Gegenwart Ausgabe 06-07/2016

"Die Gegenwart" Heft 6-7/2016

Inhaltsverzeichnis Heft 6-7/2016

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Im Gespräch:

Gebrochenes Versprechen statt Teilhabe

Kurzinfo: Tätigkeitsbericht 2015

Blindenführhunde: Qualität der Versorgung und Zugangsrechte stärken!

DBSV-Nachrichten:

Mehr Kontraste  –  mehr Sicherheit

Meldungen

Das neue Vergaberecht: Motor für mehr Barrierefreiheit

IFA 2016: DBSV macht Barrierefreiheit zum Thema

Die Woche des Sehens lädt ein zur "Seh-Reise"

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema: Blinde Helden zwischen Fiktion und Wirklichkeit

Mit Entschlossenheit, Sensibilität und Mut

Kurzinfo: Lesermeinungen erwünscht

Leseprobe aus "Endgültig" von Andreas Pflüger

Kurzinfo: "Endgültig": Die Ausgaben im Audio-, Punktschrift- und Schwarzschriftformat

Kommissarin oder Karnevalsprinzessin

Angezogene Zügel und gedehnte Fantasie

Termine & Tipps:

Termine

"Faust"

"Megatrend Digitalisierung"

22. Tanz-Festival im Sauerland

Yoga-Einführungswoche

Chorleitung

DBSV-Veranstaltungen

"Selbstbewusste Frauen von heute"

Forum:

Von der Schwärmerei auf den Tennisplatz

Heldenhaft: Tabu-Thema trifft auf Zuspruch

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Gesellschaft

Große Umfrage: Menschen mit Behinderung besonders oft von Diskriminierung betroffen

100 Jahre Bund der Kriegsblinden Deutschlands

Barrierefreiheit

Fußball-EM und Olympia / Paralympia: Fernsehübertragungen mit Live-Audiodeskription

Neue App für Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkung: Deutsche Bahn sucht Tester

Sport

Überraschung beim DBSV-Pokalkegelturnier: Braunschweig holt Mannschaftspokal

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

"Musik ist mein Katalysator"

Kurzinfo: Louis Braille Festival 2016

Service | Testlabor:

Zwischen Touch- und Tastenhandy

Medien:

Bücher

Das geheime Leben der Bäume

Leaving Berlin

Die Jahre ohne dich

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Das sprechende Kreuz

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Rätsel:

Juni/Juli-Rätsel

Lösung des Mai-Rätsels

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Suche

Verschiedenes

Gewerbliche Anzeigen

BFW Düren

Apfel-Fleger

Blindenlangstockmanufaktur

SynPhon GmbH

Schottland für Alle

Deutsches Katholisches Blindenwerk

AURA Bad Meinberg

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

AASB Maria Seidling

Marland

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

IPD

BFW Würzburg

AURA-Hotel Saulgrub

Papenmeier RehaTechnik

RTB

Handy Tech und Help Tech  –  ein starkes Team

Second Sight

hörfilm.info

Fußball-EM mit Live-AD

Ausgewählte Sendetermine

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

Serien und Sendereihen mit AD

Kurzinfo: hörfilm.info

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Titelbild:
In einer Tennishalle. Eine junge blinde Frau, blond mit Pferdeschwanz, stürmt, nach vorne gebeugt, auf den Betrachter zu. Den rechten Arm zur Seite ausgestreckt, versucht sie mit dem Tennisschläger in der Hand, einen gelben Ball zu treffen, der auf Kniehöhe vor ihr in der Luft fliegt. Mehr zum Thema Blindentennis lesen Sie im "Forum".


Rückseite:
Die Elementchen  –  Eine Reihe der blinden Künstlerin Sabine Tscheschlock
Erdtöpfchengnom
Sie wohnen gerne in kleinen Töpfchen, sind sehr klein und mollig, doch auch sehr kitzelig. Schmollen leicht und stehen dir für Fragen über Garten, Wein, Bewegung, Kochen, Grübelei, Umtopfen, Kleidung und das Abschätzen von Baumhöhen zur Verfügung. Bildbeschreibung: Ein fülliges Männlein sitzt nackt in halbem Schneidersitz. Ein Bein hat es angewinkelt und umschlingt es mit der Hand am Knöchel. Den anderen Arm hat es auf seinen runden Bauch gelegt, der klobige Daumen berührt, wie in Denkerpose, das Kinn. Breite Nasenflügel, große Ohren, ein rötlicher Mund und eine Halbglatze prägen das rundliche Gesicht. Das hellbraune Wesen verschmilzt fast mit den dunkleren Brauntönen im Hintergrund.
    (Aquarell)



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
70. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juni/Juli als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB), Leipzig
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:

"Blickpunkt Auge" (BPA)


Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

seit Monaten hatte die Bundesregierung den Referentenentwurf für das Bundesteilhabegesetz angekündigt, kurz vor dem DBSV-Verwaltungsrat am 29. und 30. April lag er endlich vor. 369 Seiten, die es innerhalb kürzester Zeit durchzuackern galt. "Blinde, sehbehinderte und taubblinde Menschen dürfen nicht zu Verlierern des Bundesteilhabegesetzes werden", heißt es in der Resolution, die der Verwaltungsrat einstimmig verabschiedet hat. Im "Gegenwart"-Interview fassen DBSV-Vizepräsident Hans-Werner Lange und Geschäftsführer Andreas Bethke die wichtigsten Kritikpunkte zusammen. Dass die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe mit ihrer Ablehnung nicht allein ist, zeigte sich wenige Tage später. Am Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung demonstrierten allein in Berlin rund 5.000 Menschen für ein Teilhabegesetz, das seinen Namen verdient.

Eine blinde Ermittlerin in den Mittelpunkt eines Thrillers zu stellen  –  das klingt zunächst reißerisch. Andreas Pflüger, Drehbuchautor vieler "Tatort"-Folgen, wollte den Blick auf die Potenziale blinder Menschen richten und hat eine blinde Superwoman geschaffen. Hat er die Gratwanderung zwischen Fiktion und Wirklichkeit bestanden? Diese Frage zu diskutieren, dazu lädt die "Gegenwart" ein.

Und noch ein Hinweis in eigener Sache: Die Doppelausgabe der "Gegenwart" erscheint in diesem Jahr nicht im Juli/August, sondern im Juni/Juli. Der Grund ist das Louis Braille Festival, das vom 1. bis 3. Juli in Marburg stattfindet. Wir wollen Ihnen bereits im August einen umfassenden Rückblick bieten.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein  
Redaktion "Gegenwart"  

Im Gespräch:

Gebrochenes Versprechen statt Teilhabe

Drei Tage vor der Sitzung des DBSV-Verwaltungsrats am 29. und 30. April in Berlin wurde der Referentenentwurf zum Bundesteilhabegesetz veröffentlicht. Es ist seit mehr als zehn Jahren das wichtigste Gesetzesvorhaben in der Behindertenpolitik. Die Bundesregierung war mit dem Ziel angetreten, neue Rahmenbedingungen für eine gleichberechtigte Teilhabe im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention zu schaffen. Dr. Rolf Schmachtenberg aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales stellte dem Verwaltungsrat das Gesetz vor und erntete scharfe Kritik von den Delegierten. Im "Gegenwart"-Interview fassen DBSV-Vizepräsident Hans-Werner Lange und Geschäftsführer Andreas Bethke die Kritikpunkte zusammen und kündigen einen harten politischen Kampf an.

Interview: Irene Klein  


Herr Lange und Herr Bethke, wir schauen zurück auf zwei Tage Verwaltungsrat. Beherrschendes Thema war das Bundesteilhabegesetz. Der DBSV hat bereits den Arbeitsentwurf, der seit Ende letzten Jahres vorliegt, scharf kritisiert. Hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) noch Änderungen vorgenommen, so dass sich an dieser Einschätzung etwas geändert hat?

Andreas Bethke (AB): Das BMAS hat einige Änderungen vorgenommen. Wir haben uns damit durchsetzen können, dass es im Internatsbereich nicht in dem Umfang zu Verschlechterungen kommt, wie es vorgesehen war. Das ist für blinde und sehbehinderte Schüler ganz wichtig. In vielen anderen Punkten ist unsere Kritik aber nicht aufgenommen worden, so dass wir den Entwurf weiterhin stark kritisieren.

Hans-Werner Lange (HWL): Die Bundesregierung und die politisch Verantwortlichen haben eine riesige Erwartungshaltung erzeugt. Als im Dezember der erste Entwurf bekannt wurde, war das Entsetzen groß. Eckpunkte wie das Bundesteilhabegeld waren darin nicht zu finden, Einkommens- und Vermögensgrenzen sollten nach wie vor eine Rolle spielen. Wenn wir den jetzt vorliegenden Entwurf bewerten, wird es für die eine oder andere Behindertengruppe tatsächlich Verbesserungen geben. Für uns ist aber entscheidend, dass die blinden und sehbehinderten Menschen nicht in der Form mitgenommen werden, wie wir uns das vorgestellt haben. Deshalb müssen wir unsere Kritik aufrechterhalten.


Als klar war, dass es kein Bundesteilhabegeld geben wird, hat der DBSV die Forderung erhoben, ein bundeseinheitliches Blindengeld zu schaffen. Aber auch das wird nicht kommen. Und was noch unerfreulicher ist: Die Blindenhilfe wird bei den Erhöhungen der Einkommens- und Vermögensgrenzen nicht berücksichtigt. Wie positioniert sich der DBSV hierzu?

HWL: Wir haben die Diskussion über ein einheitliches und gerechtes Blindengeld auf Bundesebene geführt, weil wir auf ein Teilhabegeld gehofft haben, in dessen Rahmen blinde und sehbehinderte Menschen eine auf sie zugeschnittene Leistung bekommen. Dazu kommt es nun nicht. Wenn wir über Einkommens- und Vermögensgrenzen sprechen, also eine verbesserte Eingliederungshilfe, ist es für uns eine folgerichtige Forderung, dass die Blindenhilfe mitgenommen werden muss. Wir sehen in der Blindenhilfe eine Eingliederungshilfeleistung, auch wenn sie vor Jahrzehnten als Pflegeleistung ausgerichtet war. Unter den Betroffenen gibt es wohl kaum jemanden, der darin nicht eine Hilfe sieht, um Teilhabe und selbstbestimmtes Leben sicherzustellen. Wenn es schon keine einheitliche Teilhabegeldleistung gibt, wollen wir wenigstens den Zugang zur Blindenhilfe erleichtern.

AB: Wenn die Blindenhilfe einkommens- und vermögensmäßig bessergestellt würde, kostet das natürlich Geld. Das Bundesministerium schätzt 50 bis 100 Millionen Euro. Wir meinen, dass ein solcher Betrag finanzierbar ist. Deutschland gibt viel Geld zur Förderung politischer Vorhaben aus, beispielsweise im Bereich E-Autos. Da kann es nicht an den Kosten scheitern, wenn es darum geht, die Situation blinder Menschen über die Blindenhilfe zu verbessern.


Ich möchte drei Aspekte ansprechen, die bei der Diskussion im Verwaltungsrat im Vordergrund standen. Zum einen hat der Verwaltungsrat festgestellt, dass mit dem Bundesteilhabegesetz die Bildungschancen für blinde und sehbehinderte Menschen schlechter werden. Woran liegt das?

HWL: Wichtig ist zunächst, dass der Bereich Bildung aufgenommen wurde. Das ist eine Verbesserung, denn vorher fand Bildung in der Eingliederungshilfe nicht als eigene Leistungsgruppe statt. Aber es bleiben eine Menge Finanzierungsfragen offen, was dazu führt, dass sich die Bildungschancen für blinde und sehbehinderte Menschen nachhaltig verschlechtern. Verschlechterte Bildungschancen heißt schlechtere berufliche Chancen, schlechtere Verdienstmöglichkeiten und damit Ausschluss von der gesellschaftlichen Teilhabe. Das können wir nicht hinnehmen.

AB: Obwohl Bildungsleistungen bisher nicht geregelt waren, hat es sich durchgesetzt, dass sie doch gewährt wurden. Das hat sich über die Rechtsprechung und entsprechende Aktivitäten der Interessenvertretung entwickelt. Jetzt wird der Bildungsbereich aufgenommen, was gut ist, aber er wird so restriktiv geregelt, dass die Leistungen zum Teil geringer ausfallen als diejenigen, die wir rechtlich durchgekämpft hatten. Nach dem neuen Recht soll es einen geschlossenen Leistungskatalog geben. Das bedeutet, dass keine Chancen bestehen, über die im Katalog aufgeführten Leistungen hinauszugehen. Hilfsmittel im Bildungsbereich sind nicht vorgesehen, was für blinde und sehbehinderte Menschen eine Katastrophe ist. Weiterbildungsmaßnahmen sollen nur dann finanziert werden, wenn sie in einem engen Zusammenhang mit den vorherigen beruflichen oder Bildungsmaßnahmen stehen, zum Beispiel ein Masterstudium nach dem Bachelorstudium. Wenn man dagegen erst eine berufliche Ausbildung macht, dann im Beruf arbeitet und dann den Weg zur Hochschule gehen will oder wenn man das Fach wechselt, hat man keine Chance auf Unterstützung. Nach altem, ungeregeltem Recht hatten wir das annähernd durchgekämpft, so dass das neue, geregelte Recht zu Rückschritten führt. Dagegen werden wir intensiv kämpfen müssen.

HWL: Zumal die Politik immer versprochen hat, dass es keine Rückschritte für einzelne Gruppen geben wird.


Das Gleiche gilt für den Zugang zu den Leistungen der Eingliederungshilfe. Auch hier war der politische Wille formuliert, dass niemand herausfällt, der bisher Leistungen bekommen hat. Das sieht der DBSV nun in Bezug auf sehbehinderte Menschen anders.

AB: Bisher ist es so, dass Menschen, deren Visus unter 0,3 liegt, automatisch zugangsberechtigt sind. Künftig wird man Eingliederungshilfeleistungen nur noch dann bekommen, wenn man mindestens in fünf von neun definierten Bereichen teilhabeeingeschränkt ist. Das bedeutet, dass jeder Fall individuell geprüft werden muss. Sehbehinderte Menschen, die nur im Bildungsbereich Unterstützung brauchen, haben damit keine Zugangsberechtigung mehr. Das ist ein Ausschluss eines Personenkreises. Im Gesetz steht, dass man sich auf Menschen mit komplexeren Teilhabeeinschränkungen konzentrieren will. Dagegen kann man nichts haben, es darf aber nicht sein, dass im Gegenzug Menschen, die in bestimmten Lebensabschnitten oder Einzellebensbereichen Hilfe brauchen, aus dem System fallen. Gerade für sinnesbehinderte Menschen ist diese Neuregelung ein absoluter Rückschritt, den wir nicht akzeptieren können. Auch hier werden wir die Politik fragen müssen, wie sie es mit ihrem Versprechen hält.


Auch beim Thema Taubblindheit werden die Erwartungen der Betroffenen nicht erfüllt. Was sieht der Referentenentwurf zu diesem Thema vor?

HWL: Der Referentenentwurf sagt erstmal gar nichts zu den einzelnen Behindertengruppen. Man hat versucht, den Zugang zur Eingliederungshilfe anhand des Grades der Behinderung zu regeln. Die Leistungen sollen personenzentriert gewährt werden. Das hört sich erstmal so an, als würde man die Leistungen bekommen, die man braucht. Durch diese Systematik entstehen aber starke Abhängigkeiten. Der behinderte Mensch muss sich rechtfertigen, wofür und in welchem Umfang er Teilhabeleistungen braucht. Das zu artikulieren und entsprechend durchzusetzen, wird gerade taubblinden Menschen sehr schwerfallen. Im Vorfeld soll es zwar individuelle Beratung geben, aber ich sehe hier überhaupt keine Augenhöhe zwischen Kostenträgern und Anbietern auf der einen Seite und Betroffenen auf der anderen Seite. Unsere Forderung war deshalb, Pauschalleistungen einzuführen. Für diesen sehr kleinen Personenkreis, der auch heutzutage in ganz vielen Lebensbereichen von jeglicher Teilhabe ausgeschlossen ist, kann es nicht am Geld scheitern.

AB: Taubblinde Menschen brauchen ganz massiv Kommunikationsunterstützung. Im Bereich des gemeinschaftlichen Wohnens, das heutige stationäre Wohnen, soll es künftig einen Anspruch darauf geben. Wenn der Assistenzbereich aber für das nicht gemeinschaftliche Wohnen beschrieben wird, geht es um Unterstützung bei einfachen Tätigkeiten und um Anleitung. Der Assistenzbereich der Kommunikation, der hohe fachliche Kompetenz voraussetzt, ist nicht beschrieben. Das wird taubblinde Menschen benachteiligen. Deshalb fordern wir hier Nachbesserungen. Der zweite Punkt, der uns sehr drückt, ist das Merkzeichen. Es ist unstrittig, dass Taubblindheit eine Behinderung eigener Art ist, weil sich die Höreinschränkung und Seheinschränkung gegenseitig verstärken. Deshalb haben wir in den letzten Jahren für ein Merkzeichen im Schwerbehindertenausweis gekämpft. Dieses Merkzeichen soll tatsächlich eingeführt werden. Es soll aber nicht TBL für taubblind heißen, sondern AHS für außergewöhnlich hörsehbehindert. Diese Formulierung wurde gewählt, um damit nicht automatisch Leistungen für taubblinde Menschen verbinden zu müssen. Diese Herangehensweise können wir gar nicht mittragen, weil taubblinde Menschen taubblindenbezogene Leistungen bekommen müssen.


Beim Verwaltungsrat zu Gast war Dr. Rolf Schmachtenberg, der im BMAS federführend für die Erarbeitung des Teilhabegesetzes zuständig ist. Wie hat er die Kritik des Verwaltungsrats aufgenommen? Und sehen Sie Chancen, dass es noch zu Nachbesserungen kommt?

