Gegenwart Ausgabe 08/2016

"Die Gegenwart" Heft 08/2016

Inhaltsverzeichnis Heft 08/2016

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Spezial: Louis Braille Festival 2016

An die Daheimgebliebenen

Längster Wunschzettel mit inklusiven Botschaften

Blindenfußball: Marburg gewinnt internationales Freundschaftsturnier

Tandemfahren: Ein Kindheitstraum erfüllt sich

Ach, wenn doch jedes Wochenende Louis Braille Festival wäre ...

Sabriye Tenberken

Wolfgang Angermann

Emotionale Achterbahnfahrt beim "Spiel ohne Grenzen"

Kurzinfo: Für den guten Zweck

Zeigen, was man drauf hat: Das Festival als Bühne für die blista-Schüler

Messen  –  zählen  –  wiegen: Das Louis Braille Festival in Zahlen

Stimmen vom Festival

Joana Zimmer, Sängerin

Irmgard Badura, Behindertenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung

Franz J. Breiner, Marburg

Simon Kuhlmann, Königswinter

Gesucht: Lesergeschichten vom Festival

Noch mehr Festival auf DBSV-Inform

Förderer und Sponsoren

Im Gespräch:

"Es hätte ein großer Wurf sein können"

Kurzinfo: Das neue BGG: Welche Fortschritte bringt es blinden und sehbehinderten Menschen?

Traueranzeige des Netzwerks Artikel 3

DBSV-Nachrichten:

Lernen im Wandel

Beraten und beschlossen

Meldungen

Bundesteilhabegesetz: Kabinett leitet parlamentarisches Verfahren ein

Kurzinfo: Ihre Beispiele machen uns stark!

Marrakesch-Vertrag tritt in Kraft

Europäische Union setzt Signal für Barrierefreiheit im Web

Entschädigungen für Gewaltopfer in Behinderteneinrichtungen beschlossen

Neue ISO-Norm zur Herstellung von Tastkarten

Alltag und Schlafqualität von blinden Menschen: Aufruf zur Teilnahme an einer Umfrage

"Diabetes und Auge": Thema bei der Woche des Sehens 2016

Weitersehen 2017: DBSV-Jahrbuch widmet sich kultureller Teilhabe

Schnell und einfach: Per Charity-SMS den DBSV unterstützen

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Termine & Tipps:

Termine

Tag der offenen Tür im Deutschen Taubblindenwerk

8. Whitestock-Festival

Tag der offenen Tür in der DZB

Oper mit Live-Audiodeskription

Wassersportcamp für blinde und sehbehinderte Menschen

Seminare von Bildung ohne Barrieren

Reden und Präsentieren vor Gruppen

Kulinarisches Ereignis

Studieren mit Behinderung/chronischer Krankheit

Kursangebot 2017 des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern

Orientierung und Mobilität

DBSV-Veranstaltungen

8. Deutsche Mannschaftsmeisterschaft des DBSV im Skat

GFUV-Workshop "Neue Normen zur Barrierefreiheit"

Tipps

GKV-Hilfsmittelverzeichnis mobil und barrierefrei

Forum:

Eintracht ist mein Leben

Auch Eltern brauchen Beratung

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Beruf

Medizinische Tastuntersucherin: Mit einer sinnvollen Tätigkeit in einen sicheren Beruf

Initiative zur Dokumentation von Softwareanpassungen

Sport

Leichtathletik-EM: neun Medaillen für blinde und sehbehinderte Athleten

Schwimmen: Elena Krawzow mit herausragenden Leistungen bei EM und IDM

Erste Deutsche Schulmeisterschaft im Torball: Friedberg holt Titel

Jugend trainiert für Paralympics: Goalball-Gold geht nach Mecklenburg-Vorpommern

Aus den Ländern

Vorstandswahlen: Wechsel an der Spitze des ABSV

Bremen: Neuer Vorstand gewählt

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

"Nun bin ich gefragt, Hilfe zurückzugeben"

Service | Recht:

Feuchte AMD: Ein Fall für mündige Patienten

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Medien:

Meldungen

DZB kooperiert mit öffentlichen Bibliotheken in Sachsen

Bücher

Das Mädchen mit dem Fingerhut

September

Um es kurz zu machen

Amandas Suche

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Stell dich mit den Schergen gut

Einfach geradeaus?

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Hörfilme

Ich und Kaminski

Ich bin dann mal weg

Rätsel:

August-Rätsel

Lösung des Juni/Juli-Rätsels

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Suche

Partnersuche

Gewerbliche Anzeigen

Blindenlangstockmanufaktur

Eintauchen ins Wiener Flair

Kleiner, leichter, schlauer!

Schottland-für-Alle

Braunschweiger BlindenHilfsmittelVersand

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

AASB Maria Seidling

Neue Produkte bei Marland

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

BFW Würzburg

deininger.vision

RTB

Second Sight

IFA  –  Consumer Electronics Unlimited

Hörfilm.info

Olympia in Rio mit Live-Audiodeskription

Ausgewählte Sendetermine

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

hörfilm.info

Umfrage zu Alltag und Schlafqualität von blinden Menschen

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Titelbild:
Ein Mann mit weißem Vollbart und Gitarre singt, neben ihm sitzt ein Mann mit kurzen grauen Haaren und Sonnenbrille am Keyboard. Hinter ihnen ist der Sänger in Nahaufnahme auf einer großen Leinwand zu sehen. Rainer Husel war einer von vielen Künstlern, die beim Louis Braille Festival in Marburg die Besucher begeisterten. Das große "Spezial" zum Festival lesen Sie unter "Spezial: Louis Braille Fesival 2016".



Rückseite:
Beziehungsweise Paare: Eine Reihe der blinden Künstlerin Sabine Tscheschlock

... Er fing an leise zu singen, sanft,
murmeln, singen,
Sterne flirten ...
Nur nicht aufhören, dachte sie,
nur nicht aufhören, bittet sie ihn ...
Nach dem Lied
tauchte die Welt wieder auf.
Sie legte ihm ein Danke um den Hals
und ging reichlich verwirrt.

Bildbeschreibung: Ein groß gewachsener Mann in blauem Hemd und brauner Hose und eine zierliche Frau in dunkelviolettem Kleid tanzen miteinander. Der Mann hält den Kopf geneigt und schaut die Frau zärtlich an, sein rechter Arm ist in Führhaltung angewinkelt. Der Fußboden ist dunkel, den Hintergrund in blauen und rosafarbenen Pastelltönen durchziehen geschwungene Linien. Die Konturen der Figuren sind verwischt.



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
70. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juni/Juli als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB), Leipzig
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:

"Blickpunkt Auge" (BPA)


Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

dass Sie im August eine Ausgabe der "Gegenwart" erhalten, ist ungewöhnlich. Der Grund ist das Louis Braille Festival, das vom 1. bis 3. Juli in Marburg stattfand. Bereits vier Wochen später schaut die "Gegenwart" in einem umfangreichen "Spezial" zurück auf das europaweit größte Fest für blinde und sehbehinderte Menschen. Wer nicht dabei war, kann ein wenig Festivalatmosphäre schnuppern. Wer dabei war, kann sich an die Highlights der drei Festivaltage erinnern, wird aber garantiert auch Neues entdecken. Denn bei der enormen Fülle an Angeboten hatte man die Qual der Wahl.

Das Louis Braille Festival hat nicht zuletzt Menschen zusammengebracht und damit den Zusammenhalt in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe gestärkt. Das lässt sich gar nicht hoch genug einschätzen in einer Zeit, in der auf politischer Bühne ein rauer Wind weht. Jüngstes Beispiel dafür ist das novellierte Behindertengleichstellungsgesetz, das am 1. Juli in Kraft getreten ist. Es entspricht nicht den Erwartungen behinderter Menschen, da es die Privatwirtschaft nicht zur Barrierefreiheit verpflichtet. Horst Frehe vom Forum behinderter Juristinnen und Juristen zeigt sich im "Gegenwart"-Interview ernüchtert, wie die Bundesregierung die Forderungen der Behindertenverbände übergeht und selbst die UN-Behindertenrechtskonvention unbeachtet lässt. Beim Bundesteilhabegesetz, über das im Herbst entschieden wird, zeichnet sich Ähnliches ab. Umso wichtiger ist es, in der Gemeinschaft behinderter Menschen Stärke zu zeigen und öffentlichen Druck zu erzeugen.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

Spezial: Louis Braille Festival 2016

Die Deutsche Blindenstudienanstalt (blista) wird 100 Jahre alt. Und die ganze Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe ist nach Marburg gekommen  –  zum Louis Braille Festival 2016. Fast 4.000 Besucher feierten vom 1. bis 3. Juli das europaweit größte Fest für blinde und sehbehinderte Menschen. Sie hatten die Wahl zwischen 76 Einzelveranstaltungen, die DBSV und blista auf die Beine gestellt haben. In Bewegung und ins Gespräch kommen, neue Anregungen und Erfahrungen sammeln, miteinander Spaß haben: Das war die Devise des Festivals. Die "Gegenwart" lässt große und kleine Besucher von ihren Erlebnissen berichten, interviewt den Direktor der blista und den Bürgermeister der Stadt Marburg und präsentiert Zahlen, die jede für sich eine kleine Geschichte vom Festival erzählen.


Dazu mehrere Bilder: Die Abendshows des Festivals boten Interessantes und Unterhaltsames: Sängerin Corinna May (Mitte), Sozialvisionärin Sabriye Tenberken (unten links), der blista-Ehemaligen-Chor "Schlag 6" (unten), blista-Ressortleiter Rudi Ullrich und DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke (oben rechts), Moderator Alexander Mazza mit DBSV-Präsidentin Renate Reymann (Mitte rechts) und die Finalteams des "Spiels ohne Grenzen" (oben links)

An die Daheimgebliebenen

Auf dem Louis Braille Festival gab es viel zu erleben: Konzerte, Workshops, Lesungen, Sport und große Abendshows. Ute Stephanie Mansion war mittendrin und lässt alle, die es nicht nach Marburg geschafft haben, in drei Tage Festival abtauchen.


"Und, wie war's?", fragt meine blinde Freundin Julia  –  sie frisch aus dem Holland-Urlaub, ich aus Marburg zurückgekehrt. "Großartig! Das wäre auch was für dich gewesen", entgegne ich und erzähle, was ich alles erlebt und sie verpasst hat.


Freitag  –  in Bewegung

"Marburg soll erbeben", sagt DBSV-Vizepräsident Hans-Werner Lange zur Eröffnung des Festivals am Freitagmittag und legt die Latte damit hoch. Gute Stimmung herrscht schon, als die fünfzig Teams der Tandem-Sternfahrt  –  jeweils ein blinder und ein sehender Fahrer  –  ins Georg-Gaßmann-Stadion einfahren. Darunter auch Verena Bentele, Bundesbehindertenbeauftragte und ehemalige Schülerin der hier ansässigen Deutschen Blindenstudienanstalt (blista), mit ihrem Piloten Dr. Franz Kahle, Bürgermeister der Stadt Marburg. Aus ganz Deutschland sind die Tandemfahrer nach Marburg gestrampelt  –  unter dem Motto "Gemeinsam geht alles!".

Dann schwärmen auch wir Besucher aus. Da die Sonne kräftig vom Himmel scheint, zieht es mich zu einem großen Pool, der neben der Tartanbahn aufgestellt ist. Wenn ich meine Badesachen dabei hätte, könnte ich mir einen Neopren-Anzug überziehen, in den Pool steigen und ein paar Grundbegriffe des Windsurfens lernen. So stehe ich am Rand des Pools und beobachte, wie sich die ersten aufs Brett trauen und sich, den Segelmast fest umklammert, von den Surflehrern übers Wasser schieben lassen.

Sportlich betätigen möchte ich mich jetzt auch. Ich steige in ein Tretkart und drehe Runde um Runde auf einer kleinen, mit dicken Luftpolstern begrenzten Bahn. Damit es für mich als Sehbehinderte nicht zu einfach ist, schließe ich die Augen. Ein Helfer läuft neben mir her und gibt Hinweise, denn ich kann nur ungefähr einschätzen, wann ich das Lenkrad einschlagen muss. Die Bremse blind zu finden, dauert zu lange, um einen Crash zu vermeiden. Die Fahrerin vor mir hat jedenfalls Glück, dass mein Assistent das Kart immer kurz vor dem Zusammenprall stoppt. Bei manch anderem Fahrer auf der Bahn sieht das Ganze doch mehr nach Autoscooter aus. Vor der Kartbahn hat sich schon eine Schlange gebildet, darum schlendere ich weiter zur Führhundlounge.

Ohne Hund habe ich da eigentlich nichts zu suchen, denn hier treffen sich Führhundhalter zum Austausch und um ihren Hunden auf einer eingezäunten Wiese etwas Freilauf zu gönnen. Ich entdecke ein Gestänge aus Metall, einen Führhund-Simulator. Eine Rehalehrerin zieht mir eine Augenbinde über und dann gehen wir Gassi. Sie schiebt den Metallhund an einem Griff, ich nehme den Bügel des Geschirrs. Stufen zeigt mir mein Metallhund, indem die Rehalehrerin ihn kurz vor mir einlenkt.

Schnell einmal probieren, wie Showdown, die Tischtennisvariante für blinde und sehbehinderte Menschen, funktioniert. Für den Anfang gelingt es mir ganz gut, mit dem Holzschläger den Ball zu treffen und zu verhindern, dass er in mein Tor rollt, wenn der Gegner ihn schlägt. Zeit zum Üben habe ich nicht. Ich muss weiter, denn im Braillezelt beginnt eine musikalische Lesung mit Joana Zimmer.

Viele Menschen drängen in das Zelt, ich nehme auf dem Boden Platz. Neben mir sitzt ein Führhund, der intensiv aus dem Maul riecht. Die blinde Sängerin Joana Zimmer liest aus ihrem Buch "Blind Date", in dem sie aus ihrem Leben erzählt und die Anfänge ihrer Karriere schildert. Zwischendurch singt sie ein paar ihrer Songs. Das Vergnügen, ihrer Stimme zu lauschen, wird nur gedämpft durch die Rockmusik, die von der Außenbühne ins Zelt dringt. Trotzdem sind alle von Joana Zimmers ruhigen Liedern begeistert.

Draußen will ich den rockigen Klängen auf den Grund gehen und statte der Außenbühne einen Besuch ab. Die ausgelassene Stimmung, die die Band "Sunday Morning Tea Party" verbreitet, hat mich schnell angesteckt. Ein Mann im Publikum spielt Luftgitarre, ein Paar tanzt. Ich lasse mich auf einer Bierbank nieder und komme mit Freunden und Fremden ins Gespräch.

Schneller als gedacht ist es Abend geworden. Zeit für die Show "100 Jahre  –  100 Talente" in der Großen Halle, in der sich alles um die blista dreht, die in diesem Jahr, genau wie der DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf), ihr 100-jähriges Bestehen feiert. Der wiederbelebte A-cappella-Chor "Schlag 6", der aus ehemaligen blista-Schülerinnen und -Schülern besteht, bringt das Publikum mit "Lollipop" oder "The Longest Time" zum Mitklatschen und Jubeln. Das hätte meiner Freundin Julia gefallen, die auch in einem Chor singt. Ebenso begeistert sind die Zuhörer, als Rainer Husel mit seiner einmaligen, mal rockig, mal ganz sanft klingenden Stimme singt.

Ruhiger wird es bei den Interviews auf der Bühne. Aktuelle und ehemalige blista-Sportler plaudern über ihre bevorstehende bzw. zurückliegende Teilnahme an den Paralympics. Die ehemalige blistanerin Sabriye Tenberken erzählt von ihrem beeindruckenden Engagement für blinde Menschen in Tibet und von ihrem vor elf Jahren gegründeten Institut für soziale Visionäre in Indien.

Am Ende übernehmen die heutigen Schüler der blista die Bühne. In kleinen Theaterszenen setzen sie sich mit ihrer Seheinschränkung auseinander und formulieren eindrücklich ihre Talente und Fähigkeiten, die sie als Menschen ausmachen. Vielleicht gilt der Applaus, den wir Zuschauer ihnen und den Ehemaligen spenden, auch ein bisschen uns selbst. Denn auch viele von uns meistern ihr Leben mit körperlichen Einschränkungen gut.


Samstag  –  ganz neue Erfahrungen

Der Workshop "Touching Moves  –  Tanzperformance für ein nichtsehendes Publikum" steht am Samstag auf meinem Programm. Mit verbundenen Augen stehen wir verteilt im Raum. Eine Weile passiert nichts. Dann hören wir einen Gong, Klackern und Hände, die in einen Eimer mit Eiswürfeln zu greifen scheinen. Wir spüren, dass sich Körper zwischen uns bewegen. Düfte gleiten an meiner Nase vorbei, Minze und Orange. Plötzlich spüre ich eine Frauenhand auf meiner Hand, die sich spielerisch um meine Hand windet. Später berührt eine zweite, behaarte Hand meine Schulter und meine Hand. Schließlich fassen zwei Hände meine Hände und wir machen so etwas wie Tanzbewegungen zu Musik, drehen und bewegen uns. Keiner spricht. Wieder andere Hände massieren meine Schultern. Schließlich ein Potpourri an Geräuschen: Klatschen, Reiben, Rasseln, immer lauter und lauter. Bis ein Gong das Ende des Workshops verkündet. Eine einzigartige sinnliche Erfahrung!

Eine Geräuschkulisse anderer Art, nämlich munteres Stimmengewirr, herrscht auf dem Markt der Begegnungen in der Kleinen Halle. Dort informieren Landesvereine, Berufsförderungswerke und andere Einrichtungen der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe über ihre Arbeit. Die Stände, an denen es etwas zu gewinnen gibt, erfreuen sich besonderer Beliebtheit. Ob Tasträtsel, Trophäenangeln oder Stimmenraten, jeder will sein Glück versuchen. Bei der Hamburger Blindenstiftung tippe ich mit einer Braille-Schreibmaschine mühsam "Herzlichen Glückwunsch!" auf eine Karte, die ich verschenken will. Mir schenkt ein Mitarbeiter einer Blindenwerkstatt eine kleine Bürste für die Computertastatur und demonstriert an einem großen Gerät, wie diese und andere Bürsten hergestellt werden. Andernorts kann ich die dicken und aufwändig bestickten Stoffe traditioneller Marburger Trachten betasten. Ein Musiklehrer erklärt mir, dass ich auch mit Sehbehinderung und in fortgeschrittenem Alter noch Klavierspielen lernen könnte  –  ein unerfüllter Traum meiner Kindheit.

Statt Klavier lerne ich in einem Workshop, wie man Pack-Poi spielt. Dafür steckt man sich Fingerschlaufen an Zeige- und Mittelfinger jeder Hand. An den Schlaufen ist eine Kordel befestigt, an deren Ende ein kleiner Ball mit bunten Flatterbändern hängt. Die Pack-Poi kann man kunstvoll durch die Luft schwingen und dabei allerlei Bewegungen machen. Toll sieht es aus, wenn eine Gruppe eine ganze Choreografie zeigt.

Für mich erholsam, für die Teilnehmer wahrscheinlich weniger, ist das "Spiel ohne Grenzen", bei dem Teams aus blinden, sehbehinderten und sehenden Kandidaten aus verschiedenen Bundesländern gegeneinander antreten. Trotz des zwischendurch einsetzenden Regens sind sie voller Ehrgeiz bei der Sache.

Kaffee trinkend sehe ich zu, wie viele Leute zu den Songs wippen und tanzen, die die Band "Overback" mit dem blinden Frontmann Rainer Husel auf der Außenbühne spielt. So voll war es hier zuvor noch nicht. Zum Schluss singen bei "American Pie" alle lauthals mit.

In einem Zelt lasse ich mich vor einer Fotoleinwand des Marburger Schlosses fotografieren. Nebenan notiere ich ein paar sozialpolitische Wünsche auf den "Längsten Wunschzettel mit inklusiven Botschaften". Und nach wenig erfolgreichen Schießversuchen in einem anderen Zelt eile ich in die Große Halle zur "Ultimativen Samstagabend Show".

Das Wetteifern der drei bestplatzierten Teams vom "Spiel ohne Grenzen" um den Finalsieg und das anschließende Public Viewing des EM-Viertelfinalspiels zwischen Deutschland und Italien bilden nochmal zwei spannungsgeladene Höhepunkte.

Ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende  –  und dabei wollte ich noch klettern, reiten, an mehr Lesungen und Workshops teilnehmen und weiteren Bands lauschen. Aber was soll erst Julia sagen? Beim Urlaub in Holland hat sie sicher noch nicht einmal richtige EM-Stimmung erlebt.


Sonntag  –  besinnlicher Ausklang

Zum Abschluss zieht das Festival am Sonntag in die Stadt um und beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Elisabethkirche. Der DVBS hat ihn vorbereitet. So gut gefüllt sei die Kirche nicht oft, stellt die Gemeindepfarrerin fest. Die Besucher erleben einen besinnlich-feierlichen Gottesdienst, zu dem sie selbst durch kräftigen Gesang beitragen. Liedzettel gibt es in Schwarz- und Punktschrift. In ihrer Dialogpredigt berichten die evangelische Pastorin Dr. Christina Ernst und die katholische Gemeindereferentin Beate Schultes von ihren Erfahrungen mit dem Blindsein. Sie ermutigen, Konfrontationen nicht zu meiden, unter Leute zu gehen und eigene Wünsche zu verfolgen. Das eigene Licht nicht unter den Scheffel stellen  –  das ist ihre Botschaft, mit der sie sich auf das Matthäus-Evangelium beziehen.

Bei einer Führung durch die Kirche erfahre ich viel über deren gotische Bauweise, das Leben der Heiligen Elisabeth und das Kruzifix, das der Künstler Ernst Barlach gestaltet hat. Beeindruckend ist der Hochaltar mit drei Portalen.

Es ist noch Zeit für einen Abstecher in die Ausstellung "Hörwelten" in den Räumen des Kunstvereins Marburg. Die Künstlerin Mirja Wellmann erklärt gerade einer Gruppe blinder und sehbehinderter Besucher ihre Werke. In einem dunklen Raum sind "Hörhelme" aus neonfarbigem Acrylglas installiert. Ich stecke meinen Kopf in einen Helm und höre alles nur noch dumpf, nehme Geräusche anders, aber bewusster wahr.

Beim Jazz-Frühschoppen vor der Kirche lausche ich noch ein wenig der Band und stärke mich für die Rückfahrt. Vielleicht gibt es in vier Jahren wieder ein Louis Braille Festival. Wenn Julia mich fragt, ob ich hinfahre, werde ich sagen: "Natürlich  –  und du kommst mit!"

Ute Stephanie Mansion (47) ist freie Journalistin und lebt in Düsseldorf.


Dazu mehrere Bilder:

    • Musikalisch und literarisch: Joana Zimmer liest für die Besucher (oben), die "Sunday Morning Tea Party" rockt die Bühne (unten)
    • Viel zu entdecken: eine Besucherin mit taktilem Geländeplan (links), rasantes Kartfahren (oben) und Steinhauen mit Hammer und Meißel (unten)
    • Bürstenherstellung und Glücksradspielen: Auf dem Markt der Begegnungen luden zahlreiche Stände zum Kennenlernen und Mitmachen ein

Längster Wunschzettel mit inklusiven Botschaften

Busse, die sprechen können, E-Books, die sich auf allen Readern lesen lassen, mehr Offenheit gegenüber behinderten Menschen, Schulen, auf denen sich blinde und sehende Schüler wohlfühlen  –  all dies sind Wünsche von Festivalbesuchern, nachzulesen auf fünf langen Stenostreifen. Gleich am Eingang ins Georg-Gaßmann-Stadion stand ein Zelt mit drei Streifenschreibern. Hier konnte man seine sehnlichsten Wünsche notieren, in Punktschrift oder Schwarzschrift.

"Der Andrang war groß", berichtet Andrea Katemann, Leiterin der Deutschen Blinden-Bibliothek. "Wir hatten nonstop zu tun." Als es vormittags regnete, wünschten sich die Menschen Sonnenschein. Wenige Stunden später war dieser Wunsch erfüllt. Beim Weltfrieden stellt sich die Lage sehr viel komplexer dar. Auch ganz persönliche Wünsche wurden auf die Stenostreifen getippt: zum Beispiel dass die bevorstehende Augen-Operation gelingen möge.

