Voneinander lernen und dicke Bretter bohren
Kurzinfo: Staatliche Koordinierungsstelle
Projektassistentin mit Allrounderqualitäten
E-Government-Gesetz startet mit mangelhafter Regelung zur Barrierefreiheit
Blindengeldkampf Sachsen-Anhalt: Landesregierung macht ernst
Sicher von Tür zu Tür: Online-Umfrage für "m4guide" gestartet
Sehen im Alter: Neues Webangebot für ein starkes Netzwerk
Woche des Sehens 2013: Aktionsmaterialien jetzt erhältlich
DBSV-Jugendclub fördert Lehrwerk für blinde Klavierschüler
Geschäftsführerwechsel im Deutschen Taubblindenwerk
DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis
Wie ich träume? Natürlich ganz normal!
Ein Mondspaziergang ohne Blindenstock
Tag der offenen Tür im BFW Würzburg
Seminare mit dem sprechenden Apfel
Tanzoffensive 2013: "The Sound Of It"
40 Jahre Physiotherapie-Ausbildung in Chemnitz
Seminar "Mimik, Gestik, Körpersprache"
Seminar der Gruppe Ruhestand im DVBS
Seminar "Windows 7 – XP war gestern"
Schulungs- und Erfahrungswochenende für blinde und sehbehinderte Diabetiker
Infoseminar für Führhundinteressenten, Erstführhundhalter und ihre Angehörigen
Neue Service-Nummer der Deutschen Bahn
Kann ein sehbehinderter oder blinder Mensch als Logopädin/Logopäde arbeiten?
Sterbehilfe: Sind wir wirklich frei?
Kurzinfo: Forum – im direkten Austausch
Bevölkerung befürwortet mehr Sozialausgaben und höhere Steuern
"Selbst Aktiv" als Arbeitsgemeinschaft in der SPD gegründet
Joey Kelly eröffnet CBM-Kampagne
Zusatznutzen für Eylea nicht belegt
Vitreomakuläre Traktion: Neues Medikament zugelassen
Joana Zimmer fordert Audiodeskription für RTL-Show "Let's Dance"
Weltrekorde bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften im Schwimmen
AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren
Wie viel Quadratmeter braucht der Mensch?
Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen
Oma Hilde, Sokrates und der Dalai Lama
Kurzinfo: Zeitungen lokal hören
iPhone 5-Tutorial für Blinde und Sehbehinderte
Deutsches katholisches Blindenwerk e.V.
BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V.
Landeshilfsmittelzentrum Dresden
Stellenanzeige des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV)
Bundesverband staatlich anerkannter Blindenwerkstätten e.V.
</nobr>Titelbild:
Der Kopf eines jungen, dunkelhäutigen Mannes mit Glatze in
Nahaufnahme: Nachdenklich blickt er leicht seitlich am Betrachter vorbei. Vor seinem Gesicht
zeichnet sich unscharf ein grünes Metallgitter ab. Die Geschichte von Dennis Nyariaro aus
Nairobi lesen Sie unter der Rubrik "Menschen: Der blinde Banker".
Rückseite:
Blindheit und Kunst: "Tobias und sein Weib" von Rembrandt (1606-1669)
Bildbeschreibung: Ein älteres Ehepaar in altertümlicher Gewandung befindet sich in einem kleinen Zimmer. Der Mann sitzt auf einem Holzstuhl, hat seinen Kopf mit den leeren Augen nach oben gerichtet und die Hände vor seinem weißen Vollbart zum Gebet gefaltet. Die Frau, die eine weiße Ziege unter dem Arm trägt, steht neben ihm, als wäre sie gerade zur Tür hereingekommen. Mit weit geöffneten Augen starrt sie ihren Mann an, der sie nicht wahrzunehmen scheint.
Reproduktion aus dem Buch "Blindheit und Kunst" von Günter Mosel:
Eine Reihe in Zusammenarbeit mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen
Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.
(0,14 € / Min.)
"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
67. Jahrgang.
Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)
Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org
Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.
Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.
DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org
Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September
Anzeigenverwaltung:
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Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org
Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro
(Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.
Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH
Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.
Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:
"Blickpunkt Auge (BPA)"
Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717
Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de
nur wer Träume hat, kann sie sich auch erfüllen. So mag vielleicht Dennis Nyariaro denken, der in dieser "Gegenwart" unter der Rubrik "Menschen" porträtiert wird. Der junge Kenianer braucht kein Studium, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Stattdessen betreibt er auf dem Uni-Campus von Nairobi einen kleinen Bargeld-Kiosk. Die Blindheit ist sein Alleinstellungsmerkmal. Und so strömen die Studenten zu ihm, wenn sie von ihrem Handy-Konto etwas Bargeld abheben oder einzahlen wollen.
Träume im Sinne von Visionen stehen auch am Anfang von politischen Veränderungen. Als die UN-Behindertenrechtskonvention vor knapp zehn Jahren in New York erdacht wurde, hatten die Verfasser den Traum, endlich auch für behinderte Menschen die Menschenrechte durchzusetzen. Was seit Inkrafttreten der Konvention in Deutschland getan wurde, damit aus dem Papier Wirklichkeit wird, darum geht es im Aufmacher-Interview der "Gegenwart".
Zukunftsträume sind das eine, Nachtträume das andere. Letzteren widmet die "Gegenwart" den Schwerpunkt ihrer sommerlichen Doppelausgabe. Wer kennt sie nicht, die Frage, die blinden, vor allem geburtsblinden Menschen immer wieder gestellt wird: "Wie träumst du eigentlich?" Als würde man nur in Bildern träumen ... Die "Gegenwart" steigt tiefer in das Thema ein, befragt einen Schlafforscher und einen blinden Psychotherapeuten. Was passiert beim Träumen in unserem Gehirn? Und wie können die nächtlichen Ausflüge helfen, einen Konflikt, vielleicht auch einen Sehverlust zu bewältigen?
Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen – ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!
Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"
Die Bundestagswahlen stehen vor der Tür. Damit muss auch neu über die Staatliche Koordinierungsstelle zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention entschieden werden. Sie ist beim Behindertenbeauftragten der Bundesregierung angesiedelt und bildet die Schnittstelle zwischen Betroffenen und Bundesregierung. Dr. Heidrun Mollenkopf von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) hat einen der Fachausschüsse geleitet und schaut im "Gegenwart"-Interview zurück auf vielversprechende Anfänge einer neuen Form von Interessenvertretung.
Interview: Irene Klein
Frau Dr. Mollenkopf, wenn Sie nur die kurze Zeit einer Fahrstuhlfahrt hätten, wie würden Sie dann Ihre Aufgabe als Leiterin eines Fachausschusses bei der Staatlichen Koordinierungsstelle zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention beschreiben?
Ich bin Sprecherin eines von vier Fachausschüssen, die dem Inklusionsbeirat der Koordinierungsstelle zugeordnet sind. Unsere Themen sind Mobilität, Bauen und Wohnen, Freizeit, gesellschaftliche Teilhabe, Information und Kommunikation. In den anderen drei Ausschüssen geht es erstens um Gesundheit, Pflege, Prävention und Rehabilitation, zweitens um Freiheit, Schutzrechte, Frauen, Partnerschaft, Familie und Bioethik und drittens um Arbeit und Bildung. Als Ausschusssprecherin bin ich dem Inklusionsbeirat berichtsverpflichtet. Dieses oberste Gremium der Koordinierungsstelle muss unsere Stellungnahmen oder Anträge begutachten und im positiven Fall nach außen tragen.
Mit welchen Erwartungen sind Sie vor gut zwei Jahren, als die Fachausschüsse eingerichtet wurden, an die Arbeit gegangen? Und wie passen diese Erwartungen zu dem, was sich seitdem bei der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention getan hat?
Ich hatte sehr hohe Erwartungen, weil das Ganze sehr hoch angesiedelt ist und seit Jahren diskutiert wurde. Ich dachte: Jetzt passiert wirklich etwas, zumal wir kompetente Vertreterinnen und Vertreter aus den unterschiedlichsten Verbänden und Gremien dabei haben. Wir sind dann aber doch ein bisschen auf die Realität zurückgeworfen worden. Wir begegneten einem hohen Verwaltungsaufwand und mussten erfahren, dass wir sehr zähe Geduldsproben bestehen müssen, um wirklich etwas zu bewegen.
Wie war Ihr Fachausschuss besetzt?
Es handelte sich hauptsächlich um Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden, von großen Organisationen, angefangen beim Olympischen Sportbund über die Deutsche Bahn bis zu Vertretern der Kirchen oder der großen Wohnungsbaugesellschaften – alles, was in irgendeiner Art und Weise mit unseren Themenbereichen zu tun hat.
Das heißt, es waren nicht nur die Betroffenenvertreter beteiligt, sondern verschiedene Verbände, die direkt ihren Beitrag dazu leisten können, Barrieren abzubauen.
Richtig, auch die großen Fernseh- und Rundfunkanstalten, die privaten und öffentlichen Anbieter waren mit am Tisch. Das ist eine unglaubliche Chance.
Welches sind Ihre persönlichen Highlights? Welches waren aus Ihrer Sicht die wichtigsten Impulse, die Ihr Fachausschuss geben konnte?
Da kann ich verschiedene Beispiele nennen, etwa die neue Fernreisebus-Richtlinie, die ganz aktuell herauskam und in der das Thema Barrierefreiheit überhaupt nicht vorkam. Das hat bei uns große Empörung ausgelöst und wir haben sofort eine Stellungnahme dazu geschrieben. Nachdem der Inklusionsbeirat den zuständigen Bundesminister und die Verkehrsministerkonferenz angeschrieben hatte, ist es tatsächlich dazu gekommen, dass Fernreisebusse zumindest längerfristig auch Plätze für Rollstuhlfahrer vorhalten und ein gewisses Maß an Barrierefreiheit gewährleisten müssen. Das war wirklich ein Erfolgserlebnis! Ein weiteres Beispiel ist, dass wir bei Journalisten regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen zur Sensibilisierung für das Thema Behinderung anregen konnten – ein Angebot, das über die einmalige Maßnahme hinaus verstetigt werden soll. Oder ein drittes Beispiel: Als die Förderung von Maßnahmen für den altersgerechten Wohnungsumbau auf dem Spiel stand, haben wir erreicht, dass das entsprechende Programm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zumindest teilweise fortgeführt wird.
Und auf der anderen Seite: Welche Bretter waren zu dick, so dass Sie sie in der kurzen Zeit gar nicht angepackt oder vielleicht zur Seite gelegt haben?
Das Thema Sport, also Barrierefreiheit bei sportlichen Veranstaltungen, ist noch zu kurz gekommen, oder das Thema Internetzugänglichkeit, das immer wichtiger wird und wo noch große Barrieren bestehen. Einige Themenfelder sind leider unbearbeitet geblieben. Das lag zum einen an der großen Themenvielfalt in unserem Ausschuss, zum anderen daran, dass nicht für alle Themen die entscheidenden Fachverbände vertreten waren. Ein anderes Problem sind die langen Zeiträume. Wir haben zum Beispiel einen Antrag zum Thema Barrierefreiheit in Museen erarbeitet. Es ging uns darum, einen Katalog für Fördermaßnahmen zu entwickeln, damit Museen nur unter der Voraussetzung unterstützt werden, dass sie Aspekte der Barrierefreiheit berücksichtigen. Der Inklusionsbeirat hat unser Schreiben sogar noch verstärkt – in dem Sinne, dass es nicht nur um zeitlich begrenzte Maßnahmen geht, sondern generell um die Ausstattung von Museen. Und wir haben bis heute keine Antwort. Das ist schon frustrierend. Ähnlich ist es beim öffentlichen Personennahverkehr gelaufen. Auch da haben wir das Gefühl: Wir laufen gegen Wände.
Die Arbeit des Koordinierungsmechanismus ist an die Legislaturperiode gebunden und kommt damit vor den Wahlen zumindest vorläufig zu einem Ende. Was hat sich aus Ihrer Sicht bewährt? Und wo gibt es Schwachstellen?
Bewährt hat sich auf jeden Fall, dass die betroffenen Menschen und die Verbände oder Organisationen, in denen etwas verändert werden muss, an einem Tisch sitzen. Dass also nicht nur die Vertreterinnen und Vertreter der öffentlichen Verkehrsmittel einen bestimmten Antrag unterstützen, sondern dass das von den anderen mitgetragen wird. Denn es ist wichtig, dass zum Beispiel Sportler oder Museumsbesucher mit Behinderungen die Verkehrsmittel nutzen können, um zu ihren Sportstätten oder zu Museen zu kommen. Bei unserer letzten Sitzung in dieser Legislaturperiode haben viele Mitglieder gesagt, dass es sehr befruchtend war, die Sicht der anderen kennenzulernen. Denn man beschäftigt sich in jedem Verband speziell mit der eigenen Sicht und den eigenen Ideen und hat die Sichtweise der anderen oft nicht im Blick oder kennt sie gar nicht.
Was verbesserungswürdig wäre, ist die Rückkopplung zwischen den einzelnen Stationen, also zwischen Koordinierungsstelle, Inklusionsbeirat und Fachausschüssen. Mein Wunsch wäre, dass wir klarer nachvollziehen können, was mit diesem Antrag oder jener Stellungnahme passiert, damit wir nicht erst nach einem halben Jahr merken, dass ein Papier zwar verabschiedet und weitergeleitet worden ist, aber noch keine Antwort darauf erfolgt ist.
Kann man schon sagen, wie es nach den Wahlen mit dem Koordinierungsmechanismus weitergehen wird?
Im Fachausschuss befürworten wir auf jeden Fall, dass die Arbeit fortgesetzt wird. Denn es gibt viele gute Ansätze, Anträge und Beschlüsse, die umgesetzt werden müssen. Darauf muss die gesamte Zivilgesellschaft mit Nachdruck hinwirken. Meiner Ansicht nach wäre es wichtig, aus der Koordinierungsstelle eine Dauereinrichtung zu machen. Denn es wird immer wieder neue Themen geben, an die wir noch nicht gedacht haben oder die sich neu entwickeln. Dass es irgendwann die absolut barrierefreie Gesellschaft geben wird, das sehe ich noch nicht.
Was haben Sie persönlich in den vergangenen gut zwei Jahren gelernt? Was nehmen Sie aus der Ausschussarbeit mit?
Gelernt habe ich, dass es wichtig ist, am Ball zu bleiben, Geduld zu haben, immer wieder nachzufragen und beharrlich sein Ziel zu verfolgen. Deshalb finde ich es auch so wichtig, die Arbeit fortzusetzen, damit die Vertreterinnen und Vertreter, die die Ausschussarbeit zu ihrer Sache gemacht haben, weiterarbeiten können.
Als Soziologin mit dem Schwerpunkt Alternsforschung und Vertreterin der BAGSO betrachten Sie unsere Gesellschaft vornehmlich aus der Perspektive älterer Menschen. Wie bewerten Sie vor diesem Hintergrund die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention? Kommt es tatsächlich zu einem Umdenken in unserer Gesellschaft?
Ja, den Eindruck habe ich sehr. Ich beobachte das beispielsweise bei Städten und kleineren Kommunen. Da dient die Konvention als Verstärker für die Bemühungen, eine Kommune, einen Ort oder eine Stadt längerfristig barrierefrei zu gestalten. Für alte Menschen ist das besonders wichtig, weil sie von unterschiedlichen Behinderungen mehr oder weniger betroffen sein können. Und umgekehrt, werden auch alle alt, die in irgendeiner Art und Weise behindert sind. Um hierfür mehr Bewusstsein zu schaffen, habe ich mich sehr gefreut, als ich als Vertreterin der BAGSO zur Sprecherin des Fachausschusses bestimmt wurde.
Dazu ein Bild: Denkt über Fächergrenzen hinweg: Dr. Heidrun Mollenkopf.
Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.
Beim Behindertenbeauftragten der Bundesregierung angesiedelt, hat die Staatliche Koordinierungsstelle (auch: Staatlicher Koordinierungsmechanismus) die Aufgabe, die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) zu unterstützen und dabei die Zivilgesellschaft aktiv einzubinden. Das oberste Entscheidungsgremium ist der Inklusionsbeirat, in dem mehrheitlich Menschen mit Behinderung vertreten sind, unter ihnen DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke. Dem Beirat sind vier Fachausschüsse zu unterschiedlichen Themenfeldern zugeordnet.