AB: Die Sicht der Bundesregierung ist natürlich eine positive. Der Gesetzentwurf ist in einem Kräftespiel verschiedener Interessenträger zustande gekommen: Bund, Länder, verschiedene Sozialversicherungsträger und Behindertenverbände. Insofern ist dieser Entwurf ein Kompromiss. Wir sind noch im Gesetzgebungsverfahren. Nach den Anhörungen kommt der Referentenentwurf ins Kabinett, dann geht er durchs Parlament, dann müssen die Bundesländer zustimmen. Natürlich machen wir uns Hoffnungen, auf diesen Entwurf noch Einfluss nehmen zu können. Es wird ganz wichtig sein, dass wir deutlich vernehmbar sind.

HWL: Es ist unsere Aufgabe, die Interessen blinder, sehbehinderter und taubblinder Menschen zu vertreten. Aber wir müssen auch schauen, wo es Berührungspunkte zwischen unseren Forderungen und denen anderer Behindertenorganisationen und Sozialverbände gibt. Es ist uns gelungen, einige Themen beim Deutschen Behindertenrat unterzubringen. Bestimmte Forderungen werden wir nur gemeinsam durchsetzen können. Deshalb ist es ganz wichtig, weiterhin Einigkeit zu demonstrieren. Es kommt jetzt zu einer Bewährungsprobe, wenn ich das so sagen darf. Wir müssen zeigen, dass wir  –  die Behindertenorganisationen, die Sozialverbände, die Freie Wohlfahrtspflege  –  eng zusammenstehen. Das darf aber nicht dazu führen, dass wir unsere Interessen hintanstellen.


Der Verwaltungsrat hat eine Resolution verabschiedet, die die Kritikpunkte des DBSV zusammenfasst. Was wird jetzt mit dieser Resolution passieren?

AB: Wir werden uns mit dieser Resolution an die Fachöffentlichkeit wenden, wir werden mit Pressearbeit auf die genannten Punkte aufmerksam machen, wir werden die Resolution für die weiteren Anhörungen nutzen. Es ist uns sehr wichtig, dass sich die Gesamtheit der Blinden- und Sehbehindertenorganisationen positioniert hat und festgestellt hat, wo es zu Verschlechterungen kommt in einem Gesetz, das eine Weiterentwicklung sein sollte. Wir werden diese Positionen auch in die Gespräche mit anderen Behindertenverbänden einbringen und werden hoffentlich Rückhalt finden.

HWL: Das ist der fachliche Austausch, der unbestritten nötig ist. Darüber hinaus müssen wir schauen, wie wir in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, denn Politik wird nicht nur im Parlament gemacht. Wir haben eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich Gedanken über eine Kampagne macht. Wir wollen mit Aktionen auf unsere Schwierigkeiten mit dem neuen Gesetz hinweisen. Vielleicht lässt sich das koordinieren mit anderen Gruppen, die ähnlich unterwegs sind. Wenn wir eine Chance haben wollen, dass sich ernsthaft etwas bewegt, müssen wir der Politik klarmachen, dass sich die Öffentlichkeit für unsere Kritik interessiert.


Dazu drei Bilder:

    • Üben scharfe Kritik am Entwurf zum Bundesteilhabegesetz: DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke und DBSV-Vizepräsident Hans-Werner Lange
    • "Wo ist die Teilhabe im Teilhabegesetz?": DBSV-Mitarbeiter beteiligen sich an der Berliner Demonstration am Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.


Info

Den Referentenentwurf, die Resolution des DBSV und viele weitere Informationen zum Bundesteilhabegesetz finden Sie im Internet unter www.teilhabegesetz.dbsv.org



Kurzinfo: Tätigkeitsbericht 2015

Neben dem Jahresabschluss hat der DBSV-Verwaltungsrat den Tätigkeitsbericht 2015 verabschiedet. Einen Überblick über die Verbandsaktivitäten im vergangenen Jahr erhalten Sie im Internet unter www.taetigkeitsbericht.dbsv.org

Blindenführhunde: Qualität der Versorgung und Zugangsrechte stärken!

Anlässlich des diesjährigen Führhundjubiläums (vgl. "Gegenwart" 5/2016) hat der DBSV-Verwaltungsrat eine Resolution verabschiedet. Darin wird darauf hingewiesen, dass auch 100 Jahre nach Gründung der weltweit ersten Führhundschule die Qualität der Blindenführhundausbildung und der Zugang zu öffentlichen Einrichtungen nicht selbstverständlich sind. Die Resolution beinhaltet vier Forderungen:


Zugangsrechte stärken!

Den Zugang zu Behörden, Einzelhandelsgeschäften, Arztpraxen, Theatern und anderen öffentlichen Einrichtungen wegen eines Führhundes zu versagen, ist eine Diskriminierung. Zur Stärkung der Zugangsrechte bedarf es einer Ergänzung in den Behindertengleichstellungsgesetzen: Die Mitnahme und der Einsatz benötigter Hilfsmittel einschließlich der Assistenz durch Tiere müssen als Bestandteil von Barrierefreiheit definiert werden.


Hilfsmittelverzeichnis überarbeiten!

Die "Qualitätskriterien für Blindenführhunde" im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenkassen müssen unter Beteiligung der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe überarbeitet werden. Der aktuelle Kenntnisstand hinsichtlich der Auswahl und Ausbildung des Hundes, der Einarbeitung des Mensch-Hund-Gespanns und der Qualitätssicherung müssen berücksichtigt werden. Kernforderung ist die Etablierung einer prozessbegleitenden Qualitätskontrolle.


Präqualifizierungsverfahren einrichten und anwenden!

Krankenkassen dürfen nur solche Führhundschulen unter Vertrag nehmen, deren Eignung sie anhand verbindlicher und transparenter Mindeststandards geprüft haben. So sieht es das Präqualifizierungsverfahren vor, das seit 2009 gilt. Diese rechtlichen Vorgaben dürfen im Bereich der Führhundversorgung nicht länger ignoriert werden.


Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote schaffen!

Die Ausbildung von Blindenführhundtrainern ist nicht geregelt. Oft mangelt es an Kenntnissen im Bereich Orientierung und Mobilität. Fehlendes Know-how kann zu Störungen im Verhältnis zwischen Mensch und Tier führen, im schlimmsten Fall mit lebensgefährlichen Folgen. Daher ist ein verbindliches Ausbildungs- und Qualifizierungsangebot zu schaffen.


Die Resolution soll begleitend zu den Veranstaltungen im Jubiläumsjahr verbreitet werden. Am 23. September ist die Übergabe an Bundestagsvizepräsidentin Ulla Schmidt geplant.


Info

Im Wortlaut ist die Resolution im Internet zu lesen unter www.4-pfoten.dbsv.org

DBSV-Nachrichten:

Mehr Kontraste  –  mehr Sicherheit

Es gibt zwar Vorschriften zur Gestaltung von Kontrasten, aber sie sind noch nicht in der Praxis angekommen. Dies will der DBSV ändern und nutzt den Sehbehindertentag am 6. Juni für eine Aufklärungskampagne.


Wo ist der Eingang, wo die Stufe, wo der Handlauf? Wo ist die Tür, wo der Lichtschalter? Kontraste sind für die Orientierung sehbehinderter Menschen von zentraler Bedeutung. Sie sind ein essenzieller Baustein der Barrierefreiheit und Voraussetzung für Mobilität und Selbstständigkeit. Dies wird insbesondere bei öffentlich zugänglichen Gebäuden viel zu selten berücksichtigt, was sehbehinderten Menschen das Leben erschwert und sie sogar in Gefahr bringen kann.

Der DBSV greift deshalb zum Sehbehindertentag 2016 das Thema Kontraste auf  –  mit einer neuen Broschüre, einer Kontrastbestimmungstafel und einer bundesweiten Aktion zu Stufenmarkierungen.


Broschüre "Kontrastreiche Gestaltung öffentlich zugänglicher Gebäude"

Deutschland hat sich mit Gesetzen und Normen auf den Weg begeben, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle Menschen zu ermöglichen. Das Problem: Bei den Planern sind diese Regelungen noch nicht angekommen. Kaum einer hat verinnerlicht, dass Farbunterschied und Kontrast zwei verschiedene Sachen sind. Eine Ausnahme bildet der Seniorenbereich, weil Betreiber von Alterseinrichtungen in der Regel für Kontraste sensibilisiert sind.

Mit der neuen Fachbroschüre möchte der DBSV diese Wissenslücke schließen. Die Publikation richtet sich an Architekten, Innenarchitekten, Farbdesigner und Bauingenieure und vermittelt, wie Kontraste geplant, bestimmt und umgesetzt werden können. Die Produktion der Broschüre wird vom Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie unterstützt.


Kontrastbestimmungstafel

Der DBSV möchte auch einen praktischen Beitrag leisten, um Planern den Umgang mit Kontrasten zu erleichtern. Die Kontrastbestimmungstafel dient dazu, den ungefähren Kontrast zwischen zwei Farben zu ermitteln. Die Tafel hat 80 Farbfelder, in jedes ist ein Loch gestanzt. Man legt die Tafel nacheinander auf die beiden Farben und schaut, welches Feld den jeweiligen Untergrund am besten trifft. Jedes Farbfeld ist mit einer Zahl versehen  –  dem so genannten Leuchtdichtefaktor. Auf der Tafel steht eine Gebrauchsanweisung und die Internetadresse kontrastbestimmung.dbsv.org. Dort findet man weitere Informationen zur Kontrastbestimmung und einen Kontrastwertrechner: Sobald man die Leuchtdichtefaktoren für zwei Farben ermittelt hat, trägt man diese in ein Internetformular ein und erhält mit einem Klick den Kontrastwert.

Die Produktion der Kontrastbestimmungstafel wird von Novartis Pharma unterstützt.


Aktion "Stufenmarkierungen machen Treppen sicherer!"

Treppen stellen eine große Unfallgefahr dar. Täglich kommt es zu unzähligen Stürzen, laut Statistischem Bundesamt enden davon jedes Jahr mehr als 1.000 tödlich. Häufig passieren Unfälle aus dem einfachen Grund, dass Treppenstufen nicht erkannt werden. Bei der diesjährigen Flächenaktion zum Sehbehindertentag sollen deshalb in ganz Deutschland Treppenstufen kontrastreich markiert und damit sicherer gemacht werden.

Die Idee: Durch den Sehbehindertentag werden "Treppenbesitzer" motiviert, Stufenmarkierungen anbringen zu lassen. Denn die Aktion am 6. Juni bringt öffentliche Aufmerksamkeit  –  durch bundesweite Pressearbeit, Muster-Pressemitteilungen für den Einsatz vor Ort und die Webseite zur Aktion.

Volker Lenk
Pressesprecher des DBSV  


Dazu ein Bild: Auf den Kontrast kommt es an: Stufenmarkierungen machen Treppen sicherer


Info

Mehr Infos unter www.sehbehindertentag.de

Meldungen

Das neue Vergaberecht: Motor für mehr Barrierefreiheit

Für europaweite öffentliche Ausschreibungen gilt seit dem 18. April ein neues Vergaberecht. Mit dem Gesetzespaket werden die 2014 erlassenen europäischen Vergaberichtlinien in deutsches Recht umgesetzt. Nachdem das Thema Barrierefreiheit im ersten Entwurf komplett ausgeklammert war, hat sich der DBSV mit Erfolg dafür eingesetzt, dass die entsprechenden europarechtlichen Vorgaben tatsächlich im deutschen Recht ankommen.

Sofern es sich um Auftragsgegenstände handelt, die zur Nutzung durch natürliche Personen vorgesehen sind, ist schon bei der Leistungsbeschreibung grundsätzlich die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderung zu berücksichtigen. Darüber hinaus kann Barrierefreiheit als soziales Kriterium neben dem Preis zu einem Zuschlagskriterium werden. So kann ein besonders gutes Konzept für Barrierefreiheit zu einem Wettbewerbsvorteil für den Anbieter werden und die öffentlichen Auftraggeber können Impulse für mehr Barrierefreiheit setzen.

Der DBSV begrüßt die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Bei einem Volumen öffentlicher Aufträge von über 300 Milliarden Euro pro Jahr stellt die Vergabe von Bau-, Dienstleistungs- oder Lieferaufträgen ein wichtiges Steuerungsinstrument dar. Außerdem haben die europarechtlichen Vorgaben eine Vorbildfunktion für die geplanten Neuregelungen des innerdeutschen Vergaberechts, die sich auf Aufträge beziehen, die unterhalb einer bestimmten Investitionssumme liegen.

IFA 2016: DBSV macht Barrierefreiheit zum Thema

Der DBSV wird in diesem Jahr erstmals auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) präsent sein, die vom 2. bis 7. September in Berlin stattfindet. Die Messe Berlin stellt eine Ausstellungsfläche und einen Veranstaltungsraum bereit, um Hersteller, Verbände und Verbraucher für das Thema Barrierefreiheit zu sensibilisieren. Als Partner hat der DBSV die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) gewonnen.

Zur Vorbereitung des Messeauftritts hat der DBSV alle auf dem deutschen Markt aktiven Hersteller von Haushalts- und Unterhaltungselektronik angeschrieben, um zu erfahren, inwieweit Barrierefreiheit beim Design ihrer Produkte berücksichtigt wird. Daraufhin haben sich die Firmen Bosch Siemens Hausgeräte, Küppersbusch, Miele und Samsung bereit erklärt, Geräte, die für blinde und sehbehinderte Menschen nutzbar sind, für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Mit Panasonic liefen bei Redaktionsschluss noch die Verhandlungen. Apple wird sich eventuell mit Leihgeräten beteiligen.

Unter dem Titel "Barrierefreiheit und Nutzbarkeit von Haushalts- und Unterhaltungselektronik" findet außerdem eine halbtägige Veranstaltung statt. Hier können Hersteller, blinde und sehbehinderte Experten sowie Vertreter der BAGSO ihre Herangehensweisen und Standpunkte zum Thema darlegen und gemeinsam über die Realisierbarkeit der notwendigen Anforderungen diskutieren.

Der Gemeinsame Fachausschuss für Informations- und Telekommunikationssysteme (FIT), der für die Aktivitäten auf der IFA verantwortlich ist, wird ein Anforderungspapier zur Barrierefreiheit von Haushaltselektronik erarbeiten, das zur Messe in deutscher und englischer Sprache vorliegen wird. Damit knüpft der DBSV an den Verbandstag 2014 an, bei dem festgestellt wurde, dass Barrierefreiheit durch den vermehrten Einsatz von Bedienungen über Touchfelder immer mehr auf der Strecke bleibt.

Die Woche des Sehens lädt ein zur "Seh-Reise"

Am 13. Juni startet die Woche des Sehens einen Fotowettbewerb. Unter dem Motto "Seh-Reise" können bis September Bilder rund ums Sehen und Nicht-Sehen eingereicht werden. Der Wettbewerb richtet sich an Hobby-Fotografen, auch blinde und sehbehinderte Menschen sind ausdrücklich zur Teilnahme aufgefordert.

Eine Vor-Jury wählt die besten Bilder aus, über die während der Woche des Sehens online abgestimmt wird. Vom 8. bis 15. Oktober kann man die Bilder im Internet anschauen und für seinen Favoriten stimmen. Den Fotografen der drei beliebtesten Bilder winken attraktive Preise.

Mehr Infos unter www.woche-des-sehens.de

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn
    Tickets für 99 Euro (Hin- und Rückfahrt) zu allen Veranstaltungen des DBSV
  • GRAVIS Online Shop
    max.8% auf Smartphones, Tablets und andere Technikprodukte, max.30% auf sämtliches Zubehör
  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
    5% auf Zeitschriften
  • Reinecker Vision GmbH
    10% auf ausgewählte Produkte der mobilen M-Serie
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen
  • AFB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung
    10% auf gebrauchte und aufgearbeitete Computer und andere IT-Geräte
  • Berufsförderungswerk Würzburg
    10% auf alle E-Learning-Kurse
  • NH-Hotel Group
    Best-Preis-Garantie für Übernachtungen in allen deutschen NH-Hotels
  • Dorint Hotels & Resorts
    10% auf den tagesaktuellen Bestpreis in Berlin, Bonn, Dresden, Frankfurt/Main und Airport München
  • Schottland-für-Alle
    5% auf reguläre Gruppen- und Individualreisen, 10% auf maßgeschneiderte Reisen (ausgenommen Flug- und Fährbuchungen)
  • Kieser Training
    1 Bonusmonat bei einer Vertragslaufzeit von 12 oder 24 Monaten
  • Teekampagne
    5% auf eine Bestellung pro Kalenderjahr
  • Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm)
    kostenfreie Rechtsberatung und Rechtsvertretung im Sozial- und Verwaltungsrecht
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort vereinbart.

Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte

Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene
  • Herbert-Funke-Stiftung

Thema: Blinde Helden zwischen Fiktion und Wirklichkeit

Bücher können die Welt verändern. Zumindest die Sicht auf die Welt. Deshalb ist es gut, wenn in Büchern auch behinderte Menschen eine Rolle spielen. Sie können die Leser überraschen und herausfordern, ihre Vorstellungen auf den Kopf stellen und neue Sichtweisen öffnen. Das macht Jenny Aaron, blinde Verhörspezialistin beim Bundeskriminalamt, in dem Thriller "Endgültig" von Andreas Pflüger.

Der Autor wollte eine außergewöhnliche Romanheldin schaffen  –  intelligent, unerschrocken, actiontauglich. Er wollte aber auch dem Thema Blindheit gerecht werden und ist tief in die Recherche eingestiegen. Davon handelt dieser Schwerpunkt  –  einerseits aus der Sicht des Autors, andererseits aus der Sicht einer blinden Frau und eines Hirnforschers, die ihn bei seinem Buchprojekt beraten haben.

Auf die Bestsellerlisten hat es Andreas Pflüger im Nu geschafft. Nun will er wissen, ob sein Roman auch dem Urteil der Szene standhalten kann.

Mit Entschlossenheit, Sensibilität und Mut

Aaron gehört ins Reich der dichterischen Fantasie. Selbstverständlich. Worauf ihr Schöpfer Andreas Pflüger aber Wert legt: Die blinde Kommissarin verfügt über keine unwirklichen Fähigkeiten. Nur deren Bündelung in einer Person ist unrealistisch. Mit "Endgültig", seinem jüngsten Buch, will der Autor den Blick auf die Potenziale blinder Menschen richten, wie er in der "Gegenwart" erklärt.