Am Ende hat der Wunschzettel 112,83 Meter gemessen. Das entspricht mehr als vier Streifenrollen. Rudi Ullrich, Ideengeber der Aktion und Mitglied des DBSV-Präsidiums, wollte den inklusiven Wunschzettel eigentlich ins Guinessbuch der Rekorde bringen. Doch seine Anmeldung wurde abgelehnt. Die Idee sei zu speziell, so dass kein Wettbewerb entstehen würde. "Wir müssen noch viel tun, um die Inklusion in die Köpfe der Menschen zu bringen", stellt Rudi Ullrich fest.

Blindenfußball: Marburg gewinnt internationales Freundschaftsturnier

Zum Louis Braille Festival gehört Blindenfußball. Die Sportfreunde Blau-Gelb blista Marburg haben gleich ein ganzes Blindenfußball-Turnier auf die Beine gestellt. Vier Mannschaften rannten am Festivalsamstag um das rasselnde Leder. Aus dem Ausland war der tschechische Meister aus Brno der Einladung des deutschen Meisters gefolgt, aus Hamburg der FC St. Pauli und aus Gelsenkirchen der FC Schalke 04.

Das Wetterglück war nicht ganz auf Seiten der Fußballer. Am Vormittag gab es einige Regenschauer. Die hinderten die Festivalbesucher jedoch nicht daran, an den Banden mitzufiebern, manche mit den Ohren, andere mit den Augen.

In vier spannenden Spielen trafen die Mannschaften aufeinander. Schalke besiegte St. Pauli 1 : 0 im 6-Meter-Schießen. Das Meisterspiel Marburg gegen Brno konnten die Blaugelben 2 : 0 für sich entscheiden. Beim Spiel um den dritten Platz mussten sich die Fußballer aus Brno, verletzungsbedingt geschwächt, auch St. Pauli geschlagen geben (4 : 2). Im Finale standen sich schließlich Schalke und die Sportfreunde Blau-Gelb gegenüber. Die Marburger wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und durften nach einem souveränen 3 : 0 über den Sieg des Freundschaftsturniers jubeln.

"Die Spiele waren eine tolle Werbung für den Blindenfußball", findet Peter Gößmann, Trainer des Marburger Teams, und ergänzt: "Vielleicht hat der eine oder andere den Anstoß bekommen, es selbst einmal zu versuchen."


Dazu ein Bild: Unter Freunden: Vier Blindenfußball-Mannschaften traten beim Festivalturnier gegeneinander an

Tandemfahren: Ein Kindheitstraum erfüllt sich

Interview mit Dr. Franz Kahle, Bürgermeister der Stadt Marburg


Herr Dr. Kahle, das Louis Braille Festival 2016 ist eröffnet. Was bedeutet Ihnen das als Bürgermeister der Stadt Marburg?

Die blista ist eine der wichtigsten Einrichtungen der Universitätsstadt Marburg  –  mit großer Tradition, im Moment aber auch mit großen Herausforderungen, was die Inklusion betrifft. Insofern ist dies ein großer Tag. Als Stadt freut es uns, dass die blista nicht nur auf der Tradition beharrt, sondern sich aktiv Gedanken um die Zukunft macht. Dieses Festival ist ein Zeichen dafür, dass die blista versucht, mit der Zeit zu gehen.


Das Louis Braille Festival findet im Georg-Gaßmann-Stadion statt. Das ist der Stadt zu verdanken. In welcher Weise konnte die Stadt das Zustandekommen dieses Festivals darüber hinaus unterstützen?

Ich bin nicht für das Sportamt zuständig, das ist beim Oberbürgermeister angesiedelt. Aber wir haben die Flächen und organisatorischen Möglichkeiten zur Verfügung gestellt. Das entspricht der langjährigen Tradition, dass sich Stadt und blista gegenseitig unterstützen.


Marburg ist für blinde Menschen vielleicht die Stadt mit der höchsten Lebensqualität, weil es nicht so viele Barrieren gibt. Auch das ist der Kooperation mit der Stadt zu verdanken ...

Wir haben einen Runden Tisch "Barrierefreiheit". Hier engagieren sich blinde Menschen, aber auch Rollstuhlfahrende und gehbehinderte Menschen, die mitunter auf keinen grünen Zweig kommen. Wir als Stadt sitzen dann dazwischen. Aber wir haben vieles, was im Stadtraum entstanden ist, der engagierten Mitarbeit behinderter Menschen zu verdanken. Unter dem Gesichtspunkt des demografischen Wandels kommt das auch der Gesamtbevölkerung zugute. Insofern empfinden wir das als Bereicherung.


Sie haben heute ein Signal gesetzt, indem Sie beim Tandemkorso mitgefahren sind  –  als Pilot von Verena Bentele, der Bundesbehindertenbeauftragten. Wie lief's denn im Team?

Wunderbar, es hat viel Spaß gemacht. Ich bin noch nie Tandem gefahren, habe mir das aber schon als Kind gewünscht. Es hat super geklappt. Frau Bentele hat offenbar sehr viel Erfahrung im Tandemfahren.


Und der Stau in der Stadt hat sie ausnahmsweise mal gefreut?

In Marburg gibt es natürlich häufiger Staus, gerade am Freitagnachmittag oder bei studentischen Aktionen. Dann gucken die Autofahrerinnen und Autofahrer grimmig, insbesondere wenn sie den Bürgermeister erkennen. Aber heute habe ich in den Gesichtern mehr Gelassenheit gesehen. Ich glaube, die Menschen konnten sich mit den Zielen, für die wir Fahrrad gefahren sind, einigermaßen anfreunden.


Dazu ein Bild: Schätzt die blista als wichtigen Partner der Stadt: Marburgs Bürgermeister Dr. Franz Kahle

Ach, wenn doch jedes Wochenende Louis Braille Festival wäre ...

Kurz vor den Sommerferien feiert die blista traditionell ihr Sommerfest. Dieses Jahr sollte es etwas größer werden. Zum 100-jährigen Jubiläum der blista wollten die Schüler, Lehrer und Mitarbeiter nicht mit ihren Familien und Freunden unter sich bleiben, stattdessen luden sie die ganze Selbsthilfe nach Marburg ein. Das Louis Braille Festival 2016 war fröhlich, bunt und lebendig, so wie es die blista ist. Ihre schönsten Festivalerlebnisse schildern Schüler der Klasse 6a der Carl-Strehl-Schule an der blista.


Daryll: Am Wochenende, dem 1. bis 3. Juli, war, wie ihr wisst, das Louis Braille Festival. Wir gingen zuerst ins Tischtenniszelt und spielten dort Tischball. Das ist nämlich Tischtennis für Blinde. Das funktioniert so: Es gibt einen Tisch und zwei Tornetze, in die der Ball reinrollen muss. Es gibt zwei Schläger und in der Mitte des Tisches ist eine Holzplatte, die das Netz ersetzt. Man bekam einen Ball und eine Augenbinde für die, die sehen konnten. Ich durfte dort nur einmal spielen. Dann gingen Berkay, Elisabeth und ich zum Gokartfahren. Wir haben viele Crashs gemacht, das war lustig. Am Mittag kamen meine Mutter und meine Schwester und wir gingen zusammen zum Tandemfahren. Dort fuhren meine Schwester und ich Tandem, das war cool.


Lina-Sophie: Ich habe etwas Mutiges ausprobiert. Ich bin gesurft. Ich habe mich das unter anderem getraut, weil der Sportlehrer, der das Ganze erklärte, Herr Berland, mir schon viele coole Sachen gezeigt hat. Herr Arnold war auch dabei. Das Surfen probierte ich erst an einem Simulator aus. Das war gar nicht so schwer. Dann musste ich mir einen Neoprenanzug anziehen. Das war sehr kompliziert und umständlich. Dann ging es auf das Brett. Beim Aufsteigen machte ich einen Schritt ins Leere. Platsch! Das Wasser war wärmer als die Luft. Dann schaffte ich es, auf das Brett zu steigen, die Füße zu positionieren, aufzustehen und in Grundstellung zu gehen. Ich schaffte es auch, das Segel hochzuziehen. Dann musste ich einen sicheren Stand finden. Als ich das geschafft hatte, richtete ich das Brett aus, legte meine Hände an den Gabelbaum und dann ging es los. Schließlich war ich auf der anderen Seite. Dann drehte ich das Brett und fuhr zurück ...


Berkay: Mein herausforderndstes Erlebnis war, als Sehender LPF (Lebenspraktische Fähigkeiten) mit einer Augenbinde zu machen. Man musste ein Kopfkissen beziehen und die Knöpfe zumachen. Dann musste man Wäsche aufhängen und Sachen in einer Tüte suchen. Ich habe 5 Minuten 33 Sekunden gebraucht, mein Lehrer, Herr Schütt, irgendwas mit 6 Minuten. Dann war ich klettern. Ich bin an allen Routen, wo ich hochgeklettert bin, auch nach ganz oben gekommen.


Emely: Ich war den ganzen Tag in der Reithalle. Als Erstes gab es eine Voltigier-Vorführung, dann kam die Gruppe "Spielerisch reiten lernen". Als nächstes kam die Quadrille, das ist eine Gruppe von 4 Reitern, die synchron reiten. Zum Schluss waren wir, die blista-Reitgruppe, dran. Wir zeigten den Leuten, wie eine normale Reitstunde bei uns abläuft. Danach kam der zweite Teil unserer Aufführung, in dem wir zwei Schulpferde verabschiedeten, die in Rente gehen. Das ist schade, denn ich habe beide sehr gemocht. Alles in allem war es ein sehr schöner Tag.


Zoé: Wir hatten unseren Spaß. Wir gingen zu einem Tandem-Stand. Bei unserem Rad war die Lenkung kaputt und Mama hatte Angst. Ich wollte schnell fahren und ärgerte sie. Ich trat schnell in die Pedale und Mama bekam einen Herzkasper. Ich lachte mich kaputt! Nach dem Tandemfahren gingen wir zu der Lesung von Joana Zimmer. Sie ist eine blinde Sängerin. Sie berührte mich mit ihrer Stimme. Sie sang einen Song, dann las sie wieder. Am Ende wurde eine Quizfrage gestellt, wie viele Alben sie schon veröffentlicht hatte. "5!" war die richtige Antwort. Ich schrie die Zahl in die große Runde im kleinen Zelt und gewann ein Punktschriftexemplar ihres Buches "Blind Date"! Es wurde sogar von ihr persönlich signiert und danach gab es noch ein von Mama gemachtes Foto mit Joana Zimmer, Steve, Maxima und mir!!!


Lina-Sophie: Es gab außerdem den längsten Wunschzettel der Welt. Da konnte jeder Festival-Besucher seinen größten Wunsch aufschreiben. Ich schrieb: "Ich wünsche mir, dass Krieg, Gewalt, Terror und Angst in der Welt endlich ein Ende finden." Dann war ich noch auf einer besonders guten Vorlesung. Außerdem ging ich mit meiner Maske im Gesicht übers Gelände.


Keano: Das Beste war die Gokartbahn. Aber auch gut waren das Mini-Trampolin und Tischball. Die Fressbude war ebenfalls super. Da gab es Cola, Sprite, Wasser, Bratwurst, Flammkuchen und noch vieles mehr. Es sind sogar bekannte Bands und Musiker aufgetreten.


Dazu ein Bild: Unterhielten die Festivalbesucher mit kleinen Schauspieleinlagen: Schülerinnen und Schüler der blista

Sabriye Tenberken

Gründerin eines Instituts für soziale Visionäre in Indien, über die blista heute: "Ohne die blista wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Die Lehrer sind sehr darauf bedacht, dass man rundum gefördert wird. Es geht darum, sich in jeder Hinsicht auf das Leben vorzubereiten. Ich bin sehr traurig darüber, dass einige Politiker meinen, die blista sei zu teuer. Dabei ist es sehr viel teurer, Menschen zu entlassen, die nicht mobil sind, die in der Schule irgendwie mitkommen, aber nicht wirklich eigenständig lernen können."

Wolfgang Angermann

Präsident der Europäischen Blindenunion (EBU), über die blista vor 50 Jahren: "Wir hatten damals eine sehr gute Schule, aber es war eine Insel, von der man sich lösen musste. Die Schule hat damals noch keine Anleitungen gegeben, wie man sich in der Gesellschaft zurechtfinden kann. Das musste man im Eigenstudium lernen. Wir haben in den 1960er Jahren eine Beat-Band gegründet und sind damit auch aus der blista rausgegangen, um am Geschehen der Stadt Marburg teilzunehmen. Das hat bei den Lehrern, die für diese Musik keine Ader hatten, Katastrophenstimmung ausgelöst, weil sie fürchteten, wir würden in eine völlig unwägbare Zukunft gehen."

Emotionale Achterbahnfahrt beim "Spiel ohne Grenzen"

Ob Slalomfahren mit dem Bobby-Car, Rasen-Ski oder Tandemfahren im ersten Gang  –  das "Spiel ohne Grenzen" ist jedes Mal ein Highlight des Louis Braille Festivals. Jan Meuel vom Berliner Team berichtet.


Die Anfrage, ob ich für Berlin beim "Spiel ohne Grenzen" antreten würde, kam nicht ganz überraschend. Bin ich doch seit einiger Zeit Leiter des Arbeitskreises Kultur und Freizeit im Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin (ABSV) und mit Anfang dreißig noch in der Blüte meines sportlichen Schaffens. Die Aufgabe erfüllte mich mit Stolz und ich empfand es als große Verantwortung, den Verein würdig zu vertreten.


Aus dem Trainingslager im Grunewald nach Marburg

Unser Team "Bärenstark" traf sich einen Monat vor dem Festival in der ABSV-Geschäftsstelle im Grunewald, um sich kennenzulernen. Mehrere Vereinsmitglieder waren dabei, aber auch zwei Vertreter aus dem Vorstand und eine Rehalehrerin. Das Zusammenspiel zwischen uns vier sehbehinderten Kandidaten, der blinden und der sehenden Teamkollegin probten wir in ersten Gruppenspielen. Einen, maximal zwei sehende Teilnehmer musste jedes Team vorweisen.

So ging es zuversichtlich am Freitag, dem 1. Juli, im ABSV-Reisebus auf den Weg nach Marburg. Auf der Fahrt wurde der Rest unserer Gruppe angewiesen, unser Team am nächsten Tag von der Tribüne aus kräftig zu unterstützen.

Neun Mannschaften aus ganz Deutschland traten am Samstagnachmittag im Georg-Gaßmann-Stadion gegeneinander an. Um die Siegprämien für die drei Teams, die sich für das Finale in der "Ultimativen Samstagabend Show" qualifizieren würden, kämpften neben uns die "Whitestocks" vom Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen, "Die Durchblicker" vom Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen, "Die 100-Jährigen" vom DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf), die "Saarlodries" vom Blinden- und Sehbehindertenverein für das Saarland, das Team des Blinden- und Sehbehindertenverbands Württemberg, "Die Weißwurstzuzler" des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbunds, "B-Force" vom LWL-Berufsbildungswerk Soest und das "A-Team" der Firma Second Sight Medical Products.

Bevor es losging, zogen wir unsere T-Shirts mit dem "Bärenstark"-Slogan über und machten uns untereinander lautstark Mut. Ich erinnerte mein Team daran, dass niemand an die Siegprämie oder Erwartungshaltungen von außen denken sollte. Ganz nach dem Motto: Wir sind die besten, wenn wir Spaß haben!


Lasset die Spiele beginnen!

Die erste Aufgabe begann bereits mit einer nervlichen Zerreißprobe. Ein "Patient" aus dem Team sollte mit einem Verband verarztet und anschließend auf einem klapprigen Metallgestänge auf Rädern ins Ziel gefahren werden. Unser Gefährt erwies sich allerdings auf der Hälfte der Strecke als defekt. Wir erhielten von der Jury eine zweite Chance und konnten doch noch mit einer guten Zeit in die weiteren Wettkämpfe gehen.

Es folgte ein Pedalo-Rennen  –  das ist ein Spielgerät für Kinder mit sechs Rädern und zwei Trittflächen dazwischen  –  und danach ein Tandem-Rennen. Im ersten Gang musste dabei eine komplette Stadionrunde gefahren werden. Wir kamen mehrfach ins Straucheln und rutschten aus den Pedalen, konnten die Runde aber mit einer guten Zeit beenden.

In der vierten von sechs Aufgaben verließen uns die Kräfte. Ein äußerst platter Fußball musste rückwärts durch die Beine auf eine Pyramide aus Eimern gerollt werden. Wir trafen zwar das Ziel, leider bewegte sich aber keiner der aufgestellten Eimer.

Sollte uns dieses Spiel bereits aus dem Rennen geworfen haben? Wir gingen mit dem Rücken zur Wand in den vorletzten Wettkampf, das Rasen-Ski-Rennen. Zu dritt standen wir hintereinander auf zwei Brettern, im Gleichschritt sollten wir eine Stange umkurven und wieder zurücklaufen. Wir wuchsen über uns hinaus und rannten ohne ein einziges Stolpern ins Ziel, während die beiden gleichzeitig gestarteten Mannschaften noch mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen hatten. Die Freude war groß und wir erhofften uns plötzlich wieder Chancen auf einen Platz unter den ersten dreien.

Zum Abschluss waren beim Bobby-Car-Rennen nicht nur Koordination, sondern auch schnelle, kurze Beine gefragt. Die Fahrer-Wahl fiel auf mich, wahrscheinlich wegen meiner eher kleinen Statur. Doch den Final-Einzug vor Augen, gingen die Nerven mit uns durch. Mein Lotse ging von einem Slalom mit anschließender Rückkehr an den Start aus und so drehten wir, unter dem amüsierten Beifall der Zuschauer, eine Ehrenrunde, statt direkt über die Ziellinie zu fahren. Ich war erschöpft und auch etwas enttäuscht über die verpasste Chance.

Alles wartete gespannt auf die Auswertung der Jury. Am Ende kam es ganz bitter für uns: Es blieb der undankbare vierte Platz und die Gewissheit, die Samstagabend-Show nur als Zuschauer zu erleben. Große Freude herrschte dagegen bei den Finalisten: der "B-Force" des Berufsbildungswerks Soest, den "100-Jährigen" vom DVBS und den "Weißwurstzuzlern" aus Bayern.


Dramatik bei der "Ultimativen Samstagabend Show"

Als am Abend die drei bestplatzierten Teams noch einmal gegeneinander antraten, hatte sich unsere Enttäuschung gelegt. Durch die Show führte souverän und charmant der Fernsehmoderator Alexander Mazza. Unterstützt wurde er durch eine professionelle Live-Audiodeskription, die das Geschehen für alle sichtbar machte.

Diesmal mussten die Teams Köpfchen beweisen. Angelehnt an die großen Fernsehspielshows der 1970er und 80er Jahre galt es, Serienmelodien zu erkennen, sich "Am laufenden Tonband" Geräusche zu merken oder Märchen zu ertasten. Bei einer Außenwette, die in die Showhalle über Leinwände live zugeschaltet wurde, mussten sich die Teams im Kartfahren messen. Zwischen den Spielen sorgten die Sängerinnen Corinna May und Joana Zimmer sowie die Band "Warehouse" für Verschnaufpausen.

Nach den ersten vier Aufgaben herrschte Gleichstand zwischen dem jungen Team aus Bayern und den "100-Jährigen" des DVBS und so musste "Der heiße Stuhl" die Entscheidung bringen. Hier war es die Erfahrung der "100-Jährigen", die bei den Wissensfragen den Ausschlag gab. Den zweiten Platz machten "Die Weißwurstzuzler", Dritter wurde die "B-Force" aus Soest.

Pünktlich zum EM-Viertelfinalspiel waren die Siegerschecks übergeben. Keiner konnte ahnen, dass das Duell zwischen Deutschland und Italien, das auf der Showleinwand mit Audiodeskription übertragen wurde, die vorherigen Wettkämpfe in Spannung und Dramatik noch überbieten würde.

Jan Meuel (31) ist Leiter des Arbeitskreises Kultur und Freizeit im ABSV und Mitarbeiter des DBSV-Projekts "hörfilm.info"


Dazu mehrere Bilder:

    • Wetteifern um den Sieg beim "Spiel ohne Grenzen": Publikum und Kandidaten sind voll bei der Sache
    • Siegerehrung bei der "Ultimativen Samstagabend Show": Die drei Finalteams vom "Spiel ohne Grenzen" nehmen ihre Schecks entgegen


Kurzinfo: Für den guten Zweck

15.000 Euro Siegprämie wurden unter den drei Gewinnerteams aufgeteilt.

"Die 100-Jährigen" vom DVBS werden ihre 7.500 Euro für die Stärkung des DVBS-Sozialfonds einsetzen, um auch Mitgliedern mit geringen finanziellen Ressourcen die Teilnahme an Seminaren des DVBS zu ermöglichen.

"Die Weißwurstzuzler" vom Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund möchten mit den gewonnenen 5.000 Euro ihre Jugendarbeit unterstützen, insbesondere Projekte zur Berufswahl und Freizeitgestaltung.

Die 2.500 Euro, die das Team "B-Force" vom LWL-Berufsbildungswerk Soest erspielt hat, werden zum einen für eine Exkursion der Teilnehmer der Blindentechnischen Grundausbildung verwendet, der zweite Teil geht in den Spendentopf für sozial schwache Teilnehmer des Berufsbildungswerks.

Zeigen, was man drauf hat: Das Festival als Bühne für die blista-Schüler

Interview mit Claus Duncker, Direktor der Deutschen Blindenstudienanstalt


Herr Duncker, das Festival ist beendet. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Ich bin total begeistert. So viele Menschen, denen man begegnet ist, so viele Angebote, so viele Attraktionen, alles in wunderbarer Harmonie. Ich fand es atmosphärisch super. Es waren drei ganz tolle Tage.


Schwingt da auch ein bisschen Erleichterung mit?

Ich sag immer: Eine Party ist eine feine Sache, man darf nur nicht der Gastgeber sein. Daher freue ich mich, heute Nachmittag mal wieder die Füße hochlegen zu können.


Bei der blista-Show am Freitagabend sind wir alle auf die Suche nach dem Geheimnis der ewigen Jugend gegangen. Können Sie das auch für unsere Leserinnen und Leser lüften?

Die blista bleibt durch die vielen Schülerinnen und Schüler jung, die immer wieder neu zu uns kommen und uns mit ihren Talenten überraschen und beglücken. Eines unserer Hauptmerkmale ist, dass wir unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, sich selbst zu erleben, selbst an ihren Talenten zu arbeiten und sich so zu entwickeln. Solange wir das bieten können, hat die blista auch die nächsten 100 Jahre eine Aufgabe.


Die blista hat Teile des Festivals auf ihrem Campus gestaltet. Wie ist das Angebot angenommen worden?

Ich muss gestehen, dass ich die meiste Zeit im Gaßmann-Stadion war. Aber nach dem, was ich gehört habe, war das Interesse groß. Es waren viele Ehemalige da, aber auch andere, die das Campus-Gelände sehen wollten und sich informieren wollten, was wir anbieten. Das war ein gutes zusätzliches Angebot zu dem, was wir im Stadion erlebt haben.


Was werden die Schüler von den Tagen mitnehmen? Hat es ihnen einen Kick gegeben, so aktiv an der Gestaltung des Festivals mitwirken zu können?

Das ist doch immer so: Wenn man das präsentieren kann, was man sich erarbeitet hat, bereitet das viel Spaß und macht auch stolz. Das Louis Braille Festival ist für unsere Schülerinnen und Schüler eine super Bühne gewesen, um zu zeigen, was sie drauf haben.


Dazu ein Bild: Zieht eine positive Festivalbilanz: blista-Direktor Claus Duncker

Messen  –  zählen  –  wiegen: Das Louis Braille Festival in Zahlen

0 Quadratzentimeter Platz bleiben nach dem Festival auf der blista-Pressewand. Das Medienecho ist durchweg positiv.

2 Veranstalter richteten das Festival gemeinsam aus: der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und die Deutsche Blindenstudienanstalt (blista).

