"Entscheidend ist, unabhängig zu bleiben"
Kurzinfo: Mittlerin und Mahnerin
Woche des Sehens 2014 – Gute Aussichten!
Kurzinfo: Mitmachen leicht gemacht
Sehbehindertentag 2014: Mit dem Smartphone neue Türen öffnen
Neue EU-Verordnung über geräuscharme Autos
Führhundversorgung: 13 Gespannprüfer nach neuem Konzept ausgebildet
Koordinationsstelle Bürofachgruppen mit neuer Leitung
Koordinationsstelle "Leben mit Sehbehinderung": Neuwahl des Leitungsteams
DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis
Feuchte AMD: Fortschritte in der Forschung
Tai Chi Qi Gong und Selbstverteidigung mit dem Blindenstock
Eine Ausstellung, die unter die Haut geht
Das Sehen ein zweites Mal lernen
"Gegenwart"-Leser diskutieren "Das vergiftete Lob"
Kurzinfo: Forum – im direkten Austausch
Fußball-WM im Fernsehen: Übertragung mit Radiotonspur
Online-Forum zum Rehabilitations- und Teilhaberecht
Kongress bündelt Wissen zum Leben mit Taubblindheit
"Film (er)leben!" – DVD mit barrierefreien Filmausschnitten für den inklusiven Unterricht
Neuer Deutscher Meister im Showdown
Gründer der atz Hörmedien verstorben
Entspannter Urlaub ohne Barrieren
Braille-Seasons – Bücher für junge Leute
Couchsurfen und andere Schlachten
Mudras. Yoga mit dem kleinen Finger
Kurzinfo: Zeitungen lokal hören
Versierte Blindenbegleitung in Dresden
Schottland-für-Alle – Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste
DHV – Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Landeshilfsmittelzentrum Dresden
AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub
</nobr> Titelbild:
Das Brandenburger Tor in Berlin vor wolkenlosem, blauem Himmel.
Im Zentrum des Bildes verschleiert ein trüb-grauer Kreis den scharfen Blick, die
mittleren Säulen des Tores sind wellig verzerrt. Das Bild simuliert eine beginnende
Altersbedingte Makula-Degeneration (AMD). Einen Überblick zum Forschungsstand zu
Behandlungsmöglichkeiten bei feuchter AMD lesen Sie im
Thema kompakt.
Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.
(0,14 € / Min.)
"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
68. Jahrgang.
Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)
Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org
Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.
Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.
DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org
Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September
Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org
Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro
(Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.
Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH
Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.
Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:
"Blickpunkt Auge" (BPA)
Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717
Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wenn Sie diese "Gegenwart" lesen, ist
der Verbandstag Geschichte. Wie das neue Präsidium des DBSV besetzt
ist, welche Debatten geführt wurden und wie sich die politischen
Gäste zu den Kernforderungen der Selbsthilfe verhalten haben, erfahren
Sie allerdings erst in der nächsten Ausgabe. Der Redaktionsschluss war
längst vorüber, als die rund 150 Delegierten aus ganz Deutschland
in Berlin zusammenkamen, um die Weichen für die Verbandsarbeit der
nächsten vier Jahre zu stellen.
Einen gewissen Vorgeschmack bietet das Interview mit Verena Bentele, die auch beim Verbandstag zu Gast war. Die "Gegenwart" hat die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung nach 100 Tagen im neuen Amt zum Interview gebeten. Dabei ist sie einer Frau begegnet, die sich gründlich eingearbeitet hat, die voll und ganz hinter der Sache behinderter Menschen steht und ihre Positionen mit aller Deutlichkeit vertreten wird.
Von der Politik zur Medizin: Wo die Forschung bei der Entwicklung neuer Therapien gegen die feuchte AMD derzeit steht, fasst die Direktorin der Augenkliniken an der Berliner Charité zusammen. Noch gibt es keine Alternative zur Spritzentherapie, aber der Blick in die Zukunft lässt hoffen.
Zum Abschluss noch der Hinweis auf den Sehbehindertentag: In diesem Jahr dreht sich alles um Smartphones und die Chancen, die sie sehbehinderten und blinden Menschen bieten. In der Mai-"Gegenwart" gab es bereits einen Schwerpunkt zu dem Thema, am 6. Juni lädt die Selbsthilfe zu Info-Veranstaltungen ein.
Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen – ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!
Irene Klein
Redaktion
"Gegenwart"
Anfang des Jahres machte ihre Ernennung Schlagzeilen. Verena Bentele ist die erste Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, die selbst betroffen ist. Nach 100 Tagen im Amt gibt die zwölffache Paralympicssiegerin der "Gegenwart" ein Interview und spricht über ihr Selbstverständnis in der Politik, über vorgelebte Inklusion und den Nutzen von Humor bei Berührungsängsten.
Interview: Irene Klein
In der Politik ist es üblich, einem neuen Amtsinhaber eine 100-Tage-Frist zuzugestehen, um sich einzuarbeiten und so etwas wie erste Duftmarken zu setzen. Frau Bentele, wie fällt Ihre eigene 100-Tage-Bilanz aus? Sind Sie in Ihrem neuen Amt als Bundesbehindertenbeauftragte angekommen?
Ja, ich bin gut angekommen. Natürlich waren die ersten Wochen eine Einfindungsphase. Ich habe meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennengelernt und viele Gespräche mit Betroffenen, mit Selbsthilfeorganisationen, mit der Wohlfahrt, mit Vertretern aus Verbänden und Vereinen geführt. Es war eine aufregende und spannende, aber auch sehr produktive Zeit. Nach dem ersten Einfinden kommt jetzt die konkrete Arbeit mit Vertretern der Bundesregierung, der Wirtschaft und der Politik und natürlich mit Menschen mit Behinderungen und deren Interessenvertretungen. Ich freue mich auf die ersten Projekte, die wir starten.
Der Berliner Politikbetrieb ist neu für Sie. Kurz nach Ihrem Amtsantritt haben Sie in der Wochenzeitung "Die Zeit" gesagt: "Als Neuling wird man viel beobachtet und man muss gucken, wie man seinen Platz findet." Haben Sie Ihren Platz inzwischen gefunden?
Wenn man neu in einem politischen Amt ist, wird man sehr kritisch beobachtet. Auch aus der Szene der Menschen mit Behinderungen kam oft der Hinweis, dass ich ein Neuling in der Politik sei, was unbestritten stimmt. Meine erste wichtige Aufgabe ist daher, ein Netzwerk aufzubauen und dafür die Kontakte, die ich aus meinem bisherigen Berufsleben und dem Sport mitgebracht habe, zu nutzen. Ich habe Menschen kennengelernt, mit denen ich gut arbeiten kann, die auch in politische Entscheidungsprozesse involviert sind. Entscheidend ist für mich aber, unabhängig zu bleiben, mich nicht vereinnahmen zu lassen. Als Beauftragte für Menschen mit Behinderung muss mein Platz einer sein, von dem aus ich unabhängig agieren kann.
Sind Sie im Bundesministerium für Arbeit und Soziales bei Ihren ersten Gesprächen auf offene Ohren gestoßen?
Wir hatten gute erste Gespräche und ich bin der Überzeugung, dass wir in den nächsten Jahren viel erreichen können. Es liegt in der Natur der Sache, dass wir nicht in allen Punkten einer Meinung sind. Menschen mit Behinderung haben Anliegen, die nicht immer einfach umzusetzen sind, die zum Teil Geld kosten und deren Berücksichtigung immer wieder einzufordern ist, zum Beispiel bei der beruflichen Teilhabe oder beim Wahlrecht für Menschen, die unter gerichtlicher Totalbetreuung stehen. Die Reaktionen auf meine ersten Überlegungen und Initiativen stimmen mich optimistisch.
Sie sind die erste Behindertenbeauftragte, die selbst betroffen ist. Das hat einerseits große Erwartungen in der Behindertenszene geweckt. Andererseits gibt es skeptische Stimmen, die der Bundesregierung Symbolpolitik vorwerfen. Wie stehen Sie zu diesen unterschiedlichen Haltungen?
Die Frage ist, ob man hier überhaupt eine richtige Entscheidung treffen kann. Die Bundesregierung hätte ebenso eine Person ohne Behinderung einstellen können. Auch das hätte mit Sicherheit für Kritik gesorgt. Ich denke, es geht vor allem darum, wie authentisch und engagiert jemand die Interessen von Menschen mit Behinderung vertritt. Ich weiß, dass ich das sowohl authentisch als auch engagiert machen werde. Daher hoffe ich, dass wir in vier Jahren ganz andere Gespräche führen werden. Grundsätzlich denke ich aber, dass es gut ist, die Stelle mit einer betroffenen Person zu besetzen.
Es gibt kaum einen öffentlichen Auftritt, bei dem Sie nicht auf die Idee der Inklusion zu sprechen kommen. Was macht Inklusion für Sie aus? Und welchen Beitrag können Sie leisten, um diesem Ziel näherzukommen?
Inklusion ist für mich vor allem die Haltung, die dahinter steht – dass Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen die Gesellschaft gestalten, damit jeder seinen Platz findet und sich selbstbestimmt entfalten kann. Als Behindertenbeauftragte kann ich zur Bewusstseinsbildung beitragen. Ich kann dafür sorgen, dass wir hier im Kleisthaus, meinem Dienstsitz, Inklusion vorleben, dass unsere Angebote inklusiv sind und dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammenarbeiten. Ich finde es sehr wichtig, dass man lebt, was man von anderen verlangt. Und schließlich wollen wir mit konkreten Beispielen zeigen, wie Inklusion funktionieren kann, aber auch was noch getan werden muss. Denn Beispiele sind für viele Menschen hilfreicher als theoretische Diskussionen.
Sie gewinnen andere Menschen sehr schnell für sich, etwa durch die Art, wie Sie humorvoll von den kleinen und großen Widrigkeiten im Leben einer Blinden erzählen. Damit sind Sie wie gemacht für die Medien. Ist das eine Art Joker, den Sie in Ihrem Amt als Behindertenbeauftragte ausspielen können?
Wie ich mit Menschen spreche, ist persönlichkeitsbedingt. Aber ich denke tatsächlich, dass meine Art hilfreich ist, um Berührungsängste abzubauen und den Umgang von Menschen mit und ohne Behinderung selbstverständlicher zu machen. Gerade in der Medienarbeit fällt mir auf, dass viele Journalisten damit Schwierigkeiten haben. Es ist immer wieder Thema, ob man blinden Menschen gegenüber Wörter wie "sehen" oder "schauen" verwenden darf. Ich gehe damit humorvoll um, weil ich denke, dass man Distanzen und Unsicherheiten gut mit einem Lachen überwinden kann.
In dieser Legislaturperiode soll ein Bundesteilhabegesetz geschaffen werden. Inhaltlich steckt darin die Chance, mehr soziale Gerechtigkeit herzustellen. Behinderte Menschen sollen nicht schneller in der Sozialhilfe landen als nicht behinderte Menschen. Natürlich geht es hier um sehr viel Geld. Deshalb besteht die Gefahr, dass die Inhalte von den Finanzen zurechtgestutzt werden. Was können Sie als Behindertenbeauftragte tun, damit das nicht passiert?
Natürlich bin ich die "Mahnerin", die die Diskussion immer wieder auf die inhaltlichen Punkte lenkt, weil die fünf Milliarden, die durch die Presse geistern, alles überlagern. In der öffentlichen Diskussion geht es mehr um die Frage, wie die Kommunen entlastet werden können. Es geht deutlich weniger darum, wie Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben führen können, wie sie sozial gerecht unterstützt werden können – raus aus der Sozialhilfe, rein in ein teilhabeorientiertes System, also in eine personenzentrierte Leistung, die wirklich ein Nachteilsausgleich ist und keine Sozialhilfeleistung. Mein Beitrag wird sein, in verschiedenen Gremien und mit Betroffenenverbänden die Umsetzung dieses Ziels immer wieder einzufordern. Ich werde die Positionen von Menschen mit Behinderung in aller Deutlichkeit vertreten, beispielsweise dass wir eine Abschaffung der Einkommens- und Vermögensgrenze brauchen, damit auch Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf Partnerschaften eingehen, Familien gründen und arbeiten gehen können, ohne dadurch Verluste zu erleiden. Das Allerwichtigste ist, unsere Bedürfnisse zu den Verantwortlichen in den Ministerien und Parlamenten zu tragen, immer wieder darauf aufmerksam zu machen, wie sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen in vielen Fällen auswirken. Denn für die Menschen, die die Gesetze erarbeiten und beschließen, ist das oft sehr weit weg.
Neben der sozialen Teilhabe ist die Barrierefreiheit ein Dauerthema. Wie stehen Sie zu den Überlegungen des Deutschen Behindertenrats, eine unabhängige Fachstelle für Barrierefreiheit einzurichten?
Eine unabhängige Stelle für Barrierefreiheit ist mit Sicherheit eine gute Sache, wenn sie gute Einflussmöglichkeiten hat, wenn sie mehr leisten kann als die bestehenden Stellen. Es ist wichtig, dass Barrierefreiheit konsequenter in Gesetzesvorhaben einfließt. Wenn ich kein Geld abheben kann, weil der Automat einen Touchscreen hat, ist das eine Barriere. Wir müssen hier noch mehr auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung aufmerksam machen.
Ihr Vorgänger Hubert Hüppe hat in seinem Haus die Staatliche Koordinierungsstelle zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention etabliert. Als oberstes Entscheidungsgremium gibt es den so genannten Inklusionsbeirat, der mehrheitlich mit behinderten Menschen besetzt ist. Wie geht es mit dieser Arbeit an der Schnittstelle zwischen Zivilgesellschaft und Politik weiter?
Es wird weiterhin beides geben: die Koordinierungsstelle und den Inklusionsbeirat. Wir treffen uns demnächst mit den Personen, die der Deutsche Behindertenrat dafür vorgeschlagen hat. Wir werden weiter in Ausschüssen arbeiten, die sich aber thematisch etwas von den bisherigen Ausschüssen unterscheiden. Die fruchtbare Arbeit wird also fortgeführt.
