"Wir müssen raus aus der Sozialhilfe"
DBSV fordert barrierefreie Informationen bei Zugausfällen und Verspätungen
Woche des Sehens 2014: Aktionsmaterialien jetzt bestellen!
Erste Ankündigung: Louis Braille Festival 2016
Post sagt Unterstützung beim Ausfüllen von Paketaufklebern zu
DBSV-Rabatt bei Schottland-für-Alle
DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis
Das neue Präsidium stellt sich vor
"Ich habe Mut und ich sprudle vor Ideen"
"Wir müssen wettbewerbsfähiger werden"
Verbandstag verabschiedet einstimmig drei Resolutionen
AG 1: Wie halten wir Schritt mit dem technischen Fortschritt?
AG 2: Wie dicht sind wir dran am einzelnen Mitglied?
AG 3: Welche Perspektiven hat bei uns die Jugendarbeit?
AG 4: Wie kann unsere berufliche Teilhabe besser gelingen?
AG 5: Was können Menschen mit mehrfachen Beeinträchtigungen vom DBSV erwarten?
Kurzinfo: Wege zur inklusiven Gesellschaft
Mit Herzblut für die Selbsthilfe
2. Bad Meinberger Jazz & Blues Festival
Oper mit Live-Audiodeskription
Rede- und Präsentationstraining für Berufstätige
Fortbildungsangebote der blista
Infoseminar für Führhundinteressenten, Erstführhundhalter und ihre Angehörigen
Die Drohne – dein Freund und Helfer
Gemeinsame Zukunft dank "Gegenwart"
Kurzinfo: Forum – im direkten Austausch
PRO RETINA-Vorstandsvorsitzender in "Hall of Fame Ophthalmologie" aufgenommen
Faltbuch macht Rattenfänger-Sage tastbar
Deutscher wird Vize-Weltmeister im Blindenschach
Jugend trainiert für Paralympics: Mecklenburg-Vorpommern ist Bundessieger im Goalball
Entspannter Urlaub ohne Barrieren
Kalkulierte Ehrlichkeit bei der Jobsuche
Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen
Kurzinfo: Zeitungen lokal hören
Hilfe im Alltag für Blinde und Sehbehinderte in Frankfurt/Main
Deutsches Katholisches Blindenwerk
BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V.
DHV – Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Landeshilfsmittelzentrum Dresden
</nobr>Titelbild:
Zwei Frauen und sieben Männer in Anzug bzw.
Blazer stehen kompakt als Gruppe zusammen und posieren für die Kamera,
die von schräg oben auf sie gerichtet ist. Einer der Männer, der
vorne in der Mitte steht, hält seinen Langstock in der Hand.
Mehr über das neu gewählte DBSV-Präsidium lesen Sie im
"Thema: DBSV-Verbandstag 2014".
Rückseite:
"Zu-Neigung"
Bildbeschreibung: Zwei gegeneinander abgegrenzte, mit Buntstift schraffierte Farbflächen stehen nebeneinander, die eine in Rot-, die andere in Blautönen. An ihrer Basis befindet sich jeweils ein kreisförmiger, goldener Kern. Beide Farbflächen hellen nach oben auf und geraten durch eine leichte Neigung in der Bildmitte übereinander. Dort verlieren sie ihre Abgrenzung und vereinen sich in verschiedenen Violetttönen.
Eckhard Seltmann über sein Werk: "Ich habe die Zuneigung wörtlich genommen, als gedoppelte Fläche aus dem Lot laufen und sich farblich vereinen lassen. Denn was wäre Zweisamkeit ohne Zuneigung?" Der vor 25 Jahren erblindete Künstler wurde 1951 geboren und lebt im badischen Gernsbach.
Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.
(0,14 € / Min.)
"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
68. Jahrgang.
Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)
Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org
Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.
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sonst 44 Euro,
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DBSV-Zeitschriftenverlag:
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Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.
Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:
"Blickpunkt Auge" (BPA)
Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717
Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de
"engagiert, zukunftsgerichtet, mitunter auch locker" war der Verbandstag. So formulierte es ein Ehrenmitglied des DBSV und sprach damit wohl für viele Delegierte. Vom 22. bis 24. Mai versammelte sich in Berlin alles, was Rang und Namen hat in der Blinden- und Sehbehindertenszene. Wie alle vier Jahre ging es um eine Standortbestimmung des Verbandes: Bilanz ziehen, sich austauschen und gemeinsam positionieren, Zukunft gestalten. Dem DBSV-Präsidium haben die rund 150 Delegierten aus ganz Deutschland ein gutes Zeugnis ausgestellt. Alle Mitglieder, die erneut kandidierten, wurden in ihrem Amt bestätigt, allen voran Renate Reymann als Präsidentin. Sie haben nun die Aufgabe, die Impulse des Verbandstages aufzunehmen und in konkretes Handeln umzuwandeln.
Das Bundesteilhabegesetz war ein wichtiges Thema beim Verbandstag. Schließlich ist es das große behindertenpolitische Projekt der Bundesregierung – mit dem Anspruch, behinderten Menschen soziale Teilhabe und Selbstbestimmung zu ermöglichen. Nach der Sommerpause soll die konkrete Arbeit an dem Gesetz beginnen. Am Rande eines Expertengesprächs hatte die "Gegenwart" Gelegenheit, den rheinland-pfälzischen Sozialminister und Vorsitzenden der Arbeits- und Sozialministerkonferenz, Alexander Schweitzer, zu interviewen. Dabei signalisierte er den Behindertenvertretern viel Einigkeit in der Sache, verschwieg aber nicht, dass es in der weiteren Diskussion auch um Fragen der Finanzierbarkeit gehen muss. Zum Umdenken ist der Minister in jedem Fall bereit: "Wir müssen raus aus der Sozialhilfe", sagt er ganz klar.
Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen – ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!
Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"
Ob es der große Wurf wird, weiß noch niemand. In der laufenden Legislaturperiode soll ein Bundesteilhabegesetz eingeführt werden, das Inklusion und Selbstbestimmung behinderter Menschen fördert. Ende Mai war der rheinland-pfälzische Sozialminister und Vorsitzende der Arbeits- und Sozialministerkonferenz Alexander Schweitzer in der Geschäftsstelle des DBSV zu Gast, um sich mit Experten der Behindertenverbände über das Gesetzesvorhaben auszutauschen. Im Anschluss stand er der "Gegenwart" für ein Interview zur Verfügung.
Interview: Irene Klein
Herr Minister, Sie haben seit Anfang des Jahres den Vorsitz der Arbeits- und Sozialministerkonferenz inne und haben gleich im Januar per Pressemeldung erklärt, dass Sie darauf drängen wollen, dass das Bundesteilhabegesetz noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht wird. Inzwischen ist bald ein halbes Jahr um und die behinderten Menschen werden ungeduldig. Wie sieht es mit dem Zeitplan für das Vorhaben aus?
Es ist tatsächlich so, dass die Einführung eines Bundesteilhabegesetzes einen Schwerpunkt für mich darstellt, aber auch für die Sozialpolitik in Deutschland darstellen muss. Deshalb war das Thema ein ganz wichtiger Punkt, als ich in meiner neuen Funktion im März mein erstes Gespräch mit Bundesministerin Andrea Nahles hatte. Ich erlebe jetzt, dass man im federführenden Bundessozialministerium mit Nachdruck in die Diskussion einsteigt. Es wurden zwei Arbeitsgruppen gebildet, eine, die sich aus Vertretern von Bund, Ländern und Kommunen zusammensetzt, und eine mit Experten aus den Fachverbänden, der Selbsthilfe und mit einigen Landesbehindertenbeauftragten. Damit ist ein breiter Diskussionsprozess in Gang gesetzt worden. Natürlich warten wir schon viele Jahre auf das Gesetz, nicht nur die Betroffenen und ihre Verbände, sondern auch wir auf allen politischen Ebenen. Wir wünschen uns, dass mit Ehrgeiz an dem Gesetzesentwurf gearbeitet wird. Aber man muss die Diskussion auch gründlich führen. Am Ende würde es uns nichts bringen, ein halbes Jahr früher im Gesetzesblatt zu stehen. Deshalb entspricht der Zeitplan, den Bundesministerin Nahles vorgelegt hat, in etwa meinen Vorstellungen. Der Gesetzentwurf soll zum Sommer 2015 in die parlamentarische und gesellschaftliche Debatte kommen. Das ist einigermaßen dynamisch und lässt gleichzeitig den zeitlichen Spielraum, um Fragen eingehend zu erörtern.
Wie Sie schon gesagt haben, hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die Federführung für das Bundesteilhabegesetz. Welche Einflussmöglichkeiten haben Sie dabei als Vertreter eines Landes und als Vorsitzender der Arbeits- und Sozialministerkonferenz?
Die Debatte über die Eingliederungshilfe und das Bundesteilhabegesetz der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Länder einen enormen Einfluss haben. In der Arbeits- und Sozialministerkonferenz haben wir immer parteiübergreifend Ansprüche an ein solches Gesetz definiert. Darauf können wir selbstbewusst blicken. Der Einfluss der Länder, die auch für die Kommunen, also die örtlichen Träger der Sozialhilfe, sprechen, muss sich jetzt im Gesetzgebungsprozess niederschlagen. Wenn wir diskutieren, wie es mit der personenzentrierten Politik weitergeht oder wie wir Menschen mit Behinderungen besser in den ersten Arbeitsmarkt integrieren können, dann können wir auf tolle Projekte in den Ländern verweisen, wie zum Beispiel das Budget für Arbeit. Solche Ansätze müssen sich in einem Bundesteilhabegesetz wiederfinden. Die Länder sind auch über die Möglichkeiten der Einflussnahme im Bundesrat, über ihre fachliche Zuständigkeit und ihre Nähe zu den Kommunen ein ganz wichtiger Akteur bei der Diskussion um ein Bundesteilhabegesetz.
In der Behindertenszene wird kritisiert, dass es der Politik hauptsächlich darum geht, die Kommunen zu entlasten. Da ist von jährlich fünf Milliarden Euro die Rede. Das eigentliche Ziel des Gesetzes jedoch, behinderten Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, kommt in der Diskussion zu kurz. Können Sie diese Kritik teilen?
Ich kann verstehen, dass man zu dieser Kritik kommen kann, wenn man manche Überschriften in den Zeitungen liest. Rund um die Koalitionsverhandlungen war immer wieder von der Entlastung der Kommunen die Rede, erst eine Milliarde, dann fünf Milliarden. Und ich sage Ihnen ganz offen: Diese Entlastung ist nötig, wir brauchen sie dringend. Das heißt aber nicht, dass wir nicht eine intensive inhaltliche Debatte führen würden, auch mit kommunalen Vertretern. Es sind ja nicht alle glücklich mit dem Status quo. In den Arbeitsgruppen, zu denen Frau Nahles eingeladen hat, wird intensiv diskutiert, zum Beispiel über die Chancen am Arbeitsmarkt: Wie schaffen wir es, Abgrenzungen zu den weiteren Leistungsträgern zu finden, zu Krankenversicherungen, Rehaträgern, Rentenversicherung? Wie schaffen wir es, Menschen einen Lebensentwurf zu ermöglichen, der tatsächlich auf Selbstbestimmung und Autonomie basiert? Ganz besonders wichtig finde ich die Frage, inwieweit Einkommen und Vermögen bei der Gewährung von Leistungen berücksichtigt werden. Mit anderen Worten: Es besteht die Finanzierungsfrage, und diese ist nicht unerheblich, aber sie bestimmt nicht allein die Diskussion. Darüber bin ich sehr froh.
Einige Forderungen der Behindertenverbände haben Sie schon angesprochen. Ich möchte die drei wichtigsten kurz nennen und Ihre Position dazu erfragen. Die Verbände möchten erstens, dass die Leistungen für behinderte Menschen aus der Sozialhilfe herausgelöst werden und dass die Unterstützung künftig einkommens- und vermögensunabhängig gewährt wird. Wie stehen Sie dazu?
Ich denke, wir müssen auf jeden Fall raus aus der Sozialhilfe. Es entspricht nicht unserer Vorstellung, dass Menschen mit Behinderung als Empfänger von Sozialhilfe definiert werden. Stattdessen muss es ein eigenes Leistungsrecht geben. Die Frage, inwieweit Vermögen und Einkommen angerechnet werden, ist für mich zentral. Ich weiß aus vielen Fallbeispielen, dass Menschen, die eine gute Ausbildung haben und voll berufstätig sind, kaum finanziellen Spielraum für ihre persönliche Lebensführung haben, was zum Beispiel die Möglichkeit angeht, allein zu leben, sich Wohneigentum anzuschaffen oder eine eheliche Beziehung einzugehen. An solchen Fragen wird sich entscheiden, inwieweit ein Bundesteilhabegesetz tatsächlich selbstbestimmtes Leben möglich macht.
Die zweite Forderung ist, dass ein Bundesteilhabegesetz individuell bedarfsdeckende Leistungen umfasst. Können Sie diesen umfassenden Anspruch auf Unterstützung mittragen?
Das ist eine Diskussion, die noch zu führen ist. Wir müssen schauen, was uns auf allen staatlichen Ebenen an Finanzmitteln zur Verfügung steht. Derzeit liegen wir im Bereich der Eingliederungshilfe bei einem Gesamtaufkommen von rund 15 Milliarden Euro. Das wird eher noch steigen. Diese inhaltlich programmatische Diskussion müssen wir mit Blick auf die Finanzen mit aller Vorsicht führen.
Drittens soll das Bundesteilhabegesetz ein bundeseinheitliches Teilhabegeld als Nachteilsausgleich enthalten. Ist das auch Ihr Ziel?
Ja, das haben wir schon mit vielen Beschlüssen der Arbeits- und Sozialministerkonferenz bestätigt. Ich halte ein Bundesteilhabegeld für eines der geschicktesten Instrumente, das uns zur Verfügung steht – ganz im Sinne der Betroffenen, aber auch aus verfassungsrechtlichen Gründen, was die Finanzbeziehungen zwischen Bund und Kommunen angeht. Ein Bundesteilhabegeld stattet die Menschen mit einem individuellen Anspruch aus. Es gibt ihnen ein Budget, um Leistungen einzukaufen, um selbst zu entscheiden, welche Unterstützung sie in Anspruch nehmen, wie sie wohnen wollen usw. Auf Bundesebene gibt es noch manche Skepsis gegenüber dem Instrument. Das müssen wir jetzt diskutieren, aber meine Position ist eindeutig: Ja für ein Bundesteilhabegeld!
Speziell blinde und sehbehinderte Menschen knüpfen an ein Bundesteilhabegeld die Erwartung, dass die Landesblindengelder darin aufgehen. So würde endlich die sehr uneinheitliche Gewährung des Nachteilsausgleichs ein Ende finden. Können Sie diese Forderung unterstützen?
Da ich noch nicht weiß, wie wir das Bundesteilhabegesetz organisieren, kann ich die Forderung auch noch nicht unterstützen. Aber ich kann das Anliegen verstehen und ich sehe das Problem, rate aber dazu, zunächst die Diskussion über das Bundesteilhabegesetz zu führen, das hoffentlich ein Bundesteilhabegeld umfasst. Wie wir die 16 unterschiedlichen Länderregelungen ordnen können, müssen wir dann in einem weiteren Schritt sehen. Das wird sicherlich eine Herausforderung sein. Für mich ist aber klar, dass der Personenkreis blinder und sehbehinderter Menschen im Bundesteilhabegesetz als anspruchsberechtigt definiert sein muss.
Sie kommen gerade aus einem Gespräch mit Vertretern des Netzwerks Artikel 3 und des DBSV. Was nehmen Sie aus diesem Gespräch mit und wie bewerten Sie grundsätzlich den Austausch mit den Behindertenverbänden auf dem Weg zu einem Bundesteilhabegesetz?
