Gegenwart Ausgabe 05/2015

"Die Gegenwart" Heft 05/2015

Inhaltsverzeichnis Heft 05/2015

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Spezial: 13. Deutscher Hörfilmpreis

Geknister am roten Teppich

Kurzinfo: Die Preisträger

Kurzinfo: Die Jury

"Das Verheißungsvolle im Nichtsehen"

"Plötzlich ist das Skalpell im Auge"

Greta und der Mond

Im Gespräch:

Wenn Barrierefreiheit lebensnotwendig ist

DBSV-Nachrichten:

SightCity 2015

Beraten und beschlossen

Meldungen

Bundeskabinett bringt Gesetz zum Deutschen Institut für Menschenrechte auf den Weg

OCT-Untersuchung: Krankenkassen unter Druck

Einladung zum 11. Deutschen Seniorentag in Frankfurt

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Thema: Mode

Mode zum Lesen

"Ich wollte lieber durch mein Aussehen auffallen"

Rote Jeans und modebegeisterte Frauen

Alles neu macht die Mode

Kleider machen Leute

Termine & Tipps:

Termine

"Mad Pride"

Angebote der Villa Rochsburg

Die Macht der Medien

Skatlehrgang für Anfänger

Wattwanderung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

Singwochenende "Blind Date"

Studienreise nach Portugal

Mit Schwung in den Herbst

Tipps

Wassersport an der Ostsee

Forum:

Adiós Alemania  –  auf nach Barcelona!

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Politik

Kampagne für inklusive Entwicklungsagenda

Medien

"Auf Augenhöhe": Leitfaden für Medienschaffende herausgegeben

Tourismus

Ehrenpreis für Arbeitsgemeinschaft Barrierefreie Reiseziele in Deutschland

Sport

Die Blindenfußball-Bundesliga startet in ihre achte Saison

München und Hoffeld sind Deutsche Meister im Torball

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

"Nichts und niemand hält mich auf"

Service | Reha:

Gut markiert ist halb sortiert

Medien:

Bücher

Glücksdrachenzeit

Tage der Nemesis

Ehrlich, herrlich, köstlich

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Rätsel:

Mai-Rätsel

Lösung des April-Rätsels

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Verschenke

Suche

Partnersuche

Verschiedenes

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

Blindenlangstockmanufaktur

Duftschatz

Kleiner, leichter, schlauer!

Reisen mit anders-sehn 2015

Schottland-für-Alle

BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V.

AASB Maria Seidling

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Marland

BFW Würzburg

RTB

Papenmeier RehaTechnik

20 Jahre IPD

Second Sight

BAUM

SightCity Frankfurt

11. Deutscher Seniorentag mit Messe SenNova

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
Auf dem Laufsteg: Eine blinde Frau in einem knielangen, bronzefarbenen Kleid mit auffälligen Raffungen schreitet dem Betrachter entgegen. Ihre Augen sind stark geschminkt, die roten Haare streng nach hinten gesteckt. Ein Mann in dunklem Anzug führt die junge Frau. Mehr über Mode für blinde und sehbehinderte Menschen lesen Sie im "Thema".


Rückseite:
Tastkunst  –  Werke taubblinder und hörsehbehinderter Menschen
Bildbeschreibung: Drei stilisierte Blumen auf einer grünen Wiese. Auf den geraden, dünnen Blumenstängeln ragen große Blüten in den blau getupften Himmel. Die ovalen Blütenblätter bestehen aus geknülltem, gelbem Seidenpapier, aus rot bemaltem Pappmaschee und aus aufgeklebten, rot-gelben Baststreifen.
    Eine Reihe in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Taubblindenwerk Hannover



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
69. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:

"Blickpunkt Auge" (BPA)


Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das Titelbild der "Gegenwart" ist diesmal ein echter Blickfang. Eine junge Frau präsentiert ein knielanges, bronzefarbenes Kleid mit weit geschnittenem Stehkragen und ungewöhnlichen Raffungen. Sie schreitet am Arm eines Mannes in dunklem Anzug über den Laufsteg. Bei der Fashion Week in Moskau haben blinde Models ein Zeichen gesetzt: Mode ist für alle da! Der Wunsch, sich in der eigenen Kleidung nicht nur wohl, sondern auch schön zu fühlen, ist keine Frage des guten Sehvermögens. Wer dem Thema aus Angst vor Fehlgriffen bisher aus dem Weg gegangen ist, bekommt im Mode-Schwerpunkt dieser Ausgabe Tipps von einer Imageberaterin.

Glitzernde Roben und schräge Outfits waren auch in diesem Jahr beim Deutschen Hörfilmpreis zu bewundern. Wenn der DBSV die besten Hörfilme auszeichnet, tummeln sich Prominente aus Film und Fernsehen, Politik und Wirtschaft auf dem roten Teppich. Um die Höhepunkte der Preisverleihung für die Leser der "Gegenwart" zugänglich zu machen, hat sich eine Filmbeschreiberin ins Getümmel gestürzt.

Auf politischer Bühne sorgen die Nachrichten zum Bundesteilhabegesetz für Ernüchterung. Wie das Bundeskabinett im März beschlossen hat, soll die Entlastung der Kommunen um jährlich fünf Milliarden Euro, entgegen der Vereinbarung im Koalitionsvertrag, von der Reform der Eingliederungshilfe abgekoppelt werden. Damit fehlt der finanzielle Spielraum, um ein modernes Teilhaberecht und eine faire bundeseinheitliche Blindengeldlösung zu realisieren. Die "Gegenwart" hält Sie weiter auf dem Laufenden.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

Spezial: 13. Deutscher Hörfilmpreis

Einmal im Jahr sucht der DBSV die ganz große Bühne. Bei der Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises stehen die Anliegen blinder und sehbehinderter Menschen im Rampenlicht. Mehr Hörfilme, mehr Barrierefreiheit, mehr Teilhabe: Auf diese einfache Formel lässt sich die Botschaft der Veranstaltung bringen.

Die "Gegenwart" lässt die Gala von einer Filmbeschreiberin Revue passieren, interviewt Prominente und erzählt die Geschichte der App "Greta", die mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet wurde.

Geknister am roten Teppich

Bei der Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises gibt es viel zu sehen: Stars in einstudierten Posen, glitzernde Roben, schräge Outfits, strahlende Preisträger, ein Rudel von Fotografen. Da liegt es nahe, eine Filmbeschreiberin als Autorin anzuheuern, die einen Rückblick auf die Veranstaltung gibt, gespickt mit deskriptiven Elementen.

Von Marit Bechtloff  


Dienstag, der 17. März 2015, gegen 19 Uhr: Eine dunkle Limousine hält in einer Seitenstraße vor dem orange und blau beleuchteten Portal eines Gebäudes aus der Gründerzeit. Eine schlanke Frau mit kurzem blondem Haar steigt aus und geht auf eine von drei gläsernen Drehtüren zu. Sie trägt ein knielanges, mitternachtsblaues Kleid ohne Ärmel mit verschnörkelter Bestickung und rote Pumps. Ein Sicherheitsmann grüßt freundlich und lässt sie passieren.

Der Deutsche Hörfilmpreis. Heute wird er zum 13. Mal vom DBSV im Atrium der Deutschen Bank in Berlin vergeben. Die geladenen Gäste, darunter Prominenz aus Film und Fernsehen, Politik und Wirtschaft, strömen aus allen Richtungen. Feine Roben, glitzernde Colliers, ultrahohe Schuhe  –  alle sind festlich gekleidet, manche sind mit Langstock unterwegs. Auf dem roten Teppich im Foyer herrscht reges Treiben.

"Frau Neubauer!"  –  "Frau Neubauer, hierher!"  –  "Frau Neubauer!" Die Fotografen rufen durcheinander, um mit ihren Kameras ein Lächeln der berühmten Schauspielerin und Schirmherrin der Veranstaltung einzufangen. Geduldig posiert die etwa 50-Jährige in Richtung der Fotografen, die sich hinter einer Absperrung aufgebaut haben. Christine Neubauer trägt ein knielanges, hellglänzendes Brokatkleid im Stil der fünfziger Jahre mit pfirsichfarbenem Blumenmuster und ausgestelltem Rockteil. Um ihre schlanke Taille liegt ein schmaler silberfarbener Gürtel. Dazu trägt sie spitze Pumps und eine henkellose Handtasche in gleicher Farbe. Ihr langes, dunkles Haar ist am Hinterkopf locker zusammengesteckt.

Die Besucher warten in langer Reihe, um die Gastgeber des Abends zu begrüßen. DBSV-Präsidentin Renate Reymann, die Frau mit dem mitternachtsblauen Kleid, und DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke stehen vor der Sponsorenwand. Sie schütteln mehr als 500 Hände, freuen sich über das Kommen von Schauspielern wie Maren Gilzer, Josephin Busch, Kirsten Block, Gordon Kämmerer und Guido Broscheit genauso wie über Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth oder die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Verena Bentele.

Ein Gong ertönt. Die Gäste nehmen im Veranstaltungssaal auf den in drei Blöcken aufgestellten Stühlen Platz. Der mit Glas überdachte Innenhof, in Lichttöne zwischen Orange und Blau getaucht, ist über drei Etagen von Fassaden mit hohen Fenstern umrahmt. Die Bühne gliedert sich in drei Teile. Auf die Rückwand ist das Logo des Deutschen Hörfilmpreises projiziert  –  der Schriftzug mit einem stilisierten Ohr in Rot und Weiß. Links auf der Bühne steht ein weißer Moderationstisch. In der Mitte prangt ein riesiges, rot-weißes Blumengesteck auf einer halbhohen Säule. Rechts haben drei Musiker Platz genommen  –  das Judith Holofernes Trio. Sie eröffnen die Preisverleihung mit dem Song "Hasenherz", dem später zwei weitere Songs aus dem Album "Ein leichtes Schwert" folgen. Deutschpop mit milder Sozialkritik  –  der Holofern'sche Zauber hat die Band "Wir sind Helden" überdauert.

Durch den Lautsprecher erklingt eine Frauenstimme und beschreibt, wie Christine Neubauer und der Moderator Mitri Sirin gekleidet sind und von hinten durch den Saal schreiten, um auf die Bühne zu gelangen. Die Veranstaltung ist so barrierefrei wie möglich. Im weiteren Verlauf übernimmt es der Moderator, die Personen auf der Bühne zu beschreiben. Zwei Gebärdensprachdolmetscher sitzen seitlich vor den Gästen und geben das Gesagte wieder.

Mitri Sirin, Christine Neubauer, Renate Reymann und Dr. Anke Sahlén von der Deutschen Bank AG richten einige Worte der Begrüßung an die Gäste. Sie sind sich einig, wie wichtig die Audiodeskription ist, um Filme  –  "das Medium der Leidenschaft"  –  für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich zu machen. Damit auch die Neulinge im Publikum erfahren, wie das geht, wird ein Filmausschnitt in drei Varianten präsentiert. Zunächst ist allein die Tonspur zu hören. Es ist schwer zu erraten, was in der ausgewählten Sequenz passiert. Eine Straße an einem regnerischen Novembertag ist der Tipp von Andreas Bethke, dem blinden Geschäftsführer des DBSV. Darauf folgt derselbe Ausschnitt mit Audiodeskription, zunächst ohne Bild, dann mit einem Filter, der eine Sehkraft von zehn Prozent simuliert. Und schließlich werden Bild und Ton mit Audiodeskription kombiniert. Wer es bis dahin noch nicht herausbekommen hat, weiß jetzt: Es handelt sich um die legendäre Mordszene unter der Dusche aus Alfred Hitchcocks Thriller "Psycho".

Zu Andreas Bethke auf die Bühne gesellen sich der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor, der Vorstandsvorsitzende der Constantin Film Martin Moszkowicz und die Bundesbehindertenbeauftragte Verena Bentele. Lutz Marmor berichtet, dass es den öffentlich-rechtlichen Sendern in den letzten Jahren gelungen ist, den Anteil der Sendungen mit Audiodeskription deutlich zu erhöhen. Ein positives Signal, aber Andreas Bethke sieht noch viel Luft nach oben. Nach DBSV-internen Schätzungen sind im Abendprogramm rund 25 Prozent der Sendungen mit Audiodeskription versehen. Bethkes Appell: Die öffentlich-rechtlichen Sender sollten eine Quote von 50 Prozent anpeilen. Außerdem muss das Privatfernsehen endlich seine Blockadehaltung aufgeben und sich Hörfilmen öffnen.

Verena Bentele geht auf das Filmfördergesetz ein, das inzwischen gut greift, weil Filme nur noch unter der Voraussetzung vom Staat gefördert werden, dass sie barrierefrei produziert werden. Allerdings gelingt es noch nicht zufriedenstellend, Hörfilme in die Verwertungskette zu bringen, so dass sie oft weder im Kino noch auf DVD mit Audiodeskription versehen sind  –  und auch der Sprung zur Ausstrahlung im Fernsehen klappt oft nicht. Martin Moszkowicz kann darauf verweisen, dass alle Produktionen der Constantin Film eine Audiodeskription haben. Das heißt aber nicht unbedingt, dass sie als Hörfilme in die Kinos kommen, weil dort häufig die technische Ausstattung fehlt. Immerhin gibt es inzwischen eine App, mit deren Hilfe man Hörfilmfassungen auf das Smartphone laden und im Kino abspielen kann. Außerdem wird an Lösungen gearbeitet, um möglichst viele Kinos mit einer kostengünstigen Technik auszustatten, die es erlaubt, die Audiodeskription direkt vom DCP, dem digitalen Kinoformat, abzuspielen. Das Fazit der Runde: Es bleibt viel zu tun, nicht nur auf Produzentenseite, sondern auch bei Verleihern und Sendern, nicht zu vergessen die Unterhaltungsindustrie.

Die Spannung im Saal steigt. Endlich ist der Zeitpunkt gekommen, die Gewinner zu küren. Als Rebecca Immanuel, die Laudatorin für die Kategorie TV, auf die Bühne kommt und den roten Umschlag mit dem Namen des Preisträgers öffnet, ist es mucksmäuschenstill. "Landauer  –  Der Präsident" heißt der Gewinnerfilm. Großer Applaus brandet durch den Saal, bevor die Schauspielerin die Begründung der Jury verlesen kann:

"Hans Steinbichlers Fernsehfilm 'Landauer  –  Der Präsident' setzt Kurt Landauer, dem charismatischen jüdischen Präsidenten des FC Bayern, ein filmisches Denkmal. [...] Die Audiodeskription fokussiert auf die Figur Landauer und stellt sie ins Zentrum ihrer deskriptiven Umsetzung. Alle Aspekte seines Erlebens, alle mimischen Details, werden uns in einer subtilen, aber auch kraftvollen Bildbeschreibung nahegebracht. Dabei versteht die Audiodeskription es auch, die atmosphärische Dichte des Dialogs wirken zu lassen und Stille zu setzen, wo es keiner Beschreibung bedarf."

Die Hauptdarstellerin Jeanette Hain, das Filmbeschreiber-Team, bestehend aus Marit Bechtloff, Hela Michalski und Doris Würfel, sowie die Vertreter des Bayerischen Rundfunks Haide Völz und Florian Meyhöfer kommen auf die Bühne. Jeder erhält eine gerahmte Urkunde. Haide Völz nimmt stellvertretend die Preisskulptur entgegen: eine rund drei Kilogramm schwere Bronzeskulptur. Sie zeigt ein Frauengesicht mit einer Hand hinter dem Ohr und einer Hand vor den Augen.

Der Schauspieler Roman Knižka, Mitglied in der Jury des Deutschen Hörfilmpreises 2015, verkündet den Gewinner in der Kategorie Kino: "Zwischen Welten" von Feo Aladag. Der Spielfilm führt nach Afghanistan und erzählt von der ungewöhnlichen Freundschaft eines Bundeswehroffiziers mit seinem jungen, afghanischen Dolmetscher.

"Konsequent lässt die Audiodeskription die spannungsgeladene emotionale Atmosphäre des Films  –  das Aufeinandertreffen zweier Kulturen in einem Krisengebiet Afghanistans  –  erlebbar werden", heißt es in der Jury-Begründung. "Dies geschieht insbesondere durch die einfühlsamen Beschreibungen, die die psychische Ausnahmesituation der dort stationierten Bundeswehrsoldaten vermitteln  –  die alltäglich spürbare Bedrohung, die ständig herrschende Anspannung. [...] Die Jury war uneingeschränkt überzeugt von der geschlossenen, einheitlichen Gestaltung der Audiodeskription, die ein hohes künstlerisches Niveau findet und souverän halten kann. Dies ist Audiodeskription auf der Höhe ihrer Möglichkeiten."

Freudestrahlend nimmt die hochschwangere Regisseurin den Preis entgegen und dankt den Filmbeschreibern Uta Borchert, Holger Stiesy und Uta-Maria Torp für ihre exzellente Arbeit.

Um den Sonderpreis der Jury zu präsentieren, kommen Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth und Regisseur Pepe Danquart auf die Bühne. Ein aufsehenerregendes Doppel  –  er mit schulterlangem, grauem Haar und schwarzem Hut, sie mit hellblondem Pagenschnitt und wadenlangem, rotem Brokatmantel. Als Mitglieder der diesjährigen Jury hatten beide ihr Zutun an der Entscheidung. Es ist kein weiterer Hörfilm, der ausgezeichnet wird, sondern die App "Greta", ein kleines Programm für Smartphones, das Hörfilmfassungen im Kino zugänglich macht. Wie wertvoll diese Erfindung der Filmverleiherin Seneit Debese für blinde und sehbehinderte Kinogänger ist, ist am Applaus deutlich zu erkennen.

Den letzten Preis des Abends verleiht Christine Neubauer. Und er ist ihr besonders wichtig, weil hier das Publikum das Sagen hatte. Wie in den vergangenen Jahren waren alle Hörfilmfans aufgerufen, ihren persönlichen Favoriten aus den zwölf nominierten Beiträgen zu wählen. Das Ergebnis ist eindeutig: 49 Prozent der Stimmen entfallen auf den Kinofilm "Auf das Leben" von Uwe Janson. Begleitet von den Hörfilmautoren Klaus Kaminski und Kathleen Brons, nimmt die Produzentin Dr. Alice Brauner den Publikumspreis entgegen und verspricht, dass die DVD des Films mit Audiodeskription ausgestattet wird.

Zum Abschluss bittet Mitri Sirin noch einmal alle Preisträger auf die Bühne und dankt den Sponsoren der Veranstaltung, allen voran der Aktion Mensch, Pfizer Deutschland und Bayer HealthCare Deutschland. Die Fotografen kämpfen um den besten Schuss. Während sich die Bühne leert, werden hier und da noch Interviews gegeben. Parallel wirbeln zahlreiche Helfer durch den Saal. Die Stuhlreihen weichen Sitzgruppen aus weißen Lounge-Würfeln und länglichen Stehtischen. Kellner bieten Getränke an und reichen Fingerfood. Die Stimmung ist gelöst, nicht nur die glücklichen Preisträger sind schnell in Gespräche verwickelt. Auch wenn der Hörfilmmarkt rasant wächst, ist die Welt der Audiodeskription überschaubar geblieben. Die meisten kennen sich seit vielen Jahren und freuen sich darauf, ein paar Worte mit Kollegen, Freunden und Bekannten zu wechseln. Ein erfolgreicher Abend in jeder Hinsicht! Und: Wir freuen uns aufs nächste Jahr!

