Gegenwart Ausgabe 05/2016

"Die Gegenwart" Heft 05/2016

Inhaltsverzeichnis Heft 05/2016

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Spezial: 14. Deutscher Hörfilmpreis

"Ich bin ein großer Bewunderer dieser Kunstform"

Kurzinfo: Die Jury

Die Preisträger

Kategorie Kino

Kategorie TV

Sonderpreis der Jury

Publikumspreis

Statements von Gästen des 14. Deutschen Hörfilmpreises

Hubertus Meyer-Burckhardt

Claudia Roth

Bjarne Mädel

Axel Milberg

Verena Bentele

DBSV-Nachrichten:

Europa soll barrierefrei werden

Gelebte Barrierefreiheit: das Louis Braille Festival 2016

Kurzinfo: Louis Braille Festival 2016

Beraten und beschlossen

Trauer um Gustav Doubrava

DBSV-Meldungen

SightCity 2016: das Angebot der Selbsthilfe

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema kompakt:

100 Jahre Blindenführhundausbildung

Programm zum Führhundjubiläum

Termine & Tipps:

Termine

Sommerblut Kulturfestival

Barrierefreie Ausstellungen  –  Genuss oder Plage?

Fortbildungsangebote der blista

Städtetour Salzburg

In Bewegung an der Ostsee

DBSV-Veranstaltungen

Skat: 22. Rathaus-Pokalturnier in Wernigerode

Tipps

Auf Zeitreise im Ruhrgebiet

Forum:

Barocke Gartenkompositionen oder: Kann man Ordnung lieben?

Allein auf Reha: Es geht auch einfach

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Sport

Weltcup Ski Nordisch: Vivian Hösch belegt Rang drei in Gesamtwertung

Showdown: Deniz Kürtoglu ist Deutscher Meister

Torball: SG Landshut und SG Hoffeld/Karlsruhe/München sind Deutsche Meister

Blindenfußball-Bundesliga startet in neunte Saison

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

Griechenlands blinder Innenminister: "Haben Sie Hoffnung!"

Service/Reha:

Gewusst wie: Messen und Wiegen

Kurzinfo: Bundesverband der Rehalehrer

Medien:

Bücher

Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid

Sophia oder Der Anfang aller Geschichten

God's Country

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Hilfe, die Googles kommen!

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Rätsel:

Mai-Rätsel

Lösung des April-Rätsels

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Suche

Partnersuche

Verschiedenes

Gewerbliche Anzeigen

Blindenlangstockmanufaktur

Kleiner, leichter, schlauer!

Reisen mit anders-sehn

Schottland-für-Alle  –  Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

AASB Maria Seidling

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Marland

IPD

Papenmeier

SightCity Frankfurt

RTB

Handy Tech

Second Sight

BAUM  –  Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte

hörfilm.info:

Neue Hörfilm-Highlights mit Live-AD

Ausgewählte Sendetermine

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

Kurzinfo: hörfilm.info

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Titelbild:
Ein dunkelbrauner Labrador Retriever ist in Großaufnahme von vorne zu sehen. Er trägt ein weißes Führgeschirr und schaut seitlich aus dem Bild heraus. Im Hintergrund sind neben dem Hund unscharf die Beine einer Person zu sehen.
Mehr zum Jubiläum "100 Jahre Blindenführhundausbildung" lesen Sie im "Thema kompakt".


Rückseite:
Die Elementchen
Eine Reihe der blinden Künstlerin Sabine Tscheschlock

Wassertropfengeist
Lieben Wasserhähne und Untertassen. Ihre Augen haben eine bläuliche Farbe. "Blubb" ist das Wort, das sie am meisten benutzen, doch dazwischen haben sie Schlausachen für dich. Zum Beispiel: Wassertemperatur vom Starnberger und auch von anderen Seen. Regendichte im Juni. Menge des Putzwassers, doch auch für Weihwasser sind sie zuständig. Frage sie bei: Tränenkummer, Heuschnupfen, Husten, Suppengewürzen und Verdauungsproblemen.
Bildbeschreibung: Das Aquarell zeigt ein Gesicht in Form eines Wassertropfens, der aus einem schwarz-grauen Wasserhahn tropft und spritzend auf eine Wasseroberfläche auftrifft. Das Gesicht mit seinen weiblich wirkenden, blauen Augen und der kleinen Nase ist mit blauen Strichen konturiert. Der breitgezogene, orangefarbene Kussmund sticht hervor.



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
70. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juni/Juli als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB), Leipzig
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:

"Blickpunkt Auge" (BPA)


Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Blindenführhundausbildung nahm in Deutschland ihren Ausgang. Im Oktober 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, übergab der "Deutsche Verein für Sanitätshunde" in Oldenburg den ersten systematisch ausgebildeten Führhund an den erblindeten Soldaten Paul Feyen. Das Modell machte Schule: Im Jahr 1920 waren deutschlandweit mehr als 800 Vierbeiner im Einsatz, erste Tiere wurden ins Ausland exportiert, an vielen Orten gründeten sich Führhundschulen. "100 Jahre Blindenführhundausbildung": Der DBSV begeht dieses Jubiläum mit einer Reihe von Aktivitäten und hat ein Buchprojekt angeregt: Detlef Berentzen spürt der Geschichte der faszinierenden Partnerschaft zwischen Mensch und Tier nach. Ein Auszug ist in dieser "Gegenwart" zu lesen.

Haben Sie gewusst, dass der Innenminister von Griechenland blind ist? Wenn nicht, erfahren Sie es unter der Rubrik "Menschen". Panagiotis Kouroumblis lehnte sich in den 1960er Jahren gegen die Militärdiktatur in seinem Land auf, baute Blindenorganisationen auf und ging dann in die Politik. Heute steht er wie ein Fels in der Brandung der griechischen Krise. Er ist nah am Volk, hält den Protest der Menschen aus und schafft so Vertrauen.

Der Deutsche Hörfilmpreis ist eine Erfolgsgeschichte des DBSV. Nachdem er in den vergangenen Jahren immer größer geworden ist, musste er die Location wechseln und fand nun erstmals im Berliner Kino International statt. In der "Gegenwart" kommen alte und neue Fürsprecher des Hörfilms zu Wort.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"

Spezial: 14. Deutscher Hörfilmpreis

In diesem Jahr wurde der Deutsche Hörfilmpreis erstmals in einem Kino verliehen: im Kino International. Das repräsentative Premierenlichtspielhaus der DDR ist bis heute eines der bedeutendsten Kinos in Berlin. Rund 500 Gäste sind am 15. März der Einladung des DBSV gefolgt, darunter Bundespräsident a. D. Horst Köhler und Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth sowie die Schauspieler Axel Milberg, Bjarne Mädel und Sibel Kekilli.
Die "Gegenwart" hat Regisseur Christian Schwochow zu seiner Arbeit in der Jury befragt, lässt einige prominente Gäste mit kurzen Statements zu Wort kommen und gibt einen Überblick über die prämierten Hörfilme.


Dazu mehrere Bilder: 14. Deutscher Hörfilmpreis: Der Kinosaal ist voll besetzt, die Schauspielerinnen Sina Tkotsch und Nikola Kastner posieren für die Fotografen, die Skulptur "Die Lauschende" steht bereit, Yvonne Catterfeld singt, DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke und DBSV-Präsidentin Renate Reymann begrüßen die Bundesbehindertenbeauftragte Verena Bentele und den ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler

"Ich bin ein großer Bewunderer dieser Kunstform"

Es kommt nicht nur darauf an, dass es zu jedem Film eine Audiodeskription gibt, sondern es muss eine gute Audiodeskription sein. Das ist das Votum von Regisseur Christian Schwochow, der in diesem Jahr in der Jury des Deutschen Hörfilmpreises mitwirkte. Denn nur ein guter Hörfilm erzeugt Bilder und Emotionen und öffnet damit blinden und sehbehinderten Menschen den Zugang zu Filmen, betont der zweifache Grimme-Preisträger im "Gegenwart"-Interview.

Interview: Irene Klein


Herr Schwochow, Sie sind in diesem Jahr neu in die Jury des Deutschen Hörfilmpreises berufen worden. Was hat Sie an dieser Aufgabe gereizt?

Mit meinem ersten Film "Novemberkind" haben wir damals den Hörfilmpreis gewonnen. Seitdem bin ich ein großer Bewunderer dieser Kunstform. Als ich gefragt wurde, ob ich diesmal auf der Seite derjenigen sitzen möchte, die den Preis vergeben, musste ich nicht lange nachdenken. Ich finde es toll, wenn die Arbeit von uns Filmemachern von möglichst vielen Menschen gesehen und erlebt werden kann.


Ich vermute, dass das Thema Hörfilm neu für Sie war, als "Novemberkind" im Jahr 2009 ausgezeichnet wurde ...

Total neu. Damals war für mich noch das ganze Thema Film neu. Ich kam gerade von der Filmhochschule, es war mein erster Langfilm. Ich wusste, dass es untertitelte Fassungen für das Ausland gibt. Aber dass es spezielle Fassungen für Menschen mit Seheinschränkung gibt, war mir völlig unbekannt.


Wie haben Sie sich auf die Arbeit in der Jury vorbereitet? Man liest, dass Sie als Drehbuchautor sehr gründlich recherchieren, dass Sie sehr tief in die Themen einsteigen. Was haben Sie gemacht, um sich dem Thema Hörfilm zu nähern und darüber hinaus zu einer Urteilsfähigkeit zu kommen?

Ich habe versucht, die Filme so zu erleben, wie es jemand tut, der nicht sehen kann oder sehr eingeschränkt sehen kann. Das heißt, ich habe die Filme mit geschlossenen Augen erlebt, so wie es die Kollegen aus der Jury auch tun. Dabei habe ich immer wieder den Abgleich mit dem Bild gesucht, habe zurückgespult, um zu sehen, was im Bild passiert. Ich habe sehr genau darauf geachtet, was die Audiodeskription mit mir macht oder auch nicht macht. So habe ich meine eigenen Kriterien entwickelt. Wie ein Film wirkt, hat etwas mit den Texten zu tun, mit den Beschreibungen, aber auch mit der Inszenierung der Sprecher. Kurioserweise hatte ich große Furcht davor, meinen eigenen Film zu sehen. Umso erfreulicher fand ich, wie toll es hier gelungen ist.


Können Sie noch genauer erklären, was für Sie einen gelungenen Hörfilm ausmacht?

Wenn es gelingt, die Ästhetik und Stimmung des Films und seiner Akteure möglichst einfach und präzise zu übersetzen. Gleichzeitig muss der Sprecher in der Art und Weise, wie er die Texte liest, die Tonalität des Films treffen, ohne eine neue Interpretation zu liefern. Das ist ganz schwer. Bei einer Komödie zum Beispiel darf er nicht in die Karikatur geraten. Die totale Neutralität ist für mich schwierig gewesen, um in die Stimmung des Films zu kommen. Da spielen ganz feine Nuancen eine Rolle.


Sicher ist es ein großer Unterschied, ob man den Film kennt oder nicht. Kennt man ihn, ist es schwierig, das Bild auszublenden. Kennt man ihn nicht, kann man sich vielleicht unvoreingenommener auf die Audiodeskription einlassen ...

Ich muss meine eigenen Filme hunderte Male in unterschiedlichen Stadien der Postproduktion sehen. Als Filmemacher bin ich es gewohnt, Filme oft anzuschauen und zu analysieren und mich ihnen ganz bewusst wieder neu zuzuwenden. Ich glaube nicht, dass es ein Nachteil gewesen ist, dass ich einige Filme kannte.


Wenn man einen Film erst mit Audiodeskription und dann mit den Augen sieht, macht man automatisch den Abgleich. Haben Sie dabei Überraschungen erlebt?

Es ist unheimlich spannend zu spüren, wie Bilder durch Worte entstehen. Einen Film zu beschreiben, ist vergleichbar mit dem Drehbuchschreiben. Das Drehbuch besteht aus Dialogen und beschreibenden Texten, die sehr lang oder sehr knapp sein können. Wenn sie gut geschrieben sind, öffnen sie mir als Leser und Regisseur Bildwelten, Assoziationen. Ob diese den Vorstellungen des Autors entsprechen, spielt nicht so eine große Rolle. Das Entscheidende ist, dass in mir etwas entsteht, was ich später umsetzen kann. Ähnlich verhält es sich bei der Audiodeskription. Es ist nicht wichtig, dass genau das Bild des Films entsteht, sondern dass überhaupt ein Bild, eine Emotion entsteht.


Können Sie sich vorstellen, selbst den Versuch zu machen, eine Audiodeskription zu schreiben?

Ich glaube, das können andere sehr viel besser als ich. Meine Arbeit besteht darin, Filme mit Bildern zu erzeugen. Ich finde schon das Filmemachen aufregend genug. Ich liefere lieber die Bilder, die von anderen für blinde und sehbehinderte Menschen übersetzt werden können.


Was haben Sie von der heutigen Veranstaltung für Eindrücke mitgenommen? Was wird Ihnen in Erinnerung bleiben?

Dass es noch viel zu tun gibt, dass wir dafür kämpfen müssen, dass es mehr Kinos gibt, die Hörfilme abspielen können, dass man sich nicht auf dem ausruht, was geschafft wurde. Obwohl ich begeistert bin, was in den vergangenen Jahren erreicht wurde. Der durch die Filmförderanstalt geförderte Kinofilm muss eine Hörfilmfassung haben, beim Fernsehen dagegen ist noch viel zu tun. Ich arbeite gerade an einem Fernsehprojekt  –  mit sehr viel Tempo und sehr viel Dialog. Das wird eine harte Nuss. In diesem Fall würde es mich interessieren, mit der Redaktion zu sprechen und gemeinsam zu überlegen, wer die besten Leute für Audiodeskription sind, um mit ihnen zusammenzuarbeiten.


Aber Sie gehen nicht so weit, die Audiodeskription in Ihren Filmen mitzudenken, um gegenüber den Beschreibern etwas Gnade walten zu lassen?

Nein, das geht nicht. Blinde und sehbehinderte Menschen sind ja nicht die einzigen, an die man denken müsste. Dann müsste ich an jedes Land denken, an das ein Film verkauft wird. Die englische Sprache ist sehr viel knapper als die französische, die deutsche Sprache braucht noch mehr Platz. Man kann keine Kompromisse machen, um es bestimmten Zielgruppen leichter zu machen. Da muss ich Sie enttäuschen, das wäre nicht mein Ansatz für einen guten Film.


Zum Abschluss: Wie können Sie sich als Regisseur dafür einsetzen, dass Hörfilme Stück für Stück immer mehr zur Normalität werden?

Indem ich darüber rede. Indem ich dafür sorge, dass es nicht nur eine Hörfilmfassung gibt, sondern dass es eine besonders gute Hörfilmfassung gibt. So wie es sehr gute und weniger gute Filmemacher gibt, ist es auch bei der Audiodeskription. Es reicht nicht zu sagen: Hauptsache, es gibt eine Audiodeskription. Nein, als Filmemacher will ich, dass es eine gute Audiodeskription gibt. Ich versuche, einen guten Film zu machen, also möchte ich auch, dass die Leute, die ihn nicht sehen können, ihn so gut wie möglich hören können.


Dazu zwei Bilder:

    • Neu in der Jury: Regisseur Christian Schwochow
    • Freuen sich über ihre Auszeichnung: die Produzenten, Regisseure, Schauspieler und Audiodeskriptions-Teams der prämierten Hörfilme

Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.



Kurzinfo: Die Jury

  • Dr. Dietrich Plückhahn, Vorsitzender der Jury
  • Lars-Olav Beier, Filmredakteur "Der Spiegel"
  • Reinhard Glawe, Bert Mettmann Stiftung
  • Brigitte Grothum, Schauspielerin und Regisseurin
  • Jeanette Hain, Schauspielerin
  • Roman Knižka, Schauspieler
  • Hans-Joachim Krahl, Mitglied des DBSV-Präsidiums
  • Claudia Roth, Bundestagsvizepräsidentin
  • Christian Schwochow, Regisseur und Grimme-Preisträger

Die Preisträger

Zwölf Hörfilme waren für den 14. Deutschen Hörfilmpreis nominiert, vier Preise wurden vergeben. Die prominent besetzte Jury entschied über die Auszeichnungen in den Kategorien Kino und TV. Zudem vergab sie einen Sonderpreis an die einzige Dokumentation im Wettbewerb. Schließlich stimmten die Hörfilmfreunde über den Publikumspreis ab.

Kategorie Kino

45 Years (Drama, Großbritannien 2015)
Regie: Andrew Haigh
Mit Charlotte Rampling, Tom Courtenay u.a.

Eingereicht von Piffl Medien und audioskript
Audiodeskription: audioskript
    Text: Claudia Böhme, Karola Schweinbeck
    Redaktion und Tonregie: Anke Nicolai
    Sprecherin: Ulrike Hübschmann
    Tonaufnahme und Mischung: Jörn Steinhoff


Kate und Geoff leben seit vielen Jahren glücklich zusammen. Sie stecken mitten in den Vorbereitungen zur Feier ihres 45. Hochzeitstages, als ein Brief aus der Schweiz eintrifft. Die Leiche von Geoffs Jugendliebe ist gefunden worden, 50 Jahre nach ihrem Unfalltod, im Gletschereis der Alpen konserviert. Mit Sorge bemerkt Kate, dass die Nachricht Geoff sehr beschäftigt. Fast ohne es zu merken, geraten die beiden in einen Sog von Erinnerungen, von nicht gestellten Fragen und nie gegebenen Antworten.


