Gegenwart Ausgabe 09/2011

"Die Gegenwart" Heft 09/2011

Inhaltsverzeichnis Heft 09/2011

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

DBSV-Nachrichten:

Vorfreude ist Festivalfreude

Kurzinfo: Louis Braille Festival der Begegnung 2012 Berlin

Kurzinfo: Spenden erwünscht!

Mit 100 Tandems nach Berlin

Wilde Orkane, knisterndes Watt

Von Berlin über Indien nach Berlin

Meldungen

Freie Fahrt in Nahverkehrszügen

Wenig Aktion im Aktionsplan

Haiti-Spenden helfen Blindenschule in Port-au-Prince

Neue DBSV-Karte mit Punktschrift

Rabatte bei Reinecker Reha-Technik

Gemeinsame Fachausschüsse neu einberufen

BSV Württemberg: Vereinsspitze bestätigt

DBSV-Seminar für Jugendvertreter

Bundesweites Insuliner-Treffen

DBSV-Musik-Club für junge Sänger

Aktuelle Trends für IT-Berufe

Seminar für DBSV-Frauenbeauftragte

Fortbildungsseminar für Bürokräfte

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Thema: Berufliche Teilhabe

Spezielles Know-how sichern und nutzen

Kurzinfo: BFW Mainz bildet Podologen aus

Mit Umschulung zu neuem Mut

Ein eingespieltes Team

Wegweisendes Urteil für die Bezahlung von Arbeitsassistenz

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Juristischer Beistand im eigenen Wintergarten

Arbeitssuchende: Gut beraten?

Kurzinfo: Arbeitsmarktpolitik für alle

In Kürze:

Reisen

Liebesgeschichten im Ostseewind

Freizeit

Hörfilm-Premieren zum DHG-Jubiläum

Barrierefreie Oper: Termine in Gelsenkirchen

Dresden barrierefrei erleben

Gemälde ertasten im Landesmuseum Mainz

Seminare und Tagungen

Kochen für alle

Wochenende für Diabetiker

"Schön weiblich"  –  Seminar für blinde Frauen

Punktschrift, Tastenschreiben und PC-Kurse

Messen und Veranstaltungen

Fachmesse "Rehacare"

IFA-Bericht mit Elektronik-Neuheiten

Verschiedenes

Bildbeschreibungen per Internet

Forum:

In London und der ganzen Welt aktiv

Kurzinfo: Mein Ehrenamt

Spiele-Tipps

Leserpost

"Sehrest" ist doch kein Unwort

Leben:

Inklusion jetzt!

Schnurgerade und auch mal ums Eck gedacht

Menschen:

"Gut gestimmt muss es sein!"

Kurzinfo: Musiker aus Leidenschaft

Testlabor:

Mobile Hotspots: WLAN für die Hosentasche

Braille21:

Selbstbestimmtes Leben

Braille braucht doch jeder!

Medien:

E-Books ohne Grenzen

60. Hörspielpreis der Kriegsblinden

Bücher

Braille-Seasons  –  Bücher für junge Leute

Die Enden der Welt

Winfried Kretschmann: Das Porträt

125 Jahre Blindenhilfswerk Berlin

Zeitschriften

"Dein Spiegel" zum Hören

Sport:

Alter Meister ist neuer Meister

Kurzinfo: Abschlusstabelle der vierten Blindenfußballbundesliga:

Meldungen

Showdown: Vorrunden zur DM 2012

DBSV-Skatmarathon 2012 in Ostfriesland

Kegelkönige des DBSV gekrönt

Medaillensegen für deutsches Schwimmteam

Schulprojekt "Neue Sporterfahrung"

Rätsel:

September-Rätsel

Lösung des Juli/August-Rätsels

Nachruf:

Brückenbauer für die Selbsthilfe

Zupackend und zuverlässig

Anzeigen:

Wir beraten Führhundhalter

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Suche

Partnersuche

Stellenanzeigen

Gewerbliche Anzeigen

Pico3

Berlin erleben

Flusoft

BHVD

Weißer Stock

SynPhon GmbH

Hördeutsch.de

Grenzenlos Erfurt

Optelec kennen lernen und gewinnen!

Kolless Spezialuhren

Jakobsweg beschreiten

Firma Merk

Marland GmbH

AASB Maria Seidling

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

BFW Würzburg gGmbH

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

RTB

Handy Tech

BAUM Retec

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
Eine junge Frau mit schulterlangem braunen Haar sitzt leicht gebeugt an einem Schreibtisch, auf dem ein PC-Monitor steht. Sie trägt einen Kopfhörer und während sie in die Kamera schaut, ruhen die Finger ihrer linken Hand auf einer Computertastatur, die der rechten auf einer Braillezeile. Neben ihr, im Bildhintergrund, sitzt eine weitere Frau mit Kopfhörern am Computer. Die berufliche Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen ist Thema der aktuellen "Gegenwart" (siehe Thema: Berufliche Teilhabe).


Rückseite:
Eine Welt voller Farben: Bilder der blinden Malerin Katja Staats
Im Schwimmbad: Eine graue Wand, sporadisch von hell- und dunkelblauen Quadraten überdeckt, erinnert an ein gekacheltes Schwimmbad. Zwischen aufragenden Wasserpflanzen schwimmen zwei große, mit geschwungenen Pinselstrichen gezeichnete Goldfische aufeinander zu. (Acryl auf Leinwand)
      Motive aus dem Kalender "Edition 2011"
      Warenvertrieb zur Förderung Blinder und Behinderter in Marktredwitz
      www.wvbb.de



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
65. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Andrea Temminghoff
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Andrea Temminghoff
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: a.temminghoff@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung der Projekte:

  • "Beratungsdienst Auge (BDA)" und
  • "Sicherung der Qualität der Blindenführhundeausbildung und der Weiterbildung von Gespannprüfern in Deutschland"

Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wie heißt es so schön: Vorfreude ist die schönste Freude. Das gilt auch für das Louis Braille Festival der Begegnung 2012. Noch sind es neun Monate, bis sich die Tore des Berliner Tempodroms vom 1. bis 3. Juni öffnen werden. Doch schon jetzt sollte man sich anmelden. Als Gastgeber des Festivals geben Renate Reymann und Berndt Maier im Interview einen Vorgeschmack auf das dreitägige Programm: Musik, Kabarett und Kunst, Film und Literatur, Spiel, Sport und Spaß. Und mittendrin ein Geburtstagskind: der DBSV, der 100 Jahre alt wird. Um die Vorfreude noch zu steigern, präsentiert die "Gegenwart" in den nächsten Monaten jeweils einen Festivalkopf  –  Prominente und weniger Prominente, die alle zum Gelingen des Louis Braille Festivals beitragen werden.

Während die Aktienkurse erneut auf Talfahrt sind, fragt man sich, wie der Arbeitsmarkt auf die jüngste Krise reagieren mag. Zumal die Arbeitslosenzahlen bei Menschen mit Behinderung ohnehin nicht rosig sind. Nicht einmal jeder dritte Blinde oder Sehbehinderte im erwerbsfähigen Alter hat einen Job. Dabei gibt es unzählige Betroffene, die an ihrem Arbeitsplatz bestehen und manchen sehenden Kollegen oder auch Vorgesetzten überraschen. Einige Beispiele stellt die "Gegenwart" in ihrem Schwerpunkt zur beruflichen Teilhabe vor. Außerdem fasst sie die politischen Forderungen des DBSV zusammen, die auf dem Arbeitsmarkt für bessere Zukunftschancen sorgen sollen.

Der Zukunft ganz nah kommt man übrigens Ende September in Leipzig. Beim Weltkongress "Braille21" geht es um die Zukunftsfähigkeit der Punktschrift. Am Braille-Tag sind alle interessierten Braille-Anwender willkommen.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"

DBSV-Nachrichten:

Vorfreude ist Festivalfreude

Mitten in Berlin wird es stattfinden und typisch für Berlin soll es werden: das Louis Braille Festival der Begegnung 2012. Das Programm hat für alle etwas zu bieten, für Musikfans von Klassik bis Rock, für Anhänger des spitzen Wortes, für Hörfilm- und Punktschriftfreunde, für Spieler und Sportler, ja sogar für Hobbyköche. Die beiden Gastgeber Renate Reymann, Präsidentin des DBSV, und Berndt Maier, Vorsitzender des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin (ABSV) lupfen schon einmal den Vorhang und geben den Rat: Melden Sie sich schnell an. Es lohnt sich!


Das Tempodrom hat einen ebenso klangvollen Namen wie eine wechselvolle Geschichte. Es ist ein Ort, den große Künstler aus verschiedensten Sparten zum Leben bringen. Im nächsten Jahr wird der DBSV sein Louis Braille Festival im Berliner Tempodrom feiern. Frau Reymann, wieso ist die Wahl auf diesen Ort gefallen?

Renate Reymann (RR): Berlin ist die deutsche Hauptstadt und der DBSV hat seinen Sitz auch in Berlin. Vor zwei Jahren, als wir das Festival in Hannover gefeiert haben, hat der Berliner Landesverein ganz spontan erklärt: Das nächste Festival wollen wir in Berlin begehen. Außerdem haben wir im nächsten Jahr einen ganz besonderen Höhepunkt in unserem Verband .

Berndt Maier (BM): Ja, 100 Jahre Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe in Deutschland. Ein Datum, das angemessen gefeiert werden sollte.


Das Tempodrom ist ein sehr bekannter Ort. Das bedeutet doch wahrscheinlich, dass sich die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe ganz bewusst in der Öffentlichkeit präsentiert und gesehen werden will ...

RR: Das tut sie tatsächlich. Und sie möchte auch die sehende Bevölkerung von Berlin mit einbeziehen. Es soll ein richtiges Fest der Inklusion werden.


Mitten in Berlin wird das Festival stattfinden. Und es soll auch typisch berlinisch werden. Typisch Berlin  –  was ist das eigentlich und wie kann sich das in einem Festivalprogramm widerspiegeln?

BM: Es geht um Himmels willen nicht um "Bolle reiste jüngst zu Pfingsten" und auch nicht um Bouletten oder Soleier. Wir wollen Berlin als weltoffene Stadt zeigen, kultursensibel, mit vielen Menschen aus verschiedenen Nationen.


Ein Künstler ist auch schon engagiert, der Berlin in besonderer Weise repräsentiert. Wer ist das?

RR: Das ist der Kabarettist Horst Evers, der, wie Sie sagen, auf ganz besondere Weise Berliner Geschichten aufspießt, vielleicht auch Berliner Eigenheiten, aber nicht nur das. Er tummelt sich auf allen möglichen Plätzen und ich hoffe, dass er auch das eine oder andere aus der Blindenselbsthilfe aufspießen kann. Aber es werden auch andere Berliner Blüten bei uns sein ...

BM: Ja, der ABSV ist besonders stolz, einen ehemaligen Vorsitzenden auf der Bühne zu haben. Das Duo "Plückhahn & Vogel" wird singend skurrile Geschichten erzählen und dem Publikum nahe bringen.


Noch sind es neun Monate bis zum Festival. Das Programm ist in Teilen fix, in Teilen aber auch noch in Arbeit. Das liegt in der Natur der Sache. Eines ist aber ganz klar: Im Rahmen des Festivals wird das 100-jährige Jubiläum des DBSV gefeiert. Ein grauer Festvortrag ist da aber nicht angedacht, oder etwa doch?

RR: Um Gottes willen, nein! Wir planen eine 100-Jahre-Revue, keine trockene Geschichtsstunde. Die Geschichte unseres Verbandes soll in verschiedenen Rückblicken sehr lebendig erzählt werden. Dazu gibt es Musik. Wir wissen heute schon, dass Joana Zimmer und Blind Foundation dabei sein werden. Und ich habe schon einmal hinter den Bühnenvorhang geschaut und dort einen Gastkünstler entdeckt, den ich heute aber noch nicht nennen möchte. Lassen Sie sich überraschen und kommen Sie zu unserer 100-Jahre-Show.


Wie in Hannover lebt auch das Louis Braille Festival in Berlin von vielen kleinen Angeboten, von Betroffenen für Betroffene. Lassen Sie uns ein wenig in die Zukunft schauen. Was erwartet den Besucher, wenn er eine Runde über das Gelände des Tempodroms dreht?

BM: Fangen wir mal drinnen an: Im Foyer wird es eine Ausstellung von blinden und sehbehinderten Künstlern geben, mit Malerei, Plastiken und Ähnlichem. Es wird Hörfilme geben und es werden Lesungen in Brailleschrift stattfinden. Und wir wollen im kleinen Saal des Tempodroms blinde und sehbehinderte Kinder auszeichnen, die im Rahmen eines Malwettbewerbs kleine Kunstwerke geschaffen haben.


Und wie geht es auf dem Außengelände weiter?

RR: Auf der Außenbühne kann man Konzerte erleben. Da gibt es auch die offene Bühne. Und am Sonntag  –  darauf freue ich mich schon ganz besonders  –  gibt es einen Jazzfrühschoppen. Man kann aber auch selbst etwas beitragen, indem man sich auf den Sportplatz begibt und dort am Spiel ohne Grenzen teilnimmt oder vielleicht als Zuschauer einem Blindenfußballländerspiel beiwohnt. Nicht zu vergessen der Markt der Begegnungen. Hier sollen sich nicht nur unsere Landesvereine präsentieren. Ich hoffe, dass sich im nächsten Jahr auch viele unserer korporativen Mitglieder beteiligen, um ihr Leistungsspektrum zu zeigen.

BM: Das ist doch Ehrensache!


Viele Leute wollen so ein Festival ganz aktiv erleben. Was für Angebote sind da geplant?

BM: Natürlich wollen wir auch den aktiven Besuchern etwas bieten. Wir denken gerade über Kochworkshops nach. Wir wollen Menschen, die sich gerne sportlich betätigen, das Tandemfahren beibringen. Und wir werden unser Spiel ohne Grenzen durchführen, das schon in Hannover toll angekommen ist.


Das klingt alles sehr spannend. Was muss man jetzt wissen, wenn man in Berlin dabei sein möchte?

RR: Man muss wissen, dass man sich ab sofort anmelden kann und dass wir für genügend Hotelunterkünfte gesorgt haben. Wer sich schnell anmeldet, hat die besten Chancen, sich ein Hotel nach seinen Wünschen zu sichern. Die Mehrzahl der Hotels ist fußläufig zu erreichen. Man sollte also nicht lange überlegen, sondern sollte am besten ein paar Freunde mitnehmen, sollte in seiner Ortsgruppe, in seinem Landesverein werben, dass man vielleicht gemeinsam zum Festival fährt. Ja, man sollte das Festival am ersten Juniwochenende 2012 nicht nur im Kopf haben, sondern sich auch schnell anmelden.

BM: Und vielleicht überlegen Sie sich, anschließend noch zwei oder drei Tage zu bleiben, sich Berlin hinzugeben, die Nofretete auf der Museumsinsel zu besuchen, vielleicht auch das Deutsche Blinden-Museum, das Deutsche Technikmuseum. Eine Führung im Scheunenviertel ist sicherlich genauso interessant wie der Besuch des Holocaust-Denkmals. Es gibt vieles, was Sie entdecken können.


Das ist der Beitrag, den der ABSV ganz maßgeblich gestaltet  –  keine gewöhnlichen Führungen, sondern spezielle Führungen für Blinde und Sehbehinderte.

BM: Richtig. Und wir träumen noch davon, dass wir unseren Gästen auch einen Zoobesuch bieten können. Versprechen können wir das aber noch nicht.


Das Beste zum Schluss: Der Eintritt zum Festival ist frei. Natürlich ist eine so große Veranstaltung mit hohen Kosten verbunden. Wie kann sich deshalb jeder Besucher beteiligen, um den DBSV zu unterstützen?

RR: Der Besucher kann sich neben seiner persönlichen Teilnahme und seinem Mitwirken an vielen Veranstaltungen mit einer Spende beteiligen. Hier sind absolut keine Grenzen gesetzt, weder nach oben noch nach unten. Jede Unterstützung ist willkommen!

Dieses Gespräch führte Irene Klein.
(Originalton auf DBSV-Inform)


Dazu zwei Bilder: Laden ein zum Louis Braille Festival 2012: Renate Reymann und Berndt Maier


Kurzinfo:
Künstler, Service und Aktionen: Was Sie beim Festival erwartet, erfahren Sie in den nächsten Ausgaben der "Gegenwart" und im Internet unter www.dbsv-festival.de


Kurzinfo: Louis Braille Festival der Begegnung 2012 Berlin

Freitag, 1. Juni 2012, 14 Uhr, bis Sonntag, 3. Juni 2012, 14 Uhr
Tempodrom, Möckernstr. 10-25
10965 Berlin
Eintritt frei!

Infos, Hotelbuchung und Anmeldung ab sofort:
Tel.: 030 / 25 00 23 84
Mo.-Fr. 09-19 Uhr
Sa. 10-18 Uhr
So. 10-14 Uhr
Feiertags 10-18 Uhr
oder www.dbsv-festival.de



Kurzinfo: Spenden erwünscht!

Unterstützen Sie das Louis Braille Festival 2012. Überweisen Sie eine Spende auf das Konto des DBSV:

Kontonummer: 32 733 00
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 100 205 00
Verwendungszweck: "Spende für das DBSV-Festival 2012"

Oder spenden Sie direkt über das Formular unter www.dbsv-festival.de/spende.

Mit 100 Tandems nach Berlin

Aufruf zur Tandem-Sternfahrt anlässlich des 100-jährigen Bestehens der bundesweiten Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe im Jahr 2012


"Gemeinsam geht alles!" Unter diesem Motto machen sich im Mai 2012 in allen Ecken Deutschlands 100 Tandems auf den Weg nach Berlin. Höhepunkt der großen Sternfahrt ist am 1. Juni ein Korso der Tandems durch Berlin und die gemeinsame Ankunft am Tempodrom, dem Veranstaltungsort des Louis Braille Festivals der Begegnung 2012. Dort sollen die Tandemfahrer von den Festivalgästen begrüßt und bejubelt werden.

Der DBSV und der Verein Tandem-Hilfen rufen Tandemgruppen und einzelne Teams aus dem In- und Ausland auf, mit ihrer Teilnahme an der Sternfahrt ein deutliches Signal für mehr Teilhabe und eine inklusive Gesellschaft zu setzen. Den Starttermin und ihre Route legen die Sternfahrer selbst fest. Wichtig ist, dass alle am 31. Mai in Berlin eintreffen, um sich gemeinsam auf den großen Tandem-Korso durch die Hauptstadt einzustimmen.

Für alle angereisten Sternfahrer, die das Louis Braille Festival mitfeiern möchten, übernimmt der DBSV vom 31. Mai bis 3. Juni die Übernachtungskosten in einer gemeinsamen Unterkunft. Und wer sich nach dem Festival gleich wieder in den Sattel schwingen möchte, kann sich am 3. Juni in die große Fahrrad-Sternfahrt des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) einreihen und danach im Berliner Umland an einer einwöchigen Tandemfreizeit von Tandem-Hilfen teilnehmen.

Unter www.tandemsternfahrt.de finden Sie alle wichtigen Informationen, darunter die Ausschreibung, Informationen zur Unterkunft (beschränktes Zimmerkontingent!) und das Online-Anmeldeformular. Anmeldeschluss ist am 31. Dezember.

Dr. Thomas Nicolai
Vorsitzender des Vereins Tandem-Hilfen  


Dazu ein Bild: Auf nach Berlin: 100 Tandems sollen es werden


Kurzinfo:

Mehr Infos:
Tandem-Sternfahrt, c/o Dr. Thomas Nicolai
Tel.: 030 / 67 95 02 40 (Mo.-Mi. jeweils 15 bis 18 Uhr)
E-Mail: info@tandemsternfahrt.de
www.tandemsternfahrt.de

Wilde Orkane, knisterndes Watt

Natur zum Hören, Anfassen und Staunen: Deutsche Hörfilm gGmbH realisiert barrierefreies Ausstellungskonzept auf der Insel Sylt.


Ab sofort können auch blinde und sehbehinderte Besucher das Erlebniszentrum Naturgewalten in List auf Sylt in vollem Umfang genießen. Auf 1.500 Quadratmetern informiert die Ausstellung auf ideenreiche und lebendige Weise über die Kräfte der Nordsee, über Klima und Wetter, Tiere und Pflanzen, Wattenmeer und Küstenschutz.

Im Themenbereich "Klima, Wetter, Klimaforschung" können nun dank Audiodeskription auch nicht sehende Besucher die Erde aus der Perspektive eines Astronauten betrachten. Welche Folgen der Anstieg des Meeresspiegels für die Insel Sylt hat, lässt sich an einem Tastexponat nachvollziehen. Das Leben in einer Forschungsstation in der Antarktis wird anhand von Hörfilmtonspuren, Texttafeln und Tastexponaten erfahrbar. Der Themenbereich "Leben mit Naturgewalten" wartet mit beeindruckenden Tier- und Naturaufnahmen auf, die sich durch detailreiche Bildbeschreibungen auch akustisch vermitteln. Der große Watttunnel lädt dazu ein, die unzähligen Bewohner des Wattbodens kennen zu lernen. Im Sturmraum der Ausstellung können durch eine Riesenturbine erzeugte Windstärken erlebt werden, gleich nebenan wird die dramatische Arbeit der Seenotrettungskreuzer geschildert.

Konzipiert und realisiert wurde der barrierefreie Zugang für blinde und sehbehinderte Besucher von der Deutschen Hörfilm gGmbH. Im Zentrum des Konzeptes, das Modellcharakter für die Barrierefreiheit in Museen hat, steht ein Spezial-Audioguide. Er macht durch Audiodeskription die gesamte Vielfalt der eingesetzten Medien zugänglich: Filme, Bildwände, Text-Bild-Tafeln, Grafiken und Tabellen sowie Raumgestaltungen und Ausstellungsdesign. Insgesamt sechseinhalb Stunden Hörmaterial hält der Audioguide bereit. Zwei Drittel der Ausstellung sind auf diese Weise barrierefrei zu erkunden. Ein Ausstellungsführer, der in Braille- und Großdruck vorliegt, ermöglicht einen ersten Überblick über den Aufbau der Ausstellung und hilft, beim Besuch gezielte Interessenschwerpunkte zu setzen. Reliefpläne zeigen die Platzierung der Unterthemen. Abgerundet wird das Konzept durch eigens geschultes Museumspersonal, das allein kommende Besucher kompetent durch die Ausstellung begleiten kann. Die barrierefreie Gestaltung des Erlebniszentrums Naturgewalten wurde durch eine Förderung aus dem Blindenfonds Schleswig-Holstein ermöglicht.

