Gegenwart Ausgabe 09/2013

"Die Gegenwart" Heft 09/2013

Inhaltsverzeichnis Heft 09/2013

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Impressum

Föderanzeige

Editorial

Im Gespräch:

"Wir werden sehr stark sein müssen"

Kurzinfo: Kampagne für ein neues Gesetz

DBSV-Nachrichten:

Sommertheater in Sachsen-Anhalt

Beraten und beschlossen

Meldungen

WIPO-Konferenz verabschiedet historischen Vertrag zur Beendigung der "Büchernot"

BKB durch Projekt "Barrierefrei arbeiten" bis Ende 2015 gesichert

DBSV und DVBS begrüßen E-Justice-Gesetz

Offener Brief: DBSV und DVBS werfen Arbeitsagentur Diskriminierung vor

Merkzeichen vorerst gescheitert  –  Taubblindengeld in Bayern durchgesetzt

Inklusion in der Bildung ist Chefsache

Sehbehindertentag zeigt Versorgungsmängel auf

Woche des Sehens auf Facebook

Aktionsbuch für Kinder beim DBSV erhältlich

Therapeutenliste für blinde und sehbehinderte Menschen

Neue Vorstände in Berlin, Schleswig-Holstein und Württemberg

Bundesverdienstkreuz für Dietmar Gasch

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Thema: Bundestagswahlen 2013

Wählen  –  einmischen  –  gestalten

Kurzinfo: Barrierefrei wählen

Wie barrierefrei wählt Deutschland?

Kurzinfo: Wahllokal-Tester auf Tour

Die Webseiten der Parteien im Schnelltest

Kurzinfo: Wahlprogramme kompakt auf CD

Termine & Tipps:

Termine

Finalspieltag der Blindenfußball-Bundesliga

BVN-Klassikherbst in Hannover

"Altersbedingte Makula-Degeneration"

Parfum-Workshop

Rehacare 2013

iPhone-Schulung

18. Soester Fachtagung

"Studieren mit Behinderung/chronischer Krankheit"

"Als Sehgeschädigter eine eigene Homepage erstellen"

Schnuppertag der blista

Kursangebot 2014 des Blinden- und Sehbehindertenvereins Mecklenburg-Vorpommern

DBSV-Veranstaltungen

Workshop Sehbehindertenfußball

Tipps

Neues Internetradio für Sportfans

Akustischer Bericht zur Funkausstellung

Tastführungen im Düsseldorfer Keramikmuseum

Braille-Adventskalender

Forum:

Mord in Timmendorf

Wohlige Träume

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Fokus:

Jugendarbeit als Fundament der Selbsthilfe

Kurzinfo: Zwei neue DBSV-Jugendreferentinnen

Panorama:

Politik

Behindertenbeauftragte fordern politischen Kurswechsel

Medizin

Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln bei AMD bestätigt

Kampagne

Image-Kampagne für die Selbsthilfe

Auszeichnungen

Hörspielpreis der Kriegsblinden geht an Radio-Kunstwerk über Autisten

Internationale Künstler mit "Blinde und Kunst"-Preis geehrt

Sport

Blindenfußball-EM: Deutschland erreicht vierten Platz

Deutsches Team belegt vierten Platz bei Schach-WM

Aura-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

"Jetzt bin ich dran!"

Kurzinfo: Berufsfachschule für Physiotherapie in Chemnitz

Service | Testlabor:

Die sprechenden Fernseher sind da!

Kurzinfo: Beispielhafte Kooperation

Medien:

Bücher

Braille-Seasons  –  Bücher für junge Leute

Himmelstal

Das große Los

Der Zwerg reinigt den Kittel

Holland in Not

Die Lutherbibel als DAISY-Hörbuch

Das Usher-Syndrom

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Kino

Auf den zweiten Blick

Rätsel:

September-Rätsel

Lösung des Juli/August-Rätsels

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Suche

Partnersuche

Verschiedenes

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

Synphon GmbH

Kolless Spezialuhren

Technik für Alle

BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V.

Schottland-für-Alle

AASB Maria Seidling

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Marland GmbH

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Berufsförderungswerk Würzburg

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

RTB

Second Sight

Rehacare International

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
Filmszene  –  eine junge, dunkelhäutige Frau mit Sonnenbrille ist am rechten Bildrand vom Ellenbogen aufwärts im Profil zu sehen. Ihre Hände umklammern einen Langstock, sie schaut nachdenklich ins Leere  –  vorbei an zwei musizierenden Straßenkünstlern, die im Hintergrund unscharf zu erkennen sind. Die monochromen, gräulichen Farbtöne des Bildes verbreiten eine melancholische Atmosphäre. Mehr zum Film "Auf den zweiten Blick" lesen Sie in den Medientipps unter "Kino".


Rückseite:
Blindheit und Kunst: "Die junge Blinde" von John Everett Millais (1829-1896)
Bildbeschreibung: Hand in Hand sitzen eine junge, blinde Frau und ein Mädchen an einem gelb leuchtenden Getreidefeld. Die blinde Frau hat rotblonde Haare und trägt einen langen, roten Rock, auf ihrem Schoß liegt ein Akkordeon. Um Kopf und Oberkörper hat sie ein großes Tuch gelegt, unter dem auch das Mädchen Schutz sucht. Gleichzeitig dreht es sich neugierig um und schaut in die Landschaft: In der Ferne sind am Himmel dunkle Wolken und ein doppelter Regenbogen über einem kleinen Dorf zu sehen. Die entspannten Gesichtszüge und geschlossenen Augen der blinden Frau verströmen große Ruhe.
      Reproduktion aus dem Buch "Blindheit und Kunst" von Günter Mosel:
      Eine Reihe in Zusammenarbeit mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
67. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Föderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:

"Blickpunkt Auge" (BPA)


Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

politisch kommt die "Gegenwart" nach der Sommerpause daher. Kein Wunder  –  denn am 22. September wird in Deutschland gewählt. Der Wahlkampf kommt allmählich auf Touren, es wird um jede Stimme gekämpft.

Gerade in der Behindertenpolitik geht es um einiges: Bund und Länder wollen in der nächsten Legislaturperiode ein Bundesteilhabegesetz in Kraft setzen. Damit wird sich entscheiden, wie ernst die UN-Behindertenrechtskonvention genommen wird und ob behinderte Menschen tatsächlich in der Mitte der Gesellschaft willkommen sind. Die Selbsthilfe steht hinter dem Gesetzentwurf des Forums behinderter Juristinnen und Juristen und wirbt hierfür mit einer Kampagne. Im "Gegenwart"-Interview erklärt Kampagnenleiter Ottmar Miles-Paul, warum dieses Gesetz so wichtig ist und wie er es in die Politik bringen will. Weitere wichtige Baustellen und die Erwartungen des DBSV an die nächste Bundesregierung skizziert Verbandspräsidentin Renate Reymann als Auftakt zum Schwerpunktthema "Bundestagswahlen 2013".

In Magdeburg laufen unterdessen die Vorbereitungen für eine Protestkundgebung auf Hochtouren. Am 12. September sollen die gesammelten Unterschriften gegen die drohenden Blindengeldkürzungen an einen hochrangigen Vertreter der Landespolitik übergeben werden. Der Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt kämpft weiter, auch wenn sich zuletzt Spitzenpolitiker quer durch alle Parteien von den Sparplänen zu Lasten behinderter Menschen distanziert haben. Einen Ausschnitt aus diesem politischen Sommertheater präsentiert die "Gegenwart".

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"

Im Gespräch:

"Wir werden sehr stark sein müssen"

Den Anstoß hat das Forum behinderter Juristinnen und Juristen mit seinem Entwurf für ein Gesetz zur Sozialen Teilhabe gegeben. Nun mehren sich die Signale, dass nach den Bundestagswahlen ein Bundesteilhabegesetz kommen soll. Um hier Einfluss nehmen zu können, haben zahlreiche Selbsthilfeorganisationen und Behindertenverbände eine Kampagne gestartet. Koordinator Ottmar Miles-Paul erklärt im "Gegenwart"-Interview, wie er für das Gesetz kämpfen will.

Interview: Irene Klein  


Herr Miles-Paul, Sie waren die vergangenen fünf Jahre Behindertenbeauftragter des Landes Rheinland-Pfalz. Jetzt leiten Sie im Auftrag des Netzwerks Artikel 3 die Kampagne für ein Gesetz zur Sozialen Teilhabe. Was hat Sie an diesem Job gereizt?

Gereizt hat mich, dass dieses Gesetz politisch unbedingt notwendig ist. Als ich Landesbehindertenbeauftragter war, haben wir in Rheinland-Pfalz die Reform der Eingliederungshilfe koordiniert, so dass ich immer wieder damit zu tun hatte. Ich sehe einfach einen riesigen Bedarf, so dass ich mich gerne in diese Kampagne eingeklinkt habe.


Warum brauchen wir ein Gesetz zur Sozialen Teilhabe? Wollen Sie ein paar Beispiele für Benachteiligungen behinderter Menschen nennen, die Sie richtig wütend machen?

Wir brauchen ein solches Gesetz, weil es eklatante Benachteiligungen behinderter Menschen gibt. Wenn eine Richterin mit Topnoten nur 2.600 Euro ansparen darf und den Rest ihres Einkommens ans Sozialamt abgeben muss, weil sie persönliche Assistenz braucht, dann ist das einfach nicht gerecht. In dieser Armutsfalle sitzen auch Ehepartner von behinderten Menschen, die Assistenz benötigen. Und wenn wir an die ständigen Diskussionen um das Blindengeld denken, wenn wir uns von Land zu Land immer wieder dagegen stemmen müssen, dass die Nachteilsausgleiche gekürzt oder gestrichen werden, dann regt mich das auf und ist Ansporn genug, mich für diese Kampagne zu engagieren.


Über das Blindengeld hinaus  –  wie würden blinde und sehbehinderte Menschen von einem Bundesteilhabegesetz profitieren?

Für blinde Menschen wäre eine bundesweit einheitliche Lösung für ein Teilhabegeld ein großer Sprung nach vorn. Damit hätten wir endlich klare Regelungen  –  übrigens auch für sehbehinderte Menschen, denn der Gesetzentwurf des Forums behinderter Juristinnen und Juristen sieht auch ein Sehbehindertengeld vor. Wenn die Leistungen aus der Sozialhilfe herausgelöst werden, hat das Betteln ein Ende. Dann muss man nicht mehr arm sein, um eine Leistung finanziert zu bekommen. Oder ich denke an blinde und sehbehinderte Menschen, die in Werkstätten für behinderte Menschen arbeiten. Wenn auch außerhalb der Werkstatt das Budget für Arbeit und die entsprechenden Hilfsmittel für tarifentlohnte Beschäftigte gefördert werden, haben diese Leute mehr Chancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Nehmen wir zuletzt noch den Hochschulbereich, behinderte Studierende, die Hilfsmittel brauchen. Wären sie angestellt oder in einer Ausbildung, würde das Integrationsamt dafür aufkommen. So müssen sie zum Sozialamt. Davon wollen wir mit dem neuen Gesetz wegkommen.


Nun ist das Forum behinderter Juristinnen und Juristen gewissermaßen in Vorleistung getreten und hat einen Entwurf für ein Gesetz zur Sozialen Teilhabe vorgelegt (Anmerkung der Redaktion: vgl. "Gegenwart" 7-8/2011). Welche Grundidee steckt dahinter? Oder andersherum gefragt: Was ist an unserem bisherigen Sozialrecht veraltet?

Die Grundidee ist natürlich soziale Gerechtigkeit. Menschen, die wegen ihrer Behinderung Unterstützung brauchen, sollen nicht in die Hartz-IV-Ecke geschoben werden. Das hat ganz viel mit der UN-Behindertenrechtskonvention zu tun. Wenn wir wollen, dass behinderte Menschen gleichberechtigt mitten in der Gesellschaft leben, müssen wir im Sozialgesetzbuch einiges ändern. Die Persönlichen Budgets, mit denen ich als Sehbehinderter meine Arbeitsassistenz selbst aussuchen, anleiten und entsprechend organisieren kann, bieten eine größere Freiheit und die Chance, neue Wege zu gehen, abseits der ausgetretenen Pfade, die oft in Sonderwelten und Sondereinrichtungen enden. Deshalb zielt dieser Gesetzentwurf darauf ab, behinderten Menschen ein ganz normales Leben mitten in der Gesellschaft zu ermöglichen, ohne ständig auf dem Sozialamt herumzuhängen.


Das heißt, die Leistungen sollen vermögens- und einkommensunabhängig gewährt werden?

So ist es.


Auch im politischen Lager kommt die Sache in Gang. Rechnen Sie tatsächlich damit, dass uns die nächste Legislaturperiode ein Bundesteilhabegesetz beschert?

Ich bin Berufsoptimist und gehe davon aus, dass das klappt. Mit dem Fiskalpakt hat die Bundesregierung grünes Licht gegeben, dass der Bund einen Teil der Kosten für die Eingliederungshilfe übernimmt. Das macht es spannend, weil die Finanzpolitiker bei ihren Rechnungen jetzt ein Bundesleistungsgesetz einplanen. Ich glaube, das kann uns Hoffnung machen. Aber wir müssen höllisch aufpassen, dass es nicht nur ums Geld geht, sondern dass auch die Inhalte stimmen.


Deswegen fordert die Selbsthilfe, dass behinderte Experten an der Erarbeitung des Gesetzes beteiligt werden. Sehen Sie Chancen, dass es dazu kommen wird?

Ja, denn wir haben ein gutes Vorbild. Als Ende der 1990er Jahre das Behindertengleichstellungsgesetz gefordert wurde, ging es eine Zeit lang nicht recht voran. Daraufhin hat das Forum behinderter Juristinnen und Juristen einen Gesetzentwurf entwickelt. Und in der heißen Phase wurden zwei Vertreter des Forums in die interne Arbeitsgruppe zur Erarbeitung des Gesetzes einbezogen. Aus deren Gehirnschmalz ist zum Beispiel der heutige Paragraf zur Barrierefreiheit gewachsen. Gerade weil es bei der Behindertenrechtskonvention auch darum geht, die politische Teilhabe behinderter Menschen voranzutreiben, bin ich zuversichtlich, dass wieder zwei Vertreter des Forums behinderter Juristen an der Gestaltung des Gesetzes mitwirken können. Das ist die eine Schiene der Beteiligung. Die andere ist natürlich, dass die Verbände angehört werden müssen, dass sie ihre Stellungnahmen abgeben und vor dem Parlament entsprechend hinzugezogen werden. Aber dann sind die Würfel meist schon gefallen. Darum ist es so wichtig, dass wir jetzt Druck machen, damit behinderte Juristen frühzeitig einbezogen werden.


Ende Juni ist die Kampagne für gesetzliche Regelungen zur Teilhabe an den Start gegangen. Wie ist diese Kampagne gestrickt? Welches Ziel verfolgt sie? Und wie sieht Ihr Masterplan aus?

Bisher ist sie noch mit heißer Nadel gestrickt. Wir haben gerade erst einen Antrag bei der Aktion Mensch gestellt. Als erstes war es wichtig, Beispiele zu sammeln, um bei dieser komplizierten Materie deutlich zu machen, worum es überhaupt geht. Dann haben wir die Internetseite zur Kampagne gestartet, um Informationen zu liefern und zum Mitmachen anzuregen. Wir haben Kontakt mit Politikern aufgenommen, was zum Beispiel zu der Düsseldorfer Erklärung der Behindertenbeauftragten des Bundes und der Länder geführt hat (siehe "Behindertenbeauftragte fordern politischen Kurswechsel").

Es wird einerseits viel diskutiert, andererseits gelangt das Thema allmählich in die Medien. So gab es vor Kurzem auf "Spiegel Online" und in der "taz" wichtige Artikel, die thematisiert haben, was die Anrechnung von Einkommen und Vermögen für behinderte Menschen bedeutet. Als nächstes werden wir noch tiefer in die Lobbyarbeit einsteigen. Wir werden den Wahlkampf nutzen, um bei Veranstaltungen, an Wahlkampfständen oder auch mit Hilfe von Wahlprüfsteinen an die Politik heranzutreten, damit das Thema platziert ist, wenn sich die nächste Bundesregierung an die Arbeit macht.


Auf welche Reaktionen stoßen Sie mit der Kampagne seitens der Politik?

Wenn man anhand praktischer Beispiele erläutern kann, worum es geht, erntet man durchaus Verständnis. Die verschiedenen Parteien wollen ein Bundesleistungsgesetz. Es gibt sogar erste Signale in Richtung eines Koalitionsvertrages. Aber da ist noch ganz viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Wichtig finde ich, dass auch die Bundesländer aktiv sind, denn auf dieser Ebene befasst man sich schon seit Jahren mit dem Thema und da gibt es viele gute Ideen. Aber wir müssen aufpassen, dass die Sache nicht irgendwann bei den Finanzministern landet und rein fiskalisch betrachtet wird, also die Inhalte auf der Strecke bleiben. Gerade bei Themen wie dem Teilhabegeld geht es ja um eine ganze Menge. Da werden wir sehr stark sein müssen.


Das heißt, Sie sehen die größte Hürde bei den Finanzen. Was antworten Sie einem Politiker, der sagt: Ist ja ganz schön, deine Idee, aber wie sollen wir das finanzieren?

Das ist eine Frage, die gar nicht so selten gestellt wird. Deshalb finde ich es interessant, dass das Forum behinderter Juristinnen und Juristen nicht einen Wünsch-Dir-was-Katalog aufgestellt hat, sondern auch überlegt hat, wie man eine Gegenfinanzierung realisieren kann. Eine Idee ist, dass die Steuerermäßigungen für behinderte Menschen entfallen und das Geld stattdessen in ein Teilhabegeld fließt. Ich denke, auch die Verwaltungsvereinfachung könnte einiges an Einsparpotenzial bringen. Andererseits ist klar: Menschenrechte kriegt man nicht zum Nulltarif. Da haben wir in Deutschland noch eine Wegstrecke vor uns.


Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet Sie an der Spitze dieser wichtigen Kampagne stehen, denn Sie genießen hohes Ansehen sowohl bei den Behindertenverbänden als auch in der Politik. Welche Erfahrungen aus den vergangenen Jahren als Landesbehindertenbeauftragter kommen Ihnen dabei zugute, den Weg für ein Bundesteilhabegesetz freizumachen?

Vielleicht kommt mir dabei zugute, dass ich auch die andere Seite der Medaille kenne. Ich war fünf Jahre lang in der Verwaltung tätig, habe viele engagierte Menschen kennengelernt, nicht nur in Rheinland-Pfalz, sondern auch in anderen Bundesländern und beim Bund. Ich glaube, wir haben eine Menge Freunde, die wirklich etwas erreichen wollen. Das gilt es zu erkennen und mit diesen Menschen gilt es an einem Strang zu ziehen. Die Erfahrung, den Apparat von innen zu kennen, hilft mir hoffentlich, politstrategisch Energie zu sparen und dadurch ein Stück erfolgreicher zu sein.


Dazu ein Bild: Kämpft für soziale Teilhabe: Ottmar Miles-Paul


Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.



Kurzinfo: Kampagne für ein neues Gesetz

Der DBSV hat die Kampagne für ein Bundesteilhabegesetz mitinitiiert. Sämtliche Unterstützer sind auf www.teilhabegesetz.org zu finden. Die Webseite informiert über den aktuellen Stand der Kampagne, liefert Hintergrundinformationen zum Gesetz zur Sozialen Teilhabe und bietet Raum für Diskussionen.