Auszug aus der Laudatio:

"Die Audiodeskription konzentriert sich zu Recht auf die subtilen Emotionen, die den Verlust der ehelichen Zuneigung markieren. Sie blendet dabei auch kleinste Bildelemente nicht aus, und erschafft aus diesen Dopplungen ein intensiv wirkendes Abbild. Jedes Detail wird souverän vermerkt, um den Wandel in der Beziehung der beiden Alten begreifbar zu machen. Gerade in den Naturbeschreibungen findet die Audiodeskription dabei einen einsamen Höhepunkt. Blüten und Zweige, Felder und Weiden, die ganze Schönheit des ländlichen Englands findet sich in dieser Audiodeskription festgehalten  –  wie ein Stillleben bilden sie den Rahmen, in dem sich das subtile Ehedrama entfaltet."

Kategorie TV

Tatort: Borowski und der Himmel über Kiel (Krimi, Deutschland 2015)
Regie: Christian Schwochow
Mit Axel Milberg, Sibel Kekilli, Elisa Schlott u.a.

Eingereicht vom Norddeutschen Rundfunk
Audiodeskription: Norddeutscher Rundfunk
    Text: Rudolf Beckmann, Stefanie Schruhl
    Abnahme und Aufnahme: Karen Matthiesen
    Sprecherin: Anne Moll
    Redaktion: Uschi Heerdegen-Wessel


In einem Dorf bei Kiel wird der abgetrennte Kopf eines jungen Mannes gefunden. Das Opfer war offensichtlich von Crystal Meth abhängig. Die Kommissare Klaus Borowski und Sarah Brandt ermitteln in der Kieler Drogenszene. Nach einem Fahndungsaufruf meldet sich Rita, die Freundin des Verstorbenen. Ihre Schilderungen lassen Borowski und Brandt tief in den Kieler Drogensumpf abtauchen: das erste Mal Crystal Meth, der Rausch, der Sex, die unbegrenzte Leistungsfähigkeit, aber auch das Abstumpfen, die Gewalt, Absturz und Verfall.


Auszug aus der Laudatio:

"Für die Audiodeskription stellte sich die schwierige Aufgabe, die unterschiedlichen Milieus treffsicher zu beschreiben. Die dumpfe, angespannte Atmosphäre im Dorf, die Angst und Verzweiflung in der Drogenszene, die Ratlosigkeit im Polizeipräsidium  –  all dies war ins Wort zu setzen. [...] Dabei fehlt es nicht an den für die einprägsame Charakterisierung der Hauptakteure hilfreichen Informationen. Durch die gewählten Formulierungen, durch das Timbre der Sprecherin und ihr Sprechtempo gelingt es, den Spannungsbogen dieses Tatorts aufzugreifen und den Hörern anschaulich zu vermitteln."

Sonderpreis der Jury

Wärst Du lieber tot? (Dokumentation, Deutschland 2010)
Regie: Christina Seeland

Eingereicht vom ZDF
Audiodeskription: Deutsche Hörfilm gGmbH
    Text: Uta Borchert, Elke Cremer, Rahel Wusterack
    Redaktion und Tonregie: Holger Stiesy
    Sprecherin: Uta-Maria Torp
    Produktionsleitung: Martina Wiemers


Lieber tot als behindert? Berührend ehrlich stellen sich schwerstbehinderte Menschen der Titelfrage der Dokumentation. Corinna will mit Behinderten nichts zu tun haben und sitzt nach einem Hirnschlag selbst seit drei Jahren im Rollstuhl. Thomas lebt mit Multipler Sklerose, ist bettlägerig und hat mehr Verabredungen als manch "Gesunder". Jan und Susanne, ein überraschend normales Pärchen im Rollstuhl, und schließlich Stephan, nach einem Autounfall seit zehn Jahren irgendwo zwischen Koma und Bewusstsein. Ein Film, der nicht beschönigt, sondern Schönheit sichtbar macht.


Auszug aus der Laudatio:

"Die besondere Leistung der Audiodeskription dieses Films ist es, dessen erzählerischen Ansatz in allen emotionalen Facetten nachzuvollziehen und in die Bildbeschreibungen zu transportieren. Ein Fokus liegt dabei auf den präzisen und bildhaft-konkreten Beschreibungen der Protagonisten, der Ausstattung ihrer Lebensräume, den verschiedenen medizinischen Geräten wie therapeutischen Maßnahmen, die lebensnotwendig sind. [...] Die außergewöhnliche emotionale Tiefe dieser Dokumentation wird durch die atmosphärisch dichte und sensibel gestaltete Audiodeskription unmittelbar erlebbar."

Publikumspreis

Tatortreiniger: Bestattungsvorsorge (Comedy-Serie, Deutschland 2015)
Regie: Arne Feldhusen
Mit Bjarne Mädel, Jörg Pose, Peer Martiny u.a.

Eingereicht vom Norddeutschen Rundfunk
Audiodeskription: Norddeutscher Rundfunk
    Text: Olaf Koop, Stefanie Schruhl
    Abnahme und Aufnahme: Martin Ovelgönne
    Sprecher: Tarek Youzbachi
    Redaktion: Uschi Heerdegen-Wessel


Die Folge "Bestattungsvorsorge" führt Tatortreiniger Schotty in eine Jagdhütte. Hier soll er die Spuren eines blutigen Gemetzels beseitigen, dem ein Förster und sein Jagdhund zum Opfer gefallen sind. Dabei trifft Schotty auf zwei Bestatter, die ihm eine Bestattungsvorsorge aufschwatzen wollen. 7 Euro 99 pro Monat, einschließlich Blumenschmuck und Erledigung aller Formalitäten  –  ein Angebot, das man kaum ausschlagen kann ...


Bei der Abstimmung über den Publikumspreis schnitt die Hörfilmfassung des "Tatortreinigers" eindeutig am besten ab. 54,1 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen auf die erste Folge der mittlerweile fünften Staffel der Comedy-Serie. Mit großem Abstand folgte der deutsche Kinofilm "About a Girl" auf Platz 2 (10,4 Prozent). Knapp dahinter erreichte der Preisträger in der Kategorie TV den dritten Platz: Der "Tatort: Borowski und der Himmel über Kiel" bekam 9,4 Prozent der Stimmen.

Statements von Gästen des 14. Deutschen Hörfilmpreises

Hubertus Meyer-Burckhardt

Fernsehproduzent und Moderator des 14. Deutschen Hörfilmpreises


"Die Veranstaltung wurde mit sehr viel Stil, Klasse und Fantasie gemacht. Ich hätte nicht gedacht, dass es Hörfilme gibt, bei denen die Hörfilmebene so gut ist, dass ich die Bildebene nicht mehr brauche. Die klugen und humorvollen Menschen beim Deutschen Hörfilmpreis haben mich inspiriert und das nehme ich jetzt mit hinaus in die Welt."

Claudia Roth

Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags und Mitglied der Jury


"Mittlerweile muss man sich erklären, wenn man keine Audiodeskription hat. Erstaunlich ist, dass die privaten Sender hier sind, um Filmstars zu treffen. Ich würde mir wünschen, dass sie auch endlich ihren Beitrag leisten. Eine Audiodeskription kostet nicht die Welt. Gesetzliche Regelungen sind ein Weg, wenn freiwillig nichts passiert. Aber auch gesellschaftlicher Druck ist wichtig."

Bjarne Mädel

Hauptdarsteller der Comedy-Serie "Der Tatortreiniger"


"Humor in eine andere Sprache zu übertragen, ist wahnsinnig schwierig, besonders beim 'Tatortreiniger', weil wir so dialoglastig sind. Durch diesen Preis ist es mir eine Verpflichtung geworden, nachzufragen, ob an den Hörfilm gedacht wurde. Ich werde das immer wieder anstoßen und den Leuten auf die Nerven gehen. Das hat der Abend schon mal bewirkt."

Axel Milberg

Hauptdarsteller des "Tatort: Borowski und der Himmel über Kiel"


"Ich habe heute Abend zugehört, gelernt, gestaunt und die Wichtigkeit der Audiokommentare gespürt. Bei der nächsten Verleihung sollte vielleicht ein blinder Autor oder eine blinde Autorin beschreiben, was sie an Informationen brauchen, bis für sie ein Bild entsteht. Von dieser eigenen Logik und Vervollständigung wissen wir Sehenden nichts."

Verena Bentele

Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen


"Mein großer Wunsch ist, dass wir deutlich mehr Hörfilme haben. Wir brauchen Spielfilme, Serien, aber auch Dokumentarfilme und Kinderprogramm, wir brauchen Sportereignisse genauso wie Kultur. Das wünsche ich mir in noch höherer Dichte für das öffentlich-rechtliche Fernsehen, aber auch für die privaten Anbieter.

Bei den Kinos ist es wichtig, dass sie barrierefreier werden. Ich möchte, dass einerseits die technischen Voraussetzungen erfüllt sind, um Audiodeskriptionen zu zeigen, und dass sich andererseits das Bewusstsein noch ein Stück verändert.

Den Hörfilmpreis brauchen wir nach wie vor. Wir brauchen ihn mit Sicherheit noch viele Jahre. Es wird noch lange dauern, bis Hörfilme eine Selbstverständlichkeit sind."

DBSV-Nachrichten:

Europa soll barrierefrei werden

Europäische Blindenunion startet Kampagne zu EU-Richtlinie über Barrierefreiheit


Am Geldautomaten mal eben den Kontostand checken und Geld abheben, am Fahrkartenautomaten ein Bus- oder Bahnticket kaufen, E-Books lesen oder digital fernsehen, wenn es der eigene Zeitplan erlaubt: Was für sehende Menschen zunehmend Normalität ist, stellt blinde und sehbehinderte Menschen immer noch vor unüberwindbare Barrieren. Mit dem am 2. Dezember 2015 veröffentlichten Entwurf für den European Accessibility Act soll sich dies in der Europäischen Union ändern. Die "Richtlinie zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedsstaaten über die Barrierefreiheitsanforderungen für Produkte und Dienstleistungen"  –  so der offizielle deutsche Titel  –  zielt darauf ab, Barrierefreiheit in einer Vielzahl von Lebensbereichen voranzutreiben. Dazu gehören Computer im Allgemeinen sowie Geldautomaten, Fahrkarten- und Check-in-Automaten, aber auch Telefongeräte und die entsprechenden Dienstleistungen, digitale Fernsehgeräte und Video-on-demand-Plattformen, der gesamte Personenverkehr mit Zug, Bus, Flugzeug oder Schiff, Bankdienstleistungen, E-Books sowie der Online-Handel. Barrierefreiheit bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die aufgeführten Produkte und Dienstleistungen für Menschen mit funktionellen Einschränkungen genauso wahrnehmbar, verstehbar und bedienbar sein müssen wie für alle anderen Menschen auch.

Bisher liegt für die Richtlinie der Legislativvorschlag vor, den die Europäische Kommission eingebracht hat. Nun sind die Behindertenverbände gefragt, zu diesem Vorschlag Stellung zu beziehen, sich zusammenzuschließen und auf die Mitglieder des Europäischen Rats und Parlaments einzuwirken, um im parlamentarischen Verfahren Verbesserungen zu erreichen und die größtmögliche gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit Behinderung zu ermöglichen. Wenn alles reibungslos läuft, kann die Richtlinie innerhalb von zwei Jahren verabschiedet werden. Für die praktische Umsetzung haben die Mitgliedsstaaten jedoch Zeit bis 2024.

Die Einhaltung der Richtlinie zu überwachen, soll Aufgabe der nationalen Marktüberwachungsbehörden sein, die auch heute schon die Einhaltung der europäischen und nationalen Bestimmungen zu Herstellung, Einführung und Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen überwachen. Die EU-Mitgliedsstaaten werden angehalten, bei Verletzung der Richtlinienbestimmungen Sanktionsmechanismen wie zum Beispiel Geldstrafen einzuführen. In der Richtlinie ist jedoch nicht näher bestimmt, wann ein Händler, Hersteller oder Anbieter gegen die Vorschriften verstößt. Ist ein Produkt bereits barrierefrei, wenn es beispielsweise nur von körperbeeinträchtigten Menschen bedient und genutzt werden kann oder muss es für alle Arten von funktionellen und mentalen Beeinträchtigungen zugänglich sein? Bekommen die Marktüberwachungsbehörden finanzielle Ressourcen an die Hand, um ihren Überwachungsauftrag effektiv und nachhaltig ausführen zu können? Werden die eingenommenen Bußgelder für die Finanzierung von barrierefreien Dienstleistungsprojekten genutzt? Diese und andere Lücken hat die Europäische Blindenunion (EBU) in einem Positionspapier dargelegt, das der Europäischen Kommission bereits vorliegt.

Ein Dorn im Auge der EBU ist die Bestimmung, dass die Barrierefreiheit von Produkten und Dienstleistungen nach US-amerikanischem Vorbild durch die Hersteller oder Anbieter selbst nachgewiesen und zertifiziert werden soll. Die EBU drängt darauf, dass eine Zertifizierung nur von einer unabhängigen Stelle vorgenommen werden darf, die aus Experten in eigener Sache besteht. Ferner setzt sich die EBU dafür ein, dass die Richtlinie bewusstseinsbildende Maßnahmen fördert, damit Hersteller und Dienstleister wissen, was Barrierefreiheit in der Praxis bedeutet und wie diese technisch und kosteneffektiv umgesetzt werden kann. Die Richtlinie sieht vor, dass nationale und internationale Normungsbehörden hierfür Standards erarbeiten. Aus Sicht der EBU setzt dies wiederum voraus, dass Experten mit Beeinträchtigung in den entsprechenden Organisationen vertreten sind. Nur so können die entwickelten Standards zu einem Höchstmaß an Barrierefreiheit führen.

Ein weiterer Kritikpunkt der EBU ist eine Ausnahmebestimmung. Demnach müssen Hersteller und Dienstleister die Richtlinie nicht einhalten, wenn die Herstellung von Barrierefreiheit eine unverhältnismäßige Belastung darstellt. Dies ist dann der Fall, wenn das Produkt oder die Dienstleistung so gravierend verändert werden muss, dass die ursprünglichen Features nicht mehr oder nur sehr stark eingeschränkt genutzt werden können. Unverhältnismäßige Belastungen können auch aus einem zu hohen Kostenaufwand resultieren. Die EBU mahnt dringend an, genauer zu spezifizieren, wie eine unverhältnismäßige Belastung festgestellt werden kann. Um Produzenten zu befähigen, barrierefreie Produkte zu angemessenen Kosten herzustellen, regt die EBU unter anderem Kooperationen mit Hilfsmittelproduzenten an.

Wenn die Europäische Union den Versuch unternimmt, dem demografischen Wandel positiv zu begegnen, die Menschenrechte der UN-Behindertenrechtskonvention praxisnah umzusetzen und Hindernisse, die den freien Verkehr von Waren und Dienstleistungen im europäischen Binnenmarkt erschweren, zu beseitigen, liegt darin eine große Chance. Dass der Prozess schnell in Gang kommt, ist auch aufgrund des rasanten technischen Fortschritts erforderlich. Die EBU hält daher die Frist bis zum Jahr 2024 für zu lang und fordert für die Richtlinienumsetzung ein engeres Zeitfenster.

In den nächsten zwei Jahren hat die EBU viel Arbeit vor sich. Der European Accessibility Act ist ein großes Thema für die Lobby- und Medienarbeit und Gegenstand einer Kampagne, die vom Royal National Institute of Blind People (RNIB) in Großbritannien geleitet wird. Der DBSV, der intensiv in die Aktivitäten der EBU involviert ist, wird national und international für eine Richtlinie kämpfen, die blinden und sehbehinderten Menschen wieder ein Stück mehr Unabhängigkeit und Selbstbestimmung bringt.

Jessica Schröder
DBSV-Referentin für internationale Zusammenarbeit  

Gelebte Barrierefreiheit: das Louis Braille Festival 2016

Wo, wenn nicht beim Louis Braille Festival? Wo sollte ein Programm speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen ausgerichtet sein, wenn nicht bei dieser Veranstaltung? Dazu gehören auch barrierefreie Informationen und die Zugänglichkeit des Veranstaltungsorts. Hilfreiche Ansagen und taktile Pläne, Shuttle-Busse und 150 Helfer: DBSV und Deutsche Blindenstudienanstalt (blista) wollen ihren Gästen einen entspannten Festivalbesuch ermöglichen.

Von Dr. Imke Troltenier  


"Liebe Fahrgäste, in wenigen Minuten erreichen wir die Universitätsstadt Marburg, die Stadt des Louis Braille Festivals 2016": Wenn alles nach Plan läuft, werden alle Festivalbesucher, die per Bahn anreisen, mit dieser Ansage in Marburg begrüßt. Auch ohne Festival gehört Marburg zu den barrierefreiesten Kommunen im ganzen Bundesgebiet  –  dank der 100-jährigen Kooperation zwischen blista, DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf) und der Stadt. Menschen mit Seheinschränkung prägen das Stadtbild und gehören für viele Bürger, Taxiunternehmen, Geschäfte und Märkte sowie für die allermeisten Hotels, Gasthäuser und Gaststätten selbstverständlich dazu. Hier ist es üblich, dass die Busfahrer den Wartenden an den Haltestellen ihre Liniennummer zurufen, dass die Lebensmittelgeschäfte auf Nachfrage Assistenz anbieten und die Geldautomaten der Innenstadt in sprechender Weise zugänglich sind. Wenn das Louis Braille Festival nun vom 1. bis 3. Juli nach Marburg kommt, versteht es sich von selbst, dass die Veranstalter noch eine Schippe drauflegen und höchste Ansprüche an die Barrierefreiheit stellen.


Gastfreundschaft beginnt mit guten Vorab-Informationen

Das Festivalprogramm in barrierefreien Formaten, Unterkünfte nach jedem Geschmack, passende Fahrpläne und die persönlichen Auskünfte im Festivalbüro  –  das Organisations-Team von DBSV und blista arbeitet intensiv daran, den Besuchern alle hilfreichen Informationen für die Anreise, den Aufenthalt und das vergnügliche Beisammensein zusammenzustellen. Gerade in diesen Tagen wurden die Informationen auf den barrierefreien Webseiten von DBSV und blista wieder aktualisiert. Die Kurzfassung des Programms ist auf DBSV-Inform im Anschluss an diesen Beitrag zu hören. Das ausführliche Programm und Informationen zur Barrierefreiheit können auch als Word-Datei oder in Punktschrift beim Festivalbüro angefordert werden.

