Gegenwart Ausgabe 05/2012

"Die Gegenwart" Heft 05/2012

Inhaltsverzeichnis Heft 05/2012

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Spezial: 10. Deutscher Hörfilmpreis

"Wenn es anders kommt, geht der Abend trotzdem weiter"

Mario forever

Kurzinfo: 10. Deutscher Hörfilmpreis: die Preisträger

Kurzinfo: 10. Deutscher Hörfilmpreis: die Jury

Kurzinfo: Überbringer guter Nachrichten

Im Gespräch:

"Unsere Erwartungen haben sich mehr als erfüllt"

Kurzinfo: SightCity 2012

Kurzinfo: Die Selbsthilfe auf der SightCity 2012

DBSV-Nachrichten:

Gehen, ausweichen, innehalten  –  Schritte eines Lebens

Kurzinfo: Punktschrift in der Lese-Lounge

Länderspiel im Blindenfußball: Deutschland  –  Türkei

Workshops beim Festival

Kurzinfo: Louis Braille Festival der Begegnung 2012 Berlin

Kurzinfo: Spenden erwünscht!

Beraten und beschlossen

Meldungen

14.000 Unterschriften für taubblinde Menschen

Bemerkenswerte Resonanz auf Bordstein-Umfrage

Glaukomvorsorge: Augeninnendruckmessung auf dem Prüfstand des IGeL-Monitors

Gemeinsame Fachgruppe "Blickpunkt Auge" in NRW

Jugendtreffen in Boltenhagen

Bundesverdienstorden für DBSV-Präsidentin Renate Reymann

Hohe Ehrung für Annegret Walter vom BSVSH

Trauer um BKD-Vorsitzenden Dieter Renelt

4. Mai 1996: Gründung des DAISY-Consortiums

Kurzinfo: Kalenderblätter

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Standpunkt: Nicht immer hinterherhecheln müssen

Thema: Sehprobleme im Alter

Seheinschränkung im Alter  –  ein Thema mit vielen Facetten

Kurzinfo: Lenkungsgruppe Senioren

Kurzinfo: 10. Deutscher Seniorentag

Kurzinfo: Europäisches Jahr für aktives Altern

Betreutes Wohnen: "Ich fühle mich deutlich entlastet"

Kurzinfo: Seniorenheime für blinde und sehbehinderte Menschen

Bedürfnisse analysieren  –  Beratung optimieren

Sehen im Alter

Kurzinfo: Im Fokus: Senioren mit Sehproblemen

In Kürze:

Reisen und Freizeit

Frühling und Sommer im Thüringer Wald

Singen und Musizieren im Harz

Auf Tuchfühlung mit den Ureinwohnern Neuseelands

Nürnberger Erfahrungsfeld: Programmzeitung als DAISY-CD

Leipziger Thomaskirche ertasten

UNESCO-Weltkulturerbe als Tastmodell

Seminare und Tagungen

Entdeckungsreise der Möglichkeiten

Herbstwochenende für Familien

Leben:

Spargeltorte

Recht:

Pflegebedürftigkeit und Blindheit

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Menschen:

"Wenn ich spinne, ist das Spinnen im Kopf weg"

Barrierefreiheit:

Der neue ICE 2: mehr Kontraste, mehr zum Tasten

Medien:

e-dig.de: Fach- und Sachliteratur online finden

Bücher

Hörbücher von Joachim Gauck

Diese alte Sehnsucht

Das unsagbar Gute

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Blindheit und Alter im Gedicht

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Hörfilme

Dreiviertelmond

Rätsel:

Mai-Rätsel

Lösung des April-Rätsels

Anzeigen:

Bundesfachgruppe Informationstechnologie

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Partnersuche

Verschiedenes

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

iPhone Schulung in Hamburg

Kleiner, leichter, schlauer!

Kolless Spezialuhren

Hunsrück: Ferienwohnung

Eine Info für alle Fußballfreunde!

hördeutsch.de

Fa. Merk

iPhone-Seminar in Osnabrück

AASB Maria Seidling

Marland GmbH

LHZ  –  Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Argon Verlag

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH

fluSoft

IPD

Papenmeier ...

RTB

Handy Tech Elektronik GmbH

SightCity 2012

BAUM Retec AG

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
Eine ältere Frau und ein älterer Mann stehen rechts bzw. links neben dem übergroßen Modell eines Ohres und lächeln in die Kamera. Die Frau hat halblanges, rotes Haar und trägt eine schwarze Bluse. Der Mann hat volles, weißes Haar, trägt einen graublauen Anzug und hält lauschend seine rechte Hand hinters Ohr. Die Schauspieler Hannelore Hoger und Mario Adorf feierten im März mit anderen prominenten Gästen den 10. Deutschen Hörfilmpreis (siehe Spezial: 10. Deutscher Hörfilmpreis).


Rückseite:
Bildbeschreibung: Die in leuchtend-bunten Farben gemalte Illustration zeigt sechs Personen. Links kicken zwei Jungen in Sportbekleidung lachend einen Fußball. Einer von ihnen trägt eine dunkle Brille. Neben den beiden geht eine Frau mit Führhund, ihr roter Schal weht im Wind. Ein grauhaariger Herr mit lässig hochgekrempelten Ärmeln und pinkfarbiger Krawatte ist mit dem Langstock unterwegs. Neben ihm spielt ein flippiger Junge Gitarre. Seine Blindenbinde trägt er als Stirnband im roten Haar. Ein Mädchen mit Armbinde tastet fröhlich eine Skulptur ab.
Unter den Figuren steht: Louis Braille Festival der Begegnung  –  vom 1. bis 3. Juni 2012 im Tempodrom in Berlin.



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
66. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Andrea Temminghoff
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Andrea Temminghoff
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: a.temminghoff@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung der Projekte:

  • "Beratungsdienst Auge (BDA)" und
  • "Sicherung der Qualität der Blindenführhundeausbildung und der Weiterbildung von Gespannprüfern in Deutschland"

Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das Jahr 2012 hat die Europäische Kommission zum "Europäischen Jahr für aktives Altern" ausgerufen. Ein willkommener Anlass für die "Gegenwart", sich mit Fragestellungen rund ums Älterwerden zu beschäftigen. Wenn Sehprobleme und andere altersbedingte Einschränkungen aufeinandertreffen, wird der Alltag schnell zur doppelten Herausforderung. In einer alternden Gesellschaft sind immer mehr Menschen davon betroffen. Viele bleiben aber allein mit ihren Problemen, weil es kaum spezifische Beratungs- und Unterstützungsangebote gibt. Oder noch schlimmer: Die Augenerkrankungen werden gar nicht erst diagnostiziert, Therapien bleiben aus und die Betroffenen verlieren massiv an Lebensqualität. Gerade in Alten- und Pflegeheimen ist die augenmedizinische und augenoptische Versorgung problematisch. Der DBSV nimmt sich dieses Themas an und bereitet eine umfassende gesellschaftspolitische Initiative vor.

Das Jahr 2012 ist das Jahr der großen und kleinen Jubiläen: Während der DBSV sein 100-jähriges Bestehen feiert, werden sowohl der Deutsche Hörfilmpreis als auch die SightCity 10 Jahre alt. In einem "Spezial" schaut die "Gegenwart" zurück auf eine rundum gelungene Geburtstagsgala des Hörfilmpreises. Und in einem Interview zeichnet sie die Erfolgsgeschichte der SightCity nach, der europaweit größten Fachmesse für Blinden- und Sehbehindertenhilfsmittel, die auch in diesem Jahr wieder einen Besuch lohnt  –  vom 23. bis 25. Mai in Frankfurt.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"

Spezial: 10. Deutscher Hörfilmpreis

Es war eine Geburtstagsgala mit allem, was dazugehört: prominente Gäste aus Kultur und Politik, stolze Preisträger, hymnische Lobesworte, eine witzig-spritzige Moderation, wunderbar entspannte Musik und reichlich Geschenke. Selbst Mario Adorf gab sich die Ehre, als der 10. Deutsche Hörfilmpreis am 27. März in Berlin verliehen wurde. Christine Neubauer, seine Nachfolgerin als Schirmherrin, gehörte ebenso zu den Gratulanten wie ihre Schauspielerkolleginnen und -kollegen Hannelore Hoger, Hansjürgen Hürrig, Bettina Zimmermann, Jeanette Hain, Roman Knižka, Sabine Kaack und Bernd Stegemann, um nur einige zu nennen. Kulturstaatsminister Bernd Neumann stellte Fortschritte bei der Förderung von Hörfilmen in Aussicht. Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) gab Einblicke in die Juryarbeit und erklärte, was einen guten Hörfilm ausmacht. Als Moderatoren spielten sich Verena Bentele und Dieter Moor gekonnt die Bälle zu. Und Jasmin Tabatabai setzte musikalische Akzente zwischen Jazz und Chanson.

In der "Gegenwart" haben zwei Protagonisten des Abends noch einen zweiten Auftritt: Verena Bentele und Mario Adorf. Die blinde Paralympics-Rekordgewinnerin erzählt, wie sie sich auf ihre Premiere als Moderatorin vorbereitet hat. Und der frühere Schirmherr erinnert sich im Interview an die Anfänge des Hörfilmpreises und hofft auf immer mehr barrierefreie Filme.

"Wenn es anders kommt, geht der Abend trotzdem weiter"

Man kennt sie mit Goldmedaillen um den Hals. Ganz anders beim Deutschen Hörfilmpreis: Da stand Verena Bentele im strassbesetzten Abendkleid auf der Bühne und führte gemeinsam mit TV-Moderator Dieter Moor durch die Jubiläumsgala. Das Publikum war begeistert von ihrem Charme, ihrem Witz, ihrer unkonventionellen Art. Für die "Gegenwart" erzählt die blinde Biathletin nun, wie sie sich auf den großen Auftritt vorbereitet hat.


Als mich Andreas Bethke, Geschäftsführer des DBSV, Mitte des Jahres 2011 fragte, ob ich mir vorstellen könne, den Deutschen Hörfilmpreis zu moderieren, war ich ziemlich überrascht. Aber, ganz Sportlerin, habe ich diese Aufgabe als Herausforderung und neuen Wettkampf gesehen und kurz entschlossen "Ja" gesagt.

In den Wochen darauf hat mich dieses kleine Wörtchen "Ja" ziemlich beschäftigt. Nach und nach wurde mir klar, was es bedeutet, zwei Stunden lang auf der Bühne zu stehen und durch eine große Gala zu führen: Viele Augen und Ohren sind auf den Moderator konzentriert; jeder Versprecher, jedes Husten, jede Ungeschicklichkeit wird registriert. Die Gäste, zum Teil selbst Schauspieler und daran gewöhnt, sich vor großem Publikum zu bewegen, sind sicher streng mit mir als Neuling in dieser Disziplin. Hilft nichts, sagte die Sportlerin in mir. Abgesagt wird nicht, jetzt wird trainiert.

Ein Problem von Anfang an war die Wahl des richtigen Kleides. Welche Farbe passt zur Bühne und zum zweiten Moderator? Was sieht besser aus, lang oder kurz? Und ziehe ich lieber flache Schuhe an, um nicht zu stolpern, oder hohe, damit ich größer wirke? Diese Fragen machten mich ganz nervös. Und so verschob ich das Thema lieber nach hinten.

Die erste wichtige Hürde nahm ich Anfang März, als ich den zweiten Teil des Moderatoren-Tandems kennen lernte: Dieter Moor, zwei Köpfe größer als ich, bekannt aus dem Fernsehen, nach eigener Aussage völlig unsportlich, unglaublich souverän und witzig. Seine erste Frage an mich: "Ich kenne keine Blinden. Wie sollen wir zwei uns bitteschön gemeinsam auf der Bühne bewegen? Soll ich dich führen wie beim Tanzen?" Naja, mit der Sportart Tanz habe ich als Biathletin wenig zu tun. Deshalb haben wir es beim Halten am Arm belassen und unsere ersten gemeinsamen Schritte rund um die Tische und Stühle in der Geschäftsstelle des DBSV gemacht.

Nach diesem Treffen war ich schon deutlich entspannter. Dieter Moor als Profi ist für mich eine Art Begleitläufer, der mich hier nicht über die Loipe, sondern über die Bühne und durch den Abend begleitet. Beunruhigend war für mich allerdings, dass er einfach in grauem Anzug und weißem Hemd kommen wollte. Zu diesen Farben passt so gut wie alles. Er war also definitiv keine Hilfe bei der Wahl des perfekten Kleides.

Das Skript für die Veranstaltung, so könnte man sagen, ist wie der Trainingsplan, an dem ich mich orientieren kann, um ein gutes Ergebnis abzuliefern: Begrüßung, Interviews, Preisverleihung, jedes Detail muss vorbereitet sein. Am 26. März, also einen Tag vor dem Event, traf ich mich zum zweiten Mal mit Dieter Moor. Nun ging es daran, unsere Ideen mit dem Ablaufplan in Einklang zu bringen. Nach einigen Stunden waren wir uns einig, wer wann was sagen sollte. Immer unter der Maßgabe: Wenn es anders kommt, geht der Abend trotzdem weiter. Das jedenfalls behauptete Dieter, der routinierte "Titel Thesen Temperamente"-Moderator.

Die halbe Nacht verbrachte ich schlaflos. Nicht etwa, weil mir die bevorstehende Aufgabe den Schlaf raubte. Vielmehr wollten ja noch die Moderationskarten geschrieben werden. Die Nacht im Hotelzimmer gehörte also mir, dem PC und einer Brailleschriftmaschine. Mein Assistent hatte mir kleine Zettel zurechtgeschnitten, die genau die Größe der Moderationskarten hatten. Diese beschriftete ich nun und ließ sie am nächsten Morgen auf die Karten kleben.

Am Tag der großen Gala fuhr ich um 13 Uhr mit einem riesigen Koffer in die Deutsche Bank Unter den Linden, wo der Deutsche Hörfilmpreis verliehen wird. Es war immer noch keine Entscheidung für das Kleid gefallen. Also mussten alle fünf Kleider mit.

Bei der Durchlaufprobe wird die komplette Veranstaltung trocken durchgespielt. Alles wird geprobt  –  wer wann auf- und abgeht, wo die Protagonisten stehen oder gehen, wer wann wie lange spricht, ob die Technik funktioniert. Sämtliche Interviewgäste, so entschieden wir, sollten von Dieter Moor zwischen uns dirigiert werden. So würden wir immer eine harmonische Gesprächssituation haben, die für mich übersichtlich blieb.

Am Ende der Probe war ich nervös und hungrig. Also vertagte ich die Entscheidung für eines meiner Kleider und ging mit Dieter und meiner Mutter eine schwäbische Maultasche essen, und das mitten in Berlin! Nach letzten Absprachen und einigen Minuten frischer Luft gab es kein Entrinnen mehr: Die Frage des Kleides musste final entschieden werden. Fünf Kleider, lila, blau, schwarz und weiß, zog ich mehrmals an und aus. In die engere Auswahl kamen schließlich ein langes schwarzes und ein kurzes blaues Kleid. Vor lauter Aufregung litt ich an akuter Unentschlossenheit und folgte dem Rat meiner Jury: Der eine Teil, Mama, sprach sich eindeutig für lang und schwarz aus. Als zweite Meinung befragte ich die junge Frau, die für Make-Up und Frisur zuständig war. Auch in ihrer Hitliste war lang und schwarz oben. Dazu hohe schwarze Schuhe. So war die Frage endlich fachkundig entschieden.

Das Styling vor dem großen Auftritt gehört zu den schönsten Momenten. Man sitzt auf einem Stuhl, kann und darf nichts machen und bekommt eine wunderschöne Frisur, eine, die man sich selbst nie machen würde. Meine Haare wurden auf der einen Seite geflochten, auf der anderen in kleine Locken gelegt. Dass so etwas mit meinen kurzen Haaren geht? Erstaunlich!

Und dann war es auch schon so weit: der Gang über den roten Teppich, Fotografen, die schreien, damit man in ihre Richtung schaut, ein Gewirr von Stimmen. Hinter der Bühne ein letztes Durchatmen. Das Headset anlegen, das jedoch rauscht. Deshalb stehe ich bis 30 Sekunden vor dem Start bei den Technikern. Die Nervosität ist wie vor dem paralympischen Biathlon: unermesslich!

Erster Auftritt: die Begrüßung. Nach den ersten Sekunden werde ich ruhiger, wir finden in unsere Rolle, spüren das Publikum und haben richtig Spaß beim gegenseitigen Beschreiben. Als Jasmin Tabatabai eines ihrer Lieder singt, haben wir drei Minuten Pause. Ich mache mir Gedanken, weil ich mich versprochen habe. Dieter beruhigt mich. Wir gehen wieder hinaus und sind beide still. Ich wundere mich, warum Dieter nichts sagt. Da fragt er: "Verena, wolltest du nicht jemanden begrüßen?" Huch, da habe ich wohl nicht auf meine Karte geschaut. Jetzt nur nicht aufregen, einfach weitermachen.

Der Abend läuft. Ich fühle mich wie auf einer Welle, voller Adrenalin und getragen von einem wunderbaren Publikum, das auf uns reagiert. Die Preisverleihung: lauter strahlende Gesichter um uns herum. Hannelore Hoger gibt mir ein Bussi, weil ich ihre Stimme gelobt habe. Mario Adorf hält eine Laudatio und übergibt den Publikumspreis. Am Ende werden alle Beteiligten noch einmal auf die Bühne gebeten, ein letztes Foto wird gemacht. Dann gehen wir ab.

Ich stehe mit Dieter Moor an der frischen Luft, um Ruhe zu finden. Ich friere in meinem dünnen Kleid, aber das stört nicht weiter. Wichtig ist nur, dass wir und das Publikum einen tollen Abend hatten. Mir hat diese erste Erfahrung in der neuen Disziplin gut gefallen und ich denke: Das war nicht meine letzte Moderation.

Danke, Dieter, für deine professionelle Coolness und danke allen, die uns als Tandem ihr Vertrauen geschenkt haben!

Verena Bentele (30) ist von Geburt an blind und lebt in München. Bei den Paralympischen Spielen gewann die Biathletin und Langläuferin zwischen 1998 und 2010 zwölfmal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze. Das Ende ihrer Sportkarriere erklärte die Weltbehindertensportlerin 2011 im vergangenen November. Seit Abschluss ihres Germanistikstudiums arbeitet sie als freiberufliche Referentin im Bereich Personaltraining und -entwicklung.


Dazu mehrere Bilder:

    • Prominenz mit und ohne Simulationsbrille: Moderatorin Nina Eichinger, Schauspielerin Bettina Zimmermann, Schirmherrin Christine Neubauer, Politiker Claudia Roth und Bernd Neumann (v. li.)
    • Andreas Bethke und Renate Reymann vom DBSV mit dem Juryvorsitzenden Dr. Dietrich Plückhahn und Schauspielerin Hannelore Hoger (li.); Sängerin Jasmin Tabatabai mit Musikern des David Klein Quartetts (oben)
    • Mit Mut zur Improvisation: das Moderatoren-Duo Verena Bentele und Dieter Moor

Mario forever

Er ist wohl der wichtigste Wegbereiter des Deutschen Hörfilmpreises. Von 2002 bis 2008 war Mario Adorf Schirmherr der Veranstaltung und machte sie zu einem echten Filmevent. Auch bei der zehnten Auflage des Preises war der Grandseigneur des europäischen Films dabei. Am Rande eines Künstlergesprächs in der Akademie der Künste hatte die "Gegenwart" wenige Tage zuvor Gelegenheit zu einem Interview.


Herr Adorf, als einer der ganz großen Schauspieler und obendrein als sozial engagierter Mensch können Sie sich vor Anfragen sicher kaum retten. Warum haben gerade die blinden und sehbehinderten Menschen das Glück, dass Sie sich ihrer Sache annehmen und den Hörfilmpreis unterstützen?

Mario Adorf: Am Anfang war es eigentlich mehr Neugierde als soziales Engagement. Es war ein Zufall, als ich mit dem Thema Hörfilm zum ersten Mal in Berührung kam. Ich konnte mir sehr wenig darunter vorstellen und fragte mich: Wie soll denn das gehen? Ich hatte wirklich keine Vorstellung und war deswegen neugierig und interessiert und habe es gerne gemacht.


Im Jahr 2002 ging es los. Da wurde der erste Hörfilmpreis verliehen. Von da an hatten Sie für sechs Jahre die Schirmherrschaft inne. Das heißt, Sie haben dem DBSV als Veranstalter eine ganze Menge Vorschusslorbeeren gegeben ...

Naja, das Risiko war nicht so groß. Und als ich das Prinzip des Hörfilms begriffen hatte, sah ich auch die Wichtigkeit, dass möglichst viele solcher Filme produziert werden. Da hilft natürlich ein Preis als Ansporn. Normalerweise sind Preise eher eine Belohnung. Hier empfand ich aber, dass es die Fernsehsender, Produzenten usw. anspornt mitzuziehen und weiterzumachen. Das fand ich sehr positiv.


Hat Sie der DBSV in den Anfangsjahren auf die Geduldsprobe gestellt, denn damals war die Veranstaltung noch etwas staubig  –  ohne Moderation, ohne Musik. Haben Sie da gedacht: Bin ich hier überhaupt im richtigen Film?

Nein, eigentlich nicht. Ich hatte sehr großes Verständnis. Das konnte noch nicht so eingespielt laufen wie bei alten Preisen. Ich habe selbst die Oscar-Verleihung in einem sehr primitiven Zustand kennen gelernt.


