Michendorf bei Potsdam) zwei Jugendliche für die WM auf Rhodos nominiert. Nach einem sensationellen Sieg über den Turnierfavoriten Stanislav Babarykin aus Russland konnte sich Rene Adiyaman zwischenzeitlich sogar Medaillenhoffnungen machen. Eine Niederlage in der Schlussrunde gegen den neuen Weltmeister Pavle Dimic aus Serbien ließ ihn jedoch auf den undankbaren vierten Platz rutschen. Mirko Eichstaedt erreichte mit Platz 13 einen guten Mittelfeldplatz. Nach diesem Auftritt auf internationalem Parkett gehören beide Spieler zu den Hoffnungsträgern im deutschen Blindenschach.

Neue deutsche Meister im Luftgewehrschießen

Vom 23. bis 27. August versammelte sich die deutsche Schießsportelite wieder zu den Deutschen Meisterschaften auf der Olympia-Schießanlage in München. Eine feste Größe in dem Wettkampf sind inzwischen die blinden und sehbehinderten Luftgewehrschützen. Elf Teilnehmer mit Seheinschränkung traten diesmal in den Schießstand. Deutscher Meister in der Disziplin Luftgewehr, 60 Schuss, stehend wurde Ziemowit Prygiel vom Schützenverein 1954 Schwand. Auf Platz 2 landete Vorjahressieger Michael Schlüter aus Brandenburg, gefolgt von Sandro Thielemann, ebenfalls SV Schwand. In der Disziplin Luftgewehr, 60 Schuss, stehend, mit Federauflage gewann Horst Schulz vom BSG Mönchengladbach den Titel. Den zweiten Platz errang Anne Wingender aus Siegburg, Dritter wurde Frank Lüders aus Lehrte.

Blindenbaseball: erstes internationales Turnier ausgetragen

Es war das erste internationale Blindenbaseball-Turnier: Vom 3. bis 4. September fand der 1. Maulwurf-Cup 2011 in Freising statt, ausgerichtet von den "Bavarian Bats". Deutschlands erste und bisher einzige Blindenbaseball-Mannschaft empfing eine französische und zwei italienische Mannschaften. Haushohe Favoriten waren die Italiener, die den Turniersieg tatsächlich unter sich ausmachten: Dabei verwiesen die "Italian Ambassadors" die "Milano Tornados" auf den zweiten Platz. Dritte wurden die "Bavarian Bats" vor den "Nogent Bandits" aus Paris.

Die "Bavarian Bats" trainieren einmal monatlich in Freising.

Mehr Infos bei
Franz Fischer
Tel.: 01 77 / 8 81 01 69
E-Mail: franz.fischer.fs@googlemail.com

oder im
Internet: www.blindenbaseball.de


Dazu ein Bild: Pioniere eines neuen Blindensports: die Teilnehmer des 1. Maulwurf-Cups

Nachruf:

Kämpfernatur mit Seele

Rudi Leopold (1928-2011)

Der Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen (BSVW) trauert um sein Ehrenmitglied Rudi Leopold. Mehr als 35 Jahre lang gehörte Leopold dem Vereinsvorstand an, von 1991 bis 1995 als Vorsitzender. Sein Name ist vor allem mit dem Blindenwerk Westfalen verbunden, wo schwer mehrfachbehinderte blinde und sehbehinderte Menschen seit 1996 ein Zuhause finden.

In Schlesien geboren, gelangte Rudi Leopold in den Wirren des Zweiten Weltkriegs nach Westfalen. In der neuen Heimat schloss er sich schnell der Blindenselbsthilfe an, zunächst in Soest/Warstein, später in Witten. Dort war er von 1966 bis 1998 Bezirksgruppenvorsitzender. Daneben leitete er viele Jahre lang die Fachgruppe für Büroberufe.