Marit Bechtloff ist freie Hörfilmautorin und 2. Vorsitzende von Hörfilm e.V. Für die Audiodeskription des Films "Landauer  –  Der Präsident" ist sie mit dem Deutschen Hörfilmpreis 2015 in der Kategorie TV ausgezeichnet worden.


Dazu ein Bild: Ausgezeichnet: Das Filmbeschreiber-Team von "Landauer  –  Der Präsident" mit Hauptdarstellerin Jeanette Hain (2. v.re.)



Kurzinfo: Die Preisträger

  • Kategorie TV: "Landauer  –  Der Präsident"
    Drama, Deutschland 2014
    Regie: Hans Steinbichler
    Eingereicht vom Bayerischen Rundfunk
  • Kategorie Kino: "Zwischen Welten"
    Drama, Deutschland 2014
    Regie: Feo Aladag
    Eingereicht von Majestic Filmverleih
  • Sonderpreis der Jury für die Entwicklung der App "Greta"
    Eingereicht von "Greta & Starks"
  • Publikumspreis: "Auf das Leben"
    Drama, Deutschland 2014
    Regie: Uwe Janson
    Eingereicht von CCC Filmkunst


Kurzinfo: Die Jury

Dr. Dietrich Plückhahn, Vorsitzender der Jury

Lars-Olav Beier, Filmredakteur "Der Spiegel"

Pepe Danquart, Regisseur und Oscar-Preisträger

Reinhard Glawe, Bert Mettmann Stiftung

Brigitte Grothum, Schauspielerin und Regisseurin

Eva Habermann, Schauspielerin

Roman Knižka, Schauspieler

Hans-Joachim Krahl, Mitglied des DBSV-Präsidiums

Claudia Roth, Bundestagsvizepräsidentin

"Das Verheißungsvolle im Nichtsehen"

Interview mit Judith Holofernes, Sängerin und Songschreiberin


Frau Holofernes, Sie haben beim Deutschen Hörfilmpreis den musikalischen Rahmen gestaltet. Wie haben Sie den Abend erlebt?

Es war eine tolle Veranstaltung. Ich habe Einblicke bekommen, die mir sonst wahrscheinlich verschlossen geblieben wären. Es war für mich wie die "Sendung mit der Maus" zum Thema "Wie funktioniert ein Hörfilm?". Über solche Veranstaltungen lerne ich meinen Beruf immer wieder neu lieben.

Es war aufregend zu wissen, dass viele Menschen im Publikum sitzen, die sehr gut hören und sich auf die Sinne konzentrieren, um die es bei Musik eigentlich geht. Das fand ich schön, weil mich das oberflächliche Drumherum in meinem Beruf eher stört.


Sie haben bei der Veranstaltung gesagt, dass Sie Parallelen sehen zwischen Hörfilmen und Ihrer Musik. Wie haben Sie das gemeint?

Ich schreibe neben Songs auch Prosatexte und Gedichte, komme aber immer wieder zurück zum Liederschreiben. Über die Kombination von Musik und Text kann man mehr erzählen, als es der Text oder die Musik alleine könnten. Es gefällt mir, dass ein Song immer schillernd bleibt und offen für Interpretation. Man muss nicht alles ausbuchstabieren. Bei den Leuten entsteht auf diese Weise ein eigenes Kopfkino, eine Art Hörfilm.


Sie wurden für Ihre Songtexte mit dem Deutschen Musikautorenpreis ausgezeichnet  –  Sie wissen also, wie schwierig es sein kann, auf den Punkt zu formulieren. Wie beurteilen Sie die Leistung von Filmbeschreibern?

Ich finde das beeindruckend. Als ich einmal zufällig in eine Sendung mit Audiodeskription hineingeschaltet habe  –  ich glaube, es war ein "Polizeiruf"  –  habe ich mich erst gefragt, was das für ein experimenteller Film ist. Nachdem ich geschnallt hatte, dass es ein Hörfilm war, hat mich das so sehr fasziniert, dass ich noch lange drangeblieben bin.

Ich habe mit Anfang 20 angefangen, Comics aus dem Französischen zu übersetzen. Da hat man die Beschränkung der Sprechblasen und das Deutsche wird oft doppelt so lang wie das Original. Dadurch weiß ich, wie schwierig es ist, mit begrenztem Platz umzugehen und trotzdem eine Poesie, Humor und den Inhalt zu transportieren. Beim Hörfilm muss so Vieles auf verschiedenen Ebenen vermittelt werden. Das stelle ich mir vor wie eine Mischung aus Tetris, Scrabble und Gedichte schreiben.


Hatten Sie schon einmal Berührung mit dem Thema Behinderung?

Ich lerne immer wieder Menschen mit Seheinschränkung oder anderer Behinderung kennen, die meine Konzerte besuchen. Wir geben uns große Mühe, dass unsere Konzerte barrierefrei sind, selbst wenn der Spielort es nicht ist. Zum Beispiel sorgen wir dafür, dass jemand, der eine Seheinschränkung hat, am Monitorplatz stehen kann. Dieser Bereich ist abgesperrt, man wird nicht herumgeschubst und hat den besten Ton  –  ein kleiner Geheimtipp.

Außerdem habe ich einen Schulfreund, der eine Netzhauterkrankung hat und weiß, dass er in den nächsten Jahren vollständig erblinden wird. Er macht mit großer Leidenschaft Improvisationstheater und hat mir und sich selbst damit gezeigt, dass Sachen möglich sind, die ihm niemand zugetraut hätte.


Mit Ihrer Band "Wir sind Helden" haben Sie 2005 den Song "Von hier an blind" auf dem gleichnamigen Album veröffentlicht. Darin geht es aber nicht um Blindheit, sondern um das Nichtweiterwissen ...

Ja, wobei das Wort "blind" nicht zufällig gewählt ist. Es steht für das Verheißungsvolle im Nichtwissen und das Nichtsehenkönnen dessen, woran man sich sonst orientiert hat. Es geht darum, zu akzeptieren, dass man voller Vertrauen weitergehen kann, wenn man an einen Punkt gekommen ist, an dem man nicht weiterweiß.


Was wünschen Sie dem Hörfilm für die Zukunft?

Ich wünsche mir, so platt es klingt, mehr Barrierefreiheit. Mir war nicht klar, dass Audiodeskription noch so wenig verbreitet ist. Zu meinem Song "Ein leichtes Schwert" habe ich zum Beispiel ein humorvoll-poetisches Video gemacht. Mit einem großen Umhängepferd aus Stoff reite ich darin, als Ritter verkleidet, durch Berlin. Es ist schade, dass Menschen, die nicht sehen, diesen Teil nicht wahrnehmen können.


Dazu ein Bild: Begeistert mit poetischen Songtexten: Judith Holofernes


Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.

"Plötzlich ist das Skalpell im Auge"

Interview mit Pepe Danquart, Regisseur und Oscar-Preisträger


Herr Danquart, ein Oscar-Preisträger in der Jury des Deutschen Hörfilmpreises  –  das ist eine Premiere. Was hat Sie bewogen, sich dieses Jahr in die Jury berufen zu lassen?

Blindheit ist ein Thema, das mich schon immer interessiert hat. Wir haben bereits zu Studienzeiten einen Film über einen blinden Fotografen gedreht, mit Otto Sander in der Hauptrolle. Als ich zum ersten Mal eine Audiodeskription gehört habe, ist mir klar geworden, dass Hörfilme selbst mir, der alle Sinne zur Verfügung hat, einen Mehrwert bieten, weil ich Dinge mitbekomme, die ich nicht gesehen habe. Es ist wie ein Off-Text, der einen durch den Film führt. Um ehrlich zu sein, nutze ich Hörfilme manchmal beim Kochen, wenn ich den Film nicht aus den Augen verlieren will. Die Arbeit in der Jury war für mich eine tolle Herausforderung. Deswegen habe ich zugesagt, obwohl es mit der Zeit immer ein Problem ist.


Sie haben sich ganz aktuell mit der Blindenthematik beschäftigt durch das Projekt "I wish you sun". Was hat es damit auf sich?

Das war eine Carte blanche, die mir der Sender Arte angeboten hat  –  ein Porträt des Künstlers Jaybo Monk zu drehen. Das ist ein guter Freund von mir, der mir erzählte, dass weltweit 80 Prozent der Erblindungen hätten verhindert werden können. Er hat mit seiner Frau die Aktion "I wish you sun" gestartet. Sie verkaufen Klamotten, um armen Menschen eine Katarakt-Operation zu finanzieren. Mit 40 Dollar macht man zum Beispiel in Bangladesch einen Menschen wieder sehend. Das dauert zehn Minuten. Ich bin mit Jaybo dorthin gefahren und habe eine Operation gedreht. Wer hat nicht den "Andalusischen Hund" von Buñuel gesehen? Und plötzlich ist das Skalpell im Auge. Das tut einem Menschen wie mir, dessen Lebensinhalt ganz von den Augen geprägt ist, natürlich sehr weh. Aber nun habe auch ich das Skalpell in der Iris filmisch festgehalten.


Wie hat sich Ihre Sicht auf Filme durch die Auseinandersetzung mit Hörfilmen verändert?

Ich weiß nicht, ob sie sich verändert hat. Ich setze mich jeden Tag mit Filmen auseinander  –  das ist mein Beruf. Ich bin Professor und vermittle das jungen Menschen. Eine Masterabsolventin hat einen Film über Blinde gemacht, den ich drei Jahre lang intensiv begleitet habe. Sie stellt Menschen, die nicht sehen können, die Frage: Wie stellst du dir dich selbst vor? Wie würdest du dich gerne sehen? Diese Art von Fragestellungen finde ich sehr spannend, gerade für ein Medium, das sichtbar macht. Denn wir bleiben oft in der Vordergründigkeit stecken und machen nicht sichtbar, was hinter den Dingen steckt. Was kann entstehen, wenn man dahinter schaut, wenn man anders schaut, wenn man intensiver schaut, wenn man andere Fragen stellt?


Gibt es Filme von Ihnen mit Audiodeskription? Oder gibt Ihnen der heutige Abend einen Anstoß, sich darum zu kümmern?

Ja, es gibt Filme von mir, die mit einer Audiodeskription versehen wurden. Das hängt sehr stark vom Produzenten oder Verleiher ab. Aber jetzt ist es ja gesetzlich verankert, so dass jeder Film, der staatlich gefördert wird, eine Audiodeskription haben muss.


Was wird Ihnen von dem heutigen Abend in Erinnerung bleiben?

Es war ein schöner Abend, es war ein informativer Abend. Ich kenne viele Preisverleihungen. Aber diese hat schon einen besonderen Stellenwert, weil es um Inhalte geht und nicht so sehr um Glamour. Das fand ich gut.


Dazu ein Bild: Jury-Mitglieder mit schrillem Mantel, Hut und Simulationsbrille: Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth und Oscar-Preisträger Pepe Danquart


Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.

Greta und der Mond

Man braucht nur ein Smartphone und schon kann die Kinowelt barrierefrei sein. Die App "Greta" macht es möglich. Für ihre Erfindung einer Hörfilm-App ist Seneit Debese beim Deutschen Hörfilmpreis 2015 mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet worden. In der "Gegenwart" erzählt die Filmverleiherin, wie sie auf die Idee gekommen ist und was ihr die Auszeichnung bedeutet.


Es fing alles mit einer Reportage an, die ich vor fünf Jahren über Kiddi drehte. Kiddi ist blind und stammt wie ich aus Eritrea. Sie war damals 19 Jahre alt, lebte in Halle und trainierte für internationale Wettkämpfe. Bei den Dreharbeiten lernte ich die junge Läuferin kennen und bekam Einblicke in ihr Leben. Was mich besonders beschäftigte, war ihr Wunsch, mit sehenden Freunden ins Kino zu gehen. Es gibt zwar Hörfilme, so erzählte sie mir, aber die laufen nicht im Kino.

Wie kann das sein, fragte ich mich. Seit 50 Jahren können Menschen auf den Mond fliegen  –  da muss es doch möglich sein, Audiodeskription im Kino zugänglich zu machen. Die Idee war geboren. Ein motiviertes Team machte sich an die Arbeit.

Es war ein langer und entbehrungsreicher Weg. Ich habe meine Altersvorsorge investiert, ein Teammitglied hat seine Heimat verlassen und alle haben sehr viel und sehr leidenschaftlich gearbeitet. Unser Ziel ist, dass blinde und gehörlose, seh- und hörbehinderte Menschen an jedem Ort ihrer Wahl zu jeder Zeit mit ihren Familien, Freunden oder Kollegen ins Kino gehen bzw. einen Film erleben können. Dafür stehen inzwischen die beiden Apps "Greta" und "Starks".

Gesellschaftliche Teilhabe ist für mich ein sehr emotionales Thema. Ich war fünf Jahre alt, als meine Familie vor dem Krieg in Eritrea nach Deutschland flüchtete. Schon als Kind hatte ich den Wunsch, nicht nur dazuzugehören, sondern die Gesellschaft meines neuen Zuhauses mitzugestalten. Es ist mir ein Anliegen, Gegensätze zu vereinen, Hindernisse zu überwinden, Menschen zusammenzubringen und aus möglichen Nachteilen etwas Nützliches zu entwickeln.

Dass die App "Greta" mit dem Sonderpreis der Jury des Deutschen Hörfilmpreises 2015 ausgezeichnet worden ist, ehrt uns zutiefst. Unsere Hoffnung war immer, dass eines Tages ein Anwender sagen würde: "Wie toll, dass jemand diese App entwickelt hat!" Die Anerkennung durch den Deutschen Hörfilmpreis geht weit darüber hinaus und motiviert uns, weiterhin mit viel Engagement und Ideenkraft und in Zusammenarbeit mit den Anwendern viele gemeinsame Filmmomente zu ermöglichen und unser Konzept weiterzuentwickeln.

"Greta" ist nicht nur im Kino einsetzbar, sondern kann auch Open-Air-Kino, Filme auf DVD, Video-on-Demand-Filme und Fernsehen zugänglich machen. Die Voraussetzung ist, dass der Rechteinhaber der Audiodeskription, sprich der Produzent, Verleiher oder Fernsehsender, die Bereitstellung des Hörfilms bei uns beauftragt. Daran scheitert es leider noch oft. Aber wir tun alles dafür, dass barrierefreies Kino zur Normalität wird. Die Filmbranche erkennt erst allmählich das Geschäftspotenzial der neuen Technologie.

An dieser Stelle möchte ich mich sehr herzlich bei allen "Greta"-Anwendern für ihr Vertrauen und ihr zahlreiches Feedback bedanken. Ihnen gehört mein großer Respekt, denn das Verfolgen eines 90-minütigen Films über Audiodeskription erfordert eine hohe Konzentrationsfähigkeit und ein großes Maß an Vorstellungskraft.

Seneit Debese ist Geschäftsführerin des Berliner Start-ups "Greta & Starks".


Info

Die App "Greta" steht im App-Store von Apple und im Google-Play-Store als kostenloser Download zur Verfügung.

Mehr Infos unter www.gretaundstarks.de

Im Gespräch:

Wenn Barrierefreiheit lebensnotwendig ist

Sie arbeitet an der Schnittstelle zwischen Diabetes-Welt und Blinden- und Sehbehinderten-Welt und ist zuletzt in den Vorstand von diabetesDE gewählt worden. Diana Droßel setzt sich als Selbstbetroffene seit vielen Jahren für Menschen ein, die Augenprobleme aufgrund eines Diabetes haben. Im Interview spricht sie über Probleme mit der Selbsttherapie, Unterlassungen der Pharmaindustrie und die Hoffnung, die auf Smartphones gerichtet ist.

Interview: Irene Klein  


K4 Frau Droßel, um sich dem Thema vorsichtig zu nähern, was haben Seheinschränkungen und Diabetes miteinander zu tun?

Unter Diabetikern ist fast jeder dritte von Schädigungen am Auge betroffen. Das muss nicht bis zur Erblindung gehen, aber jeder dritte Diabetiker  –  und wir haben immerhin acht Millionen  –  bekommt durch den Diabetes Veränderungen am Auge.


Blinde und sehbehinderte Diabetiker rutschen oft durchs Raster. Sie werden in der Diabetes-Selbsthilfe nicht mitgedacht und fühlen sich der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe nicht zugehörig. Woran liegt das?

Das liegt zum einen daran, dass die sehenden Diabetiker eine solche Angst vor Augenproblemen haben, dass sie das Thema ganz weit wegschieben. Denjenigen, die schon etwas am Auge haben, wird oft die Schuld zugeschoben. Die Folge ist, dass sie sich in der Diabetes-Selbsthilfe nicht aufgehoben fühlen und keine Hilfe für ihren Diabetes bekommen. Mit der Erblindung ist aber das Ende der Fahnenstange nicht erreicht. Aufgrund des Diabetes können weitere Schäden auftreten. Wenn wir uns in unsere vier Wände zurückziehen, haben wir schon verloren. Auch in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe steht das Thema Diabetes nicht im Vordergrund. Hier sind andere Fragen wichtig: Wie kann ich meinen Alltag meistern? Wie kann ich diese und jene Geräte bedienen? Und wie kann ich mein Leben selbstbestimmt und mit Freude weiterführen?


Der DBSV hat im vergangenen Jahr eine Kooperation mit der Deutschen Diabetes-Hilfe  –  Menschen mit Diabetes (DDH-M) geschlossen. Welche Idee steckt dahinter?

Die Idee ist, das Thema Diabetes und Augenprobleme in die Öffentlichkeit zu tragen und auch die Diabetes-Welt dafür aufzuschließen. Schon nach wenigen Monaten ist in den Vereinen für Diabetiker ganz viel geschehen. Man beginnt zu verstehen, was es bedeutet, seine Diabetestherapie nicht mehr eigenständig durchführen zu können.


Eine erste Aktion im Rahmen dieser Kooperation war die Beteiligung an einer internationalen Umfrage zum Thema Diabetes. Die Auswertung steht noch aus. Worum ging es bei dieser Umfrage?

Es ging in erster Linie darum, weltweit ein Stimmungsbild einzuholen. 45 Länder haben an der Umfrage teilgenommen, sowohl Ärzte und Diabetes-Personal als auch Betroffene. Wie ist die Versorgung in den verschiedenen Ländern? Wie ist der Wissensstand der Betroffenen? Welche Probleme gibt es? Die Umfrage wurde von der internationalen Diabetes-Organisation, der internationalen Organisation für das Altern und der internationalen Agentur zur Verhütung von Blindheit vorbereitet und durch die New York Academy of Medicine in die Tat umgesetzt.


Lag der Fokus der Umfrage auf Fragestellungen, die Folgeschäden an den Augen betreffen?

Es ging schon um die Augen, aber nicht um das, was sich mancher in Deutschland gewünscht hätte: Es wurde nicht nach barrierefreien Hilfsmitteln gefragt. Heute gibt es verschiedene Therapien, um das Augenlicht von Diabetikern zu erhalten. Hier setzt die Studie an. Es gibt Medikamente, die gut wirken, wenn man sie rechtzeitig nimmt. Natürlich gibt es auch Operationen. Aber durch die Medikamente kommt es seltener vor  –  so erscheint es mir zumindest -, dass Menschen komplett erblinden.


Für blinde und sehbehinderte Diabetiker ist es ein ganz großes Problem, dass es kaum Blutzuckermessgeräte und Insulinpumpen gibt, die barrierefrei sind. Sie setzen sich seit vielen Jahren dafür ein, dass sich dies ändert, damit die Betroffenen nicht von der Selbsttherapie ausgeschlossen werden. Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?