Helga Neumann, Mitglied des DBSV-Präsidiums und langjährige Sylt-Besucherin, hatte den Anstoß zu der barrierefreien Ausstellung gegeben: "Dieses Projekt ist zukunftsweisend. Ich freue mich, dass es vorbildlich gelungen ist, die Ausstellung in all ihren Facetten auch für alleinreisende blinde und sehbehinderte Besucher zugänglich zu machen. Die Fülle an Informationen bietet Stoff für mehr als einen erlebnisreichen Besuch."

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  


Dazu ein Bild: Endlose Weite: Wolken, Watt und Sonne


Kurzinfo:

Erlebniszentrum Naturgewalten Sylt
Hafenstr. 37, 25992 List/Sylt
www.naturgewalten-sylt.de
Eintritt für Begleitpersonen frei
Anmeldung für den Begleitservice eine Woche im Voraus erbeten
Tel.: 0 46 51 / 8 36 19-0

Von Berlin über Indien nach Berlin

Neu beim DBSV: Jugendreferentin Jessica Schröder


Mit und für Menschen arbeiten  –  das war schon immer mein Wunsch. Beim DBSV geht er nun in Erfüllung. Als Nachfolgerin von Martina Hell habe ich zum 1. Juni das Jugendreferat übernommen. Eine besondere Herausforderung, zum einen weil dies mein Einstieg ins Berufsleben ist, zum anderen weil es viele spannende Ideen und Projekte umzusetzen gibt.

Zu meinem Hintergrund: Ich habe in Berlin Sozialarbeit studiert und war währenddessen ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen aktiv, ob in der "Selbstbestimmt Leben"-Bewegung, bei der Telefonseelsorge oder einer Drogenberatungsstelle. Von Geburt an blind, konnte ich dabei wichtige Erfahrungen sammeln, die mir bei der Entwicklung eines positiven Selbstbildes geholfen haben. Nach meinem Studienabschluss bin ich nach Indien gegangen, um am Institute For Social Entrepreneurs eine einjährige Zusatzqualifikation zu absolvieren. Dort lernte ich, wie man Projektkonzepte entwickelt und umsetzt, Gelder einwirbt und die eigene Arbeit in der Öffentlichkeit darstellt. Diese Kenntnisse kann ich nun beim DBSV einbringen.

Mein Ziel ist es, die Jugendarbeit des Verbandes auf dem eingeschlagenen Weg weiter auszubauen. Kinder und Jugendliche mit Behinderung brauchen vielfältige Angebote, die ihre Persönlichkeitsentwicklung stärken und den Austausch untereinander wie auch mit nicht behinderten Gleichaltrigen fördern. Jugendarbeit sollte maßgeblich durch Jugendliche selbst gestaltet und geleitet werden: Dies ist meine feste Überzeugung. Und so werde ich die bereits Aktiven tatkräftig unterstützen, aber ebenso versuchen, neue Interessenten für freiwilliges Engagement zu motivieren.

Jessica Schröder
Tel.: 030 / 28 53 87-289
E-Mail: j.schroeder@dbsv.org


Dazu ein Bild: Engagiert und weitgereist: die neue DBSV-Jugendreferentin Jessica Schröder (27)

Meldungen

Freie Fahrt in Nahverkehrszügen

Schwerbehinderte Bahnreisende können seit dem 1. September bundesweit in allen Nahverkehrszügen der Deutschen Bahn AG (Regionalbahn, Regionalexpress, Interregio-Express und S-Bahn) unentgeltlich in der 2. Klasse reisen. Mit dieser Entscheidung haben die Deutsche Bahn und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die bisherige Regelung außer Kraft gesetzt, die die kostenfreie Nutzung von Nahverkehrszügen auf einen Umkreis von 50 Kilometern zum Wohnort des behinderten Menschen beschränkte. Mit der Aufhebung der Beschränkung, für die sich auch der DBSV eingesetzt hatte, müssen Betroffene ab sofort nur noch ihren Schwerbehindertenausweis und das dazugehörige Beiblatt mit gültiger Wertmarke mit sich führen. Das Streckenverzeichnis, auf dem die eingeschränkten Nutzungsrechte vermerkt waren, entfällt  –  allerdings einschließlich der in manchen Fällen darin eingetragenen Ausnahmen, auch bestimmte Züge des Fernverkehrs kostenlos zu nutzen. Die Regelungen zur kostenfreien Beförderung einer Begleitperson bzw. eines Blindenführhundes bestehen weiterhin. Ebenfalls unverändert bleibt die Berechtigung, innerhalb von Verkehrsverbünden kostenfrei in der 2. Klasse zu fahren.

Wenig Aktion im Aktionsplan

In ihrer Kabinettssitzung am 15. Juni hat die Bundesregierung den Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention beschlossen. Er soll den Weg in eine inklusive Gesellschaft weisen, an der alle teilhaben, ob mit Behinderung oder ohne. Zwölf Handlungsfelder  –  von Bildung und Arbeit über Gesundheit, Familie und Mobilität bis zu Persönlichkeitsrechten und internationaler Zusammenarbeit  –  strukturieren den Plan, der zunächst auf zehn Jahre angelegt ist. Wo die Bundesregierung ansetzen will, um die Lebenssituation behinderter Menschen zu verbessern, zeigt ein Paket von mehr als 200 Maßnahmen.

Bei den Behindertenverbänden ist der Nationale Aktionsplan auf scharfe Kritik gestoßen. Zwar sind die Betroffenen, ihre Interessenverbände und weitere Akteure der Zivilgesellschaft an der Erarbeitung des Aktionsplans beteiligt gewesen. Viele ihrer Forderungen sind aber nicht in den Maßnahmenkatalog eingegangen. Als "Untätigkeitsplan" wird das Papier deshalb geschmäht. Wenig ambitioniert sei es, wenig visionär. Mehr Absichtserklärungen als konkrete Maßnahmen seien darin enthalten. Man scheue die notwendigen Kosten und setze stattdessen auf Aktionen, die bereits laufen und anderweitig finanziert sind.

"Bei aller berechtigten Kritik ist der Aktionsplan der Bundesregierung doch ein Schritt in die richtige Richtung", stellt DBSV-Präsidentin Renate Reymann klar. "Wir müssen jetzt unsere Energie darauf verwenden, dass die guten Ansätze in unserem Sinne genutzt werden. Und wir müssen uns einbringen, damit noch viel mehr Aktionspläne entstehen, auf Landes- und Kommunalebene, bei Arbeitgebern und Gewerkschaften, in Kirchen und Vereinen vor Ort."

Haiti-Spenden helfen Blindenschule in Port-au-Prince

16.000 Euro für Haiti: Das ist die erfreuliche Bilanz des Spendenaufrufs, den der DBSV im Januar 2010 nach dem verheerenden Erdbeben in der Karibik startete. Inzwischen läuft der Wiederaufbau überall im Land und es werden Gelder benötigt, um insbesondere die Lebenssituation behinderter Menschen zu verbessern. In seiner Sitzung am 10. Juni beschloss das DBSV-Präsidium daher, mit den gesammelten Spendengeldern die Blindenschule St. Vincent in Port-au-Prince zu unterstützen. Hier sollen vor allem Hilfsmittel angeschafft werden, die für den Unterricht dringend gebraucht werden.

Mit der Perkins School for the Blind gelang es dem DBSV, einen erfahrenen Partner zu gewinnen, der für den sicheren Transport und die Verteilung der Blindenhilfsmittel sorgt. 1832 als erste Blindenschule der USA gegründet, ist die Einrichtung auch Trägerin internationaler Projekte in 60 Entwicklungsländern. Steve Rothstein, Präsident der Schule, war seit dem Erdbeben mehrmals in Haiti. "Die ersten Monate galten der Sicherung des nackten Überlebens", sagt Rothstein. Inzwischen wird die Blindenschule St. Vincent wieder instand gesetzt. "Von einem normalen Schulbetrieb sind wir aber noch meilenweit entfernt. Vor allem an Schreibgeräten, Blindenschriftmaschinen, Punktschrifttafeln und didaktischen Hilfsmitteln fehlt es."

Mit seiner Spende will der DBSV dazu beitragen, dass blinde und sehbehinderte Kinder in Haiti erneut Zugang zu Bildung bekommen  –  die wichtigste Voraussetzung für eine spätere Ausbildung und berufliche Beschäftigung. Nach Abschluss des Projekts erscheint ein ausführlicher Bericht in der "Gegenwart".

Neue DBSV-Karte mit Punktschrift

Ende Oktober erhalten alle Mitglieder der Landesvereine Post vom DBSV: Denn dann wird die neue DBSV-Karte ausgeliefert. Seit vier Jahren gibt es diesen bundeseinheitlichen Mitgliedsausweis, mit dem man auch bei verschiedenen Unternehmen von Rabatten profitiert (siehe DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis). Was seinerzeit als Projekt begonnen wurde, hat sich mittlerweile bewährt. Deshalb hat der DBSV-Verwaltungsrat beschlossen, die Karte fest zu etablieren. Für die Mitglieder wichtig zu wissen: Die neue DBSV-Karte ist unbeschränkt gültig. Wenn sie da ist, muss die alte Karte lediglich vernichtet werden. Die Mitgliedsnummer bleibt unverändert. Davon können sich auch Punktschriftleser überzeugen, denn bei der Neuauflage wird erstmals die Mitgliedsnummer auf die Karte geprägt. Schon lange bestand dieser Wunsch, nun ist es dem DBSV gelungen, eine finanzierbare Lösung zu finden. Neu ist weiterhin die grafische Gestaltung der Karte, um möglichem Missbrauch mit der alten Karte vorzubeugen. Außerdem wird in die neue Karte ein Chip integriert, auf dem die Kartenart, Vor- und Nachname des Mitglieds sowie die Kartennummer gespeichert sind. Dieser Chip macht die Karte sozusagen zukunftsfähig. Hier arbeitet der DBSV mit dem Institut für Inklusion zusammen, um die verschiedenen Möglichkeiten zu prüfen.

Rabatte bei Reinecker Reha-Technik

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, profitiert seit Juli von einer neuen Rabattaktion. Bei Reinecker Reha-Technik erhalten Mitglieder der DBSV-Landesvereine bei Privatkauf zehn Prozent Rabatt auf die mobilen, elektronischen Lese- und Großflächenlupen des Hilfsmittelherstellers (M-Serie). Auch andere Hilfsmittel werden regelmäßig zu wechselnden Sonderkonditionen angeboten.

Mehr Infos bei
Reinecker Reha-Technik
Tel.: 0 18 05 / 54 56 65 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.)
E-Mail: einkaufsausweise@reineckerreha.de

oder in einem der Fachgeschäfte in Berlin, Darmstadt, Gera, Köln und München

Gemeinsame Fachausschüsse neu einberufen

Turnusgemäß nach vier Jahren wurden die Gemeinsamen Fachausschüsse im Sommer neu besetzt. In diesen Ausschüssen ist der ganze Sachverstand der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe gebündelt. Ehrenamtliche Experten erarbeiten auf ihren jeweiligen Spezialgebieten Positionen, die in die politische Arbeit der verschiedenen Verbände einfließen. Anfang 2011 wurde die Arbeit der Fachausschüsse kritisch überprüft und insgesamt neu strukturiert  –  einige wurden neu besetzt, andere ruhen bis auf Weiteres oder wurden ganz aufgelöst. Unter der Regie des DBSV wurde zudem eine begleitende Kommission eingerichtet, die die Arbeit der Fachausschüsse koordinieren soll.

Die Ausschüsse für allgemeine Hilfsmittel (GFaH) und für Erziehung und Bildung (GFEB) werden vorläufig nicht einberufen, weil andere Formen der Zusammenarbeit gesucht werden. Der Europa-Ausschuss (GFE) wurde aufgelöst. Zu einem guten Teil mit neuen Mitgliedern besetzt wurden die Ausschüsse für Umwelt und Verkehr (GFUV), für die Belange Sehbehinderter (FBS) und für Informations- und Telekommunikationssysteme (FIT). Von Veränderungen unberührt blieb lediglich der Gemeinsame Fachausschuss Taubblind/Hörsehbehindert (GFTB).

Nach ihren konstituierenden Sitzungen werden die Mitglieder von GFUV, FBS und FIT im November zu einer gemeinsamen Tagung zusammenkommen, um Möglichkeiten der strategischen Zusammenarbeit auszuloten. Die "Gegenwart" wird dies zum Anlass nehmen, die Arbeit der Gemeinsamen Fachausschüsse in einem Schwerpunkt vorzustellen.

BSV Württemberg: Vereinsspitze bestätigt

Die Delegiertenversammlung des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Württemberg hat am 2. Juli ein neues Vorstandsgremium gewählt. Als Vorsitzender wurde Wolfgang Müssig bestätigt. Neuer stellvertretender Vorsitzender für die nächste vierjährige Amtszeit ist Winfried Specht. Vorstandsbeisitzer sind Simone Degler, Gerd Widmann, Renate Hildebrandt, Leo Erdler und Maria Pahl.

DBSV-Seminar für Jugendvertreter

Beim diesjährigen Jugendseminar des DBSV im AURA-Hotel Timmendorfer Strand geht es journalistisch zu. Die Jugendvertreter der DBSV-Landesvereine werden vom 30. September bis 3. Oktober mit dem nötigen Handwerkszeug zur Erstellung eigener Audiobeiträge vertraut gemacht. Sie lernen die wichtigsten Formen von Audiobeiträgen kennen und üben den Umgang mit Aufnahmegeräten und einem Schnittprogramm. Außerdem gibt es einen Kurz-Workshop zum Service "Phonecast", mit dem Beiträge per Telefon zugänglich gemacht werden können. Ziel des Seminars ist es, das Redaktionsteam des DBSV-Jugendclub-Magazins zu verstärken.

Mehr Infos und Anmeldungen beim
DBSV
Jessica Schröder
Tel.: 030 / 28 53 87-289
E-Mail: j.schroeder@dbsv.org

Bundesweites Insuliner-Treffen

Die Koordinationsstelle "Leben mit Diabetes" beim DBSV lädt Diabetiker aus ganz Deutschland zum diesjährigen Insuliner-Treffen ein. Vom 27. bis 30. Oktober stehen in der Nähe von Olpe im Sauerland die Gemeinschaft der Insuliner und der Selbsthilfegedanke im Mittelpunkt.

Insbesondere soll die Veranstaltung dazu beitragen, Barrieren zwischen sehenden und blinden oder erblindenden Diabetikern abzubauen. Denn es zeigt sich immer wieder, dass viele sehende Diabetiker Angst haben, der Blindheit  –  und somit möglichen Folgeschäden ihrer Erkrankung  –  zu begegnen.

Mehr Infos und Anmeldungen (bis 30.9.) bei
Peter Heimen
Tel.: 0 64 61 / 92 42 55
E-Mail: orga-team@insuliner.de

DBSV-Musik-Club für junge Sänger

Die Idee entstand bei den DBSV-Notenkursen "Punkte voll Klang". Da das gemeinsame Singen dort regelmäßig auf große Begeisterung stieß, bietet der DBSV-Jugendclub nun einen einwöchigen Sing-Workshop an. Vom 29. Oktober bis 6. November sind Musikfans im Alter zwischen zwölf und 30 Jahren zum ersten DBSV-Musik-Club in Pullach bei München eingeladen. Unter der Leitung von Rosa Maria Dotzler und Michael Kuhlmann werden Chorsätze aus allen Stilrichtungen von Barock bis Pop einstudiert. Ihr neues Repertoire präsentieren die Teilnehmer abschließend in einem Konzert.

Mehr Infos und Anmeldungen (bis 15.9.) beim
DBSV
Torsten Resa
Tel.: 030 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

Aktuelle Trends für IT-Berufe

Die diesjährige Tagung der Bundesfachgruppe IT-Berufe findet vom 4. bis 6. November in der Nähe von Fulda statt. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die in IT-Berufen tätig sind, insbesondere auch an Auszubildende und Studenten. Die Teilnehmer erfahren unter anderem, welche Neuerungen es im Bereich der Hilfsmitteltechnik gibt, wie sich Screenreader an verschiedene Anwendungen anpassen lassen und welche aktuellen Entwicklungen sich in Sachen Weboffice, Handys und Betriebssysteme abzeichnen. Darüber hinaus wird die Leitung der Fachgruppe neu gewählt.

Mehr Infos und Anmeldungen bei
Heiko Folkerts
E-Mail: heiko@hfolkerts.de

Seminar für DBSV-Frauenbeauftragte

Die Frauenbeauftragten der DBSV-Landesvereine treffen sich in diesem Jahr vom 10. bis 13. November in Timmendorfer Strand. Neben dem Austausch über die aktuellen Arbeitsschwerpunkte in den Frauengruppen stehen Vorträge zu einem breiten Themenspektrum auf dem Seminarprogramm: vom Weg behinderter Frauen zu höherer Bildung über ambulante Hospizarbeit bis zu PR und Mittelakquise.

Mehr Infos und Anmeldungen (bis 9.9.) beim
DBSV
Torsten Resa
Tel.: 030 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

Fortbildungsseminar für Bürokräfte

Die Koordinationsstelle Bürofachgruppen des DBSV lädt vom 25. bis 29. Januar zu einem bundesweiten Fort- und Weiterbildungsseminar ins AURA-Hotel Saulgrub ein. Dabei können sich blinde und sehbehinderte Bürokräfte über aktuelle Trends auf dem Arbeitsmarkt, neue Beschäftigungsmöglichkeiten und Entwicklungen in der Bürokommunikation informieren. Im Mittelpunkt des diesjährigen Seminars steht das Thema "Kommunikation". Theoretische Grundlagen werden vermittelt und es gibt praktische Übungen, um seinen eigenen Kommunikationsstil zu analysieren und zu verändern.

Mehr Infos und Anmeldungen (bis 15.11.) beim
DBSV
Anita Zucker
Tel.: 030 / 28 53 87-260
E-Mail: a.zucker@dbsv.org

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von attraktiven Vergünstigungen:

  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV):
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ):
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB):
    5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV):
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kosten freies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dussmann das KulturKaufhaus, Berlin:
    10% auf Hörbücher und Hörspiele
  • SUS ® Franchise GmbH:
    10% auf Dienstleistungen im Rahmen des Umzugsservice
  • Dorint Hotels & Resorts:
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • NH-Hotels:
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • MANRA Limited:
    Nachlässe auf Mobilfunk-, Festnetz- und Internettarife sowie auf ausgewählte Handys
  • Reinecker Reha-Technik:
    10% auf ausgewählte Produkte der mobilen M-Serie

Die Angebote werden ständig erweitert.

Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.

Mitgliedschaft lohnt sich!

Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 030 / 28 53 87-190
www.dbsv.org/dbsv-karte

Thema: Berufliche Teilhabe

Der deutsche Arbeitsmarkt produziert Erfolgsmeldungen. Seit Mai liegt die Zahl der Arbeitslosen unterhalb der Drei-Millionen-Marke und manch einer sieht Deutschland schon auf dem Weg in die Vollbeschäftigung. Von dem jüngsten Aufschwung profitieren aber längst nicht alle  –  im Gegenteil: Für Menschen mit Behinderung haben sich die Beschäftigungschancen sogar verschlechtert. Insbesondere Blinde und hochgradig Sehbehinderte sind nach wie vor benachteiligt.

Die "Gegenwart" geht den Gründen hierfür auf die Spur und zeigt auf, in welchen Bereichen aus Sicht des DBSV Verbesserungen notwendig sind. Denn mit entsprechender Unterstützung  –  von der Beratung über technische Hilfsmittel bis hin zur Arbeitsassistenz  –  können Betroffene erfolgreich im Job bestehen. Das belegen auch die Beispiele einer Telefonistin, einer Sozialarbeiterin und einer Rechtsanwältin.

Spezielles Know-how sichern und nutzen

"Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen", so steht es im Grundgesetz. Nichtsdestoweniger hat Schätzungen zufolge nicht einmal jeder dritte Blinde oder Sehbehinderte im erwerbsfähigen Alter einen Job. Hans-Joachim Krahl, Mitglied des DBSV-Präsidiums, versucht zu ergründen, warum das so ist und was sich ändern muss.


"Durch Arbeit ist der Mensch erst zum Menschen geworden!" Dieser viel zitierte Ausspruch verdeutlicht mehr denn je die sozialpolitische Bedeutung der Erwerbstätigkeit. Komplettiert wird das Bild durch folgendes Bibelwort: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein." Arbeit ist demnach nicht nur die legale Möglichkeit der Geldbeschaffung zur Befriedigung lebensnotwendiger Bedürfnisse wie etwa Essen, Trinken oder Wohnen. Sie bildet vielmehr auch die Basis des sozialen und kulturellen Lebens eines Menschen: Wird dem Einzelnen diese Basis entzogen, zieht er sich oft schon nach kurzer Zeit aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Darüber hinaus ist der Betroffene vom sozialen Abstieg bedroht  –  und mit ihm seine Familie. Menschen, die erwerbslos werden, müssen einen starken Willen und viel Energie aufbringen, um das bisherige Leben unter neuen Bedingungen weiterführen und den bisherigen Sozialstatus halten zu können.