Wenn man Ihr gerade erschienenes Buch "Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser" liest, bekommt man den Eindruck, als gäbe es keine Herausforderungen, die Ihnen zu groß sind. Im Gegenteil: Sie verstehen Herausforderungen als Chance, die eigenen Grenzen zu verschieben. Diese Philosophie haben Sie als Leistungssportlerin gelebt und Sie haben sie in den vergangenen Jahren als Coach weitergegeben. Wie hilft sie Ihnen jetzt bei der Ausübung Ihres Amtes?
Das ist ein Thema, das uns alle beschäftigt, im Sport, im Privaten, aber auch im Beruf. Für mich ist Kontrolle, die mir Sicherheit gibt, sehr wichtig – im Sport der Begleitläufer, der mich durch Ansagen unterstützt, oder bei der Arbeit die genauen Arbeitsstrukturen, damit jeder weiß, wofür er zuständig ist. Daneben braucht man Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, in die eigene Position, aber auch in die Menschen, mit denen man zusammenarbeitet. Das ist gerade im politischen Bereich wichtig: Ohne Vertrauen würde die Arbeit nicht funktionieren.
Dazu ein Bild: Authentisch und engagiert: die neue Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Verena Bentele
Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.
Gemäß Behindertengleichstellungsgesetz (§ 15) wirkt die Bundesbehindertenbeauftragte darauf hin, dass die Bundesregierung in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens für gleichwertige Lebensbedingungen für Menschen mit und ohne Behinderungen sorgt. Die Beauftragte nimmt Einfluss auf politische Entscheidungen und begleitet aktiv die Gesetzgebung. Im Falle negativer Folgen des geltenden Rechts setzt sie sich für Änderungen ein. Die Behindertenbeauftragte wird vom Bundeskabinett für die Dauer einer Legislaturperiode bestellt.
"Blickpunkt Auge" ist ein Erfolgsprojekt. Seit vier Jahren bauen der DBSV und seine Landesvereine Schritt für Schritt die Patientenarbeit auf. Neben blinden und sehbehinderten Menschen sollen auch Augenpatienten Rat und Hilfe bei der Selbsthilfe erhalten. Dass das Angebot überzeugt, ist vielen engagierten und qualifizierten Menschen in den Regionen zu verdanken.
Von Angelika Ostrowski
Die Zahlen sind das eine. 13 Landesvereine beteiligen sich inzwischen an dem DBSV-Projekt "Blickpunkt Auge". Zwischen Flensburg und Augsburg, zwischen Duisburg und Bautzen bauen sie Beratungs- und Unterstützungsangebote für Menschen mit erworbenen Sehbeeinträchtigungen (Augenpatienten) und ihre Angehörigen auf. Seit Eröffnung der ersten Beratungsstelle im Februar 2012 sind 20 Standorte hinzugekommen. Daneben werden mehr als 70 Orte mit zwei Beratungsmobilen angefahren. Bis Ende März 2014 wurden knapp 3.000 Beratungsgespräche geführt und etwa genauso viele Menschen über Gruppenangebote und Informationsveranstaltungen erreicht.
Die Zahlen sind das eine, doch wer steckt dahinter? Der Erfolg des Projekts ist vielen engagierten Menschen in den Regionen zu verdanken. Ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter, Menschen, die schon lange im Verein aktiv sind oder bei "Blickpunkt Auge" eine interessante Aufgabe für sich gefunden haben. Die einen wurden angesprochen, andere haben von sich aus den ersten Schritt gemacht. Manche haben auch selbst eine Beratung wahrgenommen und fanden sich irgendwann auf der anderen Seite wieder. Ganz im Sinne der Selbsthilfe haben viele Berater das Gleiche erlebt wie die Ratsuchenden: nachlassendes Sehvermögen, das das Leben komplett verändert.
Um "Blickpunkt Auge"-Berater zu werden, braucht man eine solide Ausbildung, die sowohl Fachwissen rund ums Sehen als auch Beratungskompetenz vermittelt. Gemeinsam mit dem "Blickpunkt Auge"-Team des DBSV und Experten verschiedener Fachrichtungen entwickelte eine überregionale Arbeitsgruppe ein Schulungskonzept, das die Beraterseminare des DBSV und das dazugehörige E-Learning-Angebot einbezieht. Bei einem weiteren viertägigen überregionalen Seminar und mindestens zwei regionalen Schulungstagen stehen patientenspezifische Themen im Mittelpunkt, etwa die Bedürfnisse von Spätbetroffenen und Senioren, die häufigsten Augenkrankheiten und ihre Therapien, Low Vision, Reha-Angebote und Netzwerkarbeit. Als Referenten werden Mitarbeiter der Selbsthilfe vor Ort wie auch Augenärzte, Psychologen, Rehalehrer und andere Fachleute gewonnen. Die Qualifizierung zum "Blickpunkt Auge"-Berater wird durch Hospitationen abgerundet und schließt mit einem Zertifikat ab. Danach bilden sich die Berater mindestens einmal pro Jahr weiter.
Im vergangenen Jahr haben mehr als 90 Personen an Qualifizierungsmaßnahmen von "Blickpunkt Auge" teilgenommen. "Auch wenn das Lernen mit schwindender Sehkraft schwieriger wird, bin ich motiviert und freue mich auch über die Kontakte, die dabei entstehen", sagt Anke Holtmann aus Hamburg, die ganz neu dabei ist. "Manche Informationen hätte ich gerne früher gehabt, zum Beispiel zu den Augenkrankheiten und zum Umgang mit Ärzten. Vielleicht hätte ich dann manches anders hinterfragt." Cornelia Mackenthun aus Kiel berät schon lange blinde und sehbehinderte Menschen, lernt aber immer noch dazu: "Bei jeder Schulung ist etwas Neues dabei. Immer wieder merkt man, dass man nicht alles weiß, aber man lernt auch, gelassener damit umzugehen. Das erworbene Wissen gibt mir Sicherheit und Selbstvertrauen für die Gespräche mit Ratsuchenden."
Viele Berater kennen auch Zweifel, wenn sie in Gesprächen mit der eigenen Situation konfrontiert und auf eigene Probleme gestoßen werden. "Ich habe manchmal überlegt, ob ich mich bei allem notwendigen Einfühlungsvermögen ausreichend abgrenzen kann, um nicht alle Sorgen und Nöte der Ratsuchenden mit nach Hause zu nehmen", berichtet Anett Schlenker aus Dresden. "Doch dann halfen mir die Hospitationen, die Weiterbildungen und die eigenen Erfahrungen in der Praxis."
Um die Berater bei ihrer Arbeit zu unterstützen, gibt es in den Regionen regelmäßige Treffen. Hier können die Aktiven ihre Erfahrungen austauschen und schwierige Fälle diskutieren. Für Notfälle sind hauptamtliche Berater der jeweiligen Landesvereine, ehrenamtliche Mitarbeiter mit pädagogischem Hintergrund oder die Mitarbeiterinnen des "Blickpunkt Auge"-Teams in Berlin telefonisch erreichbar. Doch das reicht nicht immer aus. Deshalb wünscht sich zum Beispiel Anett Schlenker Supervisionen für alle Aktiven, um nach besonders schwierigen oder belastenden Beratungsgesprächen kurzfristig mit einer qualifizierten Person darüber sprechen zu können.
Im Kern bietet das Projekt "Blickpunkt Auge" Beratung für Augenpatienten. Doch um Beratung zu ermöglichen, stehen auch ganz andere Aufgaben an: Räume müssen gefunden und ausgestattet werden, das Angebot muss bekannt gemacht werden, Patientenveranstaltungen müssen organisiert werden, nicht zu vergessen die Kontaktpflege mit Augenärzten, spezialisierten Augenoptikern, Hilfsmittelanbietern und anderen Netzwerkpartnern. Woher nehmen gerade die ehrenamtlichen Berater die Motivation für ihre Arbeit? Bei Auswertungsgesprächen wurde deutlich, dass die Freiwilligkeit und die Möglichkeit der Mitbestimmung über Art und Umfang des ehrenamtlichen Engagements eine wichtige Rolle spielen. Am wichtigsten aber bleibt wohl das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun.
Cornelia Mackenthun freut sich, wenn sie anderen Betroffenen helfen und Mut machen kann. Anett Schlenker möchte vor allem, dass es andere leichter haben als sie: "Ich musste mich allein durchboxen, als es mit dem Sehen immer schlechter wurde. Wenn ich jetzt Ratsuchenden helfen kann, die Dinge wieder selbst in die Hand zu nehmen oder wenn ich ihnen wenigstens ein paar Ideen mitgeben kann, dann macht mich das zufrieden."
Angelika Ostrowski
Projektkoordination
"Blickpunkt Auge" beim DBSV
Dazu ein Bild: Beraten ehrenamtlich für "Blickpunkt Auge": Anke Holtmann aus Hamburg, Cornelia Mackenthun aus Kiel und Anett Schlenker aus Dresden
Das Projekt "Blickpunkt Auge" wird gefördert von der Aktion Mensch und der Bert Mettmann Stiftung.
An dem Projekt beteiligen sich derzeit folgende Landesvereine: Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen, Württemberg.
Kontakt:
Angelika Ostrowski
Tel.: 0 30 / 28 53 87-287
E-Mail:
a.ostrowski@dbsv.org
Juliane
Willuhn
Tel.: 0 30 / 28 53 87-288
E-Mail:
j.willuhn@dbsv.org
"Gute Aussichten" bietet die diesjährige Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober. Unter diesem Motto machen Augenärzte, Selbsthilfeorganisationen und internationale Hilfswerke auf die Bedeutung guten Sehvermögens, die Ursachen vermeidbarer Blindheit und die Lage blinder und sehbehinderter Menschen in Deutschland und den ärmsten Ländern der Welt aufmerksam. Schirmherrin der Aufklärungskampagne ist erneut die Fernsehjournalistin Gundula Gause.
Die Woche des Sehens möchte nicht nur, dass Blindheit verstanden und verhütet wird, sondern auch, dass sich Interessierte aktiv beteiligen. Als Aufklärungskampagne begrüßt sie die Teilnahme engagierter Menschen, die die Ziele der Aktionswoche zu ihren eigenen machen. Mit Lesungen, Ausstellungen, einem Kaffeetrinken im Dunkeln, Fachvorträgen oder Informationsveranstaltungen kann jeder aktiv mitwirken und helfen, die Öffentlichkeit für das Thema zu gewinnen.
Die Organisationen sehbehinderter und blinder Menschen wollen während der Woche des Sehens zeigen, welche Horizonte sich trotz Sehverlust öffnen können. Blind einen spannenden Beruf erlernen und ausüben – was ist zu tun, damit das klappt? Mit dem Smartphone etwas erkennen, das für das Auge nicht mehr sichtbar ist – wie geht das? Einem Kind, das man nicht sieht, die ersten Schritte beibringen – kann das funktionieren? Auch mit Seheinschränkung ist es möglich, sich ein Leben lang weiterzubilden, einen Haushalt zu führen, Kinder zu erziehen und interessanten Hobbys nachzugehen. Die Selbsthilfeorganisationen wollen Menschen, deren Sehkraft schwindet, mit Menschen zusammenbringen, die diese Situation bereits meistern – am Arbeitsplatz, in der Schule, in der Freizeit oder im Seniorenheim. Gemeinsam zeigen sie, wie gut die Aussichten und die Lebensperspektiven trotz Sehverlust sind.
Die Augenerkrankung Katarakt (Grauer Star) ist die häufigste Blindheitsursache in Entwicklungsländern, oft sind auch Kinder betroffen. Viele Menschen wissen nicht, dass ihnen eine Operation das Augenlicht wiedergeben kann oder sie können sich die OP nicht leisten. Während der Woche des Sehens machen die internationalen Hilfswerke unter dem Motto "Gute Aussichten – Kinderaugen sehen wieder!" auf ihre Arbeit aufmerksam. In den ärmsten Ländern der Welt unterstützen sie Augenkrankenhäuser und mobile Kliniken und ermöglichen die Ausbildung von einheimischen Augenärzten.
Weltweit arbeiten Augenärzte an neuen Methoden, um Volkskrankheiten wie Katarakt, Altersbedingte Makula-Degeneration (AMD), Glaukom (Grüner Star) oder Diabetische Retinopathie – dies sind in Deutschland die häufigsten Ursachen für Blindheit und Sehbehinderung – noch besser behandeln zu können. Voraussetzung für eine wirksame Behandlung ist die rechtzeitige Diagnose. Augenärzte können die Erkrankungen in der Regel erkennen, bevor die Betroffenen selbst Symptome wahrnehmen. Sie stellen sicher, dass ihre Patienten gute Aussichten für den Erhalt des Augenlichts haben.
Die Woche des Sehens ist eine gemeinsame Kampagne der Christoffel-Blindenmission, des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes, des Berufsverbandes der Augenärzte, des Deutschen Komitees zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA Deutschland. Unterstützt wird die Aktionswoche durch die Aktion Mensch und die Carl Zeiss Meditec AG.
Patrick Taube
Pressesprecher der Woche des
Sehens
Dazu ein Bild: Beschreibung des Titelmotivs der Woche des Sehens 2014: Das Motiv zeigt eine junge Frau mit langen blonden Haaren und einer grünen Jacke, die ein Fernglas in den Händen hält. Anstatt durch das Glas zu sehen, lächelt sie den Betrachter an, der von einer leicht erhöhten Position auf sie hinabschaut.
Sie möchten aktiv dazu beitragen, dass Blindheit verstanden und verhütet wird? Die Woche des Sehens unterstützt Sie bei Ihrer Aktion – mit kostenlosen Materialien oder einer finanziellen Förderung.
Mehr Infos unter
www.woche-des-sehens.de/fuer-veranstalter
oder bei
Carolina Barrera
Tel.: 0 30 / 28 53 87-280
E-Mail:
c.barrera@woche-des-sehens.de
Am 6. Juni 2014, dem Sehbehindertentag, finden quer durch Deutschland Smartphone-Infotage für Menschen mit Seheinschränkung statt. Mit seiner diesjährigen Kampagne möchte der DBSV nicht nur Betroffenen, sondern auch der Öffentlichkeit vermitteln, welches Potenzial für sehbehinderte und blinde Menschen in internetfähigen Handys steckt.