In Artikel 33 schreibt die BRK vor, dass ihre Umsetzung innerstaatlich auf mehreren Ebenen begleitet werden soll: Neben der Koordinierungsstelle gibt es in Deutschland die Staatliche Anlaufstelle ("Focal Point") beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die unabhängige Monitoringstelle beim Deutschen Institut für Menschenrechte.
DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke verabschiedet Anita Zucker nach acht Jahren in den Ruhestand.
Mit dem Umzug der DBSV-Geschäftsstelle nach Berlin im Jahr 2003 gingen erhebliche Umstrukturierungen einher. Dabei wurde unter der Leitung von Hans-Karl Peter mit Hilfe des Projektes "Koordinieren, informieren und beraten" die Betreuung der ehrenamtlichen Fachgremien des Verbandes neu organisiert. Das führte im Mai 2005 zur Besetzung der Stelle einer Projektassistentin mit Anita Zucker. Damit war eine wegweisende Entscheidung gelungen, denn die neue Mitarbeiterin brachte nicht nur Erfahrung mit blinden Menschen aus ihrem familiären Umfeld mit, sondern auch einen bunten Strauß beruflicher Vorerfahrungen, der auf die neue Aufgabe einfach passte: als Ingenieurin den oftmals notwendigen technischen Sachverstand, als Personalsachbearbeiterin das Verständnis für den Umgang mit unterschiedlichsten Menschen sowie als ehemalige Projektmanagerin einer Unternehmensberatung das Know-how zum Aufbau neuer Organisationsstrukturen.
Es zeigte sich rasch, dass der DBSV eine Mitarbeiterin gewonnen hatte, die mit ihrer Persönlichkeit, ihrem Engagement und ihrem Wissen die Entwicklung der Geschäftsstelle weit über die ursprünglichen Projektaufgaben hinaus bereichern sollte. Sie übernahm es, Tagungen und Projekte wirtschaftlich zu planen, abzurechnen und teilweise auch vor Ort zu betreuen und trug damit wesentlich dazu bei, ein professionelles Antragswesen aufzubauen. Dieses bietet heute das Rückgrat dafür, dass der DBSV eine Vielzahl von Beratungen und Fachtagungen seiner Arbeitsgremien organisieren, seine intensive Normungsarbeit umsetzen, zahlreiche Initiativen des Bundeskompetenzzentrums Barrierefreiheit mitgestalten und sich an unterschiedlichsten Forschungsprojekten beteiligen kann.
Ende Juli wird Frau Zucker in den Ruhestand gehen. Für den Kreis der vielen ehrenamtlich und hauptamtlich im DBSV engagierten Menschen, die Frau Zucker in den letzten Jahren als Kollegin haben kennen und schätzen lernen dürfen, sage ich zum Abschied herzlichen Dank und für die Zukunft alles Gute!
Andreas Bethke
Geschäftsführer des
DBSV
Dazu ein Bild: Hat beim DBSV nachhaltige Strukturen geschaffen: Anita Zucker.
Die Nachfolgerin von Anita Zucker ist Sarah Wehe. Die 32-jährige Diplom-Soziologin ist zu erreichen unter
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
E-Mail:
s.wehe@dbsv.org
Am 7. Juni 2013 hat der Bundesrat dem Gesetz zur Förderung der elektronischen Verwaltung zugestimmt. Das so genannte "E-Government-Gesetz" wird damit in Kraft treten, obwohl die darin enthaltenen Regelungen zur Barrierefreiheit mangelhaft sind (vgl. "Gegenwart" 5/2012 und 5/2013). Der Bundesrat hat erkannt, dass die neuen elektronischen Kommunikationswege auch für blinde und sehbehinderte Menschen geöffnet werden müssen. Deshalb fordert er auf Antrag von Baden-Württemberg und Thüringen Nachbesserungen und bezieht sich dabei ausdrücklich auf die gemeinsame Stellungnahme von DBSV und DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf). Trotzdem wurde das Gesetz unter Hinweis auf Zeitnot nicht geändert.
"Ich kann nicht verstehen, warum dieses Gesetz jetzt mit einem derartigen Mangel beschlossen werden musste", betont DBSV-Präsidentin Renate Reymann. "Unsere Stellungnahme liegt seit dem 20. Februar vor – sie wurde schlicht und ergreifend nicht berücksichtigt."
Bei der Evaluierung des Gesetzes soll nun untersucht werden, ob die mangelnde Barrierefreiheit zu verminderter Akzeptanz und Nutzung des Verfahrens führt. Der Schaden geht aber weit darüber hinaus. Wie der neue Teilhabebericht der Bundesregierung feststellt, nehmen Menschen mit Behinderungen seltener am politischen Leben teil, sie sind mit der Demokratie weniger zufrieden und sie beteiligen sich zu einem geringeren Prozentsatz an Wahlen. "Das Gesetz zur Förderung der elektronischen Verwaltung hätte den Kontakt mit den verschiedensten Behörden und Verwaltungsstellen erleichtern und verbessern können", stellt Renate Reymann fest. "Hier wurde eine Chance vertan, etwas gegen Politikverdrossenheit zu tun."
Bei ihrer Haushaltsklausur am 30. und 31. Mai hat die Landesregierung Sachsen-Anhalt ihren Plan bestätigt, das Landesblindengeld ab 2014 um ein Drittel von 350 auf 266 Euro zu kürzen. Heimbewohner sollen sogar ganz leer ausgehen. Im Bundesvergleich greift Sachsen-Anhalt damit nach der Roten Laterne beim Nachteilsausgleich für blinde Menschen (vgl. "Gegenwart" 6/2013).
Gegen die Kürzungspläne setzt sich der Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt (BSVSA) mit allen Mitteln zur Wehr. Mit Mahnwachen wird der Protest regelmäßig vor dem Landtag sichtbar. Außerdem ist für September eine große Demonstration in Magdeburg geplant. Mehr Infos über die Möglichkeiten, den BSVSA im Blindengeldkampf zu unterstützen, finden Sie im Internet unter www.blindengeld-sachsen-anhalt.de
Das Projekt "m4guide" befasst sich mit der lückenlosen Navigation von Tür zu Tür und plant hierfür die Entwicklung einer Applikation (App) für Smartphones (vgl. "Gegenwart" 6/2013). Um die Anforderungen blinder und sehbehinderter Menschen an diese App zu erheben, haben die Projektpartner eine Online-Umfrage gestartet. Unter www.m4_guide.dbsv.org ist bis zum 31. August 2013 ein Fragebogen zu finden, der unter anderem Fragen zum individuellen Mobilitätsverhalten und zum Umgang mit technischen Geräten umfasst. Der DBSV ruft alle Betroffenen auf, sich an der Umfrage zu beteiligen. Für die Beantwortung der Fragen sind 40 bis 60 Minuten erforderlich.
Das Navigationssystem "m4guide" soll auf Fußwegen, in Bus und Bahn wie auch innerhalb öffentlicher Gebäude einsetzbar sein. Neu an der Entwicklung sind vor allem die punktgenaue Ortung im Blindenstockradius und die Navigation im Indoor-Bereich. Erste Anwendungsgebiete der App werden Berlin-Mitte mit ausgewählten Großgebäuden sowie der Kreis Soest sein. Das dreijährige Projekt wird von 13 Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung unter Beteiligung des DBSV durchgeführt und durch das Bundeswirtschaftsministerium gefördert.
Mehr Infos zum Projekt unter www.m4_guide.de
Das DBSV-Projekt "Sehen im Alter" ist im Internet sichtbar geworden: www.sehenimalter.org bietet Informationen aus den Bereichen Augenheilkunde, Augenoptik, Pflege, Versorgung, barrierefreie Gestaltung der Lebensräume sowie Zahlen und Fakten zur Verbreitung von Sehverlust. Initiativen und Projekte zum besseren Sehen im Alter werden dokumentiert. Fachbeiträge, Verweise auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Ergebnisse aus der Forschung runden die neue Webseite ab.
Mit dem Angebot hat der DBSV eine Plattform geschaffen, um die Aktivitäten zum Thema "Sehen im Alter" zu sammeln, das Wissen und die Erfahrungen öffentlich zur Verfügung zu stellen. Dies soll ein erster Schritt sein, um die verschiedenen Akteure aus Wissenschaft und Praxis, aus Versorgungseinrichtungen und Selbsthilfe an einen Tisch zu bringen. Der DBSV lädt zur interdisziplinären Zusammenarbeit ein. Es geht darum, gemeinsam politische Strategien zu entwickeln – mit dem Ziel, Sehverlust im Alter zu vermeiden oder ihm zumindest adäquat zu begegnen.
Mehr Infos bei
Werner Lechtenfeld
Tel.: 0 30 / 28 53
87-292
E-Mail:
www.lechtenfeld@dbsv.org
Dazu ein Bild: "Sehen im Alter" mit eigener Webseite.
Die Vorbereitungen für die diesjährige Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober laufen auf Hochtouren. Unter dem Motto "Einblick gewinnen!" haben die Partner und Koordinatoren der Kampagne umfangreiche Informations- und Aktionsmaterialien zusammengestellt. Diese können jetzt kostenlos bestellt werden.
Sie bieten für jeden etwas, der die Ziele der Aktionswoche zu seinen eigenen machen möchte. Informationsbroschüren, Handzettel, Simulationsbrillen, Mustervorträge, Luftballons oder Tastsäckchen: Das Angebot ist für ganz unterschiedliche Aktionen einsetzbar. Neben Informationen über die Woche des Sehens gibt ein Leitfaden auch Tipps, die dabei helfen, kleine oder große Veranstaltungen zu organisieren.
Ob Braille-Lesungen, Konzerte blinder Musiker, Vorträge zum Thema "Sehbehinderung im Alltag", Hörfilmvorführungen oder Langstockspaziergänge für sehende Menschen: Jeder Engagierte kann Veranstaltungen organisieren, seine Ideen verwirklichen und so dazu beitragen, dass bundesweit auf die Bedeutung guten Sehvermögens und die Lage blinder und sehbehinderter Menschen aufmerksam gemacht wird.
Weitere Tipps, Anregungen und Hinweise zu Aktionen und deren Durchführung sind auf der Homepage www.woche-des-sehens.de zu finden. Die Aktionsmaterialien können bei der Projektkoordinatorin Carolina Barrera bestellt werden, die auch für Rückfragen zur Verfügung steht -
Tel.: 0 30 / 28 53 87-280
E-Mail:
c.barrera@woche-des-sehens.de
Die Klavierschule "Klavier lernen Punkt für Punkt" von Martin Rembeck ermöglicht es sehenden Klavierlehrern, blinde Schüler zu unterrichten und ihnen dabei auch die Blindennotenschrift zu vermitteln. Der DBSV-Jugendclub fördert die Verwendung des neuen Übungsbuches. Auf Antrag werden die Anschaffungskosten zu einem Großteil übernommen. Außerdem kann eine Beratung des Klavierlehrers durch den Autor unterstützt werden.
Anders als handelsübliche Klavierschulen, die bloß in Braillenoten übersetzt werden, hat Rembeck sein Lehrwerk so aufgebaut, dass blinde Schüler die Punktschriftnoten in musikalisch sinnvoller Weise lernen können. Neben dem Schülerheft in Brailleschrift gibt es eine Schwarzdruckfassung für Lehrer. Sie enthält dieselben Stücke in normalen Noten und darunter in Punkten. So können Lehrer ohne Braillekenntnisse auch blinde Schüler unterrichten.
Wolfgang Zill, Professor für Klavier an der Musikhochschule Hannover, lobt darüber hinaus die didaktische Qualität der Klavierschule: "Ich würde das Werk auch für sehende Schüler empfehlen. Es ist gut aufgebaut und die Auswahl der Stücke ist sehr gut und geschmackvoll."
Mehr Infos und Förderanfragen bei
Reiner Delgado
Tel.: 0 30 / 28 53 87-240
E-Mail:
r.delgado@dbsv.org
www.musikclub.dbsv.org
Wolfgang Angermann hat sich zum 31. Mai 2013 als Geschäftsführer des Deutschen Taubblindenwerks in den Ruhestand verabschiedet. In den 18 Jahren seines Wirkens war es ihm ein persönliches Anliegen, die taubblinden Menschen aus ihrer Isolation zu führen, ihnen eine Brücke in die Welt zu bauen, sie lebenslang zu fördern und zu begleiten. Unter dem Dach des Taubblindenwerks mit den beiden Standorten in Hannover und Fischbeck leben und lernen rund 250 Menschen von Jung bis Alt. Um ihnen ein besseres Miteinander zu ermöglichen, hat sich Angermann zum Beispiel für ein Mediencafé eingesetzt, das mit PCs und vielen Hilfsmitteln ausgestattet ist. Unter seiner Leitung wurden vor allem in Fischbeck bestehende Gebäude erweitert, darunter die Werkstatt für behinderte Menschen und die Gärtnerei. Als Leiter des Gemeinsamen Fachausschusses Hörsehbehindert/Taubblind (GFTB) galt Angermanns Engagement schließlich der Durchsetzung des Merkzeichens "Tbl" im Schwerbehindertenausweis.
Der neue Mann an der Spitze des Deutschen Taubblindenwerks heißt Rainer Freitag-Schlaugat, 55 Jahre, sehbehindert. Er war zuletzt als Unternehmensberater mit dem Schwerpunkt Personal- und Organisationsentwicklung tätig. Zu seinem Dienstantritt sagte er: "Für mich steht immer der Mensch im Vordergrund, und es ist mein Wunsch, auch den hörsehbehinderten und taubblinden Menschen, ihren Möglichkeiten und Wünschen entsprechend, ein selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen."
Dazu ein Bild: Neuer Geschäftsführer des Deutschen Taubblindenwerks: Rainer Freitag-Schlaugat.
Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:
Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart". Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.
Mitgliedschaft lohnt sich!
Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
www.dbsv.org/dbsv-karte
"Träume sind Schäume", besagt eine Redensart. Die "Gegenwart" will es genau wissen und befragt Experten: Ein blinder Psychotherapeut erklärt, wie Träume bei der Bewältigung von Sehverlust helfen, der Leiter eines Schlaflabors erklärt, weshalb die Traumforschung bisweilen im Dunkeln tappt und drei betroffene Experten in eigener Sache nehmen die Leser auf ihre ganz persönliche nächtliche Reise mit.
"Wie träumt man als blinder, noch dazu geburtsblinder Mensch?" – Diese Frage höre ich oft von Sehenden. Bevor ich dem Neugierigen seine Frage beantworte, stelle ich gerne folgende Gegenfrage: "Wo entstehen eigentlich die Träume?", oder noch direkter gefragt: "Denkst du, dass man sehen können muss, um träumen zu können?" Der Leserkreis der "Gegenwart" kennt oder erahnt die Antwort wohl schon. Allerdings würde ich mich an dieser Stelle nicht mit einem klaren "Ja" oder "Nein" zufriedengeben. Ich persönlich würde sagen: "Ja, um zu träumen, muss man sehen können." – Fragt sich nur, mit welchen Augen ...
In meinen Träumen sehe ich. Wenn ich träume, entstehen Bilder, Gefühle, Gedanken, sogar ganze Dialoge, ja, vielleicht auch Gerüche, Geräusche und in seltenen Fällen Geschmäcker. Es vermischt sich Erlebtes mit der Fantasie Entsprungenem oder Erwünschtem. Auch Farben tauchen auf. Dazu sei angemerkt, dass ich bestimmte Dinge mit bestimmten Farben assoziiere. Rot bedeutet für mich Feuer, Hitze oder Rosenduft, Grün Gras, Blau Meer oder Himmel, Gelb Sonne oder Zitronen, Schwarz Dunkelheit oder Kohlen und Weiß Mehl oder Licht.
Begeben wir uns ein Stück tiefer in die Traumwelt. Lieber Leser, lehn' dich einfach zurück. Lass' uns von einer Rose träumen. Nimm' dir Zeit. Nun werde ich versuchen, dir zu schildern, wie sie in meinen Träumen aussieht. Sie ist rot. Ihre Blüte ist schön weit geöffnet. Am Stiel hat sie viele Blätter und sogar Dornen. Ich betaste die Rose mit meinen Fingern und kann ihre Beschaffenheit erfühlen und ihren intensiven Duft riechen. In der Traumwelt kann ich die Rose auch aus der Ferne sehen.