DBSV-Nachrichten:

Sommertheater in Sachsen-Anhalt

Die Rollen in der Politik scheinen noch nicht klar verteilt zu sein. Wer verteidigt die Kürzungspläne beim Blindengeld? Wer wettert dagegen? Und wer bemüht sich um Schlichtung? Immerhin kennt der Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt seine Rolle. Er kämpft weiter gegen die Sparpolitik zu Lasten behinderter Menschen und ruft zu einer Protestkundgebung in Magdeburg auf.


Ausnahmezustand in Sachsen-Anhalt: Seit März kämpft der dortige Blinden- und Sehbehinderten-Verband (BSVSA) gegen die geplanten Blindengeldkürzungen der Landesregierung. Der Gesetzentwurf des Sozialministeriums, der dem BSVSA Anfang Juli zur Stellungnahme zuging, hat das ganze Ausmaß der sozialen Härte deutlich gemacht. Als wäre es nicht genug, den Nachteilsausgleich von 350 auf 266 Euro kürzen zu wollen, sollen auch noch die Leistungen für Heimbewohner und hochgradig sehbehinderte Menschen komplett gestrichen werden.

Die Pläne der großen Koalition sind Teil eines ganzen Katalogs von Kürzungen, die alle demselben Ziel dienen sollen: der Haushaltskonsolidierung des Landes. Überall regt sich Widerstand, in den Hochschulen, im Kulturbereich, in der Jugendarbeit. Daneben öffentliches Interesse für die Situation blinder Menschen, einer zahlenmäßig recht kleinen Gruppe, zu wecken, ist nicht so einfach. In den Sommerinterviews des MDR mit Spitzenpolitikern der verschiedenen Parteien war das Thema aber gesetzt  –  ein erster wichtiger Erfolg der Kampagnenarbeit des BSVSA.

Was überrascht: Plötzlich will keiner mehr die Kürzung, nicht einmal die Regierungsparteien. "Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen", sagt André Schröder, Fraktionsvorsitzender der CDU, und kündigt Widerstand gegen die Pläne von Sozialminister Norbert Bischoff (SPD) an. Der ist dem Minister auch aus der eigenen Partei sicher. So erklärt SPD-Fraktionsvorsitzende Katrin Budde: "Die Kürzung des Blindengeldes ist keine SPD-Position." Eine Prognose zum Ausgang des Blindengeldkampfes will sie nicht abgeben, aber ihrer Meinung nach sei es fraglich, ob die Kürzungspläne Bestand haben. Große Einigkeit also innerhalb der großen Koalition?

Die politischen Protagonisten suchen nach Ausflüchten, die wenig überzeugen. "Es gibt keinen inhaltlichen Grund für die Kürzungen beim Blindengeld", betont Norbert Bischoff in der "Volksstimme". Gleichwohl wird im Gesetzentwurf argumentiert, die Gewährleistung von Barrierefreiheit und die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik würden Spielraum schaffen für eine Minderung des Nachteilsausgleichs. Als wären wir in der inklusiven Utopie angekommen! Als bräuchten blinde Menschen keine teuren Hilfsmittel und Schulungen, um diese Segnungen nutzen zu können.

Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) geht vorsichtshalber auf Tauchstation. Dem BSVSA steht er für Gespräche nicht zur Verfügung. Vielleicht aus Angst, an seine eigenen Worte erinnert zu werden. Denn auf einem Parteitag im Jahr 2006 hat sich Bullerjahn  –  damals noch in der Opposition  –  strikt gegen Blindengeldkürzungen ausgesprochen. Dies sei nicht sein Stil, ließ er sich vernehmen.

Immerhin genießt der Finanzminister die Rückendeckung seines Chefs. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) verteidigt den harten Sparkurs, andernfalls habe Sachsen-Anhalt keine Zukunft. Im MDR-Interview auf das Blindengeld angesprochen, wirkt er aber erstaunlich unsicher. Wenn der Landtag die Kürzungspläne ablehne, müsse eben an anderer Stelle mehr gespart werden. Wohlgemerkt, an anderer Stelle  –  nicht unbedingt im Sozialministerium. Das macht doch Hoffnung. Schließlich bietet der Sozialetat nicht viele Möglichkeiten für Einsparungen. Nur drei Prozent sind freiwillige Leistungen, darunter das Blindengeld.

Soweit dieser kleine Ausschnitt aus dem politischen Sommertheater in Sachsen-Anhalt. Ob sich hier erste Anzeichen eines Einlenkens herauslesen lassen, bleibt ungewiss. Die Blindengeldkämpfer aus Schleswig-Holstein warnen: Sie mussten vor drei Jahren erleben, wie die Kürzungen trotz versöhnlicher Töne von verschiedenen Seiten am Ende doch eiskalt durchgezogen wurden. Deshalb geht der Kampf in Sachsen-Anhalt weiter. Am 12. September ab 10 Uhr findet eine Protestkundgebung in Magdeburg statt. Auf dem Domplatz vor dem Landtagsgebäude sollen die gesammelten Unterschriften der Petition "Hände weg vom Blindengeld" an einen hochrangigen Vertreter der Landespolitik übergeben werden. Der BSVSA ruft zur solidarischen Teilnahme auf und hofft auf zahlreiche Unterstützer, vor allem aus den benachbarten Bundesländern.

Wolfgang Bahn
Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes Sachsen-Anhalt und

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"


Dazu ein Bild: Die Selbsthilfe geht in die Offensive: BSVSA-Mitglieder bei einer Mahnwache vor dem Landtag in Magdeburg


Info:

Mehr Infos zur Protestkundgebung unter www.blindengeld-sachsen-anhalt.de oder direkt beim

BSVSA
Tel.: 03 91 / 2 89 62-39
E-Mail: info@bsvsa.org

Beraten und beschlossen

Die wichtigsten Themen der Präsidiumssitzung vom 13. und 14. Juni 2013 im Überblick


Politischer Abend

Zum traditionellen politischen Abend am 13. Juni 2013 hatte sich eine illustre Runde von Abgeordneten des Deutschen Bundestags und Mitarbeitern der Bundesministerien für Gesundheit und für Arbeit und Soziales angemeldet. Das Grillgut duftete und die Abendsonne beschien das Spreeufer hinter der DBSV-Geschäftsstelle. Doch dann verbreitete sich die Kunde, dass sich der Bundestag eine Nachtsitzung mit vielen Abstimmungen verordnet hatte, einen Hammelsprung eingeschlossen. Da mussten die Damen und Herren Prioritäten setzen, und die fielen zu Gunsten des Plenarsaals aus. Aus Sicht des vertretenen Volkes ist das völlig richtig, aus Sicht des DBSV hingegen ärgerlich, denn der informelle Rahmen am Spreeufer bietet eine gute Gelegenheit, Gedanken und Ideen auszutauschen, die nicht gleich schriftlich ausformuliert werden möchten.

Eine erfreuliche Ausnahme bildete der Behindertenbeauftragte Hubert Hüppe. Die Gespräche mit ihm und den Vertretern der Ministerien waren dann doch ausführlich und inhaltsreich.


Austausch mit korporativen Mitgliedern

Gut zehn Jahre ist es her, dass der Status der so genannten korrespondierenden DBSV-Mitglieder in den von korporativen Mitgliedern umgewandelt wurde, verbunden mit einem Mitspracherecht im Verwaltungsrat und beim Verbandstag. Grund genug, die sechs gewählten Vertreter, die das Stimmrecht im Verwaltungsrat wahrnehmen, zur Präsidiumssitzung einzuladen. In einem offenen und konstruktiven Gedankenaustausch konnte abgeglichen werden, inwieweit die gegenseitigen Erwartungen an die Zusammenarbeit erfüllt werden, wo Klärungsbedarf besteht und wo nachgesteuert werden sollte. Dem Korporativenplenum, das im Oktober gemeinsam mit dem DBSV-Verwaltungsrat tagt, werden hierzu konkrete Vorschläge unterbreitet.


Politik und Recht

Mit Sorge nahm das Präsidium die aktuellen Entwicklungen im Blindengeldkampf in Sachsen-Anhalt zur Kenntnis und beriet über Unterstützungsmöglichkeiten für den Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt (siehe "Sommertheater in Sachsen-Anhalt").

Der Entwurf eines Gesetzes zur Sozialen Teilhabe des Forums behinderter Juristinnen und Juristen liegt in seiner Endfassung vor und soll im Rahmen einer gemeinsamen Kampagne mehrerer Organisationen, darunter der DBSV, in den politischen Raum transportiert werden (siehe "Im Gespräch").

Das Präsidium erwartet, dass der Entwurf bei der Reform der Eingliederungshilfe und der Einführung eines Bundesleistungsgesetzes einbezogen wird.

Die mittlerweile verabschiedeten Gesetze zur Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs in Justiz und Verwaltung sind dank der Intervention von DBSV und DVBS im Sinne der Barrierefreiheit nachgebessert worden. Das Präsidium konnte hier einen großen Lobbyerfolg feststellen, auch wenn der Gesetzgeber  –  vor allem im Verwaltungsbereich  –  noch merklich hinter den Forderungen der Verbände zurückgeblieben ist (siehe "DBSV und DVBS begrüßen E-Justice-Gesetz").


Sehbehindertentag 2013

Die diesjährige Kampagne zum Thema "Sehen in Alterseinrichtungen" ist auf viel positive Resonanz gestoßen und hat die Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Augenärzte gefestigt (siehe "Sehbehindertentag zeigt Versorgungsmängel auf").

Ein besonders nachhaltiger Effekt ist, dass " heimverzeichnis.de " die Erkenntnisse aus der Aktion dauerhaft in seine Qualitätskriterien für die Bewertung von stationären Alterseinrichtungen aufnehmen wird.

Klaus Hahn
Mitglied des DBSV-Präsidiums  

Meldungen

WIPO-Konferenz verabschiedet historischen Vertrag zur Beendigung der "Büchernot"

Nach schwierigen Verhandlungen haben die mehr als 600 Delegierten der diplomatischen Konferenz der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) in Marrakesch am 27. Juni einen neuen Vertrag beschlossen, der für blinde, seh- und lesebehinderte Menschen den Zugang zu urheberrechtlich geschützten Werken verbessert. Damit findet eine seit fünf Jahren von der Weltblindenunion (WBU) und Europäischen Blindenunion (EBU) geführte und vom DBSV aktiv unterstützte Kampagne ihren erfolgreichen Abschluss.

Das neue WIPO-Abkommen verpflichtet die Vertragsparteien dazu, im jeweiligen nationalen Urheberrecht eine Regelung zu Gunsten blinder, seh- und lesebehinderter Menschen vorzusehen, die die Vervielfältigung und Weitergabe von Werken in einem barrierefreien Format erlaubt. Einer Einwilligung der Rechteinhaber bedarf es hierzu nicht. Solche Regelungen gibt es bereits heute in 60 Mitgliedstaaten der WIPO. Sie gelten jedoch nur national und schließen bislang die Weitergabe über Landesgrenzen aus. Der neue Vertrag harmonisiert die urheberrechtlichen Beschränkungen und Ausnahmeregelungen weltweit, so dass die Blindenbüchereien ihre Bücherbestände künftig auch über Grenzen hinweg austauschen können. Selbst die Lieferung an einzelne Betroffene ist im Rahmen des neuen WIPO-Vertrags erlaubt.

In einer ersten Stellungnahme würdigte EBU-Präsident Wolfgang Angermann die Einigung in Marrakesch als "historischen Schritt zur Beseitigung der Büchernot". Gleichzeitig ermahnte er die Regierungen, jetzt zügig die Umsetzung des Vertrags anzugehen. Zur Ratifizierung ist die Unterzeichnung durch mindestens 20 WIPO-Mitgliedstaaten erforderlich. Bei Redaktionsschluss lagen 51 Unterschriften vor.


Info:

Mehr über den WIPO-Vertrag und seine Auswirkungen erfahren Sie im Schwerpunkt der Oktober-"Gegenwart".

BKB durch Projekt "Barrierefrei arbeiten" bis Ende 2015 gesichert

Die Finanzierung des BKB Bundeskompetenzzentrums Barrierefreiheit ist bis Ende 2015 gesichert. Nachdem der Haushalt für das Jahr 2013 nur mit Mühe zustande gekommen war (vgl. "Gegenwart" 1/2013), konnte das BKB nun einen großen, weiteren Projektauftrag an Land ziehen. Aus dem Ausgleichsfonds, der beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales angesiedelt ist und sich aus den Abgaben der Unternehmen speist, die die gesetzliche Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen nicht erreichen, erhält das BKB Mittel für das Projekt "Barrierefrei arbeiten".

Ziel der Aufklärungskampagne ist es, Unternehmen zu motivieren, ihre Arbeitsstätten nach und nach barrierefrei zu gestalten, also grundsätzlich und nicht nur bei Bedarf auf die Bedürfnisse von schwerbehinderten Beschäftigten anzupassen. Hierfür sollen gute Ansätze barrierefreier Arbeitsstättengestaltung dokumentiert und Informationsmaterialien erstellt werden. Einige namhafte Unternehmen haben ihre Mitarbeit bereits zugesagt, darunter die Deutsche Telekom AG, die Siemens AG und die Bertelsmann-Stiftung. In Zusammenarbeit mit Multiplikatoren wie der Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung soll schließlich ein Konzept zur Beratung interessierter Unternehmen entwickelt werden.


Dazu ein Bild: Damit Barrierefreiheit am Arbeitsplatz selbstverständlich wird: BKB startet Aufklärungskampagne

DBSV und DVBS begrüßen E-Justice-Gesetz

Am 5. Juli hat das so genannte E-Justice-Gesetz (Gesetz zur Förderung des elektronischen Rechtsverkehrs mit den Gerichten) den Bundesrat passiert und damit die letzte Hürde genommen. DBSV und DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf) ist es gelungen, wichtige Anliegen behinderter Menschen in diesem Gesetz zu verankern. Zuletzt konnte ein neuer Absatz eingebracht werden, der dafür sorgt, dass die Übermittlungswege des elektronischen Rechtsverkehrs sowie die elektronischen Dokumente und Formulare barrierefrei gestaltet werden müssen.

"Das ist ein wichtiger Meilenstein", freut sich der DVBS-Vorsitzende Uwe Boysen. "Wenn das Gesetz korrekt umgesetzt wird, können blinde und sehbehinderte Richter und Anwälte weiter ihren Beruf ausüben." Für DBSV-Präsidentin Renate Reymann ist der Erfolg zugleich ein Ansporn: "Das E-Justice-Gesetz ist in Sachen Barrierefreiheit nicht perfekt, aber es setzt einen neuen Maßstab, an dem sich zukünftig auch das E-Government-Gesetz orientieren muss." Das Gesetz zur Förderung der elektronischen Verwaltung war Anfang Juni trotz deutlicher Mängel in der Barrierefreiheit verabschiedet worden (vgl. "Gegenwart" 7-8/2013). DBSV und DVBS haben angekündigt, die Einführung und Ausweitung des elektronischen Behördenverkehrs weiter kritisch und konstruktiv zu begleiten.

Offener Brief: DBSV und DVBS werfen Arbeitsagentur Diskriminierung vor

Arbeitslose mit einer hohen Vermittlungschance werden von den Mitarbeitern der Bundesagentur für Arbeit (BA) bevorzugt behandelt. Langzeitarbeitslose und Arbeitslose mit Behinderung dagegen haben das Nachsehen. Zu diesem Ergebnis ist der Bundesrechnungshof in einem Prüfbericht gekommen. Ziel sei es, die Erfolgsquote der BA zu verbessern.

"Es geht nicht an, dass die Agenturen für Arbeit blinde und sehbehinderte Menschen als Arbeitslose zweiter Klasse behandeln", empört sich DBSV-Präsidentin Renate Reymann. Mit einem offenen Brief haben sich DBSV und DVBS an die Bundesarbeitsministerin und den Vorstandsvorsitzenden der BA gewandt. Darin verlangen die Verbände Aufklärung über die Vermittlungspraktiken und ein sofortiges Ende der systematischen Diskriminierung. Um Fairness und Wettbewerbsneutralität zu fördern, empfehlen die Arbeitsexperten der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe seit Jahren, die Vermittlung schwerbehinderter Arbeitsuchender im internen System aufwandsgerecht zu bewerten und die entsprechenden Vermittlungsstellen personell und finanziell besser auszustatten.

Den offenen Brief im Wortlaut lesen Sie unter www.dbsv.org/ratgeber/rehabilitation/beruf

Merkzeichen vorerst gescheitert  –  Taubblindengeld in Bayern durchgesetzt

Vor den Bundestagswahlen am 22. September wird es kein Merkzeichen für taubblinde Menschen geben. Diese Auskunft erhielt der DBSV auf Nachfrage aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Nachdem es im November 2012 einen einstimmigen Beschluss der Arbeits- und Sozialministerkonferenz gab, schien die Einführung des Merkzeichens im Schwerbehindertenausweis so gut wie sicher. Umso überraschter reagierten die Betroffenenverbände.

"Taubblinde Menschen brauchen dringend eine sichtbare Anerkennung ihrer Behinderung", betont Dieter Zelle, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Taubblinden. "Wer diese Menschen zum Spielball des Wahlkampfes macht, hat überhaupt nichts verstanden." Und Michael Gräfen vom Verein "Leben mit Usher-Syndrom" ergänzt: "Bleibt nur zu hoffen, dass in der Politik nach der Wahl wieder Vernunft einkehrt und den politischen Lippenbekenntnissen für ein Merkzeichen endlich Taten folgen." Der Gemeinsame Fachausschuss Hörsehbehindert/Taubblind (GFTB) wird seinen Kampf für ein Merkzeichen also fortsetzen, damit Menschen mit Hör- und Seheinschränkung künftig die Unterstützung erhalten, die sie brauchen.

Positive Nachrichten gibt es dagegen für taubblinde Menschen in Bayern: Der Bayerische Landtag hat am 16. Juli die Einführung eines erhöhten Blindengeldes für taubblinde Menschen beschlossen. Für diesen Personenkreis wird das Blindengeld in Höhe von 535 Euro monatlich auf 1070 Euro verdoppelt, und zwar rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres. Damit wurde eine langjährige Forderung des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes (BBSB) erfüllt.

Inklusion in der Bildung ist Chefsache

Am 17. und 18. Juni veranstalteten das Bundessozialministerium (BMAS), das Bundesbildungsministerium (BMBF) und die Kultusministerkonferenz (KMK) gemeinsam die Konferenz "Inklusion gestalten". Deren Leitfrage lautete: Wie müssen die Ausbildung und Professionalisierung von Fachkräften ausgestaltet werden, um inklusive Bildung zu verwirklichen? Der gemeinsame Unterricht von jungen Menschen ohne und mit Behinderung wird bisher weder in den Studienplänen von Lehrern noch in denen von Sonderpädagogen berücksichtigt.

Zur Eröffnung der Konferenz in Berlin gaben sich die Ministerinnen Ursula von der Leyen und Johanna Wanka sowie KMK-Präsident Stephan Dorgerloh die Ehre. Viele weitere Politiker sowie Vertreter von Bildungseinrichtungen und Behindertenverbänden waren vor Ort. Fernsehen, Rundfunk und Zeitungen berichteten bundesweit.

Auch der Deutsche Behindertenrat wirkte an der Tagung mit. Dessen Sprecherratsvorsitzende Hannelore Loskill erklärte: "Es ist ein positives Signal, dass Bund und Länder die Nationale Konferenz für inklusive Bildung gemeinsam ausrichten." Für den DBSV beteiligten sich drei Vertreter an den verschiedenen Workshops. Sie mahnten, die kleineren Behinderungsgruppen nicht zu vergessen. Denn Lernende mit Seheinschränkung profitieren nur dann vom inklusiven Bildungssystem, wenn Lehrkräfte mit dem nötigen Fachwissen bereitstehen. Das Fazit von DBSV-Sozialreferent Reiner Delgado nach zwei intensiven Sitzungstagen: "Die Konferenz war der Einstieg in eine Qualitätsdiskussion mit vielen wichtigen Akteuren."