3,5 Tonnen Material wurden zu einem Leitsystem verarbeitet. So verwandelte sich das Stadion in eine "Barrierefreie Oase", wie Irmgard Badura, Bayerische Behindertenbeauftragte, es ausdrückte.

4 Hände haben die beiden blista-Mitarbeiterinnen leider nur, die Folgendes berichten: "Unser Schmink-Workshop war schon im Vorfeld bis auf den letzten Platz ausgebucht. Auf der Warteliste standen zwölf Interessentinnen und spontan wollten noch mehr Damen mitmachen. Die Stimmung war bestens und jede Teilnehmerin konnte etwas für sich mitnehmen und dezent geschminkt den weiteren Verlauf des Festivals genießen."

5 Tore erzielten die Sportfreunde Blau-Gelb blista Marburg in ihren beiden Spielen beim Blindenfußball-Turnier gegen die tschechische Mannschaft aus Brno (2 : 0) und im Finale gegen Schalke 04 (3 : 0). Damit sicherte sich das Team von Trainer Peter Gößmann den Siegerpokal.

Die 6. Klasse der Carl-Strehl-Schule träumt nach drei Festivaltagen: "Ach, wenn doch jedes Wochenende Louis Braille Festival wäre ...". Die Bilanz von DBSV-Präsidentin Renate Reymann: "Wir haben blinde und sehbehinderte Menschen eingeladen, das Festival aktiv mitzugestalten. So konnten wir eine große Vielfalt kultureller und sportlicher Möglichkeiten präsentieren, die ich außerordentlich beeindruckend fand. Wir haben gezeigt, was alles geht, und viele Teilnehmer haben mir bestätigt, dass sie viel Energie mit nach Hause nehmen können."

9 Gesprächsrunden à 4 Minuten absolvierten die 18 Teilnehmer des Speed-Datings. Nach jeder Runde rückten die Konversationspartner einen Platz weiter und lernten so eine neue Person kennen. Die Gespräche waren oft so intensiv, dass die Teilnehmer an den Platzwechsel erinnert werden mussten.

12,5 * 9 Meter maß der "Wunder-Pool", in dem sich einige Festivalteilnehmer einen lang gehegten Wunsch erfüllten: "Ich hab als Kind surfen lernen wollen, konnte es aber nicht wegen der Erkrankung", erzählte Oliver Dietrich. Unter fachkundiger Anleitung machte er erst Trockenübungen auf einem Surf-Simulator und erklomm dann ein echtes Surfbrett.

31 Haltestellen steuerten die Festival-Shuttles an, um die Gäste im Umkreis von bis zu 17 Kilometern von ihren Hotels zum Festivalgelände, zum blista-Campus und zurück zu fahren. Der Einsatz der Busfahrerinnen und -fahrer war beherzt und kooperativ. Da wurden schon mal zusätzliche Runden gedreht, um die Wünsche der Fahrgäste zu berücksichtigen.

37 Kilogramm Eis wurden verkauft.

Über 50 Fahrrad-Tandems rollten zur Eröffnung des Festivals ins Stadion, unter ihnen Verena Bentele, ehemalige blista-Schülerin und heutige Bundesbehindertenbeauftragte.

Ihr 100-jähriges Bestehen feiert die blista in diesem Jahr. Am Freitagabend stand sie im Mittelpunkt einer Revue unter dem Motto "100 Jahre  –  100 Talente". "Dieser Titel bringt für mich auf den Punkt, was die blista ausmacht", sagte blista-Direktor Claus Duncker. "Von hier aus sind immer wieder Menschen aufgebrochen, die das gelebt haben, was sie an Talenten besitzen. Genau das muss das Ziel von Bildung sein."

112,83 Meter Punktschrift wurden im Aktionszelt "Längster Wunschzettel" auf einem Streifenschreiber getippt. Auch Ehrengast Bischof Prof. Dr. Martin Hein platzierte hier seine Wünsche für eine inklusive Gesellschaft  –  in Schwarzschrift, versteht sich.

137 ehrenamtliche Helfer unterstützten die Gäste, darunter Mitarbeiter von Novartis, Auszubildende der Sparkasse Marburg-Biedenkopf, junge Rotarier, Pfadfinder, Schüler und rund 50 Mitarbeiter der blista. Die Zahl der "begleiteten" Kilometer konnten wir nicht ermitteln. Sie dürfte jedoch angesichts der Weitläufigkeit des Georg-Gaßmann-Stadions mehreren Marathon-Strecken entsprechen.

250 Gäste machten sich am Samstag via Festival-Shuttle auf den Weg zum blista-Reitstall in Wehrda, um sich vom therapeutischen Reiten ein Bild zu machen. Dabei trauten sich viele zum ersten Mal auf ein Pferd  –  die älteste Anfängerin war 56, der jüngste zwei Jahre alt. Sechs Pferde waren im Einsatz, um den Besuchern diese besondere Erfahrung zu ermöglichen.

Rund 800 Fußballfans verfolgten in der Großen Halle via Großbildschirm und Audiodeskription den Sieg Deutschlands gegen Italien nach 18 Elfmetern im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft. Nachdem bislang das Mantra galt, dass Deutschland noch nie bei einem großen Turnier gegen Italien gewonnen hat, kann es nun heißen: Beim Louis Braille Festival hat Deutschland immer gegen Italien gewonnen. Auch die Busfahrerin des Festival-Shuttles war sich dieses historischen Augenblicks bewusst und erklärte sich spontan bereit, bis nach dem finalen Schuss von Jonas Hector zu warten.

1949 legte ein Besucher des Ehemaligen-Treffens sein Abitur ab. Damit war er vermutlich der Älteste unter den rund 250 Teilnehmern, die am Freitag auf dem blista-Campus waren. Bei Führungen, Unterrichtsproben und einem Abstecher in eine Wohngruppe verschafften sie sich einen Eindruck von der blista, wie sie heute ist.

Fast 4.000 Teilnehmende waren insgesamt vor Ort. Viele entschieden sich kurzfristig: In den letzten zwei Wochen kamen 876 neue Anmeldungen hinzu, vor Ort waren es noch einmal über 1.000.

Birthe Klementowski und Jürgen Mai
Deutsche Blindenstudienanstalt  


Dazu drei Bilder:

    • Windsurfen oder Schminkkurs: Auf dem Festival war für jeden etwas dabei
    • Punkt für Punkt: Der längste Wunschzettel mit inklusiven Botschaften entsteht

Stimmen vom Festival

Joana Zimmer, Sängerin

"Es ist ein ganz tolles Festival. Es ehrt einen Menschen, dem wir sehr viel zu verdanken haben, nämlich Louis Braille. Ich habe eine sehr starke Beziehung zu dieser Figur."

Irmgard Badura, Behindertenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung

"Ich finde es beeindruckend, wen man hier alles trifft und wie leicht man ins Gespräch kommt. Hier braucht man sich nicht zu verstecken. Das genieße ich als Barrierefreiheit."

Franz J. Breiner, Marburg

"Von Hannover und Berlin habe ich viel gelesen, auch in der "Gegenwart". So viele Leute wiederzutreffen, neue Eindrücke zu gewinnen, ob im sportlichen oder künstlerischen Bereich, oder auch die beiden großen Veranstaltungen. Das muss man erleben."

Simon Kuhlmann, Königswinter

"Programm  –  top! Was ich hier alles machen konnte. Keine Minute Langeweile. Das hat mir sehr gut gefallen. Es ist wunderbar, dass es so was gibt."

Gesucht: Lesergeschichten vom Festival

Waren Sie beim Louis Braille Festival in Marburg dabei? Dann schreiben Sie uns, wie es Ihnen gefallen hat: Was war Ihr persönlicher Höhepunkt? Welche Eindrücke haben Sie mit nach Hause genommen? Die "Gegenwart" veröffentlicht ausgewählte Festivalgeschichten ihrer Leser.

Kontakt:
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr.19, 10179 Berlin
E-Mail: gegenwart@dbsv.org

Noch mehr Festival auf DBSV-Inform

Interviews, Reportagen und Impressionen vom Festival hören Sie auf DBSV-Inform auch im DBSV-Jugendmagazin (Buch 23) und in einigen Büchern der Landesvereine.

Förderer und Sponsoren

Das Louis Braille Festival 2016 wurde von der Aktion Mensch gefördert. Hauptsponsoren waren Vanda Pharmaceuticals und Second Sight Medical Products.

Weitere Sponsoren und Förderer:

  • Universitätsstadt Marburg
  • Novartis
  • Paul und Charlotte Kniese-Stiftung
  • Berufsförderungswerk Mainz
  • Dr. Georg-Blindenstiftung
  • Hamburger Blindenstiftung

Im Gespräch:

"Es hätte ein großer Wurf sein können"

Er ist einer der Väter des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG): Horst Frehe hat im Jahr 2002 als Vertreter des Forums behinderter Juristinnen und Juristen an der Erarbeitung des Gesetzes mitgewirkt. Damals wurde das Gesetz gefeiert, die Novellierung jedoch, die am 1. Juli in Kraft getreten ist, hat massiven Protest ausgelöst. Warum, erklärt Horst Frehe im "Gegenwart"-Interview.

Interview: Irene Klein  


Herr Frehe, kurz bevor der Bundestag am 12. Mai über die Neufassung des Behindertengleichstellungsgesetzes abgestimmt hat, haben sich behinderte Menschen in Berlin innerhalb der Bannmeile, wo Demonstrationen normalerweise verboten sind, fast 24 Stunden lang angekettet. Auch Sie haben sich an dieser Aktion beteiligt. Welches Signal wollten Sie damit aussenden?

Wir wollten zum Ausdruck bringen, dass wir die Missachtung der Politik gegenüber Menschen mit Behinderungen nicht sang- und klanglos hinnehmen. Wir wollten darauf aufmerksam machen, dass dieses Gesetz ohne Einbeziehung der Privaten nicht unseren Erwartungen und Forderungen entspricht. Frau Nahles als zuständige Ministerin wollte sich für diese Novellierung feiern lassen. Die Tatsache, dass es so deutlichen Protest gab, der auch in der Öffentlichkeit angekommen ist, hat sie sehr getroffen. Es kann nicht sein, dass die Politik unsere Kritik unbeachtet lässt und dann noch glaubt, sie könne sich für etwas feiern lassen, was nicht den Menschenrechten entspricht.


Der größte Kritikpunkt war, dass die Privatwirtschaft nicht zur Barrierefreiheit verpflichtet wird ...

Ich habe mit einer Freundin aus Kalifornien telefoniert, die das gar nicht verstehen konnte. In den USA wurden die Privaten schon Anfang der 1980er Jahre verpflichtet, Barrierefreiheit herzustellen. Wenn die Bundesregierung das heute immer noch nicht macht, kann das nur bedeuten, dass sie behinderte Menschen nicht ernst nimmt. Das finde ich verheerend. Die UN-Behindertenrechtskonvention macht keinen Unterschied zwischen öffentlichem und privatem Bereich. Auch in den Abschließenden Bemerkungen des Fachausschusses der Vereinten Nationen für die Rechte von Menschen mit Behinderungen wurde der Bundesregierung vorgehalten, dass es nicht angehen könne, die Privaten nicht einzubeziehen. All dies wird missachtet, weil man meint, Wirtschaftsinteressen höher bewerten zu müssen.


Das Forum behinderter Juristinnen und Juristen hat sich mit einem Vorschlag eingebracht, um die Privatwirtschaft über das Konzept angemessener Vorkehrungen in die Pflicht zu nehmen. Wie sah dieser Vorschlag genau aus?

Das war schon eine abgespeckte Fassung. Wir haben vorgeschlagen, für die Privaten angemessene Vorkehrungen als Diskriminierungstatbestand im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) festzuschreiben, so wie es für den öffentlichen Bereich im Behindertengleichstellungsgesetz geregelt ist. Über die Zielvereinbarung wollten wir die Privaten dann zu angemessenen Vorkehrungen verpflichten. So hätte im Fall der Verweigerung, eine Zielvereinbarung abzuschließen, das Schlichtungsverfahren eingeleitet werden und gegebenenfalls eine Verbandsklage folgen können. Dieser Vorschlag ist aber nicht umgesetzt worden.


Können Sie die Idee der angemessenen Vorkehrungen noch einmal erläutern?

Ich kann ein kleines Beispiel geben: Ich gehe in Bremen gerne in ein Tapas-Restaurant, wo die Toiletten im Keller sind, für mich als Rollifahrer also nicht erreichbar. Daneben ist ein anderes Restaurant, das eine Behindertentoilette hat. Wenn die beiden sich einigen und einen Vertrag schließen würden, dass man als Gast der einen Gaststätte die Behindertentoilette der anderen Gaststätte nutzen kann, wäre eine gute Lösung geschaffen. Der Hintergrund ist, dass die Verpflichtung, Barrierefreiheit herzustellen, im Einzelfall eine zu hohe Hürde oder eine Überforderung darstellen kann.


Ein gewisser Erfolg ist immerhin, dass das Konzept der angemessenen Vorkehrungen im neuen BGG verankert ist, wenn auch nur mit Gültigkeit für den öffentlichen Bereich. Frage an den Richter, der Sie mal waren: Sehen Sie hier Potenzial für die Rechtsprechung, das Recht auf angemessene Vorkehrungen quasi durch die Hintertür auf den Privatbereich zu übertragen?

Möglicherweise, ja. Die Behindertenrechtskonvention ist geltendes Recht und definiert angemessene Vorkehrungen. Diese Definition ist für den öffentlichen Bereich in das Behindertengleichstellungsgesetz übernommen worden. Wenn man der Auffassung ist, dass die Nichtgewährung oder Verweigerung angemessener Vorkehrungen eine Diskriminierung darstellt, könnte dies über den öffentlichen Bereich hinaus auch für die Privaten gelten. Wir überlegen auch, ob die Nicht-Berücksichtigung der Privaten gegen das Grundgesetz verstößt. Wenn die Verweigerung angemessener Vorkehrungen als Diskriminierung gilt, ist das eine Konkretisierung des Benachteiligungsverbots nach Artikel 3 Absatz 3 Satz 2 Grundgesetz. Damit wäre das BGG verfassungswidrig.


Das heißt, man müsste vor das Bundesverfassungsgericht ziehen?

Oder man muss das Gesetz verfassungskonform auslegen. Das heißt, man muss auch in Fällen, die im geltenden Gesetz nicht vorgesehen sind, mit angemessenen Vorkehrungen arbeiten. Wenn es im AGG ein Diskriminierungsverbot gibt, stellt sich die Frage, ob man die angemessenen Vorkehrungen einbeziehen kann, obwohl sie nicht im Gesetz stehen.


Sie haben bereits die vorgesehene Schlichtungsstelle angesprochen. Was hat es damit auf sich?

In Deutschland gibt es dazu noch keine Praxis. In Österreich aber kann sich jeder behinderte Mensch an die Schlichtungsstelle wenden, wenn er sich durch eine Maßnahme, eine Struktur oder eine bauliche Gegebenheit benachteiligt fühlt. Im Augenblick haben wir einen großen Konflikt um die Mitnahme von Scooterfahrern in öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn ein Scooterfahrer nicht mitgenommen wird, kann er sich in Österreich an die Schlichtungsstelle wenden. Dann werden die Verkehrsbetriebe hinzugezogen und es wird über praktische Lösungen verhandelt, die niemanden überbelasten. Das ist ja das Konzept der angemessenen Vorkehrungen.

Die Österreicher sind mit ihrer Schlichtungsstelle sehr erfolgreich. Sie hatten gerade die 2000. erfolgreiche Schlichtung. 80 Prozent der Vereinbarungen werden im Konsens geschlossen, es gibt ganz wenige Klagen. Die meisten Fälle betreffen den privaten Bereich. Ob wir es schaffen werden, das Schlichtungsverfahren schleichend für die Privaten durchzusetzen, ist nicht sicher. Aber wir müssen es versuchen.


Das große Ziel, die Privatwirtschaft zu Barrierefreiheit zu verpflichten, ist nicht erreicht worden. Heißt das für Sie, dass die Novellierung des BGG ein großer Flop ist? Oder gibt es auch Änderungen, von denen Sie sich Verbesserungen versprechen?

Das Ärgerliche ist, dass dieses Gesetz ein großer Wurf hätte sein können. Die Verpflichtung der öffentlichen Träger zu leichter Sprache, wenn es zum Beispiel darum geht, Bescheide zu erläutern, ist ein großer Fortschritt. Wenn man mutig gewesen wäre, hätte man aber das Ganze als Rechtsanspruch gestaltet und nicht als Soll-Verpflichtung. Die Einrichtung der Schlichtungsstelle ist ein Fortschritt, die Aufnahme der angemessenen Vorkehrungen als Diskriminierung auch. Es gibt Elemente, die durchaus eine Verbesserung darstellen. Die Halbherzigkeit der Bundesregierung und die Nicht-Berücksichtigung der Menschenrechte schränken die Wirksamkeit des Gesetzes aber ein.


Ein weiterer Punkt ist die Bundesfachstelle für Barrierefreiheit, die das Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit ablöst. Was kann sie, was das BKB nicht konnte?

Die erste Frage ist schon die der Trägerschaft. Ich hätte mehr davon gehalten, eine Einrichtung zu schaffen, die unabhängig ist oder stärker von den Verbänden beeinflusst wird. Man hat sich für die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See entschieden, weil sie zu wenig zu tun hat. Ihre Kompetenz für das Thema hat sie bislang durch nichts nachgewiesen. Das ist das erste Manko. Das zweite: Was passiert in Konfliktfällen, wenn ein Rehabilitationsträger oder eine Sozialversicherung nicht Barrierefreiheit im vorgeschriebenen Maß herstellt? In Paragraf 17 Absatz 1 SGB I steht, dass Sozialleistungsträger verpflichtet sind, darauf hinzuwirken, dass die Sozialleistungen in barrierefreien Räumlichkeiten erbracht werden. Das heißt zum Beispiel, dass die Krankenversicherung darauf dringen muss, dass nur Ärzte zugelassen werden, die barrierefreie Praxen haben. Dazu gibt es bisher keinerlei Aktivitäten. Und ich habe keine Hoffnung, dass die künftige Bundesfachstelle den nötigen Druck ausüben wird. Hier ist man Teil des Systems.


In welcher Weise ist die Beteiligung der Behindertenverbände vorgesehen?

Behinderte Menschen sollen in einen Expertenkreis eingebunden werden und die Fachstelle beraten. Eigentlich müsste es aber umgekehrt sein: Die Fachstelle soll beraten. Das deutet schon auf einen Konstruktionsfehler hin. Ich glaube nicht, dass dieses schwache Recht, die Arbeit der Fachstelle über eine Expertenkommission zu kontrollieren, ausreichen wird.


Was ganz neu ist, ist die Einrichtung eines Partizipationsfonds. Damit sollen Gelder zur Verfügung gestellt werden, um die Interessenvertretung der Behindertenverbände zu unterstützen. Ist das ein Pluspunkt, über den man sich uneingeschränkt freuen darf?

Es kommt natürlich darauf an, um welche Summen es geht. Aber im Prinzip ist das eine Verbesserung, weil die ehrenamtliche Arbeit, die von den Verbänden geleistet wird, um die ärgsten Mängel der Bundesregierung sichtbar zu machen und manchmal auch zu vermeiden, unterstützt wird. Als Verbesserung der Mitwirkungsmöglichkeiten ist das auf jeden Fall zu begrüßen.


Das Behindertengleichstellungsgesetz aus dem Jahr 2002 war ein riesiger Erfolg und hat ein neues Kapitel in der Behindertenpolitik aufgeschlagen. Damals hat das Forum behinderter Juristinnen und Juristen einen Vorschlag vorgelegt, von dem sich vieles im endgültigen Gesetzestext wiedergefunden hat. Diesmal war die Beteiligung viel schwieriger. Woran liegt das?

Wir hatten damals einen Bundesbehindertenbeauftragten, Karl Hermann Haack, der den direkten Draht zum Bundeskanzler hatte und sich sehr für das Behindertengleichstellungsgesetz eingesetzt hat. Ich war mehrere Monate zum Bundesarbeitsministerium abgeordnet, um den Gesetzentwurf mit zu erarbeiten, als gleichberechtigtes Mitglied in der Arbeitsgruppe. Andreas Jürgens war beratend dabei und wir konnten die eine oder andere Formulierung durchsetzen, zum Beispiel die Definition von Barrierefreiheit. Diesmal hatten wir keinen so wichtigen und politisch beachteten Fürsprecher. Wir waren bei der Erarbeitung des Gesetzentwurfs nicht direkt beteiligt. Als wir unseren Entwurf für einige Änderungen vorgelegt haben, war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Es gab einen Kabinettsentwurf und man war nicht mehr bereit, wirklich nachzubessern. Wir haben es aber mit einer so klaren Verletzung von Menschenrechten zu tun, dass ich nicht glaube, dass die Bundesregierung bei diesem Stand bleiben kann. Sie wird international an den Pranger gestellt und möglicherweise durch Gerichtsentscheidung gezwungen werden, mehr zu tun.


Wenn Sie aus den Erfahrungen mit diesem Gesetzgebungsverfahren Rückschlüsse auf das Bundesteilhabegesetz ziehen, mit welchen Erwartungen schauen Sie dann auf die nächsten Monate?

Beim Bundesteilhabegesetz sind die Erwartungen noch negativer. Hier haben wir nicht nur mit unzureichenden Verbesserungen zu kämpfen, sondern mit möglichen Verschlechterungen. Die Bundesregierung hat den Einsparungswünschen von Ländern und Kommunen nachgegeben und ein tradiertes Verständnis von Fürsorge in das Gesetz einfließen lassen. Die mahnenden Worte des Ausschusses der Vereinten Nationen für die Rechte von Menschen mit Behinderungen werden schlicht missachtet. Wir müssen deshalb prüfen, ob wir mit rechtlichen Verfahren weiterkommen. Das wird aber noch schwieriger sein als beim Behindertengleichstellungsgesetz.


Dazu ein Bild: Kritisiert Menschenrechtsverletzungen im neuen Behindertengleichstellungsgesetz: Horst Frehe, Vertreter des Forums behinderter Juristinnen und Juristen



Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.



Kurzinfo: Das neue BGG: Welche Fortschritte bringt es blinden und sehbehinderten Menschen?

Der DBSV hat sich im Deutschen Behindertenrat (DBR) gemeinsam mit anderen Behindertenverbänden intensiv für die Verbesserung des Gleichstellungsrechts eingesetzt. Neben den behinderungsübergreifenden Themen, etwa dem Geltungsbereich des BGG oder der Fachstelle für Barrierefreiheit, standen die besonderen Belange blinder und sehbehinderter Menschen im Fokus des DBSV.

Folgende Verbesserungen konnten erreicht werden:

  • Die Definition von Barrierefreiheit wird um das Kriterium der "Auffindbarkeit" erweitert. Das betrifft zum Beispiel Bodenleitsysteme oder gut positionierte sowie ausreichend groß und kontrastreich gestaltete Hinweisschilder in öffentlichen Gebäuden.
  • Es wird klargestellt, dass ein barrierefreier Zugang selbstverständlich die Mitnahme benötigter Hilfsmittel umfasst. Damit werden die Zugangsrechte für Blindenführhundgespanne gestärkt.
  • Künftig haben blinde und sehbehinderte Menschen auch dann das Recht auf barrierefreie Dokumente im Verwaltungsverfahren (zum Beispiel Bescheide in Großdruck oder Braille), wenn sie durch einen Rechtsanwalt vertreten werden.
  • Die Bundesverwaltung wird verpflichtet, ihre Apps und mobilen Anwendungen barrierefrei zur Verfügung zu stellen.
  • Künftig müssen nicht nur die Internetseiten des Bundes barrierefrei gestaltet werden, sondern auch das Intranet.
  • Der Bund geht die Selbstverpflichtung ein, die IT an den Arbeitsplätzen aller Mitarbeitenden schrittweise barrierefrei zu gestalten.