Der Gedanke, einen Roman aus der Sicht eines blinden Menschen zu schreiben, kam mir bei der Lektüre der Autobiografie von Jacques Lusseyran ("Das wiedergefundene Licht"). Lusseyran beschreibt darin überaus eindringlich, wie er im Alter von acht Jahren erblindete und danach sein Leben meisterte. Es beeindruckte mich zutiefst, mit welcher Energie und welchem Optimismus er sein Schicksal annahm. Als die Nazis Frankreich besetzten, wurde Lusseyran, obwohl noch sehr jung, der Kopf einer Résistance-Zelle in Paris. Dass man ihm als Blindem diese gefährliche und verantwortungsvolle Position anvertraute, wäre schon verblüffend genug. Doch mehr noch: Wenn neue Kandidaten sich um Aufnahme in die Zelle bewarben, wurden sie zu Lusseyran geführt, damit er allein ein Gespräch mit ihnen führte. Immerhin bestand die sehr reale Bedrohung, dass es sich um einen Doppelagenten der Nazis handelte. Doch wenn es darum ging, Lüge und Wahrheit zu unterscheiden, galt Lusseyran bei seinen Leuten als unfehlbar. Sie sagten bei jedem Neuen: "Wartet, bis der Blinde ihn gesehen hat." Als ich das las, war der Gedanke geboren, eine blinde Polizistin ins Zentrum eines Romans zu stellen, denn mit ihrer Fähigkeit, zwischen den Worten zu tasten, das Verborgene zu erfühlen, dem Schall von Lügen zu lauschen, könnte diese Frau eine Gabe besitzen, ja sogar einem Sehenden überlegen sein.

Damit begann für mich "die Besteigung eines Achttausenders". Ich bin als Autor der Überzeugung, dass ein Roman in der bestmöglichen Weise recherchiert sein muss  –  und gestehe: Ich liebe es, intensiv zu recherchieren. Dieser Teil meiner Arbeit ist besonders spannend und ermöglicht mir Einblicke in Lebenswelten, die vielen verschlossen bleiben.

Einen Thriller mit einer blinden Hauptfigur zu schreiben, der noch dazu überwiegend aus deren Perspektive erzählt ist, war für mich als Sehenden jedoch die größte Herausforderung, der ich mich jemals gegenübersah.

Zunächst verschaffte ich mir einen Überblick über die Literatur und besorgte mir jeden verfügbaren Titel, der das Thema beleuchtet. Biografien, Interviews mit blinden Menschen, neurologische und psychologische Studien, praktische Ratgeber, Erlebnisberichte. Diese Recherche führe ich auch heute noch fort. Wer in mein Arbeitszimmer kommt, wird etwa einen Regalmeter Fachlektüre finden, dazu mehrere Aktenordner mit Ausdrucken aus dem Internet. In dieser ersten Phase las ich einfach alles, was ich in die Finger bekommen konnte. Dazu führte ich Recherchegespräche mit einem Allgemeinmediziner, einem Neurologen und einem Psychologen, da ich unzählige fachliche Fragen hatte. Auch ein Mobilitätstrainer konnte mir wichtige Aspekte der Behinderung vermitteln. Damit hatte ich mir ein Grundwissen erworben, wenn man so will, das Basislager meines "Achttausenders" erreicht. Nun begann ich, Kontakte zu blinden Menschen zu knüpfen, die bereit wären, sich mit mir zu treffen. Da die Hauptperson meines Romans mit einunddreißig erblindet ist, suchte ich gezielt nach Frauen, die nicht geburtsblind sind. Eine Hilfe war mir dabei zum Beispiel Christa Maria Rupp vom Blinden- und Sehbehindertenverein für das Saarland, über die ich Kerstin Müller-Klein kennenlernte. Mit Frau Müller-Klein sowie drei weiteren Frauen habe ich mich sehr lange unterhalten und dabei über das Leben mit Blindheit vieles gelernt, was man nur durch persönliche Anschauung erfahren kann. Jede dieser Frauen hat mich auf ihre Weise sehr beeindruckt, denn alle vier bewältigen den Alltag ganz bewundernswert. Zu guter Letzt hatte ich das große Glück, dass sich einer der führenden Experten auf dem Gebiet für meinen Roman begeistern ließ: Professor Dr. Bernhard Sabel von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Seine fachliche Beratung war und ist von unschätzbarem Wert für meine Arbeit. Er hat den Roman gegengelesen und wichtige Anmerkungen gemacht, die zum Gelingen ganz wesentlich beitrugen. Davon profitiere ich noch immer.

Nun, da das Buch im Handel ist, haben mich viele Reaktionen erreicht. Sehende Menschen sind insbesondere von der Innensicht, der Hypersensitivität und den Orientierungsmöglichkeiten meiner Heldin fasziniert  –  zum Beispiel vom Klicksonar, das den meisten unbekannt war. Das bestärkt mich in der Hoffnung, dass der Roman den Blick auf blinde Menschen schärfen und zeigen kann, welch ungeahntes Potenzial es in ihnen zu entdecken gibt.

Wenn Sie das Buch lesen, wird Ihnen eine höchst ungewöhnliche Heldin begegnen. Einzelne von Jenny Aarons Talenten werden in Natura auch von anderen blinden Menschen beherrscht. Aber gewiss nicht in einer einzigen Person gebündelt. Darüber hinaus beherrscht Aaron asiatische Kampfkünste und besitzt artistische Fähigkeiten, die ganz außergewöhnlich sind, zumal für eine Blinde. Sie werden eine blinde Ausnahmekönnerin kennenlernen, und das aus gutem Grund. Die Lebenswege blinder Menschen haben mich vieles gelehrt  –  auch Folgendes: Das Augenlicht zu verlieren und nicht daran zugrunde zu gehen, heißt sehr oft, ums Überleben kämpfen. Ich habe meiner Heldin ihre herausragenden physischen Gaben nicht nur verliehen, um einen Schauwert für einen Thriller zu erzeugen, sondern auch, weil das, was dieser Frau geschieht und alles, was sie vermag, ein Gleichnis ist. Ja, Aaron ist größer als das Leben. Sie wird mit dem Unmöglichen konfrontiert und muss es bewältigen, um nicht zerschmettert zu werden. Mein Leitstern für meine Heldin war jederzeit: Was ist die größte Herausforderung, vor die sie gestellt werden kann, und wie vermag Aaron sie zu meistern? Das ist eine Parabel auf die Behinderung an sich. Aarons Entschlossenheit, ihrer Sensibilität und ihrem Mut müssen die Sehenden standhalten.

Nicht jedem gelingt dies, auch davon handelt das Buch. Doch klar ist auch: Eine blinde Virtuosin wie Aaron gibt es nur in der Fiktion. So wie auch sehende Actionhelden Dinge können, die  –  mir zum Beispiel  –  nicht möglich sind. Blinde Menschen verdienen in so vielerlei Hinsicht Anerkennung, Respekt, ja Bewunderung. Sie müssen sich nicht mit Aaron vergleichen.

Die im Roman geschilderten Ereignisse spiegeln nicht den realistischen Alltag eines blinden Menschen. So wenig wie Raymond Chandler mit seinem Philipp Marlowe das normale Berufsleben eines Detektivs beschreibt. Aber sind Aarons Blick auf die Welt, das Instrumentarium, dessen sie sich zur Orientierung bedient, ihre besonderen Möglichkeiten, die Wahrheit zu erspüren, ihr Gehör- und Tastsinn ein Kompendium dessen, was blinde Menschen in der Realität vermögen?

Absolut.

Viele Menschen mit dieser Behinderung leben leider mit dem Gefühl, Sehende würden sie als weniger wert erachten. Und mancher Ignorant mag tatsächlich so denken, was falsch und furchtbar zugleich ist. Auch darum ist meine Aaron eine Heldin, die genau das nicht ist: schwach und hilflos. Mut will ich machen.

Lassen Sie mich zum Schluss noch Folgendes sagen: Es ist bekannt, dass die meisten Menschen auf die Frage, was das Schlimmste wäre, das ihnen passieren könnte, das Erblinden nennen. Dies hat für mich durch meine intensive Beschäftigung mit dem Thema seinen Schrecken verloren. Zu erfahren, welch großartige Leistungen blinde Menschen vollbringen, zu lernen, wie bewundernswert selbstständig sie oft sind, wie erfüllend ihre Welt sein kann, hat mich bereichert.

Andreas Pflüger, Jahrgang 1957, wuchs im Saarland auf und lebt seit vielen Jahren in Berlin. Er ist einer der renommiertesten deutschen Drehbuchautoren und schrieb die Vorlagen für über dreißig Filme, darunter viele "Tatorte". Die Hörfilmfassung zu seiner "Tatort"-Folge "Blinder Glaube" wurde 2009 mit dem Deutschen Hörfilmpreis ausgezeichnet. "Endgültig" ist Pflügers zweiter Roman. Er plant, die Geschichte um die blinde Ermittlerin Aaron fortzusetzen.


Dazu ein Bild: Hat sich für seinen Thriller in die Welt blinder Menschen hineinversenkt: Andreas Pflüger


Info

Andreas Pflüger ist zu Gast beim Louis Braille Festival und liest gemeinsam mit Christian Spremberg aus seinem Roman. Die Lesung mit anschließendem Autorengespräch findet am 2. Juli um 16 Uhr im Braillezelt statt.



Kurzinfo: Lesermeinungen erwünscht

Wie hat Ihnen das Buch von Andreas Pflüger gefallen? Was denken Sie über die Kommissarin Jenny Aaron? Erscheint es Ihnen glaubwürdig, wie sie ihren Sehverlust bewältigt und mit ihrer Blindheit umgeht? Oder hat der Autor seiner Fantasie zu viel freien Lauf gelassen? Und meinen Sie, dass Bücher wie dieses dazu beitragen können, dass blinden Menschen in unserer Gesellschaft mehr zugetraut wird als bisher?

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gegenwart@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr.19, 10179 Berlin

Leseprobe aus "Endgültig" von Andreas Pflüger

Die Bodenstewardess führt Aaron in die Flughafenhalle. "Sie werden sicher in Empfang genommen?" Lässt sie allein.

Wie sie so dasteht, mit dem ruhigen Blick, das Köfferchen neben sich, könnte sie eine ganz normale Frau von Mitte dreißig sein, hochgewachsen, attraktiv. Auch dass Aaron innerlich bebt, weil sie weiß, wer sie abholen wird, verrät sie durch nichts. In der allerersten Zeit trug sie eine gepunktete Binde. Doch es kam vor, dass sie auf dem Trottoir stand oder im Kaufhaus, in Gedanken, mit keinem besonderen Ziel. Und plötzlich wurde sie ohne Anrede gepackt und weggezerrt, weil ein übereifriger Helfer dachte, dass sie über die Straße wollte oder zur Rolltreppe. Wenn sie protestierte, konnte es sein, dass der Mensch sie, völlig überfordert, einfach irgendwo zurückließ, um sich zu verkrümeln. Und sie wusste nicht mehr, wo sie war.

Aaron tippt auf ihre Armbanduhr. Die Computerstimme teilt mit: "Sechster Januar. Mittwoch. Acht Uhr, vierzehn Minuten, siebzehn Sekunden."

Vielleicht wurde der Flug verwechselt. Und dann? Taxi?

Ein Horror. Man stellt sich dorthin, wo das erste Taxi sein könnte, hört, dass Koffer verladen und Adressen genannt werden, nächstes Auto, Türenschlagen, Abfahrt, und man selbst hält Mahnwache wie ein Zeuge Jehovas. Winken würde lächerlich wirken. Hat man Glück, raunzt einen irgendwann ein Kutscher an: "Mensch, warum steigen Sie nicht ein?"

Mit einem Mal weiß Aaron, dass Niko schon die ganze Zeit da ist und sie betrachtet.

Milz- und Lungensteckschuss. Zwei Liter Blut verloren.

Überlebt.

Endlich berührt er sie an der Schulter. "Hallo." Er umarmt sie, als hätten sie sich gestern verabschiedet.

Aaron riecht Jodtinktur. Beim Rasieren geschnitten. Sie will nicht, aber ihre linke Hand will, fasst unter seine Lederjacke und streift den Griff der Waffe. Eine Makarov Single Action.

Er nimmt ihren Koffer, sie gehen zum Ausgang. Früher trug Aaron meist flache Schuhe. Als Blinde sind die stählernen Absätze der Hochhackigen ihr Echolot. Auf hartem Untergrund wie hier, doch nur an ruhigeren Orten, in geschlossenen Räumen. Im Terminal ist es zu laut. Aaron driftet durch einen Dom aus Lärm, dem Raunen, Rufen, Palavern vieler Stimmen, rumpelnden Gepäckwagen, bimmelnden Handys, Babygezeter, einer scheppernden Durchsage in schlechtem Englisch und einer zweiten, deutschen, die sich dazwischenschummelt und mit der anderen kabbelt. Sie muss sich bei Niko einhängen.

Draußen springt ihr die Kälte ins Gesicht. Schneeflocken tanzen auf der Haut. Nikos leichter, wiegender Gang, der sie nicht täuschen kann, weil sie einmal ein Raubtier war wie er.

Aaron schnipst wiederholt kräftig mit ihren Fingern, weiß, dass Niko sich wundert, erklärt es nicht, orientiert sich. Jedes Ding reflektiert den Schall anders, hat seine eigene Welle. Aber ein Problem ist natürlich die Geräuschkulisse. Wenn sie länger in der Stadt unterwegs war, hat sie abends Kopfschmerzen und ist wie zerschlagen.

"Vorsicht, Mülleimer", sagt er.

Weiß sie längst. Auch weil sie vergammelte Bananenschalen und einen ollen Hamburger riecht.

Noch besser wäre Schnalzen, Aarons Klicksonar, mit dem sie die Laute dicht am Ohr erzeugt, so dass sie vom Boden nicht abgelenkt und versprengt werden. Die Echos modellieren die Welt, leuchten diese wie ein Stroboskop aus. Auf fünf bis zweihundert Meter kann Aaron Größe und Dichte von Objekten definieren und erhält ein grob gepixeltes Bild.

Wie eine Fledermaus oder ein Delphin.

Anfangs konnte sie es selbst nicht glauben. In der Rehaklinik gab es eine Frau, die schon lange blind war und täglich kam, um den Patienten in den ersten verzweifelten Wochen zur Seite zu stehen. Sie ging mit Aaron im Park der Klinik spazieren. Blieb stehen, schnalzte mit der Zunge und sagte: "Rechts sind sechs Bäume. Sehr hoch und dick. Buchen, Kastanien oder Eichen. Links zwei, aber kleiner, vielleicht Platanen." Aaron dachte, die Frau will sie verulken. Doch ein Arzt, der vorbeikam, war nicht verwundert und bestätigte es. "Allerdings sind es keine Platanen, sondern junge Birken."

Die Frau schnalzte erneut und tippte Aaron an. "Da drüben steht ein Haus. Ich schätze in hundert Metern. Und cirka zwanzig Meter vor uns parkt ein Auto."

Stimmte auch.

Aaron wusste: Das muss ich können.

Späterblindete erlangen darin selten die Meisterschaft. Aber Aaron hat trainiert wie besessen, so wie sie alles nur auf diese Weise vermag.

Ihr erstes Erfolgserlebnis war die Gasse zwischen zwei Klinikgebäuden, die sie zuerst am Luftzug erkannte und dann hörte. Aarons Schnalzen prallte von den Hauswänden ab, schwirrte hin und her, zu ihr zurück, bis der Schall sich ein zweites Mal brach. Sie erforschte die Gasse und stieß gegen den Container, den sie geortet hatte. Ha!

Das Klicksonar käme ihr in Nikos Beisein albern vor. Soll er sie für Flipper halten?

Sie bleibt stehen. "Lass mich erst eine rauchen." Niko ahnt sicher nicht, wie lange sie gebraucht hat, um mit der Flamme so selbstverständlich die Zigarette zu treffen, und dabei locker auszusehen.

Er fragt: "Wie ist es beim BKA?"

"Gut. Und bei dir?"

"Viel Papierkram."

Klar. Darum sitzt auch die Makarov an deiner Hüfte. Für das Schmuckstück spricht ein gutes Argument: der extrem geringe Abzugswiderstand.

Er lässt seine Augen nicht von ihr. Sie wendet den Kopf in die andere Richtung. "Ich hole das Auto", sagt er.

"Okay."

Als sie sicher ist, dass er sie nicht mehr hören kann, schnalzt sie, ein Power-Klick mit offenen O-Lippen. Aaron lokalisiert einen Lichtmast. Oder zwei? Halbrechts eine massive Säule. Werbung? Belüftung? Links steht ein Bus, laufender Motor, johlende Schulklasse, Wortfetzen, skandinavische Sprache.

Das, was Niko Sehen nennt, ist auch nur ein Echo aus Licht. Darum sieht er den Lichtmast, die Säule, den Bus, die Schüler.



Kurzinfo: "Endgültig": Die Ausgaben im Audio-, Punktschrift- und Schwarzschriftformat

Andreas Pflüger: Endgültig

Seit Jenny Aaron bei einem Polizeieinsatz vor fünf Jahren das Augenlicht verlor, arbeitet sie als Vernehmungsspezialistin beim BKA. Sie versteht es perfekt, zwischen den Worten zu tasten und das Verborgene zu erspüren. Als ihre früheren Berliner Kollegen sie bei einem Mordfall um Mithilfe bitten, wird Aaron jäh in ihre Vergangenheit gerissen: Reinhold Boenisch, für dessen Verurteilung sie als junge Polizistin sorgte, soll im Gefängnis eine Psychologin getötet haben. Aaron nimmt den Fall an und muss schon bald erkennen, dass Boenisch nur der Anfang ist  –  eine Schachfigur in einem Komplott.