Wie viel schwerer muss das Menschen mit Behinderung fallen! Denn sie haben nicht nur mit den Folgen ihrer Einschränkung zu kämpfen, sondern müssen täglich neu um ihren Stand in der Gesellschaft ringen. Besonders krass zeigt sich das Problem, wenn Politiker über die Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes frohlocken: Während die allgemeine Arbeitslosigkeit im letzten Jahr um nahezu acht Prozent zurückgegangen ist, stieg die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen um mehr als drei Prozent. Separate Zahlen für sehbehinderte und blinde Menschen lassen sich noch nicht erheben, da die Art der Behinderung zwar statistisch erfasst, nicht aber verarbeitet wird.

Fragt man nach der Ursache dieser unterschiedlichen Entwicklungen, gibt es darauf keine eindeutige Antwort. Hier treffen viele Faktoren aufeinander, die kein geschlossenes Bild ergeben. Die im Folgenden skizzierten Punkte erheben daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit und können sicherlich durch andere Erfahrungen blinder und sehbehinderter Menschen ergänzt werden.

Besonders häufig hört man Betroffene über das "Arbeitsamt" klagen  –  sei es die Agentur für Arbeit, das Jobcenter oder die ARGE. Dann heißt es beispielsweise: "Man ist nur eine Nummer", "Keiner hat sich Zeit für mich genommen" oder "Mein Problem wird nicht verstanden". Auch wenn es sicher Anlässe für diese Kritik gibt, ist doch positiv zu vermerken, dass sich zumindest die Agentur für Arbeit in den letzten Jahren sehr kooperativ gezeigt hat. So konnte beispielsweise die zwischenzeitlich aufgelöste Vermittlungsstelle für schwerbehinderte Akademiker in der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) wieder neu installiert werden. Indem sich der DBSV auf unterschiedlichen Ebenen in die Entscheidungsprozesse mit eingebracht hat, wurden außerdem die im Zuge einer großen Umstrukturierung weggefallenen Fachberater für Rehabilitation durch so genannte Reha-Teams ersetzt. Diese arbeiten infolge personeller Verstärkung und spezieller Qualifizierung zielführender.

In nächster Zukunft wird es nun Aufgabe des DBSV sein, nicht zuzulassen, dass sich die von der Bundesregierung verordneten Sparauflagen und der avisierte Personalabbau bei der Bundesagentur für Arbeit auf die Betreuung und Vermittlung schwerbehinderter Menschen auswirken. Genau in diesem Bereich liegt indes für geschätzte 25.000 blinde und sehbehinderte Arbeitssuchende, die dauerhaft Leistungen der Grundsicherung nach dem SGB II (Hartz IV) beziehen, noch vieles im Argen: Für ihre Beratung und Begleitung im Wiedereingliederungsprozess steht nach wie vor kaum speziell qualifiziertes Personal zur Verfügung. Um diesem Personenkreis neue Türen ins Arbeitsleben zu öffnen, muss die bislang nur für die Agentur für Arbeit verankerte Verpflichtung, für die Beratung und Vermittlung schwerbehinderter Menschen besondere Stellen einzurichten (vgl. SGB IX § 104 Abs. 4), endlich auf die Grundsicherungsbehörden ausgedehnt werden.

Einen starken Part bei der Förderung der beruflichen Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen hat in den letzten Jahren in vielen Regionen der Integrationsfachdienst (IFD) übernommen. Was macht diesen IFD so wertvoll? Seine Mitarbeiter begleiten Betroffene auf dem Weg ins Arbeitsleben, stellen Hilfsmittel und Assistenz zur Verfügung und beraten insbesondere auch die Arbeitgeber über Einstellungsbedingungen und Fördermöglichkeiten.

Das besondere Know-how, das es braucht, um spezielle Gruppen wie blinde und sehbehinderte Menschen beim Verbleib im Arbeitsprozess oder bei der Wiedereingliederung qualifiziert unterstützen zu können, ist bei den regional tätigen Integrationsfachdiensten aber recht unterschiedlich ausgeprägt. Die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe hat daher mit dem DBSV an der Spitze ein bundeseinheitliches Qualifizierungsprogramm erarbeitet und es den Integrationsämtern und Agenturen für Arbeit vorgelegt. Damit könnten endlich gleiche Voraussetzungen für alle schwerbehinderten Arbeitssuchenden geschaffen werden.

In besonderem Maße steht die Betreuungsqualität angesichts der jüngsten Novellierung des Vergabegesetzes auf dem Spiel: Während die Arbeitsagenturen in der Vergangenheit die IFDs mit den Aufgaben der Berufsvorbereitung, -vermittlung und -begleitung behinderter Menschen beauftragt haben, müssen diese Leistungen nun öffentlich ausgeschrieben werden. Damit ist nicht länger garantiert, dass der Integrationsfachdienst den Zuschlag erhält  –  zumal bei solchen Vorgängen ja häufig nicht die fachlichen Voraussetzungen, sondern die Preise im Vordergrund stehen. Jegliches Know-how droht hier verloren zu gehen. Die großen Behindertenverbände, Sozialpolitiker und auch der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung haben sich daher zusammengetan, um das Bewährte zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Eine große Rolle für die berufliche Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen spielen auch die Berufsförderungs- und Berufsbildungswerke, die in erheblichem Maße Betroffene ausbilden oder umschulen. Hier muss aber die Frage gestellt werden, ob die bestehenden Berufsbilder noch den Anforderungen der Arbeitswelt genügen. Sicher hat sich in diesem Bereich in den letzten Jahren viel getan, aber hat man es überall geschafft, sich von Althergebrachtem zu trennen und dem Neuen Tür und Tor zu öffnen? Während die Berufsbilder des Korbflechters oder Bürstenmachers nur noch eine Randerscheinung sind, besteht bei den Telefonisten im Zuge des technischen Fortschritts die Herausforderung, weiterhin die Barrierefreiheit der Arbeitsplätze zu sichern (vgl. "Gegenwart" 3/2011). Viele Jugendliche sehen heute in der IT-Branche ihre Chance und lassen sich zum Programmierer oder Administrator ausbilden. Um für blinde und sehbehinderte Menschen konsequent neue Arbeitsfelder zu erschließen, haben DBSV und DVBS auch eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen.

Eine Chance für die gleichberechtigte Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen am Arbeitsleben könnte im Übrigen der viel zitierte Fachkräftemangel sein. Diesem könnte die Höher- bzw. Weiterqualifizierung Blinder und Sehbehinderter entgegenwirken. Sie muss daher grundsätzlich ein Mittel der Wiedereingliederung werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der behinderungsbedingte Mehraufwand künftig über den ersten Berufsabschluss hinaus gefördert wird. Für eine entsprechende Gesetzesänderung  –  und damit Chancengleichheit bei der beruflichen Qualifikation  –  setzt sich der DBSV auf Bundesebene ein.

Was die Beschäftigung blinder und sehbehinderter Menschen leider nach wie vor entscheidend einschränkt, sind die anhaltenden Vorbehalte vieler Arbeitgeber in Hinblick auf die Leistungsfähigkeit Betroffener. Es ist immer noch schwer zu vermitteln, dass ein Blinder oder Sehbehinderter mit den entsprechenden Hilfsmitteln eigentlich alles kann  –  außer gut sehen! Alle Betroffenen, die in Lohn und Brot stehen, sind daher auch Botschafter für andere: Sie zeigen mit ihrer Leistungsfähigkeit, ihren Fachkenntnissen und ihrer hohen Motivation, dass es sich für jeden Arbeitgeber lohnt, blinde und sehbehinderte Menschen einzustellen.

Hans-Joachim Krahl
Mitglied des DBSV-Präsidiums


Dazu ein Bild: Gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt: Blinde und sehbehinderte Physiotherapeuten sind aufgrund ihres besonderen Gespürs gefragt.


Kurzinfo: BFW Mainz bildet Podologen aus

Im September startet am Berufsförderungswerk (BFW) Mainz ein neuer Ausbildungsgang zum staatlich geprüften Podologen. Im Gegensatz zu Fußpflegern, die sich hauptsächlich der Fußästhetik und -hygiene widmen, sind Podologen für die medizinische Fußbehandlung zuständig. Die zweijährige Ausbildung ist für Menschen mit Sehbehinderung geeignet und bietet gute Berufsaussichten. Zugangsvoraussetzung ist ein Realschulabschluss oder ein Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung (mindestens 2 Jahre).

Mehr Infos beim
BFW Mainz
Tel.: 0 61 31 / 7 84-0
E-Mail: info@bfw-mainz.de
www.bfw-mainz.de

Mit Umschulung zu neuem Mut

Wer im Erwachsenenalter die Sehkraft verliert, hat nicht nur im Alltag, sondern auch im Berufsleben viele Herausforderungen zu bewältigen. Gerade wenn eine Rückkehr in den alten Job aufgrund der Behinderung nicht mehr möglich ist, leiden Betroffene unter Existenzängsten. Das musste auch Ebru Sürgec erleben. Nach einer Umschulung fand sie aber nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern auch ihr Lachen wieder.


Ich bin ausgebildete Arzthelferin und habe sechs Jahre lang in diesem Beruf gearbeitet, bevor ich im September 2002 ein Kind bekam und in Erziehungsurlaub ging. Eines Morgens bemerkte ich beim Einsetzen meiner Kontaktlinsen, die ich aufgrund einer starken Kurzsichtigkeit trug, dass ich auf dem linken Auge nicht besser, sondern  –  im Gegenteil  –  viel schlechter sah. Die Diagnose: Myope Makula-Degeneration. Eine Therapie scheiterte und zwölf Monate später erkrankte auch mein rechtes Auge.

Damit nahm alles seine Wende: Ich litt unter Angstzuständen und Panikattacken. Monatelang ging ich nicht aus dem Haus. Abgesehen von der verlorenen körperlichen Selbstständigkeit hatte ich auch noch Existenzängste. Zurück in meinen alten Beruf konnte ich nicht mehr. Konnte ich mit solchen Augen überhaupt noch arbeiten?

In einer Selbsthilfegruppe lernte ich andere Betroffene kennen und erfuhr, auf welchen Wegen sie ins Arbeitsleben zurückgefunden hatten. Das machte mir so viel Mut und Hoffnung, dass ich beschloss, meinen Erziehungsurlaub vorzeitig abzubrechen und eine Umschulung zu machen. Meine Mutter erklärte sich bereit, auf meinen Sohn aufzupassen, der ja noch nicht in den Kindergarten ging. Ich hatte das Glück, dass eine starke Familie hinter mir stand.

Mein Sachbearbeiter beim Arbeitsamt schlug mir zunächst eine Arbeitserprobung im Berufsförderungswerk (BFW) Düren vor, das von meiner Aachener Wohnung aus leicht zu erreichen war. Zwei Wochen lang probierte ich verschiedenste Hilfsmittel für sehbehinderte und blinde Menschen aus, um festzustellen, mit welchen ich am besten zurechtkomme. Anschließend ging ich wieder zum Arbeitsamt und stellte den Antrag auf eine Umschulung zur Bürokraft. Als ich die Genehmigung erhielt, war das für mich der erste große Schritt in ein neues Berufsleben. Nach langer Zeit spürte ich wieder Freude!

Nachdem ich in einem sechsmonatigen Rehabilitationsvorbereitungslehrgang gelernt hatte, mit Hilfsmitteln zu arbeiten, ging es im September 2005 mit der eigentlichen Umschulung los. Ich hatte mich für den Beruf der Bürokraft entschieden, weil er vielseitig ist und zu meinem Typ passt. Außerdem machte ich mir Hoffnung, einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden, weil ich mich mit dem Abschluss auf drei Arten bewerben konnte  –  als Bürofachkraft, Telefonistin oder Schreibkraft. Am besten gefiel mir die Telefonie: Ich bin ein sehr gesprächiger und kontaktfreudiger Mensch. Da bin ich einfach in meinem Element!

Nach der zweijährigen Umschulung war ich sehr bemüht, einen Arbeitsplatz zu finden, und schrieb fleißig Bewerbungen  –  aber vergebens. Also meldete ich mich beim zuständigen Integrationsfachdienst (IFD) Düren. Mit Unterstützung meines Beraters formulierte und schrieb ich meine Bewerbung neu und schickte sie auf seinen Vorschlag hin auch an das Justizzentrum Aachen.

Als ich kurze Zeit später tatsächlich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurde, war ich so aufgeregt, dass mein IFD-Berater anbot mitzukommen. Während des Gespräches traten so einige Fragen von Seiten meines heutigen Arbeitgebers auf  –  insbesondere, was Hilfsmittel betrifft. Man hörte heraus, dass das Neuland für ihn war. Um meine Fähigkeiten und das selbstständige Arbeiten mit den Hilfsmitteln unter Beweis zu stellen, schlug ich ihm ein Praktikum vor.

So kam es dann auch: In der Telefonzentrale des Landgerichts Aachen leitete ich eingehende Anrufe weiter, informierte über Durchwahlnummern sowie Öffnungszeiten und erteilte Auskünfte bei Antragstellungen. Da oftmals auch aufgeregte oder verärgerte Menschen anrufen, ist dieser Job eine wirkliche Herausforderung. Doch die Menschenkenntnisse aus meinem Vorberuf erleichtern mir den Umgang mit den Anrufern. Ich habe die Fähigkeit, Situationen schnell und richtig einzuschätzen und positiv auf Menschen zuzugehen.

Die notwendigen Hilfsmittel  –  Braillezeile, Vergrößerungssoftware, ein Bildschirmlesegerät zum Lesen von Schriftstücken und eine spezielle Tastatur mit Markierungen  –  wurden frühzeitig vom IFD aufgestellt. Die Kosten dafür hat die Agentur für Arbeit übernommen. Außerdem beantragte ich mit Hilfe des IFD eine Schulung am Arbeitsplatz: Eine spezielle Firma für Hilfsmittel leitete mich einige Tage vor Ort an und stellte die Telefonanlage so um, dass alles, was ich benötigte, auf der Braillezeile zu lesen war.

Mit der Zeit konnte ich genauso gut und genauso schnell wie die anderen arbeiten. Sowohl mein Arbeitgeber als auch meine Kolleginnen waren sehr beeindruckt. Nach dem einjährigen Praktikum wurde mir eine Festanstellung angeboten. Ich war so erfreut, dass ich mein Glück noch heute kaum glauben kann.

Ebru Sürgec (33) ist durch eine Myope Makula-Degeneration hochgradig sehbehindert. Sie lebt mit ihrer Familie in Aachen.


Dazu ein Bild: Von der Arzthelferin zur Telefonistin: Ebru Sürgec

Ein eingespieltes Team

Briefe vorlesen, Formulare ausfüllen und bei Außenterminen begleiten: Das sind die gängigen Aufgaben, mit denen Arbeitsassistenten blinde und sehbehinderte Menschen im Job unterstützen. So ist es auch bei Karla Schopmans. Weil die blinde Sozialarbeiterin psychisch Kranke betreut, benötigt sie aber in weiteren Bereichen Unterstützung: Ihre Assistenz muss ein gewisses Fingerspitzengefühl für den Umgang mit schwierigen Patienten mitbringen.


"Eine blinde Sozialarbeiterin? Wie soll das denn gehen? Die kann mir doch gar nicht helfen!" So reagiert vielleicht anfangs der ein oder andere Klient, dessen Betreuung ich übernehme. Solche Berührungsängste sind aber meist nach kurzer Zeit abgebaut und die Betroffenen können sich sehr schnell auf die für sie neue Situation einstellen. In den vielen Jahren meiner Berufstätigkeit ist es nur einmal vorgekommen, dass eine Klientin aufgrund meiner Behinderung nicht von mir betreut werden wollte.

Seit 18 Jahren arbeite ich beim Ludwig-Noll-Verein für psychosoziale Hilfe in Kassel, der Erwachsene mit einer chronischen psychischen Erkrankung ambulant unterstützt und auch ein kleines Wohnheim mit zwölf Plätzen betreibt. Zu meinem Arbeitgeber gefunden habe ich durch ein achtwöchiges Praktikum, das ich nach dem Studium der Sozialarbeit im Rahmen einer Zusatzausbildung zur Soziotherapeutin absolviert habe. An meinem Beruf schätze ich vor allem, dass er sehr abwechslungsreich ist: So unterschiedlich wie die Menschen, mit denen ich arbeite, sind auch die Aufgaben und Herausforderungen für mich.

Unterstützt werde ich dabei seit mehr als zwölf Jahren von meinem Arbeitsassistenten. Er ist mit 25 Stunden direkt beim Verein angestellt und wird vom Integrationsamt finanziert. Bei der Auswahl meiner Assistenz hat mir der Arbeitgeber freie Hand gelassen, was meiner Meinung nach eine bedeutende Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit ist. Weil mein Assistent vorher als Fahrer beim Verein angestellt war, kannte ich ihn schon und wusste, dass er auch mit schwierigen Menschen umgehen kann. Wir arbeiten sehr gerne zusammen und sind gut aufeinander eingespielt.

Im Rahmen des Betreuten Wohnens bin ich zurzeit für zehn Personen zuständig, die ich regelmäßig in ihrer eigenen Wohnung bzw. in einer Wohngemeinschaft unseres Vereins aufsuche. Ziel ist es, den Klienten zu einer möglichst selbstständigen Lebensführung zu verhelfen und rechtzeitig Hilfsmaßnahmen einzuleiten, wenn Krisen oder gar Klinikaufenthalte drohen. In der Praxis reicht die Tätigkeit von der Erarbeitung einer sinnvollen Tagesstruktur über entlastende Gespräche bis hin zur Begleitung zu Ärzten, Ämtern oder zum Einkaufen.

Bei dieser Aufzählung wird schon deutlich, dass viele Aufgaben für mich ohne Assistenz gar nicht oder nur mit hohem Aufwand zu bewältigen wären. So ist es für meine Arbeit beispielsweise sehr wichtig, Rückmeldung über den Zustand der Wohnung oder das äußere Erscheinungsbild eines Klienten zu bekommen. Entsprechende Hinweise, die mir mein Arbeitsassistent gibt, ermöglichen es mir, auf die psychische Verfassung zu schließen. In Krisensituationen ist mein Assistent besonders gefordert, da akut psychotische Menschen teilweise nicht mehr gut ansprechbar sind und nonverbale Kommunikation von großer Bedeutung ist.

Mein Assistent geht somit auch eine eigenständige Beziehung zum Klienten ein. Dennoch muss für alle Beteiligten klar sein, wer von uns welche Rolle hat. Mein Assistent ist nicht für den Betreuungsverlauf verantwortlich und trifft auch keine eigenständigen Entscheidungen. Er bekommt seine Aufgaben nur von mir zugewiesen  –  nicht vom Klienten. Natürlich versucht manch einer, meinen Arbeitsassistenten für sich zu funktionalisieren, wenn ich etwa Hilfeleistungen ablehne. Ein häufiger Austausch zwischen mir und meinem Assistenten ist daher zwingend notwendig und sorgt für Klarheit.

Neben dem Betreuten Wohnen leite ich zweimal wöchentlich eine offene Gruppe für Betroffene, die sich im unverbindlichen Rahmen treffen möchten: Wir bereiten ein gemeinsames Mittagessen vor, kochen und genießen zusammen. Hier brauche ich meinen Assistenten vor allem, um den Überblick über die Gruppe zu behalten. Denn bei mir geraten ruhige Menschen gelegentlich in den Hintergrund, wenn andere mich sehr beanspruchen.

Die Verwaltungs- und Dokumentationsaufgaben, die mein Job mit sich bringt, kann ich dank meiner Arbeitsplatzausstattung teilweise selbstständig erledigen. Beim Ausfüllen komplizierter Formulare oder beim Lesen handgeschriebener Notizen hilft mir mein Arbeitsassistent. Er recherchiert auch im Internet, da dies für mich sehr zeitraubend ist.

Dass ich nun schon so lange mit ein und demselben Assistenten zusammenarbeite, ist sicherlich ungewöhnlich. Die meisten Menschen machen diesen Job nur wenige Jahre und suchen sich dann eine besser bezahlte Stelle. Dank seiner hohen Stundenzahl kann mein Assistent jedoch gut von seiner Tätigkeit leben. Das kommt meiner Arbeit sehr zugute. Denn gerade für Menschen, die psychisch erkrankt sind, ist es schwierig, sich auf neue Personen einzulassen.

Karla Schopmans (48) ist mit einem Glaukom zur Welt gekommen. Die Sozialarbeiterin lebt und arbeitet in Kassel.


Dazu ein Bild: Bei der Büroarbeit: Karla Schopmans mit ihrem langjährigen Arbeitsassistenten.

Wegweisendes Urteil für die Bezahlung von Arbeitsassistenz

Benötigen schwerbehinderte Menschen Unterstützung am Arbeitsplatz, haben sie Anspruch auf Übernahme der Kosten für eine Arbeitsassistenz. In welcher Höhe dies geschieht, legen viele Integrationsämter ungeachtet der tatsächlich anfallenden Kosten fest. Diese Praxis stellt nun ein Urteil infrage, das Dr. Michael Richter, Geschäftsführer der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen", erstritt.


In dem Rechtsfall ging es um einen blinden Selbstständigen, der seit gut zehn Jahren ein Geschäft für Audioausstattungen in Berlin betreibt und dabei Arbeitsassistenz im Umfang von acht Stunden pro Arbeitstag benötigt. Obwohl das zuständige Integrationsamt diesen Bedarf anerkannte, kürzte es die Kostenübernahme für die vom Mandanten selbst organisierte Arbeitsassistenz für den Zeitraum 2007 und 2008 von 2.100 auf 1.800 Euro. Diese Kürzung erfolgte mit Verweis auf die einschlägigen Empfehlungen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen (BIH) für die Erbringung finanzieller Leistungen zur Arbeitsassistenz schwerbehinderter Menschen vom 1. August 2005. Im selben Bescheid wurde angekündigt, dass für die Jahre 2009 und 2010 eine Kürzung auf zunächst monatlich 1.500 Euro und in einem weiteren Schritt auf die in den Empfehlungen vorgesehene "Höchstförderung" von 1.100 Euro erfolgen würde.