Ein Herzensanliegen waren dem Diplom-Sozialarbeiter, der bei der Firma Siemens tätig war, die Sicherung der beruflichen Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen und die Rehabilitation von Menschen jenseits der Berufstätigkeit. So arbeitete er über viele Jahre im Team der Reha-Kurse für Späterblindete, die von der Arbeitsgemeinschaft der Blinden- und Sehbehindertenvereine in NRW durchgeführt wurden; von 1991 an leitete er diese Kurse. Zugleich sah er die Notwendigkeit, für diejenigen Menschen etwas zu tun, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt keine Chance haben und auch in den herkömmlichen Blindenwerkstätten nicht gefördert werden konnten. Mit Unterstützung durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe entwickelte er die vereinseigenen Handwerksbetriebe zu einer Werkstatt mit Wohnheim für mehrfachbehinderte blinde und sehbehinderte Menschen, der Blindenwerk Westfalen gGmbH. Seit der Gründung im Jahr 1993 bis 2005 war Leopold ehrenamtlicher Geschäftsführer der Gesellschaft. Für sein ehrenamtliches Engagement in verschiedenen Bereichen wurde ihm 1996 das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Rudi Leopold war durch und durch eine Kämpfernatur. Er war immer zur Stelle, wenn er gebraucht wurde, Fehlschläge und Niederlagen konnten ihn nicht entmutigen. Als er seine Kräfte schwinden sah, ließ er es still um sich werden. Wir danken Rudi Leopold für seinen unermüdlichen Einsatz und werden sein Andenken ehren.

Klaus Hahn  
Vorsitzender des Blinden- und Sehbehindertenvereins Westfalen  

WBU-Gründungspräsident verstorben

Am 4. Juli 2011 verstarb Sheik Abdullah Al-Ghanim, der erste Präsident der Weltblindenunion (WBU). Er führte die WBU von 1984 bis 1988. An der Entstehung der WBU, die aus der Internationalen Föderation der Blinden (IFB) und dem Weltrat für Blindenwohlfahrt (WCWB) hervorgegangen ist, hatte Al-Ghanim maßgeblichen Anteil. Im Oktober 1984 lud "der Scheich", wie er im internationalen Blindenwesen liebevoll genannt wurde, nach schwierigen Vorverhandlungen die beiden Weltorganisationen ein, ihre Generalversammlungen in Riad (Saudi-Arabien) abzuhalten. Beide Versammlungen nahmen in getrennten Sitzungen Resolutionsanträge an, die eigene Organisation aufzulösen und einer neuen Weltorganisation mit dem Namen "Weltblindenunion" beizutreten. Ohne den Einfluss von Al-Ghanim wäre dies kaum gelungen.

Die Gründungsversammlung der WBU wählte Al-Ghanim zum ersten Präsidenten, der vor der schwierigen Aufgabe stand, die neuen Strukturen mit Leben zu füllen, die Gründung nationaler Blindenorganisationen zu fördern und die Zahl der WBU-Mitgliedsorganisationen zu vermehren. Dank einer erfolgreichen Spendenkampagne in den arabischen Ländern gelang es ihm, die WBU mit einer soliden finanziellen Grundlage auszustatten. Wie kein anderer verkörperte Sheik Abdullah Al-Ghanim seinerzeit die Hoffnungen und Wünsche vieler blinder Menschen in der Dritten Welt. Umstritten blieben seine Bestrebungen, die WBU an die internationalen Behindertengesamtverbände heranzuführen.

Hans Kaltwasser  
Referent des DBSV für internationale Zusammenarbeit  

Rätsel:

Oktober-Rätsel

Zu jedem der folgenden 13 Wörter ist das entsprechende Antonym (Wort mit gegensätzlicher Bedeutung) zu suchen. Bei richtiger Lösung ergeben die Anfangsbuchstaben der gefundenen Wörter, fortlaufend gelesen, eine Apfelsorte.


Kurve  –  Unrecht  –  Aufbau  –  Trennung  –  Laie  –  Steigung  –  Niederlage  –  Nacht  –  Verbot  –  Potenz  –  Raucher  –  Ausgang  –  Vorschau


Bitte senden Sie das Lösungswort bis zum 20. Oktober an den
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin

oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des September-Rätsels

Fliegen  –  Laus  –  Elefant  –  Dachs  –  Ente  –  Rabe  –  Maus  –  Affe  –  Uhu  –  Stier


Lösungswort: Fledermaus

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  • Vorlesesystem Lesephon® USB
    Das Lesephon mit Stimme Klara auf einem USB-MP3-Stick
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  • PacMate Braillezeile mit 40 Braillezellen
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Seit dem 11.12.2007 ist die Firma AASB nach DIN ISO 9001 zertifiziert.

AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Marland GmbH

Schau mal rein bei Marland:

  • Olympus Audiorecorder und DAISY-Player DM-5  –  ein Gerät modernster Machart.
    Der DM-5 bietet CD-Qualität, Multiformat-Wiedergabe und -Aufnahme, weitere komplexe Features wie gesprochene Anleitung, Sprachbefehle sowie DAISY und Text zu Sprache. Formate: Linear PCM, WMA und MP3. Ideal für Blinde und Sehbehinderte und alle, die Wert auf Flexibilität und kristallklaren Sound legen.
    Olympus DM-5 mit Zubehör und Anleitung sowie zusätzlich einem kostenlosen LI-50B-Akku
        299,00 Euro
  • Suchen Sie nach einem kompakten, tragbaren DAB+-Radio? Dann ist das ONE Mini genau das richtige Gerät für Sie! Handlich, leicht und einfach zu bedienen. 16 Senderspeicherplätze: 8 DAB und 8 UKW. Buchse für Stereo-Kopfhörer und USB-Schnittstelle für zukünftige Upgrades.
    Mit Zubehör und Anleitung auf CD
        79,90 Euro
    Optional: Akkusystem ChargePAK und Schutztasche.
  • Tunebug Vibe Surface Lautsprecher, ein kleiner Soundkäfer, der es in sich hat! Angeschlossen an einen MP3-Player, Handy usw. macht er aus jeder Pappschachtel oder jedem Holztisch einen Lautsprecher.
    Tunebug Vibe, 5 * 2 cm, mit Akku, Kabel und Anleitung auf CD
        79,90 Euro

Auf unserer Homepage www.marland.eu ist immer was los! Hier finden Sie stets eine große Auswahl an Produkten für Blinde und Sehbehinderte  –  also einfach mal reinschauen!

Marland GmbH  –  Spezialversand für Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Str.6, 88326 Aulendorf
Tel.: 0 75 25 / 92 05-0 oder 0 08 00 / 63 63 63 63
E-Mail: info@marland.eu
bestellung@marland.eu

LHZ  –  Landeshilfsmittelzentrum Dresden

NEU IN UNSEREM SORTIMENT:

  • Braille-Puzzle-Zylinder
    Nach dem Prinzip des Zauberwürfels aufgebautes Geduldsspiel. Die 5 Ringe sind nach rechts und links verdrehbar. Die Felder sind mittels eines Leerfeldes nach oben oder unten verschiebbar und gemeinsam im jeweiligen Ring verdrehbar. Die 8 Felder haben unterschiedliche Farben und Punktschriftzeichen. Jeder kann eigene Lösungen suchen oder Muster gestalten! Zylinderabmessungen: Höhe 7 cm, Durchmesser 5 cm, Kunststoffausführung
        S 350  –  13,90 Euro
  • Positiv-Punktschrifttafeln mit Hohlgriffel
    Der patentierte Hohlgriffel in Verbindung mit Noppen im Unterteil der Tafeln ermöglicht erstmalig seitenrichtiges Tafelschreiben auf Papier und Folie  –  auch für Anfänger ideal!
    • Schreibtafel 4 Reihen, 15 Formen
      Im Kunststoffetui mit kleinem Notizblock, nach oben öffnend, zwei Halterungen für Dymobandbeschriftung (9 bzw. 12 mm) im Unterteil, Abmessungen 12,5 * 8 * 2 cm.
          B 127  –  18,50 Euro
    • Rollrahmentafel 1 Reihe, 32 Formen
      Das zu beschreibende Blatt (max. DIN A4) wird von unten in den Rollrahmen eingeführt und mittels einer Transportwalze, die über zwei Drehknöpfe rechts und links bewegt wird, eingezogen, festgehalten und  –  ähnlich wie bei einer mechanischen Schreibmaschine  –  zeilenweise nach oben befördert. Dymobandbeschriftung ist möglich. Zum Lieferumfang gehören zwei Hohlgriffel in Halterungen am Rahmen. 26,5 * 5 * 3 cm.
          B 126  –  45,00 Euro
  • Taubblindenvibrationswecker "Helen"
    Im bekannten Gehäuse der Milestone-Familie mit den 5 taktil gut unterscheidbaren Bedientasten sind eine Uhr, ein Wecker und ein Timer integriert. Alle Informationen, einschließlich der Bestätigung von Bedieneingaben, werden durch Vibrationssignale wiedergegeben und ermöglichen so die vollkommen selbstständige Nutzung durch Taubblinde. Helfer können eine Sprachausgabe aktivieren. Mit leicht ansteckbarem Vibrationskissen.
        U 401  –  1119,00 Euro
  • Schwarzschriftschreibschablone für DIN A5
    Ein Klemmbrett mit sehr dünner Kunststoffschablone ermöglicht ein weitestgehend verzerrungsfreies Schreiben!
        B 200  –  7,50 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de