  • Hörbuch (MP3)
    Ungekürzte Lesung von Nina Kunzendorf
    3 CDs, ca.13 Stunden
    Random House
  • DAISY-Fassung in Vorbereitung bei der Norddeutschen Blindenhörbücherei
    Sprecherin: Marion Gretchen Schmitz
    Ausleihe über alle Medibus-Blindenbüchereien voraussichtlich ab Anfang Juni
  • Punktschriftausgabe in Vorbereitung
    Kurzschrift, auf Wunsch auch in Vollschrift
    Komplettausgabe ab Juli
    Preis: 79 Euro
    Fortsetzungsroman in elf Folgen (Starttermin: 13.9.)
    Preis: 69 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org

  • Schwarzschriftausgabe
    Gebunden, 459 Seiten
    Preis: 19,95 Euro
    Suhrkamp Verlag
    Auch als E-Book erhältlich

Kommissarin oder Karnevalsprinzessin

Aaron ist eine Superwoman. Und das darf sie auch, schließlich ist sie eine Romanheldin. Ist sie deshalb auch eine Superblinde? Andreas Pflüger suchte im Zuge seiner Recherche den Kontakt zu blinden Frauen, unter ihnen Kerstin Müller-Klein. Sie erinnert sich an den Besuch des Autors und spürt den Parallelen zwischen ihr und Aaron nach.


Mit 31 Jahren ist Aaron erblindet. Ich auch. Bei einem missglückten Polizeieinsatz verlor sie ihr Augenlicht, durch einen Schuss, von jetzt auf gleich. Bei mir lagen fünf Tage zwischen jetzt und gleich. Dann sah ich nichts mehr. Kein Licht. Nichts. Die Folge einer Sinusvenenthrombose, ein Gerinnsel hat den Sehnerv abgedrückt. Von tausend Patienten trifft es einen.

Um die blinde Kommissarin Aaron zu erschaffen, suchte Andreas Pflüger Kontakt zu blinden Menschen und landete auf meinem Sofa. Von Berlin bis nach Schmelz-Limbach ist er dafür gereist. Ein kleiner Ort im Saarland. Vielleicht hatte er sich gedacht, dass er den Menschen in seiner Heimat näher kommt. Die Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins für das Saarland, Christa Maria Rupp, hatte den Kontakt zu mir hergestellt. So kamen wir zusammen. Zwei Saarländer unter sich. Das geht nur auf Platt. Vertrauen stellt sich dabei wie von selbst ein.

Wer blind ist, muss Blindheit erklären. Ständig. Ob man will oder nicht. Den nächsten Angehörigen, Freunden, Kollegen, Wildfremden auf der Straße. Das weiß ich inzwischen seit elf Jahren. Den Drehbuchautor vieler "Tatort"-Folgen zu beraten, ist natürlich etwas anderes. Aber Andreas Pflüger hat mir die Aufgabe leicht gemacht. Er hat gar nicht viel gefragt, sondern war einfach zu Besuch.

Überrascht war er vor allem davon, wie es bei uns aussieht. Geschmackvolle Einrichtung, schöne Dinge, überall Blumen. Schließlich war ich früher Floristin. Die Texturen und Formen von Blumen zu ertasten, finde ich wunderschön. Ihren Duft kann ich leider kaum noch wahrnehmen. Der hohe Hirndruck in Folge der Thrombose hat auch meinen Geruchsinn geschädigt.

Wir kamen vom Hundertsten ins Tausendste. Wie ich den Haushalt auf die Reihe kriege. Kochen, Putzen, Aufräumen. Wie das System Mama in der Küche funktioniert. Alles hat seinen Platz, sinnvoll sortiert, zum Teil markiert. Wehe dem, der sich nicht daran hält. Die sprechende Küchenwaage, das Farberkennungsgerät, das Etikettiergerät: Herr Pflüger wollte ganz genau wissen, welche Hilfsmittel mir durch den Alltag helfen.

Mit dem Langstock kann ich mich bis heute nicht anfreunden. Wie Aaron. Ich möchte nicht als Blinde abgestempelt werden. Die Haltung der anderen macht es einem oft noch schwerer. Man muss nicht nur sich, sondern auch den anderen beweisen, was alles geht. Aaron gelangt mehrfach in Extremsituationen, die ihr das Äußerste abverlangen: der Ritt auf der Lkw-Deichsel, der Zweikampf im Fluss unter Wasser, die Flucht ganz am Ende, sie am Steuer, von ihrem schwer verwundeten Kollegen navigiert. Sie ist eine blinde Superwoman, mit der ich mich nicht messen möchte. Dennoch fühle ich mich ihr in vielen Dingen sehr nah.

Als ich den Thriller von Andreas Pflüger gehört habe, war ich drei Tage nicht ansprechbar. Ich war in einer Welt versunken, in der mir so vieles vertraut war: der Schock nach der Erblindung, der unbedingte Wille, damit fertig zu werden, die Suche nach neuen Wegen  –  mal mit Hilfe, aber lieber ohne  –  Ungeduld, Frust und dann doch erste Erfolgserlebnisse. Immer wieder kamen mir die Tränen. Zum Beispiel als Aaron ihrem Vater ihr erstes selbstgebratenes Steak serviert, das viel zu pfeffrig ist, weil sie noch nicht weiß, dass Salz beim Schütteln ein Geräusch macht und Pfeffer nicht.

Für Aaron ist es der Beruf. Für mich war es meine Tochter, die mich zurück ins Leben holte. Sie war neun Jahre alt, als ich erblindete. Ihre Kommunion stand kurz bevor. "Meine Tochter braucht mich", war mein erster Gedanke, als ich begriffen hatte, dass ich nie wieder sehen würde. Das gab mir Energie. Ich wollte es schaffen. Hinzu kommt, dass Kinder mit der Situation viel besser umgehen als Erwachsene. Meine Tochter hat ganz automatisch beschrieben, was sie sah, hat mich tasten lassen, wenn sich etwas nicht beschreiben ließ. So öffnete ich mich für die anderen Sinne.

Heute weiß ich, dass mir die Stimme mehr über mein Gegenüber verrät als das Aussehen. Ich werde es nicht zur Perfektion bringen wie Aaron, die beim Bundeskriminalamt als Vernehmungsspezialistin arbeitet und "zwischen den Worten tastet, um das dahinter Verborgene zu erspüren", wie Andreas Pflüger schreibt. Aber auch ich würde behaupten, dass man ohne Sehvermögen sensibler für die Wahrheit wird. Und man kann sehr gut hören, wem man sein Vertrauen schenken kann. So ist es mir mit "George" gegangen, den ich im Urlaub kennengelernt habe. Seine Stimme war so perfekt, dass ich gleich das Bild von George Clooney im Kopf hatte. Als ich fragte, ob das passt, gab es kein Halten mehr. Halbglatze, dicker Bauch, krumme Beine  –  nein, mit Clooney hat das nichts zu tun. Aber er ist ein guter Freund geworden.

Ich finde es wichtig, dass sich das Bild blinder Menschen in der Gesellschaft verändert. Deswegen habe ich nicht gezögert, Andreas Pflüger Einblicke in mein Leben zu geben. Mit seinem Thriller erreicht er viele Menschen. Im Kleinen haben wir alle die Möglichkeit, überkommene Bilder zu widerlegen und neue Denkanstöße zu geben. Das wurde mir klar, als mein Mann und ich vor einigen Jahren beim Karneval in Limbach zum Prinzenpaar gekürt wurden. Die Menschen wunderten sich. Und waren dann begeistert.

(Aufgezeichnet von Irene Klein)


Dazu ein Bild: Diente Andreas Pflüger als Inspiration für seine Romanheldin: Kerstin Müller-Klein

Angezogene Zügel und gedehnte Fantasie

Normalerweise befasst er sich mit Nervenzellen und Hirnströmen, erforscht, wie Sinneseindrücke verarbeitet werden und wie sich das Gehirn von Schädigungen erholen kann. Professor Dr. Bernhard Sabel ist Hirnforscher und Neuropsychologe und lehrt an der Universität Magdeburg. Sein Spezialgebiet ist das Sehen, genauer gesagt, die Diagnose und Behandlung von Sehdefekten. In die Welt der Literatur hat er sich begeben, als er zusagte, den Krimiautor Andreas Pflüger zu beraten. Was er zu dessen neuestem Buch beitragen konnte, erläutert er im Gespräch mit der "Gegenwart".

Interview: Irene Klein  


Herr Professor Sabel, Sie standen Herrn Pflüger als Fachberater für seinen Krimi "Endgültig" zur Verfügung. Das heißt, Sie haben dafür gesorgt, dass seine dichterische Fantasie nicht mit ihm durchgeht, damit die Geschichte der blinden Polizistin Aaron auch aus medizinisch-psychologischer Sicht glaubwürdig ist. Ist das gelungen?

Als Herr Pflüger mich kontaktierte, fand ich es zunächst interessant, dass er einen Roman mit einer blinden Hauptperson schreiben wollte. Ich war überrascht, wie viel er schon wusste, denn er hatte mit blinden und sehbehinderten Menschen gesprochen und viel gelesen. Wenn ich über Psychologie oder Medizin redete, wusste er sofort, worum es ging. Es war wie beim Pingpong-Spiel: Wir spielten uns gegenseitig die Ideen zu. Eine sehr angenehme Zusammenarbeit. Natürlich "musste" ich seinen Roman auch lesen. Das formuliere ich deswegen so, weil ich eigentlich gar keine Romane lese, schon gar keine Krimis. Ich bin also mit einer gewissen Skepsis herangegangen. Aber das Buch hat mich dann von der ersten Seite an fasziniert.


Ist das Thema Blindheit so dargestellt, dass es den Tatsachen entspricht?

Natürlich vereinigen sich in der Person von Aaron die gesammelten Fähigkeiten blinder Menschen, denn sie ist eine außergewöhnlich talentierte Person. Wenn ich als blinder Otto Normalverbraucher in einer ähnlichen Situation wäre, könnte ich das nicht leisten. Aber die Summe der Dinge, die Aaron zu leisten in der Lage ist, sind durchaus leistbar. Das ist auch durch Beispiele belegbar.


Wie sah Ihre Beratung ganz konkret aus?

Wir hatten mehrere Gespräche und ich habe Herrn Pflüger über unsere Arbeit informiert. Wir arbeiten mit Patienten, die noch Teilsehleistungen haben. Unser Ansatz ist, herauszufinden, welches Restsehvermögen ein Mensch hat und wie wir es stärken können, damit sich seine Sehleistung erholen kann. Herr Pflüger hat sich vor allem dafür interessiert, ob die Dinge, die er beschrieben hat, tatsächlich möglich sind. Ich muss gestehen, dass ich meine Fantasie hier und da etwas dehnen musste. Ich erinnere mich an eine Passage, wo Aaron mit hoher Geschwindigkeit Auto fährt, gelenkt durch die Instruktionen der Person neben ihr. Damit hatte ich gewisse Probleme. Allerdings ist bekannt, dass Menschen bewegte Reize leichter sehen, oft unbewusst. Insgesamt hatte Herr Pflüger aber kein Problem damit, in dem einen oder anderen Fall die Zügel etwas anzuziehen. Er hat sich in seiner erzählerischen Freiheit sehr exakt auf das limitiert, was plausibel ist. Aber es ist ein Roman, und das soll er auch bleiben.


Aaron ist eine Ausnahmepersönlichkeit, ausgestattet mit besonderen körperlichen und analytischen Fähigkeiten. Das sagt aber nichts über die Verarbeitung ihrer Erblindung aus, die fünf Jahre zurückliegt. Wie fällt Ihre Einschätzung hierzu aus?

Aaron ist ein Mensch, der angetrieben ist von Leistungsfähigkeit und Leistungswillen. Sie ist super motiviert und talentiert, sie kann viel und traut sich viel zu, ohne groß darüber zu sinnieren. Das Buch ist voller Action, rechts, links, vorne, hinten  –  überall passiert etwas. Die Verarbeitung des Sehverlusts ist ein Thema, das sie noch nicht wirklich aufgegriffen hat. Sie verdeckt ihre notwendige Trauer. Aaron ist ein Mensch, der immer aktiv ist und sich niemals eine Auszeit nimmt, um sich mit sich selbst zu beschäftigen und sich Fragen zu stellen: Wer bin ich? Was bedeutet mir das Sehen? Wie gut geht es auch ohne? Wo möchte ich hin? Was sind meine Pläne? Das ist bei Aaron noch zu kurz gekommen, vermutlich weil sie beweisen muss, was für eine tolle Frau sie ist und wie gut sie in einer Männerwelt dasteht.


Also ein Stück Verdrängung, was sie etwas menschlicher macht?

Verdrängung ist ja nichts Schlimmes, sondern ein Mechanismus, der uns hilft, mit Dingen umzugehen, die uns betreffen, Konflikte zu lösen oder auch mit Trauer umzugehen. Sicher verdrängt Aaron allerhand. Interessant ist, dass gerade sie, die besonders intelligent ist, ein Problem damit hat, sich mit ihrer Erblindung auseinanderzusetzen. Das kennen wir aus der Forschung: Intelligente und sehr gebildete Menschen sind besonders schwierig zu behandeln, weil sie denken, dass sie alles wissen und keine neuen Einsichten zulassen. So eine Person haben wir hier vor uns: eine Frau, die sehr intelligent ist und keinen an sich heranlässt.


Das Buch ist nicht nur ein Thriller, sondern auch ein Buch über Blindheit und wie man sich nach einer Erblindung neu im Leben orientieren muss. Ich würde dazu gerne drei Aspekte herausgreifen. Es gibt eine Szene, in der Aaron abgeraten wird, ein Mobilitätstraining zu absolvieren, weil sie das Trauerjahr noch nicht hinter sich hat. Finden Sie das gerechtfertigt?

Das kommt immer auf den Einzelfall an. Ich denke, man sollte es einfach probieren. Wenn die Trauer aber noch nicht abgeschlossen ist, kann es sein, dass man nicht den mentalen Raum hat, über neue Möglichkeiten nachzudenken. Wenn es einem gelingt, seine Sicht auf die Welt dahingehend zu ändern, dass man auf das schauen kann, was man noch kann, und nicht auf das, was man nicht mehr kann, ist man auf dem Weg zu Zufriedenheit und Glück. Am Ende kommt es nicht darauf an, ob wir unser Leben mit fünf oder viereinhalb Sinnen gelebt haben, sondern ob wir glücklich waren, ob wir den Weg gefunden haben, der für uns der richtige ist. Jeder hat seine Limitierungen  –  der eine kann nicht richtig gehen, der andere nicht richtig denken, der eine quatscht zu viel, der andere ist arrogant, und noch ein anderer ist eben blind. Wenn wir den ganzen Tag darüber nachdenken, welche Limitierungen wir haben, sind wir auf dem Weg zum Unglücklichsein, geradeaus und schnellstens. Wenn wir aber versuchen, auf das zu schauen, was noch da ist, haben wir einen sehr viel positiveren Weg vor uns.


In einer anderen Szene wird beschrieben, wie Aaron merkt, dass sie sich das Blau des Himmels nicht mehr vorstellen kann. Sie gerät in Panik und fängt an, ihre visuellen Erinnerungen zu notieren. Festhalten oder loslassen? Diese Frage stellt sich bei jedem Verlust ...

Die Vorstellung, dass man bestimmte Dinge nicht mehr kann, ist am Anfang natürlich angsterregend, weil man denkt, dass man im Leben nicht mehr klarkommt. Man muss seine Fähigkeiten realistisch einschätzen. Wenn eine Person im unteren Bereich des Gesichtsfeldes keine Sehleistung mehr hat und sich dessen nicht bewusst ist, stolpert sie vielleicht, wenn sie das nächste Mal die Treppe heruntergeht. Es gibt praktische Dinge, die man einfach wissen muss: Was kann ich sehen? Was kann ich nicht sehen? Gleichzeitig sollte man nicht den Fehler machen, darüber in der Art nachdenken zu wollen, wie man es als Sehender getan hat, denn man wird auf einen neuen Weg geschickt, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Das ist mein Credo: Man muss viel mehr auf diejenigen Dinge achten, die man als Blinder entdecken kann, zum Beispiel auf die Hörleistung oder die emotionalen Intuitionen, die stärker werden können. Ich plädiere dafür, sich dafür zu öffnen, wie schön die Welt sein kann, wenn man sie mit den anderen Sinnen erlebt.


Am Ende des Buchs gibt es Anzeichen dafür, dass Aaron wieder eine gewisse Sehleistung zurückgewinnt und zwischen Hell und Dunkel unterscheiden kann. Ist das aus medizinischer Sicht überhaupt möglich, wenn man vollblind war?

Ich vermute, dass Aaron gar nicht auf beiden Augen schwarzblind war. Sie hat es aber so wahrgenommen. Erst als sie ein gewisses Ziel erreicht hat, als sie sich selbst und ihren Kollegen bewiesen hat, was sie noch alles kann, hat sie auf ihre verbliebenen Sehleistungen geachtet und erkannt, dass da noch etwas zu sehen ist, etwas Graues. Sie hat einen Kopfschuss erlitten durch eine Kugel, die quer durch den Hinterkopf geflogen ist. Ihr Gehirn hat einen Teilschaden im visuellen Cortex, aber ihr Sehsystem ist ansonsten intakt, auch ihre Augen.


Sie behandeln Menschen, die noch ein Restsehvermögen haben und bieten eine Wechselstrom-Therapie an, um dieses Restsehvermögen zu stimulieren und zu stärken. Könnte Aaron in dem Stadium, in dem sie sich am Ende des Buchs befindet, eine Patientin von Ihnen werden?

Bei uns kann jeder Patient werden, der eine Teilsehstörung hat oder  –  um es positiv zu formulieren  –  der noch Restsehen hat. Mehr als 90 Prozent unserer Patienten verfügen etwa über die Hälfte ihrer Sehleistung, sie haben zum Beispiel Schleier vor den Augen oder Nebelsehen. Der typische Patient, der bei uns mit Wechselstrom behandelt wird, profitiert subjektiv und objektiv von dem Verfahren, so dass er im Alltag Vorteile hat. Was die Zukunft von Aaron betrifft, ist das eine Frage an den Schriftsteller. Aber Sie können sicher sein, dass ich im Gespräch mit Herrn Pflüger bin. Er wird weiter seinen dichterischen Talenten folgen. Und wir dürfen gespannt sein, was im nächsten Roman passiert.


Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.