Aus den bisherigen Ausführungen wird deutlich, dass Träumen mehr sein muss als das, was man mit den Augen sieht. Denn, um bei meinem Rosenbeispiel zu bleiben, Gerüche und Gefühltes werden für das Auge unsichtbar, Gehörtes und Geschmecktes unfassbar bleiben.
Schweifen wir kurz zu einem anderen Traum ab. Wir begeben uns an einen Strand. Ich fühle den Sand und den Wind auf meiner Haut, sehe die Bewegungen der Wellen, rieche und höre das Meer, schmecke das Salz auf meinen Lippen – wie unvollkommen wäre doch der Traum, wenn ich mich nur auf das Sehen beschränken würde.
Ich erwähnte bereits, dass ich die beschriebene Rose oder das Meer sehen kann, ohne das Wasser oder die Blume berühren zu müssen. Genauso ist es, wenn ich mich in meiner Traumwelt in einen Raum begebe. Ich kann genau sagen, wo sich etwas befindet, ohne die Gegenstände anzufassen. Auch die Größe des Raumes sehe ich. – "Das kann doch nur funktionieren, wenn man sieht?" – Ja! Denn mein inneres Auge, was gerade in der Welt der Sehenden oft vergessen wird, sieht scharf und in Farbe und ist zu meinem großen Glück nicht blind. Somit können Träume trotz fehlenden Augenlichtes "sehend" erlebt werden.
Jessica Hüffner (31) ist Sozialpädagogin und lebt in Berlin.
Ich bin fast geburtsblind, habe keine Erinnerung an Bilder. Sinneseindrücke ergeben sich aus dem Trauminhalt. Ein Beispiel:
Ich hocke am Strand, greife ins handwarme Wasser und hole Steine heraus – ich weiß nicht, ob es salzig ist, ich weiß aber, es ist das Meer. Die Steine lassen sich leicht greifen, weil sie alle Grifflöcher haben. Irgendwoher weiß ich, dass gerade vor mir ein runder Felsen aus dem Wasser ragt. Ich werfe die Steine so, dass sie am Felsen abprallen und dann ins Wasser fallen. Es ist windstill und warm.
Olaf Garbow (48) ist Musiker und Wellnessmasseur und lebt in Berlin.
Im Grunde ist Träumen wie das Erleben im Wachzustand – mit dem Unterschied, dass das Gehirn die Eindrücke im Schlaf selbst erzeugt. Doch dieses Erleben ist immer subjektiv, was die Traumforschung vor eine große Herausforderung stellt. Ein Psychologe und Schlafforscher gewährt einen wissenschaftlichen Einblick in unsere Traumwelten.
Von Prof. Dr. Michael Schredl
Studien zeigen, dass die Fähigkeit, sich an Träume zu erinnern, stark schwankt. Manche Personen haben am Morgen fast immer etwas zu berichten, andere meinen, fast nie zu träumen. Im Durchschnitt liegt die Traumerinnerung bei einem Mal pro Woche. Bei Personen im Schlaflabor, die man gezielt in verschiedenen Schlafphasen weckt, beobachtet man eine wesentlich bessere Traumerinnerung.
Im Labor werden Gehirnströme, Augenbewegungen und die Muskelspannung gemessen. Darauf basierend wird der Schlaf in vier Stadien eingeordnet: das Einschlafstadium, der normale Schlaf, der Tiefschlaf und der REM-Schlaf (REM = rapid eye movements). Der REM-Schlaf ist gekennzeichnet durch schnelle Augenbewegungen und ein sehr aktives Gehirn, das im Tiefschlaf eher "entspannt" ist. Auch während des Einschlafens ist das Gehirn aktiv. In einer Nacht werden die verschiedenen Schlafphasen etwa vier- bis sechsmal durchlaufen, wobei die REM-Phasen – mit bis zu 60 Minuten – am Ende der Nacht länger werden.
Nach dem Wecken aus dem REM-Schlaf oder kurz nach dem Einschlafen beträgt die Chance fast 100 Prozent, einen Traumbericht zu bekommen. Im normalen Schlaf und im Tiefschlaf liegt sie bei etwa 60 Prozent. Da es lange dauern kann, bis man aus dem Tiefschlaf richtig aufgewacht ist, vermuten Forscher, dass der Traum auf diesem Weg verloren gehen kann. Man geht heute davon aus, dass immer geträumt wird. Das Gehirn als biologische Maschine und das Bewusstsein als subjektives Erleben stehen nie still.
Ein grundlegendes Problem der Traumforschung ist, dass Träume nicht direkt zugänglich sind, sondern nur über die Rückerinnerung des Träumers nach dem Aufwachen. Trotz der umfassenden Laborforschung bleibt deshalb die Frage offen: Können wir uns überhaupt an das gesamte Geschehen, das während des Schlafens im Gehirn abläuft, erinnern? Oder vollziehen sich womöglich weitere Prozesse, die nicht bewusst wahrgenommen werden, ähnlich der Atmung im Wachzustand?
Viele Studien belegen die so genannte Kontinuitätshypothese des Träumens, die besagt, dass wir mehr oder weniger direkt von dem träumen, was uns tagsüber beschäftigt. Zum Beispiel haben wir im Schlaflabor des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim die Träume von Psychologie-Studenten mit Träumen von Sportstudenten verglichen. Alle Teilnehmer haben über zwei Wochen ein Traumtagebuch geführt und sollten ihre Träume aufschreiben, sofern sie welche erinnern. Wie erwartet, berichteten die Psychologie-Studenten von mehr und längeren Träumen. Sportthemen kamen wesentlich häufiger in den Träumen der Sportstudenten vor. Weitere Studien zeigen, dass vor allem intensive Erlebnisse, wie zum Beispiel Stress, in den Träumen wieder auftreten. Allerdings ist der Traum kreativ. Wir träumen so gut wie nie eins-zu-eins Dinge, die wir erlebt haben. Der Traum mischt alte Erfahrungen dazu, kombiniert neu und schafft Bilder, die wir noch nie im Wachleben gesehen haben.
Die Frage, ob das Träumen der Verarbeitung der Wacherfahrungen dient, ist bis heute ungeklärt. Was wir wissen, ist, dass im Schlaf Gedächtnisspuren von Dingen, die wir tagsüber gelernt haben, verfestigt werden. Das heißt, dass die Nervenverbindungen, die während des Lernens aufgebaut werden, im Schlaf noch einmal trainiert werden und anschließend besser funktionieren. Auf diesem Gebiet steht die Forschung allerdings noch ganz am Anfang.
Selbst wenn Träume keine eigene Funktion haben sollten, also Nebenprodukte der Gehirnaktivität sind, zeigen viele Studien, dass es gewinnbringend sein kann, sich mit seinen Träumen auseinanderzusetzen und daraus zu lernen. Das ist naheliegend, da sie die wichtigen Themen des Lebens aufgreifen. Während man früher viel mit Symboldeutungen gearbeitet hat, geht die moderne Arbeit mit Träumen vorwiegend von den Gefühlen und Grundmustern im Traum aus und versucht, den Zusammenhang zum Wachleben herzustellen.
Ein Beispiel: Sie werden von einem schrecklichen Monster verfolgt und laufen weg. Doch je schneller Sie laufen, desto schneller kommt das Monster hinterher. Sie wachen schließlich auf, bevor das Monster Sie erreicht – das geschieht in der Regel deshalb, weil die Emotionen so stark werden, dass sie den Schlaf unterbrechen. Nach dem heutigen Ansatz wird nicht geschaut, was das Monster bedeutet, sondern das Grundmuster des Traumes wird herausgearbeitet. In diesem Fall ist es einfach: Sie haben Angst und laufen weg. In der Psychologie heißt das Vermeidungsverhalten. Die Person wird gefragt, ob es im aktuellen Leben einen Bereich gibt, in dem Vermeidungsverhalten vorliegt – mit der Idee, dass der Traum die Angst massiv übertreibt und diese im Wachzustand viel kleiner und zu bewältigen ist. Interessant ist, dass die unangenehmen Themen in den Träumen abnehmen, wenn man sich aktive Lösungsstrategien für die Traumsituation ausdenkt, wie im Monster-Beispiel stehenzubleiben und sich umzudrehen oder einen Helfer zu holen. Es ist genauso wie bei Ängsten im Wachzustand: Erst wenn man ihnen ins Auge schaut, werden sie kleiner.
Da Träume in der Regel visuelle Eindrücke enthalten, interessierte Forscher schon früh, wie erblindete Menschen träumen. Die erste wissenschaftliche Arbeit zu dieser Frage wurde 1838 veröffentlicht. Geburtsblinde Personen wiesen keine visuellen Eindrücke auf; andere Sinneseindrücke wie Hören (in ca. 80 Prozent der Träume), Riechen, Schmecken, Tasten und Schmerz kamen jedoch vor. Interessanterweise zeigen manche Studien, dass man Traumberichte von blinden Menschen kaum von denen Sehender unterscheiden kann, wenn Gespräche oder andere alltägliche Situationen vorkommen.
Menschen, die nach dem fünften bis siebten Lebensjahr erblindet sind, weisen auch nach Jahrzehnten noch visuelle Eindrücke im Traum auf, während sich das bei Personen, die früher erblindet sind, nicht zeigt. Für Aufsehen sorgte eine Studie aus dem Jahre 2003, in der behauptet wurde, dass auch blinde Personen im Traum sehen könnten. Die Forscher stellten die Hypothese auf, dass das Sehen im Gehirn verankert sei, auch bei Personen, die noch nie gesehen haben. Allerdings wurde diese Studie stark kritisiert, weil sie sowohl den Gebrauch von Wörtern, die mit Sehen zu tun haben, überbewertet als auch die Tatsache, dass blinde Menschen eine räumliche Vorstellung haben können, ohne dass sie jemals visuelle Eindrücke hatten.
Es scheint klar zu sein, dass der Traum im Wachzustand Erlebtes widerspiegelt. Obwohl der Traum kreativ ist, taucht nichts auf, wovon man keinerlei Vorstellung hat. So zeigt sich in Studien, dass auch die Träume blinder Menschen deren Erfahrungswelt thematisieren. Sie spielen öfter in Gebäuden und weniger in der freien Natur. Ein Beispiel, das viele Menschen kennen – egal, ob sehend oder nicht – sind Flugträume. Natürlich kann niemand die Erfahrung im Traum mit einer tatsächlichen Wacherfahrung vergleichen, da Fliegen ohne Hilfsmittel nicht möglich ist. Deshalb vergleichen Menschen ihre Traumerfahrung bei der Beschreibung mit Tauchen oder Schwimmen – viele paddeln im Traum sogar mit den Händen.
Die meisten Studien in der Traumforschung haben sich bislang auf das Sehen konzentriert. Es bleibt abzuwarten, was die Traumforschung in Zukunft allgemein und in Bezug auf das Sehen und Nicht-Sehen in Träumen herausfindet und wie sie der Problematik der Subjektivität von Träumen begegnen wird.
Prof. Dr. Michael Schredl ist Psychologe und wissenschaftlicher Leiter des Schlaflabors des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim.
Dazu zwei Bilder:
Ich kann in meinen Träumen noch sehen, wobei ich auch dort zunehmend beginne, über Hindernisse zu stolpern oder die Nummer der Straßenbahnlinie nicht zu erkennen. Mein Unterbewusstsein versetzt mich innerhalb meiner Traumwelten in den Zustand vor meiner Blindheit zurück, in welchem meine Sehbehinderung sich schleichend anzudeuten begann. Die Verarbeitung des visuellen Verlusts erfolgte in meinem Fall offenbar um mehrere Jahre verzögert. Manchmal sehe ich mich in meinen Träumen als kleines Mädchen, links und rechts ein Zopf, in der Schule sitzen. Auch wenn ich die Dinge um mich herum sehen kann, ist es mir unmöglich, das Tafelbild oder den Inhalt meines Hausaufgabenheftes zu erkennen. In anderen Träumen finde ich mich in Modeboutiquen wieder, in denen ich zwar die Kleidungsstücke auf den Stangen optisch vernehme, aber ihre Farben nicht zuordnen kann. Einen Blindenstock benötige ich im Traum trotzdem nicht und von Punktschrift habe ich dort auch noch nie etwas gehört.
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass jeder Mensch seine Träume so empfindet, wie er auch seine persönliche Wirklichkeit erlebt. Wer in seiner Wahrnehmung vom Sehen geprägt war oder ist, träumt auch sehend. In meinen Träumen greife ich neben den Seh-Erinnerungen auch auf andere Sinneseindrücke wie Berührungen, Geräusche, Geruchs- und Geschmacksempfindungen zurück, auf die ich im Alltag ausschließlich angewiesen bin. Wer träumt, egal ob sehend oder blind, kann innerhalb seiner Traumwelt Gefühle wie Angst oder Glück empfinden. Trotz der fehlenden visuellen Vorstellungskraft bin ich in der Lage, in meinen Träumen zu denken, etwas zu ahnen oder zu fürchten und mich gar zu erinnern.
In meinen Träumen kann ich auch Dinge tun, die im normalen Leben nicht oder nicht mehr möglich sind, wie Fliegen, Autofahren oder auf dem Mond spazieren gehen. Manche Träume scheinen ausgesprochen wirr, manche brennen sich ein, andere werden wieder vergessen. Hin und wieder nehme ich, vor allem in romantischen Träumen, die Blicke von Männern wahr, sehe aber den Rest ihres Körpers nicht – ja, ich gebe es zu, ich träume von Klamotten und Männern.
Jennifer Sonntag (34) arbeitet als Sozialpädagogin in
Halle/Saale und ist durch Retinitis pigmentosa erblindet.
www.blindverstehen.de
Träume und insbesondere Alpträume können auf nicht verarbeitete Konflikte hinweisen. Wer diese Anzeichen ernst nimmt und sich seinen Gefühlen stellt, träumt angenehmer und hat die Chance, mit seinen "inneren Dämonen" Frieden zu schließen. Wie das funktioniert, erklärt der blinde Psychotherapeut Thomas Abel im Interview.
Interview: Sabine Richter
Herr Abel, jeder Mensch träumt, so viel ist sicher. Doch wenn es darum geht, Träumen eine Funktion oder gar Bedeutung zuzuweisen, gehen die Meinungen auseinander. Sind Träume lediglich wirre Kompositionen aus wahllosen Eindrücken, die wir tagsüber gesammelt haben, oder sind Träume womöglich viel mehr?
Träume sind viel mehr. Man weiß, dass Träume unterschiedliche Funktionen haben. Zum einen dienen sie dazu das, was wir am Tag erlebt haben, ins Langzeitgedächtnis einzubuchen. Das Neue wird verglichen mit dem, was im Langzeitgedächtnis bereits gespeichert ist. Das sind komplexe Vorgänge und enorme Datenmassen, die im Gehirn bewegt werden müssen. Wenn wir Menschen nicht träumen, sondern direkt verarbeiten würden, nachdem wir etwas erlebt haben, während wir schon die nächste Handlung vollziehen, müssten wir eine Schubkarre mit Datenspeicher als Gehirnerweiterung hinter uns herziehen.
Das Gute am Träumen ist, dass wir keine neuen Eindrücke aufnehmen, während wir schlafen. Wir können uns ganz dem Datenabgleich des Erlebten widmen und schon deshalb ist regelmäßiger Schlaf wichtig. Man kann psychische Folter ausüben, indem man Menschen den Schlaf entzieht, wie es unter anderem in DDR-Gefängnissen praktiziert wurde – die Menschen werden dann ziemlich schnell verrückt.
Eine zweite Funktion von Träumen ist, dass sie zum Teil einer Vorbereitung dienen. Entweder für ein bestimmtes Ereignis am nächsten Tag, aber auch generell für die Zukunft. Wenn wir zum Beispiel Fluchtträume haben, wird angenommen, dass wir für unser Muskelsystem eine Art Fluchtprogramm einüben, das im Bedarfsfall nur noch abgerufen werden muss.
Welche Chance bieten Träume zur Bewältigung von Konflikten? Und kann man anhand seiner Trauminhalte feststellen, dass man mit bestimmten Themen noch nicht abgeschlossen hat?