Mehr Infos unter www.konferenz-inklusion-gestalten.de

Sehbehindertentag zeigt Versorgungsmängel auf

Der Sehbehindertentag 2013, der am 6. Juni zum Thema "Sehen in Alterseinrichtungen" vom DBSV und dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) durchgeführt wurde, lieferte wichtige Erkenntnisse. Zwei wesentliche Problemfelder konnten im Dialog mit den Heimleitungen ermittelt werden: Zum einen bieten Ausbildung und Sensibilisierung des Fachpersonals Verbesserungspotenzial. Das Thema "Sehen" komme zwar im Lehrplan vor, aber es hapere an der praktischen Umsetzung. So können Senioren, die von einer Augenerkrankung betroffen sind, kaum unterstützt werden. Zum anderen seien viele Bewohner von der augenärztlichen Versorgung abgeschnitten. Insbesondere dementen und bettlägerigen Menschen bleibe der Besuch der Augenarztpraxis und somit eine fachgerechte Diagnose und Behandlung oftmals verwehrt.

Nach dem Aufdecken dieser Mängel sind weitere Aktivitäten nötig und teilweise bereits in Planung. Eine Vernetzung der Initiativen soll über die Plattform www.sehen-im-alter.org erfolgen.

Woche des Sehens auf Facebook

In wenigen Wochen beginnt die zwölfte Woche des Sehens. Vom 8. bis 15. Oktober machen bundesweit Selbsthilfeorganisationen, Augenärzte und Hilfswerke auf die Bedeutung guten Sehvermögens, die Ursachen vermeidbarer Blindheit und die Situation sehbehinderter und blinder Menschen in Deutschland und den Entwicklungsländern aufmerksam.

Bereits jetzt sind aktuelle Informationen zu den Themen der Aktionswoche auf der Facebook-Seite der Woche des Sehens zu finden. Interessante Hinweise und wöchentlich neu eingestellte Beiträge zu Augenmedizin, Selbsthilfe und Entwicklungshilfe informieren die Besucher der Seite und regen zu Diskussionen an. Komplettiert wird das Angebot auf www.facebook.com/WochedesSehens durch die Simulationsfilme der Woche des Sehens.

Aktionsbuch für Kinder beim DBSV erhältlich

Rund 30 freiwillige Helfer haben im Juni in der Geschäftsstelle des DBSV 50 Exemplare des Tastbuches "Die Buchstabenfreunde" hergestellt. Das Buch von Susanne Sariyannis motiviert blinde Kinder im Alter zwischen vier und acht Jahren, ihren Tastsinn auszuprobieren und führt sie spielerisch ans Lesen heran. Der Text ist in Schwarz- und Brailleschrift gedruckt, tastbare Materialien regen die Sinne an. Eine Anleitung erklärt den Eltern, wie sie das Buch bei jedem Lesen verändern und an die Fähigkeiten ihres Kindes anpassen können.

Bestellungen gegen eine Schutzgebühr von 50 Euro beim
DBSV
Petra Wolff
Tel.: 0 30 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Therapeutenliste für blinde und sehbehinderte Menschen

Der DBSV hat erstmals eine Liste von Psychotherapeuten veröffentlicht, die Beratung und Therapie für blinde und sehbehinderte Menschen anbieten; einige dieser Therapeuten sind selbst betroffen. Mit diesem Angebot soll Menschen mit Seheinschränkung im Bedarfsfall die Suche nach einem passenden Therapeuten erleichtert werden. Die Liste enthält kein Urteil über die Qualität der Therapie. Sie soll regelmäßig aktualisiert werden und steht online unter www.dbsv.org/ratgeber/rehabilitation/beratung-und-therapie

Neue Vorstände in Berlin, Schleswig-Holstein und Württemberg

Der Blinden- und Sehbehindertenverein Schleswig-Holstein (BSVSH) und der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin (ABSV) haben Anfang Juni neue Vorstände gewählt. In Schleswig-Holstein kam es zu einem Wechsel an der Spitze des Vereins: Detlef Böhning hat das Amt des Vorsitzenden von Annegret Walter übernommen. Stellvertretende Vorsitzende sind Ulf Dollerschell und Harriet Claßen. In Berlin wurde Berndt Maier als Vorsitzender bestätigt. Ihm zur Seite stehen Peter Brass und Manuela Myszka als stellvertretende Vorsitzende.

Auch beim Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg gibt es Änderungen. Nach dem Rücktritt von Wolfgang Müssig als Vorsitzendem war eine Nachwahl notwendig geworden. Seit Ende Juni führt nun Angelika Moser den Verband, unterstützt von Winfried Specht als stellvertretendem Vorsitzenden.

Bundesverdienstkreuz für Dietmar Gasch

Für sein jahrzehntelanges Engagement für blinde und sehbehinderte Menschen wurde Dietmar Gasch, dem Leiter der Bezirksgruppe Lichtenberg des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin (ABSV), das Verdienstkreuz am Bande des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Der Berliner Senator für Gesundheit und Soziales, Mario Czaja, überreichte ihm die hohe Auszeichnung am 24. Juni im Namen des Bundespräsidenten.

Der Slawist, der bis 2004 der Humboldt-Universität angehörte, ist seit fast 50 Jahren ehrenamtlich tätig. Als Vorstandsmitglied  –  in den letzten zwölf Jahren als stellvertretender Vorsitzender  –  übernahm er 23 Jahre lang Verantwortung für den ABSV. Seit 2005 vertritt er den Verein im Landesbeirat für Menschen mit Behinderung. Große Verdienste hat sich Gasch nach dem Mauerfall bei der Zusammenführung der Berliner Bezirksorganisation des Blinden- und Sehschwachenverbandes der DDR mit dem ABSV erworben.


Dazu ein Bild: Ehrenamtler aus Leidenschaft: Dietmar Gasch (li.) mit Senator Mario Czaja



DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:

  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
    5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dussmann das KulturKaufhaus, Berlin
    10% auf Hörbücher und Hörspiele
  • Dorint Hotels & Resorts
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • NH-Hotels
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • Reinecker Reha-Technik
    10% auf ausgewählte Produkte der mobilen M-Serie
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen

Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart". Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.

Mitgliedschaft lohnt sich!

Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
www.dbsv.org/dbsv-karte

Thema: Bundestagswahlen 2013

Am 22. September ist es so weit  –  dann haben die Bürger die Wahl. Dann entscheiden sie, wer die nächsten vier Jahre die Bundesregierung stellen wird. Gerade in der Behindertenpolitik gibt es viele offene Baustellen. Auch deswegen appelliert DBSV-Präsidentin Renate Reymann an alle "Gegenwart"-Leser, unbedingt von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Doch wie barrierefrei ist dies überhaupt möglich? Wie wichtig ist dem Staat die politische Teilhabe aller Bürger? Und was tun die Parteien für Wähler mit Behinderung? Die "Gegenwart" versucht sich an einer Standortbestimmung.

Wählen  –  einmischen  –  gestalten

Die Bundestagswahlen sind ein guter Anlass, um die Behindertenpolitik der vergangenen vier Jahre auf den Prüfstand zu stellen. Was hat Schwarz-Gelb gebracht? Und welche Erwartungen sind an die nächste Bundesregierung zu stellen? DBSV-Präsidentin Renate Reymann schaut zurück und formuliert grundsätzliche Forderungen der Selbsthilfe.


Das Wahlrecht ist ein demokratisches Grundrecht. Mit Hilfe der Wahlschablone können blinde und sehbehinderte Menschen barrierefrei und selbstbestimmt wählen. Das ist eine wichtige Voraussetzung für die Teilhabe am politischen Leben. Jede Stimme hat Gewicht und beeinflusst die politische Ausrichtung der nächsten Wahlperiode.

In diesen Wochen stellen die Bundestagskandidaten ihre Wahlprogramme vor und erläutern den Wählern Schwerpunktaufgaben, die ihre Partei nach der Wahl umsetzen möchte. Die Themenvielfalt ist groß und zieht sich durch alle gesellschaftlichen Bereiche. Lassen Sie uns die letzten Tage vor der Wahl nutzen, um mit den Kandidaten der demokratischen Parteien auch unsere Schwerpunktthemen zum Abbau von Barrieren, zur Chancengleichheit, zu Fairness und Solidarität zu diskutieren. Stellen wir ihnen ganz konkrete Fragen, die unsere Lebenssituation betreffen und jeden von uns im Alltag vor große Herausforderungen stellen. Großen Herausforderungen muss sich auch die Politik in der kommenden Legislaturperiode stellen.


UN-Behindertenrechtskonvention als Maßstab

Es geht darum, neue Wege zu gehen, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben tatsächlich zu verwirklichen. Den Maßstab für verbindliches Handeln setzt die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Sie fordert, dass alle Betroffenen ein gleichberechtigter Teil der Gesellschaft sind. Der Aktionsplan zur Umsetzung der BRK und der Staatenbericht der Bundesregierung waren aber noch nicht das erhoffte Signal zum Aufbruch. Vielen Maßnahmen fehlen verbindliche Zielsetzungen und Zeitabläufe zur Umsetzung. Gemeinsam mit den Behindertenverbänden müssen die Bundesregierung und die Länder Defizite im Aktionsplan beseitigen. Wir benötigen einen Aktionsplan, der klare Ziele formuliert, Verantwortlichkeiten festlegt, die notwendigen Ressourcen sicherstellt und einen exakten Zeitplan definiert. Der Parallelbericht zum Aktionsplan und Staatenbericht, der in einer Allianz von 78 Behindertenverbänden aufgestellt wurde, zeigt Defizite in allen Teilbereichen der Gesellschaft auf (vgl. "Gegenwart" 5/2013). Aus dem Parallelbericht kann die Politik die notwendigen Handlungsfelder ableiten. Fordern wir von den Kandidaten ihren Standpunkt dazu ein.


Mehr Chancengleichheit am Arbeitsmarkt

Einen Schwerpunkt sehe ich in der beruflichen Teilhabe behinderter Menschen. Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderung ist fast doppelt so hoch wie die der Menschen ohne Behinderung. Der Arbeitsmarkt boomt, doch behinderte Menschen profitieren nicht davon. Der Zugang zu Angeboten der beruflichen Rehabilitation wird durch bürokratische Hürden erschwert. Anstatt auf nachhaltige, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu setzen, wird die schnelle Vermittlung in schlecht bezahlte, instabile Beschäftigungsverhältnisse favorisiert. Die Bundesagentur für Arbeit stellt fest, dass Menschen mit Behinderung überdurchschnittlich gut qualifiziert sind. Die Bundesarbeitsministerin kündigt in einem Interview an, den Fachkräftemangel durch Förderung von Migranten und älteren Menschen zu beseitigen. Doch wo bleibt die Gruppe der gut qualifizierten Menschen mit Behinderung? Fragen wir die Kandidaten nach konkreten Konzepten ihrer Partei, um für Menschen mit Behinderung Chancengleichheit am Arbeitsmarkt zu schaffen.


Recht auf Barrierefreiheit

Mehr Entschlossenheit ist auch notwendig bei der Umsetzung von Barrierefreiheit. Die Maßgaben der BRK sind in gesetzliche Regelungen umzusetzen. Die Politik reagiert aber nur zögerlich und restriktiv. So startet das Gesetz zur Förderung der elektronischen Verwaltung mit mangelhaften Regelungen zur Barrierefreiheit, obwohl die Stellungnahme von DBSV und DVBS Formulierungsvorschläge zur Beseitigung von Barrieren enthielt (vgl. "Gegenwart" 7-8/2013). Es wird Zeit, dass Barrierefreiheit systematisch umgesetzt wird. Dafür fordern wir in der nächsten Legislatur eine Ergänzung des Behindertengleichstellungsgesetzes um die Schaffung und Förderung einer unabhängigen Fachstelle für Barrierefreiheit.


Die Zeit ist reif für ein Bundesleistungsgesetz

Auch die Reform der Eingliederungshilfe quälte sich durch die Wahlperiode und ist am Ende nicht gelungen. Bund und Länder wollen nun in der nächsten Legislaturperiode ein neues Bundesleistungsgesetz in Kraft setzen. Das Forum behinderter Juristinnen und Juristen hat bereits einen Gesetzentwurf zur Sozialen Teilhabe vorgelegt. Der DBSV unterstützt diesen Entwurf und wirbt in einer begleitenden Kampagne mit anderen Behindertenverbänden um weitere Unterstützer aus der Zivilgesellschaft und der Politik (siehe "Im Gespräch"). Wir erwarten, dass der Gesetzentwurf bei der Erarbeitung eines Bundesleistungsgesetzes aufgegriffen wird.

Darüber hinaus ziehen sich die Länder seit Jahren aus der sozialen Verantwortung und höhlen ihre Leistungsgesetze durch gravierende Kürzungen des Blindengeldes aus. Der Bundesrat hat in seinem Beschluss am 22. März die Auffassung vertreten, "dass es vor dem Hintergrund der BRK und dem Leitbild der Teilhabe nicht mehr zeitgemäß ist, Menschen mit Behinderung auf das System der Sozialhilfe zu verweisen." Im gleichen Monat kündigte die Landesregierung Sachsen-Anhalt an, das Blindengeld radikal zu kürzen, obwohl die Ländersteuern laut Bundesfinanzministerium einen Zuwachs von fast sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen.

Die Bundeskanzlerin ist in ihrer Rede auf dem diesjährigen Jahresempfang des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen unmissverständlich für eine Änderung des Systems eingetreten. In Bezug auf die Eingliederungshilfereform sagte sie, dass Hilfen für behinderte Menschen deutschlandweit einheitlich betrachtet werden müssen, sie dürfen nicht von kommunalen Besonderheiten abhängig sein.

Die BRK definiert Teilhabe als Menschenrecht. Nachteilsausgleiche für behinderungsbedingte Mehrbedarfe dürfen nicht länger der Willkür von Finanzpolitikern ausgesetzt sein. Die Zeit ist reif für einen Systemwechsel. Und der dürfte umso leichter fallen, als die Bundeskanzlerin und der Bundesfinanzminister von sprudelnden Finanzquellen sprechen, von hohen Steuermehreinnahmen bei Bund und Ländern.

Ich meine, dass die bestehende Schieflage des Systems mit dem Gesetzentwurf zur Sozialen Teilhabe  –  mit seinem Konzept eines Bundesteilhabegeldes, von Assistenz und weiteren Hilfen  –  beendet werden kann. Wie stehen die Bundestagskandidaten dazu? Fordern wir sie zu einer persönlichen Stellungnahme heraus und fordern wir, dass ein oder zwei behinderte Juristen in die Erarbeitung des Bundesleistungsgesetzes mit eingebunden werden  –  als Beweis echter Partizipation und als Signal dafür, dass die BRK lebt!


Wählen ist politische Teilhabe

Liebe Leserin, lieber Leser, geben Sie den Kandidaten die aufgezeigten Probleme mit ins Gepäck für den Bundestag und halten Sie den persönlichen Kontakt zum gewählten Parlamentarier. Das Recht auf Teilhabe am politischen Leben erfordert von uns mindestens behindertenpolitisches Engagement.

Der Teilhabebericht der Bundesregierung kommt zu dem Ergebnis, dass Menschen mit Beeinträchtigung seltener am politischen Leben teilnehmen und durchschnittlich weniger mit der Demokratie zufrieden sind als Menschen ohne Beeinträchtigung. Die Wahlbeteiligung junger Menschen mit Beeinträchtigung liegt mit 49 Prozent deutlich unter der ihrer nicht beeinträchtigten Altersgenossen (71 Prozent). Doch Politikverdrossenheit löst keine Probleme. Stattdessen ist Handeln gefragt, dazu gehört auch der Gang zur Wahlurne.

Wenn wir von unseren Mitmenschen erwarten, dass sie unsere Ziele unterstützen, dürfen wir politisch nicht abseits stehen. Unsere eigene Lebenssituation können wir nur nachhaltig verändern, indem wir uns in politische Entscheidungen einbringen und Kandidaten wählen, die sich gemeinsam mit uns aktiv dafür einsetzen. Deshalb mein Appell: Nehmen Sie Ihr demokratisches Recht wahr und entscheiden Sie am 22. September mit über die gesellschaftliche Entwicklung der kommenden Jahre!

Renate Reymann ist seit 2006 Präsidentin des DBSV.


Dazu ein Bild: Appelliert an Wähler und Gewählte: DBSV-Präsidentin Renate Reymann



Kurzinfo: Barrierefrei wählen

Die kostenlose Wahlschablone mit Gebrauchsanleitung wurde allen Mitgliedern der DBSV-Landesvereine automatisch zugesandt. Auf Anfrage versorgen die Landesvereine auch blinde und sehbehinderte Nicht-Mitglieder (Tel.: 0 18 05 / 666 456; 0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.).

Mehr Infos unter www.barrierefrei-waehlen.dbsv.org

Wie barrierefrei wählt Deutschland?

Bei den Wahlen scheint der Staat die Forderung nach Barrierefreiheit ernster zu nehmen als in anderen Bereichen. Viele Hürden, die die Teilnahme an der Wahl erschweren, sind in den vergangenen Jahren beseitigt worden. Gleichwohl besteht weiterhin Verbesserungsbedarf. Das BKB Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit hat die Schwachstellen aufgetan und kommt zu dem Ergebnis: Barrierefreiheit wird immer noch viel zu oft auf die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern reduziert.

Von Klemens Kruse


Entwicklung des Wahlrechts

Die maßgeblichen Regelungen zur Organisation der Bundestagswahlen finden sich im Bundeswahlgesetz und in der Bundeswahlordnung. Mit Inkrafttreten des Behindertengleichstellungsgesetzes kam es im Jahr 2002 in diesen Vorschriften erstmals zu Änderungen im Sinne der Barrierefreiheit. Diese betrafen zwei Bereiche: erstens die Barrierefreiheit der Wahlräume und zweitens die Einführung von Wahlschablonen für blinde und sehbehinderte Menschen, die seitdem ohne fremde Hilfe wählen können. Die vom Gesetz vorgesehene Möglichkeit der Wahl mit Unterstützung einer so genannten Hilfsperson gilt allerdings bis heute.

Laut Bundeswahlordnung sollen die Gemeinden ihre Wahlräume so auswählen und einrichten, dass allen Wahlberechtigten, insbesondere Menschen mit Behinderungen, die Teilnahme an der Wahl erleichtert wird. Dass die Wahlräume barrierefrei sein müssen, schreiben die Regelungen nicht vor. Der ursprüngliche Gesetzentwurf aus dem Jahr 2001 sah zwar vor, eine solche Verpflichtung ab 2010 einzuführen. Dieser Vorschlag stieß jedoch im Bundesrat auf Widerspruch und wurde daraufhin fallengelassen. Wie es in den seinerzeit erlassenen Regelungen häufig der Fall ist, gibt es keine Konkretisierung, welche Kriterien barrierefreie Wahlräume erfüllen müssen.

Bei den Stimmzettelschablonen wurde aus Kostengründen davon abgesehen, in jedem Wahlraum mehrere Exemplare bereitzuhalten. Dies wäre aber notwendig gewesen, um das Wahlgeheimnis zu gewährleisten. Die Schablonen dürfen nicht mehrfach benutzt werden, weil auf ihnen Schreibspuren zurückbleiben können, die erkennen lassen, bei welcher Partei der vorherige Wähler sein Kreuzchen gemacht hat. Stattdessen wurden die Blindenverbände nicht nur mit der Herstellung, sondern auch mit der Verteilung der Schablonen beauftragt. Die ihnen dadurch entstehenden Kosten ersetzt der Bund.