Die Firmen sind gar nicht so sehr gegen uns. Trotzdem bleiben wir immer wieder außen vor, was an möglichen Regressansprüchen liegt. Das Medizinproduktegesetz macht den Herstellern Sorge, weil es Regelungen zur Produkthaftung enthält. So sind manche Produkte, die für uns gut zu bedienen waren, wieder vom Markt genommen worden. Dabei ist es lebensnotwendig, dass ich meinen Blutzucker bestimme, dass ich die gemessenen Werte notiere, damit ich die entsprechenden Konsequenzen ziehen kann. Nur so kann ich verhindern, dass ich neben der Erblindung weitere Folgeschäden bekomme.


Manche Hersteller schreiben sogar in der Bedienungsanleitung, dass bestimmte Geräte für blinde und sehbehinderte Menschen nicht geeignet sind ...

Ganz genau. Das ist auch bei Insulinpens passiert. Dabei ist es überhaupt kein Problem, diese Fertigspritzen eigenständig zu benutzen, wenn man von seinem Diabetologen oder von der Diabetesberaterin eingewiesen wurde. Trotzdem scheinen sich alle Firmen einig zu sein, so dass jetzt in den Bedienungsanleitungen steht, dass blinde Diabetiker den Pen nur unter sehender Aufsicht benutzen dürfen.


Kürzlich haben DBSV und DDH-M ein gemeinsames Schreiben an die Firma Abbott gerichtet. Diese Firma hat ein neues Glukosemesssystem auf den Markt gebracht, das ohne Fingerstechen auskommt. An eine Sprachausgabe ist aber nicht gedacht worden ...

Ja, die Folge unseres Schreibens war ein Treffen, das im Januar im Rahmen der DiaTec stattgefunden hat  –  das ist ein Kongress der Deutschen Diabetes-Gesellschaft mit dem Bereich Diabetes und Technologie. Dort waren neben Abbott auch andere große Firmen vertreten. Herr Prof. Heinemann, der Vorsitzende der Tagung, hat unser Gespräch mit dem Geschäftsführer von Abbott moderiert. Dabei hat er deutlich gemacht, auf welche Probleme blinde Diabetiker stoßen, die ihren Blutzucker messen müssen, und dass gerade das Flash-Glukosesystem von Abbott die Selbsttherapie vereinfachen könnte. Für den Geschäftsführer von Abbott war das neu und er war davon so beeindruckt, dass er das Thema am Ende der Veranstaltung vor allen Zuhörern angesprochen hat. Unsere Botschaft ist also angekommen. Wann wir damit rechnen können, dass ein Akustikmodus oder eine Sprachausgabe in das Flash-System eingebaut wird, ist allerdings noch unklar.


Wie sieht es mit Smartphones und Tablets aus? Gibt es bereits barrierefreie Apps zur Überprüfung des Blutzuckers?

Es gab ein Blutzuckermessgerät, das man an ein Smartphone anschließen konnte. Der Wert, der auf dem Display zu sehen ist, wurde auch gesprochen. Aber  –  da sind wir wieder bei den Regressansprüchen  –  als die Firma mitbekommen hat, dass ihr Gerät auch von blinden Menschen genutzt wird, hat man die App so verändert, dass das Ergebnis nur noch als Bild dargestellt wird und jede Sprachausgabe daran scheitert. Die Tendenz geht trotzdem in die richtige Richtung. Noch haben wir vereinzelte Geräte, die den Blutzucker mit Hilfe einer barrierefreien App auf dem Smartphone anzeigen können. Bald wird aber alles über Smartphones und Server laufen, die die Werte direkt an den Arzt oder die Diabetesberaterin weiterleiten. Das macht Mut. Bei der Deutschen Diabetes-Gesellschaft hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, in der sich Diabetologen, Diabetesberater und Betroffene darüber austauschen, was eine gute App ausmacht. Das Kriterium der Barrierefreiheit ist dabei mit aufgenommen worden.


Sie sind Ende 2014 in den Vorstand von diabetesDE berufen worden. Diese Plattform ist noch relativ jung und schließt alle Akteure der Diabetes-Welt zusammen: Ärzte, Diabetesberaterinnen, Psychologen, Podologen etc. Was versprechen Sie sich von dem Wirken an dieser spannenden Schnittstelle?

Zu diesem Dach gehört auch die Selbsthilfe, das ist das Besondere. diabetesDE wurde 2008 von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft und dem Verband der Diabetesberaterinnen gegründet, seit 2012 ist nach US-amerikanischem Vorbild auch die Diabetes-Selbsthilfe dabei. Das Ganze kann man sich so vorstellen, als würden sich in unserem Bereich Augenärzte, Orthoptisten, Rehalehrer und der Blinden- und Sehbehindertenverband zusammenschließen, um gemeinsam politisch aktiv zu werden. Genau das ist meine Aufgabe, mein Ziel bei diabetesDE. Ich möchte weiter sensibilisieren, um alle Beteiligten auf unsere Seite zu bekommen. Das Wichtigste ist, dass wir auf die Politik einwirken. In Deutschland ist die UN-Behindertenrechtskonvention seit 2009 in Kraft. Die Politik muss endlich handeln und darf die Verantwortung nicht länger auf die Pharmaindustrie oder andere Firmen abwälzen, die Angst vor Regressforderungen haben, wenn sie Produkte herstellen, die wir benutzen können.


Dazu zwei Bilder:

    • Will Augenprobleme bei Diabetes in die Öffentlichkeit rücken: Diana Droßel
    • Beim Messen des Blutzuckers fangen die Probleme an: Diabetiker mit Seheinschränkungen brauchen barrierefreie Medizinprodukte

Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.

DBSV-Nachrichten:

SightCity 2015

Orientierung, Beratung, Austausch  –  das Angebot der Selbsthilfe


Es ist wieder SightCity-Zeit. Am 20. Mai öffnet in Frankfurt die europaweit größte Fachmesse für sehbehinderte und blinde Menschen ihre Tore. An drei Messetagen präsentieren 130 Aussteller aus mehr als 20 Ländern ihre Angebote von Hilfsmitteln über technische Innovationen bis hin zu Bildungs- und Freizeitangeboten.

Die Selbsthilfe bietet den Besuchern wie in den vergangenen Jahren fachkundige und firmenunabhängige Beratung. Der DBSV und der Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen (BSBH) sowie die Deutsche Blindenstudienanstalt (blista) und der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) sind direkt im Foyer an zwei Gemeinschaftsständen (D16 und D17) zu finden.

Die Mitarbeiter der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm) stehen dort an allen drei Messetagen zur Verfügung. Am Gemeinschaftsstand von DBSV und BSBH stellt sich das Beratungsangebot für Augenpatienten "Blickpunkt Auge" in der Region Hessen vor. "Nachgefragt" heißt es an beiden Ständen, wenn wechselnde Fachleute Auskunft geben über Erfahrungen mit Hilfsmitteln, Smartphones und Tablets. Neu ist die Möglichkeit, sich Tipps für den Hörfilmempfang am TV-Gerät zu holen.

Das SightCity Forum bietet den Messebesuchern bereits zum zehnten Mal ein umfangreiches Vortragsprogramm. Im Mittelpunkt stehen am Donnerstag, dem 21. Mai, drei Zukunftsthemen, die mit hochkarätigen Referenten diskutiert werden.

Die erste Podiumsdiskussion widmet sich dem Themenkomplex "Sehen im Alter" und wird von DBSV-Referent Werner Lechtenfeld moderiert. Für den Einführungsvortrag konnte Prof. Ursula Lehr, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO), gewonnen werden.

Die berufliche Rehabilitation ist das Thema der zweiten Podiumsdiskussion unter der Leitung von Dr. Hans Zeißig, Geschäftsführer des Berufsförderungswerks Düren. Diskutiert wird vor allem die Frage, warum es in Deutschland keine Rehabilitation für Menschen gibt, die im Erwachsenenalter einen Sehverlust erleiden.

"Quo vadis LowVision?", heißt es schließlich in der dritten Diskussionsrunde, moderiert von Stefanie Holzapfel, Leiterin des Gemeinsamen Fachausschusses für die Belange Sehbehinderter (FBS). Wo sieht sich die Hilfsmittelbranche in zehn Jahren? Inwieweit können Industrie, Wissenschaft und Selbsthilfe zum Beispiel im Bereich "Neue Medien" zusammenarbeiten, um den Patienten passgenaue Angebote zu machen?

Zur Vorbereitung auf den Messebesuch gibt es erneut den Messekompass, ein gemeinsames Angebot von BSBH und DBSV. In gebündelter Form sind hier die wichtigsten Informationen zur SightCity 2015 zu finden, etwa Hinweise zur An- und Abreise, zum Abhol- und Begleitservice, eine detaillierte Beschreibung der Räumlichkeiten, Ausstellerverzeichnisse sowie das vollständige Programm des SightCity Forums. Als Buch 24 ist der Messekompass Bestandteil der aktuellen Ausgabe von DBSV-Inform. Zum Download steht er auch auf der Webseite www.dbsv.org zur Verfügung.


Info

SightCity 2015
20. bis 22. Mai
Hotel Sheraton, Flughafen Frankfurt am Main

Öffnungszeiten:
20./21.5.: 10-18 Uhr
22.5.: 10-16 Uhr

Eintritt frei!
www.sightcity.net

Beraten und beschlossen

Die wichtigsten Themen der Präsidiumssitzung vom 26. und 27. März 2015 im Überblick


Jahresabschluss 2014

Steuerberater Dietrich Dustert erläuterte den Jahresabschluss für 2014, der seiner Einschätzung nach ein aktives und wirtschaftlich erfolgreiches Jahr abbildet. Trotz Steigerung der Aufwendungen fiel das vorgeplante Defizit deutlich geringer aus als erwartet. Der Grund: Es gab überdurchschnittliche Erträge aus Nachlässen, die die strapazierten Rücklagen wieder stärken.

Sorgen bereitet die Tatsache, dass trotz Beitragserhöhungen die Mitgliedsbeiträge und allgemeinen Zuwendungen nicht ausreichen, um den so genannten Kernhaushalt zu decken, also die reguläre Verbandstätigkeit ohne die sonderfinanzierten Projekte. Um zu einer verlässlichen Finanzierung zu kommen, empfahl Dustert dem Präsidium, das  –  immer heikle  –  Thema der Mitgliedsbeiträge nicht aus den Augen zu verlieren.


Politik und Recht

Nachdem das Bundeskabinett am 18. März beschlossen hat, die Entlastung der Kommunen in Höhe von fünf Milliarden Euro von der Reform der Eingliederungshilfe und weiterer Leistungen für behinderte Menschen abzukoppeln, berieten Präsidium und Geschäftsführung eingehend, welche Risiken daraus für die Realisierung des Bundesteilhabegesetzes mit einem Teilhabegeld entstanden sind. An der breiten Protestwelle, die diese Entscheidung ausgelöst hat, ist der DBSV beteiligt. Im Präsidium war man sich einig, dass es sich nach wie vor lohnt, gemeinsam mit anderen Verbänden für ein Teilhabegesetz zu kämpfen, das seinen Namen verdient. Vermutlich werden hierfür Mittel des Bundes zur Verfügung gestellt. Allerdings ist davon auszugehen, dass es über die Höhe der benötigten Mittel sehr unterschiedliche Vorstellungen gibt. Dies soll im Kontakt mit Bundestagsabgeordneten angesprochen werden.

Für Unruhe sorgt auch die Änderung der Versorgungsmedizin-Verordnung. Hier plant das Bundessozialministerium, bei der Bewertung des Grades der Behinderung die Definition "hochgradige Sehbehinderung" zu streichen. Dies würde sich unmittelbar auf die Zuerkennung des Merkzeichens "H" im Schwerbehindertenausweis und die daran gekoppelten Nachteilsausgleiche auswirken. Nachdem der DBSV mit seinen Gegenargumenten zunächst kein Gehör gefunden hat, zeigen die Interventionen der DBSV-Mitgliedsorganisationen auf Länderebene Wirkung: Es gibt Hoffnung, dass die Regelungen durch den Bundesrat korrigiert werden.


Verbandskommunikation

Die Rückschau auf die Verleihung des 13. Deutschen Hörfilmpreises fiel sehr positiv aus. Bei gleicher Zahl von Einladungen stieg die Teilnehmerzahl deutlich. Auch die Medienresonanz war beachtlich.

Das Präsidium billigte die Vorschläge der Öffentlichkeitsreferenten für die Ausgestaltung der Sehbehindertentage 2015 und 2016 zu den Themen Sport und Kontraste. Außerdem informierte es sich über den Stand der Vorbereitungen zum Louis Braille Festival 2016 in Marburg.


Zusammenarbeit mit anderen Organisationen

Der DBSV bewertet seine Mitgliedschaft in anderen Organisationen immer wieder kritisch. Diesmal ging es um die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe, die momentan in einer Struktur- und Finanzkrise steckt. Das Präsidium beriet über mögliche Wege, hier zu einer effektiveren Arbeit zu kommen.

Ferner wurde beschlossen, dem in Gründung befindlichen Aktionsbündnis Teilhabeforschung beizutreten. Unter diesem Dach wollen sich zahlreiche, auch wissenschaftliche Organisationen zusammenschließen, um die Teilhabe behinderter Menschen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention voranzubringen.

Klaus Hahn
Mitglied des DBSV-Präsidiums  

Meldungen

Bundeskabinett bringt Gesetz zum Deutschen Institut für Menschenrechte auf den Weg

Die Unabhängigkeit des Deutschen Instituts für Menschenrechte (DIMR) scheint gesichert. Das Bundeskabinett hat am 18. März einen entsprechenden Entwurf für ein Gesetz über die Rechtsstellung und die Aufgaben des Instituts beschlossen. Damit soll dem DIMR der so genannte A-Status bei den Vereinten Nationen erhalten bleiben, der das volle Mitspracherecht beim UN-Menschenrechtsrat gewährleistet.

Die Vereinten Nationen fordern für nationale Menschenrechtsinstitutionen ein Gesetz als Grundlage oder eine Verankerung in der Verfassung des Landes. Das DIMR wurde im Jahr 2000 lediglich durch einen Bundestagsbeschluss eingesetzt und arbeitet seitdem als eingetragener Verein. Für die Re-Akkreditierung des Instituts war nun eine gesetzliche Regelung notwendig geworden.

Dem Beschluss des Bundeskabinetts war ein Streit zwischen den Koalitionsfraktionen vorausgegangen. Die Behindertenverbände bezogen hier Stellung und unterstrichen die Bedeutung des DIMR und insbesondere der dort angesiedelten Monitoring-Stelle, die die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland überwacht. "Die Monitoring-Stelle leistet seit Jahren gute Arbeit", erklärte der Deutsche Behindertenrat, dem auch der DBSV angehört. "Von besonderer Bedeutung sind die exakten Analysen des Ist-Zustandes und daraus abgeleitete praktisch nutzbare Handlungsempfehlungen an Politik und Gesellschaft."

Der vorliegende Gesetzentwurf erhält weitgehend den Status quo des DIMR. Stimmt der Bundestag zu, bleibt das Institut ein eingetragener Verein, der unabhängig und weisungsungebunden seinen Aufgaben als nationale Menschenrechtsinstitution wahrnehmen kann.

OCT-Untersuchung: Krankenkassen unter Druck

Das Sozialgericht Rostock hat eine Krankenkasse dazu verpflichtet, einer Versicherten, die an einem Diabetischen Makulaödem leidet, die Kosten für die Optische Kohärenztomografie (OCT) zu erstatten (Urteil vom 24.9.2014  –  S15 KR36/12). Dieses Verfahren zur Diagnostik von Netzhauterkrankungen und deren Verlauf kann derzeit nur als IGeL-Leistung in Anspruch genommen werden, das heißt, die Kosten müssen von gesetzlich Versicherten selbst getragen werden.

Zur Begründung heißt es im Urteil, dass die OCT aufgrund eines Systemversagens nicht zu den regulären Kassenleistungen gehöre. Trotz der eindeutigen Behandlungsempfehlungen der augenärztlichen Fachgesellschaften ist bisher kein Antrag gestellt worden, so dass sich der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) noch nicht mit dem Verfahren befasst hat. Erst durch die positive Bewertung durch den G-BA jedoch kann eine Untersuchungs- oder Behandlungsmethode zur Kassenleistung werden.

Auch wenn es sich nicht um eine höchstrichterliche, alle Krankenkassen bindende Entscheidung handelt, bewertet der DBSV das Urteil positiv. "Die Argumentation des Gerichts nutzt auch Patienten mit Altersbedingter Makula-Degeneration, die auf regelmäßige OCT-Untersuchungen angewiesen sind", sagt Rechtsreferentin Christiane Möller. Wichtig sei allerdings, den so genannten Beschaffungsweg einzuhalten. Die Kostenübernahme der OCT muss vor der Untersuchung bei der Krankenkasse beantragt und deren Entscheidung abgewartet werden. Bei einer Ablehnung können sich die Versicherten auf das Rostocker Urteil berufen und haben damit eine bessere Handhabe, ihren Anspruch auf Kostenerstattung durchzusetzen.

Einladung zum 11. Deutschen Seniorentag in Frankfurt

"Gemeinsam in die Zukunft!" lautet das Motto des 11. Deutschen Seniorentages, der vom 2. bis 4. Juli im Congress Center Messe in Frankfurt am Main stattfindet. In rund 100 Veranstaltungen können sich die Besucher informieren, austauschen oder einfach unterhalten lassen. Das Spektrum der Themen reicht von Gesundheit und Pflege über gesellschaftliches Engagement und Politik bis hin zu Freizeit und Wohnen. Viele Mitmachangebote runden das abwechslungsreiche Programm ab. Flankiert wird die Großveranstaltung von der Messe SenNova, auf der eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen für die Zielgruppe 50plus präsentiert wird.

In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) beteiligt sich auch der DBSV an dem Programm des Seniorentages. Sehprobleme sind im Alter weit verbreitet, mit steigender Tendenz. Welche Beratungsangebote es für die Betroffenen gibt und welche Wege dorthin führen, wie verloren geglaubte Kompetenzen zurückgewonnen werden können und die Betroffenen weiter in ihren vier Wänden wohnen können, wird in drei Diskussionsveranstaltungen thematisiert.

Die Deutschen Seniorentage werden alle drei Jahre  –  ähnlich wie die Kirchentage  –  jeweils an einem anderen Ort von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) veranstaltet. Schirmherrin der dreitägigen Veranstaltung ist Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Das Programmheft für den 11. Deutschen Seniorentag ist bei der BAGSO-Geschäftsstelle erhältlich, Tel.: 02 28 / 24 99 93-0, E-Mail: dst@bagso.de. Außerdem steht es als Word-Datei auf der Webseite www.deutscher-seniorentag.de zum Download bereit.

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

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    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
    5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
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Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
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Thema: Mode

Ob edles Kostüm oder schlabbriger Wollpulli  –  an der Kleidung meinen wir den sozialen Status und den Charakter eines Menschen ablesen zu können. Weshalb Mode auch für blinde und sehbehinderte Menschen wichtig ist und welche Tricks es gibt, um seinen eigenen Stil zu finden, verrät Imageberaterin Ina Oertel. Über ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Mode erzählen drei blinde und sehbehinderte Männer und Frauen. Fernab vom Alltag gewährt eine Designerin aber zunächst Einblick in die schillernde Welt der Mode. Denn im letzten Jahr präsentierten blinde Models Christine Wolfs ganz besondere Entwürfe auf der Moskauer Fashion Week.