Im Internet unter www.sehbehindertentag.de sind alle Veranstaltungen aufgelistet. Die Seite präsentiert zudem die Forderungen des DBSV zur barrierefreien Weiterentwicklung von Betriebssystemen und Apps. Abgerundet wird das Angebot durch den Smartphone-Schwerpunkt aus der Mai-Ausgabe der "Gegenwart".
In Vorbereitung des Aktionstages hat die erste Schulung für Smartphone-Berater in Kassel stattgefunden und die Teilnehmer waren sich einig: Der 6. Juni 2014 ist lediglich ein Auftakt – Smartphones werden den DBSV weiter beschäftigen.
Der Sehbehindertentag 2014 wird von BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.) und BITKOM-Mitgliedern unterstützt. So wurde die Schulung für Smartphone-Berater vom Accessibility Competence Center der Siemens AG durchgeführt und die Deutsche Telekom stellt für einen Großteil der Veranstaltungen mit LTE-Routern die mobile Netzanbindung zur Verfügung.
Dazu ein Bild: Das Smartphone im Fokus: Der Sehbehindertentag will Ängste nehmen und Chancen aufzeigen.
Das Europäische Parlament hat am 2. April in zweiter Lesung strengere Regeln für den Geräuschpegel von Kraftfahrzeugen verabschiedet. Die neuen Vorschriften verpflichten die Hersteller von Elektro- und Hybridautos dazu, ihre Fahrzeuge mit einem akustischen Warnsystem (AVAS) auszustatten, das Fußgänger vor dem Herannahen des Fahrzeugs warnt und ihre jeweilige Fahrweise eindeutig kenntlich macht. Für die Aufnahme dieser Regelung hatte sich die Europäische Blindenunion (EBU) in einer vom DBSV koordinierten Kampagne mit Erfolg eingesetzt. Für ein Verbot des Unterbrechungsschalters, der dem Fahrer erlaubt, das Geräusch abzuschalten, konnten die Abgeordneten jedoch nicht gewonnen werden. Immerhin gelang es, eine Regelung zu finden, die vorsieht, dass sich das AVAS beim Neustart des Fahrzeugs automatisch einschaltet.
Die neuen gesetzlichen Regelungen treten stufenweise in Kraft. Neue Kraftfahrzeugtypen müssen bis zum 1. Juli 2019 mit einem akustischen Warnsystem ausgestattet sein. Bis zum 1. Juli 2021 müssen alle neuen Hybrid- und Elektrofahrzeuge über ein entsprechendes System verfügen. Hersteller, die ein AVAS vor den genannten Zeitpunkten einbauen, müssen sicherstellen, dass das System den technischen Anforderungen der Verordnung entspricht.
Der DBSV hat zwischen Februar und April eine Weiterbildung zum Gespannprüfer durchgeführt. Sechs Hundeexperten und sieben Rehalehrer für Orientierung und Mobilität (O&M) haben sich erfolgreich qualifiziert. Sie fungieren künftig als Sachverständige des Kostenträgers, also der Krankenkassen, und überprüfen, ob neue Gespanne aus Mensch und Blindenführhund optimal zusammenarbeiten, ohne dabei sich oder andere im Straßenverkehr zu gefährden.
Die Erarbeitung eines neuen Konzepts war notwendig geworden, da das letzte Weiterbildungsseminar mehrere Jahre zurücklag und die Krankenkassen Gespannprüfungen zunehmend als wichtiges Instrument der Qualitätssicherung verstehen. Die Weiterbildung erstreckt sich über zwei Wochen, aufgeteilt in drei Module, umfasst Hospitationen in einer Führhundschule und bei Gespannprüfungen und endet mit einem Abschlusstestat. Der theoretische Teil vermittelt Hintergründe zur Gespannprüfung, rechtliche Grundlagen sowie hunde- bzw. O&M-spezifisches Basiswissen. In einem umfangreichen Praxis- und Selbsterfahrungsteil arbeiten die angehenden Prüfer mit routinierten Führhundgespannen zusammen.
Die Umsetzung des neuen Konzepts ist das Ergebnis der gelungenen Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitskreis der Blindenführhundhalter im DBSV und erfahrenen Gespannprüfern. Damit steht dem DBSV nun ein evaluierter Lehrplan zur Verfügung, der bei Wiederauflage der Weiterbildung lediglich aktualisiert werden muss.
Die Aus- und Fortbildung von Gespannprüfern obliegt der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe. Seit 1993 ist die Gespannprüfung Pflicht. Sie findet in der Regel nach einer dreiwöchigen Einarbeitung von Führhund und Halter statt und gibt dem Kostenträger wie auch dem Betroffenen eine fundierte und unabhängige Rückmeldung darüber, ob Mensch und Tier zu einem sicheren Gespann geworden sind.
Mehr Infos zu Gespannprüfern und eine aktuelle Gespannprüferliste gibt es im Internet unter www.gespannpruefer.dbsv.org
Bei ihrer Jahrestagung Anfang April hat die Koordinationsstelle Bürofachgruppen des DBSV eine neue Leitung gewählt. An der Spitze des Gremiums hat Bernhard Herrmann aus Horn-Bad Meinberg die Nachfolge von Volker Tesar angetreten. Seine Stellvertreter sind Susi Dippel aus Hannover und Andreas Beinert aus Cottbus.
"Wir werden uns dafür einsetzen, die Arbeitsmarktchancen blinder und sehbehinderter Menschen in Büroberufen zu verbessern", erklärt Herrmann. "Als Koordinationsstelle möchten wir künftig mehr koordinieren, das heißt, den Kontakt zwischen und zu den Landesvereinen und Bürofachgruppen ausbauen. Neben den jährlichen Weiterbildungsseminaren für Bürokräfte wollen wir verstärkt politisch aktiv werden. Dabei soll der Wirkungskreis unserer Arbeit auf die Bereiche Verwaltung, Ausbildung und Hochschule ausgeweitet werden."
Kontakt:
Bernhard Herrmann
Tel.: 0 23 61 / 3 05-35
63
E-Mail:
b.herrmann@dbsv.org
Die Leitung der Koordinationsstelle "Leben mit Sehbehinderung" hat gewechselt. Irmgard Badura stellte sich nach achtjährigem Engagement nicht erneut zur Verfügung. Zur neuen Leiterin des Gremiums wählten die Sehbehindertenbeauftragten der Landesvereine bei ihrer Jahrestagung Anfang Mai Andrea Kuchenreuther aus Weiden in der Oberpfalz. Die stellvertretende Leitung hat weiterhin Herbert Kleine-Wolter aus Arnsberg inne, Beisitzer sind Bernd Peters aus Darlingerode und Ina Jonas aus Bonn.
"Unser Auftrag bleibt weiterhin, die Interessen sehbehinderter Menschen wahrzunehmen und ihre Stimme innerhalb der Selbsthilfe zu stärken", sagt Kuchenreuther. "Als Jahresthema haben wir uns diesmal den Erhalt der Lesefähigkeit gesetzt." Auf der politischen Ebene sei beabsichtigt, den Austausch mit dem Gemeinsamen Fachausschuss für die Belange Sehbehinderter (FBS) zu intensivieren.
Kontakt:
Andrea Kuchenreuther
Tel.: 09 61 / 6 34 24
41
E-Mail:
a.kuchenreuther@dbsv.org
Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von attraktiven Vergünstigungen:
Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart". Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort vereinbart.
Mitgliedschaft lohnt sich!
Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
www.dbsv.org/dbsv-karte
Bei feuchter AMD ist die Spritzentherapie mit Wachstumshemmern das Mittel der Wahl. Doch die Krankheit kann nicht geheilt, sondern nur aufgehalten werden. Die Forschung bleibt also gefragt, die bestehenden Behandlungsmöglichkeiten zu erweitern bzw. neue Therapieansätze zu entwickeln. Der Weg vom Labor über die klinischen Studien bis in die Praxis ist weit, doch die Vielfalt der Optionen macht Hoffnung.
Von Antonia M. Joussen
Rund vier Millionen Deutsche sind von einer Altersbedingten Makula-Degeneration (AMD) betroffen. Bei dieser Augenerkrankung kommt es zum Verlust der Sehkraft im Bereich des schärfsten Sehens, der Makula. Es wird zwischen der trockenen und der feuchten Verlaufsform unterschieden. Mit ca. 85 Prozent weitaus häufiger ist die trockene AMD. Der Verlust von lichtempfindlichen Zellen der Netzhaut führt über Jahre zu einer langsamen Sehverschlechterung. Wirksame Behandlungsmöglichkeiten sind derzeit noch nicht verfügbar. Bei der selteneren, aber wesentlich aggressiveren feuchten Form der AMD wachsen krankhafte Blutgefäße in die Netzhaut ein. Die Gefäßwände sind undicht, Flüssigkeit und Blutbestandteile treten aus. Als Folge droht innerhalb kurzer Zeit ein massiver Sehverlust.
Bei der feuchten AMD kommt heute meist eine Injektionstherapie zum Einsatz. Um die Wirkung des Wachstumsfaktors VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) zu hemmen, der für das krankhafte Wachstum von Blutgefäßen in die Netzhaut verantwortlich ist, wird ein Antikörper in den Glaskörper des Auges gespritzt. Hierfür können verschiedene Präparate verwendet werden. Avastin (Bevacizumab) ist zwar nicht für die Therapie am Auge zugelassen, wird aus Kostengründen aber dennoch eingesetzt ("Off-Label-Use"). Lucentis (Ranibizumab) und Eylea (Aflibercept) dagegen sind speziell für die Spritzentherapie am Auge zugelassen. Viele Studien konnten die Wirksamkeit dieser Medikamente nachweisen und haben verschiedene Injektionsintervalle untersucht.
Allerdings ist auch beobachtet worden, dass sich unter der Injektionstherapie mit anti-VEGF-Präparaten eine zentrale Atrophie bilden kann. Dabei kommt es im Prinzip zur Entwicklung einer trockenen AMD, einem langsam fortschreitenden Sehverlust durch das Absterben von Netzhautzellen. Ob dies eine Spätentwicklung der feuchten AMD ist oder eine "Nebenwirkung" der anti-VEGF-Präparate, konnte bislang noch nicht geklärt werden. Doch selbst wenn diese Effekte eine Komplikation darstellen sollten, ist der Nutzen der Spritzentherapie unstrittig. Sie ist früheren Therapieverfahren wie der Laserkoagulation oder der Photodynamischen Therapie weit überlegen. Diese Verfahren werden nur noch in Kombination mit anti-VEGF bei sehr speziellen Unterformen der AMD eingesetzt.
Neben VEGF beschäftigen sich die Wissenschaftler auch mit dem Wachstumsfaktor PDGF (Platelet Derived Growth Factor), der bei der Neubildung von Blutgefäßen eine Rolle spielt. Wenn neue Gefäße wachsen, sprossen zunächst die Zellen, die die Gefäße von innen auskleiden, die Endothelzellen. Um die Gefäße abzudichten, wird diese "Innenauskleidung" später von Mantelzellen stabilisiert, den Perizyten. Das Gleichgewicht zwischen diesen beiden Zelltypen wird zum Beispiel über PDGF reguliert.
Haben sich die neuen Gefäße bei der Altersbedingten Makula-Degeneration erst einmal etabliert, wirken Lucentis und Eylea nicht mehr gut, zum Teil auch gar nicht. Es könnte sein, dass die krankhaften Gefäße einer VEGF-Hemmung nicht mehr zugänglich sind, weil Perizyten und Endothelzellen fest miteinander verbunden sind. Man sucht daher nach Substanzen, die den Wachstumsfaktor PDGF hemmen. Die Idee ist, dass eine Kombinationstherapie aus anti-PDGF und anti-VEGF in einem ersten Schritt die Perizyten wieder von den Endothelzellen lösen und dann eine Rückbildung der Gefäße ermöglichen kann.
Fovista
Anti-PDGF-Präparate werden auf unterschiedlicher molekularer Basis in klinischen Untersuchungen analysiert. In der Entwicklung am weitesten fortgeschritten ist Fovista, das aktuell in Phase III der Zulassungsstudien untersucht wird. Das Präparat zeigt in Kombination mit anti-VEGF-Injektionen (Lucentis) eine im Vergleich zur alleinigen Therapie mit Lucentis zusätzliche Verbesserung der Sehschärfe um 62 Prozent (10,6 Buchstaben Verbesserung durch Fovista mit Lucentis im Vergleich zu 6,5 Buchstaben mit Lucentis allein im Vergleich zur Ausgangssehschärfe).
DARPins
Eine neue Substanzklasse sind die so genannten DARPins (Designed Ankyrin Repeat Proteins). Dabei handelt es sich um künstlich hergestellte Moleküle, die sehr klein sind und daher möglicherweise als Augentropfen angewendet werden können. Aktuell wird ein DARPin untersucht, das sowohl PDGF- als auch VEGF-hemmende Eigenschaften hat.
Squalamine
Auch das Medikament Squalamine soll in Form von Augentropfen verabreicht werden und würde die Patienten somit von der Spritzentherapie befreien. Squalamine kann verschiedene Wachstumsfaktoren, darunter VEGF und PDGF, hemmen und damit die Neubildung von Blutgefäßen unterbrechen. Aktuell wird eine zweimal tägliche Gabe auf ihre Wirksamkeit untersucht. Die klinischen Studien sollen zudem zeigen, ob durch die Tropfen bei einer laufenden anti-VEGF-Injektionstherapie Spritzen eingespart werden können.
iSONEP
Um das krankhafte Wachstum von Blutgefäßen zu stoppen, hat die Wissenschaft nicht nur die genannten Wachstumsfaktoren im Visier. Es konnte nachgewiesen werden, dass neben den Eiweißen auch das Sphingosine-1 Phosphat, ein Lipid (Fett), Einfluss auf den Prozess hat. Mit iSONEP ist ein Antikörper gegen Sphingosine-1 Phosphat entwickelt worden, der aktuell in einer klinischen Phase II-Studie im Vergleich zu Injektionen mit Avastin, Lucentis und Eylea untersucht wird. Erste Ergebnisse aus der Phase I-Studie haben gezeigt, dass Patienten, die auf die herkömmlichen VEGF-Hemmer nicht gut ansprachen, unter der Therapie mit iSONEP einen Rückgang der Gefäßbildung zeigten.