Genau so kam es und leider entschied auch das in erster Instanz zuständige Verwaltungsgericht Berlin im Sinne des Integrationsamtes Berlin. Das im Rahmen des Berufungsverfahrens erlassene Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Berlin-Brandenburg vom 18.5.2011 (Az.: 6 B 1/09) dürfte die von den Integrationsämtern aufgestellten "Spielregeln" indes deutlich infrage stellen: Es folgte der Auffassung der Behörde und des Verwaltungsgerichts zwar im Ergebnis, aber nicht in der Begründung. Gegenstand des Verfahrens waren übrigens nur die Kürzungen für 2007 und 2008; die Folgeverfahren ruhten in Erwartung dieser Entscheidung.


Zu den Ausführungen des Gerichts

Schwerbehinderte Menschen haben nach § 102 Abs. 4 Sozialgesetzbuch (SGB) IX im Rahmen der Zuständigkeit des Integrationsamtes für die begleitende Hilfe im Arbeitsleben Anspruch auf Übernahme der Kosten einer notwendigen Arbeitsassistenz. Diese Voraussetzungen lagen nach Auffassung des OVG dem Grunde nach vor. Auch dass der Mandant Assistenz im Umfang von acht Stunden täglich benötigt, um seinen Beruf ausüben zu können, war unstreitig.

Die vom Integrationsamt angeführten Empfehlungen der BIH seien indes nicht heranzuziehen, weil sie zum einen keinerlei verbindlichen Charakter aufwiesen und zum anderen keine Kriterien enthielten, die die Kostenübernahme einer notwendigen Arbeitsassistenz im hier erforderlichen Umfang regelten. Den Empfehlungen zufolge sollen bei einem durchschnittlichen täglichen Unterstützungsbedarf von weniger als einer Stunde bis zu 275 Euro, von einer Stunde bis unter zwei Stunden bis zu 550 Euro, von zwei Stunden bis unter drei Stunden bis zu 825 Euro und von mehr als drei Stunden bis zu 1.100 Euro übernommen werden.

Das OVG bezweifelte, dass die Annahme eines Höchstbetrages von 1.100 Euro angemessen ist, wenn der Unterstützungsbedarf  –  wie beim Mandanten  –  deutlich über drei Stunden täglich hinausgeht. Vielmehr sei es angebracht, sich in Fällen, in denen der Bedarf den Umfang einer Vollzeitstelle habe, an der Höhe des Stundenlohns der Assistenz zu orientieren. Die im konkreten Fall bewilligte Kostenübernahme von 1.800 Euro schätzte der Senat dann auch als ausreichend ein: Der entsprechende Stundenlohn von rund 8,60 Euro sei angemessen, da es sich zum einen bei den hier erforderlichen Tätigkeiten um Hilfstätigkeiten handele, für die keine Ausbildung oder besondere Qualifikation erforderlich seien, und weil zum anderen der Stundenlohn dem gewerkschaftlich geforderten allgemeinen Mindestlohn von 8,50 Euro entspreche.


Zu den praktischen Auswirkungen

Die Entscheidung des OVG Berlin-Brandenburg dürfte sich auf die zukünftige Praxis der Kostenübernahme für eine notwendige Arbeitsassistenz durch die Integrationsämter auswirken. Folgende Punkte sind dabei von besonderer Relevanz:

  • Ein Assistenzbedarf ist genau zu erheben. Insbesondere wird künftig nicht mehr die Feststellung ausreichen, dass dieser mehr als drei Stunden arbeitstäglich beträgt.
  • Ein "Höchstförderbetrag" in Höhe von 1.100 Euro monatlich ist aufgrund des Verweises auf die BIH-Empfehlungen nicht mehr zu akzeptieren, wenn die Kosten tatsächlich höher sein sollten.
  • Mit der Orientierung am so genannten Mindestlohn bei "normaler Assistenztätigkeit" wachsen die Bäume für die Kostenübernahme nicht in den Himmel. Qualifizierte Assistenztätigkeiten sollten allerdings auch einen Niederschlag in der Entlohnung finden können.

Bei allem Optimismus für die Zukunft des Rechtsanspruches auf Arbeitsassistenz und dessen Umsetzung ist indes zu berücksichtigen, dass es nunmehr zwei widersprechende Entscheidungen von Oberverwaltungsgerichten gibt: Die hier behandelte des OVG Berlin-Brandenburg und die des OVG Bremen vom 15.10.2003, die den Integrationsämtern ein Ermessen bei der Kostenübernahme von Arbeitsassistenz zugesteht und damit Anlass für die BIH-Empfehlungen war. Die Integrationsämter werden sich sicherlich weiterhin auf ihre Empfehlungen stützen. Allerdings können sich Betroffene nunmehr auf das Urteil des OVG Berlin-Brandenburg berufen, wenn sie im Einzelfall meinen, durch die Anwendung der BIH-Empfehlungen deutlich ungerecht behandelt zu werden.

Insgesamt dürfte die hier in Rede stehende Entscheidung somit der Anfang zu einer sachgerechteren Handhabung des Rechtsanspruches auf eine selbst organisierte Arbeitsassistenz sein und vielleicht auch den Weg in Berufsbilder mit einem höheren Assistenzbedarf ebnen.

Dr. Michael Richter, niedergelassener Rechtsanwalt und Geschäftsführer der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"


Dazu ein Bild: Im Arbeitsalltag unverzichtbar: Viele Betroffene können Ihren Beruf nur mit Unterstützung durch eine Arbeitsassistenz ausüben.


Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH ist eine gemeinsame Einrichtung von DBSV und DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf). Die Rechtsberatung wird ausschließlich von behinderten Juristen durchgeführt, die über spezielles Know-how in behindertenrechtlichen Fragen verfügen. Für Mitglieder der DBSV-Landesvereine und des DVBS ist die Rechtsberatung kostenfrei.

Kontakt:
Dr. Michael Richter (Geschäftsführer)
Tel.: 0 64 21 / 948 44-90 oder -91
E-Mail: kontakt@rbm-rechtsberatung.de
telefonische Beratungszeiten:
    montags und mittwochs: 13 bis 17 Uhr
    freitags: 9 bis 14 Uhr
www.rbm.rechtsberatung.de

Juristischer Beistand im eigenen Wintergarten

Pamela Pabst wollte eigentlich Strafrichterin werden. Weil das blinden Menschen nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs aber versagt ist, wagte sie nach dem Jurastudium den Schritt in die Selbstständigkeit. Als Rechtsanwältin für Strafrecht betreut sie heute mehr als 200 Mandanten im Jahr.


Am 1. Mai 2007 habe ich auf dem Dachboden meines Elternhauses in Berlin meine eigene Kanzlei gegründet und bin seitdem als selbstständige Rechtsanwältin tätig. Mein Interessenschwerpunkt liegt zwar im Bereich des Strafrechts, das heißt, ich verteidige die Täter und vertrete die Opfer. Doch ich bearbeite auch sämtliche Belange des täglichen Lebens, wie Kauf, Miete, Scheidung, Sorge- und Umgangsrecht, bis hin zu blindenspezifischen Fragen wie Blindengeld, Patientenverfügung oder Kostenübernahme für einen Führhund.

Nach dem Abitur habe ich Jura an der Freien Universität in Berlin studiert. In meiner Schulzeit und während meines Studiums habe ich außerdem viele Jahre lang praktische Erfahrungen in einer mittelständischen Rechtsanwaltskanzlei gesammelt. Anschließend war ich im Rahmen des Referendariats unter anderem im geschlossenen Männerstrafvollzug sowie bei der Staatsanwaltschaft Berlin in der Abteilung für Tötungsdelikte tätig. Um über ein gesichertes Einkommen zu verfügen, strebte ich eine Tätigkeit im Staatsdienst an, möglichst als Richterin oder Staatsanwältin.

Nach meinem zweiten Staatsexamen im Jahr 2007 war die Einstellungssituation im öffentlichen Dienst jedoch aussichtslos: Einer großen Zahl von Bewerbern standen und stehen bis heute nur wenige Stellen gegenüber. Zwar hatte ich kein schlechtes Examen und meine Noten für die praktische Arbeit bei Gerichten und Behörden waren sogar überdurchschnittlich, doch die Vorstellungen der Einstellungsbehörden lagen jenseits von Gut und Böse. Es hieß, behinderte Menschen werden nur bei gleicher Note eingestellt. Dass dies für Blinde schwer zu erzielen ist, interessierte nicht. So hatte ich beispielsweise in der Examensklausur unter Zeitdruck dicke Bücher benutzen müssen, die für mich mit einer zwingend nicht juristisch vorgebildeten Vorleserin schwerer zu handhaben waren als für sehende Studenten.

Nach einem vergeblichen Vorstellungsgespräch bei der Personalstelle der Justiz, mehreren Kontakten mit dem Arbeitsamt und erfolglosem Herumfragen in der Anwaltschaft beschloss ich schließlich, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Das Integrationsamt Berlin, das mir während des Referendariats bereits eine Arbeitsassistentin finanziert hatte, verwies mich zunächst an "Enterability". Dieser Verein ist eine Existenzgründungsberatung für behinderte Menschen und bei der Beantragung von Hilfsmitteln, der Entwicklung eines Firmenkonzepts sowie der Weiterbildung von Gründern behilflich. Dort kann man etwa kostenlose Kurse für Buchhaltung, Marketing, Zeitmanagement, aber auch zu Gesundheitsthemen besuchen.

Die Erstellung eines Businessplans, also eines Firmenkonzepts, war notwendig, damit das Integrationsamt die Kosten für die blindengerechte Ausstattung meines Arbeitsplatzes mit einem PC mit Braillezeile, Sprachausgabe und Flachbettscanner sowie einem Fernsehlesegerät übernahm. Das war für mich eine leichte Übung, da ich aufgrund meiner vorherigen Tätigkeiten wusste, wie eine Anwaltskanzlei funktioniert. Das Integrationsamt ermöglichte mir außerdem die Beschäftigung einer Arbeitsassistentin für vier Stunden täglich. Meinen Lebensunterhalt bestritt ich vom so genannten Gründungszuschuss des Arbeitsamtes.

Meine Mandanten empfing ich anfangs in den Räumen jener Kanzlei, die mich als Praktikantin all die Jahre aufgenommen hatte. Sie kamen zunächst aus dem Bekanntenkreis und über nette Richter, die mir Pflichtverteidigungen zuschoben. Doch sehr schnell entwickelte sich eine Mund-zu-Mund-Propaganda, so dass ich Ende 2007 bereits auf 62 Fälle zurückblicken konnte. Im Laufe des Jahres 2009 reichten die Assistenzstunden angesichts von über 200 Mandaten nicht mehr aus und ich versuchte, das Budget erhöhen zu lassen. Das gelang aufgrund des von einem Kollegen geführten Rechtsstreits mit einem anderen Integrationsamt, so dass ich meine Assistentin gegenwärtig etwa 110 Stunden im Monat beschäftige.

Sie liest mir Post und Akten vor, geht mit in die Gerichtsverhandlungen und ins Gefängnis und reist mit mir. Insbesondere bei den Reisen durch die gesamte Bundesrepublik entsteht eine Mehrarbeit, die stundenmäßig nur schwer vergütet werden kann. Etwas Idealismus ist also auch dabei. Um Assistenz zu sparen, bin ich dazu übergegangen, Mandantengespräche in der Kanzlei ohne Assistenz durchzuführen. Entgegen meiner Vermutung ist es kein Problem, sich von Mandanten etwas vorlesen zu lassen. Auszufüllende Formulare habe ich in mit Punktschrift beschrifteten Klarsichthüllen vorrätig, um zwischen Vollmacht, Honorarvereinbarung und Antrag auf Prozesskostenhilfe unterscheiden zu können.

Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage habe ich inzwischen einen Wintergarten angebaut, um dort meine Mandanten zu empfangen. Ferner ist seit Januar 2011 mein Partner für den Bereich Verkehrsrecht mit eingestiegen. Ich kann von meiner Tätigkeit leben, die Sehbehinderung ist kein Hindernis und es macht viel Spaß  –  überzeuge sich davon, wer ein kniffliges Problem hat!

Pamela Pabst (32) ist von Geburt an blind. Sie lebt und arbeitet mit ihrem Lebensgefährten in Berlin-Neukölln.


Dazu ein Bild: Erfolgreich mit eigener Kanzlei: die Rechtsanwältin Pamela Pabst hat sich für die Selbstständigkeit entschieden.

Arbeitssuchende: Gut beraten?

Bei der Suche nach einem Job stoßen blinde und sehbehinderte Menschen in Deutschland nach wie vor auf viele Vorurteile und Barrieren. Umso wichtiger ist die individuelle Beratung und Vermittlung durch die Fachkräfte der öffentlichen Arbeitsvermittlung. Wie betroffene Arbeitssuchende diese wahrnehmen, hat Dr. Heinz-Willi Bach für die Hochschule der Bundesagentur für Arbeit am Beispiel sehgeschädigter Hochschulabsolventen untersucht.


Die Studie "Berufliche Partizipation blinder, sehbehinderter und mehrfach behinderter Hochschulabsolventen in Deutschland  –  der Einfluss von Beratung" untersucht die Erfahrungen betroffener Menschen mit hohem Bildungsstand bei der Arbeitssuche. Den Anstoß zu dieser empirischen Arbeit, für die mehr als 300 Personen befragt wurden, gaben Schilderungen gegenüber Selbsthilfeorganisationen, die große Unterschiede hinsichtlich Qualität, Effektivität, Nutzen und Erfolg der Beratungs- und Vermittlungsaktivitäten der öffentlichen Arbeitsvermittlung vermuten ließen.

Angesichts des sehr niedrigen Standes der Forschung wurden durch eine schriftliche und telefonische Befragung Befunde zur Wahrnehmung von Beratungs- und Vermittlungsdienstleistungen der öffentlichen Arbeitsvermittlung erhoben. Dabei lag der Schwerpunkt auf der subjektiven Sicht der Befragten und nicht auf dem medizinischen Paradigma oder der für Vermittler relevanten Frage nach der "Verwertbarkeit auf dem Arbeitsmarkt". Auch wenn der Umfang der Stichprobe repräsentative Aussagen nicht zulässt, geben die erhobenen Daten doch ein sehr differenziertes Bild der Arbeitssuche blinder und sehbehinderter Menschen.

Als Hauptergebnisse zeigt die Analyse:

  1. Erfolgreiche Beratung setzt bei den Beratenden  –  neben Empathie  –  Kompetenz und Erfahrung bezüglich der spezifischen Behinderungsarten, differenzierte Kenntnisse des Bildungssystems sowie professionelle Routine in der Einschätzung erreichbarer beruflicher Möglichkeiten voraus.
  2. Berichtet wird vielfach von freundlicher, höflicher und geduldiger Gesprächshaltung der Fachkräfte. Jedoch sind die Erfahrungen sehr unterschiedlich hinsichtlich Qualität, Effektivität, Nutzen und Erfolg der Beratungs- und Vermittlungsaktivitäten. So fühlten sich beispielsweise Befragte, die durch die Einrichtungen der Grundsicherung ("Jobcenter") betreut wurden, deutlich schlechter behandelt als Klienten der Agenturen für Arbeit und erlebten signifikant geringere berufliche Inklusionsmöglichkeiten. Mit Abstand am besten schnitt im Urteil der Befragten die Vermittlungsstelle für schwerbehinderte Akademiker in der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) in Bonn ab.
  3. Viele Befragte hatten den Eindruck, dass ihre Berater die Behinderung bei den Vermittlungsbemühungen umso mehr als Problem empfanden, je stärker die Sehschädigung ausgeprägt war.
  4. Bei der Diskriminierung behinderter Menschen am Arbeitsmarkt spielen weniger objektivierte Leistungseinschränkungen, sondern vielmehr Unwissen, Vorurteile und Klischees eine wesentliche Rolle.
  5. Die Befragten nahmen im Laufe ihres Erwerbslebens in auffällig geringem Umfang an beruflichen Fortbildungen teil.

Obwohl dies nicht Gegenstand der Untersuchung war, ist aufgrund der Ergebnisse zu vermuten, dass die Beratung und Vermittlung blinder, (hochgradig) sehbehinderter und mehrfach behinderter arbeitssuchender Menschen verbessert werden kann, indem auf regionaler Ebene spezialisierte Einrichtungen geschaffen oder gestärkt werden, die über spezielles Know-how hinsichtlich der Möglichkeiten, Grenzen und Chancen der Betroffenen verfügen.

Dr. Heinz Willi Bach ist von Geburt an sehgeschädigt. Der Diplom-Volkswirt ist wissenschaftlicher Oberrat beim Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, einer Einrichtung der Bundesagentur für Arbeit.


Dazu ein Bild: Einen neuen Job finden: Dabei müssen blinde und sehbehinderte Arbeitssuchende durch die öffentliche Arbeitsvermittlung unterstützt werden.


Kurzinfo:

Die Studie erscheint voraussichtlich im September als Band 4 der "Berichte (Reports) der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit" und wird auch als PDF-Datei auf deren Homepage veröffentlicht: www.hdba.de/forschung/publikationen/berichte


Kurzinfo: Arbeitsmarktpolitik für alle

Mehr als 30 Fachleute der deutschen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik fordern eine arbeitsmarktpolitische Kurskorrektur von der Bundesregierung. In einem Aufruf des Paritätischen Gesamtverbandes warnen sie vor einer Zweiteilung des Arbeitsmarktes. Mit ihren Sparbeschlüssen und der geplanten Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente verschlechtere die Bundesregierung die Hilfsangebote für Langzeitarbeitslose ganz erheblich. Behinderte Menschen, die es auf dem Arbeitsmarkt ohnehin schwer haben, sind davon in besonderem Maße betroffen. Der DBSV unterstützt daher die Initiative und hat über seinen Newsletter "dbsv-direkt" aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Bis Anfang September werden noch Unterschriften gesammelt. Dann soll die Unterstützerliste den Mitgliedern des Deutschen Bundestages übergeben werden, um Einfluss auf die Beratungen zur arbeitsmarktpolitischen Instrumentenreform zu nehmen.

Mehr Infos unter
www.arbeitsmarktpolitik-fuer-alle.de

In Kürze:

Reisen

Liebesgeschichten im Ostseewind

"Wo die Liebe hinfällt": Vom 6. bis 9. November dreht sich im AURA-Hotel Timmendorfer Strand alles um Liebesgeschichten. Mit den Klassikern von Jane Austen liegt ein Schwerpunkt auf dem 19. Jahrhundert. Aber es gibt auch die Möglichkeit, neuere Geschichten zu hören und weiterzuspinnen. Der blinde Schriftsteller Oskar Baum und sein ganz eigener Blick auf die Liebe rundet den Streifzug durch die Literatur ab.

Infos:
AURA-Hotel Timmendorfer Strand
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail: timmendorfer-strand@aura-hotels.de
www.aura-timmendorf.de

Freizeit

Hörfilm-Premieren zum DHG-Jubiläum

Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Deutschen Hörfilm gGmbH (DHG) werden am 8. September zwei Hörfilm-Premieren im Berliner Kleisthaus gezeigt:

  • 10 Uhr: "Chandani und ihr Elefant"  –  ein Kinderfilm über eine 16-jährige Elefantenführerin aus Sri Lanka
  • 19 Uhr: "The King's Speech"  –  ein Historienfilm über den britischen König George VI., der das Stottern überwindet

Zur Abendveranstaltung begrüßen Hubert Hüppe, Behindertenbeauftragter der Bundesregierung, und Martina Wiemers, Leiterin der DHG, die Gäste. Der Eintritt ist frei!

Um Anmeldung wird gebeten unter
Tel.: 030 / 185 27 26 48
E-Mail: kleisthaus@behindertenbeauftragter.de

Barrierefreie Oper: Termine in Gelsenkirchen

Das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen bietet für die nächste Spielzeit wieder Opern mit Audiodeskription an:

  • "Merlin" von Isaac Albéniz: 6.11.11, 18 Uhr, und 19.11.11, 19.30 Uhr
  • "Im weißen Rössl" von Ralph Benatzky: 12.2.12, 18 Uhr und 9.4.12, 18 Uhr

In Planung sind außerdem "La Traviata" von Giuseppe Verdi und "Rusalka" von Antonín Dvorák. Vor jeder Vorstellung gibt es ein spezielles Programm mit Bühnenbegehung und Tastführung.

Kartenvorbestellungen beim
Musiktheater im Revier
Tel.: 02 09 / 409 72 00 (Kopfhörerwunsch angeben!).

Mehr Infos unter www.musiktheater-im-revier.de

Dresden barrierefrei erleben

Ein neu erschienener Stadtführer weist blinden und sehbehinderten Menschen den Weg durch die sächsische Landeshauptstadt. Den Wegweiser und Ratgeber, der von der Kreisorganisation Dresden des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen in Zusammenarbeit mit dem Landeshilfsmittelzentrum erstellt wurde, gibt es in zwei Versionen: Die Braille-Ausgabe enthält neben Beschreibungen wichtiger Bauwerke, Verkehrsinformationen und Hinweisen auf kommunale Einrichtungen auch mehrere taktile Karten. Für sehbehinderte Bürger und Touristen ist der Stadtführer im Großdruckformat erhältlich. Beiden Ausgaben ist eine DAISY-CD beigelegt, die auch einzeln bezogen werden kann.

Bestellungen bei der
Kreisorganisation Dresden
Tel.: 03 51 / 803 61 33
E-Mail: ko-dresden@bsv-sachsen.de

Gemälde ertasten im Landesmuseum Mainz

Für seine blinden und sehbehinderten Besucher hat das Landesmuseum Mainz ein neues Folientastbuch gestalten lassen. Dargestellt und beschrieben ist das Renaissance-Gemälde "Madonna mit Christuskind" von Lorenzo di Credi. Das Buch ist Teil einer Reihe, mit dem das Museum neue Wege im Bereich Barrierefreiheit geht. Bereits im vergangenen Jahr ist ein erstes Folienbuch erschienen, das einen Überblick über das Haus und seine Sammlungen gibt.