Ungelöst bleibt das Problem, wie alle blinden wahlberechtigten Personen von der Möglichkeit erfahren, mit Hilfe einer Stimmzettelschablone zu wählen. Schließlich sind nicht alle Betroffenen in Blindenverbänden organisiert. Die zur diesjährigen Bundestagswahl novellierte Bundeswahlordnung hat hier eine Verbesserung gebracht: Die Gemeinden müssen in der Wahlbenachrichtigung nicht nur angeben, ob der Wahlraum barrierefrei ist, sondern auch, wo Wahlberechtigte Informationen über barrierefreie Wahlräume und Hilfsmittel erhalten können. Leider haben blinde und sehbehinderte Menschen aber immer noch kein Recht, die Wahlbenachrichtigung in einer für sie wahrnehmbaren Form zu erhalten.


Wie barrierefrei sind die Wahlen?

Über den Stand der Barrierefreiheit von Wahlen gibt es weder objektive noch repräsentative Daten. Dennoch lassen sich einige Tendenzen feststellen: Nach Auskunft der niedersächsischen Gemeinden waren bei der diesjährigen Landtagswahl rund drei Viertel aller Wahlräume barrierefrei. Diese Zahl beruht allerdings auf Selbsteinschätzungen. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass Barrierefreiheit von den meisten Gemeinden mit Rollstuhlzugänglichkeit bzw. Stufenlosigkeit gleichgesetzt wurde.

Zur Landtagswahl in Niedersachsen hatte das BKB Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit Anfang dieses Jahres eine Meldestelle eingerichtet, an die sich alle Wähler wenden konnten, um über gute wie schlechte Erfahrungen in Bezug auf Barrierefreiheit zu berichten. Den Rückmeldungen zufolge sollte der Blick noch stärker auf den Weg zum Wahllokal gerichtet werden. Gerade ältere Menschen haben darüber geklagt, dass der Weg zu lang war und/oder mit zu vielen Treppen ohne Handlauf bewältigt werden musste. Handlungsbedarf besteht auch bei den Wahlschablonen. Zu verbessern ist insbesondere die Passgenauigkeit der Schablonen, außerdem sollten die Wahlhilfen frühzeitiger zur Verfügung gestellt werden.


Kriterien für einen barrierefreien Wahlraum

Das BKB hat Kriterien erarbeitet, um die Barrierefreiheit von Wahlräumen zu beurteilen. Dies ist ein erster Schritt, um hier zu objektiven Aussagen zu gelangen. Der vorliegende Vorschlag ist aus behinderungsübergreifender Sicht erstellt worden und überwindet die bislang übliche Fokussierung auf Rollstuhlfahrer. Wenn man die Kriterien berücksichtigt, wird der größte Nachholbedarf voraussichtlich bei der kontrastreichen Gestaltung bestehen. Auch auf die Weggestaltung hat das BKB großen Wert gelegt. Kriterien der Barrierefreiheit für Menschen mit kognitiven Einschränkungen dürften in dem Katalog zum ersten Mal aufgestellt worden sein.

Ein Rückgriff auf die DIN-Normen für barrierefreies Bauen hat sich verboten, weil diese nur für Neubauten gelten. Schließlich sollte in den Kriterien berücksichtigt werden, dass sich die Wähler in der Regel nur kurzzeitig im Wahlraum aufhalten. Deshalb ist nach den BKB-Empfehlungen zum Beispiel das Vorhandensein einer barrierefreien Toilette zwar hilfreich, aber nicht notwendig, um einen Wahlraum als barrierefrei einzustufen.


Tipps im Umgang mit behinderten Wählerinnen und Wählern

Um ehrenamtliche Wahlhelfer im Umgang mit behinderten Menschen zu unterstützen, hat das BKB einen Flyer mit entsprechenden Tipps erstellt. Diese sollen helfen, Ungeschicklichkeiten zu vermeiden und Berührungsängste abzubauen. Inhaltlich sind die Hinweise nicht neu. Sie wurden lediglich auf die konkrete Situation im Wahlraum zugeschnitten. Kurz und knapp auf einem DIN-A4-Blatt zusammengefasst, sollen die Tipps bei den Schulungen für Wahlhelfer eingesetzt werden. Ideal wäre es, wenn sie auch in den Wahllokalen ausliegen. Dann können die Wahlhelfer sie bei Gelegenheit noch einmal zur Hand nehmen.


Zusammenfassung und Ausblick

Auch wenn die Bundeswahlordnung nicht vorschreibt, dass Wahlräume barrierefrei sein müssen, belegt der nach den vorhandenen Daten hohe Anteil an Wahlräumen, die für Rollstuhlfahrer zugänglich sind, dass die Gemeinden das Anliegen der Barrierefreiheit grundsätzlich ernst nehmen. Der Stand der Barrierefreiheit von Wahlräumen ist damit im Vergleich zu anderen Gebäuden wie Geschäften oder Veranstaltungsorten vergleichsweise gut. Dies liegt vermutlich an der hohen gesellschaftlichen Bedeutung von Wahlen und an einem dementsprechend gesteigerten Interesse der öffentlichen Verantwortungsträger, für Barrierefreiheit zu sorgen. Darüber hinaus werden Wahlen in öffentlichen Gebäuden abgehalten, für deren genehmigungspflichtige Neu- und Umbauten seit über zehn Jahren Vorschriften zur Barrierefreiheit gelten. Dennoch gibt es Verbesserungspotenzial. Aufgabe der nächsten Jahre wird es sein, der Barrierefreiheit in ihrem umfassenden Anspruch Geltung zu verschaffen.

Klemens Kruse ist Geschäftsführer des BKB Bundeskompetenzzentrums Barrierefreiheit ( www.barrierefreiheit.de ).


Dazu zwei Bilder:

    • Bildbeschreibung: Ein blinder Mann im Wahllokal. Mit dem Stimmzettel in der einen Hand und dem Langstock in der anderen tastet er sich durch den Raum. Schlangenlinien deuten seinen Weg an. Er kommt aus der Wahlkabine und sucht die Wahlurne. Hinter der sitzt ein Wahlhelfer, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Er versucht, den Blinden an sein Ziel zu lotsen: "Kalt, warm. Es wird wärmer ..."
      Ein Cartoon von Phil Hubbe ( www.hubbe-cartoons.de )
    • Wahlschablonen ermöglichen blinden und sehbehinderten Menschen, eigenständig und geheim zu wählen


Kurzinfo: Wahllokal-Tester auf Tour

Vom 19. bis 23. August hat die Aktion Mensch drei Wahllokal-Tester auf Deutschland-Tour geschickt. Petra Groß, Expertin für Leichte Sprache, Raúl Krauthausen, Mitbegründer des Vereins Sozialhelden, und Michael Wahl, Journalist und Blindenfußballer, haben Wahllokale in Berlin, Hamburg, Köln, Kassel und München auf mögliche Barrieren untersucht. Als prominenter Busfahrer an ihrer Seite: Guildo Horn, Diplom-Pädagoge und Schlagersänger.

Die Webseiten der Parteien im Schnelltest

Wie schneiden die Internet-Seiten der Bundesparteien im Wahljahr 2013 hinsichtlich der Barrierefreiheit ab? Sind deren Inhalte für Menschen mit Seheinschränkung zugänglich? Ein blinder Nutzer hat sich einen ersten Überblick verschafft.

Von Heiko Kunert


Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)
www.cdu.de

Dank vorhandener Sprungmarken kann ich mit einem Klick zum Hauptinhalt und zur Seitenübersicht springen. Die Startseite bietet sehr viele Inhalte, großflächige Bilder und Animationen. Für sehbehinderte Internet-Nutzer ist sie daher schwer bedienbar. Alternativtexte gibt es nur teilweise  –  manchmal spuckt die Sprachausgabe ein unverständliches Zahlenwirrwarr anstelle einer Bildbeschreibung aus. Eine Überschriftenstruktur mit unterschiedlichen Ebenen ist vorhanden. Das Wahlprogramm wird zum Download im PDF-Format angeboten. Es ist zwar zugänglich, aber schlecht strukturiert.

Note: ausreichend


Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
www.spd.de

Überschriften und Orientierungspunkte (Landmarks) sind vorhanden. Damit erschließt sich mir die Struktur der Seite und ich kann gezielt Inhalte ansteuern. Die Überschriften haben unterschiedliche Ebenen zur weiteren Gliederung. Es gibt Sprunglinks, mit denen ich direkt zur Navigation und zum Hauptinhalt springen kann. Grafiken verfügen über Alternativtexte, die allerdings manchmal aussagekräftiger sein sollten. Die Seite ist weitgehend skalierbar und kann an die Bedürfnisse sehbehinderter Menschen angepasst werden. Animationen können gestartet und gestoppt werden. Das Wahlprogramm im PDF-Format ist unzugänglich. Alternativ gibt es ein Word-Dokument und eine Fassung in Leichter Sprache.

Note: gut


Freie Demokratische Partei (FDP)
www.fdp.de

Auch bei den Liberalen ist die Strukturierung der Seite sehr gut. Neben strukturierenden Überschriften, die im HTML ausgezeichnet sind, gibt es korrekt angewandte Orientierungspunkte (zum Beispiel für die Navigation, für Banner, Hauptinhalt oder Artikel). Mit Hilfe von Links kann ich direkt zur Navigation und zum Inhalt springen. Grafiken verfügen über Alternativtexte, die sich jedoch hin und wieder stärker auf die Grafik selbst beziehen sollten. Zu kritisieren ist, dass es bei der Vergrößerung Schwierigkeiten gibt. Hier zerfällt das Layout. Das Wahlprogramm wird zum Download in einer unzugänglichen PDF-Datei angeboten, die über keine Tags verfügt.

Note: befriedigend


DIE LINKE
www.die-linke.de

Alle Inhalte verfügen über Überschriften und es gibt Landmarks. Mit wenigen Kurztastenbefehlen kann ich direkt zur Navigation gelangen. Grafiken verfügen über aussagekräftige Alternativtexte, einzige Ausnahme ist der Submit-Button der Suchfunktion. Große Schwachstelle: Im Internet Explorer ist die Seite nicht mit der Tastatur bedienbar. Mit anderen Browsern ist dies zwar möglich, allerdings funktioniert auch hier die Fokushervorhebung nur schlecht. Das Wahlprogramm wird in einer barrierefreien PDF-Version angeboten. Alternativ gibt es auch noch eine Version im DOC-Format sowie eine MP3-Fassung.

Note: befriedigend


Bündnis 90/Die Grünen
www.gruene.de

Wie bei den Linken ist auch die Grünen-Seite im Internet Explorer nicht mit der Tastatur bedienbar. Mit dem Mozilla Firefox ist dies hingegen möglich (inkl. guter Fokushervorhebung). Die Seite ist gut skalierbar. Auch die individuelle Anpassung der Farben funktioniert gut. Sprunglinks am Seitenanfang sind vorhanden, Überschriften sind zwar im HTML ausgezeichnet, allerdings ohne jede Struktur. Die Alternativtexte sind aussagekräftig, teilweise aber mit ausufernden Copyright-Angaben versehen. Das Wahlprogramm im PDF-Format ist unzugänglich. Es gibt aber Varianten im DAISY- und im MP3-Format, in Leichter Sprache und als E-Book.

Note: befriedigend


Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU)
www.csu.de

Die Startseite hat relativ wenige Inhalte. Die Alternativtexte sind aussagekräftig. Überschriften sind als solche ausgezeichnet, allerdings alle auf derselben Ebene, wodurch sich keine Struktur erschließt. Dies mag den wenigen Inhalten geschuldet sein. Reine Textvergrößerung ist im Internet Explorer nicht möglich. Auch mit anderen Browsern gibt es Darstellungsprobleme. Wegen des Fehlens der Fokushervorhebung ist die Seite mit der Tastatur nur schlecht bedienbar. Das Wahlprogramm wird als Download im PDF-Format angeboten. Es ist zwar zugänglich, aber schlecht strukturiert.

Note: ausreichend


Piratenpartei Deutschland (PIRATEN)
www.piratenpartei.de

Die Webseite der Piratenpartei verfügt über strukturierende Überschriften, eine größtenteils klare Überschriften-Hierarchie und über sinnvoll eingesetzte Orientierungspunkte. Auch Sprunglinks zum schnellen Erreichen von Navigation und Inhalt sind vorhanden. Grafiken verfügen über Alternativtexte, die allerdings nicht immer präzise sind. Die Seite ist für sehbehinderte Nutzer gut skalierbar und kann individuell angepasst werden. Das Wahlprogramm im PDF-Format ist zugänglich, aber nur schlecht strukturiert. Daneben gibt es ein Programm in Leichter Sprache und eine Fassung als E-Book.

Note: gut


Zusammenfassung

Die Startseiten von SPD und Piratenpartei fallen in Sachen Barrierefreiheit positiv auf. Hier wird deutlich, dass beim Erstellen der Seite wichtige Kriterien berücksichtigt wurden. FDP, Linke und Grüne haben wichtige Aspekte der Barrierefreiheit umgesetzt, müssten aber noch mehr tun, um ihre Seiten auch blinden und sehbehinderten Nutzern zugänglich zu machen. Noch stärker gilt dies für die Seiten von CDU und CSU.

Das Ergebnis dieses Tests könnte besser sein. Barrierefreiheit ist immer noch nicht selbstverständlich. Während Behörden und staatliche Einrichtungen gemäß BITV 2.0 (Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung) schon lange verpflichtet sind, ihre Webangebote zugänglich zu gestalten, bleiben Parteien davon unberührt. Aufgrund ihrer exponierten Rolle in der politischen Willensbildung sollten sie sich aber konsequent des Themas annehmen.

Heiko Kunert (36), Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg, ist selbst blind. Er bloggt auf blindpr.com und im Inklusionsblog der Aktion Mensch.


Info

Dieser Test vermittelt lediglich einen ersten Eindruck. Es wurden nur die Startseiten der Parteien berücksichtigt und auf einige wenige Aspekte der Barrierefreiheit überprüft. Die vergebenen Noten stellen insofern nur eine grobe Einordnung dar. Umfangreiche Tests bieten die BIK-Beratungsstellen an: www.bitvtest.de



Kurzinfo: Wahlprogramme kompakt auf CD

Die Blinden- und Sehbehindertenseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland bietet einen besonderen Service für blinde und sehbehinderte Wähler. Sie stellt zur Bundestagswahl 2013 zwei DAISY-CDs mit den Wahlprogrammen aller im Bundestag vertretenen Parteien kostenlos zur Verfügung.

Bestellungen unter
Tel.: 02 11 / 1 71 11 10 oder per
E-Mail: anja.ledergerber@ekir.de

Termine & Tipps:

Termine

Finalspieltag der Blindenfußball-Bundesliga

14.9.2013, 9-18 Uhr (Meisterehrung gegen 17.30 Uhr)
Stuttgart, Schlossplatz

Mehr Infos unter www.blindenfussball.de

BVN-Klassikherbst in Hannover

  • Philharmonic Brass
    17.9.2013, 19 Uhr
    Jakobikirche, Kleiner Hillen 2
  • Oktoplus (8 Musiker der NDR Radiophilharmonie)
    23.10.2013, 19 Uhr
    St. Johanniskirche, Brabeckstr. 128
  • Mädchenchor Hannover mit der blinden Sopranistin Gerlinde Sämann
    9.11.2013, 19 Uhr
    Großer Sendesaal des NDR, Rudolf-von-Bennigsen-Ufer 22

Mehr Infos beim
Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen
Werner Schlager
Tel.: 01 51 / 15 54 03 61
E-Mail: kulturbeauftragter@blindenverband.org

"Altersbedingte Makula-Degeneration"

Patientenveranstaltung von DBSV und ABSV im Rahmen des DOG-Kongresses
20.9.2013, 17.30-19 Uhr
Berlin, Hotel Estrel, Sonnenallee 225

Mehr Infos und Anmeldung beim
Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin
Tel.: 0 30 / 8 95 88-0
E-Mail: info@absv.de

Parfum-Workshop

21.9.2013, 10-13 Uhr und 15-18 Uhr
Berlin, ABSV, Auerbachstr. 7

Mehr Infos und Anmeldung bei
Nanne Bailey
Tel.: 0 30 / 7 44 65 45 oder 01 72 / 3 12 82 35
E-Mail: n.bailey@web.de

Rehacare 2013

Internationale Fachmesse und Kongress
25.-27.9.2013, 10-18 Uhr
28.9.2013, 10-17 Uhr
Düsseldorf, Messegelände, Hallen 3-7

Mehr Infos bei der
Messe Düsseldorf
Tel.: 02 11 / 45 60-900
www.rehacare.de

iPhone-Schulung

11.-13.10.2013
Herrenberg-Gültstein, KVJS Tagungszentrum Gültstein

Mehr Infos und Anmeldung (bis 2.10.) bei
Bildung ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de

18. Soester Fachtagung

Low Vision unplugged: Mobile Sehhilfen im Kindes- und Jugendalter
11.-13.10.2013
Soest, Tagungshaus am Paradieser Weg

Mehr Infos beim
LWL-Berufsbildungswerk Soest
Erwin Denninghaus
Tel.: 0 29 21 / 6 84-223
E-Mail: erwin.denninghaus@lwl.org

"Studieren mit Behinderung/chronischer Krankheit"

Schnupperuni für betroffene Studieninteressierte
12.-14.11.2013
Technische Universität Dortmund

Mehr Infos und Anmeldung (bis 25.10.) bei
Dr. Birgit Drolshagen
Tel.: 02 31 / 7 55-45 79
E-Mail: birgit.drolshagen@tu-dortmund.de

"Als Sehgeschädigter eine eigene Homepage erstellen"

Seminar der Interessengemeinschaft sehgeschädigter Computerbenutzer (ISCB)
15.-17.11.2013
AURA-Zentrum Bad Meinberg

Mehr Infos und Anmeldung (bis 30.10.) unter
Tel.: 0 52 34 / 9 04-0
E-Mail: info@aura-zentrum.de

Schnuppertag der blista

Für Eltern und Schüler aller Jahrgangsstufen
16.11.2013
Marburg, Deutsche Blindenstudienanstalt

Mehr Infos und Anmeldung (bis 1.10.) unter
Tel.: 0 64 21 / 6 06-361
E-Mail: schnuppertag@blista.de

Kursangebot 2014 des Blinden- und Sehbehindertenvereins Mecklenburg-Vorpommern

AURA-Hotel "Ostseeperlen" Boltenhagen

  • Braille-Lehrgang in fünf Wochen (Voll- und Kurzschrift)
    19.-24.1., 22.-27.2., 11.-16.4., 12.-17.10., 16.-21.11.2014
  • Zehn-Finger-Schreiben
    19.-22.1., 23.-26.2., 12.-15.10.2014
  • Windows 7 mit JAWS
    • 9.-14.3.2014 (Windows 7 mit JAWS für Einsteiger)
    • 14.-18.3.2014 (Internet mit JAWS für Einsteiger)
    • 23.-28.11.2014 (Windows 7 mit JAWS für Einsteiger bzw. Fortgeschrittene)
    • 28.11.-2.12.2014 (Internet mit JAWS für Einsteiger bzw. Fortgeschrittene)

Mehr Infos und Anmeldung bei
Lydia Barkhau
Tel.: 03 82 03 / 6 29 93 (abends) oder 03 82 03 / 6 20 29 (tagsüber)
E-Mail: lydia.barkhau@online.de

DBSV-Veranstaltungen

Workshop Sehbehindertenfußball

6.-8.9.2013
Marburg, Georg-Gassmann-Stadion
Regelwerk, Spieltaktik, Trainingsmethoden,
Teamaufbau: Der DBSV lädt zusammen mit der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista) ein, um interessierte Trainer, Lehrer oder Spieler an den Sehbehindertenfußball heranzuführen.