Traueranzeige des Netzwerks Artikel 3


WIR TRAUERN
um die vertane Chance, einer barrierefreien Gesellschaft näherzukommen.


Bundestagsabgeordnete der CDU/CSU und SPD stimmten am 12. Mai 2016 gegen Regelungen für barrierefreie Geschäfte, Kinos, Gaststätten, Arztpraxen, Online-Angebote oder bei Veranstaltungen.

CDU/CSU und SPD schützen die Diskriminierer statt die Diskriminierten.


Ruhe der Traum von einem barrierefreien Leben in Frieden und der Glaube, dass Barrierefreiheit politisch gewollt sei.


Viele Millionen behinderte und ältere Menschen begleiten in Gedanken die vertane Chance und den Traum auf ihrem letzten Weg.

Von Beileidsbekundungen bitten wir abzusehen. Willkommen sind Aktionen zur Barrierefreiheit und Projekte zur Menschenrechtsbildung für Politiker/innen.


NETZWERK ARTIKEL 3
Verein für Menschenrechte und Gleichstellung Behinderter e.V.
Krantorweg 1, 13503 Berlin

DBSV-Nachrichten:

Lernen im Wandel

XXXVI. Kongress für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik tagt in Graz


Es ist das größte Treffen der Blinden- und Sehbehindertenpädagogen im deutschsprachigen Raum: der alle vier Jahre stattfindende VBS-Kongress. In diesem Jahr treffen sich bei der Veranstaltung des Verbandes für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik (VBS) mehr als 600 Fachleute vom 1. bis 5. August in Graz. In Vorträgen, Diskussionsrunden und Posterpräsentationen informieren sie sich gegenseitig über neue praktische und theoretische Erkenntnisse aus der Bildungsarbeit mit Menschen mit Seheinschränkung. Bemerkenswert ist, dass die Blinden- und Sehbehindertenpädagogik schon immer international vernetzt war. Dementsprechend werden VBS-Mitglieder aus der Schweiz, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich und Deutschland erwartet.

Vorrangig geht es beim VBS-Kongress um den Unterricht in der Schule, doch das aktuelle Kongressprogramm zeigt, dass sich die Lehrenden heute auch mit vielen anderen Themen befassen müssen. So sieht der Kongress unter anderem einen rechtlichen und einen medizinischen Schwerpunkt vor. Das Thema Inklusion ist für Lehrende längst nicht mehr neu. Beim Kongress soll Inklusion besonders als Aufgabe der Region beleuchtet werden. Darüber hinaus geht es um die Anpassung von Berufsbildern und eine entsprechende Qualifizierung. Dies umfasst auch die Herausforderungen des lebenslangen Lernens. Schließlich bleibt die Bereitstellung von altersgerechten Lernmedien ein zentrales Thema. Der technische Fortschritt hat blinden und sehbehinderten Menschen neue Möglichkeiten eröffnet, die in die Lernkonzepte und Didaktiken einbezogen werden müssen.

Traditionell beteiligt sich auch der DBSV am Kongressprogramm. Eva Cambeiro Andrade und Reiner Delgado gestalten Vorträge über Bücher für blinde Kinder und über E-Learning-Angebote des DBSV für Beratende. Die Sicht der Selbsthilfe wird auch in eine Diskussionsrunde über Bildungsstandards eingebracht.

Die Aufgaben der pädagogischen Fachkräfte werden immer vielfältiger. Lehrerinnen und Lehrer müssen zum Teil Aufgaben von Sozialarbeitern, Anwälten, Augenärzten oder Beratern übernehmen. Dieser Vielfalt wird der Kongress in Graz gerecht.

Reiner Delgado
Sozialreferent des DBSV  


Dazu ein Bild: Immer vielfältigere Anforderungen: Blinden- und Sehbehindertenpädagogen müssen mit gesellschaftlichen und technischen Entwicklungen Schritt halten


Info

Mehr Infos zum VBS-Kongress unter www.vbs-2016.at

Beraten und beschlossen

Die wichtigsten Themen der Präsidiumssitzung vom 23. und 24. Juni 2016 im Überblick


Bundesteilhabegesetz

Während der Präsidiumssitzung stand die Verabschiedung des Bundesteilhabegesetzes durch das Bundeskabinett noch aus (s. Bundesteilhabegesetz: Kabinett leitet parlamentarisches Verfahren ein).

Es ist nicht zu erwarten, dass die umfängliche Kritik der Behindertenverbände zu einer grundsätzlich anderen Ausrichtung des Gesetzentwurfs geführt hat. Insofern wird das Teilhabegesetz auch weiterhin im Fokus des DBSV stehen, um möglicherweise im parlamentarischen Prozess Verbesserungen zu erreichen.


Pflegestärkungsgesetz

Das Präsidium hat sich intensiv mit der Pflegereform und deren Auswirkungen auf die Landesblindengeldgesetze und die Blindenhilfe befasst. Nach dem Pflegestärkungsgesetz II gibt es ab 1. Januar 2017 nicht mehr drei Pflegestufen, sondern fünf Pflegegrade. Der DBSV hat alle Landesvereine darauf aufmerksam gemacht, dass die Regelungen zur Anrechnung der Pflegeleistungen auf das jeweilige Landesblindengeld angepasst werden müssen. Als erstem Landesverein ist es dem Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin (ABSV) gelungen, eine Änderung in seinem Landespflegegeldgesetz zu erwirken. Damit ist für Berlin sichergestellt, dass die höheren Leistungen der Pflegeversicherung auch pflegebedürftigen Blindengeldbeziehern vollständig zugutekommen. In anderen Bundesländern laufen entsprechende Verhandlungen. Auf Bundesebene setzt sich der DBSV im Rahmen des Pflegestärkungsgesetzes III dafür ein, dass für die Blindenhilfe analoge Änderungen erfolgen.


EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste

Am 25. Mai hat die Europäische Kommission ihren Entwurf für die Änderung der AVMD-Richtlinie (Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste, vormals Fernsehrichtlinie) vorgelegt. Der DBSV und die Europäische Blindenunion (EBU) hatten gefordert, die Vorgaben zur Barrierefreiheit von Fernsehangeboten und anderen Diensten strenger zu fassen. Stattdessen ist nun geplant, den Artikel mit den bestehenden Regelungen ersatzlos zu streichen. Der DBSV wird sich auf nationaler und internationaler Ebene stark machen, um dies zu verhindern.


Zwischenbilanz des DBSV-Präsidiums

Nach der ersten Hälfte seiner Legislaturperiode hat das DBSV-Präsidium begonnen, Zwischenbilanz zu ziehen. Etwa die Hälfte der für die laufenden vier Jahre vereinbarten Schwerpunkte wurde gesichtet und bewertet. Mit den Ergebnissen und Fortschritten in der Arbeit zeigten sich alle Beteiligten zufrieden.

Ergänzend wurden folgende Maßnahmen beschlossen:

  • Intensivierte Unterstützung der Landesvereine im Bereich Fundraising
  • Verstärkung der Fundraising-Aktivitäten zugunsten des DBSV
  • Durchführung einer Fachveranstaltung im Rahmen der Internationalen Funkausstellung 2016 zur besseren Bedienbarkeit von Haushaltsgeräten und Geräten der Unterhaltungselektronik
  • Intensivierung der konzeptionellen Arbeit zur beruflichen Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen
  • Schaffung von mehr Transparenz der Arbeit in den Fachausschüssen durch häufigere Veröffentlichungen in den verbandseigenen Medien

Deutscher Hörfilmpreis 2017

Schließlich konnte der Termin für den 15. Deutschen Hörfilmpreis festgelegt werden: Die Verleihung wird am 21. März 2017 im Berliner Kino International stattfinden.

Peter Brass
Mitglied des DBSV-Präsidiums  

Meldungen

Bundesteilhabegesetz: Kabinett leitet parlamentarisches Verfahren ein

Am 28. Juni hat das Bundeskabinett das Bundesteilhabegesetz beschlossen. Mit diesem komplexen Gesetzespaket sollen insbesondere die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen und das Verfahrensrecht für Rehabilitationsleistungen reformiert werden. Trotz punktueller Verbesserungen im Vergleich zum Referentenentwurf ist in dem nun vorliegenden Regierungsentwurf ein Systemwechsel hin zu gleichberechtigter Teilhabe nicht im Ansatz zu erkennen.

Der DBSV hat sich intensiv in das Gesetzgebungsverfahren eingebracht, zuletzt mit einer 33-seitigen Stellungnahme zum Referentenentwurf. Die Hauptkritik bleibt auch nach dem Kabinettsbeschluss bestehen: Es wurde versäumt, die Lebensbedingungen für blinde Menschen bundesweit anzugleichen und einen gerechten Nachteilsausgleich zu schaffen. Im Gegenteil: Während bei der Eingliederungshilfe die strengen Regeln für die Anrechnung von Einkommen und Vermögen deutlich gelockert werden, sind gleichartige Verbesserungen für die Blindenhilfe nicht vorgesehen.

Sehbehinderten Menschen drohen sogar Rückschritte. Sie verlieren den automatischen Zugang zu Leistungen der Eingliederungshilfe. Beim Thema Taubblindheit dagegen hat sich der Protest der Selbsthilfe gelohnt. Mit der Einführung des Merkzeichens "Tbl" im Schwerbehindertenausweis ist ein wichtiger Schritt zu mehr Teilhabe für taubblinde Menschen getan.

Jetzt müssen Bundestag und Bundesrat über das Bundesteilhabegesetz entscheiden. Der DBSV und seine Landesvereine werden die Zeit bis zu den Abstimmungen im Herbst nutzen, um den Bundes- und Landtagsabgeordneten deutlich zu machen, welche Anforderungen blinde und sehbehinderte Menschen an eine gleichberechtigte Teilhabe stellen.



Kurzinfo: Ihre Beispiele machen uns stark!

Der Entwurf des Bundesteilhabegesetzes beschränkt die Eingliederungshilfe auf Menschen, die ständigen Unterstützungsbedarf in fünf von neun Lebensbereichen haben. Dazu gehören zum Beispiel Lernen, Kommunikation, Mobilität, Selbstversorgung, häusliches, soziales und staatsbürgerliches Leben. Der DBSV geht davon aus, dass sehbehinderte Menschen damit aus dem System fallen. Politik und Kostenträger jedoch bestreiten dies.

Bitte unterstützen Sie unsere Lobbyarbeit. Melden Sie sich, wenn Sie mehr als fünf Prozent Sehvermögen haben und Leistungen der Eingliederungshilfe erhalten, zum Beispiel Unterstützung für Schule oder Studium, Assistenz für den Alltag oder Elternassistenz. Nicht gemeint sind Unterstützungsleistungen am Arbeitsplatz.

Ihre personenbezogenen Daten werden selbstverständlich geschützt. Sollten wir ein Beispiel für besonders wichtig erachten, werden wir mit Ihnen klären, ob wir darüber berichten dürfen.

Kontakt:
Christiane Möller
Tel.: 0 30 / 28 53 87-165
E-Mail: c.moeller@dbsv.org

Marrakesch-Vertrag tritt in Kraft

Am 30. Juni hat Kanada als zwanzigstes Land den Marrakesch-Vertrag ratifiziert. Damit wird der zwischen der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) und den internationalen Verlegerverbänden geschlossene Vertrag zum 30. September 2016 in Kraft treten. Dies bedeutet, dass die Unterzeichnerstaaten  –  sofern nicht schon geschehen  –  urheberrechtliche Ausnahmeregelungen schaffen müssen, um den barrierefreien Zugang zu Büchern zu ermöglichen; eingeschlossen ist hier auch die Verbreitung via Internet. Außerdem erhalten Blindenorganisationen und -büchereien das Recht, ihre Bestände an barrierefreier Literatur über Grenzen hinweg auszutauschen.

Prof. Dr. Thomas Kahlisch, stellvertretender Vorsitzender der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) und Mitglied des DBSV-Präsidiums, bedauert, dass Deutschland nicht zu den ersten zwanzig Ländern gehört, die den Vertrag ratifiziert haben, und fordert die Bundesregierung auf, endlich ihre "Bummelstrategie" aufzugeben.


Dazu ein Bild: Lesen mit den Händen: Marrakesch-Vertrag erlaubt den Austausch barrierefreier Literatur über Grenzen hinweg

Europäische Union setzt Signal für Barrierefreiheit im Web

Die Europäische Union hat eine Richtlinie zur Barrierefreiheit von Webseiten beschlossen. Damit werden alle öffentlichen Institutionen wie Gerichte, Verwaltungen, Bibliotheken, Universitäten oder Institutionen des Gesundheitswesens verpflichtet, ihre Internetseiten barrierefrei zu gestalten. Zudem sollen private Anbieter, die öffentliche Aufgaben wahrnehmen, beispielsweise Gas- oder Stromanbieter, zur Umsetzung von Barrierefreiheit im Web aufgefordert werden.

Die Europäische Blindenunion (EBU) wertet die Richtlinie als Erfolg. Durch hartnäckige Lobbyarbeit hat sie erreichen können, dass die Regelungen auch für Smartphone-Apps öffentlicher Stellen gelten.

Die Verhandlungen haben sich über drei Jahre hingezogen und gipfelten Anfang 2016 im so genannten Trilogverfahren. Dabei kamen die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und der Ministerrat hinter verschlossenen Türen zusammen, um eine für alle Seiten zufriedenstellende Fassung der Richtlinie auszuhandeln. Trotz dieser Intransparenz konnte die EBU die Regierungen der Länder sowie die Mitglieder des Europäischen Parlaments dazu bewegen, ein klares Signal für umfassende Barrierefreiheit im Web zu setzen.

Die Richtlinie wurde Ende Juni vom Ministerrat der Europäischen Union genehmigt, im Herbst folgt die Verabschiedung im Europäischen Parlament. Anschließend haben die Mitgliedsstaaten 22 Monate Zeit, die Richtlinie in nationales Recht zu überführen. Weitere zwei Jahre später müssen sowohl neu erstellte als auch bestehende Webseiten barrierefrei gestaltet sein.

Entschädigungen für Gewaltopfer in Behinderteneinrichtungen beschlossen

Nach jahrelangen Verhandlungen ist der Weg frei für die Stiftung "Anerkennung und Hilfe". Bund und Länder einigten sich am 16. Juni auf einen Hilfefonds zur Entschädigung ehemaliger Heimkinder, die in der Zeit von 1949 bis 1975 (Bundesrepublik Deutschland) bzw. von 1949 bis 1990 (DDR) in Behinderteneinrichtungen und Jugendpsychiatrien Unrecht und Leid erfahren haben. Sie waren in den seit 2012 bestehenden Hilfefonds "Heimerziehung in der DDR" und "Heimerziehung West" nicht einbezogen worden.

"Wir begrüßen diesen Beschluss, mit dem das Leid behinderter Opfer von Gewalt und Zwangsarbeit anerkannt wird", erklärt DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke. "Das unwürdige Gezerre zwischen Ländern, Kirchen und Bund um die Bestückung des Fonds hat endlich ein Ende. Jetzt müssen die Entschädigungen schnell zu den Menschen kommen."

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales geht einer Studie zufolge davon aus, dass rund 97.000 Frauen und Männer Anspruch auf eine Entschädigung aus den Mitteln der Stiftung "Anerkennung und Hilfe" haben. Sie werden eine Pauschalleistung in Höhe von 9000 Euro erhalten. Mussten sie als Jugendliche arbeiten, ohne dass die Einrichtungen Sozialversicherungsbeiträge entrichtet haben, kommen Rentenersatzzahlungen in Höhe von 3000 Euro (bei zwei Jahren Arbeit) oder 5000 Euro (bei mehr als zwei Jahren Arbeit) hinzu.

Neue ISO-Norm zur Herstellung von Tastkarten

Am 1. April ist die internationale Norm ISO 19028 "Tactile Guide Maps" (= taktile Leit- und Orientierungskarten) veröffentlicht worden. Mit dieser Norm soll die Herstellung taktiler Leit- und Wegekarten vereinheitlicht und deren Nutzbarkeit für blinde und sehbehinderte Menschen verbessert werden. Dazu gehören zum Beispiel Wegekarten von öffentlichen Verkehrsmitteln zu Gebäuden, Übersichts- und Leitkarten für Ausstellungen und Parkanlagen, Etagen- und Raumpläne in Gebäuden. Eine entsprechende Norm war dringend erforderlich, da durch die Verbreitung von 3D-Druckern immer mehr taktile Karten produziert werden. Die Hersteller kennen in der Regel aber kaum die Anforderungen blinder und sehbehinderter Menschen an die Gestaltung sowie die Erfassbarkeit und Lesbarkeit von Reliefkarten.

Die ISO-Norm wurde vorrangig von Japan, Schweden und Deutschland erarbeitet. Dabei hat Dr. Klaus Behling den DBSV und das DIN-Institut vertreten. Er hat die Erfahrungen der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista) und der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB), die seit vielen Jahren taktile Karten und Pläne produzieren, in die Normarbeit einfließen lassen. Die deutsche Beteiligung an der Erarbeitung der ISO 19028 wurde durch die Firma RTB unterstützt.


Dazu ein Bild: Genormt: Taktile Leit- und Orientierungskarten sollen besser lesbar werden

Alltag und Schlafqualität von blinden Menschen: Aufruf zur Teilnahme an einer Umfrage

Dieser Ausgabe der "Gegenwart" ist ein Fragebogen der Firma Vanda beigelegt, in dem es um das Thema "Schlafqualität bei blinden Menschen" geht. Gerade bei Personen ohne Lichtwahrnehmung kann ein gestörter Schlafrhythmus gravierende Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben (vgl. "Gegenwart" 2/2016). Allerdings gibt es kaum statistisch gesicherte Daten zu diesem Phänomen. Hier will die Umfrage Licht ins Dunkel bringen.

Eingebunden in den Fragebogen sind sieben Fragen zum Lebensalltag blinder Menschen, die vom DBSV ergänzt wurden. Sie sollen Antworten zu Themen wie Mobilität, Mediennutzung und Brailleschrift liefern.

"Man weiß sehr wenig darüber, wie häufig blindheitsbedingte Schlafstörungen auftreten. Ein erster Schritt, um Betroffenen helfen zu können, ist es, gesicherte Daten zu erheben", erklärt Prof. Dr. Thomas Kahlisch, Mitglied des DBSV-Präsidiums, und empfiehlt die Teilnahme an der Umfrage.

Die anonyme Umfrage wendet sich an blinde Menschen mit und ohne Schlafstörungen und nimmt ca.20 Minuten in Anspruch. Die Teilnahme kann in Schwarzschrift, per Telefon oder online erfolgen. Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Fragebogen, der der Schwarzschrift- und Punktschrift-Ausgabe der "Gegenwart" beiliegt und auf DBSV-Inform in der "Gegenwart" vor den Anzeigen (Buch 2, Seite 118) zu finden ist.

"Diabetes und Auge": Thema bei der Woche des Sehens 2016

Seit 2014 vereinen der DBSV und die Deutsche Diabetes Hilfe  –  Menschen mit Diabetes (DDH-M) ihre Kräfte im Bündnis "Diabetes und Auge". Dabei verfolgen sie zwei Ziele: Zum einen soll Diabetespatienten die Wichtigkeit einer regelmäßigen augenärztlichen Vorsorgeuntersuchung deutlich gemacht werden, zum anderen soll die Lebenssituation von Betroffenen, bei denen ein Sehverlust eingetreten ist, verbessert werden. DBSV und DDH-M sind gemeinsam aktiv, um Patienten, Ärzte und Diabetesberaterinnen über die Möglichkeiten einer Rehabilitation nach Sehverlust durch Diabetes aufzuklären. Zudem werden die Hersteller von Medizinprodukten für die Notwendigkeit von barrierefrei bedienbaren Blutzuckermessgeräten etc. sensibilisiert.

In diesem Jahr ist das Bündnis "Diabetes und Auge" Aktionspartner der Woche des Sehens. Die Kampagne vom 8. bis 15. Oktober soll genutzt werden, um Menschen mit Diabetes mit Hilfe eines Faltblatts auf die Verhütung von Folgeerkrankungen des Diabetes am Auge, Therapiemöglichkeiten sowie barrierefreie Medizintechnik und Reha-Möglichkeiten aufmerksam zu machen. Der DBSV wird dieses Faltblatt einsetzen, um auch innerhalb der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe den Fokus auf das Thema "Diabetes und Auge" zu richten. Den Landesvereinen werden kostenlose Exemplare zur Verfügung gestellt. So möchte der DBSV dazu anregen, die Inhalte des Faltblatts aufzugreifen und Mitglieder wie auch Öffentlichkeit im Rahmen der Woche des Sehens über die Problematik diabetischer Netzhauterkrankungen aufzuklären.

Die Initiative "Diabetes und Auge" wird von Bayer unterstützt.

Weitersehen 2017: DBSV-Jahrbuch widmet sich kultureller Teilhabe

Im Oktober 2016 erscheint das neue DBSV-Jahrbuch "Weitersehen 2017". Unter dem Titel "Kultur erleben  –  wenn Inklusion im Kopf beginnt" dreht sich alles um die Frage, wie Menschen mit Seheinschränkung an Kunst und Kultur teilhaben können.

Zu Wort kommen blinde und sehbehinderte Museumsbesucher, Künstler und Kulturvermittler. Träger und Projektverantwortliche erzählen, wie es in Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe gelingen kann, Barrieren abzubauen. Anlässlich des 15. Jubiläums, das der Deutsche Hörfilmpreis im kommenden Jahr feiern wird, blickt das Jahrbuch auf dessen Geschichte zurück und beleuchtet die Bedeutung von Audiodeskription in Film, Fernsehen und Theater.

"Weitersehen 2017" ist ab Oktober bei den DBSV-Landesvereinen als Schwarzschrift- und DAISY-Ausgabe erhältlich.

Schnell und einfach: Per Charity-SMS den DBSV unterstützen

Ab sofort gibt es eine neue Möglichkeit, den DBSV ganz unkompliziert mit einem Betrag von fünf Euro zu unterstützen  –  per Charity-SMS. Diese SMS für die gute Sache funktioniert wie eine normale SMS. Statt einer individuellen Textnachricht sendet man das Kennwort "DBSV" an die fünfstellige Kurzwahlnummer 8.11.90. Eine Bestätigung per SMS folgt unmittelbar. Die Spende wird über den Handyvertrag abgebucht.

Der DBSV nutzt den Service der Burda Wireless GmbH und hat für das Kennwort "DBSV" den Betrag von fünf Euro festgelegt. Dem DBSV werden jeweils 4,83 Euro ausbezahlt, 17 Cent werden für die Bereitstellung des technischen Services einbehalten. Die Mobilfunknummern der Spender werden nicht weitergegeben, weder an den DBSV noch an andere Organisationen. Eine Nutzung für Werbezwecke ist damit ausgeschlossen. Da die Charity-SMS steuerrechtlich nicht als Spende gilt, kann für diese Art der Unterstützung keine Spendenquittung ausgestellt werden.

Um seine Arbeit finanzieren zu können, ist der DBSV als gemeinnützige Selbsthilfeorganisation auf die Unterstützung von Freunden und Förderern angewiesen. Die Interessen blinder und sehbehinderter Menschen lassen sich auch mit einer kleinen Spende stärken. In diesem Sinne hofft der DBSV, dass viele Menschen die Charity-SMS ausprobieren.

Mehr Infos unter www.dbsv.org/spenden/charity-sms



DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn
    Tickets für 99 Euro (Hin- und Rückfahrt) zu allen Veranstaltungen des DBSV
  • GRAVIS Online Shop
    max.8% auf Smartphones, Tablets und andere Technikprodukte, max.30% auf sämtliches Zubehör
  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
    5% auf Zeitschriften
  • Reinecker Vision GmbH
    10% auf ausgewählte Produkte der mobilen M-Serie
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen
  • AFB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung
    10% auf gebrauchte und aufgearbeitete Computer und andere IT-Geräte
  • Berufsförderungswerk Würzburg
    10% auf alle E-Learning-Kurse
  • NH-Hotel Group
    Best-Preis-Garantie für Übernachtungen in allen deutschen NH-Hotels
  • Dorint Hotels & Resorts
    10% auf den tagesaktuellen Bestpreis in Berlin, Bonn, Dresden, Frankfurt/Main und Airport München
  • Schottland-für-Alle
    5% auf reguläre Gruppen- und Individualreisen, 10% auf maßgeschneiderte Reisen (ausgenommen Flug- und Fährbuchungen)
  • Kieser Training
    1 Bonusmonat bei einer Vertragslaufzeit von 12 oder 24 Monaten
  • Teekampagne
    5% auf eine Bestellung pro Kalenderjahr
  • Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm)
    kostenfreie Rechtsberatung und Rechtsvertretung im Sozial- und Verwaltungsrecht
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort vereinbart.

Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte



Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können.

Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene
  • Herbert-Funke-Stiftung

Termine & Tipps:

Termine

Tag der offenen Tür im Deutschen Taubblindenwerk

Führungen durch Schule und Wohnheim, Mitmach-Aktionen, Country-Musik, Entdeckungen im Werkstattladen u.v.a.m.
20.8.2016, 14-19 Uhr
Hannover, Albert-Schweitzer-Hof 27

Mehr Infos unter
05 11 / 5 10 08-0
E-Mail: info@taubblindenwerk.de

8. Whitestock-Festival

Live-Musik mit Wingenfelder, Wolf Maahn und Band und der Hamburg Blues Band
28.8.2016, 14-20 Uhr (Einlass ab 13 Uhr)
Hannover, BVN-Sinnesgarten, Zugang über Ghandistraße

Mehr Infos bei
Werner Schlager
Tel.: 01 51 / 15 54 03 61
E-Mail: kulturbeauftragter@blindenverband.org

Tickets unter
www.eventim.de
Bestell-Hotline: 0 18 06 / 57 00 70

Tag der offenen Tür in der DZB

Alles rund um den Tee: Teepflanzen, Teezeremonien, Teezubereitung, Präsentation des Reliefwandkalenders 2017 zum Thema "Tee". Außerdem Führungen, Live-Radio-Show mit Lesung, Hilfsmittelausstellung u.v.a.m.
3.9.2016, 10-16 Uhr
Leipzig, Deutsche Zentralbücherei für Blinde

Mehr Infos unter
Tel.: 03 41 / 71 13-0
E-Mail: info@dzb.de

Oper mit Live-Audiodeskription

  • "Hochzeit mit Hindernissen" (Musical)
    18.9.2016, 15 Uhr
  • "Don Carlo" von Giuseppe Verdi
    16.10.2016, 15 Uhr
  • "Charlotte Salomon" von Marc-André Dalbavie
    29.1.2017, 15 Uhr

Theater Bielefeld

Mehr Infos und Karten bei der
Theaterkasse
Tel.: 05 21 / 51 54 54
E-Mail: abobuero@theater-bielefeld.de

Wassersportcamp für blinde und sehbehinderte Menschen

Stand-Up-Paddeln, Seekajak fahren, Windsurfen, Jollen- und Katamaransegeln, Kitesurfen
19.-25.9.2016
Großenbrode am Fehmarnsund

Mehr Infos bei
Sail United
Tel.: 01 71 / 0 85 56 55
E-Mail: kontakt@sail-united.eu

Seminare von Bildung ohne Barrieren

  • Microsoft Outlook 2010
    9.-15.10.2016 (Anmeldung bis 10.9.)
    AURA-Hotel Saulgrub
  • Excel II (für Fortgeschrittene)
    16.-22.10.2016 (Anmeldung bis 17.9.)
    AURA-Hotel Saulgrub
  • Konflikte lösen  –  gewaltfrei reden
    4.-6.11.2016 (Anmeldung bis 7.10.)
    Marburg, Hotel Marburger Hof

Mehr Infos und Anmeldung bei
Bildung ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de

Anmeldeformular unter
www.bildung-ohne-barrieren.de/angebote/seminaranmeldung.html

Reden und Präsentieren vor Gruppen

Ein Seminar des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf
13.-16.10.2016
Herrenberg, Tagungszentrum Gültstein

Mehr Infos und Anmeldung (bis 1.9.) beim
DVBS
Andreas Wohnig
Tel.: 0 64 21 / 9 48 88-23
E-Mail: wohnig@dvbs-online.de

Kulinarisches Ereignis

Erholung an der Ostsee, garniert mit Spezialitäten von den schönsten Inseln der Welt
6.-13.11.2016
AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

Studieren mit Behinderung/chronischer Krankheit

Schnupperuni für Studieninteressierte
8.-10.11.2016
Technische Universität Dortmund

Mehr Infos und Anmeldung (bis 21.10.) bei
Dr. Birgit Drolshagen
Tel.: 02 31 / 7 55-45 79
E-Mail: birgit.drolshagen@tu-dortmund.de

Kursangebot 2017 des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern

  • Zehn-Finger-Schreiben (dreiteiliger Kurs)
    22.-25.1., 19.-22.3., 15.-18.10.2017
  • Braille-Lehrgang in fünf Wochen (Voll- und Kurzschrift)
    22.-27.1., 19.-24.3., 30.4.-5.5., 22.-27.10., 19.-24.11.2017
  • Computer-Kurse für Apple Mac
    29.1.-1.2.2017 (für Fortgeschrittene)
    20.-23.11.2017 (für Einsteiger)
  • Windows 7 mit JAWS
    26.-31.3.2017 (für Einsteiger)
    29.10.-3.11.2017 (je nach Bedarf für Einsteiger oder Fortgeschrittene)
  • Smartphone-Kurse (Apple iPhone)
    31.3.-2.4.2017 (für Fortgeschrittene)
    27.-29.10.2017 (für Einsteiger)
  • Internet mit JAWS
    31.3.-4.4.2017 (für Einsteiger)
    3.-7.11.2017 (je nach Bedarf für Einsteiger oder Fortgeschrittene)

AURA-Hotel Boltenhagen

Mehr Infos und Anmeldung bei
Lydia Barkhau
Tel.: 03 82 03 / 6 29 93 (abends) oder 03 82 03 / 6 20 29 (tagsüber)
E-Mail: lydia.barkhau@online.de

Orientierung und Mobilität

Intensivlehrgang für Menschen mit Netzhauterkrankungen
12.-24.2.2017 (1 oder 2 Wochen) Dresden

Mehr Infos beim
Sächsischen RehaNetz
Ulrike Schade
Tel.: 03 41 / 4 62 64 40
E-Mail: u.schade@saechsisches-rehanetz.de

DBSV-Veranstaltungen

8. Deutsche Mannschaftsmeisterschaft des DBSV im Skat

11.-13.11.2016
Altenburg, Hotel Astor
Um den Meistertitel kämpfen die besten Skat-Mannschaften nach der DBSV-Rangliste. Das Turnier ist auch offen für Skatspieler, die nicht in der Liste geführt sind.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 27.10.) bei
Rolf Strycharz
Tel.: 0 40 / 18 07 16 07
E-Mail: rolf@strycharz.de

GFUV-Workshop "Neue Normen zur Barrierefreiheit"

12.-13.11.2016
Kassel-Wilhelmshöhe, InterCityHotel
Für alle Verkehrs- und Bauexperten innerhalb des DBSV: Ein Fortbildungsangebot des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr zur Umsetzung der DIN 18040-3 "Barrierefreies Bauen  –  Öffentlicher Verkehrs- und Freiraum" und der DIN 32986 "Taktile Schriften und Beschriftungen".

Mehr Infos bei
Hilke Groenewold
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
E-Mail: h.groenewold@dbsv.org

schriftliche Anmeldung (bis 12.8.) an
s.schippenbeil@dbsv.org

Tipps

GKV-Hilfsmittelverzeichnis mobil und barrierefrei

Unter www.rehadat-gkv.de ist das Hilfsmittelverzeichnis der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im neuen Design abrufbar. Die Internetseite ist nun auch mit Tablets und Smartphones barrierefrei nutzbar und außerdem für Screenreader optimiert. Ergänzend steht das Hilfsmittelportal von REHADAT zur Verfügung  –  mit weiterführenden Informationen zu Produkten, ihren Einsatzbereichen, ihrer Finanzierung und der entsprechenden Rechtsprechung.

Forum:

Eintracht ist mein Leben

Im April wurde im Staatstheater Braunschweig ein Stück aufgeführt, das ganz unterschiedliche Menschen zusammenbrachte, die eines verbindet: die Liebe zum Fußballverein Eintracht Braunschweig. Dirk Busse erzählt von seinem Abstecher in die Welt des Theaters.


"Eintracht ist unser Leben!" lautet der Name des Stücks, das mich auf die Bretter, die die Welt bedeuten, bringen sollte. Regisseur Michael Uhl und Dramaturg Axel Preuß entwickelten das Stück im Rahmen einer Themenwoche des Staatstheaters Braunschweig mit dem Schwerpunkt Fußball. Nur Laiendarsteller sollten auf der Bühne stehen und ihre persönlichen Geschichten mit Eintracht Braunschweig einbringen und spielen.

Da ist die Frau, die fast jede Auswärtsfahrt mitmacht und der Mannschaft ins Trainingslager hinterherreist, oder die "Kurvenmutti", die Sonderzüge und Busse zu Auswärtsspielen organisiert und dafür sorgt, dass immer Essen und Trinken an Bord sind. Ein Höhepunkt des Stücks ist der Auftritt von zwanzig Ultras. Das sind Fans, die fast nur für den Verein leben und die Stimmung in der Stadionkurve prägen. Sie hissen eine riesige Fahne in den Vereinsfarben Blau-Gelb. Sogar Pyrotechnik wird nachgestellt.

Einer der 24 Darsteller bin ich. Ich bin von Geburt an blind und habe seit 1989 eine Eintracht-Dauerkarte. Seit 2005 kann ich die Spiele im Braunschweiger Stadion mit Live-Audiodeskription verfolgen. Auch ich erzähle meine Geschichte auf der Bühne: Dass ich als Kind immer mit meinem Vater ins Stadion gegangen bin, dass es für ihn schwierig war, beim Spiel mitzufiebern und gleichzeitig für mich zu kommentieren, und dass ich mir deshalb nach jedem Stadionbesuch die Zusammenfassung im Fernsehen angeschaut habe.

Als ich gefragt wurde, ob ich bei dem Stück mitmachen wolle, war ich skeptisch. Kriege ich es hin, als Schauspieler auf der Bühne zu stehen? Wie werde ich als Blinder im Ensemble aufgenommen? Aber nach Gesprächen mit dem Regisseur und den ersten Proben waren die Zweifel wie weggeblasen. Der Regisseur ging auf jeden einzelnen ein und somit auch auf mich und meine Blindheit. Da er noch nie mit blinden Menschen zusammengearbeitet hatte und sonst viel über die Augen kommuniziert, war es für ihn eine echte Herausforderung. Er musste mir erklären, was auf der Bühne geschieht und wann ich wo und wie agieren soll. Das hat mit der Zeit immer besser geklappt. In den neun Wochen teils harter Proben sind wir als Team zusammengewachsen und haben hervorragend miteinander harmoniert.

Es spielt noch eine blinde Frau mit, die im Rollstuhl sitzt. Gemeinsam haben wir eine Szene, in der wir über die "Blindenplätze" im Stadion erzählen. Damit die Zuschauer erfahren, wie eine Live-Audiodeskription funktioniert, wird eine Spielszene von einem Blindenreporter authentisch nachkommentiert. Ensemble und Zuschauer sollten die Augen schließen, um das Spiel nur über das Gehör auf sich wirken zu lassen.

Bei der Premiere im Kleinen Haus des Staatstheaters Braunschweig spielten wir vor einem ausverkauften Saal. Alles, was wir geprobt hatten, ging auf. Das Publikum war restlos begeistert und wir bekamen Standing Ovations. Es war ein Wahnsinnsgefühl! Zwei weitere Aufführungen folgten, die genauso gut ankamen und ebenfalls ausverkauft waren.

Jede Aufführung fühlte sich anders an. Mal waren mehr neugierige Theaterliebhaber im Publikum, mal waren es mehr Eintracht-Fans, die das Stück das erste Mal in ihrem Leben ins Theater lockte. Es wurde unterschiedlich reagiert und an verschiedenen Stellen im Stück geklatscht. Darauf mussten wir uns auf der Bühne spontan einstellen, was es jedes Mal wieder aufregend machte. Für zwei der Aufführungen wurde eine Audiodeskription angeboten, die sehr gut von den blinden und sehbehinderten Zuschauern angenommen wurde.

Dass das Stück nun in die "Verlängerung" geht, freut uns als Ensemble ungemein, denn es steckt viel Herzblut und Leidenschaft darin. Ich bin froh, die Gelegenheit zu bekommen, noch einmal auf dieser tollen Bühne stehen zu dürfen.

Dirk Busse (45) arbeitet in der Hilfsmittelbranche und lebt in Braunschweig.


Dazu ein Bild: Eintracht auf der Bühne: Braunschweiger Fußballfans wirken in inklusivem Theaterstück mit


Info

"Eintracht ist unser Leben!"
25.8., 2.9. und 3.9.2016
(Vorstellungen ohne Audiodeskription)
Staatstheater Braunschweig

Kartenverkauf unter
Tel.: 05 31 / 12 34-567
E-Mail: besucherservice@staatstheater-braunschweig.de

Auch Eltern brauchen Beratung

Ein Leserbrief von Thomas Anders aus Ahrensburg zum Beitrag "Die Antihelden" aus der März-"Gegenwart".


Der Beitrag des anonymen Autors hat mich sehr bewegt, entdeckte ich doch einige Parallelen zu meinem Lebensweg darin. Ich bin zwar "nur" sehbehindert, aber Hindernisse begegneten auch mir genügend.

Als Einzelkind wuchs ich sehr behütet auf. Meine Eltern haben mich verwöhnt und vor größeren Schwierigkeiten bewahrt. Als ich in die Lehre ging, traf mich die Lebenswirklichkeit umso härter. Meine Lehrjahre und die ersten Berufsjahre waren schwierig.

Ich denke, das Schicksal des unbekannten Autors und meines zeigen, dass auch die Eltern blinder und sehbehinderter Kinder eine gute Beratung brauchen. Mein Vater wird 81 Jahre alt, meine Mutter ist 79. Mein Verhältnis zu ihnen fand allerdings erst nach meinem Auszug eine gute Basis. Wie hilflos sie sich mit mir als behindertem Kind manchmal gefühlt haben mussten, erschloss sich mir erst in der Rückschau. Doch selbst wenn es Unterstützung von außen gegeben hätte, hätte es ein Berater mit meinem dominanten Vater schwer gehabt. Denn der war der Meinung, dass er die richtigen Entscheidungen trifft und wir das ohne fremde Einmischung schaffen.

Umso entscheidender ist es, die Eltern frühzeitig abzuholen und qualifizierte Unterstützung anzubieten. Das wird bei zunehmender inklusiver Beschulung immer wichtiger. Den Eltern muss klar gemacht werden, dass Bildung die einzige Chance ist, damit ihre Kinder später nicht ohne Arbeit dastehen und zum Sozialfall werden.



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Unter der Rubrik "Forum" schreiben Leser für Leser. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen, Kommentare oder Leserbriefe per

E-Mail an gegenwart@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr.19, 10179 Berlin

Panorama:

Beruf

Medizinische Tastuntersucherin: Mit einer sinnvollen Tätigkeit in einen sicheren Beruf

Der Beruf der Medizinischen Tastuntersucherin (MTU) bietet immer bessere Perspektiven. Blinde und sehbehinderte Frauen, die ihren Tastsinn zur Früherkennung von Brustkrebs einsetzen, haben jetzt die Möglichkeit einer Festanstellung bei "discovering hands". Der Gynäkologe und Gründer des Sozialunternehmens, Dr. Frank Hoffmann, hat das spezielle Tastverfahren entwickelt und will es nun deutschlandweit in die Frauenarztpraxen bringen.

Bisher kamen als Arbeitgeber für MTUs nur Gynäkologen in Frage. Wirtschaftlich ließ sich eine Beschäftigung aber oft nicht rechtfertigen. Die Idee von "discovering hands" ist nun, die MTUs selbst unbefristet einzustellen und sie tageweise mehreren wohnortnahen Gynäkologen zu überlassen. "Wir haben uns entschlossen, alle Absolventinnen unserer Qualifikation zur MTU sofort fest anzustellen, um ihnen einen sicheren Arbeitsplatz mit fairer Entlohnung und hoher Anerkennung zu bieten", so Hoffmann.

Die MTU ist ein medizinischer Hilfsberuf, für den sich ausschließlich blinde und sehbehinderte Frauen in einer neunmonatigen Weiterbildung qualifizieren. Die etwa 40-minütige Tastuntersuchung ist eine ergänzende Methode zu ärztlicher Vorsorge, Brustultraschall und Mammografie. Durch ihren geschulten Tastsinn erkennen MTUs wesentlich kleinere Gewebeveränderungen als Gynäkologen unter den Bedingungen einer manuellen Routineuntersuchung.

Mehr Infos bei
"discovering hands"
Arndt Helf
Tel.: 02 08 / 3 09 96 18-8
E-Mail: arndt.helf@discovering-hands.de
www.discovering-hands.de


Dazu ein Bild: Den Krebs ertasten: Blinde und sehbehinderte Tastuntersucherinnen entdecken kleinste Gewebeveränderungen

Initiative zur Dokumentation von Softwareanpassungen

Die Anpassung von beruflich genutzter Software an die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Nutzer ist ein Dauerbrenner bei der beruflichen Integration, denn bei den allermeisten Bürotätigkeiten ist der Computereinsatz nicht mehr wegzudenken. So steht und fällt der Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt mit der Barrierefreiheit des Arbeitsplatzes. Im Rahmen des Projekts "INCOBS Standardtechnologien" wurde nun mit dem "Anpassungsfinder" die Möglichkeit geschaffen, bereits umgesetzte Anpassungen zu dokumentieren und auf diese Weise Transparenz und Synergien zu ermöglichen.

Das Angebot ist unter intensiver Beteiligung von Hilfsmittelfirmen, Berufsförderungswerken, Kostenträgern und der Selbsthilfe entwickelt worden. Nun geht es darum, den Anpassungsfinder mit Leben zu füllen. Die autorisierten Partner dokumentieren erfolgreich durchgeführte Anpassungen an Hilfsmittel wie auch barrierefreie Standardprogramme. So entsteht ein effizientes Recherchewerkzeug, das Kostenträgern, Arbeitgebern und Arbeitnehmern bzw. Arbeitsuchenden zur Verfügung steht.

INCOBS Standardtechnologien ist ein Projekt der DIAS GmbH und wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.

Mehr Infos unter www.anpassungsfinder.de

Sport

Leichtathletik-EM: neun Medaillen für blinde und sehbehinderte Athleten

Vom 10. bis 16. Juni wurden die Leichtathletik-Europameisterschaften des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) im italienischen Grosseto ausgetragen. Die blinden und sehbehinderten Sportlerinnen und Sportler steuerten neunmal Edelmetall zu den insgesamt 43 Medaillen der deutschen Mannschaft bei.

Allen voran die sehbehinderte Katrin Müller-Rottgardt (TV Wattenscheid 01), die sich in Topform zeigte. Die 34-Jährige gewann mit ihrem Guide Sebastian Fricke zweimal Gold, sowohl über 100 Meter als auch über 200 Meter, hier mit einer neuen deutschen Rekordzeit von 24,29 Sekunden. Im Weitsprung verpasste sie mit 5,45 Metern knapp den zweiten Platz. Bei gleicher Weite gab der bessere zweitweiteste Versuch den Ausschlag für ihre weißrussische Kontrahentin.

Die blinde und querschnittgelähmte Martina Willing (BPRSV Cottbus) bewies im Speerwurf ihre Klasse und holte mit einer neuen Saisonbestleistung von 22,05 Metern Gold. Silber im Kugelstoßen und Bronze im Diskuswurf mit einer weiteren Saisonbestleistung komplettierten die erfolgreiche Bilanz der dreifachen Paralympics-Siegerin.

Die 20-jährige, sehbehinderte Janne Engeleiter (BPRSV Cottbus) gewann in ihrer Startklasse Bronze über 100 und 200 Meter. Über eine Silbermedaille im 200-Meter-Rennen konnte sich der hochgradig sehbehinderte Thomas Ulbricht (PSC Berlin) freuen. Der 30-Jährige lief mit einer neuen Saisonbestleistung von 22,61 Sekunden über die Ziellinie.

Schwimmen: Elena Krawzow mit herausragenden Leistungen bei EM und IDM

Anfang Mai fanden im portugiesischen Funchal die Schwimm-Europameisterschaften des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) statt. Die sehbehinderte Elena Krawzow (PSC Berlin) setzte sich über 100 Meter Brust mit nur zwei Hundertsteln Vorsprung gegen ihre britische Kontrahentin durch und holte Gold. Die blinde Maike Naomi Schnittger (SC Potsdam) erschwamm einmal Silber und einmal Bronze. Die mehrfache Paralympics-Siegerin Daniela Schulte (PSC Berlin) holte nach einer schwierigen Vorbereitungszeit einmal Silber und zweimal Bronze. Die 33-Jährige qualifizierte sich damit, wie zuvor schon Krawzow und Schnittger, für die Teilnahme an den Paralympischen Spielen 2016, die vom 7. bis 18. September in Rio de Janeiro stattfinden.

Bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften (IDM) im Schwimmen, die vom 9. bis 12. Juni in Berlin ausgetragen wurden, stach erneut die 22-jährige Elena Krawzow heraus. Ihre in Funchal erschwommene persönliche Bestzeit über 100 Meter Brust verbesserte sie noch einmal um mehr als eine Sekunde auf 1:16,23 Minuten  –  Weltrekord. Eine weitere Weltbestzeit ließ sie in ihrer Startklasse S13 über die nicht paralympische Strecke 50 Meter Brust folgen. Mit Blick auf Rio sagte Krawzow: "Ich werde mich nicht auf dieser Zeit ausruhen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns."

Auch Daniela Schulte gelang ein Weltrekord über 400 Meter Lagen.

Mehr Infos zu den deutschen paralympischen Sportlern sind zu finden unter www.deutsche-paralympische-mannschaft.de


Dazu ein Bild: Schwimmt der Konkurrenz davon: Elena Krawzow

Erste Deutsche Schulmeisterschaft im Torball: Friedberg holt Titel

Am 5. Mai fand in Hannover die erste Deutsche Schulmeisterschaft im Torball statt. Vier Teams spielten im Modus Jeder gegen Jeden und schließlich im großen und kleinen Finale um die Plätze eins und drei. Als Sieger ging die Johann-Peter-Schäfer-Schule aus Friedberg aus dem Turnier hervor. Platz zwei errang die Franz-Mersi-Schule aus Hannover. Die Hermann-Herzog-Schule aus Frankfurt am Main war gleich mit zwei Mannschaften angetreten, die die Plätze drei und vier belegten. Die Frankfurter stellten zudem den besten Torschützen des Turniers: Alexander Eichler hatte 23-mal das Tor getroffen. Knapp dahinter folgte Fuad Arslan von der Johann-Peter-Schäfer-Schule, auf Platz drei landete Anna-Lena Rinne von der Franz-Mersi-Schule.

Die Abteilung Torball im Deutschen Behindertensportverband (DBS) bewertete die erste Schulmeisterschaft positiv und plant nun Maßnahmen, um das Teilnehmerfeld zu erweitern. "Wir haben mit dieser Veranstaltung eine hervorragende Basis geschaffen, um den Nachwuchsbereich im Torballsport gemeinsam mit den Schulen weiterentwickeln zu können", erklärte Turnierorganisator Martin Beck am Ende des Wettkampftages.

Jugend trainiert für Paralympics: Goalball-Gold geht nach Mecklenburg-Vorpommern

Beim Bundesfinale "Jugend trainiert für Paralympics", das vom 26. bis 30. April in Berlin ausgetragen wurde, holte sich die Goalball-Mannschaft des Überregionalen Förderzentrums Sehen Neukloster die Goldmedaille. Die Mecklenburger dominierten den gesamten Turnierverlauf und siegten im Finale gegen die Schloss-Schule Ilvesheim aus Baden-Württemberg. Den dritten Platz belegte der Sieger des Vorjahres, das bbs Nürnberg Förderzentrum Sehen aus Bayern.