Es folgte ein zweites Buch zu dem Gemälde "Frauenkopf" von Pablo Picasso. Die Folientastbücher wurden in Zusammenarbeit mit Kunstpädagogen der Deutschen Blindenstudienanstalt entwickelt. Texte in Punkt- und Großschrift ergänzen die Reliefs.

Mehr Infos unter www.landesmuseum-mainz.de


Dazu ein Bild: "Madonna mit Christuskind": Ein Folientastbuch macht das Gemälde zugänglich

Seminare und Tagungen

Kochen für alle

Blinde und sehbehinderte Menschen, die gerne kochen oder kochen lernen wollen, lädt der Verein Bildung ohne Barrieren vom 21. bis 23. Oktober zu einem Workshop in Kehl nahe Freiburg ein. Der Kurs unter der Leitung von Wilhelm Lickteig richtet sich gleichermaßen an Kochanfänger und Fortgeschrittene. Im Vordergrund steht die Vermittlung blinden- und sehbehindertenspezifischer Arbeitstechniken. Es sollen keine schwierigen Menüs zubereitet werden, sondern leicht nachzukochende Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts, die den Speiseplan zu Hause bereichern können.

Mehr Infos und Anmeldungen (bis 30.9.) bei
Bildung ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de
www.bildung-ohne-barrieren.de

Wochenende für Diabetiker

Für Diabetiker mit Augenproblemen bietet der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg vom 3. bis 6. November ein Schulungs- und Erfahrungswochenende im AURA-Hotel Timmendorfer Strand an. Auf dem Programm stehen folgende Themen:

  • Wechselwirkungen von Nahrungsmitteln und Medikamenten
  • Blutzuckermanagement und Medikamenteneinsatz
  • Diabetes und Depression
  • Podologie für Diabetiker

Mehr Infos und Anmeldungen bei
Gudrun und Hilding Kissler
Tel.: 040 / 49 84 59
E-Mail: h.kissler@bsvh.org

"Schön weiblich"  –  Seminar für blinde Frauen

Unter dem Motto "Schön weiblich" lädt Heike Herrmann, Herausgeberin des Buchs "Blinde Schönheit", geburtsblinde Frauen vom 18. bis 20. November ins AURA-Hotel Timmendorfer Strand ein. Was ist ein schöner Gang, ein schönes Lächeln? Wie bewegt sich eine Frau elegant? Wie erhält eine geburtsblinde Frau ein Gefühl für sich und ihren Körper? Zunächst kommen die Teilnehmerinnen über die eigene Körperwahrnehmung, über Weiblichkeit und Schönheit ins Gespräch. Für den praktischen Teil können sie Fragen und Tipps zu Frisuren, Körperausdruck, Mimik und Gestik, aber auch Kleidungsstücke mitbringen.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 18.10.) beim
AURA-Hotel Timmendorfer Strand
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail: timmendorfer-strand@aura-hotels.de
www.aura-timmendorf.de

Punktschrift, Tastenschreiben und PC-Kurse

Der Blinden- und Sehbehinderten-Verein Mecklenburg-Vorpommern bietet auch im nächsten Jahr wieder ein umfangreiches Programm an Brailleschrift- und PC-Kursen. In fünf Kurswochen von Januar bis November 2012 lernen blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen die Braille-Vollschrift und -Kurzschrift. Ein dreiteiliger Kurs widmet sich dem 10-Fingerschreiben auf der PC-Tastatur. Für Einsteiger und Fortgeschrittene werden außerdem PC-Kurse für Windows, Office und Internet mit JAWS angeboten. Alle Kurse finden im AURA-Hotel "Ostseeperlen" in Boltenhagen statt.

Mehr Infos und Anmeldungen bei
Lydia Barkhau
Tel.: 03 82 03 / 6 29 93 (abends) oder
03 82 03 / 6 20 29 (tagsüber)
E-Mail: lydia.barkhau@online.de

oder beim
AURA-Hotel Boltenhagen
Tel.: 03 88 25 / 37 00
E-Mail: ostseeperlen@t-online.de


Kurzinfo:
Ursula Bamberg und Horst Schuldt, Dozenten der Punktschriftkurse, haben sehende Studenten in den "Geheim code" Braille eingeweiht. Nachzuhören auf DBSV-Inform, Buch 12

Messen und Veranstaltungen

Fachmesse "Rehacare"

Menschen mit Behinderung, mit Pflegebedarf und chronischen Krankheiten stehen vom 21. bis 24. September auf dem Messegelände Düsseldorf im Mittelpunkt der "Rehacare". Auf der weltgrößten Fachmesse für Rehabilitation, Prävention, Integration und Pflege präsentieren rund 700 Aussteller aus 30 Ländern Lösungen für alle Lebensbereiche und nahezu jedes Handicap. Das Angebot reicht von Mobilitäts- und Alltagshilfen über Kommunikationstechnik und barrierefreie Wohnwelten bis hin zu Ideen für Freizeit, Reise und Sport. Der DBSV ist auf der "Rehacare" durch den Blinden- und Sehbehindertenverband Nordrhein in Halle 5, Stand A15 vertreten.

Mehr Infos unter www.rehacare.de

IFA-Bericht mit Elektronik-Neuheiten

Die weltweit größte Messe der Unterhaltungselektronik, die Internationale Funkausstellung (IFA), öffnet Anfang September wieder ihre Tore in Berlin. Wer sich den Messetrubel ersparen möchte, kann sich mit Hilfe eines akustischen Ausstellungsberichts informieren. Darin gibt die Redaktion "Infotape" einen Überblick speziell über die Neuheiten, die für blinde und sehbehinderte Menschen interessant sind. Der IFA-Bericht erscheint auf MP3-CD und kostet 8 Euro.

Bestellungen beim
Deutschen Hilfsmittelvertrieb
Tel.: 05 11 / 954 65 25
E-Mail: b.herbst@deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Verschiedenes

Bildbeschreibungen per Internet

Der neue Blog "Bilder für die Blinden" bietet die Möglichkeit, sich Fotos beschreiben zu lassen. Wer wissen möchte, was auf einem Bild zu sehen ist, schickt dieses per E-Mail mitsamt einer kurzen Mitteilung, wie das Foto entstanden ist. Als Bildbeschreiber können sich neben den Autoren des Blogs auch andere Sehende beteiligen. Entstanden ist dieser praktische Service aus dem Projekt "Fotografie und Wahrnehmung" des Berliner Fotografen Karsten Hein.

www.bildbeschreibungen.wordpress.com
E-Mail: bildbeschreibungen@googlemail.com

Forum:

In London und der ganzen Welt aktiv

Mit seiner Leidenschaft für das Schachspielen hat alles angefangen: Seit mehr als 60 Jahren engagiert sich Hans Cohn in den verschiedensten Organisationen  –  vom Blindenschachclub über britische Selbsthilfevereine bis hin zur Weltblindenunion. Welche Menschen und Orte er dadurch kennen lernen durfte, erzählt der 88-Jährige im Rahmen der "Gegenwart"-Reihe "Mein Ehrenamt".


Ich wurde 1923 in Berlin als einziges Kind eines jüdischen Rechtsanwalts vollsehend geboren. Meine Erziehung verlief zunächst ungetrübt, soweit es die politischen Entwicklungen der Weimarer Republik und später die Machtübernahme der Nazis erlaubten. Obwohl es jüdischen Kindern allgemein verboten war, durfte ich als Zehnjähriger eine deutsche Schule besuchen, weil mein Vater im Ersten Weltkrieg in der Wehrmacht gedient hatte. Ich kam auf das Französische Gymnasium in der Friedrichstraße, das wegen seiner vielen internationalen Verbindungen noch weitere jüdische Schüler hatte.

Im September 1934 passierte das Unglück, das den Rest meines Lebens gestaltete: Ich saß in der Aula, neben mir ein jüdischer Klassenkamerad. Er wurde plötzlich von einem "Braunhemd" aus unserer Klasse angegriffen. Einer seiner Faustschläge verpasste sein Ziel und traf mich voll im linken Auge. Das führte zu einer damals unbehandelbaren Netzhautablösung. Da das Auge nicht entfernt werden konnte, übertrug sich die Entzündung auf das zweite Auge, so dass ich ein Jahr später vollblind wurde.

Als deutsche Schulen mich nicht mehr aufnehmen durften und das Leben in Deutschland für Juden von Jahr zu Jahr brenzliger wurde, schickten mich meine Eltern 1938 schweren Herzens nach England in die Internatsschule Worcester College for the Blind. Meine Mutter folgte mir ein Jahr später, aber mein Vater hat die Auswanderung nicht mehr geschafft: Er wurde 1942 "abgeholt" und ein Opfer der "endgültigen Lösung". Ich verließ die Internatsschule nach vier Jahren und zog nach London, um mich dort zum Physiotherapeuten ausbilden zu lassen.

Ehrenamtliche Tätigkeit wird Juden im Talmud, dem Buch rabbinischer Weisheit, vorgeschrieben. Der Rabbiner Hillel verkündete: "Wenn ich nicht für mich bin, wer wird es sein? Wenn ich nur für mich bin, was bin ich? Wenn nicht jetzt, wann?" In Worcester hatte ich das Schachspielen gelernt. Als der Sekretär des englischen Blindenschachbundes  –  dem ersten weltweit  –  1948 einen Assistenten brauchte, habe ich mich gemeldet. Damit fing alles an.

Nach der Gründung der International Braille Chess Association (IBCA) im Jahr 1951 wurde ich vom ersten Präsidenten, meinem ehemaligen Mathematik- und Schachlehrer, als Spieler für die erste Blindenschacholympiade 1961 in Meschede, Westfalen, ausgewählt. Auf dem Kongress der IBCA 1964 trat der Sekretär zurück und ich wurde  –  hauptsächlich wegen meiner Sprachkenntnisse  –  zu seinem Nachfolger. 1965 kam dann die Leitung des englischen Blindenschachbundes dazu. Die Arbeit war nicht sehr mühsam, weil der Bund damals kaum 50 Mitglieder hatte und im Wesentlichen bestand, um Fernschach in Punktschrift zu spielen, ohne Porto zu zahlen. Aber es erwartete mich eine größere Aufgabe.

1967 hatte Jugoslawien als Austragungsland für die dritte Schacholympiade kurzfristig wegen Geldmangels abgesagt. Somit blieb mir gerade ein Jahr Zeit, um alle Vorkehrungen für die Verlegung der Veranstaltung nach England zu treffen und das nötige Geld zu beschaffen. Aber ich hatte Glück: Das Royal National Institute for the Blind (RNIB) feierte im Austragungsjahr 1968 sein hundertjähriges Jubiläum und suchte eine passende Gelegenheit, damit an die Öffentlichkeit zu treten. Die Veranstaltung wurde ein voller Erfolg: Mit 19 Mannschaften  –  manche mit Familien, Funktionären und Presse  –  kamen nahezu 150 Personen nach Weymouth, einem Seebad an der Südküste Englands. Zum ersten Mal nahmen auch die Sowjetunion und mit ihr alle Ostblockländer, außerdem Skandinavien, die USA und Israel teil. Mit der Austragung der neunten Blindenschacholympiade auf Mallorca 1992 habe ich meine Tätigkeit als Präsident der IBCA niedergelegt. Andere Verantwortungen riefen.

Durch Hermann Ueckermann, meinen Schachfreund aus Deutschland, wurden meine Frau und ich 1967 zu einer Verwaltungsratssitzung des Deutschen Blindenverbandes in Saulgrub eingeladen. Dort lernte ich Dr. Alfons Gottwald kennen, der damals Sekretär des europäischen Komitees des World Council for the Welfare of the Blind (WCWB) war, dem Vorgänger der Weltblindenunion (WBU). Er benötigte die Auswertung einer Umfrage über die Ausbildung und Berufsmöglichkeiten blinder Physiotherapeuten, die auf Deutsch, Englisch und Französisch durchgeführt worden war. Ich war sein Mann und hielt bei der nächsten WCWB-Generalversammlung in Kopenhagen einen Vortrag über dieses Thema.

1972 wurde ich in den Verwaltungsrat des RNIB gewählt  –  eine Stellung, die ich bis Anfang des Jahrhunderts innehatte. In dieser Zeit ist kaum ein Jahr vergangen, in dem ich nicht zu irgendeiner Veranstaltung oder Sitzung reisen musste oder einen Funktionär des DBSV in London getroffen habe. Zudem habe ich von 1984 bis 1996 als Vorstandsmitglied der National Federation of The Blind of the UK (NFB) an mehreren Generalversammlungen der WBU sowie der Europäischen Blindenunion teilgenommen.

Für meine Arbeit auf dem Gebiet des Verkehrswesens hat mir die britische Königin 1995 die "Medal of the British Empire" verliehen. Ich hatte unter anderem bei der Kampagne "Gebt uns unsere Bürgersteige zurück" mitgewirkt, mit der die NFB darauf aufmerksam gemacht hat, dass das Parken von Autos und anderen Gefährten auf den Bürgersteigen für Behinderte wie auch für alte und gebrechliche Personen sowie für Mütter mit Kinderwagen gefährlich ist. Die britische Regierung hat uns erhört und heute ist das Parken von Autos auf Bürgersteigen gesetzlich verboten.

Nicht zu vergessen ist meine Tätigkeit als Redakteur der Zeitschrift "Viewpoint" der NFB von 1982 bis 2006 sowie der englischen Blindenschachzeitschrift von 1980 bis 2002. Dadurch wurde ich ein eifriger Leser der "Gegenwart" und der "Schachbrücke".

Wie habe ich das alles mit meinem Berufs- und Privatleben vereinbaren können? Nach 20 Jahren als Physiotherapeut in einem Krankenhaus habe ich mich selbstständig gemacht und bei mir zu Hause eine Privatpraxis eingerichtet. Das hat mir die Möglichkeit verschafft, meine Arbeitszeit so einzuteilen, dass ich für die vielen Gremiensitzungen, an denen ich  –  meistens in London  –  teilnehmen musste, verfügbar war. Nicht denkbar wären meine Aktivitäten auch ohne meine vier Führhunde gewesen, die mich über 40 Jahre treu und sicher durch den Londoner Verkehr und weiter hinaus geführt haben.

Hans Cohn (88) ist im Alter von elf Jahren erblindet. Der frühere Physiotherapeut lebt mit seiner Frau in London.


Dazu ein Bild: Zum Ehrenamt berufen: Hans Cohn


Kurzinfo: Mein Ehrenamt

Die "Gegenwart" veröffentlicht 2011, im Europäischen Jahr des Ehrenamts, ausgewählte Lesergeschichten. Erzählen Sie, welches Ehrenamt Sie ausüben, was es Ihnen bedeutet und an welche besonderen Erlebnisse Sie sich erinnern.

Kontakt:
DBSV, Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin
E-Mail: gegenwart@dbsv.org

Spiele-Tipps

Spiele-Tipps in der "Gegenwart"


Knobel- und Geduldsspiel für Mathe-Fans

Beim Spiel "Turm von Hanoi", auch "Turm von Benares" genannt, sind logisches Denken und viel Geduld gefordert. Das Intelligenzspiel für einen Spieler wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts von dem französischen Mathematiker Edouard Lucas erfunden. Mit einer speziellen Holzspielversion können sich auch blinde und sehbehinderte Denker an der komplexen Knobelaufgabe versuchen. Die Kugeln, wahlweise auch Scheiben, sind bei dieser Version deutlich größer und die Größenunterschiede damit besser erkennbar.

Das Spiel besteht aus einer Holzplatte mit drei senkrecht darauf angebrachten Holzstäben. Auf dem linken Stab werden zu Beginn des Spiels sieben Holzkugeln oder Scheiben mit Loch in der Mitte übereinander aufgestapelt. Dabei muss die größte Kugel ganz unten und die kleinste Kugel ganz oben liegen. Die Aufgabe besteht nun darin, den Turm auf dem rechten Stab genauso wieder aufzubauen. Schwierigkeit: Es darf immer nur eine Kugel von einem Stab zum anderen bewegt werden. Zusätzlich dürfen auf allen drei Stäben immer nur kleinere Kugeln über größere Kugeln gestapelt werden und nicht umgekehrt. Viel Spaß beim Stapeln und Rätseln!

Helmut Gießler  


Kurzinfo:

Turm von Hanoi
Eigenproduktion von Helmut Gießler
Preis: 12 Euro zzgl. Versandkosten

Erhältlich unter
Tel.: 0 48 32 / 600 42 98
E-Mail: hgiessler@web.de


Haben Sie auch ein Spiel, das Sie den Lesern der "Gegenwart" empfehlen wollen? Dann schreiben Sie uns:

DBSV, Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin
E-Mail: gegenwart@dbsv.org

Leserpost

"Sehrest" ist doch kein Unwort

Ein Leserbrief von Michael Plarre aus Bonn

Mit großer Verwunderung habe ich in der Juni-Ausgabe der "Gegenwart" den Beitrag von Frau Regine Planer-Regis zur Kenntnis genommen, worin sie ihrer Wut über das Wort "Sehrest" freien Lauf lässt. Ich kann an dem Wort "Rest" überhaupt keine negative Semantik erkennen. Natürlich kann auch vom Müll ein Rest bleiben und der ist dann sicher schäbig, wie Frau Planer-Regis schreibt, aber grundsätzlich ist "Rest" weder Müll noch schäbig noch sonst irgendwie zu verdammen.

Das deutsche Wort "Rest" stammt aus dem Lateinischen und wird abgeleitet von "restare", was mit "übrig bleiben" übersetzt wird. Aber der übrig gebliebene Teil eines Ganzen ist nicht verwerflich, sondern eventuell sogar höchst wertvoll. Ein kleines Übriges vom Sehvermögen  –  soll das etwa so oder so ähnlich ausgedrückt werden?  –  so ein Übriges hätte ich gerne noch und da stimme ich mit Frau Planer-Regis völlig überein: Das wäre auch ein wertvoller Schatz für mich. Aber "Übriges" oder "Überbleibsel" sind nur andere Worte, die das Gleiche sagen, nämlich Teil eines Ganzen zu sein. Ich glaube nicht, dass jemand Reste seines noch vorhandenen Budgets, Urlaubsgeldes oder was auch immer in den Mülleimer wirft.

Eventuell teile ich die Auffassung, dass die Wortbildung "Sehrestler" etwas unglücklich ist. Allerdings erscheint dieser Begriff auch nicht im Schriftdeutsch, sondern wird eher zur Verkürzung des politisch korrekten "Menschen mit Sehbehinderung" in der Umgangssprache verwendet.

Leben:

Inklusion jetzt!

Ist die Inklusion noch ein Zukunftskonzept oder sind wir längst im Zeitalter der Inklusion angekommen? Um die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu begleiten und den Begriff "Inklusion" mit Leben zu füllen, stellt die "Gegenwart" Positivbeispiele aus der Blinden- und Sehbehindertenszene vor. Bei der Nikolauspflege in Stuttgart hat man sich gefragt: Warum soll Inklusion im schulischen Bereich immer nur in Regeleinrichtungen stattfinden? Schließlich profitieren alle Kinder von der intensiven Förderung und Betreuung einer sonderpädagogischen Einrichtung. Deshalb öffnet sich die Betty-Hirsch-Schule zum Schuljahr 2011/12 auch für sehende Kinder.

Schnurgerade und auch mal ums Eck gedacht

Das gemeinsame Lernen von Menschen mit und ohne Behinderung kann ohne Frage als Bereicherung für alle Beteiligten angesehen werden. Doch bei aller Euphorie, die mit inklusiven Projekten verbunden ist, darf man nicht vergessen, dass es nach wie vor Familien gibt, die sich aus gutem Grund für eine Beschulung ihres Kindes auf einer Sonderschule entscheiden. Das hochspezialisierte Know-how, die bereits vorhandenen Strukturen, die Materialvielfalt und das Hilfsmittelrepertoire werden hier häufig angeführt. Ist heute von inklusiven Schulen die Rede, wird allgemein davon ausgegangen, dass sich der Regelschulbetrieb für Menschen mit Behinderung öffnet. Der logische Umkehrschluss, dass sich Sonderschulen  –  mit ihren weitaus größeren Möglichkeiten zu einer intensiven Betreuung von Menschen mit Behinderung  –  für Schüler ohne Beeinträchtigungen öffnen, findet sich eher selten.


"Wir lernen mit und ohne Gucken"

Die UN-Behindertenrechtskonvention und die Richtlinien zur Umsetzung derselben in der baden-württembergischen Schullandschaft geben eine klare Richtung vor, nämlich mehr gemeinsames Lernen zu schaffen. Stuttgart ist eine von fünf Modellregionen, in denen hierfür neue Konzepte erprobt werden. Die Nikolauspflege nutzt diese Chance, indem sie neben dem Ausbau des sonderpädagogischen Dienstes ihre Grundschule ab dem Schuljahr 2011/12 für nicht behinderte Kinder öffnet und somit den oben skizzierten Umkehrschluss vollzieht. "Inklusion bedeutet Vielfalt", so der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Nikolauspflege Dieter Feser in einem Satz. "Allgemeine Schulen sind aber faktisch noch viel zu wenig darauf eingestellt, etwa ein blindes, ein gehörloses, ein lernbehindertes und vielleicht auch noch ein geistig und ein körperlich behindertes Kind in den Normalbetrieb aufzunehmen."


Inklusive Schule, inklusive Vorteile

Die notwendigen Anmeldezahlen sind innerhalb weniger Monate erreicht worden, so dass die erste inklusive Klasse an der Betty-Hirsch-Schule im September an den Start gehen kann. Fragt man die Eltern der sehenden Kinder nach den Gründen für ihre Entscheidung, so werden drei Punkte immer wieder genannt: die kleinen Lerngruppen, die individuelle Förderung und Betreuung jedes einzelnen Schülers und die besondere Möglichkeit, soziale Kompetenzen zu erwerben.