Integrin-Hemmer
Ging es bei den bisher vorgestellten Präparaten darum, die Neubildung von Gefäßen zu reduzieren oder aufzuhalten, werden auch Wirkstoffe gesucht, die schon die Produktion des Wachstumsfaktors VEGF hemmen. Ein Ansatzpunkt sind Integrine – Eiweißmoleküle, die wichtig für die Signalübermittlung in der Zelle sind. Derzeit werden verschiedene Integrin-Hemmer auf ihre Wirksamkeit in Kombination mit anti-VEGF-Präparaten oder alleine untersucht.
ALG 1001 ist ein solcher Wirkstoff, der die Produktion von VEGF, aber auch die Bildung und das Wachstum neuer Gefäße hemmt. Während erste klinische Studien noch unterschiedliche Dosierungen untersuchten, müssen die laufenden Studien zeigen, ob ALG 1001 allein oder in Kombination mit den herkömmlichen VEGF-Hemmern einen Vorteil in der Therapie der feuchten AMD bringt.
Die wiederholte Injektionstherapie wird von vielen Patienten als belastend empfunden und birgt trotz aller Vorsichtsmaßnahmen das Risiko einer Infektion. Möglicherweise eröffnet die Gentherapie schonendere Verfahren, etwa wenn der benötigte Wirkstoff im Auge selbst produziert werden kann.
Encapsulated Cell Technology (ECT)
Eine interessante Möglichkeit, Wirkstoffe über einen längeren Zeitraum freizusetzen, bietet die Encapsulated Cell Technology. Dabei wird eine Kapsel mit genetisch veränderten Zellen in den Glaskörper eingebracht. Diese Zellen produzieren über Monate oder sogar Jahre bestimmte Eiweißstoffe wie Ciliary Neurotrophic Factor (CNTF) oder PDGF- und VEGF-Antikörper, die das Wachstum krankhafter Gefäße hemmen. Noch sind diese Implantate nicht in großen Studien untersucht worden. Ihr Vorteil wäre, dass die Zahl der Eingriffe im Vergleich zur Spritzentherapie deutlich reduziert werden könnte.
RetinoStat
Eine andere gentherapeutische Option ist unter dem Namen RetinoStat in der Entwicklung. Hier werden Gene in die Zellschicht unterhalb der Makula (retinale Pigmentepithelzellen) eingeschleust, die Endostatin oder Angiostatin produzieren. Bei diesen Statinen handelt es sich um natürlich vorkommende Hemmstoffe des Gefäßwachstums. Aktuell werden Patienten in fortgeschrittenen Krankheitsstadien in eine erste klinische Studie eingeschlossen. Dabei werden die Gene einmalig injiziert.
Auch die Strahlentherapie hat Potenzial für die Behandlung der feuchten AMD. Dabei besteht die besondere Herausforderung darin, die Strahlenwirkung genau an der richtigen Stelle freizusetzen. Das Ziel der Therapie ist, die krankhaften Blutgefäße im Bereich der Makula zu zerstören, doch die Makula misst im Durchmesser nur wenige Millimeter. Die aktuellen klinischen Studien sind darauf ausgerichtet, die Bestrahlung in Kombination mit anti-VEGF-Injektionen (zur Einsparung von Spritzen) oder bei deren Unwirksamkeit als Alternativtherapie zu untersuchen.
Epimakuläre Brachytherapie
Eine Möglichkeit der Strahlentherapie, die in klinischen Studien untersucht wurde, aufgrund des fehlenden Wirkungsnachweises derzeit aber nicht weiter verfolgt wird, ist die epimakuläre Brachytherapie (EMBT). Bei dieser chirurgischen Maßnahme muss zunächst der Glaskörper aus dem Auge entfernt werden, bevor die Makula wenige Minuten lang mit einem Strontium-Stab bestrahlt wird.
Auch wenn die bisherigen klinischen Studien nicht den gewünschten Wirkungsnachweis erbracht haben, wird dieses Verfahren in einigen Praxen und Kliniken angeboten, möglicherweise mit Absichten der Gewinnerzielung. Unter Berücksichtigung potenzieller Strahlenschäden und sonstiger Komplikationen von Bestrahlungen am Auge ist die epimakuläre Brachytherapie außerhalb klinischer Studien nicht zu verantworten und sollte unterbleiben, bis Daten aus Phase III-Studien vorliegen.
Lokale Röntgenbestrahlung
Anders als die Brachytherapie verfolgt die External Beam Radiation Therapy (EBRT, Markenname: Oraya-Therapie) einen nicht invasiven Behandlungsansatz. Das Auge wird einmalig von außen aus drei Richtungen bestrahlt. Die präzise ausgerichteten und niedrig dosierten Röntgenstrahlen treffen sich in der Makula, wodurch dort eine höhere Dosis erreicht wird unter Schonung des umgebenden Gewebes.
In einer Phase II-Studie konnte in zwei unterschiedlichen Bestrahlungsgruppen gezeigt werden, dass die zentrale Dicke der Makula abnahm und dass im Vergleich zu Patienten, die ausschließlich Spritzen erhielten, signifikant weniger Injektionen erforderlich waren. In Deutschland ist ein Register vorgesehen, in das alle Patienten, die mit der EBRT behandelt werden, aufgenommen werden. Dies ist notwendig, um insbesondere die langfristigen Strahlenschäden und ihre Bedeutung für die Sehfunktion der Patienten zu untersuchen.
Zur Behandlung der feuchten AMD gibt es zahlreiche neue Substanzklassen, die auf ihre Wirksamkeit untersucht werden. Insbesondere die Biotechnologie bietet neue Therapieansätze, die für die Patienten möglicherweise schonender sind als die Spritzentherapie. Alle Verfahren einschließlich der Strahlentherapie werden aktuell in klinischen Studien erprobt. Es ist also nicht zu erwarten, dass alle Therapien in die Praxis kommen. Dennoch besteht die begründete Hoffnung, dass in einigen Jahren zusätzliche Therapieverfahren zu den aktuellen anti-VEGF-Therapien verfügbar sein werden.
Prof. Dr. Antonia M. Joussen ist Direktorin der Augenkliniken der Charité Universitätsmedizin Berlin. Als Mitglied eines interdisziplinären Expertenkreises steht sie dem DBSV-Projekt "Blickpunkt Auge" beratend zur Seite.
Dazu drei Bilder:
Entstehung der Altersbedingten
Makula-Degeneration:
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AURA-Zentrum Bad Meinberg
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Marburg, Deutsche Blindenstudienanstalt
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Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
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Marburg, Deutsche Blindenstudienanstalt
Der DBSV-Jugendclub lädt Mädchen und junge Frauen ab 14 Jahren zum Stylingkurs ein. Die Teilnehmerinnen lernen die Grundlagen des Schminkens und gehen auf die Suche nach ihren Farben und ihrem ganz persönlichen Stil.
Mehr Infos und Anmeldung (bis 13.6.) bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail:
t.resa@dbsv.org
5.7.2014, 13-18 Uhr
Speyer, Kurpfalz-Jugendherberge
Tipps für heiße Sommertage verspricht der DBSV-Jugendclub. Wer Spaß an feinen Düften und am Experimentieren hat, kann sich sein eigenes Erfrischungsspray herstellen. Der Workshop richtet sich an junge Menschen ab 15 Jahren.
Mehr Infos und Anmeldung (bis 31.5.) bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail:
t.resa@dbsv.org
18.-26.10.2014
Hannover, Stephansstift
Bereits zum vierten Mal veranstaltet der DBSV-Jugendclub eine Woche für junge Sänger. Einstudiert werden Chorstücke verschiedenster Stilrichtungen – von Volksliedern bis Beatles. Krönender Abschluss ist ein öffentliches Konzert.
Mehr Infos und Anmeldung (bis 1.8.) bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail:
t.resa@dbsv.org
Es ist stiller geworden um die "Körperwelten"-Ausstellung von Gunther von Hagens. Aber sie tourt nach wie vor durch Deutschland. Ab 16. Mai sind die Plastinate menschlicher Körper in Hamburg zu sehen. Für blinde und sehbehinderte Besucher bieten die Ausstellungsmacher Gruppenführungen an. Dass der Besuch lohnt, hat zuletzt eine Gruppe in Rostock erfahren.
Im vergangenen Sommer haben wir in der Geschäftsstelle des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern (BSVMV) Post von den "Körperwelten" bekommen. Damals war die umstrittene Ausstellung von Gunther von Hagens in Rostock zu sehen. Das Management fragte an, ob wir als ortsansässiger Verein Interesse an einer Spezialführung für sehbehinderte und blinde Menschen hätten – eine Gelegenheit, die wir uns nicht entgehen lassen wollten.
Eine interne Abfrage stieß auf große Resonanz, so dass wir sogar für zwei Gruppen einen Führungstermin vereinbaren konnten. Im Vorfeld stellte sich bei dem einen oder anderen ein unbehagliches Gefühl ein, aber schließlich war die Neugier doch größer als der innere Vorbehalt.
Vor dem Betreten der Räume gab der Leiter der Ausstellung eine Einführung, die sowohl auf technische Details als auch auf die Auswahl der Ausstellungsstücke und die Art der Führung einging. Für den Rundgang wurde beiden Gruppen ein so genannter "Medi-Guide" zugewiesen, ein Medizinstudent, der vor allem Fragen zur Anatomie beantworten sollte.
Für die Führung waren Exponate ausgewählt worden, die sehbehinderten und blinden Besuchern gut zugänglich gemacht werden können. Wir durften zum Beispiel Organe, Muskeln, Knochen und Gelenke ertasten. Darüber hinaus konnten auch Ganzkörperdarstellungen von Mensch und Tier bestaunt werden. Einige Besucher stiegen auf ein Podest, um ihre Größe mit der eines Elefanten, eines Gorilla oder eines ausgewachsenen Braunbären zu vergleichen.
Während der Führung wurden Einzelheiten zur Herstellung der Plastinate erläutert. Eine Grundvoraussetzung hierfür ist der vollständige Entzug von Körperflüssigkeiten – ähnlich der Mumifizierung im alten Ägypten. Danach erfolgt die Behandlung mit einem Spezialharz, um die Präparate dauerhaft haltbar zu machen.
Im Anschluss an die zweistündige Führung blieben die meisten Besucher noch in der Ausstellung, um weitere Bereiche zu erkunden. Vieles befand sich allerdings in Vitrinen oder Schaukästen hinter Glas. So mussten die sehenden Begleiter die Objekte erläutern oder die beigefügten Texterklärungen vorlesen. Am Ende aber waren sich alle einig: Der Besuch der "Körperwelten" hat sich gelohnt! Wir haben den menschlichen Körper ganz neu entdeckt!
Wolf-Hagen Etter
Vorsitzender des BSVMV
Dazu zwei Bilder:
Körperwelten in Hamburg
16.5.-15.10.2014
Hafen-City, KulturCompagnie
Führung für blinde und
sehbehinderte Menschen: 30.7.2014, 18 Uhr
Anmeldung beim
Blinden- und Sehbehindertenverein
Hamburg
Tel.: 0 40 / 20 94 04-0
E-Mail:
info@bsvh.org
In Deutschland tragen knapp 20 Menschen die Netzhautprothese Argus II. Zu ihnen gehört Dorothea Kohlhaas, vollständig erblindet infolge von Retinitis pigmentosa. Sie hat sich im vergangenen Herbst operieren lassen und berichtet nun, wie sie allmählich lernt, ihre neuen Seheindrücke zu interpretieren. Der Beitrag wurde der "Gegenwart" von Second Sight, der Herstellerfirma der Prothese, vermittelt.
Es war ein langer Abschied vom Sehen: Seit meinem dritten Lebensjahr bin ich sehbehindert, im Alter von 29 Jahren bekam ich die Diagnose Retinitis pigmentosa. Inzwischen bin ich seit ungefähr drei Jahren vollständig blind. Da bei RP die Stäbchen und Zapfen auf der Netzhaut nach und nach absterben, macht sich der Verlust der Sehkraft erst im Laufe der Zeit bemerkbar. Aufhalten oder umkehren lässt sich der Prozess nicht, aber man hat Zeit, sich auf ein Leben ohne Augenlicht vorzubereiten.
Obwohl ich mich an das Blindsein gewöhnt habe, ganz damit abfinden konnte ich mich nie. Vergangenes Jahr erfuhr ich dann über meinen Augenarzt von der ersten in Deutschland zugelassenen Netzhautprothese Argus II. Bei einem Untersuchungstermin in der Augenklinik Köln wurde festgestellt, dass ich für das System geeignet bin. Ich wollte die Chance nutzen. Im Oktober 2013 war der Operationstermin, bei dem alles sehr gut verlief. Seitdem trage ich einen von außen nicht sichtbaren Chip auf der Netzhaut.
Neben dem Netzhautimplantat besteht das System aus einer Brille mit einer Kamera und einem Minicomputer in der Größe von zwei Smartphones. Die Brille überträgt die aufgenommenen Signale an den Computer. An der Seite der Brille ist ein Sender befestigt, der die verarbeiteten Signale des Computers per Funk an das Implantat überträgt. Dieses sorgt dafür, dass die in meinem Auge noch funktionierenden Nervenzellen stimuliert werden, wodurch ich wieder Lichtreize wahrnehmen kann.
Ich werde oft gefragt, wie denn dieses neue Sehen ist. Das ist gar nicht so einfach zu erklären, weil es mit dem "normalen" Sehen nicht vergleichbar ist. Mein Sichtfeld beträgt ca. 20 Grad – das entspricht einem DIN-A4-Papier, das man mit ausgestreckten Armen vor sich hält. Ganz wichtig für alle, die über ein Retina-Implantat nachdenken: Es erfordert viel Disziplin und Training, das System zu nutzen, denn man muss das Sehen wieder neu lernen. Vor einigen Monaten wurde ich in dem Bericht eines Nachrichtenmagazins als "Sehschülerin" bezeichnet – ich denke, das trifft es sehr gut.
Schon kurz nach der Operation beginnt ein umfangreiches Rehaprogramm. Los geht es in der Klinik, wo man die grundlegende Arbeit mit einer Retina-Prothese lernt. Hier geht es erst einmal darum, Kontrastveränderungen wahrzunehmen und richtig zu deuten, was anfangs gar nicht so einfach ist. Bei einer der Übungen geht es darum, auf einem schwarzen Magnetfeld weiße Formen und Muster zu finden und zu zählen. Damit kann man später zum Beispiel Treppenstufen erkennen, aber so weit ist man am Anfang natürlich noch nicht. Nach den einfachen Formen wird das Training komplexer und man muss Bewegungen erkennen und ihnen folgen können.