Haben Sie persönliche Beziehungen zum Thema Blindheit/Sehbehinderung, die Sie zusätzlich motiviert haben, sich für den Hörfilmpreis zu engagieren?

Nein, eigentlich gar nicht. Vielleicht wäre es dann auch zu banal und selbstverständlich gewesen. Wenn man als Fremder dazu kommt, ist es doch interessanter ...


Eine sehr konkrete Berührung mit dem Thema hatten Sie in dem Film "Bomber und Paganini". Das ist schon mehr als 35 Jahre her. Da haben Sie einen blinden Ganoven gespielt. Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet? Und was für neue Sichtweisen haben sich daraus für Sie ergeben?

Das war eine sehr interessante Arbeit. Natürlich fängt man an, zu Hause alle Verrichtungen mit geschlossenen Augen zu machen. Und dann merkt man, wie schwierig das ist. Ähnlich ist es, wenn man einen Sterbenden oder einen sehr Kranken spielen muss. Man beschäftigt sich damit und bekommt dadurch ein tieferes Verständnis für die Problematik.


Dass Sie es mit Ihrem Engagement für den Hörfilm ernst meinen, haben Sie auch dadurch bewiesen, dass Sie eine Audiodeskription eingesprochen haben, und zwar für "Faust" in der legendären Verfilmung mit Gustav Gründgens. Wie war das, mal nicht vor der Kamera zu stehen, sondern im stillen Kämmerlein hinter dem Mikro?

Naja, das habe ich ja oft gemacht, wenn ich synchronisiere. Ich habe zwar selten fremde Schauspieler synchronisiert, sondern meistens mich selber, in verschiedenen Sprachen. Insofern war das eigentlich nichts Besonderes für mich.


Aber es ist eine andere Herausforderung. Man muss sich als Schauspieler zurücknehmen, in den Hintergrund des Films treten ...

Richtig. Genau das ist es. Man darf nicht als Sprecher brillieren und den Schauspieler hervorkehren, sondern man muss sich zurücknehmen und den Kommentar sicher nicht unbeteiligt, aber zumindest nicht so hörbar engagiert, nicht zu emotional sprechen.


Ich habe gelesen, dass Sie hin und wieder zeichnen, unter anderem Selbstporträts. Für unsere blinden und sehbehinderten Hörer wäre es natürlich sehr spannend zu wissen, wie Sie aussehen. Wie würden Sie sich selbst beschreiben?

Oh, das ist nicht so einfach ... Natürlich bin ich jetzt ein alter Mann, aber nicht zu faltig. Ich habe noch dunkle, dichte Augenbrauen. Habe einen nicht so greisenhaften Mund, würde ich sagen, eine etwas verbeulte Nase durch das Boxen, was ich früher gemacht habe. Ja, was würde ich noch sagen? Meistens habe ich einen Bart, der war zuerst schwarz und ist dann weiß geworden. Jedenfalls ist es immer noch der gleiche Bart, den ich sehr gerne trage und der Frauen merkwürdigerweise nicht abschreckt.


Und Sie haben leuchtende Augen und ein sehr sympathisches Lächeln, wenn ich das noch hinzufügen darf ...

Ja, das müssen ja Sie sagen.


Sie haben 2008 die Schirmherrschaft für den Deutschen Hörfilmpreis abgegeben, sind dem DBSV aber verbunden geblieben und waren 2009 in Hannover beim Louis Braille Festival. Dort haben Sie mit Reiner Unglaub, dem blinden Hörbuchsprecher, eine, wie ich finde, fulminante Tucholsky-Lesung dargeboten. Wie ist Ihnen diese Begegnung in Erinnerung geblieben?

Ich habe bewundert, wie schnell er die Brailleschrift gelesen hat. Ich habe mehr auf seine Hände acht gegeben als auf alles andere. Für mich ist das ein Phänomen. Inzwischen gibt es ja sogar einen blinden Maler. Das ist ganz außergewöhnlich, was da für Bilder zustandekommen, dass einer sozusagen mit den Händen, mit den Fingerspitzen sieht und etwas aufs Papier oder auf die Leinwand bringt. Das finde ich ganz erstaunlich.


Wie sind Ihre Erfahrungen in der Filmszene, wenn Sie mit Schauspielern, Regisseuren, Produzenten über Hörfilme sprechen. Hat sich da in den vergangenen zehn Jahren etwas verändert? Sind die Leute heute eher bereit, sich für den barrierefreien Film einzusetzen?

Ich hoffe, dass es so ist. Aus eigener Erfahrung kann ich es aber nicht beurteilen, da ich im Ausland lebe. Überhaupt habe ich selten persönlichen Kontakt zu den wichtigen Leuten, zu den Produzenten, den Sendern usw. Ich hoffe aber, dass es der Fall ist. Immerhin: Damals wusste man nicht, ob und wie es weitergeht. Und jetzt gibt es eine sehr schöne und hochkarätige Feier zum zehnjährigen Jubiläum. Das lässt doch hoffen. Ich muss sagen: Das ist schon eine wichtige Sache. Ich bin froh, dass es Hörfilme gibt und hoffe, dass es immer mehr geben wird. Ja, und wenn ich irgendetwas dafür tun kann, dann tue ich es weiterhin gerne.

Dieses Gespräch führte Irene Klein. (Originalton auf DBSV-Inform)


Dazu ein Bild: Setzt sich immer noch gerne für den Hörfilm ein: der frühere Schirmherr Mario Adorf



Kurzinfo: 10. Deutscher Hörfilmpreis: die Preisträger

  • "Bella Block  –  Stich ins Herz"
    TV-Krimi, Regie: Stephan Wagner
    Eingereicht vom ZDF
  • "Wer wenn nicht wir"
    Drama Regie: Andres Veiel
    Eingereicht von zero one film
  • Sonderpreis: "Chandani und ihr Elefant"
    Dokumentarfilm, Regie: Arne Birkenstock
    Eingereicht von RealFiction Filmverleih
  • Publikumspreis: "Der mit den Fingern sieht"
    Dokumentarfilm, Regie: Savaş Ceviz
    Eingereicht von MusOna Filmproduktion


Kurzinfo: 10. Deutscher Hörfilmpreis: die Jury

  • Dr. Dietrich Plückhahn, Vorsitzender der Jury
  • Lars-Olav Beier, Filmredakteur "Der Spiegel"
  • Reinhard Glawe, Bert Mettmann Stiftung
  • Brigitte Grothum, Schauspielerin und Regisseurin
  • Nico Hofmann, Regisseur und Produzent
  • Hans-Joachim Krahl, Vorsitzender des Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes Sachsen-Anhalt und Mitglied des DBSV-Präsidiums
  • Claudia Roth, Bundesvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied im Bundestagsausschuss für Kultur und Medien
  • Thilo Graf Rothkirch, Regisseur und Produzent
  • Bettina Zimmermann, Schauspielerin


Kurzinfo: Überbringer guter Nachrichten

  • Kulturstaatsminister Bernd Neumann setzt sich für mehr Hörfilme ein. Bei der Filmförderungsanstalt hat er angeregt, die Herstellung barrierefreier Filme als Förderbedingung in die Richtlinien aufzunehmen  –  und das noch vor der für 2014 geplanten Novellierung des Filmfördergesetzes. Außerdem sollen künftig alle Filme, die durch den Deutschen Filmförderfonds gefördert werden, mit einer Audiodeskription ausgestattet werden.
  • Nico Hofmann von der Produktionsfirma teamworx sagte zu, in diesem Jahr drei Filme, darunter den Historienfilm "Rommel", mit Audiodeskription zu versehen.
  • Michael Klein, Vizepräsident von Pfizer Deutschland, kündigte an, dass das Unternehmen das bestehende Hörfilmangebot um einen Animationsfilm bereichern wird.
  • Die Schauspielerin und Sängerin Jasmin Tabatabai erklärte sich spontan dazu bereit, eine Audiodeskription ohne Honorar einzusprechen.

Im Gespräch:

"Unsere Erwartungen haben sich mehr als erfüllt"

Ende Mai öffnet die SightCity zum zehnten Mal ihre Tore im Sheraton Hotel am Frankfurter Flughafen. Dieses Jubiläum nimmt die "Gegenwart" zum Anlass, um auf die Erfolgsgeschichte der Fachmesse für Blinden- und Sehbehindertenhilfsmittel zurückzublicken. Ein Interview mit Eugen Schäfer, dem "Vater" der SightCity, und Ingrid Merkl, seiner Nachfolgerin als Leiterin des Messe-Organisationsteams und Assistentin des Vorstandes der Metec AG.


Herr Schäfer, Sie gelten als Mitbegründer bzw. "Vater" der SightCity. Deshalb würde ich gerne zunächst mit Ihnen über die "Geburtsstunde" dieser Fachmesse für Blinden- und Sehbehindertenhilfsmittel sprechen: Warum haben Sie sich im Jahr 2003 dazu entschlossen, die SightCity ins Leben zu rufen?

Eugen Schäfer (ES): Die Hintergründe hierfür lagen zum einen im finanziellen Bereich. Vor der Gründung der SightCity haben die Firmen aus dem Bereich der Blinden- und Sehbehindertenhilfsmittel entweder auf der "REHACARE" in Düsseldorf oder auf der "REHAB" in Karlsruhe ausgestellt. Dort musste jeder Anbieter jährlich bis zu 100.000 Mark für Messestände und Aufbauten bezahlen. Solche Kosten kann meiner Erfahrung nach jedoch keine Firma aus dem Blindenbereich auf Dauer tragen. Darüber hinaus mussten wir feststellen, dass aufgrund der großen Ausstellungshallen viele blinde und sehbehinderte Besucher Schwierigkeiten hatten, den Weg zu den für sie relevanten Messeständen zu finden. Manche hatten auch Angst, von Besuchern "überrollt" zu werden, die beispielsweise einen neuen Rollstuhl ausprobierten. Also begannen wir, über eine eigene Messe nachzudenken. Nach vielen Gesprächen und ein wenig Druck von meiner Seite aus taten sich schließlich sechs Firmen zusammen, um die SightCity auf die Beine zu stellen  –  eine Spezialmesse mit freiem Eintritt!


Das heißt, Ihnen und Ihren Mitstreitern war es von Anfang an wichtig, die SightCity an den Bedürfnissen blinder und sehbehinderter Menschen auszurichten. Inwiefern spiegelt sich diese Absicht in der Umsetzung der Messe wider?

ES: Die Grundidee der SightCity beruht auf den Tischmessen, wie sie im angelsächsischen Raum schon länger üblich sind  –  etwa bei der "Sight Village" in England: Es werden einfach Tische in einem großen Raum aufgestellt, auf denen die Firmen dann ihre Produkte präsentieren. Diese Art von Messe reduziert nicht nur die Kosten für die Aussteller, sondern ermöglicht den Besuchern auch einen sehr direkten Zugang zu den vorgeführten Geräten.

Ingrid Merkl (IM): Um möglichst vielen blinden und sehbehinderten Interessierten den Besuch der Messe zu ermöglichen, haben wir auch die so genannten SightCity-Guides eingeführt. Sie begleiten die Besucher etwa von den Bahnsteigen am Flughafen Frankfurt zur Messe im Hotel bzw. wieder zurück. Diesen speziellen Service bieten wir kostenlos an. Darüber hinaus bitten wir unsere Aussteller, auf Menschen zuzugehen, die etwas verloren in der Gegend herumstehen, und diesen gegebenenfalls weiterzuhelfen. Das funktioniert hervorragend.


Das Konzept der SightCity kommt gut an: Im Laufe der Jahre hat sowohl die Zahl der Besucher als auch die der Aussteller kontinuierlich zugenommen. Kann man demnach sagen, dass sich Ihre Erwartungen an die SightCity erfüllt haben?

ES: Unsere Erwartungen haben sich sogar mehr als erfüllt! Natürlich konnten wir im Jahr 2003 noch nicht ahnen, wie gut die SightCity bis heute angenommen werden sollte. Aber angesichts von 36 Ausstellern und mehr als 1.500 Besuchern bei der ersten SightCity hatten wir schon die Hoffnung, dass sich diese Veranstaltung dauerhaft etabliert.

IM: Heute stellen rund 120 Firmen ihre Produkte und Dienstleistungen bei der SightCity aus. Die Tatsache, dass rund 40 Prozent von ihnen aus dem Ausland kommen, zeigt, dass die Messe nicht nur hierzulande, sondern auch international einen hohen Stellenwert genießt. So machen sich immer mehr Interessierte aus umliegenden Ländern  –  der Schweiz, Luxemburg, den Niederlanden, Polen oder Tschechien  –  auf den Weg nach Frankfurt. Insgesamt erwarten wir in diesem Jahr wieder ca. 4.000 Besucher. Das empfinden wir als sehr guten Wert, zumal unsere räumlichen Kapazitäten begrenzt sind und es uns wichtig ist, dass die blinden und sehbehinderten Besucher in Ruhe die verschiedenen Geräte ausprobieren und sich von den Ausstellern beraten lassen können.


Angesichts dieser Zahlen gilt die SightCity heute als europaweit größte Fachmesse für Blinden- und Sehbehindertenhilfsmittel. Welche Faktoren haben diese Erfolgsgeschichte Ihrer Meinung nach begünstigt?

ES: Ich glaube, das Wichtigste ist tatsächlich die Konzentration auf das Thema "Blindheit und Sehbehinderung". Das ist das, was unsere Kunden erwarten und was sie brauchen. In dem Zusammenhang spielt insbesondere das SightCity-Forum eine große Rolle, bei dem sich die Besucher anhand von Vorträgen und Diskussionen über verschiedenste Themen informieren können  –  von Augenkrankheiten über neue Hilfsmittel bis hin zu sozialen Fragen. Dieses Angebot wird seit seiner Einführung im Jahr 2006 sehr gut angenommen.


Zum Schluss wollen wir mit Ihnen, Frau Merkl, einen Blick in die Zukunft der SightCity werfen: Wie soll es mit der Messe weitergehen und worauf dürfen sich die Besucher besonders im Jubiläumsjahr freuen?

IM: Ich hoffe, dass wir die SightCity noch viele Jahre lang anbieten können und diese weiterhin das Interesse so vieler Besucher weckt. Damit das gelingt, nehmen wir gerne Wünsche, Anregungen wie auch Kritik von Besuchern und Ausstellern entgegen. Um unser Konzept weiter zu verbessern, planen wir speziell für die zehnte SightCity eine kleine Umfrage. Ich würde mich freuen, wenn dabei möglichst viele Besucher mitmachen würden. Unter allen Teilnehmern verlosen wir an jedem Veranstaltungstag interessante Gewinne. Es lohnt sich also, der SightCity 2012 einen Besuch abzustatten!

Dieses Gespräch führte Andrea Temminghoff.


Dazu ein Bild: Zwei Köpfe, die hinter der SightCity stecken: Ingrid Merkl und Eugen Schäfer


Kurzinfo:

Extrabuch auf DBSV-Inform: In Buch 24 finden Sie den Messekompass zur SightCity 2012.



Kurzinfo: SightCity 2012

23. bis 25. Mai
Hotel Sheraton, Flughafen Frankfurt am Main
Öffnungszeiten:
    23./24.5., 10-18 Uhr
    25.5., 10-16 Uhr
Eintritt frei!
www.sightcity.net

  • Kostenfreier Abholservice vom Fern- und Regionalbahnhof Frankfurt Flughafen, Tel.: 01 51 / 56 59 69 79 (nur während der Messe geschaltet!)
  • Kostenpflichtiger Begleitservice auf der Messe (12,50 Euro / Stunde), Anmeldung im Internet: www.sightcity.net/2012/de/besucher/messeguides.php


Kurzinfo: Die Selbsthilfe auf der SightCity 2012

Fachkundigen Rat in hilfsmitteltechnischen, rechtlichen oder sozialpolitischen Fragen erhalten Besucher der SightCity auch in diesem Jahr wieder bei den Organisationen der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe: Der DBSV und der Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen (BSBH) sowie die Deutsche Blindenstudienanstalt (blista) und der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) präsentieren sich direkt im Foyer des Messebereichs mit zwei Gemeinschaftsständen (D16 bzw. D17). Unter dem Motto "Nachgefragt" lassen sich dort am Mittwoch und Donnerstag von 11 bis 13 Uhr und von 14 bis 16 Uhr sowie am Freitag von 11 bis 13 Uhr firmenunabhängige Informationen über Hilfsmittel einholen. Außerdem beantworten die Mitarbeiter der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm) gerne die Fragen der Messebesucher.

Darüber hinaus beteiligt sich die Selbsthilfe am SightCity-Forum, das mit seinen Vorträgen, Fortbildungsangeboten und Diskussionsveranstaltungen sowohl für Betroffene als auch für Fachleute von Interesse ist. Im Fokus stehen diesmal das Thema "Hörsehbehinderung" sowie das Beratungsangebot "Blickpunkt Auge" für Augenpatienten. Zudem erläutert Dr. Michael Richter von der rbm, welche Finanzierungsmöglichkeiten es etwa für das Orientierungs- und Mobilitätstraining gibt.

Nicht zuletzt lockt das beliebte Gewinnspiel des DBSV mit attraktiven Preisen: Dem glücklichen Gewinner winkt in diesem Jahr eine Reise für zwei Personen nach Boltenhagen ins AURA-Hotel "Ostseeperlen", inklusive zwei Übernachtungen im Doppelzimmer mit Vollpension sowie Anreise mit der Deutschen Bahn (2. Klasse). Außerdem können sich zwei SightCity-Besucher über ein Zeitschriften-Abo im DAISY-Format bei der ATZ Holzminden freuen und es gibt zehn aktuelle DAISY-Hörbücher des Argon Verlages zu gewinnen.

DBSV-Nachrichten:

Gehen, ausweichen, innehalten  –  Schritte eines Lebens

Magdalena ist ein wildes Mädchen, voller Fantasie und Spielfreude. Obwohl sie nahezu blind ist, kämpft sie bei Schneeballschlachten mit, springt von Straßenbahnen ab und lernt sogar Lesen. Und doch ist sie manchmal fürchterlich einsam. Aus dem bewegten Leben von Magdalena Eglin, die 1933 in Freiburg geboren wurde und im wahren Leben Veronika Zimmermann heißt, erzählt Ulla Lachauer in "Magdalenas Blau". Das Buch stellen die Autorin und die Protagonistin beim Louis Braille Festival der Begegnung 2012 vor. Zur Einstimmung druckt die "Gegenwart" einen Auszug daraus ab.


Eines Tages nahm mich Mutter in ein großes Gebäude mit, ganz in unserer Nähe. "Wir gehen heute ins Schulamt. Sei brav." Noch bevor die Dame in dem Büro etwas sagen konnte, ergriff Mutter das Wort:

"Mein Mann hat strengstens verboten, dass seine Tochter auf die Blindenschule geht. Sie soll nicht ins Internat!" Nie hatte ich Mutter so energisch erlebt.

"Ja, wenn sie in Freiburg bleiben soll, dann muss sie auf die Hilfsschule in der Rotlaubstraße."

"Nein, dafür ist die Magdalena viel zu gescheit. Und die bringt dort mit ihrem Temperament nur alles durcheinander."

Temperament? Das kannte ich doch von unserem alten Doktor, das ist so etwas wie Fieber. Sofort sprang ich auf:

"Ich hab' keine Temperatur, da, fühlen sie doch mal!"

Sie lachten, Mutter und die Dame. Irgendwie spürte ich, die Situation entspannte sich, und dann wandte sich die Schulamtsfrau mir zu.

"Was kannst du sehen?"

"Ich kann Bäume sehen", antwortete ich bestimmt. Ich sagte nicht, dass ich in der Regel alles, was hoch und grün war, für einen Baum hielt. Wenn sie mir einen grünen Elefanten hingestellt hätte, hätte ich den vielleicht auch für einen Baum gehalten.

"Siehst du meine Nase?"

"Ja." Jetzt durfte ich keinen Fehler machen  –  und nicht zu viele Worte.

Schließlich fragte die Dame Mutter, ob sie Geld hätte, mich auf eine Privatschule zu geben.

Zwanzig Mark im Monat, nicht gerade wenig, dafür sei ich wirklich gut aufgehoben.

"In Sicherheit", fügte sie leise hinzu. Was sollte dieses Wort hier?

"Ja!" Mutter klang erleichtert. "Ich werde sie morgens mit dem Rad dorthin fahren."

Noch am selben Tag flitzte sie mit mir auf dem Gepäckträger in die Erwinstraße zu Fräulein Pfeiffer, der Lehrerin. Wieder musste ich mich einer Prüfung unterziehen, diesmal schien es nicht gefährlich zu sein. Fräulein Pfeiffer wollte wissen, ob ich schon etwas von Dornröschen und Schneewittchen gehört hätte.

"Märchen, die kenn' ich alle schon laaaaaaaaaaaang!"

"Warst du denn schon mal auf dem Münsterturm?"

"Natürlich, das ist ein gotischer Turm!"

"Wo wohnt der Erzbischof?"

"Am Münsterplatz!"

"Warum?"

"Das muss er doch. Er muss doch sehen, ob alles in Ordnung ist."

"Möchtest du in die Schule?"

"Ja. Spielen kann ich schon lange. Ich will lernen."

Ab Ostern 1940 saß ich nun jeden Morgen auf Mutters Gepäckträger. Ungefähr zwei Kilometer waren es von unserer Erasmusstraße in das bürgerliche Viertel Wiehre, wo Fräulein Pfeiffer Schule hielt.