Für die Lehrer liegt der Schlüssel zum Erfolg im Team-Teaching. Ein hohes Maß an Kooperationsbereitschaft, das heißt gemeinsame konzeptionelle Vorbereitung, wechselseitige Unterstützung innerhalb der Unterrichtsdurchführung und regelmäßige Reflexion, sind unabdingbare Voraussetzung für eine inklusive Schule. Die sonderpädagogischen Fachkräfte verfügen über ausgeprägte Kompetenzen im Bereich Diagnostik, die im Zusammenwirken mit den Lehrkräften für den Regelschulbereich positive Wirkung für alle Kinder entfalten.

Die Neuausrichtung der Schule bedeutet, dass jeder Ablauf hinterfragt werden muss und dabei auch Elemente, die bisher zum Kernkonzept von Regelschulen gehörten, einbezogen werden. Die "verlässliche Grundschule" ist ein solches Element. Denn gerade bei berufstätigen Eltern ist die Schulwahl auch davon abhängig, inwieweit eine verlässliche Ganztagesbetreuung gewährleistet werden kann. Deshalb schafft die Nikolauspflege in diesem Bereich ein Angebot, das die Attraktivität der Schule weiter erhöht.


Voneinander und miteinander lernen

Mit dem Start der ersten inklusiven Klasse in Baden-Württemberg rückt die Vision von Teilhabe und Chancengleichheit für Menschen mit und ohne Behinderung ein großes Stück näher, und zwar als Voraussetzung und nicht als Ergebnis der persönlichen Schullaufbahn. Künftig lernen an der Betty-Hirsch-Schule blinde, sehbehinderte und sehende Kinder voneinander und miteinander. Sie tun dies innerhalb und außerhalb der Schulzeit, in der Einrichtung und in vielfältigen Kooperationsprojekten mit anderen Trägern.

Anne Reichmann
Geschäftsbereichsleiterin Schulische Bildung der Nikolauspflege  


Dazu ein Bild: Auf dem Spielplatz: Sehende und nicht sehende Kinder lernen voneinander

Menschen:

"Gut gestimmt muss es sein!"

Peter Winter, 53

Ein Schlagzeug war das erste Instrument, auf dem ich spielen gelernt habe. Mit 15 Jahren habe ich angefangen und bis heute nicht damit aufgehört. Nachdem ich im Alter von 18 Jahren durch einen Haushaltsunfall erblindet war, musste ich viel Zeit in diversen Augenkliniken verbringen. Dort versuchte man vergebens, mein Augenlicht durch verschiedene Operationen wiederherzustellen. Nach zwei Jahren hatte ich genug davon, als "Versuchspatient" herzuhalten. Kurzerhand schloss ich mich der "Bananas Groove Band", einer Latin Jazz Band, als Percussionist an und tourte mit meinen Bandkollegen drei Jahre lang durch Europa. Hauptsächlich traten wir in Deutschland auf, gaben aber auch Konzerte in Österreich, der Schweiz, Frankreich und Italien.

Zurück in meiner Heimatstadt München, stellte sich mir die Frage: "Was machste jetzt?" Vor meiner Erblindung hatte ich mich zum Koch ausbilden lassen, aber in dem Beruf konnte ich nicht weiter arbeiten. Von einer Mobilitätstrainerin erfuhr ich vom Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg und beantragte über das Arbeitsamt eine Umschulung. Nach der Grundrehabilitation in Veitshöchheim musste ich mich auf einen Beruf festlegen. Ich bin kein Büromensch, so dass für mich nur Physiotherapeut oder Klavierstimmer infrage kam. Weil ich musikalisch "vorbelastet" war, entschied ich mich für das Klavierstimmen  –  und das war gut so!

Im September 1983 begann ich die Ausbildung und nahm auch Klavierunterricht. Bei Otto Umscheid, der heute im Vorstand des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes ist, lernte ich das Lesen von Punktschriftnoten. Nach zwei Jahren schloss ich die Umschulung erfolgreich vor der Handwerkskammer ab. Anschließend zog ich mit meiner Frau und meiner 15 Monate alten Tochter nach Gremsdorf bei Erlangen und versuchte, in Erlangen oder Nürnberg Arbeit zu finden. Die dortigen Klavierhäuser waren jedoch nicht bereit, einen blinden Stimmer einzustellen. Sie bevorzugten Sehende, da sie  –  gerade in der ländlichen Gegend  –  mit Führerschein und PKW mobiler sind.

In der Hoffnung, dass meine Chancen in der Großstadt besser wären, zog ich nach der Geburt meiner zweiten Tochter im September 1986 mit meiner Familie nach München. Aber auch dort klappte es nicht mit einer Festanstellung: Das einzige Klavierhaus, das blinde Menschen einstellte, hatte bereits zwei Stimmer.

Da beschloss ich, es als selbstständiger Klavierstimmer zu versuchen. Und das klappte mit der Zeit auch ganz gut  –  vor allem aufgrund meiner Verbindungen zur Musikerwelt. Nach und nach lernte ich einige Klavierlehrer kennen und bekam so unter anderem Kontakt zur Grafinger Musikschule. Weil diese ein großes Einzugsgebiet hat, gewann ich immer mehr Kunden. Dann vermittelte mir ein Freund, der Tontechniker ist, auch noch den Kontakt zum Bayerischen Rundfunk.

Bis heute komme ich auf rund 1.300 Kunden und bin beispielsweise in Münchens Konzerthaus "Gasteig", bei den Münchner Philharmonikern sowie für Fernsehproduktionen von "Ottis Schlachthof" bis zur Bambi-Preisverleihung tätig. Da ich relativ mobil bin, erreiche ich die verschiedenen Veranstaltungsorte selbstständig.

Anders ist es, wenn ich Privatkunden aufsuche: Dann fahre ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln so nah wie möglich zum Wohnort des Kunden und lasse mich an der jeweiligen Bus- oder Bahnstation von ihm abholen. Das ist für beide Seiten von Vorteil: Für mich, weil ich keine Assistenz benötige, und für den Kunden, weil ich ihm nicht wie andere Klavierstimmer die Anfahrtskosten in Rechnung stelle.

Dass ich blind bin, nehmen fast alle Kunden positiv auf. Sehende denken ja häufig, blinde Menschen könnten viel besser hören als sie. Wenn jemand dieses "Vorurteil" mir gegenüber äußert, lasse ich das einfach so stehen. Warum soll man dagegen argumentieren?

In den mittlerweile mehr als 20 Jahren als Klavierstimmer haben mich zwei Kunden abgelehnt, weil ich blind bin. Aber das kann ich verschmerzen: Mein Job ist es, ein Klavier gut zu stimmen  –  egal, ob ich sehen kann oder nicht. Für mich zählt am meisten, wenn ein großer Künstler von meiner Arbeit begeistert ist. Laien, die keine Ahnung, dafür aber umso mehr Angst oder Vorbehalte gegenüber behinderten Menschen haben, sind mir egal.

Die Chancen, heute als blinder oder sehbehinderter Stimmer selbstständig zu arbeiten, schätze ich als gut ein. Voraussetzung ist aber, dass man sehr mobil ist und in einer größeren Stadt mit einem guten Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln lebt. Außerdem muss man auf Menschen zugehen können und fit am PC sein, um die Buchführung zu machen oder eine Kundendatei zu pflegen. Ich habe es nie bereut, mich für meinen Beruf und die Selbstständigkeit entschieden zu haben. Umso mehr bedauere ich es, dass in Deutschland inzwischen kein Ausbildungsgang mehr für blinde und sehbehinderte Menschen zum Klavierstimmer angeboten wird.

Peter Winter ist infolge einer Laugenverätzung blind. Der Klavierstimmer lebt mit seiner Frau in München und hat zwei erwachsene Töchter.


Dazu ein Bild: Ein Mann mittleren Alters stimmt einen Flügel. Schräg von vorne fotografiert, sitzt er an der Klaviatur und beugt sich über den geöffneten Korpus. In der rechten Hand hält er einen Stimmhammer, mit dem er die Stimmwirbel dreht, um die Saitenlängen zu regulieren. Der Gesichtsausdruck des Mannes ist hochkonzentriert. Seine Augen sind geschlossen und er hört aufmerksam in das Instrument hinein.


Kurzinfo: Musiker aus Leidenschaft

Ob instrumental, als Sänger, in einer Band oder solo, auf der Bühne, in der Kirche oder im Familienkreis  –  Musik ist selten nur Hobby, nur Beruf, sondern vielmehr Leidenschaft. Aber was bedeutet Musik für blinde und sehbehinderte Menschen, Menschen, denen aufgrund des fehlenden Sehsinns ein besonders gutes Gehör nachgesagt wird?

In der "Gegenwart" berichten ausgewählte Musiker über ihre Welt der Klänge  –  vom Kirchenmusiker bis zum Rocker, vom Komponisten bis zur klassischen Sängerin.

Testlabor:

Mobile Hotspots: WLAN für die Hosentasche

Handys, Notebooks, PCs und sogar DAISY-Player: Es gibt immer mehr Geräte, die sich über ein kabelloses Netzwerk mit dem Internet verbinden können. In den eigenen vier Wänden ist das mit einem WLAN-Router kein Problem. Doch wie geht man unterwegs online? Mit einem mobilen Hotspot können Nutzer überall im Internet surfen  –  und so etwa jederzeit Radioprogramme aus aller Welt hören.


Wer den DAISY-Player Plextalk PTP1 sein Eigen nennt, wird möglicherweise bereits dessen Netzwerkfunktionalität schätzen gelernt haben. Nachdem diese mit den letzten Versionen des internen Steuerprogrammes (Firmware) verfügbar geworden ist, hat sich der PTP1 zu einem kleinen, handlichen Internetradio gemausert. Dieses erhält über ein lokales Datenfunknetz  –  das WLAN  –  Zugang zu einer Vielzahl von Internetradioprogrammen. Das, was früher nur die Kurzwelle zu bieten hatte, ist jetzt in akzeptabler bis guter Tonqualität verfügbar: die ganze Welt im Radio.

Leider endet dieses Wunder sehr schnell, wenn man seinen häuslichen Bereich verlässt. WLANs haben nur eine Reichweite von ca. 30 bis 100 Metern. Will man auch anderswo  –  beispielsweise auf Reisen oder im Wartezimmer des Arztes  –  seinen Hörgenuss nicht missen, muss dort ein Internetanschluss vorhanden sein. Zwar kann man mit manchen Handys über den Mobilfunk Internetradio hören, aber dabei entstehen zusätzliche Kosten und meist lassen Umfang und Funktionalität zu wünschen übrig.

Da wäre es doch schön, wenn man nicht nur seinen PTP1 als Internetradio, sondern gleich sein WLAN für den Zugang zum Internet mitnehmen könnte! Diese Möglichkeit gibt es inzwischen: So genannte mobile Hotspots  –  zuweilen auch Mobile Access Points genannt  –  machen es möglich. Diese kleinen Geräte, die einem Handy mit ganz wenigen Tasten ähneln, bilden eine Schnittstelle zwischen dem Mobilfunknetz und einem WLAN, welches sie bereitstellen. Für die Einrichtung könnte anfangs fachkundige Unterstützung hilfreich sein. Insbesondere ist das Netz mit einer Verschlüsselung zu versehen, damit Unbefugte nicht eindringen und Missbrauch treiben können. Anschließend melden sich die netzwerkfähigen Geräte von alleine an, wie sie es zu Hause auch tun.

Für den Zugang zum Mobilfunk benötigt der Hotspot eine SIM-Karte, wie wir sie vom Handy kennen. Verschiedene Anbieter (Provider) haben unterschiedliche Tarife, die sich daran ausrichten, welche Datenmengen in welchen Zeiträumen übertragen werden können. Für gelegentliche Nutzer sind Tagesraten (Dayflats) interessant. Sie ermöglichen für einen gewissen Betrag  –  2,50 Euro bei der O2-Marke Fonic (E-Netz) oder 5 Euro bei der Telekom (D-Netz)  –  eine weitgehend unbegrenzte Nutzung am jeweiligen Tag.

Das mag erst einmal teuer klingen, kann aber langfristig preiswerter sein, als einen Vertrag mit monatlicher Rate abzuschließen. Bei einer längeren Vertragsbindung wäre auch zu prüfen, ob der Anbieter tatsächlich in der Lage ist, die benötigte Datenrate bereitzustellen. So kann es beispielsweise bei einem Angebot von 1&1, welches über das Netz von Vodafone läuft, vermutlich durch Überlastung immer wieder zu Abbrüchen kommen. Aber auch bei den Tagesflat-Anbietern kann die Netzabdeckung maßgeblich sein. Diese ist in ländlichen Regionen besser durch das D- als durch das E-Netz gewährleistet.

Als gut bedienbare mobile Hotspots haben sich der Huawei E5 und der baugleiche Trekstor Mobile WLAN Hotspot erwiesen, die auch per USB an einen Laptop angeschlossen und dann wie ein so genannter Surfstick benutzt werden können. Diese Hotspots sind ab ca. 100 Euro im Internethandel bzw. bei den Providern O2 und Telekom (hier als web'n'walk Box Mobile WLAN) erhältlich. Besonders hervorzuheben ist die gute Konfigurierbarkeit am Rechner, die blinden Nutzern keine Barrieren setzt. Das ist bei der 4G Systems XSBox Go anders, die deshalb nicht empfohlen werden kann.


Einsteigerhandy Doro PhoneEasy

Ein Nachtrag zum Seniorenhandy-Test in der März-Ausgabe der "Gegenwart"


Viele blinde und sehbehinderte Menschen bevorzugen Mobiltelefone, die sich einfach bedienen lassen und vor allem zum Telefonieren geeignet sind. Genau das bieten so genannte Seniorenhandys (vgl. "Gegenwart" 3/2011). Hier hat sich das Doro PhoneEasy 410gsm inzwischen besonders bewährt  –  gerade für wenig technikaffine Menschen.

Ein wesentlicher Vorteil des Einsteigerhandys ist die Konstruktion als Klapphandy. Dadurch ist die Tastatur vor ungewollten Aktionen geschützt, ohne dass mühsam eine Tastensperre aktiviert und später wieder deaktiviert werden muss. Auch kann man das Handy nach einer Fehleingabe in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen, indem man es einfach zu- und wieder aufklappt. Nicht zuletzt erfolgt das Annehmen und Beenden von Telefongesprächen durch Auf- bzw. Zuklappen.

Die etwa 1,5 x 1 cm großen Tasten des Modells sind gut fühlbar voneinander abgesetzt und zwischen Ziffern- und Funktionstasten gibt es einen gut erkennbaren Abstand. Die Ziffern sind in weißer Schrift auf schwarzem Grund aufgetragen und die Taste mit der "5" ist mit zwei erhabenen senkrechten Strichen markiert. Die Tasten Grün und Rot für Abheben und Auflegen sind besonders groß (ca. 1,5 x 2 cm). Beim Eintippen von Telefonnummern helfen deutlich hörbare Tastklicks. Alternativ können auch neun Nummernspeicher angelegt werden, bei deren Einrichtung allerdings sehende Hilfe benötigt wird.

Auf der Unterseite befindet sich  –  versenkt um Fehlbedienungen zu vermeiden  –  eine Notruftaste. Ist ihre Funktion aktiviert, werden bei längerem oder mehrfachem Drücken eine oder mehrere Nummern angerufen, die in einer Notrufliste gespeichert sind. Parallel werden an diese Partner SMS-Textnachrichten versandt, um Hilfe zu mobilisieren.

Eher für Sehbehinderte interessant ist, dass das Menü nicht mit Funktionen überladen ist. So finden sich hier Optionen wie "Verzeichnis" (Telefonbuch), "Anrufliste" und "Mitteilungen", aber auch nützliche Funktionen wie "Kalender", "Wecker", "Rechner" und ein  –  leider nicht durch Blinde nutzbares  –  "Radio". Um die Gefahr von Fehlbedienungen zu verringern, können alle nicht benötigten Funktionen aus dem Menü ausgeblendet werden. Beim Display können Hintergrundfarbe und Beleuchtung angepasst werden, um den Kontrast zu optimieren. Die Schriftgröße lässt sich nicht verändern, sollte aber für die meisten Nutzer ausreichend groß sein.

Das Doro PhoneEasy 410gsm ist insgesamt relativ klein (Abmessungen im geschlossenen Zustand: 98 x 51 x 19 mm, Gewicht: 99 g) und liegt gut in der Hand. Es ist in mehreren Farben erhältlich und kostet im Einzelhandel ca. 160 Euro bzw. im Internetversandhandel rund 125 Euro.


Lothar Rehdes
Förderzentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 030 / 790 13 69 36
E-Mail: rehdes@fzbs.de
www.fzbs.de


Die Rubrik "Testlabor" wird gefördert durch die Lotterie "Glücksspirale".


Dazu ein Bild: Ganz einfach unterwegs surfen: mit dem Trekstor Mobile WLAN Hotspot

Braille21:

Selbstbestimmtes Leben

Sechs ist die Schlüsselzahl der Brailleschrift. Und so gliedert sich auch der Weltkongress "Braille21" in sechs Themenfelder. In der letzten Folge ihrer Reihe beschäftigt sich die "Gegenwart" mit Braille als Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Experten aus aller Welt stellen aktuelle Erkenntnisse zum Gebrauch der Brailleschrift im Alltag vor. Reiner Delgado, Sozialreferent des DBSV, gibt einen Überblick über die Themen.

Braille braucht doch jeder!

Die meisten Menschen, die in Deutschland erblinden, verlieren ihr Augenlicht erst im fortgeschrittenen Alter. Da lohnt es sich doch gar nicht mehr, Braille zu lernen. Die Tastfähigkeit, das Fingerspitzengefühl ist ohnehin nicht mehr so wie mit 17 Jahren. Immer wieder hört man solche Behauptungen. Und immer wieder lassen sich Betroffene davon abhalten, die Punktschrift zu erlernen und damit einen wichtigen Schritt zu mehr Unabhängigkeit zu gehen. Die Britin Sarah Home wollte mehr über die Tastfähigkeit blinder Menschen wissen und stellte bei ihren Forschungen fest, dass viele ältere Menschen sehr wohl sensibel genug für die sechs Punkte sind. Außerdem hat sie bestehende Methoden für Tastschulungen untersucht und plädiert für deren verstärkten Einsatz. Schließlich kann man die Sensibilität der Finger auch trainieren.

Ob arm oder reich, in allen Ländern rund um den Globus gilt das Gleiche: Braille ist die Grundlage für Bildung und oftmals auch für berufliche Teilhabe. Braille ist unerlässlich, um sich selbst und seinen Alltag zu organisieren. Und Braille erleichtert soziale Kontakte und damit das gleichberechtigte Leben in der Gemeinschaft. Aber dennoch gibt es weltweit immer noch zu viele blinde Menschen, die die Punktschrift nicht beherrschen.

Das Royal National Institute of Blind People (RNIB) in Großbritannien hat die Nutzungsgewohnheiten von Braille-Lesern näher untersucht und drei verschiedene Nutzertypen definiert. Nicht jeder liest dicke Romane, nicht jeder markiert seine Gewürzdosen. Es ist vor allem eine Frage der Motivation: Braille punktet dann, wenn der persönliche Nutzen am größten ist. Die Erwartungen der Nutzer zu kennen, ist wichtig, um passgenaue Braille-Produkte und -Angebote für die Zukunft zu entwickeln.

Wie Tetsuji Tanaka von der Blindenbibliothek in Japan berichtet, können sich deren Nutzer inzwischen ihre Braille-Bücher aus dem Internet herunterladen. Sie entscheiden dann selbst, was sie auf Papier ausdrucken, was sie auf einer großen oder kleinen Braillezeile lesen und was sie sich von einer synthetischen Sprachausgabe vorlesen lassen. Braille und moderne Technik sind keine Feinde, sondern im Gegenteil Partner  –  dies machen moderne Braille-Anwendungen wie diese deutlich. Aus weniger technisierten Ländern, etwa Äthiopien oder Sri Lanka, können die Kongressteilnehmer aber auch erfahren, dass sich Brailleschrift mit ganz einfachen Mitteln herstellen und verwenden lässt.

Solange es nicht selbstverständlich ist, dass blinde Menschen Braille lernen, bleibt das Thema auch eine Herausforderung für die Pädagogen. Mitzi Raaphorst aus Australien unterrichtet Späterblindetete in Braille und stellt ihre Erfahrungen zur Diskussion. Ihrer Meinung nach ist eine Didaktik gefragt, die in besonderer Weise auch emotionale Faktoren berücksichtigt. Braille muss positiv besetzt werden. Denn Braille ist kein minderwertiger Ersatz für die Schwarzschrift, sondern öffnet Wege zurück ins Leben und hilft damit, den Verlust der Sehkraft zu überwinden.

In einigen Ländern wird Braille zunehmend auch im öffentlichen Leben sichtbar. Nicht nur Aufzugknöpfe, Treppengeländer und Medikamente werden mit den sechs Punkten beschriftet, vereinzelt gibt es auch Konsumgüter wie Tee, Wein oder Seife im barrierefreien Design. Die kroatische Blindenunion zeigt, wie solche Initiativen unterstützt werden können. Darüber hinaus ist es im Zeitalter der Globalisierung besonders wichtig, dass blinde Menschen und ihre Verbände einheitliche Standards formulieren und vertreten, um überall die Lesbarkeit von Braille zu garantieren. Es zeigt sich also immer wieder: Bei der Förderung der Brailleschrift gibt es noch viel zu tun.

Reiner Delgado
Sozialreferent des DBSV  


Kurzinfo: Braille21

Weltkongress  –  Innovationen in Braille
27. bis 30. September in Leipzig
www.braille21.net

Die "Gegenwart" macht Braille zum Thema. Bis September werden die sechs Themenfelder des Kongresses aufgegriffen: Schule (Ausgabe 2/2011), Ausbildung und Beruf (3/2011), Forschung und Entwicklung (5/2011), Globale Bibliothek (6/2011), Universelles Design (7-8/2011), Selbstbestimmtes Leben.

Der Braille-Tag in Deutschland am 27. September bietet Braille-Anwendern und allen, die es werden wollen, Vorträge, Workshops, Mitmachaktionen, Spaß und Unterhaltung (vgl. "Gegenwart" 4/2011).