Mode zum Lesen

Moskau im Frühjahr 2014: Die internationale Modewelt hat sich zur Fashion Week versammelt, um die aufregendsten Kreationen der Saison zu bewundern  –  und mittendrin: blinde Models. Sie präsentieren eine Kollektion von Christine Wolf. In der "Gegenwart" erzählt die Designerin, was sie dazu inspiriert hat und welche Bedeutung die aufgestickten Perlen auf den Kleidern haben.

Von Christine Wolf  


"Können Sie sich vorstellen, eine Kollektion für blinde Menschen zu entwerfen?" Diese Frage stellte mir Janina Urussowa, eine der Organisatoren des Modedesignwettbewerbs BezGraniz Couture Award, Ende Januar 2014. Berührung mit Mode für behinderte Menschen und dem internationalen Award, der sich auf dieses Thema spezialisiert hat, hatte ich erstmals 2012. Mit einer Kollektion für Menschen mit körperlichen Einschränkungen belegte ich damals den zweiten Platz.

Diesmal sollten meine Entwürfe eine noch größere Bühne bekommen. BezGraniz (auf Deutsch: ohne Grenzen) durfte bei der Mercedes-Benz Fashion Week 2014 in Moskau eine eigene Modenschau zeigen. Dazu wurden verschiedene Designer angefragt, die zu unterschiedlichen Behinderungen Kleidung entwerfen und anfertigen sollten.

Ich hatte zunächst keine Idee, wie eine Kollektion für blinde Menschen aussehen könnte. Was sollte bei der Kleidung anders sein als bei Sehenden? Im Gegensatz zu Rollstuhlfahrern brauchen Menschen mit einer Seheinschränkung keine Veränderung in der Schnittgestaltung, wie etwa eine vertiefte Taille vorne für einen bequemeren Sitz im Rollstuhl. Aber ich fand die Idee spannend und hatte Lust, mich darauf einzulassen.

Ich begann zu recherchieren: Was ist blinden und sehbehinderten Menschen in Sachen Mode wichtig? Worauf muss ich Rücksicht nehmen? Wie kann die tägliche Handhabung der Kleidung vereinfacht werden? Erste Anhaltspunkte erhielt ich, als ich in Kontakt mit einer blinden Frau kam, die mir eine neue Sichtweise auf Kleidung vermittelte. Sie erzählte mir, dass sie ihre Wäsche ausnahmslos kalt wäscht, aus Angst, etwas zu verfärben. Beim Kleidungskauf holt sie sich mehrere Meinungen ein, bevor sie sicher ist, dass das Kleidungsstück zu ihrem Typ passt. In erster Linie muss die Kleidung aber durch ihre Haptik bestechen, da blinde und sehbehinderte Menschen ihren Tastsinn viel bewusster einsetzen. Ein Mix aus unterschiedlichen Stoffen, tastbare Aufdrucke, aufgestickte Verzierungen, hervorstehende Nähte und Faltungen sowie alles, was raschelt, wird als spannend empfunden. Aus diesen Erkenntnissen entwickelte ich erste Ideen für die Kollektion.

Als Basis verwendete ich Kleidungsstücke meiner bestehenden Kollektionen. Da sie fast ausschließlich aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Seide gefertigt sind, sind sie angenehm auf der Haut zu tragen. Zur Kollektion gehört zum Beispiel ein bronzefarbenes Top mit Rock, das durch seine besondere Schnittgestaltung auffällt. Es besteht aus Baumwolle, gefüttert mit einem Seidenstoff. Das Oberteil hat einen hohen, sehr weit geschnittenen Stehkragen, der in sich gefaltet ist. Es ist ärmellos und tailliert geschnitten. Der Rock ist knielang und eng anliegend geschnitten. Als ertastbares Detail hat er einen gefalteten, fächerartigen Aufsatz, der vom Saum aus nach oben führt und zu einer Seite hin asymmetrisch ausläuft. Am Rockaufsatz und am Saum des Oberteils sind kleine bronzefarbene Perlen aufgestickt, die in senkrechten Reihen nach oben verlaufen. Bei genauerer Betrachtung oder Betastung erkennt man, dass es sich dabei um Informationen in Brailleschrift handelt.

Die aufgestickten Perlen finden sich auf allen Teilen der Kollektion. Bei der Übersetzung half mir ein Internetprogramm, das die Texte konvertierte. Mit einem Braille-Alphabet kontrollierte ich das Ergebnis. Zu lesen ist auf den Kleidern, welche Größe und Farbe sie haben, aus welchem Material sie bestehen und wie man sie waschen und bügeln sollte. Ein weiterer Aspekt, den ich in den Text integriert habe, ist, zu welchen anderen Teilen aus der Kollektion man das Kleidungsstück kombinieren kann und zu welchen Farben es passt. Denn auch blinde und sehbehinderte Menschen wollen sich in ihrer Kleidung schön fühlen und die Sicherheit haben, etwas zu tragen, das ihnen gut steht, ohne auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein.

Mir war es wichtig, keine reine "Blindenkollektion" zu entwerfen, sondern eine, die für sehende und nicht sehende Menschen gleichermaßen interessant ist, jeweils auf eine andere Art und Weise. Letztlich ist die Kollektion genau so geworden, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Menschen, die sehen können, nehmen die mit Perlen aufgestickte Blindenschrift als eine ästhetische Verzierung wahr. Blinde und sehbehinderte Menschen erhalten dadurch wertvolle Informationen, die ihnen im Umgang mit der Kleidung helfen. Zusätzlich bieten die Kleidungsstücke durch ihre Schnittdetails, wie hervorstehende Nähte oder Faltungen, jede Menge interessante Aspekte zum Sehen und Ertasten.

Mit der fertigen Kollektion im Gepäck reiste ich im März 2014 zur Fashion Week nach Moskau. Ich war sehr gespannt und auch etwas nervös, ob die blinden Models die aufgestickte Brailleschrift tatsächlich würden lesen können. Die erste Anprobe fand einen Tag vor der Modenschau statt. Eines der Models war Nafset Chenib, eine berühmte russische Opernsängerin, die bei der Abschlussfeier der Paralympics 2014 in Sotschi mit José Carreras aufgetreten ist. Neugierig befühlten die Models die Kleidungsstücke und ertasteten die Brailleschrift. Da ich aufgrund der verwendeten Perlen einen etwas größeren Abstand zwischen den einzelnen Punkten wählen musste, als das normalerweise der Fall ist, mussten sie zunächst ein wenig üben. Aber nachdem sie den Dreh heraus hatten, wollten sie gar nicht mehr aufhören zu lesen.

Auch die weiteren Details der Kleidungsstücke wurden begutachtet, befühlt und betastet. Sämtliche Nähte wurden mit den Fingern nachgefahren und ich sollte alle schnittbezogenen Details genau erklären. Was mich faszinierte, war das Gespür und die Sicherheit der Models dafür, welches Outfit sie gerne präsentieren wollten, so als hätten sie selbst in den Spiegel geschaut und gesehen, was ihnen am besten steht.

Die Modenschau war gut besucht. Acht Designer aus Russland, Deutschland und Portugal haben Kollektionen entworfen, unter anderem für kleinwüchsige Menschen, Menschen im Rollstuhl oder mit Down-Syndrom. Die Models, die die Mode präsentierten, hatten die jeweilige Behinderung und fühlten sich sichtlich wohl in ihrer Rolle. Meine blinden Models hatten große Freude, mit den Kleidern über den Laufsteg zu gehen, jeweils in Begleitung einer sehenden Person. Sie strahlten bis über beide Ohren und genossen es, im Mittelpunkt zu stehen und die Gewissheit zu haben, dass sie schön sind.

Für Moskau war diese Veranstaltung ein Novum. Anders als in Deutschland ist das Thema Behinderung in der russischen Gesellschaft noch nicht sehr verbreitet und behindertengerechte Vorkehrungen sind im Stadtbild selten zu finden. Aber genau das ist das Ziel von Janina Urussowa und Tobias Reisner, die BezGraniz ins Leben gerufen haben: "Den Blick auf behinderte Menschen zu verändern und Behinderung als etwas Normales und Alltägliches zu zeigen."

Bisher ist meine Kollektion für blinde Menschen ein Pilotprojekt und alle gezeigten Kleidungsstücke sind Einzelteile. Ich hoffe aber, dass das Interesse geweckt ist und sich Partner finden, die das Projekt mit mir weiter ausbauen wollen.

Christine Wolf ist Modedesignerin und Hochschuldozentin und lebt in Berlin.
Kontakt:
    Tel.: 0 30 / 24 61 56 72
    E-Mail: contact@christinewolf-berlin.de
     www.christinewolf-berlin.de


Dazu mehrere Bilder: Anprobe: Designerin Christine Wolf zeigt den blinden Models ihre Kollektion mit aufgestickter Punktschrift

"Ich wollte lieber durch mein Aussehen auffallen"

Mode  –  das ist etwas für meine kleine Schwester, die gerade ihre Begeisterung für Klamotten und Make-up entdeckt. Ich interessiere mich nicht sonderlich dafür. Doch je länger ich über das Thema nachdenke, desto klarer wird mir eine Erkenntnis: Kleidung kann niemandem völlig egal sein. Jeder muss sich der Witterung und dem sozialen Umfeld anpassen, wenn er nicht krank oder angestarrt werden will. Und auch "praktisch", "bequem" und "billig" sind Kriterien einer bewussten Kleiderwahl.

Ich bin 23  –  in einem Alter, in dem sich angeblich alle Frauen für Mode interessieren. Mit meinem Sehrest von fünf Prozent erkenne ich Farben und Umrisse. Ich stehe nicht jeden Morgen vor dem Spiegel und ärgere mich, dass ich mich nicht richtig erkennen kann. Stattdessen freue ich mich über alles, was ich noch sehe und schaue mir gerne an, was andere Frauen tragen. Meine Mutter und ich haben viel Spaß, wenn sie mir die modischen Entgleisungen von Passanten beschreibt. Da ich Gesichtszüge kaum wahrnehme, erkenne ich Freunde an ihrer Kleidung, wenn ich weiß, was sie anhaben. Als zu meiner Schulzeit darüber diskutiert wurde, in Deutschland Schuluniformen einzuführen, geriet ich daher nahezu in Panik. Es wäre eine große Umstellung, ohne meinen Sehrest zurechtkommen zu müssen.

Die Entwicklung meines Kleidungsstils hat nichts mit meiner Sehbehinderung zu tun. Als kleines Kind zog ich an, was meine Mutter für mich ausgesucht hatte. Beim Anblick von Fotos mit knallbunten Kleidchen und weißen Socken in Sandalen schüttle ich zwar heute den Kopf, aber das war wohl in den 1990er Jahren Mode.

Als Teenager war mein Kleidungsstil genauso wechselhaft wie meine Launen. Ich las die Styling-Tipps in der "Bravo" unter einem Lesegerät und ließ mich von anderen Mädchen und Fernsehsendungen inspirieren. Ziellos trieb ich auf den Modewellen dahin. Einen Sommer sollte alles orange sein, im nächsten Jahr pink. Ich mochte lange Ohrringe, Fell, Haarbänder und Glitzersteinchen und versuchte, alles Kindliche hinter mir zu lassen.

Mit 16 Jahren kam ich in meine Punk-Rock-Phase. Ich war nie ein richtiger Punk oder eine Gothic-Diva, aber ich mochte den Stil  –  auch wenn ich nie den Mut hatte, ihn völlig zu übernehmen. Piercings und Tattoos hätte meine Mutter sowieso nicht erlaubt und die Klamotten in den Gothic-Läden waren ziemlich teuer. Einige Jahre lang trug ich fast nur Schwarz, Grau und Armeemuster, vorzugsweise mit Totenköpfen, Nieten und Leder. Meine Lieblingshaarfarbe war Pflaumenlila. Falsche Krawatten, Nietenarmbänder und ein schwarz-rot-karierter, zylinderähnlicher Hut waren meiner Mutter ein Dorn im Auge. Doch auch wenn mein geliebter Hut eines Tages auf mysteriöse Weise verschwand, hat sie selten versucht, mir ein Kleidungsstück auszureden.

Im Nachhinein glaube ich, dass ich lieber durch mein Aussehen als durch meine Sehbehinderung auffallen wollte. Wenn ich schon angestarrt werde, dann wegen etwas, das ich selbst beeinflussen konnte. Das ist eine pubertäre Einstellung, war für mich damals aber eine konsequente Reaktion.

Heute mag ich immer noch dunkle Farben, aber inzwischen finden sich auch Rot, Pink, Blau und Pastellfarben in meinem Schrank. Die Totenköpfe sind verschwunden und zerrissene Jeans werden nicht extra weiter zerschnitten, sondern landen im Müll. Die Haare färbe ich mir wahrscheinlich erst wieder, wenn sie grau werden. Insgesamt ist mein aktueller Stil eher sportlich und praktisch: Jeans und T-Shirt oder auch mal eine Bluse. Im Sommer ziehe ich gerne Röcke oder Kleider an. Ich mag Oberteile mit raffinierten Schnitten und verschiedenen Texturen. In High Heels kann ich nicht laufen und Rucksäcke finde ich praktischer als Handtaschen. Aber Tücher, Schals und Mützen kann man nie genug haben. Letzten Winter hatte ich eine Schwäche für Gestricktes, auch wenn Handwäsche mehr Arbeit macht.

Wenn ich, meist in Begleitung meiner Mutter, shoppen gehe, habe ich eine ungefähre Idee im Kopf, was ich kaufen möchte. In der richtigen Abteilung angekommen, gehe ich an den Kleiderständern entlang, schaue mir Farben und Muster an, befühle das Material und sage meiner Mutter, was ich anprobieren möchte. Sie sucht mir dann die passende Größe heraus. Selbst mit der Lupe nach Größen und Preisen zu suchen, wäre mir bei einer ausgedehnten Shoppingtour zu frustrierend. Mir ist wichtig, wie sich der Stoff anfühlt, schließlich muss ich ihn den ganzen Tag auf der Haut tragen. Oft bemerke ich erst beim Anprobieren eines Kleidungsstücks, dass es anders geschnitten ist, als ich dachte, oder entdecke ein Schmuckelement, das mir nicht gefällt. Abhängig von Farbe und Kontrast, kann ich teilweise größere Aufdrucke auf T-Shirts lesen. Wenn ich nicht weiß, was ein Schriftzug auf einem Shirt bedeutet oder ich seiner Bedeutung nicht zustimme, kaufe ich es nicht. Ein Spruch auf der Brust ist schließlich ein Statement.

Mode und Behinderung scheinen in der Gesellschaft bisweilen unvereinbar zu sein. Mode gilt als visuell  –  das Hervorheben von Schönheit und Kreativität mit Hilfe des menschlichen Körpers. Behinderung dagegen wird oft als Makel gesehen, den man am besten versteckt. Dabei haben die wenigsten Menschen, behindert oder nicht, Modelmaße. Und die muss auch niemand haben. Kleidung sollte den Menschen passen, nicht umgekehrt.

Ich stehe nie vor einer Kamera oder größerem Publikum, habe keinen begehbaren Kleiderschrank, war noch nie in einer Luxus-Boutique und verbringe lieber so wenig Zeit wie möglich in Geschäften. Trotzdem ist es mir wichtig, Klamotten anzuziehen, die mir gefallen und in denen ich mich wohlfühle. Wie bei anderen jungen Frauen auch, ändert sich mein Kleidungsstil von Zeit zu Zeit. Meine Sehbehinderung ist ein Teil meines Lebens, sie definiert aber nicht meine Persönlichkeit, die ich unter anderem über meine Kleidung ausdrücke.

Tina Paulick (23) kommt aus Gera und studiert seit 2011 Anglistik in Leipzig.


Dazu ein Bild: Wollte als Jugendliche mit Mode von ihrer Sehbehinderung ablenken: Tina Paulick

Rote Jeans und modebegeisterte Frauen

Es sind diese schönen, sonnigen Tage, an denen meine Frau und ich morgens beschließen, rauszufahren und durch eine der umliegenden kleinen Städte zu bummeln. Ich mag es, früh dort zu sein, wenn der Tag erst langsam erwacht und sich die Fußgängerzone allmählich mit Leben füllt. Es herrscht noch kein Gedränge und mein Langstock trifft beim Pendeln nur selten die Fersen vorangehender Fußgänger. In den Geschäften werde ich von noch gut gelaunten Verkäuferinnen begrüßt und es ist nicht schwer, Beratung zu finden.

Womöglich liegt es am steigenden Alter, dass ich mich immer mehr dagegen sträube, in eines der modernen, großen Einkaufszentren zu gehen. Anders als früher, als ich noch am Anfang meiner Erblindung stand, suche ich heute in den vielen bunten Prospekten, die täglich mit der Post ins Haus schneien, nicht mehr nach schicken und im Idealfall preisreduzierten Sachen, um gezielt das eine oder andere Modegeschäft aufzusuchen. Abgesehen davon, dass ich die Bilder nicht mehr erkennen kann, finde ich es angenehmer, mich von der Stimmung treiben zu lassen und dabei zufällig die schönsten Sachen zu entdecken.

Im Laufe meiner Erblindung ist es wichtiger geworden, wie sich mir ein Geschäft erschließt. Dabei kommt es nicht allein darauf an, dass die Gänge zwischen den Auslagen breit genug sind, sondern es sind die Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Läden mit unangenehmer und zu lauter Musik, schlechter Luft oder wenig hilfsbereiten Verkäuferinnen versuche ich zu meiden. Ich habe einige Stammgeschäfte, in denen ich genau weiß, in welcher Ecke ich nach Pullover, Hose oder Hemd suchen muss. Das gibt mir ein Gefühl der Sicherheit. Manche Verkäuferinnen erinnern sich an mich und ich habe den Eindruck, dass sie mit der Zeit schneller umschalten und sich auf mich einstellen können. Trotzdem passiert es mir auch, dass ich gefragt werde, ob man mir weiterhelfen kann oder ob ich mich erst einmal umsehen möchte.

Meine Wünsche hinsichtlich neuer Kleidung sind bescheiden geworden, da ich mich nicht mehr im Spiegel betrachten und beurteilen kann, ob mir etwas steht oder nicht. Es ist eher meine Frau, die ihren Mann gerne mal wieder in neuen Klamotten sehen möchte. Oft hat sie konkrete Vorstellungen, was ihr an mir gefallen könnte, und schaut sich danach um. Ganz geheuer ist mir das nicht.

Anders als ich, der fühlt, welche Qualität die Sachen haben und ob sie bequem sitzen, achtet meine Frau auf Farbkombinationen und die äußere Erscheinung beim Tragen. Besonders was die Farben anbelangt, bin ich gelegentlich etwas verunsichert. Denn auch wenn ich mich aus der Zeit, in der ich sehen konnte, noch grob an die verschiedenen Farbtöne erinnern kann, ist es nicht einfach, sich anhand von Beschreibungen bestimmte Farbnuancen vorzustellen. So zuckte ich doch etwas zusammen, als mir meine Frau neulich vor der Umkleidekabine eröffnete, dass die gut sitzende Jeans, die ich gerade anprobierte, rot sei. Nicht, dass ich nicht offen für modische Farben wäre, doch hielt ich eine rote Jeans für einen gestandenen Mann meines Alters doch für etwas gewagt. Meine Frau aber war begeistert und holte ein blaues Sakko dazu. Skeptisch stand ich vor meiner Frau, die mir versicherte, dass die Hose nicht knallrot wäre, sondern ein gedecktes Dunkelrot hätte. Als die Frau des Herrn aus der Nachbarkabine bemerkte, dass ich blind bin, mischte sie sich in unsere Diskussion ein und unterstützte meine Frau bei ihrer Überzeugungsarbeit. Dabei sprach sie immer wieder auffordernd in Richtung ihres Mannes, der seinerseits bestätigen sollte, wie ausgezeichnet mir diese Kombination steht.