Etwas Besseres als die Pfeifferschule hätte mir nicht passieren können. Fräulein Pfeiffer muss damals schon über 75 Jahre alt gewesen sein. Sie trug meist ein dunkelblaues Kleid, daran erinnere ich mich, Spitzen an den Handgelenken, und an ihre sehr feinen, weichen Hände. Wir waren 14 Kinder von sieben bis elf Jahren, in nur einem Zimmer.

Mit der Schiefertafel kam ich überhaupt nicht zurecht, sie war zu dunkel für mich und der Kontrast zum Weiß des Griffels viel zu schwach. Deswegen ließ mich Fräulein Pfeiffer gleich mit Papier und Tinte üben. Klaus, ein zwei Jahre älterer Mitschüler, linierte mir die Hefte mit einem roten Stift, so dick, dass meine Tintenbuchstaben oben und unten Halt finden konnten.

"Sie kann es! Magdalena kann es!" Klaus freute sich wie verrückt.

Klaus und ich wurden Freunde. Sein Handgelenk war knochig, weiß ich noch, einmal zumindest muss ich es gefasst haben, mitten im Sturz oder in einer plötzlichen Aufwallung von Angst. In meiner Erinnerung nimmt er mich ganz leicht am Arm, nicht dauernd, sondern nur wenn es nötig ist. Mittags laufen wir gemeinsam bis zum Schwabentor  –  ein Weg, den ich immer noch ganz genau kenne. Tapp-tapp. Ich höre meine Schritte, die eines kräftigen, energischen Mädchens, immer aufmerksam, immer wachsam. Spürt der Fuß ein Hindernis auf, das Ohr eine Gefahr? Bordsteinkanten, ein Fahrrad von rechts  –  gehen, ausweichen, innehalten, ein ganz eigener Rhythmus, und Klaus passt sich mir an. Manchmal, wenn es ihm zu langweilig wird  –  denn eigentlich ist er ein Springinsfeld  –  zieht er mich hinter sich her und ich vertraue ihm, zockle mit, er wird schon aufpassen.

Mit freundlicher Genehmigung des Rowohlt-Verlages abgedruckt aus: Ulla Lachauer, "Magdalenas Blau. Das Leben einer blinden Gärtnerin", Reinbek 2011


Dazu zwei Bilder: Ulla Lachauer (li.) hat aus dem Leben von Veronika Zimmermann ein Buch gemacht.


Kurzinfo:

Künstler, Service und Aktionen: Was Sie beim Festival erwartet, erfahren Sie in der "Gegenwart" und im Internet unter www.dbsv-festival.de



Kurzinfo: Punktschrift in der Lese-Lounge

Noch mehr Literatur können Festivalbesucher am 2. Juni von 12 bis 18 Uhr in der Lese-Lounge erleben: Bei ihren Punktschriftlesungen geben Helmuth Zedlitz und Thomas Maurenbrecher beispielsweise einen fiktiven Dialog zwischen Louis Braille und Samuel Hahnemann  –  dem Begründer der Homöopathie  –  wieder. Christine Langer trägt einige ihrer Gedichte vor und Christian Spremberg lässt seine Finger über die Punkte eines Tucholsky-Klassikers fliegen.

Mehr Infos im
Festivalbüro
Tel.: 0 30 / 64 08 12 50

oder im
Internet: www.dbsv-festival.de

Länderspiel im Blindenfußball: Deutschland  –  Türkei

Die besten Blindenfußballer aus der Türkei und Deutschland treffen im Rahmen des Louis Braille Festivals der Begegnung am 2. Juni um 13 Uhr vor dem Berliner Tempodrom aufeinander. Es ist bereits die vierte Begegnung der beiden Nationalmannschaften: Drei davon konnte das deutsche Team gewinnen, das allerdings bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr mit einem letzten Platz deutlich hinter der Türkei auf Rang vier zurückblieb. Mit einem Sieg können die deutschen Kicker unterstreichen, dass sie den Anschluss an die europäische Spitze halten können.

Aber nicht nur in sportlicher Hinsicht ist die Partie für die Beteiligten eine spannende Herausforderung: Schließlich spielen in der deutschen Nationalmannschaft  –  wie auch in den meisten regionalen Blindenfußballteams hierzulande  –  viele Sportler, die in der Türkei geboren wurden oder deren Eltern aus der Türkei stammen. Dazu passt, dass der Sportplatz, auf dem die Begegnung stattfindet, im Berliner Stadtteil Kreuzberg liegt. Dort leben Menschen mit deutschen und türkischen Wurzeln friedlich zusammen.

Im Anschluss an das Länderspiel treten dann die Blindenfußballer aus Berlin und Breslau gegeneinander an.

Workshops beim Festival

Neues ausprobieren und erfahren  –  dazu laden verschiedene Workshops ein. Wer sich beim Louis Braille Festival in Sachen Kunst oder Kunsthandwerk versuchen möchte, kann das sozusagen im Vorbeigehen tun: Angebote wie "Schmuck und Speckstein", "Tastbilder aus Gips" oder "100 Jahre DBSV  –  100 Bilder" stehen am 2. Juni von 10 bis 17 Uhr allen Besuchern offen.

Für die Workshops in den Bereichen Naturheilkunde, Meditation und Schminken ist die Teilnehmerzahl dagegen begrenzt. Wer sich für Chi Gong, Hot-Stone-Massagen, Schröpfen, Ohrenkerzen, Eigenmassage und Meditation, Klangschalen(-massagen) oder Schminken mit anschließender Farbberatung interessiert, sollte sich daher vorab im Festivalbüro über die genauen Termine informieren und anmelden:

Tel.: 0 30 / 64 08 12 50
E-Mail: info@dbsv-festival.de



Kurzinfo: Louis Braille Festival der Begegnung 2012 Berlin

Freitag, 1. Juni 2012, 14 Uhr,
bis Sonntag, 3. Juni 2012, 14 Uhr
Berlin, Tempodrom am Anhalter Bahnhof
Eintritt frei!

Infos, Hotelbuchung und Anmeldung
Tel.: 0 30 / 25 00 23 84
    Mo.-Fr., 9-19 Uhr
    Sa., 10-18 Uhr
    So., 10-14 Uhr
    Feiertags 10-18 Uhr
oder www.dbsv-festival.de



Kurzinfo: Spenden erwünscht!

Unterstützen Sie das Louis Braille Festival 2012. Überweisen Sie eine Spende auf das Konto des DBSV:

Kontonummer: 32 733 00
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 100 205 00
Verwendungszweck: "Spende für das DBSV-Festival 2012"

Oder spenden Sie direkt über das Formular unter www.dbsv-festival.de/spende

Beraten und beschlossen

Die wichtigsten Themen der Präsidiumssitzung vom 28. März im Überblick


Jahresabschluss

Schwerpunkt der Sitzung war der Jahresabschluss für das Wirtschaftsjahr 2011, den Dietrich Dustert, der Steuerberater des DBSV, dem Präsidium vorstellte und erläuterte. Nach dem positiven Ergebnis des Jahres 2010 gab es auch 2011 einen Überschuss. Blickt man weiter zurück, stellt man aber fest, dass die Überschüsse dieser beiden "guten" Jahre zunächst einmal die Defizite der vorausgegangenen Jahre ausgeglichen haben. Damit hat der Verband wieder die Solidität erreicht, die bei seiner Größenordnung notwendig ist.

Dustert wies nachdrücklich darauf hin, dass der Überschuss auf Nachlässen und einer zweckgebundenen Großspende beruht, also auf nicht kalkulierbaren Einnahmen. Rechnet man diese heraus, ergibt sich lediglich ein minimaler Überschuss, der ohne die Beitragserhöhung nicht erreicht worden wäre, vielmehr hätte sich das strukturelle Defizit fortgesetzt. Das Präsidium sieht sich deshalb darin bestätigt, mit der stufenweisen Beitragserhöhung bis 2015 den richtigen Weg hin zu einem ausgeglichenen Jahresergebnis eingeschlagen zu haben.


Behördenrufnummer D115

Die bundeseinheitliche Rufnummer für Anliegen an die kommunalen Behörden droht sich zum Jobkiller für blinde und sehbehinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Telefonzentralen auszuwachsen. In Hamburg ist eine Software im Einsatz, die den barrierefreien Zugang zu den unterschiedlichen Auskunftssystemen ermöglicht. Das Präsidium bittet das Netzwerk berufliche Teilhabe, ein Anforderungspapier zu formulieren, mit dem sich der DBSV und seine Landesvereine an die jeweiligen kommunalen Spitzenverbände wenden können und auf dessen Grundlage ein weiterer Pilot gefahren werden sollte.


Beratungshandbuch

Die Arbeitsgruppe "Beratungsqualität" hat das Handbuch für die Beratung durch ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter vor Ort fortgeschrieben. Durch das Projekt "Blickpunkt Auge" wurden vor allem die Abschnitte Augenmedizin und LowVision erweitert. Außerdem ist das Thema "Bewältigung der Behinderung" neu aufgenommen worden. Das Präsidium hat die neue Fassung verabschiedet und wird sie im Mai dem DBSV-Verwaltungsrat vorlegen.


Jubiläumsjahr 2012

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Das Präsidium befasste sich mit dem Louis Braille Festival der Begegnung und dem Festakt zum 100-jährigen Bestehen des DBSV, der im Zusammenhang mit der Verwaltungsratssitzung im Oktober stattfinden wird.


10. Deutscher Hörfilmpreis

Noch unter dem frischen Eindruck der Verleihung des 10. Deutschen Hörfilmpreises vom Vorabend waren sich alle einig: Es war eine gelungene Jubiläumsveranstaltung, die das Anliegen des Hörfilms praktisch und politisch einen deutlichen Schritt vorangebracht hat. Es gab durchweg positive Reaktionen und eine sehr gute Medienresonanz.

Klaus Hahn
Mitglied des DBSV-Präsidiums  

Meldungen

14.000 Unterschriften für taubblinde Menschen

Am 29. März übergab die Stiftung "taubblind leben" im Bundessozialministerium 14.000 Unterschriften, um der Forderung nach einem Merkzeichen "Tbl" für den Schwerbehindertenausweis Nachdruck zu verleihen. Da der besondere Bedarf taubblinder Menschen bislang nicht im System der Sozialleistungen verankert ist, leiden die Betroffenen unter einer dramatischen Unterversorgung. Bereits seit 2007 setzt sich auch der Gemeinsame Fachausschuss "Hörsehbehindert/Taubblind" (GFTB) für die Einführung eines Merkzeichens ein. So soll Taubblindheit als Behinderung eigener Art anerkannt und eine angemessene Versorgung mit Hilfsmitteln und Assistenzleistungen sichergestellt werden.

Begleitet wurde Irmgard Reichstein von der Stiftung "taubblind leben" bei der Unterschriftenübergabe von dem taubblinden Diakon Peter Hepp, von Wolfgang Angermann, Präsident der Europäischen Blindenunion und Leiter des GFTB, und Eberhard Jüttner, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes. Eindringlich forderten sie die Politik zum Handeln auf.

Von Seiten des Sozialministeriums zeigten Gitta Lampersbach und Peter Mozet Verständnis für die besondere Situation taubblinder Menschen, auch dafür, dass schon hörsehbehinderte Menschen einen taubblindenspezifischen Bedarf haben. Sie stellten aber keinerlei konkrete Maßnahmen in Aussicht. Man brauche zunächst wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse, sagte auch Roland Borosch vom Sozialministerium Nordrhein-Westfalen. Sowohl dort als auch auf Bundesebene sind Studien zur Situation taubblinder Menschen in Vorbereitung.

Bemerkenswerte Resonanz auf Bordstein-Umfrage

Welche Erfahrungen machen blinde und sehbehinderte Menschen mit Borsteinabsenkungen und Bodenindikatoren beim Überqueren von Straßen? Unter dieser Fragestellung haben der DBSV und das Institut für barrierefreie Gestaltung und Mobilität (IbGM) zu Beginn dieses Jahres eine bislang einzigartige Umfrage durchgeführt. Noch werden die Ergebnisse ausgewertet. Fest steht aber schon jetzt, dass die Resonanz alle Erwartungen übertroffen hat. Zwischen dem 9. Januar und dem 4. März kamen insgesamt 1.384 Datensätze zusammen, die jetzt in die Auswertung einfließen. Mit 872 Befragten hat ein Großteil der Teilnehmer von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, den Fragebogen im Internet auszufüllen. 389 Personen haben den Fragebogen ausgefüllt, der der Schwarzschriftausgabe der "Gegenwart" beilag. Und 123 Datensätze beruhen auf Telefoninterviews, auf die sich die Hörer von DBSV-Inform und die Leser der Braille-"Gegenwart" anhand eines angefügten Fragebogens vorbereiten konnten. Eine Stichprobe ergab, dass sich 671 Frauen und 713 Männer aller Altersstufen und aus nahezu allen Postleitzahlbezirken der Bundesrepublik an der Umfrage beteiligt haben. 860 von ihnen gaben an, blind zu sein, 370 stuften sich als hochgradig sehbehindert ein, 154 als sehbehindert.

Die Ergebnisse der Umfrage werden in ein Forschungsprojekt des Bundesverkehrsministeriums einfließen. Dessen Ziel ist es, Standards für die Gestaltung von Bordkanten und Bodenindikatoren sowie Empfehlungen für deren Einsatz an Querungsstellen von Hauptverkehrsstraßen zu erarbeiten.

Glaukomvorsorge: Augeninnendruckmessung auf dem Prüfstand des IGeL-Monitors

Der IGeL-Monitor des Medizinischen Diensts des Spitzenverbands Bund der Krankenkassen (MDS) hat die Messung des Augeninnendrucks zur Vorsorge und Früherkennung eines Glaukoms untersucht und als "tendenziell negativ" eingeschätzt. Die Glaukomvorsorge, die Menschen über 40 Jahren empfohlen wird, ist derzeit keine Leistung der Krankenversicherungen. Sie wird von den Augenärzten als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) angeboten, die der Patient selbst zahlen muss. Der MDS bewertet diese Selbstzahlerleistungen, um Versicherte in die Lage zu versetzen, sich dafür oder dagegen zu entscheiden. Die Ergebnisse werden im Internet unter www.igel-monitor.de veröffentlicht.

Auf die aktuelle Bewertung des IGeL-Monitors hin stellte der Berufsverband der Augenärzte (BVA) klar, dass zur Glaukomfrüherkennung unbedingt auch die Untersuchung des Sehnervenkopfes gehört. Prof. Dr. Bernd Bertram, 1. Vorsitzender des BVA, betonte: "Die korrekt durchgeführte Früherkennungsuntersuchung des Glaukoms umfasst bei den Augenärzten neben der Messung des Augeninnendrucks die viel wichtigere eingehende Inspektion und Beurteilung der Papille. Nur aus der Kombination beider Verfahren wird eine wirkliche Früherkennung gewährleistet. Diese Kombination wird in dem IGeL-Monitor nicht bewertet."


Dazu ein Bild: Die Augeninnendruckmessung kann Hinweise auf eine Glaukomerkrankung geben.

Gemeinsame Fachgruppe "Blickpunkt Auge" in NRW

Nach der satzungsmäßigen Öffnung für die Aufnahme von Augenpatienten haben die drei nordrhein-westfälischen Blinden- und Sehbehindertenvereine ihre zehnte gemeinsame Fachgruppe gegründet. Diese soll mit diagnosebezogenen Informationsveranstaltungen und Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch dazu beitragen, die Situation von Mitgliedern wie auch nicht organisierten Menschen mit Augenerkrankungen zu verbessern. Um die Schnittstelle zum gleichnamigen Projekt des DBSV zu dokumentieren, entschied man sich für den Namen "Blickpunkt Auge".

Die Arbeitsweise der Fachgruppe ließ sich bereits bei der Auftaktveranstaltung erkennen, die am 17. März im Klinikum Dortmund unter der Regie von Walter Görlitz stattfand: Drei renommierte Augenärzte referierten zu jeweils einer Augenerkrankung und leiteten anschließend vertiefende Workshops. Klaus Hahn, Vorsitzender des Blinden- und Sehbehindertenvereins Westfalen, machte in seiner Begrüßung deutlich, dass die Öffnung für Augenpatienten ernst gemeint sei und man diese so früh wie möglich beratend unterstützen wolle. Zur dauerhaften Mitarbeit in der Fachgruppe "Blickpunkt Auge" erklärten sich am Ende der Tagesveranstaltung zwölf der rund 80 Teilnehmer bereit.

Jugendtreffen in Boltenhagen

Zum Landesjugendtreffen, diesmal mit dem Schwerpunkt "Bildung und Beruf", lädt die Jugendgruppe des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern (BSVMV) vom 7. bis 10. Oktober junge Menschen aus ganz Deutschland ein. Im AURA-Hotel "Ostseeperlen" in Boltenhagen informieren Mitarbeiter vom Berufsförderungswerk und vom Integrationsfachdienst über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und diskutieren mit den Teilnehmern über die Vor- und Nachteile einer betrieblichen bzw. überbetrieblichen Ausbildung. Außerdem stehen das Persönliche Budget und die Arbeit des DBSV sowie des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) auf dem Programm. Neue Kontakte können bei einer Strandwanderung und an den Abenden geknüpft werden.

Mehr Infos und Anmeldung beim
BSVMV
Vivien Marquardt
Tel.: 03 81 / 77 89 80
E-Mail: v.marquardt@bsvmv.org

Bundesverdienstorden für DBSV-Präsidentin Renate Reymann

Für ihr mehr als 20-jähriges ehrenamtliches Engagement zugunsten blinder und sehbehinderter Menschen ist DBSV-Präsidentin Renate Reymann am 19. März mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Die Verleihung nahm Erwin Sellering, Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, im Namen des Bundespräsidenten in der Schweriner Staatskanzlei vor.

Renate Reymann war im September 1990 Gründungsmitglied des Blinden- und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern und setzte sich in den Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung für den Aufbau der Selbsthilfestrukturen in ihrer Heimat ein. Auch im Vorstand des Deutschen Blindenverbandes, in den sie bereits 1990 gewählt wurde, war ihr das Zusammenwachsen der Landesvereine in Ost und West ein besonderes Anliegen. Der Tradition in der DDR folgend, hat sie sich unter anderem für die Öffnung des Verbandes für die Belange sehbehinderter Menschen stark gemacht, was 1998 zur Umbenennung in "Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband" führte. Seit 2006 erhebt Renate Reymann als Präsidentin des DBSV ihre Stimme, um in Deutschland wie auch im internationalen Kontext für die gleichberechtigte Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen zu kämpfen.


Dazu ein Bild: Bei der Verleihung des Bundesverdienstordens: DBSV-Präsidentin Renate Reymann mit Ministerpräsident Erwin Sellering.

Hohe Ehrung für Annegret Walter vom BSVSH

Am 14. März ist die Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins Schleswig-Holstein (BSVSH), Annegret Walter, mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt worden. Seit 1975 gehört Walter dem Landesvorstand des BSVSH an, den sie mittlerweile seit mehr als zehn Jahren als Vorsitzende leitet. Als solche stand sie in jüngerer Vergangenheit an der Spitze zahlreicher Aktionen zur Verteidigung des Blindengeldes. Außerhalb des Vereins entwickelte Annegret Walter Projekte in ihrer Kirchengemeinde, die Blinden und Sehbehinderten die Kommunikation erleichtern, und setzt sich bis heute in der Bürgerberatung Bargteheide ein. Darüber hinaus engagiert sie sich im Vorstand der Norddeutschen Blindenhörbücherei, ist Mitglied im Altenparlament des Schleswig-Holsteinischen Landtages und wirkt seit zwei Jahren als ehrenamtliche Richterin am Sozialgericht Lübeck.

Trauer um BKD-Vorsitzenden Dieter Renelt

Der Bundesvorsitzende des Bundes der Kriegsblinden (BKD), Dieter Renelt, ist am 1. März im Alter von 73 Jahren verstorben. Der gebürtige Schlesier war als Sechsjähriger drei Wochen nach Kriegsende bei der Explosion einer Handgranate erblindet. Dennoch legte er das Abitur an einem "normalen" Gymnasium ab, studierte Rechtswissenschaften und arbeitete bis zu seiner Pensionierung bei der Bezirksregierung Schwaben, wo er als Regierungsdirektor aus dem Amt schied. Parallel hat sich Dieter Renelt seit den 1970er Jahren in unermüdlicher Weise für die Kriegsblinden in Deutschland eingesetzt: 1974 wurde er in den Vorstand des Bezirksverbandes Schwaben des BKD gewählt und war ab 1995 Vorsitzender des Landesverbandes Bayern. Im Jahr 2001 übernahm er schließlich das Amt des Bundesvorsitzenden des BKD, das er bis zu seinem unerwarteten Tod mit großem Engagement und Sachverstand ausübte.

4. Mai 1996: Gründung des DAISY-Consortiums

Die Wiege von DAISY, dem Digital Accessible Information System, steht in Schweden. Dort begannen Entwickler bereits im Jahr 1994, an einem barrierefreien Hörbuch-Format zu tüfteln. Da man nicht nur in Schweden die Bedeutung erkannte, kam es am 4. Mai 1996 zur Gründung eines internationalen Vereins, dem DAISY-Consortium, in dem 60 Bibliotheken und Einrichtungen für blinde und sehbehinderte Menschen Mitglied sind. Das DAISY-Consortium entwickelt seitdem den internationalen Standard und die Strategien zur Umsetzung für die Produktion im DAISY-MP3-Format.