Zur Bewältigung von Konflikten bieten Träume sehr viele Chancen. Normalerweise ist es so: Wenn wir morgens erfrischt aufwachen und uns nicht an das Geträumte erinnern, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass die Träume ihre Aufgabe, die Ereignisse des vorigen Tages im Gedächtnis einzusortieren, still und unaufgeregt erledigt haben. Wenn wir allerdings Alpträume haben, ist das ein Zeichen dafür, dass wir etwas nicht verarbeiten können – gerade bei Alpträumen, bei denen man mittendrin aufwacht. Es gibt Menschen, die immer wiederkehrende Alpträume haben. In diesem Fall wäre es interessant, sich die Träume zu notieren und dazu zu schreiben, was man an dem Tag erlebt hat. Später kann man dann versuchen, einen Zusammenhang oder ein bestimmtes Muster zu erkennen. Ein anderes Anzeichen wäre, dass sich bestimmte Themen innerhalb der Träume wiederholen.
Bei Sehverlust oder Erblindung ist es oft so, dass Alpträume auftreten, wenn eine gravierende Verschlechterung der Sehfähigkeit eintritt. Typisch sind Träume von Wohnungseinbrüchen oder von Raubtieren, die einen anfallen wollen. Oder aber jemand träumt immer wieder von der Erblindung: Er muss beispielsweise auf die Straße gehen und traut sich das nicht zu.
Gibt es Möglichkeiten, aktiv in seine Träume einzugreifen, um seine inneren Konflikte zu einem bewussten Abschluss zu bringen?
Die Grundidee ist nicht, dass man direkt in Träume eingreift. Die Idee ist zu versuchen, bewusst weiterzukommen, wenn man mit einer Schwierigkeit innerlich nicht fertig wird. Beispielsweise wenn jemand wiederholt von Einbrüchen oder von dem Tag des Sehverlusts träumt: Dann ist es wichtig zu betrauern, was man verloren hat, am besten in Anwesenheit eines anderen Menschen. Diese Gefühle zuzulassen und sich ihnen zu stellen, ist wichtiger als zu versuchen, auf die Träume einzuwirken. Denn die zeigen nur, wie wir etwas verarbeiten. Sie selbst können uns unsere Last nur begrenzt abnehmen.
Die Bewältigung des Sehverlusts kann natürlich auch in einer Psychotherapie erfolgen bzw. dadurch begleitet werden. Inwieweit setzen Sie Träume in einer Behandlung ein?
Ich arbeite in den Behandlungen viel mit Träumen. Daran kann man erkennen, wie weit jemand mit seiner Verarbeitung ist und herausfinden, wo es hakt. An diesen Stellen würden wir im therapeutischen Gespräch dahingehend weitermachen, dass sich jemand allmählich darauf einlassen kann, sich mit dem Unvermeidlichen abzufinden, ohne in eine Resignation zu verfallen.
Wo liegt bei den Traumdeutungen, die Sie in Ihrer Therapie durchführen, der Unterschied zu denen, die eher in der Esoterik-Ecke anzusiedeln sind?
Der Hauptunterschied ist, dass die Esoterik Kataloge mit Traumsymbolen hat. Das Haus steht beispielsweise immer für das Ich, der Dachstuhl für den Kopf und wenn der Dachstuhl brennt, bin ich verliebt. In der Psychotherapie arbeitet man ausschließlich mit den Einfällen des Träumers. Wir würden fragen: Was fällt Ihnen zu dem Haus ein? Denn es ist ein Unterschied, ob das Haus des Chefs brennt, das der Eltern oder das eigene. Das kann auch einfach ein Film gewesen sein, den jemand am Abend zuvor gesehen hat, oder ein Buch, das jemand gelesen hat. Oftmals kommen dem Träumer selbst Einfälle, wenn man die einzelnen Punkte eines Traumes durchgeht. Ganz entscheidend für die Traumdeutung ist, dass es letzten Endes eine eigene Deutung des Träumers wird. Er muss innerlich eine Art "Klick" merken, ein Aha-Erlebnis haben, damit er in seinem bewussten Überlegen an der Stelle weitermachen kann.
Also der Traum als Anstoß zur Selbstreflektion ...
Genau. Der Therapeut hilft natürlich dabei, indem er abfragt oder eine Idee einbringt, die mit der Lebensgeschichte zu tun hat. Wenn das Haus des Chefs brennt, über den man sich am Vortag geärgert hat, kann es zum Beispiel ein Rachetraum gewesen sein. Wichtig ist, dass beim Träumer selbst Gefühle und Erkenntnisse in Gang kommen. Da kann man sich als Therapeut wunderschön ausgedacht haben, was der Traum bedeuten könnte – wenn das beim Träumer nichts auslöst, war das vergebene intellektuelle Mühe.
Wo liegen Unterschiede zwischen geburtsblinden und von Sehverlust betroffenen Träumern?
Menschen, die von Geburt an blind sind, träumen mehr in tastbaren Kategorien und in den Qualitäten, die sie erleben. Gerüche und Geräusche spielen da eine Rolle und das innere Abbild der Umgebung. In den Träumen treten diese Eindrücke an die Stelle von Farben. Es kann auch ein inneres Vorstellungsbild eines Raumes aufkommen, aber in der Regel sind die Tastqualitäten dominierend. Manche erleben reine Hörspiele, wobei eine Entwicklung möglich ist. Oftmals reicht es schon zu fragen: Haben Sie auch etwas gerochen oder unter Ihren Füßen gefühlt? Und schon wird aus dem Hörspiel-Traum ein "multimediales" Erlebnis.
Die Träume von Menschen, die früher gesehen haben, sind mit einer Sinnesqualität mehr ausgestattet, so dass Farben vorkommen; manche Träume sind aber auch in Schwarz-Weiß. Einige, die erblindet sind, sagen, dass sie nach 20 Jahren keine Erinnerung mehr an Farben haben, andere schon. Das hängt meines Erachtens auch damit zusammen, inwieweit man sich damit beschäftigt – ob man den visuellen Erinnerungen einen Wert beimisst oder ob man das eher nicht tut, weil die Erinnerung schmerzt. Viele sind aber auch Jahre nach der Erblindung noch in der Lage, sich an Farben zu erinnern und farbig zu träumen.
Es ist sehr interessant, wie und wann der Sehverlust im Traum auftritt. Es gibt sehbehinderte Menschen, die in manchen Träumen voll sehen können, wie vor dem Sehverlust. Es gibt auch Träume, in denen der Träumer in eine Nebelwolke gehüllt ist, in der er sich mit dem Langstock orientiert. Außerhalb dieser Wolke kann er aber alles sehen.
Zum Abschluss: Haben Sie für unsere Leser den ultimativen Tipp zum "gesunden" Träumen?
Die Träume ernst nehmen, Alpträume aufschreiben, darüber nachdenken und sich seinen Gefühlen stellen; sich bei Träumen, die immer wieder auftreten, mit den Themen beschäftigen, auch wenn dabei unangenehme Gefühle hochkommen.
Man kann sich auch mal vornehmen, über etwas zu träumen. Zum Beispiel, wenn Sie sich fragen, wieso Ihnen das immer zu schaffen macht, wenn Sie Leute auf eine bestimmte Weise ansprechen. Dann kann man sich vornehmen, darüber zu träumen. Das wird in aller Regel nicht in der Nacht darauf passieren, aber wenn man aus dem Traum aufwacht, weiß man schon: Das ist ein Stück weit die Antwort auf die Frage. Das ist allerdings ganz große Kunst.
Dazu ein Bild: Sieht in Träumen eine Chance zur Bewältigung von Konflikten: Psychotherapeut Thomas Abel
Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.
Inwieweit drehen sich Ihre Träume um den Sehverlust? Haben sie Ihnen schon einmal Hinweise zur Verarbeitung der Behinderung gegeben? Und wovon träumen Sie, wenn Sie sich die Zukunft ausmalen?
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Gelsenkirchen, Musiktheater im Revier
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Dialog mit Filmbeschreibern, Besuch der Nordischen Filmtage in
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Berufsförderungswerk Würzburg
Ein
Qualifizierungsangebot für Ehrenamtler und Mitarbeiter der
DBSV-Landesvereine, die blinde und sehbehinderte Menschen beraten.
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Unter 0 18 06 / 99 66 33 ist die Deutsche Bahn weiterhin rund um die Uhr erreichbar, nun aber erheblich preiswerter. Ein Anruf kostet 20 Cent aus dem Festnetz und 60 Cent aus dem Mobilfunknetz. Die neue Service-Nummer bietet unter anderem Zugang zu Fahrkartenbuchung, Fahrplaninformation oder dem Service für mobilitätseingeschränkte Reisende.
Hörspiele und -bücher rund um die Uhr bietet das Projekt "hörbuchFM" unter www.hoerbuchfm.de. Das für den Grimme Online Award 2012 nominierte Internet-Radio ist musik- und werbefrei und finanziert sich über Spenden. Bedient werden alle Genres von Krimi über Fantasy bis hin zu Klassikern und Historischem.
Doris Hippeli macht den Einstieg in das Textverarbeitungsprogramm Microsoft Word 2010 unter Windows 7 leicht. Texteingabe, Formatieren, Tabellenerstellung, Rechtschreibprüfung: Die einzelnen Themen werden in verständlichen Schritten erklärt, die ohne Maus mit Hilfe der Tastatur ausgeführt werden. Das Buch ist in Punktschrift (Preis: 85 Euro), in Großdruck, als DAISY-CD und als Textdatei auf CD-ROM (Preis: je 35 Euro) erschienen.
Bestellungen bei der
Deutschen Zentralbücherei
für Blinde zu Leipzig (DZB)
Tel.: 03 41 / 71 13-119
E-Mail:
verlag@dzb.de
Ein Erfahrungsbericht von Angelika Walter-Maihold
Ich war von 1965 bis 2011, also 46 Jahre, als Logopädin tätig. Während der Ausbildungszeit und in den ersten Jahren war ich stark sehbehindert (5 Prozent Sehkraft), seit 1978 bin ich vollblind. Nach meinem Examen habe ich in verschiedenen Einrichtungen gearbeitet, besonders mit körper- und geistig behinderten Kindern, wofür ich eine Zusatzausbildung für die Bobathmethode gemacht habe. Anschließend war ich viele Jahre in eigener Praxis tätig.
Ich habe die verschiedenen Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern behandelt (Dyslalie, Dysgrammatismus, mangelnder Wortschatz, Wortfindungsstörungen, Sprachverständnisstörungen, Mutismus) sowie bei Kindern und Erwachsenen Stottern und Stimmstörungen aller Art. Vor meiner Erblindung habe ich Kinder auch in Kleingruppen behandelt, danach jedoch nur noch Einzeltherapien gemacht.
Oft wurde ich gefragt, auch von Kolleginnen oder Kollegen, ob und wie es denn möglich sei, als blinder Mensch diesen Beruf auszuüben. Aufgrund meiner Sehbehinderung bzw. Blindheit habe ich nicht besser oder schlechter gearbeitet, aber vielfach anders als meine Kolleginnen und Kollegen, und ich hatte Erfolge und Misserfolge genau wie meine sehenden Kollegen. Es gab Patienten, die gezielt deshalb zu mir kamen, weil sie gehört hatten, dass ich blind bin; sie setzten dabei auf das besondere Feingefühl und die spezielle Wahrnehmungsfähigkeit eines blinden Menschen. Ganz selten wurde ich von vornherein von Patienten oder Ärzten abgelehnt. Manchmal ließen sie sich von meiner Kompetenz überzeugen, manchmal gaben sie mir keine Gelegenheit dazu.
Als blinder Mensch gebrauche ich meine vier Sinne intensiver als ein Sehender. Artikulationsbewegungen, Verspannungen usw. kann ich hören oder auch fühlen. Stimmungen und Gefühle meines Gegenübers erkenne ich möglicherweise sogar deutlicher und schneller, weil ich durch optische Eindrücke nicht abgelenkt bin. Mein Supervisionsfachmann drückte es so aus: "Sie können nicht sehen, aber schauen."
Mein Arbeitsmaterial hatte ich mir mit Brailleschrift, Markierungen und viel Kreativität so zurechtgemacht, dass ich sehr abwechslungsreiche und patientenspezifische Übungen und Spiele anbieten konnte. Kreatives Gestalten zur Sprachförderung ist mit Modelliermasse, Filz- oder Magnettafelbildern, Malen mit Kreide (hörbar) und auf Silikonfolie (fühlbar) möglich. Bilderbücher und Geschichten lernte ich auswendig usw. Andere Arbeitsmaterialien wie Puppen mit Zubehör, Autos, Bausteine aller Art und Musikinstrumente machten überhaupt keine Probleme. Mein Gedächtnis und meine Konzentration wurden ständig stark gefordert, sind dadurch aber auch sehr gut.
Ich habe natürlich auch elektronische Hilfsmittel genutzt. Mein Computerarbeitsplatz ermöglichte es mir, auch über dieses Medium Schriftsprache zur Übung einzusetzen (ich habe einen Computer mit Sprachausgabe und Braillezeile). Texte aus Fachbüchern und -zeitschriften konnte ich damit lesen, Patientenberichte und individuelle Übungsblätter gut erstellen. Einige Stunden in der Woche hatte ich außerdem ein oder zwei persönliche Lesehilfen für Texte, die der Computer nicht erkennt, und für die Abrechnung.
Manche Menschen meinten, dass ich Kinder nicht sicher genug beaufsichtigen könnte. In den vielen Jahrzehnten meiner Arbeit ist bei mir noch niemand zu Schaden gekommen, Gott sei Dank. Schließlich habe ich auch meine drei eigenen Kinder unfallfrei großziehen können.
Nach meiner langjährigen Erfahrung und den vielen positiven Rückmeldungen von Patienten, deren Angehörigen und behandelnden Ärzten meine ich, dass der Beruf der Logopädin von einem blinden Menschen ausgeübt werden kann, ja, dass er gerade für uns blinde bzw. sehbehinderte Menschen besonders geeignet ist, denn unser wichtigstes Kommunikationsmittel ist die Sprache. Im Umgang mit Menschen, die stimmliche oder sprachliche Probleme haben, erlebte ich mich als mitmachendes Gegenüber. Wenn ich in Gesprächen zur Bewältigung von Schwierigkeiten anregte, so redete ich nicht vom grünen Tisch, sondern konnte mich gut neben den Patienten oder seine Angehörigen stellen.
Für die kleinen Patienten machte meine Blindheit keinerlei Probleme. Ich erklärte die Lage, die zunächst oft gar nicht erfasst wurde, weil ich mich in meinem Alltag normal bewege. Fiel es ihnen dann in einer Situation auf, wunderten sie sich und setzten sich damit auseinander. Sie schäkerten mit mir, indem sie herumschlichen, oder probierten selbst aus, Dinge mit geschlossenen Augen zu machen.
Das ist, so meine ich, ein guter Beitrag zum Abbau von Berührungsängsten im Umgang mit behinderten Menschen, also zur Integration, heutzutage besser: Inklusion. Oft resultierte aus dem Erfassen eine freundliche Hilfsbereitschaft des Kindes. Meinungen wie "Blindheit ist das Schlimmste" oder "Das ist traurig, dass du blind bist" konnte ich (je nach Alter und Fassungsvermögen des Kindes) in neue Gedankengänge lenken. Denn die Kinder erlebten, dass ich ebenso fröhlich oder traurig, aktiv oder passiv bin wie jeder andere Mensch auch.
Ein Leserbrief von Dorothee Feuerstein aus Nürnberg
In der Mai-Ausgabe der "Gegenwart" hat sich Frau Dr. Eva-Maria Glofke-Schulz zu dem Fall der taubblinden Zwillinge aus Belgien geäußert, die aktive Sterbehilfe in Anspruch genommen haben (vgl. "Gegenwart" 3/2013). Es stimmt zwar, wie sie sagt, dass man nicht den Stab über Menschen brechen sollte, die diesen Ausweg wählen, doch denke ich, dass niemand ein moralisches Urteil über diese beiden zusätzlich noch schwerkranken Menschen gefällt hat, sondern eher über diejenigen, die ihrem Todeswunsch vielleicht zu schnell nachgekommen sind.