Blinden-und-Sehbehinderten-Verband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

IPD  –  Infosystem Produktion and Distribution GmbH

Woodscan

Wollten Sie sich die Organisation Ihres Haushaltes nicht schon immer erleichtern?

Mit dem Woodscan Barcodeleser identifizieren Sie schnell und problemlos viele mit einem Barcode gekennzeichnete Produkte. Mit den mitgelieferten Aufklebern können Sie sogar eigene Markierungen anlegen und einen bestimmten Text hinterlegen.

Aufgrund der aktuellen Rechtsprechung des Bundessozialgerichtes wird der Woodscan, bei Erfüllung der Antragsvoraussetzungen, nun auch von Krankenkassen übernommen. Sprechen Sie uns einfach an, wir helfen Ihnen gern mit der Beantragung.

Wir bieten Ihnen kompetente Beratung, qualifizierte Schulung, professionellen Support und das passende Hilfsmittel für Ihre Sehbehinderung.

Ihr Ansprechpartner für hochwertige Hilfsmittel mit Standorten in Hannover und Darmstadt.


IPD  –  Wir haben für Sie die richtige Lösung.

Tel.: 0 18 02 / 47 34 73 (6ct je Anruf)
E-Mail: post@ipd-hannover.de
Internet: www.ipd-hannover.de

BFW Würzburg

Toll!

Jeanette Igerst-Türpitz (37), sehbehindert ...
... arbeitet jetzt als Masseurin im Bürgerspital Würzburg

Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Fon: 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Komfortabler Begleiter  –  der "MergoCane": Teleskop-Faltstock mit verstellbarer Dämpfung!

Fünfteilig, aus leichtem, hochfestem Aluminium mit angenehmem Buchenholzgriff mit eingearbeiteter Dreiwellenform, längenverstell- und zusammenfaltbar. Das Besondere an diesem Stock ist, dass im obersten Griffelement ein zweistufig verstellbarer Federstoßdämpfer eingearbeitet wurde, welcher den Vorteil hat, dass harte Stöße und Schläge gemildert werden und Sie so bei einem harten Anstoßen mit dem Stock Ihr Hand-, Ellenbogen- und Schultergelenk schonen. Auch eine Beruhigung beim Gehen auf unebenen und harten Wegen wird so erreicht. Das Griffstück ist längenverstellbar und lässt sich den persönlichen und den aktuellen Bedürfnissen anpassen. Verwendbar sind alle Spitzen mit 8 mm Außengewinde. Erhältlich in den Längen: 125 cm, 135 cm und 145 cm.

Preis je Stock: 125,00 €.


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Bleekstraße 26, D-30559 Hannover
Verkauf Hannover
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-0
Verkauf Blista Marburg
    Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvetrieb.de

Handy Tech

Elektronische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte


Handy Tech hat das richtige Kameralesesystem für Sie

Kamerasysteme ermöglichen Sehbehinderten gedruckte Vorlagen, Bilder oder Gegenstände vergrößert zu betrachten. Ob zu Hause, in der Schule oder am Arbeitsplatz, dank der Partnerschaft mit dem schwedischen Hersteller LVI, hat Handy Tech die optimale Lösung für Sie:

  • MagniLink Student ist die ideale Lösung für die Schule. Mit USB an einen Laptop oder Mac Book angeschlossen, kann das Schulbuch und auch die Tafel bequem gelesen werden.
  • MagniLink Mira, ist ideal für Zuhause. Sämtliche Funktionen sind bequem auf dem übersichtlichen Bedienfeld, direkt unter dem Flachbildschirm, zu bedienen.
  • MagniLink Vision, das professionelle Kameralesesystem für den Arbeitsplatz mit hochauflösender HD-Technologie.