"Jugend trainiert für Paralympics" ist ein bundesweiter Schulsportwettbewerb, der in folgenden Sportarten ausgetragen wird: Leichtathletik, Schwimmen, Rollstuhlbasketball, Tischtennis, Fußball, Skilanglauf und Goalball. Blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler können an den Wettbewerben im Schwimmen, Goalball und Skilanglauf teilnehmen.


Dazu ein Bild: Dominierte das Bundesfinale: die Goalball-Jugend aus Neukloster

Aus den Ländern

Vorstandswahlen: Wechsel an der Spitze des ABSV

Der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin (ABSV) hat einen neuen Vorstand. Bei den Wahlen am 17. Juni konnte Joachim Günzel die meisten Stimmen der Delegierten auf sich vereinen. Er löst damit Berndt Maier ab, der den Verein neun Jahre lang geführt hat. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Peter Brass und Manuela Myszka in ihrem Amt bestätigt. Ebenfalls wiedergewählt wurden Silke Grundmann und Petra Wagner. Claudia Harz und Silke Rauterberg komplettieren den siebenköpfigen Vorstand als neue Mitglieder.

Joachim Günzel (46) ist Angestellter in der Bundesverwaltung und engagiert sich seit 2013 im Vorstand des ABSV. Zudem leitet er seit 2015 die Bezirksgruppe Berlin-Lichtenberg und ist berufenes Mitglied des bezirklichen Behindertenbeirates. "Ich möchte mich für mehr Transparenz und eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Gremien unseres Vereins einsetzen. Ebenso liegt mir der Ausbau des Patientenangebots 'Blickpunkt Auge' sehr am Herzen", erklärt der angehende "Blickpunkt Auge"-Berater seine Ziele für die dreijährige Amtszeit des Vorstands.


Dazu ein Bild: Berlin hat gewählt: der neue ABSV-Vorstand mit Vorsitzendem Joachim Günzel (3. von li.)

Bremen: Neuer Vorstand gewählt

Die Mitgliederversammlung des Blinden- und Sehbehindertenvereins Bremen (BSVB) hat am 11. Juni einen neuen Vorstand für die Amtszeit von drei Jahren gewählt. Erste Vorsitzende ist nun Margit Klapper, zweite Vorsitzende Susanne Rühmann. Als Beisitzer fungieren Norbert Brüning, Marlies Gümpel und Jürgen Karbe. Renate Scheller-Stöber trat nach neun Jahren von ihrem Amt als erste Vorsitzende zurück, da sie nicht mehr in Bremen wohnhaft ist.

Die neue Vorsitzende Margit Klapper ist an der trockenen AMD erkrankt und seit 16 Jahren Mitglied des BSVB. Bevor sie nach Bremen kam, lebte die 68-Jährige in München, den USA und Cuxhaven. "Schon oft erhielt ich vom BSVB wertvolle Unterstützung, von der ich bis heute profitiere. Nun möchte ich etwas zurückgeben", erläutert die Wahl-Bremerin ihre Motivation für das Ehrenamt.

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern): Hotel mit ca. 50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein): Hotel mit ca. 50 Betten
  • Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen): Hotel mit ca. 100 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt): Pension mit ca. 30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen): Pension mit ca. 20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen): Pension mit ca. 20 Betten
  • Saulgrub (Bayern): Hotel mit ca. 90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

"Nun bin ich gefragt, Hilfe zurückzugeben"

Sarah Spickhofen, 28

"Es ist alles in Ordnung. Das Kind träumt nur." Diese Aussage hat für mich großes Allergiepotenzial. Immer wieder haben meine Eltern und ich diesen Satz von verschiedensten Augenärzten gehört. Erst als ich neun Jahre alt war und ein Arzt mich schließlich in die Klinik in Bremen überwies, erhielten wir eine andere Aussage: Ich hätte eine fortschreitende Gesichtsfeldeinschränkung durch Retinitis pigmentosa und die Augen hätten sich bereits soweit verschlechtert, dass ich gesetzlich als blind galt.

Von diesem Moment an begann der Kampf um meine Hilfsmittel und um die Erlaubnis, weiterhin eine Regelschule zu besuchen. Zu Beginn konnte ich noch mit Tafelkamera und Lesegerät arbeiten. Ab der siebten Klasse musste ich einen Laptop nutzen, da meine Handschrift für die Lehrer nicht mehr lesbar war. Der Unterricht in Braille stand ab der fünften Klasse auf dem Programm. Mit Hilfe von Integrationslehrerinnen, die mich durch den Unterricht begleiteten, konnte ich mir Lerntechniken und Ordnungssysteme aneignen, mit denen ich den Alltag an der Regelschule mit nur geringen Problemen meistern konnte. Auch die Teilnahme am Sportunterricht wurde mir durch die Begleitung einer Integrationslehrerin lange ermöglicht. Sie sorgte auch dafür, dass mir sowohl meine Leistungen aus der Torball-AG als auch meine Ergebnisse der Blindenschul-Landesmeisterschaften in Leichtathletik angerechnet wurden. Bei diesen Meisterschaften lernte ich im Alter von 15 Jahren meinen heutigen Verlobten Sebastian kennen und fand über ihn einige Freunde, die wie er die Blinden- und Sehbehindertenschule in Soest besuchten.

Mit einer guten Portion Sturheit und nicht zuletzt durch die Unterstützung von Sebastian schaffte ich mein Abitur. Auch wenn ein großer Teil meiner Familie mit unserer Beziehung nicht einverstanden war, da sie sich einen sehenden Partner für mich gewünscht hatten, bin ich doch unendlich froh über genau diese Partnerschaft. Sebastian ist seit dem Kleinkindalter vollblind und hat somit erheblich mehr Erfahrungen im Umgang mit dieser Sinneseinschränkung. Er war mir die größte Unterstützung, als die regelmäßigen Verschlechterungen meines Sehvermögens mich immer wieder den Mut verlieren ließen. Nach dem Realschulabschluss absolvierte Sebastian eine Ausbildung zur Bürokraft. Heute arbeitet er in der Telefonzentrale der Diakonie Ruhr-Hellweg in Soest.

Durch seine Erzählungen und meine eigenen Erfahrungen mit einem Schülerjob im Call-Center kam ich auf die Idee, eine Ausbildung im Dialogmarketing im LWL-Berufsbildungswerk Soest zu beginnen. Sowohl meine Freude am Umgang mit Menschen als auch meine während der Schulzeit angeeigneten Arbeitsweisen kommen mir hier zugute. Nach einer mit 97 Prozent bestandenen Zwischenprüfung sehe ich meinem Abschluss und meiner beruflichen Zukunft gelassen entgegen.

Zurzeit pendele ich aufgrund meiner Ausbildung noch regelmäßig zwischen meiner Wohnung in Dortmund und der Wohnung von Sebastian und seiner Großmutter in Soest hin und her. Allerdings verbringen wir viele Wochenenden in meiner Wohnung, so dass sich bereits eine gute Arbeitsteilung im Haushalt eingespielt hat. Während er Aufgaben wie Einkaufen, Wäschewaschen und Staubwischen übernimmt, gehören das Putzen, Kochen und Bügeln zu meinen Pflichten. Da Sebastian wegen seiner frühen Erblindung panische Angst vor offenem Feuer und großer Hitze hat, hat sich diese Aufteilung von Anfang an bewährt. Nach meiner Ausbildung möchten wir 2017 nach 14-jähriger Beziehung endlich zusammenziehen und heiraten. Auch auf eine kleine Familie hoffen wir.

Im Moment verbringen wir einige Zeit damit, meiner Mutter zu helfen, mit einem großen Schicksalsschlag umzugehen. Vor gut zwei Jahren stellte sich heraus, dass sie an derselben Augenkrankheit leidet wie ich. Wegen der späten Diagnose verfügt sie nur noch über weniger als zwei Grad ihres Gesichtsfeldes. Nun bin also ich gefragt, die Hilfe, die ich früher von meiner Mutter erhielt, zurückzugeben und sie zu unterstützen, die Schwierigkeiten im Alltag als blinder Mensch zu bewältigen.

Sarah Spickhofen (28) absolviert eine Ausbildung im Dialogmarketing und lebt in Dortmund.


Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Im Grünen: Eine junge Frau mit Pferdeschwanz, Brille und kurzem Lederrock sitzt neben einem jungen Mann in weißem T-Shirt und Karohose auf einer Bank. Sie tragen beide eine goldene Kette mit einem Anhänger in Herzform. Einander zugewandt, halten sie Händchen und schauen sich lächelnd an.

Service | Recht:

Feuchte AMD: Ein Fall für mündige Patienten

Patient zu sein, kann schwierig sein. Vor allem, wenn man die Diagnose einer feuchten altersabhängigen Makula-Degeneration (AMD) erhält. Es gibt zwar eine wirksame Therapie durch mehrfaches Spritzen von so genannten VEGF-Hemmern ins Auge. Dabei wird der Patient aber mit vielen Fragen konfrontiert: Welches Medikament ist das richtige? Wie ist die Kostenübernahme für die Behandlung und die Nachuntersuchungen geregelt? Und gibt es Unterstützung bei den Fahrtkosten zu den Behandlungsterminen? Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" ('rbm) informiert über die Rechtslage und erklärt, welche Ansprüche der Patient gegenüber seiner gesetzlichen Krankenkasse geltend machen kann.

Von Dr. Michael Richter  


Allgemeine Patientenrechte

Bei der Anti-VEGF-Spritzentherapie handelt es sich um eine ärztliche Behandlung, die den Regelungen der §§ 630 a ff. BGB unterfällt. Im Rahmen des so genannten Behandlungsvertrages muss der Arzt umfangreiche Informationspflichten berücksichtigen. Das Bürgerliche Gesetzbuch schreibt vor, dass alle Patienten umfassend über eine bevorstehende Behandlungsmaßnahme aufgeklärt werden müssen. Unter anderem ist über das verwendete Medikament, die erforderlichen Untersuchungen und die möglichen Risiken zu informieren. Hierzu muss rechtzeitig ein persönliches Gespräch mit dem Patienten geführt werden. Eine schriftliche Aufklärung allein reicht in der Regel nicht aus.

Auch Patienten, die aufgrund ihres Alters oder ihrer geistigen Verfassung nicht in der Lage sind, allein über eine Therapie zu entscheiden, müssen möglichst umfassend in den Entscheidungs- und Behandlungsprozess eingebunden werden. Auch ihnen sind die wesentlichen Umstände der Behandlung auf verständliche Art und Weise zu erläutern.

Die im BGB verankerte Informationspflicht besteht auch hinsichtlich der Kosten für die Behandlung. Werden diese Kosten nicht von der Krankenkasse oder einem anderen Leistungsträger übernommen, muss der Arzt den Patienten rechtzeitig vor Beginn der Behandlung darüber informieren.


Ansprüche auf Kostenübernahme im Rahmen einer Anti-VEGF-Spritzentherapie

Neben den Kosten für das Medikament, welches in das Auge gespritzt wird, sind die Kosten für die ärztliche Dienstleistung der Spritzengabe zu berücksichtigen. Darüber hinaus fallen häufig Kosten für spezielle Vor- und Nachuntersuchungen sowie für Fahrtkosten zu den Behandlungsterminen an.


1. Medikamenten- und Behandlungskosten

Spätestens seit Oktober 2014  –  damals wurde die Abrechnung der Spritzentherapie über die Krankenkassenkarte eingeführt  –  haben gesetzlich Krankenversicherte mit feuchter AMD und einem Sehvermögen von mehr als fünf Prozent auf dem zu behandelnden Auge einen Anspruch auf die Versorgung und Behandlung mit einem für die intravitreale Injektion zugelassenen Medikament. Hierfür stehen in Deutschland die Produkte "Eylea" und "Lucentis" zur Verfügung.

Manche Krankenkassen haben allerdings spezielle Verträge mit Augenärzten abgeschlossen, um ihre Versicherten mit dem nicht für die Injektion ins Auge zugelassenen und deutlich kostengünstigeren Medikament "Avastin" zu versorgen. "Avastin" ist nach derzeitigem Kenntnisstand in seiner Wirksamkeit mit den zugelassenen Medikamenten vergleichbar. Trotzdem handelt es sich bei dem Einsatz von "Avastin" im Auge um einen so genannten "Off-Label-Use". Damit geht regelmäßig ein Verzicht auf die Produkthaftung des Herstellers einher.

Wichtig zu wissen ist, dass gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung ein Anspruch auf die Versorgung mit einem zugelassenen Medikament besteht. Die für den "Off-Label-Use" notwendige Einwilligung durch den Versicherten muss also nicht erteilt werden (vgl. Urteil des Sozialgerichts Aachen vom 11.3.2010, Az.: S 2 (15) KN 115/08 Kr). Einige Krankenkassen bieten an, bei einer Behandlung mit "Avastin" die Kosten für spezielle Vor- und Nachuntersuchungen zu übernehmen. Der Versicherte sollte in diesem Fall gegenüber seinem Arzt auf besonders umfassende Aufklärung über die damit verbundenen Risiken bestehen.


2. Kosten für spezielle Vor- und Nachuntersuchungen

Die Übernahme der Kosten für eine optische Kohärenztomografie (OCT), die die Netzhaut in verschiedenen Schichten sichtbar macht, wird in der Regel abgelehnt. Die gesetzlichen Krankenkassen verweisen hier auf den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), der als oberstes Beschlussgremium im Gesundheitswesen den Leistungskatalog der Krankenversicherung festlegt und die OCT noch nicht anerkannt hat.

Das Sozialgericht Rostock hat mit seinem Urteil vom 24.9.2014 (Az.: S 15 KR 36/12) eine Kostenübernahmepflicht für die OCT im Zusammenhang mit einer Anti-VEGF-Behandlung anerkannt. Ein Leistungsanspruch ergäbe sich aus einem so genannten Systemversagen. Das Verfahren vor dem G-BA sei trotz Erfüllung der für die Überprüfung notwendigen formalen und inhaltlichen Voraussetzungen nicht zeitgerecht durchgeführt worden.

Das Gericht bezieht sich in seiner Begründung auf eine Stellungnahme der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, der Retinologischen Gesellschaft und des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschland vom November 2014. Aus dieser Stellungnahme zur AMD-Therapie geht hervor, "dass die OCT-Untersuchung in der Praxis eine bewährte und unverzichtbare Basisuntersuchung ist, da nicht immer eine Visusspiegelung, eine Netzhautspiegelung (Funduskopie) oder eine Fluoreszenz-Angiographie ausreichen, um eine zuverlässige Diagnose zu erhalten oder um den Verlauf der Erkrankung optimal zu kontrollieren." Zu dem gleichen Schluss sind die augenärztlichen Fachgesellschaften bereits im Dezember 2010 in einer früheren Fassung ihrer Stellungnahme gekommen: Die hochauflösende OCT könne wichtige Informationen bieten, die für die Beurteilung, auch im Verlauf, von Bedeutung seien. Dem Gericht zufolge liegen die entscheidenden Erkenntnisse zur Bewertung der OCT seit 2010 vor. Das Verfahren zur Zulassung der Methode ist aber erst im April 2015 eingeleitet worden. Diese Verzögerung habe zur Folge, dass gesetzlich Krankenversicherte, trotz bisher nicht erfolgter Zulassung, ausnahmsweise einen Kostenerstattungsanspruch gemäß § 13 Abs. 3 Satz 1 Sozialgesetzbuch (SGB) V gegenüber ihrer Krankenkasse haben.

Zu bedenken ist allerdings, dass es sich bei der Rostocker Entscheidung um ein erstinstanzliches Urteil in einem Einzelfall handelt. So kann die Kostenübernahme für eine OCT wohl nur auf freiwilliger Basis oder nach einem Rechtsstreit erreicht werden. Das im April 2015 eingeleitete Zulassungsverfahren vor dem G-BA muss im April 2018 abgeschlossen sein.


3. Fahrtkosten zu Behandlungs- und Untersuchungsterminen

Nach § 60 SGB V können Krankenfahrten unter bestimmten Voraussetzungen von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden. Fahrtkosten zu einer ambulanten Behandlung werden nur in Ausnahmefällen und nach vorheriger Genehmigung erstattet. Dabei hat der Patient eine gesetzliche Zuzahlung zu leisten. Die Ausnahmefälle hat der Gemeinsame Bundesausschuss in der Krankentransport-Richtlinie festgelegt.

Kann der Versicherte aus zwingenden medizinischen Gründen weder öffentliche Verkehrsmittel noch ein privates Kraftfahrzeug nutzen, kann der Vertragsarzt eine Krankenfahrt mit einem Taxi oder einem Mietwagen verordnen. Fahrtkosten für Versicherte, die einen Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen "aG" (außergewöhnliche Gehbehinderung), "Bl" (blind) oder "H" (hilflos) oder einen Einstufungsbescheid in die Pflegestufen II oder III vorlegen können, werden in der Regel erstattet. Andere Versicherte mit einer vergleichbaren Beeinträchtigung der Mobilität können nur dann mit einer Kostenübernahme rechnen, wenn sich die ambulante Behandlung über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten erstreckt. Eine weitere Voraussetzung ist, dass die Behandlung in einer der beiden nächstgelegenen Praxen oder Kliniken vorgenommen wird, die dafür in Frage kommen.

Nach § 8 Abs. 4 Krankentransport-Richtlinie ist die zwingende medizinische Notwendigkeit einer Verordnung der Fahrt und des Beförderungsmittels zu begründen. AMD-Patienten, die sich einer Anti-VEGF-Spritzentherapie unterziehen, werden in der Regel nicht über die formellen Voraussetzungen verfügen, etwa das entsprechende Merkzeichen im Schwerbehindertenausweis oder die Pflegestufe allein aufgrund der Seheinschränkung. Bei einem erheblichen Sehverlust durch eine akute feuchte AMD erscheint aber eine vergleichbare Einschränkung der Mobilität attestierbar, da die Sicherheit im öffentlichen Straßenraum nicht gewährleistet sein dürfte. Diese Einschränkung muss sich der Patient durch den Augenarzt in einer Verordnung bescheinigen lassen, um dann bei seiner Krankenkasse einen Antrag auf Fahrtkostenübernahme stellen zu können.


Zusammenfassung

Es ist wichtig, sich nach der Diagnose einer feuchten AMD umfassend über Therapiemöglichkeiten, eventuelle Risiken, geeignete Fachärzte oder Kliniken für die Behandlung und die damit verbundenen Kosten aufklären zu lassen. Fragen Sie Ihre Krankenkasse bezüglich der Kosten für die notwendigen OCT-Untersuchungen. Lassen Sie sich  –  sofern Taxifahrten zum Behandlungsort notwendig sind  –  eine entsprechende Verordnung vom behandelnden Augenarzt ausstellen und beantragen Sie die Kostenübernahme möglichst frühzeitig vor dem Behandlungstermin.

Dr. Michael Richter
Geschäftsführer der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" und zugelassener Rechtsanwalt


Dazu ein Bild: Vertrauen ist gut, Aufklärung ist besser: Patienten mit feuchter AMD sollten ihre rechtlichen Ansprüche kennen



Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH wird vom DBSV als Alleingesellschafter unterhalten. Die Beratung wird in der Regel von behinderten Juristen durchgeführt und ist für Mitglieder der DBSV-Landesvereine kostenfrei.

Kontakt:
rbm gGmbH
Biegenstr. 22, 35037 Marburg
E-Mail: kontakt@rbm-rechtsberatung.de
www.rbm-rechtsberatung.de


Telefonische Sprechzeiten:
Marburg
    Tel.: 0 64 21 / 9 48 44-90 oder -91
    montags und mittwochs, 13 bis 17 Uhr
    freitags, 9 bis 14 Uhr
Berlin
    Tel.: 0 30 / 91 20 30 91
    dienstags und donnerstags, 13 bis 17 Uhr

Medien:

Meldungen

DZB kooperiert mit öffentlichen Bibliotheken in Sachsen

In Sachsen gibt es auf Initiative der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB) einen neuen Service: Menschen, deren Sehkraft nachgelassen hat, können über ihre Stadt- oder Gemeindebibliothek den rund 35.000 Titel umfassenden Hörbuchbestand der DZB nutzen. Die Bibliothekare der beteiligten Bibliotheken wurden von der DZB in das Ausleihverfahren eingeführt und mit umfangreichem Informationsmaterial versorgt.

"Die DZB möchte für sehbeeinträchtigte Leser Zugangshemmnisse abbauen und über die öffentlichen Bibliotheken eine große Anzahl passender Hörbücher anbieten", erläutert DZB-Direktor Prof. Dr. Thomas Kahlisch. Die sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, lobt den Service als "wichtigen Beitrag zur Inklusion".

Inzwischen beteiligen sich mehr als 40 Bibliotheken an der Kooperation. Eine Übersicht ist im Internet zu finden unter www.dzb.de/fuer-leser. Ziel ist es, ein sachsenweites Angebot zu etablieren.

Bücher

Das Mädchen mit dem Fingerhut

Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Sie ist sechs Jahre alt und wird Yiza genannt. Ihren wirklichen Namen kennt sie nicht. Sie kommt aus der Fremde, woher erfährt der Leser nicht. Ganz allein irrt das kleine Mädchen durch eine große Stadt in Westeuropa und hat Hunger. Sie versteht kein Wort der Sprache, die man hier spricht. Als Yiza zwei Jungen trifft, die genauso allein sind wie sie, schließt sie sich ihnen an. Gemeinsam kommen sie in ein Kinderheim, fliehen und verlieren sich wieder. Erneut irrt Yiza allein durch die Stadt. Nirgends gelingt es ihr, anzukommen und Wurzeln zu schlagen.

Michael Köhlmeier erzählt von einem Leben am Rande und von der kindlichen Kraft des Überlebens. Ein kleines Buch mit kurzen Sätzen und einfachen Worten, das eindringliche Bilder erzeugt.

Michael Köhlmeier: Das Mädchen mit dem Fingerhut
1 CD DAISY (3:10 Stunden)
Sprecherin: Sarah Giese

September

Ein Buch-Tipp von Ruth Tiedge, Bayerische Blindenhörbücherei


München 1972. Zwei Journalisten, der eine aus London, der andere aus New York, begegnen sich bei ihrer Akkreditierung zu den Olympischen Spielen. Sie sind fasziniert voneinander. Zwischen Wettkämpfen, Pressekonferenzen und Fernsehübertragungen entspinnt sich eine Liebe, die die beiden Männer zunächst nicht zu leben wagen. Doch dann werden sie Zeugen des unfassbaren Terrors, der mit der Geiselnahme von elf israelischen Athleten durch das palästinensische Terrorkommando beginnt und nach einem katastrophalen Polizeieinsatz mit dem Tod aller Geiseln tragisch endet. Abrupt reist der amerikanische Journalist ab, nicht ohne seinem britischen Kollegen seine Aufzeichnungen über die furchtbaren Ereignisse zu überlassen. Erst 40 Jahre später traut sich dieser, sein Schweigen zu brechen.

Jean Mattern hat das Drama des 5. September 1972 minutiös recherchiert. Großartig, wie er innerstes Erleben mit dramatischem Geschehen verschmelzen lässt.

Jean Mattern: September
1 CD Daisy (3:30 Stunden)
Sprecher: Martin Harbauer

Um es kurz zu machen

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Als die Journalistin Meike Winnemuth 2010 bei "Wer wird Millionär?" eine halbe Million Euro gewinnt, weiß sie sofort, was sie damit machen wird: eine Weltreise, zwölf Städte in zwölf Monaten. Ihre Einsichten, Einblicke und Erfahrungen teilt sie in einem Blog und schreibt zudem den Bestseller "Das große Los".

Aber schon bevor sie die Koffer packte, schrieb Meike Winnemuth Kolumnen in Zeitschriften wie dem "Stern", "Geo", "Cosmopolitan" oder dem Magazin der "Süddeutschen Zeitung". Die besten Kolumnen hat sie in dem Buch "Um es kurz zu machen" zusammengetragen: Geschichten übers Lieben, Genießen, Verzweifeln und Trödeln. Übers Einsehen, Aussehen und Ausprobieren. Aber auch über sterbende Autos, Wärmflaschen, heimliche Tränen im Kino und Tage am Meer. Lustig, ehrlich und direkt setzt sie damit den kleinen Dingen des Alltags ein Denkmal und feiert so die Schönheit des stinknormalen Lebens.