Für das entspannte Ankommen im Georg-Gaßmann-Stadion und auf dem blista-Campus wird ein Shuttle-Verkehr organisiert. So soll der öffentliche Nahverkehr zum Festival ergänzt werden, damit alle Gäste bequem von den zum Teil etwas verstreut liegenden Hotels, Gasthäusern und Ferienwohnungen zu den Festivalstätten und wieder zurück kommen.


Modelle und Pläne helfen bei der Orientierung

Gleich am Eingang des Stadions, via Leitstreifen nicht zu verfehlen, steht ein taktiles Modell, das den Besuchern einen Überblick über das Gelände gibt. Dieses Modell wie auch die fest installierten Hallenpläne hat die blista mit Unterstützung der Commerzbank Stiftung und der Universitätsstadt entwickeln und herstellen können.

Darüber hinaus sind taktile Pläne zum Mitnehmen in Vorbereitung, auf denen speziell für die Festivalbesucher die Standorte der Bühnen, Zelte und Stände markiert sind. Wer Interesse hat, erhält diese Pläne an allen drei Festivaltagen beim Festivalbüro am Eingang des Stadions sowie am Samstag an den blista-Ständen auf dem Markt der Begegnungen.

Auch für den blista-Campus hat man sich etwas Besonderes einfallen lassen, um der offenen und lebendigen Willkommenskultur der blista Ausdruck zu verleihen: Ein taktiles Modell des Campus und ein interaktiver Monitor bilden das Herz des neuen, großzügig überdachten Info-Punktes im Eingangsbereich.


Für alle Fälle: 150 Helfer im Einsatz

Um insbesondere Menschen ohne sehende Begleitung den Festivalbesuch zu erleichtern, sind rund 150 Helfer auf dem Gelände unterwegs, die Hilfe bei der Orientierung anbieten. Sie sind von den Fachkräften der Rehabilitationseinrichtung der blista geschult worden und kennen das Georg-Gaßmann-Stadion und seine Räumlichkeiten. Gut zu erkennen sind die Helfer an ihrer einheitlichen Kleidung in leuchtender Farbe. Sie halten aber auch die Augen auf, um möglichst immer dann zur Stelle zu sein, wenn sie gebraucht werden. Erfreulicherweise ist es gelungen, für den Helferjob besonders viele junge Leute aus der Stadt Marburg zu gewinnen.

Bei den Abendveranstaltungen in der großen Halle werden die Gäste bei Bedarf an ihre Plätze geführt. Um den Weg zu den verschiedenen Workshops zu finden, gibt es die Möglichkeit, sich zu einer vorab angekündigten Zeit am Festivalbüro zu treffen. Dort stehen Helfer bereit, die die Teilnehmer zum jeweiligen Veranstaltungsraum führen und am Ende wieder zurückbringen. Neben dem Festivalbüro gibt es, über das Gelände verstreut, weitere Treffpunkte, die so gekennzeichnet sind, dass man sie gut wiederfinden kann.

Orientierung erfordert nicht nur das Festivalgelände, sondern auch das umfangreiche Festivalprogramm. Hier hilft ein Moderator, der regelmäßig ansagt, wann und wo welche Programmpunkte stattfinden. Außerdem gibt es Hinweistafeln in Punktschrift und Schwarzschrift, denen der genaue Programmablauf zu entnehmen ist. Nicht zu vergessen das vollständige Festivalprogramm in Schwarzschrift, Großdruck und Punktschrift, vor Ort erhältlich beim Festivalbüro.


Bei Fragen im Festivalbüro fragen

Ob vor dem Festivalbesuch oder während des Festivals: Die Mitarbeiterinnen des Festivalbüros stehen für alle Fragen zur Verfügung. Bei besonderem Assistenzbedarf melden Sie sich bitte möglichst frühzeitig unter

Tel.: 0 64 21 / 6 06-444 oder per
E-Mail: info@dbsv-festival.de

Dr. Imke Troltenier
stellvertretende Direktorin der Deutschen Blindenstudienanstalt


Dazu ein Bild: Das Festival begreifen: dank taktilem Geländeplan direkt am Eingang


Info

Bonus auf DBSV-Inform: Im Anschluss an diesen Beitrag hören Sie das Programm des Louis Braille Festivals 2016.



Kurzinfo: Louis Braille Festival 2016

Freitag, 1. Juli, bis Sonntag, 3. Juli 2016
Marburg, Georg-Gaßmann-Stadion und an verschiedenen Orten in der Stadt
Eintritt frei!

Infos, Anmeldung und Zimmerbuchung im
Festivalbüro
Tel.: 0 64 21 / 6 06-444
E-Mail: info@dbsv-festival.de
Montags bis donnerstags, 8 bis 16 Uhr, und freitags, 8 bis 14 Uhr
www.dbsv-festival.de/anmeldung


Das vollständige Programm sowie Tipps zur Anreise mit der Deutschen Bahn, zu den Nahverkehrsmitteln in Marburg und zum Festival-Shuttle erhalten Sie auch im Internet unter www.dbsv-festival.de

Beraten und beschlossen

Die wichtigsten Themen der Präsidiumssitzung vom 16. und 17. März 2016 im Überblick


Politik und Recht

Beherrschendes Thema war erneut das Bundesteilhabegesetz. Das Präsidium überzeugte sich davon, dass alle Kanäle ausgeschöpft sind, um die Kritikpunkte an dem seit Januar kursierenden Arbeitsentwurf in das Bundessozialministerium und zu den verantwortlichen Politikern zu transportieren. Nun gilt es, den offiziellen Regierungsentwurf abzuwarten, dessen Vorlage sich immer weiter hinauszögert und bei Redaktionsschluss für Mitte April angekündigt war.


Finanzen

Dem Präsidium lag der Jahresabschluss 2015 vor, der in bewährter Weise von Steuerberater Dietrich Dustert erläutert wurde. Wie gemäß Wirtschaftsplan erwartet, kam es zu einem Defizit, das aber durch zweckgebundene Rücklagen ausgeglichen werden konnte. Herr Dustert bezeichnete die Vermögenslage des DBSV als "beruhigend", wies aber auf das weiterhin bestehende strukturelle Problem hin, dass sich der Verband überwiegend aus Projektförderungen finanziert. Er empfiehlt, eigene kontinuierliche Finanzquellen wie die Mitgliedsbeiträge zu stärken.


14. Deutscher Hörfilmpreis

Unter dem frischen Eindruck der Gala am Vorabend hielt das Präsidium Rückschau auf die Verleihung des 14. Deutschen Hörfilmpreises (siehe Spezial: 14. Deutscher Hörfilmpreis). Diese fand erstmals in dem unlängst renovierten Kino International an der Berliner Karl-Marx-Allee statt, dem Premieren- und Festival-Kino der DDR. Der Kinosaal ist mit 500 Plätzen deutlich größer als das Atrium der Deutschen Bank, so dass alle Gäste bequem einen Platz finden konnten. Beim Gebäude zeigten sich leider einige Unzulänglichkeiten in punkto Barrierefreiheit, für die nun nach Lösungen gesucht werden muss. Die Resonanz bei Gästen und Medien war ausgesprochen positiv.


"Blickpunkt Auge" und "Sehen im Alter"

Mit 15 beteiligten Landesvereinen ist das Beratungsangebot "Blickpunkt Auge" nicht mehr weit von der Flächendeckung entfernt. Die gleichzeitige Verstetigung des Aktionsbündnisses "Sehen im Alter" macht eine klare Aufgabenabgrenzung zwischen beiden Initiativen erforderlich, die sich wie die zwei Seiten einer Medaille aufeinander beziehen. Während "Blickpunkt Auge" die Beratung von Augenpatienten jeden Alters im Fokus hat, richtet sich "Sehen im Alter" an Fachkreise, stärkt die interdisziplinäre Zusammenarbeit und versucht, das Thema "Sehverlust im Alter" in das allgemeine und politische Bewusstsein zu rücken.

Klaus Hahn
Mitglied des DBSV-Präsidiums  

Trauer um Gustav Doubrava

Als Vorbild und Mensch unvergesslich: ein Nachruf von DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke


Sein Sachverstand war ebenso geschätzt wie sein diplomatisches Geschick, sein Ideenreichtum wie sein feiner Humor: Gustav Doubrava, Ehrenmitglied des DBSV, ist am 23. März im Alter von 78 Jahren verstorben.

Er konnte Eis brechen und Brücken bauen, Visionen entwickeln und der Wirklichkeit näher bringen, überzeugen, mitreißen, motivieren. Beinahe unablässig setzte Gustav Doubrava seine wunderbaren Talente für die Sache der Selbsthilfe ein, ob er mit tastbaren Abbildungen den Umbau einer Geschäftsstelle plante, mit einer flammenden Rede gegen Blindengeldkürzungen stritt oder mit viel Herzenswärme verdiente Ehrenamtler auszeichnete.

Wer blind oder sehbehindert ist, muss Hilfe unter seinesgleichen suchen und selbst für seine Interessen eintreten, so lautete sein Credo. Mehr als 50 Jahre engagierte sich Doubrava in den Blinden- und Sehbehindertenorganisationen. Von 1975 bis 2003 war er Landesvorsitzender des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes (BBSB). Dem DBSV-Präsidium gehörte er von 1998 bis 2010 an. Seit 2010 war er Ehrenmitglied des DBSV.

Gustav Doubrava wird uns als Vorbild und Mensch unvergesslich bleiben.


Dazu ein Bild: Gustav Doubrava

DBSV-Meldungen

SightCity 2016: das Angebot der Selbsthilfe

Am 18. Mai öffnet in Frankfurt die europaweit größte Fachmesse für blinde und sehbehinderte Menschen ihre Tore. Neben den rund 120 Ausstellern, die Hilfsmittel, technische Innovationen sowie Bildungs- und Freizeitangebote präsentieren, ist auch die Selbsthilfe wieder vertreten. Der DBSV und der Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen (BSBH) sowie die Deutsche Blindenstudienanstalt (blista) und der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) sind an allen drei Messetagen im Foyer an zwei Gemeinschaftsständen (D16 und D17) zu finden.

"Nachgefragt" heißt es dort, wenn unabhängige Fachleute Auskunft geben über nützliche Hilfsmittel und Smartphone-Apps. Es besteht die Möglichkeit, sich Tipps für den Hörfilmempfang am TV-Gerät zu holen. Die Mitarbeiter der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm) beantworten rechtliche Fragen. Außerdem wird das Beratungsangebot für Augenpatienten "Blickpunkt Auge" vorgestellt.

Das SightCity Forum bietet den Messebesuchern ein umfangreiches Vortragsprogramm. Die Selbsthilfe ist diesmal beteiligt mit Themen von Fußgängernavigation im öffentlichen Nahverkehr über Audiodeskription und digitales Lernen bis hin zu 100 Jahre Blindenführhund.

Der Messekompass, der Hinweise zur An- und Abreise, zum Abhol- und Begleitservice sowie eine detaillierte Beschreibung der Räumlichkeiten, Ausstellerverzeichnisse und das Programm des SightCity Forums enthält, ist auf DBSV-Inform in Buch 24 zu finden. Er ist ein Angebot von BSBH und DBSV und steht auch unter www.dbsv.org zur Verfügung.


Info

SightCity 2016
18. bis 20. Mai, Hotel Sheraton
Flughafen Frankfurt am Main
Öffnungszeiten:
    18./19.5.: 10-18 Uhr
    20.5.: 10-16 Uhr
Eintritt frei!
www.sightcity.net



DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn
    Tickets für 99 Euro (Hin- und Rückfahrt) zu allen Veranstaltungen des DBSV
  • GRAVIS Online Shop
    max. 8% auf Smartphones, Tablets und andere Technikprodukte, max. 30% auf sämtliches Zubehör
  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
    5% auf Zeitschriften
  • Reinecker Vision GmbH
    10% auf ausgewählte Produkte der mobilen M-Serie
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen
  • AFB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung
    10% auf gebrauchte und aufgearbeitete Computer und andere IT-Geräte
  • Berufsförderungswerk Würzburg
    10% auf alle E-Learning-Kurse
  • NH-Hotel Group
    Best-Preis-Garantie für Übernachtungen in allen deutschen NH-Hotels
  • Dorint Hotels & Resorts
    10% auf den tagesaktuellen Bestpreis in Berlin, Bonn, Dresden, Frankfurt/Main und Airport München
  • Schottland-für-Alle
    5% auf reguläre Gruppen- und Individualreisen, 10% auf maßgeschneiderte Reisen (ausgenommen Flug- und Fährbuchungen)
  • Kieser Training
    1 Bonusmonat bei einer Vertragslaufzeit von 12 oder 24 Monaten
  • Teekampagne
    5% auf eine Bestellung pro Kalenderjahr
  • Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm)
    kostenfreie Rechtsberatung und Rechtsvertretung im Sozial- und Verwaltungsrecht
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort vereinbart.

Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte

Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene
  • Herbert-Funke-Stiftung

Thema kompakt:

100 Jahre Blindenführhundausbildung

Im Oktober 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, übergab der "Deutsche Verein für Sanitätshunde" in Oldenburg den ersten Führhund an einen erblindeten Soldaten. 100 Jahre systematische Führhundausbildung: Auf Initiative des DBSV erscheint zu diesem Jubiläum ein Buch, das die Geschichte der faszinierenden Partnerschaft zwischen Mensch und Tier nachzeichnet. Die "Gegenwart" veröffentlicht einen Auszug und führt in eine Zeit, als noch zwischen Kriegsblinden und Zivilblinden unterschieden wurde.

Von Detlef Berentzen  


"Was in meinen Kräften stand, das habe ich für euch getan; euch Freude zu machen und für euch zu sorgen, war mein Höchstes und Bestes. Nun, wo ich euch einen großen Schmerz bereiten musste, bitte ich euch: Fasst euch, tröstet euch! Euer Vater ist nicht umsonst gefallen, für euch ist er ins Feld und in den Tod gegangen. Er hat es gern getan und deshalb seid nicht traurig, seid stolz auf ihn. Ich weiß ja nicht, wie's nachher ist, aber in Ewigkeit wird nur mein Streben bleiben, für Euch zu sorgen. Und wenn ihr an mich denkt, sollt ihr es nicht mit Tränen und Jammern tun, sondern mit stolzer Freude."

(Otto N., "Abschiedsbrief für den Todesfall" in: "Unseren Helden zum Gedächtnis",
Oldenburger Jahrbuch 1918, Verlag Gerhard Stalling)

"Dem Todwunden konnte noch das kurz vorher eingetroffene Eiserne Kreuz 1. Kl. auf die Brust gelegt werden."  –  im Verlag Stalling geht es nach Kriegsende hoch her. Es stimmt schon, was über dessen damaligen Besitzer Heinrich Stalling geschrieben steht: Der Verleger hatte nach dem verlorenen Krieg kein Einsehen in die Notwendigkeit von Frieden und Demokratie, trieb mit Hilfe seiner Autoren das Nationalkonservative radikal voran, publizierte Schriftenreihen wie "Schlachten des Weltkriegs" und die "Erinnerungsblätter deutscher Regimenter": Hurra und kein Pardon! Rache für den verräterischen und demütigenden Friedensschluss von Versailles! Schluss mit den Reparationszahlungen an die Siegermächte! Es waren nicht wenige, die seinerzeit gegen die demokratische Verfassung der Weimarer Republik von Scheidemann, Ebert & Co. antraten. Auch für Stalling werden die Novemberaufstände der Arbeiter und Matrosen gegen das zerfallende Kaiserreich im Jahre 1918 ein wahrhafter "Dolchstoß" gewesen sein.

Der Verfasser des zitierten Abschiedsbriefs, gebürtiger Oldenburger, Kammergerichtsassessor zu Berlin, Hauptmann im kaiserlichen Heer, ob seiner Verdienste angeblich von General Ludendorff, dem späteren Putschisten gegen die Weimarer Republik, persönlich belobigt, im Jahre 1918 an der Westfront von Granatsplittern getroffen, dieser Otto N. gehört nun zu den knapp zehn Millionen gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges  –  zwei Millionen der Gefallenen dienten dem deutschen Kaiserreich. Manche von ihnen hatten einen Hund dabei, beispielsweise in Sanitäts- oder Meldekompanien. Auch diese Hunde starben. Zu Tausenden. Ausgebildet nicht zuletzt vom Deutschen Verein für Sanitätshunde, der im Jahre 1916 rechtzeitig begonnen hatte, seine Vierbeiner auch auf Zivildienstleistungen umzuschulen  –  im Wesentlichen Deutsche Schäferhunde.

Die in Oldenburg ausgebildeten Blindenführhunde finden in den Jahren nach 1916 eine Menge Anerkennung und Bewunderung  –  und nicht nur die aus Oldenburg. Der Sanitätshundeverein hat längst im gesamten Reich Filialen gegründet, um dort ebenfalls Führhunde auszubilden  –  der Bedarf ist groß, die aktuelle Zahl der Kriegsblinden hoch  –  von bedürftigen Zivilblinden, die keinen kostenfreien Anspruch auf einen Hund haben, ganz zu schweigen: Zivilblinde sind im großen Plan einfach nicht vorgesehen. Wer von Geburt an, durch Krankheit oder Unfall erblindet ist, hat sich nicht ums Vaterland verdient gemacht. Und hat im Gegensatz zu den Kriegsblinden bei der Rentenzahlung keinen Anspruch auf eine "Kriegs- und Verstümmelungszulage". Nicht nur deshalb sind es die Zivilblinden, die sich kurz nach Kriegsende wenig heroisch, dafür aber kritisch zu Wort melden, wenn es um den Führhund geht.