Dieser Austausch ist eminent wichtig. Ohne die Betroffenen können wir kein gutes Bundesteilhabegesetz entwickeln. Deshalb ist es gut, dass wir den Austausch in Rheinland-Pfalz schon institutionalisiert haben. Ich freue mich auch darüber, dass das Bundessozialministerium den Austausch sehr hoch angesiedelt hat. Das heutige Gespräch hat mir bestätigt, dass von den Profis der Verbände viele gute Hinweise kommen, auf die man nicht zwangsläufig kommt, wenn man sich mit den Fragen vor allem politisch administrativ beschäftigt. Ich habe gespürt, dass wir bei den Grundlinien sehr nah beieinander sind. Es gab keinen Dissenspunkt. Allerdings sind wir noch in einer Phase, in der es keine Festlegungen gibt. Das wird anders, sobald die Beteiligungsphase nach der Sommerpause beginnt und sich der Gesetzentwurf allmählich herauskristallisiert. Da kann manche Harmonie verlorengehen, weil man zu Entscheidungen gezwungen ist. Grundsätzlich sehen wir aber alle die Chance in dem Gesetz, behinderten Menschen eine selbstbestimmte, autonome Lebensführung zu ermöglichen und mehr Teilhabe und Inklusion zu schaffen. Das ist eine Chance, die die Bundesregierung jetzt ergreifen muss.
Dazu ein Bild: Im Konsens mit der Selbsthilfe: Alexander Schweitzer, Vorsitzender der Arbeits- und Sozialministerkonferenz
Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.
Fast 50 Selbsthilfeorganisationen und Behindertenverbände, darunter der DBSV, stecken hinter der Kampagne für ein gutes Bundesteilhabegesetz. Sie engagieren sich dafür, dass das Recht behinderter Menschen auf soziale Teilhabe endlich durchgesetzt wird.
Drei Fragen, viele Antworten: Auswertung der Mitgliederumfrage
Im Vorfeld des Verbandstages hat der DBSV eine Umfrage gestartet. In der Januar-Ausgabe der "Gegenwart" wurden die Mitglieder aufgerufen, ihre dringendsten Wünsche und Anliegen zu benennen. Gefragt wurde nach der größten Beeinträchtigung durch die Seheinschränkung, dem wichtigsten Angebot der Selbsthilfe und danach, wofür sich die Selbsthilfe primär engagieren sollte. Für den Verbandstag ist eine erste Auswertung der 150 Zuschriften erfolgt, die zu folgendem Meinungsbild geführt hat.
Mit Abstand als größte Beeinträchtigung wurde die eingeschränkte Mobilität genannt, gefolgt von Einschränkungen beim Zugang zu Informationen und mangelnder Selbstständigkeit. Technische Barrieren, eingeschränkte Berufswahl und Karrieremöglichkeiten sowie Schwierigkeiten bei der sozialen Kontaktaufnahme waren weitere Antworten. Deutlich seltener nannten die Teilnehmer Probleme aufgrund von Vorurteilen und Ungleichbehandlung sowie die fehlende Akzeptanz von Führhunden.
Auf Platz eins bei den Angeboten der Selbsthilfe landete der Erfahrungsaustausch mit Gleichbetroffenen, der gegenseitige Stärkung ermöglicht. In fast ebenso vielen Zuschriften wurden die Informations- und Beratungsangebote hervorgehoben. Vereinzelte Nennungen von konkreten Vereinsangeboten, von Hilfsmittelverkauf, Rechtsberatung, Hörbüchereien und Rehabilitationsangeboten runden die breite Palette der Antworten ab.
Auf die Frage, wofür sich die Selbsthilfe einsetzen soll, kamen viele Themen zur Sprache, vor allem der Einsatz für einen angemessenen Nachteilsausgleich und für Barrierefreiheit im Verkehr und öffentlichen Raum. Handlungsbedarf wird auch gesehen bei der beruflichen Gleichstellung, der Durchsetzung von Barrierefreiheit im Allgemeinen, der gesellschaftlichen Teilhabe und der Schaffung spezifischer Angebote für Mitglieder.
Auch wenn die Ergebnisse der Mitgliederumfrage statistisch nicht repräsentativ sind, lassen sich doch einige Tendenzen erkennen, die der DBSV bei seiner Arbeit berücksichtigen wird.
Sarah Wehe und Juliane Willuhn
Mitarbeiterinnen des DBSV
Die Deutsche Bahn muss ihre Fahrgäste an allen Bahnhöfen über Zugausfälle und Verspätungen informieren. Das hat das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen am 16. Mai entschieden. Es reiche nicht aus, in einem Aushang auf die Nummer einer Service-Hotline hinzuweisen, vielmehr müssen die Informationen aktiv erfolgen. Gegen eine entsprechende Anordnung des Eisenbahnbundesamtes hat die Deutsche Bahn geklagt und nun bereits in zweiter Instanz verloren. Das Gericht bezieht sich auf die Europäische Fahrgastrechte-Verordnung.
"Dieses Urteil ist ganz im Sinne blinder und sehbehinderter Menschen", sagt Hans-Karl Peter, Referent für Barrierefreiheit beim DBSV. "Unsere Forderung ist, dass die Informationen nach dem Zwei-Sinne-Prinzip barrierefrei sind. Die Dynamischen Schriftanzeiger, die vor allem auf kleineren Bahnhöfen eingesetzt werden und die Reisenden über LED-Laufschrift und Lautsprecherdurchsagen informieren, erfüllen bisher allerdings nicht die Kriterien der Barrierefreiheit. Hier muss die Bahn flächendeckend nachbessern."
Vom 8. bis 15. Oktober informiert die Woche des Sehens bundesweit über die Bedeutung guten Sehvermögens und klärt über die Ursachen vermeidbarer Blindheit und die Lage blinder und sehbehinderter Menschen weltweit auf. Unter dem Motto "Gute Aussichten!" wollen Augenärzte, Hilfswerke und Selbsthilfeorganisationen die Öffentlichkeit für ein Thema gewinnen, das oft übersehen wird.
Die Woche des Sehens lebt vom Engagement vieler. Daher soll es den Menschen leicht gemacht werden, sich mit eigenen Veranstaltungen zu beteiligen. Ob Braille-Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, Expertenvorträge, Langstockspaziergänge oder vielleicht ein Kaffeetrinken im Dunkeln – es gibt viele Möglichkeiten, Initiative zu ergreifen. Jeder einzelne ist ebenso dazu aufgerufen wie die Vereine vor Ort. Zur Unterstützung haben die Partner der Aktionswoche umfangreiche Informations- und Aktionsmaterialien in Form von Broschüren, Handzetteln, Plakaten, Mustervorträgen, Simulationsbrillen, Luftballons und Tastsäckchen zusammengestellt.
Kostenlose Bestellungen über die Webseite
www.woche-des-sehens.de
oder bei der Projektkoordinatorin
Carolina Barrera
Tel.: 0 30 / 28 53 87-280
E-Mail:
c.barrera@woche-des-sehens.de
Sie gibt auch weitere Tipps und Anregungen für Aktionen und deren Durchführung.
Das Festival zieht weiter. Nach seiner Premiere in Hannover vor fünf Jahren und dem großen Fest im Jubiläumsjahr 2012 des DBSV in Berlin steht der nächste Termin fest: Vom 1. bis 3. Juli 2016 laden die Deutsche Blindenstudienanstalt (blista) und der DBSV zum dritten Louis Braille Festival nach Marburg ein. Es soll wieder ein Festival der Begegnung werden – für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen aus ganz Deutschland. Sie können sich auf drei abwechslungsreiche Tage mit Musik, Theater, Spiel, Sport und Spaß freuen.
Über die weiteren Festivalplanungen hält Sie die "Gegenwart" auf dem Laufenden.
Kontakt zum Festivalbüro: info@dbsv-festival.de
Dazu ein Bild: Postkarte zum Louis Braille Festival 2016: Fünf gezeichnete Figuren unterschiedlichen Alters demonstrieren die Vielfalt von Menschen mit Seheinschränkung: eine Seniorin, die mit ihrem Führhund unterwegs ist, ein Mädchen, das Kopfstand macht, eine junge Frau, die in ein Mikrofon singt, ein Fußballer, der selbstbewusst die Arme verschränkt, und ein Herr, der, den Langstock unter den Arm geklemmt, auf sein Smartphone deutet.
Die Deutsche Post hat eine kundenfreundliche Regelung getroffen: Blinde und sehbehinderte Menschen, die die Aufkleber für den Paketversand oder andere Einlieferungsunterlagen nicht ausfüllen können, erhalten Hilfe von den Mitarbeitern der Postfilialen. Diese Empfehlung wurde auch der internen Hotline mitgeteilt, die Postmitarbeiter berät, wenn sie bei einem Kundenwunsch unsicher sind. So hat es der Vorstand der Deutschen Post dem DBSV im Mai schriftlich mitgeteilt.
Die Anfrage des DBSV bei der Post war durch die Beschwerde eines blinden Mannes aus Dortmund ausgelöst worden. Von einem Tag auf den anderen wurde ihm in seiner Postfiliale die Unterstützung beim Ausfüllen von Paketaufklebern verweigert. Die Begründung: Die Mitarbeiter müssten für Schäden haften, die aus falsch ausgefüllten Formularen entstehen. Diese Vorgabe gilt nach wie vor, aber sie wurde nun um eine pragmatische Ausnahme zugunsten blinder und sehbehinderter Menschen ergänzt.
Inhaber der DBSV-Karte profitieren ab sofort von weiteren Vergünstigungen. Der Reiseveranstalter Schottland-für-Alle gewährt allen Mitgliedern der DBSV-Landesvereine einen Preisnachlass von fünf Prozent auf alle Gruppen- und Individualreisen aus dem Katalog sowie zehn Prozent auf Reisen, die nach den Wünschen des Kunden ausgearbeitet werden, jeweils ausgenommen Flug- und Fährbuchungen.
Der Anbieter hat sich auf Reisen für blinde und sehbehinderte Menschen nach Schottland, England, Wales, Irland, Jersey, Island und Malta spezialisiert. Auf Anfrage sind auch andere, weltweite Ziele möglich.
Mehr Infos bei
Schottland-für-Alle
Tel.: 00 44 /
18 63 / 76 60 10
E-Mail:
info@schottland-fuer-alle.com
www.schottland-fuer-alle.com
Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von attraktiven Vergünstigungen:
Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart". Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort vereinbart.
Mitgliedschaft lohnt sich!
Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
www.dbsv.org/dbsv-karte
"Gemeinsam weitersehen": Diesem Motto widmeten sich beim DBSV-Verbandstag in Berlin vom 22. bis 24. Mai rund 150 Delegierte aus ganz Deutschland. Sie bilanzierten die vergangene Wahlperiode, diskutierten aktuelle Herausforderungen und stellten die Weichen für die Verbandsarbeit der nächsten vier Jahre. Mit zwei Staatssekretärinnen waren hochrangige Vertreter der Ministerien zu Gast. In der "Gegenwart" bewerten der Vizepräsident und der Geschäftsführer des DBSV ihre Reden.
Durch das DBSV-Präsidium weht nach den Wahlen ein frischer Wind. Sieben bekannte Namen und zwei neue konnten die Stimmen der Delegierten für sich gewinnen. Präsidentin Renate Reymann und Vizepräsident Hans-Werner Lange gehören zu den Routiniers. Neu dabei sind Jette Förster aus Sachsen-Anhalt und Dr. Thomas Krämer aus Bayern. Die "Gegenwart" stellt Alt und Neu in Steckbriefen vor und lässt die beiden Präsidiumsfrischlinge zu Wort kommen.
Alter: 63 Jahre
Wohnort: Peckatel bei Schwerin
Familie: verheiratet, drei Kinder, acht Enkel
Seheinschränkung: erblindet durch Retinitis pigmentosa
Beruf/Ehrenamt: seit 2006 DBSV-Präsidentin, Diplom-Wirtschaftsingenieurin, Beamtin in Altersteilzeit
In den nächsten vier Jahren möchte ich die finanziellen und personellen Ressourcen des Spitzenverbandes sichern, ihn nach außen behindertenpolitisch weiterentwickeln und die DBSV-Familie nach innen stärken. Ich möchte darauf hinwirken, dass das Blindengeld als Nachteilsausgleich im Rahmen eines Bundesteilhabegesetzes geschützt wird.
Meine Vision: Menschen mit verschiedenen Befähigungen leben gleichberechtigt in einer inklusiven Gesellschaft. Umwelt und Verkehr sowie die berufliche Teilhabe sind so gestaltet, dass alle ihr Leben selbstständig meistern können.
Dazu ein Bild: Hochmotiviert für ihre dritte Amtszeit als DBSV-Präsidentin: Renate Reymann
Alter: 57 Jahre
Wohnort: Hannover
Familie: verheiratet, vier Kinder
Seheinschränkung: seit Geburt sehbehindert, mit 17 Jahren erblindet
Beruf/Ehrenamt: Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen sowie der ProSENIS GmbH, gelernter Kaufmann
In den nächsten vier Jahren möchte ich die Schaffung eines Teilhabegesetzes, verbunden mit einem einkommens- und vermögensunabhängigen Blindengeld, begleiten, die soziale Rehabilitation für blinde und sehbehinderte Menschen gesetzlich verbindlich verankern und die Zusammenarbeit zwischen dem DBSV und den Landesvereinen weiterentwickeln.
Meine Vision: Der DBSV und seine Mitglieder werden zum Motor gesellschaftlicher Entwicklungen hin zu einem inklusiven Miteinander in allen Bereichen des Lebens.
Dazu ein Bild: Als Vizepräsident wiedergewählt: Hans-Werner Lange
Alter: 59 Jahre
Wohnort: Berlin
Familie: geschieden, Fernbeziehung
Seheinschränkung: von Geburt an blind
Beruf/Ehrenamt: Oberstudienrat und Sonderschullehrer für Blinde und Sehbehinderte, Vorsitzender der Interessengemeinschaft sehgeschädigter Computerbenutzer (ISCB), stellvertretender Vorsitzender des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin
In den nächsten vier Jahren möchte ich dabei mitwirken, die Beratungskompetenz des DBSV zu steigern, die berufliche Teilhabe voranzubringen, das Merkzeichen "Tbl" für taubblinde Menschen zu etablieren und die internationale Arbeit zu stärken.
Meine Vision: Ich sehe den DBSV in vier Jahren als eine starke Patientenorganisation, die im medizinischen Bereich Ansehen erworben hat.
Alter: 27 Jahre
Wohnort: Berlin
Familie: Lebenspartner
Seheinschränkung: 2013 erblindet durch die Folgen rheumatischer Arthritis
Ausbildung/Ehrenamt: Studentin der Sozialen Arbeit, Jugendreferentin beim Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt
In den nächsten vier Jahren möchte ich meine Persönlichkeit in die Präsidiumsarbeit einbringen. Mein Augenmerk liegt auf der Stärkung des Jugendbereichs und der Mitgliedernähe.
Meine Vision: Nachhaltig wirken.
Alter: 62 Jahre
Wohnort: Münster
Familie: verheiratet, drei Kinder, vier Enkel
Seheinschränkung: erblindet durch Retinitis pigmentosa
Beruf/Ehrenamt: Vorsitzender des Blinden- und Sehbehindertenvereins Westfalen, Jurist, ehemals Verwaltungsbeamter bei der Polizei
In den nächsten vier Jahren möchte ich helfen, den Verband weiterzuentwickeln und mein Engagement als Seniorenbeauftragter des DBSV intensiv weiterführen.
Meine Vision: Die Selbsthilfe als Garant für Selbstbestimmung und Teilhabe wird ein gesellschaftliches Umdenken im Sinne allumfassender Barrierefreiheit bewirken.
Alter: 51 Jahre
Wohnort: Leipzig
Familie: Lebenspartnerin
Seheinschränkung: seit Geburt sehbehindert, mit 14 Jahren erblindet
Beruf/Ehrenamt: Direktor der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB), Diplom-Informatiker
In den nächsten vier Jahren möchte ich mit dem DBSV und seinen Mitgliedsorganisationen die Bemühungen um Barrierefreiheit weiter vorantreiben.
Meine Vision: Der DBSV ist in Politik und Gesellschaft als Interessenvertretung blinder und sehbehinderter Menschen sowie von Augenpatienten anerkannt. Im nationalen und internationalen Kontext ist er gefragt, um die Situation behinderter Menschen zu verbessern.
Alter: 43 Jahre
Wohnort: Berlin
Familie: Lebenspartnerin, ein Sohn
Seheinschränkung: in frühester Kindheit erblindet durch Netzhautdegeneration
Beruf/Ehrenamt: Diplom-Physiker, Mitglied im Vorstand des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes
In den nächsten vier Jahren möchte ich die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen nachhaltig verbessern. Ich möchte Betroffenen Mut machen, sich für ihre Ziele einzusetzen und dafür die Angebote der Selbsthilfe zu nutzen.