Wenn ich zu Hause bin, übe ich so oft wie möglich. Sobald ich das System einschalte, scanne ich alle Alltagsgegenstände um mich herum, beispielsweise Fenster und Türen. Das geht mittlerweile schon richtig gut. Besonders aufregend finde ich die Nutzung von Argus II draußen. Es gibt so viele interessante Lichtquellen und Muster, die ich wahrnehme: den Straßenrand, Treppen oder Gullideckel. Ich erkenne den Unterschied zwischen einem geteerten Weg und der Wiese daneben – das Gras erscheint mir viel weicher. Ganz besonders schön ist es für mich, meine Blindenführhündin Donna, die dieses Jahr in Rente geht, und ihre Nachfolgerin Trixi sowie Cleo, den Hund meines Mannes, auf dem Feld zu verfolgen. Das konnte ich schon seit vielen Jahren nicht mehr!
In den nächsten Wochen beginnt meine zweite Rehaphase, bei der es schnell nach draußen geht. Ich werde weitere Tricks lernen, wie ich meine Mobilität steigern kann. Gemeinsam mit der Trainerin will ich üben, Straßen selbstständig zu überqueren, auch Hindernissen in Kopfhöhe wie hängenden Ästen oder Treppenaufgängen auszuweichen und alltägliche Gegenstände in verschiedenen Entfernungen zu identifizieren.
Ebenso hilfreich für den richtigen Umgang mit Argus II ist der Erfahrungsaustausch mit anderen Nutzern. Bei einer Veranstaltung in Amsterdam konnte ich im März mit zwölf Patienten aus anderen Ländern sprechen. Wir haben uns gegenseitig Tipps gegeben, zum Beispiel wie man bestimmte Objekte scannt und die Lichtwahrnehmung besser deutet. Es ist interessant, die unterschiedlichen Fortschritte der anderen Nutzer zu verfolgen. Einer kann mit Hilfe von Argus II sogar große Buchstaben erkennen.
Hat sich die Prothese für mich gelohnt? Auf jeden Fall, denn sie ist jetzt schon eine große Hilfe im Alltag und ich genieße das Gefühl, wieder ein bisschen sehen zu können. Ich bin aber auch realistisch und weiß, dass ich keine Wunder erwarten darf. Argus II ist für mich ein weiteres Hilfsmittel, neben dem Langstock und dem Führhund, um mich in Alltagssituationen besser orientieren zu können.
Dorothea Kohlhaas (44) ist Justizangestellte und lebt in Dockweiler in der Eifel.
Dazu ein Bild: Pionierin mit realistischen Erwartungen: Dorothea Kohlhaas ist eine der ersten Trägerinnen eines Netzhautimplantats
Argus II ist das erste Retina-Prothesensystem mit Zulassung in der Europäischen Union (CE). Es eignet sich für Menschen mit degenerativen Netzhauterkrankungen wie Retinitis pigmentosa und steht in sechs deutschen Augenkliniken zur Verfügung (Aachen, Hamburg, Karlsruhe, Köln, Lübeck, Sulzbach). Die Kosten für Operation und Reha werden von den Krankenkassen übernommen.
Mehr Infos unter
Tel.: 08 00 / 1 84-43 21
E-Mail:
patients@2-sight.com
www.2-sight.eu
Parallel ist die seit 2013 CE-zertifizierte Sehprothese Alpha IMS der Firma Retina Implant AG im klinischen Einsatz. Die Implantation wird deutschlandweit in sechs Augenkliniken angeboten (Dresden, Göttingen, Hannover, Kiel, Stuttgart, Tübingen). Die Kosten für die Operation inklusive Nachsorge tragen ebenfalls die Krankenkassen.
Mehr Infos unter
Tel.: 0 71 21 / 3 64 03-10
E-Mail:
info@retina-implant.de
www.retina-implant.de
Schlicht und doch vielfältig, robust und doch zerbrechlich: Ton ist ein ursprüngliches Material, das alle Sinne anspricht. Das Blindenzentrum St. Raphael im Südtiroler Bozen widmet der Töpferkunst jedes Jahr eine Workshop-Woche. Sieben blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen aus Südtirol und Österreich, darunter "Gegenwart"-Leserin Silvia Habisch, haben im Januar beim Internationalen Töpferkurs modelliert, kreiert und ausprobiert.
Schon vor Antritt unserer Reise nach Italien wussten mein Mann und ich genau, was wir herstellen wollten. Zwei freche Gartenzwerge setzte sich mein Mann zum Ziel, ich nahm mir vor, zwei Grabschalen anzufertigen.
Das Modellieren von Figuren erfordert einiges an Ausdauer, weil viel Detailarbeit dazugehört. Nach der Erarbeitung der Grundform, deren Proportionen stimmen müssen, werden die Feinheiten herausgearbeitet: Schnürsenkel, Hosentaschen, Hemdkragen, Barthaare, Gesicht. Damit die Figur beim Brennen nicht springt, muss sie ausgehöhlt werden. Dieser Schritt treibt selbst geübten Modellierern wie meinem Mann Angstschweiß auf die Stirn, da eine kleine Unachtsamkeit ausreicht, um das mühsam gefertigte Stück in sich zusammenfallen zu lassen.
Diesen Nervenkitzel brauchte ich für mein Glück nicht. Für meine Grabschalen formte ich zunächst lange Tonwülste von etwa einem Zentimeter Dicke, die ich so aufeinander setzte, dass sich die gewünschte Herz- bzw. Blütenform ergab. Mit Schlicker, also Tonschlamm, verklebte ich anschließend die Übergänge zwischen den Wülsten, bis keine Nähte mehr spürbar waren. Das Schwierigste war, darauf zu achten, dass sich die symmetrische Form der Schalen beim Bearbeiten nicht veränderte, was bei einer Höhe von knapp 20 cm und einem Durchmesser von 40 cm eine ziemliche Herausforderung war.
Nach dem Antrocknen haben wir die Arbeiten eigenhändig bemalt. Weil mein Sehrest zu gering ist, um Farben zu erkennen, tupfte ich die Farbe mit einem kleinen Schwamm auf. Verbliebene, leere Flecken füllte die Kursleiterin kunstvoll aus.
Am letzten Tag hatte ich Gelegenheit, mich an einer Töpferscheibe auszuprobieren. Das ist eine faszinierende Tätigkeit, erfordert aber viel Übung und handwerkliches Geschick. Das Werkstück aus weichem Ton muss während des Formens auf der rotierenden Scheibe die ganze Zeit feucht gehalten werden. Am schwierigsten war es, den Ton auf der Scheibe zu zentrieren, um eine gleichmäßige Arbeit herstellen zu können. An der sich drehenden Scheibe ein Schälchen zu formen, war danach einfacher, als ich gedacht hatte. Das vorsichtige Tasten, sobald die Wände des Schälchens dünn und hoch werden, erfordert aber große Konzentration.
Nach der Kurswoche sah die Werkstatt aus wie eine Ausstellung. Inmitten kunstvoll gestalteter Schüsseln, Vasen und Windlichter standen Heiligenfiguren und Engel, Gartenzwerge, Hund und Hase in stiller Eintracht nebeneinander. Immer wieder schauten neugierige Passanten vorbei, um die einzigartigen Stücke zu bewundern.
Uns hat die Woche in Bozen sehr gut gefallen und wir sind ein wenig stolz auf unsere kleinen Kunstwerke. Schon allein das gesellige Miteinander und die freundliche Art der Südtiroler sind immer eine Reise wert.
Silvia Habisch (55) arbeitet beim Blinden- und Sehbehindertenverband Vorarlberg und lebt in Bregenz am Bodensee.
Dazu ein Bild: Mit Fingerspitzengefühl: Blinde und sehbehinderte Teilnehmer töpfern beim Modellier-Workshop in Norditalien
Der nächste Internationale Modellierkurs findet in der zweiten Januarhälfte 2015 statt.
Mehr Infos beim
Blindenzentrum St. Raphael
Tel.: 00
39 / 04 71 / 44 23 24
E-Mail:
info@blindenzentrum.bz.it
www.blindenzentrum.bz.it
Die Leserzuschrift "Das vergiftete Lob" von Prof. Dr. Kurt Jacobs traf im April den Nerv der Leser. Von Unverständnis über Beschwichtigendes bis Zustimmung erreichten die Redaktion die unterschiedlichsten Sichtweisen auf das Thema.
Vergiftetes Lob kenne ich auch unabhängig von meiner Behinderung. Bezeichnend sind Aussagen wie: "Da weißt du ja mehr als ich!" – Ja, warum auch nicht? Lob ist meiner Meinung nach etwas, das von oben nach unten gegeben wird, wie vom Lehrer zum Schüler oder vom Meister zum Lehrling. Der Lobende meint, er könne die Leistung eines anderen Menschen beurteilen. Vielleicht ist es diese Unbescheidenheit, die am Lob störend sein kann.
Dennoch finde ich es nicht zwangsläufig negativ, wenn jemand bewundert, wie sich blinde Menschen mit nur vier Sinnen im Straßenverkehr orientieren können. Zwar impliziert dieses Lob die Annahme, dass blinde Menschen dabei größere Schwierigkeiten haben, das finde ich aber legitim. Mir selbst, auch fast blind, fällt die Orientierung weniger leicht und ich bewundere diejenigen, die diese Leistung erbringen. Ebenso zu bewundern sind behinderte Menschen, die sich auf dem heutigen Arbeitsmarkt behaupten. Für mich, die das nicht geschafft hat, sind das wahre Helden des Alltags. Vermutlich empfindet man das Lob eines selbst Betroffenen als weniger vergiftet.
Mich hat hingegen immer gestört, wenn Menschen, die ebenfalls ein Studium absolviert haben, mich dafür bewundert haben. Es mag zwar organisatorisch schwieriger sein, ein Studium mit Seheinschränkung zu bewältigen, aber es kommt doch hauptsächlich darauf an, dass einem das Fachgebiet liegt. Mit seinem Erstaunen würdigt der andere die geistigen Fähigkeiten des behinderten Menschen herab.
Die Bewunderung für einen nicht behinderten Partner finde ich ebenso problematisch. Es wird oft so dargestellt, als ob der sehende sich für den blinden Partner aufopfert. Dabei steuert auch der blinde Mensch etwas zur Beziehung bei. Es gibt sogar sehende Menschen, die ihr Selbstwertgefühl erhöhen wollen, indem sie sich um einen behinderten Menschen kümmern. Ich habe das Gefühl, dass blinde Menschen, die einen sehenden Partner "abgekriegt" haben, bei anderen blinden Menschen besser angesehen sind. Bei den Partnersuche-Anzeigen in der "Gegenwart" schreiben viele ausdrücklich, dass sie einen Partner mit Sehrest wünschen. Wie können wir von der nicht behinderten Welt erwarten, als gleichwertig angenommen zu werden, wenn wir schon untereinander diese Wertigkeiten haben?
Ich habe oft den Eindruck, dass andere mich unterschätzen. Das geht mir allerdings sowohl bei blinden als auch bei sehenden Menschen so. Ich finde, jeder sollte seinem Gegenüber offen begegnen, ohne ihm von vornherein positive oder negative Fähigkeiten oder Eigenschaften zuzuschreiben. Viele Menschen wären überrascht, wenn sie wüssten, was gerade in denen steckt, von denen sie es am wenigsten erwarten.
Kennen Sie das? Im Bus bietet Ihnen ein junger Mensch seinen Sitzplatz an und Sie ärgern sich, weil man Sie für alt und hilfsbedürftig hält. Diese Szene ging mir bei dem Leserbrief von Herrn Jacobs durch den Kopf. Natürlich möchte ich als behinderter Mensch nicht zuerst über meine Behinderung definiert werden. Trotzdem ist diese ein Teil von mir und – wie der Name schon sagt – etwas, das mich in manchen Situationen behindert. Ich belüge mich selbst, wenn ich bestreite, dass bestimmte Aufgaben mir mehr Energie, Kreativität und Beharrlichkeit abverlangen als einem sehenden Menschen. So ist das Beschaffen barrierefreier Literatur für mein Fernstudium und das Durcharbeiten der Skripte für mich wesentlich zeitintensiver als für sehende Mitstudenten. Ich habe es daher nie als befremdlich empfunden, wenn jemand anerkannt hat, dass ich etwas trotz meiner Sehbehinderung geschafft habe. Es zeigt doch, dass mein Gegenüber verstanden hat, dass es nicht immer einfach ist, mit einer Behinderung zu leben und dass oft ein "mehr" oder "anders" hinter der Leistung steckt. Hinter einem solchen Kompliment eine Herabwürdigung blinder und sehbehinderter Menschen zu vermuten, finde ich überzogen. Ich jedenfalls freue mich sowohl über den angebotenen Sitzplatz im Bus als auch über das Kompliment.
Als neulich in einer Gaststätte wieder einmal ein fremder Tischnachbar anfing, meine Partnerin als ideale Versorgungsanstalt für vermeintlich hilflose Blinde zu preisen und mich aufforderte, in das Lob einzustimmen, drehte diese den Spieß kurzerhand um. "Ja, das mit der Versorgung klappt bei uns sehr gut", antwortete sie schlagfertig. "Wenn ich abends nach Hause komme, ist der Tisch gedeckt und das Essen fertig. Promoviert hat mein Partner jetzt auch noch." Damit war das Thema ohne die leidigen, verlegenen und meist fruchtlosen Erklärungsversuche vom Tisch und wir konnten uns erfreulicherem Gesprächsstoff zuwenden. So geht wahre Wertschätzung!
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ARD und ZDF bauen ihr barrierefreies Angebot weiter aus und bieten blinden und sehbehinderten Menschen zur Fußball-WM in Brasilien vom 12. Juni bis 13. Juli einen neuen Service an: Ausgewählte Spiele werden bei ihrer Live-Übertragung im Fernsehen mit den Hörfunk-Vollreportagen auf einer zweiten Tonspur ausgestattet. Nach Auskunft der beiden Sender erhalten alle Partien mit Beteiligung der deutschen Nationalmannschaft in der Vorrunde und im Achtelfinale sowie alle Partien ab dem Viertelfinale bis zum Finale das zusätzliche Tonsignal.