Die "Blindenfreunde" aus Düren zum Beispiel sind ganz und gar nicht einverstanden mit den Oldenburger Patriarchen und deren Publikationen. Gerade Stallings neue Broschüre mit dem Titel "Der Kriegsblinde mit Führerhund", die lobende Statements von kriegsblinden Führhundbesitzern transportiert, verursacht den Protest des Blindenlehrers Hermann Czyperrek  –  schon das Vorwort passt ihm ganz und gar nicht. Das Bild vom blinden Menschen, das Geheimrat Stalling darin verbreitet, lehnt der Pädagoge glattweg ab:

"Die auf derselben Seite des Vorworts angesprochene 'Oede seines in Nacht dahinfließenden Daseins' trifft allenfalls für blinde Idioten zu; jeder andere wird eine derartige Charakterisierung seines geistigen Daseins als Kränkung empfinden."

(Hermann Czyperrek in: "Der Blindenfreund",
Zeitschrift für Verbesserung des Loses der Blinden, Jg. 38, No.12, Düren, Dezember 1918)

Auch die Zahlen und Statistiken, mit denen Stalling in seinem Vorwort zur Broschüre Werbung für den Führhund macht, bleiben nicht unwidersprochen.

"Auf der folgenden Seite lesen wir: 'Solange die Blindheit nur so selten vorkam, hatte man sich mit der menschlichen Führung begnügt.' Durch den ersten Teil dieses Satzes soll der Eindruck erweckt werden, dass die Zahl der Blinden bis zum Ausbruch des Krieges verhältnismäßig gering war, durch Hinzutreten der Kriegsblinden aber eine außerordentliche Steigerung erfahren habe. Vor dem Kriege gab es in Deutschland ca.34.000 Blinde, zur Zeit als die Werbetätigkeit für den Führhund einsetzte ungefähr 36.000. Diese Zahlen rechtfertigen nicht, von einem seltenen Vorkommen der Blindheit vor dem Kriege im Gegensatz zur Häufigkeit von heute zu sprechen. Warum solch eine Entstellung statt der wirklichen Gründe? Der Hauptgrund für das früher nur vereinzelte Vorkommen von Blinden-Führerhunden lag zweifellos in der Schwierigkeit, sich einen abgerichteten Hund zu beschaffen und ihn zu unterhalten. Heute gäbe es keine oder nur vereinzelte Blindenhunde, wenn diese nicht den Kriegsblinden unentgeltlich zur Verfügung gestellt würden. Sobald diese Vergünstigung fortfällt, wird der Hund wieder von der Bildfläche verschwinden. Ein anderer Grund ist der, dass der Hund im Dienste des Menschen früher überhaupt nicht in dem Maße ausgenutzt wurde wie heute. Polizei- und Sanitätshunde zeigen das."

(Hermann Czyperrek in: "Der Blindenfreund",
Zeitschrift für Verbesserung des Loses der Blinden, Jg. 38, No.12, Düren, Dezember 1918)

Blindenlehrer Czyperrek diskutiert in seiner Kritik, genau wie zuvor seine Kollegen in Ungarn, das blindenpädagogische Konzept der "Selbstständigkeit" und will die Behauptung nicht akzeptieren, dass allein der Führhund die Selbstständigkeit von ansonsten "öden" Blinden ermöglicht  –  immerhin könne der blinde Führhundhalter im Umgang mit dem Hund ganz eigene und neue Kompetenzen entwickeln: Er schule seinen Tastsinn, sein Gehör und sein Bewegungsempfinden. Dies alles für den Blinden "unbewußt" zu halten und die neue Selbstständigkeit propagandistisch nur dem Führhund zuzurechnen, führe, so Hermann Czyperrek, "naturgemäß zur Überschätzung der Leistung des Hundes". Und es stimmt ja: Beide, Herr und Hund, lernen miteinander, voneinander! Allerdings ist der ausgebildete Führhund die intelligente Voraussetzung für den neuen Erfahrungs- und Lernraum des Blinden.

"Eine briefliche Äußerung des Geheimen Kommerzienrats Stalling, die Blindenlehrer seien nicht für die Hilfe, die sein Verein den Blinden angedeihen lässt, weil sie fürchteten, die Selbstständigkeit der Blinden würde dadurch beeinträchtigt, trifft in dieser Allgemeinheit sicher nicht zu. Das waren vereinzelte Stimmen. Die meisten Blindenlehrer werden sich heute noch kein abschließendes Urteil über den Blindenhund gebildet haben. Soviel steht jedoch fest, daß die Versorgung mit Führerhunden im Gesamtplan der Blindenfürsorge nur eine nachgeordnete Rolle spielen kann, die erst dann in ihr Recht zu treten hat, wenn alle anderen Ziele sichergestellt sind."

(Hermann Czyperrek in: "Der Blindenfreund",
Zeitschrift für Verbesserung des Loses der Blinden, Jg. 38, No.12, Düren, Dezember 1918)

Noch ist keine Versorgung von Zivilblinden mit Führhunden vorgesehen. Die Anerkennung des Führhunds als "Prothese" im Reichsversorgungsgesetz des Jahres 1920 bezieht sich allein auf Kriegsblinde. Die Zahl der vom Sanitätshundeverein dressierten Hunde würde ohnehin nicht ausreichen, zusätzlich noch Zivilblinde zu versorgen  –  zuviel Hunde sind "im Feld geblieben", die Züchter liefern nicht genügend hochwertige Tiere und die Kaisertreuen in Oldenburg bedienen ohnehin ausschließlich ihre bevorzugte Klientel: die auf dem Schlachtfeld Erblindeten, jene Krieger, die ihr Augenlicht fürs Vaterland "geopfert" haben, unter ihnen übrigens auch ein gewisser Adolf Hitler. Er war 1918 in Belgien bei Angriffen der Engländer mit Gelbkreuzgas erblindet, dann aber im Lazarett Pasewalk in Pommern kuriert worden.

Der Krieg hat ein Ende. Überall Aufstände und Widerstand. Mit der Monarchie ist es vorbei. All die hochdekorierten Monarchen, mit ihnen Kaiser Wilhelm II., haben abgedankt  –  ebenso Großherzog Friedrich August von Oldenburg. Die junge Republik versucht sich in Demokratie. Oft genug mit dem alten Personal des Kaiserreichs. Und gegen den Widerstand von Monarchisten, Kommunisten, Freikorps und Putschisten. Natürlich gerät auch der Verein für Sanitätshunde nicht ad hoc demokratisch. Wie eine Reminiszenz prunkt oben auf den Briefbögen des Vereins noch Jahre später der Vermerk, der auf den Schirmherrn verweist: "Se. Königliche Hoheit Großherzog Friedrich August", nur das "von Oldenburg" fehlt.

Das Projekt "Blindenführhunde" bekommt indes eine eigene Dynamik. Im alten Wunderburgpark des Oldenburger Stadtteils Osternburg wird der Deutsche Verein für Sanitätshunde demnächst über mehrere Hundezwinger und ein ausgedehntes Trainingsgelände verfügen. War im Jahre 1917 noch von insgesamt 100 in Oldenburg ausgebildeten Führhunden die Rede, sind es 1919 bereits über 500. Im Jahre 1920 berichtet "Der Blindenfreund" sogar von "rheinischen Kriegsblinden", denen vom Sanitätshundeverein Führhunde zur Verfügung gestellt wurden. Zwar haben die Dürener "Blindenfreunde"  –  und mit ihnen viele Blindenlehrer  –  in Zeiten des demokratischen Aufbruchs genug damit zu tun, die Rechte der Blinden auf Fürsorge und Bildung angemessen und gleichberechtigt in Verordnungen und Gesetzen der neuen parlamentarischen Republik (z.B. in der "Reichschulkonferenz") zu verankern, trotzdem diskutieren sie explizit weiterhin den "Führhund und seine Brauchbarkeit". Und geben sich dabei noch immer differenziert bis skeptisch, konzedieren aber, dass so ein Führhund die Abhängigkeit des Blinden zumindest "herabmindern" kann.

"Der Deutsche Verein für Sanitätshunde hat bis jetzt, so weit uns bekannt, 20 rheinischen Kriegsblinden Hunde zur Verfügung gestellt  –  zumeist Deutsche Schäferhunde. In sechswöchigem Kursus werden Mann und Hund eingeübt. Der Hund bleibt Eigentum des Vereins und soll steuerfrei sein. Kriegsblinder und Hund sind zumeist gute Freunde und der Verein für Sanitätshunde hat sich mit seiner Arbeit entschieden Verdienste für die Kriegsblindenfürsorge erworben."

(Victor Baldus in: "Der Blindenfreund",
Zeitschrift für Verbesserung des Loses der Blinden, Jg. 40, No.2, Düren, Februar 1920)

Nun ist viel von den Verdiensten des Sanitätshundevereins um die Kriegsblinden die Rede gewesen, von Lob und Respekt, mitunter gar von Begeisterung ob der von ihm dressierten Führhunde. Doch unter welchen Umständen, in welchem Umfeld werden die Hunde dressiert? Recherchiert man weiter in den äußerst wertvollen Beständen des Landesarchivs Oldenburg, bekommt man Antwort auf diese Fragen  –  anlässlich einer Inspektion des "Hygienischen Instituts der Tierärztlichen Hochschule Hannover" auf dem Vereinsgelände Wunderburgpark wird z.B. die neue Anlage genauer beschrieben:

"Die Hundezwingeranlage besteht erst einmal aus einer großen Dressurhalle, von der nach beiden Seiten symmetrisch angebaut, sich 26 Hundezwinger, deren jeder mit einem besonderen Auslauf versehen ist, befinden. Durch einen Hof getrennt sind noch ein Gebäude mit 13 Hundezwingern und ein Wirtschaftsgebäude untergebracht. Längs durch die Dressurhalle zieht sich die Wasserscheide des Grundstücks, sodass die zu jeder Seite der Halle befindlichen Gebäude nach entgegen gesetzten Richtungen abgewässert werden. Die einzelnen Zwinger sind mit einem geringen Gefälle versehen, durch das der Urin nach der an den Zwingern entlang laufenden gemeinsamen Rinne befördert wird und in einen mit feinen Rosten versehenen Gully gelangt. Die festen Kotmassen werden durch Schaufeln aus den Käfigen entfernt und einer Lederfabrik zwecks technischer Verwertung zugeführt."

(Gutachten des Hygienischen Instituts der Tierärztlichen Hochschule Hannover, Prof. Dr. Miessner,
18. August 1920)

Regenwasser verdünnt den Urin der Hunde, dann fließt das Ganze in die nächste Senkgrube, noch ein Gully, noch mehr Senkgruben und schließlich offene Abwassergräben  –  es hat gute Gründe, warum es nötig war, dieses Gutachten zu erstellen: Die Anwohner des Wunderburgparks protestierten seit dem Sommer des Jahres 1920 vehement gegen die neue Anlage, unterschrieben und bezeugten die Klage eines Beschwerde führenden Stationsarbeiters. Die vorliegenden Aussagen sind detailliert. Und aufschlussreich.

"Seit der Unterbringung der Hunde in dem neu erbauten Zwinger bekommen wir weder Tag noch Nacht unsere Ruhe. Ich bin von dem Geheul der Hunde derart nervös geworden, dass ich meine häuslichen Arbeiten nicht verrichten kann und einen Arzt aufsuchen muss. Es kommt fast täglich vor, dass die Hunde von ihren Führern derart mit der Hundepeitsche misshandelt werden, dass man das Gejammer der Hunde nicht anzuhören vermag. Mein Mann ist seit der Rückkehr aus dem Felde nervenkrank und kann das Geheul der Hunde nicht mehr anhören."

(Martha S., Wunderburgstraße,
Erklärung gegenüber der Gendarmerie Osternburg vom 9. September 1920)

"Das Gebell und Geheul der Hunde ist derart, dass wir dauernd in unserer Ruhe gestört werden. Es kommt des Öfteren vor, dass wir dieserhalb des Nachts nicht schlafen können und ich am anderen Tag meinen Dienst nicht ordnungsgemäß ausführen kann. Auch ist der vom Zwinger herkommende üble Geruch derart, dass es nicht zum Aushalten ist. Die Hunde beschmutzen täglich die Straße, dass man zutreten kann. Durch diese Anlage ist mein Haus bedeutend entwertet und würde ich meine Wohnung bei normalen Zeiten, wenn Wohnungen vorhanden sind, nicht vermieten können."

(Theodor W., Postschaffner, Wunderburgstraße, Erklärung gegenüber der Gendarmerie Osternburg vom 9. September 1920)

Man sieht: Bürgerinitiativen sind keine Erfindung der Postmoderne! Kaum sind Geheimräte und Großherzoge gesellschaftlich entwertet, meldet sich manch Bürger  –  falls direkt betroffen  –  kritisch zu Wort. Und hat Erfolg! Selbstverständlich wird auf dem Vereinsgelände an der Wunderburgstraße ob der Geruchsbelästigung durch urinhaltige Abwässer ein Röhrensystem installiert, die Hunde sollen wegen ihres Kläffens zunehmend "beruhigt" werden, anrüchige "Kotfässer" werden entfernt und der Gestank der als Futter gelagerten "Fleischabfälle" soll durch frühzeitiges Abkochen vermindert werden. Selbst für die Reduzierung der Hundehaufen auf den Bürgersteigen wird der Verein, so dessen Sekretär Rittmeister Lehmann, Sorge tragen.

Detlef Berentzen, geboren 1952, studierte Ökonomie und Philosophie. Ab 1981 war er Redakteur der 'taz (die tageszeitung) sowie Mitglied ihrer Geschäftsführung. Seit 1987 arbeitet er als freier Autor und Regisseur, produziert Features, Collagen und Hörstücke für die ARD. Mit dem Buch "Die Deutschen und ihre Hunde", dem Film "Der Deutsche Schäferhund  –  100 Jahre zwischen Gut und Böse" und dem Hörstück "Vom Nationalsymbol zum Gefährten  –  Der Schäferhund als Spiegel deutscher Mentalitätsgeschichte" hat sich Berentzen einen Namen als Hundekenner gemacht.


Dazu zwei Bilder:

    • Beginn einer Partnerschaft: Der im Ersten Weltkrieg erblindete Paul Feyen erhielt den ersten ausgebildeten Führhund
    • Blindenführhunde in Ausbildung: Bis Anfang der 1990er Jahre wurden fast ausschließlich Deutsche Schäferhunde für die Aufgabe trainiert

Info

Detlef Berentzen: Blindenführhunde -Kulturgeschichte einer Partnerschaft. ca.336 Seiten
Ripperger & Kremers Verlag
Preis: ca.19,90 Euro
Erscheinungstermin: Ende Mai/Anfang Juni 2016
Bei der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB) ist ein DAISY-Hörbuch des Titels in Vorbereitung.
Das Buchprojekt wird gefördert durch die Aktion Mensch.

Programm zum Führhundjubiläum

Die Geburtsstunde der Blindenführhundausbildung schlug im Oktober 1916 in Oldenburg. Damals wurde der erste systematisch ausgebildete Führhund an den kriegsblinden Soldaten Paul Feyen übergeben. Dies war der Anstoß für die Gründung zahlreicher Führhundschulen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Der DBSV begeht dieses Jubiläum mit einer Reihe von Aktivitäten, unterstützt durch die Aktion Mensch.

Am 7. Juli 2016 fällt der Startschuss im Berliner Kleisthaus: Die Wanderausstellung "Helfer auf vier Pfoten  –  100 Jahre Blindenführhundausbildung in Deutschland" wird mit begleitender Lesung feierlich eröffnet. Sie wartet nicht nur mit spannenden historischen Fakten auf, sondern vermittelt auch Informationen zur Ausbildung von Blindenführhunden und zeigt, was sehende Bürger tun können, um einem Führhundgespann die Arbeit zu erleichtern. Nach dem Auftakt in Berlin ist die Ausstellung bundesweit in Volkshochschulen, Krankenkassen und anderen Einrichtungen mit Publikumsverkehr zu sehen.

Am 3. September reist die Ausstellung an den Ort, an dem die Geschichte der Führhundausbildung ihren Anfang nahm: Im Oldenburger Schloss ist eine Jubiläumsveranstaltung geplant. Neben dem Oldenburger Oberbürgermeister sprechen unter anderem DBSV-Vizepräsident Hans-Werner Lange, Vertreter des Bundes der Kriegsblinden, der Präsident der Oldenburgischen Landschaft und der Direktor des Stadtmuseums. Für die Öffentlichkeit sind Aktionen auf dem Schlossplatz vorgesehen.

Die zentrale Veranstaltung des Jubiläumsjahres ist das bundesweite Führhundhaltertreffen vom 15. bis 18. September in Berlin. Die Teilnehmer erwartet ein abwechslungsreiches Programm aus Vorträgen, Kulturbeiträgen und einem öffentlichkeitswirksamen Teil in der Berliner Innenstadt.

Am Rande einer Veranstaltung des Deutschen Bundestags am 23. September unter dem Titel "Politik für und mit Menschen mit Behinderung" übergeben Führhundhalter eine Resolution an Bundestagsvizepräsidentin Ulla Schmidt. Darin soll es unter anderem um Zugangsrechte, die Qualitätssicherung der Führhundausbildung und die Qualifizierung von Blindenführhundtrainern gehen.

Weitere Infos rund um das Führhundjubiläum sind im Internet zu finden unter www.4-pfoten.dbsv.org. Dort können auch die Ausstellungstermine der Wanderausstellung abgerufen werden. Außerdem werden rechtzeitig zum Ausstellungsstart die barrierefrei aufbereiteten Ausstellungstafeln eingestellt.


Dazu ein Bild: Ein modernes Führhundgespann: Hund und Halter sind ein eingespieltes Team

Termine & Tipps:

Termine

Sommerblut Kulturfestival

Multipolares und innovatives Programm mit Theater, Tanz, Musik, bildender Kunst, Film und Literatur
29.4.-16.5.2016
Köln, verschiedene Veranstaltungsorte

Mehr Infos unter
Tel.: 02 21 / 29 49 91-34
E-Mail: info@sommerblut.de
www.sommerblut.de

Barrierefreie Ausstellungen  –  Genuss oder Plage?