Meike Winnemuth: Um es kurz zu machen
1 CD DAISY (6:50 Stunden)
Sprecherin: Marion G. Schmitz

Amandas Suche

Ein Buch-Tipp von Gabi Schulze, Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)


In San Francisco treibt ein skrupelloser Serienmörder sein Unwesen und der Chef des Polizeidezernats tappt hoffnungslos im Dunkeln. Seine Tochter Amanda, hochintelligent und eigensinnig, beginnt, sich für den Fall zu interessieren. Mit Hilfe ihres Großvaters und einiger Internetfreunde aus aller Welt kommt die 17-Jährige dem Grauen ziemlich nahe. Doch aus Zeitvertreib wird bitterer Ernst, als ihre Mutter Indiana, der Mittelpunkt der Esoterikszene San Franciscos, verschwindet.

Isabel Allendes erster Kriminalroman ist eine Hommage an die lebensrettende Kraft der Familie, gespickt mit skurrilen Typen. Hochspannung mit einem überraschenden Showdown!

Isabel Allende: Amandas Suche
1 CD DAISY (16:55 Stunden)
Sprecherin: Maja Chrenko



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Stell dich mit den Schergen gut

Ihr "Verbrechen" war, dass sie in den Westen wollte, dass sie Bespitzelung, Verrat und die Unmöglichkeit, Kritik frei zu äußern, nicht mehr ertrug. Doch ihre Fluchtpläne flogen auf. Ellen Thiemann wurde 1972 verhaftet, nachdem ihr elfjähriger Sohn an der Grenze in einem Auto entdeckt worden war. Aus Liebe nahm sie die Schuld allein auf sich, damit ihr Sohn beim Vater und nicht im Heim aufwachsen konnte. Damit begann ein Leidensweg, der sie ins berüchtigte Frauengefängnis Hoheneck führte.

15 Jahre nach ihrer Entlassung hatte die Journalistin den Mut, den Ort, mit dem sie die schwerste Erinnerung ihres Lebens verbindet, noch einmal zu besuchen. Ein authentischer Bericht, der von der ersten bis zur letzten Seite fasziniert.

Ellen Thiemann: Stell dich mit den Schergen gut
1 CD DAISY (15:31 Stunden)
Sprecherin: Annaserena Bikafalvi Máthé Preis: 39 Euro

Bestellungen beim BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org

Einfach geradeaus?

Ist es besser, früher oder später zu erblinden? Dr. Rüdiger Leidner (66) ist als Jugendlicher infolge einer Operation erblindet und weiß aus eigener Erfahrung, was die Menschen zum Thema Blindheit wissen wollen. Er erzählt in seiner Autobiografie über seine Schulzeit an der Deutschen Blindenstudienanstalt, sein Studium der Volkswirtschaftslehre in Marburg und Köln, seine Berufstätigkeit im Bundeswirtschaftsministerium in Bonn und Berlin, seine Arbeit für die EU-Kommission in Brüssel. In der Rückschau auf sein Leben zeigt er die Fallstricke auf, die in der Welt der Sehenden überall lauern.

Den Lesern der "Gegenwart" ist Dr. Rüdiger Leidner als Tourismusexperte des DBSV bekannt. Er baute 2006 die Koordinationsstelle Tourismus (KoST) innerhalb des Verbandes auf und vertritt die Interessen blinder und sehbehinderter Menschen in der Nationalen Koordinationsstelle Tourismus für Alle (NatKo), zu derem Vorstandsvorsitzenden er 2010 gewählt wurde.

Dr. Rüdiger Leidner: Einfach geradeaus?
Schwarzschrift: 11,90 Euro
E-Book: 5,99 Euro



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen.

Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz
Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Hörfilme

Ich und Kaminski

Deutschland kurz vor der Jahrtausendwende. Sebastian Zöllner, Kunstjournalist und Meister der Selbstüberschätzung, plant einen Coup: ein Enthüllungsbuch über den legendären, aber fast vergessenen Maler Manuel Kaminski, Schüler von Matisse und Freund von Picasso, der einst als "blinder Maler" Berühmtheit erlangte. Der skrupellose Karrierist macht sich auf den Weg zu dem entlegenen Chalet hoch oben in den Alpen, wo der greise Künstler, zurückgezogen und von Vertrauten abgeschirmt, lebt. Er dringt in Kaminskis Haus, Leben und Vergangenheit ein und nimmt ihn kurzerhand mit auf eine halsbrecherische Reise zu dessen tot geglaubter Jugendliebe. Unterwegs will er ihm mit List und Dreistigkeit seine Geheimnisse entlocken. Aber bald muss er feststellen, dass er dem Alten, ob blind oder nicht, in keiner Weise gewachsen ist.

Ich und Kaminski
Regie: Wolfgang Becker
Drehbuch: Thomas Wendrich
Mit Daniel Brühl, Jesper Christensen, Amira Casar u.a.
Audiodeskription: Eurotape
DVD und Blu-ray sind im Handel erhältlich.

Ich bin dann mal weg

Nach dem gleichnamigen Bestseller von Hape Kerkeling erzählt der Film "Ich bin dann mal weg" vom Suchen und Ankommen  –  manchmal schreiend komisch, aber auch bewegend und emotional. Nach einem Hörsturz, einer Gallenblasen-Operation und einem eingebildeten Herzinfarkt wird dem Entertainer unmissverständlich klar, dass es so nicht weitergeht. Er nimmt sich ein halbes Jahr Auszeit und wandert auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela  –  auf der Suche nach ... ja, nach was eigentlich? Nach Gott? Der Wahrheit? Sich selbst? Mit leichtem Ton und emotionaler Intensität beginnt eine spirituelle Abenteuerreise, die lange nachklingt.

"Ich bin dann mal weg" ist eine unterhaltsame Komödie mit Tiefgang, die ebenso Stoff zum Lachen wie zum Nachdenken bietet.

Ich bin dann mal weg
Regie: Julia von Heinz
Drehbuch: Christoph Silber, Sandra Nettelbeck
Mit Devid Striesow, Martina Gedeck, Karoline Schuch u.a.
Audiodeskription: Eurotape
DVD und Blu-ray sind im Handel erhältlich.

Rätsel:

August-Rätsel

Gesucht werden sechs Dreiergruppen aus fünfbuchstabigen Wörtern. Die Wörter einer Gruppe bestehen jeweils aus denselben Buchstaben, nur in unterschiedlicher Reihenfolge. Beispiel: Ein Befestigungsmittel mit N, ein Fischfanggerät mit A und eine deutsche Frauenrechtlerin mit L ergeben Nagel, Angel und Lange.


  1. Ein Gebirge mit A, eine Wagendecke mit P und ein asiatisches Land mit N
  2. Eine Drehstange mit A, ein Gegenstand mit P und ein Verbrennungsrückstand mit A
  3. Ein mittelalterlicher Handelsstädtebund mit H, ein Milchrahm mit S und eine Säugetierfamilie mit H
  4. Ein Teil des Auges mit L, ein Eiland mit I und ein Dämon der griechischen Mythologie mit S
  5. Ein Raubvogel mit G, eine Turnergruppe mit R und eine Spielleitung mit R
  6. Ein Verkehrssignal mit A, ein Baum mit P und ein Beleuchtungsgerät mit L

Bei richtiger Lösung nennen die Mittelbuchstaben der mittleren (zweiten) Wörter, fortlaufend gelesen, ein Wort, das  –  wiederum umgestellt  –  zu einem Verbindungsstück werden kann.

Rätselautor: Thomas Christian Dahme  


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. August an den

DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin

oder per E-Mail an

gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Juni/Juli-Rätsels

  1. Bandenwerbung
  2. Flutlicht
  3. Strafraum
  4. Mittelfeld
  5. Fallrückzieher
  6. Reservebank
  7. Ballabgabe
  8. Siegtreffer

Lösungswort: Elferrat

Anzeigen:

Hinweis

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

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neuen Ambutech Langstock (137 cm) mit einer Spitze, aus Privateigentum,

Tel.: 0 79 30 / 68 04


Tandem, neu, niedriger Einstieg, gabelgefedert, Kettenschaltung, Aluminiumrahmen, VB: 2.200 Euro,

Tel.: 05 21 / 44 16 50


Alto Handy der Firma Optelec aus dem Jahr 2013, VB: 75 Euro,

Tel.: 0 47 21 / 6 66 78 05
E-Mail: cdabs@gmx.de


blindengerechte PC-Tastatur der Firma Baum, VB: 50 Euro,

Tel.: 0 47 21 / 6 66 78 05
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Trekker Breeze, Braille Wave (bluetoothfähig) und Focus Braillezeile 80, alle Geräte in einem sehr guten Zustand, Preise: VHS,

Tel.: 01 70 / 2 34 75 03

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dringend Audio-Kassettenrekorder mit eingebautem Mikrofon sowie eine noch funktionierende Punktschriftbogenmaschine,

Tel.: 01 72 / 3 70 57 90

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Hallo Du, magst du wandern, tanzen, lustig sein? Dann ruf mich an in Berlin, bin Mitte 60, Witwe und vollblind,

Tel.: 0 30 / 5 54 12 70


Gemeinsam statt einsam. Er, 68 J., 1,70 m, blind mit Sehrest, Sinn für alles Schöne, für Natur und vieles mehr, sucht ehrliche, verständnisvolle Frau für Aufbau einer harmonischen Beziehung.

Chiffre 01/08/2016


Küssen kann man nicht alleine! Ich habe meinen Alltag im Griff, vermisse aber Gedankenaustausch und Glücksmomente. Blinde Physiotherapeutin, 53 J., 1,70 m, sucht daher sehenden sportlichen, unternehmungslustigen Mann für Freizeit zu zweit: Tandem, Schwimmen, Natur, Reisen, Lesen, evtl. Tanzen und alles, was das Leben lebenswert macht.

Zuschriften bitte per E-Mail an
mut62@gmx.de

Gewerbliche Anzeigen

Blindenlangstockmanufaktur

www.blindenlangstockmanufaktur.de
Blindenlangstock mit persönlicher Note

Tel.: 0 45 61 / 5 26 86 77

Eintauchen ins Wiener Flair

für sehbehinderte oder blinde Menschen, allein oder in Begleitung: Bei uns sind Sie herzlich willkommen, Wien zu entdecken! Für einen Kurzbesuch oder auch für eine Woche lang haben wir ein ausgewogenes Themenprogramm für Sie zur Wahl. Oder Sie erkunden Wien gerne auf eigene Faust? Gut angeschlossen an das Verkehrsnetz, liegt unser behindertenfreundliches DialogHotel in ruhiger Lage im Südwesten Wiens, nahe Schönbrunn. WLAN gratis.

Information und Anmeldung:
Am Spiegeln dialog.hotel.wien
Johann Hörbiger-Gasse 30, 1230 Wien
dialoghotelwien@amspiegeln.at
Tel.: 00 43 / 1 / 8 89 30 93, Frau Lennes


Bis bald in Wien!

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden.

Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.

SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Schottland-für-Alle

Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste


Haben Sie dieses Jahr schon Ferien gemacht? Ob Großbritannien, Irland, Island, Malta, Skandinavien, das Baltikum und Russland oder ein Ziel nach Wunsch  –  ganz woanders hin. Wir planen für den Spätsommer oder Herbst gerne auch "last minute" eine Reise mit Ihnen und für Sie. Aber auch der nächste Winter kommt bestimmt. Wie wäre es mit einer Advents- und Weihnachtsmarktreise nach Dublin, Edinburgh und London oder unserer Silvesterreise nach Island?

Alle Infos finden Sie auf unserer Homepage www.schottland-fuer-alle.com

Gerne stehen wir für weitere Infos per E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com oder unter Tel.: 02 11 / 43 69 13 28 bzw. Tel.: 00 44 / 18 63 76 60 10 zur Verfügung.

Braunschweiger BlindenHilfsmittelVersand

Ihr kompetenter Partner, nicht nur in Sachen Hilfsmittel. Selbst blind und seit 20 Jahren im Geschäft, kennen wir uns gut aus. Egal, ob für die Versorgung über die Krankenkasse, einen Sommerartikel oder einfach nur eine Musik-CD, rufen Sie uns zwischen 10 und 18 Uhr an, wir beraten Sie gerne. Einen gedruckten Katalog, farbig bebildert, erhalten Sie auf Wunsch gratis per Post oder unter www.blindenhilfsmittelversand.de als Download.

BBHV Kranzusch
Tel.: 05 31 / 2 84 24 12
Fax: 05 31 / 8 78 87 24
E-Mail: bbhv@web.de

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Schulung und Hilfsmittel


Verkauf von Digitalradios, sprechenden Fernsehgeräten  –  Computer-Training, Schulung zu allen Apple-Produkten und vieles mehr!

Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
Im Web: www.schulze-graben.de

AASB Maria Seidling

Wir ermöglichen seit 30 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.


  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: DAISY-Player, TextToMP3, Editor
        ab 2.200,00 Euro
  • Dragon NaturallySpeaking 13 oder 14 PRO
    Spracheingabe für Diktat und Programmsteuerung unter Windows, Skripte für JAWS, Office und Lesephon®, jetzt mit Echo-Funktion, 2 Tage Schulung
        Preis auf Anfrage
  • Alva Braillezeilen, 40/80 Module, auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Aktuelle JAWS-Version
    Screenreader mit Stimme Eloquence/Steffi/ Yannik/Anna
        ab 1.679,34 Euro
        Schülerpreis auf Anfrage
        Angebot bei Neukauf JAWS: 3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage
  • Aktuell: RTFC Textkonverter (Braille, DAISY) mit Stimme Petra
        Preis auf Anfrage

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Zertifiziert nach DIN ISO 9001/2008. Zertifizierter Fachhändler für Dragon NaturallySpeaking speziell für Blinde. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de
www.aasb-seidling.de

Neue Produkte bei Marland

  • Color-Star: Sprechendes Farberkennungsgerät benennt über 1.000 Nuancen von Farben mittels kristallklarer Sprachausgabe, erstmals werden auch Farben von Lichtquellen erkannt, Kontraste, Muster und Nähe zu Lichtquellen werden mit Tönen vermittelt
        450,00 Euro
  • Renaissance: die elegante, audio-taktile Armbanduhr mit Vibrationsmodus für blinde, taubblinde und sehbehinderte Damen und Herren, mit Lederarmband und zahlreichen Zeit-, Weck- und Timerfunktionen
        380,00 Euro
  • Power Max: intelligentes, sprechendes Batterieladegerät mit USB-Anschluss, das die Lebensdauer von Akkus höchstmöglich ausnutzt und auch Smartphones und Tablets laden kann
        150,00 Euro
  • Tape King: sprechendes Rollmaßband mit Wasserwaage und Neigungsmesser
        139,00 Euro

In Vorbereitung sind Picobello, der diskrete, kleine Kompass mit Zeitfunktion, und McCane, die hochwertigen, neuartigen Falt- und Telefaltstöcke aus spezieller Aluminiumlegierung.


Weiterhin im Angebot:

  • Eye-Pal SOLO, das kompakte Vorlesegerät für zu Hause, und
    Eye-Pal ACE, das mobile Vorlesegerät für unterwegs
        ab 2.495,00 Euro

Rufen Sie unsere Hotline 0 75 25 / 92 05-0 für Details an oder besuchen Sie uns auf www.marland.eu/gegenwart. Abonnieren Sie den monatlichen Marland E-Mail-Newsletter, um immer gut informiert zu sein.

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Neu im Sortiment

  • OKM2 Classic Ohrmikrofon
    Ermöglicht Umgebungs- und Musikaufzeichnungen mit hervorragender Räumlichkeit. Die Mikrofonkapseln werden während der Aufnahme im Ohr getragen. So entstehen Aufnahmen, die dem subjektiven Klangeindruck des Anwenders entsprechen. Die Schallverzögerungen, die durch die Gesichtshälfte und die Ohren (Nase, Stirn, Ohrmuscheln) entstehen, werden durch das Gehirn entsprechend interpretiert und einem bestimmten Ort im Raum zugeordnet. Genau diesen Effekt nutzt das OKM2 aus. Bei der Wiedergabe dieser Aufnahmen über Kopfhörer entsteht dadurch ein dreidimensionaler Klangeindruck mit ausgezeichneter Raumortung. Eine Verwendung als Originalkopf-Mikrofon bietet sich insbesondere bei Live-Musik oder Besprechungen an, da die Mikrofonkapseln in schalldurchlässigem Schaumstoff eingebettet sind, was während der Aufnahme ein ungestörtes Hören zulässt. Weitere Einsatzmöglichkeiten u.a.: klassische Konzertaufnahmen, Chöre, O-Ton im Freien, Pop-Konzerte; einfache Bedienung, leicht, kompakt, ideal zu kombinieren mit digitalen Aufnahmegeräten mit 3,5-mm-Eingangsbuchse (z.B. Milestone 312, Plextalk PTP)
        Best.-Nr.2020180  –  134,90 Euro
  • Tape-King
    Rollmaßband mit Sprachausgabe, einfache Bedienung über 4 Tasten, sprachgeführtes Menü, große LCD-Anzeige, Funktionen u.a.: Messen von Innen- und Außenmaßen, Differenzmessung zu aktuell festgehaltenem Wert (Längenvergleich), Addition von Messwerten, Neigungsmesser-Funktion, Wasserwaage, Klickton alle 5 cm oder jedes Zoll, internationale Längeneinheiten: 3 Modi für metrische Maßeinheiten mit Wahl zwischen Meter, Zentimeter und Millimeter sowie 4 Modi für britische / angloamerikanische Maßeinheiten mit Wahl zwischen Dezimalfuß, Fuß und Zoll. Technische Daten: Länge bis zu 5 m, Genauigkeit: Klasse 2, Bandeinzugstaste, Maßband gelb mit schwarzer Schrift in Millimeter und Zoll beschriftet, orangefarbenes Gehäuse, schwarze Bedienelemente, Maße: 103 * 75 * 33 mm, Gewicht: 295 g (inkl. Batterien)
        Best.-Nr.1030601  –  135,00 Euro

Sportlich durch den Sommer

  • Badekappe für Blinde
    Gelb mit drei schwarzen Punkten, elastisches Synthetik-Material mit Gummizug, für alle Größen passend
        Best.-Nr.1921101  –  16,90 Euro
  • Badekappe für Blinde
    Blau mit EBU-Symbol auf beiden Seiten, Universalgröße, Material: hochelastisches Silikon
        Best.-Nr.1921102  –  8,90 Euro

Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-0
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
    Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment

  • Ausweisetui
    Schwarz mit goldfarbenen Zierecken, dieses Kunstlederetui mit verstärkten Messingecken im Kreditkartenformat ist ideal zum Aufbewahren oft genutzter Karten. So lassen sich z.B. Personalausweis, BahnCard, DBSV-Karte oder der neue Schwerbehindertenausweis darin verstauen. Das Ausweisetui bietet Platz für sechs bis zehn Karten. Die Plastikhülle auf der letzten Seite ist so gestaltet, dass sie das Herausnehmen einer besonders häufig verwendeten Karte erleichtert. Die Abmessungen betragen 9,2 cm * 6,3 cm, Farbe: Schwarz
        H644  –  5,50 Euro

Wir empfehlen für den Schulanfang

  • Taschenrechner XL
    Mit Ohrhörerbuchse, sprechend, 4 Grundrechenarten, Prozentrechnung, Mehrfachspeicher, 2 Lautstärken einstellbar, 10-stelliges LCD-Display, Maße: ca.19 * 18 * 4 cm, Ziffernhöhe: ca.20 mm, weißes Kunststoffgehäuse, Tasten: 2 * 1,3 cm in Grau oder Blau, Batteriebetrieb (2 * AA), Weckfunktion, Uhrzeit- und Datumsanzeige (jeweils nicht sprachunterstützt)
        M362  –  23,50 Euro

Unser Tipp für die warme Jahreszeit

  • Badekappe
    Gelb mit 3 aufgedruckten schwarzen Punkten, aus Nylon, Unigröße, zur Kennzeichnung im Schwimmbad, im See oder im Meer
        V534  –  12,00 Euro
  • Gewindeflaschenöffner
    Weißer Kunststoff, Plastikkappe mit konischen Stegen, wird auf Flaschen-Schraubverschluss aufgesteckt, größerer Durchmesser ermöglicht höhere Kraftaufwendung
        H353  –  1,00 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

BFW Würzburg

Das Foto in der Schwarzschriftausgabe zeigt einen Mann mit dunkler Sonnenbrille und einem fröhlichen Lächeln. Er trägt ein Headset und sitzt in einem verglasten Großraumbüro vor einem Monitor. Der Anzeigentext lautet: "Perfekt! Jan Schuler (40), blind, arbeitet jetzt wieder bei der Bürkert GmbH in Ingelfingen."


Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

deininger.vision

Bundesweite, firmenübergreifende Hilfsmittelberatung für:

  • elektronische Lupen
  • Bildschirmlesegeräte und Bildschirm-Vorlesegeräte
  • einfach zu bedienende Vorlesesysteme
  • Braillezeilen, Screenreader
  • Vergrößerungssoftware
  • Problemlösung bei vorhandenen Systemen
  • Arbeitsplatzausstattungen
  • Schulung (privat und am Arbeitsplatz)
  • 26 Jahre Erfahrung!

Kauf, Miete, Kassenversorgung und Flatrate


deininger.vision
Kirchbergstr.5, 64625 Bensheim
Tel.: 0 62 51 / 17 57 61
Mobil: 01 78 / 5 10 31 23
E-Mail: sd@deininger.vision
www.deininger.vision

RTB

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an"  –  "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.


RTB GmbH & CO. KG
Tel.: 00 49 (0) 52 52 97 06-0
www.rtb-bl.de

Second Sight

Haben Sie Retinitis Pigmentosa?
Neue Hoffnung für Blinde


Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.

Drei gute Gründe sprechen für Argus II:

  • Argus II kann Ihnen ermöglichen, unabhängiger zu sein und die Lebensqualität zu verbessern.
  • Argus II wird den speziellen Anforderungen des täglichen Gebrauchs individuell angepasst. Die Benutzer von Argus II erhalten dazu ebenfalls ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm.
  • Vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkasse!

Argus II ist langfristig zuverlässig und bietet Vorteile für die Patienten  –  vielen von ihnen schon seit bis zu acht Jahren.

Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die von den Patienten erfüllt werden müssen. Hierzu gehören u.a.:

  • ein Lebensalter von über 25 Jahren
  • eine schwer bis hochgradig ausgeprägte Retinitis pigmentosa oder
    • Usher-Syndrom
    • Chorioideremie
    • Stäbchen-Zapfen-Degeneration
    • Lebersche kongenitale Amaurose
    • Bardet-Biedl-Syndrom
  • mit Sehschärfe Lichtwahrnehmung oder weniger beschränkt
  • Personen mit nutzbarer formerkennender Sehfähigkeit vor Beginn der Degeneration

Second Sight Hotline: 0800-184-4321
E-Mail: patients@secondsight.com
www.bionisches-auge.de

IFA  –  Consumer Electronics Unlimited

Berlin, 2.-7. September 2016
Official Partner of the Future since 1924
The Global Innovations Show
ifa-berlin.de

Hörfilm.info

Olympia in Rio mit Live-Audiodeskription

Die Fußball-EM ist kaum vorbei und schon steht das nächste sportliche Großereignis vor der Tür. Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro werden am 4. August mit einer feierlichen Zeremonie eröffnet, die vom ZDF live ab 20.15 Uhr übertragen wird. Alle Wettkämpfe werden übrigens mit Live-Audiodeskriptionen auf der zweiten Tonspur gezeigt. Dieses Mal berichten ausschließlich die Kommentatoren von Audio 2 für das ZDF und die ARD, die sich täglich mit den Übertragungen abwechseln. Auf Grund der Zeitverschiebung starten die Wettkämpfe in der Regel bereits um 12.30 Uhr mittags und dauern dann bis in die Nacht an.