Meine Vision: Blinde und sehbehinderte Menschen sollen nicht danach entscheiden, woran sie teilhaben können, sondern woran sie teilhaben wollen.
Alter: 66 Jahre
Wohnort: Barleben bei Magdeburg
Familie: verheiratet, eine Tochter, ein Enkel
Seheinschränkung: hochgradig sehbehindert durch Netzhautablösungen
Beruf/Ehrenamt: Diplom-Wirtschaftsingenieur, derzeit Neuorientierung als Heilpraktiker für Psychotherapie, Ehrenvorsitzender des Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes Sachsen-Anhalt
In den nächsten vier Jahren möchte ich gemäß UN-Behindertenrechtskonvention das Recht auf ganzheitliche Rehabilitation von späterblindeten und sehbehinderten Menschen sowie das Recht auf angemessene Arbeit für unsere Betroffenengruppe durchsetzen.
Meine Vision: Der DBSV soll an der Spitze aller Selbsthilfeorganisationen stehen und die Teilhabe in allen Bereichen auf ein Niveau bringen, das dem Reichtum der Bundesrepublik entspricht.
Alter: 54 Jahre
Wohnort: Marburg/München
Familie: verheiratet
Seheinschränkung: seit Geburt stark sehbehindert
Beruf/Ehrenamt: Ressortleiter und Pressesprecher der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista), Diplom-Psychologe
In den nächsten vier Jahren möchte ich erreichen, dass wir für Augenpatienten noch interessanter werden und die Bedürfnisse sehbehinderter Menschen mitgedacht werden. Es muss ein Recht auf Grundrehabilitation für Senioren und gesicherte Qualitätsstandards in der Bildung geben.
Meine Vision: Es gibt ein bundesweit einheitliches, abgesichertes Blinden- und Sehbehindertengeld und aus dem DBSV wird "Blickpunkt Auge Deutschland e.V.".
Interview mit Jette Förster, neu im Präsidium des DBSV
Frau Förster, als Sie zum Verbandstag angereist sind, konnten Sie nicht ahnen, dass Sie als Präsidiumsmitglied wieder abreisen würden. Wie fühlt sich dieser Blitzstart an?
Es fällt mir schwer, das in Worte zu fassen. Wie sich das anfühlt? Ich bin gespannt auf die Arbeit. Ich bin gespannt, welche Aufgaben auf mich zukommen und inwiefern ich alle Seiten bedienen kann. Und ich bin gespannt, was in vier Jahren passiert sein wird.
Hatten Sie weiche Knie, als Sie sich gestern dem Plenum vorgestellt haben und der zweite Wahlgang eröffnet war?
Ich habe gar nicht mitbekommen, dass ich da vorne stand. Was ich dort erzählt habe, war totales Bauchgefühl, 100 Prozent Jette Förster. Danach habe ich von allen Seiten Zuspruch erhalten: Alles wird gut, Sie gewinnen bestimmt. Und auf einmal kamen alle und haben mir gratuliert. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass ich gewählt war.
Sie haben betont, dass Sie sich nur haben aufstellen lassen, weil der Landesverband hinter Ihnen steht ...
Ganz genau. Selbst Herr Krahl aus dem Präsidium kam und meinte: Versucht's doch! Wir haben jetzt die Möglichkeit, jemand Jungen vorzuschlagen. Dann fragte meine Landesvorsitzende: Frau Förster, haben Sie etwas dagegen? Und ich habe nicht Ja und nicht Nein gesagt. Ich habe vor allem nicht Nein gesagt. Und dann haben sie so viel Mut besessen und gesagt: Wir stehen hinter Ihnen, egal was passiert. Das ist unheimlich schön, dieses Vertrauen zu spüren. Vielleicht stimmt's ja doch: Sachsen-Anhalt steht früher auf!
Sie vereinigen einige Punkte in Ihrer Person, die im Präsidium Seltenheitswert haben: Sie sind erstens Frau, Sie sind zweitens jung, Sie sind drittens erst vor Kurzem erblindet. Was wollen Sie in die Präsidiumsarbeit einbringen?
Mich und meine Ansichten. Mir liegt die Mitgliedsarbeit sehr am Herzen. Wenn man erblindet, bleiben einem nur zwei Wege: Entweder man fragt sich, was man mit der Situation macht oder man ergibt sich der Situation und sagt: Ach Gott, warum ich? Wenn ich mich frage, was ich mit meiner Situation mache, bin ich beim DBSV richtig. Und wenn ich dann noch die Chance bekomme, im Präsidium mitzuarbeiten, kann ich die Arbeit ganz aktiv gestalten. Ich habe Mut und ich sprudle vor Ideen.
Wie wollen Sie sich auf die erste Präsidiumssitzung im Juni vorbereiten?
Mir wurde gesagt, ich solle jetzt ganz tief durchatmen und alles auf mich zukommen lassen. Ich habe bis dahin noch drei Jugendveranstaltungen und eine Verwaltungsratssitzung in Sachsen-Anhalt. Ich bin also nicht untätig. Und dann hoffe ich, dass ich viel mitnehmen kann und bin total gespannt auf unsere erste Sitzung im Präsidium.
Dazu ein Bild: Steckt mit ihrer Begeisterung für die Selbsthilfe an: Jette Förster
Interview mit Dr. Thomas Krämer, neu im Präsidium des DBSV
Herr Dr. Krämer, Sie konnten gleich im ersten Wahlgang 97 Stimmen auf sich vereinigen und haben damit die nötige, absolute Mehrheit erreicht. Wie erklären Sie sich dieses deutliche Ergebnis?
Ich möchte mich bei allen, die mich unterstützt haben, herzlich bedanken. Ich hätte nie mit diesem Erfolg im ersten Wahlgang gerechnet, auch weil ich ein sehr selbstkritischer Mensch bin. Wir haben auf dem Verbandstag darüber gesprochen, dass wir als Verband professioneller werden und uns mit unserem Selbstverständnis auseinandersetzen müssen. Das habe ich auch in meiner Vorstellungsrede herausgestellt. Offensichtlich haben die Delegierten mir deshalb ihr Vertrauen ausgesprochen.
Sie haben vor dem Plenum auch betont, dass Ihnen die berufliche Teilhabe ein besonderes Anliegen ist. Wofür möchten Sie sich konkret einsetzen?
Im Berufsleben werden wir blinden und sehbehinderten Menschen von der Öffentlichkeit stark wahrgenommen. Wenn man uns als einen leistungsfähigen Teil der Gesellschaft anerkennt, beeinflusst das auch die Förderung unserer Behinderungsgruppe positiv. Damit meine ich nicht, dass wir allen eine hohe Leistungsfähigkeit abverlangen müssen oder können, aber ich bin der Meinung, dass wir diese Signalwirkung brauchen.
Die Schuld der Nichtbeschäftigung blinder und sehbehinderter Menschen wird häufig auf die Seite der Arbeitgeber geschoben. Ich glaube aber, dass die Art und Weise, wie berufliche Teilhabe gefördert wird, und die langen Bewilligungszeiten von Hilfsmitteln das Hauptproblem darstellen. Ich bin selbst bei einem privaten Arbeitgeber beschäftigt und ein kritischer Faktor in diesem Umfeld ist die Zeit. Wenn ich eine neue Aufgabe im Berufsleben bekomme, aber erst einen langwierigen Antrag stellen muss, bin ich für meinen Arbeitgeber nicht sinnvoll einsetzbar, solange ich auf die Bewilligung warte. Ich hoffe, dass wir es schaffen, wettbewerbsfähiger zu werden und neue Maßstäbe in der beruflichen Teilhabe setzen können.
Was war Ihre Motivation, für das Präsidium zu kandidieren?
Ich bin seit sieben Jahren im Landesvorstand des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes aktiv. Mir fällt auch im Vergleich zu anderen Nationen auf, dass wir in den Landesvereinen in Deutschland sehr große Unterschiede haben. Mein Wunsch ist, dass wir uns zu einer stärkeren Gemeinschaft zusammenschließen, um noch aktiver an der Durchsetzung unserer Interessen arbeiten zu können.
Dazu ein Bild: Will neue Maßstäbe in der beruflichen Teilhabe setzen: Dr. Thomas Krämer
Auf DBSV-Inform hören Sie die Gespräche mit Jette Förster und Dr. Thomas Krämer im Originalton.
Wenn Politiker reden, muss man ganz genau hinhören. Da werden viele Worte gemacht, doch was steckt dahinter? Was sind bloße Floskeln und was sind echte Botschaften? Beim DBSV-Verbandstag waren zwei Staatssekretärinnen zu Gast. Um eine Bewertung ihrer Reden hat die "Gegenwart" den Vizepräsidenten und den Geschäftsführer des DBSV gebeten.
Von Hans-Werner Lange und Andreas Bethke
Es ist eine gute Tradition, dass sich der DBSV beim Verbandstag auch nach außen öffnet. Man möchte die Politik hören und ihr wichtige Anliegen der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe mit auf den Weg geben. Die Gästeliste hätte in diesem Jahr kaum prominenter sein können: Für den behindertenpolitischen Teil hatte sich Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, angesagt, für den gesundheitspolitischen Teil Annette Widmann-Mauz, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit. Fast vollständig hatten auch die behinderten- und gesundheitspolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen die Einladung des DBSV angenommen.
Leider kam es dann doch etwas anders: Die Ministerin musste krankheitshalber absagen und ließ sich von ihrer Parlamentarischen Staatssekretärin Gabriele Lösekrug-Möller vertreten. Auch die behindertenpolitischen Sprecher konnten nicht kommen, eine namentliche Abstimmung im Bundestag durchkreuzte die Planung. Dennoch können wir zufrieden sein mit der politischen Beteiligung. Wir haben beim Verbandstag erstmals die Gesundheitspolitik gleichrangig neben die Behindertenpolitik gestellt. Und es ist uns auf Anhieb gelungen, diesen Teil hochrangig zu besetzen. Das zeigt, dass der DBSV auch als Patientenorganisation angekommen ist.
Natürlich sind Staatssekretäre versierte Redner, die die Regierungspolitik gut verkaufen können. Aber die beiden Reden haben durchaus positive Signale enthalten und sie haben uns Ansatzpunkte gegeben, um bei wichtigen Themen weiterzukommen.
Klarer als erwartet hat sich Staatssekretärin Widmann-Mauz zu den bestehenden Finanzierungsproblemen beim Training in Lebenspraktischen Fähigkeiten geäußert. Sie räumte ein, dass es hier gesetzliche Schwächen gibt, die vor allem ältere Menschen betreffen. Wie wir zu einem Rechtsanspruch auf Rehabilitation nach Sehverlust kommen, ist noch völlig offen. Aber wir scheinen das Gesundheitsministerium auf unserer Seite zu haben. Es ist uns endlich gelungen, den Politikern klarzumachen, dass ein Sehverlust in fast allen Lebensbereichen zu einem Verlust von Handlungskompetenz führt und dass die Betroffenen unbedingt eine Grundreha brauchen.
Mit unserem Schwerpunkt "Sehen im Alter" hat sich Frau Widmann-Mauz etwas schwer getan. Sie hat sich auf den Aspekt der Prävention zurückgezogen, vielleicht um auf das Präventionsgesetz zu sprechen zu kommen, das für diese Legislaturperiode vorgesehen ist. Natürlich kann dieses Vorhaben helfen, Sehverlust zu vermeiden. Ebenso ist zu begrüßen, dass sich die Bundesregierung dafür einsetzt, die augenärztliche Versorgung in allen Teilen des Landes sicherzustellen. Aber wir gehen deutlich weiter, wir verfolgen einen interdisziplinären Ansatz, wollen Augenheilkunde, Pflege, Reha, Augenoptik und Selbsthilfe zusammenbringen, um die Versorgung älterer Menschen mit Sehverlust zu verbessern. Dass unser Gesundheitssystem angesichts der alternden Gesellschaft nicht für den Umgang mit Sehverlust gerüstet ist, scheint die Politik noch nicht erkannt zu haben.
Ein festes Versprechen hatte Staatssekretärin Lösekrug-Möller im Gepäck: Das Merkzeichen für taubblinde Menschen im Schwerbehindertenausweis soll kommen. Eigentlich waren wir schon einmal so weit, doch am Ende der letzten Legislaturperiode ist das Verfahren an dem parteipolitischen Streit gescheitert, ob erst das Merkzeichen eingeführt werden soll oder erst die Leistungen, die daran geknüpft werden, definiert werden sollen. Jetzt scheint die Bundesregierung kurzfristig an einem politischen Erfolg interessiert zu sein. Das kann uns in diesem Fall nur recht sein. Entscheidend ist in einem zweiten Schritt, dass wir das Merkzeichen nutzen, um angemessene Nachteilsausgleiche für taubblinde Menschen durchzusetzen.
Die Ausführungen zum Bundesteilhabegesetz von Frau Lösekrug-Möller haben nicht viel Neues gebracht. Das war allerdings auch nicht zu erwarten, weil in der politischen Diskussion noch ganz viel im Fluss ist. Neben den Grundsatzforderungen, die wir mit anderen Behindertengruppen teilen, ist unsere Erwartung vor allem, dass die Landesblindengelder in einem Bundesteilhabegeld aufgehen. Die Politik muss begreifen, dass wir nur so zu einem gerechten und verlässlichen Nachteilsausgleich kommen können. Es ist uns wichtig, dieses Anliegen so früh wie möglich zu platzieren. Hierfür haben wir auch den Verbandstag genutzt.
Relativ ausführlich ist Frau Lösekrug-Möller auf die berufliche Teilhabe eingegangen – ein Thema, das für blinde und sehbehinderte Menschen von besonderer Bedeutung ist, weil sie im Vergleich mit anderen Behindertengruppen überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Die Staatssekretärin hat einen Überblick über die großen staatlichen Programme gegeben, von der Ausgleichsabgabe bis zur Initiative Inklusion. Aber wir wissen längst, dass unser Personenkreis kaum davon profitiert. Wir brauchen personenzentrierte Lösungen und als Basis dafür die Erhebung behinderungsspezifischer Daten. Bei der Bundesagentur für Arbeit beißen wir mit diesen Anliegen auf Granit. Deshalb freut es uns sehr, dass uns zu diesem Themenfeld ein Spitzengespräch mit der Ministerin Andrea Nahles in Aussicht gestellt wurde.
Eher ernüchternd war die Reaktion von Frau Lösekrug-Möller auf die Forderung, eine unabhängige Fachstelle für Barrierefreiheit einzurichten. Hinter der Idee steckt nicht nur der DBSV, sondern der Deutsche Behindertenrat. Wir brauchen eine Anlaufstelle, die Know-how für die Umsetzung von Barrierefreiheit aufbaut und abrufbar macht und die Beteiligungsrechte behinderter Menschen und ihrer Verbände sichert. Zwar hat die Staatssekretärin die Sinnhaftigkeit des Anliegens unterstrichen, gleichzeitig hat sie aber erstaunlich offen zugegeben, dass Investitionen in dauerhafte Strukturen im Konflikt mit dem Vier-Jahres-Rhythmus der Politik stehen. Wir werden trotzdem an dem Thema dranbleiben, denn Nachhaltigkeit ist uns wichtiger als kurzfristige Effekte.
Insgesamt ist der politische Teil des Verbandstages absolut positiv zu bewerten. Es ist uns gelungen, mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales wie auch mit dem Bundesministerium für Gesundheit auf höchster Ebene in den Austausch zu kommen. Für eine relativ kleine Organisation wie den DBSV ist das keine Selbstverständlichkeit.
Die Stimme der Betroffenen zählt wieder etwas. Das können wir insbesondere bei der Erarbeitung des Bundesteilhabegesetzes beobachten. Hier gibt es inzwischen einen begleitenden Expertenkreis, der mit behinderten Menschen und Vertretern von Behindertenverbänden besetzt ist. Und auch sonst ist das Klima unter der neuen Bundesregierung sehr viel offener geworden. Partizipation wird nicht mehr als lästiges Beiwerk betrachtet, sondern als Chance, um gute Lösungen im Sinne der Betroffenen zu entwickeln. Ob das im Ergebnis immer gelingt, ist eine andere Frage. Aber wir werden alle Möglichkeiten der Einflussnahme nutzen.