Die Büchereien, die sich im deutschen Sprachraum unter dem Dach der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) zusammengeschlossen haben, sind am 1. Januar 2010 gemeinsam auf DAISY umgestiegen. 43.000 Buchtitel stehen den Lesern derzeit zur Verfügung, darunter auch wertvolle Bestände, die in mehr als 50 Jahren für die Ausleihe auf Kassetten und anfänglich auf Spulenbändern von professionellen Sprecherinnen und Sprechern gelesen wurden. Soweit die technische Qualität der Aufsprache es zuließ, wurden die Bänder digitalisiert und auf den DAISY-Standard gebracht. Eine DAISY-CD kann bis zu 40 Stunden Text fassen, das entspricht 27 Kassetten C90 oder 20 Spulenbändern. In DAISY-Büchern lassen sich Kapitel, Unterkapitel, Abschnitte usw. gezielt ansteuern, ja sogar Seitenzahlen. Praktiziert wird bereits, wenn auch aus urheberrechtlichen und organisatorischen Gründen noch nicht bei den Blindenhörbüchereien, Download und Streaming, also der körperlose Zugriff im Internet.

Das Hörbuch gehört für blinde und sehbehinderte Menschen zu den bedeutendsten Errungenschaften des 20. Jahrhunderts. Unter Prof. Carl Strehl begann man in Marburg bereits 1934, auf Schallplatten aufgezeichnete Werke auszuleihen. 1954 wurde die Deutsche Blindenhörbücherei in Marburg gegründet, unter anderem vom Deutschen Blindenverband, dem Vorgänger des heutigen DBSV. In den Folgejahren nahmen zehn weitere Hörbüchereien den Betrieb auf. Die Bücher wurden auf Langspielband mit 360 m Länge je 15-cm-Spule im Halbspurverfahren produziert und konnten mit Heimtonbandgeräten bei einer Abspielgeschwindigkeit von 9,5 cm/s wiedergegeben werden. Das entsprach einer Laufzeit von zwei Stunden je Band.

In den 1960er Jahren kam die Kompaktkassette auf den Markt. Die Abspielgeräte wurden nach und nach bedeutend billiger und kleiner, bis hin zum Walkman, wenig größer als eine Kassette in der Box. In den 1970er Jahren begannen die Büchereien mit der Umstellung auf Kassette, die Anfang der 1980er Jahre abgeschlossen wurde.

Das Hörbuch ermöglicht nicht nur blinden und sehbehinderten Menschen ohne Braille-Kenntnisse den Zugang zur Literatur, es lässt sich auch wesentlich schneller und preiswerter produzieren als Braille. So haben die seit 1998 in Medibus organisierten Medienproduzenten die Vision, jedes Buch im DAISY-Format zugänglich zu machen und damit die Informationsbarrieren zu überwinden.

Gustav Doubrava
Ehrenmitglied des DBSV  



Kurzinfo: Kalenderblätter

100 Jahre  –  elf Stichtage. Die "Gegenwart" blättert in der Geschichte des DBSV. Im Jubiläumsjahr wird in jeder Ausgabe an ein Datum erinnert, das für die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe bedeutend war. Ein Rückblick in Schlaglichtern.



DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:

  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
    5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dussmann das KulturKaufhaus, Berlin
    10% auf Hörbücher und Hörspiele
  • Dorint Hotels & Resorts
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • NH-Hotels
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • Reinecker Reha-Technik
    10% auf ausgewählte Produkte der mobilen M-Serie
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen

Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart".

Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.

Mitgliedschaft lohnt sich!

Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
www.dbsv.org/dbsv-karte

Standpunkt: Nicht immer hinterherhecheln müssen

Unser Staat macht sich Gedanken darüber, wie er mit seinen Bürgerinnen und Bürgern in Zukunft kommunizieren möchte. Die Zauberformel dazu heißt E-Government, wörtlich übersetzt: elektronische Regierung. Keine langen Schlangen mehr in düsteren Verwaltungsgebäuden, sondern alles sauber vom heimischen PC aus geregelt  –  so lauten die Versprechungen der schönen neuen elektronischen Welt. Inzwischen liegt ein allererster Gesetzentwurf auf dem Tisch, der die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe auf den Plan gerufen hat.


Ein Standpunkt von Uwe Boysen,
Vorsitzender des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS)

Unterzieht man den Referentenentwurf eines E-Government-Gesetzes, der sich noch im Geburtsstadium befindet, einer Präimplantationsdiagnostik, so stellt sich schnell heraus, dass dem elektronischen Baby noch so manches fehlt, unter anderem Vorkehrungen, um Barrierefreiheit zu gewährleisten. Das gilt etwa für die elektronische Akteneinsicht oder die Möglichkeit, per Internet staatliche Rechnungen zu bezahlen, um nur zwei Punkte herauszugreifen.

Woran liegt diese Ignoranz, die sich auf geltendes Recht, etwa auf das Bundesbehindertengleichstellungsgesetz oder die UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) bezieht? Es sind drei miteinander verschränkte Ebenen, die zu solchen Fehlleistungen führen. Da ist einmal der Grundsatz der öffentlichen Verwaltung, ihre Vorgänge streng nach hergebrachten Regeln zu erledigen, so dass Innovationen fast nur dann möglich erscheinen, wenn sie zur Einsparung von Finanzmitteln führen. "Verfassungen vergehen, Verwaltung bleibt bestehen", so hat es Otto Mayer, ein großer Verwaltungsrechtler, einmal sinngemäß formuliert. Weiter ist da die Scheu der Juristen, internationale Abkommen, seien sie auch innerstaatlich geltendes Recht geworden, in ihre Überlegungen mit einzubeziehen, insbesondere wenn ihre Vorschriften so sperrig formuliert sind, wie das bei der BRK bedauerlicherweise zum Teil der Fall ist. Und da ist schließlich die generelle Unkenntnis über unsere Lebenssituation, die nicht nur den Verfassern von Gesetzentwürfen eigen ist.

Was kann man gegen solche sich ständig wiederholenden Unterlassungssünden in Zukunft tun? Man kann Stellungnahmen schreiben, wie wir es getan haben, und man kann hochprofessionelle Öffentlichkeitsarbeit betreiben, wie unsere Organisationen es heute verstärkt tun. Doch reicht das für greifbare Erfolge offenbar nicht aus. Deshalb brauchen wir Schulungen für das Personal, das solche Gesetzentwürfe schreibt und die Rechte behinderter Menschen schlicht vernachlässigt. Als Selbsthilfeorganisationen und Experten in eigener Sache sind wir dafür bestens gerüstet. Nur können wir derartige Schulungen nicht ohne finanzielle Unterstützung von Seiten des Staates erbringen. Auch hierzu hat sich die Bundesrepublik Deutschland jedoch in Art. 8 der BRK verpflichtet. Sorgen wir  –  vielleicht mit Unterstützung des Behindertenbeauftragten der Bundesregierung  –  dafür, dass solche konsequenten Schulungsprogramme bald Wirklichkeit werden, damit sich die Barrieren in den Köpfen endlich auflösen und wir nicht jedem neuen Gesetzentwurf mühsam hinterherhecheln müssen.


Dazu ein Bild: Wirft der Verwaltung Ignoranz gegenüber behinderten Menschen vor: Uwe Boysen

Thema: Sehprobleme im Alter

Die Wahrscheinlichkeit einer Augenerkrankung steigt mit zunehmendem Alter rapide an. In einer Gesellschaft, die immer älter wird, bedeutet dies, dass die Zahl älterer Menschen mit Sehproblemen überproportional wächst. Umso gravierender ist es, dass die Versorgung dieser Betroffenengruppe zu wünschen übrig lässt  –  im augenmedizinischen wie im augenoptischen Bereich, bei der psychosozialen Beratung ebenso wie bei der Unterstützung mit praktischen Hilfen.

Die "Gegenwart" widmet sich den besonderen Herausforderungen, die entstehen, wenn sich Blindheit oder Sehbehinderung mit anderen altersbedingten Beeinträchtigungen überlagern. Sie beschreibt, wie sich der DBSV und weitere Akteure engagieren, um die Situation der Betroffenen zu verbessern. Und beim Thema "Wohnen" wird es konkret: Eine 78-jährige AMD-Patientin erzählt, wie sie sich für den Umzug ins Betreute Wohnen entschieden hat.

Seheinschränkung im Alter  –  ein Thema mit vielen Facetten

Wenn Alte blind oder Blinde alt werden: Wie der DBSV seine Seniorenarbeit strukturiert.


Rund 70 Prozent der in den Landesvereinen des DBSV organisierten Mitglieder sind älter als 60 Jahre. Dennoch waren sich die Delegierten des Verbandstags 2010 darin einig, dass der DBSV keine Seniorenorganisation ist. Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Nein, denn in unserer Selbsthilfeorganisation steht das Schlecht- bzw. Nicht-Sehen-Können im Vordergrund, unabhängig davon, in welcher Lebensphase sich das einzelne Mitglied befindet.

"Seniorenalter" ist zunächst nichts anderes als eine Lebensphase, deren Beginn üblicherweise auf das 60. oder 65. Lebensjahr festgelegt ist. Diese Phase ist so unspezifisch und so facettenreich, dass wir nur einen relativ kleinen Bereich daraus bearbeiten können, nämlich die Lebensgestaltung, wenn man Augenprobleme hat, sehbehindert oder blind ist. Doch bei näherem Hinsehen ist auch dieser Bereich riesengroß, denn die Behinderung kommt zu allen anderen altersspezifischen Beeinträchtigungen hinzu. Und diese anderen Faktoren wirken sich meist noch viel stärker aus, wenn man schlecht oder gar nicht sieht.

Nehmen wir das Beispiel Altersdiskriminierung: 20 Prozent der Anfragen, die bei der Antidiskriminierungsstelle der Bundesregierung eingehen, betreffen Diskriminierung wegen Alters. Vielfach geht es um die Benachteiligung lebensälterer Arbeitnehmer (also noch nicht Senioren) auf dem Arbeitsmarkt. Viele Arbeitgeber wollen lieber jüngere Menschen einstellen, so wie sie auch lieber Menschen einstellen, die voll sehen können. Trifft beides zusammen, Alter und Behinderung, dann haben wir es gegebenenfalls mit einer doppelten Diskriminierung zu tun. Genauso müssen wir doppelte oder mehrfache Beeinträchtigungen konstatieren und darauf reagieren, wenn im fortgeschrittenen Alter gesundheitliche oder Mobilitätsprobleme mit Seheinschränkungen zusammentreffen und den Alltag erschweren. Mit Arthrose oder Rheuma in den Händen kann man kaum noch die Punktschrift erlernen, andere chronische Erkrankungen mindern die Ausdauer und Energie, um ein Mobilitäts- oder LPF-Training zu machen. Dies muss die Selbsthilfe bei ihrer Beratung berücksichtigen.

Wir haben Mitglieder, die mit ihrer Sehbehinderung oder Blindheit alt geworden sind und ihr Leben darauf eingestellt haben. Für sie haben später dazu gekommene Einschränkungen einen anderen Stellenwert als für diejenigen, die ihre altersbedingten Probleme im Griff haben, bei denen aber nun der Sehverlust dazu kommt. Was bedeutet in dem einen oder anderen Fall ein selbstbestimmtes Leben, wie kann man es erreichen? Wie kann man an kulturellen und geselligen Angeboten teilhaben? Wie löst man die Frage des Wohnens?

Je näher man hinschaut, desto deutlicher wird die Komplexität der Fragestellungen. Und es gibt unzählige Ansätze, sich dem Thema zu nähern  –  und sich darin zu verlieren. Einen Überblick, welche Aspekte der DBSV aufgegriffen hat oder für bedeutsam hält, finden Sie in Kapitel 10 des Tätigkeitsberichts für das Jahr 2011, der in Kürze vorliegen wird. Die Ansätze lassen sich in zwei Gruppen gliedern: Da sind einmal die politischen Ansätze wie Fragen der Altersdiskriminierung oder der Pflegereform. Hier transportiert der DBSV die Belange sehbehinderter und blinder Senioren über seine Mitgliedschaft in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) in den politischen Raum. Auch wenn viele Problemlagen älterer Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, die gleichen sind, ist dieser Weg doch nicht immer einfach, denn in der BAGSO sind über 100 Organisationen mit eigenem Profil und teils widerstreitenden Interessen zusammengeschlossen.

Die zweite Gruppe der Ansätze betrifft die Selbsthilfearbeit vor Ort: Was können wir tun, um dem Einzelnen die richtige Beratung zu bieten und die (psychosoziale) Versorgungslage älterer Menschen mit Seheinschränkung zu verbessern? Der DBSV wird sich dafür einsetzen, die Landesvereine und hierüber letztlich die Ortsebene für diese Aufgabe fit zu machen und zu halten. Hierzu gehört die Qualifizierung der Berater, aber auch des Pflegepersonals in Einrichtungen der Altenpflege. Nicht zuletzt geht es darum, eine Angebotsstruktur zu entwickeln, die es alten Menschen ermöglicht und erstrebenswert macht, an den Veranstaltungen einer Selbsthilfegruppe teilzunehmen. Erfahrungen einzelner Landesvereine und aus Projekten deuten jedoch darauf hin, dass wir hier die Grenzen der Ehrenamtlichkeit erreichen.

Haben wir die Chance, vorhandene Strukturen so für uns nutzbar zu machen, dass wir den hohen Erwartungen an die Selbsthilfe und damit den Bedürfnissen der betroffenen Menschen entsprechen können? Wie können wir die notwendige Qualität der Angebote sicherstellen? Diese Fragen gilt es anzupacken. In den vergangenen Jahren hat der DBSV mit seiner Seniorenarbeit Fahrt aufgenommen und Profil entwickelt. Es ist nur konsequent, diese Arbeit jetzt auf mehr Schultern zu verteilen und zu professionalisieren.

Klaus Hahn
Mitglied des DBSV-Präsidiums und DBSV-Seniorenbeauftragter


Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Eine ältere Frau lächelt in die Kamera. Sie hat weißes, halblanges Haar und trägt eine getönte Brille. In ihrer rechten Hand hält sie  –  etwas seitlich und auf Augenhöhe  –  ein kleines Fernglas.



Kurzinfo: Lenkungsgruppe Senioren

Das DBSV-Präsidium hat Klaus Hahn damit beauftragt, eine Lenkungsgruppe einzurichten, die innerhalb des DBSV die Seniorenarbeit strukturiert. Eine Schlüsselstellung soll dabei Multiplikatoren zukommen, die sowohl in den politischen Raum als auch in die Landesvereine hineinwirken. Für das erste Quartal 2013 ist ein zweitägiger Workshop zur Schulung von Multiplikatoren aus den Landesvereinen vorgesehen.



Kurzinfo: 10. Deutscher Seniorentag

Rund 100 Einzelveranstaltungen und eine begleitende Messe zu allen Themen rund ums Älterwerden  –  DBSV und DVBS sind dabei.

Donnerstag, 3. Mai bis Samstag, 5. Mai
Hamburg, Congress Center Hamburg
www.deutscher-seniorentag.de



Kurzinfo: Europäisches Jahr für aktives Altern

Ab 2012 wird in Europa die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter abnehmen, während die Zahl der über 60-Jährigen jährlich um etwa zwei Millionen steigt. Der stärkste Umschwung wird zwischen 2015 und 2035 erwartet, wenn die so genannten "Babyboomer", die geburtenstarken Jahrgänge, in den Ruhestand eintreten werden. Die Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern und seine Chancen sinnvoll zu nutzen, sind wichtige Aufgaben für die gesamte Gesellschaft. Deshalb hat die Europäische Kommission das Jahr 2012 zum "Europäischen Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen" ausgerufen. Ziel dieses Jahres ist es, Bedingungen zu schaffen, die die Potenziale der älteren Menschen zur Geltung bringen, ein aktives und selbstbestimmtes Altern ermöglichen und das Miteinander der Generationen stärken.

Betreutes Wohnen: "Ich fühle mich deutlich entlastet"

Wie und wo möchte ich wohnen? Im Alter beschäftigt diese Frage fast alle Menschen. Manche wollen so lange wie möglich in den vertrauten vier Wänden bleiben, andere sind offen für Veränderungen, sehen darin vielleicht sogar die Chance für einen Neubeginn. Zu dieser Gruppe zählt Marianne Lehmann aus Hamburg. Kurz vor Weihnachten ist die 78-jährige AMD-Patientin mit ihrem Mann in eine Senioren-Wohnanlage mit Betreutem Wohnen gezogen. Bereut hat sie es keinen Moment.


Eigentlich hätten wir schon vor zehn Jahren umziehen sollen. Damals dachte ich noch nicht an Betreutes Wohnen. Aber ich wollte in die Nähe meiner Tochter und ihrer Familie. Denn ich habe zu der Zeit noch viel die Oma gemacht und meine Enkelkinder betreut. Mein Mann dagegen wollte keine Veränderung. Er wollte unsere Wohnung in Hamburg-Rahlstedt nicht aufgeben, in die wir 1962 als erste Mieter eingezogen waren. Also blieben wir. Irgendetwas scheint damals aber in Bewegung gekommen zu sein. Jedenfalls fing ich an, Umzugspapier zu sammeln. Seidenpapier, Geschenkpapier, Blumenpapier  –  alles, was mir in die Hände geriet, landete, fein säuberlich gefaltet, in einer Kiste im Keller.

Die darauffolgenden zehn Jahre hatten wir beide mit Krankheiten zu kämpfen. Mein Mann ist seit 20 Jahren Krebspatient, wurde zwar erfolgreich therapiert, leidet aber zunehmend unter den Nachwirkungen. Außerdem hat er jetzt eine beginnende Demenz. Und ich habe seit 2007 aufgrund einer Altersabhängigen Makula-Degeneration (AMD) einen Großteil meines Sehvermögens verloren. Zehnmal wurde ich gespritzt  –  genützt hat es nichts. Auf dem linken Auge bin ich inzwischen blind, auf dem rechten sehe ich noch 20 Prozent. Das musste ich natürlich alles erst einmal verarbeiten.

Mit der Zeit wurde es in unserer alten Wohnung immer schwieriger. Vor allem für meinen Mann, der Probleme mit dem Laufen bekam und kaum noch die zwei Stockwerke hinunter kam. Körperlich kann ich mich nicht beklagen: Mit meinen 78 Jahren bin ich nach wie vor sehr fit und gehe auch noch alleine raus, mit Vorsicht und Blindenplakette natürlich. Wegen der Sehbehinderung macht mir aber das Einkaufen Mühe. Oft finde ich die Sachen nicht mehr, die Preisschilder kann ich sowieso nicht erkennen, und dann war der Weg auch noch recht lang. Also mussten wir immer öfter die Hilfe unserer Tochter in Anspruch nehmen, auch bei behördlichen Fragen, weil ich ja nicht mehr lesen kann. Das bedeutete aber, dass sie jedes Mal anderthalb Stunden unterwegs war, quer durch die ganze Stadt. Auf Dauer konnten wir ihr das nicht zumuten, schließlich ist sie berufstätig. Und so wurde mir klar: Jetzt muss Schluss sein!

Kurz vor Weihnachten sind wir dann endlich umgezogen. Wir hatten großes Glück, weil wir nicht lange suchen mussten. Meine Tochter hatte eine Senioren-Wohnanlage in Hamburg-Eidelstedt ausfindig gemacht, acht Minuten zu Fuß von ihr zu Hause. Hier wird Betreutes Wohnen angeboten. Das heißt, man hat seine eigene Wohnung, zahlt dafür Miete und zusätzlich einen Beitrag, um gewisse Hilfeleistungen in Anspruch nehmen zu können. Unsere Wohnung hat zwei Zimmer, Küche und Bad. Sie ist zwar deutlich kleiner als unsere alte Wohnung, aber sehr gut geschnitten, komplett renoviert, Erdgeschoss, alles barrierefrei. Und das Schönste: Wir haben uns hier vom ersten Tag an zu Hause gefühlt, auch mein Mann. Der ist nach unserem Einzug ungläubig durch die Wohnung gezogen und hat immer wieder gefragt: Haben wir hier nicht schon einmal gewohnt?

Im Nachhinein ist es für uns beide der richtige Schritt gewesen, auch wenn der Weg nicht ganz einfach war. Ich wollte die Entscheidung auf keinen Fall über den Kopf meines Mannes hinweg treffen. Wir sind seit 56 Jahren glücklich verheiratet. Und die letzten Jahre sollen genauso schön bleiben. Deswegen war mir die Vorstellung unerträglich, dass er sich nicht wohlfühlen könnte oder mir vielleicht Vorwürfe machen würde. Man hatte uns gesagt, dass sich seine Demenz durch einen Umzug verschlechtern könnte. In der alten Wohnung zu bleiben, war aber auch keine Lösung ...

Was es wirklich bedeutet, nach 50 Jahren die altvertraute Wohnung aufzugeben, weiß man erst, wenn es soweit ist. Da bleibt auch etwas von einem selbst zurück. Mein Mann hat immer zwei rechte Hände gehabt. So haben wir vieles selber eingebaut, inklusive einer wunderschönen Holzküche mit inzwischen neuen Geräten. Noch vor drei Jahren haben wir die ganze Wohnung renoviert. Das alles zurückzulassen, hat wehgetan!

Wir haben auch viel weggegeben, vor allem an unsere Tochter und die Enkelkinder. Beim Geschirr, das ich mit Leidenschaft sammle, ist mir das gar nicht so schwer gefallen, weil ich wusste, dass es in gute Hände kommt. Anders war es bei den Büchern, für die wir keine Abnehmer fanden. Ich habe mein Leben lang sehr gerne gelesen, aber da machen meine Augen nicht mehr mit. Das ist ein echter Verlust!