Kriterien zur Beurteilung von Audiodeskription in Ausstellungen und Museen
Seminar für blinde und sehbehinderte Menschen mit Interesse an Kunst und Zeitgeschichte
8.6.2016, 16-20 Uhr
Berlin, Deutsche Hörfilm gGmbH, Novalisstr.10

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 30 / 2 35 57 34-38
E-Mail: seminare@hoerfilm.de
www.hoerfilm.de

Fortbildungsangebote der blista

  • Punktschrift und DAISY im Handumdrehen  –  Digitale Texte konvertieren
    24.-25.6.2016 (Anmeldung bis 17.5.)
  • Computerwissen für blinde und sehbehinderte Einsteiger jeden Alters
    9.9.2016 (Anmeldung bis 3.8.)

Marburg, Deutsche Blindenstudienanstalt

Mehr Infos und Anmeldung bei der
Amélie Schneider
Tel.: 0 64 21 / 6 06-303
E-Mail: fortbildung@blista.de
www.blista.de/bildungsangebote

Städtetour Salzburg

Mit Stadtführung und Rundtour durch das Salzkammergut
6.-9.10.2016

Mehr Infos und Anmeldung (bis 9.9.) bei
Bildung ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de
Anmeldeformular unter www.bildung-ohne-barrieren.de/angebote/seminaranmeldung.html

In Bewegung an der Ostsee

  • Wandern für Geübte
    22.-29.10.2016
  • Selbstverteidigung und Fitness
    30.10.-5.11.2016

AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

DBSV-Veranstaltungen

Skat: 22. Rathaus-Pokalturnier in Wernigerode

21.-23.10.2016
AURA-Pension Wernigerode

An dem Turnier können blinde und sehbehinderte Skatspieler sowie deren sehende Freunde teilnehmen. Ebenso sind die nach der DBSV-Rangliste besten 20 Skatspieler des Jahres 2016 eingeladen, damit in Wernigerode die Finalsieger ausgespielt werden können.

Mehr Infos und Anmeldung bei der
AURA-Pension
Tel.: 0 39 43 / 26 21-0
E-Mail: info@aurapension.de

Tipps

Auf Zeitreise im Ruhrgebiet

Industriekultur rund um Kohle, Stahl und Bier erleben: Das ist in Dortmund möglich. Gleich vier Museen bieten Führungen für Besucher mit Seheinschränkung an: Zeche Zollern, Kokerei Hansa, Hoesch- und Brauereimuseum. Die Termine sind bei den einzelnen Museen zu erfragen. Im Hoesch-Museum, das 150 Jahre Eisen- und Stahlindustrie nachzeichnet, ist die erste Führung für blinde und sehbehinderte Menschen am 12. Juni um 11 Uhr geplant.

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 02 31 / 8 44 58 56
E-Mail: hoesch-museum@web.de

Forum:

Barocke Gartenkompositionen oder: Kann man Ordnung lieben?

Die Herrenhäuser Gärten in Hannover sind ein Meisterwerk barocker Gartenkunst. Auf welch faszinierende Weise Architektur und Musik zusammenhängen, vermittelt Martin Rembeck blinden, sehbehinderten und sehenden Gartenbesuchern.


"Halte Ordnung, liebe sie, sie erspart dir Zeit und Müh!" Wie oft habe ich diesen Spruch schon gehört! Irgendwo blieb immer etwas liegen, eine unerledigte Aufgabe oder eine Klamotte, die ich nicht weggeräumt hatte. Seit meinem elften Lebensjahr bekam ich an der Blindenschule in Paderborn Klavierunterricht. Auf diesem Umweg schlich sich die Ordnung in mein Leben, da sich Musik ohne Plan und Struktur schlecht erfassen lässt. Ich lernte, dass sich musikalische Intervalle, wie Terzen, Quarten oder Quinten, auch in Zahlenverhältnissen darstellen lassen. An der Blindenschule in Berlin vertiefte ich mein musikalisches Wissen in der Ausbildung zum Klavierstimmer. Während meines Musikstudiums in München fiel mir Mitte der 1980er Jahre das Buch "Architektur und Harmonie" von Paul von Naredi-Rainer in die Hände. Darin stieß ich auf ein Zitat des Renaissancebaumeisters Leon Baptista Alberti: "Die Zahlen, welcher vermittels die Harmonie von Tönen unser Ohr entzückt, sind ganz dieselben, welche unser Auge und unseren Verstand ergötzen. Wir werden daher alle unsere Regeln für harmonische Beziehungen von den Musikern entlehnen, denen diese Zahlen ausnehmend wohl bekannt sind ..." Ich wurde hellhörig. Die Verbindung von Intervall und Zahl war also kein ausschließlich musikalisches Insiderwissen. Angeregt durch meinen Vater  –  er war gelernter Architekt  –  wurde ich an die Baukunst herangeführt. Nachdem diese Leidenschaft geweckt worden war, suchte ich gezielt nach Material zum Thema Musik und Architektur.

Im Rahmen eines Seminars über die vorsokratischen Philosophen erreichte mich 2001 die Anfrage, einen Vortrag über Pythagoras zu halten. Nun war ich bei den philosophischen Fragen angekommen und in die Abgründe dieses weltumspannenden Themas geraten. Weitere Vorträge folgten und dreimal begleitete ich Gruppen nach Paris und Chartres. In Chartres kam auch mein Monochord zum Einsatz. Das Monochord hat zwanzig gleich gestimmte Saiten, die über einen Resonanzkasten gespannt sind. Mit kleinen Stegen, die unter den Saiten verschoben werden können, lassen sich die unterschiedlichen Intervalle, Längen- und damit auch die Zahlenverhältnisse gleichzeitig darstellen. Pythagoras wird im Königsportal der Kathedrale auf einem Gesims mit seinem Monochord dargestellt. Wenn das kein Wink mit dem Zaunpfahl ist? Pythagoras beschreibt aber nicht nur die Verbindung von musikalischen Intervallen und Zahlenverhältnissen. Er entdeckt sie darüber hinaus als Grundlage für ein Weltbild und sagt: "Alles ist Zahl." Diese heute vielleicht provokant anmutende Behauptung zieht sich wie ein roter Faden von Platon bis Heisenberg durch sämtliche Disziplinen der europäischen Wissenschaftsgeschichte und Kunst.

Wenn ich ein Bauwerk unter den Gesichtspunkten seiner Formen und Proportionen, seines historischen Umfeldes, seiner Baugeschichte, seiner Funktion, seiner stilgeschichtlichen Merkmale und mit den Menschen, die in ihnen gewirkt haben, betrachte, wächst mein Verständnis. Und wirkliches Verständnis verändert uns selbst. Für blinde und stark sehbehinderte Menschen können in dieser vielseitigen Herangehensweise an ein Thema verborgene Perspektiven liegen. Denn zunächst sind ihnen nur Musik und Literatur zugänglich  –  die allerdings für das Erschließen weiterer Kunstbereiche hilfreich sein können. So mache ich immer wieder die Erfahrung, wie sich meine Sichtweise mit zunehmendem Hintergrundwissen verändert.

Geometrisch angelegte Barockgärten wirkten wesentlich strenger auf mich als gefällig und natürlich gestaltete englische Parks. Ich nutzte die Chance, mich damit auseinanderzusetzen, denn beide Gartentypen liegen in den Herrenhäuser Gärten in Hannover, wohin ich inzwischen gezogen war, unmittelbar nebeneinander. 1994 besuchte ich zum ersten Mal den Großen Garten in Herrenhausen. Dieser geometrisch angelegte Barockgarten ist der einzige seiner Art nördlich der Alpen, dessen Grundstruktur unverändert geblieben ist. Ich vertiefte mich in die Literatur und gab zwei Jahre später meine erste Führung. Über die Jahre reifte die Idee, einen Gartenführer zu den Herrenhäuser Gärten für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen zu konzipieren. Im Sommer letzten Jahres wurde er vorgestellt.

Mit Schwerpunkt auf diesem 350 Jahre alten Glanzstück der Gartenkunst bietet der Führer eine systematische Beschreibung der abwechslungsreichen Gartenlandschaft sowie eine Einführung in Stil und Zeitgeist des Barock. Der Große Garten wird mit all seinen Elementen beschrieben. Das Quadrat ist seine dominierende Grundform. Es hat starke symbolische Bedeutung, steht es doch für eine ideale Ordnung der Welt. Man findet es sowohl in Gärten der Antike, des christlichen Abendlandes als auch des Islam. Die Musikbeispiele auf DAISY-CD vermitteln über das Hörerleben hinaus zentrale Aspekte des barocken Weltverständnisses. Der Große Garten ist wie alle Barockgärten durch Bepflanzung in stark kontrastierende Teile gegliedert. In der Barockmusik werden vergleichbare Wirkungen mit unterschiedlich besetzten Instrumentengruppen oder durch exakt proportionierte Tempowechsel erzielt.

Aus zwei Gründen möchte ich abschließend den Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz erwähnen. Zum einen war Hannover für die Hälfte seines Lebens Wohn- und Wirkungsstätte. Zum anderen war auch er von dem Gedanken durchdrungen, dass "Ordnung und harmonische Beziehungen uns zu entzücken vermögen". Und seine von ihm formulierte Definition von Musik als "unbewußtes Zählen der Seele" legt nahe, in welchem Sinne man die eingangs aufgeworfene Frage bejahen kann: Ja, man kann Ordnung lieben.

Martin Rembeck ist Klavierlehrer und -stimmer und leitet Führungen durch die Herrenhäuser Gärten in Hannover.
Mehr Infos zu Vorträgen und Führungen unter
    Tel.: 05 11 / 55 04 17
    E-Mail: info@martin-rembeck.de
     www.martin-rembeck.de


Dazu ein Bild: Ein Meisterwerk der Gartenkunst: Martin Rembeck führt durch die Herrenhäuser Gärten


Info

"Der Große Garten  –  ein Führer für Blinde, Sehbehinderte und Sehende"
Mit Kartenteil, Textteil in Punktschrift (51 Seiten) oder Großschrift (43 Seiten) und DAISY-CD mit Klangbeispielen

Der Gartenführer ist im Schloss Herrenhausen und beim Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen für 30 Euro oder zur Ausleihe erhältlich,

Tel.: 05 11 / 5 10 42 18

Allein auf Reha: Es geht auch einfach

In der Januar-"Gegenwart" berichtete Klaus Jürgen Rafalczyk von seinem Kampf, ohne Begleitperson in eine Rehaklinik aufgenommen zu werden. Dr. Stefan Insam war ebenfalls allein auf Reha und erzählt von positiven Erfahrungen, die er in einer thüringischen Klinik gesammelt hat.


Als hochgradig sehbehinderter Physiker arbeite ich ganztags an einem Computer, der mit gängigen Hilfsmitteln ausgestattet ist. Dabei nutze ich auch meinen Sehrest, doch die Überanstrengung meiner Augen führt regelmäßig zu Kopfschmerzen und Übelkeit bis hin zu körperlichen Zusammenbrüchen. Meine Hausärztin riet mir daher, wieder eine ophthalmologische Rehabilitationsmaßnahme bei der Deutschen Rentenversicherung zu beantragen.

Mein Kostenträger wählte zum vierten Mal die Masserberger Klinik im Thüringer Wald aus. Als Großstädter schreckte mich die Abgeschiedenheit des Standorts anfangs ab. Doch die Umgebung rund um den heilklimatischen Kurort bietet viele Wanderwege und Ausflugsmöglichkeiten inmitten der Natur und in jedem Fall die nötige Ruhe für eine Reha.

Die Klinik kann auf 70 Jahre Erfahrung in der Augenheilkunde zurückgreifen und ist meines Wissens derzeit die einzige Rehaklinik in Deutschland, die von den Kostenträgern für Patienten mit Augenerkrankungen zugelassen ist. Viele der Mitarbeiter, darunter auch die Chefärztin der Augenabteilung, arbeiten schon seit Jahren in der Klinik und man merkt, dass sie den Umgang mit blinden und sehbehinderten Menschen gewohnt sind.

Das Besondere an der Masserberger Klinik ist, dass neben den ophthalmologischen Reha-Angeboten, wie Visualtraining, Sauerstoff- und Vitaminkuren, auch die Therapieangebote der onkologischen und orthopädischen Abteilungen genutzt werden können, zum Beispiel Wirbelsäulengymnastik oder Bewegungsbäder. Psychologen und der auf Schwerbehindertenrecht spezialisierte Sozialdienst stehen den Patienten mit Rat und Tat zur Seite und auch der Austausch mit anderen Augenpatienten wird gefördert. Darüber hinaus bieten der Integrationsfachdienst und Berufsförderungswerke vor Ort Beratungen zur beruflichen Orientierung an.

Auch wenn die Barrierefreiheit im Haus noch verbessert werden könnte  –  es fehlt zum Beispiel ein Bodenleitsystem  –  erhalten blinde und sehbehinderte Menschen in der Masserberger Klinik die jeweils benötigte Unterstützung. Sie können vom nächstgelegenen Bahnhof abgeholt werden und sich innerhalb der Klinik von Pflegehelferinnen zu den Therapieangeboten oder ins Restaurant begleiten lassen. Die Therapiepläne werden in Großdruck bereitgestellt oder auf Diktiergeräte aufgelesen. Punktschriftausdrucke sind laut Geschäftsführung in Planung.

Die Hilfsangebote stehen aber nicht nur Patienten, die wegen ihrer Augen in der Klinik sind, zur Verfügung. Ich habe eine sehbehinderte Krebspatientin kennengelernt, die sich bewusst für die Masserberger Klinik entschieden hat, da sie hier die Unterstützung erhalten konnte, die sie wegen ihrer Seheinschränkung benötigte.

Nach fünf Wochen Aufenthalt in der Klinik konnte ich hervorragende Ergebnisse für meine gesamte körperliche Gesundheit feststellen und meine Augen schmerzten deutlich weniger. Ich hoffe, dass ich nicht das letzte Mal die Gelegenheit hatte, in Masserberg Kraft zu tanken, und kann die Klinik nur weiterempfehlen.

Dr. Stefan Insam (46) ist Diplom-Physiker und lebt in München.



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Unter der Rubrik "Forum" schreiben Leser für Leser. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen, Kommentare oder Leserbriefe per

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oder per Post an
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Rungestr.19, 10179 Berlin

Panorama:

Sport

Weltcup Ski Nordisch: Vivian Hösch belegt Rang drei in Gesamtwertung

Am 20. März endete die Weltcup-Saison des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) im Langlauf und Biathlon mit dem Saisonfinale im finnischen Vuokatti. Die blinde Freiburgerin Vivian Hösch konnte sich über den dritten Platz im Biathlon-Gesamtweltcup freuen. Mit zweimal Bronze im bayerischen Finsterau und einmal Bronze in Vuokatti sowie mehreren vierten Plätzen lieferte sie mit ihrem Guide Florian Schillinger eine konstante Leistung ab.

Die blinde Münchnerin Clara Klug konnte mit ihrem Guide Martin Härtl nicht an ihre Bronzeerfolge im russischen Tyumen anschließen. In Vuokatti verzichtete sie sogar auf einen Start, da sie sich nach mehreren strapaziösen Rennen nicht fit genug fühlte.

Mehr Infos zum Weltcup unter
www.nordski.de

und alle Resultate unter
www.paralympic.org/nordic-skiing/calendar-results

Showdown: Deniz Kürtoglu ist Deutscher Meister

Anfang April fand in Kamen bei Dortmund die 6. Deutsche Meisterschaft (DM) im Showdown statt. Deniz Kürtoglu aus Kassel setzte sich im Finalspiel mit 12:8, 11:9 und 11:1 souverän gegen Christian Frenzel aus Marburg durch. Die dreifache Deutsche Meisterin Antje Samoray aus Berlin schaffte es auf den dritten Platz und war damit die beste Frau des Turniers.

Für Deniz Kürtoglu, der bei den Deutschen Meisterschaften schon zweimal unglücklicher Vierter war, ist mit dem Meistertitel auch die Teilnahme an der Showdown-Europameisterschaft im September in Pisa gesichert. Christian Frenzel hat sich innerhalb eines Jahres vom 15. auf den zweiten Platz verbessert.

Für die Deutsche Meisterschaft hatten sich 32 Spielerinnen und Spieler aus den vier Showdown-Regionen Nord, Nordrhein-Westfalen, Ost und Süd qualifiziert. Ausrichter des Turniers war der Blinden- und Sehbehinderten-Sportverein Dortmund, Veranstalter der DBSV.

Alle Platzierungen unter
www.dbsv.org/infothek/sport/showdown

mehr Infos unter
www.showdown-germany.de


Dazu ein Bild: Deutscher Meister im Showdown: Deniz Kürtoglu

Torball: SG Landshut und SG Hoffeld/Karlsruhe/München sind Deutsche Meister

In diesem Jahr wurde der Deutsche Meister im Torball der Herren im Rahmen der erstmals stattfindenden Bundesliga ermittelt. Sieben Teams trafen sich am 19. März in Landshut und spielten im Modus Jeder gegen Jeden. Dabei kam es zu einer faustdicken Überraschung: Der Vorjahresmeister BSV München I stieg in die zweite Liga ab. Neuer Meister wurde die SG Landshut. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Viktoria Dortmund Kirchderne und die TG Unterliederbach.

Deutscher Meister bei den Damen wurde, wie schon im letzten Jahr, die SG Hoffeld/Karlsruhe/München. Im Finale hat die Spielgemeinschaft gegen Viktoria Dortmund Kirchderne gewonnen. Dritter wurde die BSG Langenhagen.