Hans-Werner Lange, Vizepräsident des DBSV
Andreas Bethke, Geschäftsführer des DBSV
Dazu ein Bild: Konzentriert bei der Sache: Die Delegierten verfolgen, was die Politik zu sagen hat
Auf DBSV-Inform hören Sie die Reden der Staatssekretärinnen Annette Widmann-Mauz und Gabriele Lösekrug-Möller sowie das behindertenpolitische Statement von DBSV-Präsidentin Renate Reymann im Originalton.
Der DBSV begrüßt die Absicht der Bundesregierung, ein Bundesteilhabegesetz zu schaffen. In einer Resolution werden die Erwartungen blinder, sehbehinderter und taubblinder Menschen an das neue Gesetz zusammengefasst. Das Ziel muss sein, die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention im Bereich der sozialen Teilhabe in das deutsche Leistungsrecht zu überführen. Dementsprechend müssen sämtliche Leistungen ohne Anrechnung von Einkommen und Vermögen bedarfsdeckend und personenzentriert erbracht werden. Den Beziehern ist dabei ein Wunsch- und Wahlrecht zuzugestehen. Bei der Schaffung eines Nachteilsausgleichs in Form einer pauschalierten Geldleistung müssen die Landesblindengelder ohne Verschlechterung zu einer bundeseinheitlichen Blindengeldlösung weiterentwickelt werden. Zur Umsetzung des Teilhaberechts formuliert die Selbsthilfe einen Anspruch auf unabhängige Beratung.
Mit einer weiteren Resolution fordert der DBSV Bund, Länder und Kommunen auf, mehr Barrierefreiheit zu schaffen. Die Behindertengleichstellungsgesetze sind im Licht der UN-Behindertenrechtskonvention zu novellieren. Dies schließt Verbesserungen im privatrechtlichen Bereich ebenso ein wie die Aufnahme von Barrierefreiheit zum Beispiel in Ausschreibungen, Zulassungs- und Prüfkriterien oder Vorgaben für das Qualitätsmanagement. Um den systematischen Aufbau von Know-how im Bereich Barrierefreiheit zu fördern und die Beteiligungsrechte behinderter Menschen und ihrer Verbände zu sichern, spricht sich der DBSV für die Schaffung einer unabhängigen Fachstelle für Barrierefreiheit aus.
Der Verband verpflichtet sich selbst, die Anforderungen an Barrierefreiheit im Hinblick auf Seheinschränkungen weiterzuentwickeln und die Umsetzung beratend zu unterstützen. Die Beratungsleistungen sollen dabei angemessen vergütet werden. Die bestehenden Standards der Barrierefreiheit werden auch im eigenen Zuständigkeitsbereich berücksichtigt.
Angesichts der steigenden Zahl von älteren Menschen mit Augenerkrankungen erkennt der DBSV gravierende Lücken im Gesundheitssystem und positioniert sich hierzu in einer Resolution. Um Sehverlust zu vermeiden, ist eine systematische und kassenfinanzierte Früherkennung erforderlich. Augenkrankheiten wie die feuchte Makula-Degeneration, die diabetische Retinopathie und das Glaukom müssen als chronische Erkrankungen anerkannt werden. Die augenärztliche Behandlung von Patienten mit schwerwiegenden Diagnosen muss im Rahmen einer Regelversorgung erfolgen, die alle von den Fachgesellschaften für notwendig erachteten Untersuchungen umfasst. Etwaige Einzelverträge zwischen Kassen und Augenärzten sind zumindest offenzulegen.
Insbesondere in Alterseinrichtungen gibt es erheblichen Verbesserungsbedarf – von der Früherkennung über die augenärztliche und augenoptische Versorgung bis zur Qualifizierung des Fachpersonals und barrierefreien Gestaltung der Anlagen. Für Menschen mit Sehverlust fordert der DBSV schließlich das Recht auf eine Grundrehabilitation.
In die Zukunft denken, Ideen und Lösungen entwickeln, die den DBSV nach vorne bringen: Das ist die Aufgabe, der sich die Delegierten beim Verbandstag in Arbeitsgruppen widmen. Von Technik und Beruf über Mitgliedernähe und Jugend bis zu Mehrfachbehinderungen reichte diesmal das Themenspektrum. Die Ergebnisse werden in die Strategieplanung des Präsidiums einfließen. Einen ersten Überblick geben die Leiter der Arbeitsgruppen in der "Gegenwart".
Fast 50 Teilnehmer der AG 1 haben sich mit der Frage beschäftigt, wie der technische Fortschritt blinden und sehbehinderten Menschen besser zugutekommen kann. Schnell waren sich alle Beteiligten einig, dass Politik und Industrie vom Potenzial des universellen Designs überzeugt werden müssen. Produkte, die nach dem Zwei-Sinne-Prinzip gestaltet sind, bieten nicht nur Menschen mit Seheinschränkungen Vorteile. Um Barrierefreiheit in möglichst vielen Feldern zu erreichen, sind verbindliche Standards durchzusetzen. Dafür ist eine breite Allianz von Interessenvertretungen erforderlich, die die Verbraucher stärkt und dem demografischen Wandel Rechnung trägt.
Die Arbeitsgruppe musste feststellen, dass der Staat das Teilhaberecht blinder und sehbehinderter Menschen in jüngster Vergangenheit gleich in zwei Bereichen massiv verletzt hat. Zum einen ist der elektronische Personalausweis für blinde und sehbehinderte Nutzer nur eingeschränkt nutzbar, zum anderen ist das E-Government-Gesetz mit deutlichen Mängeln bei den Regelungen zur Barrierefreiheit verabschiedet worden. Die AG schlägt vor, in beiden Angelegenheiten eine Verbandsklage zu prüfen.
Alle mitzunehmen und an technische Neuerungen heranzuführen, ist der Selbsthilfe ein großes Anliegen. Smartphones zum Beispiel bieten blinden und sehbehinderten Nutzern neue Möglichkeiten der Informationsaufnahme. Die Entwicklungen im Bereich der Navigation machen beeindruckende Fortschritte. Zu einer barrierefrei gestalteten Umwelt gehören aber auch gut lesbare Anzeigen im öffentlichen Raum sowie verständliche Ansagen in Bus und Bahn.
Konkret sprachen sich die Teilnehmer dafür aus, die barrierefreie Gestaltung von Medizinprodukten stärker einzufordern. Erheblicher Verbesserungsbedarf wird auch bei Haushaltsgeräten und Heimelektronik gesehen. Die neuen technischen Möglichkeiten von E-Books müssen schließlich dazu führen, dass jeder blinde und sehbehinderte Leser zeitnah und in hoher Qualität Zugang zur gewünschten Literatur, einschließlich Fach- und Sachbücher, erhalten kann.
Prof. Dr. Thomas Kahlisch, Mitglied des DBSV-Präsidiums
Oliver Nadig, Leiter des Gemeinsamen Fachausschusses für Informations- und Telekommunikationssysteme (FIT)
Gerhard Frühwald, Hilfsmittelberater beim Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund
Ziel der AG 2 war es, die Wünsche und Bedürfnisse der Mitglieder und ehrenamtlich Aktiven auf allen Ebenen herauszuarbeiten und zu bewerten, wie gut sie erfüllt werden. Daraus haben sich Empfehlungen an den DBSV zur Unterstützung der Landesvereine ergeben.
Die 28 AG-Teilnehmer haben sich in Kleingruppen aufgeteilt, um drei Mitgliedergruppen zu betrachten: Mitglieder bis 60 Jahre, Mitglieder über 60 Jahre und ehrenamtlich aktive Mitglieder. Auf der Basis ihrer Erfahrungen aus der Selbsthilfearbeit haben sie die Bedürfnisse der verschiedenen Gruppen zusammengetragen und nach ihrer Wichtigkeit und dem Grad der Erfüllung eingeschätzt.
Die Wünsche der Mitglieder an ihren Verein scheinen sich in den verschiedenen Altersgruppen zunächst nicht wesentlich zu unterscheiden. Beratung und Information, attraktive Aktivitäten und der Einsatz für Mobilität und Barrierefreiheit sind die entscheidenden Themen. Im Detail jedoch sind die Bedürfnisse unterschiedlich, die Themen reichen von der beruflichen Entwicklung bis zur Testamentsberatung, von jugendrelevanten, inklusiven Sportangeboten bis hin zu Erfahrungsaustausch im geschützten Raum für ältere Mitglieder.
Um diesen Wünschen gerecht zu werden, benötigen die Landesvereine die Unterstützung des DBSV. Die AG-Teilnehmer sprechen sich für themenspezifische Weiterbildungsangebote aus, für Berater ebenso wie für Bezirksgruppenleiter oder Landesvorstände. Ein organisierter, überregionaler Erfahrungsaustausch, zum Beispiel über gute Lösungen zur Unterstützung der Mobilität älterer Menschen, könnte dazu beitragen, den Mitgliederbedürfnissen besser zu entsprechen.
Für die DBSV-Familie ist eine Organisationskultur wichtig, die Mitglieder und ehrenamtlich Aktive unterstützt und deren Bedürfnisse regelmäßig systematisch erfasst. Die Selbsthilfe kann so neue Ideen und Lösungen zulassen und dahin gelangen, insgesamt noch mitgliederzentrierter zu wirken.
Christa Maria Rupp, Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins für das Saarland
Dr. Cornelia Tollkamp-Schierjott, Mitglied im Vorstand des Blinden- und Sehbehindertenvereins Westfalen
Menschen mit Seheinschränkung sind in Deutschland meist im Seniorenalter. Sie sind auch schon älter, wenn sie ihr Augenlicht verlieren. Der Nachwuchs der Blinden- und Sehbehindertenvereine gehört also der älteren Generation an. Warum braucht der DBSV dann Jugendarbeit? Die 17 Teilnehmer der AG 3 haben auf diese Frage mehrere Antworten gefunden:
Die Selbsthilfe braucht junge Menschen für ihren Bestand. Bei der Wahrnehmung von Vereinsaufgaben spielen jüngere Menschen eine überdurchschnittlich große Rolle, weil sie gesundheitlich die besseren Voraussetzungen haben. Das Bild von blinden und sehbehinderten Menschen in der Öffentlichkeit wird besonders von jüngeren Leuten geprägt. Auch junge Menschen brauchen die Selbsthilfe – für die Berufswahl, bei Fragen zur Rehabilitation und zu Sozialleistungen. Sie nutzen die Angebote, um sich mit Gleichbetroffenen auszutauschen und Dinge zu unternehmen, die ohne Unterstützung schwierig wären.
Eine Vision für die Jugendarbeit der Zukunft: Franz aus Furth im Wald, Peggy aus Zwickau, Matze aus Berlin und Melanie aus Köln treffen sich online im DBSV-Jugendchat. Sie lästern über Schule und Lehrer und würden gerne mal etwas richtig Spannendes unternehmen: einen Ausflug zu "Rock am Ring" in der Eifel zum Beispiel. Der DBSV-Jugendclub macht's möglich und organisiert sogar die Begleitpersonen, um auf dem Festivalgelände klarzukommen.
Die Teilnehmer der AG 3 schlagen mehrere Maßnahmen vor, um die Jugendarbeit innerhalb des DBSV zu stärken. Die Landesvereine sollten mehr zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen, um eine flächendeckende Jugendarbeit zu verwirklichen. Die Jugendvertreter brauchen für ihre Aufgabe eine umfassende Qualifizierung, ein Vorbild hierfür können die DBSV-Beraterseminare sein. Zu den weiteren Anregungen gehört ein Projekt, das Selbsthilfe und Schulen einander näher bringt.
Jessica Schröder, ehemalige Jugendreferentin des DBSV
Marion Böttcher, Vorsitzende der Bundesvereinigung der Eltern blinder und sehbehinderter Kinder
Steffen Erzgraber, Jugendreferent des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes
Für blinde und wesentlich sehbehinderte Menschen in Deutschland ist es besonders schwer, am Erwerbsleben teilzunehmen. Hierfür gibt es eine Vielzahl von Gründen. Diese zu analysieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Situation vorzuschlagen, war Aufgabe der AG 4.
Zur Vorbereitung war den 34 Teilnehmern der Entwurf eines Positionspapiers zugesandt worden, das sechs Handlungsfelder identifiziert:
Mit Blick auf die berufliche Qualifizierung wird gefordert, dass fachkundiges Personal den Übergang von der Schule in eine Berufsausbildung oder ein Studium sicherstellt. Die Förderung darf nicht mit dem ersten berufsqualifizierenden Abschluss eingestellt werden, wie es das Sozialgesetzbuch XII bisher vorsieht. Auch blinde und sehbehinderte Menschen müssen die Chance haben, sich durch ein aufbauendes Studium oder eine Zusatzqualifikation weiterzuentwickeln.
Besonders wichtig erschien der Gruppe die Sicherstellung einer Anschlussheilbehandlung nach der Akutbehandlung bei Sehverlust. Neben Grundkenntnissen in Orientierung und Mobilität sowie lebenspraktischen Fähigkeiten müssen hier erste Informationen zur beruflichen Rehabilitation gegeben werden.
Ein Kernproblem sehen die AG-Teilnehmer bei der Arbeitsvermittlung. Sie fordern, dass blinde und sehbehinderte Arbeitsuchende in Jobcentern und Arbeitsagenturen von behinderungsspezifisch geschultem Personal beraten werden und dass ihnen der deutlich erhöhte Vermittlungsaufwand nicht zum Nachteil gereicht.
An das DBSV-Präsidium ging schließlich die Bitte, dem Thema "Berufliche Teilhabe" in den kommenden vier Jahren noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken und einen hauptamtlichen Mitarbeiter damit zu betrauen.
Das beschlossene Positionspapier steht auf der Webseite des DBSV zum Download bereit: www.berufliche-teilhabe.dbsv.org
Erwin Denninghaus, stellvertretender Leiter des LWL-Berufsbildungswerkes Soest
Heinz Willi Bach, 2. Vorsitzender des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS)
Hans-Joachim Krahl, Mitglied des DBSV-Präsidiums
Volker Tesar, Leiter der Bezirksgruppe Unterfranken-Würzburg im Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund
Die 30 Teilnehmer der AG 5 betraten in gewisser Weise Neuland. Menschen mit mehrfachen Beeinträchtigungen sind in den Blinden- und Sehbehindertenvereinen kaum präsent. Dennoch wurde in der Arbeitsgruppe nicht nur über die Betroffenen diskutiert, sondern sie kamen auch selbst zu Wort, zum einen in Gestalt einer der Moderatorinnen, die auf den Rollstuhl angewiesen ist, zum anderen durch ein Interview mit einer kognitiv eingeschränkten jungen Frau.
Zunächst einmal ging es darum festzustellen, dass die Gruppe der mehrfachbehinderten Menschen zahlenmäßig nicht zu vernachlässigen ist. Sie umfasst Personen mit verschiedenen Einschränkungen und entsprechend unterschiedlichen Bedürfnissen. Die Teilnehmer der AG waren sich einig, dass die Selbsthilfe den Anspruch haben muss, jedem einzelnen Menschen gerecht zu werden und dass jeder einen wertvollen Beitrag für die Gemeinschaft leisten kann.
Was kann oder muss der DBSV tun, um den Personenkreis der mehrfachbehinderten Menschen zu erreichen? Er kann Veränderungen einleiten, indem er Impulse setzt. Ein Engagement des DBSV wird aufmerksam von den Betroffenen wahrgenommen und wirkt sich bis auf die lokale Ebene aus. Der Verband muss den Betroffenen auf Bundesebene eine politische Stimme geben. Es sollte gelingen, eine Plattform zu schaffen, auf der sich Selbsthilfe, Einrichtungen, Betroffene und deren Angehörige begegnen und miteinander ins Gespräch kommen. Das in den Einrichtungen vorhandene Fachwissen muss auch für die Selbsthilfearbeit genutzt werden. Wichtig ist die Kompetenzstärkung im Umgang mit mehrfachbehinderten Menschen. In den Fortbildungskursen und Veröffentlichungen des DBSV muss das Thema seinen angemessenen Niederschlag finden.
Erschreckend ist die Beobachtung der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen", dass in manchen Fällen Betreuung angeordnet wird, wo Assistenz oder Reha bereitzustellen wäre. Um diesen Verdacht zu überprüfen und belastbare Daten zu erheben, sollte die Selbsthilfe eine wissenschaftliche Studie initiieren.