Die Anregung einer separaten Fernseh-Tonspur für Menschen mit Seheinschränkung kam vom Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB). Bei ersten Probeläufen während der WM-Qualifikation im vergangenen Herbst ist es gelungen, das Hörfunksignal mit dem Fernsehbild zu synchronisieren. So können sehende und nicht sehende Fußballfans künftig die Spiele gemeinsam verfolgen.
Hinweise über die technische Verfügbarkeit der separaten Tonspur, die per Fernbedienung angewählt werden kann, gibt es über Videotext und während der Live-Übertragung von den Fernseh-Kommentatoren.
Die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) hat im März ein moderiertes Online-Forum gestartet, in dem Themen des Rehabilitations- und Teilhaberechts besprochen werden. Reha-Praktiker, Rechtsexperten, Betroffene und Interessierte können dort zu wechselnden Fragen im offenen Dialog über einen Zeitraum von jeweils mehreren Wochen diskutieren.
Den Auftakt bildete im März das Thema "Stufenweise Wiedereingliederung". Zu rund 30 praktischen und rechtlichen Fragen tauschten sich Vertreter unterschiedlicher Disziplinen aus. Ab Juni startet die zweite Runde von "Fragen – Meinungen – Antworten" zu praktischen und rechtlichen Problemen der Hilfsmittelversorgung. Der Verlauf der Diskussionsrunden sowie eine Zusammenfassung kann auf der Webseite www.reha-recht.de nachgelesen werden. Mitdiskutieren können Experten und Interessierte unter fma.reha-recht.de
Mit dem Forum trägt die DVfR zur Vernetzung zwischen Wissenschaft, Praxis und Rechtsprechung bei und fördert damit die Weiterentwicklung des Rehabilitationsrechts in Deutschland.
Am 19. und 20. September findet in Potsdam ein Kongress zum Thema "Leben mit Taubblindheit" statt. Nationale und internationale Experten aus Wissenschaft und Praxis sind eingeladen, den spezifischen Unterstützungsbedarf dieser besonderen Einschränkung zu diskutieren. Dabei werden medizinische, psychosoziale, pädagogische, rechtliche und gesellschaftliche Fragestellungen beleuchtet.
Der Kongress richtet sich an ein breites Publikum. Angesprochen sind neben Wissenschaftlern und Experten ebenso Politiker, Verantwortliche bei Beratungsstellen, Leistungsträgern, Krankenkassen, Fördereinrichtungen und Heimen sowie Betroffene und Angehörige.
Der Kongress steht unter der Schirmherrschaft von Eva Luise Köhler. Veranstalter sind die Humboldt-Universität zu Berlin, das Oberlinhaus in Potsdam, der Verein Leben mit Usher-Syndrom und die Stiftung taubblind leben.
Mehr Infos zum Kongress unter
E-Mail:
info@taubblindenkongress.de
Anmeldung (bis 31.7.) online unter
www.taubblindenkongress.de
Dazu ein Bild: Lormen ermöglicht taubblinden Menschen die Kommunikation
Mit der DVD "Film (er)leben!" steht Lehrkräften der 1. bis 6. Klasse ab sofort ein didaktisch aufbereitetes Filmangebot für inklusive Lerngruppen zur Verfügung. Die DVD enthält Ausschnitte aus neun herausragenden deutschen Filmen, die für Kinder von sechs bis zwölf Jahren geeignet sind. Dank Audiodeskription und/oder erweiterten Untertiteln können alle Schülerinnen und Schülern, auch solche mit Seh- oder Höreinschränkung, aktiv am Filmerleben teilhaben.
Die Filmauswahl umfasst unter anderem Animationsfilme wie "Janosch – Komm, wir finden einen Schatz", Literaturverfilmungen wie "Emil und die Detektive" oder "Lippels Traum", den Kinderkrimi "Paulas Geheimnis" sowie den preisgekrönten Dokumentarfilm "Chandani und ihr Elefant". Zu jedem Filmausschnitt gibt es Unterrichtsmaterialien und barrierefreie Arbeitsblätter, die für den inklusiven Unterricht entwickelt worden sind und dabei unterschiedliche Lernansätze und -niveaus berücksichtigen.
Herausgeber der DVD ist VISION KINO, eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der Film- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Das Projekt wurde in Kooperation mit der Aktion Mensch, der Deutschen Hörfilm gGmbH und der Zeitschrift "Praxis fördern" realisiert und durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.
Die DVD kann kostenfrei über die Webseite www.visionkino.de bestellt werden.
Anfang April wurde in Frankfurt am Main die vierte Deutsche Meisterschaft (DM) im Showdown (Tischball) ausgetragen. Die 32 besten Spieler Deutschlands lieferten sich spannende Duelle an der Showdown-Platte. Benjamin Neue vom Berliner Blinden- und Sehbehindertensportverein ging überraschend als Deutscher Meister aus dem Turnier hervor. Seine Vereinskollegin und dreifache Deutsche Meisterin Antje Samoray verwies er auf Platz zwei. Den dritten Platz erreichte Martin Osewald aus Frankfurt, den vierten Deniz Kürtoglu aus Kassel. Bester Nachwuchsspieler war Murat Altunok aus Moers, der zum ersten Mal bei einer DM dabei war und den siebten Platz belegte.
Die vom DBSV veranstaltete Deutsche Meisterschaft hatte erstmals einen eigenen Ausrichter: den Sportverein Blau-Gelb Frankfurt am Main, der auch die erforderlichen Mittel einwarb. Alle Platzierungen des Wettbewerbs sind im Internet zu finden unter www.dbsv.org/infothek/sport/showdown
Hans-Dieter Seiler, der Gründer und Ehrenvorsitzende der atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde e.V., ist am 14. April im Alter von 72 Jahren verstorben. Mehr als drei Jahrzehnte lang hat er die Geschicke der damaligen Aktion Tonband-Zeitung für Blinde als Vorsitzender gelenkt.
1972 rief Seiler die "Holzmindener Blindenzeitung" als lokale Hörzeitung ins Leben – mit Unterstützung einer kirchlichen Jugendgruppe, deren Mitglieder ausgewählte Artikel vorlasen. Binnen weniger Jahre entwickelte er daraus einen Verein, der deutschlandweit Zeitungen und Zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich macht. Bis heute arbeiten rund 400 Menschen ehrenamtlich für die atz, ob als Redakteure, Sprecher oder Tontechniker, um mehr als 70 Hörtitel von der Lokalzeitung bis zum Fachmagazin zu produzieren.
Für sein Engagement um die barrierefreie Aufbereitung von aktuellen Informationen für blinde und sehbehinderte Menschen wurde Hans-Dieter Seiler mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.
Die Standorte von Nord nach Süd:
Mehr Infos im Internet unter
www.aura-hotels.dbsv.org
Erblindet zu sein, empfinde ich wie ein Vakuum zwischen zwei Welten. Die eine kann ich nicht ganz loslassen, die andere ist mir noch immer ein wenig fremd. Ich bin mir nie sicher, ob mein Halbwissen ausreicht, um die Spielregeln beider Welten zu verstehen und meinen Platz darin zu finden.
Die Geheimnisse und Schätze der Wahrnehmung ohne Sehen blieben mir lange Zeit verborgen. Als ich als Zwanzigjährige an einem angeborenen und lange unentdeckten Grünen Star erblindete, war ich erst einmal viel zu sehr damit beschäftigt, mich in einer fast ausschließlich visuell organisierten Umgebung zurechtzufinden. Dass das Wort "blind" häufig negativ besetzt ist, verstärkte mein ohnehin schon mulmiges Gefühl in dieser Zwischenwelt. Man spricht von Blindgängern, blindlings, betriebsblind, blinder Liebe und blinder Wut. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. So bot ich viele Jahre lang eine Menge Kreativität auf, um meine hochgradige Sehbehinderung zu verstecken. Dass ich damit einen Teil meiner Identität verleugnete, nahm ich "mit zwei zugedrückten Augen" in Kauf. Seit ich mit Anfang 30 ohne Langstock oder Führhund nicht einmal mehr in gewohnter Umgebung alleine unterwegs sein kann, ist dem Gemogel allerdings ein Ende gesetzt.
Es war für mich anfangs schwierig, mit den neugierigen und oft grenzüberschreitenden Fragen von Passanten umzugehen. Wie wahre ich meine Privatsphäre, ohne dabei abweisend zu wirken? Und was sage ich, wenn meine Assistentin gefragt wird, was ich trinken möchte?
Inspirierende Anregungen bot mir die chinesische Kampfkunst Wing Tsun, die ich seit 21 Jahren erlerne. Beim Wing Tsun geht es nicht darum, einfach draufzuhauen, sondern es gibt eine nicht unwesentliche mentale Ebene. In der chinesischen Schrift wird das gleiche Zeichen für Krise und Chance benutzt. Dahinter steckt die Philosophie, die Perspektive stets darauf zu richten, was geht, ohne der Trauer über das, was nicht mehr geht, den Raum zu nehmen. Denn wenn wir unsere Trauer über einen Verlust nicht ausleben, haben wir nur eine andere Form der Verdrängung gewählt.
Beim Wing Tsun lernte ich, handlungsfähig zu bleiben, ganz gleich, ob ich verbal oder körperlich, süffisant oder brutal angegriffen werde. Ein Angreifer möchte in der Regel nicht kämpfen, sondern siegen. Er sucht in mir keine Gegnerin, sondern ein Opfer. Beim Wing Tsun ist Blindheit geradezu ein Vorteil, da es um blitzschnelle Reaktionen auf taktile Reize geht. Es ermutigte mich, dass die höchstgraduierten Meister der Welt mit verbundenen Augen trainieren. Ich erlernte erstaunlich einfache Techniken mit immenser Wirkung. Seit 18 Jahren unterrichte ich selbst und gehöre mit dem Ehrentitel Lady-Sifu und dem vierten Trainergrad zu den zehn anerkanntesten Frauen dieses Stils weltweit.
Die Philosophien der Kampfkunst schenkten mir viel Freiheit und Leichtigkeit. In meinen Wing Tsun-Schulen gebe ich dieses Lebensgefühl weiter. Dabei geht es darum, mit der Welt umzugehen, wie sie ist, und nicht darauf zu hoffen, dass sie zu der wird, die wir uns wünschen. Wegen meiner persönlichen Erfahrung liegt mir die Arbeit mit blinden und sehbehinderten Menschen jeden Alters besonders am Herzen.
In Situationen, in denen ich früher erschrocken und verlegen reagiert hätte, bin ich dank Wing Tsun souveräner geworden. Wenn mich und meine Begleitung heute ein Passant schroff darauf hinweist, dass wir unseren Wagen auf einem Behindertenparkplatz abgestellt haben, noch bevor ich meiner Hündin ihr Führgeschirr überziehen konnte, bedanke ich mich für den Hinweis und lobe seine Wachsamkeit.
Silvié Weißkircher (55) lebt auf einem kleinen
Pferdehof im Saarland und arbeitet neben der Leitung ihrer Wing
Tsun-Schulen als freiberufliche Künstlerin und
Gesangslehrerin.
Kontakt:
Tel.: 0 68 25 / 4 32 46
E-Mail:
keschenik@gmx.de
Dazu ein Bild: Eine brünette Frau mittleren Alters steht neben einem Pferd und schmiegt sich an seinen großen Kopf. Strahlend umfasst sie den Pferdekopf, ihre beringte Hand berührt zärtlich die weiße Blesse des Tieres.
Wie oft greift man als sehender Mensch zu Zettel und Stift, um eine Telefonnummer zu notieren, einen flüchtigen Gedanken festzuhalten oder seinen Einkauf zu planen. Wenn die Sehkraft nachlässt, wird das beschwerlich bis unmöglich. Eine Lösung kann ein Diktiergerät sein. Das "Testlabor" stellt drei Modelle für unterschiedliche Ansprüche vor.
Mit oder ohne Display, mit Pieptönen oder mit Sprachausgabe – Handel und Hilfsmittelanbieter bieten eine große Auswahl an Diktiergeräten, die sich in Preis, Leistung und Bedienbarkeit deutlich unterscheiden. Um das passende Gerät auszuwählen, sollte man sich seine Ansprüche bewusst machen. Möchte ich nur gelegentlich Notizen machen, wie zum Beispiel den Einkaufszettel? Soll ein gut sortiertes Adressverzeichnis angelegt werden? Oder brauche ich ein Gerät, um Vorträge und Interviews mitzuschneiden? Die drei Diktiergeräte, die vorgestellt werden, zeigen die Fülle an Möglichkeiten.
Das Multi-Memo ist ein sehr einfach zu bedienendes Diktiergerät in Form einer Diskusscheibe. Mikrofon und Lautsprecher sind im Gerät integriert und verfügen über eine gute Aufnahme- und Wiedergabequalität. Es lassen sich bis zu 60 Aufnahmen aufsprechen, die in einem Ordner hintereinander abgespeichert werden. Die Mitteilungen lassen sich einzeln löschen, was aufgrund der geringen Gesamtaufnahmekapazität von 6 Minuten auch des Öfteren erforderlich ist.
Der Durchmesser der grünen Kunststoffscheibe beträgt 8 cm, die Höhe 1,5 cm. Das Multi-Memo hat fünf große, farblich abgesetzte und mit fühlbaren Symbolen markierte Tasten auf der Oberseite. Die längliche Playtaste ist unverwechselbar und leicht zu finden. Bei Bedarf können die Tasten mit Markierungspunkten gekennzeichnet werden. Jeder Taste ist eine bestimmte Funktion zugeordnet, so dass keine Tastenkombinationen notwendig sind. Beim Betätigen der Aufnahme- und Löschtaste erfolgt eine Rückmeldung durch Pieptöne. Ein Schiebeschalter an der Rückseite des Gerätes dient als Tastensperre. Die Energieversorgung erfolgt über drei AG13- oder LR44-Knopfzellen.