Übrigens bietet Handy Tech für Sehbehinderte auch elektronische Lupen und Vergrößerungsprogramme an.

Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstraße 10, 72160 Horb-Nordstetten
Tel.: 0 74 51 55 46-0
E-Mail: info@handytech.de
Internet: www.handytech.de

Stuttgart: 07 11 / 2 20 22 99-0
Köln: 02 21 / 92 15 56-0
Marburg: 0 64 21 / 69 00 12-0
Lüneburg: 0 41 31 / 69 96 98-0

Papenmeier

Scharf sehen beflügelt!

VISULEX Eagle Pro

  • Originalgetreues Bild im Widescreen-Format
  • Hochauflösende Bildmischung über digitale DVI-Schnittstelle
  • Splitscreen in Echtzeit
  • 1920 x 1200 Bildpunkte: kleinste Schriften sind gestochen scharf
  • 100% blendfreie LED-Beleuchtung
  • 1,1-fache Anfangsvergrößerung
  • RP-Betroffene werden begeistert sein!

F. H. Papenmeier GmbH & Co. KG
RehaTechnik
Tel.: 0 23 04 / 9 46-0
www.papenmeier.de

RTB

Sicher geleitet.

Taster "Berlin"

  • Verdeckte Anforderung (z.B. zur Verlängerung der Grünphase oder Zuschaltung des Blindensignals)
  • Taktile Signalisierung durch Vibrationsmodul
  • Pilotton im Taster

Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung
  • Gemäß den gängigen Richtlinien

net.1

  • Kostengünstige Ausstattung von Altanlagen
  • Vermeidung aufwendiger Erdarbeiten
  • Effektive Nutzung vorhandener Erdkabel

RTB GmbH & Co. KG
Telefon: 0 52 52 / 97 06-0
E-Mail: info@rtb-bl.de

Hörfilm-Forum

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

Sa, 1.10.11, 15.55 Uhr, 3sat
Der Tiger von Eschnapur


Sa, 1.10.11, 20.15 Uhr, BR
Föhnlage. Ein Alpenkrimi


Sa, 1.10.11, 20.15 Uhr, NDR
Tatort: Fetischzauber


So, 2.10.11, 14.20 Uhr, 3sat
Das indische Grabmahl


So, 2.10.11, 20.00 Uhr, SF1
Tatort: Borowski und die Frau am Fenster


So, 2.10.11, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Borowski und die Frau am Fenster


Mo, 3.10.11, 8.50 Uhr, ZDF
Pünktchen und Anton


Mo, 3.10.11, 14.55 Uhr, MDR
Romeo und Jutta


Mo, 3.10.11, 15.35 Uhr, ZDF
Es geschah am helllichten Tag


Mo, 3.10.11, 20.15 Uhr, ARD, ORF2
Das weiße Band


Mo, 3.10.11, 20.15 Uhr, MDR
Weissensee, Teil 3 und 4


Mo, 3.10.11, 2.35 Uhr, ARD
Das weiße Band


Di, 4.10.11, 10.15 Uhr, ARD
Der Mann mit dem Fagott, Teil 2


Di, 4.10.11, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Die Rückkehr des Lachses


Di, 4.10.11, 20.15 Uhr, ORF1
Soko Donau: Das schwarze Schiff


Di, 4.10.11, 22.00 Uhr, NDR
Tatort: Borowski und eine Frage von reinem Geschmack


Mi, 5.10.11, 6.00 Uhr, MDR
Teuflisches Glück: Die ungeheuerliche Burg, Teil 2


Mi, 5.10.11, 14.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Die Rückkehr des Lachses


Mi, 5.10.11, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Im Abseits


Mi, 5.10.11, 22.40 Uhr, 3sat
The Boss of it all


Mi, 5.10.11, 0.45 Uhr, 3sat
37 Grad: Leben am Limit


Do, 6.10.11, 20.15 Uhr, WDR
Tatort: Unter Druck


Do, 6.10.11, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei: Hannas letzte Liebe