Mehr Infos und Anmeldung bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

Tipps

Neues Internetradio für Sportfans

Seit Juli präsentiert sport1.fm rund um die Uhr Live-Sport, Talk, News und Musik. Neben der Live-Übertragung von Spielen der Fußball-Bundesliga und der Nationalmannschaft stehen auch Handball und Basketball auf dem Programm. Zu empfangen ist das barrierefreie Sportradio im Web auf www.sport1.fm

Akustischer Bericht zur Funkausstellung

Auf einer zweistündigen MP3-CD informiert die Redaktion "Infotape" über Elektronik-Neuheiten der Internationalen Funkausstellung (IFA), die für blinde und sehbehinderte Menschen interessant sind. Preis: 8 Euro

Bestellungen beim
Deutschen Hilfsmittelvertrieb
Tel.: 05 11 / 9 54 65 25
E-Mail: b.herbst@deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Tastführungen im Düsseldorfer Keramikmuseum

Das Hetjens-Museum, das 8000 Jahre Keramikgeschichte aus allen Kulturen präsentiert, bietet jetzt auch Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen an. Nicht nur der Tastsinn ist gefragt, sondern auch Hör- und Geruchssinn. Über den erdigen Duft feuchter Tonmasse oder den hellen Klang einer hauchdünnen Porzellantasse können die Teilnehmer die Eigenschaften von Ton und Keramik erkunden.

Mehr Infos und Buchung von Führungen bei
Anna Schlieck
Tel.: 02 11 / 89-9 42 06
E-Mail: anna.schlieck@duesseldorf.de

Braille-Adventskalender

Das Angebot an Schokoladen-Adventskalendern mit Braille-Beschriftung auf den Türchen wächst. Die Bielefelder Stickerei Kampmann produziert ihren Kalender dieses Jahr bereits zum zweiten Mal.

Bestellungen (bis 30.9.) bei
Kampmann GmbH
Tel.: 05 21 / 45 26 26
E-Mail: info@kampmann-international.com


Erstmalig bietet auch die Confiserie Hussel einen Adventskalender mit Punktschrift an. Dieser ist in allen Hussel-Filialen erhältlich oder unter Tel.: 0 23 31 / 6 90-81 91 zu bestellen.

Die "Gegenwart" verlost zehn Hussel-Adventskalender. Wer gewinnen will, schreibt bis zum 15. September eine Postkarte mit dem Stichwort "Adventskalender" an den

DBSV, Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin

oder eine E-Mail an
gegenwart@dbsv.org

Forum:

Mord in Timmendorf

"Der Mörder ist immer der Gärtner", singt Reinhard Mey. Jedoch nicht beim Krimiwochenende im AURA-Hotel Timmendorfer Strand  –  da lassen die Teilnehmer mehr Kreativität walten. Eine blinde Serientäterin berichtet.


Ein abgelegener Raum im Halbdunkel, draußen regnet und stürmt es, um einen großen Tisch sitzen 13 Menschen voller Spannung. "Hör mal, du Leichenfledderin, lass die Finger von dem Toten mit dem Tattoo", droht einer der Anwesenden. Einige horchen erschreckt auf.

Das war eines der Szenarien, die wir beim Krimiwochenende "Der zwölfte Mord in Timmendorf" heraufbeschworen haben. Zum siebten Mal habe ich beim Hörspielworkshop des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg mitgemacht, der jedes Jahr im AURA-Hotel am Timmendorfer Strand stattfindet. Wie immer war es außerordentlich spannend, gemeinsam mit anderen blinden und sehbehinderten Teilnehmern ein eigenes Krimihörspiel zu produzieren.

Die Regeln sind einfach: Die erste Szene der Geschichte ist vorgegeben, wir Teilnehmer teilen die verschiedenen Rollen unter uns auf und erarbeiten anschließend die weitere Geschichte  –  parallel wird aufgenommen. Die Produktionsleiter schneiden die Szenen so zusammen, wie wir sie in der Gruppe besprochen haben und fügen Hintergrundgeräusche ein. Wenn wir uns also eine Szene an einem Bahnhof überlegen, spielt der Produktionsleiter eine typische Geräuschkulisse wie eine Bahnhofsansage ein. Manche Geräusche machen wir auch selbst. In diesem Jahr spielte zum Beispiel eine Szene auf dem Golfplatz. Den Abschlag haben wir dazu mit den Langstöcken simuliert.

Der Moment, in dem ich meine Rolle bekomme, ist für mich immer besonders aufregend, weil ich dann anfangen kann zu schauspielern. Eigentlich wäre ich gerne Schauspielerin geworden, denn das ist meine große Leidenschaft. Beim Krimiworkshop konnte ich schon in viele unterschiedliche Rollen schlüpfen. Ich war Hure, Sekretärin, Tänzerin und Malerin, in diesem Jahr habe ich sogar eine Mafia-Ärztin gespielt, die an der Entführung des Opfers beteiligt war.

Das Spannende an dem Workshop ist zu erleben, wie schnell aus einem groben Gerüst ein durchdachter Krimi entsteht. Manchmal sind wir uns gleich einig, wie die Geschichte weitergehen muss, häufig diskutieren wir aber auch hitzig über Kleinigkeiten, weil alle mit Leidenschaft bei der Sache sind. Schließlich stehen wir in Konkurrenz zu einem zweiten Team, das wir mit unserer Geschichte beeindrucken wollen.

Die Produktion findet parallel in zwei Gruppen statt. Jede hat die gleiche Ausgangsszene, am Ende kommen aber völlig verschiedene Hörspiele heraus. Es ist interessant zu hören, was für ein Krimi bei den anderen entstanden ist. Deshalb ist während der Produktion strenge Geheimhaltung geboten. Beim gemeinsamen Mittagessen muss schon mal gefragt werden: "Sitzen eigentlich Spione aus der anderen Gruppe mit am Tisch?"

Beim Krimiworkshop kommen völlig unterschiedliche Charaktere zusammen und das macht das Ganze so besonders. Es sind Menschen aus ganz Deutschland, allen Altersstufen, Bildungsschichten und Berufsgruppen, blinde und sehbehinderte Menschen sowie sehende Begleitpersonen.

Die Teams bestehen aus alten Hasen und Frischlingen, jeder hilft jedem. Die Organisatorin Uli Backofen vom Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg unterscheidet liebevoll zwischen Ersttätern, die neu dabei sind, Wiederholungstätern und Serientätern. Dass immer neue Teilnehmer dabei sind, belebt den Workshop ungemein. Ich als Serientäterin werde auf jeden Fall im Januar wieder an die Ostsee reisen, wenn es heißt: "Der dreizehnte Mord in Timmendorf"!

Tanja Heidmann (35) ist Telefonistin im Bezirksamt Hamburg-Wandsbek.


Dazu ein Bild: Illustration: Aus dem schwarzen Nichts richtet eine Hand einen Revolverlauf frontal auf den Betrachter


Info

Die nächsten Krimitage finden vom 29. Januar bis 2. Februar 2014 im AURA-Hotel Timmendorfer Strand statt. Neben dem Workshop steht Erhard Schmied, der für die ARD "Radio-Tatorte" schreibt, für ein Werksgespräch zur Verfügung.

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

Wohlige Träume

Ein Leserbrief von Richard Schmidt aus Dortmund


Prima, dass die "Gegenwart" im Juli/August 2013 ein für mich spannendes Thema aufgegriffen hat  –  weiter so! Träume haben viel mit der Verarbeitung von Gefühlen zu tun, heißt es da, egal ob blind geboren oder im späten Alter sehbehindert  –  eine Erkenntnis, die mich nicht wirklich überrascht hat.

Der Schlafprofessor Dr. Michael Schredl informiert über den Diskussionsstand der Gehirnforschung, trägt einige Beispiele vor, aber ein in jeder Hinsicht bewegendes Beispiel verschläft er schlicht und ergreifend: Liebe und Sexualität. Für mich ein Zeichen dafür, wie schwer sich die blinde Szene mit dem Thema tut. Lediglich die von mir sehr geschätzte Autorin Jennifer Sonntag schreibt, dass sie von Klamotten und Männern träumt. Ich träume zwar weniger von Klamotten, aber trotz meiner 65 Lenze gerne auch von Männern.

Das wäre vielleicht auch etwas für einen Themenschwerpunkt in der "Gegenwart". Wer meint, das wäre kein Thema, dem gibt der Medibus-Katalog übrigens recht: Die Suchbegriffe "schwul" oder "lesbisch" ergeben keinen einzigen Treffer.


Info

Anmerkung der Redaktion: In ihrem Schwerpunkt "Mit Leib und Sinnen" hat sich die "Gegenwart" im März 2010 mit dem Erleben von Liebe und Sexualität bei blinden und sehbehinderten Menschen befasst.



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Unter der Rubrik "Forum" schreiben Leser für Leser. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen, Kommentare oder Leserbriefe
per E-Mail an

gegenwart@dbsv.org

oder per Post an

DBSV, Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin.

Fokus:

Jugendarbeit als Fundament der Selbsthilfe

In einem Umfeld wie der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe, deren Mitglieder überwiegend ältere Menschen sind, findet die Jugendarbeit oft nicht die Beachtung, die sie verdient. Dabei ist sie es, die den Grundstein für eine neue Generation von engagierten Ehrenamtlern legt. Nach zwei Jahren als DBSV-Jugendreferentin zieht Jessica Schröder Bilanz und zeigt, in welche Richtung Jugendarbeit auch künftig gehen muss.


Manchmal hat man das Glück, Menschen zu begegnen, die man durch wenige Worte ermutigen kann, selbst aktiv zu werden und etwas zu verändern. Dieses Glück durfte ich in meinen zwei Jahren als Jugendreferentin des DBSV häufiger erleben. Es gipfelte schließlich darin, dass ich Anfang Juni ein internationales, politisches Seminar in Berlin auf die Beine stellte. Das Seminar wurde in Zusammenarbeit mit Vertretern der Europäischen Blindenunion (EBU) durchgeführt. Es hatte zum Ziel, die politische Partizipation junger blinder und sehbehinderter Menschen zu fördern und ihre Kenntnisse in behindertenpolitischen Fragen zu erweitern.

Am Seminar waren je vier Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zehn europäischen Partnerländern beteiligt, die alle im Jugendbereich aktiv waren. Viele engagierten sich bereits in internationalen Netzwerken. Für alle Teilnehmer war das Zusammentreffen ein großer Gewinn und eine Chance, im Austausch neue Impulse zu geben und zu erhalten. Hochrangige internationale Vertreter wie EBU-Präsident Wolfgang Angermann, der Vorsitzende der Verbindungskommission mit der Europäischen Union Rodolfo Cattani aus Italien sowie die ehemalige Vorsitzende des Frauennetzwerkes Barbara Crejcy Piry aus Slowenien trafen mit jungen blinden und sehbehinderten Menschen zusammen. Diese konnten von den Erfahrungen der älteren Generation profitieren und ihre eigenen Gedanken zur Diskussion stellen.

Der Austausch erwies sich als äußerst fruchtbar. Noch während des Seminars entstanden konkrete Projektentwürfe zur Entwicklung einer Tourismus-Datenbank, zu einer Internetplattform für sehbehinderte Studenten, die im Ausland studieren möchten, sowie zu einem internationalen Seminar zum Thema Körpersprache.


Projekte, die nachwirken

Ich hatte immer den Wunsch, für andere Menschen eine Art Treibstoff zu sein, der sie beflügelt, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Auf spielerische Weise funktioniert das schon bei Kindern. In den "Akustik-Kids"-Workshops, die der DBSV-Jugendclub bundesweit veranstaltete (vgl. "Gegenwart" 12/2011), produzierten Kinder und Jugendliche ihre eigenen Songs. Texterstellung, Komposition, Einsingen  –  alles konnten die Kinder mit ein wenig Hilfe eigenständig durchführen.

In Theater- und Musikworkshops während des DBSV-Jugendclub-Festes (vgl. "Gegenwart" 7-8/2012) und beim Schüler-Leseworkshop im Rahmen des Kongresses "Braille 21" (vgl. "Gegenwart" 11/2011) setzten sich Kinder und Jugendliche mit Themen wie Liebe, Verlust, Familie und Freundschaft auseinander. In diesen Workshops gestalteten einander fremde Kinder gemeinsam Texte und Schauspielszenen, erlebten ein Zusammengehörigkeitsgefühl und setzten sich mit ihrer Lebenswirklichkeit auseinander. Dabei zeigten sie ein erstaunliches Maß an Selbstreflexion.

Diese und weitere Aktivitäten wie Chorwochen, internationale Jugendbegegnungen, Reiterfreizeiten oder LPF-Trainingskurse vermitteln aktiv gelebte Selbsthilfe in Reinkultur. Sie sind entscheidend, um junge Menschen auf kreative und positive Weise an die Arbeit der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe heranzuführen. Dies muss auch für die junge Generation interessengeleitet beginnen. Ist dieser Grundstein gelegt, lässt sich darauf aufbauen und zur Umsetzung eigener Veranstaltungen motivieren.


Jugendliches Ehrenamt braucht besondere Würdigung

In den Landesvereinen gibt es bereits viele ehrenamtliche Jugendsprecherinnen und Jugendsprecher, die Tages- und Wochenendveranstaltungen für die jüngere Zielgruppe organisieren. Sie investieren viel Zeit und Energie, um ihren Altersgenossen ein abwechslungsreiches Bildungs-, Freizeit- und Kulturprogramm anbieten zu können. Mir hat die enge Zusammenarbeit mit den ehrenamtlich aktiven Jugendsprechern besonders gefallen, da ich sie darin unterstützen konnte, eigene Ideen zu realisieren. Wir haben zusammen viel gelacht und diskutiert und gelungene Städtefreizeiten oder Jugendworkshops organisiert.

Um Veranstaltungen erfolgreich umzusetzen, bedarf es einer hohen praktischen Qualifikation. Deshalb war es mir wichtig, die Ehrenamtler gruppenpädagogisch, medial und politisch zu schulen, um sie auf die Herausforderungen ihrer Arbeit vorzubereiten. In einem Seminar wurde die Wahrnehmung der Aufsichtspflicht, die Prävention von sexuellem Missbrauch, die Deeskalation von Konflikten und die Anleitung einer Gruppe thematisiert. In weiteren Seminaren lernten die Jugendsprecher, Audiobeiträge mit einem barrierefreien Tonbearbeitungsprogramm aufzuzeichnen und zu bearbeiten oder den Einsatz ihrer Stimme und ihrer physischen Ausdrucksmöglichkeiten zu verbessern.

Jugendarbeit kann und soll junge Menschen für weitere Aufgaben in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe motivieren und befähigen. In diesem Bewusstsein war es mir wichtig, die jungen Ehrenamtler an die politischen Strukturen heranzuführen und sie mit Aktionsfeldern und Funktionsträgern der Selbsthilfe vertraut zu machen. Seminare zu den Themen Frauenarbeit, Geschichte der Blindenselbsthilfe, zur Arbeit des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr (GFUV) oder zur UN-Behindertenrechtskonvention sollten sie bestärken, nach Vollendung ihres 35. Lebensjahres weiterhin in der Selbsthilfe aktiv zu sein.

Aus Gesprächen mit Aktiven in der Jugendarbeit weiß ich, welche bereichernden Erfahrungen das Ehrenamt bietet. Für viele Jugendsprecher ist es ein wunderbares Erlebnis, eigenverantwortlich Aktivitäten zu organisieren und zu erleben, wie andere an ihren Angeboten Freude haben und davon profitieren. Wenn ihre Arbeit durch die Landesvereine und das Bundesjugendreferat angemessen gewürdigt wird, ist dies ein weiterer Anreiz, sie mit Begeisterung und Kreativität fortzuführen.

Junge Menschen sind die Zukunft der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe und diese hängt maßgeblich davon ab, welcher Stellenwert ihnen in der Gegenwart beigemessen wird. Die ältere Selbsthilfegeneration sollte ihnen deshalb als erfahrener Wegweiser und Mentor zur Seite stehen.

Jessica Schröder (29) war von Juni 2011 bis Juli 2013 Jugendreferentin des DBSV.


Dazu mehrere Bilder:

    • Tasten, tanzen, klettern: Die Jugendprojekte des DBSV sind mehr als nur Freizeitbeschäftigung  –  sie begeistern für die Selbsthilfe.
    • Sieht die Jugend als Zukunft der Selbsthilfe: Jessica Schröder.


Kurzinfo: Zwei neue DBSV-Jugendreferentinnen

Seit August sind Saskia Welty und Isabelle Witzke als Jugendreferentinnen beim DBSV beschäftigt.

Tel.: 0 30 / 28 53 87-289
E-Mail: s.welty@dbsv.org bzw. i.witzke@dbsv.org


Die Jugendarbeit kann dank der Finanzierung durch die Deutsche Blindenstudienanstalt (blista) fortgeführt werden. Von 2010 bis 2013 wurde sie von der Aktion Mensch gefördert.

Panorama:

Politik

Behindertenbeauftragte fordern politischen Kurswechsel

Im Juni haben sich die Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern einstimmig für neue Wege in der Behindertenpolitik ausgesprochen. Im Zentrum soll die Teilhabe behinderter Menschen am gesellschaftlichen Leben stehen. Ihre wichtigsten Forderungen zur Reform der Teilhabeleistungen haben die Beauftragten in ihrer "Düsseldorfer Erklärung" festgehalten.

Ausgangspunkt der gemeinsamen Positionierung ist die UN-Behindertenrechtskonvention, die in Deutschland seit mehr als vier Jahren in Kraft ist, aber "noch nicht ausreichend umgesetzt wird". Neben einer rechtlich relevanten Definition des Begriffs "Teilhabe" fordern die Behindertenbeauftragten unter anderem eine Herauslösung der Eingliederungshilfe aus dem System der Sozialhilfe, um einkommens- und vermögensunabhängige Teilhabeleistungen zu ermöglichen. Darüber hinaus befürworten sie ein Teilhabegeld, das in einem Bundesleistungsgesetz zu regeln sei, mahnen die Zusammenarbeit aller Kostenträger im Sinne der Betroffenen an und fordern schließlich eine stärkere Einbindung von behinderten Menschen in politische Entscheidungsprozesse.

Die "Düsseldorfer Erklärung" verweist ausdrücklich auf den Entwurf für ein Gesetz zur Sozialen Teilhabe des Forums behinderter Juristinnen und Juristen, der als Beratungsgrundlage für die Neuregelung der Teilhabeleistungen einbezogen werden soll (siehe "Im Gespräch").

Medizin

Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln bei AMD bestätigt

Schon länger wird die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln empfohlen, um den Verlauf der trockenen Form der Altersabhängigen Makula-Degeneration (AMD) zu verlangsamen, auch wenn ein Stillstand oder gar eine Heilung nicht zu erreichen ist. Das National Eye Institute der USA (Nationales Augeninstitut) hat nun in einer groß angelegten Studie untersucht, ob die Zusammensetzung dieser Mittel noch verbessert werden kann (Age-Related Eye Disease Study  –  AREDS2).

Bewährt haben sich Mittel, die die Vitamine C und E sowie Beta-Carotin, Zink- und Kupferoxid enthalten. In dieser Hinsicht wurden die Ergebnisse der Vorläuferstudie AREDS1 von 2001 bestätigt. Nach der neuen Studie wird jedoch empfohlen, Beta-Carotin gegen die Farbstoffe Lutein und Zeaxanthin auszutauschen, denn Beta-Carotin erhöht bei Rauchern und Ex-Rauchern das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Außerdem wurde untersucht, ob die Zink-Dosis gesenkt werden kann, denn bei empfindlichen Patienten verursacht Zink oftmals Magenbeschwerden. Das Ergebnis der Studie war, dass die positiven Wirkungen von Zink auch bei einer deutlich reduzierten Dosis festzustellen sind.