Wie die Abteilung Torball im Deutschen Behindertensportverband (DBS) beschlossen hat, wird der Ligabetrieb im nächsten Jahr fortgesetzt  –  allerdings mit der Änderung, dass der Deutsche Meister in einer Hin- und Rückrunde an zwei Tagen ausgespielt wird.

Mehr Infos unter www.torballportal.de

Blindenfußball-Bundesliga startet in neunte Saison

Mit einem spannenden Auftaktspiel startet die Blindenfußball-Bundesliga in die Saison 2016: Am 7. Mai stehen sich in Gelsenkirchen mit den Sportfreunden Blau-Gelb Blista Marburg und dem Chemnitzer FC der amtierende Meister und der Vizemeister gegenüber. Neun Teams aus ganz Deutschland kämpfen an fünf Spieltagen bis Mitte September um den Meistertitel. Neben Marburg und Chemnitz treten in diesem Jahr Teams aus Berlin, Dortmund, Gelsenkirchen, Hamburg und Stuttgart sowie die Spielgemeinschaften aus Köln/Seckbach und München/Würzburg gegeneinander an.

Ausrichter der Liga sind seit ihrer Gründung 2008 die Sepp-Herberger-Stiftung, der Deutsche Behindertensportverband (DBS) und der DBSV. Unter dem Motto "Mit Fußball in die Mitte der Gesellschaft" werden wieder zwei Spieltage, diesmal in Gelsenkirchen und Rostock, auf zentralen öffentlichen Plätzen ausgetragen.

Mehr Infos unter
www.blindenfussball.de und
www.blindenfussball.net


Info

Spieltage der Saison 2016:

  • 7.5., Gelsenkirchen
  • 4./5.6., Stuttgart
  • 16./17.7., Hamburg
  • 20./21.8., Berlin
  • 10.9., Rostock

Dazu ein Bild: Es wird wieder gekickt: Die neunte Blindenfußball-Bundesliga startet im Mai

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern): Hotel mit ca. 50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein): Hotel mit ca. 50 Betten
  • Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen): Hotel mit ca. 100 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt): Pension mit ca. 30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen): Pension mit ca. 20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen): Pension mit ca. 20 Betten
  • Saulgrub (Bayern): Hotel mit ca. 90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

Griechenlands blinder Innenminister: "Haben Sie Hoffnung!"

Panagiotis Kouroumblis, 64

Panagiotis Kouroumblis sieht nicht, aber er hört alles. Er kennt das Gerede. Wieso hat er nur immer so schöne Frauen um sich? Das kann doch kein Zufall sein. Die schwarze Sonnenbrille, die er auch im Büro nie abnimmt  –  nur Show vielleicht? Er hat auch keinen Blindenstock. Mitleid will er sowieso keines.

Panagiotis Kouroumblis hat Plätze im Dionysos reserviert. Kouroumblis stochert mit der Gabel auf seinem Teller. So unauffällig wie möglich hat Ioanna Skondra, seine junge Assistentin, ihm das Besteck zugeschoben. Sie hat ihm auch drei Oliven auf den Teller gelegt. Für Kouroumblis beginnt jetzt ein Suchspiel. Diesmal geht es so aus: Zwei von drei Oliven gefunden, als das Slow-Food-Lamm gebracht wird. Kouroumblis spürt den Kellner an seinem Oberarm. Er weicht mit dem Oberkörper ein paar Zentimeter zurück, um Platz zu machen.

Kouroumblis ist Innenminister in Griechenland. An seinen Polizisten lassen die Bürger gerade ihren Ärger über das neue Sparprogramm aus, das Tsipras von seinen Verhandlungen in Brüssel mitgebracht hat. Mit Hirtenstöcken schlagen die Bauern auf Polizeiautos ein. Die Migrationsbehörde untersteht Kouroumblis auch. Dafür hat er  –  wie für die Polizeiabteilung  –  eigens einen Stellvertreter.

Krise überall. Unterwegs mit einem, der mit jeder Faser seines Körpers ausstrahlt: Stellt euch bitte nicht so an. Doch in Ruhe mittags essen? Das geht nicht einmal in Dionysos' Reich. Selbst für die Sehenden am Tisch taucht die Frau aus dem Nichts auf. Roter Schal, rote Brille, roter Lippenstift. In den Fünfzigern vielleicht. Sie kommt gleich zum Punkt: 30 Jahre lang habe sie in Athener Ministerien gearbeitet. Vor zwei Jahren wurde sie rausgeschmissen. Jetzt will sie von Kouroumblis wissen, ob sie Hoffnung haben kann, dass ihre Rente nicht noch einmal gekürzt wird.

"Haben Sie Hoffnung!", sagt er. Die paar Worte genügen der Frau schon. Keine Wut in ihrer Stimme, keine Vorwürfe. Eine Vergewisserung nur, mehr wollte sie nicht. Das erlebt man selten, wenn man in Griechenland mit Politikern unterwegs ist.

Tsipras hat Kouroumblis einen schwierigen Job übertragen. Die beiden Männer haben sich gegenseitig eine Chance gegeben, wenn man so will. Kennengelernt haben sie sich 2011 am Rande einer Beerdigung des Alt-Linken Leonidas Kyrkos. Kouroumblis war gerade von seinen Pasok-Sozialisten aus der Partei geworfen worden, weil er gegen die Sparpolitik gestimmt hatte. Tsipras war Oppositionspolitiker, seine Syriza noch eine Vier-Prozent-Partei.

Kouroumblis hatte ein gutes Gefühl, als er Tsipras' Hand drückte und seine Stimme hörte. Darauf verlässt er sich. In seinem ersten Kabinett machte Tsipras den Blinden zum Gesundheitsminister. Dann kam der politisch heiße Sommer 2015, in dem Tsipras sein Versprechen aufgeben musste, die Sparpolitik zu beenden. Danach hatte er auch in den eigenen Reihen nicht mehr viele Unterstützer. Kouroumblis blieb loyal. Trotz allem. Nach der Neuwahl im September beförderte Tsipras ihn.

Kouroumblis trifft Leute, die seine Hand nicht mehr loslassen wollen und andere, die zögern, sie ihm zu geben, es aber dann doch tun. Wer verweigert einem Blinden die Hand, wenn er danach verlangt? Deshalb hat Tsipras ihn ausgewählt. Dieser Mann kommt auch dann noch weiter, wenn andere längst das Vertrauen verloren haben.

Kouroumblis lässt sich von der Krise berühren. Er kennt ihren Sound. "Ihr Klang ist traumatisierend", sagt er. Er kennt den erdigen Aufschrei der Bauern. "Viel heißer, viel tierischer, als wenn Beamte auf die Straße gehen", findet er. Die Bauern haben nie das Sicherheitsgefühl der Beamten erlebt. Die Bauern wissen nicht, wie die nächste Ernte wird. Wenn jetzt der Staat wie ein Unwetter über sie hereinbricht, dann gnade dem Land Gott. Über den "Protest in Krawatten"  –  jenen der Anwälte, die sich gegen steigende Beiträge für die Sozialversicherung wehren  –  amüsiert sich Kouroumblis hingegen. Er ist selbst Anwalt. "Es ist gut, dass sie auf die Straße gehen. Das tut ihnen gut, ein paar Kilos abzunehmen." Er muss aber jetzt auch wieder raus auf die Straße. Nächster Termin. Draußen wartet sein schwarzer Jeep Cherokee mit laufendem Motor.

Auch Kostas Kousaris, 28 Jahre alt, wartet. Er sitzt im zweiten Wagen. Er ist Personenschützer. Es ist das erste Mal, dass der Polizist auf einen Blinden aufpassen muss. "Das Schwierigste ist, ihn vor Unfällen zu schützen." Und die aufgebrachte Menge? Die beruhige sich ganz schnell, wenn Kouroumblis auftaucht. Kousaris steht immer links vom Minister. Ihre Oberarme berühren sich. Das genügt Kouroumblis.

Die Kolonne ist am Ziel: "Griechische Welt" steht an der Fassade des Kulturzentrums. Emmanuel Sfakianakis, Chef der Abteilung Cyber-Kriminalität, stellt gleich sein neues Buch vor. Kouroumblis lässt sich von seiner Assistentin in Reihe sechs führen. Eigentlich ist nicht vorgesehen, dass Kouroumblis zu den Gästen spricht. Aber dann hebt er den Arm und lässt sich ans Podium führen. "Meine Damen, meine Herren, ich konnte der Versuchung nicht widerstehen." Er frage sich, ob sein Mitarbeiter mehr in den Job als in seine Frau verliebt sei. Das Buch sei "ein Werk der Seele".

Kouroumblis kommt aus einem Dorf in Westgriechenland. 1961 spielte er mit Freunden an einem Fluss, an dem die deutschen Besatzer im Zweiten Weltkrieg eine Brücke gesprengt hatten. Sein Freund fand im Boden eine Granate. Sie explodierte. Der Freund starb. Kouroumblis erblindete. Heute sagt er: "Wenn diese Handgranate mich nicht töten konnte, was dann?" Er studierte, er demonstrierte, er lehnte sich gegen die Militärdiktatur auf. Er baute Blindenorganisationen auf und ging in die Politik. Er heiratete und hat zwei Kinder. Seine Mitarbeiter bewundern ihn.

Panos Stenos, 41, roter Pulli und Sportrucksack, begleitet ihn auf Auslandsreisen. Er arbeitet seit 2012 für Kouroumblis, als er noch Lobby-Arbeit für Blinde machte. Einmal waren sie zu zweit auf einem Kongress in Paris. Stenos dachte, das kann ja was werden. Jetzt müsse er Kouroumblis die ganze Zeit bemuttern. Aber der Politiker machte die Hotelzimmertür hinter sich zu. Man sah sich frisch rasiert am nächsten Morgen wieder. Stenos half nur, die Krawatte zurechtzuzupfen.

"Er eröffnet dir eine völlig neue Welt", sagt Ioanna Skondra. "Wenn du denkst, es geht nicht mehr, dann schau ihn an." Kouroumblis' Assistentin ist 26. Sie hat studiert, Internationale Beziehungen. Sie fängt an, wenn der Chef morgens anfängt. Schluss ist, wenn er Schluss macht. Ihr bleibt kaum Zeit, Freunde zu sehen. Viele von ihnen sind arbeitslos. Sie leben genau unter den Umständen, die Tsipras und seine Regierung versprochen hatten abzuschaffen. Nun spart diese Regierung weiter Milliarden ein.

Es ist nach 21 Uhr. Kouroumblis hat noch Termine. Zwei Feuerwehrleute sind zu Gast. Es gibt Probleme bei der Ausbildung des Nachwuchses. Makis Tsiougris, 45 Jahre alt, Kapuzenpulli, trägt sein Anliegen vor. Kouroumblis hört zu, greift zum Hörer und ruft den zuständigen Generalsekretär an. Als er auflegt, bekommt Makis Tsiougris das Versprechen, dass er sich kümmern werde. Nach zehn Minuten ist der Termin vorbei. "Mich hat beeindruckt, dass er gleich versucht, eine Lösung zu finden", sagt Tsiougris. Ob er sich vorstellen könnte, bei der Feuerwehr unter einem blinden Chef zu arbeiten? "Unmöglich", sagt er. "Wir haben große Brände, wie sollte er da den Überblick behalten." In Kouroumblis Job brennt es auch, denkt man. Nur Feuer sieht man nicht.


Info

Dieser Artikel von Mike Szymanski ist der "Süddeutschen Zeitung" vom 1. März 2016 entnommen. Gekürzter Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlages.

Service/Reha:

Gewusst wie: Messen und Wiegen

Manchmal helfen schon kleine Tricks oder einfache Hilfsmittel. Es kommt vor allem darauf an, sie zu kennen. Und schon ist es gar nicht mehr so schwer, blind oder sehbehindert im Haushalt zurechtzukommen, einen Kuchen zu backen oder ein Bild aufzuhängen. Eine Rehalehrerin gibt Anregungen.

Von Christine Krumpen  


Die Kartoffelklöße von Frau N. sind in Gefahr. Seit Jahren stehen sie jeden Samstag auf dem Speiseplan, als Leibgericht der ganzen Familie. Doch nun kann Frau N. den Dreiviertelliter Wasser, den sie zum Anrühren des Teigs braucht, nicht mehr abmessen. Sie kann die Zahlen auf dem Messbecher nicht mehr erkennen. Also muss der Enkel ran, den sie allerdings extra dafür wecken muss. Dabei könnte auch ein großer Kaffeebecher Abhilfe schaffen: dreimal hintereinander gefüllt und schon ist die richtige Wassermenge in der Schüssel. Und der Junge kann samstags wieder ausschlafen.

Wer es genauer nimmt, kann sich einen taktilen Messbecher anschaffen. An dessen Innenseite sind fühlbare Markierungen eingeprägt. Alternativ können Streifen eines speziellen Klebebandes auf die benötigten Füllhöhen geklebt werden. Für gängige Mengen kann man sich auch kleine Messbecher aus Metall anschaffen. Ein vierteiliges Set erleichtert das Abmessen von Flüssigkeiten. Das größte fasst einen Viertelliter, das zweite 125 ml, das dritte 80 ml und das vierte 60 ml. Der Umgang damit muss allerdings geübt werden, denn es nützt ja nichts, wenn das Gefäß überläuft und hinterher die Arbeitsfläche voll Milch ist.

Für trockene Zutaten, die man wiegen möchte, bietet sich eine sprechende Waage an, die möglichst eine Zuwiegefunktion haben sollte. So kann man die Waage wieder auf Null stellen, wenn der Zucker für den Kuchen in der Schüssel ist und als nächstes die Butter gewogen werden muss. Einige Firmen verkaufen die Schüssel gleich mit der Waage. Doch kann man auch seine gewohnte Rührschüssel verwenden.

Natürlich gibt es auch sprechende Personenwaagen zur Überprüfung des eigenen Gewichts nach dem Kuchengenuss. Herr L. findet das sehr praktisch, denn so weiß seine sehende Frau nicht sofort, wenn er wieder zugenommen hat.

Was gibt es noch zu messen? Die Temperatur natürlich. Mit einem sprechenden Thermometer, das die Innen- und Außentemperatur ansagt, weiß man, wie warm man sich anziehen muss, wenn man das Haus verlässt. Wer sich trotz der richtigen Kleidung eine Erkältung zugezogen hat, muss seine Körpertemperatur messen. Es gibt verschiedene Modelle mit Sprachausgabe: traditionelle Fieberthermometer mit Metallspitze oder moderne Stirn- und Ohrthermometer.

Die Ziehzeit für den Erkältungstee stoppt man mit einem sprechenden Kurzzeitmesser. Am besten probiert man aus, ob man mit einem digitalen oder einem mechanischen Gerät besser zurechtkommt.

Uhren, die ebenfalls dem Messen dienen, nämlich dem Messen der Zeit, sind ein Thema für sich. Von kontrastreich über taktil oder sprechend bis zu vibrierend  –  die "Gegenwart" hat im vergangenen Jahr in der März-Ausgabe einen Überblick über das Angebot gegeben.

Im Geografieunterricht lernen blinde und sehbehinderte Schüler, Strecken mit einem taktilen Lineal zu messen. Für Heimwerker gibt es den taktilen Gliedermaßstab, auch Zollstock oder Meterstab genannt  –  je nachdem, in welcher Gegend man zu Hause ist. Herr M. verwendet seinen Meterstab routiniert in der Werkstatt. Der Stab hat fühlbare Punkte im Zentimeterabstand. Die Abstände von jeweils 5 und 10 cm sind extra markiert. Zum Abmessen von Längen kann man auch ein sprechendes Rollmaßband verwenden.

Wer schließlich weiß, in welcher Höhe er das Regalbrett an der Wand aufhängen möchte, braucht nur noch eine Wasserwaage, damit es am Ende nicht schief hängt. Eine elektronische Wasserwaage, die zugegebenermaßen nicht gerade billig ist, zeigt durch ein akustisches Signal an, ob alles passt. Sie erlaubt vertikales und horizontales Messen. Deutlich günstiger ist eine mechanische Wasserwaage. Sie besteht aus einem Aluminiumrohr, in dem sich eine Metallkugel befindet. Die Enden sind natürlich verschlossen. Solange das zu messende Objekt schief ist, rollt die Kugel hin und her. Bitte nicht aufregen, denn es kann schon eine kleine Geduldsprobe darstellen, bis die Kugel zum Stillstand kommt.

Wenn der Blutdruck trotzdem gestiegen ist, sollte man ihn mit einem sprechenden Messgerät bestimmen. Die Geräte, die am Handgelenk ansetzen, sind zwar nicht so teuer, doch weniger genau als die Oberarmmessgeräte. Um deren Handhabung zu lernen, sollte man sich einweisen lassen. Dann kann der Blutdruck selbst überwacht werden. Gute Geräte speichern sogar eine Reihe von Werten.

Viele kleine und größere Hilfsmittel können  –  richtig eingesetzt  –  das Leben blinder und sehbehinderter Personen erleichtern. Man muss nur wissen, dass es sie gibt.

Christine Krumpen ist Rehalehrerin in Augsburg und stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes der Rehabilitationslehrer/-lehrerinnen für Blinde und Sehbehinderte.


Dazu ein Bild: Wenn es mit dem Augenmaß nicht mehr klappt: Hilfsmittel wie taktile Messbecher erleichtern blinden und sehbehinderten Menschen den Alltag



Kurzinfo: Bundesverband der Rehalehrer

Wollen Sie mehr über das Angebot der Rehalehrer erfahren?

Dann wenden Sie sich an Ihren
Landesverein
Tel.: 0 18 05 / 666 456 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max.0,42 Euro/Min.)

oder an den
Bundesverband der Rehabilitationslehrer für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 0 70 00 / 2 66 27 38 (max.0,12 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk evtl. abweichend)
E-Mail: info@rehalehrer.de
www.rehalehrer.de

Medien:

Bücher

Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Oma ist 77, Ärztin, Chaotin und treibt die Nachbarn in den Wahnsinn. Elsa ist 7, liebt Wikipedia und Superhelden und hat nur einen einzigen Freund: nämlich Oma. In Omas Märchen erlebt Elsa die aufregendsten Abenteuer. Bis Oma eines Tages nicht mehr aufwacht und Elsa auf die größte Suche ihres Lebens schickt  –  in der wirklichen Welt.