Info

Mehr Infos zur Wechselstrom-Therapie bei Sehverlust im Internet unter www.savir-center.com

Termine & Tipps:

Termine

"Faust"

Barrierefreie Aufführung im Rahmen der Festspiele Wismar
24.7.2016, 16 Uhr
Wismar, St. Georgenkirche

Mehr Infos unter
Tel.: 0 38 41 / 22 28 90
E-Mail: info@festspiele-wismar.de
www.festspiele-wismar.de

"Megatrend Digitalisierung"

Fachtagung zum 100-jährigen Jubiläum des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf
23.9.2016, 10-16 Uhr
Marburg, Technologie- und Tagungszentrum

Mehr Infos beim
DVBS
Tel.: 0 64 21 / 9 48 88-0
E-Mail: info@dvbs-online.de

22. Tanz-Festival im Sauerland

Veranstaltung für Anfänger und Fortgeschrittene
21.-23.10.2016
Winterberg-Langewiese, Sport- und Freizeitzentrum des Behindertensportverbandes NRW

Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.8.) bei
Helmut Jürgen
Tel.: 02 31 / 55 32 62
E-Mail: h-juergen.87@t-online.de

Yoga-Einführungswoche

13.-19.11.2016
AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

Chorleitung

Seminar der Fachgruppe Musik im DVBS
6.-10.2.2017
Stuttgart, Christkönigshaus

Mehr Infos und Anmeldung (bis 30.9.) beim
DVBS
Andreas Wohnig
Tel.: 0 64 21 / 9 48 88-23
E-Mail: wohnig@dvbs-online.de

DBSV-Veranstaltungen

"Selbstbewusste Frauen von heute"

Offenes Frauenseminar
3.-6.11.2016
AURA-Hotel Saulgrub

Reflexionen über die eigene Biografie, Akzeptanz des Älterwerdens, Feminismus und Behinderung: Dies sind einige Themen des DBSV-Frauenseminars. Impulse zu sexualisierter Gewalt, zu Achtsamkeit und Selbstbestimmung sollen den Teilnehmerinnen neue Wege zu sich selbst eröffnen. Zu den Referentinnen gehört die Bundesbehindertenbeauftragte Verena Bentele.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.8.) bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

Forum:

Von der Schwärmerei auf den Tennisplatz

Dass blinde und sehbehinderte Menschen Tennis nicht nur lieben, sondern auch spielen können, zeigte ein Workshop, der Ende April vom DBSV und der Gold-Kraemer-Stiftung in Köln veranstaltet wurde. Christiane Kaplan erzählt, wer sie zum Tennis gebracht hat und was sie vom Workshop mitgenommen hat.


Alles begann damit, dass wir in den neuen Bundesländern zu Beginn der 1990er Jahre in den uneingeschränkten Genuss von Westmedien kamen. Ich verliebte mich hoffnungslos in die rebellische Persönlichkeit des US-amerikanischen Tennisspielers Andre Agassi. Weil man ihn am ehesten nach Tennisspielen im Interview hörte, setzte ich mich voller Vorfreude stundenlang vor den Fernseher  –  wie Jugendliche nun mal so sind.

Damals konnte mir niemand die Tennisregeln erklären. So schauten eine Freundin und ich so lange Spiele im Fernsehen, bis wir selbst dahinter kamen, dass 15, 30, 40 gezählt wird und dass beim Stand von 6:6 meist ein Tiebreak kommt. Wir durchschauten das System der Seitenwechsel und bald auch die Bedeutung von Volley, Slice und Schmetterball. Aus Tennismagazinen ließen wir uns unzählige Artikel vorlesen. Das Rutschgeräusch, die Laufintensität und die langen Ballwechsel beim Sandplatztennis faszinierten mich besonders.

Tennis ließ mich auch später nicht los. Mit einer Studienfreundin überlegte ich, wie man einen Tennisball dazu bringen kann, Geräusche zu machen. Wir haben mit einem Softball experimentiert, den wir mit Lautsprecher und Batterie ausrüsteten, damit er einen Dauerton von sich gab. Es scheiterte am hohen Stromverbrauch für den idealen Frequenzbereich. Ich ließ mich nicht entmutigen, besorgte mir einen Tennisschläger und versuchte auf Knien, den Tennisball gegen die Zimmerwand zu spielen. Denn auf Knien springt der Ball nicht so hoch  –  und kann nicht viel kaputt machen.

Erst 2010 stieß ich im Internet auf Blindentennis. Ich erfuhr, dass es vor etwa 40 Jahren in Japan erfunden wurde und unter anderem in Frankreich, England, den USA, ja sogar in Kamerun und auf Mauritius gespielt wird. Die Regeln weichen etwas vom gewohnten Tennis ab. Gespielt wird auf einem kleineren Platz, mit etwas kleineren Schlägern und einem Schaumstoffball, der mit klappernden Metallstiften gefüllt ist. Je nach Seheinschränkung darf der Ball zwei- bis dreimal auftippen, bevor er zurückgespielt werden muss. Mir war klar: Das muss ich ausprobieren!

Weitere sechs Jahre sollten vergehen, bis es endlich dazu kam. Als ich vom ersten deutschen Tennisworkshop für blinde und sehbehinderte Menschen hörte, der vom 29. April bis 1. Mai 2016 in Köln stattfinden sollte, war ich natürlich mit von der Partie. Ich war richtig aufgeregt, als es in die Tennishalle ging. Die Plätze waren mit taktilen Klettlinien markiert, Schläger und Rasselbälle lagen bereit. Unsere Trainerinnen, Odette und Amanda aus London, gaben uns Bälle zum Ausprobieren. Den blinden Teilnehmern wurde jeweils ein sehender Übungspartner zur Seite gestellt. Erst rollten wir uns die Bälle im Knien zu, später warfen wir sie im Stehen. Als dann Schläger, Platz und Netz ins Spiel kamen, wuchs die Herausforderung. Meinem Gegenüber auf der anderen Seite des Netzes den Ball zuzuspielen, klappte noch ganz gut, doch wie sollte ich den zurückkommenden Ball mit dem Schläger treffen? Wir probierten und probierten und wann immer es mir gelang, einen Ball über das Netz zurückzuspielen, war die Freude groß.

Trotz unkontrolliert geschlagener und noch mehr verpasster Bälle war es für uns 21 Teilnehmer ein Riesenspaß. Ich möchte möglichst schnell wieder auf dem Tennisplatz stehen. So stand für mich und einige andere Teilnehmer am Ende des Workshops fest, dass wir in unseren Wohnorten kleine Tennisgruppen aufbauen möchten. Schläger habe ich schon, ein Trainer, Trainingszeit auf einem Platz und fühlbare Linien müssen noch organisiert werden. Die bewährten Rasselbälle kommen aus Japan geflogen  –  und dann kann's losgehen!

Christiane Kaplan (39) arbeitet als Mitarbeiterin Kundenkontakt und lebt in Rostock.


Info

Mehr Infos unter www.blindentennis.de  –  mit einem Kurzfilm und einem weiteren Selbsterfahrungsbericht

Kontakt:
Reiner Delgado
Tel.: 0 30 / 28 53 87-240
E-Mail: r.delgado@dbsv.org

Heldenhaft: Tabu-Thema trifft auf Zuspruch

"Die Antihelden" lautete der Titel eines Beitrags aus der März-"Gegenwart"  –  als Gegensatz zu den "Superblinden", die oft die Berichterstattung über blinde und sehbehinderte Menschen beherrschen. Viele Leser haben sich daraufhin gemeldet und wollten Kontakt zu dem anonymen Autor aufnehmen. Rainer Burgard aus Mettlach im Saarland ist einer von ihnen.


Lieber Verfasser, Ihr Beitrag hat mich zutiefst aufgewühlt und betroffen gemacht. Nicht nur, weil ich Ihnen in Ihren wesentlichen Aussagen zustimme, sondern vor allem, weil ich Ihnen dankbar bin, dass Sie eines der zahlreichen Tabu-Themen aus dem Leben blinder und sehbehinderter Menschen angesprochen haben.

Sie sagen, es sei Ihnen nie gelungen, sich aus der Abhängigkeit von Ihren Eltern zu lösen und dass es anderen sicher ähnlich gehe. Ich stimme Ihnen hierin nicht nur zu, sondern möchte den Blick auch auf Menschen richten, die in gefühlter Abhängigkeit von ihren Lebenspartnern leben. Ich denke, dass es in Partnerschaften zu ähnlichen Situationen wie der Ihren kommen kann.

Sehr angesprochen hat mich die Beobachtung, dass viele Ihrer ebenfalls behinderten Bekannten diese Problematik ausblenden. Ich bin der Überzeugung, dass nicht nur das Nichtsehen-Können auf körperlicher Ebene ein zentrales Problem blinder Menschen ist  –  manchmal ist es auch ein Nichtsehen-Wollen. Sie, lieber Verfasser, haben die Problematik erkannt, was ein entscheidender Schritt zu deren Bewältigung ist. Denn Menschen, die nicht sehen wollen oder können, wie ihr Leben beschaffen ist, können auch nichts an ihrer Lage ändern.

Dass das Angehen des Problems nicht leicht ist, liegt in der Natur der Sache. Das ist ein entscheidender Faktor von Behinderung. Ich habe allerdings den Eindruck, dass eine Seheinschränkung immer öfter als ein Mangel gesehen wird, der durch den Einsatz moderner Technik und das Ausüben gängiger Freizeitbeschäftigungen überwunden werden kann. Darin liegt für mich eine fundamentale Fehlwahrnehmung. Es wird immer eine Grenze zwischen Behinderung und Nichtbehinderung geben, genau, wie es eine Grenze zwischen Gesundheit und Krankheit gibt. Mit Hilfsmitteln und anderweitiger Unterstützung kann man sich dieser Grenze annähern, aber überwinden kann man sie nicht.

Ich beobachte oft, dass bei behinderten Menschen ein Gefühl der Furcht vorherrscht, im täglichen Leben zu versagen oder nicht zu genügen. Viele nehmen ihre Behinderung als eine Falle wahr, aus der sie nicht mehr herauskommen. Ich denke, und das ist die Schwere der Situation, mit diesem Gefühl müssen wir leben und möglichst konstruktiv umgehen. Die Herausforderung, aber zugleich auch die Chance, liegt darin, sich nicht unterkriegen zu lassen. Entscheidend ist, welche Maßstäbe wir an uns stellen.



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Unter der Rubrik "Forum" schreiben Leser für Leser. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen, Kommentare oder Leserbriefe per

E-Mail an gegenwart@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr.19, 10179 Berlin

Panorama:

Gesellschaft

Große Umfrage: Menschen mit Behinderung besonders oft von Diskriminierung betroffen

Mitte April hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes erste Ergebnisse ihrer Studie "Diskriminierung in Deutschland" vorgestellt. Demnach hat fast jeder dritte Mensch in Deutschland (31,4 Prozent) in den vergangenen zwei Jahren eine Diskriminierung erfahren, sei es aufgrund des Alters, einer Behinderung, der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion/Weltanschauung oder der sexuellen Orientierung. Von den Menschen, die eine Behinderung oder chronische Krankheit haben, erlebte knapp ein Viertel (24,4 Prozent) eine Benachteiligung. Nur Menschen mit Migrationshintergrund werden fast genauso oft diskriminiert (23,2 Prozent).

"Diskriminierung ist alles andere als ein Nischenthema", stellt Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, fest. "Knapp zehn Jahre nach Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes ist es höchste Zeit für eine rechtliche Stärkung der Menschen, die Diskriminierung erleben."

Die Befragung der Antidiskriminierungsstelle basiert auf zwei Säulen: Eine repräsentative Umfrage des Bielefelder Forschungsinstituts SOKO zur Häufigkeit von Diskriminierungen wurde ergänzt um eine umfassende schriftliche Betroffenenbefragung mit über 18.000 Teilnehmern. Diese Befragung wurde gemeinsam mit dem Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) durchgeführt und ist die größte, die es zu diesem Thema bislang in Deutschland gegeben hat.

Die vollständig ausgewerteten Daten gehen in den Bericht an den Deutschen Bundestag ein, den die Antidiskriminierungsstelle 2017 vorlegen wird. Darin werden auch Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis formuliert.

Mehr Infos unter www.antidiskriminierungsstelle.de

100 Jahre Bund der Kriegsblinden Deutschlands

Am 8. Juni feiert der Bund der Kriegsblinden Deutschlands (BKD) in Weimar sein 100-jähriges Bestehen. Zu Ehren der ältesten deutschen Kriegsopferorganisation wird Gabriele Lösekrug-Möller, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, eine Festansprache halten.

Der BKD wurde 1916 von 37 Kriegsblinden aus Berliner Lazaretten als "Bund erblindeter Krieger" gegründet. Für sein Selbstverständnis prägend ist damals wie heute der Gedanke der Selbsthilfe und der Solidargemeinschaft.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten in Deutschland etwa 11.000 Kriegsblinde. Als Nachfolgeorganisation des "Bundes erblindeter Krieger" wurde 1949 in West-Deutschland der Bund der Kriegsblinden Deutschlands gegründet. Die gesundheitliche und berufliche Rehabilitation bildeten zwei Kernbereiche des BKD. Das zeigte sich auch darin, dass zwei Drittel der Kriegsblinden bald nach dem Zweiten Weltkrieg berufstätig waren.

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands konnten auch Kriegsblinde aus der ehemaligen DDR in den BKD aufgenommen werden. In den neuen Bundesländern entstanden neue Landesverbände und Bezirke. Zu Beginn des Jubiläumsjahres hatte der BKD noch 1.066 Mitglieder, davon 371 Kriegsblinde und 695 Kameradenwitwen und -witwer.

Mit dem seit 1952 jährlich verliehenen Hörspielpreis der Kriegsblinden hat der BKD Ansehen in der Kulturbranche gewonnen. Der 65. Hörspielpreis wurde am 11. Mai in Köln an die Produktion "Und jetzt: Die Welt" von Sibylle Berg und Marina Frenk (Regie: Stefan Kanis, MDR) verliehen. Das Hörspiel porträtiert vier Frauen der Generation zwischen 20 und 30, die  –  schwankend zwischen Aggression und Apathie, Aufbruch und Abgeklärtheit  –  unsicher sind, wofür sie im Leben kämpfen sollen. Die weiteren Nominierten waren "The King is Gone  –  Des Bayernkönigs Revolutionstage" von Andreas Ammer, Markus und Micha Acher (BR) sowie "Die lächerliche Finsternis" von Wolfram Lotz (Regie: Leonhard Koppelmann, SWR).

Barrierefreiheit

Fußball-EM und Olympia / Paralympia: Fernsehübertragungen mit Live-Audiodeskription

Die beiden sportlichen Großereignisse dieses Jahres  –  die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich sowie die Olympischen und Paralympischen Spiele in Brasilien  –  kommen barrierefrei ins Fernsehen. Nach Informationen von ARD und ZDF werden alle Übertragungen mit einer Live-Audiodeskription versehen. Während bei der Fußball-WM 2014 noch die Radiotonspur übernommen wurde, sind bei der diesjährigen EM vom 10. Juni bis 10. Juli bei allen Spielen speziell geschulte Live-Reporter im Einsatz. Auch das olympische und paralympische Wettkampfgeschehen im August und September wird von der ersten bis zur letzten Minute für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich gemacht.

Die Audiodeskription wird auf einer separaten Tonspur übertragen, die mit der Fernbedienung eingestellt werden muss. Informationen und Unterstützung zum Empfang von Fernsehsendungen mit Audiodeskription gibt es bei den Mitarbeitern des DBSV-Projekts

"hörfilm.info"
Tel.: 0 30 / 28 53 87-264
E-Mail: info@hörfilm.info oder im
Internet unter www.hörfilm.info

Neue App für Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkung: Deutsche Bahn sucht Tester

Die Deutsche Bahn sucht Freiwillige, die sich an den Tests einer neuen Smartphone-App "DB Barrierefrei" beteiligen wollen. Mit dieser App soll behinderten Fahrgästen die Reise mit der Deutschen Bahn erleichtert werden. In einer Fragebogenaktion, die dem Entwicklungsprozess vorausgegangen ist, wurden die wichtigsten Punkte zur Mobilitätsverbesserung ermittelt. Dazu gehören unter anderem die Zielführung auf Bahnhöfen, ein digitaler Wagenstandsanzeiger, das Auffinden des Einstiegs in den Wagen und des reservierten Platzes, die Kontaktaufnahme mit dem Zugbegleiter sowie Informationen über Verspätungen und Störungen.

Die Testpersonen sollen von Anfang an in die Entwicklung der App eingebunden werden und auch vorläufige Prototypen bewerten, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen. Mittelfristig sollen die Funktionen von "DB Barrierefrei" im Sinne des Design für Alle in den "DB Navigator", die allgemeine App der Deutschen Bahn, aufgenommen werden.

Wer Interesse hat, an "DB Barrierefrei" als Testperson mitzuwirken, sendet bitte bis zum 31. Juli eine E-Mail mit dem Stichwort "Test Prototyp DB Barrierefrei" an msz@deutschebahn.com

Sport

Überraschung beim DBSV-Pokalkegelturnier: Braunschweig holt Mannschaftspokal

Vom 22. bis 24. April wurden in Kamp-Lintfort bei Duisburg die 45. Bundespokalkegelmeisterschaften des DBSV ausgetragen. Auf acht Scherenbahnen traten 96 Keglerinnen und Kegler gegeneinander an.

In der Gruppe B3 der Männer ging es diesmal eng zu. Am Ende setzte sich, wie bereits in den Vorjahren, Joachim Rasch aus Mecklenburg-Vorpommern durch und erzielte mit 754 Punkten das beste Ergebnis des Turniers. In den Gruppen B1 und B2 errangen Thomas Schmidt aus Brandenburg und Werner Klose aus Mecklenburg-Vorpommern den ersten Platz. Bei den Frauen gewannen Anja Gausmann (B1) und Johanna Gajewski aus Westfalen (B2) sowie Petra Dohrmann aus Brandenburg (B3). Der Mannschaftspokal ging nach Niedersachsen. Die Kegler aus Braunschweig gewannen überraschend vor dem Team Nordrhein 1 und der Mannschaft aus Westfalen.