Kampagne

Image-Kampagne für die Selbsthilfe

"Wir für mich. Selbsthilfe wirkt." So lautet der Slogan einer im Juli gestarteten, bundesweiten Kampagne, initiiert von der BAG Selbsthilfe und dem Bundesverband der Betriebskrankenkassen. Die Kampagne will sensibilisieren, Berührungsängste abbauen und zeigen, was Selbsthilfe leisten kann. Kern der Kampagne sind vier kurze Filme, die vier behinderte Menschen vorstellen  –  darunter die blinde Simone Strasser. Mit ihren Geschichten zeigen die Protagonisten, dass ihnen dank Selbsthilfe ein positives, aktives Leben mit Einschränkung möglich ist.

Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG Selbsthilfe, erklärt, wie die Kampagne funktioniert: "Je mehr Menschen die Filmclips der neuen Kampagne sehen, weiterleiten, bei Facebook teilen und empfehlen, desto größer wird die Wirkung von Selbsthilfe in Zukunft sein. Und dazu kann jeder beitragen."

Die Kampagnen-Webseite www.selbsthilfe-wirkt.de flankiert die Filmclips, die auch über Facebook und Youtube verbreitet werden. Sie porträtiert die Darsteller in ausführlichen Interviews und gibt Informationen zur Selbsthilfe. Für Menschen mit Seheinschränkung finden sich hier auch Filmbeschreibungen.


Dazu ein Bild: Setzen auf den Schneeballeffekt im Internet: Initiatoren und Protagonisten der Image-Kampagne "Wir für mich. Selbsthilfe wirkt."

Auszeichnungen

Hörspielpreis der Kriegsblinden geht an Radio-Kunstwerk über Autisten

Am 11. Juni fand in Köln die Preisverleihung des 62. Hörspielpreises der Kriegsblinden statt. Die Autorin Gesine Schmidt wurde für ihr Hörspiel "Oops, Wrong Planet" (Produktion: Deutschlandfunk/WDR) ausgezeichnet. Darin hat Schmidt Gedanken und geschriebene Texte von Autisten vertonen lassen und mit artifizieller Sprache und ungewöhnlichen akustischen Elementen aufbereitet. Das Werk ist eine der letzten Produktionen, an der die im Juli 2012 verstorbene Schauspielerin Susanne Lothar mitwirkte. Ebenfalls nominiert waren die Hörspiele "Menschliches Versagen" von Lukas Holliger (Produktion: SRF/SWR) und "Die verbotene Welt" von Frank Naumann (Produktion: SR/RBB).

Der Hörspielpreis der Kriegsblinden ist die bedeutendste Auszeichnung für das deutschsprachige Hörspiel und wird seit 1952 an ein von einem deutschsprachigen Sender konzipiertes Original-Hörspiel verliehen (vgl. "Gegenwart" 3/2012). Die Jury des 62. Hörspielpreises der Kriegsblinden bestand aus sieben Mitgliedern des Bundes der Kriegsblinden (BKD) sowie sieben von der Film- und Medienstiftung NRW benannten Fachkritikern. Den Vorsitz hatte die Schriftstellerin Anna Dünnebier.


Dazu ein Bild: Das Team des Preisträger-Hörspiels "Oops, Wrong Planet" um Autorin Gesine Schmidt

Internationale Künstler mit "Blinde und Kunst"-Preis geehrt

Die Ausstellung "Art Blind" des Vereins "Blinde und Kunst" ist am 16. Juni zu Ende gegangen. In vier Wochen haben mehr als 1.000 Besucher im Kölner Stapelhaus die Werke blinder und sehbehinderter bildender Künstler aus Europa und den USA mit Augen und Händen erlebt.

Im Rahmen der Finissage erhielt der sehbehinderte Londoner Maler und Installationskünstler Jonathan Huxley den "Blinde und Kunst"-Publikumspreis 2013 für sein Werk "A Boy's Own Story". Seine Installation, die mit ultraviolettem Licht arbeitet, erkoren die Besucher per Abstimmung in Schwarz- und Punktschrift mit weitem Vorsprung zu ihrem Lieblingswerk.

Für sein Lebenswerk wurde der 1960 in Italien geborene Flavio Titolo mit dem "Blinde und Kunst"-Ehrenpreis 2013 ausgezeichnet. Der im Alter von 20 Jahren erblindete Künstler ist kurz vor Vollendung seines 40. Lebensjahres ums Leben gekommen. Der Verein "Blinde und Kunst" möchte mit dem Preis an ihn erinnern.

Sport

Blindenfußball-EM: Deutschland erreicht vierten Platz

Bei der diesjährigen Blindenfußball-Europa-meisterschaft in Italien vom 12. bis 23. Juni musste sich das deutsche Team im Halbfinale gegen den nunmehr siebenmaligen Europameister Spanien mit einem 0:2 geschlagen geben. Im Spiel um Platz drei hing am Ende alles an Torhüter Enrico Göbel: Nach zwei gehaltenen Strafstößen in der regulären Spielzeit ging die torlose Partie gegen die Türkei ins Sechsmeterschießen. Dabei bewiesen die türkischen Torjäger den glücklicheren Fuß und errangen mit einem 1:0 den dritten Platz hinter Frankreich.

Mehr Infos zu Blindenfußball und zur EM unter www.blindenfussball.net


Dazu ein Bild: Souverän: Europameister Spanien setzt sich gegen Frankreichs Blindenfußballer durch

Deutsches Team belegt vierten Platz bei Schach-WM

Bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft der International Braille Chess Association (IBCA), die vom 12. bis 21. Juni im spanischen Saragossa ausgetragen wurde, konnte sich Titelfavorit Russland gegen 14 Teams durchsetzen. Die Mannschaft des Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Schachbundes (DBSB) erreichte wie im Vorjahr bei der Schacholympiade in Indien den vierten Platz. Besonders stark zeigte sich Toni Lindenmair, der als einziger DBSB-Spieler ungeschlagen blieb.

Ebenfalls Mitte Juni fand die 15. Deutsche Senioren-Einzelmeisterschaft des DBSB im fränkischen Selb statt. Titelverteidiger Manfred Müller (Senftenberg) erkämpfte sich mit einem halben Zähler Vorsprung zum neunten Mal den Titel.

Mehr Infos unter www.dbsb.de


Dazu ein Bild: Blindenschach: Auch auf dem taktilen Brett entscheidet die bessere Strategie



Aura-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Aura-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die Aura-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern): Hotel mit ca. 50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein): Hotel mit ca. 50 Betten
  • Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen): Hotel mit ca. 120 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt): Pension mit ca. 30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen): Pension mit ca. 20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen): Pension mit ca. 20 Betten
  • Saulgrub (Bayern): Hotel mit ca. 90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

"Jetzt bin ich dran!"

Sandra Gneuß, 43

Wenn ich Freunde frage, wie sie mich sehen, höre ich meist eine Antwort in dieser Art: "Munter und wach, eine Frau, die mitten im Leben steht." Ich wirke auf sie in mir ruhend, wie jemand, der sein Leben im Griff hat. Dabei befinde ich mich gerade in Aufbruchstimmung.

Vor genau einem Jahr, im September 2012, habe ich eine Ausbildung zur Physiotherapeutin in der Berufsfachschule für Physiotherapie in Chemnitz begonnen. Meine Heimatstadt ist Dresden. Das bedeutet für mich, dass ich unter der Woche im Internat lebe und die Schulbank mit Jugendlichen drücke, von denen einige im Alter meines Sohnes sind. Ich genieße diesen Lebensabschnitt in vollen Zügen und merke, wie gut es mir tut, den vermeintlich vorgegebenen Pfad verlassen zu haben.

Schon früh war ich gewohnt, Verantwortung zu übernehmen. In meiner Familie war ich die große Schwester, die "Kümmerin". Für meine Mutter war ich eine Vertraute, mit der sie Sorgen und Nöte teilen konnte. Mit 18 wurde ich selbst Mutter. Mitten in meiner Ausbildung zur Verkäuferin, die ich gerade begonnen hatte und trotzdem erfolgreich beendete. Während ich alleinerziehend für meinen Sohn sorgte, übernahm ich sogar oft zusätzliche Dienste meiner damaligen Kollegen. In dieser Zeit lernte ich meinen Mann kennen  –  auch "ein Kümmerer".

Dass mit meinen Augen etwas nicht stimmt, merkte ich, als ich mit 21 Jahren meinen Führerschein machte. Das ging damals noch mit meinem Augenlicht. Anschließend habe ich es nicht weiter beachtet. Ich habe mich durchgekämpft und alles getan, so gut es ging. Mein Sohn beschwert sich heute noch, dass wir nie zusammen im Schwimmbad waren. Ich habe mir einfach nicht zugetraut, ihn unter den vielen Kindern im Blick zu behalten.

In meinem Beruf konnte ich meine fortschreitende Makula-Degeneration jedoch nicht weiter leugnen. Ich bekam zunehmend Schwierigkeiten und wurde schließlich arbeitslos. Über die Agentur für Arbeit machte ich 1995 eine Umschulung zur Kauffrau für Bürokommunikation. Diese Zeit war für mich der reinste Horror. Denn es ist überhaupt nicht mein Ding, am Computer zu arbeiten. Ich muss mit Menschen zu tun haben, muss merken, was ich geschafft habe oder wenigstens ein dankbares Lächeln ernten. Dazu kam, dass mir kaum Hilfsmittel bekannt waren oder angeboten wurden, die mir die Arbeit mit der Augenerkrankung erleichtert hätten. Leider konnte ich auch nicht auf das Verständnis meines Praktikumsbetriebes bauen. Trotzdem habe ich die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, denn was Sandra einmal anfängt, macht Sandra auch zu Ende.

Den Beruf ausüben wollte ich keinesfalls. Und so habe ich mir wieder eine Stelle als Verkäuferin, als "Glücksfee" in einem Lottoladen, gesucht. Die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht, denn ich hatte wieder mit Menschen zu tun, manchmal auch mit Glücksrittern, die einfach zum Reden vorbeikamen. Zusätzlich habe ich ehrenamtlich in einer Begegnungsstätte für Senioren gearbeitet. Doch mein Augenlicht wurde immer schlechter. So schlecht, dass mich eines Tages eine Kundin darauf ansprach. Sie empfahl mir, im Sehzentrum Dresden vorbeizuschauen.

Dort habe ich Informationen über eine Weiterbildung zur Physiotherapeutin erhalten, speziell für Menschen mit Sehbehinderung. Das könnte etwas für dich sein, da hast du mit Menschen zu tun, habe ich mir gedacht. Auch mein Mann hat mich bestärkt, die Ausbildung zu beginnen  –  allerdings in der Annahme, dass sie in Dresden stattfindet. Als klar wurde, dass ich unter der Woche in Chemnitz sein würde, ist er sehr erschrocken. Doch ich habe die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, denn für mich stand fest: "Jetzt bin ich dran!"

Das erste Ausbildungsjahr ist nun zu Ende und ich habe meine Entscheidung nicht bereut. Trotz großer Anstrengung macht mir meine Ausbildung viel Spaß. Ich bin deutlich ehrgeiziger geworden. Eine "Drei" kann mich richtig ärgern, so kenne ich mich gar nicht. Eine ganz neue Erfahrung ist das Internatsleben für mich. Ich teile eine Wohnung mit zwei anderen Auszubildenden. Zu dritt unternehmen wir viel, gehen gemeinsam ins Theater oder grillen zusammen. Manchmal fröne ich auch allein meinem Hobby, dem Basteln. Wenn Feiertage in der Woche liegen, machen wir Ausflüge. Dann kommt manchmal auch mein Mann mit. Er kennt mittlerweile viele meiner Mit-Auszubildenden. Das macht es ihm leichter, die Woche über nur mit unserem "Stubentiger" in Dresden zu sein. Er ist inzwischen stolz auf mich, dass ich das angepackt habe und erfolgreich bin, oder wie mein Sohn sagt, dass "Mama so rockt".

Etwas Mutti bin ich aber auch in Chemnitz  –  nämlich "Klassenmutti". Manchmal scheine ich etwas belehrend zu sein oder will meine jüngeren Klassenkameraden vor Gefahren bewahren. Das versuche ich abzulegen  –  aber es kann eben keiner ganz aus seiner Haut.

Sandra Gneuß (43) ist sehbehindert und absolviert in Chemnitz eine Ausbildung zur Physiotherapeutin.


Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Eine Frau mittleren Alters mit dunklem, gewelltem Haar steht freundlich lächelnd in einem Park. Sie trägt eine rechteckige Brille aus Metall, außerdem eine kurze Gliederkette und Ohrhänger mit einem kleinen Stein. Ihre parkaähnliche Jacke wirkt wie ein Kontrast zu dem eher lieblichen Schmuck. Rechts im Hintergrund ist eine große Villa zu sehen  –  die Berufsfachschule für Physiotherapie des SFZ Chemnitz.



Kurzinfo: Berufsfachschule für Physiotherapie in Chemnitz

  • Ausbildung zum Masseur / medizinischen Bademeister seit 1945, ca. 1.150 Absolventen
  • Ausbildung zum Physiotherapeuten seit 40 Jahren (Jubiläumsfeier am 27.9.2013)
  • Bilanz seit 1973: ca. 450 ausgebildete Physiotherapeuten, davon 85 Prozent in Arbeit vermittelt, ein Drittel mit eigener Praxis; einige Absolventen sind mittlerweile als Lehrkräfte aktiv.
  • Die Schule verfügt über Praxisräume nach modernsten Anforderungen und ist mit unterschiedlichsten Hilfsmitteln ausgestattet.
  • Die Ausbildung wird als Erstausbildung und als Umschulung angeboten, zusätzlich gibt es die Möglichkeit der Weiterqualifizierung vom Masseur / medizinischen Bademeister zum Physiotherapeuten.
  • Kontakt:

SFZ Berufsbildungswerk für Blinde und Sehbehinderte Chemnitz
Hannelore Berndt
Tel.: 03 71 / 33 44-153
E-Mail: hberndt@bbw-chemnitz.de

Service | Testlabor:

Die sprechenden Fernseher sind da!

Panasonic hat die ersten Geräteserien mit Sprachführung auf den Markt gebracht  –  eine große Chance für blinde und sehbehinderte Menschen, um den Fernseher künftig komfortabler und ohne fremde Hilfe zu bedienen. Was die Geräte können und welchen Mehrwert sie bieten, klärt die "Gegenwart" in ihrem "Testlabor".


Die für Menschen mit Seheinschränkung relevanten Panasonic-Serien sind XW6 (ab 24 Zoll) bzw. EW6 (ab 32 Zoll) sowie DTW60 (ab 42 Zoll). Letztere bleiben in diesem Test außer Betracht, da sie angesichts der Größe und des Preises speziellen Interessen vorbehalten sein dürften.

Im Unterschied zu den Geräten der XW6-Serie können die Modelle der EW6-Serie Sendungen auf eine externe Festplatte aufnehmen. Dadurch wird die Funktion "Timeshift" ermöglicht, das heißt, dass das Anschauen einer Fernsehsendung unterbrochen und zeitversetzt fortgeführt werden kann. Die verbauten Tuner sind für alle Empfangswege (Satellit, Kabel, terrestrisch) eingerichtet und mit entsprechenden Anschlüssen versehen. Da allerdings weder die Geräte der XW6- noch der EW6-Serie über einen Twintuner verfügen, kann die Aufnahmefunktion der EW6-Modelle nicht unabhängig vom eingestellten Sender genutzt werden.

Da der Bildschirm praktisch die gesamte Vorderseite des Fernsehers einnimmt, werden die Ausmaße des Gerätes von seiner Größe bestimmt. So misst der 32 Zöller in der Breite 72,4 cm, in der Höhe 43,4 cm und ist lediglich 5,3 cm dick. Mit Standfuß kommt er auf eine Gesamthöhe von 48,9 cm. Die Lautsprecher sind aus Platzgründen nach hinten gerichtet, was einen mäßigen Klang zur Folge hat. Die Tonwiedergabe über eine Stereoanlage bringt erhebliche Verbesserungen. Das Bild wird übereinstimmend als sehr schön und natürlich beurteilt.

Die Fernbedienung ist gut strukturiert. Für die wichtigsten Einstellungen wie Power, Lautstärke, Kanal und Eingangswahl gibt es auf der Rückseite vom Rand her gut zu erreichende Tasten.

Im Optionsmenü kann die Sprachführung aktiviert werden. Dabei handelt es sich um eine Sprachausgabe mit einer gut verständlichen Stimme, die der im iPhone ähnelt. Sie kann nach Lautstärke, Geschwindigkeit und Ausführlichkeit angepasst werden, wobei die maximale Sprechgeschwindigkeit von manchem als zu langsam empfunden werden dürfte.

Ein Großteil der regelmäßig nötigen Einstellungen wie Programmauswahl oder Lautstärke kann per Sprachführung vorgenommen werden. Das Hauptmenü ist jedoch nicht zugänglich, so dass sich die Ersteinrichtung des Gerätes mit sehender Hilfe empfiehlt. Technikmärkte bieten einen solchen Service gegen Aufpreis an.

Besonders angenehm ist, dass das eingestellte Programm und die laufende Sendung beim Kanalwechsel angesagt werden. Diese Information kann jederzeit mit einer Infotaste auf der Fernbedienung abgefragt werden. Dass bei Lautstärkeänderungen jedes Mal der eingestellte Wert angesagt wird, wirkt dagegen störend. Neben der Kanaleinstellung kann mit Hilfe der Sprachausgabe auch die Auswahl des Empfangsweges (Satellit, Kabel) bzw. der Eingänge (AV1, AV2 usw.) kontrolliert werden.

Die Einstellung für die Audiodeskription von Hörfilmen wird im Optionsmenü unter Multi Audio vorgenommen. Leider muss diese Einstellung für jeden Hörfilm erneut erfolgen.

Ein nützliches Feature ist der elektronische Programmführer (EPG). Dieser sagt bei Bedarf außer der laufenden Sendung auch die künftigen an. Weiterhin wird der EPG für den Einschalt-Timer und die Aufnahmeprogrammierung genutzt, was mit der Sprachausgabe sehr gut funktioniert.

Die aufgenommenen Sendungen können nur auf dem im Fernseher integrierten Mediaplayer abgespielt werden. Seine Aktivierung muss ohne Sprachführung erfolgen, lässt sich aber leicht erlernen. Im Player selbst können die Sendungen per Sprachausgabe ausgewählt werden. Sehbehinderte Nutzer werden an der ansprechenden grafischen Darstellung ihre Freude haben. Für Beiträge auf anderen Medien, zum Beispiel Musik auf einem USB-Stick, der an den Fernseher angesteckt werden kann, steht bislang keine Sprachausgabe zur Verfügung.

Die Geräte verfügen über mannigfache Anschlussmöglichkeiten, insbesondere im Videobereich. Außer dem Kopfhöreranschluss gibt es jedoch keinen separaten, analogen Audioausgang. Will man ein solches Signal der Stereoanlage zuführen, muss man es mittels Adapterkabel vom Scartanschluss holen. Soll die Kopfhörerlautstärke abweichend von der allgemeinen Lautstärkeregelung erfolgen, muss das ohne Sprachführung im Hauptmenü geschehen.

Ein Manko ist zudem, dass die umfangreichen Netzwerk- und Internetfähigkeiten der Sprachausgabe nicht zugänglich sind  –  ebenso wie der Videotext. Problematisch ist auch das Handbuch, das in Details auf die in den Fernseher integrierte Hilfe verweist, die jedoch nicht vorgelesen wird. Das PDF-Handbuch besitzt einen Dokumentenschutz und keinerlei Tags, was die Nutzung für blinde und sehbehinderte Menschen erschwert.