Klaus Hahn, Mitglied des DBSV-Präsidiums
Katja Eichhorn, Studienrätin am LWL-Berufsbildungswerk Soest
Christoph Henriksen, Blinden- und Sehbehindertenpädagoge am Landesförderzentrum Sehen in Schleswig
Johannes Spielmann, Vorstand der Blindeninstitutsstiftung Würzburg
Mandy Wolff, Jugendvertreterin des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin
Dazu ein Bild: Blick ins Plenum: Die rund 150 Delegierten des Verbandstages wurden von den Landesvereinen und den korporativen Mitgliedern nach Berlin entsandt
Beim Verbandstag war Steve Tyler vom Royal National Institute of Blind People (RNIB) aus Großbritannien zu Gast. Er hat Einblicke gegeben, wie das RNIB mit der privaten Wirtschaft zusammenarbeitet, um inklusive Lösungen zum Standard zu machen. Ein Interview mit Steve Tyler lesen Sie in der September-Ausgabe der "Gegenwart".
Mehr als ein halbes Jahrhundert Engagement in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe will geehrt werden. Beim Verbandstag wurde Helga Neumann nach ihrem Ausscheiden aus dem Präsidium zum DBSV-Ehrenmitglied ernannt. Die "Gegenwart" stimmt in die Würdigung mit ein und veröffentlicht die gekürzte Laudatio von Wolfgang Angermann, Präsident der Europäischen Blindenunion.
Als Helga Neumann 1960 dem damaligen Blindenverein Lüneburg gerade einmal 19-jährig beitrat, erlebte sie, wie wichtig die Selbsthilfe als Ort der Beratung, der Begegnung und des Miteinanders ist. Da es engagierte Menschen brauchte, um gesellschaftlich und politisch etwas für blinde und sehbehinderte Menschen zu bewegen, entschied sie sich, aktiv für deren Interessen einzutreten. Mit ihrer Tatkraft, der Begeisterung für die Sache, mit ihrer Geradlinigkeit, Offenheit, ihrem Humor und ihrer Zuversicht, die auch nach Schicksalsschlägen Bestand hat, wirkt Helga Neumann nach innen und nach außen, bewegt vieles und viele.
Mit diesen Qualitäten im Gepäck fand sie sich bald in verantwortungsvollen Positionen der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe wieder. So wurde Helga Neumann 1972 zur stellvertretenden Vorsitzenden des Blindenvereins Lüneburg gewählt und 1977 Mitglied des Landesvorstandes im Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen. Dessen stellvertretende Vorsitzende wurde sie 1989, seit 1998 bis heute ist sie Vorsitzende. Zum Mitglied im DBSV-Präsidium wurde sie 1994 gewählt, war Frauenbeauftragte und damit Delegierte der Frauenkommission der Europäischen Blindenunion (EBU). Bis 2008 war sie außerdem Mitglied der Bildungskommission der EBU und bereiste in diesen Ämtern die Welt.
Eine ihrer Herzensangelegenheiten ist es Helga Neumann bis heute, eine Verbesserung der beruflichen und gesellschaftlichen Integration von blinden und sehbehinderten Frauen und Mädchen zu erreichen. Als Frauenbeauftragte organisierte sie zahlreiche Veranstaltungen, die sich großer Beliebtheit erfreuten.
Information, Bildung und Kultur sind Helga Neumann ein weiteres wichtiges Anliegen. Neben der Redaktion der Frauenzeitschrift RITA wirkt sie im Redaktionsteam von "Weitersehen", dem Jahrbuch des DBSV, mit. Als erste Vorstandsvorsitzende der Norddeutschen Blindenhörbücherei beförderte sie zudem die Umstellung der Hörmedien von Kassette auf DAISY-CD.
Neben der leidenschaftlichen Ehrenamtlerin gibt es aber auch eine private Helga Neumann. Bis 2001 war diese im Büro eines großen Textilunternehmens angestellt, ist Mutter und Großmutter. Ihre ehrenamtlichen Einsätze konnte sie jahrelang mit Unterstützung ihres Mannes wahrnehmen. Seit seinem Tod 2006 erfordert jede Reise einen hohen organisatorischen Aufwand. Glücklicherweise ist Helga Neumann so gut vernetzt, dass es ihr beinahe immer gelingt, Menschen zu finden, die sie zu ihren Terminen begleiten. Ihre "Hausstrecken" nach Hannover, Berlin oder Hamburg legt sie, wenn es sein muss, aber auch alleine zurück.
Dazu ein Bild: Feierlich: Wolfgang Angermann überreicht Helga Neumann die Ehrenurkunde
"Der DBSV bringt sich als starke Stimme immer konstruktiv in die Bündnisarbeit ein und ist trotz seiner Größe nie eitel. Es geht ihm stets um die Sache und er scheut sich nicht, neue Wege zu gehen, um die gesteckten Ziele zu erreichen."
"Ich fühle mich beim DBSV immer gut aufgehoben. Ich habe mich gefreut, beim Verbandstag auf Anliegen aufmerksam gemacht worden zu sein, die ich in meine Arbeit mitnehmen kann. Wenn es gelingt, uns mit anderen Akteuren zusammenzuschließen, um unsere Interessen zu bündeln, werden wir in den nächsten Jahren einiges verändern können."
"Ich habe eine sehr konzentrierte Arbeit und ein sehr harmonisches Miteinander erlebt. Gerade die Arbeitsgruppen haben gezeigt, wie zukunftsorientiert und enthusiastisch alle Beteiligten bei der Arbeit sind. Ich bin sehr optimistisch, dass das Präsidium in den nächsten Jahren eine Menge bewegen wird."
"Ich habe seit den 1960er Jahren viele Verbandstage erlebt. Und ich muss sagen, dass dies bisher der Beste war – engagiert, zukunftsgerichtet, mitunter auch locker. Von diesem Verbandstag gehen Impulse aus. Wir können sehr optimistisch sein."
"Es gibt eine Menge von Eindrücken, die es erstmal zu verarbeiten gilt. Besonders beeindruckt hat mich die Atmosphäre des Verbandstages. Es war schön zu erleben, wie die Delegierten miteinander umgegangen sind, auch in kontroversen Diskussionen."
"Ich war das erste Mal beim Verbandstag und habe viele neue Leute kennengelernt. Von den Arbeitsgruppen sind viele gute Anregungen ausgegangen, die wir dem Präsidium mitgeben konnten."
"Es kommen noch sehr viele sehr wichtige Aufgaben auf uns zu. Ich sehe die Bereitschaft, an diesen Aufgaben mit großer Kraft weiterzuarbeiten. Und ich nehme die Hoffnung mit, dass wir mit diesem Verbandstag den Weg zur inklusiven Gesellschaft ein Stückchen weitergegangen sind."
"Es war eine sehr gute Veranstaltung. 'Weitersehen' – ja, das sollen wir! Ich hoffe, dass alles, was wir uns wünschen, in Erfüllung geht, dass wir es schaffen, auch für die, die nach uns kommen."
"Ich bin tief beeindruckt von der professionellen Organisation, aber auch von den klaren politischen Forderungen, der Offenheit und Lockerheit der Veranstaltung. Das sind Eindrücke, die ich gerne mit nach Hause nehme und die mir Impulse für meine Vereinsarbeit geben."
26.-29.7.2014
AURA Zentrum Bad Meinberg
Mehr Infos unter
Tel.: 0 52 34 / 9 04-0
E-Mail:
info@aura-zentrum.de
Motorradtour von der Ortenau über den Kaiserstuhl nach Freiburg und
zurück
12.-14.9.2014
Kehl, Hotel Ochsen
Mehr Infos und Anmeldung (bis 29.8.) bei
Bildung ohne
Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail:
info@bildung-ohne-barrieren.de
Theater Bielefeld
Mehr Infos und Karten bei der
Theaterkasse
Tel.: 05
21 / 51 54 54
18.-21.9.2014
Herrenberg, Tagungszentrum Gültstein
Mehr Infos und Anmeldung beim
DVBS
Tel.: 0 64 21 / 9
48 88-23
E-Mail:
wohnig@dvbs-online.de
Marburg, Deutsche Blindenstudienanstalt
Mehr Infos und Anmeldung bei
Amélie Schneider
Tel.: 0 64 21 / 6 06-303
E-Mail:
fortbildung@blista.de
Mit barrierefreien Würfel-, Brett- und Kartenspielen
26.-28.9.2014
AURA-Pension "Villa Rochsburg"
Mehr Infos bei
Uwe und Heike Wiedemann
E-Mail:
wiedemann@braillespiel.de
Anmeldung bei der
"Villa Rochsburg"
Tel.: 03 73 83 /
83 80-0
E-Mail:
villa@bsv-sachsen.de
10.-12.10.2014
Düren, Posthotel
Mehr Infos und Anmeldung (bis 31.8.) bei
Klaus
Zähringer
Tel.: 0 24 21 / 95 95 31 und
Jürgen
Hoop
E-Mail:
juergen.hoop@gmx.de
31.7.-3.8.2014
AURA Zentrum Bad Meinberg
Mehr Infos und Anmeldung bei
Sabine Häcker
Tel.:
0 30 / 28 53 87-284
E-Mail:
s.haecker@dbsv.org
Themen: Gender Mainstreaming, Kommunikation zwischen Frauen und
Männern, Wechseljahre, aromatische Hausapotheke
6.-9.11.2014
AURA-Hotel Saulgrub
Mehr Infos und Anmeldung (bis 1.9.) bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail:
t.resa@dbsv.org
Im Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz gibt es ein neues Tastmodell. Die Festung Königstein ist für blinde und sehbehinderte Besucher begreifbar geworden. Sämtliche Bauwerke der imposanten Wehranlage sind in einfacher Form dargestellt, fühlbar nummeriert und mit Braille- und Reliefschrift benannt.
Das Fliegen hat ihn schon immer fasziniert. Einmal das Cockpit eines Flugzeuges aus nächster Nähe begutachten, das war sein großer Wunsch. Als "Gegenwart"-Leser Matthias Schäfer diesen eines Tages unbedacht äußerte, ahnte er nicht, was auf ihn zukommen würde.
Es war zum Verzweifeln. Aus Sicherheitsgründen dürfen Passagiere das Cockpit während eines Fluges nicht mehr betreten. Bei einer Führung durch den Frankfurter Flughafen blieb mir eine Besichtigung ebenfalls verwehrt. Ich war drauf und dran, meinen Wunsch vom Cockpitbesuch aufzugeben. Neue Hoffnung keimte auf, als bei einer Firmenveranstaltung meines Arbeitgebers ein Flugsimulator aufgestellt wurde. Ich musste jedoch feststellen, dass mir auch dieser keine Vorstellung von einem echten Cockpit geben konnte. Doch der Pilot, der den Simulator betreute, hatte meine Enttäuschung mitbekommen. "Ich zeige Ihnen mal, was Fliegen ist", sagte er verheißungsvoll zu mir.
Was der Pilot damit meinte, erfuhr ich kurze Zeit später per Post. Ich erhielt eine Einladung, in einer Kunstflugmaschine mitzufliegen. Auf einmal war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich das tatsächlich wollte. Aber nach einigem Überlegen und der Einsicht, dass ich im täglichen Straßenverkehr gefährlicher lebe, war ich bereit, mich auf das Abenteuer einzulassen.
An einem grauen Septembermorgen sollte die Aktion starten. Da es in Strömen regnete, befürchtete ich, der Flug würde ins Wasser fallen. Nach einem Telefonat war aber klar: Die Wetterprognose ist positiv. Also traf ich mich mit vier anderen flugbegeisterten Teilnehmern, drei von ihnen ebenfalls blind, an einem kleinen Flughafen bei Mainz.
Zu meiner Überraschung wurden uns nach der Begrüßung jede Menge belegte Brötchen angeboten. In Anbetracht dessen, was auf mich zukommen würde, hielt ich es aber für sicherer, an diesem Morgen sehr wenig zu essen. Die Warnungen der Piloten, dass einem garantiert schlecht wird, wenn der Magen nichts zu tun hat, ignorierte ich.
Neben den zwei Piloten erwarteten uns zwei Fernsehteams. Man war gerade dabei, unsere kleine Kunstflugmaschine mit Kameras auszustatten. Ein zweites Flugzeug sollte mit einem Kameramann starten, der das Ganze aus der Luft filmen würde. Damit hatte ich nicht gerechnet. Vor dem Start hatten wir die Möglichkeit, das Fluggerät intensiv zu betasten. Jede Einzelheit wurde uns erklärt und ich war erneut fasziniert, dass diese Eisenvögel tatsächlich in der Luft bleiben. Nachdem das Flugzeug anhand einer Checkliste überprüft worden war, durften wir einsteigen – erst auf einen kleinen Tritt, festhalten an einem Griff am Flugzeugdach, auf die Tragfläche und rein ins Flugzeug. Mit Schulter- und Beckengurten wurde ich auf dem Platz des Copiloten festgeschnallt. Ich saß in einer Schulmaschine. Das heißt, ich hatte auf meiner Seite all das, was der Pilot auch hatte: Steuerknüppel, Pedale für die Höhen- und Seitenruder und unzählige Displays. Über einen Kopfhörer mit Mikrofon konnte ich mich mit dem Piloten verständigen und den Funk mithören.
Nachdem der Motor angeworfen und die Starterlaubnis erteilt war, gab es kein Zurück mehr. Mit der Hand am Steuerknüppel und den Füßen auf den Pedalen konnte ich die Steuerbewegungen des Piloten verfolgen. Er erklärte mir jeden Handgriff. Die zweite Maschine mit dem Kameramann startete direkt nach uns und wir flogen im Formationsflug in einen Luftkorridor über unbewohntem Gebiet. Das Wetter war inzwischen hervorragend.
Nun ging es los. Der Pilot beschleunigte, zog die Maschine steil nach oben und drehte einen Looping. Erstaunlich, welche Kräfte dabei auf den Körper wirken! Kaum waren wir wieder in der Waagerechten – ich überlegte gerade, was mein Magen dazu zu sagen hatte – kam über Funk die Auskunft, dass der Kameramann einen weiteren Looping sehen möchte.
Als diese Kür bestanden war, wollte uns der Pilot die Schwerelosigkeit demonstrieren. Er ließ den Flieger fast senkrecht hochsteigen, kippte ihn ab und dann ging es für fünf Sekunden im Sturzflug in die Tiefe. Ich fühlte keinerlei Gewicht mehr und schwebte in den Gurten – ein unbeschreiblicher Moment. Als das Flugzeug sich wieder fing, wurde ich mit dem Vierfachen meines Eigengewichts in den Sitz gepresst – auch das war ein unvergessliches Gefühl. Nachdem ich dieses Erlebnis gerade etwas verdaut hatte, drehte der Pilot die Maschine auf den Rücken und wir flogen mit dem Kopf nach unten. Inzwischen war ich dermaßen voller Adrenalin, dass mich nichts mehr schocken konnte und ich noch ewig hätte weiterfliegen können. Auch die Kameras im Flugzeug waren längst vergessen.
Auf dem Rückweg zum Flughafen durfte ich einmal selbst den Steuerknüppel bedienen und erleben, wie die Maschine auf meine Bewegungen reagiert. Nach der Landung war ich völlig erschöpft, aber überglücklich.
Matthias Schäfer (46) ist Geschäftsführer des Dialogmuseums Frankfurt und lebt in Dieburg.
Dazu ein Bild: Kurz vorm Abheben: Der Pilot gibt letzte Instruktionen vor dem Start
Eine Glosse von Benediktus Lux
"Für welche AG beim Verbandstag hast du dich denn gemeldet?", fragte mich Serena, meine bewährte Begleiterin und Lotsin durch den Selbsthilfedschungel. "AG 1, technischer Fortschritt", sagte ich. "Willst du mit?" "Nöö", meinte sie. "Das schaffst du schon allein. Euer ewiges Gerede über Handy-Navigation, Elektroautos, Rillenplatten und Ampelpiepsen kann ich nicht mehr an den Ohren haben. Wenn ihr die Welt revolutioniert, werd ich's schon rechtzeitig erfahren. Ich such mir was Attraktives in der Stadt."