Mehr Infos und Anmeldung bei
Jenni Schwan
Tel.: 03 41 / 71 13-162
E-Mail: info@braille21.net

Medien:

E-Books ohne Grenzen

DZB Leipzig ermöglicht Zugang zur barrierefreien Online-Bibliothek "Bookshare".


Seit Juli können blinde und sehbehinderte Menschen aus Deutschland die digitale Bibliothek "Bookshare" nutzen. Das US-amerikanische Online-Portal bietet Menschen mit Lesebehinderung einen barrierefreien Zugang zu fremdsprachigen, zum Großteil englischsprachigen Büchern und Zeitschriften. Für deutsche Nutzer stehen derzeit 29.000 Titel bereit, unter anderem Belletristik, Kinder- und Jugendliteratur, aber auch Fach- und Sachbücher. Die Daten können heruntergeladen und in Brailleschrift oder synthetischer Sprache ausgegeben werden.

Dr. Thomas Kahlisch, Direktor der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB), sieht in der Kooperation mit "Bookshare" einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer globalen Bibliothek für lesebehinderte Menschen: "Wir können auf der einen Seite für unsere Nutzer den Zugang zu 'Bookshare' gewährleisten, auf der anderen Seite wollen wir unsere Literatur künftig ins Internet bringen und so schneller verfügbar machen. 'Bookshare' bietet spannende Konzepte, die in einer angepassten Variante auch für Deutschland interessant sein können." Ziel dabei sei es, auch für blinde und sehbehinderte Menschen jedes Buch zu jeder Zeit verfügbar zu machen.

Für die Anmeldung bei "Bookshare" ist ein Nachweis der Sehbehinderung notwendig, der aufgrund der internationalen Formalitäten für blinde und sehbehinderte Menschen aus Deutschland bislang nicht möglich war. Hier übernimmt die DZB nun eine Vermittlerrolle, indem sie ihre Nutzer autorisiert. Interessierte, die noch nicht Nutzer der DZB sind, können sich kostenlos anmelden. "Bookshare" erhebt eine einmalige Anmeldegebühr von 25 Dollar sowie eine Jahresgebühr von 50 Dollar. Sobald diese Gebühren überwiesen sind, kann die barrierefreie Datenbank genutzt werden.


Kurzinfo:

Mehr Infos bei der DZB

Jana Waldt
Tel.: 03 41 / 71 13-116
E-Mail: bookshare@dzb.de und im
Internet unter www.dzb.de/bookshare

60. Hörspielpreis der Kriegsblinden

Seit 1952 verleiht der Bund der Kriegsblinden Deutschlands den Ehrenpreis für deutsche Hörspiel-Autoren, seit 1994 zusammen mit der Filmstiftung NRW. Im Jubiläumsjahr ging die renommierte Auszeichnung an Hörspielregisseur Robert Schoen und seinen Sprecher Lorenz Eberle. Sie überzeugten mit ihrem Hörstück "Schicksal, Hauptsache Schicksal". In der Eigenproduktion, die in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Rundfunk entstand, verwendet Schoen Motive aus Joseph Roths Erzählung "Die Legende vom heiligen Trinker". Die Hauptfigur Andreas ist in Paris gestrandet, ohne Job, Wohnung, Zukunft, dafür mit umso mehr Alkohol. "Es ist eine gelungene Inszenierung gelenkter Improvisation, höchst kunstvoll mit der Wirkung großer Authentizität", so das Urteil der Jury. "Was die Anmutung einer Dokumentation hat, ist großartiges Spiel."

Bücher

Braille-Seasons  –  Bücher für junge Leute

Wenn die Tage länger werden, gibt es nichts Schöneres als ein spannendes Buch, zum Beispiel das Herbstbuch aus der Reihe "Braille-Seasons". Viermal im Jahr präsentieren DBSV-Jugendclub und MediBraille ein Jugendbuch in Punktschrift. Jetzt ist die Wahl auf den Titel "So wie ich will" von Melda Akbas gefallen.

Melda ist 18 Jahre alt und lebt mit den türkischen Traditionen ihrer Familie und der Kultur ihrer deutschen Freunde. Wie soll man sich in diesen zwei Welten zurechtfinden? Wenn sie auf eine Party gehen will, streitet sie mit ihrem Vater über ihre Kleidung. Oft lässt er sie auch gar nicht aus dem Haus. Andererseits liebt sie die "Familientreffen", bei denen jeder zu einem Konflikt etwas sagen darf, viel Tee getrunken wird und man viel Neues übereinander erfährt.

Aus dem Buch: "'Duuuu ... spreeechen ... Deuuutsch?' Die Kindergärtnerin, eine Frau jenseits der vierzig, ließ sich Zeit mit ihrer Frage. Sie beugte sich etwas in meine Richtung vor, bewegte die Lippen wie in Zeitlupe, zog Wort für Wort in die Länge, machte nach jedem eine Pause, die eine unausgesprochene Frage zu enthalten schien. Und dabei lächelte sie mich die ganze Zeit an, als wäre ich ein bedauernswertes Geschöpf. Obwohl ich direkt vor ihr stand, brauchte ich einige Sekunden, um die Situation zu begreifen. Irgendwie hatte ich eine lange Leitung. Dann plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Sie meinte mich! Ich wette, die Kindergärtnerin dachte sich nichts dabei. Diese Frau kannte mich nicht. Sie sah mich zum ersten Mal. Ich hatte die kleine Sarah noch nie bei ihr abgeholt ..."


Das Braille-Seasons-Quiz zum Herbstbuch:

  1. Was heißt Mama und Papa auf Türkisch?
  2. Mit wem spricht Melda, als sie Sarah abholt?
  3. Was wird in Meldas Familie viel getrunken?

Antworten an den DBSV-Jugendclub
Jessica Schröder
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: 030 / 28 53 87-289
E-Mail: j.schroeder@dbsv.org.


Verlost wird das Winterbuch 2011.

Melda Akbas: So wie ich will
Blindenkurzschrift auf Papier oder für Braillezeile
Preis: 43 Euro zzgl. Verpackungskosten

Bestellungen bei der
Deutschen Blindenstudienanstalt (Blista)
Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: bestellservice@blista.de

Die Enden der Welt

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Auf fünf Erdteilen war Roger Willemsen unterwegs, um seine ganz persönlichen Enden der Welt zu finden. Manchmal waren es die großen geografischen Enden: das Kap von Südafrika, Patagonien, der Himalaya, die Südseeinseln von Tonga, der Nordpol. Manchmal waren es ganz einzigartige, individuelle Endpunkte: eine Bahnstation in Birma, ein Bett in Minsk, ein Fresko des Jüngsten Gerichts in Orvieto, eine Behörde im kriegszerrütteten Kongo. Immer aber geht es in diesen grandiosen literarischen Reisebildern auch um ein Enden in anderem Sinn: um ein Ende der Liebe und des Begehrens, der Illusionen, der Ordnung und Verständigung. Um das Ende des Lebens und um den Neubeginn.

Willemsens präziser und besonderer Blick auf die Welt und die Menschen machen seine gesammelten Reisereportagen zu einem informativen und gleichzeitig literarischen Ereignis.

Roger Willemsen: Die Enden der Welt
Sprecher: Jerzy Kosin
1 CD DAISY (920 Minuten)

Winfried Kretschmann: Das Porträt

Ein Buch-Tipp von Manfred Duensing, Deutsche Blinden-Bibliothek


Im Mai 1980 zogen sechs Grüne in den baden-württembergischen Landtag ein. Unter ihnen war ein Biologielehrer, der sich bei der konstituierenden Sitzung entschuldigen ließ, weil er in Gorleben gegen das geplante Endlager für Atommüll demonstrierte. 31 Jahre später ist er der erste grüne Ministerpräsident Deutschlands. Doch wer ist dieser Winfried Kretschmann? Was sind seine politischen Visionen und wie tickt er im politischen Alltag? Das renommierte Journalisten-Ehepaar Johanna Henkel-Waidhofer und Peter Henkel hat die erste Biografie von Kretschmann geschrieben. Das Buch ist gegliedert in thematische Kapitel, etwa über seine undogmatische Religiosität oder über seine Liebe zur Natur. Es gibt reichlich Anekdoten über das Hadern des Realos Kretschmann mit den Fundis im eigenen Lager. Mehrmals war er kurz davor, seine Partei zu verlassen. Heute dürften sowohl seine Partei als auch er selbst froh sein, dass es dazu nicht kam.

Peter Henkel und Johanna Henkel-Waidhofer:
Winfried Kretschmann: Das Porträt
Sprecher: Heinz Hofmann
1 CD DAISY (300 Minuten)

125 Jahre Blindenhilfswerk Berlin

Pünktlich zu seinem 125-jährigen Jubiläum hat das Blindenhilfswerk Berlin die Chronik "Kontinuität und Wandel in der privaten Fürsorge" herausgegeben. Gegründet 1886, um die Notlagen blinder Menschen zu lindern, war der Verein zunächst der verlängerte Arm der Königlichen Blindenanstalt zu Steglitz. Wie sich das Hilfswerk dann schrittweise verselbstständigte, wird mit Hilfe von Erlebnisberichten, Dokumenten, Originalartikeln und Kurzbiografien zu lebendig erzählter Geschichte. Dem Historiker und Autor Dr. Hartmut Mehls ist es gelungen, die Aufgaben und Entwicklungen der Einrichtung unter Berücksichtigung der jeweiligen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Situation eindrucksvoll zu schildern. Ein reich illustriertes Porträt des Blindenhilfswerks Berlin, das bis heute für die private Blindenfürsorge in Deutschland beispielhaft ist.

Blindenhilfswerk Berlin e.V. 1886-2011:
Kontinuität und Wandel in der privaten Fürsorge
In drei Versionen erhältlich: Schwarzschrift, Punktschrift, DAISY
Preis: jeweils 19,80 Euro zzgl. Versandkosten

Bestellungen beim
Blindenhilfswerk Berlin
Tel.: 030 / 792 50 31
E-Mail: info@blindenhilfswerk-berlin.de

Zeitschriften

"Dein Spiegel" zum Hören

Was den "Großen" ihr wöchentliches Nachrichtenmagazin ist, soll den Kindern "Dein Spiegel" bieten: Wissenswertes, spannend erzählt aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Natur und Technik, Kultur sowie Sport. Seit zwei Jahren gibt es das Magazin für Acht- bis 13-Jährige. Die Beiträge werden von "Spiegel"-Redakteuren verfasst und durch Interviews von Kinderreportern ergänzt. Damit auch blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche in den Genuss der Zeitschrift kommen können, produziert die Deutsche Blindenstudienanstalt (Blista) nun eine Hörversion im DAISY-Format. "Das Projekt ist zunächst auf ein Jahr begrenzt, da wir sehen müssen, wie groß das Interesse ist", sagt Rudi Ullrich von der Blista, der für die Produktion auch Spenden einsetzen möchte.

Dein Spiegel
Monatliche CD im DAISY-Format
Jahresabo: 36 Euro (kostenlose Probenummer)

Bestellungen bei der
Blista
Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@blista.de

Sport:

Alter Meister ist neuer Meister

Stuttgart dominiert die Deutsche Blindenfußballbundesliga


Am 2. Juli wurden die letzten Spiele der diesjährigen Bundesligasaison im Blindenfußball angepfiffen. Mit dem MTV Stuttgart stand der Meister allerdings schon vier Wochen zuvor fest. In dem Team spielen  –  unter Leitung von Nationaltrainer Uli Pfisterer  –  fünf Nationalspieler auf technisch und taktisch hohem Niveau. Den zweiten Platz sicherte sich frühzeitig die Mannschaft der SF Blau-Gelb Marburg, die sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern konnte. Auf allen anderen Tabellenplätzen gab es hingegen viele Überraschungen. Die hoch gehandelte Eintracht Braunschweig konnte in vielen Spielen nicht überzeugen und auch die anderen Teams zeigten sich in sehr unterschiedlicher Verfassung. So hatten am 2. Juli in Hannover noch vier Teams die Chance, Dritter zu werden.

Ein Grund für die unerwarteten Spielergebnisse könnte die neue Gestaltung der Liga sein. Durch die beiden Städtespieltage in Mannheim und Hannover wurde die Liga von insgesamt acht auf sechs Tage zusammengedrängt, was zu einer höheren Belastung der Mannschaften führte. Und wenn an einem Wochenendspieltag mit drei Partien gute Spieler ausfielen, wirkte sich das stärker aus als in den Vorjahren, in denen es an einem Wochenende höchstens zwei Spiele pro Team gab. Zudem stieß die Beschaffenheit der Spielfelder, die in den Innenstädten aufgebaut worden waren, auf Kritik aller Teams: Die Flächen seien zu uneben, der Kunstrasen zu weich, und in Hannover war das Spielfeld auch noch wesentlich kleiner, als es die Regeln vorsehen.

Den Weg der Liga in die Öffentlichkeit beurteilte DBSV-Vizepräsident Hans-Werner Lange dennoch positiv: "Der Zuschauerzuspruch bei den DBFL-Spieltagen zeigt, dass der Blindenfußball ein geeignetes Medium ist, um die breite Öffentlichkeit für die Leistungen blinder und sehbehinderter Menschen zu sensibilisieren."

Reiner Delgado
Sozialreferent des DBSV  


Dazu ein Bild: Jubel über den Meistertitel: Blindenfußballer des MTV Stuttgart recken den Pokal in die Höhe


Kurzinfo: Mehr Infos zur Liga unter www.blindenfussball.de, Trainingsorte, -zeiten und Ansprechpartner unter www.blindenfussball.info

Kurzinfo: Abschlusstabelle der vierten Blindenfußballbundesliga:

  1. MTV Stuttgart, 24 Punkte
  2. SF Blau-Gelb Marburg, 16 Punkte
  3. BBSV/LFC Berlin, 15 Punkte
  4. SG Würzburg/Mainz, 14 Punkte
  5. PSV Köln, 12 Punkte
  6. Eintracht Braunschweig, 10 Punkte
  7. VfB Gelsenkirchen, 7 Punkte
  8. FC St. Pauli, 5 Punkte
  9. Chemnitzer FC, 1 Punkt

Meldungen

Showdown: Vorrunden zur DM 2012

Die Aufbauarbeit ist geleistet: Zu 100 Schnuppertrainings in ganz Deutschland reiste der DBSV mit seiner Showdown-Platte. Nach 18 Monaten wird die Tischtennisvariante für Menschen mit Seheinschränkung an rund 30 Standorten gespielt. Auch wenn das Showdown-Projekt Ende Juli auslief, bleibt der DBSV weiterhin für den Spielbetrieb der neuen Sportart verantwortlich. Eine Showdown-Ordnung wurde im März am Rande der ersten Deutschen Meisterschaft verabschiedet, ein Showdown-Beauftragter mit Thorsten Wolf gewählt. Nun geht es darum, mit ehrenamtlicher Unterstützung die Vorrunden für die zweite Meisterschaft zu organisieren. In vier Regionen sollen die Spieler aller Showdown-Standorte ihre Vertreter für die Deutsche Meisterschaft 2012 ermitteln. Wichtig zu wissen: Beim Showdown ist die Lernkurve sehr steil, so dass auch Neueinsteiger Chancen haben, sich zu qualifizieren. Die Vorrunden finden bereits im Oktober und November statt, Anmeldeschluss ist am 15. September.


Mehr Infos bei den Verantwortlichen der vier Regionen:

  • Region 1: Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern
    Ansprechpartner: Mario Kratzer, E-Mail: mario.kratzer@web.de
  • Region 2: Nordrhein-Westfalen
    Ansprechpartner: Hasan Caglikalp, E-Mail: hasan@caglikalp.de
  • Region 3: Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
    Ansprechpartner: Thomas Giese, E-Mail: togi65@alice-dsl.net
  • Region 4: Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Saarland
    Ansprechpartnerin: Eli Osewald, E-Mail: eosewald@gmx.de

Kurzinfo:
Standorte, Spielregeln, Turnierergebnisse: Alles zum Thema Showdown unter www.showdown-germany.de

DBSV-Skatmarathon 2012 in Ostfriesland

Blinde, Sehbehinderte und deren sehende Skatfreunde lädt der DBSV zum 15. offenen Skatmarathon ein. Beim bedeutendsten Integrationsturnier im Skat wird vom 11. bis 18. März 2012 im Hotel Friesenhof in Varel um Ehre und Preise gespielt. Als Rahmenprogramm locken Führungen durch die Stadt Varel sowie Besichtigungen der Brauerei Jever und der Keksfabrik Bahlsen.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 31.12.) bei
Jutta und Hugo Ueberberg
Tel.: 02 28 / 37 12 92
E-Mail: ju-hu@t-online.de

Kegelkönige des DBSV gekrönt

Zu ihrem 40. Bundespokalturnier trafen sich die Kegler des DBSV vom 29. April bis 1. Mai in Wolfsburg. Eigens zum Jubiläum wurde diesmal ein Dreibahnenturnier, Bohle, Schere und Asphalt, durchgeführt. Auf der Kegelbahnanlage des VfL Wolfsburg ließen 111 Teilnehmer die Kugeln rollen und ermittelten in drei Gruppen die folgenden Sieger: Silvia Schurr (B1 Damen), Andrea Hartseil (B2 Damen), Edith Rien (B3 Damen), Wilfried Schubert (B1 Herren), Silvio Hartseil (B2 Herren) und Joachim Rasch (B3 Herren). Bei den Mannschaften belegte der Magdeburger SV 90 mit deutlichem Abstand den ersten Platz. Im Rahmen der Siegerehrung wurde auch Bundeskegelwart Norbert Stolte geehrt. Er übt sein Ehrenamt seit 1995 aus und war tags zuvor für weitere vier Jahre gewählt worden.

Medaillensegen für deutsches Schwimmteam

Es waren die größten Europameisterschaften in der Geschichte des paralympischen Schwimmsports: Vom 3. bis 10. Juli brachte die IPC Schwimm-EM 433 Athleten aus 36 Nationen nach Berlin. Allein 30 Welt- und 58 Europarekorde zeugten vom hohen sportlichen Niveau der Veranstaltung.

Das deutsche Schwimmteam erreichte mit insgesamt neun Gold-, 14 Silber- und elf Bronzemedaillen einen achtbaren sechsten Platz in der Nationenwertung. Erfolgreichste deutsche Athletin war Daniela Schulte: Die blinde 29-Jährige sicherte sich im bekanntlich schnellen Berliner Wasser viermal Gold (200m Lagen, 100m Schmetterling, 400m Freistil, 100m Rücken), einmal Silber (100m Freistil) und zweimal Bronze (100m Brust, 50m Freistil). In den Startklassen für blinde und sehbehinderte Schwimmer schafften außerdem Naomi Maike Schnittger (Gold über 400m Freistil, Bronze über 100m Freistil), Robert Dörries (Silber im Offenen Wasser) sowie Daniel Simon (Bronze über 50m Freistil) den Sprung aufs Podest. Angesichts dieser Ergebnisse können sich die deutschen Schwimmer auch bei den Paralympics 2012 in London Spitzenplätze ausrechnen.


Dazu ein Bild: Auf Edelmetallkurs: Daniela Schulte

Schulprojekt "Neue Sporterfahrung"

Neue Bewegungserfahrungen machen und dadurch Verständnis und Respekt für Menschen mit Behinderung gewinnen  –  das ist das Ziel der Initiative "Neue Sporterfahrung", die die Deutsche Telekom in Kooperation mit dem Deutschen Behindertensportverband und dem Deutschen Rollstuhl-Sportverband durchführt. Seit Oktober 2009 wurden die Sportarten Blindenfußball und Rollstuhlbasketball an mehr als 250 weiterführenden Schulen vorgestellt. Im Rahmen von Projekttagen lernen die Schüler von behinderten Sportlern und ihren Trainern, wie anspruchsvoll die Orientierung ohne Sehvermögen und die Beherrschung eines Rollstuhls mit Ball ist. Der Projektstart erfolgte vor zwei Jahren in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Bayern. Ab September tourt die Aktion durch Berlin und Brandenburg.

Mehr Infos: www.neue-sporterfahrung.de

Rätsel:

September-Rätsel

Gesucht werden zehn Tiernamen, die in den folgenden Redensarten fehlen. Die Zahl der Buchstaben ist jeweils durch die Unterstriche angegeben. Bei richtiger Lösung ergeben die Anfangsbuchstaben der gefundenen Wörter, fortlaufend gelesen, einen weiteren Tiernamen.


  1. Zwei . . . . . . . mit einer Klappe schlagen
  2. Jemandem ist eine . . . . über die Leber gelaufen
  3. Sich wie ein . . . . . . . im Porzellanladen benehmen
  4. Frech wie ein . . . . . sein
  5. Eine lahme . . . . sein
  6. Stehlen wie ein . . . .
  7. Da beißt die . . . . keinen Faden ab
  8. Wie ein . . . . auf dem Schleifstein sitzen
  9. Weise wie ein . . . sein
  10. Den . . . . . bei den Hörnern packen

Bitte senden Sie das Lösungswort bis zum 20. September an den

DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin

oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil.

Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Juli/August-Rätsels

  1. a) Buon Giorno
  2. b) 1376 m
  3. a) Verdi
  4. b) Riva
  5. c) Cortina d'Ampezzo
  6. a) Ferrari
  7. b) Parma
  8. a) Mailand
  9. a) Dichter
  10. a) Gries

Nachruf:

Brückenbauer für die Selbsthilfe

Heinz Jurkat (1929-2011)

Ein Leben hat sich erfüllt und wir verneigen uns vor einem Menschen, dessen Herz mehr als ein halbes Jahrhundert für die Blindenselbsthilfe geschlagen hat. Als Kind erblindet, hat Heinz Jurkat zeit seines Lebens hohe Maßstäbe an sich gestellt. Fleiß, Ehrgeiz, Geradlinigkeit, Geduld und Beharrlichkeit begleiteten seine berufliche und persönliche Entwicklung. Durch die Flucht aus Ostpreußen fand die Ausbildung zum Stenotypisten ein jähes Ende. Dieses millionenfach geteilte Schicksal war für einen blinden Menschen besonders hart. In der neuen Heimat Schleswig-Holstein galt es zunächst, den Lebensunterhalt mit blindentypischen handwerklichen Arbeiten zu sichern und dann die Ausbildung zu beenden. Zielstrebig entwickelte sich Heinz Jurkat bis zum stellvertretenden Dienststellenleiter in der Stadtverwaltung Uetersen.