Schließlich habe ich mich geschlagen gegeben. Meine letzten Zweifel konnten jedoch erst ausgeräumt werden, als mir der weibliche Teil unseres Freundeskreises versicherte, dass meine Frau mir wieder richtig schicke Sachen ausgesucht hat. Es bleibt nicht aus, dass meine Frau mich dann leise triumphierend daran erinnert, mir das gleich gesagt zu haben.

Auch wenn sich meine Wahrnehmung von Mode verändert hat und es im Laufe meiner Erblindung schwieriger geworden ist, mir ein Bild vom aktuellen Trend zu machen, macht es mir immer noch Freude, ein neues Outfit zu tragen und dafür positive Reaktionen zu bekommen. Ich betrachte es als großes Glück, früher einmal gesehen zu haben. So habe ich immer noch Bilder im Kopf und kann mir vieles leichter vorstellen.

Theo Dieckmann (51) ist gelernter Verwaltungsfachwirt und lebt als Frührentner in Oer-Erkenschwick bei Recklinghausen.


Dazu ein Bild: Verlässt sich auf den Modegeschmack seiner Frau: Theo Dieckmann

Alles neu macht die Mode

Schon als Jugendliche habe ich mich für Mode interessiert  –  schöne Kleider, Taschen, Schuhe, Tücher. Damals, in den frühen 1950er Jahren, konnte ich Farben und grobe Umrisse noch erkennen. Heute ist mein Sehrest auf Hell und Dunkel geschrumpft.

Nach Abschluss meiner Ausbildung zur Telefonistin und Stenotypistin im heutigen Landesbildungszentrum für Blinde in Hannover fand ich Arbeit in einer großen Textilfirma in Lüneburg. Wir Damen im Schreibbüro interessierten uns natürlich auch für die im Hause hergestellte Mode, schließlich saßen wir direkt an der Quelle. Bei unserem regelmäßigen Einkaufsbummel durch die hauseigene Produktion ließ ich mir nicht nur Farbe und Größe der Kleider verraten, sondern wollte auch immer wissen, was gerade in Mode war.

Durch die ständige Beschäftigung mit Bekleidung habe ich im Laufe der Jahre ein Gespür für meinen eigenen Stil entwickelt. Ich kleide mich gerne ansprechend, selbst wenn ich zu Hause bin. Während ich in der Freizeit gerne legere Jeanshosen mit verschiedenen Shirts trage, greife ich sonst zu klassischer, eher konservativer Kleidung: Kostüme mit Rock oder Hose, verschiedenen Oberteilen und immer möglichst "kofferfreundlich", da ich viel unterwegs bin. Gerne trage ich auch einteilige Kleider, weil ich mich darin wohlfühle. Es gibt keine bestimmten Stoffe oder Schnitte, die mich besonders ansprechen. Ich merke beim Befühlen der Stücke auf einem Kleiderständer instinktiv, ob etwas für mich dabei sein könnte.

Meine Bekleidungseinkäufe erledige ich heute mit einer Freundin. Sie kann gut beschreiben und sagt mir ehrlich, ob das ausgewählte Stück gut sitzt und zu mir passt. Auf Ratschläge von Verkäuferinnen verlasse ich mich ungern  –  sie kennen meinen Geschmack und den Inhalt meines Kleiderschranks nicht.

Meine Außenwirkung ist mir wichtig, denn sie gehört zu dem Gesamtbild, das ich vermitteln möchte. Ich verstecke mich nicht und greife gerne zu kräftigen Farben. Wenn es um die Unterscheidung feinster Nuancen geht, können mir allerdings auch die besten Farberkennungsgeräte nicht weiterhelfen. Denn im Zusammenspiel können zum Beispiel zwei unterschiedliche Rottöne eine verheerende Wirkung entfalten  –  da brauche ich den Rat einer sehenden Freundin.

An Mode fasziniert mich, dass es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Sie steht nie still, wird nie langweilig. So kann auch ich mich immer wieder ein Stück weit neu erfinden.

Helga Neumann (74) ist Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen und Ehrenmitglied des DBSV. Sie lebt in Hohnstorf bei Lüneburg.


Dazu ein Bild: Legt Wert auf ansprechende Kleidung: Helga Neumann

Kleider machen Leute

Der sichere Umgang mit Mode ist völlig unabhängig vom Sehvermögen  –  das behauptet eine Imageberaterin, die sich auf Menschen mit Seheinschränkung spezialisiert hat. Sie verrät, welche Farben und Schnitte zu welchem Typ passen und gibt Tipps und Tricks für den richtigen Sitz.

Von Ina Oertel  


Mode soll Spaß machen und die eigene, einzigartige Persönlichkeit unterstreichen. Um nicht verkleidet zu wirken, ist Authentizität eine Grundvoraussetzung für jegliches Styling. Auch blinde und sehbehinderte Menschen können ein Händchen für eine stilsichere Wahl der Kleidung bekommen, wenn sie sich etwas Hintergrundwissen aneignen und einige Hinweise verinnerlichen.


Der erste Eindruck

Ob bei der Partnerwahl, im Beruf oder bei einer Party  –  innerhalb von drei bis fünf Sekunden beurteilen wir unser Gegenüber. Der erste Eindruck erfolgt unbewusst und bei sehenden Menschen fast ausschließlich über die Optik. Das hat nichts mit Vorurteilen zu tun. Es sind angeborene Instinkte, die schon vor Millionen Jahren über Leben und Tod unserer Ur-Vorfahren entschieden haben. Ohne ausgeprägte Kommunikationsmöglichkeiten mussten sie innerhalb kürzester Zeit entscheiden, ob die Gestalt, die aus dem Wald auf den Lagerplatz zukommt, Freund oder Feind ist. Dieser Impuls ist uns erhalten geblieben. Nur zu sieben Prozent prägt der Inhalt der Worte den ersten Eindruck. Etwa 60 Prozent macht die Optik über Kleidung, Frisur, Accessoires, Mimik, Gestik und Körpersprache aus und etwa 33 Prozent die Stimmlage und Sprechweise. Bei blinden und sehbehinderten Menschen spielen neben der Stimme eher der Gang, der Händedruck und der Geruch eine Rolle.

Es ist also sinnvoll, zu überprüfen, welche Signale man mit seinem Erscheinungsbild aussendet und zu überlegen, wie man sich anderen Menschen präsentieren will. Intuitiv hat jeder ein gewisses Gespür dafür, was ihm gut steht, nur an der Sicherheit mangelt es. Darum verlässt man sich auf den Rat von Eltern, Partnern oder Freunden mit der Folge, dass der Geschmack des anderen in den Vordergrund rückt. Dabei gibt es objektive Kriterien, nach denen man sich modisch und vor allem selbstständig kleiden kann. Zum einen kann man Farben verwenden, die dem Teint schmeicheln, zum anderen kann man Kleidung tragen, die den eigenen Körperproportionen gerecht wird.


Farben

Es ist ein Trugschluss, dass Menschen mit Seheinschränkung, insbesondere geburtsblinde, nichts von Farben verstehen. Sie bringen Farben zum Beispiel mit Musik in Verbindung, mit bestimmten Tönen, Instrumenten oder Melodien. Andere assoziieren sie mit Wochentagen oder geraden und ungeraden Zahlen.

Farben haben eine psychologische Wirkung auf unsere Mitmenschen. Das Tragen der Farbe Rot lässt uns dynamisch und energiereich, aber auch dominant und bedrohlich erscheinen. Weiß wirkt rein und offen, aber auch steril und distanziert. Schwarz macht einen eleganten, geheimnisvollen und autoritären, aber auch traurigen und reservierten Eindruck.

Welche Farben einem gut stehen, hängt vom Hautunterton ab. In unseren Breiten haben die meisten Menschen einen hellen, weißen Hautunterton und doch eine unterschiedliche Hautunterton-Nuance. Ein Teil hat einen gelb-goldenen Unterton und gehört zum warmen Farbtyp, der andere Teil hat einen rosé-bläulichen Unterton, was dem kühlen Farbtyp entspricht. Menschen des warmen Farbtyps schmeicheln die Farben des Frühlings und Herbstes und Menschen des kühlen Farbtyps die Farben des Sommers und Winters. Trägt man Farben, die nicht dem eigenen Farbtyp entsprechen, treten Hautunebenheiten und Falten stärker hervor, man wirkt müde und ungesund.

Frühlingsfarben sind beispielsweise Orange, Korallenrot, Pfirsichtöne, Wollweiß, Apfelgrün und Sonnengelb. Herbstfarben sind warme und erdige Töne wie Gold- und Rottöne, Oliv, Khaki, Braun und Maisgelb. Sommerfarben sind rauchige und grau gedeckte Töne, Jeanstöne, Weinrot, Mint bis Dunkelgrün, aber auch Pastelltöne wie Flieder und Pink. Winterfarben sind klar und leuchtend, zum Beispiel Rot, Königs- und Marineblau, Dunkelgrün, aber auch Weiß und Schwarz.

Farben können optisch kleiner oder größer machen. Zwar macht Schwarz tatsächlich schlank, aber gleichzeitig auch klein. Trägt man im Oberkörperbereich starke Kontraste zum Unterkörperbereich, wie ein weißes Shirt zu einer schwarzen Hose, schneidet man sich optisch durch und wirkt kleiner. Trägt man hingegen Kleidungskombinationen "Ton in Ton", wirkt man größer.


Körperform

Es gibt bei Frauen sechs und bei Männern fünf verschiedene anatomische Körperformen. Nach der eigenen Körperproportion sollte man die Schnittführung der Kleidung aussuchen. In den Geschäften gibt es H-, X- und A-Linien. So, wie die Buchstaben im Schwarzschriftalphabet aussehen, sind die Kleidungsstücke geschnitten: H  –  gerade, X  –  tailliert, A  –  oben schmaler und nach unten weiter auslaufend. Als Faustregel für beide Geschlechter gilt: Wer eine ausgeprägte Taille hat, sollte diese mit dem X-Linien-Schnitt betonen. Ist die Körperproportion gerade, sind H-Linien zu bevorzugen. Insbesondere für Männer gilt: Wenn die Hüfte schmaler ist als die Schultern, sollte diese mit der X-Linie betont werden. Welche Körperform man hat, lässt sich  –  am besten mit Hilfe einer sehenden Person  –  leicht herausfinden.

Die Körperproportionen bei Frauen sind:

  • Sportlich: athletische Körperform, oft mit breiten Schultern, keine ausgeprägte Taille, um 1,70 m (H-Linie)
  • Natürlich: keine ausgeprägte Taille, gerade gebaut, kantiges Gesicht, um 1,66 m (H-Linie)
  • Romantisch: dezente bis starke Rundungen, abfallende Schultern, oval bis rundliches Gesicht, sehr weibliche Proportionen, um 1,70 m (X-Linie, bei Oberteilen und Röcken auch A-Linie)
  • Feminin-zart: filigran, zierlich, jugendlich, weiblich, ausgeprägte Taille, ovales bis rundes Gesicht, um 1,65 m und kleiner (X-Linie)
  • Klassisch: ausgewogene Körperformen, schlank, schöne Proportionen, ovales Gesicht, um 1,68 m (X-Linie oder elegante H-Linie)
  • Dramatisch: wirkt groß, dünn und eher knochig, Model-Figur mit langen Beinen und ausgeprägter Taille, dreieckiges Gesicht, um 1,73 m und größer (X-Linie mit zusätzlicher Betonung der Schultern)

Die Körperproportionen bei Männern sind:

  • Sportlich: schlank, schmale Hüfte, breite Schultern, um 1,80 m (X-Linie)
  • Natürlich: gerade gebaut, um 1,70 m (H-Linie)
  • Klassisch: schlank, ebenmäßiges Gesicht, ausgewogene Körperproportionen, um 1,75 m (X-Linie)
  • Extravagant: dünn, wirkt knochig, markantes Kinn, 1,75 m und größer (X-Linie)
  • Abenteurer: Becken breiter als Schultern, 1,75 m und größer (H-Linie)

Passform

Die richtige Passform entscheidet darüber, ob ein Kleidungsstück vorteilhaft wirkt. Ist es zu groß oder zu klein und eng, trägt es auf und macht unnötig dick.

Hosen sollten im Bund und an den Oberschenkeln gut sitzen, ohne einzuengen. Am Gesäß sollte bei einer Jeanshose kein Stoffüberschuss spürbar sein. Wenn die Hose beim Auffallen auf den Schuh maximal einen Knick macht, ist die Länge genau richtig. Das ist deshalb wichtig, weil man sich mit zu langen Hosen kleiner und mit zu weiten Hosen dicker macht.

Um bei Pullovern, Hemden, Blusen oder Shirts die richtige Größe zu bestimmen, ist die Arm-Naht ein wichtiger Anhaltspunkt. Das ist die Naht, an der der Arm des Oberteils beginnt. Diese Naht muss, dort wo der Arm beginnt, auf der Schulter sitzen und sollte nicht Richtung Oberarm nach unten rutschen. Das lässt sich mit den Fingern leicht erfühlen. Gerade Männer tragen oft zu große Oberteile. Sollte die Armlänge bei korrekt sitzender Arm-Naht zu kurz sein, gibt es bei speziellen Anbietern Hemden mit extra langen Armen.

Wie lang Jacken, Blazer und Jacketts sein sollten, hängt von dem Verhältnis von Oberkörper zu Unterkörper ab. Das gilt auch für die Frage, ob man Hemd oder Bluse in oder über der Hose oder dem Rock tragen sollte.

Um die Oberkörper-Unterkörper-Proportion zu bestimmen, werden ein Schal oder ein langes Tuch sowie eine sehende Person benötigt. Die zu vermessende Person stellt sich ohne Schuhe aufrecht hin. Die assistierende Person legt den Schal an der Außenseite des Oberschenkels in Höhe des Beinansatzes an. Mit der einen Hand hält der Assistent den Schal an dieser Stelle fest, während er ihn mit der anderen Hand an den Beinen entlang bis zum Boden zieht. Ohne die auf diese Weise festgehaltene Länge des Schals zu verändern, wird er im zweiten Schritt in Richtung Kopf nach oben geklappt, während die andere Hand an der Stelle des Beinansatzes bleibt.

Es gibt drei verschiedene Ergebnisse, die Auswirkungen auf die Kleiderwahl haben. Erstens: Der Schal ragt mit der abgemessenen Beinlänge über den Kopf hinaus. Zweitens: Der Schal endet genau am Scheitel. Drittens: Der Schal endet zwischen Kinn und Stirn. Wenn die Beine länger sind als der Oberkörper (Ergebnis 1), dürfen die Oberteile etwas länger sein und aus der Hose heraus getragen werden. Auch Mäntel, Jacken und Jacketts dürfen länger ausfallen. Ist die Oberkörper-Unterkörper-Proportion ausgewogen (Ergebnis 2), können Oberteile, ob kurz oder lang, beliebig getragen werden. Wenn die Beine kürzer sind als der Oberkörper (Ergebnis 3), sollten die Oberteile kürzer sein und in Hose oder Rock getragen werden. Auch bei Blazern, Mänteln und Jacketts sollte die Wahl auf die Kurzversion fallen.


Probieren geht über Studieren

Sind die eigene Körperform und der Farbtyp einmal bestimmt, kann man sich auch mit eingeschränktem Sehvermögen ohne fremde Hilfe stilsicher und vorteilhaft kleiden. Wer möchte, kann sich zusätzlich darüber informieren, was modisch gerade angesagt ist. Im Frühjahr / Sommer 2015 sind Blumenmuster jeglicher Art sowie der Army- und Safaristil und Vichy-Karos im Trend. Farblich sind Rot und Weiß gefragt, die Materialien sind weiche, seidige und fließende Stoffe.

Ina Oertel ist Diplom-Pädagogin und Image-Consultant und regelmäßig für das SFZ Chemnitz tätig.
Kontakt:
    Tel.: 01 72 / 3 72 07 88 (mobil)
    E-Mail: info@image-consult.de
     www.image-consult.de


Dazu ein Bild: Mode zum Anfassen: Taktile Abbildungen machen Körperproportionen und Schnittführungen tastbar


Info

Nächstes buchbares Seminar:
"Authentisch & Schön"
Tipps zu Outfit, Schminken und Körpersprache für blinde und sehbehinderte Frauen
28.-31.10.2015
AURA-Hotel Saulgrub

Anmeldung unter
Tel.: 0 88 45 / 99-0
E-Mail: info@aura-hotel.de

Termine & Tipps:

Termine

"Mad Pride"

Fröhlich bunt verrückte Kundgebung zur kulturellen Teilhabe für alle
25.5.2015, Aufstellung: 14 Uhr, Start: 15 Uhr
Köln, vom Ebertplatz nach Odonien

Anschließend (16 Uhr): Kulturfinale von Sommerblut, dem Festival der Multipolarkultur

Mehr Infos unter
Tel.: 02 21 / 29 49 91-34
E-Mail: info@sommerblut.de
www.sommerblut.de/kulturfinale

Angebote der Villa Rochsburg

  • Tag der offenen Tür
    30.5.2014, 11-16 Uhr
  • Seminar zu sächsischen Traditionen in Industrie und Handwerk
    20.-26.7.2015

AURA-Pension "Villa Rochsburg"

Mehr Infos unter
Tel.: 03 73 83 / 83 80-0
E-Mail: villa@bsv-sachsen.de
www.villa-rochsburg.de

Die Macht der Medien

Politisches Seminar der Fachgruppe für Büroberufe der Blinden- und Sehbehindertenvereine in Nordrhein-Westfalen
3.-5.7.2015
Attendorn, Akademie Biggesee

Mehr Infos und Anmeldung (bis 12.6.) bei der
Akademie Biggesee
Tel.: 0 27 22 / 70 90
E-Mail: info@akademie-biggesee.de

Skatlehrgang für Anfänger

27.-30.7.2015
AURA-Pension Georgenthal

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 03 62 53 / 3 05-0
E-Mail: info@aura-pension-georgenthal.de
www.aura-pension-thueringen.de

Wattwanderung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

1. und 8.8.2015
Wurster Nordseeküste (Nähe Cuxhaven)

Die Wattwanderung ist kostenlos, inkl. Eins-zu-Eins-Begleitung durch Meeresforscher.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.6.) bei
Sea Networks
Lena Teuber
Tel.: 04 21 / 2 18-6 30 37
E-Mail: lena@sea-networks.org

Singwochenende "Blind Date"

7.-9.8.2015
Brilon, Haus am Kurpark

Mehr Infos und Anmeldung bei
Margret Gajewski
Tel.: 02 09 / 81 62 89 (bis 20 Uhr)
E-Mail: margret.gajewski@t-online.de

Studienreise nach Portugal

3.-10.10.2015

Mehr Infos bei
Gerhard Mörmann
Tel.: 0 69 / 97 84 32 22
E-Mail: g.moermann@t-online.de

Mit Schwung in den Herbst

  • Wandern für Geübte
    16.-23.10.2015
  • Tanzkurs für Anfänger und Wiedereinsteiger
    25.10.-1.11.2015

AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Mehr Infos unter
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail: info@aura-timmendorf.de

Tipps

Wassersport an der Ostsee

Das Wassersportzentrum Großenbrode in der Nähe von Lübeck bietet in diesem Jahr erstmals Surf- und Segelkurse für blinde und sehbehinderte Menschen an. Ob Schulen oder Vereine, feste Gruppen oder mehrere Einzelpersonen, Anfänger oder Fortgeschrittene  –  das Wassersportzentrum ist für alle Wünsche offen und freut sich auf Anfragen.