Und die Kiste im Keller mit dem Umzugspapier? Die war längst voll geworden und hatte noch Gesellschaft von einer zweiten Kiste bekommen. So viel Papier hatte ich über die Jahre gesammelt. Als der neue Mietvertrag unterschrieben war, fing ich an, mein Geschirr einzuwickeln, Tasse für Tasse, Teller für Teller, Schüsseln und Schälchen, Kännchen und Kannen. Da bin ich vielleicht etwas eigen, weil ich sehr lange im Porzellanhandel gearbeitet habe. Meine Enkel hatten auch ihren Spaß an dem bunten Papier, irgendwo haben sie sogar alte Jahreszahlen darauf gefunden. Und am Ende hat es tatsächlich gereicht, bis auf den letzten Bogen.

Jetzt haben wir noch einmal neu angefangen. Und ich kann nur jedem empfehlen, nicht zu lange zu warten. Aus dem Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg kenne ich einige Damen, die älter sind als ich und noch schlechter sehen können, aber ganz allein im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung leben. In eine Senioreneinrichtung zu ziehen, können sie sich überhaupt nicht vorstellen. Da gibt es oft Berührungsängste. Wo komme ich hin? Wie lebt es sich dort? Sind da nicht nur alte Leute? Das sind Fragen, die ich mir auch gestellt habe. Sicher kommt es auf die innere Einstellung an. Nach allem, was wir in den letzten Jahren durchgemacht haben, wollte ich einfach, dass es gut wird.

Ich fühle mich deutlich entlastet. Ich kann um Hilfe bitten, wenn ich welche brauche, ob es darum geht, den Trockner richtig einzustellen oder das Essen bei der Hamburger Küche zu bestellen. Das Personal ist sehr freundlich und kompetent. Und ich lerne allmählich, dass ich mich nicht jedes Mal entschuldigen muss. Sondern im Gegenteil: dass ich meine Eigenständigkeit viel besser bewahren kann, wenn ich mir manches abnehmen lasse. Auch die Unterstützung meiner Tochter kann ich viel besser annehmen, seitdem wir in ihrer Nähe wohnen. All dies gibt mir Sicherheit. Und schließlich weiß ich auch, dass es Lösungen gibt, wenn sich unser Gesundheitszustand verschlechtert. So haben wir für meinen Mann gerade die Pflegestufe I beantragt. Auch das ist hier viel einfacher, weil der Pflegedienst täglich kommt.

Noch ist vieles neu. Bei den Freizeitveranstaltungen  –  ob beim Klönen, Vorlesen, Singen, Spielen oder bei gemeinsamen Ausflügen  –  lernen wir nach und nach die Bewohner des Hauses kennen. Manche liegen einem mehr, andere weniger. So entstehen wieder neue Bindungen, die man pflegen möchte. Und so wird man sich ganz selbstverständlich auch gegenseitig helfen. Darauf freue ich mich!

Marianne Lehmann (78) lebt seit Mitte Dezember mit ihrem Mann in einem Betreuten Wohnen. Aufgrund von AMD hat die Hamburgerin ein stark eingeschränktes Sehvermögen.


Dazu zwei Bilder:

    • Freut sich über kleine Hilfen beim Betreuten Wohnen: Marianne Lehmann
    • Gedruckte Texte trotz Sehbehinderung lesen: Eine Aufsetzlupe macht's möglich


Kurzinfo: Seniorenheime für blinde und sehbehinderte Menschen

Viele DBSV-Landesvereine und andere Träger betreiben Seniorenheime, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen ausgerichtet sind. Die Räume sind angemessen beleuchtet; Hinweise in großer Schrift, Prismen- oder Punktschrift helfen ebenso bei der Orientierung wie Handläufe. Sehhilfen, Hör- und Braillemedien sind vorhanden. Und das Personal ist im Umgang mit blinden und sehbehinderten Bewohnern geschult.

Eine Liste solcher Einrichtungen ist als Excel-Datei im Internet verfügbar unter www.senioren.dbsv.org

Bedürfnisse analysieren  –  Beratung optimieren

Es ist ein merkwürdiger Widerspruch: Zwar sind die meisten Menschen, die von Sehverlust, Sehbehinderung oder Blindheit betroffen sind, im Seniorenalter. Dennoch gibt es kaum Beratungsangebote, die auf diese Zielgruppe ausgerichtet sind. Zwei Projekte in Frankfurt und Marburg sollen dazu beitragen, diese Lücke zu schließen.


Etwa 220 sehbehinderte und blinde Senioren wurden in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen eines auf drei Jahre angelegten Projekts der Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte von einem so genannten "Lotsen" beraten. Die Altersspanne reicht von 59 bis 99 Jahren, das Durchschnittsalter liegt bei 81 Jahren. Der Anteil ratsuchender Frauen beträgt 74 Prozent, etwa 60 Prozent sind alleinstehend.

Die Stiftung bietet seit 2010 eine Anlaufstelle für Menschen, deren Sehkraft im Alter nachlässt oder verloren geht. Ursache hierfür sind in der Regel altersbedingte Augenerkrankungen, allen voran die Makula-Degeneration. Prognosen sagen für die nächsten 20 Jahre einen weiteren Anstieg der Betroffenenzahlen um 20 bis 30 Prozent voraus. Umso erstaunlicher ist es, dass die Versorgung dieser weitaus größten Gruppe sehbehinderter und blinder Menschen bundesweit unzureichend ist.

Aus diesem Grunde wurden von der Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte und der Deutschen Blindenstudienanstalt in Marburg (blista) konzeptionelle Ideen entwickelt, die in zwei Projekte mündeten. Deren gemeinsames Ziel ist es, ein Beratungs- und Versorgungsangebot für Senioren mit nachlassendem Sehvermögen zu etablieren und in unterschiedlichen regionalen Strukturen (städtischer und ländlicher Raum) in ein interdisziplinäres Netzwerk einzubetten. Gleichzeitig soll dieses Angebot auch den Bedürfnissen von Senioren, die mit Blindheit oder Sehbehinderung alt geworden sind, gerecht werden.

Die Grundannahme ist, dass die Konfrontation mit einem Sehverlust zu einer emotionalen und psychischen Belastung führt, die durch die Lebensumstände älterer Menschen (zusätzliche gesundheitliche Beeinträchtigungen, Einsamkeit und Sinnkrisen etc.) noch verstärkt wird und in vielen Fällen zu einer komplex schwierigen Lebenssituation führt. Ein Berater soll die Betroffenen unterstützen, mit der Sehbehinderung umzugehen und ein selbstbestimmtes und aktives Leben zu führen. Dabei handelt es sich um ein mobiles und ambulantes Beratungsangebot. Es besteht also die Möglichkeit, die Gespräche zu Hause oder in der Beratungsstelle zu führen.

Aufgrund des Aufgabenprofils liegt es nahe, einen Sozialpädagogen als Berater oder Lotsen einzusetzen. Er steht für alle Fragen zur Verfügung und begleitet den gesamten Beratungsprozess. Die Ratsuchenden sollen Gelegenheit haben, sich emotional zu öffnen; gleichzeitig erhalten sie praktische Hilfen. So informiert der Berater über seniorenspezifische Angebote in der Region, wenn etwa Fragen zu den Themen Pflege, Wohnen oder Versorgung geklärt werden müssen. Bei sehbehindertenspezifischen Problemen wird der Kontakt zu Spezialdiensten hergestellt, ob Low-Vision-Beratung oder Sehhilfenanpassung, Hilfsmittelberatung, Schulungen in Lebenspraktischen Fähigkeiten (LPF) oder Orientierung und Mobilität (O&M) oder sozialrechtliche Beratungen. Um den Austausch mit Gleichbetroffenen zu fördern, werden zum Beispiel DAISY-Schulungen oder Kochkurse in Kleingruppen angeboten. Ebenso empfiehlt der Berater die Angebote der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe und hält auf lokaler wie auf Landesebene einen intensiven Kontakt zu den Vereinen.

Die bisherigen Erfahrungen aus dem Frankfurter Projekt bestätigen grundsätzlich den konzipierten Beratungsansatz. Bei den Beratungsverläufen kommt es jedoch zu Abweichungen: Sie sind kürzer als erwartet und verlaufen eher sporadisch, zum Teil in größeren Zeitabständen. Im Vordergrund steht die Suche nach schnellen und alltagspraktischen Lösungen. Die emotionale Belastung infolge des Sehverlusts wird oft als Schicksal in Kauf genommen und bleibt thematisch im Hintergrund.

Als besonders wichtig erweist sich eine kompetente Beratung hinsichtlich des Sehvermögens einschließlich der Anpassung vergrößernder Sehhilfen. Diese Beratung hat eine Schlüsselfunktion, da hierdurch nicht selten eine Verbesserung des Sehens erreicht wird und die Folgeprobleme der Sehbehinderung deutlich reduziert werden können.

Die Schulungskonzepte für LPF und O&M müssen an die Bedürfnisse von Senioren angepasst werden. Anstelle von systematischen Trainings kommt es eher zu kurzfristigen Interventionen, die an die vorhandenen Fähigkeiten anknüpfen und zu situativen Lösungen führen. Viele der Betroffenen sind nicht in der Lage oder bringen nicht die Kraft auf, eine umfassende Schulung in O&M zu absolvieren, um Wege außerhalb der Wohnung selbstständig zu bewältigen. Deshalb muss grundsätzlich über Alternativen wie zum Beispiel persönliche Assistenz nachgedacht werden.

Auch im Bereich der Information und Kommunikation zeigt sich Handlungsbedarf. Zwar ist die heutige Seniorengeneration schon zu großen Teilen mit dem Computer und Multimediageräten vertraut. Damit die Menschen bei nachlassendem Sehvermögen jedoch nicht den Anschluss verlieren, müssen Konzepte zur einfachen Bedienung und Handhabung elektronischer Hilfen erarbeitet werden.

Anfang dieses Jahres ist auch die blista mit ihrem Seniorenprojekt an den Start gegangen. Hier sollen die in Frankfurt gewonnenen Erkenntnisse erprobt und in einem Konzept für den ländlichen Raum weiterentwickelt werden. Sowohl die blista wie auch die Frankfurter Stiftung haben die Übertragbarkeit der gesammelten Erfahrungen zum Ziel. Daher werden beide Projekte von der Goethe-Universität Frankfurt, Arbeitsbereich Interdisziplinäre Alternswissenschaft, wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Eine systematische Dokumentation und Auswertung der Arbeit soll den Beratungsbedarf sehbehinderter und blinder Senioren objektivieren. Parallel werden Modelle zur Finanzierung der notwendigen Leistungen entwickelt und entsprechende Gespräche mit der Hessischen Landesregierung und Vertretern der Kommunen geführt. So sollen nach Projektende neben den inhaltlichen Konzepten, die in Form eines Handbuchs zusammengefasst werden, idealerweise auch Informationen zur Finanzierung eines dauerhaften Seniorenangebots zur Verfügung stehen.

Franz Josef Esch, Vorsitzender der Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte
Jürgen Nagel, Leiter der Rehabilitationseinrichtung für Blinde und Sehbehinderte (RES) an der Deutschen Blindenstudienanstalt


Dazu ein Bild: Eingehakt: Eine ältere Dame mit Einkaufstasche lässt sich von einer jüngeren begleiten


Kurzinfo:

Kontakt zur Seniorenberatung in Frankfurt und Marburg:

Frankfurter Stiftung: Katharina Metzler
Tel.: 0 69 / 95 51 24-68
E-Mail: beratung@sbs-frankfurt.de

Blista:
Dorothee Suin de Boutemard
Tel.: 0 64 21 / 6 06-505
E-Mail: seniorenberatung@blista.de

Sehen im Alter

Im Alter kann schlechtes Sehen schnell zur Falle werden. Wenn Sehprobleme oder Augenerkrankungen nicht erkannt werden, verschärfen sich häufig andere altersbedingte Beschwerden. Aus Pflegeheimen werden erschreckende Fälle gemeldet, die auf eine strukturelle Unterversorgung älterer Menschen im augenmedizinischen und augenoptischen Bereich hindeuten. Um hier gegenzusteuern, startet der DBSV eine gesellschaftspolitische Initiative unter dem Titel "Sehen im Alter".


Noch bis vor wenigen Jahren war der Verlust der Sehfähigkeit eine unvermeidbare Folge des Alterns. Der Augenarzt konnte vielen Patienten nur sagen: "Ich kann nichts für Sie tun. Sie verlieren altersbedingt Ihre Sehkraft  –  Altersblindheit." Das hat sich grundlegend geändert: Die Bedeutung von Vorsorge und Früherkennung ist gewachsen. So können viele Augenerkrankungen im Frühstadium behandelt und in ihrem Verlauf aufgehalten werden.

In Deutschland gehen 34 Prozent der Neuerblindungen auf das Konto der Altersabhängigen Makula-Degeneration (AMD), die mit Fug und Recht als "Volkskrankheit" bezeichnet werden kann. Inzwischen ist bekannt, dass Rauchen, Vitaminmangel und eine hohe Lichtbelastung das Risiko erhöhen, an AMD zu erkranken. Wichtig ist vor allem, dass die bessere Früherkennung schnelle therapeutische Eingriffe ermöglicht. Für die feuchte Form der AMD steht seit gut zehn Jahren eine Therapie zur Verfügung. Mit Wachstumshemmern, die ins Auge gespritzt werden, kann in vielen Fällen der Sehverlust gestoppt, zum Teil sogar rückgängig gemacht werden.

Zur Routine sind inzwischen Kataraktoperationen geworden. Sie erfolgen in der Regel ambulant und erfordern nicht mehr wie vor 20 Jahren einen einwöchigen Aufenthalt im Krankenhaus. Auch bei der Früherkennung des Glaukoms sind Fortschritte erzielt worden, so dass die Therapie früher einsetzen kann und die Erfolgsaussichten besser sind.

Ein dunkler Fleck jedoch bleibt die trockene AMD, für die es nach wie vor keine wirksame Therapie gibt. Hier wird vor allem auf Hilfsmittel, eine verbesserte Ausleuchtung und unterstützendes Sehtraining gesetzt, um den Betroffenen ihre Selbstständigkeit zu erhalten.


Defizite in der Versorgung

Den verbesserten medizinischen Aussichten steht eine wachsende Zahl älterer Menschen und damit auch älterer Menschen mit Sehproblemen gegenüber. Von 2003 bis 2010 ist die Zahl der sehbehinderten Menschen um zehn Prozent gestiegen. Nach den Berechnungen der Universitäts-Augenklinik Mainz ist bis 2020 mit einem weiteren Anwachsen um etwa 25 Prozent zu rechnen. Umso gravierender ist es, dass sich gerade bei älteren Menschen mit Seheinschränkungen massive Versorgungslücken auftun. Einige beispielhafte Beobachtungen:

  • Bei deutschlandweit rund 20.000 Pflegeheimen sind nicht einmal 200 Einrichtungen bekannt, deren Architektur und Innenausstattung auf die Bedürfnisse schlecht sehender Menschen ausgerichtet sind. Fehlende Kontraste, spiegelndes und blendendes Licht, nicht gekennzeichnete Schwellen fallen bei Begehungen regelmäßig auf.
  • In Pflegeheimen werden augenoptische Bedarfe häufig nicht erkannt. Nachdem der Augenoptiker Roland Zachner aus Aachen mit seiner ambulanten Optik über 1.000 Bewohner in Pflegeheimen untersucht hat, stellt er fest: "Die Bewohner werden in der Regel nicht augenoptisch untersucht, geschweige denn vom Augenarzt gesehen. In erschreckender Häufigkeit ist dem Personal nicht bewusst, dass Senioren zum Nahsehen eine Brille benötigen. Frau M. zum Beispiel galt als 'in ihren geistigen Fähigkeiten eingeschränkt', tatsächlich aber brauchte sie nur eine Brille, die ihre starke Fehlsichtigkeit korrigiert."
  • Gerade auf dem Land gibt es kaum Augenärzte. Die Wege sind entsprechend weit, was für Senioren, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, doppelt schwierig ist. Von einem Augenarzt aus dem Erzgebirge wird berichtet, dass er nur einmal im Monat Termine vergibt, die mittags schon ausgebucht sind. Wartezeiten gehen vor allem zu Lasten von Patienten, die unter schnell fortschreitenden Augenerkrankungen leiden.
  • Auch im familiären Umfeld werden Sehprobleme oft nicht als solche erkannt. So wurde Frau St. lange eine beginnende Demenz zugeschrieben, da sie auf der Straße nicht mehr grüßte und sich nicht an die Namen der Menschen erinnern konnte, die ihr begegneten. Nach einer Operation am Grauen Star und einer Brillenkorrektur erkannte sie die Personen wieder und konnte sich auch an ihre Namen erinnern.
  • Die nach wie vor schwierige Finanzierungssituation der AMD-Therapie mit Wachstumshemmern verschärft die Unsicherheit der Patienten und führt häufig dazu, dass die Therapie zu spät begonnen wird.

Handlungsfelder

Die Selbsthilfe versteht es als ihre Aufgabe, sich für eine bessere Versorgung älterer Menschen mit Sehproblemen einzusetzen. Deshalb stellen sich ihr wie auch den Augenärzten und Augenoptikern neue Aufgaben. Diese betreffen die öffentliche Wahrnehmung des Sehens und der Augenerkrankungen, die sozial- und gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen sowie die Aus- und Fortbildung des jeweiligen Personals. Derzeit genießt das Auge zu wenig gesellschaftliche Aufmerksamkeit. Über die Volkskrankheiten AMD und Diabetische Retinopathie wird kaum aufgeklärt. Nur wenn das Auge mit seiner besonderen Bedeutung für ein eigenständiges Leben mehr "Augenmerk" erhält, wird sich die Versorgung der Betroffenen grundlegend verbessern lassen.

In den verschiedenen sozialpolitischen Richtlinien findet man die Begriffe "Sehbehinderung" und "Augenuntersuchung" eher selten. Weder bei der Aufnahme in ein Pflegeheim, beim Beginn eines Pflegedienstes, noch in der Richtlinie zur Sturzprophylaxe ist eine Abfrage der Sehfähigkeit vorgesehen. Dabei erhöht eine fehlende oder falsche Brille die Sturzgefahr enorm. Auch in den kommunalen "Altenplänen" kommt das Thema "Sehversorgung" nicht vor. Hier besteht politischer Aufklärungsbedarf durch alle Partner, die an der Versorgung sehbehinderter Menschen beteiligt sind.

Das Personal in der ambulanten und stationären Pflege ist für den Umgang mit sehbehinderten Menschen kaum geschult. So stellen die Mitarbeitenden häufig nicht oder zu spät fest, wenn augenmedizinischer und augenoptischer Unterstützungsbedarf besteht. Gerade in diesen Einrichtungen ließe sich mit geringem Aufwand die Situation der Betroffenen verbessern.

Grundsätzlich bestehen riesige Lücken in der Versorgungsforschung, in der Unterstützung sehbehinderter Patienten und erst Recht in der finanziellen Erstattung einer Grundrehabilitation in Lebenspraktischen Fähigkeiten oder der Kostenübernahme von Brillenanpassungen bei Menschen mit geringem Einkommen.


Einladung zum Dialog

Das Präsidium des DBSV hat beschlossen, zum Thema "Sehen im Alter" zum Dialog einzuladen. Erfahrungsaustausch, Vernetzung und die Vorbereitung einer gesellschaftspolitischen Initiative sind Ziel dieses Vorhabens. Hierfür sind ab Sommer 2012 Gespräche, Veröffentlichungen und ein Kongress geplant. Für den DBSV ist dies ein weiterer Schritt hin zu einer Patientenvereinigung. In der Gemeinschaft der Verbände im DBSV hat ein Umdenken begonnen, so dass die Interessen der Patienten stärker berücksichtigt werden. Mit dem Projekt "Blickpunkt Auge" soll die Beratung der Patienten verbessert werden. Verbunden mit der Einladung zu einem gemeinsamen Handeln, sollen diese und andere Initiativen gestärkt werden.

Auch bei den Partnern der Selbsthilfe gewinnt das Thema an Bedeutung: Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) hat ein Forschungsprojekt initiiert, das vom Berufsverband der Augenärzte (BVA) unterstützt wird. Dessen Ziel ist es, sowohl den Stand der augenärztlichen Versorgung zu analysieren als auch Defizite und drohende Versorgungsmängel zu identifizieren, um daraus Konsequenzen für die Augenheilkunde der Zukunft abzuleiten. Damit verfolgen beide Verbände eine ähnliche Stoßrichtung wie der DBSV mit seinem Projekt "Sehen im Alter".

Werner Lechtenfeld
Mitglied im Beraterkreis des DBSV-Projekts "Blickpunkt Auge"


Kurzinfo:

Das DBSV-Projekt "Sehen im Alter" wird gefördert durch die DAK-Gesundheit und Bayer HealthCare.



Kurzinfo: Im Fokus: Senioren mit Sehproblemen

Blickpunkt Auge  –  Rat und Hilfe bei Sehverlust

Ein Beratungsangebot des DBSV für Menschen mit einer erworbenen Sehbeeinträchtigung

Experten in eigener Sache unterstützen bei der Bewältigung eines Sehverlusts. Sie informieren und beraten unter anderem zu Augenerkrankungen, Hilfsmitteln, Beleuchtung und sozialrechtlichen Ansprüchen und vermitteln Kontakte zu Fachleuten oder anderen Betroffenen.