In der Diskussion um Sterbehilfe ist die alles entscheidende Frage, ob wir wirklich frei sind, ob wir den Tod aus freien Stücken wählen können. Schließlich unterliegen wir in unserem Leben sehr vielen Notwendigkeiten und Zwängen, allein schon aufgrund unserer Biologie: Wir müssen essen, schlafen und haben viele Bedürfnisse, die wir nur schwer unterdrücken können. Unbewusst sind uns oft gesellschaftliche Zwänge, etwa dass wir nicht auffallen oder anderen nicht zur Last fallen dürfen.
Ich denke, dass nicht nur in Fällen, bei denen die Entscheidungsfreiheit offensichtlich eingeschränkt ist, wie zum Beispiel bei psychischen Erkrankungen, die Gefahr besteht, dass Entschlüsse nicht wirklich selbstständig gefasst werden können, sondern dass jeder Mensch gewissen Manipulationen unterworfen ist. Gerade in Extremsituationen, wie sie eine Behinderung oder schwere Krankheit nun einmal darstellt, kann es zum so genannten Tunnelblick kommen, wenn die Betroffenen nur noch im Sterben einen Ausweg sehen. Auch hier ist ein besonderer Schutz notwendig, vor allem Aufklärung, damit die Menschen erfahren, was noch alles möglich ist, wo es (auch finanzielle) Hilfen gibt, dass sie nicht alleingelassen werden und dass andere Möglichkeiten und Auswege existieren können.
Ich selbst als Blinde und Dialysepatientin habe schon oft mit dem Gedanken gespielt, dass ich diese Situation nicht länger erdulden will. Darum bin ich die Allerletzte, die moralisch den Stab über jemanden brechen würde, der sein Leben beenden möchte. Nur stört mich der Begriff der "Freiheit". Kann mir jemand beweisen, dass Menschen, die diesen Weg wählen, tatsächlich aus freien Stücken handeln? Mein Motto lautet: "Love it, change it or leave it." Nun ist die Frage: Kann ich es lieben? Nein! Kann ich es ändern? Nein! Bin ich also frei, habe ich also zwei Möglichkeiten, die ja per definitionem das Wesen der Freiheit ausmachen? Nein! Die Entscheidung, sich in so einer Situation umzubringen, ist genauso frei wie die eines Menschen, der im zwanzigsten Stock eines brennenden Hochhauses steht und die Wahl hat, an Rauchvergiftung zu sterben oder ohne Sprungtuch auf dem Pflaster aufzukommen. Bildlich gesprochen, müssen wir ein Sprungtuch aufspannen, um eine echte Wahlfreiheit zu gewährleisten. Gibt es Hilfen? Kann man die Lage ändern? Kann man die Schmerzen palliativ behandeln? Gibt es finanzielle Möglichkeiten, um den Spielraum zu erweitern? Wenn dies alles gegeben ist und ein Mensch immer noch sagt, dass er nicht mehr leben will, dann muss man seinen Willen wohl respektieren.
Ich bekomme Bauchschmerzen bei dem Gedanken, dass jemand ans Bett eines Schwerkranken tritt und ihm das Angebot macht: "Übrigens, du kannst auch die Euthanasie wählen, wenn du willst." Könnte darin nicht die Erwartung mitschwingen, dass man dieses Angebot bitteschön auch annehmen sollte?! Wer kann ausschließen, dass Angehörige, die vielleicht sogar mehr unter der Situation leiden, jemanden hilflos daliegen zu sehen, nicht durchblicken lassen, dass sie erleichtert wären, wenn alles endlich vorbei wäre, und dass der Betroffene sich aus Loyalität zu seinen Angehörigen verpflichtet fühlt, diese zu entlasten?
Ich finde es nur dann legitim, das Leben aktiv zu beenden, wenn der Tod ohnehin irreversibel vor der Tür steht und ein qualvolles Sterben verhindert werden soll, oder wenn bei unerträglichen Schmerzen so starke Schmerzmittel gegeben werden, dass auch der Tod in Kauf genommen wird, wie bei der terminalen Sedierung. Von einem "Freitod" würde ich nur dann sprechen, wenn jemand, der ein erfülltes Leben hatte, sagt: "Es ist genug, ich möchte aus dem Leben gehen." Im Zuge der sich umkehrenden Alterspyramide jedoch habe ich die Sorge, dass das so genannte "sozialverträgliche Frühableben" immer mehr Schule macht, wenn dies auch nicht offen kommuniziert wird. Wie oft hört man von alten Menschen, wenn auch eher etwas emotional erpresserisch, den Satz: "Es wäre wohl das Beste, ich wäre nicht mehr da." Wie schnell kann ein solches Klima, wenn auch unbewusst, die Entscheidung beeinflussen, ob man auf dieser Erde noch verweilen möchte.
Ich finde es anmaßend, einem Leidenden zu sagen: "Du musst dein Kreuz tragen." Das Hintertürchen offenzuhalten, jederzeit aus dem Leben scheiden zu können, kann auch beruhigend wirken. Mit dem Wissen, sich immer noch umbringen zu können, wenn es wirklich nicht mehr geht, kann man vielleicht sogar mutiger sein und noch größere Strapazen auf sich nehmen, als man es ohne dieses Hintertürchen tun würde. Daher betrachte ich Selbstmord nicht unter moralischen Gesichtspunkten. Wer eine Krankheitsdiagnose mit fortschreitender Prognose erhält, wird eventuell länger durchhalten, wenn er sich darauf verlassen kann, dass ihm später jemand diesen "Liebesdienst" erweisen wird.
Der Wunsch, nicht mehr leben zu wollen, ist ein Hilferuf nach Verbesserung. Solange wir auf Todeswünsche und Selbstmordäußerungen nur so reagieren, dass wir den Betroffenen in die Psychiatrie schicken oder im anderen Extremfall seinem Wunsch nachkommen, verpassen wir die Chance, unsere Gesellschaft zu ändern. Da der Tod zum Leben gehört, gehört zur Lebenshilfe auch die Hilfe zum Sterben. Aber solange die Hilfe zu einem selbstbestimmten und freien Leben noch extrem ausbaubedürftig ist, kann die Option zu sterben keine freie Entscheidung sein. Wenn wir die aktive Sterbehilfe zulassen, wird – so meine Befürchtung – weniger dafür getan, die Lebensbedingungen von Behinderten und Schwerstkranken zu verbessern. Kurz gesagt: Mir macht die Vorstellung, dass einem Kranken die Möglichkeit der Sterbehilfe angeboten wird, große Angst. Es ist keine Frage des moralischen Zeigefingers, sondern die große Sorge in einer sozial kälter werdenden Umwelt.
Wer Interesse hat, sich mit diesen Gedanken näher zu befassen, dem sei das Buch "Tödliches Mitleid" von Klaus Dörner empfohlen.
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"Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin
In Bewegung sein und die Natur erleben: Mehr als 15 Millionen Deutsche ziehen regelmäßig die Laufschuhe an. Wer aufgrund von Sehproblemen nicht allein laufen kann, braucht einen Guide, so wie Hans-Reinhard Hupe. Er hat sich seinen großen Wunsch erfüllt und war beim Rennsteiglauf durch den Thüringer Wald dabei. Aber es müssen nicht 72,7 Kilometer sein. Was seine Geschichte vor allem erzählt: Es lohnt sich, das Laufen zu entdecken oder wiederzuentdecken. Denn Laufen macht fit und gibt ein Stück Freiheit zurück.
Konzentriert verstaue ich die Reise- und Wanderutensilien: Schlafsack, Isomatte, Ausweis, Geld, Wechselwäsche, Handtuch, Zahnbürste, Essen und Trinken. Zuletzt gleiten meine Hände über die Wanderschuhe. Nein, die Wanderschuhe brauche ich nicht einzupacken, sie kommen dahin, wo sie hingehören: an die Füße. Ich schlüpfe hinein und binde sie zu. Reflexartig ziehe ich die Schnürbänder kräftig an und mache einen Doppelknoten. Warum ein Doppelknoten? Ich merke, dass ich abschweife und löse den Doppelknoten wieder. "Es sind doch nicht meine Joggingschuhe", sage ich zu mir selbst. Ich lasse mich neben meinen Rucksack auf den Boden sinken und überlasse mich meinen Gedanken. Im Nebenzimmer höre ich meine Partnerin mit dem Enkelsohn spielen, fröhliches Kinderlachen erklingt. Der Kleine ... ein Jahr ist er jetzt alt. Ein Jahr ist es her, da verstaute ich wie heute meine Reiseutensilien im Rucksack. Mit einem Unterschied: Nicht die Wanderschuhe schnürte ich mir an die Füße, sondern die Joggingschuhe – mit Doppelknoten.
Ein Lächeln huscht mir über das Gesicht. Ja, meine Joggingschuhe, sie sind ein kleiner Mosaikstein in meinem Leben. Die Joggingschuhe begleiten mich seit meiner Jugend, sie haben mich Selbstdisziplin und Willensstärke gelehrt und mir die Freude an der Bewegung erhalten. Meine Joggingschuhe haben mich getragen, wohin ich wollte. Ich konnte laufen, laufen, laufen. Ich habe mich gefreut an der Natur, bin Menschen und Tieren auf meinen Läufen begegnet und konnte an Wettkämpfen teilnehmen, die nicht selten mit einer guten Platzierung oder einem Pokal belohnt wurden.
Ich wusste, dass die Freiheit begrenzt war. Eine Freiheit, die ich genoss, solange es mir das Augenlicht ermöglichte. Schleichend, jedoch unaufhaltsam trübten sich die Augen, bis es mir selbst mit Hilfsmitteln nicht mehr möglich war, auf unwegsamem Gelände allein zu laufen. Doch meine Joggingschuhe blieben mir treu. Oder sollte ich besser sagen: Ich blieb ihnen treu? Egal. Mein Bruder, selbst ein begeisterter Läufer, nahm ein Seil, drückte es mir und sich in die Hand und wir begannen, gemeinsam Trainings- und Wettkampfläufe zu bestreiten. Es war eine sehr fruchtbare Zeit. Wenn wir bei regionalen Wettkämpfen antraten, brachten wir die Laufkonkurrenz zum Schwitzen.
Alles hat seine Zeit. Mein Bruder verlor seine Arbeit und ging in die Schweiz, um sein Geld zu verdienen. Schwierig für mich, jedoch nicht ausweglos. So wurde meine Partnerin meine treue Laufbegleiterin. Klar, es war ein gewaltiger Einschnitt. Ich musste vom fünften in den zweiten Gang herunterschalten. Aber es hatte auch Vorteile. Zeitlich war das Training besser abzustimmen, wir konnten die Strecke flexibler wählen und bei Wettkämpfen musste ich mich nicht bis aufs Letzte auspowern. Pokale gewann jetzt nicht mehr ich, dafür aber meine Partnerin.
Im vergangenen Jahr wurde ich nun 50 Jahre alt. Ein ganz besonderer Geburtstag – mit einem ganz besonderen Wunsch. Viele Läufer träumen davon, einmal die Königsstrecke des Rennsteiglaufes unter die Füße zu nehmen. Sie träumen den Traum genau wie ich auch. Wie viele schaffen es, aus dem Traum Wirklichkeit werden zu lassen? Ich wusste nur eines, ich möchte kein Träumer bleiben, ich möchte zu meinem 50. Geburtstag den Supermarathon laufen. Wie aber kann man sich auf einen solch langen Lauf vorbereiten? 72,7 Kilometer – schwer vorstellbar!
Meine Partnerin war sofort bereit, mir bei der Erfüllung des Wunsches zu helfen. Ein Jahr dauerte die Vorbereitung. Wir studierten Trainingspläne, fuhren zu Vorträgen über die richtige Ernährung beim Ausdauersport und holten uns bei Dieter Baumann während seines Kabaretts wertvolle Tipps für das Laufen. Virtuell nahmen wir jeden Kilometer des Rennsteiglaufes unter die Lupe, prägten uns Höhenmeter, Verpflegungsstellen und Hilfsstützpunkte anhand der Ausschreibung ein und suchten in den heimischen Wäldern nach einer passenden Trainingsstrecke. Wir fanden einen idealen 8,1 Kilometer langen Rundkurs mit 170 Höhenmetern. Jetzt hieß es noch, einen auf Familie und Beruf angepassten Trainingsplan zu erstellen, ein Trainingsbuch anzulegen und natürlich die Trainingsbekleidung aufzustocken, würde das Training doch bei Wind und Wetter über mehrere Stunden stattfinden müssen, um das große Ziel zu erreichen – den Supermarathon!
Wir waren voller Euphorie. Einmal in der Woche war der lange Trainingslauf an der Reihe. Pulsuhr, Pulsgurt, die richtigen Nahrungsmittel und das Trinken, an alles musste vor Trainingsbeginn gedacht werden. Doch unsere Euphorie wurde auf eine harte Probe gestellt. Glaubten wir anfänglich noch, dass wir Woche für Woche die Laufumfänge und das Tempo kontinuierlich steigern könnten, so stellte sich bald Ernüchterung ein. Mal schmerzten die Knie, mal war der Körper zu schlapp, mal stach es in der Brust, mal zwickte es in der Leiste. Dann kam der Winter mit Temperaturen bis zu minus 16 Grad Celsius. Der Atem gefror an Kinn und Nase, Füße und Hände schmerzten vor Kälte. Schnee, rauer Wind, vereiste Wege machten das Laufen zur Tortur. Doch wir hatten Glück. Der Winter währte in diesem Jahr nicht lange. Mit den ersten Sonnenstrahlen wurde das Laufen angenehmer, aber auch anspruchsvoller und länger.
Mein 50. Geburtstag kam näher, der 16. April 2012 und der entscheidendste Tag unseres Trainings. Neunmal wollten wir die 8,1-Kilometer-Runde bezwingen. Neunmal bergauf und bergab. Da wir abends die Geburtstagsgäste erwarteten, starteten wir am Morgen pünktlich um sechs Uhr. Fünf Runden liefen sich recht locker, Runde sechs und sieben waren anstrengend, unsere körperlichen Schwachstellen machten sich zunehmend bemerkbar. Der Gedanke an noch zwei verbleibende Runden ließ uns fast verzweifeln. Doch wir hatten ein Ziel, wir durften es nicht aus den Augen verlieren, wir mussten durchhalten. Für die achte Runde wäre wohl der Ausdruck "Schleichen" zutreffender. Einzig der leckere Imbiss nach jeder gelaufenen Runde machte die Quälerei noch erträglich. Wir schlichen uns also durch bis zu Runde neun. Meine Partnerin jammerte: "Bitte zum 100. Geburtstag nicht noch so einen verrückten Wunsch." Schmerzen in den Knien, Müdigkeit und Schlappheit waren die Begleiter der letzten Runde, aber mit jedem Meter, den wir zurücklegten, stieg die Wahrscheinlichkeit, den Trainingslauf erfolgreich zu absolvieren – ein Garant für unsere Teilnahme am Rennsteiglauf.
Vergessen waren alle Trainingsstrapazen, als wir am 12. Mai 2012 in Eisenach topfit an den Start gingen. Wir waren schon einen Tag vorher angereist, hatten mit mehreren Läufern gefachsimpelt und bei der abendlichen Kloßparty zwei Eichsfelder Läufer kennengelernt. Regen und Gewitter konnten unsere gute Laune nicht verderben. Obwohl die Temperaturen im Laufe des Tages von subtropisch auf kalt gesunken waren, hatten wir gemeinsam mit vielen Laufenthusiasten eine geruhsame Nacht im Eisenacher Gymnasium. Start war um sechs Uhr. 2.600 Läufer setzten sich in Bewegung. Ich wusste, meine Partnerin würde mich durch die 2.600 Fußpaare sicher hindurchführen, Bürgersteige ansagen, Hindernisse umlaufen und mich vor Unwegsamkeiten warnen. Wir hatten Erfahrung beim Laufen von Wettkämpfen und beim Laufen von Waldwegen. Ich war zufrieden und entspannt.