Mehr Infos bei
Tobias Michelsen
Tel.: 04 51 / 4 99 28 68
Mobil: 01 71 / 8 05 56 55
E-Mail: tobiasmichelsen@gmx.de

Forum:

Adiós Alemania  –  auf nach Barcelona!

Im Januar machte die "Gegenwart" das Studieren zu ihrem Schwerpunktthema. Die blinde Übersetzungsstudentin Birgit Niggemann knüpft daran an und berichtet von ihrem Auslandssemester in Spanien. Eine Geschichte über die Angst vor der eigenen Courage, über hilfsbereite Katalanen, Glück bei der Wohnungssuche und Unterstützungsleistungen, von denen man an deutschen Universitäten nur träumen kann.


Als blinder Mensch in Spanien studieren, mit Sprachkenntnissen, die man selbst als eher gering einschätzt  –  geht das überhaupt? Und dann ausgerechnet in Barcelona, wo sowieso alle Katalanisch sprechen? Was, wenn ich mich in der fremden Umgebung nicht zurechtfinde und nur in meiner Studentenbude hocken bleibe? Wie werden sich die spanischen Dozenten auf meine Behinderung einstellen?  –  Wo es doch mit der Aufbereitung von Unterrichtsmaterialien schon an meiner Heimatuni in Mainz schwierig ist. Diese Fragen stellten nicht nur Außenstehende, die nicht wissen, wie man als blinder Mensch zurechtkommt, sondern sie gingen auch mir selbst durch den Kopf. Doch alles Zweifeln änderte nichts. Wenn ich meine Spanischkenntnisse vertiefen und mir einen praktischen Unterbau für mein späteres Berufsleben als Übersetzerin zulegen wollte, musste ich kopfüber ins kalte Wasser springen.

Ich meldete mich für das Austauschprogramm meiner Universität an und merkte, dass besagtes Wasser gar nicht so kalt war. Es war mein Glück, dass ein Semester zuvor eine blinde Studentin aus Barcelona über das Erasmusprogramm zu uns gekommen war. Nachdem ich ihr dabei geholfen hatte, sich bei uns einzuleben, beschloss der zuständige Dozent, mir einen Platz an der Autonomen Universität Barcelona (UAB) zu vermitteln, wo man schon Erfahrung mit blinden Studenten hatte. Somit hatte ich eine Ansprechpartnerin, die nicht nur die Uni in Barcelona kannte, sondern auch wusste, was in Spanien anders ist als in Deutschland.

Das erleichterte mir den Start sehr, hieß aber leider nicht, dass mir die bürokratischen Vorbereitungen erspart geblieben wären. Bei der Wohnungssuche hatte ich die Qual der Wahl, denn meine Fakultät lag nicht direkt in Barcelona, sondern etwas außerhalb. Sollte ich eine Wohnung in der Studentenwohnanlage im Grünen beantragen oder versuchen, in der Innenstadt auf eigene Faust etwas zu finden und jeden Tag pendeln? Ich entschied mich für die sichere Variante, bekam einen Platz im Wohnheim und habe es nicht bereut. In der Wohnanlage gibt es vom Waschsalon bis zum Minisupermarkt und vom Fußballplatz bis zum Schwimmbad alles, was man braucht. Sowohl die Uni als auch der Bahnhof sind zu Fuß zu erreichen. Fast täglich gibt es Studentenaktionen wie Sportveranstaltungen, gemeinsame Filmabende oder Karaokepartys sowie Ausflüge zu nahegelegenen Sehenswürdigkeiten oder ins Nachtleben von Barcelona. Mehr als genug Gelegenheit also, nicht nur das Land, sondern auch dessen Bewohner kennenzulernen. Dabei stellte ich schnell fest, dass jeder, der die Katalanen für verschlossen hält, eindeutig spanische und keine deutschen Maßstäbe anlegt.

Diese wunderbare Offenheit und Unkompliziertheit fiel mir nicht nur auf, wenn ich mit einem Kommilitonen in meiner Freizeit auf dem Montserrat herumkletterte. Auch in bürokratischer Hinsicht ist Spanien entspannter als Deutschland. Das wurde besonders deutlich, als es um die Frage eines Mobilitätstrainings ging. Ich fragte beim Blinden- und Sehbehindertenverband ONCE an und wurde an einen Mobilitätstrainer weitergeleitet. Bei einem Kaffee füllte er mit mir ein Formular aus und erklärte, dass er von mir nur noch ein Zertifikat eines Augenarztes bräuchte. Zwei Wochen später begann ich mit dem Training und nach zwei Monaten kannte ich die Gegend besser als meine Unistadt in Deutschland nach zwei Jahren.

Ich war erstaunt, wie reibungslos sich alles ergab. Auch die Uni war in Sachen Barrierefreiheit sehr gut ausgestattet. Sowohl bei den Dozenten als auch bei den Mitarbeitern des Services für Barrierefreiheit und Inklusion (PIUNE) schien das spanische Leitprinzip "No te preocupes"  –  "keine Sorge" zu gelten. Für jedes Problem fand sich eine Lösung. Wenn ich Materialien in Punktschrift oder digitalisiert brauchte, wandelte PIUNE sie um, wenn der Dozent vergessen hatte, die Klausur für mich in elektronischer Form mitzubringen, konnte ich sie am nächsten Tag nachschreiben und wenn auf meinem Computer nicht die nötigen Programme für den Unterricht waren, kam ein EDV-Bastler und regelte es. Außerdem überbrückte PIUNE die Zeit, in der ich das Mobilitätstraining noch nicht absolviert hatte und Hilfe bei den Wegen brauchte. Ihre Mitarbeiter verfolgten mich sogar noch, als ich längst selbstständig unterwegs war und lieber mit meinen Kommilitonen zusammen gegangen wäre.

Wenn es also einen negativen Punkt gab, dann war es die Tendenz vieler Spanier zu einer übertriebenen Hilfsbereitschaft. Die angebotene Unterstützung auszuschlagen, war nahezu unmöglich. Ganz gleich, ob ich unterwegs Hilfe bei der Wegfindung brauchte oder nicht  –  sobald ich meinen Zielort verriet, hieß es: "No te preocupes. Ich weiß zwar nicht, wo das ist, aber ich helfe dir trotzdem." So standen am Ende oft mehrere hilfsbereite Spanier um mich herum und diskutierten über mein Reiseziel, während in mir die Vermutung aufstieg, dass ich ohne ihre Hilfe schon längst angekommen wäre.

Die Sorge um mögliche Sprachbarrieren erwies sich als unbegründet. Die meisten Dozenten und Studenten an der Universität beherrschten Englisch, so dass ich mich gut verständigen konnte. Und wo ich einmal in einer Fremdsprache drin war, fiel es mir leichter, mich auch im Spanischen auszuprobieren. Mit der Zeit kam noch ein bisschen Katalanisch dazu.

Der Sprung ins kalte Wasser hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Er hat mich nicht nur einer interessanten und sympathischen Mittelmeerkultur nähergebracht, sondern mir auch ermöglicht, persönliche Freiheit und Selbstständigkeit auf eine neue Art zu erleben und zu entwickeln.

Birgit Niggemann (23) studiert Translation an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.


Dazu ein Bild: Mit Langstock und mobiler Braillezeile: Birgit Niggemann erkundet Barcelona auf eigene Faust.



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Unter der Rubrik "Forum" schreiben Leser für Leser. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen, Kommentare oder Leserbriefe per

E-Mail an gegenwart@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin

Panorama:

Politik

Kampagne für inklusive Entwicklungsagenda

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) hat die Kampagne "Setz ein Zeichen!" gestartet und ruft zur Unterstützung auf, damit in der Entwicklungspolitik die Rechte von Menschen mit Behinderung nicht vergessen werden. Mit der Post-2015-Agenda verabschieden die Vereinten Nationen im September neue Entwicklungsziele, um weltweit die Lebensbedingungen aller Menschen zu verbessern. Jeder siebte Mensch auf der Welt lebt mit einer Behinderung, 80 Prozent davon in Entwicklungsländern, meistens in größter Armut.

Der aktuelle Entwurf weist aus Sicht der CBM entscheidende Lücken auf. Behinderte Menschen werden nicht durchgängig und konsequent erwähnt. Dies betrifft zum Beispiel den Bereich Gesundheit. "Es reicht nicht aus, pauschal zu formulieren, dass alle Menschen Zugang zu den Gesundheitssystemen haben müssen", kritisiert CBM-Geschäftsführer Dr. Rainer Brockhaus. "Um sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen medizinisch versorgt werden, müssen sie speziell berücksichtigt werden."

Wer die Kampagne unterstützen möchte, kann seine Stimme im Internet abgeben unter www.setz-ein-zeichen.org. Hier wird auch erklärt, wie man sich als Botschafter engagieren kann.

Mehr Infos beim
Kampagnen-Team
Tel.: 0 62 51 / 131-475
E-Mail: info@setz-ein-zeichen.org


Dazu ein Bild: Behinderte Menschen nicht vergessen: Die CBM setzt ein Zeichen in der globalen Entwicklungspolitik

Medien

"Auf Augenhöhe": Leitfaden für Medienschaffende herausgegeben

Im Fachausschuss Kommunikation und Medien der Staatlichen Koordinierungsstelle zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, angesiedelt bei der Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, wurde ein Leitfaden zur Darstellung von Menschen mit Behinderung in den Medien erstellt. Unter dem Titel "Auf Augenhöhe" soll dieser Leitfaden Journalisten, Moderatoren und Filmschaffende sensibilisieren und Hinweise geben, wie sich diskriminierende Darstellungen behinderter Menschen vermeiden lassen.

So wird zum Beispiel empfohlen, behinderte Menschen zu verschiedensten Themen sicht- und hörbar zu machen, auch wenn es nicht explizit um Behinderungen geht. Nach dem Motto "Nichts über uns ohne uns" ist die Berichterstattung über Menschen mit Behinderung zu vermeiden, stattdessen sind Experten in eigener Sache einzubinden. Auch Spielfilme gewinnen an Authentizität, wenn Figuren mit Behinderung durch Schauspieler mit Behinderung besetzt werden. Praktische Tipps zur Vorbereitung von Interviews mit behinderten Menschen und einige Formulierungshilfen, die vor Fehlgriffen schützen, runden den Leitfaden ab.

Hintergrund des Leitfadens ist die Überzeugung, dass über Medien eine neue Bewusstseinsbildung erreicht werden kann, um ein inklusives Leben von behinderten und nicht behinderten Menschen zu ermöglichen. Er basiert auf Erfahrungen und Medienworkshops des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit und des Projekts Leidmedien.de des Vereins "Sozialhelden".

Der Leitfaden steht zum Download bereit unter www.behindertenbeauftragte.de/leitfaden_medien.

Tourismus

Ehrenpreis für Arbeitsgemeinschaft Barrierefreie Reiseziele in Deutschland

Der Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages hat die Arbeitsgemeinschaft Barrierefreie Reiseziele in Deutschland mit einem Ehrenpreis für ihr Engagement im barrierefreien Tourismus geehrt. "Die Anerkennung unserer langjährigen Arbeit durch die Bundespolitik ehrt uns sehr", sagte Dr. Carmen Hildebrandt, Sprecherin der AG und Geschäftsführerin der Erfurt Tourismus und Marketing GmbH. "Sie zeigt, dass Barrierefreiheit längst kein Nischenthema mehr ist, sondern auch in der nationalen Tourismusstrategie einen festen Platz gefunden hat."

Die AG repräsentiert acht Vorreiterregionen im barrierefreien Tourismus: Eifel, Ostfriesland, Sächsische Schweiz, Fränkisches, Lausitzer und Ruppiner Seenland sowie die Städte Erfurt und Magdeburg. Gemeinsam leisten sie Pionierarbeit bei der Entwicklung und Vermarktung von Reiseangeboten für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, mit Seh-, Hör- und Lernbehinderungen sowie für Familien und Senioren.

"Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft beweisen, dass grenzenlose Reiseerlebnisse nicht nur möglich, sondern auch profitabel sind, und regen zum Nachahmen an", so die Vorsitzende des Tourismusausschusses, Heike Brehmer. Mit der erstmals verliehenen Auszeichnung möchte das Gremium gelungene Initiativen auf dem Gebiet des barrierefreien Tourismus würdigen und für entsprechende Reiseangebote werben.

Mehr Infos unter www.barrierefreie-reiseziele.de

Sport

Die Blindenfußball-Bundesliga startet in ihre achte Saison

Am 2. Mai wird die Deutsche Blindenfußball-Bundesliga 2015 in Chemnitz angepfiffen. Neun Teams aus ganz Deutschland kämpfen an fünf Spieltagen bis Mitte September um den Meistertitel. Das Eröffnungsspiel bestreiten die Teams der Spielgemeinschaft Braunschweig / Berlin und der VSV Würzburg. Der Titelverteidiger und Rekordmeister MTV Stuttgart greift am zweiten Spieltag in Landshut in das Ligageschehen ein. Auf den Vizemeister aus Marburg treffen die Schwaben erst am Finalspieltag in Freiburg. Ebenfalls wieder mit von der Partie sind die Teams aus Chemnitz, Dortmund, Gelsenkirchen, Hamburg und Köln.

Ausrichter der Liga sind seit ihrer Gründung 2008 die Sepp-Herberger-Stiftung, der Deutsche Behindertensportverband (DBS) und der DBSV. Unter dem Motto "Mit Fußball in die Mitte der Gesellschaft" werden wieder zwei Spieltage, diesmal in Landshut und Freiburg, auf zentralen öffentlichen Plätzen ausgetragen.

Mehr Infos unter www.blindenfussball.de und www.blindenfussball.net


Dazu ein Bild: Gerangel um den Rasselball: Beim Blindenfußball wird sich nichts geschenkt


Info

Spieltage der Saison 2015:
2./3.5., Chemnitz
6.6., Landshut
18./19.7., Dortmund
15./16.8., Düren
12.9., Freiburg im Breisgau

München und Hoffeld sind Deutsche Meister im Torball

Am 14. März fanden in Dortmund die Deutschen Torballmeisterschaften 2015 statt. Die zehn Männerteams hatten sich in den Nord- und Süddeutschen Qualifikationsturnieren im Januar und Februar qualifiziert. Die fünf Frauenteams mussten keine Qualifikationsrunde durchlaufen.

Nachdem das Herrenteam der TG Unterliederbach im Finalspiel mit 3:0 zunächst in Führung gegangen war, konnte das Team des BSV München I das Spiel kurz vor Abpfiff drehen und mit einem 5:4 den Meistertitel holen. Der Titelverteidiger SG Landshut schaffte es auf den dritten Platz. Die Münchner Herren qualifizierten sich mit dem Titelsieg für den Torball-Europacup, der im Oktober in Polen stattfinden wird.

Im Finale der Damen standen sich der letztjährige Deutsche Meister ISC Viktoria Dortmund-Kirchderne und die Spielgemeinschaft Hoffeld gegenüber. Zur Halbzeit führte die SG bereits mit 2:0 und gewann am Ende mit 5:0 souverän gegen die Gastgeberinnen.

Mehr Infos unter www.torballportal.de



AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.

Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern): Hotel mit ca.50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein): Hotel mit ca.50 Betten
  • Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen): Hotel mit ca.100 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt): Pension mit ca.30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen): Pension mit ca.20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen): Pension mit ca.20 Betten
  • Saulgrub (Bayern): Hotel mit ca.90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

"Nichts und niemand hält mich auf"

Harald Lange, 35

Wenige Stunden vor meinem Start beim Braveheart-Battle 2014, dem härtesten Hindernislauf Deutschlands, warte ich, auf meiner Isomatte liegend, in einer Turnhalle mit den anderen Teilnehmern. Einige sind erkältet und mir kratzt es auch schon im Hals. "Hoffentlich kriege ich das nicht ab", ist einer der bohrenden Gedanken, die mir durch den Kopf gehen. Habe ich mich ausreichend auf die extremen Belastungen vorbereitet? Wird mein Kreislauf durchhalten? Wie gelingt mir das Tauchhindernis? Und: Werde ich es bis ins Ziel schaffen? Ich bin so nah dran, ich habe es mir so sehr gewünscht.

Seit meiner Geburt leide ich an einer unheilbaren Sehnerv-Atrophie. Ich bin auf dem rechten Auge völlig blind, auf dem linken sehe ich noch fünf Prozent, mit einem stark eingeschränkten Sichtfeld. Ich akzeptiere meine Behinderung, sie bestimmt aber nicht mein gesamtes Leben. Nur wenige Male hat sie mich wirklich belastet. Als Kind, weil ich deswegen ständig getriezt wurde, und in der Jugend, als ich begreifen musste, dass ich niemals selbst Auto fahren und meinen Traumberuf Kfz-Mechaniker erlernen könnte.

Sport und Musik sind seit jeher meine wichtigsten Hobbys. Ich fühlte mich nie auf ein Instrument oder eine Sportart festgelegt, allerdings wünschte ich mir, eines Tages auf einer großen Bühne aufzutreten oder ein Wettkampfsportler zu werden. Doch immer wieder habe ich erlebt, dass die Gesellschaft mich ausbremst, mir nichts zutraut. Zum Profiboxen wäre ich mit meiner Seheinschränkung nicht zugelassen worden. Um einen Triathlon zu bestreiten, hätte ich einen Partner auf dem Tandem gebraucht. Ich kann nicht zählen, wie oft ich mir anhören musste: "Das geht nicht, das schaffst du sowieso nicht."

Ich kämpfte weiter. Mit der Zeit habe ich das Laufen für mich entdeckt. Ich genieße es, in der Natur zu sein, frei und unabhängig, und den eigenen Körper und die Vielfalt der Elemente zu spüren. Ich erkunde sämtliche Terrains, das Land, die Berge  –  im Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Hier brauche ich keine Begleitung und nichts und niemand hält mich auf.

2011 schaffte ich es bei meinem ersten Marathon auf Anhieb bis ins Ziel. Es ist ein gutes Gefühl, gemeinsam mit nicht behinderten Sportlern zu laufen. Ich muss meine Einschränkung weder verstecken noch besonders hervorheben, sie bringt mir weder einen Vorteil noch einen Nachteil.

Ein Wettkampflauf verlangt mir höchste Konzentration ab. Meine Sinne sind hellwach. Ich kann nicht sehen, wo ich gerade entlanglaufe, oder mir gar die Landschaft oder die Stadt anschauen, durch die die Strecke führt. Ich bin zu sehr damit beschäftigt, niemanden anzurempeln und nicht über Trinkbecher zu stolpern, die mir jemand vor die Füße wirft. Läufer, die langsamer sind als ich, muss ich durch sich auftuende Schlupflöcher überholen. Nicht selten wird mir vor lauter Anspannung schwindlig und ich muss mich neu sammeln. Doch genau aus diesem Grund fasziniert mich der Laufsport so sehr. Es geht nicht nur um den Wettstreit mit den Konkurrenten, sondern in erster Linie um einen Wettkampf mit mir selbst.

Meine persönliche Bestmarke im Marathon, die ich 2014 in Berlin erlaufen habe, liegt bei drei Stunden und sechs Minuten. Ich absolvierte den Zugspitzlauf, kam bei meinem ersten 24 Stunden-Lauf als Fünfter ins Ziel und nahm zuletzt an einem mehrtägigen Ultralauf durch die Sahara teil. Trotzdem habe ich Respekt vor jedem Lauf. "Solange du keine Angst hast, ist dein Ziel nicht hoch und anstrengend genug."  –  Dieses Motto des Extremsportlers Stefan Schlegel dient mir als Ansporn, nach immer neuen Herausforderungen zu suchen.