Das Pokalkegelturnier findet im jährlichen Wechsel auf Scheren-, Bohlen- und Asphaltbahnen statt.

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern): Hotel mit ca. 50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein): Hotel mit ca. 50 Betten
  • Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen): Hotel mit ca. 100 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt): Pension mit ca. 30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen): Pension mit ca. 20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen): Pension mit ca. 20 Betten
  • Saulgrub (Bayern): Hotel mit ca. 90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

"Musik ist mein Katalysator"

David Sick, 38

Ich war schon immer so. Als ich als Jugendlicher an heißen Sommertagen Tennisbälle gegen die Wand spielte, wunderte ich mich nicht besonders darüber, warum ich einige der entgegenkommenden Bälle übersah oder daneben schlug. Es war auch normal für mich, mitten im Gespräch in Baugruben zu stürzen oder plötzlich in einen Teich zu laufen und darin zu versinken. Oder im Schwimmbad, als ich unter dem Gelächter meiner Mitschüler gegen eine frisch polierte Glastür lief und diese fast zum Einsturz brachte. Diese Außenwelt war schon immer etwas unberechenbar und närrisch, aber ich fragte mich als Kind nicht, warum.

Nachdem ich mit neun Jahren eine Gitarre bekommen hatte, eröffnete sich mir eine farbenfrohe Innenwelt aus Gefühlen und Klängen. Mit Ohren und Händen erforschte ich fasziniert diesen Kosmos. Er war frei von Gefahren, aber umso reicher an Schätzen.

Also spielte und spielte ich mich durch meine Jugend, studierte später Musik, und der Kosmos wurde umso voller und bunter, je mehr ich musizierte, improvisierte, komponierte und arrangierte. Mit Tönen konnte ich fliegen, springen, stürzen, rasen, schleichen und aufsteigen  –  ohne dabei gegen Laternen, Mülleimer oder Schranken zu laufen, die in Tarnfarben im Weg standen.

Ob das eine Flucht in die Musik war, sei dahingestellt. Aber sicher war vor und ist nach der Diagnose Retinitis pigmentosa, die mir 1998 eine Augenärztin aus Weimar mit hochernster Miene mitteilte: Die Musik ist für mich ein Katalysator von Gefühlen jeglicher Art.

2005 traf ich die Sängerin Mara von Ferne, mit der ich die Faszination für das Komponieren und Schreiben von Songs teilte. Wir begegneten uns während des Studiums an der Hochschule für Musik in Dresden. Mara studierte Jazz- und Popgesang und ich Gitarre und Weltmusik. Eher durch Zufall trafen wir uns einmal außerhalb der Hochschule und schreiben seitdem gemeinsame Songs, in denen wir unterschiedliche Stile aus Pop, Jazz und Weltmusik, ergänzt um rockige Sequenzen, zusammenführen. Die musikalischen Einflüsse reichen von Joni Mitchell, Tori Amos und Björk über Ani DiFranco, Steve Reich und Radiohead bis zu Smashing Pumpkins, Pat Metheny, Sonic Youth und Pearl Jam.

Es folgten Konzertreisen durch dunkle Kleinstädte, in denen man in die Irre läuft, und das Spielen auf schwarzen Bühnen mit schwarzen Vorhängen, wo ich nach dem Applaus den Schlitz niemals finde. Ich stürzte schon Bühnentreppen mit umgehängter, teurer Gitarre hinab und spielte Konzerte mit abgebrochenen Fingernägeln, weil ich eine Steinwand übersehen hatte.

Dann wieder Hektik auf überfüllten Bahnsteigen mit schwerem Gitarrenverstärker. Mara kann wegen ihrer enormen Kurzsichtigkeit nichts lesen, was weiter als einen Meter von ihren Augen entfernt ist. So muss ich ihr die Abfahrtszeiten vorlesen, von denen ich wiederum nicht sehe, wo sie sich befinden.

So hat die Außenwelt meine Innenwelt wieder eingeholt. Doch Maras und mein Humor neutralisiert fast jede negative Erfahrung.

David Sick (38) ist Musiker und lebt in Leipzig.


Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Ein junger Mann mit wildem, halblangem Haar in Hemd und Stoffhose spielt Gitarre. Die Augen geschlossen, den Mund leicht geöffnet, dreht er seinen Kopf, ganz auf die Musik konzentriert, zur Seite.


Info

"Mara & David" sind beim Louis Braille Festival am 1.7.2016 um 15.30 Uhr auf der Außenbühne des Georg-Gaßmann-Stadions live zu erleben.



Kurzinfo: Louis Braille Festival 2016

Freitag, 1. Juli, bis Sonntag, 3. Juli 2016
Marburg, Georg-Gaßmann-Stadion und an verschiedenen Orten in der Stadt
Eintritt frei!

Infos, Anmeldung und Zimmerbuchung im
Festivalbüro
Tel.: 0 64 21 / 6 06-444
E-Mail: info@dbsv-festival.de
Montags bis donnerstags, 8 bis 16 Uhr, und freitags, 8 bis 14 Uhr
www.dbsv-festival.de/anmeldung


Das vollständige Programm sowie Tipps zur Anreise mit der Deutschen Bahn, zu den Nahverkehrsmitteln in Marburg und zum Festival-Shuttle erhalten Sie auch im Internet unter www.dbsv-festival.de

Service | Testlabor:

Zwischen Touch- und Tastenhandy

Smartphones halten schier unendliche Möglichkeiten bereit, auch und gerade für blinde und sehbehinderte Menschen. Doch manch einer kann oder will sich nicht so recht an die neuartige Bedienung per Touch gewöhnen. Die Experten von INCOBS Standardtechnologien haben drei Geräte getestet, die einen Kompromiss aus Smartphone und Tastenhandy bieten.

Von Detlev Fischer  


Bevor sich Smartphones auf dem Massenmarkt etablierten und die Tastenhandys verdrängten, nutzten viele blinde und sehbehinderte Menschen die herkömmlichen Handys mit haptischer Nummernblock-Tastatur. Mit zusätzlich installierter Vergrößerungs- und Vorlesesoftware waren sie weitestgehend barrierefrei bedienbar.

Bei fast allen aktuellen Smartphones sind die haptischen Tastaturen verschwunden und der Bedienung über das Berühren virtueller Symbole auf dem Bildschirm gewichen. Für diejenigen, die sich nicht an die Touch-Bedienung herantrauen, gibt es einige Geräte mit einem abweichenden Bedienkonzept. Zwei davon  –  Kapsys SmartVision und Claria Vox  –  setzen bei der gewohnten Haptik des Nummernblocks an, das BlindShell bietet eine vereinfachte Art der Touch-Bedienung.

Bei den Tests leiteten uns zwei Fragen: Was sind die Vor- und Nachteile von Standard-Smartphones gegenüber den Geräten, die speziell für blinde und sehbehinderte Nutzer entwickelt worden sind? Welchen Ansatz verfolgen die drei Spezial-Smartphones und für wen sind sie geeignet?


Vorteile der Spezial-Smartphones

  • Reduktion aufs Wesentliche: Kapsys SmartVision, Claria Vox und BlindShell bieten eine sehr übersichtliche Auswahl an vorinstallierten Apps. Telefon, SMS, Kontakte, Kalender, Wecker, Musikwiedergabe, Notizen und Sprachnotizen werden von allen drei Geräten geboten. Die feste Anordnung der Apps macht es für Anfänger leichter, sich zu orientieren.
  • Barrierefreiheit: Die vorinstallierten Apps sind voll barrierefrei, was bei vielen anderen Android-Apps nicht der Fall ist. Zum Teil ist der Funktionsumfang gegenüber üblichen Apps aber geringer.
  • Vereinfachte Bedienung: Die Bedienung beschränkt sich auf das Betätigen haptischer Tasten oder einfache Tippgesten. Eine komplexere gestische Bedienung, wie das Wischen oder Doppeltippen, muss nicht erlernt werden. Etwas Übung ist aber auch bei den Spezial-Smartphones nötig.
  • Haptische Eingabe: Zwei der drei getesteten Geräte haben haptische Tasten oder eine vergleichbare Lösung. Kapsys SmartVision hat einen Nummernblock mit Steuertasten darüber, beim Claria Vox simuliert ein dem Smartphone-Display übergestülptes Lochraster die Tasten. Das Texteschreiben funktioniert bei diesen Modellen ähnlich, wie Nutzer es von den alten Nokia-Handys gewohnt sind. Beim BlindShell können Texte nur über eine stark vergrößerte, virtuelle Nummernblock-Tastatur eingegeben werden.

Vorteile von Standard-Smartphones

  • Große App-Auswahl: Eine große, sich ständig erweiternde Auswahl an Apps steht für iOS und Android zur Verfügung. Allerdings sind besonders bei Android viele Apps nicht oder nicht vollständig barrierefrei.
  • Technischer Stand: Speziallösungen hinken oft hinter der technischen Entwicklung her. Weil die Entwicklung von Speziallösungen länger dauert, ist die zugrundeliegende Hard- und Software oft älter und weniger leistungsfähig als die herkömmlicher Smartphones.
  • Übertragbarkeit: Wer sich die gestische Bedienung einmal angeeignet hat, kann sie mühelos auf andere Geräte übertragen. Die Grundgesten bei eingeschaltetem Screenreader sind bei iOS, Android und Windows 10 Mobile gleich.
  • Zukunftsfestigkeit: Der Fortbestand der Plattformen Android und iOS scheint mittelfristig gesichert. Ob die Anbieter von Spezialgeräten mit einer eher kleinen Nutzergruppe überleben, ist unsicherer.

Die Spezialgeräte im Überblick Kapsys SmartVision

Das SmartVision von Kapsys ist ein Android-basiertes Smartphone mit Touch-Display und einer haptischen Nummernblock-Tastatur im unteren Bereich. Das Gerät bietet eine Reihe von vorinstallierten Apps  –  die vier wichtigsten sowie zwei Icons zum Aufrufen weiterer Apps und der Einstellungen befinden sich in fester Anordnung auf dem Startbildschirm.

Die Steuerung des Geräts läuft über Tastatur und Touch oder auch über Sprachsteuerung. Letztere ist allerdings etwas unflexibel und bedarf exakter Sprachbefehle. Wegen der im SmartVision verwendeten veralteten Android-Version 4.0 wird die komfortable Nutzung der Sprachausgabe über Wischgesten und Doppeltippen nicht unterstützt. Stattdessen muss der Bildschirm mit dem Finger abgesucht werden, bis das gewünschte Element gefunden ist, das bei Berührung vorgelesen wird. Um es auszulösen, muss gleichzeitig die OK-Taste gedrückt werden.

Zusätzlich zu der haptischen Tastatur hat das SmartVision am unteren Bildschirmrand drei kleine versenkte Tasten für die Funktionen "Menü", "Home" und "Zurück". Zum Aktivieren muss die jeweilige Taste gehalten und die OK-Taste betätigt werden, was etwas unkomfortabel ist. Auf der Rückseite des SmartVision befindet sich eine Schiebetaste für Notfälle, auf der eine Telefonnummer eingespeichert werden kann.

Die vorinstallierten Apps beschränken sich auf Telefonie, SMS, Adressbuch, E-Mail, Navigation, Notizen und Radio sowie auf die Hilfsmittel-Apps Lupe, OCR-Texterkennung und Farberkennung. Die Nutzung weiterer Apps aus dem Google Playstore ist prinzipiell möglich, aber durch die umständliche Sprachsteuerung teilweise mühsam.

Das SmartVision ist empfehlenswert für Menschen, die einen haptischen Nummernblock schätzen und auf die große weite Welt der Android-Apps verzichten können.

Von den drei vorgestellten Geräten ist das SmartVision mit einem Preis von knapp 570 Euro das teuerste.


Claria Vox

Das Claria Vox der Hersteller Doro und Claria besteht aus einem Android-Smartphone von Doro und einer übergestülpten Lochmaske. Die spezielle Software positioniert die Bedienelemente des Touchscreens genau unter den Aussparungen der Maske, so dass ein haptisches Smartphone entsteht. Um richtige Tasten handelt es sich nicht, da das Display unter der Aussparung nach wie vor mit den Fingerspitzen berührt werden muss. Interessenten sollten vor dem Kauf ausprobieren, ob ihnen die Bedienung zusagt.

Der Bildschirmbereich, auf dem Auswahl-Menüs und Inhalte Weiß auf Schwarz angezeigt werden, ist sehr klein. Die Lochmaske mit ihren zweireihigen Steuertasten und dem vierreihigen Nummernblock darunter nimmt die unteren zwei Drittel des ohnehin nicht großen Bildschirms ein. Um mit dem wenigen Platz auszukommen, wandern längere Texte nach kurzem Pausieren automatisch durch.

Zwar lässt sich die Textgröße anpassen und es gibt Kontrastmodi, aber der Bildschirmbereich ist so klein, dass vergrößerte Darstellungen für sehbehinderte Menschen kaum praktikabel nutzbar sind. Die Zielgruppe des Claria Vox sind deshalb eher blinde Menschen.

Die Software ist, mit Ausnahme der Navigation, moderner als beim Kapsys. Sie läuft auf Android 4.4, weshalb die Steuerung der Sprachausgabe über Wischgesten und Doppeltippen bei abgenommener Lochmaske funktioniert. Das heißt, dass bestimmte Elemente direkt über Wischgesten erreichbar sind und durch Doppeltippen ausgelöst werden können. Das Absuchen des Bildschirms entfällt dadurch.

Der Preis des Claria Vox liegt bei knapp 500 Euro.


BlindShell

Das BlindShell der Firma Matapo ist ein reines Touch-Smartphone und hat keine haptische Tastatur. Es basiert auf einem Samsung-Gerät mit Android und bietet eine für blinde und sehbehinderte Menschen konzipierte, vereinfachte Bedienung mit integrierter Sprachausgabe.

Tippt man auf die rechte oder linke Seite des Bildschirms, durchläuft man die Menüs des Geräts. Wird die gesuchte Option vorgelesen, wählt man sie durch längere Berührung aus. Eine Zwei-Finger-Berührung geht zur vorherigen Ansicht zurück oder speichert Aktionen.

Der Funktionsumfang der vorinstallierten Apps ist deutlich geringer als bei den anderen beiden Geräten. Es gibt weder E-Mail noch einen Internet-Browser, das Gerät ist damit nicht für moderne Kommunikation ausgelegt.

Das BlindShell ist für Menschen geeignet, die hauptsächlich über Telefonate und SMS kommunizieren und darüber hinaus nur Offline-Apps wie Notizen, Kalender oder die Musikwiedergabe sowie einige integrierte Hilfsmittel-Apps nutzen möchten.

Text über die virtuelle Nummernblock-Tastatur einzugeben, ist umständlich, aber das kann für jemanden, der nur gelegentlich eine SMS schreibt, akzeptabel sein. Eine Texterkennung gibt es nur als Funktion der Lupe in einer Beta-Version. Praktisch: Ein grell-orangener Plastik-Unterbau wird für die Nutzung der Lupen-App mitgeliefert, damit ein gleichbleibender Abstand zum Text sichergestellt ist. Eine Spracheingabe oder eine Navigations-App wie beim Kapsys SmartVision oder dem Claria Vox gibt es nicht.

Das BlindShell ist mit einem Preis von knapp 300 Euro das günstigste der drei Geräte.


Ein guter Kompromiss

Die getesteten Geräte richten sich an eine ganz bestimmte Nutzergruppe: Menschen, die zwar die Grundfunktionen eines Smartphones nutzen möchten, zahllose Funktionsmöglichkeiten aber als störend empfinden und sich mit der komplexeren Touch-Bedienung nicht anfreunden können. Wer sich in dieser Umschreibung wiederfindet, für den können Kapsys SmartVision, Claria Vox oder BlindShell durchaus einen attraktiven Kompromiss darstellen.

Wer sich den Umstieg auf ein handelsübliches Smartphone noch nicht zugetraut hat, für den können die Geräte eine geeignete Übergangslösung sein. Denn beim Claria Vox und dem BlindShell kann man sogar zur vollumfänglichen Android-Oberfläche wechseln und die Touch-Bedienung zusammen mit dem Screenreader ausprobieren. Beim BlindShell gelingt der Wechsel zwischen der Oberfläche nur mit sehender Hilfe, beim Claria Vox ist er über einen Doppeldruck auf die Home-Taste problemlos möglich.

Detlev Fischer
INCOBS Standardtechnologien  –  Modellvorhaben zur Nutzbarkeit von Standardtechnologien am Arbeitsplatz


Dazu ein Bild: Taktiler Touchscreen: Eine Lochmaske verleiht dem Claria Vox Haptik


Info

Die ausführlichen Testergebnisse zu den einzelnen Geräten sind zu finden unter
www.incobs.de/tests/items/kapsys-smartvision.html
www.incobs.de/tests/items/claria-vox.html
www.incobs.de/tests/items/blindshell.html

Medien:

Bücher

Das geheime Leben der Bäume

Ein Buch-Tipp von Andrea Katemann, Deutsche Blinden-Bibliothek


Erstaunliche Dinge geschehen im Wald: Bäume, die miteinander kommunizieren. Bäume, die ihren Nachwuchs, aber auch alte und kranke Nachbarn liebevoll umsorgen und pflegen. Bäume, die Empfindungen haben, Gefühle, ein Gedächtnis. Unglaublich? Aber wahr. Förster Peter Wohlleben erzählt faszinierende Geschichten über die ungeahnten und höchst erstaunlichen Fähigkeiten der Bäume. Dazu zieht er die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ebenso heran wie seine eigenen Erfahrungen mit dem Wald.

Wohlleben arbeitet in der Eifel an der Wiederherstellung eines 1.200 Hektar großen Urwaldes. Mit seinem Buch, das eine aufregend neue Begegnung mit den alten Bekannten schafft, steht er seit Monaten an der Spitze der "Spiegel"-Bestsellerliste für Sachbücher.