Kontakt:
Angelika Ostrowski und Juliane Willuhn
Tel.: 0 30 / 28 53 87-287 oder -288
E-Mail: info@blickpunkt-auge.de
www.blickpunkt-auge.de


AMD Netz NRW

Hilfe bei Makula-Degeneration

Information  –  Vernetzung  –  Forschung: Das AMD-Netz NRW ist ein medizinisch-soziales Netzwerk und bietet einen innovativen Ansatz zur Verbesserung der Versorgung von Patienten mit altersabhängiger Makula-Degeneration.

AMD-Hotline: 0 18 05 / 774 778 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.)
E-Mail: info@amd-netz.de
www.amd-netz.de


Sehen im Alter

Ein Forschungsprojekt der Blindeninstitutsstiftung Würzburg

Im Rahmen einer Studie wird die augenmedizinische und augenoptische Versorgung von Bewohnern in Senioreneinrichtungen in Unterfranken untersucht. Das Projekt zielt darauf ab, rehabilitative Maßnahmen im Sinne einer möglichst selbstständigen Lebensführung frühzeitig einzuleiten.

Kontakt:
Sabine Kampmann
Tel.: 09 31 / 20 92-23 05
E-Mail: sabine.kampmann@blindeninstitut.de

In Kürze:

Reisen und Freizeit

Frühling und Sommer im Thüringer Wald

Zu einem Kurztrip über Himmelfahrt oder Pfingsten lädt die AURA-Pension Georgenthal Kurzentschlossene ein. An einem verlängerten Wochenende können die Teilnehmer den Frühling im Thüringer Wald mit allen Sinnen genießen. Unter anderem locken geführte Wanderungen zur "Lohmühle", zur Waldgaststätte "Wechmarer Hütte" oder zum "Steigerhaus".

Spiel, Spaß und Spannung erwarten blinde und sehbehinderte Gäste dann vom 6. bis 12. August. Im Rahmen der Sommerwoche stehen in Georgenthal Aktivitäten wie Segelfliegen und Gaudibob auf dem Programm. Außerdem sind ein Ausflug nach Schnepfenthal, ein Spieleabend sowie der Besuch des Freibads geplant.

Mehr Infos und Anmeldung bei der
AURA-Pension Georgenthal
Tel.: 03 62 53 / 3 05-0
E-Mail: info@aura-pension-georgenthal.de

Singen und Musizieren im Harz

Wer Spaß am Chorsingen und Musizieren hat, ist bei der diesjährigen Musikwoche vom 31. Juli bis 6. August in der AURA-Pension "Brockenblick" in Wernigerode genau richtig. Unter der Leitung von Rosa Maria Dotzler werden Chorstücke aus verschiedenen Stilrichtungen erarbeitet und kleine Instrumental- und Vokal-Ensembles gebildet. Neben dem Musizieren bieten Ausflüge in die Natur Gelegenheit zum geselligen Beisammensein. Die Teilnehmer können ihre Instrumente mitbringen, Notenschriftkenntnisse sind nicht erforderlich.

Mehr Infos bei
Rosa Maria Dotzler
Tel.: 0 36 41 / 21 94 62

Anmeldung (bis 15.6.) bei der
AURA-Pension "Brockenblick"
Tel.: 0 39 43 / 26 21-0
E-Mail: info@aurapension.de

Auf Tuchfühlung mit den Ureinwohnern Neuseelands

Zu seiner aktuellen Ausstellung "Maori  –  Die ersten Bewohner Neuseelands" bietet das Linden-Museum Stuttgart spezielle Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen an. Bei dem Rundgang können ausgewählte Objekte tastend erkundet werden, etwa die Schnitzereien eines Versammlungshauses. Um die besonderen Formen des "ta moko", der traditionellen Tätowierungen der Maori, kennen lernen zu können, wurden reliefartige "Übersetzungen" der Muster angefertigt. Die Gruppenführungen sind kostenlos und nach Terminabsprache bis zum Ende der Sonderausstellung am 14. Oktober möglich.

Mehr Infos und Anmeldung (spätestens drei Wochen vor dem gewünschten Termin) beim
Linden-Museum
Tel.: 07 11 / 20 22-579
E-Mail: fuehrung@lindenmuseum.de


Dazu ein Bild: Formenreicher Körperschmuck: die "ta moko"-Tätowierungen der Maori

Nürnberger Erfahrungsfeld: Programmzeitung als DAISY-CD

Das Projekt "Begegnung im Dunkel", das der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) im Rahmen des Erfahrungsfeldes zur Entfaltung der Sinne betreibt, startet am 1. Mai in seine 15. Saison. Welche Aktionen und Akteure die Besucher bis Mitte September im Nürnberger Hirsvogelbunker erwarten, können Interessierte in diesem Jahr erstmals hören: Die "Erfahrungsfeldzeitung" wurde auf Betreiben der Stadt Nürnberg und des BBSB als kostenlose DAISY-CD produziert. So erfährt der Hörer beispielsweise, dass bewährte Angebote wie das Dunkelfrühstück, die Dunkelcafés und der Kindergeburtstag im Dunkeln dazu einladen, die Funktionen von Tastsinn, Geruchssinn, Gehör und Geschmackssinn in absoluter Finsternis zu erleben. Ein Programm-Highlight verspricht schon jetzt der Besuch der blinden Biathletin Verena Bentele zu werden.

Mehr Infos und Bestellung der
DAISY-CD unter
Tel.: 09 11 / 2 31 54 45
www.erfahrungsfeld.nuernberg.de

Leipziger Thomaskirche ertasten

In Leipzig gibt es ein neues Tastmodell, mit dessen Hilfe sich blinde und sehbehinderte Menschen eine Vorstellung von der Wirkungsstätte Johann Sebastian Bachs machen können. Das Modell ist auf dem Thomaskirchhof zu finden und zeigt die Thomaskirche, das Thomashaus und den südlichen Thomaskirchhof mit dem Bachdenkmal im Maßstab 1:100. Hergestellt wurde es in der Leipziger Bronzegießerei Noack, die auch das 1908 errichtete Bachdenkmal gegossen hat.


Dazu ein Bild: Dreidimensional aus Bronze: die Thomaskirche in Leipzig

UNESCO-Weltkulturerbe als Tastmodell

Die alten Gassen, Plätze und Bauten der historischen Altstadt Wismars können blinde und sehbehinderte Menschen neuerdings tastend erleben. Möglich macht das ein mit Punktschrift versehenes Bronzemodell des Künstlers Egbert Broerken, das am 31. März an der Ostseite des Wismarer Rathauses (vor dem Eingang zum Rathauskeller) der Öffentlichkeit zur Nutzung übergeben wurde. Mit dem "Stadtbild" soll der 10. Jahrestag der Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe gewürdigt werden, den die Hansestädte Wismar und Stralsund in diesem Jahr begehen.

Seminare und Tagungen

Entdeckungsreise der Möglichkeiten

Sich selbst und andere entdecken können die Teilnehmer eines Seminars, das der Verein Leben mit Usher-Syndrom vom 22. bis 24. Juni im AURA-Zentrum Bad Meinberg veranstaltet. Mit Tanz, Stimme, Rollenspiel und einer Portion Abenteuerlust sollen unter der Leitung der Theaterwissenschaftlerin und Heilpraktikerin Nirava Hemmo die Wahrnehmung sensibilisiert und Ausdrucksmöglichkeiten erkundet werden. Zu der Reise, die unter dem Motto "Ist alles möglich? Möglich ist alles!" steht, sind nicht nur Usher-Betroffene, sondern auch blinde und sehbehinderte Interessierte eingeladen.

Mehr Infos und Anmeldung bei
Andreas Chlosta
Tel.: 0 54 43 / 24 60
E-Mail: a.chlosta@leben-mit-usher.de

Herbstwochenende für Familien

Für sehgeschädigte Eltern und ihre Kinder (bis 10 Jahre) bietet der Verein "Bewegung im Dialog" vom 1. bis 4. November ein Familienwochenende in Essen an. Dabei steht der Austausch mit anderen Familien in ähnlicher Lebenslage wie auch mit Fachleuten im Mittelpunkt. Eltern und Kinder kommen gemeinsam in Bewegung, erproben spielend Neues und profitieren von Gemeinsamkeiten und Unterschieden.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 30.6.) bei
Gudrun Badde
Tel.: 02 51 / 26 25 71
E-Mail: g.badde@bewegung-im-dialog.de

Leben:

Spargeltorte

Endlich Spargelzeit: Es geht auch ohne Sauce hollandaise!


Spargel, oft als "König der Frühgemüse" bezeichnet, hat seine kurze Saison traditionsgemäß von Anfang Mai bis Johanni (24. Juni). Am beliebtesten ist immer noch der weiße Spargel. Aber auch der intensivere grüne Spargel hat es in die deutschen Küchen geschafft. Bei der hier beschriebenen Spargeltorte werden weißer und grüner Spargel kombiniert. Die besondere Herausforderung ist das Schälen des weißen Spargels, der grüne muss nicht geschält werden. Ansonsten sind die Zutaten abzumessen, zu schneiden und zu vermengen.

Zutaten für vier Personen:

  • 250 g entrindete Weißbrotscheiben
  • 100 g zerlassene Butter
  • 375 g weißer und grüner Spargel
  • 125 g gewürfelter Parmaschinken
  • 4 Eier
  • 125 ml Milch
  • 125 ml Schlagsahne
  • Salz und Pfeffer
  • geriebene Muskatnuss
  • 2 EL geriebener Parmesan

Zuerst den Spargel waschen und mit einem scharfen Messer die holzigen Enden (ca. 2 cm) abschneiden. Einen Tipp zum ultimativen Spargelschäler gibt es leider nicht. Bei den Hilfsmittelzentren und im Handel sind diverse Modelle mit verschiedenen Griffen und Klingenstellungen erhältlich. Man sollte ausprobieren, mit welchem man am besten zurechtkommt. Das kann auch innerhalb einer LPF-Schulung geschehen. Ist das geklärt, kann es losgehen: Die Spargelstange mit dem Kopf an den Fingerspitzen auf die flache Hand legen. Den Schäler direkt unterhalb des Spargelkopfes ansetzen und zum Stangenende hin ziehen. Nach jedem Schälzug die Spargelstange etwas drehen. Wenn dünne Streifen entstehen, die zum Ende hin dicker werden, macht man es richtig. Die Spargelstangen in kochendes Salzwasser legen und ca. fünf Minuten kochen lassen, dann bei geringer Hitze weitere fünf Minuten gar ziehen lassen. Den Spargel abgießen und gut abtropfen lassen.

In der Zwischenzeit das Weißbrot in Scheiben schneiden und die Rinde entfernen. Die Scheiben in eine gefettete Auflaufform legen und mit der zerlassenen Butter gleichmäßig beträufeln. Die Spargelstangen darüber verteilen und alles mit Schinkenwürfeln bestreuen. Die Eier mit Milch, Sahne, Salz, Pfeffer, Muskat und dem geriebenen Parmesan verschlagen oder in einem Schüttelbecher gut verschütteln. Diese Mischung über die Spargeltorte gießen.

Die Form in den vorgeheizten Backofen schieben und bei 200 ºC (Ober-/Unterhitze) oder 180 ºC (Heißluft) ca. 30 Minuten backen. Bitte nicht vergessen: Am Backofen nur mit Grillhandschuhen hantieren und die heiße Form auf einer rutschfesten und hitzebeständigen Unterlage abstellen. Nun kann serviert werden. Ein gut gekühlter Weißwein rundet das Essen ab.

Haben Sie Lust und Appetit auf dieses Spargelgericht bekommen, trauen sich die Zubereitung aber nicht zu? Dann kann Ihnen eine LPF-Schulung (LPF = Lebenspraktische Fähigkeiten) weiterhelfen.

Über das Angebot in Ihrer Nähe informiert Sie Ihr
Landesverein
Tel.: 0 18 05 / 666 456 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.)

Oder Sie wenden sich direkt an den
Bundesverband der Rehabilitationslehrer für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 03 41 / 4 62 64 40 oder 0 70 00 / 2 66 27 38
E-Mail: info@rehalehrer.de
www.rehalehrer.de

Ulrike Schade
Vorsitzende des Bundesverbandes der Rehalehrer

Recht:

Pflegebedürftigkeit und Blindheit

Blind gleich pflegebedürftig: Diese einfache Formel geht nicht auf. Viele Menschen sind irritiert, wenn sie einen abschlägigen Bescheid von der Pflegekasse erhalten. Die Materie ist komplex, so dass an dieser Stelle nur ein Schnellkurs für Einsteiger möglich ist. Anhand eines frei erfundenen, aber typischen Fallbeispiels stellt die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm) die gesetzlichen Grundlagen dar  –  in zwei Beiträgen in dieser und der nächsten Ausgabe der "Gegenwart".


Fallbeispiel: Der schwierige Alltag der Lieselotte Müller

Frau Müller ist 80 Jahre alt. Über 40 Jahre lang hat sie als Kindergärtnerin gearbeitet, im Rentenalter war sie ehrenamtlich im Sportverein aktiv. Doch dann ließ ihre Sehkraft nach, bis sie fast vollständig erblindete. Plötzlich war sie auf Hilfe angewiesen. Beim Kochen und Putzen, beim Wäschewaschen und Einkaufen, überall musste die Schwiegertochter behilflich sein und beinahe täglich vorbeikommen. Irgendwann kam diese dann auf die Idee, einen Antrag auf eine Pflegestufe zu stellen. Gesagt, getan: Der medizinische Dienst kam ins Haus, prüfte die Situation und schon bald traf der Bescheid der Pflegekasse ein  –  allerdings nicht mit dem gewünschten Inhalt. Eine Pflegestufe, so hieß es, könne nicht zuerkannt werden. Frau Müller und ihre Angehörigen reagierten mit Unverständnis.


Wer hat Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung?

Die Leistungen der sozialen Pflegeversicherung sind im Sozialgesetzbuch Elftes Buch (SGB XI) geregelt. Wer gesetzlich krankenversichert ist, zahlt auch Beiträge zur gesetzlichen Pflegeversicherung und hat im Bedarfsfall Anspruch auf entsprechende Leistungen. Wer privat krankenversichert ist, muss hingegen eine private Pflegeversicherung abschließen. Im Folgenden werden nur die Bestimmungen für Versicherte der gesetzlichen Pflegeversicherung nach SGB XI erläutert.

Um bei der Pflegeversicherung einen Anspruch geltend zu machen, muss eine Pflegebedürftigkeit festgestellt werden. Pflegebedürftig sind Personen, die wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung für die gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen im täglichen Leben auf Dauer, mindestens aber für voraussichtlich sechs Monate, in erheblichem Maße der Hilfe bedürfen (§ 14 Abs. 1 SGB XI). Die Auswirkungen einer Blindheit oder Sehbehinderung sind bei der Beurteilung der Pflegebedürftigkeit grundsätzlich zu berücksichtigen. Um die "gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen" zu definieren, werden in § 14 Abs. 4 SGB XI die folgenden vier Bereiche benannt:

  • Körperpflege (Waschen, Duschen, Baden, Zahnpflege, Kämmen, Rasieren sowie Darm- und Blasenentleerung)
  • Ernährung (mundgerechtes Zubereiten oder die Aufnahme der Nahrung)
  • Mobilität (selbstständiges Aufstehen und Zubettgehen, An- und Auskleiden, Gehen, Stehen, Treppensteigen oder das Verlassen und Wiederaufsuchen der Wohnung)
  • hauswirtschaftliche Versorgung (Einkaufen, Kochen, Reinigen der Wohnung, Spülen, Wechseln und Waschen der Wäsche und Kleidung sowie das Beheizen der Wohnung).

Bei der Feststellung einer Pflegebedürftigkeit kommt es nicht auf die Art und Schwere der Krankheit oder den Grad der Behinderung an. Entscheidend ist vielmehr, dass bestimmte Verrichtungen krankheits- oder behinderungsbedingt nicht oder nur teilweise ausgeführt werden können. Es gibt also keinen Automatismus im Sinne von blind gleich pflegebedürftig! Sofern eine Pflegebedürftigkeit in einem Mindestumfang besteht, erfolgt die Zuordnung zu einer Pflegestufe, und zwar gemäß dem Ausmaß des jeweiligen Hilfebedarfs (§ 15 SGB XI).


Blindheit allein reicht meist nicht für Pflegestufe I

Durch eine Erblindung kommt es regelmäßig dazu, dass viele Alltagsverrichtungen nicht mehr selbstständig ausgeführt werden können. Insbesondere bei der hauswirtschaftlichen Versorgung stoßen viele Menschen an ihre Grenzen, wenn die Sehkraft nachlässt. Dennoch wird allein bei Blindheit in aller Regel keine Pflegestufe zuerkannt. Dies folgt daraus, dass schon bei Pflegestufe I ein täglicher Hilfebedarf von durchschnittlich 90 Minuten bestehen muss, wobei über 45 Minuten aus dem Bereich der Grundpflege nachgewiesen sein muss  –  hierzu zählen Körperpflege, Ernährung und Mobilität. Nun könnte man argumentieren, dass bei blinden Menschen gerade der Bereich der Mobilität einen erhöhten Hilfebedarf verursacht. Unter dem Begriff "Verlassen und Wiederaufsuchen der Wohnung" jedoch sind nur solche Wege zu berücksichtigen, die unmittelbar für die Aufrechterhaltung der Lebensführung zu Hause notwendig sind, regelmäßig und auf Dauer anfallen und das persönliche Erscheinen des Betroffenen erfordern, also etwa Arztbesuche, therapeutische Maßnahmen oder Behördengänge. Unberücksichtigt bleiben dagegen Spaziergänge, die Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen oder die Erledigung von Einkäufen. Die Mobilität beim Einkaufen wird vielmehr unter dem Bereich "hauswirtschaftliche Versorgung" berücksichtigt.

Aufgrund dieses sehr eingeschränkten Verständnisses von Pflegebedürftigkeit wird bei blinden Menschen in der Regel die 45-minütige tägliche Grundpflegezeit nicht erreicht. Der hohe Unterstützungsbedarf bei der hauswirtschaftlichen Versorgung spielt für die Einstufung in eine Pflegestufe dann keine Rolle.


Ausgleich durch Blindengeld

Um dennoch die erheblichen blindheitsbedingten Mehrbedarfe ausgleichen zu können, haben blinde Menschen Anspruch auf Blindengeld nach den jeweiligen Landesblindengeldgesetzen und  –  soweit die entsprechenden Einkommens- und Vermögensgrenzen nicht überschritten werden  –  auch auf Blindenhilfe nach § 72 SGB XII. Diese Leistungen werden  –  anders als die Pflegeleistungen  –  unabhängig von einem tatsächlich nachgewiesenen Bedarf als pauschale Leistung gewährt.

Auch Frau Müller bekommt mittlerweile Blindengeld, was ihren Alltag erheblich erleichtert, denn sie kann sich jetzt eine Einkaufshilfe finanzieren und auch jemanden, der ihr regelmäßig vorliest. Nur leider geht es mit ihrer Gesundheit weiter bergab. Die Schwiegertochter stellt erneut einen Antrag auf eine Pflegestufe  –  diesmal mit Erfolg. Was das wiederum für Folgen hat, unter anderem für das Blindengeld, lesen Sie in der Juni-Ausgabe der "Gegenwart".

Christiane Möller
Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"



Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH ist eine gemeinsame Einrichtung von DBSV und DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf). Die Rechtsberatung wird ausschließlich von behinderten Juristen durchgeführt, die über spezielles Know-how in behindertenrechtlichen Fragen verfügen. Für Mitglieder der DBSV-Landesvereine und des DVBS ist die Rechtsberatung kostenfrei.

Kontakt:
rbm gemeinnützige GmbH
Biegenstr. 22, 35037 Marburg
E-Mail: kontakt@rbm-rechtsberatung.de
www.rbm-rechtsberatung.de
Telefonische Sprechzeiten:

    • Marburg, Tel.: 0 64 21 / 9 48 44-90 oder -91
      montags und mittwochs, 13 bis 17 Uhr, freitags, 9 bis 14 Uhr
    • Berlin, Tel.: 0 30 / 28 53 87-160
      dienstags und donnerstags, 13 bis 17 Uhr

Menschen:

"Wenn ich spinne, ist das Spinnen im Kopf weg"

Katrin-Sylvia Grösch, 43

Ich wurde am 14. April 1969 im Sternzeichen des Widder geboren und bekam den Namen Katrin-Sylvia. Inzwischen bin ich Mutter von vier Kindern, Oma eines süßen Enkels und habe den Kopf noch immer voller verrückter Ideen. Vor allem aber bin ich strick- und wollsüchtig.

Früher habe ich in meiner Freizeit gerne gezeichnet, Ölbilder gemalt oder fotografiert. Nachdem ich vor rund zehn Jahren infolge von Durchblutungsstörungen erblindet bin, kann ich diesen Hobbys leider nicht mehr nachgehen. Das Stricken, das ich als Sechsjährige von meiner Großmutter gelernt habe, blieb jedoch. Allerdings war das zuerst gar nicht so einfach und ich musste den einen oder anderen Kniff anwenden. Mit Hilfe meiner Kinder, denen ich das Stricken ebenfalls beigebracht habe, wurden Hilfsmittel gebastelt. Zum Beispiel bekam ein Maßband eine fühlbare Einteilung mit Konturenpaste, so dass ich etwa die Fußlänge von Socken selbstständig messen kann. Weil meine Kinder unbedingt die Blindenschrift lernen wollten, haben sie mir anfangs die Strickmuster als Text in Braille aufgeschrieben. Das ist heute nicht mehr notwendig: Entweder scanne ich die Anleitungen selber ein oder lasse sie mir von Mitstreiterinnen per E-Mail schicken, so dass sie auf der Braillezeile lesbar sind.