Der Braveheart-Battle zählt zu meinen härtesten, aber auch ungewöhnlichsten Rennen. Endlich geht es an den Start. Die Stimmung ist aufgeheizt, einige Läufer sind kostümiert und tragen bunte Kriegsbemalung. Auch meine gelben Armbinden mit den drei schwarzen Punkten werden für eine originelle Idee gehalten. Meine Gefühle schwanken. Ich freue mich, dass es losgeht, aber  –  worauf habe ich mich bloß eingelassen? Etwa 50 künstliche und natürliche Hindernisse erwarten mich. Feuer, Wasser, Staub und Schlamm sind die Elemente, die es zu bezwingen gilt. 28 Kilometer laufen, kriechen, klettern, über rutschige Hügel, durch dorniges Gestrüpp, durch einen kalten Fluss. Ein Haufen Lkw-Reifen versperrt den Weg, unter Stromzäunen muss ich durchrobben und eine sechs Meter hohe Mauer will überwunden werden. Dabei ist gegenseitige Unterstützung gefragt, denn aus mancher Schlammgrube würde man alleine nicht wieder herauskommen. Mehr noch als bei anderen Läufen ist das härteste Hindernis bei diesem Wettkampf die eigene Psyche. Doch ich knacke auch diese Nuss und laufe von Kopf bis Fuß mit Schlamm bedeckt, aber überglücklich ins Ziel.

Mittlerweile kann ich darüber lachen, dass mich die Erkenntnis, niemals Auto fahren zu können, damals so schwer getroffen hat. Es gibt Wichtigeres im Leben. Mir macht es Spaß, meine persönlichen Grenzen zu erfahren und zu erweitern. Deshalb probiere ich alles aus, was mir neue Herausforderungen verspricht. Solange ich das mit Verstand tue, kann ich einiges erreichen, was viele nicht für möglich halten.

Harald Lange (35) arbeitet als kaufmännischer Angestellter und Masseur und lebt mit seiner Frau in Bad Homburg.


Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Zwei Männer waten hintereinander in brusthohem Wasser durch dichtes Schilf. Der vordere Mann hält seine Arme mit angestrengter Miene tastend zu den Seiten ausgestreckt. Er trägt Sportbekleidung und Armbinden mit drei schwarzen Punkten.


Info

Harald Langes biografische Erzählung "Willensstark", die er mit der blinden Autorin Daniela Preiß geschrieben hat, ist als Taschenbuch und E-Book im Handel erhältlich.

Service | Reha:

Gut markiert ist halb sortiert

Die einfachen Tricks sind die besten, man muss nur darauf kommen. Markierungen verraten den Inhalt von Gläsern und Dosen, machen Schalter, Taster und Regler bedienbar und können sogar Ordnung in den Kleiderschrank bringen. Eine Rehalehrerin stellt verschiedene Markierungsmöglichkeiten vor, die unbedingt zur Nachahmung empfohlen sind.

Von Christine Krumpen  


Nicht jedem ist dies bewusst, aber es gibt Dinge, die speziell für blinde und sehbehinderte Menschen markiert wurden und die jeder Sehende nahezu täglich in die Hand nimmt: die Euro-Banknoten und -Münzen zum Beispiel. Im privaten Haushalt müssen Betroffene selbst nach Markierungsmöglichkeiten suchen, die ihnen den Alltag erleichtern und, einmal mit sehender Hilfe angebracht, zu mehr Selbstständigkeit verhelfen.

Am häufigsten werden kleine, erhabene Kunststoffpunkte verwendet, entweder transparent oder  –  von Personen mit Sehrest bevorzugt  –  orangerot. Für Frau S. brachten diese Punkte, die in allen Hilfsmittelläden erhältlich sind, große Erleichterung. Sie war sich immer unsicher, ob sie ihren Herd wirklich ausgeschaltet hatte. Mit Markierungspunkten, die in der "Aus"-Stellung ganz oben (auf 12 Uhr) auf den Drehschaltern angebracht wurden, gibt es keinen Zweifel mehr. An ihrer Waschmaschine ließ sie sich ebenfalls auf dem Drehschalter die Stellung für die von ihr üblicherweise genutzten Programme kennzeichnen. Wichtig ist dabei, dass nicht zu viele Punkte angebracht werden, denn sonst leidet die Übersichtlichkeit. Dieses Prinzip ist selbstverständlich auf andere Haushaltsgeräte übertragbar. Auch ein Heizkörperthermostat kann wunschgemäß eingestellt werden, wenn die markierte Stelle auf der Reglerskala zur Einstellmarke gedreht wird.

Für Computertastaturen gibt es flachere Punkte, damit man sich zusätzlich zu den werkseitig taktil identifizierbaren Tasten "F" und "J" noch weitere Buchstaben oder Zeichen markieren kann. Herr M. hat sich im Bastelladen winzige selbstklebende Perlen besorgt, die man mit der flachen Seite auf den Tasten anbringen kann. Sie stören beim Schreiben nicht, wie es die dickeren Haushaltspunkte tun würden.

Frau A. backt für ihr Leben gern. Nur kann sie seit Kurzem die Milliliterangaben auf ihrem Messbecher nicht mehr lesen. Sie hat sich mit selbstklebendem Dymoband beholfen. Anhand von kurzen Dymobandstreifen im Inneren des Bechers kann sie beim Einfüllen von Flüssigkeiten die Messhöhe in Viertelliterschritten ertasten. Dymoband ist auch für andere Zwecke geeignet. Es kann zum Beispiel einen Kochlöffel in einen Zentrierlöffel verwandeln, der beim richtigen Platzieren von Topf und Pfanne auf einem Ceranfeld hilft. Der Abstand vom äußeren Rand des Ceranfeldes bis zur Metallumrandung des Kochfelds wird einmal seitlich und einmal vorne am Stielende eines Kochlöffels markiert. Um den Topf auf dem Ceranfeld zu zentrieren, wird der Kochlöffel in etwa einer Handbreit Abstand zur Ecke des Kochfeldes in Richtung Kochgeschirr angelegt. Liegt die Markierung auf der Metallumrandung, muss das Ende des Löffelstiels das Kochgeschirr berühren. Dieser Vorgang muss zweimal durchgeführt werden, einmal von der Seite und einmal von vorne. Den Herd bitte erst einschalten, wenn der Topf am richtigen Platz steht!

Wer die Punktschrift beherrscht, kann das Dymoband mit Hilfe einer entsprechenden Prägezange beschriften und seine Ordner, CDs oder Gewürze markieren. Wenn man mehr als eine Zeile braucht, eignet sich selbstklebende Punktschriftfolie, die sich mit der Punktschriftmaschine oder Sticheltafel beschriften lässt.

Im Vorratsschrank befinden sich viele Dinge, die schnell verbraucht werden und dann ersetzt werden müssen. Eine Markierung direkt auf der Dose oder dem Glas ist daher weniger zu empfehlen. Frau K. hat im Spielzeugladen eine Alternative gefunden. Eine Plastiktomate mit einem Gummiring an der Dose mit Pizzatomaten oder ein kleines "P" aus Holz an der Dose mit Pfirsichen befestigt, bewahrt sie vor Überraschungen nach dem Öffnen. Gut einsetzbar sind auch unterschiedlich geformte oder beklebte Magnete sowie taktil unterscheidbare Clips, die man beispielsweise an Teeschachteln befestigt.

Sehr vielseitig lässt sich ein Etikettenlesegerät einsetzen. Es sieht aus wie ein dicker Stift und kann elektronische Etiketten, die man selbst bespricht, akustisch wiedergeben (vgl. "Gegenwart" 12/2013). Häufig wird dieses Gerät genutzt, um CD-Sammlungen zu kennzeichnen oder Telefonregister zu erstellen. Die Etiketten können aber auch auf ein kleines Stück Karton mit Loch geklebt werden, das mit einem Gummiring versehen ist.

Wer wissen möchte, welche Farbe das T-Shirt hat, das er aus seinem Schrank gezogen hat, tut sich leichter, wenn die Kleidungsstücke, die man nicht am Stoff erkennt, an unauffälligen Stellen markiert sind. Man legt beispielsweise fest, dass alle blauen Teile mit einem kleinen runden Knopf versehen werden, alle grünen mit einem eckigen Knopf, an alle roten wird ein Druckknopf genäht und alle gelben sind an einem fühlbaren Häkchen zu erkennen. So kann man seinen Schrank nach der Wäsche selbst einräumen und weiß beim Anziehen, ob das Hemd zur Hose passt.

Welche Markierungen sich für einen am besten bewähren, muss jeder selbst ausprobieren. Vielleicht haben Sie für manche Dinge spezielle Behälter oder kaufen bewusst das Shampoo von der einen Firma und die Haarspülung von der Konkurrenz, so dass die Form der Flasche eindeutig den Inhalt verrät. Die Liste der Ideen ist beliebig fortsetzbar.

Christine Krumpen ist Rehalehrerin in Augsburg und stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes der Rehabilitationslehrer/-lehrerinnen für Blinde und Sehbehinderte.


Dazu ein Bild: Damit der Herd auch wirklich aus ist: Markierungspunkte am Drehschalter



Info

Wollen Sie mehr über das Angebot der Rehalehrer erfahren?

Dann wenden Sie sich an Ihren
Landesverein
Tel.: 0 18 05 / 666 456 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.)

oder an den
Bundesverband der Rehabilitationslehrer für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 0 70 00 / 2 66 27 38 (max. 0,12 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk evtl. abweichend)
E-Mail: info@rehalehrer.de
www.rehalehrer.de

Medien:

Bücher

Glücksdrachenzeit

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Dieses Buch erzählt nicht nur die Geschichte eines Roadtrips. Es ist ein Buch über Freundschaft, Geschwisterliebe, Erwachsenwerden und Loslassen. Da ist die 15-jährige Nellie, die ihren großen Bruder Kolja abgöttisch liebt. Ihr ganzes Leben war er für sie da  –  und jetzt haut er einfach ab nach Frankreich. Nellie will das nicht hinnehmen und beschließt, Kolja zurückzuholen. Zusammen mit ihrem Hund Jackson trampt sie in Richtung Süden. Unterwegs trifft sie die zauberhafte Miss Wedlock, die neben geheimnisvollen Plastiktüten eine traumatische Vergangenheit mit sich herumschleppt. In Miss Wedlocks pfefferminzgrünem Oldtimer düsen die beiden nach Avignon, wo sie nicht nur auf einen störrischen Kolja, sondern auch auf eine ganze Horde Drogendealer stoßen.

Eine tolle Jugendgeschichte mit wunderbaren Charakteren, auch für Erwachsene.

Karin Zipse: Glücksdrachenzeit
1 CD DAISY (7:15 Stunden)
Sprecherin: Judith Mauch

Tage der Nemesis

Ein Buch-Tipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Berlin in den frühen 1920er Jahren: Auf offener Straße wird ein türkischer Geschäftsmann ermordet. Als Kommissar Andreas Eckart die Ermittlungen aufnimmt, stößt er beim Auswärtigen Amt auf schier unüberwindbaren Widerstand und gerät zwischen die Fronten. Die Verantwortlichen für den Genozid an den Armeniern in den Jahren 1914 bis 1917 sind nach dem Ende des Osmanischen Reichs aus ihrer Heimat geflohen und werden jetzt von der "Operation Nemesis" in der ganzen Welt verfolgt. Kommissar Eckart wird bald klar, dass Deutschland als ehemaliger Waffenbruder des Osmanischen Reichs eine Mitschuld an dem Massaker trägt und die Täter zu schützen versucht ...

Der selbst an Körper und Seele verletzte Kriegsveteran Eckart ist ein interessanter Protagonist, der den Leser mit seiner demokratischen Überzeugung und seinem Gerechtigkeitssinn durch die Zeit zwischen den Weltkriegen begleitet  –  gut recherchierte Informationen in Form eines spannenden Politthrillers.

Martin von Arndt: Tage der Nemesis
1 CD DAISY (9:55 Stunden)
Sprecher: Markus von Hagen

Ehrlich, herrlich, köstlich

Alle Rezepte dieses Kochbuchs fördern die Gesundheit, ein optimales Körpergewicht und einen ausgeglichenen Energiehaushalt, ohne zu beschränken. Die Autorin Rineke Dijkinga ist Orthomolekularmedizinerin und Heilpraktikerin. Liebevoll erläutert sie die heilsame Wirkung einzelner Zutaten und zeigt auf, wie man sie kombinieren kann, um bestmögliche Gesundheitseffekte zu erzielen. Ein unverzichtbares Buch für eine köstliche und vollwertige Ernährung zu jeder Tageszeit.

Rineke Dijkinga: Ehrlich, herrlich, köstlich
1 CD DAISY (16:21 Stunden)
Preis: 39 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen. Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt

atz
Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg

Rätsel:

Mai-Rätsel

Aus den folgenden Flussnamen einerseits und den Substantiven andererseits sind zehn deutsche Städtenamen zu bilden.

Aurach  –  Düssel  –  Günz  –  Havel  –  Lahn  –  Lenne  –  Mindel  –  Nidder  –  Saar  –  Wupper

Au  –  Berg  –  Brücken  –  Burg  –  Dorf  –  Heim  –  Ober  –  Stadt  –  Stein  –  Tal

Rätselautor: Thomas Christian Dahme  


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Mai an den
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin

oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des April-Rätsels

Male  –  Los  –  Sal  –  Ios  –  Kos  –  Reichenau  –  Rügen  –  Malta  –  Man  –  If

oder

Male  –  Sal  –  Ios  –  Kos  –  Reichenau  –  Rügen  –  Malta  –  Man  –  If  –  Los


Beide Lösungen sind richtig.

Anzeigen:

Hinweis

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Tandem Zwei plus zwei, 14-Gang Rohloff, VB: 2.500 Euro; Gazelle, 7-Gang, VB: 500 Euro,

Tel.: 0 50 31 / 1 44 00


Vorlesegerät Optelec LS20 CR+, neuwertig und noch in der Garantie, Neupreis Juli 2014: 3.927 Euro, Festpreis: 1.950 Euro,

Tel.: 08 21 / 2 67 90 22


Verkaufe aus Privatbesitz einen Ambutech Blindenlangstock, 132 cm, mit Jumborollspitze, nicht benutzt,

Tel.: 0 79 30 / 68 04 (abends ab 18 Uhr)


PICO Lupe der Firma Baum zu verkaufen, Vergrößerung: 3- bis 11-fach, Bildschirm: 8 * 6 cm, mit Tragetasche und OVP, Li-Ionen-Akku hält aktuell ca.60 Min., gut erhalten, Preis: VHS,

Tel.: 0 79 07 / 12 00

Verschenke

Bedienungsanleitung des Amateurfunksenders TH-F7 auf DAISY-CD aufgesprochen.

Kostenlos erhältlich bei
Lothar Hahn
blinder Funkamateur (DL9JBN)
Tel.: 03 71 / 22 97 01


Punktschriftbücher: Robert J. und Carol A. Faucett: "Neue Vertrautheit  –  Lebensmitte als Chance" (2 Bände); Peter Frey (Hg.): "77 Wertsachen  –  was gilt heute?" (2 Bände); Karl Lenfers: "Trimm Dich  –  bet mal wieder" (für Jugendliche, 2 Bände); Karl Lenfers: "Trimm Dich  –  besinn Dich" (für Jugendliche, 1 Band); Balthasar Fischer: "Dich will ich suchen von Tag zu Tag" (Psalmbetrachtungen, 2 Bände); Renate Welsh: "Das kleine Moorgespenst" (1 Heft, Vollschrift); Rolf Krenzer: "Kennst Du Jesus?" (Vollschrift).

Bei Interesse bitte melden unter
Tel.: 0 61 32 / 7 54 44
E-Mail: u-gremminger@gmx.de

Suche

Seiko Damenuhr, taktile Zeiger, mit Deckel, elastisches Stahlarmband, ca. Ende 1970er bis Mitte 1980er Jahre, mit funktionsfähigem Quarzwerk,

Tel.: 01 70 / 4 67 27 89

Partnersuche

Witwe, Mitte Sechzig, Raucherin, vollblind, kann keine Blindenschrift, ist sehr unternehmungslustig und medieninteressiert, sucht Partner mit Restsehvermögen im Raum Berlin (Ostteil).

Bei Interesse bitte telefonisch melden unter der
Rufnummer: 0 30 / 5 54 12 70

Verschiedenes

Hunsrück, zwischen Mosel u. Mittelrhein, Fe-Wo, 2-3 Pers., Hunde willk.,

www.haus-hainbuche.de
E-Mail: jagdfee@web.de
Tel.: 0 67 61 / 1 35 65


Kleine, ruhige Ferienwohnung am Rande des Spreewaldes in Seenähe für zwei bis vier Personen ab 35 Euro/Tag zu vermieten. Abholung von Bus und Bahn sowie Betreuung ist möglich.

Infos:
E-Mail: meli.leh@gmx.de oder
Tel.: 03 54 75 / 6 80

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

www.braille-collection.com
Die Modeserie für Blinde

Blindenlangstockmanufaktur

www.blindenlangstockmanufaktur.de
Blindenlangstock mit persönlicher Note

Tel.: 0 45 61 / 5 26 86 77

Duftschatz

Zufriedene Kunden freuen sich über eine wunderbare Geschenkidee!

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Tel.: 0 69 / 37 30 95 92

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.

SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Reisen mit anders-sehn 2015

Noch Plätze frei: Wandern im Biosphärengebiet Elbtalaue, entspannen und wohlfühlen in der Soletherme Bad Sulza, weihnachtliches Flair in München genießen.

Infos sowie Katalog als DAISY-CD, in Word oder Schwarzschrift kostenfrei unter
Tel.: 0 47 21 / 6 99 85 67
E-Mail: hahn@anders-sehn.de
www.anders-sehn.de

Schottland-für-Alle

Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste


Der Mai ist gekommen und der Sommer naht. Haben Sie schon Ihre Ferien geplant? Wir laden Sie ein, an unseren Reisen nach England, Irland, Island, Jersey, Malta, Schottland, Wales teilzunehmen. Oder wie wäre es mit Skandinavien  –  Dänemark, Finnland, Norwegen oder Schweden? Gerne planen wir aber auch Ihre Individual- oder neu auch Sprachreise  –  weltweit, (fast) überallhin.

Alle Infos finden Sie auf unserer Homepage
www.schottland-fuer-alle.com

oder persönlich per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com oder
Tel.: 00 44 / 18 63 / 76 60 10

BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V.

Wählen Sie aus über 2.000 Titeln Ihr DAISY-Hörbuch, Tastbuch, Ihren Brailleschrift-Roman oder Ihre barrierefreie Textdatei. Gerne übertragen wir auch Ihr Lieblingsbuch nach Ihren Wünschen zu erstaunlich günstigen Konditionen. Kostenlos informieren wir Sie mehrmals im Jahr über Neuerscheinungen und aktuelle Angebote in unserem BIT-Info.

Tel.: 0 89 / 5 59 88-136
E-Mail: bit@bbsb.org

Für alle Neukunden: 20 Euro Willkommensguthaben ab einem Bestellwert von 40 Euro. Stichwort: Gegenwart

AASB Maria Seidling

Neu! Zertifizierter Fachhändler für die Spracheingabe Dragon Naturally Speaking.

Wir ermöglichen seit 25 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.