Der Lauf begann so, wie ich es mir vorgestellt hatte – gut gelaunte Mitläufer, eine tolle Atmosphäre. Nur meine Partnerin lief für ihr Leistungsvermögen zu schnell. Ich versuchte, sie zu zügeln, aber nichts brachte sie dazu, das Tempo zu drosseln. Dazu kamen nach einigen Kilometern noch ausgewaschene Wege, die nicht ganz einfach zu laufen waren. Doch egal, wo wir liefen, die Jogger neben uns zollten uns Respekt und boten Hilfe an. Am ersten Verpflegungspunkt kam der Extremsportler Guido Kunze auf uns zu und empfahl uns, die nächsten drei Kilometer wegen des zunehmend schlechteren Waldweges die parallel zum Waldweg laufende Straße zu nutzen. Das war eine gute Idee, liefen wir so nicht Gefahr, uns zu verletzen. Dann ging es hinauf zum Inselsberg. Oho! Hatten wir im Vorfeld geglaubt, unsere Trainingsstrecke hätte alle erdenklichen Unwegsamkeiten enthalten, mussten wir jetzt feststellen, dass wir uns getäuscht hatten. Tiefe Wasserrinnsale, gespickt mit mächtigem Steingeröll, herausragenden Wurzeln und felsartigen Steinbrocken mit einer gehörigen Portion zu überwindenden Höhenmetern sollten für mehrere Kilometer unsere Laufstrecke bilden. Ich vertraute mich meiner Partnerin an und achtete genau auf ihre Ansagen. Teilweise mussten wir uns von unserem Führungsseil trennen, ich legte die Hand auf ihre Schulter, um besser die Unebenheiten zu spüren. Fabelhaft reagierten die Mitläufer. Sie liefen direkt vor, neben oder hinter uns, um sofort eingreifen zu können, wenn ich stolpern sollte. Doch es ging alles gut.
Bei Kilometer 35 kam, was kommen musste. Trotz guter Versorgung mit Haferschleim und diverser anderer Verpflegung bekam meine Partnerin den so genannten Hungerast. Ein Tribut, den sie zollen musste für ihr zu hohes Tempo. Was tun? Wir fielen in einen langsamen Dauerlauf zurück. Die Zeit rann dahin. Wir gingen an unsere Reserven. Schoko-Riegel (jeder Läufer würde sagen, völlig ungeeignet) und die vom Veranstalter gesponserten Power-Gels, alles Essbare stopfte sich meine Partnerin in den Mund. Nach zehn Minuten erging es ihr wie Popeye: Sie hatte ihre Kraft wiedergefunden und wollte losstürmen. Jetzt aber behielt ich einen kühlen Kopf und übernahm die mentale Führung des Laufes. Ich hielt unser Tempo weiterhin gedrosselt und ließ mir ständig ihren Puls ansagen. Unser konstantes Lauftempo zahlte sich aus und brachte uns einen Kilometer nach dem anderen voran. Wurden wir zwischenzeitlich von vielen Joggern überholt, liefen wir über mehrere Stunden in einem fest zusammengeschmiedeten Läuferfeld.
Nach der letzten Verpflegungsstelle, acht Kilometer vor dem Ziel, überließ ich es wieder meiner Partnerin, das Lauftempo zu bestimmen. Sie stürmte auch gleich los, als wäre ein Rudel toll gewordener Hunde hinter ihr her. Wir holten Zeit auf. Die Beine trugen uns jetzt wie von selbst. Zwei Kilometer vor dem Ziel wurden wir von einer überwältigenden Stimmung erfasst. Menschenmengen säumten den Zieleinlauf, Musik spielte zur Begrüßung, Fotografen hielten dieses Ereignis bildlich fest und Sprecher begrüßten namentlich die Finisher. So schmetterten wir mit 15 Stundenkilometern über die Ziellinie, für uns blieb die Uhr bei 8:24:44 stehen. Wir waren glücklich – geschafft! Ja, wir hatten es geschafft. Ich hatte mir meinen Wunsch erfüllt. 72,7 Kilometer – gemeinsam mit meiner Partnerin! Mit einer Menge Endorphin im Blut ging es abends ins Festzelt. Eine Kirmesfeier kann es mit der Stimmung, die dort herrschte, nicht aufnehmen. Wir saßen zusammen und konnten das Erlebnis kaum verarbeiten. Wir waren uns alle fremd und doch vereinte uns eine tolle Sache – der Sport.
Immer noch lächelnd, erhebe ich mich, schultere meinen Rucksack und schlendere die Treppe hinab zum Auto. Ja, die Joggingschuhe sollen auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben bleiben. Zwar beanspruche ich sie zurzeit nicht über solch lange Laufstrecken, jedoch mehrfach jede Woche. Ich kann jeden blinden oder sehgeschädigten Menschen nur ermutigen, dem Joggen treu zu bleiben oder es zu entdecken. Laufen bereitet nicht nur Freude, es gibt einen Teil Selbstbestimmung und Freiheit zurück und dient gleichzeitig der Gesundheit. Nebenbei lernt man Menschen kennen und schafft sich einmalige Höhepunkte.
Inzwischen haben wir einen Kurs zum Führen blinder und sehbehinderter Menschen in Basel bei Gabor Szirt besucht. Wir haben gelernt, eindeutige Kommandos zu geben, mit einem Laufband zu joggen und asynchron zu laufen. Meine Partnerin ist ein ausgebildeter Guide (Führer) geworden. Wer Lust hat, kann sich bei uns melden und mit uns trainieren. Es gibt nur einen Grund, es nicht zu tun, und das ist ein Hindernis, das in jedem Menschen, ob sehend oder blind, schlummert: der innere Schweinehund.
Hans-Reinhard Hupe (51) arbeitete bis zu seiner Erblindung durch Retinitis pigmentosa vor acht Jahren als Gemeindearbeiter in seinem Heimatdorf Kefferhausen. Kontakt über den Blinden- und Sehbehindertenverband Eichsfeld, Tel.: 0 36 06 / 61 95 52
Dazu ein Bild: Nicht zu stoppen: Hans-Reinhard Hupe und seine Lebensgefährtin laufen beim Rennsteiglauf in Thüringen Seite an Seite ins Ziel ein
An immer mehr Orten in Deutschland gibt es Initiativen, die blinden und sehbehinderten Menschen das Joggen oder Walken erleichtern wollen. Der Redaktion sind folgende Angebote bekannt:
Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat im Mai eine Studie vorgestellt, derzufolge sich die Mehrheit der deutschen Bevölkerung für mehr Ausgaben im Bildungs- und Sozialbereich sowie für höhere Steuern für Besserverdiener ausspricht. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, erläutert: "Es ist hocherfreulich, dass diese Ansicht mehrheitlich in allen Bevölkerungsschichten und über alle Parteigrenzen hinweg geteilt wird." Denn nach der vorgelegten Studie, die auf einer repräsentativen Erhebung von TNS Infratest Politikforschung basiert, waren auch 66 Prozent der Unions-Anhänger für eine höhere Besteuerung großer Vermögen und hoher Einkommen.
Mehr als die Hälfte aller Befragten verlangt mehr Investitionen in den Sozialbereich und über drei Viertel fordern mehr Ausgaben für Bildung. 73 Prozent sehen den sozialen Frieden durch die Kluft zwischen Arm und Reich gefährdet. Als Konsequenz müssen die Parteien gerade im Wahljahr dem allgemeinen Wunsch nach Verteilungsgerechtigkeit Rechnung tragen und einen Richtungswechsel in der Steuer- und Ausgabenpolitik einleiten, so die Forderung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.
Anfang Mai gründete sich im Willy-Brandt-Haus in Berlin die erste politische Arbeitsgemeinschaft behinderter Menschen innerhalb der SPD. Die AG "Selbst Aktiv" ist aus dem gleichnamigen Netzwerk hervorgegangen, das bereits seit mehr als zehn Jahren aktiv ist. Dessen Gründer Karl Finke, selbst blind, wurde zum Vorsitzenden der AG gewählt. "Wir wollen mitgestalten und nicht gestaltet werden", erklärt der Landesbehindertenbeauftragte von Niedersachsen. "Durch die Gründung einer eigenen Arbeitsgemeinschaft in der SPD wollen wir unser erfolgreiches Engagement fortsetzen und verstärken. Wir sind Gesicht und Stimme behinderter Menschen und wollen diese Aufgabe sowohl innerhalb unserer Partei wie auch in den Behinderten- und Sozialverbänden wahrnehmen."
Konkret fordert die AG die Stärkung des aktiven und passiven Wahlrechts behinderter Menschen, das einkommens- und vermögensunabhängige Teilhabegeld und die direkte Vertretung behinderter Menschen im Vorstand der SPD, im Deutschen Bundestag und im Europaparlament.
Dazu ein Bild: Zum Vorsitzenden der neuen AG "Selbst Aktiv" gewählt: Karl Finke
Auf dem Kirchentag in Hamburg gab Joey Kelly am 2. Mai den Startschuss für eine Unterschriftenkampagne der Christoffel-Blindenmission (CBM). Der Musiker und Extremsportler leistete die erste Unterschrift für die Aktion "Stopp den Kreislauf von Armut und Behinderung". Die CBM fordert damit die Bundesregierung auf, sich in der Entwicklungspolitik stärker für Menschen mit Behinderungen einzusetzen. Joey Kelly betont die Bedeutung solcher Aktionen: "Als Sportler weiß ich, dass Grenzen überwiegend im Kopf bestehen. Wenn man diese überwindet, kann man mehr erreichen. Das gilt auch für die Situation von Menschen mit Behinderungen."
Weltweit gibt es rund eine Milliarde Menschen mit Behinderungen, 80 Prozent von ihnen leben in strukturell schwächeren Ländern. Denn Armut verursacht Mangelernährung und schlechte Gesundheitsversorgung. Diese wiederum sind oft Ursache von Behinderungen. Umgekehrt führt die soziale Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen zu noch größerer Armut. Trotzdem bleiben Menschen mit Behinderungen bei vielen entwicklungspolitischen Beschlüssen unberücksichtigt.
Die Unterschriftenliste soll Anfang September einem Vertreter der Bundesregierung überreicht werden. Anlass ist das Gipfeltreffen der Vereinten Nationen am 25. September in New York. Dort werden die globalen Entwicklungsziele ab 2015 verhandelt.
Dazu ein Bild: Joey Kelly will den Kreislauf von Armut und Behinderung durchbrechen
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Das Unterschriftenformular ist im
Internet zu finden unter
www.cbm.de, Unterseite "Aktiv werden".
Für das Medikament Eylea zur Behandlung der feuchten Form der Altersabhängigen Makula-Degeneration (AMD) wurde in den vergangenen Monaten die so genannte Nutzenbewertung durchgeführt. Der Hersteller musste beweisen, dass Eylea im Vergleich zur Standardtherapie Lucentis einen zusätzlichen Nutzen bietet (vgl. "Gegenwart" 3/2013). Das Verfahren fand beim Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) statt, ein Gremium, in dem Ärzte und Kassen über die Versorgung der gesetzlich Krankenversicherten entscheiden.
Als Problem stellte sich heraus, dass Lucentis in den Vergleichsstudien nicht entsprechend seiner Zulassung eingesetzt wurde. Der GBA entschied deshalb am 6. Juni, dass die Belege für einen Zusatznutzen von Eylea fehlen. Die Patientenvertretung, zu der auch der DBSV und PRO RETINA gehörten, bedauerte im Protokoll, dass die Versorgungsrealität der Betroffenen sich weder in den Zulassungen widerspiegelt noch ausreichend durch Studien belegt ist und deshalb im Verfahren nicht berücksichtigt werden konnte.
Dazu ein Bild: Regelmäßige Spritzen ins Auge können feuchte AMD aufhalten
Seit Mai 2013 steht in Deutschland erstmals ein Medikament zur Behandlung der vitreomakulären Traktion (VMT) zur Verfügung. Im Verlauf des natürlichen Alterungsprozesses löst sich bei vielen Menschen der Glaskörper von der Netzhaut. Zu der relativ seltenen Erkrankung VMT kommt es, wenn diese Ablösung unvollständig erfolgt. Durch Proteinverbindungen, die bestehen bleiben, gerät die Netzhaut unter Zug. Im schlimmsten Fall reißt der Glaskörper ein Loch in die Makula, die Stelle des schärfsten Sehens. Es kommt zu Sehstörungen, verringerter Sehschärfe bis hin zu einer vollständigen Erblindung.
Bisher konnte die VMT nur chirurgisch behandelt werden, indem der Glaskörper entfernt wurde (Vitrektomie). Mit dem Wirkstoff Ocriplasmin gibt es nun eine medikamentöse Therapie, die bereits im frühen Stadium der Erkrankung angewendet werden kann. Ocriplasmin wird einmalig in den Glaskörper gespritzt. Es spaltet die Proteine auf, über die der Glaskörper an der Netzhaut befestigt ist. Gleichzeitig wird der Inhalt des Glaskörpers verflüssigt, so dass dieser sich leichter von der Makula lösen kann. Beide Faktoren tragen dazu bei, dass sich die Spannung auf die Netzhaut verringert und ein eventuell vorhandenes Loch in der Makula wieder schließen kann.
Die Zulassung von Ocriplasmin unter dem Namen Jetrea beruht auf den Ergebnissen zweier klinischer Studien mit insgesamt 652 Probanden. Sowohl im leichteren Fall, wenn der Glaskörper Zug auf die Makula ausübt, als auch im schweren Fall, wenn ein Loch in der Makula entsteht, konnten Sicherheit und Wirksamkeit des neuen Wirkstoffs nachgewiesen werden.
Die blinde Sängerin und ehemalige Teilnehmerin der Tanzshow "Let's Dance", Joana Zimmer, hat sich in einer Petition für die Einführung einer Audiodeskription der RTL-Sendung stark gemacht. Sie forderte den Sender öffentlich auf, blinde und sehbehinderte Fernsehzuschauer an der Show teilhaben zu lassen. Bis zum Sehbehindertentag, dem 6. Juni, erreichte die Petition rund 2.200 Unterzeichner.
"Die Teilnahme an 'Let's Dance' war eine Riesenherausforderung für mich als blinde Tänzerin, aber auch eine unglaublich tolle Erfahrung. Blinden Menschen vor dem Bildschirm bleibt das Aufregende dieser Show allerdings verschlossen", erklärt Zimmer ihr Engagement. Begleitet wurde die Sängerin bei der Organisation der Petition durch den Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg. Weitere Unterstützer sind der DBSV, die Aktion Mensch, Hörfilm e.V. sowie die Siegerin der fünften Staffel, Magdalena Brzeska.
RTL hat zu der Forderung Stellung genommen und darauf hingewiesen, dass die Einführung einer Audiodeskription für dieses und andere Formate bei der Sendergruppe aus technischen und finanziellen Gründen derzeit nicht möglich sei. Das Engagement für mehr Audiodeskription werde deshalb auf politischer und öffentlichkeitswirksamer Ebene weitergehen, wie die Initiatoren der Petition verlauten ließen.
Dazu ein Bild: Engagiert: Joana Zimmer macht sich für Audiodeskription im Privatfernsehen stark
Vom 23. bis 26. Mai fanden in Berlin die 27. Internationalen Deutschen Meisterschaften (IDM) im Schwimmen der Behinderten statt. Für die deutschen Athleten war dies die entscheidende Qualifikation für die Weltmeisterschaften, die im August in Montreal ausgetragen werden. Diese Hürde nahm die blinde Paralympics-Gewinnerin Daniela Schulte vom PSC Berlin mit links. Sie stellte gleich drei Weltrekorde auf – über 800 m Freistil, 400 m Lagen und 50 m Rücken. Auch die sehbehinderten Schwimmer Daniel Simon und Elena Krawzow konnten sich für die WM in Kanada qualifizieren. Beide waren bereits bei den Paralympics 2012 dabei, die 20-Jährige holte Silber über 100 m Brust (vgl. "Gegenwart" 2/2013).
Stark zeigte sich auch der Nachwuchs. Die 16-jährige, sehbehinderte Emely Telle vom PSC Berlin konnte sich mit ihren Siegen über 50 und 100 m Brust ihre erste Teilnahme an den Jugendweltmeisterschaften in Costa Rica sichern. Ein weiteres Ticket nach Südamerika löste Yasmin Mohebbian vom SC Bad Nauheim, ebenfalls sehbehindert und Jahrgang 1997.
Insgesamt waren zu den Internationalen Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr 42 Nationen mit 496 Sportlern in der Berliner Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark angetreten.
Mehr Infos unter www.idm-schwimmen.de
Dazu ein Bild: Für die WM qualifiziert: Schwimmerin Daniela Schulte erhält eine Goldmedaille bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften
AURA-HOTELS und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-HOTELS liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.
Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org
Wenn Dennis Nyariaro, 25, läuft, geht es langsam voran. Mit dem abgebrochenen Blindenstock tastet er die rotbraune Lehmstraße ab, die vor seinem kleinen Laden auf dem Kenyatta-Markt in Nairobi vorbeiführt. Tiefe Furchen in der Straße lassen die Bodaboda-Fahrer auf ihren Motorrädern hüpfen.
Mit unsicheren Schritten arbeitet Dennis sich zur Bankfiliale auf dem Campus der Kenyatta-Universität vor, um neues Bargeld für sein Geschäft zu besorgen. Auf dem Rückweg trägt er 100.000 kenianische Schilling in bar in einer kleinen Umhängetasche mit sich, gut 900 Euro, das Sechsfache eines durchschnittlichen kenianischen Monatslohns. Im Zentrum von Nairobi genügt viel weniger, um ausgeraubt zu werden, aber Dennis lacht. "Mir passiert schon nichts", sagt er, steigt den Bahndamm hinauf und tastet sich über die Gleise.
Bargeldloses Bezahlen per Handy gilt in Europa gerade als Hype, in Afrika ist die Technik altbekannt. Dennis profitiert von einem Handy-Bezahlsystem, das es in Kenia seit fünf Jahren gibt und das Banken für viele Kenianer überflüssig gemacht hat. Wer ein Handy hat, kann bei seinem Mobilfunkanbieter kostenlos eine Geldtransferfunktion freischalten lassen; eine Telefonnummer genügt, um Geld zu überweisen. Einzahlen und abheben kann man Bargeld in kleinen Kiosken, wie Dennis einen betreibt. Abhängig vom Betrag fallen je Auszahlung zwischen neun Cent und drei Euro Gebühren an, die sich der Betreiber des Kiosks und die Mobilfunkfirma teilen.
Dennis' Geschäft ist keine zwei Quadratmeter groß, die Wände sind aus quietschgrün gestrichenem Holz, nach vorne hinaus ist sein M-Pesa-Shop vergittert. Fast 28.000 Buden wie die von Dennis gibt es in Kenia, und allein auf dem Markt neben der Uni zwängen sich mindestens 20 M-Pesa-Shops in kleine Nischen.
Für die Kenianer ist der größte Vorteil der Handy-Konten, dass sie weder Kreditkarten noch Bargeld bei sich haben müssen. 100 Schilling für den Bus genügen. Ein Haarschnitt, ein Bier an der Bar, die Einkäufe im Supermarkt – alles lässt sich fast überall per Handy-Überweisung bezahlen. Und wer doch mal Bargeld braucht oder loswerden will, geht zu einem der vergitterten Büdchen.
Weil das auch Nairobis Kriminelle wissen, leben M-Pesa-Dealer mitunter gefährlich. Das Bargeld, das die Kenianer nicht mehr herumtragen, lagert unter windigen Theken aus Holz oder Blech. Dennis kennt das Risiko, aber er hat sich einen freundlichen Ort für sein Geschäft gesucht, direkt an der Außenmauer des Campus. Aus den drei Toren der Uni strömen Studenten, einige sind Dennis' treue Kunden geworden. "Blindsein ist für mich die ideale Marketingstrategie", sagt er. Wenn er über das Uni-Gelände läuft, hört er die Kommilitonen tuscheln, über den verrückten, blinden Jungen mit dem M-Pesa-Laden. In einem Markt mit einem absurden Überangebot an grünen Geldbuden ist seine Behinderung ein Alleinstellungsmerkmal, das ihm täglich neue Kundschaft zutreibt.
Transaktionen erledigen M-Pesa-Dealer wie Dennis über ihre Handys. Er hat seines an einen PC angeschlossen, der ihm mit Automatenstimme die Textnachrichten über Ein- und Auszahlungen vorliest. In Kenia ist Falschgeld ein großes Problem, aber auch dafür hat Dennis eine Methode. Er nimmt eine rötliche 500-Schilling-Note und knüllt sie zusammen. "Echtes Geld will wieder in seine ursprüngliche Form zurück", sagt Dennis. Er öffnet die Faust, und der Schein faltet sich wieder ein wenig auf. Noch schwieriger mache sein Geschäft, dass alle Banknoten in Kenia fast gleich groß sind. So bleibt ihm meist nichts übrig, als zu glauben, was ihm die Fremden vor dem Gitter erzählen.
Seinen M-Pesa-Shop hat er seit einem halben Jahr, und Dennis sagt, das Geschäft laufe prächtig. Die Monatsmiete von umgerechnet gut 22 Euro hat er in nur zwei Tagen verdient. Doch allein mit seiner Behinderung will er den Erfolg nicht erklären. Als er noch selbst hier auf Lehramt studierte, habe er erlebt, dass die meisten Geldbuden erst spät öffneten und oft früh wieder schlossen. Dennis versucht nun, immer eine halbe Stunde eher dran zu sein und eine halbe Stunde länger offen zu haben. Und anstelle von festen Zeiten hat er ein Tagesziel: Ehe er nicht 1.000 Schilling verdient hat, schließt er nicht ab.
Blind hin oder her, einige Konkurrenten neiden ihm offenbar den bescheidenen Erfolg. Als Dennis unlängst expandierte, sah sich wohl ein Nachbar in seinem Geschäft bedroht. Auf ein Stück Niemandsland am anderen Ende des Marktes stellt Dennis seine zweite grüne Bude. Dort laufen die Studenten morgens als Erstes vorbei. Viele bekommen ihr Geld per M-Pesa von den Eltern geschickt und heben gleich in der Früh zum ersten Mal ab. Aber kaum stand der neue Shop, hob nachts jemand die Bude aus dem Fundament und warf sie den Bahndamm hinunter. "Negativer Wettbewerb", sagt Dennis nur und zuckt mit den Schultern. Er ließ die Bude wieder aufbauen.
Abends wird es noch mal geschäftig vor Dennis' Gitterfenster. In der Dämmerung zahlen viele Marktstandbetreiber ihr Bargeld bei ihm ein, das die Studenten nur Stunden zuvor abgehoben und für Cola, Obst und hartgekochte Eier wieder ausgegeben haben. Die Standinhaber wollen nicht riskieren, mit ihrem Tagesverdienst nach Hause zu laufen, dafür gibt es schließlich M-Pesa. Und Dennis nimmt ihnen das Risiko für ein paar Cent gerne ab.
Dazu ein Bild: In einem engen Verschlag steht ein junger Afrikaner im T-Shirt, den Kopf in Richtung Kamera gewendet. Ohne hinzuschauen, nimmt er von einem Kunden Geldscheine durch ein Metallgitter entgegen. Vor ihm auf einem schmalen Brett stehen eine Computertastatur und ein Bildschirm, der zu der wartenden Kundschaft gedreht ist.
Dieser Artikel von Christoph Titz erschien am 11. Februar 2013 auf "SPIEGEL ONLINE". Gekürzter Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
Ein Knackpunkt bei Hartz IV ist die Ermittlung der angemessenen Unterkunftskosten. Behinderte Menschen machen zum Teil einen erhöhten Wohnraumbedarf geltend. Aber ist dies auch für blinde und sehbehinderte Menschen zu vertreten? Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm) stellt die Rechtslage anhand der bisherigen Urteile dar.
Von Christiane Möller
Gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 SGB II (Sozialgesetzbuch Zweites Buch) erhalten Empfänger von Grundsicherungsleistungen, insbesondere Hartz-IV-Empfänger, Leistungen für die Unterkunft in Höhe der tatsächlichen Aufwendungen, soweit diese angemessen sind. Dabei stellt sich natürlich die Frage: Was ist angemessen? Das Bundessozialgericht beruft sich auf die so genannte Produkttheorie. Als Parameter werden Wohnraumgröße, Wohnungsstandard, die örtlichen Verhältnisse auf dem Wohnungsmarkt und die Erreichbarkeit einer als ausreichend angesehenen Wohnung herangezogen. Die Einzelheiten dieses Verfahrens brauchen an dieser Stelle nicht zu interessieren. Spannend ist vorrangig die Frage, welche Wohnungsgröße von den Behörden akzeptiert werden muss.
Die angemessene Größe richtet sich in erster Linie nach den Richtlinien der Länder aufgrund des Wohnraumförderungsgesetzes. Durchschnittlich werden 45 bis 50 Quadratmeter für eine alleinstehende Person als angemessen angesehen, zuzüglich ca. 15 Quadratmeter für jede weitere im Haushalt lebende Person. In der Rechtsprechung und auch allgemein ist anerkannt, dass bei Vorliegen einer Behinderung ein erhöhter Wohnraumbedarf bestehen kann. Unstrittig ist dies vor allem bei Rollstuhlfahrern, die schlicht mehr Platz benötigen, um sich in der Wohnung bewegen zu können.
Das Sozialgericht Berlin hat in seinem Urteil vom 5.12.2006 (Az. S 99 AS 4356/06) einen um 15 Quadratmeter erhöhten Wohnraumbedarf und die damit verbundenen erhöhten Unterkunftskosten eines blinden Menschen für angemessen im Sinne von § 22 SGB II anerkannt. In diesem Einzelfall sah es das Gericht als erwiesen an, dass aufgrund der Blindheit und der behindertengerecht ausgestatteten Wohnung ein Raummehrbedarf bestand. Das Gericht hatte seine Entscheidung seinerzeit ergänzend mit der DIN-Norm 18025 begründet und dazu ausgeführt: "Als Maßstab für die Frage des Bestehens eines solchen spezifischen behinderungsbedingten zusätzlichen Raumbedarfes kann die DIN 18025 Teil 2 herangezogen werden, die Festlegungen hinsichtlich der Planungsgrundlagen für das barrierefreie Wohnen u.a. von Blinden und Sehbehinderten trifft und als so genanntes antizipiertes Sachverständigengutachten aufzufassen ist. Insofern bestimmt die Nr. 6.3 der Norm, dass u.a. für Blinde und Sehbehinderte bei Bedarf eine zusätzliche Wohnfläche vorzusehen ist, wobei sich die angemessene Wohnungsgröße hierdurch im Regelfall um 15 qm vergrößere." Leider kann man sich auf diese Rechtsprechung nicht mehr uneingeschränkt beziehen, denn die genannte Norm ist inzwischen in die neue DIN 18040 überführt worden, die keine so klare Regelung enthält. Allerdings wird in einigen Landesbauordnungen noch auf die DIN 18025 Bezug genommen, so dass sie nicht völlig belanglos ist.
Viel strenger wurde ein Fall beim Bayerischen Landessozialgericht bewertet (Urteil vom 14.9.2010, Az. L 11 AS 359/10 B ER). Das Gericht führt aus: "Allein der pauschale Verweis auf die Notwendigkeit der Benutzung eines Beamers (der keinesfalls übermäßige Flächen in Anspruch nimmt) und der ebenso allgemein gehaltene Hinweis auf eine bestehende Notwendigkeit, Räume und Verkehrsflächen blindengerecht zu gestalten, genügt hierfür nicht. Aber auch ansonsten begründet die Blindheit eines Hilfebedürftigen zur Auffassung des Senats regelmäßig nicht die Zuerkennung einer erhöhten angemessenen Wohnfläche und damit regelmäßig verbundener erhöhter Kosten der Unterkunft. Es erscheint dem Senat bereits fraglich, welche besonders platzaufwändigen Hilfsmittel ein blinder Mensch im Vergleich zu einem sehenden Menschen benötigt. Jedenfalls soweit der hilfebedürftige Blinde allerdings Blindengeld bzw. Blindenhilfe – wie hier in einem erheblichen Umfang von ca. 600 Euro – bezieht, ist es dem Hilfebedürftigen zur Auffassung des Senats regelmäßig zumutbar, zumindest Teile dieser Sozialleistung für eine eventuell erhöhte Miete aufzuwenden."
In der Vergangenheit haben die Sozialgerichte in Nordrhein-Westfalen immer wieder darauf hingewiesen, dass bei Blindheit zwar ein Mehrbedarf an Wohnfläche anerkannt werden kann, allerdings nur im Einzelfall, wenn ein konkreter Platzbedarf besteht. Anerkannt wurde zum Beispiel die Haltung eines Blindenführhundes.
Blinde oder hochgradig sehbehinderte Hartz-IV-Empfänger können nicht ohne Weiteres geltend machen, ihnen stünde mehr Wohnraum zu als Menschen ohne Behinderung. Im Einzelfall jedoch kann ein Mehrbedarf zuerkannt werden, wenn dieser konkret nachgewiesen wird. Dies dürfte zum Beispiel dann der Fall sein, wenn im Haushalt ein Führhund lebt, der einen Rückzugsbereich benötigt, wenn sehr viele platzeinnehmende Blindenschriftbücher oder ein besonders umfangreicher Hilfsmittelbestand untergebracht werden muss oder wenn neben der Blindheit weitere körperliche Beeinträchtigungen zu einem erhöhten Platzbedarf führen. Demgegenüber reicht es nicht aus, pauschal und ohne konkreten Bezug zur individuellen Situation auf einzuhaltende Ordnungsprinzipien oder den Hilfsmitteleinsatz zu verweisen.
Christiane Möller ist Juristin und arbeitet bei der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen".
Dazu ein Bild: Uneinheitlich: Anspruch auf mehr Wohnraum muss individuell ermittelt werden
Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH wird vom DBSV als Alleingesellschafter unterhalten. Die Rechtsberatung wird ausschließlich von behinderten Juristen durchgeführt, die über spezielles Know-how in behindertenrechtlichen Fragen verfügen. Für Mitglieder der DBSV-Landesvereine ist die Beratung kostenfrei.
Kontakt:
rbm gemeinnützige GmbH
Biegenstr. 22,
35037 Marburg
E-Mail:
kontakt@rbm-rechtsberatung.de
www.rbm-rechtsberatung.de
Telefonische Sprechzeiten:
Marburg:
Tel.: 0 64 21 / 9 48
44-90 oder -91
montags
und mittwochs: 13 bis 17 Uhr
freitags, 9 bis 14
Uhr
Berlin:
Tel.: 0 30 / 28 53
87-160
dienstags und
donnerstags: 13 bis 17 Uhr
Ein Buch-Tipp von Birgit Fromme, Deutsche Katholische Blindenbücherei Bonn
Aurélie Bredin ist am Boden zerstört. "Ich habe die Frau meines Lebens kennengelernt": Mit dieser lapidaren Botschaft auf einem Notizzettel verabschiedet sich ihr Freund sang- und klanglos aus ihrem Leben. Ziellos wandert sie durch die abendlichen Straßen von Paris, bis sie in eine Buchhandlung stolpert, in der ein Buch sie magisch anzieht: "Das Lächeln der Frauen" von Robert Miller. Aurélie ist wie vom Donner gerührt: Die Hauptfigur dieses Romans, Sophie, sieht aus wie sie; Sophie ist Besitzerin eines Restaurants namens "Le Temps des Cerises", genau wie sie. Ein Zufall? Aurélie muss den Autor unbedingt kennenlernen. Doch der scheint scheu zu sein. Als sie seinen Lektor um den Kontakt bittet, reagiert der zunächst abweisend, wenngleich er von der schönen Gastronomin bezaubert ist. Es kommt zu einer ungeahnten Begegnung, die Überraschendes zutage fördert.
Eine wunderbare, spannende Liebesgeschichte, die besonders kulinarisch verwöhnten Lesern das Herz höher schlagen lässt.
Nicolas Barreau: Das Lächeln der Frauen
1 CD Daisy
(10:08 Stunden)
Sprecher: Renate Lubowitzki / Karl Robel
Ein Buch-Tipp von Karl Kliebhahn, Bayerische Blindenhörbücherei
Der Münchner Riva-Verlag ist bekannt für seine schrill-bunte Palette von Publikationen. Da steht der Ex-Torhüter-Titan Oliver Kahn ("ICH. Erfolg kommt von innen") neben dem hafterfahrenen Ex-Edelbordell-Betreiber Detlef Uhlmann ("Bel ami"), der von Alzheimer gezeichnete Ex-Schalke-04-Manager Rudi Assauer ("Wie ausgewechselt") neben der Ex vom Ex-Bundespräsidenten, Bettina Wulff ("Jenseits des Protokolls"). Und mittendrin Loriot.