Neben dem Fernsehempfang ist auch der Empfang von Hörfunkprogrammen möglich, die via Satellit und Kabel angeboten werden. Die Radioprogramme können jedoch nicht aufgezeichnet werden.

Preislich differieren die Panasonic-Fernseher je nach Modell und Bildschirmgröße und sind ab rund 550 Euro im Handel erhältlich.

Für blinde und sehbehinderte Nutzer bedeuten die neuen Geräteserien einen erheblichen Fortschritt. Dass einige Komponenten noch nicht barrierefrei zugänglich sind, ist bedauerlich. Es bleibt aber zu hoffen, dass dies in absehbarer Zeit durch Firmware-Updates verbessert wird.

Lothar Rehdes
Förderzentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 0 30 / 7 90 13 69 36
E-Mail: rehdes@fzbs.de
www.fzbs.de


Dazu ein Bild: Elegant, schlank und clever: die sprechenden Fernseher von Panasonic



Kurzinfo: Beispielhafte Kooperation

Auf Anfrage des Herstellers war der DBSV bei der Entwicklung der neuen Panasonic-Fernseher-Generation von Anfang an eingebunden. Wilhelm Lutzenberger, Mitglied im Gemeinsamen Fachausschuss für Informations- und Telekommunikationssysteme (FIT), hat die verschiedenen Versionen der Gerätesoftware auf ihre Bedienbarkeit für blinde und sehbehinderte Menschen getestet.

Medien:

Bücher

Braille-Seasons  –  Bücher für junge Leute

Das Buch "Die Schatten von Ghadames" erzählt vom Leben und den Gedanken des zwölfjährigen Mädchens Malika, das Ende des 19. Jahrhunderts in der libyschen Stadt Ghadames aufwächst. Die von Traditionen geprägte, streng reglementierte Erziehung arabischer Frauen setzt ihren Träumen von Bildung, Freiheit und einem selbstbestimmten Leben Grenzen. Denn, so hört sie, "Männer und Frauen gehören zwei unterschiedlichen Welten an, die sich fast niemals begegnen, wie Mond und Sonne." In Dialogen mit ihrer Mutter und einem Fremden, dem die Frauen in ihrem Haus verbotenerweise Schutz gewähren, veranschaulicht Joëlle Stolz die verschiedenen Facetten traditioneller muslimischer Erziehung. Die Erzählung der in Algerien aufgewachsenen Autorin nimmt den Konflikt zwischen Tradition und Moderne vorweg, der durch den Arabischen Frühling mehr denn je aktuell geworden ist.

"Die Schatten von Ghadames" ist das Braille-Seasons-Herbstbuch 2013. Viermal im Jahr wählt MediBraille zusammen mit dem DBSV-Jugendclub ein Jugendbuch in Punktschrift für die Reihe aus.


Das Braille-Seasons-Quiz zum Herbstbuch 2013:

  1. Wie heißt das Mädchen aus dem Buch?
    a) Fatma
    b) Emine
    c) Malika
  2. In welcher Stadt wächst die Protagonistin auf?
    a) Ghadames
    b) Dhaka
    c) Aleppo
  3. Welchen Konflikt illustriert das Buch?
    a) Den Konflikt zwischen Liebe und Eifersucht
    b) zwischen Tradition und Moderne
    c) zwischen den Generationen

Antworten an den
DBSV-Jugendclub
Reiner Delgado
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: 0 30 / 28 53 87-240
E-Mail: r.delgado@dbsv.org


Zu gewinnen gibt es das Braille-Seasons-Winterbuch.

Joëlle Stolz: Die Schatten von Ghadames
Blindenkurzschrift (1 Ordner)
Preis: 19 Euro


Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org

Himmelstal

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Himmelstal, idyllisch in den Schweizer Alpen gelegen, ist das Paradies auf Erden. Hier können sich reiche Patienten von ihrem Burnout-Syndrom erholen. Sie verbringen ihre Tage am Pool, genießen die frische Luft und die Aussicht auf die Berge. Als Daniel seinen Zwillingsbruder Max in der Kurklinik besucht, ist er von der "Zauberberg"-Atmosphäre so angetan, dass er beschließt, etwas länger zu bleiben. Max will in dieser Zeit ein paar Geschäfte in Italien erledigen und bittet seinen Bruder, ihn zu "vertreten". Von da an nimmt das Unheil seinen Lauf, denn Max kehrt nicht wie vereinbart zurück und in Himmelstal ist nichts so, wie es scheint.

In ihrem Psychothriller entwirft die schwedische Autorin Marie Hermanson eine Welt, in der Gut und Böse nicht mehr zu unterscheiden sind. Spannung wird hier nicht durch Action erzeugt, sondern durch ruhige Töne, Anspielungen und eine unheimliche Atmosphäre.

Marie Hermanson: Himmelstal
1 CD DAISY (10:45 Stunden)
Sprecher: Volker Lohmann

Das große Los

Ein Buch-Tipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Als die Hamburger Journalistin Meike Winnemuth im Oktober 2010 in der Sendung "Wer wird Millionär?" 500.000 Euro gewinnt, steht für sie fest, dass sie auf Reisen geht. Sie will Deutschland für ein Jahr verlassen und jeden Monat in einer anderen Stadt verbringen: Sydney, Buenos Aires, Mumbai, Shanghai, Honolulu, San Francisco, London, Kopenhagen, Barcelona, Tel Aviv, Addis Abeba und Havanna. Über diese ungewöhnliche Reise berichtet sie humorvoll mit viel Gespür für die Besonderheiten der Städte und ihrer Bewohner. Jedes der Kapitel richtet sich in Form eines Briefes an eine andere Person. Dabei erfährt der Leser viel über die Gedankenwelt der Autorin, die nicht nur das Leben in den fremden Ländern reflektiert, sondern auch das eigene mit Anfang 50.

Meike Winnemuth: Das große Los
1 CD DAISY (10:05 Stunden)
Sprecherin: Andrea Schunck

Der Zwerg reinigt den Kittel

Ein Buch-Tipp von Sonja Schikowski, Bayerische Blindenhörbücherei


Unter dem Vorwand, hilfsbedürftig zu sein, begeben sich vier geistig und körperlich fitte Seniorinnen für zehn Tage in eine Altersresidenz, um Pflegestufe II in Anspruch zu nehmen und sich ein schönes Leben zu machen. Das Vorhaben erweist sich jedoch als äußerst schwierig, da die Damen angesichts ihrer dementen Zimmergenossinnen, des despotischen Personals und der stumpfsinnigen Beschäftigungsmaßnahmen schnell an die Grenzen des Erträglichen stoßen.

Skurril, sehr böse und staubtrocken: Geschickt manövriert Anita Augustin den Leser in eine Milieu-Studie der anderen Art, baut Aversionen auf und evoziert dabei eine Komik, die oft grenzwertig ist  –  um am Schluss die Fassade einzureißen vor der eigentlichen Tragödie, die sich die ganze Zeit über unbemerkt im Hintergrund abgespielt hat.

Anita Augustin: Der Zwerg reinigt den Kittel
1 CD DAISY (9 Stunden)
Sprecherin: Ruth Geiersberger

Holland in Not

Im Sommer 1890 verlässt der 15-jährige Wilhelmus Leushuis auf eigene Faust sein bitterarmes Elternhaus in der niederländischen Provinz. Es gelingt ihm, in der Textilindustrie des Münsterlandes Fuß zu fassen. Dort begründet er eine Nachkommenschaft, die nicht nur wegen der drei Ehefrauen, sondern auch wegen seiner katholischen Glaubensstrenge mehr als zahlreich ist.

Der Roman "Holland in Not" zeichnet eine Migrationsgeschichte mit all ihren Verwerfungen und Brüchen bis in die dritte Generation nach.

Maarten van den Broek: Holland in Not
1 CD DAISY (4:06 Stunden)
Preis: 19 Euro


Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org

Die Lutherbibel als DAISY-Hörbuch

Drei CDs in einer Box  –  darauf befindet sich die ganze Bibel mit mehr als 80 Stunden zum Hören sowie der Text zum Mitlesen auf dem Computer. Durch das DAISY-Format lassen sich sogar einzelne Verse ansteuern. Grundlage für die Hörversion ist die große HörBibel der Deutschen Bibelgesellschaft. Sie enthält die komplette Lutherbibel in ihrer revidierten Fassung von 1984. Der Text wird in szenischer Lesung von verschiedenen Sprechern gelesen. Eine Bedienungsanleitung steht auf der ersten CD zur Verfügung.

Lutherbibel
3 CDs DAISY (ca. 80 Stunden)
Preis: 25 Euro


Bestellungen beim
Dachverband der evangelischen Blinden- und evangelischen Sehbehindertenseelsorge
Tel.: 05 61 / 72 98 71 61
E-Mail: buero@debess.de

Als Leihtitel auch bei den Blindenbüchereien verfügbar

Das Usher-Syndrom

Das erste Fachbuch zum Usher-Syndrom in deutscher Sprache vereint das Wissen der relevanten Fachdisziplinen. Experten aus Medizin, Psychologie und Pädagogik vermitteln die Grundlagen dieser Hörsehbehinderung, ihre Ausprägungen und Symptome sowie innovative Therapieansätze und Hilfsangebote. Themenbereiche sind die aktuelle molekular- und humangenetische Forschung, invasive Methoden sowie Aspekte der visuellen, auditiven, taktilen und vestibulären Wahrnehmung. Spezifische Hilfsmittel und Möglichkeiten professioneller Begleitung werden vorgestellt und diskutiert. Dabei finden Taubblindenassistenzen, Wohnprojekte und Mobilitätstrainings ebenso Berücksichtigung wie Formen der Selbsthilfe und die Perspektive von Betroffenen. Einige der selbst betroffenen Autoren sind Mitglieder des Selbsthilfevereins "Leben mit Usher-Syndrom".

Ursula Horsch, Andrea Wanka (Hrsg.):
Das Usher-Syndrom  –  eine erworbene Hörsehbehinderung
Preis: 29,90 Euro
Erhältlich im Buchhandel



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen. Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt

atz
Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Kino

Auf den zweiten Blick

Großstadtmoloch Berlin: multikulturelle Gesellschaft, Aufbruch, Bewegung, Kreativität  –  aber auch Einsamkeit und Anonymität. Mittendrin drei sehbehinderte Paare, die sich begegnen, entdecken und zueinander hingezogen fühlen.

"Auf den zweiten Blick" ist ein Episodenfilm zwischen Liebesfilm und Tragikomödie. Die sechs Protagonisten mit ihren unterschiedlichen Lebensgeschichten führt der Zufall zusammen, ihre Wege sind durch das Schicksal miteinander verwoben. Das Motto des Films: Jede Liebe ist möglich  –  man muss sie nur finden und leben.

Auf den zweiten Blick (Episodenfilm)
Buch und Regie: Sheri Hagen
Audiodeskription: Hörfilm e.V.
Kinostart: 10.10.2013


Bundesweite Vorab-Premieren mit offener Audiodeskription (Vorreservierung empfohlen):

3.9. Hannover

24.9. Bremen

25.9. Rostock

25.9. Frankfurt am Main

1.10. Stuttgart

2.10. Marburg

2.10. Weimar

2.10. Magdeburg

3.10. Berlin

5.10. Eutin

7.10. Chemnitz

7.10. Dortmund

7.10. Dresden

7.10. Hamburg

9.10. Saarbrücken

9.10. Mannheim


Infos zu Spielorten und -zeiten unter www.aufdenzweitenblick.de/hierimkino oder bei den DBSV-Landesvereinen Tel.: 0 18 05 / 666 456 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.)


Dazu ein Bild: "Auf den zweiten Blick": Psychotherapeutin Elena (Nele Rosetz) und ihr Patient Benjamin (Ingo Naujoks) kommen sich auf einer verschneiten Parkbank näher

Rätsel:

September-Rätsel

Aus den Silben
as  –  e  –  e  –  es  –  ga  –  gen  –  gen  –  ger  –  lat  –  ne  –  no  –  re  –  sa  –  sen  –  ta  –  tal  –  te  –  tiv  –  ton  –  vi
sind elf Begriffe mit den folgenden Bedeutungen zu bilden:


  1. Gegenbild
  2. Vegetarisches Gericht
  3. Ältestes englisches College
  4. Niederschlag
  5. Deutsche "Europäische Kulturhauptstadt 2010"
  6. Nebenfluss der Elbe
  7. Tonzeichen
  8. Geländeeinschnitt
  9. Durtonstufe
  10. Lebenslauf
  11. Erbfaktor

Das Rätsel ist richtig gelöst, wenn die aus den Lösungswörtern 1 bis 11 gebildete Wortkette vor- und rückwärts gelesen gleich lautet.

Rätselautor: Thomas Christian Dahme


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. September an den

DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin

oder per E-Mail an

gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Juli/August-Rätsels

Null  –  Zwei  –  Eins  –  Elf  –  Acht  –  Vier  –  Drei  –  Sechs  –  Neun  –  Zehn

Anzeigen:

Hinweis:

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

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Tel.: 05 21 / 44 16 50


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Zwei Blindenschriftdrucker, Schallschutzhaube, Notizgerät PAC Mate OMNI QX400 mit 40er Zeile, 40er und 70er Satellite Braillezeilen u.a., aus Privateigentum, Preise: VHS

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Targano Bildschirmlesegerät, schwarz-weiß, 2011 gebraucht gekauft, Selbstabholung im Raum Berlin, VB: 100-200 Euro, bei Bedarf mit modernem Stahlrohrtisch

Chiffre 01/09/2013


Dial Easy, elektronisches Telefonbuch mit sprachgesteuerter Menüführung, Preis: 50 Euro, und Trekker Breeze, VB: 500 Euro

Tel.: 0 26 32 / 4 69 31


Lenovo Notebook, 15 Zoll, mit Dockingstation und Canon-Scanner. Das Gerät ist voll eingerichtet mit Windows 7 Professional, Office 10 Vollversion, COBRA-Screenreader und Zoom sowie OmniPage, alles neuwertig, VB: 2500 Euro, Standort: Münster/Osnabrück

Tel.: 01 75 / 6 90 74 74


Bildschirmlesegerät VISIO 17, gebraucht, 17-Zoll-TFT-Bildschirm, Kreuztisch, umfangreiche Ausstattung, Vergrößerungsbereich: 3- bis 45-fach, 10,8 kg, Maße: 388 * 498 * 560 mm, Neupreis: 2290 Euro, Preis: 699 Euro

Tel.: 0 15 73 / 1 90 08 88
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26er Santana Tandem, Rahmenhöhe: 52 cm, 40er Speichung vorn und hinten, 7er Ritzel, 21-Gang-Schaltung Suntour XCD, Bremse Shimano Altus C10, 2 Flaschenhalter, Fahrradcomputer Velotronic, Halogenlampe, VB: 1000 Euro

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Mein Freund und ich suchen eine Erika-Picht- oder ähnliche Punktschriftmaschine für wenig Geld oder geschenkt. Versandkosten übernehmen wir gerne.

E-Mail: hitric-natalie@t-online.de

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Ich, weiblich, bin 50 Jahre alt, 1,60 m groß, mit Sehrest, Hobbys: Hörbücher, Tandemfahren, Spaziergänge u.v.m. Suche junggebliebenen, humorvollen Ihn für gemeinsame Freizeitgestaltung, bevorzugt aus Norddeutschland.

Chiffre 02/09/2013


Ich, männlich, wohne im Raum Düsseldorf, bin 1,70 m groß und vollblind. Habe die Blindenschule besucht und eine Berufsausbildung absolviert. Meine Hobbys sind: Musik hören, gute Gespräche führen, Spaziergänge und Ausflüge machen. So bin ich: ehrlich, gefühlvoll, sehr lieb und treu, sehr ordentlich, trinke und rauche nicht. So wünsche ich mir Dich: treu, ehrlich, zwischen 44 und 48 Jahren und dass du mit meiner Behinderung umgehen kannst. Du kannst auch eine Behinderung haben. Die Zuneigung ist für mich sehr wichtig.

Chiffre 03/09/2013


Suche eine Partnerin, bevorzugt aus dem Raum Berlin. Bin über 70 Jahre alt und blind, liebe alles Schöne, meine Hobbys sind Tanzen, Kochen und Musik

Tel.: 0 30 / 4 73 28 97


Er, sehbehindert, 63 Jahre, verwitwet, sehr einsam, Nichtraucher, wohnhaft in Hessen nahe Frankfurt am Main, sucht nette, natürliche, gläubige, sehbehinderte oder blinde Sie für ein neues, gemeinsames Lebensglück. Ich bin naturverbunden und reise gerne, meine Interessen sind Musik, Literatur und Film. Über eine Nachricht in Braille oder Normalschrift würde ich mich sehr freuen.

Chiffre 04/09/2013 oder
Tel.: 01 63 / 6 14 44 99

Verschiedenes

Suche Austausch mit blinden Keyboardern, die mir Tipps zur Bedienung und zum Notenlesen geben können. Bin 60 Jahre alt und vor fünf Jahren erblindet.

Tel.: 0 40 / 57 63 60


Wer schreibt mir? Ruft mich an!

Tel.: 0 77 26 / 9 38 43 93

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

www.braille-collection.com
Die Modeserie für Blinde

Synphon GmbH

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.


SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
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Kolless Spezialuhren

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Träumen Sie von Sonne, See und Wald? Ihr Traum geht in Erfüllung mit unseren handgefertigten Zifferblättern.

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Technik für Alle

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Für alle Neukunden: 20 Euro Willkommensguthaben ab einem Bestellwert von 40 Euro. Stichwort: Gegenwart

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Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Auf zu neuen Zielen: Neben Schottland, Irland, England, Wales und Jersey haben wir ab 2014 auch die Destinationen Island und die ehemalige Kronkolonie Malta als Gruppen- und Individualreise im Programm. Lassen Sie sich überraschen ...