Bei Fragen zur Einstellung der Audiodeskription können Sie sich jederzeit an das Team von hörfilm.info wenden! Die Kontaktdaten finden Sie am Ende dieser Beilage!

Ausgewählte Sendetermine

Mo., 1.8.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Nachtschicht  –  Geld regiert die Welt
TV-Krimi

Di., 2.8.2016, 22.05 Uhr, MDR
Jammer-Ossi und Besser-Wessi (1)
Dokumentarfilm

Mi., 3.8.2016, 15.25 Uhr, arte
Auf der Parkbank
Spielfilm


Hörfilm-Tipp

Mi., 3.8.2016, 18.50 Uhr, ARD
München 7: Unter der Hand
Serie

Die fünfte Staffel erstmals mit AD im Free-TV: Die neuen Folgen des Polizisten-Duos vom Marienplatz löst "Hubert und Staller" ab, die bisher an diesem Sendeplatz liefen. Die humoristisch angelegte Serie handelt vom Alltag der Wache in der Polizeiinspektion München 7. Regie führte Franz Xaver Bogner, die beiden Hauptrollen spielen Andreas Giebel und Florian Karlheim. Die Audiodeskription dazu erstellte der Bayerische Rundfunk.


Do., 4.8.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Olympia in Rio  –  Eröffnungsveranstaltung
Sport mit Live-AD

Do., 4.8.2016, 20.15 Uhr, HR
Der fast perfekte Mann
Spielfilm

Fr., 5.8.2016, 20.15 Uhr, arte
The Boys Are Back
Spielfilm

Fr., 5.8.2016, 20.15 Uhr, WDR
Wir und die Niederländer  –  Grenzgeschichten
Dokumentarfilm

Sa., 6.8.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Bella Block: Für immer und immer
TV-Krimi

Sa., 6.8.2016, 20.15 Uhr, NDR
Ohne Dich
Spielfilm

Sa., 6.8.2016, 21.50 Uhr, BR
Ein Augenblick Liebe
Spielfilm

So., 7.8.2016, 10.45 Uhr, WDR
Das Lied des Lebens
Spielfilm

So., 7.8.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Der Wüstensohn
TV-Krimi

So., 7.8.2016, 20.15 Uhr, MDR
Die Pest, die Angst und der Schatz von Erfurt
Dokumentarfilm

Mo., 8.8.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Zeugin der Toten
TV-Thriller

Di., 9.8.2016, 22.05 Uhr, MDR
Jammer-Ossi und Besser-Wessi (2)
Dokumentarfilm

Di., 9.8.2016, 22.45 Uhr, BR
Mollath  –  Und plötzlich bist du verrückt
Dokumentarfilm

Mi., 10.8.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Der Kommissar und das Meer  –  Der Wolf im Schafspelz
TV-Krimi

Mi., 10.8.2016, 22.45 Uhr, RBB
Die Päpstin
Spielfilm

Do., 11.8.2016, 15.15 Uhr, arte
Süßes Gift
Spielfilm

Do., 11.8.2016, 20.15 Uhr, MDR
Schüsse in der Wolfsheide
TV-Film

Fr., 12.8.2016, 13.30 Uhr, RBB
Des Kaisers neue Kleider
Märchenfilm

Fr., 12.8.2016, 20.15 Uhr, WDR
Wir und die Belgier  –  Grenzgeschichten
Dokumentarfilm

Sa., 13.8.2016, 16.00 Uhr, WDR
Operation Hochzeit
Dokumentarfilm

Sa., 13.8.2016, 20.15 Uhr, BR
Grzimek
TV-Film

So., 14.8.2016, 10.15 Uhr, MDR
Victoria, die junge Königin
Spielfilm

So., 14.8.2016, 20.15 Uhr, ZDF
DFL-Supercup: München  –  Dortmund
Fußball mit Live-AD


Hörfilm-Tipp

So., 14.8.2016, 20.15 Uhr, arte
Das Leben des Brian
Filmklassiker

Der Monty-Python-Klassiker: Jesus (Kenneth Colley) ist zu einem stattlichen Mann herangewachsen und begeht Wunder nach Wunder. Große Anhängerscharen liegen ihm zu Fuße, wenn er seine Predigten hält. Doch den gleichaltrigen Brian (Graham Chapman) interessiert das nur bedingt, zumal er von seiner herrischen Mutter (Terry Jones) anstelle dessen zu den wöchentlichen Steinigungen getrieben wird. Als Snack-Verkäufer lernt Brian bei den Gladiatorenkämpfen Reg (John Cleese) und seine Anhänger der Volksfront von Judäa kennen. Nach einer anstrengenden Aufnahmeprüfung steigt der Titelheld in den Kreis der Volksbefreier gegen die römischen Imperialisten auf ...


Mo., 15.8.2016, 20.15 Uhr, arte
2001: Odyssee im Weltraum
Spielfilm

Mo., 15.8.2016, 20.15 Uhr, MDR
Alles Glück dieser Erde
Spielfilm

Mo., 15.8.2016, 23.55 Uhr, MDR
Der geteilte Himmel
Filmklassiker

Di., 16.8.2016, 10.40 Uhr, RBB
Nach all den Jahren
TV-Film

Di., 16.8.2016, 20.15 Uhr, WDR
The King's Speech  –  Die Rede des Königs
Spielfilm

Mi., 17.8.2016, 13.30 Uhr, WDR
Brüderchen und Schwesterchen
Märchenfilm

Mi., 17.8.2016, 20.15 Uhr, ARD
Monsoon Baby
TV-Film

Do., 18.8.2016, 13.30 Uhr, RBB
Schneeweißchen und Rosenrot
Märchenfilm

Fr., 19.8.2016, 15.30 Uhr, arte
Zu gut für diese Welt
Spielfilm

Fr., 19.8.2016, 20.15 Uhr, ARD
Wir tun es für Geld
Spielfilm

Fr., 19.8.2016, 20.15 Uhr, arte
Die verlorene Zeit
Spielfilm

Fr., 19.8.2016, 20.15 Uhr, WDR
Unser Land: Wie Phoenix aus der Asche  –  Die 50er
Dokumentarfilm

Fr., 19.8.2016, 23.30 Uhr, ARD
Sherlock  –  Der leere Sarg
Spielfilm

So., 21.8.2016, 13.30 Uhr, NDR
Landpartie: Am Steinhuder Meer
Doku-Reihe

So., 21.8.2016, 15.05 Uhr, ARD
Loriots Ödipussi
Filmklassiker

So., 21.8.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Durchgedreht
TV-Krimi

So., 21.8.2016, 20.15 Uhr, MDR
Sagenhaft  –  Das Oderhaff
Doku-Reihe

So., 21.8.2016, 20.15 Uhr, WDR
Traumschiff für alle  –  Die große Geschichte der Rhein-Flotte
Dokumentarfilm

So., 21.8.2016, 21.45 Uhr, ARD
Inspector Mathias  –  Mord in Wales: Treibjagd
Spielfilm

So., 21.8.2016, 22.05 Uhr, arte
Eyes Wide Shut
Spielfilm

Mo., 22.8.2016, 13.30 Uhr, WDR
Jorinde und Joringel
Märchenfilm

Mo., 22.8.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Neben der Spur  –  Adrenalin
Spielfilm

Mo., 22.8.2016, 20.15 Uhr, MDR
Der Baulöwe
Spielfilm

Di., 23.8.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Stilles Tal
Spielfilm

Di., 23.8.2016, 22.45 Uhr, ARD
3096 Tage
Spielfilm

Mi., 24.8.2016, 20.15 Uhr, ARD
Im Netz
TV-Krimi

Mi., 24.8.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Marie Brand und der schöne Schein
TV-Film

Mi., 24.8.2016, 22.15 Uhr, RBB
Philomena  –  Eine Mutter sucht ihren Sohn
Spielfilm

Do., 25.8.2016, 20.15 Uhr, ARD
Zorn  –  Tod und Regen
Spielfilm

Do., 25.8.2016, 22.00 Uhr, NDR
Matthiesens Töchter
Spielfilm

Fr., 26.8.2016, 20.15 Uhr, arte
Die vierte Gewalt
Spielfilm

Fr., 26.8.2016, 20.15 Uhr, WDR
Unser Land: Neue Helden  –  Die 60er
Dokumentarfilm

Fr., 26.8.2016, 23.10 Uhr, ARD
Sherlock  –  Im Zeichen der Drei
Spielfilm

Fr., 26.8.2016, 23.15 Uhr, BR
The Beatles  –  A Hard Day's Night
Filmklassiker

Sa., 27.8.2016, 7.40 Uhr, MDR
König Drosselbart
Märchenfilm

Sa., 27.8.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Unter Verdacht  –  Betongold
TV-Krimi

Sa., 27.8.2016, 20.15 Uhr, NDR
Utta Danella  –  Von Kerlen und Kühen
Spielfilm

Sa., 27.8.2016, 21.50 Uhr, SWR
Charlotte Link  –  Das andere Kind (1-2)
Zweiteiliger Spielfilm

Sa., 27.8.2016, 23.45 Uhr, MDR
Besondere Schwere der Schuld
Spielfilm

So., 28.8.2016, 9.55 Uhr, arte
Tod an der Ostsee
Spielfilm

So., 28.8.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: HAL
TV-Krimi

So., 28.8.2016, 20.15 Uhr, MDR
Sagenhaft  –  Der Spreewald
Doku-Reihe

Mo., 29.8.2016, 20.15 Uhr, MDR
Der Mann, der nach der Oma kam
Spielfilm

Mo., 29.8.2016, 23.45 Uhr, NDR
Soul Kitchen
Spielfilm

Di., 30.8.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Auf kurze Distanz
Spielfilm

Di., 30.8.2016, 22.10 Uhr, WDR
Der Hodscha und die Piepenkötter
TV-Film

Mi., 31.8.2016, 20.15 Uhr, NDR
Expeditionen ins Tierreich: Das Engadin  –  Naturwunder der Alpen
Natur-Doku

Mi., 31.8.2016, 22.15 Uhr, RBB
Nichts zu verzollen
Spielfilm

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

Sendeplätze mit AD

Mo., 20.15 Uhr, ZDF
Fernsehfilm der Woche

Mi., 20.15 Uhr, ARD
FilmMittwoch im Ersten

Fr., 20.15 Uhr, ARD
Freitagsfilm im Ersten

Sa., 20.15 Uhr, ZDF
Samstagskrimi


Serien und Sendereihen mit AD

Mo.-Fr., 10.30 Uhr und Di., 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops

Mo.-Fr., 10.30 Uhr, ZDF (ab 19.8.)
Die Garmisch-Cops

Mo.-Do., 19.45 Uhr, ARD
Wissen vor acht

Mo.-Do., 19.30 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam (Wiederholungen: In der darauf folgenden Nacht, am folgenden Tag um 6 Uhr sowie je 2 Folgen einer Woche samstags und sonntags ab 6.30 Uhr)

Mo., 24.00 Uhr, 3sat
37 Grad

Di., 18.50 Uhr, ARD
Ein Fall von Liebe

Di., 20.15 Uhr, ARD
Tierärztin Dr. Mertens

Di., 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde (Wiederholung: Fr., 14.15 Uhr)

Di., 21.00 Uhr und Do., 18.50 Uhr, ARD
In aller Freundschaft (Wiederholungen: Mo.-Fr., 13.30 Uhr, BR; So., 15.00 Uhr und Mo., 20.15 Uhr und 21.00 Uhr, WDR; So., 17.05 Uhr, RBB; So., 17.10 Uhr und So., 18.05 Uhr, und Mo., 8.50 Uhr und Mo.-Fr., 11.45 Uhr, MDR)

Mi., 18.50 Uhr, ARD
München 7

Mi., 19.25 Uhr, ZDF
Küstenwache

Mi., 20.15 Uhr, SWR
Lecker aufs Land  –  Eine kulinarische Reise

Do., 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante

Fr., 19.25 Uhr, ZDF
Bettys Diagnose

Sa., 10.40 Uhr, MDR
Familie Dr. Kleist

Sa., 19.25 Uhr, ZDF
Herzensbrecher  –  Vater von vier Söhnen

Sa., 22.35 Uhr, NDR
Die Kanzlei

So., 8.10 Uhr, ZDF
Löwenzahn

So., 8.50 Uhr, BR
Teuflisches Glück

So., 11.50 Uhr, ZDF
ZDF-Fernsehgarten

So., 20.15 Uhr, ARD
Tatort/Polizeiruf 110 (Wiederholungen: Mo., 20.15 Uhr, RBB; Di., 22.00 Uhr, NDR; Mi., 22.00 Uhr, SWR; Mi., 22.05 Uhr, MDR; Do., 20.15 Uhr, WDR; Fr., 22.00 Uhr, ARD)



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Service-Telefon: 0 30 / 2 55 58 08 00
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Kontakt:
Jan Meuel (Redaktion)
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-263
    E-Mail: j.meuel@dbsv.org
Andy Chyla (Technik)
    Tel.: 0 30 / 28 53 87-264
    E-Mail: a.chyla@dbsv.org


Eine Beilage des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV), gefördert von der Aktion Mensch

Umfrage zu Alltag und Schlafqualität von blinden Menschen

Liebe Leserin, lieber Leser,

vielen Dank für Ihr Interesse an dieser Umfrage. Mit dem Ausfüllen dieses Fragebogens helfen Sie, aktuelle Informationen zum Alltag und zur Schlafqualität von blinden Menschen zu sammeln. Beide Themen sind in Deutschland kaum erforscht, wodurch wichtige Informationen zur Lebenswirklichkeit und Gesundheit von blinden Menschen fehlen. Mit Ihren Antworten leisten Sie einen wertvollen Beitrag, diese Wissenslücke zu schließen.

Die Befragung zur Schlafqualität wurde von VANDA Pharmaceuticals entwickelt. Weitere Fragen zum Alltag von blinden Menschen wurden durch den DBSV ergänzt. Die Umfrage wird von einem professionellen Befragungsinstitut organisiert und mit freundlicher Unterstützung des DBSV durchgeführt.

Die Umfrage dauert etwa 20 Minuten, die Teilnahme ist freiwillig und selbstverständlich vollständig anonym. Die Fragen richten sich speziell an blinde Menschen, die ein Sehvermögen von 2 Prozent oder weniger haben und somit blind im Sinne des Gesetzes sind.

Sie können an der Umfrage telefonisch oder online teilnehmen. Im Folgenden haben Sie die Möglichkeit, sich vorab mit den Fragen vertraut zu machen. Für die Telefonbefragung rufen Sie bitte gebührenfrei an unter 08 00 / 45 40 264 (Mo. bis Fr., 8.00 bis 18.00 Uhr). Die Online-Befragung finden Sie unter www.umfrage-gegenwart.de. Unabhängig davon, welchen Weg Sie wählen, möchten wir Sie bitten, nur einmal an der Befragung teilzunehmen. Für Ihre Unterstützung möchten wir uns schon jetzt sehr herzlich bedanken!


Eine Umfrage von
VANDA Pharmaceuticals

durchgeführt durch die
pharma-insight GmbH
Merscheider Straße 3, 42699 Solingen


1. Sind Sie im Sinne des Gesetzes blind? (Sehvermögen beträgt mit bestmöglicher Korrektur wie Brille oder Kontaktlinse auf dem besseren Auge weniger als 2 Prozent)

    • Ja
    • Nein (Vielen Dank für Ihre Teilnahmebereitschaft, jedoch richtet sich diese Befragung ausschließlich an Menschen, die im Sinne des Gesetzes blind sind.)

2. Sind Sie vollblind, d.h. haben Sie auf beiden Augen keine Lichtwahrnehmung?

    • Ja
    • Nein (falls nein, bitte weiter mit Frage 4)

3. Seit wann sind Sie vollblind, d.h. ohne Lichtwahrnehmung?

    • Seit Geburt
    • Seit meinem ... Lebensjahr

4. Nutzen Sie Brailleschrift? (Bitte kreuzen Sie alle zutreffenden Antworten an)

    • Ja, ich nutze Vollschrift.
    • Ja, ich nutze Kurzschrift.
    • Nein

5. Welche Hilfen nutzen Sie unterwegs? (Bitte kreuzen Sie alle zutreffenden Antworten an)

    • Begleitperson
    • Langstock
    • Führhund
    • Elektronische Navigationshilfsmittel (Smartphone, Navigationsgeräte)
    • Monokular
    • Andere Hilfen, bitte angeben: ...
    • Keine Hilfen

6. In welchen Situationen ist eine Begleitperson für Sie notwendig? (Bitte kreuzen Sie alle zutreffenden Antworten an)

    • Auf unbekannten Wegen
    • Auf bekannten Wegen
    • Bei Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV)
    • Bei Nutzung der Bahn im Fernverkehr
    • Andere Situationen, bitte angeben: ...
    • In keiner der genannten Situationen

7. Mit welchen Hilfen nutzen Sie ein Smartphone? (Bitte kreuzen Sie alle zutreffenden Antworten an)

    • Mit Sprachausgabe
    • Mit Spracheingabe
    • Mit Braillezeile
    • Mit Vergrößerungsfunktion
    • Mit Kontrastverbesserung
    • Mit Inversdarstellung
    • Andere Hilfen, bitte angeben: ...
    • Ohne Hilfen
    • Ich nutze kein Smartphone

8. Mit welchen Hilfen nutzen Sie den Computer? (Bitte kreuzen Sie alle zutreffenden Antworten an)

    • Mit Sprachausgabe
    • Mit Vergrößerungssoftware
    • Mit Braillezeile
    • Mit Kontrastverbesserung
    • Mit Inversdarstellung
    • Andere Hilfen, bitte angeben: ...
    • Ohne Hilfen
    • Ich nutze keinen Computer

9. Nutzen Sie Hörfilme?

    • Ja
    • Nein

10. Wie informieren Sie sich über das Tagesgeschehen? (Bitte kreuzen Sie alle zutreffenden Antworten an)

    • Internet
    • Hörzeitschriften
    • Angehörige
    • Radio
    • Fernsehen
    • Druckerzeugnisse in Schwarzschrift
    • Druckerzeugnisse in Punktschrift
    • Andere, bitte angeben: ...

11. Was ist Ihr höchster erreichter Bildungsabschluss?

    • Hauptschulabschluss
    • Realschulabschluss
    • Polytechnische Oberschule der DDR mit Abschluss der 7., der 8. oder 9. Klasse
    • Polytechnische Oberschule der DDR mit Abschluss der 10. Klasse
    • Fachhochschulreife
    • Abitur, allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife
    • Hochschulabschluss
    • Anderer Abschluss
    • Ohne Abschluss

12. Welche Erwerbssituation trifft auf Sie derzeit zu?

    • Vollzeiterwerbstätig
    • Teilzeiterwerbstätig
    • Selbstständig
    • In Studium/beruflicher Ausbildung/Lehre
    • Im Ruhestand bzw. berentet
    • Andere, bitte angeben: ...
    • Nicht erwerbstätig

13. Leben Sie in einem Ein-Personen-Haushalt oder einem Mehr-Personen-Haushalt?

    • Ein-Personen-Haushalt
    • Mehr-Personen-Haushalt

14. Unabhängig von Ihrer Blindheit: In welchem Ausmaß hatten Sie aufgrund Ihrer Gesundheit in den vergangenen zwei Wochen Schwierigkeiten bei alltäglichen Tätigkeiten zu Hause oder im Beruf?

    • Sehr stark
    • Stark
    • Mittel
    • Wenig
    • Überhaupt nicht

15. Unabhängig von Ihrer Blindheit: In welchem Ausmaß hatten Sie aufgrund Ihrer Gesundheit in den vergangenen zwei Wochen Schwierigkeiten, normale Kontakte zu Familienangehörigen, Freunden, Nachbarn oder zum Bekanntenkreis zu pflegen?

    • Sehr stark
    • Stark
    • Mittel
    • Wenig
    • Überhaupt nicht

16. Haben Sie den Eindruck, dass sich Ihr Schlafrhythmus verändert hat, z.B. dass Sie zu anderen Zeiten ins Bett gehen oder aufstehen, seitdem sich Ihr Sehvermögen verschlechterte bzw. seitdem Sie vollblind sind?

    • Ja
    • Nein
    • Weiß nicht
    • Nicht zutreffend

17. Ganz allgemein, haben Sie Schlafprobleme?

    • Ja
    • Nein (falls nein, bitte weiter mit Frage 29)

18. Leiden Sie unter folgenden Beschwerden? (Bitte kreuzen Sie alle zutreffenden Antworten an)

    • Schwierigkeiten, am Tag wachzubleiben
    • Ungewolltes Einschlafen während des Tages
    • Fehlender Antrieb während des Tages
    • Schwierigkeiten, sich auf Tätigkeiten zu konzentrieren
    • Schlechte Schlafqualität in der Nacht
    • Nächtliche Schlaflosigkeit
    • Wiederholtes Aufwachen mitten in der Nacht
    • Starke morgendliche Müdigkeit, trotz nächtlichen Schlafs
    • Keine der genannten Beschwerden (falls keine der genannten Beschwerden, bitte weiter mit Frage 22)

19. In welchem Ausmaß haben die zuvor genannten Beschwerden Sie in Ihrem Leben oder Ihren alltäglichen Verpflichtungen beeinträchtigt?

    • Sehr stark
    • Stark
    • Mittel
    • Wenig
    • Überhaupt nicht

20. Haben Sie bezogen auf die zuvor genannten Beschwerden regelmäßig wiederkehrende Phasen der Beschwerdefreiheit?

    • Ja
    • Nein (falls nein, bitte weiter mit Frage 22)

21. Wie viele Wochen dauern diese Phasen der Beschwerdefreiheit in etwa an?

    • Etwa ... Wochen

22. Sind Sie wegen Ihrer Schlafprobleme zu einem Arzt gegangen?

    • Ja
    • Nein (falls nein, bitte weiter mit Frage 29)

23. Welchen Arzt haben Sie wegen Ihrer Schlafprobleme aufgesucht? (Bitte kreuzen Sie alle zutreffenden Antworten an)

    • Hausarzt/Allgemeinarzt
    • Psychologe
    • Neurologe
    • Niedergelassener Schlafmediziner
    • Schlafmediziner im Schlaflabor
    • Augenarzt
    • Anderen Arzt; bitte angeben: ...

24. Hat der Arzt eine Schlafstörung bei Ihnen diagnostiziert?

    • Ja, bitte angeben: ...
    • Nein

25. Werden oder wurden Ihre Schlafstörungen mit einem Medikament behandelt?

    • Ja, bitte angeben: ...
    • Nein (falls nein, bitte weiter mit Frage 27)

26. Haben sich Ihre Schlafprobleme durch die Behandlung mit dem Medikament verbessert oder verschlechtert?

    • Sehr deutlich verbessert
    • Etwas verbessert
    • Kein Unterschied
    • Etwas verschlechtert
    • Sehr deutlich verschlechtert

27. Werden oder wurden Ihre Schlafstörungen mit einer der folgenden Therapien behandelt? (Bitte kreuzen Sie alle zutreffenden Antworten an)

    • Psychotherapie
    • Physiotherapie
    • Lichttherapie
    • Andere Therapie; bitte angeben: ...
    • Nein (falls nein, bitte weiter mit Frage 29)

28. Haben sich Ihre Schlafprobleme durch die Behandlung mit dieser Therapie verbessert oder verschlechtert?

    • Sehr deutlich verbessert
    • Etwas verbessert
    • Kein Unterschied
    • Etwas verschlechtert
    • Sehr deutlich verschlechtert

29. Bitte geben Sie Ihr Geschlecht an

    • Männlich
    • Weiblich
    • Keine Angabe

30. Bitte geben Sie Ihr Alter an

    • ... Jahre alt

Sie können an der Umfrage telefonisch oder online teilnehmen. Für die Telefonbefragung rufen Sie bitte gebührenfrei an unter 08 00 / 45 40 264 (Mo. bis Fr., 8.00 bis 18.00 Uhr). Die Online-Befragung finden Sie unter www.umfrage-gegenwart.de.


Im Voraus vielen Dank für Ihre Teilnahme!