Da ich mir alles schnell einprägen kann, sitzt ein Muster meist schon nach einmaligem Lesen in meinen Fingern. Somit kann ich meiner Leidenschaft überall frönen: In meiner Handtasche trage ich stets Strickzeug mit mir herum  –  meist für Socken, da diese wenig Platz einnehmen. Die größeren oder schwierigeren Objekte wie Zopfmusterpullover oder Lace-Tücher mit Perlen stricke ich dann zu Hause. Auch verschiedenfarbige Stücke werden in den heimischen vier Wänden angefertigt, da die Tüten, in denen ich die Wolle nach Farben sortiert aufbewahre, nicht alle in meine Handtasche passen. Zurzeit stricke ich Tücher und Pullover für den Sommer und häkele an Gardinen für meine neue Wohnung, in die ich letztes Jahr eingezogen bin. Dass ich immer mehrere angefangene Dinge auf den Nadeln habe und mit unterschiedlichen Wollstärken hantiere, hat übrigens den Vorteil, dass meine Finger nicht so schnell ermüden.

"Wenn ich spinnen kann, dann ist das Spinnen im Kopf wieder weg!", das waren meine Worte, als ich vor knapp zwei Jahren mit dem Spinnen begann. Dem vorausgegangen war ein Unfall, der bei mir Angst- und Panikstörungen ausgelöst hatte, die nur mit psychologischer Hilfe wieder in den Griff zu bekommen waren. Inzwischen habe ich eine kleine Sammlung von Spindeln, die ich größtenteils von meinen Kindern geschenkt bekommen habe.

Meine Faszination für Wolle rührt insbesondere aus der Verschiedenheit der einzelnen Arten  –  von Merinowolle über Kaschmir bis hin zur Schurwolle. Für mich gibt es kein anderes Material, das so facettenreich ist! Der Hunger nach unterschiedlicher Wolle muss natürlich gestillt werden. Leider kann ich unmöglich so viel spinnen, wie ich benötige. Daher kaufe ich meine Wolle im örtlichen Handarbeitsgeschäft, im Internet oder bei einer Freundin, die ein gut sortiertes Wollgeschäft hat. So verfüge ich immer über einen großen Vorrat an Farben und Wollarten. Bei meinem Umzug im vergangenen Herbst von Nürnberg nach Aulendorf kamen immerhin 20 Kartons zusammen!

Nachdem meine Kinder und Freunde mich zunächst wegen meiner Wollsucht belächelt haben, sind sie mittlerweile selber ganz versessen auf selbst gestrickte Dinge. Somit habe ich immer etwas zu tun. Lieber wäre es mir allerdings, wenn ich meine Zeit mit der Arbeit als Kauffrau für Bürokommunikation ausfüllen könnte. Damit ich einen Job in dem Beruf finde, den ich nach meiner Erblindung gelernt habe, schreibe ich jeden Tag mindestens eine Bewerbung.

Solange diese Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt sind, betreue ich tagsüber Hundewelpen von Bekannten. Es hat sich herumgesprochen, dass ich dafür ein gutes Händchen habe: Die Hunde, die ich in meine Obhut nehme, sind in der Regel nach zwei Wochen stubenrein und kennen die Grundbefehle. In der Gegenwart von Tieren und Kindern werde ich automatisch ganz ruhig  –  obwohl ich sonst eher ein hektischer Mensch bin und ständig unter Strom stehe.

So sind in den letzten Jahren einige Freizeitbeschäftigungen zum Stricken dazu gekommen. Meiner Kreativität freien Lauf lassen kann ich auch beim Heimwerken, das mir unheimlich viel Spaß macht. Da ich ein sehr geselliger Mensch bin, bin ich häufig im Internet unterwegs und chatte mit Freunden oder tausche mich über meinen Blog mit anderen leidenschaftlichen Strickerinnen aus. Im letztem Sommer habe ich zudem eine neue, vielleicht nicht ganz alltägliche sportliche Aktivität für mich entdeckt: Da ich Herausforderungen liebe, konnte mich keiner davon abhalten, das so genannte "Wakeboarden" auszuprobieren. Dabei steht man auf einer Art Surfbrett und wird von einem Boot oder einer Seilbahn über das Wasser gezogen. Nachdem ich in Thannhausen in der Nähe von Augsburg an einigen Kursen der "Turncable"-Crew teilnehmen konnte, habe ich es bereits geschafft, einige Runden über den See zu fahren. In dieser Saison werde ich es endlich auch wagen, über einige Hindernisse zu fahren. Ganz nach dem Motto: "Alles ist machbar  –  mit Übung, Willen und ein paar guten Freunden." Denn auch wenn ich "behindert" bin, lasse ich mich nicht von irgendwem oder irgendetwas behindern!

Katrin-Sylvia Grösch lebt im oberschwäbischen Aulendorf und ist Mutter von vier Kindern. Im Alter von 32 Jahren erblindete die gebürtige Leipzigerin.


Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Eine Frau um die 40 sitzt in einem großen Ledersessel. Sie trägt eine sportliche Sonnenbrille, ihr Haar ist zu einem Zopf zurückgekämmt und um ihre Lippen spielt ein konzentriertes Lächeln. Vor sich hält sie eine Strickarbeit. Die Finger beider Hände führen die Nadeln und um den Zeigefinger der linken Hand schlingt sich ein melierter Wollfaden.

Barrierefreiheit:

Der neue ICE 2: mehr Kontraste, mehr zum Tasten

Er ist das Flaggschiff der Deutschen Bahn: Im ICE düsen Fahrgäste mit bis zu 280 km/h quer durch Deutschland. Aber Tempo ist nicht alles! Gerade blinde und sehbehinderte Reisende sind im Hochgeschwindigkeitszug bislang auf Barrieren gestoßen. Derzeit werden alle 44 ICE der zweiten Generation einer grundlegenden Modernisierung unterzogen. Inwieweit profitieren Fahrgäste mit Seheinschränkung von diesem "Redesign"?


Von der Infrastruktur deutscher Bahnhöfe über barrierefreie Züge bis hin zu organisatorischen Regelungen wie Umsteigehilfen oder Fahrgastinformationen: Für die begleitende Arbeitsgruppe zum Programm der Deutschen Bahn AG, in der der Gemeinsame Fachausschuss für Umwelt und Verkehr (GFUV) unter Federführung des DBSV seit Jahren aktiv mitarbeitet, gibt es eine Fülle von Aufgaben zu bewältigen. Während auf Seiten der Deutschen Bahn (DB) Tag für Tag mehrere Unternehmen mit zahlreichen Mitarbeitern in diesem Bereich beschäftigt sind, engagieren sich die Vertreter des GFUV auf ehrenamtlicher Basis für mehr Barrierefreiheit bei Bahnreisen. Sie nehmen nicht nur an den Sitzungen der begleitenden Arbeitsgruppe teil, sondern begleiten auch DB-Projekte, geben Stellungnahmen ab, nehmen Ortstermine wahr und führen Gespräche zur Berücksichtigung der Belange blinder und sehbehinderter Reisender in den betrieblichen Regelungen der Deutschen Bahn.

Wie mühsam und langwierig dieses "Geschäft" oftmals ist, zeigt beispielsweise die Entwicklung von barrierefreien Schienenfahrzeugen: Von der Planung eines Zuges bis zu seiner Fertigstellung vergehen gut und gerne sechs bis sieben Jahre. Dass sich dieser Aufwand lohnt, zeigen indes aktuelle Ergebnisse, die insbesondere dem langjährigen Engagement von Wolfgang Schmidt-Block und Knut Junge zu verdanken sind.

Wer bereits das Glück hatte, mit dem neuen ICE 2 zu reisen, hat womöglich schon einige der Verbesserungen für blinde und sehbehinderte Fahrgäste schätzen gelernt. So wurden im Zuge des Redesigns etwa die Stufen im Einstiegsbereich an ihrer Vorderkante mit kontrastierenden Markierungsstreifen versehen. Auch die neu gestalteten kontrastreichen Haltegriffe sind zu begrüßen. Nicht optimal erscheint dagegen, dass die Außentüren mit schwarzen Gummidichtungen rechts und links gekennzeichnet sind. Hier hätte sich ein stärkerer Kontrast empfohlen, etwa indem man das gesamte Türblatt mit einer anderen Farbe vom übrigen Wagenkasten absetzt. Damit die Türöffner leichter zu finden sind, erhielten sie einen 3 mm breiten, weißen Ring, der sich vom roten Hintergrund abhebt. Ein deutlicherer Kontrast wäre allerdings ebenso wünschenswert wie eine Beschriftung des Außentasters in Braille.

Im Inneren des Fahrzeugs befinden sich neben der Einstiegstür, wandseitig zum Nachbarwagen, taktile Informationen zur Wagennummer sowie ein Hinweis auf das Bordrestaurant. Sie sind sowohl in Brailleschrift als auch in Prismenschrift verfügbar, deren transparent gestaltete Buchstaben eine Schrifthöhe von ca. 2 cm haben.

Im Fahrgastraum wurde der Gehbereich beidseitig mit taktil und farblich kontrastierenden Leitschienen begrenzt. Besonders hervorzuheben sind die taktilen Platznummern in Braille- und Prismenschrift, die sich an den Kopfstützen der gangseitigen Sitzplätze befinden, also neben den Haltegriffen. Letztere heben sich durch ihre farbliche Gestaltung gut vom Hintergrund ab. Praktisch für Nutzer von Laptops oder elektronischen Hilfsmitteln sind die Steckdosen, die sich jeweils zwischen zwei Sitzplätzen befinden.

Die Universaltoilette des ICE 2, die auch für Rollstuhlfahrer benutzbar ist, wurde standardmäßig um eine zweite Notrufeinrichtung und einen Desinfektionsspender ergänzt. Darüber hinaus wurde die Ausstattung der Bedienelemente des WC mit taktilen Informationen fortgesetzt, die bereits mit dem Redesign des ICE 1 begonnen worden war. Demzufolge sind nun auch Toilettenspülung, Wasser, Seifenspender und Handtrockner in Brailleschrift gekennzeichnet.

Letztlich handelt es sich beim ICE 2 nicht um einen völlig neuen Zug, sondern nur um einen Umbau. Daraus ergeben sich gewisse Grenzen für die Herstellung von Barrierefreiheit. So war es beispielsweise nicht möglich, das Display für die visuelle Darstellung von Fahrtverlauf und -ziel in Augenhöhe anzubringen.

Doch auch wenn die zweite Generation des Hochgeschwindigkeitszuges noch einige Wünsche blinder und sehbehinderter Fahrgäste offen lässt, darf man optimistisch in die Zukunft blicken: Aufgrund der Fortschritte, die für die aktuell rollenden Züge erreicht werden konnten, gelten für die Folgemodelle schon jetzt hohe Maßstäbe bei der barrierefreien Ausgestaltung. Um diese weiter zu optimieren, setzt sich der GFUV auch zukünftig in der begleitenden Arbeitsgruppe zum Programm der Deutschen Bahn AG ein. Sein Ziel ist es, den "Anforderungskatalog an die barrierefreie Ausstattung von Fahrzeugen im schienengebundenen Regionalverkehr sowie an betriebliche Regelungen zur barrierefreien Nutzung des Regionalverkehrs" umzusetzen, der im Rahmen eines Projekts des Bundeskompetenzzentrums Barrierefreiheit entstanden ist.

Eberhard Tölke
Mitglied des GFUV und der begleitenden Arbeitsgruppe zum Programm der Deutschen Bahn AG


Dazu ein Bild: Neu im ICE 2: taktile Platznummern in Braille- und Prismenschrift

Medien:

e-dig.de: Fach- und Sachliteratur online finden

Bei der Suche nach barrierefreier wissenschaftlicher Literatur unterstützt ein neues Internetangebot des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS). Unter www.e-dig.de finden blinde und sehbehinderte Menschen Fach- und Sachliteratur, die in einer Audioversion, in Brailleschrift oder als Textdatei verfügbar ist. Werke, die vom DVBS-Textservice aufbereitet wurden, lassen sich direkt über die Seite bestellen. Außerdem können Nutzer eigene Werke  –  beispielsweise Bachelorarbeiten  –  zum Abruf in einer "Literaturbörse" zur Verfügung stellen. Dort sollen künftig auch urheberrechtlich geschützte Bücher eingestellt werden können, die für den Privatgebrauch in ein barrierefreies Format umgewandelt wurden. Die rechtlichen Voraussetzungen hierfür versucht der DVBS aktuell mit der Verwertungsgesellschaft Wort zu klären. Zum weiteren Service-Angebot von e-dig.de gehören Informationen zu Computersoftware, die die private Buchadaption erleichtert, sowie eine Linkliste zu Medien-Katalogen, die insbesondere für blinde und sehbehinderte Studierende und Berufstätige von Interesse sind.

Bücher

Hörbücher von Joachim Gauck

Zwei Bücher des neuen Bundespräsidenten sind ab sofort im DAISY-Format erhältlich: In seinem neuesten Buch "Freiheit. Ein Plädoyer" formuliert Joachim Gauck seine Gedanken zu Verantwortung und Toleranz. "Freiheit" bezeichnet er nach persönlichen Erfahrungen in zwei Diktaturen als sein großes Lebensthema und spricht vom "wunderbaren Glück, Teilnehmer einer Freiheitsrevolution" gewesen zu sein. Seine Lebensgeschichte erzählt Gauck in "Winter im Sommer  –  Frühling im Herbst": 1940 geboren und von Elternhaus und Kirche geprägt, stand er früh im Widerspruch zum DDR-Regime. 1989 führte er als Sprecher des Neuen Forums in Rostock die Demonstrationen an. Ein Jahr später übernahm der frühere Pastor die nach ihm benannte Stasi-Unterlagen-Behörde, die er bis 2000 leitete. Im März dieses Jahres wurde Joachim Gauck schließlich zum Bundespräsidenten gewählt. Beide Hörbücher wurden von der Deutschen Blinden-Bibliothek in Marburg produziert.

  • Joachim Gauck: Freiheit. Ein Plädoyer
    1 CD DAISY (30 Minuten)
  • Winter im Sommer  –  Frühling im Herbst
    1 CD DAISY (690 Minuten)
    Sprecherin: Daniela Kuhn

Diese alte Sehnsucht

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Jack Griffin wollte niemals werden wie seine Eltern. Seit 30 Jahren ist er verheiratet, hat eine wohlgeratene Tochter und wurde nach seiner Karriere als Hollywood-Drehbuchautor Professor an einem kleinen College im Nordosten. Doch nun ist er Mitte 50 und erkennt, dass ihn die Lebensmuster seiner wunderbar scheußlichen Eltern längst eingeholt haben.

Der Pulitzer-Preisträger Richard Russo, der in den USA schon seit Langem zu den bedeutenden Schriftstellern zählt, zeigt in seinem facettenreichen Roman, dass wir den Rollenbildern, denen wir zu entfliehen suchen, niemals ganz entkommen: Wir wiederholen sie oder verkehren sie in ihr Gegenteil. "Diese alte Sehnsucht" führt ebenso unterhaltsam wie kunstvoll vor, dass Familie dort ist, wo uns das Schlimmste, aber auch das Beste geschieht.

Richard Russo: Diese alte Sehnsucht
Sprecher: Mike Olsowski
1 CD DAISY (435 Minuten)

Das unsagbar Gute

Ein Buch-Tipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Obwohl der Kater Sami eine wichtige Rolle spielt und Dreh- und Angelpunkt von Christian Mährs Roman ist, handelt es sich nicht um einen Katzenkrimi. Samis Frauchen, die pensionierte Chemielehrerin Frau Leupold, verunglückt beim Wechseln einer Glühbirne tödlich. Daran war der Kater leider nicht ganz unschuldig. Als er sich einen neuen Dosenöffner suchen muss, wendet er sich seinem Nachbarn Herrn Schott zu. Der arbeitslose Journalist findet in der Villa nebenan die Leiche seiner Nachbarin sowie ein illegales Drogenlabor und jede Menge Bargeld, das er an sich nimmt. Damit löst er eine Kette von Ereignissen aus, die zu zwei weiteren Toten führen. Denn nun tritt die Wiener Unterwelt auf den Plan ...

Christian Mähr: Das unsagbar Gute
Sprecherin: Beate Reker
1 CD DAISY (615 Minuten)



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Blindheit und Alter im Gedicht

Blindheit und Alter sind menschliche Grunderfahrungen. Daher finden beide Themen auch in der Lyrik ihren Ausdruck. Aber wie haben Dichterinnen und Dichter Blindheit und Alter in der Vergangenheit aufgegriffen? Und berührt uns diese Lyrik heute noch? Schließlich hat sich unser Altersbild in jüngster Zeit stark verändert. Inge Mager, emeritierte Professorin für Kirchengeschichte, hat Gedichte des 17. bis 20. Jahrhunderts gesichtet und ihre Erkenntnisse im Oktober 2011 vor Mitgliedern der Gruppe Ruhestand des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) vorgestellt. Der begeisternde Vortrag und viele Verse sind auf einer DAISY-CD nachzuhören.

Inge Mager: Lyrik! Blindheit und Alter im Gedicht
1 CD DAISY (100 Minuten)
Preis: 12,50 Euro

Bestellungen beim
DVBS
Tel.: 0 64 21 / 9 48 88-22
E-Mail: textservice@dvbs-online.de



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören:

Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen.

Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Hörfilme

Dreiviertelmond

Hartmut Machowiak steht unter Schock. Seine Frau verlässt ihn nach 30 Ehejahren. Plötzlich muss der mürrische Taxifahrer, der nichts so sehr hasst wie Veränderungen, sein Leben neu ordnen. Da passt es ihm gar nicht, dass die sechsjährige Hayat, die kein Wort Deutsch spricht, allein in seinem Taxi auftaucht und nicht mehr von seiner Seite weicht. Notgedrungen nimmt Hartmut die Kleine bei sich auf und macht sich auf die Suche nach ihrer Mutter.

Das bezaubernd-bittersüße Großstadtmärchen "Dreiviertelmond" wurde Anfang des Jahres mit dem Bayerischen Filmpreis für das Beste Drehbuch ausgezeichnet. Nachdem der Film 340.000 Besucher in die Kinos gelockt hat, ist er nun auch als DVD mit Audiodeskription im Handel erhältlich.

Dreiviertelmond
Tragikomödie, Deutschland
Regie: Christian Zübert
Mit Elmar Wepper, Mercan Türkoglu, Ivan Anderson, Katja Rupé
Audiodeskription: Bayerischer Rundfunk

Rätsel:

Mai-Rätsel

Gesucht werden zehn Tiere, deren Namen sich aus zwei Wörtern folgender Bedeutung zusammensetzen:

  1. ein Gewässer und ein Laufgerät (Vogel)
  2. eine Farbe und ein Sinnesorgan (Fisch)
  3. ein Monarch und ein Kleidungsstück (Schmetterling)
  4. ein Edelmetall und ein Handwerker (Käfer)
  5. ein Meeresufer und eine Schachfigur (Vogel)
  6. eine Schutzwaffe und ein Froschlurch (Reptil)
  7. ein Handwerker und ein Dienender (Spinnentier)
  8. ein Gewässer und ein Himmelskörper (Stachelhäuter)
  9. ein Starkwind und ein Sportler (Vogel)
  10. ein Viehfutter und ein Reittier (Insekt)

Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Mai an den
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des April-Rätsels

Metropole  –  Autor  –  Nebelkrähen  –  Sternstunde  –  Alltag  –  Regenschauer  –  Durststrecke  –  Ersatz


Lösungswort: Mansarde

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen, in denen elektronische Hilfsmittel zum Verkauf angeboten werden, müssen den Zusatz "Privateigentum" enthalten. Anzeigen, die diesen Zusatz nicht enthalten, werden künftig nicht angenommen. Auch dürfen diese Anzeigen nicht unter Chiffre-Nummer geschaltet werden. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Die Redaktion  

Bundesfachgruppe Informationstechnologie

Die Bundesfachgruppe Informationstechnologie bietet Blinden und Sehbehinderten, die in IT-Berufen arbeiten oder ausgebildet werden, die Mitgliedschaft an. Hierzu gehören auch Angestellte in technischen Hotlines, Helpdesks oder Administratoren. Die Bundesfachgruppe IT veranstaltet Jahrestagungen und Workshops. Außerdem gibt es den "IT-Report" mit Artikeln zu aktuellen IT-Themen und eine Mailingliste zum Erfahrungsaustausch.