  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: Videotext, DAISY-Player, TextToMP3, Editor, Spracheingabe
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  • Alva Braillezeilen, 40/70/80 Module
    auch als Kassenmodell
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AASB M. Seidling
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DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Für Ihren Frühlingsspaziergang  –  unterwegs mit sicherem Halt


Der Stabile

  • Stützstock Ambutech, 2-teilig
    Stabiler, weißer Stützstock aus Kunststoff mit Schraubgewinde und Gummipuffer, Länge einstellbar von 76 bis 103 cm
    Klassischer gebogener Griff
        Best.-Nr.1521100  –  49,50 Euro
    Moderner gebogener Griff
        Best.-Nr.1521105  –  49,50 Euro

Der Leichte

  • Stützstock für Damen mit Derbygriff
    Weißer, 4-teiliger Aluminiumfaltstock mit schwarzem Derbygriff aus Hartholz, verstellbar von 85 bis 95 cm (schrittweise à 2,5 cm), mit Gummipuffer (auswechselbar), mit reflektierendem Streifen an einem Stockglied, Packmaß: ca. 30 cm, Gewicht: ca.380 g
        Best.-Nr.1520052  –  35,00 Euro
  • Stützstock für Herren mit "Fritzgriff"
    Weißer, 4-teiliger Aluminiumfaltstock mit braunem "Fritzgriff" aus Hartholz, verstellbar von 85 bis 95 cm (schrittweise à 2,5 cm), mit Gummipuffer (auswechselbar), mit reflektierendem Streifen an einem Stockglied, Packmaß: ca.30 cm, Gewicht: ca.390 g
        Best.-Nr.1520053  –  35,00 Euro

Der Kompakte

  • Stützstock, faltbar
    Länge: 78 bis 93 cm, sehr stabiler, weißer, 3-teiliger Aluminiumfaltstock mit Stützgriff, Griff mit Handschlaufe. Der Stock hat einen Gummistöpsel, der sich leicht entfernen lässt. Darunter befindet sich eine 4-Zackspitze (Widiaspitze, auswechselbar) für weiche Wiesenböden sowie Schnee und Eis. Die Länge des Stocks lässt sich exakt über das Teleskop-Oberteil einstellen. Lieferung in einer Stofftasche, Packmaß: ca.33 cm, Gewicht: ca.270 g
        Best.-Nr.1520051  –  36,90 Euro

Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-33
    Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro /Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
    Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Für Ihre Urlaubsvorbereitung und Freizeitaktivitäten empfehlen wir:

  • Akustische Stadt- und Landschaftsbilder
    Audioguide mit Tipps und Anregungen, Interviews, Musik und charakteristischen Geräuschen, Audio-CDs mit 50 bis 80 Min. Spielzeit
    • Rom K124
    • San Francisco K126
    • Mallorca K130
    • Norwegen K137
    • Madrid K138
    • Berlin K141
    • Kuba K142
    • Paris K143
    • Hamburg K144
    • Venedig K145
    • New York K147
    • St. Petersburg K148
    • London K149
    • Dresden K150
    • Wien K151
    • München K152
    • Barcelona K153
    • Kreta K154
    • Leipzig K155
    • Lissabon K156
          je 10,90 Euro
  • Signal-Leibchen
    Gelber Nylonstoff, Vorder- und Rückseite mit 3 schwarzen Punkten in einem schwarzen Kreis bedruckt, Rückseite zusätzlich mit dem Schriftzug "Blind" bedruckt
    • Überwurf, Unigröße: ca.64 * 72 cm
          V532  –  12,50 Euro
    • Neuheit: Warnweste, Klettverschluss vorn, Übergröße: ca.72 * 74 cm
          V536  –  13,50 Euro
  • Turnierfußball mit Glocke
    Dieser Fußball entspricht in Größe und Gewicht den Vorgaben der International Blind Sport Association (IBSA) und ist somit als offizieller Spielball bei Wettbewerben nutzbar. Die Größe des Balls ist etwas kleiner als bei handelsüblichen Fußbällen und auch die Sprungfähigkeit ist eingeschränkt. Durchmesser: ca.19 cm, Gewicht: ca.530 g
        S335  –  55,00 Euro
  • Schrittzähler mit Sprachausgabe
    Aus der Anzahl der Schritte werden die zurückgelegte Strecke sowie der Kalorienverbrauch errechnet. Angesagt wird auch die verstrichene Zeit, auch als Uhr mit Weckfunktion nutzbar. Weißes Kunststoffgehäuse: 7 * 5 * 2 cm, Befestigung mit Clip
        S 341  –  16,00 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Marland

Schau mal rein bei Marland:
Unser Motto im Mai: Lesen und lesen lassen
Die neuen Vorlesesysteme bei Marland!

  • Eye-Pal ACE: Das mobile Vorlesesystem mit Bildschirm
    2 Kameras, Bildschirm, Sprachausgabe und Buchspeicherfunktion. Der Eye-Pal ACE bietet modernste Technik, grandios kompakt verpackt!
  • Eye-Pal SOLO: Das stationäre Vorlesesystem für Blinde
    Einfach einschalten, Text auflegen und loslegen: Der Eye-Pal SOLO kommt ganz ohne Scannerdeckel aus und ist das modernste Gerät seiner Art. Mit Speicherfunktion!

Finanzierung möglich: Fordern Sie gleich unser Angebot zur Vorlage bei Ihrem Arzt und Ihrer Krankenkasse an, Hilfsmittel-Nummer 07.99.01.2000.

Details zu diesen Produkten finden Sie auf www.marland.eu/gegenwart oder rufen Sie unsere Infohotline unter 0 75 25 / 92 05-0 an.
Wir beraten Sie gerne.


Marland Versand
Zollenreuter Str.6, 88326 Aulendorf

BFW Würzburg

Das Foto in der Schwarzschriftausgabe zeigt einen Mann mit Brille, hoher Stirn und einem Lächeln im Gesicht. Er ist Ende 30 und steht vor einem Bürogebäude im Stil der 60er Jahre. An der Gebäudewand steht "Staatliches Bauamt Würzburg". Der Anzeigentext lautet:
"Geschafft! Sergey Nerenberg (37), blind, arbeitet jetzt als Telefonist im Staatlichen Bauamt Würzburg"


Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH  –  Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

RTB

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an"  –  "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.


RTB GmbH & CO. KG
Tel.: 00 49 (0) 52 52 97 06-0
www.rtb-bl.de

Papenmeier RehaTechnik

Wir finden einfache Lösungen für individuelle Braille-Arbeitsplätze


Mit dem breitgefächerten Hilfsmittelangebot und individuellen Lösungen für Blinde schafft Papenmeier neue Perspektiven. Nutzen Sie umfassende Beratung, qualifizierte Arbeitsplatzanalyse, Erprobung direkt am Arbeitsplatz, Installation und Schulung.


SightCity: 20.-22. Mai


F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
Tel.: 0 23 04 / 9 46-0
E-Mail: info.reha@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier.de

20 Jahre IPD

Sie suchen für Ihre Anforderungen den idealen Helfer? Wir bieten Ihnen die optimale Lösung, ob für unterwegs, am Arbeitsplatz oder zu Hause. Besuchen Sie uns auf der SightCity 2015 (20.-22.5.2015, Sheraton Hotel Frankfurt) und erleben Sie unsere Produktneuheiten:

  • MagniLink Zip Full HD  –  Mobiles Bildschirmlesegerät mit Distanzkamera
  • Scan2 Voice  –  Scansystem mit Vorlesefunktion
  • Vocatex Full HD  –  Kameralesesystem
  • Screenreader JAWS  –  im Einsatz mit Windows 10

IPD  –  Seit 20 Jahren Ihr kompetenter Ansprechpartner rund um Hilfsmittel für Sehgeschädigte. Wir beraten Sie gern!

Tel.: 0 18 02 / 47 34 73 (6 ct./Anruf)
E-Mail: post@ipd-hannover.de
www.ipd-hannover.de

Second Sight

Haben Sie Retinitis Pigmentosa?
Neue Hoffnung für Blinde


Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.

Drei gute Gründe sprechen für Argus II:

  • Argus II kann Ihnen ermöglichen, unabhängiger zu sein und die Lebensqualität zu verbessern.
  • Argus II wird den speziellen Anforderungen des täglichen Gebrauchs individuell angepasst. Die Benutzer von Argus II erhalten dazu ebenfalls ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm.
  • Vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkasse!

Argus II ist langfristig zuverlässig und bietet Vorteile für die Patienten  –  vielen von ihnen schon seit bis zu sieben Jahren.

Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die von den Patienten erfüllt werden müssen. Hierzu gehören u.a.:

  • ein Lebensalter von über 25 Jahren
  • eine schwer bis hochgradig ausgeprägte Retinitis pigmentosa oder
    • Usher-Syndrom
    • Chorioideremie
    • Stäbchen-Zapfen-Degeneration
    • Lebersche kongenitale Amaurose
    • Bardet-Biedl-Syndrom
  • mit Sehschärfe Lichtwahrnehmung oder weniger beschränkt
  • Personen mit nutzbarer formerkennender Sehfähigkeit vor Beginn der Degeneration

Second Sight Hotline: 0800-184-4321
E-Mail: patients@secondsight.com
www.secondsight.com

BAUM

SightCity  –  Wir sind dabei!  –  20.-22.05.2015


Einfach ultra cool: die neue Braillezeile VarioUltra

VarioUltra ist unsere neue mobile Braillezeile mit 20 oder 40 Brailleelementen und 8-Punkt-Brailleeingabe. VarioUltra verfügt über eine leistungsfähige Textverarbeitung, die auch die Ein- und Ausgabe in Kurzschrift beherrscht. VarioUltra kann Word DOC- und DOCX-Dateien öffnen und bearbeiten sowie PDF- und Excel-Dateien anzeigen.

Sie kann sich gleichzeitig mit 4 Bluetooth-Geräten und einem USB-Gerät verbinden. Die Umschaltung zwischen den verbundenen Geräten erfolgt einfach jederzeit mit einem Tastendruck. So kann man gleichzeitig am PC, mit Tablet und Smartphone arbeiten. Einfach ultra cool!


  • mobil arbeiten und kommunizieren
  • besonders handlich und leicht
  • Brailleelemente mit Cursorrouting
  • Lautsprecher und Vibrationsmodul
  • Textverarbeitung mit Kurzschrift Ein- und Ausgabe
  • Taschenrechner, Uhr und Timer
  • einfache Bedienung
  • cooles Design mit hochwertiger Optik (Gehäuse Aluminium, gebürstet)

BAUM Retec AG
Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte
In der Au 22, D-69257 Wiesenbach
Telefon: 0 62 23 / 49 09-0
Fax: 0 62 23 / 49 09-399
E-Mail: info@baum.de
Internet: www.baum.de

SightCity Frankfurt

20. bis 22. Mai 2015
Sheraton Hotel Frankfurt am Main
20. und 21. Mai: 10 bis 18 Uhr
22. Mai: 10 bis 16 Uhr


Deutschlands führende Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel

  • Freier Eintritt
  • Abholservice für sehgeschädigte Besucher vom Messebahnhof
  • Persönliche Messeguides
  • Hersteller präsentieren Neuheiten und Bewährtes auf 2 Ebenen

10. SightCity Forum (gefördert durch: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, aus Mitteln des Ausgleichsfonds)


Hochklassiges Vortrags-Programm

  • Medizinische Fachvorträge, Fortbildungen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen
  • Weiterbildung für Ärzte und Heilberufe
  • Selbsthilfegruppen, Institutionen und Ausbildungsangebote
  • BBWs und BFWs informieren über Arbeit, Ausbildung und Beruf

Mehr Informationen unter www.sightcity.net


Veranstaltungsort:
Hotel Sheraton
Frankfurt-Airport, Hugo-Eckener-Ring 15
60549 Frankfurt/Main

Kontakt:
SightCity Frankfurt, c/o Metec AG
Hasenbergstr. 31, D-70178 Stuttgart
Telefon: +49 (0) 7 11 / 6 66 03 18
Fax: +49 (0) 7 11 / 6 66 03 33
E-Mail: info@sightcity.net
www.sightcity.net


Fotos: Eindrücke von der SightCity

11. Deutscher Seniorentag mit Messe SenNova

Gemeinsam in die Zukunft!
2.-4. Juli 2015
Congress Center Messe Frankfurt
Schirmherrin: Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


  • Rund 100 Vorträge, Diskussionsrunden, Mitmach-Angebote und vieles mehr aus den Bereichen Gesundheit und Pflege, Engagement und Politik und Wohnen und Leben www.deutscher-seniorentag.de
  • Veranstaltung gefördert durch: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Stadt Frankfurt am Main
  • In Kooperation mit: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
  • Wir danken für die Unterstützung von ING DiBa; Pfizer
  • Medienpartner: Frankfurter Allgemeine; Frankfurter Neue Presse; Frankfurter Rundschau; Senioren Ratgeber

Veranstalter:
BAGSO e.V.
Tel.: 02 28 / 24 99 93-0
E-Mail: dst@bagso.de

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine


Fr., 1.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Das Gewinnerlos


Sa., 2.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Mordkommission Istanbul: Stummer Zeuge


So., 3.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Schwerelos


Mo., 4.5.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Wer Wind sät


Di., 5.5.2015, 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops: Erbschaft mit Folgen


Di., 5.5.2015, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Mit dem Frühling durch Europa (1)


Di., 5.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Vorstadtweiber (2 Folgen)


Mi., 6.5.2015, 19.35 Uhr, ZDF
Heldt: Bis zum letzten Tropfen


Mi., 6.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Die verlorene Zeit


Mi., 6.5.2015, 21.00 Uhr, WDR
Land und lecker


Do., 7.5.2015, 19.35 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Das Testament


Do., 7.5.2015, 20.15 Uhr, RBB
Die Dienstagsfrauen: Zwischen Kraut und Rüben


Fr., 8.5.2015, 19.25 Uhr, ZDF
Die Bergretter: Spurlos (2)


Fr., 8.5.2015, 20.15 Uhr, WDR
Champs-Élysées vom Rhein  –  Die Kö in Düsseldorf


Sa., 9.5.2015, 19.25 Uhr, ZDF
Der Bergdoktor: Keine Zukunft (1)


Sa., 9.5.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Unter Verdacht: Grauzone


Sa., 9.5.2015, 23.35 Uhr, RBB
Und täglich grüßt das Murmeltier


So., 10.5.2015, 11.00 Uhr, ZDF
ZDF-Fernsehgarten


So., 10.5.2015, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Australien (5)


So., 10.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Ikarus


Mo., 11.5.2015, 10.30 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops: Ottos letzter Sieg


Mo., 11.5.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Zwei allein


Di., 12.5.2015, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Mit dem Frühling durch Europa (2)


Di., 12.5.2015, 20.15 Uhr, 3sat
Das Jerusalem-Syndrom


Mi., 13.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Im falschen Leben


Mi., 13.5.2015, 22.15 Uhr, RBB
Alles auf Zucker


Do., 14.5.2015, 10.00 Uhr, ZDF
Das fliegende Klassenzimmer


Do., 14.5.2015, 18.35 Uhr, ARD
Alles außer Liebe


Do., 14.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Mordkommission Istanbul: Der Broker vom Bosporus


Do., 14.5.2015, 21.45 Uhr, ARD
Blutadler


Do., 14.5.2015, 22.00 Uhr, BR
Landauer  –  Der Präsident


Fr., 15.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Letzte Ausfahrt Sauerland


Fr., 15.5.2015, 20.15 Uhr, WDR
Straße der Macht  –  Die Adenauerallee in Bonn


Sa., 16.5.2015, 20.15 Uhr, BR
Und ewig schweigen die Männer


Sa., 16.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Donna Leon: Reiches Erbe


Sa., 16.5.2015, 0.00 Uhr, WDR
Das Boot  –  Director's Cut


So., 17.5.2015, 15.00 Uhr, ARD
Familie inklusive


So., 17.5.2015, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Die Streuobstwiese


So., 17.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Kälter als der Tod


So., 17.5.2015, 22.35 Uhr, 3sat
Nanga Parbat


Mo., 18.5.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Mordshunger  –  Verbrechen und andere Delikatessen


Di., 19.5.2015, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Orang-Utans


Di., 19.5.2015, 23.55 Uhr, 3sat
37 Grad: Scheidung vom Kind


Mi., 20.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Storno  –  Todsicher versichert


Mi., 20.5.2015, 22.25 Uhr, 3sat
Keine Zeit für Träume


Do., 21.5.2015, 20.15 Uhr, RBB
Die Hochzeit meiner Schwester


Do., 21.5.2015, 23.45 Uhr, SWR
Wer, wenn nicht wir


Fr., 22.5.2015, 18.05 Uhr, ZDF
Soko Wien: Date mit dem Tod


Fr., 22.5.2015, 20.15 Uhr, WDR
Der Jahrhundertbesuch  –  Die Königin in Deutschland


Fr., 22.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Sophie kocht


Sa., 23.5.2015, 15.55 Uhr, ARD
Hochzeiten


Sa., 23.5.2015, 20.15 Uhr, ZDF
Ein starkes Team: Beste Freunde


Sa., 23.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Eurovision Song Contest 2015


So., 24.5.2015, 12.30 Uhr, ARD
Just Married  –  Hochzeiten zwei


So., 24.5.2015, 14.00 Uhr, ARD
Sissi


So., 24.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Borowski und der brennende Mann


Mo., 25.5.2015, 11.55 Uhr, ARD
Wunschkind


Mo., 25.5.2015, 13.30 Uhr, ARD
Sissi, die junge Kaiserin


Mo., 25.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Roomservice


Mo., 25.5.2015, 23.15 Uhr, NDR
Die Brücken am Fluss


Di., 26.5.2015, 20.15 Uhr, 3sat
Die Freischwimmerin


Di., 26.5.2015, 20.15 Uhr, WDR
Geheimnisvolle Hochseeoasen


Mi., 27.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Am Ende der Lüge


Mi., 27.5.2015, 22.50 Uhr, NDR
Neues aus Büttenwarder: Goethe-Jahr


Do., 28.5.2015, 22.00 Uhr, NDR
Das Leben ist ein Bauernhof


Do., 28.5.2015, 23.45 Uhr, SWR
Briefe an Julia


Fr., 29.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Mutter auf Streife


Sa., 30.5.2015, 7.30 Uhr, MDR
Storm  –  Sieger auf vier Pfoten


So., 31.5.2015, 16.30 Uhr, ARD
Überleben


So., 31.5.2015, 20.15 Uhr, NDR
Landpartie: Flusslandschaft Elbe


So., 31.5.2015, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Erklärte Chimäre


So., 31.5.2015, 23.35 Uhr, ARD
Im Alter von Ellen


Hinweis:

Die Serie "Dahoam is Dahoam" (BR) läuft montags bis donnerstags um 19.45 Uhr, Wiederholungen nachts und am Folgetag um 11.40 Uhr, alle Folgen einer Woche samstags ab 9 Uhr.

Die Serie "Um Himmels Willen" läuft montags bis freitags um 10.45 Uhr in der ARD.


Das Hörfilm-Service-Telefon der DHG informiert unter 0 30 / 21 99 77 11 über die aktuellen Sendetermine. Außerdem sind die Sendetermine im ARD-Videotext auf Tafel 397 zu finden, im ZDF-Text auf Tafel 775.


Eine Info "Hinweise zum Empfang von Hörfilmen" ist erhältlich bei:

Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG)
Tel.: 0 30 / 23 55 73-40
Fax: 0 30 / 23 55 73-433
E-Mail: service@hoerfilm.de
Internet: www.hoerfilm.de