Elsa soll Briefe überbringen und ausrichten: "Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid." Doch Elsa bekommt nur einen Brief und muss selbst herausfinden, wo und für wen die anderen Briefe sind. Dabei lernt sie Monster aus ihrer und Omas Parallelwelt kennen und erfährt, dass es noch mehr Menschen gibt, die ihre Geheimsprache sprechen. Alles hängt und gehört zusammen  –  das begreift am Ende nicht nur Elsa.

Ein wunderbares Buch über Freund- und Feindschaften, Zusammengehörigkeit, Kindheit, Fantasiewelten, Krieg und Tod, Verlassenheit und Isolation, Hoffnung und Mut.

Frederick Backman: Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid
1 CD DAISY (15:40 Stunden)
Sprecherin: Elisabeth Wöllert

Sophia oder Der Anfang aller Geschichten

Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei


In seinem neuen Roman lässt Rafik Schami das Damaskus der Nachkriegsjahre bis zum Beginn des Arabischen Frühlings auferstehen. Im Mittelpunkt steht der Syrer Salman, der sein Heimatland vor vierzig Jahren verlassen hat und ins Exil fliehen musste. Jetzt möchte er seine Heimat und seine Eltern wiedersehen. Doch wenige Tage nach seiner Ankunft in Damaskus wird er des Mordes beschuldigt und befindet sich erneut auf der Flucht.

Rafik Schami floh selbst vor mehr als vierzig Jahren vor der syrischen Diktatur nach Deutschland. Über seine Romanhelden gibt er Einblicke in das syrische System, das auf Korruption, Folter und Verfolgung setzt und die Menschen zur Gleichgültigkeit erzieht. Dennoch steht das Politische nicht im Vordergrund. In poetischer Sprache schreibt Schami über den Zauber des Orients und den Sieg der Liebe über das Böse. Auf diese Weise weckt er ganz nebenbei Verständnis für die Menschen, die heute auf der Flucht sind.

Rafik Schami: Sophia oder Der Anfang aller Geschichten
1 CD DAISY (17 Stunden)
Sprecherin: Andrea Schunk

God's Country

Ein Buch-Tipp von Gabi Schulze, Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)


"God's Country" ist eine Parodie auf den Wilden Westen und lässt alle Klischees darüber verblassen. Schon der Held der Erzählung  –  ein schwarzer Cowboy  –  passt überhaupt nicht ins Bild vom rauen Westen nach dem Sezessionskrieg. Ihm gegenüber steht Curt Marder, ein geldgieriger, rassistischer, weißer Farmer. Ausgerechnet er ist auf die Hilfe des schwarzen Bubba angewiesen, denn seine Frau ist entführt worden und Bubba ist weit und breit der beste Fährtenleser. Es beginnt eine skurrile Odyssee zweier Männer, die unterschiedlicher nicht sein können: ein unmoralischer Weißer, der keine Skrupel kennt, und ein gesellschaftlich geächteter Schwarzer, der für mehr Menschlichkeit eintritt.

Percival Everett setzt die tragikomische Geschichte so meisterhaft in Szene, dass diese Quentin Tarantino zu seinem Film "Django Unchained" inspiriert haben könnte. Ein Lesevergnügen nicht nur für Western-Liebhaber.

Percival Everett: God's Country
Blindenkurzschrift (2 Bände)
Preis: 24 Euro

Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13 -119
E-Mail: verkauf@dzb.de
Verfügbar auch als Leihtitel



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Hilfe, die Googles kommen!

Macht Online-Shopping irre? Kann man den Sinn des Lebens googeln? Würde Jesus heutzutage die Bergpredigt twittern? Und warum taucht ein Shitstorm nie in der Wettervorhersage auf? Mit Witz und Tempo widmet sich der Comedian Tobias Mann den unendlichen Weiten des World Wide Web und schildert, wie Apple & Co. zur Evolution zwingen. Dabei ist er der digitalen Welt immer ein paar Pointen voraus.

In vierzehn Kapiteln erzählt Mann die Geschichte des Internets und blickt zurück in die Zeit, als die Computerspiele laufen lernten. Seine Rückschau spickt er mit Anekdoten rund um PC, Spielekonsolen und Smartphones. Ein unterhaltsames und lesenswertes Buch, das den digitalen Alltag mit all seinen Eigenheiten, Vor- und Nachteilen darstellt.

Tobias Mann: Hilfe, die Googles kommen!
1 CD DAISY (7:21 Stunden)
Sprecher: Peter Unglert
Preis: 29 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen.

Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen.

Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Rätsel:

Mai-Rätsel

Gesucht werden sechs Paare aus sechsbuchstabigen Wörtern. Das eine Wort verwendet jeweils dieselben Buchstaben wie das andere, nur in veränderter Reihenfolge. Beispiel: Ein Einzelstück mit U und ein Römergewand mit T ergeben Unikat und Tunika.


  1. Eine Stadt in Nordrhein-Westfalen mit S und Geistesgrößen mit G
  2. Eine Begabung mit A und ein Frauenname mit A
  3. Ein Federwechsel mit M und eine afrikanische Hauptstadt mit M
  4. Ein Gebäudeteil mit G und eine Backzutat mit E
  5. Singvögel mit M und eine griechische Sagengestalt mit I
  6. Pflanzenteile mit T und ein Auktionsteilnehmer mit B

Bei richtiger Lösung nennen die Endbuchstaben des jeweils zweiten Lösungswortes, fortlaufend gelesen, ein Wort, das  –  wiederum umgestellt  –  zu einem Getränk werden kann.

Rätselautor: Dieter Schoss  


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Mai an den

DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org

Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des April-Rätsels

Dora wird heute 45, ihre Kinder sind 19, 15 und 11 Jahre alt. Vor neun Jahren war Dora 36, damals war Anna 10, Ben 6 und Celine 2. Bei Annas Geburt war Dora 26.

Anzeigen:

Hinweis

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Tandem-Dreirad mit Sesselsitzen, E-Antrieb, SRAM 2 * 5-Gang-Nabenschaltung, Hersteller: PF Mobility Dänemark, gekauft 2012, gut erhalten, gerne zum Testen, VB: 3.500 Euro, Lustadt/Südpfalz

Tel.: 0 63 47 / 65 77

Suche

funktionsfähiges Nokia-Handy mit Talks & Zooms

Tel.: 01 78 / 1 72 99 87

Partnersuche

Netter Er, 52 J., 184 cm, 85 kg, sehbehindert, berufstätig, ruhiger, zuverlässiger Typ, sucht sympathische, schlanke Sie, Nichtraucherin, für Dauerfreundschaft. Meine Hobbys sind: Wandern, Schwimmen, Tanzen, Ausflüge. Raum München  –  Nürnberg

Tel.: 01 76 / 77 58 85 23


Hallo Du, ich habe ein kleines Handicap, bin aber lieb und nett. Mein Alter ist 53, bin groß und kräftig. Suche nette und liebe Freundin, die mit mir gemeinschaftlich Unternehmungen machen möchte. Höre gern von dir.

Chiffre 01/05/2016


Karin aus dem Ostteil Berlins (Hellersdorf) ist Witwe, Mitte sechzig, 160 cm groß, vollblind, kann keine Blindenschrift, ist weltoffen, sportinteressiert (Fußball und Boxen), reise- und wanderlustig, humorvoll und für jeden Gag zu haben. Wer traut sich anzurufen unter

Tel.: 0 30 / 5 54 12 70

Verschiedenes

Hunsrück, zwischen Mosel und Mittelrhein, Fe-Wo, 2-3 Pers., Hunde willk.

Tel.: 0 67 61 / 1 35 65
E-Mail: jagdfee@web.de
www.haus-hainbuche.de

Gewerbliche Anzeigen

Blindenlangstockmanufaktur

www.blindenlangstockmanufaktur.de
Blindenlangstock mit persönlicher Note

Tel.: 0 45 61 / 5 26 86 77

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.

SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Reisen mit anders-sehn

Jetzt auch Angebote für Menschen mit Hörsehbehinderung!

Besonders geeignet: Genusswandern in der Pfalz, 4.-10. Sept. (Hotel mit großem Park und Slow-Food-Restaurant, Weinverkostung, leichte Wanderungen, Ausflüge).

anders-sehn: einfühlsam, erlebnisreich, auf Wunsch begleitet, für einen selbstbestimmten Urlaub!

Nähere Informationen sowie Katalog als MP3-CD oder in Schwarzschrift unter
Tel.: 0 47 21 / 6 99 85 67
E-Mail: hahn@anders-sehn.de
www.anders-sehn.de

Schottland-für-Alle  –  Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Der Mai ist gekommen  –  haben Sie Ihre Ferien schon geplant? Ob Großbritannien, Irland, Island, Malta, Skandinavien, das Baltikum und Russland oder ein Ziel nach Wunsch  –  ganz woanders hin. Wir planen gerne eine Reise mit Ihnen und für Sie. Ganz besonders möchten wir diesen Monat unsere Reisen nach Island, Irland oder Schottland empfehlen. Aber auch der nächste Winter kommt bestimmt und unsere Advents- und Silvesterreisen sind schon buchbar.

Alle Infos finden Sie auf unserer Homepage www.schottland-fuer-alle.com


Gerne stehen wir für weitere Infos per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com oder unter
Tel.: 02 11 / 43 69 13 28 bzw.
Tel.: 00 44 / 18 63 / 76 60 10

zur Verfügung.

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Schulung und Hilfsmittel


Verkauf von Digitalradios, sprechenden Fernsehgeräten  –  Computer-Training, Schulung zu allen Apple-Produkten und vieles mehr!

Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
Im Web: www.schulze-graben.de

AASB Maria Seidling

Wir ermöglichen seit 30 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.


  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: DAISY-Player, TextToMP3, Editor
        ab 2.200,00 Euro
  • Dragon NaturallySpeaking 13 oder 14 PRO
    Spracheingabe für Diktat und Programmsteuerung unter Windows, Skripte für JAWS, Office und Lesephon®, jetzt mit Echo-Funktion, 2 Tage Schulung
        Preis auf Anfrage
  • Alva Braillezeilen, 40/80 Module
    auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Aktuelle JAWS-Version
    Screenreader mit Stimme Eloquence/Steffi/Yannik/Anna
        ab 1.679,34 Euro
        Schülerpreis auf Anfrage
        Angebot bei Neukauf JAWS: 3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage
  • Aktuell: RTFC Textkonverter (Braille, DAISY) mit Stimme Petra
        Preis auf Anfrage

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Zertifiziert nach DIN ISO 9001/2008. Zertifizierter Fachhändler für Dragon NaturallySpeaking speziell für Blinde.

Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de
www.aasb-seidling.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Willkommen in der Welt von Information und Unterhaltung!


  • Webbox2
    Die Webbox2 ist einerseits ein Wiedergabegerät für Hörbücher im DAISY-Format und für viele weitere Text- und Audio-Inhalte, andererseits ermöglicht sie Ihnen einen bisher nicht dagewesenen Zugang zu verschiedensten Informationen direkt aus dem Internet. Informieren Sie sich über die neuesten Nachrichten, hören Sie Radio aus aller Welt, lesen Sie Hörbücher, Zeitungen und Zeitschriften  –  und das alles in Sekundenschnelle direkt über das Internet und völlig ohne Computer. Die Webbox2 wurde speziell für seheingeschränkte und blinde Menschen entwickelt und ist einfach zu bedienen. Sie wird direkt am Gerät über fünf große, gut fühlbare Tasten sowie einen Drehknopf gesteuert. Mitgeliefert wird eine speziell entwickelte Fernbedienung mit übersichtlicher und großflächiger Anordnung der Tasten, so dass sich hier jeder schnell zurechtfindet. Eine integrierte Sprachausgabe liest Ihnen jederzeit alle Informationen vor. Für einen dauerhaften und flexiblen Service benötigen Sie für die Nutzung der Internetdienste ein Abonnement (Preis: 5,95 Euro pro Monat). Funktionen u.a.: Wiedergabe von DAISY-Hörbüchern, DAISY-Online, Musik, Internetradio, diversen Fernsehsendern, Podcasts; Zeitschriftenservice diverser Magazine (z.B. Fernsehprogramme, Spiegel Online), Zugang zur Wikipedia-Internet-Enzyklopädie; Wiedergabemedien: SD-Karte, USB-Stick oder externes CD-Laufwerk; Internetanschluss über LAN oder WLAN; Gewicht: 900 g, Maße: 200 * 220 * 80 mm.
    Hinweis: Bei diesem Artikel kann kein DBSV-Rabatt gewährt werden.
        Best.-Nr.2050056  –  599,00 Euro
  • CD/DVD-Laufwerk zur Webbox2
    Zur Wiedergabe von DAISY-Büchern, Musik-CDs oder auch DVDs mit Audio-Inhalten über die Webbox2
        Best.-Nr.2050057  –  49,00 Euro

Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-0
Bestellservice:
    Tel.: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
    Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment:

  • Tragbares Digitalradio DPR-65
    DAB+ und UKW-Empfang, gut fühlbare Bedienknöpfe, ein Drehregler für die Lautstärke. 5 Direktspeichertasten für je 5 DAB+ und UKW-Sender, ein Schiebeschalter für die Tastensperre sowie die automatische und manuelle Sendersuche ermöglichen Blinden und Sehbehinderten eine problemlose Bedienung! Monolautsprecher mit hoher Klangqualität, Stereowiedergabe über Kopfhörer, 3 Betriebsarten: Batterien (2xR6), Akkus (im Gerät aufladbar, Schiebeschalter für Ladebetrieb) sowie Netzbetrieb mittels USB-Kabel (im Lieferumfang) und USB-Netzteil (nicht im Lieferumfang), LCD-Anzeige für Radiosender und Programminfos mit Hintergrundbeleuchtung, schwarzes Kunststoffgehäuse, Abmessungen: ca.12 * 7 * 3 cm, Gewicht: nur ca.200 g mit eingelegten Batterien
        M420  –  94,00 Euro
  • Passendes USB-Netzteil zum DPR-65
        M596  –  9,80 Euro
  • Stereo-Digitalradio DPR-25
    DAB+ und UKW-Empfang, gut fühlbare Bedienknöpfe, Drehregler für Lautstärke und Senderauswahl. 2 Stereo-Lautsprecher mit sehr gutem Klang, 5 Direktspeichertasten für je 5 DAB+ und UKW-Sender, automatische und manuelle Sendersuche, Tastensperre, Klangvoreinstellung für Musik und Nachrichten, 3 Betriebsarten: Netzbetrieb (Netzteil im Lieferumfang), Batteriebetrieb (6xR14) sowie Akkubetrieb (6xR14 im Gerät aufladbar, Schiebeschalter für Ladebetrieb), LCD-Anzeige für Radiosender und Programminfos mit Hintergrundbeleuchtung, drei 3,5 mm-Klinkenbuchsen für Kopfhörer sowie zu und von einer externen Klangquelle, schwarzes Kunststoffgehäuse, Abmessungen: ca.27 * 14 * 7 cm, Gewicht: ca.840 g
        M421  –  189,00 Euro
  • Herrenarmbanduhr "DianaTalks"
    Besonders deutliche Ansage von Uhrzeit und Wochentag, umschaltbar zwischen Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch und Niederländisch sowie 12- oder 24-Stunden-Ansage, weißes Zifferblatt mit großen schwarzen Ziffern und verstärkten Zeigern für exzellenten Kontrast, anthrazitfarben lackiertes, glänzendes Metallgehäuse, Durchmesser: ca.44 mm, schwarzes Lederarmband
        U150  –  79,00 Euro

Besuchen Sie uns vom 18. bis 20. Mai 2016 auf der SightCity Frankfurt, Sheraton Conference Center Frankfurt/Main, Flughafen, Stand C7!

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Marland

RENAISSANCE: Eine edle Erneuerung

Elegante Armbanduhr mit Vibration und akustischen Signalen für Damen und Herren, vermittelt detaillierte Zeitinformationen, taktiler Wecker und Alarmfunktionen, kabellose Empfangsstation von Messergebnissen elektronischer Geräte, wie z.B. von Waagen, vornehmes Design aus Edelstahl, wasserresistent, moderne Ladestation mit automatischer Zeiteinstellung beim Einsatz des PC.

Hotline: 0 75 25 / 92 05-0
www.marland.eu/renaissance

IPD

Setzen Sie mit IPD auf Magic, die Vergrößerungssoftware für Windows 10! Neben der Dual-Monitor-Funktion unterstützt Magic nun auch Touch-Displays.

IPD: Wir sind für Sie da!

Tel.: 05 11 / 9 36 30 90
E-Mail: post@ipd-hannover.de
Web: www.ipd-hannover.de

Papenmeier

Wir bieten Lösungen für individuelle Braille-Arbeitsplätze.

Bildbeschreibung: In der gestalteten Anzeige ist eine blinde Frau zu sehen. Sie sitzt an ihrem Schreibtisch und arbeitet mit der Papenmeier Braillezeile BRAILLEX EL 80c.