Für ihn hätte man sich eine andere Umgebung gewünscht. Gleichwohl muss dem Autor Dieter Lobenbrett eine saubere Recherche bescheinigt werden. Mit Liebe zum Detail ist Vicco von Bülows Leben, Herkunft und Werdegang festgehalten. Kurz: wie Vicco von Bülow zu Loriot und damit zum erfolgreichsten Humoristen unserer Zeit wurde. Wie wäre wohl Loriots feinsinnig-ironischer Kommentar ausgefallen, wenn er geahnt hätte, in welch illustrer Gesellschaft er sich in diesem Verlag befindet?
Dieter Lobenbrett: Loriot
1 CD Daisy (6 Stunden)
Sprecher: Helmut Schmid
Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei
Laut Wikipedia sind in einem Quasikristall die Atome und Moleküle nur "quasiperiodisch" angeordnet. Lokal befinden sich die Atome in einer regelmäßigen Struktur, im globalen Maßstab aber ist die Struktur aperiodisch. Jede Zelle ist von einem jeweils anderen Muster umgeben.
Diese Struktur legt Eva Menasse ihrem Roman zugrunde. In 13 Kapiteln erleben wir verschiedene Stationen aus dem Leben von Xane Molin. Der Bogen spannt sich von der 14-jährigen, die sich mit Adoleszenzproblemen plagt, bis zur Großmutter, die versucht, das Steuer noch einmal herumzureißen. Die Erzähler der Episoden sind Menschen, die Xane mehr oder weniger nahe stehen, etwa die Schulfreundin oder der Vermieter. Aus diesen wechselnden Perspektiven setzt sich das Bild eines Lebens zusammen, das den Leser mit Fragen über Wahrnehmung und Wahrheit konfrontiert: Was wissen wir über uns selbst und wie werden wir von anderen wahrgenommen?
Eva Menasse: Quasikristalle
1 CD DAISY (15:05
Stunden)
Sprecherin: Monika Steffens
Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei
Tess möchte nur eines: ihr ärmliches Leben hinter sich lassen und prachtvolle Kleider nähen. Als sich ihr diese Chance bietet, zögert sie nicht. Kurzentschlossen begleitet sie die berühmte Designerin Lucile Gordon auf der "Titanic" nach New York. Eine verheißungsvolle Zukunft scheint zum Greifen nah – doch dann bricht die Katastrophe herein. Tess überlebt das Schiffsunglück und gelangt nach New York. An Luciles Seite taucht sie ein in die Welt der Reichen und Schönen, kann ihr Talent unter Beweis stellen – und sieht sich plötzlich von zwei Männern umworben. Doch ihr Neuanfang wird von den zurückliegenden Ereignissen und den Nachwehen des Schiffsunglücks überschattet. Ihr Traum von Liebe, Glück und Unabhängigkeit scheint in immer weitere Ferne zu rücken ...
Ein Roman über die Macht der Träume und die großen Gefühle einer jungen Liebe vor der schillernden Kulisse New Yorks der 1910er Jahre, angereichert mit all dem Glitzer und Glamour dieser Zeit.
Kate Alcott: Ein Koffer voller Träume
1 CD DAISY
(12:45 Stunden)
Sprecherin: Linda Kochbeck
Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.
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In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen.
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Was ist Weisheit? Und kann man sie erlernen? Kristin Raabe begibt sich auf Spurensuche bei großen Denkern wie Sokrates, dem Dalai Lama, Gandhi und Einstein – und Oma Hilde darf natürlich auch nicht fehlen. Die Autorin führt den Leser auf eine unterhaltsame Reise von der Antike bis in die Gegenwart unserer Wissensgesellschaft und zeigt, wie nützlich Weisheit im Alltag sein kann.
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Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen.
Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei
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Welche Zahlen stecken in den folgenden zehn Wörtern?
Rätselautor: Thomas Christian Dahme
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Die über 20 Mitglieder des Bundesverbandes staatlich anerkannter Blindenwerkstätten e.V. werben für ihre Produkte, die sehr aufwändig hergestellt werden. Blindenware bietet eine hohe Qualität und eine lange Haltbarkeit. Wir setzen hochwertige Materialien ein und unsere Produkte werden überwiegend in Handarbeit gefertigt. Bürsten und Besen aller Art erfüllen alle Eigenschaften für eine gute Handhabung. Ein großes Sortiment der Web- und Strickwaren sind in modernen Farben erhältlich. Bei den Garnen und beim Färben der Materialien wird auf eine umweltschonende Herstellung geachtet.
Für unsere blinden und sehbehinderten Handwerker bedeutet die Arbeit nicht nur, dass sie ihren Lebensunterhalt selbst mitfinanzieren können, sondern dass sie mit ihrer eigenen Arbeit am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben teilhaben können.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bdsab.de oder bei den Blindenwerkstätten in Ihrer Nähe.
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Elektronische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte
In der Schwarzschriftausgabe erscheint ein Bild einer Schülerin, die ein Arbeitsblatt unter die iRead Now Kamera hält. Eine dünne, mitgelieferte Orientierungsmatte erleichtert es ihr, den Text richtig zu platzieren. Das Arbeitsblatt wird fotografiert und wenige Sekunden später, erscheint der Text auf Ihrer Braillezeile oder kann mittels Screenreader vorgelesen werden. Die neue iRead-Version ist nun auch mit einer praktischen Stapelverarbeitungsfunktion ergänzt worden.
Ideal für Schule und Studium schafft die Active Braille mit der patentierten ATC-Technologie neue Bedienmöglichkeiten für blinde Computernutzer.
Als komfortables Notizgerät bietet die Active Braille vielfältige Funktionen und die Möglichkeit mit MusikBraille Musikstücke zu komponieren.
Für die schnelle Erfassung von gedruckten Texten wird iReadNow eingesetzt. Ganze Bücher können Sie bequem mit der Kamera aufnehmen und in Text wandeln.
Auch für Sehbehinderte bietet Handy Tech die passende Hilfsmittelausstattung, ob für mobilen oder stationären Einsatz, ob in Kombination mit dem Computer oder als eigenständiges Kameralesesystem.
Übriges finden Sie auf www.handytech.de für alle Einsatzbereiche das richtige Hilfsmittel für Sie. Unsere Kundenberater, meist selbst Nutzer unserer Hilfsmittel, beraten Sie gerne.
Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstr.10, 72160
Horb-Nordstetten
Tel.: 0 74 51 / 55 46-0
E-Mail:
info@handytech.de
Internet:
www.handytech.de
Leiden Sie an Retinitis pigmentosa (RP)?
Wussten Sie,
dass es für RP zum allerersten Mal eine zugelassene Behandlung
gibt?
Wenn Sie an der fortgeschrittenen Form von RP leiden, sind Sie möglicherweise geeignet für die Implantation eines Argus II Retinaprothesensystems (Argus II), welches die Sehfähigkeit von solchen Patienten teilweise wiederherstellen kann. Second Sight Medical Products (Sarl) aus Lausanne in der Schweiz hat Argus II, die einzige zugelassene Retinaprothese der Welt, in vier deutschen Zentren verfügbar gemacht. Argus II erhielt die Genehmigung zur Anbringung des CE-Zeichens in 2011 auf der Basis von Ergebnissen aus einer kontrollierten, multizentrischen, internationalen Langzeitstudie, in der die Leistungsfähigkeit des Systems an erblindeten RP-Patienten eindeutig demonstriert wurde. Argus II kann unter Umständen von den Krankenkassen vergütet werden – für weitere Einzelheiten wenden Sie sich bitte an einen der unten genannten Augenärzte.
"Wir hatten vor kurzem das erste Argus II-Benutzertreffen in Hamburg, wo Patienten, die Argus II vor Monaten bis zu mehreren Jahren implantiert bekommen haben, sich trafen. Sie bestätigten, was die klinische Studie zuvor ebenfalls gezeigt hat, nämlich dass Argus II eine bedeutende Therapie für Patienten darstellt, die von RP schwer betroffen sind", sagte Dr. Greg Cosendai, Leiter der europäischen Aktivitäten der Firma. "Über die Leistungsfähigkeit und Sicherheit hinaus, die in der genannten Studie dokumentiert wurden, haben wir auch die bemerkenswerte Langzeit-Funktionsfähigkeit des Systems gezeigt. Patienten haben das System nach heutigen Stand bereits mehr als fünf Jahre lang täglich benutzt."
Die Firma ermutigt alle, die an RP leiden, sich näher zu informieren durch Kontaktaufnahme mit einem der unten genannten deutschen Retinaprothese-Kompetenzzentren oder durch einen Besuch auf unserer Webseite www.2-sight.com oder durch Kontaktaufnahme mit dem Hersteller per
E-Mail:
patients@2-sight.com oder
Telefon: 00 31 / 73 / 3 03-05 96
Städtisches Klinikum Karlsruhe:
Prof. Augustin
Tel.: 07 21 / 9 74 20 34
E-Mail:
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Uniklinik Köln:
Prof. Kirchhof
Tel.: 02 21 / 4
78 43 13
E-Mail:
retina-implant@uk-koeln.de
Klinikum rechts der Isar München:
Prof. Lohmann
Tel.: 0 89 / 41 40 23 20
E-Mail:
Nikolaus.Feucht@mri.tum.de
Universitätsklinikum Aachen:
Prof. Walter
Tel.:
02 41 / 80 88-1 92
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Dahoam is Dahoam:
Mike am Limit
Mo., 1.7.2013, 20.15 Uhr, SWR/SR
Utta Danella:
Sturm am Ehehimmel
Di., 2.7.2013, 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops:
Bei Einbruch: Mord
Di., 2.7.2013, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Die
letzten Europas – Wildpferde
Di., 2.7.2013, 21.00 Uhr, ARD
In aller
Freundschaft: Im freien Fall
Di., 2.7.2013, 23.55 Uhr, 3sat
37 Grad: Rebellion
im Kinderzimmer
Mi., 3.7.2013, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam:
Herzensangelegenheiten
Mi., 3.7.2013, 20.15 Uhr, ARD
Die Mutprobe
Mi., 3.7.2013, 21.00 Uhr, WDR
Das Alphabet der
besten NRW Rezepte
Mi., 3.7.2013, 22.00 Uhr, SWR/SR
Rosannas
Tochter
Mi., 3.7.2013, 22.25 Uhr, 3sat
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Blüte: Die Erbschaft
Do., 4.7.2013, 15.30 Uhr, arte
Tauchfahrt in
gefährliche Tiefen: die Straße von Messina
Do., 4.7.2013, 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante:
Eine alte Schuld
Do., 4.7.2013, 22.00 Uhr, NDR
Aus Liebe zu Dir
Fr., 5.7.2013, 15.40 Uhr, arte
Ritt durchs Riff:
auf den Spuren der Seepferdchen
Fr., 5.7.2013, 20.15 Uhr, arte
Sommer in
Orange
Fr., 5.7.2013, 20.15 Uhr, WDR
Doku am Freitag: Wir
vor 100 Jahren (1)
Sa., 6.7.2013, 20.15 Uhr, ARD
Die lange Welle
hinterm Kiel
Sa., 6.7.2013, 20.15 Uhr, SWR/SR
Meine
Schwester
Sa., 6.7.2013, 20.15 Uhr, WDR
In den besten
Jahren
So., 7.7.2013, 13.10 Uhr, MDR
Das Glück
dieser Erde: Durchkreuzte Pläne
So., 7.7.2013, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Jagdzeit
Mo., 8.7.2013, 20.15 Uhr, SWR/SR
Einfach die
Wahrheit
Di., 9.7.2013, 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops:
Tod im Kühlraum
Di., 9.7.2013, 20.15 Uhr, ARD
Tierärztin Dr.
Mertens: Die Entscheidung
Di., 9.7.2013, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde:
Wilde Pyrenäen – 1. Sinfonie der Farben
Di., 9.7.2013, 21.00 Uhr, ARD
In aller
Freundschaft: Täuschungsmanöver
Mi., 10.7.2013, 19.25 Uhr, ZDF
Küstenwache:
Ruf aus der Vergangenheit
Mi., 10.7.2013, 20.15 Uhr, ARD
Lösegeld
Mi., 10.7.2013, 21.00 Uhr, WDR
Die schönsten
Themenrouten in NRW
Do., 11.7.2013, 20.15 Uhr, WDR
Polizeiruf 110: Tod
im Atelier
Do., 11.7.2013, 22.00 Uhr, NDR
Schenk mir Dein
Herz
Fr., 12.7.2013, 19.25 Uhr, ZDF
Der Landarzt: Eine
schwere Geburt
Fr., 12.7.2013, 20.15 Uhr, WDR
Doku am Freitag:
Wir vor 100 Jahren (2)
Sa., 13.7.2013, 20.15 Uhr, HR
Wunschkind
Mo., 15.7.2013, 20.15 Uhr, ARD
The King's Speech:
Die Rede des Königs
Mo., 15.7.2013, 20.15 Uhr, SWR/SR
24
Milchkühe und kein Mann
Mo., 15.7.2013, 20.15 Uhr, ZDF
Mörder auf
Amrum
Di., 16.7.2013, 20.15 Uhr, 3sat
Die Tote vom
Deich
Di., 16.7.2013, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde:
Wilde Pyrenäen – 2. Berge des Lichts
Di., 16.7.2013, 23.55 Uhr, 3sat
37 Grad: Ein Job
ist nicht genug
Mi., 17.7.2013, 19.25 Uhr, ZDF
Küstenwache:
Letzte Warnung
Mi., 17.7.2013, 20.15 Uhr, ARD
Die Zeit der
Kraniche
Mi., 17.7.2013, 21.00 Uhr, WDR
Die beliebtesten
Rollen von Götz George
Do., 18.7.2013, 22.00 Uhr, NDR
Liebe und Tod auf
Java (1)
Fr., 19.7.2013, 19.25 Uhr, ZDF
Der Landarzt:
Freunde fürs Leben
Fr., 19.7.2013, 20.15 Uhr, WDR
Doku am Freitag:
Wir vor 100 Jahren (3)
Sa., 20.7.2013, 20.15 Uhr, NDR
Tatort: Borowski in
der Unterwelt
So., 21.7.2013, 13.10 Uhr, MDR
Das Glück
dieser Erde: Lena
So., 21.7.2013, 20.15 Uhr, arte
Jackie Brown
Mo., 22.7.2013, 20.15 Uhr, SWR/SR
Herzdamen an der
Elbe
Di., 23.7.2013, 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops:
Der Schlüssel zum Tod
Di., 23.7.2013, 20.15 Uhr, 3sat
Copacabana
Di., 23.7.2013, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde:
Himalaya
Di., 23.7.2013, 0.10 Uhr, 3sat
37 Grad: Eine
für alle
Mi., 24.7.2013, 20.15 Uhr, ARD
Schimanski: Schuld
und Sühne
Mi., 24.7.2013, 20.15 Uhr, arte
Nanga Parbat
Mi., 24.7.2013, 21.00 Uhr, WDR
Die beliebtesten
Nachtische in NRW
Do., 25.7.2013, 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante:
Hunger auf Blut
Do., 25.7.2013, 22.00 Uhr, NDR
Liebe und Tod auf
Java (2)
Fr., 26.7.2013, 16.00 Uhr, 3sat
Große
Freiheit Nr. 7
Fr., 26.7.2013, 19.25 Uhr, ZDF
Der Landarzt:
Stimme des Herzens
Fr., 26.7.2013, 20.15 Uhr, WDR
Doku am Freitag:
Wir sind NRW – Der Niederrhein
Sa., 27.7.2013, 20.15 Uhr, WDR
Riskante
Patienten
So., 28.7.2013, 18.05 Uhr, MDR
In aller
Freundschaft: Mütter
Mo., 29.7.2013, 20.15 Uhr, arte
Casablanca
Mo., 29.7.2013, 20.15 Uhr, SWR/SR
Die letzte
Fahrt
Di., 30.7.2013, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde:
Tierisch genial – Intelligenz mit Fell und Federn
Di., 30.7.2013, 23.55 Uhr, 3sat
37 Grad: Sag'
bitte ja!
Mi., 31.7.2013, 19.25 Uhr, ZDF
Küstenwache:
Logbuch der Lügen
Mi., 31.7.2013, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Laura mein
Engel
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