Fr, 7.10.11, 20.15 Uhr, Arte
Schenk mir dein Herz


Fr, 7.10.11, 21.15 Uhr, ZDF
SOKO Leipzig: Istanbul Connection


Sa, 8.10.11, 14.30 Uhr, Arte
Schenk mir dein Herz


So, 9.10.11, 20.00 Uhr, SF1
Tatort: Das erste Opfer


So, 9.10.11, 20.15 Uhr, Arte
Chocolat  –  Ein kleiner Biss genügt


So, 9.10.11, 23.35 Uhr, ARD
Welcome  –  Grenze der Hoffnung


Mo, 10.10.11, 14.30 Uhr, Arte
Stella


Mo, 10.10.11, 20.15 Uhr, MDR
Weissensee, Teil 5 und 6


Di, 11.10.11, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Manu  –  Perus Regenwald


Di, 11.10.11, 22.00 Uhr, NDR
Polizeiruf 110: ... und raus bist du


Di, 11.10.11, 22.50 Uhr, MDR
Polizeiruf 110: Unter Brüdern


Mi, 12.10.11, 6.00 Uhr, MDR
Teuflisches Glück: Der dreiköpfige Drache, Teil 3


Mi, 12.10.11, 14.30 Uhr, Arte
Chocolat  –  Ein kleiner Biss genügt


Mi, 12.10.11, 20.15 Uhr, ORF2
Die Schatten, die dich holen


Mi, 12.10.11, 0.25 Uhr, 3sat
37 Grad: Prominent  –  aber pleite!


Do, 13.10.11, 20.15 Uhr, ZDF
Das große Comeback


Fr, 14.10.11, 20.00 Uhr, SF zwei
Keinohrhasen


Fr, 14.10.11, 23.30 Uhr, ARD
Der Baader Meinhof Komplex (1)


Fr, 14.10.11, 1.15 Uhr, ARD
Der Baader Meinhof Komplex (2)


Sa, 15.10.11, 22.45 Uhr, BR
Die Unbestechlichen


So, 16.10.11, 20.00 Uhr, SF1
Tatort: Das schwarze Haus


Di, 18.10.11, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Hund oder Katze


Di, 18.10.11, 20.15 Uhr, ORF1
Soko Donau: Folge 6


Di, 18.10.11, 21.45 Uhr, BR
Der Täter


Di, 18.10.11, 22.00 Uhr, NDR
Tatort: Racheengel


Di, 18.10.11, 0.00 Uhr, ORF2
Nicht alle waren Mörder


Mi, 19.10.11, 6.00 Uhr, MDR
Teuflisches Glück: Die Entführung, Teil 4


Mi, 19.10.11, 14.45 Uhr, Arte
Stella


Mi, 19.10.11, 20.15 Uhr, ARD
Homevideo


Mi, 19.10.11, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Reise in den Tod


Mi, 19.10.11, 23.00 Uhr, WDR
Tatort: Exil


Mi, 19.10.11, 0.25 Uhr, 3sat
37 Grad: (noch offen)


Do, 20.10.11, 23.00 Uhr, WDR
Tatort: Der Frauenflüsterer


Do, 20.10.11, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei: Feiglinge töten nicht


So, 23.10.11, 20.00 Uhr, SF1
Tatort: Mauerpark


So, 23.10.11, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Mauerpark


Di, 25.10.11, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Bulgarien  –  Wilder Balkan


Di, 25.10.11, 20.15 Uhr, ORF1
Soko Donau: Folge 7


Mi, 26.10.11, 6.00 Uhr, MDR
Teuflisches Glück: Der Kampf, Teil 5


Mi, 26.10.11, 19.45 Uhr, 3sat
Die Geschworene


Mi, 26.10.11, 22.05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110: Verdammte Sehnsucht


Mi, 26.10.11, 22.05 Uhr, ORF1
Lissi und der wilde Kaiser


Mi, 26.10.11, 23.25 Uhr, ORF1
Wer früher stirbt ist länger tot


Do, 27.10.11, 12.30 Uhr, MDR
Wink des Himmels


Do, 27.10.11, 18.15 Uhr, Arte
Räumkommando Riesenratte


Do, 27.10.11, 20.15 Uhr, Arte
Boxhagener Platz


Do, 27.10.11, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei: Roter Freitag


Fr, 28.10.11, 21.45 Uhr, ARD
Tatort: Unbestechlich


So, 30.10.11, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Blutige Straße



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