Neben dem Beruf setzte sich Jurkat frühzeitig für bessere Lebensbedingungen blinder Menschen ein. Seit 1946 Mitglied des Schleswig-Holsteiner Blindenvereins, wurde er 1981 zum Vereinsvorsitzenden gewählt. Auf Bundesebene prägte er die Verbandspolitik, von 1982 bis 1990 als Beisitzer im Vorstand des Deutschen Blindenverbandes (DBV), von 1990 bis 1998 als stellvertretender Vorsitzender.

Sein Wissen und seinen Erfahrungsschatz stellte Heinz Jurkat nach dem Zusammenschluss der Blindenverbände Ost und West beim Aufbau der neuen Landesvereine zur Verfügung. Dafür erhielt er 1995 vom Blinden- und Sehbehinderten-Verein Mecklenburg-Vorpommern die Ehrenmitgliedschaft. Besonders hervorzuheben sind seine Leistungen als Generalbevollmächtigter des DBV zur Förderung der ostdeutschen Mitglieder von 1991 bis 1998. In all den Jahren stellte er persönliche Interessen zurück und engagierte sich weit über das Maß des Ehrenamtes hinaus.

Für sein außerordentliches Engagement verlieh der Bundespräsident 1995 Heinz Jurkat das Bundesverdienstkreuz. Der DBSV würdigte ihn 1998 mit der Ernennung zum Ehrenmitglied des Verbandes.

In seinen Ehrenämtern lag Heinz Jurkat stets ein vertrauensvolles, kameradschaftliches, ja freundschaftliches Miteinander am Herzen. Mit dem ihm eigenen Humor brachte er Fröhlichkeit in den Alltag und half, schwierige Situationen zu klären. Seine Offenheit, seine Verlässlichkeit und seine Menschlichkeit werden uns ehrend in Erinnerung bleiben.

Renate Reymann
Präsidentin des DBSV  

Zupackend und zuverlässig

Prof. Dr. Willi Finck (1923-2011)

Der Blinden- und Sehbehinderten-Verein Mecklenburg-Vorpommern trauert um sein Ehrenmitglied Prof. Dr. Willi Finck. Seit Gründung des Vereins engagierte sich Finck im BSVMV. Zuvor war er von 1961 bis 1988 Vorsitzender der Bezirksorganisation Rostock des Blinden- und Sehschwachen-Verbandes der DDR. Als Experte des Blindenfürsorgewesens hat er sich auch über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht.

Im Krieg erblindet, studierte Finck Philosophie und Sozialwissenschaften und begann 1959 seine wissenschaftliche Laufbahn an der Universität Rostock. Fünf Jahre später wurde er promoviert, 1979 verteidigte er seine Habilitationsarbeit zum Thema "Philosophische Probleme der Rehabilitation und Integration Behinderter". Als Universitätsprofessor verfasste er auch populärwissenschaftliche Beiträge zu Fragen des Blinden- und Sehbehindertenwesens, etwa zur Geschichte der Blindenkur- und Erholungsfürsorge an deutschen Küsten.

In all seinen arbeitsreichen Jahren haben wir Willi Finck als freundlichen und zupackenden Menschen erlebt. Wegen seiner Zuverlässigkeit und Aufrichtigkeit wird er uns als Vorbild in dankbarer Erinnerung bleiben.

Bernd Uhlig
Vorsitzender des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern  

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Die Redaktion  

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Jakobsweg beschreiten

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Marland GmbH

Schau mal rein bei Marland:

  • Neu: AMMEC HDMI  –  sprechendes Multi-Media-System für Blinde und Sehbehinderte, ausgestattet mit der neuesten DVB-Technologie DVB-C2 und DVB-S2 für den Empfang und die Aufzeichnung digitaler Fernseh- und Radiosender, Auslesen von Videotext und EPG-Daten.
        AMMEC HDMI für DVB-S oder DVB-C: 1.598,00 Euro
  • Neu: Ultraschallbrille iGlasses aus Kanada  –  schützt Kopf und Oberkörper  –  Reichweite stufenlos einstellbar bis maximal 3 m  –  Meldung über Vibration des Rahmens  –  Pieptöne für Ein- und Ausschalten sowie Akkuzustand.
        iGlasses erhältlich mit klaren oder getönten Kunststoffgläsern, mit Zubehör und Anleitung auf CD: 199,00 Euro
  • Trekker Breeze 2.0  –  das einfache Navigationssystem für Blinde und Sehbehinderte. Trekker Breeze sagt Ihnen automatisch, welche Straße Sie überqueren, wie die vor Ihnen liegende Kreuzung beschaffen ist und wann Sie einen von Ihnen markierten Wegpunkt erreicht haben. Kein Problem, wenn die Haltestellenansage in Bus oder Bahn wieder mal nicht funktioniert. Auf Knopfdruck erfahren Sie jederzeit, wo Sie sich gerade befinden. Wege oder Routen, die Sie mehrmals gehen müssen, können Sie aufzeichnen und mit einem gesprochenen Namen versehen. Beim nächsten Mal wird Ihr Trekker Breeze Sie ans Ziel führen bzw. auch wieder zurück.
    Diese Funktionen und einiges mehr stecken in einem kleinen Gerät im Handyformat. Es verfügt über wenige, gut tastbare Bedienknöpfe und lässt sich leicht bedienen.
        Trekker Breeze: 877,40 Euro
  • VoiceSense, der kompakte und leichte persönliche digitale Assistent für Blinde mit Sprachausgabe und Brailletastatur. VoiceSense bietet Technik vom Feinsten!
        1.995,00 Euro
  • SyncBraille  –  Mini-Braillezeile mit 20 Brailleelementen zur Kombination mit VoiceSense.
        SyncBraille mit Zubehör: 1.595,00 Euro

Auf unserer Homepage www.marland.eu ist immer was los! Hier finden Sie stets eine große Auswahl an Produkten für Blinde und Sehbehinderte  –  also einfach mal reinschauen!

Marland GmbH  –  Spezialversand für Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Straße 6, 88326 Aulendorf
Telefon: 0 75 25 / 92 05-0 oder 0 08 00 / 63 63 63 63
E-Mail: info@marland.eu, bestellung@marland.eu

AASB Maria Seidling

  • Talks, Sprachausgabe fürs Handy:
    Ermöglicht alle Einstellungen plus SMS
        330,00 Euro
  • Vorlesesystem Lesephon® USB:
    Das Lesephon mit Stimme Klara auf einem USB-MP3-Stick
        500,00 Euro
  • Lesephon® Vorlesesysteme:
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: Videotext, DAISY-Player, TextToMP3, Telefonansage, Editor, Spracheingabe
        ab 2917,00 Euro
  • AUDIOCHARTA Compact Vorlesesystem:
    Einteilig geschl. Vorlesesystem, Steffi oder Klaus Sprachausgabe
        ab 3539,22 Euro
  • PacMate Braillezeile mit 40 Braillezellen
        5117,00 Euro
  • Alva Braillezeilen, 40/70/80 Module auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Verschiedene Bildschirmlesesysteme
        Preis auf Anfrage
  • Aktuelle JAWS-Version, Screenreader mit Stimme Eloquence/Steffi/Yannik
        ab 1679,34 Euro
  • Angebot bei Neukauf JAWS: 3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen.

Seit dem 11.12.2007 ist die Firma AASB nach DIN ISO 9001 zertifiziert.

AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment:

  • Sprechende Personenwaage GS 39
    Wiegefläche aus schwarz verspiegeltem Glas, deutliche, laute Sprachausgabe, umschaltbar zwischen Deutsch, Russisch, Englisch, Französisch oder Spanisch, bis 150 kg, Ansage in 100-Gramm-Schritten, meldet nach Antippen ihre Funktionsbereitschaft, 4 Speichertasten für unterschiedliche Nutzer, Abmessungen: 34 * 34 * 2 cm, durch Aufsteckfüße auf 4 cm erhöhbar!, 3 AAA-Batterien.
        H 555  –  55,00 Euro
  • Elektronischer Kurzzeitmesser, Zehnertastatur
    Sehr einfache Zeiteinstellung durch Zifferneingabe im Format h:mm:ss. (maximal 10 Stunden: 9:99:99). Abschließend Starttaste drücken. Am Ende der eingestellten Zeit ertönen Pieptöne im raschen Intervall. Alle Eingaben werden mit einem Piepton bestätigt. Eingestellte Weckzeit kann erneut gestartet werden. Für Korrekturen oder neue Weckzeit einfach Cleartaste betätigen. 1 AAA-Batterie.
        U 310  –  11,00 Euro
  • Teleskoplangstock aus Kohlefaser
    9-teilig, Tastspitze aus PVC, Durchmesser: 20 mm, superleicht und klein: nur ca. 75 g Gesamtgewicht bei einer Länge von (eingeschoben) 22-24 cm, Handschlaufe, Bereitschaftstasche.
    • Länge 125 cm: V 210
    • Länge 132 cm: V 211
    • Länge 142 cm: V 212
    •     je 59,90 Euro

  • Reiseschachspiel 16 * 16 cm (aufgeklappt)
    Spielbrett und steckbare Schach- und Dame-Spielfiguren aus beigem/braunem Kunststoff, Figurenhöhe: 15 bis 28 mm, mit schwarzem Kunststoffetui für das Spielbrett und zwei Klappdosen zum Aufbewahren der Figuren.
        S 155  –  78,00 Euro
  • Melonenteiler "Jumbo"
    zerteilt Melonen bis max. 20 cm Durchmesser in 12 Stücke und entfernt gleichzeitig das Kerngehäuse, Kunststoff mit Edelstahlklingen und Klingenschutz.
        H 128  –  11,00 Euro
  • Großdrucktelefonregister
    für Sehbehinderte, 24 * 31 cm, verstärkte Linien, Buchstabenhöhe: ca. 11 mm, Spiraldrahtheftung, Deckblatt aus Klarsichtfolie.
        P 315  –  8,90 Euro

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Blinden-und-Sehbehinderten-Verband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
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BFW Würzburg gGmbH

Prima!

Hüsnü Hüyük (31), blind ...

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Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
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AURA-Hotel
Alte Römerstraße 41-43, 82442 Saulgrub/Obb.
Tel.: 0 88 45 / 99-0
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Träger: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Neu: Diktiergerät Olympus DM-550 mit neuesten Audio-Technologien wie PCM-Format, Audible und Podcast


Dieses digitale Diktiergerät überzeugt außerdem durch beste Aufnahme- und Wiedergabe-Qualität im schicken Design. Dank taktiler Tasten und einer gesprochenen Menüführung lässt es sich auch von Blinden und Sehbehinderten einfach und komfortabel bedienen. Einfache Verwaltung: fünf Ordner plus ein Musik-Ordner (bis zu 200 Dateien pro Ordner), automatische Archivierung und Synchronisation. Speicherkapazität 4 GB, Maße 110 * 39 * 16 mm, Gewicht 84 g inkl. Batterien. Lieferumfang u.a.: 2 aufladbare Micro-Batterien, Stereo-Ohrhörer, USB-Kabel, Tasche mit Gurtclip und Halterung für Stative.

Preis: 229,00 Euro, Best.-Nr. 20 20406.


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Bleekstraße 26, D-30559 Hannover
Verkauf Hannover
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  • Taktile Signalisierung durch Vibrationsmodul
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  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung
  • Gemäß den gängigen Richtlinien

net.1

  • Kostengünstige Ausstattung von Altanlagen
  • Vermeidung aufwendiger Erdarbeiten
  • Effektive Nutzung vorhandener Erdkabel

RTB GmbH & Co. KG
Telefon: 0 52 52 / 97 06-0
E-Mail: info@rtb-bl.de

Handy Tech

Elektronische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte


Active Braille setzt neue Maßstäbe

Stellen Sie sich vor, Sie lesen ein Buch, bei dem auf jeder Seite gerade einmal 40 Zeichen stehen. Der Lesefluss wird ständig unterbrochen, da Sie nach jedem halben Satz umblättern müssen.

Genau so geht es Punktschriftlesern, die auf einer 40-stelligen Braillezeile ständig die Taste zum Weiterschalten betätigen müssen, um einen Text zu lesen.

Endlich gibt es mit der Active Braille eine schlaue Braillezeile, die die Leseposition erkennt und beim Lesen automatisch weiterschaltet, wenn das letzte Zeichen ertastet wurde.

Ohne lästiges Drücken der Weiterschalttaste können Sie sich so mit der Buchwurmfunktion der Active Braille dem Lesevergnügen hingeben.

Entdecken Sie die Active Braille für sich und vereinbaren Sie gleich einen Vorführtermin in einer unserer Filialen. Unsere Kundenberater, die meist selbst blind oder sehbehindert sind, zeigen Ihnen gerne die umfangreichen Funktionen der Active Braille.


Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstraße 10, 72160 Horb-Nordstetten
Tel.: 0 74 51 55 46-0
E-Mail: info@handytech.de
Internet: www.handytech.de

Stuttgart: 07 11 / 2 20 22 99-0
Köln: 02 21 / 92 15 56-0
Marburg: 64 21 / 69 00 12-0
Lüneburg: 0 41 31 / 69 96 98-0

BAUM Retec

VisioBook  –  Alle Vorzüge eines Bildschirmlesegerätes genießen  –  wo auch immer Sie gerade sind

Das mobile VisioBook Bildschirmlesegerät ist klein wie ein Notebook und leistungsstark wie ein herkömmliches Bildschirmlesegerät. Dank ausgeklügeltem Klappmechanismus lässt es sich sekundenschnell auf- und wieder abbauen. Es vergrößert überall und stromunabhängig für über 4 Stunden die Bücher, Magazine und Zeitschriften, die Sie interessieren. Danach verstauen Sie es und es steht nicht mehr im Weg.

  • neue Klasse tragbarer Lesegeräte
  • sehr leicht, daher tragbar und mobil
  • in wenigen Sekunden auf- sowie wieder abgebaut und verstaut
  • sehr ansprechendes klassisches Design
  • einfache und intuitive Bedienung
  • HD-Kamera für Fern- und Nahbereich
  • über 4 Stunden Akkulaufzeit unabhängig arbeiten

Das VisioBook wird im letzten Quartal 2011 verfügbar sein.


BAUM Retec AG  –  Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte
In der Au 22, D-69257 Wiesenbach
Tel.: 0 62 23 / 49 09  –  0
Fax: 0 62 23 / 49 09  –  3 99
E-Mail: info@baum.de
Internet: www.baum.de

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

Do., 1.9.11, 11.30 Uhr, NDR

Abenteuer Erde: Cloud  –  Ein wilder Hengst in den Rocky Mountains


Do., 1.9.11, 20.15 Uhr, Arte

Der fliegende Händler der Provence


Do., 1.9.11, 20.15 Uhr, WDR

Tatort: Familienbande


Do., 1.9.11, 22.30 Uhr, WDR

Menschen hautnah: Buenos Dias Zwillinge


Fr., 2.9.11, 14.15 Uhr, WDR

Menschen hautnah: Buenos Dias Zwillinge


Fr., 2.9.11, 0.55 Uhr, WDR

Abenteuer Erde: Die Wüstenelefanten von Namibia


Sa., 3.9.11, 8.00 Uhr, MDR

Die Farbe der Milch


Sa., 3.9.2011, 17.45 Uhr, ZDF

Menschen  –  Das Abenteuer (Teil 5)


Sa., 3.9.11, 22.45 Uhr, MDR

James Bond 007: Goldfinger


So., 4.9.11, 20.15 Uhr, ARD

Tatort: Altes Eisen


Mo., 5.9.11, 14.45 Uhr, Arte

Der fliegende Händler der Provence


Mo., 5.9.11, 18.05 Uhr, ZDF

SOKO 5113: Der Ausschuss


Mo., 5.9.11, 23.00 Uhr, MDR

Brokeback Mountain


Mo., 5.9.11, 23.15 Uhr, NDR

Luther


Di., 6.9.11, 20.15 Uhr, ARD

Das Glück dieser Erde: Lernprozesse


Di., 6.9.11, 20.15 Uhr, SWR

Tatort: Der Schrei


Di., 6.9.11, 20.15 Uhr, WDR

Abenteuer Erde: Die Krim  –  Im Reich der Kaiseradler


Mi., 7.9.11, 10.25 Uhr, ARD

Das Glück dieser Erde: Lernprozesse


Mi., 7.9.11, 20.15 Uhr, ARD

Stilles Tal


Mi., 7.9.11, 22.05 Uhr, MDR

Tatort: Bei Auftritt Mord


Mi., 7.9.11, 23.50 Uhr, BR

Lost in Translation


Do., 8.9.11, 10.30 Uhr, ARD

Stilles Tal


Fr., 9.9.11, 21.15 Uhr, ZDF

SOKO Leipzig: Happy End


Fr., 9.9.11, 23.30 Uhr, ARD

Agathe kann's nicht lassen: Mord im Kloster


Sa., 10.9.11, 21.55 Uhr, Arte

Polizeiruf 110: Tiefe Wunden


So., 11.9.11, 20.00 Uhr, SF1

Tatort: Tod einer Lehrerin


So., 11.9.11, 20.15 Uhr, Arte

Requiem


Mo., 12.9.11, 18.05 Uhr, ZDF

SOKO 5113: Sturmtraum


Di., 13.9.11, 20.15 Uhr, ARD

Das Glück dieser Erde: Veränderungen


Di., 13.9.11, 20.15 Uhr, SWR

Tatort: Die Unsichtbare


Di., 13.9.11, 20.15 Uhr, WDR

Abenteuer Erde: Deutschl. älteste Bäume


Di., 13.9.11, 22.00 Uhr, NDR

Polizeiruf 110: Feindbild


Di., 13.9.11, 23.25 Uhr, BR

Die Geschichte vom weinenden Kamel


Di., 13.9.11, 1.05 Uhr, Arte

Polizeiruf 110: Tiefe Wunden


Mi., 14.9.11, 10.25 Uhr, ARD

Das Glück dieser Erde: Veränderungen


Mi., 14.9.11, 21.45 Uhr, BR

Beste Zeit


Mi., 14.9.11, 0.50 Uhr, 3sat

37 Grad: Die Heimlichtuer


Do., 15.9.11, 20.15 Uhr, WDR

Tatort: Oben und unten


Fr., 16.9.11, 14.30 Uhr, Arte

Der fliegende Händler der Provence


Fr., 16.9.11, 21.15 Uhr, ZDF

SOKO Leipzig: Die Notenwenderin


Fr., 16.9.11, 21.45 Uhr, ARD

Polizeiruf 110: Wolfsmilch


Fr., 16.9.11, 23.30 Uhr, ARD

Agathe kann's nicht lassen: Alles oder nichts


Fr., 16.9.11, 4.15 Uhr, ZDF

SOKO Leipzig: Die Notenwenderin


Sa., 17.9.11, 3.45 Uhr, ARD

Stadt in Angst


So., 18.9.11, 20.15 Uhr, ARD

Tatort: Zwischen den Ohren


Mo., 19.9.11, 0.50 Uhr, ARD

In and Out  –  Rosa wie die Liebe


Di., 20.9.11, 20.15 Uhr, 3sat

Schuldig


Di., 20.9.11, 20.15 Uhr, SWR

Tatort: Höllenfahrt


Di., 20.9.11, 20.15 Uhr, WDR

Abenteuer Erde: Königstiger  –  Kampf ums Überleben


Di., 20.9.11, 0.40 Uhr, 3sat

Schuldig


Mi., 21.9.11, 22.05 Uhr, MDR

Tatort: Die Anwältin


Mi., 21.9.11, 22.55 Uhr, WDR

Tatort: Rattenlinie


Mi., 21.9.11, 23.35 Uhr, MDR

Sternzeichen


Mi., 21.9.11, 0.40 Uhr, 3sat

37 Grad: Traumfrau für Vater gesucht


Do., 22.9.11, 0.00 Uhr, SF1

Alle anderen


Fr., 23.9.11, 21.45 Uhr, ARD

Tatort: Unbestechlich


Sa., 24.9.11, 7.50 Uhr, MDR

Unsere Zehn Gebote 1


Sa., 24.9.11, 8.05 Uhr, MDR

Unsere Zehn Gebote 3


Sa., 24.9.11, 8.20 Uhr, MDR

Unsere Zehn Gebote 5


Sa., 24.9.11, 20.15 Uhr, BR

Sau Nummer Vier. Ein Niederbayernkrimi


Sa., 24.9.11, 21.50 Uhr, BR

Erntedank. Ein Allgäukrimi


So., 25.9.11, 20.00 Uhr, SF1

Tatort: Auskreuzung


Mo., 26.9.11, 20.15 Uhr, MDR

Weissensee, Teil 1 und 2


Mo., 26.9.11, 20.15 Uhr, SWR

Heimat zu verkaufen


Di., 27.9.11, 20.15 Uhr, WDR

Abenteuer Erde: Die Wiese


Di., 27.9.11, 22.00 Uhr, NDR

Tatort: Mord in der ersten Liga


Di., 27.9.11, 22.30 Uhr, SWR

Good Bye, Lenin!


Mi., 28.9.11, 20.15 Uhr, ARD

Jenseits der Mauer


Mi., 28.9.11, 0.20 Uhr, 3sat

37 Grad: Bin ich schön


Do., 29.9.11, 20.15 Uhr, Arte

Stella



Inhaltsangaben zu den oben aufgeführten Hörfilmen finden Sie im Internet unter www.hoerfilm.de sowie auf unserem Service-Telefon 030  –  21 99 77 11.

Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG)
Tel. 030 / 23 55 73 40
Fax 030 / 23 55 73 433
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