Pünktlich zur Mittagspause fischte mich Serena aus dem Sitzungsraum. "Wie war's?", wollte sie wissen. "Naja", sagte ich, "wir haben interessante Visionen entwickelt, aber du kennst das ja. Was wirklich Innovatives kann man sich nicht aus den Fingern lutschen." "Dann wärst du mal besser mit mir gekommen! Ich war dem großen Durchbruch ganz nah – auf der Internationalen Luftfahrtausstellung." "Ach", spottete ich, "da gab's wohl das solarbetriebene Ein-Personen-Hubschrauberchen, das mich sicher und zuverlässig über die Wirren des Straßenverkehrs erhebt und sanft ans voreingestellte Ziel bringt?" "Nette Idee", fand Serena, "da müsstet ihr aber noch ein bisschen Entwicklungsarbeit leisten. Nein, ich hab was real Existierendes gefunden, das nur noch adaptiert werden muss. Schon mal was von Drohnen gehört?" "Sollen wir uns jetzt mit ferngesteuerten Raketen den Weg freischießen oder uns gleich auf die Rakete setzen!?", fragte ich. "Der erste Schritt zur Militarisierung der Selbsthilfe – ich weiß nicht, ob das der Durchbruch wäre ..."
"Quatsch nicht", wies Serena mich zurecht. "Eine Drohne ist ein frei programmierbares Gerät, das alles kann, was du willst. Es gibt die Dinger schon im Aktentaschenformat für ungefähr ein monatliches Blindengeld – naja, in Brandenburg vielleicht für zwei. Bevor du morgens losgehst, stellst du das Ziel ein, setzt dein Headset auf und trägst die Drohne auf der flachen Hand vor die Haustür. Über Mikro gibst du dann den Startbefehl und schon fliegt sie leicht über Kopfhöhe vor dir her. So weist sie dir den Weg, warnt dich vor Hindernissen, die du mit dem Stock nicht mitkriegst, oder vor geräuscharmen Elektroautos und schaltet sofort deren akustisches Warnsystem ein, wenn der Fahrer es abgeschaltet haben sollte. Es schleust dich zwischen Mülltonnen und Verkaufsständen hindurch und du kannst die Durchsage 'Bitte halten Sie den Gehweg frei!' auslösen und Radfahrer oder schwatzende Reisegruppen aus dem Weg räumen."
Mehr musste sie gar nicht sagen, ich hatte Feuer gefangen. Beim Grillabend fantasierten wir weiter: Man könnte sich um Baustellen herumführen oder die Einstiegstür an der Straßenbahn und drinnen einen freien Platz anzeigen lassen. Über einen Transponder am Halsband könnte der Führhund lokalisiert werden, wenn er beim Freilauf mal wieder abgehauen ist. Mit Hilfe eines Geruchsdetektors könnte man auf dem Wochenmarkt den Stand mit den leckersten Erdbeeren finden oder im Kaufhaus die Kundentoilette. Im Selbstbedienungsrestaurant könnte man seine Bestellung per Sprachausgabe aufgeben und sich von der Drohne an den Platz bringen lassen. Bei der Überlegung, ob die Drohne auch einen halben Liter Bier unfallfrei abliefern könnte, muss unser Gespräch dann abgestürzt sein – aber wir werden den Faden wieder aufnehmen ...
Dazu ein Bild: Illustration: Langstockgänger mit Wunderdrohne, einem fliegenden Führhund
Nadine und Dirk Berhörster aus Essen erzählen, wie eine Kleinanzeige ihr Leben veränderte.
Fast drei Jahre ist es her, als ich in der September-Ausgabe der "Gegenwart" die Kontaktanzeige von Dirk las. Sie fiel mir sofort auf: "Dirk, 39 Jahre, 1,80 m, mit geringem Sehrest, sucht liebevolle, ehrliche Sie zum Lieben und Lachen."
Die kurzen Zeilen hatten etwas in mir ausgelöst und ich riss die Anzeige aus der "Gegenwart" – um sie erst einmal zwei Wochen im Portemonnaie mit mir herumzutragen. Schließlich aber fasste ich allen Mut zusammen und rief die angegebene Nummer an. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch und telefonierten seitdem fast täglich. Nach etwas mehr als zwei Wochen trafen wir uns in Essen am Hauptbahnhof, um uns persönlich kennenzulernen. Leider musste sich Dirk nach wenigen Stunden auf den Heimweg machen, da er im 130 Kilometer entfernten Paderborn lebte. Wir hielten es nicht lange ohneeinander aus und trafen uns schon drei Tage später wieder. Immer öfter pendelten wir zwischen Paderborn und Essen hin und her, um uns zu sehen. Ein Glück, dass die Zugfahrten uns als sehbehinderte Menschen kein Geld kosten! Auch Dirks kleine Tochter, die ich bald kennenlernen durfte, mochte mich auf Anhieb. So wurde aus zwei einsamen Herzen recht schnell nicht nur ein Paar, sondern gleich eine kleine Familie.
In den Sommerferien 2012 fuhren wir drei gemeinsam in den Urlaub in den Westerwald. Obwohl wir uns nicht einmal ein Jahr kannten, nutzte Dirk die Gelegenheit, um mir in der entspannten Atmosphäre des Wellnesshotels einen Heiratsantrag zu machen. Da auch ich das Gefühl hatte, dass es mit uns einfach passte, sagte ich überglücklich Ja!
Schon kurz nach dem Urlaub begannen wir mit den Hochzeitsvorbereitungen, legten Termine und Ort fest, schrieben eine Gästeliste und ich suchte mir mein Brautkleid aus. Im Mai 2013 wurden wir standesamtlich getraut, fünf Monate später fand unsere kirchliche Trauung in Essen statt. Alle Angehörigen und Freunde waren da. Die Feier und die Besiegelung unseres gemeinsamen Glücks krönte ein wunderschönes Feuerwerk.
Seitdem leben wir, dank "Gegenwart", als kleine Familie in Essen.
Dazu ein Bild: Weißes Brautkleid, dunkler Anzug: Nadine und Dirk Berhörster ganz klassisch
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Große Ehre für Franz Badura, den Vorstandsvorsitzenden von PRO RETINA Deutschland: Er gehört zu den ersten vier Mitgliedern der neu gegründeten "Hall of Fame Ophthalmologie" – als einziger Nicht-Ophthalmologe. Die Aufnahmezeremonie fand am 16. Mai im Rahmen des 27. Internationalen Kongresses der Ophthalmochirurgen (DOC) in Nürnberg statt. "Ich empfinde es als große Ehre, die ich mit den vielen ehrenamtlichen Helfern der PRO RETINA Deutschland teile", sagte Badura.
In Folge einer chronischen Netzhautdegeneration nahezu erblindet, steht Franz Badura seit 2013 an der Spitze der PRO RETINA. Der Oberpfälzer leitete von 2003 bis 2008 den Fachbereich Forschung/Therapie innerhalb der Patientenorganisation und ist seit 2003 themenbezogener Patientenvertreter beim Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA). 2005 initiierte er das inzwischen neunmal veranstaltete internationale Forschungskolloquium "Potsdam-Meeting", das vor allem der Förderung von Nachwuchswissenschaftlern dient.
Die ersten Mitglieder der "Hall of Fame Ophthalmologie" wurden von der DOC-Programmkommission gewählt. Von nun an sollen jährlich mindestens zwei neue Persönlichkeiten aufgenommen werden. Die Ehrung erfolgt in Anerkennung für ein herausragendes Lebenswerk und besondere Verdienste um die Augenheilkunde.
Dazu ein Bild: Für sein Engagement bei PRO RETINA geehrt: Franz Badura
Eine alte Inschrift am Rattenfängerhaus in Hameln ist sicht- und fühlbar in einem Leporello aufbereitet worden. Der Schriftzug an dem im Jahr 1602 erbauten Haus ist das älteste Zeugnis von der Sage um die verschwundenen Kinder von Hameln. In dem faltbaren Heft in Form eines langen Kartonstreifens, der ziehharmonikaartig zusammengelegt ist, finden sich taktile Darstellungen des kunstvoll verzierten Balkens, der Hausfassade und des Hamelner Altstadtkerns. Ein Text in Schwarz- und Punktschrift informiert über den geschichtlichen Hintergrund.
Die Idee zu dem Projekt hatte der ehemalige Sonderpädagoge Siegfried Schröder aus Paderborn. In Zusammenarbeit mit der Hameln Marketing und Tourismus GmbH und mehreren ehrenamtlichen Unterstützern ist das Leporello "Die verlorenen Kinder von Hameln" entstanden. Es kommt nicht nur blinden und sehbehinderten, sondern auch sehenden Menschen zugute, denn der zwölf Meter lange Schriftzug befindet sich in sieben Metern Höhe und lässt sich von der Straße kaum entziffern. Anastasia Patsiarizis, die bei der Hameln Marketing und Tourismus GmbH arbeitet und selbst seheingeschränkt ist, freut sich: "Wir haben ein Stück Hamelner Kulturgeschichte auf eine etwas andere Weise sichtbar gemacht und konnten so ein Stück zur Inklusion beitragen."
Das aufwändige Leporello wird von der Paderborner Blindenschriftdruckerei "Pauline von Mallinckrodt" nach Bestellung in Einzelanfertigung hergestellt.
Mehr Infos bei der
Hameln Marketing und Tourismus
GmbH
Tel.: 0 51 51 / 95 78-23
E-Mail:
info@hameln-tourismus.de
Vom 5. bis 14. Mai fand in Katerini (Griechenland) die 13. Einzel-Weltmeisterschaft der International Braille Chess Association (IBCA) statt. Unter den 92 Teilnehmern waren zehn Spieler des Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Schachbundes (DBSB). Nach neun spannenden Runden stand fest: Oliver Müller ist Vize-Weltmeister. Der Deutsche musste sich nur dem Polen Jacek Stachanczyk geschlagen geben und verwies den Russen Rustam Kasimov auf den dritten Platz.
Volkmar Lücke, 1. Vorsitzender des DBSB, zeigte sich hocherfreut: "Oliver Müller erzielte das beste Ergebnis, das je ein deutscher Spieler bei einer Blindenweltmeisterschaft erreicht hat. Aber auch die anderen DBSB-Spieler können auf eine sehr erfolgreiche Bilanz zurückblicken."
Oliver Müller (44) ist Berufsschullehrer und lebt in Bremen. Er wurde im Jahr 2011 Bremer Schachmeister sowie 2009 und 2013 Deutscher Meister im Blindenschach.
Beim Bundesfinale "Jugend trainiert für Paralympics", das vom 7. bis 9. Mai im Berliner Velodrom ausgetragen wurde, gewannen die Goalballer aus Mecklenburg-Vorpommern die Goldmedaille. Das Überregionale Förderzentrum Sehen in Neukloster konnte das Finalspiel gegen die Edith-Stein-Schule Unterschleißheim aus Bayern mit 15:5 für sich entscheiden. Den dritten Platz belegte die Landesschule für Blinde und Sehbehinderte aus Chemnitz in Sachsen.
Der Bundeswettbewerb "Jugend trainiert für Paralympics" ist ein Schulsportwettbewerb und wird jährlich in folgenden Sportarten ausgetragen: Leichtathletik, Schwimmen, Rollstuhlbasketball, Tischtennis, Fußball, Skilanglauf und Goalball. Teilnahmeberechtigt sind Mannschaften aus Förderschulen mit den Schwerpunkten Sehen, körperliche und motorische Entwicklung sowie geistige Entwicklung. Blinde und sehbehinderte Schüler können im Skilanglauf und Goalball an den Wettbewerben teilnehmen. 2013 war Goalball zunächst als Demonstrationswettbewerb Bestandteil des Bundeswettbewerbs. Diesmal gab es in der Sportart erstmals einen regulären Wettbewerb.
AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.
Die Standorte von Nord nach Süd:
Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org
Die Kinder sind großgezogen, im Haus wird es ruhiger und ich habe auf einmal viel Zeit. Doch was fange ich damit an? Früher war ich eine begeisterte Schwimmerin, erinnerte ich mich. Bereits im Alter von neun Jahren habe ich mich bei der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) engagiert. Zu dieser Zeit war meine Sehbehinderung noch nicht bekannt. Auch ich selbst bemerkte nichts, da sich mein Sehvermögen schleichend verschlechterte. Meine Eltern sind mit mir sogar regelmäßig zur Routineuntersuchung beim Augenarzt gegangen. Allerdings hatte ich es mir in meiner kindlichen Unbedarftheit zur Aufgabe gemacht, die Buchstabentafeln auswendig zu lernen. So stellte der Arzt Jahr für Jahr eine unbedenkliche, gleichbleibende Sehkraft fest.
Mein Klassenlehrer war es, da war ich bereits elf, dem etwas auffiel und kurz darauf erfolgte die Diagnose. Wegen eines nicht erkannten Scharlachs, so mutmaßten die Ärzte, würde ich langsam, aber sicher erblinden. Doch ich setzte meine Aktivitäten in verschiedenen Schwimmvereinen fort, bis ich meine Sportlerkarriere kurz vor der Volljährigkeit mit zwei ersten Plätzen bei der Deutschen Meisterschaft beendete. Nicht etwa weil ich schlecht sah, sondern weil es Zeit für etwas Neues war.
Ich konnte schon immer gut mit Menschen und wollte gerne anderen helfen. So lernte ich den Beruf der Altenpflegerin, der mich die nächsten Jahre rundum fordern und erfüllen sollte. Als sich der erste Nachwuchs ankündigte, entschloss ich mich, meine Arbeit aufzugeben und mich ganz meiner neuen Aufgabe als Mutter zu widmen. Die Tatsache, dass bald zwei weitere Kinder folgten und auch mein Mann noch zwei mitbrachte, verlieh dieser Entscheidung Nachdruck.
Nachdem auch dieser Lebensabschnitt allmählich erfolgreich bestanden ist, bewegten mich meine guten Kindheitserinnerungen dazu, der Wasserwacht des BRK wieder beizutreten. Vor zwei Jahren absolvierte ich meinen Rettungsschwimmer in Silber sowie eine sechswöchige Sanitätsausbildung. Mit meinem vergleichsweise gehobenen Alter und meiner Restsehkraft von weniger als zwei Prozent hatten die Kollegen kein Problem. Alle haben mir von Anfang an ihr volles Vertrauen in meine Fähigkeiten signalisiert. Einen meiner Ausbilder habe ich bei einer Übung aber doch einmal verblüffen können. Wir haben einer Puppe einen Tubus gelegt. Nachdem meine Kollegin den Schlauch in die Luftröhre eingeführt hatte, bestand ich darauf, ihn wieder zu entfernen. Als mich mein Ausbilder daraufhin zur Seite nahm, erklärte ich: "Der Schlauch saß nicht richtig, er hat gepfiffen."
Mir kommt es entgegen, dass in der Medizin vieles multisensorisch abläuft. Ich höre oder fühle, ob jemand atmet und im Zweifelsfall sehe ich auch noch, wo es heraussabbert – die Schlagader ist glücklicherweise immer an derselben Stelle. Die Abläufe sind im Sanitätsdienst strukturiert und geordnet. Alles hat seinen festen Platz, damit es im Notfall schnell geht. Jede Bewegung, jeder Vorgang folgt einem erlernten Schema und ist Routine. Wir sind immer mindestens zu zweit im Einsatz. Die Absprachen sind präzise, da ist keine Zeit für Sätze wie "Reich mir mal das Ding da rüber!" Auf Zuruf heißt es stattdessen: "Schnittwunde, linke Fußsohle, Tupfer und Wundschnellverband bereithalten". Ich weiß dann sofort, was zu tun ist. Ungenauigkeiten kann sich niemand erlauben.
In der Truppe sind wir so eingespielt, dass es überhaupt nicht auffällt, dass ich nicht sehen kann. Die Menschen, die ich behandle, merken mir meine Blindheit so gut wie nie an. Sie sind in der Situation ohnehin mehr mit sich beschäftigt. Wenn ich bemerke, dass jemand Berührungsängste hat oder denkt, er überfordert mich, spreche ich ihn freundlich und ohne Umschweife an: "Wenn ihr was wissen wollt, fragt mich." Bisher hat diese Strategie immer funktioniert und das Eis gebrochen.
Ich bin ein sehr quirliger Mensch, aber ich kann auch umschalten. Als Altenpflegerin war die oberste Regel: Hektik bleibt draußen! Sobald das Zimmer eines Bewohners betreten wird, ist man ruhig und freundlich. Ich habe auch gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen. Über die Stimme höre ich, wie jemand drauf ist, ganz gleich, was er mir mit Worten sagt. Eine meiner Hauptaufgaben beim BRK ist es deshalb, die Patienten zu betreuen. Ich kann schnell einordnen, ob ein Verletzter unter Schock steht und beruhigend auf ihn einwirken.