F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
Tel.: 0 23 04 / 9 46-0
E-Mail: info.reha@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier.de

SightCity Frankfurt

18. bis 20. Mai 2016
Sheraton Hotel Frankfurt am Main
18. und 19. Mai: 10 bis 18 Uhr, 20. Mai: 10 bis 16 Uhr


Die weltweit führende Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel

  • Freier Eintritt
  • Abholservice für sehgeschädigte Besucher vom Messebahnhof
  • Persönliche Messeguides
  • Hersteller präsentieren Neuheiten und Bewährtes auf 2 Ebenen

SightCity Forum (gefördert durch: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, aus Mitteln des Ausgleichsfonds)


Hochklassiges Vortrags-Programm

  • Medizinische Fachvorträge, Fortbildungen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen
  • Weiterbildung für Ärzte und Heilberufe
  • Beratung durch Selbsthilfegruppen und Institutionen
  • BBWs und BFWs informieren über Arbeit, Ausbildung und Beruf

Mehr Informationen unter www.sightcity.net


Veranstaltungsort:
Hotel Sheraton
Frankfurt-Airport, Hugo-Eckener-Ring 15
60549 Frankfurt/Main


Kontakt:
SightCity
Frankfurt, c/o Metec AG
Hasenbergstr.31, D-70178 Stuttgart
Telefon: +49 (0) 7 11 / 6 66 03 18
Fax: +49 (0) 7 11 / 6 66 03 33
E-Mail: info@sightcity.net

RTB

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an"  –  "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.


RTB GmbH & Co.KG
Tel.: 00 49 (0) 52 52 97 06-0
www.rtb-bl.de

Handy Tech

Elektronische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte


Braillezeilen  –  Made in Germany

  • Die einzigartige Ergonomie
    Fühlen Sie den Unterschied. Konkave Brailleelemente von Handy Tech bieten Ihnen ein angenehmes Lesevergnügen.
  • Die umfassende Funktionalität
    Technische Raffinessen sind bei Hand Tech-Produkten einfach bedienbar. Patentierte ATC-Technologie, Notizfunktion, Direct Transfer, Multi-Bluetooth oder austauschbare Akkus  –  nur einige Funktionen, die Ihnen das Leben erleichtern.
  • Der kompetente Service
    Als Brailleexperten mit fundierter Erfahrung eröffnen Ihnen Handy Tech-Braillezeilen den Zugang zu Windows PC, MacBook, iPhone oder Android.
  • Die große Auswahl
    Flexibler Einsatz für alle Lebenslagen. Ob mobil mit Laptop bzw. Smartphone oder stationär am Arbeitsplatz, Handy Tech bietet die für Sie optimale Lösung.

SightCity 2016

Besuchen Sie uns vom 18. bis 20. Mai 2016 im Sheraton Hotel Airport Frankfurt a.M. am Stand B3!


Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstraße 10, 72160 Horb-Nordstetten
Tel.: 0 74 51 / 55 46-0
E-Mail: info@handytech.de www.handytech.de

Second Sight

Haben Sie Retinitis Pigmentosa?
Neue Hoffnung für Blinde


Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.

Drei gute Gründe sprechen für Argus II:

  • Argus II kann Ihnen ermöglichen, unabhängiger zu sein und die Lebensqualität zu verbessern.
  • Argus II wird den speziellen Anforderungen des täglichen Gebrauchs individuell angepasst. Die Benutzer von Argus II erhalten dazu ebenfalls ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm.
  • Vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkasse!

Argus II ist langfristig zuverlässig und bietet Vorteile für die Patienten  –  vielen von ihnen schon seit bis zu acht Jahren.

Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die von den Patienten erfüllt werden müssen. Hierzu gehören u.a.:

  • ein Lebensalter von über 25 Jahren
  • eine schwer bis hochgradig ausgeprägte Retinitis pigmentosa oder
    • Usher-Syndrom
    • Chorioideremie
    • Stäbchen-Zapfen-Degeneration
    • Lebersche kongenitale Amaurose
    • Bardet-Biedl-Syndrom
  • mit Sehschärfe Lichtwahrnehmung oder weniger beschränkt
  • Personen mit nutzbarer formerkennender Sehfähigkeit vor Beginn der Degeneration

Second Sight Hotline: 0800-184-4321
E-Mail: patients@secondsight.com
www.secondsight.com

BAUM  –  Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte

SightCity
Wir sind dabei!
18.-20.5.2016


Einfach ultra cool: die neue Braillezeile VarioUltra

VarioUltra ist unsere neue mobile Braillezeile mit 20 oder 40 Brailleelementen und 8-Punkt-Brailleeingabe. VarioUltra verfügt über eine leistungsfähige Textverarbeitung, die auch die Ein- und Ausgabe in Kurzschrift beherrscht. VarioUltra kann Word DOC- und DOCX-Dateien öffnen und bearbeiten sowie PDF- und Excel-Dateien anzeigen.

Sie kann sich gleichzeitig mit 4 Bluetooth-Geräten und einem USB-Gerät verbinden. Die Umschaltung zwischen den verbundenen Geräten erfolgt einfach jederzeit mit einem Tastendruck. So kann man gleichzeitig am PC, mit Tablet und Smartphone arbeiten. Einfach ultra cool!


  • mobil arbeiten und kommunizieren
  • besonders handlich und leicht
  • Brailleelemente mit Cursorrouting
  • Lautsprecher und Vibrationsmodul
  • Textverarbeitung mit Kurzschrift Ein-Ausgabe
  • Taschenrechner, Uhr und Timer
  • einfache Bedienung
  • cooles Design mit hochwertiger Optik (Gehäuse Aluminium gebürstet)

BAUM Retec AG
In der Au 22, D-69257 Wiesenbach
Tel.: 0 62 23 / 49 09-0
Fax: 0 62 23 / 49 09-399
E-Mail: info@baum.de
Internet: www.baum.de

hörfilm.info:

Neue Hörfilm-Highlights mit Live-AD

Der Frühling hat sich bereits mit warmen Temperaturen von seiner besten Seite gezeigt. Im Mai läutet der Start des "Fernsehgartens" endgültig die wärmste Zeit des Jahres ein. Ab dem 8. Mai zeigt das ZDF jeden Sonntag um 11.50 Uhr neue Folgen der beliebten Unterhaltungssendung mit einer Live-Audiodeskription. Ebenfalls musikalisch geht es am 14. Mai beim "Eurovision Song Contest" zu. Alljährlich können Zuschauer aus Europa den besten Künstler wählen. Barbara Schöneberger moderiert ab 20.15 Uhr live von der Hamburger Reeperbahn und Peter Urban kommentiert die Show aus Stockholm. Beide werden natürlich wieder um Live-Audiodeskriptionen ergänzt. Die Redaktion von hörfilm.info wünscht allen Lesern viel Spaß mit den Hörfilmen im Mai!

Ausgewählte Sendetermine

So., 1.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Narben
TV-Krimi

Mo., 2.5.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Im Namen meines Sohnes
TV-Film

Di., 3.5.2016, 22.45 Uhr, ARD
Frau Böhm sagt Nein
TV-Film

Mi., 4.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Kaltfront
TV-Film

Mi., 4.5.2016, 20.25 Uhr, ZDF
Champions League: Halbfinale Rückspiel
Fußball mit Live-AD

Do., 5.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Der Zürich-Krimi: Borcherts Abrechnung
Spielfilm

Do., 5.5.2016, 20.15 Uhr, 3sat
The King's Speech  –  Die Rede des Königs
Spielfilm

Do., 5.5.2016, 21.45 Uhr, ARD
Donna Leon  –  Tierische Profite
Spielfilm

Do., 5.5.2016, 21.45 Uhr, WDR
Mythos Tatort
Dokumentarfilm

Fr., 6.5.2016, 19.30 Uhr, arte
Die wilde Slowakei
Natur-Doku

Fr., 6.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Oma zockt sie alle ab
Spielfilm

Fr., 6.5.2016, 20.15 Uhr, arte
Seit du da bist
TV-Film

Sa., 7.5.2016, 18.45 Uhr, BR
Natur Exclusiv: Die Streuobstwiese
Natur-Doku

Sa., 7.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Die Diplomatin  –  Entführung in Manila
Spielfilm

Sa., 7.5.2016, 21.45 Uhr, ARD
Mordkommission Istanbul  –  Der Broker vom Bosporus
Spielfilm

Sa., 7.5.2016, 23.40 Uhr, ARD
Der Untergang
Spielfilm

So., 8.5.2016, 11.00 Uhr, ARD
Die kleine Meerjungfrau
Märchenfilm

So., 8.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Ein Fuß kommt selten allein
TV-Krimi

So., 8.5.2016, 20.15 Uhr, NDR
Landpartie: St. Peter-Ording
Doku-Reihe

Mo., 9.5.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Der Bankraub
TV-Film


Hörfilm-Tipp

Di., 10.5.2016, 0.55 Uhr, ZDF
Der Räuber
TV-Film

Die Story eines Getriebenen: In der Reihe "Das kleine Fernsehspiel" fördert das ZDF junge Nachwuchsregisseure, deren fiktionale und dokumentarische Filme sie jeweils montags um Mitternacht ausstrahlt. "Der Räuber" erzählt die Geschichte eines vielseitig begabten Mannes: Johann Rettenberger, erfolgreicher Marathonläufer und Serienbankräuber. Er ist ein Getriebener, ein Einzelgänger, ein vollkommen verschlossener Mann, der immer in Bewegung sein muss.


Di., 10.5.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Unter Verdacht
TV-Krimi

Di., 10.5.2016, 22.05 Uhr, MDR
Petticoat und Planerfüllung  –  Frauen im DEFA-Film
Dokumentarfilm

Di., 10.5.2016, 23.15 Uhr, RBB
Spur der Steine
Filmklassiker

Di., 10.5.2016, 23.30 Uhr, ARD
Alles auf Zucker
TV-Film

Mi., 11.5.2016, 14.15 Uhr, BR
Fledermäuse  –  Warte bis es dunkel wird
Natur-Doku

Mi., 11.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Einmal Hans mit scharfer Sauce
TV-Film

Mi., 11.5.2016, 23.15 Uhr, RBB
Der Gott des Gemetzels
Spielfilm

Do., 12.5.2016, 14.15 Uhr, BR
Dschungel unter Wasser  –  Leben im Baggersee
Natur-Doku

Do., 12.5.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Die Hochzeit meiner Eltern
TV-Film

Fr., 13.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Die Kinder meines Bruders
Spielfilm

Fr., 13.5.2016, 20.15 Uhr, WDR
Titus Dittmann  –  Der Skateboard-Pionier
Dokumentarfilm

Fr., 13.5.2016, 23.15 Uhr, BR
Die Katze
Filmklassiker

Sa., 14.5.2016, 11.35 Uhr, ARD
Der ganz große Traum
Spielfilm

Sa., 14.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Eurovision Song Contest 2016
TV-Show mit Live-AD

Sa., 14.5.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Kommissarin Lucas: Schuldig
TV-Krimi

So., 15.5.2016, 13.35 Uhr, ARD
Anna Karenina
Spielfilm


Hörfilm-Tipp

So., 15.5.2016, 14.45 Uhr, 3sat
Downton Abbey
Serie

Die dritte Staffel der englischen Kult-Serie: "Downton Abbey" ist der englische Landsitz der adligen Familie Crawley. Sie steht Anfang des 20. Jahrhunderts vor großen Entscheidungen in einer Welt voller schockierender Veränderungen. 3sat zeigt alle Folgen der dritten Staffel direkt im Anschluss sowie am Montag, den 16.5., ab 14.45 Uhr.


So., 15.5.2016, 16.30 Uhr, ARD
Frauen verstehen
Spielfilm

So., 15.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Zirkuskind
TV-Krimi

So., 15.5.2016, 21.45 Uhr, ARD
Mord auf Shetland  –  Die Nacht der Raben
Spielfilm

So., 15.5.2016, 22.05 Uhr, MDR
Der Reserveheld
Filmklassiker

Mo., 16.5.2016, 7.15 Uhr, ZDF
Die Biene Maja
Märchenfilm

Mo., 16.5.2016, 8.35 Uhr, ZDF
Das kleine Gespenst
Märchenfilm

Mo., 16.5.2016, 11.30 Uhr, ARD
Die kluge Bauerntochter
Märchenfilm

Mo., 16.5.2016, 16.30 Uhr, MDR
Mitteldeutschland von oben  –  Unsere Gebirge
Doku-Reihe

Mo., 16.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Der hundertste Affe
TV-Krimi

Mo., 16.5.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Rosamunde Pilcher: Die andere Frau (1 und 2)
TV-Krimi

Mo., 16.5.2016, 21.45 Uhr, ARD
Mord auf Shetland  –  Tote Wasser
Spielfilm

Di., 17.5.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Die lange Welle hinterm Kiel
TV-Film

Di., 17.5.2016, 22.05 Uhr, MDR
Kalaschnikow und Doppelkorn  –  Männer im DEFA-Film
Dokumentarfilm

Di., 17.5.2016, 23.30 Uhr, ARD
Das Leben der Anderen
Spielfilm

Mi., 18.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Im Netz
TV-Film

Mi., 18.5.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Die Toten vom Bodensee
TV-Krimi

Do., 19.5.2016, 22.00 Uhr, NDR
Im Zweifel
TV-Film

Fr., 20.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Fanny und die geheimen Väter
Spielfilm

Sa., 21.5.2016, 16.30 Uhr, MDR
Chingachgook, die Große Schlange
Filmklassiker

Sa., 21.5.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Bella Block: Angeklagt
TV-Krimi

Sa., 21.5.2016, 23.55 Uhr, ARD
Trespass  –  Auf Leben und Tod
Spielfilm

So., 22.5.2016, 12.50 Uhr, BR
Heidi
Filmklassiker

So., 22.5.2016, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Wildes Brasilien (1)
Natur-Doku

So., 22.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Das Recht, sich zu sorgen
TV-Krimi

Mo., 23.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Schüsse in der Wolfsheide
TV-Film

Mo., 23.5.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Tod an der Ostsee
TV-Film

Di., 24.5.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Verratene Freunde
TV-Film

Di., 24.5.2016, 23.30 Uhr, ARD
Wer früher stirbt ist länger tot
TV-Film

Mi., 25.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Einmal Hallig und zurück
TV-Film

Do., 26.5.2016, 22.00 Uhr, NDR
Unter der Haut
Spielfilm

Fr., 27.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Türkisch für Anfänger
Spielfilm

Sa., 28.5.2016, 16.30 Uhr, MDR
Apachen
Filmklassiker

Sa., 28.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Paulette  –  Die etwas andere Oma
Spielfilm

Sa., 28.5.2016, 23.55 Uhr, ZDF
James Bond 007  –  Liebesgrüße aus Moskau
Spielfilm

So., 29.5.2016, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Endstation
TV-Krimi

So., 29.5.2016, 20.15 Uhr, NDR
Landpartie: Am Nord-Ostsee-Kanal
Doku-Reihe

Di., 31.5.2016, 0.05 Uhr, ZDF
10 Sekunden
TV-Film

Di., 31.5.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Eine Handvoll Briefe  –  Liebe im Gepäck
TV-Film

Di., 31.5.2016, 23.30 Uhr, ARD
Der Kaktus
TV-Film

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

Sendeplätze mit AD

Mo., 20.15 Uhr, ZDF
Fernsehfilm der Woche

Mi., 20.15 Uhr, ARD
FilmMittwoch im Ersten

Fr., 20.15 Uhr, ARD
Freitagsfilm im Ersten

Sa., 20.15 Uhr, ZDF
Samstagskrimi


Serien und Sendereihen mit AD

Mo.-Fr., 10.45 Uhr und Di., 20.15 Uhr, ARD
Um Himmels Willen

Mo.-Fr., 13.30 Uhr, BR; Di., 21.00 Uhr und Do., 18.50 Uhr, ARD; So., 15.00 Uhr, WDR; So., 17.05 Uhr, RBB; So., 15.30 Uhr und 18.05 Uhr und Mo., 8.50 Uhr und Mo.-Fr., 11.45 Uhr (ab 17.5.), MDR
In aller Freundschaft

Mo.-Fr., 10.30 Uhr und Di., 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops

Mo.-Do., 19.45 Uhr, ARD
Wissen vor acht

Mo.-Do., 19.30 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam (Wiederholungen: In der darauf folgenden Nacht, am folgenden Tag um 6 Uhr sowie je 2 Folgen einer Woche samstags und sonntags ab 6.30 Uhr)

Mo., 23.05 Uhr, MDR; Sa., 16.45 Uhr, NDR
Heiter bis tödlich  –  Akte Ex

Mo., ca.24.00 Uhr, 3sat
37 Grad

Di., 20.15 Uhr, ARD
Um Himmels Willen

Di., 20.15 Uhr, ARD (ab 10.5.)
Vorstadtweiber

Di., 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde (Wiederholung: Fr., 14.15 Uhr)

Di., 22.00 Uhr, SWR
Die Kirche bleibt im Dorf

Mi., 18.50 Uhr, ARD; Fr., 20.15 Uhr, BR
Hubert und Staller

Mi., 19.25 Uhr, ZDF
Küstenwache

Do., 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante

Fr., 19.25 Uhr, ZDF
Bettys Diagnose

Fr., 22.45 Uhr, BR
Im Schleudergang

Sa., 9.50 Uhr, MDR
Tierärztin Dr. Mertens

Sa., 10.40 Uhr, MDR
Familie Dr. Kleist

Sa., 19.25 Uhr, ZDF
Herzensbrecher  –  Vater von vier Söhnen

So., 8.10 Uhr, ZDF
Löwenzahn

So., 11.50 Uhr, ZDF (ab 8.5.)
ZDF-Fernsehgarten

So., 20.15 Uhr, ARD
Tatort / Polizeiruf 110 (Wiederholungen: Mo., 20.15 Uhr, RBB; Di., 22.00 Uhr, NDR; Mi., 22.00 Uhr, SWR; Mi., 22.05 Uhr, MDR; Do., 20.15 Uhr, WDR; Fr., 22.00 Uhr, ARD)



Kurzinfo: hörfilm.info

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     Tel.: 0 30 / 28 53 87-263
     E-Mail: j.meuel@dbsv.org
Andy Chyla (Technik)
     Tel.: 0 30 / 28 53 87-264
     E-Mail: a.chyla@dbsv.org


Eine Beilage des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV), gefördert von der Aktion Mensch.