Peter Wohlleben: Das geheime Leben der Bäume
Blindenkurzschrift auf Papier (2 Bände) oder als Datei für die Braillezeile
Preis: 43 Euro

Bestellungen bei der
DBB
Tel.: 0 64 21 / 6 06-0
E-Mail: info@blista.de

1 CD DAISY (7:38 Stunden)
Sprecher: Robert V. Hofmann

Ausleihe der Punktschriftausgabe und des DAISY-Hörbuchs über alle Medibus-Blindenbüchereien

Leaving Berlin

Ein Buch-Tipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Berlin 1949. Alex Meier ist Schriftsteller und jüdischer Exilant. Als er aus den USA ausgewiesen wird, nimmt er eine Einladung des Kulturbundes der DDR an und kehrt in seine Heimatstadt zurück. Diese liegt noch immer in Trümmern. Der Kalte Krieg hat begonnen und der Westteil der Stadt wird durch eine Luftbrücke versorgt. Im Ostteil formiert sich die DDR als sozialistischer Staat. Schwarzmarkt und Spionage sind an der Tagesordnung. Selbst die Kultur ist zu einem ideologischen Schlachtfeld geworden. Hier, wo sich auch Bertolt Brecht, Helene Weigel und Anna Seghers niedergelassen haben, bietet ihm die CIA die Chance auf eine Rückkehr in die USA, wenn er seine Schriftstellerkollegen ausspioniert. Doch die Sache läuft aus dem Ruder, als er erfährt, dass er die Frau verraten soll, die er einst über alle Maßen liebte.

Joseph Kanons Spionagethriller fasziniert durch das Aufeinandertreffen von realen und fiktiven Personen und lässt den Leser eintauchen in die Zeit des Kalten Krieges und die Arbeit der Geheimdienste.

Joseph Kanon: Leaving Berlin
1 CD DAISY (14:50 Stunden)
Sprecherin: Lisa Bistrick

Die Jahre ohne dich

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Hamburg in den 1950er Jahren: Das Sägewerk am Elbufer ist Elisabeth Michelsens ganzer Stolz. Tag für Tag steckt sie all ihre Kraft in das Unternehmen und behauptet sich in der rauen Männerwelt des Hafens. Doch in ihrem Herzen verspürt sie eine Leere. Sie hat das Gefühl, dass sie mit dem Tod ihrer Mutter etwas Unwiederbringliches verloren hat. Bald kommt sie dahinter, dass sie eine Zwillingsschwester hat, von der sie und ihre Mutter während der Flucht aus Schlesien getrennt wurden.

Abwechselnd erzählen die Geschwister aus ihrem Leben, nachdem sie getrennt wurden. Elisabeth landet mit ihrer Mutter, die aus einer reichen und angesehenen Familie im heutigen Polen stammt, in Hamburg. Sophie wird nach der Trennung von ihrer Mutter und Schwester in einem polnischen Heim erzogen. Sie wächst ohne Mutterliebe, dafür mit viel Strenge auf, bis sie von einer deutschen Familie adoptiert wird.

Mit großem psychologischem Gespür verknüpft Greta Hansen zwei Schicksale miteinander und zeichnet nebenbei ein Bild der Nachkriegsgesellschaft.

Greta Hansen: Die Jahre ohne dich
1 CD DAISY (11:45 Stunden)
Sprecherin: Marta Dittrich



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Das sprechende Kreuz

Johanna Schneiders Familie folgt Erzherzog Maximilian von Habsburg nach Mexiko und lässt sich 1865 in Valladolid auf der Halbinsel Yucatán nieder. Hier begegnet Johanna dem Sohn eines wohlhabenden Plantagenbesitzers. Carlos Mendez verliebt sich in sie und verspricht, sie zu heiraten. Als Carlos' Vater von der Verlobung erfährt, offenbart er ein lang gehütetes Geheimnis, das Carlos veranlasst, die Stadt fluchtartig zu verlassen. Johanna folgt ihm verzweifelt und findet ihn schließlich krank in der Stadt Tulum, die von einer gefährlichen Frau beherrscht wird, der ungekrönten Königin der Mayas. Sie zelebriert das Ritual des sprechenden Kreuzes und empfängt Weisungen der Götter. Als das göttliche Orakel einen Angriff auf die weißen Eroberer befiehlt und die Mayas einen Aufstand planen, geraten Johanna und Carlos in Lebensgefahr.

Ein historischer Roman  –  exotisch und spannend zugleich!

Tereza Vanek: Das sprechende Kreuz
1 CD DAISY (15:40 Stunden)
Sprecherin: Annaserena Bikafalvi Máthé
Preis: 39 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen.

Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Rätsel:

Juni/Juli-Rätsel

Die Silben

ab  –  ball  –  ban  –  be  –  bank  –  bung  –  den  –  fall  –  feld  –  fer  –  flut  –  ga  –  her  –  licht  –  mit  –  raum  –  re  –  rück  –  ser  –  sieg  –  straf  –  tel  –  tref  –  ve  –  wer  –  zie

ergeben sinnvolle Wörter mit doppelsinniger Bedeutung aus dem Bereich des Fußballs.


  1. Versuch, Gangsterteams anzuheuern
  2. Meeresleuchten bei auflaufendem Wasser
  3. Gefängniszelle
  4. Der zweite von drei Äckern
  5. Detektivs Absage, eine Sache zu bearbeiten
  6. Kreditinstitut für Rücklagen
  7. Steuer auf ein Tanzvergnügen
  8. Lottogewinn an einem Rheinzufluss

Bei richtiger Lösung nennen die fünften Buchstaben der Lösungswörter, fortlaufend gelesen, einen "Strafstoß betreffenden Tipp".

Rätselautor: Dieter Schoss  


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Juli an den

DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin

oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Mai-Rätsels

  1. Siegen und Genies
  2. Anlage und Angela
  3. Mauser und Maseru
  4. Giebel und Eigelb
  5. Meisen und Ismene
  6. Triebe und Bieter

Lösungswort: Brause

Anzeigen:

Hinweis

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Tandem, neu, niedriger Einstieg, gabelgefedert, Kettenschaltung, Aluminiumrahmen, VB: 2.200 Euro,

Tel.: 05 21 / 44 16 50


Vorlesesystem iRead der Firma Handy Tech aus dem Jahr 2013, Lieferumfang: iRead, Software iRead, Bedienungsanleitung plus Zubehör; Preis: VHS,

Tel.: 0 47 21 / 6 66 78 05
E-Mail: cdabs@gmx.de


Vergrößerungsgerät Videomatic UNO light mit kompatiblem Monitor. Der beiliegende Monitor ist nicht der originale Monitor, passt aber durch seine Reaktionszeit perfekt zur Videomatic UNO light und ist auch sonst voll kompatibel. Lieferumfang: Videomatic UNO light der Firma Reinecker, Serien-Nr. 04081727, Belinea 101910 TFT-Monitor; Neupreis (2004): 4.524 Euro, Rechnung liegt bei, Preis: VHS,

Tel.: 0 47 21 / 6 66 78 05
E-Mail: cdabs@gmx.de

Suche

Auto-Dachträger für Tandem, liegend,

Tel.: 0 51 37 / 9 41 23

Verschiedenes

Suche jemanden, der Erfahrungen mit dem Gerät Trekker Breeze hat und sich dazu mit mir austauschen möchte,

Tel.: 0 40 / 57 63 60

Gewerbliche Anzeigen

BFW Düren

Das BFW Düren sucht für einen Vortrag einen blinden oder sehbehinderten suchtkranken Menschen (Medikamente, Drogen o.ä.), der sich stabilisiert hat.

Bitte rufen Sie mich an:
Abt.-Leiter Chr. Granrath
Tel.: 0 24 21 / 5 98-120

Apfel-Fleger

Dein iPhone  –  Dein Mac  –  Dein Apfel-Fleger!
Weil sich unser Training für Dich auszahlt!

apfel-fleger.de
E-Mail: team@apfel-fleger.de
Tel.: 0 64 21 / 8 09 45 67

Blindenlangstockmanufaktur

www.blindenlangstockmanufaktur.de
Blindenlangstock mit persönlicher Note

Tel.: 0 45 61 / 5 26 86 77

SynPhon GmbH

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.

SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Schottland für Alle

Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste


Der Sommer steht vor der Tür  –  haben Sie Ihre Ferien schon geplant? Ob Großbritannien, Irland, Island, Malta, Skandinavien, das Baltikum und Russland oder ein Ziel nach Wunsch  –  ganz woanders hin. Wir planen gerne auch "last minute" für den Sommer oder für den Herbst eine Reise mit Ihnen und für Sie. Aber auch der nächste Winter kommt bestimmt.

Wie wäre es mit einer Advents- und Weihnachtsmarktreise nach Dublin, Edinburgh und London oder unserer Silvesterreise nach Island?

Alle Infos finden Sie auf unserer Homepage www.schottland-fuer-alle.com

Gerne stehen wir für weitere Infos per E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com oder unter Tel.: 02 11 / 43 69 13 28 bzw. Tel.: 00 44 / 18 63 / 76 60 10 zur Verfügung.

Deutsches Katholisches Blindenwerk

Insel Usedom  –  Seebad Heringsdorf

Ferienwohnanlage Villa Stella Maris für blinde und stark sehbehinderte Gäste. Die Appartements sind blindengerecht eingerichtet und verfügen über Bad, Küche inkl. Geschirrspüler, Fernseher und Telefon.

Weitere Informationen über einen Urlaub an der See:
Deutsches Katholisches Blindenwerk e.V.
Tel.: 02 28 / 96 78 79 60
E-Mail: info@dkbw.de
www.blindenwerk.de

AURA Bad Meinberg

Sehr geehrte Damen und Herren, wir freuen uns, Ihnen die Möglichkeiten vorzustellen, dauerhaft im AURA Bad Meinberg zu wohnen und unsere Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Wir bieten Ihnen die Unterbringung in Wohnungen und Appartements. Oder buchen Sie ein Hotelzimmer bei uns, um einfach mal abzuschalten. Die aktuellen Preise können Sie direkt über das AURA Bad Meinberg unter der Rufnummer 0 52 34 / 90 40 oder unter der Mail-Adresse info@aura-badmeinberg.de erfragen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Schulung und Hilfsmittel


Verkauf von Digitalradios, sprechenden Fernsehgeräten  –  Computer-Training, Schulung zu allen Apple-Produkten und vieles mehr!

Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
Im Web: www.schulze-graben.de

AASB Maria Seidling

Wir ermöglichen seit 30 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.


  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: DAISY-Player, TextToMP3, Editor
        ab 2.200,00 Euro
  • Dragon NaturallySpeaking 13 oder 14 PRO
    Spracheingabe für Diktat und Programmsteuerung unter Windows, Skripte für JAWS, Office und Lesephon®, jetzt mit Echo-Funktion, 2 Tage Schulung
        Preis auf Anfrage
  • Alva Braillezeilen, 40/80 Module auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Aktuelle JAWS-Version
    Screenreader mit Stimme Eloquence/Steffi/Yannik/Anna
        ab 1.679,34 Euro
        Schülerpreis auf Anfrage
        Angebot bei Neukauf JAWS: 3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage
  • Aktuell: RTFC Textkonverter (Braille, DAISY) mit Stimme Petra
        Preis auf Anfrage

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Zertifiziert nach DIN ISO 9001/2008. Zertifizierter Fachhändler für Dragon NaturallySpeaking speziell für Blinde.

Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de
www.aasb-seidling.de

Marland

Neue Produkte von MARLAND

  • Das neuartige, sprechende Maßband "Tape-King", ausgestattet mit Wasserwaage und Neigungsmesser, kann jetzt bei Bedarf auch Taubblinden und Hörsehbehinderten zugänglich gemacht werden.
  • Die elegante, audio-taktile Armbanduhr "Renaissance" für blinde und sehbehinderte sowie taubblinde und hörsehbehinderte Damen und Herren mit zahlreichen Zeit-, Weck- und Timerfunktionen. Wichtig für Taubblinde und Hörsehbehinderte: Die Daten von Personen- oder Küchenwaagen und anderen elektronischen Geräten können kabellos an die "Renaissance" übertragen und auf dieser taktil ausgegeben werden.
  • "Picobello": diskreter, kleiner Kompass mit Zeitfunktion
  • Das einzigartige, neue, sprechende Batterieladegerät "Power-Max" mit USB-Anschluss
  • "Color-Star": Ein neuartiges, weiteres Farberkennungsgerät der CareTec, deren Geräte "ColorTest" und "Colorino" weltweit eingesetzt werden. Neu: Erkennt auch Farben von leuchtenden Lichtquellen, wie z.B. LEDs.
  • Hochwertige, neuartige Falt- und Telefaltstöcke der Marke "McCane" aus spezieller Aluminiumlegierung

Weiterhin im Angebot:

  • "Eye-Pal SOLO": das kompakte Vorlesegerät für zu Hause

Rufen Sie unsere Hotline 0 75 25 / 92 05-0 für Details an oder besuchen Sie uns auf www.marland.eu/gegenwart.

Abonnieren Sie den monatlichen Marland E-Mail-Newsletter, um immer gut informiert zu sein.

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Für Sehbehinderte

  • Elektronische Lupe
    Für zu Hause oder unterwegs mit 4,3-Zoll-Farbbildschirm, großen, übersichtlich angeordneten, farbigen Funktionstasten, die einen schnellen Zugriff auf alle Funktionen erlauben, mit stufenloser Vergrößerung von 3- bis 28-fach und 12 verschiedenen Anzeigearten, z.B. Farbe, Positiv, Negativ. Durch Drücken der "Freeze-Taste" können Sie einen Bildschirmausschnitt "einfrieren". Die LED-Beleuchtung lässt sich an- und ausschalten, die Helligkeit lässt sich in 6 Stufen einstellen. Mit Video-out-Funktion zum Übertragen der Anzeige auf einen Bildschirm. Automatische Abschaltung nach 3 Minuten, Größe: ca.160 * 80 * 23 mm, Gewicht: ca.217 g, Lithium-Akku (Ladezeit: ca.3 Stunden, Betriebszeit: bis zu 4 Stunden)
        Best.-Nr.1780022  –  299,00 Euro
  • Schiebelupe mit LED
    5-fache Vergrößerung, Acryllinse, mit LED-Beleuchtung (ausschaltbar), Maße des reinen Lupenteils: ca.40 * 37 mm, Maße der Lupe zusammengeschoben: ca.110 *  50 mm, schwarzes Kunststoffgehäuse, Lieferung inkl. Batterien
        Best.-Nr.1780025  –  14,90 Euro
  • LED-Lesestab
    2-fache Vergrößerung, mit Spotline (12-fache Vergrößerung) rechts im Lesestab integriert, 3 Helligkeitsstufen, Maße Lesestab: ca.160 * 25 mm, Maße Griff: ca.85 * 35 mm, Farbe: Grau / Blau, Lieferung inkl. Batterien
        Best.-Nr.1780023  –  19,90 Euro
  • Briefmarkenlupe
    Rund, Größe: 25 mm, 10-fache Vergrößerung, Material: Kunststoff
        Best.-Nr.1780024  –  8,90 Euro

Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-0
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/ Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
    Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment:

Tragbares Digitalradio TechniRadio1

Kompaktes, tragbares Digitalradio, empfängt alle im Sendegebiet verfügbaren DAB+ und UKW-Sender. Betrieb über mitgeliefertes Netzteil oder mit Batterien möglich. Das TechniRadio1 verfügt über Teleskopantenne und eingebauten Lautsprecher. Anschluss von Kopfhörern und externen Boxen möglich. Einfache Bedienung durch 8 gut zu fühlende Tasten und 4 separat liegende Direktspeichertasten. Funktionen wie Suche, Auswahl und Speicherung von Sendern sowie Lautstärkeregelung sind auch für blinde Menschen unkompliziert nutzbar.

Zusätzliche Funktionen: z.B. Uhr, Sleeptimer und Wecker; Farbe: Schwarz, Gewicht: 312 g, Maße (B x H x T): 18 *  9,5 *  4,2 cm

M425  –  54,00 Euro


Wir empfehlen für die kommende Reisezeit:

Akustische Stadt- und Landschaftsbilder

Ein unterhaltsames Hörvergnügen mit Originaltönen, Musik und interessanten Beiträgen, Audio-CDs mit 50 bis 80 Minuten Spielzeit

  • Rom  –  K124
  • San Francisco  –  K126
  • Mallorca  –  K130
  • Norwegen  –  K137
  • Madrid  –  K138
  • Berlin  –  K141
  • Kuba  –  K142
  • Paris  –  K143
  • Hamburg  –  K144
  • Venedig  –  K145
  • New York  –  K147
  • St. Petersburg  –  K148
  • London  –  K149
  • Dresden  –  K150
  • Wien  –  K151
  • München  –  K152
  • Barcelona  –  K153
  • Kreta  –  K154
  • Leipzig  –  K155
  • Lissabon  –  K156

je 10,90 Euro


Unser Tipp für die warme Jahreszeit:

Klappdeckel

Aufsteckbar, farbiger Kunststoff, kann an Trinkgläsern oder -bechern befestigt werden und verhindert, dass Insekten oder Blüten unbemerkt ins Glas fallen. Durchmesser: ca.8 cm, passt also auch auf größere Trinkgläser, erhältlich in verschiedenen Farben

H220  –  1,50 Euro


Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de

Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

IPD

ClearView+ von Optelec

Das klassische Bildschirmlesegerät mit integrierter Bedienung am Lesetisch

Tel.: 05 11 / 9 36 30 90
E-Mail: post@ipd-hannover.de
www.ipd-hannover.de

BFW Würzburg

Das Foto in der Schwarzschriftausgabe zeigt einen jungen Mann mit braunen, zusammengebundenen Haaren und einem ruhigen, zufriedenen Gesichtsausdruck. Er steht vor einem hohen Lagerregal. Der Anzeigentext lautet: "Am Ziel! Justin Marquardt (24), sehbehindert, arbeitet heute in der Montage von CS Clean Systems in München."

Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

AURA-Hotel Saulgrub

Urlaub  –  Seminare  –  Reha


Ihr "Rundum-Verwöhn-Hotel" in den Ammergauer Alpen. Bei uns fühlen sich blinde, sehbehinderte und sehende Gäste wohl. Wir bieten Ihnen ein gepflegtes Ambiente ohne Barrieren zum Urlauben, Tagen und Kuren.