In der Regel geht es aber weniger dramatisch zu, da wir ehrenamtlichen Sanitäter meist bei Volksfesten, Sportveranstaltungen oder Konzerten eingesetzt werden. Neben der Behandlung von Prellungen, Blasen und Schürfwunden ist hier besonders die soziale Kompetenz gefragt. Und weil ich alles, was ich anpacke, vernünftig machen will, bilde ich mich nebenbei im psychosozialen Notdienst weiter.
Meine ehrenamtliche Arbeit beim Bayerischen Roten Kreuz ist für mich viel mehr als nur ein Zeitvertreib. Wenn wir mal ein paar Tage freihaben, fiebere ich dem nächsten Einsatz schon sehnsüchtig entgegen.
Bettina Wirth (46) ist ehrenamtliche Sanitäterin und lebt bei Würzburg.
Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Eine Sanitäterin mittleren Alters steht vor dem Heck eines Krankenwagens. Sie hat einen großen Rucksack geschultert, dessen Riemen sie mit beiden Händen festhält. Entschlossen lächelt sie in die Kamera, ihre blonden Haare sind zurückgebunden. Auf ihrer weiten Sanitäter-Jacke sind leuchtende Reflektoren und das Emblem des Deutschen Roten Kreuzes aufgenäht. Die Hecktüren des Krankenwagens sind geöffnet. Darin wartet ein Kollege neben einer Krankentrage.
Es ist die Gretchenfrage bei der Stellensuche: Soll man seine Behinderung offenlegen oder nicht? Die Rechtslage lässt einen gewissen Ermessensspielraum. Das macht die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm) deutlich und gibt in ihrem Beitrag auch Tipps für die Bewerbung.
Von Christiane Möller
Eine Arbeitsstelle zu finden, stellt behinderte Menschen vor besondere Herausforderungen. Sie sind weit häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Menschen ohne Behinderung und profitieren nicht vom allgemeinen Arbeitsmarktaufschwung. Umso wichtiger ist es, bei der Bewerbung alles richtig zu machen.
Die erste Frage, die sich Arbeitsuchende häufig stellen, ist, ob sie rechtlich verpflichtet sind, dem potenziellen Arbeitgeber eine Behinderung oder Schwerbehinderung offenzulegen (eine Schwerbehinderung besteht ab einem Grad der Behinderung von 50). Von sich aus, das heißt, ungefragt, muss man grundsätzlich nicht darauf hinweisen. Etwas anderes gilt, wenn man die Arbeitsleistung aufgrund der Behinderung nicht vollständig erbringen kann, so dass bestimmte Anpassungen notwendig werden. In diesen Fällen muss der Betroffene erklären, wie sich seine Behinderung auf die konkrete Arbeit auswirkt.
Beispiel: Ein hochgradig sehbehinderter Erzieher, der sich auf die Stelle eines Kindergärtners bewirbt, muss seine Sehbehinderung offenlegen, da er eine große Kindergartengruppe auf dem Spielplatz möglicherweise nicht allein beaufsichtigen kann und er somit für diesen Teil der Arbeit personelle Unterstützung benötigt.
Wie verhält es sich aber, wenn der Stellenbewerber nach einer bestehenden Behinderung gefragt wird. Muss er diese Frage wahrheitsgemäß beantworten? Und welche Konsequenz hätte eine unwahr erteilte Auskunft?
Nach der früheren Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts galt, dass die Frage nach einer Schwerbehinderung stets wahrheitsgemäß zu beantworten war. Der Grund hierfür war, dass der Arbeitgeber über die Schwerbehinderteneigenschaft informiert sein muss, um zum Beispiel prüfen zu können, ob er die Schwerbehindertenquote erfüllt. Entsprechend war die Frage nach einer Schwerbehinderung zulässig. Mehr noch: Eine wahrheitswidrige Antwort konnte wegen arglistiger Täuschung zur späteren Anfechtung des Arbeitsverhältnisses führen.
Heute ist die Frage differenzierter zu beantworten, auch wenn eine abschließende höchstrichterliche Entscheidung noch aussteht. Seit Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) dürfte die Frage nach einer Behinderung ohne Tätigkeitsbezug nicht mehr zulässig sein, weil sie als behinderungsbedingte Diskriminierung gewertet werden kann. Anders liegt der Fall nur dann, wenn eine bestimmte körperliche Funktion, eine geistige Fähigkeit oder die seelische Gesundheit des Bewerbers eine entscheidende Voraussetzung dafür ist, die geforderte Tätigkeit auszuüben. In diesen Fällen hat der Arbeitgeber ein berechtigtes Interesse an einer wahrheitsgemäßen Antwort. Dabei geht es nicht um den Status als Behinderter, sondern um die Abklärung, ob die tätigkeitsbezogenen Anforderungen erfüllt werden können.
Beispiel: Ein Busunternehmen darf nach der Sehfähigkeit einer Person fragen, die sich auf die Stelle eines Busfahrers bewirbt. Wenn der Bewerber die Frage falsch beantwortet, hat der Arbeitgeber später das Recht, den Arbeitsvertrag wegen arglistiger Täuschung anzufechten, es sei denn, die durch eine Seheinschränkung begründete Fahruntauglichkeit war offenkundig oder der Arbeitgeber hätte den Bewerber auch mit Behinderung eingestellt.
Ein allgemeingültiges Rezept zum Umgang mit einer Behinderung gibt es nicht. Um erfolgreich am Arbeitsleben teilzuhaben, dürfte es aber hilfreich sein, die eigene Behinderung zu akzeptieren und realistisch mit ihren Auswirkungen umzugehen. So lassen sich Überanstrengungen und Missverständnisse wie auch Konflikte mit Kollegen und dem Arbeitgeber vermeiden. Was bedeutet das für Ihre Bewerbung?
Christiane Möller
Rechtsberatungsgesellschaft
"Rechte behinderter Menschen"
Dazu ein Bild: Abwägungssache: Wann ist der richtige Zeitpunkt, um bei der Jobsuche eine Behinderung zu thematisieren?
Behinderte Stellenbewerber werden in Bewerbungsverfahren häufig benachteiligt, etwa durch Nichteinladung zum Vorstellungsgespräch. Welchen Schutz bietet das Gesetz vor behinderungsbedingten Diskriminierungen? Dieser Frage geht die rbm in ihrem nächsten Beitrag in der Oktober-"Gegenwart" nach.
Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH wird vom DBSV als Alleingesellschafter unterhalten. Die Beratung wird ausschließlich von behinderten Juristen durchgeführt und ist für Mitglieder der DBSV-Landesvereine kostenfrei.
Kontakt:
rbm gemeinnützige GmbH
Biegenstr. 22,
35037 Marburg
E-Mail:
kontakt@rbm-rechtsberatung.de
www.rbm-rechtsberatung.de
Telefonische Sprechzeiten:
Marburg, Tel.: 0 64 21 / 9 48 44-90 oder
-91
montags und mittwochs, 13 bis 17 Uhr,
freitags, 9 bis 14 Uhr
Berlin, Tel.: 0 30 / 28 53 87-160
dienstags und donnerstags, 13 bis 17 Uhr
Ein Buch-Tipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei
In Hanoi findet die Monsunzeit einfach kein Ende. Die vietnamesische Hauptstadt steht unter Wasser. Da stirbt der Tierpfleger Truong, ein alter Freund von Kommissar Ly, durch einen Stromschlag. Doch Ly glaubt nicht an einen Unfall. Als dann ein Auto in eine Tempelmauer rast, weil der betäubte Tiger auf dem Rücksitz wach wurde und den Fahrer angriff, wird Ly klar, dass es sich um einen Fall von Tierschmuggel handeln muss. Der Tiger sollte wohl zu einem Wunderheilmittel verarbeitet werden – ein lukratives Geschäft in Asien. Ly übernimmt die Ermittlungen, die ihn in die Berge an der Grenze zu Laos führen, wo sich die Camps der illegalen Tierhändler befinden.
Der spannende Krimi wurde von einer Kennerin Vietnams geschrieben, die es versteht, das Leben in Hanoi anschaulich zu beschreiben. Mit diesem gelungenen zweiten Band der Serie um Kommissar Ly schickt Nora Luttmer den Leser auf Entdeckungsreise in ein fernes Land.
Nora Luttmer: Der letzte Tiger
1 CD DAISY (7:55
Stunden)
Sprecherin: Dagmar Brand
Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei
Norddeutschland und Ostpreußen haben vieles gemeinsam, und das nicht erst seit dem Zweiten Weltkrieg, als Millionen Flüchtlinge aus dem Osten im Norden heimisch wurden. Für Arno Surminski, der hier wie dort zu Hause war und ist, ist es nicht schwer, Geschichten zu schreiben, die beide Welten vereinen. Seine Erzählungen sind aus der Landschaft und ihren Menschen gewachsen, sie sind ein Beispiel dafür, wie sich Ost und West nach den traurigen Nachkriegsjahren verbunden haben.
Mit leichter Hand vereint Surminski das Tiefgründige mit dem Heiteren. Im Mittelpunkt steht immer der Mensch in seinem Alltag, mit seinen Freuden und Sorgen – ob Briefträger oder Anwalt, ob überraschende Begegnung nach langer Zeit bei einer Heirat oder Beerdigung. Das zutiefst Menschliche ist das Gemeinsame dieser Geschichten, sei der Erzählton ironisch, abgeklärt oder wehmütig.
Arno Surminski: Im Garten des Schönen
1 CD DAISY
(6:45 Stunden)
Sprecher: Thor W. Müller
Ein Buch-Tipp von Karl Kliebhahn, Bayerische Blindenhörbücherei
In Liverpool entführen zwei elfjährige Jungen einen Zweijährigen und ermorden ihn. Passanten hören die Schreie, greifen aber nicht ein. Soweit die verkürzte Nachricht aus dem Klappentext des Buches.
Um unser Mitgefühl ist es schlecht bestellt. Woran liegt das? Arno Gruen, 1923 als Sohn jüdischer Eltern geboren, ist ein deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Psychologe und Psychoanalytiker. Er vertritt die Auffassung, dass es unsere Gesellschaft ist, die die Kinder dem Terror ausgeliefert hat. Anhand von Fallgeschichten aus seiner psychoanalytischen Praxis zeigt er, wie jene in unserer Zivilisation idealisiert werden, die kalt sind, von Machtstreben erfüllt, und die das Kind – auch das Kind in sich selbst – nicht mehr wahrnehmen können.
"Der Verlust des Mitgefühls" ist eine Suche nach Alternativen. Es könnte Wege geben, sich der Politik der Gleichgültigkeit bewusst zu werden und einen Ausweg aus der Sackgasse zu immer mehr Gewalt und weniger Mitgefühl zu finden. Die Originalausgabe des Titels erschien bereits 1997, aber die Thematik ist aktueller denn je.
Arno Gruen: Der Verlust des Mitgefühls
1 CD DAISY
(12:30 Stunden)
Sprecherin: Danielle Gaubatz
Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.
Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info
Peter Bizer, einst "Stern"-Reporter, kennt Uli Hoeneß seit dessen Jugendjahren in Ulm. Er schildert mit viel Hintergrundwissen und dem Gespür für Zusammenhänge den Aufstieg dieses omnipotenten Managers, Machers und Gutmenschen. Dabei vollzieht er auch nach, wie Hoeneß durch sein ausgeprägtes Ego immer mehr dem Irrtum unterlag, dass gewisse Regeln nur für die Mehrheit gelten, nicht aber für eine Ausnahmeerscheinung wie ihn. Das Buch ist eine fesselnd geschriebene Lektüre und gleichzeitig ein Stück Fußballgeschichte.
Peter Bizer: Uli Hoeneß –
Nachspiel
1 CD DAISY (6:29 Stunden)
Preis: 29 Euro
Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59
88-136 oder -144 (AB)
E-Mail:
bit-bestellservice@bbsb.org
Eine Anleitung geben, wie Menschen mit und ohne Behinderung vorurteilsfrei miteinander umgehen können – das hat sich dieses Buch auf die Fahnen geschrieben. Ganz im Sinne der Inklusion will der blinde Autor Prof. Dr. Kurt Jacobs gemeinsam mit drei Co-Autoren eine Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft vorantreiben, wie sie die UN-Behindertenrechtskonvention fordert.
In thematisch untergliederten Kapiteln lässt sich erfahren, wie man auf der Straße oder im öffentlichen Nahverkehr, beim Einkaufen, im Restaurant oder beim Arzt mit blinden und sehbehinderten Menschen umgeht. Die Lektüre gestaltet sich durch zahlreiche, aus dem Leben gegriffene Anekdoten überaus kurzweilig.
Jacobs, ehemals Hochschullehrer im Bereich Rehabilitation, will nicht moralisieren. Stattdessen gibt er konkrete Handlungsvorschläge, um Verletzungen und Peinlichkeiten im Umgang zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu vermeiden. Und da sich in dem Buch auch einige wertvolle Tipps für Betroffene finden, ist es nicht nur zum Weiterreichen an sehende Freunde und Angehörige interessant.
Kurt Jacobs u.a.: Respektvolle Begegnungen
1 CD DAISY
Preis: 10 Euro
Bestellungen bei
atz Hörmedien für
Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail:
atz@blindenzeitung.de
Die Schwarzschrift-Ausgabe ist gegen eine freiwillige Spende erhältlich bei der
Stiftung Rehabilitationszentrum Berlin-Ost
Tel.: 0 30 /
54 99 63-0
E-Mail:
rbo@rbo-info.de
Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen. Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail:
atz@blindenzeitung.de
In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg
Paul Averhoff war einst als Marathonläufer eine Legende. Doch die glorreichen Tage sind längst vorbei. Jetzt, über 70 Jahre alt, muss er mit Gattin Margot ins Altersheim – die Tochter, eine Stewardess, hat wenig Zeit, sich um die Eltern zu kümmern. Singkreis und Bastelstunde stehen nun auf dem täglichen Programm. Zu wenig für Paul. Er holt seine Rennschuhe hervor und beginnt wieder zu laufen. Sein Ziel: der Berlin-Marathon. Doch als seine Frau wenige Tage vor dem Lauf stirbt, verfällt Paul in tiefe Trauer. Kann er das Versprechen noch einlösen, das Margot ihm abgerungen hat?
Sein letztes Rennen
Regie: Kilian Riedhof
Mit Dieter
Hallervorden, Tatja Seibt, Heike Makatsch u.a.
Audiodeskription:
Bayerischer Rundfunk
DVD und Blu-ray sind im Handel erhältlich.
Kombinieren Sie jeweils eines der folgenden Wörter aus Gruppe A (menschliche Körperteile) mit einer der Silben aus Gruppe B zu vierzehn zweisilbigen deutschen Ortsnamen. Beispiel: Haupt + Stadt = Hauptstadt. Vorsicht! Das Körperteil steht mal vorne im gesuchten Ortsnamen, mal hinten.
A: Arm – Darm – Hals – Hand – Haar – Herz – Knie – Kreuz – Milz – Mund – Ohr – Po – Zahn – Zeh
B: a – au – bach – berg – bis – bitz – dort – druf – heim – lenz – stadt – stedt – � tal – zell
Rätselautor: Thomas Christian Dahme
Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. August an den
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin
oder per
E-Mail an
gegenwart@dbsv.org
Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.
Die Summe der gesuchten Zahlen lautet: 1.449
Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.
26er Tandem von Schauff, 5-Gang-Schaltung, kaum benutzt, NP: 750 Euro, Preis: 250 Euro; sprech. Taschenrechner Galaxy 40x, NP: 370 Euro, Preis: 50 Euro; techn. Zeichenbrett, Preis: 10 Euro;
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Elberfelder Bibel in alter Kurzschrift gegen Selbstabholung in Hannover.