Der Milestone 112 punktet neben der einfachen Bedienung durch sein handliches Kreditkartenformat. Das hochwertige Diktiergerät hat eine Speicherkapazität von 25 Stunden. Die aufgenommenen Sprachnotizen können in einem Ordner abgelegt werden. Mit einer Tastenkombination lassen sich weitere vier Ordner freischalten, in die Notizen einsortiert werden können. So kann man zum Beispiel einen Ordner für Adressen und Telefonnummern und einen anderen für Kochrezepte anlegen. Wichtige Informationen wie der Akku-Stand können per Sprachausgabe abgefragt werden.
Die fünf silberfarbenen Tasten auf der Vorderseite sind kleiner als beim Multi-Memo, aber gut fühlbar und dank der übersichtlichen Anordnung auf dem blauen Gehäuse schnell zu finden. Da die Funktionen bei diesem Gerät umfangreicher sind, sind Tastenkombinationen erforderlich, etwa um eine Notiz zu löschen. Der Milestone 112 verfügt über einen Kopfhöreranschluss, ein eingebautes Mikrofon und einen leistungsfähigen, eingebauten Lautsprecher. Ein USB-Anschluss erlaubt das Übertragen der Sprachnotizen auf den PC. Der Milestone 112 kann sowohl mit Netzteil als auch mit dem integrierten Lithium-Polymer-Akku betrieben werden.
Dieses Diktiergerät bietet eine breite Palette an Einstellungen und Funktionen. Das macht die Bedienung komplizierter, ermöglicht aber das Mitschneiden auf professionellem Niveau. Wählbare Aufnahmemodi und ein integriertes Stereo-Mikrofon erlauben qualitativ hochwertige Aufnahmen in verschiedenen Umgebungen, zum Beispiel im Hörsaal, in Konferenzräumen oder im Freien.
Die Tasten sind übersichtlich angeordnet, aber recht klein. Wegen seiner sehr kleinen Schrift ist das Display für sehbehinderte Menschen nicht ohne Weiteres geeignet. Das Gerät verfügt über einen Kopfhöreranschluss und eine Sprachausgabe mit wählbaren Sprachen. Angesagt wird zum Beispiel der Wechsel zwischen verschiedenen Ordnern oder das Einstellen von Funktionen im Menü. Dort können unter anderem das Aufnahmeformat und die Abspielgeschwindigkeit angepasst werden.
Das Gerät hat ein umfangreiches Ordnersystem, das das Sortieren von Aufnahmen, Musik und Podcasts erleichtert. Mit 8 GB ist die Speicherkapazität des Olympus DM670 recht hoch. Diese lässt sich dank Mikro-SD-Karten-Slot noch erweitern. Das Gerät kann an den PC angeschlossen werden, die Stromversorgung erfolgt über Akkus oder LR3-Batterien.
Die drei Diktiergeräte sind im Funktionsumfang und in der Bedienung sehr verschieden. Wer nur auf die Schnelle eine kurze Notiz machen will, für den ist das Multi-Memo mit seiner sehr einfachen Bedienung ideal. Dazu ist das Gerät mit einem Preis von etwa 30 Euro vergleichsweise günstig. Wer umfangreichere Wünsche wie das Anlegen eines Adressbuchs hat, für den kommen der Milestone 112 oder das Olympus DM670 in Frage. Wer vielfältige Funktionen braucht, aber wenig Spaß am Tüfteln hat und eine sichere Bedienung bevorzugt, ist mit dem Milestone 112 gut beraten. Um Aufnahmen im Freien zu machen, Veranstaltungen oder Interviews mitzuschneiden, ist das Olympus DM670 das Gerät, das die vielfältigsten und qualitativ besten Möglichkeiten bietet. Beide Geräte kosten etwa 200 Euro.
Katja Köhn
Hilfsmittelberaterin beim
Landeshilfsmittelzentrum des Blinden- und Sehbehindertenverbandes
Sachsen
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
E-Mail:
k.koehn@bsv-sachsen.de
Dazu drei Bilder:
Der 16-jährige Yoba und sein kleiner Bruder Chioke leben als Straßenkinder in Nigeria. Als Yoba einen Auftrag für den örtlichen Gangsterboss erledigt, gelangt er plötzlich in den Besitz einer Tasche voll Geld – das ist ihre große Chance. Die Brüder wollen mit einem Flüchtlingsboot über Sizilien nach Europa fliehen. Doch der Weg ist lang und viel gefährlicher als gedacht. Mehr als einmal geraten Yoba und Chioke in Lebensgefahr, aber für ihren Traum sind sie bereit, jedes Risiko einzugehen.
"Der Schrei des Löwen" von Ortwin Ramadan ist das Braille-Seasons-Sommerbuch. Viermal im Jahr wählt MediBraille zusammen mit dem DBSV-Jugendclub ein Jugendbuch in Punktschrift für die Reihe aus.
Aus dem Buch:
"Yoba lehnte mit dem Rücken an der Betonwand. Er genoss die Kühle hier unten. Oben würde es schon bald sehr heiß werden. Der Harmattan fegte seit Tagen über die Stadt und brachte mit dem Sand auch die Hitze aus der großen Wüste. Die unterirdische Zisterne war in der Trockenzeit ein wirklich guter Ort, fand Yoba. Eigentlich grenzte es an ein Wunder, dass niemand ihnen den Platz bislang streitig gemacht hatte. Dabei waren gute Schlafplätze fast so selten wie ein voller Bauch."
Das Braille-Seasons-Quiz zum Sommerbuch 2014:
Einsendungen (bis 1.9.) an den
DBSV-Jugendclub
Saskia
Welty
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: 0 30 / 28 53 87-289
E-Mail:
s.welty@dbsv.org
Zu gewinnen ist das Braille-Seasons-Sommerbuch.
Ortwin Ramadan: Der Schrei des Löwen
Blindenkurzschrift auf Papier (2 Bände) oder auf CD für die
Braillezeile
Preis: 43 Euro
Bestellungen bei der
Deutschen Blindenstudienanstalt
Tel.: 0 64 21 / 6 06-0
E-Mail:
info@blista.de
Ein Buch-Tipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei
Jakob Fabian, ein arbeitsloser, promovierter Germanist, erkundet in den späten 1920er Jahren das Berliner Nachtleben und beschreibt den ständigen Rausch, in dem die Berliner dem Zerfall der Weimarer Republik entgegengehen. Es ist die Welt der Bordelle, Künstlerateliers und illegalen Kneipen, in denen getrunken, gelebt und geliebt wird. Auf seiner Reise durch die Berliner Unterwelt erlebt Fabian eine Liebe, den Kampf zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten und den Selbstmord eines Idealisten. Der Roman ist das pessimistische Zeugnis einer dramatischen Epoche.
1931 erschien Erich Kästners Roman "Fabian", der auch verfilmt wurde. Wenige Monate nach Erscheinen hatte er sich bereits dreißigtausend Mal verkauft und wurde von den Nationalsozialisten als "gedruckter Dreck" bezeichnet. 1933 wurden Kästners Werke bei der Bücherverbrennung vernichtet. Aus Sorge vor der Zensur war "Fabian" vom Verlag gekürzt und "entschärft" worden. Jetzt erst ist der Roman in seiner Originalfassung erschienen – unter dem Titel, den Kästner ursprünglich vorgesehen hatte: "Der Gang vor die Hunde".
Erich Kästner: Der Gang vor die Hunde
1 CD DAISY
(10:30 Stunden)
Sprecher: Günter Rohkämper
Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei
Ob auf fremde Sofas beim Couchsurfing, auf Brautschau in die Ukraine oder nach Guantánamo: Arnon Grünbergs Reportagen führen einen dorthin, wo man selbst wohl nie hinkäme. Sein Blick für das absurde Detail ist ebenso erheiternd, wie er nachdenklich stimmt. Die "Mülltonnen der Geschichte" sind es, die den niederländischen Autor faszinieren. So begibt er sich, oftmals unter fadenscheinigen Vorwänden und unter falschem Namen, ins düstere Transnistrien, in ein afghanisches Armeecamp oder in ein niederländisches Neubauviertel. Dabei stößt er auf die ungewöhnlichsten Geschichten und lässt die Menschen zu Wort kommen. Sei es ein niederländischer Sergeant, der Käse und Käsehobel mit in den Krieg nimmt, eine tschechische Sofaverkäuferin, die sich vornehmlich von Bananensaft mit Rum ernährt, oder der Bruder des inhaftierten Politikers Radovan Karad0382i0362.
Grünbergs bescheidene, doch stets elegante Sprache, sein Gespür für das nur scheinbar Banale und sein Humor machen die gesammelten Reportagen zur vergnüglichen und zugleich tiefgründigen Hörerfahrung.
Arnon Grünberg: Couchsurfen und andere Schlachten
1
CD DAISY (13:55 Stunden)
Sprecher: Volker Lohmann
Ein Buch-Tipp von Karl Kliebhahn, Bayerische Blindenhörbücherei
Der durchaus ironisch gemeinte Titel verrät, worum es in "Ich kann mir alles merken" geht: Mit heiterer Gelassenheit erzählt die Regisseurin und Drehbuchautorin Nora Ephron von Konzentrationsproblemen und Schwierigkeiten beim abstrakten Denken, von nachlassender Gedächtnisleistung im Allgemeinen und von ungewöhnlicher Vergesslichkeit im Besonderen. Ist das der unumgängliche Tribut ans Alter oder sind das Anzeichen einer demenziellen Erkrankung? Diese Bewertung überlässt Ephron, selbst Jahrgang 1941, dem Leser.
Die amerikanische Drehbuchautorin, die mit dem Politthriller "Silkwood" und der Liebeskomödie "Harry und Sally" bekannt wurde, hat mit "Ich kann mir alles merken" ein Buch geschrieben, das sich selbst nicht so ernst nimmt. In ihrem Selbstverständnis sah sich Ephron verpflichtet, den Wünschen und Gedanken älter werdender Frauen als Sprachrohr zu dienen. Ihre charmante Ironie, gepaart mit dem Talent zur prägnanten Darstellung, macht das Buch zu einem Lesevergnügen – � nicht nur für Frauen.
Nora Ephron: Ich kann mir alles merken
1 CD DAISY (4
Stunden)
Sprecherin: Ria Dietz-Rödiger
Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.
Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info
Mudras, auch "Fingerkraftwerke" genannt, können im Sitzen, Liegen, Stehen und Gehen zu jeder Zeit und an jedem Ort praktiziert werden. Ausgehend von den überlieferten Erkenntnissen der östlichen Heilkunde hat die Yogalehrerin und Autorin Gertrud Hirschi die heilsame Wirkung dieser Zeichen bei sich und ihren Schülern erprobt. Der Leser lernt, wie er die Übungen zur Vorbeugung und zur Unterstützung der Heilung bei verschiedensten Krankheiten und seelischen Problemen einsetzen kann und damit seine spirituelle Entwicklung befördert.
Gertrud Hirschi: Mudras. Yoga mit dem kleinen Finger
1 CD
DAISY (6 Stunden)
Preis: 29 Euro
Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59
88-136 oder -144 (AB)
E-Mail:
bit-bestellservice@bbsb.org
Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen. Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz – Hörmedien für Sehbehinderte
und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail:
atz@blindenzeitung.de
In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der
atz – Hörmedien im Internet
www.blindenzeitung.de/ztg
Jeden Tag, wenn sie in ihrer Heimatstadt Riad zur Schule geht, kommt die zehnjährige Wadjda an einem Geschäft vorbei, das ein grünes Fahrrad anbietet. Obwohl es sich für Mädchen in Saudi-Arabien nicht schickt, Fahrrad zu fahren, will Wadjda es unbedingt haben. Nach dem gescheiterten Versuch, auf dem Schulhof mit verbotenen Geschäften Geld dafür aufzutreiben, bleibt ihr nur eine Chance: Sie muss den mit einem hohen Preisgeld dotierten Koran-Rezitationswettbewerb an ihrer Schule gewinnen. Mit Mut und Witz versucht Wadjda, ihre Träume entgegen strenger Konventionen zu verwirklichen.
"Das Mädchen Wadjda" ist der erste abendfüllende Spielfilm aus Saudi-Arabien, noch dazu von einer Frau. Die Regisseurin und Drehbuchautorin Haifaa Al Mansour vermittelt eine einmalige Innenansicht von Kultur und Gesellschaft Saudi-Arabiens und zeichnet ein differenziertes Bild vom Leben saudischer Frauen. Der Film feierte 2012 bei den Filmfestspielen von Venedig seine Premiere und gewann seitdem zahlreiche Preise.
Das Mädchen Wadjda
Buch und Regie: Haifaa Al
Mansour
Mit Waad Mohammed, Reem Abdullah, Abdullrahman Al Gohani
u.a.
Audiodeskription: Bayerischer Rundfunk
DVD und Blu-ray sind im Handel erhältlich.
In der folgenden Geschichte verstecken sich 56 ausgeschriebene Zahlen. Enthalten sind die Zahlen eins bis zwölf sowie 50, 100 und 1.000 – manche kommen mehrfach vor. Wie lautet die Summe der gefundenen Zahlen?
Einst lebte in einer Kleinstadt im Harz einsam in reinster Luft der zweifellos dreisteste, verachtete Jäger des kleinsten Harzer Jagdvereins namens Xavier Riviera, ein Mittfünfziger, der täglich nach erfolgter Jagdhundertüchtigung seinen Fünfuhrtee, ein Glas feinsten Harzweins und einen Sechsämtertropfen trank.
Er brüstete sich dreist, am Siebenschläfertag nachts dreiviertel zwölf, sacht und mit Bedacht, acht Wachteln von der Dachterrasse seines renovierten Hauses aus von einem Zweig geschossen zu haben, nachdem er bereits am selben Tag vor seinem Nachteinsatz neun Neunaugen geangelt und einen kapitalen Zehnender erlegt habe. Acht Wachtelfedern in acht Schachteln und das Geweih des geschlachteten prachtvollen Zehnenders bewahre er als Trophäen, die gern betrachtet werden könnten, in seinem Haus auf.
Der in Sindelfingen geborene italienischstämmige Jäger erdreistete sich sogar, neunmalklug zu behaupten, mit einer einzigen Kugel zwei Harzwölfe erlegt zu haben! Ein wahrer Tausendsassa, dieser Xavier Riviera, über dessen kurzweiliges Jägerlatein viel gelacht wurde.