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Taubblindenwecker "Helen"

Bestehend aus zwei Teilen: Mobilteil mit Vibrationssignal, integrierter Uhr, Timer und Akku; Vibrationskissen, das mit dem Mobilteil verbunden wird. Die Bedienung erfolgt über fünf große, gut fühlbare Tasten und einer Auswahltaste für die Funktionen. Die Uhrzeit und alle anderen Einstellungen werden durch unterschiedliche Vibrationssignale mitgeteilt. Eine zusätzliche Sprachausgabe kann (für Trainer) aktiviert werden. Das Mobilteil hat das Format einer Kreditkarte und eignet sich ideal als täglicher Begleiter in der Tasche oder am Gürtel.
    Best.-Nr. 13 00000  –  1.189,00 Euro


PREISSENKUNG

Taschenuhr "Meteor"

Die Taschenuhr, die Ihnen die Zeit durch diskrete Vibration mitteilt, ohne dass Ihre Umwelt etwas davon mitbekommt. "Meteor" begeistert durch sein ergonomisches Design in Form eines Halbmondes. Die Taschenuhr eignet sich für Blinde, Sehende und auch für Taubblinde. Mit nur drei Knöpfen (für Stunden, Zehnminuten, Einzelminuten) ist sie sehr leicht zu bedienen. "Meteor" ist ein sehr hochwertig verarbeiteter Handschmeichler, hat eine angenehme Oberflächenstruktur, ein präzises Quarzuhrwerk und ist wasserdicht.
    Farbe Schwarz: Best.-Nr. 13 32750
    Farbe Rot: Best.-Nr. 13 32751
    Farbe Blau: Best.-Nr. 13 32752
    Preissenkung von 109,00 Euro auf 99,00 Euro


NOXON Journaline Mobile

Digitalradio mit wiederaufladbarem Akku. Dieser bietet eine Akkulaufzeit von ca. 14 Stunden. Empfang von DAB/DAB+ sowie zusätzlich UKW. Einfache Bedienung, eine Sprachunterstützungsfunktion (über USB-Stick, wird vom DHV mitgeliefert) unterstützt die sprachliche Wiedergabe des Menüs sowie der Senderlisten. Der News-Service "Journaline" ist nicht über die Sprachausgabe abrufbar; dieser Text wird nur angezeigt. Das Radio hat gut fühlbare Bedientasten und verfügt über eine Uhr mit Weckfunktion.
    Best.-Nr. 20 20161  –  159,00 Euro


NOXON Journaline

Digitalradio ohne Akku, Funktionsumfang ansonsten wie die "Mobile"-Ausführung.
    Best.-Nr. 20 20160  –  119,00 Euro


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Bleekstr. 26, 30559 Hannover
Verkauf Hannover, Tel.: 05 11 / 9 54 65-32
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista Marburg: Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
Internet: www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Marland GmbH

Schau mal rein bei Marland:

  • Neu: Foxy-Reader
    Akustisches Beschriftungssystem und Etikettenleser mit 240 taktilen und wasserfesten Klebeetiketten sowie 52 Foxy-Cards  –  Spielkarten mit ganzseitig unsichtbaren OID-Codes. Der Foxy-Reader überrascht aber auch noch mit einem MP3-Player und einem Notizrekorder. Weitere Merkmale: eingebauter Lautsprecher, eingebautes Mikrofon, USB, Kopfhörerbuchse, NiMH-Akku mit Ladekabel, Speicher: 4 GB, erweiterbar auf 32 GB, für bis zu 60.000 Labels einsetzbar, integrierte Bedienungsanleitung und vieles mehr
        115,00 Euro
  • CD-/DVD-Kopierstation zum schnellen Kopieren einer CD oder DVD ohne PC
        299,00 Euro
  • Victor Reader Stream 2 new Generation
        369,00 Euro
  • Plextalk Linio Pocket DAISY-Online-Player und -Rekorder
        499,00 Euro
  • SONY digitaler 2-GB-Notizrekorder mit Orientierungstönen
        49,95 Euro
  • LS20 CR+
    Portables Vorlesesystem im Retrodesign, Ihr idealer Assistent für das Lesen von Büchern, Magazinen und gedruckten Texten  –  arbeitet schnell und ist sehr benutzerfreundlich: Einschalten, Kamera-Arm aufklappen, Schriftstück vor das Gerät legen und Starttaste drücken  –  fertig! Texte werden so bereits nach wenigen Sekunden vorgelesen. LS20 CR+ mit Tragegriff, ähnlich einem eleganten Kofferradio der 70er Jahre, Maße: 24 * 23 * 10 cm, Gewicht: 2,46 kg.
    Mit Netzteil, Akku und Bedienungsanleitung
        3.689,00 Euro
    Optional: Zusatztastatur für LS20 CR+
        379,00 Euro
  • AMMEC HDMI
    Sprechendes Multi-Media-System für Blinde und Sehbehinderte, ausgestattet mit der neuesten DVB-Technologie DVB-C2 und DVB-S2 für den Empfang und die Aufzeichnung digitaler Fernseh- und Radiosender. 2-Terabyte-Festplatte für ca. 1.000 Stunden Aufnahmezeit. Auslesen von Videotext und EPG-Daten und vieles mehr.
    AMMEC HDMI mit Zubehör und Handbuch
        1.598,00 Euro
  • Einkaufsfuchs 2010 mit Sprachausgabe
    Ein unentbehrlicher Helfer im Haushalt und beim Einkaufen. Er erkennt Daten von über 4 Mio. handelsüblichen Produkten, stets aktualisierbar. Finanzierung durch die Krankenkasse möglich, Hilfsmittel-Nr. 07.99.04.2001.
    Mit Zubehör und Anleitung auf CD
        3.391,50 Euro
  • Restposten: Tomboy V1.6.1
    Der universelle Begleiter für unterwegs mit sprechender Bedienerführung. Tomboy ist DAISY-Spieler, MP3-Player, Radio, Rekorder und Terminkalender. 10er-Tastatur, Maße: 130 * 55 * 15 mm, Gewicht: 96 g. Mit Zubehör und Anleitung auf CD
        199,00 Euro

Auf unserer Homepage www.marland.eu ist immer was los! Hier finden Sie stets eine große Auswahl an Produkten für Blinde und Sehbehinderte  –  also einfach mal reinschauen!


Marland GmbH  –  Spezialversand für Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Str. 6, D-88326 Aulendorf
Tel.: 0 75 25 / 92 05-0 oder 0 08 00 / 63 63 63 63
E-Mail: info@marland.eu oder bestellung@marland.eu
Retouren aus Deutschland an:
    Marland-Zentrallager
    Am Tower 500, D-90475 Nürnberg
Retouren aus dem Ausland an:
    Marland-Zentrallager
    Stubenbastei 1, A-1010 Wien (Österreich)

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment:

  • Etikettenlesegerät PennyTalks
    Sprachunterstütztes, besonders leicht bedienbares, handliches und vielseitig einsetzbares Etikettenlesegerät. Es ermöglicht das einfache und schnelle Besprechen von selbstklebenden, elektronischen Etiketten für verschiedene Einsatzbereiche, z.B. Kennzeichnung von Gefriergut, Medikamenten, CDs, Kleidung, Dokumenten und Lebensmitteln.
    Die Aufnahmen werden auf einer Mikro-SD-Karte (128 MB, erweiterbar) gespeichert. Der Karteninhalt kann jederzeit kopiert werden. Zum Lieferumfang gehören 160 runde Etiketten, Durchmesser: 2 cm, deren Rand taktil gepunktet ist, was das Wiederauffinden sehr erleichtert. Auch die mitgelieferten 72 Etiketten für Textilien sind taktil gekennzeichnet.
    Umschaltbare Sprachunterstützung in Deutsch, Spanisch, Französisch, Niederländisch, Italienisch und Russisch. Mehrere Lautstärkestufen, Batterie- (2 *  AAA) oder Netzbetrieb (Netzteil im Lieferumfang). Abmessungen: 163 * 35 cm (Länge, Höhe).
        M525  –  129,00 Euro

Erweiterungsetiketten:

    • Nichttaktile Label, 500 Stück
      B1 M526
      B2 M526
          je 18,00 Euro
    • Taktile Label, 300 Stück
      A1 M522
      A2 M523
          je 22,00 Euro
  • Turnierfußball mit Glocke
    Dieser Fußball entspricht in Größe und Gewicht den Vorgaben der IBSA (International Blind Sport Association) und ist somit als offizieller Spielball bei Wettbewerben nutzbar. Die Größe des Balles ist etwas kleiner als bei handelsüblichen Fußbällen und auch die Sprungfähigkeit ist eingeschränkt. Durchmesser: ca. 19 cm, Gewicht: ca. 530 g
        S335  –  55,00 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Berufsförderungswerk Würzburg

Das Foto in der Schwarzschriftausgabe zeigt einen jungen Mann mit frechem Haarschnitt und schwarzer Regenjacke. Er lehnt lächelnd an einem Firmenschild.

Der Anzeigentext lautet: "Erstklassig! René Piepke (23), sehbehindert, arbeitet jetzt bei EDEKA in Minden."

Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH  –  Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
Internet: www.bfw-wuerzburg.de

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

Kuren  –  Seminare  –  Urlaub

In unserem Haus fühlen sich nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen wohl. Auch sehende Gäste sind bei uns herzlich willkommen!


Es erwarten Sie:

  • Kegelbahn
  • Schwimmbad
  • Medizinische Badeabteilung für stationäre und ambulante Reha-Maßnahmen
  • Wellness & Kosmetik
  • Veranstaltungsräume für Seminare und private Feste

Fordern Sie unser aktuelles Programm an!

Wir freuen uns auf Sie!

AURA-Hotel
Alte Römerstr. 41-43, 82442 Saulgrub/Oberbayern
Tel.: 0 88 45 / 99-0
Fax: 0 88 45 / 99-121
Internet: www.aura-hotel.de
E-Mail: info@aura-hotel.de


Träger: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

RTB

Sicher geleitet.


Taster "Berlin"

  • Verdeckte Anforderung (zum Beispiel zur Verlängerung der Grünphase oder Zuschaltung des Blindensignals)
  • Taktile Signalisierung durch Vibrationsmodul
  • Pilotton im Taster

Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung
  • Gemäß den gängigen Richtlinien

net.1

  • Kostengünstige Ausstattung von Altanlagen
  • Vermeidung aufwendiger Erdarbeiten
  • Effektive Nutzung vorhandener Erdkabel

RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 0 52 52 / 97 06-0
www.rtb-bl.de

Second Sight

Leiden Sie an Retinitis pigmentosa (RP)?
Wussten Sie, dass es für RP zum allerersten Mal eine zugelassene Behandlung gibt?


Wenn Sie an der fortgeschrittenen Form von RP leiden, sind Sie möglicherweise geeignet für die Implantation eines Argus II Retinaprothesensystems (Argus II), welches die Sehfähigkeit von solchen Patienten teilweise wiederherstellen kann. Second Sight Medical Products (Sarl) aus Lausanne in der Schweiz hat Argus II, die einzige zugelassene Retinaprothese der Welt, in vier deutschen Zentren verfügbar gemacht. Argus II erhielt die Genehmigung zur Anbringung des CE-Zeichens in 2011 auf der Basis von Ergebnissen aus einer kontrollierten, multizentrischen, internationalen Langzeitstudie, in der die Leistungsfähigkeit des Systems an erblindeten RP-Patienten eindeutig demonstriert wurde. Argus II kann unter Umständen von den Krankenkassen vergütet werden  –  für weitere Einzelheiten wenden Sie sich bitte an einen der unten genannten Augenärzte.

"Wir hatten vor kurzem das erste Argus II-Benutzertreffen in Hamburg, wo Patienten, die Argus II vor Monaten bis zu mehreren Jahren implantiert bekommen haben, sich trafen. Sie bestätigten, was die klinische Studie zuvor ebenfalls gezeigt hat, nämlich dass Argus II eine bedeutende Therapie für Patienten darstellt, die von RP schwer betroffen sind", sagte Dr. Greg Cosendai, Leiter der europäischen Aktivitäten der Firma. "Über die Leistungsfähigkeit und Sicherheit hinaus, die in der genannten Studie dokumentiert wurden, haben wir auch die bemerkenswerte Langzeit-Funktionsfähigkeit des Systems gezeigt. Patienten haben das System nach heutigen Stand bereits mehr als fünf Jahre lang täglich benutzt."


Die Firma ermutigt alle, die an RP leiden, sich näher zu informieren durch Kontaktaufnahme mit einem der unten genannten deutschen Retinaprothese-Kompetenzzentren oder durch einen Besuch auf unserer

Webseite www.2-sight.com

oder durch Kontaktaufnahme mit dem Hersteller durch E-Mail oder Telefon unter

patients@2-sight.com
Telefon: 00 31 / 73 / 3 03-05 96


Kontaktinformation für die Retinaprothese-Kompetenzzentren in Deutschland:

Städtisches Klinikum Karlsruhe:
Prof. Augustin
Tel.: 07 21 / 9 74 20 34
E-Mail: h.scheerbaumann@googlemail.com

Uniklinik Köln:
Prof. Kirchhof
Tel.: 02 21 / 4 78 43 13
E-Mail: retina-implant@uk-koeln.de

Klinikum rechts der Isar München:
Prof. Lohmann
Tel.: 0 89 / 41 40 23 20
E-Mail: Nikolaus.Feucht@mri.tum.de

Universitätsklinikum Aachen:
Prof. Walter
Tel.: 02 41 / 80 88-1 92
E-Mail: lichtblick@ukaachen.de

Rehacare International

Fachmesse und Kongress für selbstbestimmtes Leben
vom 25. bis 28. September 2013 auf der Messe Düsseldorf.

www.rehacare.de  –  Wir sind auch auf Facebook.

Auf der Rehacare finden Sie ein umfangreiches Angebot an Hilfsmitteln und Produkten für alle Menschen, die mit Einschränkung leben. Verschaffen Sie sich einen Überblick über aktuelle Entwicklungen, testen Sie Produkte und tauschen Sie Erfahrungen aus  –  auf der Rehacare vom 25. bis 28. September 2013 in Düsseldorf.

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

So., 01.09.2013, 20:15 Uhr, 3sat
Weissensee (1/3)


So., 01.09.2013, 20:15 Uhr, MDR
Sachsen am Abgrund: Friedrich August I. und Napoleon


Mo., 02.09.2013, 12:30 Uhr, MDR
Und dennoch lieben wir


Mo., 02.09.2013, 17:00 Uhr, arte
Was du nicht siehst: Nepal, Tal von Kathmandu


Mo., 02.09.2013, 20:15 Uhr, 3sat
Weissensee (2/3)


Di., 03.09.2013, 17:00 Uhr, arte
Was du nicht siehst: Nepal, Himalaya


Di., 03.09.2013, 19:25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops: Mord auf Rezept


Di., 03.09.2013, 20:15 Uhr, 3sat
Weissensee (3/3)


Di., 03.09.2013, 20:15 Uhr, ARD
Hubert und Staller: Die Venus von Ambach


Di., 03.09.2013, 20:15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Riesenschwärme


Di., 03.09.2013, 21:00 Uhr, ARD
In aller Freundschaft: Missverständnisse


Di., 04.09.2013, 16:45 Uhr, arte
Was du nicht siehst: Florida, Everglades


Mi., 04.09.2013, 20:15 Uhr, ARD
Eine mörderische Entscheidung


Do., 05.09.2013, 16:55 Uhr, arte
Was du nicht siehst: Martinique


Fr., 06.09.2013, 19:25 Uhr, ZDF
Der Landarzt: Abgeschirmt


Fr., 06.09.2013, 20:15 Uhr, arte
Mein Mann ein Mörder


Fr., 06.09.2013, 20:15 Uhr, WDR
Dynastien in NRW: Die Oetkers


Fr., 06.09.2013, 22:00 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Zwei Brüder


Sa., 07.09.2013, 13:30 Uhr, BR
Ein Paradies für Pferde


Sa., 07.09.2013, 20:15 Uhr, BR
Räuber Kneißl


Sa., 07.09.2013, 20:15 Uhr, ZDF
Der Kommissar und das Meer: Fürchte dich nicht


So., 08.09.2013, 14:00 Uhr, WDR
Nach all den Jahren


So., 08.09.2013, 23:35 Uhr, ARD
Kino-Festival im Ersten: Wut


Mo., 09.09.2013, 16:55 Uhr, arte
Was du nicht siehst: Kambodscha, Tonle Sap


Di., 10.09.2013, 19:45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam: Kurz und schmerzvoll


Di., 10.09.2013, 20:15 Uhr, BR
Utta Danella: Wer küsst den Doc?


Di., 10.09.2013, 20:15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Ostfriesland


Di., 10.09.2013, 23:55 Uhr, 3sat
37 Grad: Dianas letzte Spur


Mi., 11.09.2013, 16:55 Uhr, arte
Was du nicht siehst: Südafrika


Mi., 11.09.2013, 19:25 Uhr, ZDF
Küstenwache: Im Fadenkreuz


Mi., 11.09.2013, 21:00 Uhr, WDR
Land und lecker


Mi., 11.09.2013, 22:00 Uhr, SWR
Aus Liebe zu Dir


Do., 12.09.2013, 19:45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam: Hüttengaudi


Fr., 13.09.2013, 16:55 Uhr, arte
Was du nicht siehst: Grasse


Fr., 13.09.2013, 18:05 Uhr, ZDF
SOKO Wien: Schutzlos


Fr., 13.09.2013, 20:15 Uhr, ARD
Lilly Schönauer: Liebe mit Familienanschluss


Fr., 13.09.2013, 20:15 Uhr, WDR
Dynastien in NRW: Die Schnapsbrenner aus Steinhagen


Sa., 14.09.2013, 20:15 Uhr, BR
The King's Speech


Sa., 14.09.2013, 20:15 Uhr, ZDF
Unter Verdacht: Das Blut der Erde


Sa., 14.09.2013, 22:15 Uhr, BR
Victoria: Die junge Königin


Mo., 16.09.2013, 16:55 Uhr, arte
Was du nicht siehst: Mexiko, Chiapas


Mo., 16.09.2013, 20:15 Uhr, SWR
Wie Tag und Nacht


Di., 17.09.2013, 16:40 Uhr, arte
Was du nicht siehst: Mexiko, Puebla


Di., 17.09.2013, 19:25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops: Die kalte Gräfin


Di., 17.09.2013, 20:15 Uhr, 3sat
Brokeback Mountain


Di., 17.09.2013, 20:15 Uhr, SWR
Tatort: Absturz


Di., 17.09.2013, 20:15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Ungarn


Mi., 18.09.2013, 19:35 Uhr, ZDF
Küstenwache: Feindliche Übernahme


Mi., 18.09.2013, 20:15 Uhr, ARD
Alles Schwindel


Mi., 18.09.2013, 20:15 Uhr, arte
Soul Kitchen


Do., 19.09.2013, 16:50 Uhr, arte
Was du nicht siehst: Lissabon


Do., 19.09.2013, 19:25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Die Frau aus Ipanema


Fr., 20.09.2013, 16:40 Uhr, arte
Was du nicht siehst: Siena, Italien


Fr., 20.09.2013, 19:25 Uhr, ZDF
Der Landarzt: Hochzeitsfieber


Fr., 20.09.2013, 20:15 Uhr, ARD
Lilly Schönauer: Weiberhaushalt


Fr., 20.09.2013, 20:15 Uhr, WDR
Dynastien in NRW: Die Modehausfamilien Sinn und Leffers


Fr., 20.09.2013, 22:00 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Risiko


Sa., 21.09.2013, 15:00 Uhr, WDR
Alles für meine Tochter


So., 22.09.2013, 20:15 Uhr, WDR
Tatort: Fette Hunde


Mo., 23.09.2013, 20:15 Uhr, arte
Die zwölf Geschworenen


Mo., 23.09.2013, 20:15 Uhr, SWR
Familie inklusive


Di., 24.09.2013, 20:15 Uhr, 3sat
Der Bär ist los! Die Geschichte von Bruno


Di., 24.09.2013, 20:15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Das Great Barrier Reef


Mi., 25.09.2013, 16:45 Uhr, arte
Was du nicht siehst: Kroatien


Mi., 25.09.2013, 22:00 Uhr, SWR
Der Vorleser


Mi., 25.09.2013, 22:25 Uhr, 3sat
Echte Wiener: Die Sackbauer-Saga


Do., 26.09.2013, 16:55 Uhr, arte
Was du nicht siehst: Norwegen, Spitzbergen


Do., 26.09.2013, 19:25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Einmal Traumschiff


Fr., 27.09.2013, 18:05 Uhr, ZDF
SOKO Wien: Tür an Tür


Sa., 28.09.2013, 20:15 Uhr, WDR
Ein Jahr nach morgen


So., 29.09.2013, 12:30 Uhr, SWR
In aller Freundschaft: Der Tag, der alles ändert


So., 29.09.2013, 12:30 Uhr, WDR
Die Wüstenärztin


Mo., 30.09.2013, 13:55 Uhr, arte
Novemberkind


Mo., 30.09.2013, 17:00 Uhr, arte
Was du nicht siehst: Senegal, St. Louis


Das Hörfilm-Service-Telefon der DHG informiert unter 030 / 21 99 77 11 über die aktuellen Sendetermine. Außerdem sind die Sendetermine im ARD-Videotext auf Tafel 397 zu finden, im ZDF-Text auf Tafel 775.


Eine Info "Hinweise zum Empfang von Hörfilmen" ist erhältlich bei:

Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG)
Tel.: 030 / 23 55 73-40
Fax: 030 / 23 55 73-433
E-Mail: service@hoerfilm.de
Internet: www.hoerfilm.de