Chiffre 01/07/2014
Informations-CD über alternative Augenheilkunde bei Makula-Degeneration kostenlos, erhältlich bei
Lothar Hahn in Chemnitz
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Blindenschriftdrucker Braillo 200, funktionsfähig, kostenlos abzugeben an Organisation o.ä., Abholung und Transport zu Lasten des Abnehmers,
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Er, 66 Jahre, 1,68 m groß, blind, sucht eine Sie im Raum Düsseldorf, Köln und Umgebung, die wie ich selbstständig und mobil ist. Meine Interessen sind Wandern, Reisen und Gesang. Bin ortsgebunden und Nichtraucher. Wer mich kennenlernen möchte, kann mir gerne schreiben unter
Chiffre 02/07/2014
Die gemeinnützige japanische Organisation Homeros Communications bietet Fremdsprachenkurse übers Internet an. Dafür werden bevorzugt blinde und sehbehinderte Menschen gesucht, die Lust haben, den japanischen Kursteilnehmern die deutsche Sprache beizubringen. Der Einzelunterricht wird von zuhause am Computer mit Skype oder ähnlichen Programmen durchgeführt. Der Konversationskurs findet ausschließlich auf Deutsch statt, grundlegende Englischkenntnisse sind zur Kontaktaufnahme aber notwendig. Interessierte müssen keine Lehrkenntnisse mitbringen.
Es wird eine Aufwandsentschädigung von rund 5,60 Euro pro Unterrichtseinheit (25 Minuten) gezahlt.
Mehr Infos bei
Jiro Kumakura
E-Mail:
superkumaji@gmail.com
Wer schreibt einem einsamen Menschen, wer ruft mich an?
Tel.: 0 77 26 / 9 38 43 93 oder
Chiffre 03/07/2014
Die Rechtsberatungsgesellschaft "rbm – Rechte behinderter Menschen" in Marburg bietet einen betrieblichen Weiterbildungsplatz im Bereich "Wissenschaftliche Dokumentation" mit Beginn Anfang Dezember 2014 oder Anfang Januar 2015 für die Dauer von zwei Jahren an. Das Angebot richtet sich an blinde bzw. sehbehinderte Hochschulabsolventen. Interessenten sollten nach Möglichkeit einen juristischen Abschluss vorweisen können – dies ist aber nicht zwingend erforderlich.
Die Weiterbildung "Wissenschaftliche Dokumentation" wird in Trägerschaft der Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte durchgeführt und kann über die zuständigen Kostenträger im Rahmen einer beruflichen Rehabilitationsmaßnahme finanziert werden.
Ausführliche Informationen, auch über weitere freie betriebliche Aus- und Weiterbildungsplätze für Onlinejournalisten, PR-Juniorberater und Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste bei:
Peter Schwinn – Abteilungsleitung Aus- und
Weiterbildung
Frankfurter Stiftung für Blinde und
Sehbehinderte – Büro Berlin
Tel.: 0 30 / 30 36
89 91
E-Mail:
schwinn@sbs-frankfurt.de
www.braille-collection.com
Die Modeserie für Blinde
Wenn versierte Blindenbegleitung in Dresden, dann
Kristina Ballerstädt
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Botengänge und Begleitung zu Einkäufen
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Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.
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50 / 92 95 55
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Ferienwohnanlage "Villa Stella Maris" für blinde und stark sehbehinderte Gäste. Die Appartements sind blindengerecht eingerichtet und verfügen über Bad, Küche inkl. Geschirrspüler, Fernseher und Telefon.
Weitere Informationen über einen Urlaub an der See:
Deutsches Katholisches Blindenwerk e.V.
Tel.: 02 28 / 5
59 49 29
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Kostenlos informieren wir Sie mehrmals im Jahr über Neuerscheinungen und aktuelle Angebote in unserem BIT-Info.
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Stichwort: Gegenwart
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Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
Tel.: 05 11 / 9 54 65-32
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14
Euro/Anruf)
Verkauf Blista Marburg: Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail:
info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
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Auf unserer Homepage www.marland.eu ist immer was los! Hier finden Sie stets eine große Auswahl an Produkten für Blinde und Sehbehinderte – also einfach mal reinschauen!
Marland GmbH – Spezialversand für
Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Str. 6, 88326 Aulendorf
Tel.:
0 75 25 / 92 05-0 oder 0 08 00 / 63 63 63 63
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Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!
Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de
Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.
– Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099
Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail:
lhz@bsv-sachsen.de
Das Foto in der Schwarzschriftausgabe zeigt eine blonde Frau mit Brille und modischem Kurzhaarschnitt. Sie trägt einen Rollkragenpullover und lehnt lachend an der Ecke eines Gebäudes, das als Geldinstitut zu erkennen ist. Der Anzeigentext lautet: "Richtig investiert! Gabriele Weiß, 40, arbeitet jetzt bei der Stadtsparkasse München"
Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
– Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.:
09 31 / 90 01-0
E-Mail:
info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de
Besuchen Sie uns auf unserer neuen Website!
Sie suchen für Ihre Anforderungen den idealen Helfer? Wir bieten Ihnen die optimale Lösung, ob für unterwegs, am Arbeitsplatz oder zu Hause. Zum Beispiel mit dem preiswerten und leistungsstarken EmBraille Desktop Embosser:
Ihr kompetenter Ansprechpartner rund um Hilfsmittel für Sehgeschädigte.
IPD
Infosystem Produktion and Distribution GmbH
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0 18 02 / 47 44 73 (6 ct. je Anruf)
E-Mail:
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www.ipd-hannover.de
Elektronische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte
Individuelle Lösungen vom kompetenten Anbieter
In der Schwarzschriftausgabe erscheint ein Bild einer jungen Frau, die sich gerade auf dem Flughafen befindet. Die Active Braille ist in der praktischen Umhängetasche über ihre Schultern gehängt. Die Wartezeit bis zum Flug vertreibt sie sich mit dem Lesen des neuesten Krimis auf der Active Braille.
Je nach Situation benötigen Sie, als Blinder oder Sehbehinderter, die optimale Zusammenstellung von Hilfsmitteln. Handy Tech hat die ideale Lösung für Sie:
Unsere Kundenberater, viele selbst blind oder sehbehindert, beraten Sie gerne und helfen Ihnen bei der Abwicklung mit dem Kostenträger.
Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstr. 10, 72160
Horb-Nordstetten
Tel.: 07 4 51 / 55 46-0
Fax: 0 74 51 / 55
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Freuen Sie sich auf das neue Braille-Produkt von Papenmeier. In Verbindung mit einem Smartphone und/oder einem Notebook wird es schon bald ein "Must-Have" für Sie sein. Mit nur einem Tastendruck wechseln Sie zwischen der Bedienung Ihres Smartphones und ihres Notebooks. Braillex live ist gleichzeitig mit Ihrem Smartphone über Bluetooth und mit Ihrem Notebook über USB verbunden. So kontrollieren Sie jederzeit beide Geräte. 3 Jahre Hersteller-Garantie ist selbstverständlich.
Es sind genau diese Dinge, warum ich mein Braillex live liebe:
"Ich erlebe Mobilität mit einem Höchstmaß an Komfort. Mein iPhone und meinen Windows-PC kann ich gleichzeitig bedienen – ganz intuitiv!"
"Ich bin flexibles Arbeiten gewohnt und Braillex live ist ideal für unterwegs. Der Akku hält den ganzen Tag. Mit Bluetooth verbindet sich mein iPhone ganz einfach mit meinem Braillex live."
Wählen Sie zwischen Braillex live mit Brailletastatur und Braillex live+ mit Standardtastatur.
Info-Hotline: 0 23 04 / 9 46-0
Auf der Rehacare in Düsseldorf: 24. bis 27. September 2014
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Schwerte
E-Mail:
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Sicher geleitet.
RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 0 52 52 / 97 06-0
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Neue Hoffnung für Blinde: Wieder sehen durch die bahnbrechende Technologie von Second Sight
Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.
Sie ist geeignet für erblindete Menschen mit degenerativen Netzhauterkrankungen wie:
Argus® II ist zuverlässig und bietet langfristige Vorteile für die meisten Benutzer, mit bis zu 6 Jahren bewiesener Erfahrung. Argus® II ist seit 2011 CE zertifiziert.
Argus® II steht in 6 Unikliniken in Deutschland zur Verfügung: Aachen, Hamburg, Karlsruhe, Köln, Lübeck, Sulzbach.
Fragen Sie Ihren Augenarzt nach Argus® II.
Hier erhalten Sie Informationen über Augenkliniken in
Ihrer Nähe:
www.2-sight.eu/de/centers
Deutsche Hotline: 0800 / 184-4321
E-Mail:
patients@2-sight.com
Drei gute Gründe sprechen für Argus® II:
Di., 1.7.2014, 20:15 Uhr, Das Erste
Paul
Kemp – Alles kein Problem: Disharmonie
Mi., 2.7.2014, 20:15 Uhr, Das Erste
Filmmittwoch:
Die Spätzünder
Mi., 2.7.2014, 22:00 Uhr, SWR/SR
Sprung ins
Leben
Mi., 2.7.2014, 23:15 Uhr, 3sat
Lolita
Do., 3.7.2014, 22:00 Uhr, NDR
Mona kriegt ein
Baby
Fr., 4.7.2014, 19:25 Uhr, ZDF
Die Bergretter:
Goldrausch (Teil 1)
Fr., 4.7.2014, 20:15 Uhr, Das Erste
Das Leben ist
ein Bauernhof
Sa., 5.7.2014, 13:30 Uhr, BR
Nach all den
Jahren
Sa., 5.7.2014, 20:15 Uhr, ZDF
Stubbe
– Von Fall zu Fall: Begleiterinnen
Sa., 5.7.2014, 21:45 Uhr, ZDF
Ein starkes Team:
Tödliches Schweigen
So., 6.7.2014, 11:00 Uhr, ZDF
ZDF-Fernsehgarten
So., 6.7.2014, 20:15 Uhr, Das Erste
Polizeiruf
110: Abwärts
Mo., 7.7.2014, 20:15 Uhr, Das Erste
Ziemlich beste
Freunde
Mo., 7.7.2014, 20:15 Uhr, SWR/SR
Die
Dienstagsfrauen: Sieben Tage ohne
Mo., 7.7.2014, 20:15 Uhr, ZDF
Der Tote im Watt
Mo., 7.7.2014, 22:15 Uhr, ZDF
Sherlock Holmes
Di., 8.7.2014, 19:25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops:
Ex und Hopps
Di., 8.7.2014, 19:45 Uhr, BR
Dahoam 'is Dahoam
Di., 8.7.2014, 20:15 Uhr, BR
Clarissas
Geheimnis
Di., 8.7.2014, 20:15 Uhr, SWR/SR
Tatort: Falsches
Leben
Di., 8.7.2014, 21:00 Uhr, Das Erste
In aller
Freundschaft: Über die Grenzen
Di., 8.7.2014, 22:00 Uhr, NDR
Polizeiruf 110:
Einer trage des anderen Last
Mi., 9.7.2014, 19:25 Uhr, ZDF
Küstenwache:
Ehlers in Not
Mi., 9.7.2014, 20:15 Uhr, Das Erste
Filmmittwoch:
Im falschen Leben
Do., 10.7.2014, 19:25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante:
Dummer August
Do., 10.7.2014, 23:30 Uhr, NDR
Weissensee: Liebe
ist stärker als der Tod
Fr., 11.7.2014, 19:25 Uhr, ZDF
Die Bergretter:
Goldrausch (Teil 2)
Fr., 11.7.2014, 20:15 Uhr, Das Erste
Türkisch
für Anfänger
Fr., 11.7.2014, 22:15 Uhr, Das Erste
Tatort:
Skalpell
Sa., 12.7.2014, 12:03 Uhr, Das Erste
Storm
– Sieger auf vier Pfoten
Sa., 12.7.2014, 13:10 Uhr, ZDF
Der Landarzt:
Verständigungsprobleme
Sa., 12.7.2014, 13:55 Uhr, ZDF
Der Landarzt:
Elternfreud, Elternleid
Sa., 12.7.2014, 16:45 Uhr, NDR
Alles Klara: Leiche
im Moor
Sa., 12.7.2014, 22:00 Uhr, ZDF
WM live
So., 13.7.2014, 23:40 Uhr, BR
Psycho
Mo., 14.7.2014, 19:45 Uhr, BR
Dahoam 'is
Dahoam
Mo., 14.7.2014, 20:15 Uhr, Das Erste
Paulette – Die etwas andere Oma
Mo., 14.7.2014, 20:15 Uhr, ZDF
Das
Kindermädchen
Mo., 14.7.2014, 22:15 Uhr, ZDF
The Raven
Di., 15.7.2014, 19:25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops:
Mord ist aller Laster Anfang
Di., 15.7.2014, 20:15 Uhr, Das Erste
Paul
Kemp – Alles kein Problem: Freundschaft
Di., 15.7.2014, 20:15 Uhr, SWR/SR
Tatort:
Bluthochzeit
Di., 15.7.2014, 21:00 Uhr, Das Erste
In aller
Freundschaft: Funkenflug
Mi., 16.7.2014, 20:15 Uhr, Das Erste
Filmmittwoch:
Frösche petzen nicht
Do., 17.7.2014, 22:45 Uhr, Das Erste
Wer, wenn
nicht wir
Do., 17.7.2014, 23:15 Uhr, SWR/SR
Komasaufen
Do., 17.7.2014, 23:30 Uhr, NDR
Weissensee: Der
Überfall
Fr., 18.7.2014, 13:30 Uhr, BR
Fliegen lernen
Fr., 18.7.2014, 13:50 Uhr, Arte
Am Hang
Fr., 18.7.2014, 19:25 Uhr, ZDF
Die Bergretter:
Sicht gleich Null (Teil 1)
Sa., 19.7.2014, 16:45 Uhr, NDR
Alles Klara: Tod
einer Hexe
So., 20.7.2014, 20:15 Uhr, Das Erste
Tatort: Das
Wunder von Wolbeck
So., 20.7.2014, 20:15 Uhr, NDR
Landpartie: Juist
und Baltrum
Mo., 21.7.2014, 10:45 Uhr, Das Erste
Familie Dr.
Kleist: Anfänge
Di., 22.7.2014, 10:45 Uhr, Das Erste
Familie Dr.
Kleist: Bauchgefühl
Di., 22.7.2014, 19:25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops:
Mozarts Rückkehr
Di., 22.7.2014, 20:15 Uhr, SWR/SR
Tatort: Der
letzte Patient
Di., 22.7.2014, 23:55 Uhr, 3sat
37 Grad: Landarzt
mit Leib und Seele
Mi., 23.7.2014, 13:15 Uhr, SWR/SR
Pinocchio
Mi., 23.7.2014, 19:25 Uhr, ZDF
Küstenwache:
Tödliche Wette
Mi., 23.7.2014, 20:15 Uhr, Das Erste
Filmmittwoch:
Liebe für Fortgeschrittene
Do., 24.7.2014, 19:25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante:
Schutzengel
Do., 24.7.2014, 19:45 Uhr, BR
Dahoam 'is
Dahoam
Do., 24.7.2014, 22:00 Uhr, NDR
Die Hochzeit meiner
Schwester
Do., 24.7.2014, 23:30 Uhr, NDR
Weissensee:
Morgenluft
Fr., 25.7.2014, 22:00 Uhr, Das Erste
Tatort:
Tödliche Häppchen
Sa., 26.7.2014, 20:15 Uhr, NDR
Klein gegen
Groß – das unglaubliche Duell
Mo., 28.7.2014, 10:45 Uhr, Das Erste
Familie Dr.
Kleist: Rückzug
Di., 29.7.2014, 19:25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops:
Die letzte Fahrstunde
Di., 29.7.2014, 22:00 Uhr, NDR
Tatort: Unter
Druck
Mi., 30.7.2014, 19:25 Uhr, ZDF
Küstenwache:
Zerstörte Träume
Mi., 30.7.2014, 19:45 Uhr, BR
Dahoam 'is
Dahoam
Mi., 30.7.2014, 22:00 Uhr, SWR/SR
Liebe am Fjord:
Zwei Sommer
Mi., 30.7.2014, 22:25 Uhr, 3sat
Die Schatten, die
dich holen
Do., 31.7.2014, 10:30 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante:
Gegen die Zeit
Leider ist der Platz hier nicht ausreichend, um alle Hörfilmsendetermine unterzubringen. Weitere Termine finden Sie unter www.hoerfilm.de.
Das Service-Telefon der Deutschen Hörfilm gGmbH bietet eine Ansage der aktuellen Termine unter 0 30 / 21 99 77 11.
Deutsche Hörfilm gemeinnützige GmbH (DHG)
Tel.:
0 30 / 23 55 73-40
Fax: 0 30 / 23 55 73-433
E-Mail:
service@hoerfilm.de
Internet:
www.hoerfilm.de