"Ankommen, aussteigen  –  daheim sein"

Besuchen Sie uns auch unter www.aura-hotel.de

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub gGmbH
Alte Römerstr.41-43, 82442 Saulgrub/Obb.
Tel.: 0 88 45 / 99-0
Fax: 0 88 45 / 99-121
E-Mail: info@aura-hotel.de


Alleingesellschafter: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

Papenmeier RehaTechnik

Wir bieten Lösungen für blinde Schüler und Studenten


Bildbeschreibung: In der Anzeige ist eine junge Frau zu sehen, die ein Notebook trägt und lächelt. Daneben sind die mobilen Papenmeier-Braillezeilen BRAILLEX Live, BRAILLEX Live+ und BRAILLEX Live 20 zu sehen.


F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
Tel.: 0 23 04 / 9 46-0
E-Mail: info.reha@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier.de

RTB

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an"  –  "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.


RTB GmbH & CO. KG
Tel.: 00 49 (0) 52 52 97 06-0
www.rtb-bl.de

Handy Tech und Help Tech  –  ein starkes Team

Das Bild in der Schwarzschriftausgabe zeigt den Handschlag zweier Personen. Der Handschlag symbolisiert die enge Partnerschaft von Handy Tech und dem neuen Vertriebspartner Help Tech. Links ist das Logo von Handy Tech (Braille-Punkte) und rechts das Logo von Help Tech (Kreuz) abgebildet.


Die Lebensqualität von Menschen mit Sehbeeinträchtigung zu verbessern, ist unser höchstes Ziel: Daran arbeiten wir jeden Tag mit Leidenschaft. Mit den für Sie passenden elektronischen Hilfsmitteln können Sie Ihre Talente beruflich und privat voll entfalten. Um Sie dabei noch zielgerichteter und umfassender unterstützen zu können, sind die erfahrenen Handy Tech-Kundenberater nun Teil der Vertriebsorganisation Help Tech Hilfsmittel GmbH. Ein Großteil des Help Tech-Teams ist selbst blind oder sehbehindert, kann Ihre Wünsche optimal verstehen und Sie zielgerichtet beraten.

Help Tech präsentiert Ihnen insbesondere die innovativen Lösungen der Handy Tech. Dies umfasst neben Braillezeilen und Braille-Notizgeräten auch Vorlesesysteme, DAISY-Player, Zugangssoftware, sprechende (Mobil-)Telefone sowie Vergrößerungsprogramme, Kameralesesysteme und elektronische Lupen. Geschäftsführer Klaus Müller und sein Help Tech-Team stehen Ihnen bei all Ihren Fragen und Wünschen kompetent zur Seite.


Help Tech Hilfsmittel GmbH
www.helptech.de
Standort Stuttgart
    Fritz-Elsas-Str.36, 70174 Stuttgart
    Tel.: 07 11 / 2 20 22 99-0
     stuttgart@helptech.de
Standort Köln
    Mauritiuskirchplatz 1, 50676 Köln
    Tel.: 02 21 / 92 15 56-0
     koeln@helptech.de
Standort Marburg
    Elisabethstr.13, 35037 Marburg
    Tel.: 0 64 21 / 69 00 12-0
     marburg@helptech.de

Second Sight

Haben Sie Retinitis Pigmentosa?
Neue Hoffnung für Blinde


Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.

Drei gute Gründe sprechen für Argus II:

  • Argus II kann Ihnen ermöglichen, unabhängiger zu sein und die Lebensqualität zu verbessern.
  • Argus II wird den speziellen Anforderungen des täglichen Gebrauchs individuell angepasst. Die Benutzer von Argus II erhalten dazu ebenfalls ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm.
  • Vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkasse!

Argus II ist langfristig zuverlässig und bietet Vorteile für die Patienten  –  vielen von ihnen schon seit bis zu sieben Jahren.

Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die von den Patienten erfüllt werden müssen. Hierzu gehören u.a.:

  • ein Lebensalter von über 25 Jahren
  • eine schwer bis hochgradig ausgeprägte Retinitis pigmentosa oder
    • Usher-Syndrom
    • Chorioideremie
    • Stäbchen-Zapfen-Degeneration
    • Lebersche kongenitale Amaurose
    • Bardet-Biedl-Syndrom
  • mit Sehschärfe Lichtwahrnehmung oder weniger beschränkt
  • Personen mit nutzbarer formerkennender Sehfähigkeit vor Beginn der Degeneration

Second Sight Hotline: 0800-184-4321
E-Mail: patients@secondsight.com
www.secondsight.com

hörfilm.info

Fußball-EM mit Live-AD

Das lange Warten hat für Fußball-Fans ein Ende. Am 10. Juni beginnt die Europameisterschaft in Frankreich und die ARD und das ZDF übertragen alle Spiele mit Live-Audiodeskription (vgl. Fußball-EM und Olympia/Paralympia).

Alle Hörfilm-Freunde können sich, trotz des langen Sommerlochs, auf ein paar Leckerbissen freuen: So zeigt 3sat am 6. Juni um 22.25 Uhr "Alphabet" von Erwin Wagenhofer, einen sehenswerten Dokumentarfilm über die weltweiten Ungleichheiten im Bildungssystem.

Die "Gegenwart" erscheint in diesem Monat als Doppelausgabe Juni/Juli. Bei Redaktionsschluss lag das Hörfilmprogramm für Juli noch nicht vor. Sie finden alle aktuellen Termine unter www.hörfilm.info sowie unter Tel.: 0 30 / 2 55 58 08 00.

Ausgewählte Sendetermine

Mi., 1.6.2016, 20.15 Uhr, ARD
Adieu Paris
TV-Film

Mi., 1.6.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Marie Brand und das Erbe der Olga Lenau
TV-Krimi

Do., 2.6.2016, 22.00 Uhr, NDR
In der Falle
Spielfilm

Do., 2.6.2016, 23.45 Uhr, SWR
Die Vermessung der Welt
Spielfilm

Fr., 3.6.2016, 20.15 Uhr, ARD
Fanny und die gestohlene Frau
Spielfilm

Fr., 3.6.2016, 20.15 Uhr, arte
Hirngespinster
Spielfilm

Fr., 3.6.2016, 20.15 Uhr, WDR
Der Rhein von oben: Der Alpenrhein (1)
Natur-Doku

Sa., 4.6.2016, 16.30 Uhr, ARD
Wie Tag und Nacht
Spielfilm

Sa., 4.6.2016, 17.30 Uhr, ZDF
Fußball-Länderspiel: Deutschland  –  Ungarn
Fußball mit Live-AD

Sa., 4.6.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Dresden Mord: Nachtgestalten
TV-Krimi

Sa., 4.6.2016, 20.15 Uhr, NDR
Klein gegen Groß  –  Das unglaubliche Duell
TV-Show mit Live-AD


Hörfilm-Tipp

So., 5.6.2016, 8.10 Uhr, ZDF
Löwenzahn: Erdwärme  –  Heißes Pflaster in Bärstadt
TV-Reihe

Die beliebte Familiensendung jetzt mit AD: Das ZDF erweitert sein barrierefreies Programm und strahlt "Löwenzahn" jeden Sonntagmorgen mit AD aus. Damit wird zugleich die Forderung des DBSV nach mehr barrierefreien Angeboten für Kinder und Jugendliche erfüllt. In dieser Folge geht Fritz auf die Suche nach der extremen Wärme im innersten Kern der Erde.


So., 5.6.2016, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Wildes Brasilien (2)
Natur-Doku

So., 5.6.2016, 17.15 Uhr, 3sat
Wir machen durch bis morgen früh
Spielfilm

So., 5.6.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Wir  –  Ihr  –  Sie
TV-Krimi

Mo., 6.6.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Vertraue mir
Spielfilm

Mo., 6.6.2016, 22.15 Uhr, ZDF
Switch  –  Ein mörderischer Tausch
Spielfilm

Mo., 6.6.2016, 22.25 Uhr, 3sat
Alphabet
Dokumentarfilm

Di., 7.6.2016, 22.10 Uhr, WDR
Wie beim ersten Mal
Spielfilm

Di., 7.6.2016, 23.30 Uhr, ARD
Dreiviertelmond
Spielfilm

Mi., 8.6.2016, 20.15 Uhr, ARD
Emma nach Mitternacht  –  Frau Hölle
TV-Film

Do., 9.6.2016, 22.00 Uhr, NDR
Dampfnudelblues  –  Ein Eberhoferkrimi
TV-Krimi

Do., 9.6.2016, 23.00 Uhr, arte
Stereo
Spielfilm

Fr., 10.6.2016, 20.15 Uhr, ARD
Unterwegs mit Elsa
Spielfilm

Fr., 10.6.2016, 20.15 Uhr, arte
Sommer in Orange
Spielfilm

Fr., 10.6.2016, 20.15 Uhr, WDR
Der Rhein von oben: Der grüne Rhein (2)
Natur-Doku

Fr., 10.6.2016, 21.00 Uhr, ZDF
Fußball-EM: Eröffnungsspiel. Frankreich  –  Rumänien
Fußball mit Live-AD

Sa., 11.6.2016, 15.35 Uhr, ARD
Utta Danella  –  Von Kerlen und Kühen
Spielfilm

Sa., 11.6.2016, 20.15 Uhr, WDR
Für eine Nacht ... und immer?
TV-Film

So., 12.6.2016, 8.20 Uhr, 3sat
Mitteldeutschland von oben: Neue Landschaften
Natur-Doku

So., 12.6.2016, 20.15 Uhr, WDR
Tatort: Der Frauenflüsterer
TV-Krimi

So., 12.6.2016, 21.00 Uhr, ARD
Fußball-EM: Vorrunde Gruppe C. Deutschland  –  Ukraine
Fußball mit Live-AD

Mo., 13.6.2016, 0.20 Uhr, ARD
Looking for Eric
Spielfilm

Mo., 13.6.2016, 20.15 Uhr, ARD
Heute bin ich blond
Spielfilm

Mo., 13.6.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Mord am Höllengrund
TV-Krimi

Di., 14.6.2016, 1.30 Uhr, ZDF
Das System  –  alles verstehen heißt alles verzeihen
Spielfilm

Di., 14.6.2016, 22.10 Uhr, WDR
Sturköpfe
TV-Film

Mi., 15.6.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Der Kommissar und das Meer: Niemand hat Schuld
TV-Krimi

Mi., 15.6.2016, 22.00 Uhr, ZDF
Bella Block: Stich ins Herz
TV-Krimi

Do., 16.6.2016, 21.00 Uhr, ZDF
Fußball-EM: Vorrunde Gruppe C. Deutschland  –  Polen
Fußball mit Live-AD

Fr., 17.6.2016, 20.15 Uhr, ARD
Die Briefe meiner Mutter
Spielfilm

Fr., 17.6.2016, 20.15 Uhr, arte
Tod an der Ostsee
TV-Film

Fr., 17.6.2016, 20.15 Uhr, WDR
Der Rhein von oben: Der romantische Rhein (3)
Natur-Doku

Sa., 18.6.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Kommissarin Heller: Der Beutegänger
TV-Krimi

Sa., 18.6.2016, 20.15 Uhr, WDR
Weniger ist mehr
TV-Film

So., 19.6.2016, 11.15 Uhr, SWR
Abenteuer Alpen  –  Mit Reinhold Messner auf historischer Bergtour: Matterhorn und Schützengraben
Natur-Doku

So., 19.6.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Brüder
TV-Krimi

So., 19.6.2016, 20.15 Uhr, MDR
Sommer war's  –  vom Darß
TV-Show

Mo., 20.6.2016, 0.05 Uhr, ARD
Der ganz normale Wahnsinn  –  Working Mum
Spielfilm

Mo., 20.6.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Unter anderen Umständen  –  Falsche Liebe
Spielfilm

Mo., 20.6.2016, 22.00 Uhr, ZDF
Bella Block: Der Fahrgast und das Mädchen
TV-Krimi

Di., 21.6.2016, 18.00 Uhr, ARD
Fußball-EM: Vorrunde Gruppe C. Nordirland  –  Deutschland
Fußball mit Live-AD

Mi., 22.6.2016, 0.35 Uhr, ARD
Simon sagt auf Wiedersehen zu seiner Vorhaut
Spielfilm

Mi., 22.6.2016, 15.15 Uhr, SWR
Erlebnis Erde: Sumpflöwen
Natur-Doku

Mi., 22.6.2016, 20.15 Uhr, ARD
Herbstkind
TV-Film


Hörfilm-Tipp

Mi., 22.6.2016, 20.15 Uhr, arte
Die geliebten Schwestern
Spielfilm

TV-Premiere des Oscar-nominierten Films von Dominik Graf: Die Schwestern Caroline von Beulwitz (Hannah Herzsprung) und Charlotte von Lengefeld (Henriette Confurius) sind ein Herz und eine Seele  –  selbst dann noch, als sich beide im Sommer 1788 unsterblich in denselben Mann verlieben, den Schriftsteller Friedrich Schiller (Florian Stetter). Caroline ist unglücklich verheiratet und sieht in Schiller endlich die ersehnte Liebe, die sie so dringend braucht. Die schüchterne Charlotte hingegen träumt schon lange von einem Gatten.


Do., 23.6.2016, 15.15 Uhr, SWR
Ein Leopard mit kleinen Schwächen
Natur-Doku

Do., 23.6.2016, 20.15 Uhr, ARD
Mord in bester Gesellschaft  –  In Teufels Küche
Spielfilm

Fr., 24.6.2016, 20.15 Uhr, ARD
Vier Drillinge sind einer zu viel
Spielfilm

Fr., 24.6.2016, 20.15 Uhr, WDR
Der Rhein von oben: Der fleißige Rhein (4)
Natur-Doku

Fr., 24.6.2016, 23.30 Uhr, ARD
Sherlock  –  Ein Fall von Pink
Spielfilm

Sa., 25.6.2016, 13.15 Uhr, ZDF
Ein Sommer in Schottland
Spielfilm

Sa., 25.6.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Helen Dorn: Unter Kontrolle
TV-Krimi

So., 26.6.2016, 11.20 Uhr, SWR
Abenteuer Alpen  –  Mit Reinhold Messner auf historischer Bergtour: Falsche Kameraden und starke Frauen
Natur-Doku

So., 26.6.2016, 20.15 Uhr, WDR
Papa auf Probe
TV-Film

Mo., 27.6.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Mein Mann, ein Mörder
TV-Krimi

Mo., 27.6.2016, 21.45 Uhr, ZDF
Bella Block: Hundskinder
TV-Krimi

Di., 28.6.2016, 22.10 Uhr, WDR
In aller Stille
TV-Film

Mi., 29.6.2016, 15.15 Uhr, SWR
Wildes Deutschland: Die Lausitz
Natur-Doku

Mi., 29.6.2016, 20.15 Uhr, ARD
Die Fahnderin
TV-Film

Do., 30.6.2016, 15.00 Uhr, MDR
Die drei Federn
Märchenfilm

Do., 30.6.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Meine Tochter, ihr Freund und ich
TV-Film

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

Sendeplätze mit AD

Mo., 20.15 Uhr, ZDF
Fernsehfilm der Woche

Mi., 20.15 Uhr, ARD
FilmMittwoch

Fr., 20.15 Uhr, ARD
Freitagsfilm im Ersten

Sa., 20.15 Uhr, ZDF
Samstagskrimi

Serien und Sendereihen mit AD

Mo.-Fr., 10.30 Uhr und Di. 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops

Mo.-Fr., 16.10 Uhr, ZDF (ab 15.6.)
SOKO Wien (Wiederholungen immer in der Folgenacht)

Mo.-Fr., 13.30 Uhr, RBB (bis 15.6.)
Mord mit Aussicht

Mo.-Do., 19.45 Uhr, ARD
Wissen vor acht

Mo.-Do., 19.30 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam (Wiederholungen: In der darauf folgenden Nacht, am folgenden Tag um 6 Uhr sowie je 2 Folgen einer Woche samstags und sonntags ab 6.30 Uhr)

Mo., 23.05 Uhr, MDR; Sa., 16.45 Uhr, NDR
Heiter bis tödlich  –  Akte Ex

Di., 20.15 Uhr, ARD
Vorstadtweiber

Di., 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde (Wiederholung: Fr., 14.15 Uhr)

Di., 21.00 Uhr, Do., 18.50 Uhr und Sa. 12.05 Uhr, ARD
In aller Freundschaft (Wiederholungen: Mo.-Fr., 13.30 Uhr, BR; So., 15.00 Uhr, Mo., 20.15 Uhr und 21.00 Uhr, WDR; So., 17.05 Uhr, RBB; So., 17.10 Uhr, So., 18.05 Uhr, Mo., 8.50 Uhr und Mo.-Fr., 11.45 Uhr, MDR)

Mi., 18.50 Uhr, ARD; Fr., 20.15 Uhr, BR
Hubert und Staller

Mi., 19.25 Uhr, ZDF
Küstenwache

Do., 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante

Fr., 19.25 Uhr, ZDF
Bettys Diagnose

Fr., 22.45 Uhr, BR
Im Schleudergang

Sa., 10.40 Uhr, MDR
Familie Dr. Kleist

Sa., 13.00 Uhr, ZDF (ab 11.6. in 2-wöchigen Abständen)
Forsthaus Falkenau

Sa., 19.25 Uhr, ZDF
Herzensbrecher  –  Vater von vier Söhnen

Sa., ca.23.00 Uhr, NDR
Die Kanzlei

So., 8.10 Uhr, ZDF
Löwenzahn

So., 11.50 Uhr, ZDF
ZDF-Fernsehgarten

So., 20.15 Uhr, ARD
Tatort / Polizeiruf 110 (Wiederholungen: Mo., 20.15 Uhr, RBB; Di., 22.00 Uhr, NDR; Mi., 22.00 Uhr, SWR; Mi., 22.05 Uhr, MDR; Do., 20.15 Uhr, WDR; Fr., 22.00 Uhr, ARD)



Kurzinfo: hörfilm.info

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     Tel.: 0 30 / 28 53 87-263
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     E-Mail: a.chyla@dbsv.org


Eine Beilage des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV), gefördert von der Aktion Mensch.