Rätselautor: Thomas Christian Dahme
Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Juni an den
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin
oder per E-Mail an
gegenwart@dbsv.org
Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.
Pandur – Rabeneltern – Eisdiele – Ibis – Scharade – Stuhlgang – Chorion – � Handball – Inselkette – Lokalbahn – Drunter
Lösungswort: Preisschild
Hinweis: Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.
Tandem Raleigh Univega stoker Coupe, Rahmengröße vorne: 58 cm, hinten: 52 cm, Rennbereifung, neuwertig, Preis: 1.500 Euro
Tel.: 06 21 / 74 12 37
Neuwertiges Tandem mit Aluminiumrahmen, hydraulischen Magura-Bremsen u. Frontgabel mit Lockout, bei Bedarf mit Auto-Dachträger, Neupreis: 3.600 Euro, VB: 800 Euro
Tel.: 0 65 61 / 29 95
DAISY-Player Plextalk PTX1, DAISY-Player Plextor PTN1, Küchenwaage mit Sprachausgabe, sprechenden Wecker, div. Spiele; alle Preise VHS
Tel.: 01 72 / 1 89 00 29
Braillezeile Papenmeier Braillex Trio, Modelljahr 2008, wenig gebraucht, 40 konkave Braillemodule mit Cursorrouting, 8-Punkte-Brailletastatur, Papenmeier Navigationsleiste, Betriebssysteme: JAWS, Apple iOS, Apple MacOS, Preis: 990 Euro. Tausche allenfalls (bei Aufzahlung) gegen Braillex el40c.
Infos unter:
martinmischler@web.de
taktilen Kompass, neuwertig o. gebraucht, bis 60 Euro
Tel.: 03 60 75 / 3 02 50
E-Mail:
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gebrauchte, gut erhaltene Braillezeile, Herrenblindenuhr und Schachspiel für Blinde in Vietnam
Tel.: 0 62 02 / 8 13 18 (erreichbar Mo. bis Fr. von 8 bis 16
Uhr)
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Sie, 50 J., 1,70 m, sportl., aktiv, berufstätig, sehr selbstständig, sehbehindert, sucht Ihn – eine zuverlässige, mobile Persönlichkeit im Raum Hannover, zw. 55-63 J., ab 1,78 m
Handy: 01 57 / 86 10 09 90
Ich, Thomas (48), lieber, alleinerziehender Vater von 3 Kindern im Alter von 25, 22 und 18 Jahren, die zum größten Teil das Elternhaus verlassen haben, suche nette Sie (45-50 Jahre), die auch sehbehindert ist. Gegen Kinder und Haustiere ist nichts einzuwenden. Ich kann keine Blindenschrift, aber auch nicht selbstständig Briefe lesen. Über einen Anruf würde ich mich sehr freuen
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Suche blinde Klavierspieler und Computerfreunde zum Kennenlernen und Kommunikationsaustausch
Tel.: 0 62 02 / 8 13 18 (erreichbar Mo. bis Fr. von 8 bis 16
Uhr)
E-Mail:
vuianbinh@hotmail.com
Ferienwohnung im Hunsrück, geeignet für Wanderer, Radfahrer und Hundebesitzer. Blinde, seh- oder gehbehinderte Menschen sind herzlich willkommen.
Tel.: 0 67 61 / 1 35 65
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Noch Plätze frei für Reisen an die Ostsee: Wander-Kulturreise zur autofreien Insel Hiddensee (13.-20.9.) und Wellnessurlaub auf der Halbinsel Fischland-Darß (2.-9.11.).
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Tel.: 0 47 21 / 6 99 85
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Sommerzeit ist Reisezeit – Entdecken Sie mit uns England, Irland, Island, Jersey, Malta, Schottland und Wales. Für einige Reisen im Sommer und Herbst haben wir noch wenige Plätze frei. Oder wie wäre es mit einer Städtereise nach London vom 5. bis 10. September oder einer Woche Malta vom 1. bis 8. November? Weitere, weltweite Ziele auf Anfrage.
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AASB M. Seidling
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Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
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Hannover:
Tel.: 05 11 / 9 54 65-32
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista
Marburg:
Tel.: 0 64 21 / 60 60
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Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.
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Louis-Braille-Str. 6, 01099
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Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail:
lhz@bsv-sachsen.de
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Es erwarten Sie:
Wir freuen uns auf Sie!
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AURA-Hotel
Alte Römerstr. 41-43
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Tel.: 0 88 45 / 99-0
Fax: 0 88 45 / 99-121
Internet:
www.aura-hotel.de
E-Mail:
info@aura-hotel.de
Träger: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.
Sicher geleitet.
RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 0 52 52 / 97 06-0
www.rtb-bl.de
Das Deutsche Taubblindenwerk gGmbH (DTW) mit Sitz in Hannover ist eine selbstständige Einrichtung des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen e.V. und des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V.
Das DTW hat es sich zur Aufgabe gemacht, taubblinde und hörsehbehinderte Menschen lebenslang zu fördern und zu begleiten.
Für eine verantwortungsvolle Position suchen wir Sie zum nächstmöglichen Termin als
Geschäftsführer/in.
An der Spitze eines engagierten Teams leiten Sie die Gesellschaft und setzen die Beschlüsse der Gesellschafterversammlung um.
Ihre Aufgaben:
Ihr Profil:
Wir bieten eine interessante, verantwortungsvolle und zukunftsorientierte Tätigkeit mit einer leistungsgerechten Vergütung.
Bitte bewerben Sie sich bis zum 30.6.2014 mit aussagefähigen Unterlagen und ausschließlich schriftlich unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung beim
Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen e.V.
Herrn Hans-Werner Lange
Kühnsstr. 18 in 30559 Hannover.
Neue Hoffnung für Blinde: Wieder sehen durch die bahnbrechende Technologie von Second Sight
Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.
Sie ist geeignet für erblindete Menschen mit degenerativen Netzhauterkrankungen wie:
Argus® II ist zuverlässig und bietet langfristige Vorteile für die meisten Benutzer, mit bis zu 6 Jahren bewiesener Erfahrung. Argus® II ist seit 2011 CE zertifiziert.
Argus® II steht in 6 Unikliniken in Deutschland zur Verfügung: Aachen, Hamburg, Karlsruhe, Köln, Lübeck, Sulzbach.
Fragen Sie Ihren Augenarzt nach Argus® II.
Hier erhalten Sie Informationen über Augenkliniken in
Ihrer Nähe:
www.2-sight.eu/de/centers
Deutsche Hotline: 0800 / 184-4321
E-Mail:
patients@2-sight.com
Drei gute Gründe sprechen für Argus® II:
So., 1.6.2014, 22.00 Uhr, MDR
Nach all den
Jahren
Mo., 2.6.2014, 20.15 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Im
Reich der Menschenaffen
Mo., 2.6.2014, 20.15 Uhr, MDR
Bella und der
Feigenbaum
Mo., 2.6.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Die Tote im
Moorwald
Di., 3.6.2014, 14.15 Uhr, WDR
Tiere, die
Geschichte schrieben: die Seidenraupe
Di., 3.6.2014, 20.15 Uhr, ARD
Um Himmels Willen:
Wort für Wort
Di., 3.6.2014, 20.15 Uhr, BR
Alles Schwindel
Di., 3.6.2014, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde:
Wildes Brasilien (1)
Mi., 4.6.2014, 14.15 Uhr, WDR
Tiere, die
Geschichte schrieben: der Kabeljau
Mi., 4.6.2014, 20.15 Uhr, ARD
Filmmittwoch: Die
Freischwimmerin
Do., 5.6.2014, 12.35 Uhr, MDR
Männer im
gefährlichen Alter
Do., 5.6.2014, 22.00 Uhr, NDR
Eine Hand
wäscht die andere
Fr., 6.6.2014, 13.30 Uhr, BR
Just Married
– Hochzeiten Zwei
Fr., 6.6.2014, 20.15 Uhr, ARD
Oma wider Willen
Fr., 6.6.2014, 20.15 Uhr, WDR
Wir sind NRW: Die
Eifel
Sa., 7.6.2014, 14.00 Uhr, MDR
Von der Elbe an die
Adria – Eine sagenhafte Reise mit der Tante
Sa., 7.6.2014, 20.15 Uhr, BR
Dreiviertelmond
Sa., 7.6.2014, 20.15 Uhr, WDR
Sommer in Rom
So., 8.6.2014, 11.00 Uhr, ZDF
ZDF-Fernsehgarten
So., 8.6.2014, 19.30 Uhr, NDR
Neues aus
Büttenwarder: Sinn
So., 8.6.2014, 21.45 Uhr, ARD
Sherlock: Im Zeichen
der Drei
So., 8.6.2014, 22.45 Uhr, MDR
Jedes Jahr im
Juni
Mo., 9.6.2014, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Freigang
Mo., 9.6.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Ein Sommer in
Schottland
Mo., 9.6.2014, 21.45 Uhr, ARD
Sherlock: Sein
letzter Schwur
Mo., 9.6.2014, 22.45 Uhr, MDR
Lieber verliebt
Di., 10.6.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops:
Tod beim Live-Chat
Di., 10.6.2014, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam
Di., 10.6.2014, 20.15 Uhr, ARD
Paul Kemp
– Alles kein Problem (1): Lauter Lügen
Di., 10.6.2014, 20.15 Uhr, SWR/SR
Tatort: Im
Abseits
Di., 10.6.2014, 20.15 Uhr, BR
Tatort: Ein ganz
normaler Fall
Di., 10.6.2014, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde:
Wildes Brasilien (2)
Di., 10.6.2014, 21.00 Uhr, ARD
In aller
Freundschaft: Hals über Kopf
Di., 10.6.2014, 23.55 Uhr, 3sat
37 Grad: Die
Liebesformel
Mi., 11.6.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Küstenwache:
Tiefenrausch
Mi., 11.6.2014, 20.15 Uhr, ARD
Filmmittwoch:
Letzter Moment
Mi., 11.6.2014, 22.00 Uhr, SWR/SR
Wunschkind
Mi., 11.6.2014, 22.05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110:
Wolfsmilch
Do., 12.6.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante:
Ein neues Leben
Do., 12.6.2014, 22.00 Uhr, NDR
Der Geruch von
Erde
Fr., 13.6.2014, 20.15 Uhr, ARD
Die Kraft, die du
mir gibst
Fr., 13.6.2014, 20.15 Uhr, 3sat
Im Winter ein
Jahr
Fr., 13.6.2014, 20.15 Uhr, Arte
Am Hang
Fr., 13.6.2014, 20.15 Uhr, WDR
Wir sind NRW:
Ostwestfalen-Lippe
Sa., 14.6.2014, 16.45 Uhr, NDR
Die
Blaumänner: Der Deich-Dinar
Sa., 14.6.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Wilsberg: Gefahr im
Verzug
Sa., 14.6.2014, 21.45 Uhr, ZDF
Ein starkes Team:
Das große Fressen
So., 15.6.2014, 11.00 Uhr, ZDF
ZDF-Fernsehgarten
So., 15.6.2014, 16.45 Uhr, WDR
Liebe am Fjord: Die
Frau am Strand
Mo., 16.6.2014, 20.15 Uhr, ZDF
Ein
mörderisches Geschäft
Mo., 16.6.2014, 22.55 Uhr, MDR
Alles Klara:
Gestreifter Japaner
Di., 17.6.2014, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam
Di., 17.6.2014, 20.15 Uhr, BR
Die
Spätzünder 2 – Der Himmel soll warten
Di., 17.6.2014, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde:
Wildes Brasilien (3)
Di., 17.6.2014, 21.00 Uhr, ARD
In aller
Freundschaft: Voreilige Schlüsse
Di., 17.6.2014, 22.00 Uhr, NDR
Tatort: Nie wieder
frei sein
Do., 19.6.2014, 12.30 Uhr, MDR
Lilly unter den
Linden
Do., 19.6.2014, 22.00 Uhr, BR
Vier Drillinge ist
einer zu viel
Do., 19.6.2014, 22.00 Uhr, NDR
Sprung ins
Leben
Fr., 20.6.2014, 20.15 Uhr, WDR
Wir sind NRW: Das
Rheinland
Sa., 21.6.2014, 13.15 Uhr, ZDF
Der Landarzt:
Gefährdet
Di., 24.6.2014, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Die
geheime Welt der Libellen
Mi., 25.6.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Küstenwache:
Das perfekte Alibi
Mi., 25.6.2014, 21.00 Uhr, WDR
Die beliebtesten
Kurorte in NRW
Mi., 25.6.2014, 22.05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110:
Taximord
Do., 26.6.2014, 12.30 Uhr, MDR
Keine Zeit für
Träume
Do., 26.6.2014, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam
Do., 26.6.2014, 20.15 Uhr, WDR
Tatort: Das ewig
Böse
Do., 26.6.2014, 22.00 Uhr, NDR
Die
Dienstagsfrauen: Sieben Tage ohne
Fr., 27.6.2014, 19.25 Uhr, ZDF
Die Garmisch-Cops:
Ein Mordsdorf
Sa., 28.6.2014, 16.45 Uhr, NDR
Die
Blaumänner: Vatertag
Sa., 28.6.2014, 20.15 Uhr, NDR
Schlaflos in
Oldenburg
Sa., 28.6.2014, 22.45 Uhr, WDR
Die Fremde
So., 29.6.2014, 17.15 Uhr, ZDF
Über den
Dächern von Nizza
Mo., 30.6.2014, 22.50 Uhr, MDR
Alles Klara: Tod in
Liliput
Das Hörfilm-Service-Telefon der DHG informiert unter 0 30 / 21 99 77 11 über die aktuellen Sendetermine. Außerdem sind die Sendetermine im ARD-Videotext auf Tafel 397 zu finden, im ZDF-Text auf Tafel 775.
Eine Info "Hinweise zum Empfang von Hörfilmen" ist erhältlich bei:
Deutsche Hörfilm gemeinnützige GmbH (DHG)
Novalisstr. 10, 10115 Berlin
Tel.: 0 30 / 23 55 73-40
Fax: 0 30 /
23 55 73-433
E-Mail:
service@hoerfilm.de
Internet:
www.hoerfilm.de