Weitere Informationen finden Sie auch unter
www.bfg-it.de

oder bei
Heiko Folkerts
Tel.: 05 31 / 2 39 66 88 oder per
Mail unter heiko_folkerts@web.de

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Lesegerät "Aladin" der Firma Baum, 10 Jahre alt, Anschaffungspreis: 1.100 Euro, in gutem Zustand, Preis: VHS (ab 100 Euro),

Handy: 0 15 20 / 4 80 99 53
E-Mail: jochenberlin@web.de


Verkaufe aus Privatbesitz neues Navigationssystem für Blinde und Sehbehinderte (Trekker Breeze/Talking GPS von der Firma Humanware), Preis: VHS,

Tel.: 0 79 30 / 3 79 49 67


Minibuch "Arabische Sprichwörter" (Kurzschrift): 12 Euro; Ansteckmikrofon Panasonic: 12 Euro; Hörbuch "Viktors Reise  –  Die Suche nach dem Glück", 4 CDs: 6 Euro;

Tel.: 0 15 23 / 7 89 41 89


Verkaufe aus Privateigentum 2 Sony MiniDisc-Rekorder: tragbarer Sony MZ-R909 mit viel Zubehör, Preis: 100 Euro; Sony MDs-JE480, noch nie benutzt, Preis: 130 Euro;

E-Mail: joernkreft@t-online.de

Partnersuche

Vieles verschieben wir auf morgen, als hätten wir eine Ewigkeit Zeit  –  und dabei vergessen wir zu leben. Ich, weiblich, Ende 40, mit Sehrest, suche Dich für alles Schöne im Leben!

Chiffre 01/05/2012


Einsames Herz sucht Ihn, zwischen 50 und 62 Jahren, aus dem Raum Hamburg, für gemeinsame Freizeitgestaltung. Ich bin 56 Jahre alt, sehend, leichte Körperbehinderung.

Ruf mich an unter
Tel.: 0 40 / 66 90 79 24


Siebenbürgische Sie, blind, 62 J., 1,59 m, mollig, lieb, ruhig, zurückhaltend und trotzdem humorvoll, in der letzten Zeit viel Schweres mitgemacht, sucht einen ganz lieben, ebenfalls sehr ruhigen Ihn, sehbehindert, Nichtraucher, Nichttrinker, als Freund für Unternehmungen im Raum Nürnberg.

Chiffre 02/05/2012


Nette, freundliche Sie, blind, Mitte 50, sucht Ihn, bis Ende 50, möglichst N.R., N.Tr., alleinstehend, ohne Anhang. Er sollte schon noch unternehmungslustig sein (kein Stubenhocker), sollte noch über einen Sehrest verfügen und sehr tierlieb sein! Thüringer Bezug!

Bitte nur ernst gemeinte Rückmeldung über
Handy: 01 72 / 1 90 46 27 oder
Chiffre 03/05/2012

Verschiedenes

Kleine ruhige Ferienwohnung im Spreewald  –  in unmittelbarer Nähe zum Natursee  –  für 2 bis 4 Personen zu vermieten, Preis ab 25 Euro/Tag,

Tel.: 03 54 75 / 6 80 (Frau Lehmann)

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

www.braille-collection.com
Die Modeserie für Blinde

iPhone Schulung in Hamburg

www.barrierenix.de
Tel.: 0 40 / 41 92 78 78

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.

SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Kolless Spezialuhren

Wir freuen uns auf Sie!
Besuchen Sie uns!

SightCity Stand H4
Sheraton Hotel Flughafen Frankfurt


www.blindenuhren.de
Tel.: 0 61 96 / 2 30 11
E-Mail: info@blindenuhren.de

Hunsrück: Ferienwohnung

ebenerdig, für 2 Personen, ruhige Dorfrandlage, Wz., offene Küche, 2 Schlafzimmer, Du.-Bad, überdachte Terrasse, eingez. Garten. Blinde, Gehbehinderte und Hunde sind herzlich willkommen!

Prospekt oder Homepage  –  Adresse bitte anfordern unter
Tel.: 0 67 61 / 1 35 65
E-Mail: jagdfee@web.de

Eine Info für alle Fußballfreunde!

Rechtzeitig zur Fußball-Europameisterschaft haben wir ein DAISY-Hörbuch erstellt, in dem über alle Fußball-Europameisterschaften seit 1960 eine Zusammenfassung mit Spielergebnissen vorhanden ist. Ebenfalls befindet sich auf der CD der komplette Spielplan für die diesjährige Europameisterschaft. Der Preis des DAISY-Hörbuchs beträgt 20 Euro.

Helmut Ernst
Heinrich-Schütz-Allee 287, 34134 Kassel
Tel.: 05 61 / 4 00 95 60
E-Mail: info@he24.de

hördeutsch.de

Ihr Laden für Hörbücher!

Jetzt über 1.000 ungekürzte Hörbücher neu bei uns im Programm!

Bei uns bekommen Sie Hörbücher, Hörspiele sowie DAISY-Hörbücher aus allen Kategorien mit kostenlosem Brailleschrift-Aufkleber!

Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne!
Mo. bis Fr. von 13 bis 18 Uhr
Tel.: 0 23 93 / 22 00 66
E-Mail: info@hoerdeutsch.de

Fa. Merk

Kommunikations- und IT-Lösungen

Besuchen Sie uns auf der SightCity am Stand der Fa. Optelec. Wir präsentieren Mobile Speak und Mobile Accessibility für Android mit Braille-Unterstützung.

Internet: www.firmamerk.de
Hotline: 0 64 26 / 86 30 00
zum Podcast "Stephans Welt": www.merkst.de/podcast

iPhone-Seminar in Osnabrück

iPhone-Seminar für Anwender und Interessenten

Samstag, 9.6.2012, Osnabrück


Lernen Sie als Blinder den Umgang mit dem iPhone. Erfahrene iPhone-Nutzer zeigen Ihnen Schritt für Schritt, worauf es ankommt. Sie haben noch kein iPhone? Wir stellen Ihnen für die Dauer der Schulung ein Testgerät.

Sonderpreis: statt 149 Euro nur 99 Euro inkl. Verpflegung und Transfer
Übernachtungsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe.
Anmeldeschluss: 2.6., Teilnehmerzahl ist begrenzt!

Rufen Sie uns an!
Technik Für Alle
Menkestr. 6, 49076 Osnabrück
Tel.: 05 41 / 50 79 79-0
www.technik-fuer-alle.de

AASB Maria Seidling

  • Talks, Sprachausgabe fürs Handy
    Ermöglicht alle Einstellungen plus SMS
        330,00 Euro
  • Vorlesesystem Lesephon® USB
    Das Lesephon mit Stimme Klara auf einem USB-MP3-Stick
        500,00 Euro
  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: Videotext, DAISY-Player, TextToMP3, Telefonansage, Editor, Spracheingabe
        ab 2917,00 Euro
  • AUDIOCHARTA Compact Vorlesesystem
    Einteilig geschl. Vorlesesystem, Steffi oder Klaus Sprachausgabe
        ab 3539,22 Euro
  • PacMate Braillezeile
    mit 40 Braillezellen
        5117,00 Euro
  • Alva Braillezeilen
    40/70/80 Module, auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Verschiedene Bildschirmlesesysteme
        Preis auf Anfrage
  • Aktuelle JAWS-Version
    Screenreader mit Stimme Eloquence/Steffi/Yannik
        ab 1679,34 Euro
  • Angebot bei Neukauf JAWS: 3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen.

Seit dem 11.12.2007 ist die Firma AASB nach DIN ISO 9001 zertifiziert.

AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Marland GmbH

Schau mal rein bei Marland:

  • Greifen Sie zu! Mini-Stereo-Lautsprecher ML 201-FM
    Der klangstarke Stereo-Speaker mit UKW für unterwegs und zu Hause  –  ideal für MP3- und DAISY-Flash-Player, Notebook, Handy und dergleichen. Design-Gehäuse mit Metall-Schutzgitter, anthrazit, Maße: 14 * 6 * 2,8 cm, Gewicht: 230 g, Anschluss-/Antennenkabel: 3,5 mm Klinke, Mini-USB, 3 * Mignon LR03.
        Mit Bedienungsanleitung nur 16,90 Euro
  • Restposten: Tomboy Version 1.5.11.3
    Der universelle Begleiter für unterwegs mit sprechender Bedienerführung. Tomboy ist DAISY-Spieler, MP3-Player, Radio, Rekorder und Terminkalender. Gehäuse: rot, 10er-Tastatur, 130 * 55 * 15 mm, Gewicht: 96 Gramm.
        Mit Zubehör und Anleitung auf CD 199,00 Euro
    Nur solange Vorrat reicht.
  • Neu: Olympus VN-712 PC digitales Notizgerät
    Bedienerfreundlich, 2 GB interner Speicher plus microSD(HC)-Kartenfach, USB 2.0, Mikrofon- und Kopfhörerbuchse, Maße: 10,8 * 3,9 * 17 cm.
        Mit Zubehör, 2 Batterien LR03 und Bedienungsanleitung 69,90 Euro

Besuchen Sie Caretec und Marland auf der SightCity, Stand E3, im Sheraton Airport Frankfurt vom 23. bis 25. Mai 2012.

Auf unserer Homepage www.marland.eu ist immer was los! Hier finden Sie stets eine große Auswahl an Produkten für Blinde und Sehbehinderte  –  also einfach mal reinschauen!

Marland GmbH  –  Spezialversand für Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Str. 6, 88326 Aulendorf
Tel.: 0 75 25 / 92 05-0 oder 0 08 00 / 63 63 63 63
E-Mail: info@marland.eu oder bestellung@marland.eu

LHZ  –  Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment:

  • Sprechende Körperfettanalysewaage TBF 440
    Mit 10 Speicherplätzen für die biometrischen Daten der Nutzer (Größe, Alter, Geschlecht, Körpertyp). Die Dateneingabe ist nicht sprachunterstützt. Die Speicherplatzauswahl und alle anderen Funktions- und Ergebnisangaben erfolgen über ein Sprachmenü wahlweise deutsch oder englisch. Max. Wiegekapazität: bis 200 kg in 100 g-Schritten. Schwarzes Kunststoffgehäuse der Abmessung 40 * 32 * 3 cm. Die gut fühlbaren Fußpads zur Körperfettmessung sowie die Bedienelemente sind silberfarbig. Batteriebetrieb: 4 *  R6.
        H551  –  65,00 Euro
  • Elektronische Handlupe eMag 34
    Mit nur 121 g ist die eMag 34 eine der leichtesten und kompaktesten elektronischen Leselupen! Die 2- bis 14-fache Vergrößerung und die verschiedenen Kontrastdarstellungen einschließlich Fehlfarbendarstellungen werden einfach auf Knopfdruck eingestellt. 3,5 Zoll-LED-Display, Bildschirmdiagonale: 8,5 cm, Schnappschussfunktion, Lithium-Ionen-Akku f. 2,5 Stunden Betriebszeit, inkl. Schutzhülle, Handgelenkschlaufe und Ladegerät.
        L 312  –  314,00 Euro
  • Automatischer Nadeleinfädler
    Mit Doppelmechanik: Ein Einfädeldom für große Nähnadeln und ein zweiter Dom für feine Nähnadeln auf einem Grundgehäuse. Das erste Gerät, das wirklich für Nähnadeln aller Art und Größe geeignet ist! Kunststoffgehäuse der Abmessung: 73 * 27 * 47 mm, verschiedene Farben.
        H436  –  3,50 Euro

Besuchen Sie uns vom 23. bis 25. Mai 2012 auf der SightCity Frankfurt 2012, Sheraton Conference Center Frankfurt/Main, Flughafen, Stand C7!

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de

Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Argon Verlag

argon daisy edition

DAISY-Hörbücher des Argon Verlags auf der SightCity!

Besuchen Sie uns vom 23. bis 25. Mai 2012 in Frankfurt!

Sie finden Argon an Messestand E9. Dort haben Sie die Möglichkeit, in unserem vielfältigen Programm zu stöbern, das von Humor bis Krimi reicht. Alle DAISY-Hörbücher können zu Messepreisen gekauft werden!

Ausführliche Informationen zur argon daisy edition finden Sie unter www.argon-verlag.de/daisy.


Ebenfalls am Messestand E9 finden Sie anders-sehn mit blindengerechten Reiseangeboten.

Auskünfte zu anders-sehn finden Sie unter www.anders-sehn.de.


Argon Verlag GmbH
Neue Grünstraße 17, 10179 Berlin
Tel.: 0 30 / 25 76 20 60
Fax: 0 30 / 25 76 20 620
E-Mail: katharina.eberenz@argon-verlag.de

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

"Milestone"-CD-Drive

Das elegante, leichtgewichtige CD-Laufwerk als ideale Ergänzung.

Das neueste Add-On für "Milestone" ist dafür gedacht, Inhalte von CDs ohne den Umweg über einen Computer auf "Milestone"-212 und -312 zu kopieren. Die Bedienung ist gewohnt simpel. Ein Tastendruck reicht und Musik- wie auch Daten-CDs (z.B. DAISY-Bücher) werden direkt auf die SD-Speicherkarte kopiert. Musik-CDs werden beim Kopieren wahlweise in MP3 oder WAV gespeichert. Das Konvertieren über den Computer entfällt. Das mitgelieferte Verbindungskabel versorgt gleichzeitig den "Milestone" und das CD-Laufwerk mit Strom und stellt einen reibungslosen Kopiervorgang sicher.

Preis: 159,00 Euro
Best.-Nr.: 20 20498


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gemeinnützige GmbH
Bleekstraße 26, D-30559 Hannover
Verkauf Hannover
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-0
Verkauf Blista Marburg
    Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvetrieb.de

Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH

Geschafft!

Sergej Nerenberg (37), blind ...
... arbeitet jetzt als Telefonist im Staatlichen Bauamt Würzburg.

Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

fluSoft

Endlich  –  ZoomText 10 ist da!

www.ZoomText.de


Die neue ZoomText-Version mit neuen Funktionen ist verfügbar.

  • ZoomText Camera  –  schauen Sie direkt auf Ihrem Computer gedruckte Dokumente oder andere Objekte an, z.B. Rechnungen, Fotos, Briefe und Medikamentenaufschriften.
  • ZoomText Recorder  –  wandeln Sie Text aus Dokumenten, Webseiten, E-Mails usw. in Tonaufzeichnungen zum Mitnehmen um.
  • ZoomText Hintergrund Reader  –  lassen Sie sich Webseiten oder andere Dokumente vorlesen, während Sie andere Arbeiten erledigen.

Dabei wurde ZoomText auch in den bekannten Funktionen weiterentwickelt und verbessert, um Ihnen ein noch entspannteres Arbeiten zu ermöglichen. Dabei stellt ZoomText keine enormen Anforderungen an Ihren Computer: Mit Windows 7 arbeiten Sie nun ebenso problemlos wie mit Windows XP.


Am Besten  –  Testen!

Sie erhalten Ihre aktuelle Demo unter www.zoomtext.de als Download oder CD-Version.

fluSoft GbR
Tannenstr. 2, 01099 Dresden  –  Ihr ZoomText-Händler

IPD

Kamerascansysteme  –  schnelle Texterfassung mit Bewegungserkennung
2 Kamerasysteme  –  2 verschiedene Leistungen


SARA CE  –  das Komplettvorlesesystem

  • klare Sprachausgabe
  • individuelle Anpassung der Sprache, Lautstärke und Vorlesegeschwindigkeit
  • Großschrift durch Anschluss eines Monitors oder Fernsehgeräts
  • integrierter DAISY-Player (USB)

Pearl  –  das portable Scansystem

  • Live-Modus für bequemes Ausfüllen von Formularen
  • leichte Transportmöglichkeit durch Klappfunktion
  • Anschluss an den PC oder das Notebook mit OpenBook (9.0) erforderlich!

Ihr Ansprechpartner für hochwertige Hilfsmittel  –  kompetente Beratung  –  qualifizierte Schulung  –  professioneller Support.

Wir haben für Sie die richtige Lösung.

Besuchen Sie unseren Stand auf der SightCity 2012.


IPD  –  Infosystem Produktion and Distribution GmbH
Tel.: 0 18 02 / 47 34 73 (6 ct./Anruf)
E-Mail: post@ipd-hannover.de
www.ipd-hannover.de

Papenmeier ...

... selbstverständlich Windows 7 kompatibel.

Extreme Veränderungen aus dem Hause Microsoft bedeuten für viele blinde Menschen eine gravierende Umstellung bei der PC-Arbeit. Nutzen Sie die moderne 64bit JAWS-Version, Papenmeier JAWS-Module sowie BRAILLEX Braillezeilen für den schnellen und effizienten Umstieg auf das aktuelle 64bit Betriebssystem Windows 7.

Erfahren Sie mehr
Tel.: 0 23 04 / 9 46-0
F.H. Papenmeier GmbH & Co.KG
www.papenmeier.de

RTB

Sicher geleitet.


Taster "Berlin"

  • Verdeckte Anforderung (zum Beispiel zur Verlängerung der Grünphase oder Zuschaltung des Blindensignals)
  • Taktile Signalisierung durch Vibrationsmodul
  • Pilotton im Taster

Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung
  • Gemäß den gängigen Richtlinien

net.1

  • Kostengünstige Ausstattung von Altanlagen
  • Vermeidung aufwendiger Erdarbeiten
  • Effektive Nutzung vorhandener Erdkabel

RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 0 52 52 / 97 06-0
E-Mail: info@rtb-bl.de

Handy Tech Elektronik GmbH

Einladung zur SightCity

23. bis 25. Mai 2012
Hotel Sheraton
Flughafen Frankfurt a.M.
Stand B3, direkt am Eingang des zentralen Ausstellungsraums


Handy Tech präsentiert Innovationen vom Feinsten:

Bei Handy Tech, dem führenden Hersteller von Hilfsmitteln für Blinde und Sehbehinderte, gibt es auch dieses Jahr auf der SightCity viele Neuheiten zu entdecken.


  • Active Braille mit MusikBraille
  • Verbesserter Zugang zu komplexen Anwendungen durch ATC
  • iRead, die Vorlesesoftware mit Stapelverarbeitung
  • Braille Sense U2, das Powernotizgerät
  • MagniLink Vision TTS, das Kamerasystem mit Vorlesefunktion
  • ZoomText 10, Kameraunterstützung und vieles mehr
  • Erweiterter PocketShopper als Einkaufshelfer

Weltneuheit auf der SightCity, lassen Sie sich überraschen


Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstraße 10, 72160 Horb-Nordstetten
Tel.: 0 74 51 / 55 46-0
Fax: 0 74 51 / 55 46-67
E-Mail: info@handytech.de
www.handytech.de


Stuttgart: Telefon 07 11 / 2 20 22 99-0
Köln: Telefon 02 21 / 92 15 56-0
Marburg: Telefon 0 64 21 / 69 00 12-0
Lüneburg: Telefon 0 41 31 / 69 96 98-0

SightCity 2012

10. SightCity!
23. bis 25. Mai 2012
SHERATON Hotel Frankfurt am Main
23. und 24. Mai: 10 bis 18 Uhr
25. Mai: 10 bis 16 Uhr


Deutschlands führende Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel

  • Attraktive Verlosung zum 10. Messe-Jubiläum
  • Freier Eintritt
  • Abholservice für sehgeschädigte Besucher vom Messebahnhof
  • Persönliche Messeguides
  • Hersteller präsentieren Neuheiten und Bewährtes auf 2 Ebenen

Hochklassiges Vortrags-Programm

  • medizinische Fachvorträge, Fortbildungen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen
  • Weiterbildung für Ärzte und Heilberufe
  • Erfahrungsberichte
  • BBWs und BFWs informieren über Arbeit, Ausbildung und Beruf

Mehr Informationen unter www.sightcity.net


Veranstaltungsort:
Hotel Sheraton
Frankfurt-Airport
Hugo-Eckener-Ring 15, 60549 Frankfurt/M.

Kontakt:
SightCity Frankfurt
c/o Metec AG
Hasenbergstrasse 31, D-70178 Stuttgart
Tel.: +49 (0) 7 11 / 6 66 03 18
Fax: +49 (0) 7 11 / 6 66 03 33
E-Mail: info@sightcity.net

BAUM Retec AG

VisioBook: Alle Vorzüge eines Bildschirmlesegerätes genießen  –  wo auch immer Sie gerade sind

Die neue Generation der Bildschirmlesegeräte.

Das mobile VisioBook Bildschirmlesegerät ist leistungsstark wie ein herkömmliches Bildschirmlesegerät, aber klein wie ein Notebook. Dank ausgeklügeltem Klappmechanismus ist es in wenigen Sekunden betriebsbereit  –  und auch wieder verstaut. Ganz egal, wo Sie auch gerade sind  –  der starke Akku sorgt dafür, dass Sie überall und netzunabhängig 5 Stunden lang Ihre Texte und Unterlagen vergrößern können  –  ob beim Kochen, auf dem Sofa oder im Zug. Genießen Sie Ihre Flexibilität!

  • neue Klasse tragbarer Lesegeräte
  • sehr leicht, daher tragbar und mobil
  • 5 Stunden Akkulaufzeit
  • in wenigen Sekunden betriebsbereit und verstaut
  • einfache und intuitive Bedienung
  • sehr modernes und zeitloses Design
  • HD-Kamera für Fern- und Nahbereich

Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte:
BAUM Retec AG
In der Au 22, D-69257 Wiesenbach
Tel.: 0 62 23 / 49 09-0
Fax: 0 62 23 / 49 09-399
E-Mail: info@baum.de
www.baum.de


Besuchen Sie uns auf der SightCity am Stand B2!

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

Di, 1.5.12, 7.45 Uhr, ARD
Bibi Blocksberg


Di, 1.5.12, 8.00 Uhr, Arte
Was du nicht siehst  –  Brasilien


Di, 1.5.12, 10.00 Uhr, MDR
König Drosselbart


Di, 1.5.12, 11.50 Uhr, BR
Zoomer  –  Kleine Spione


Di, 1.5.12, 12.30 Uhr, NDR
Des Kaisers neue Kleider


Di, 1.5.12, 18.00 Uhr, ZDF
Soko Köln  –  Ein echter Schuss


Di, 1.5.12, 20.15 Uhr, SWR
Tatort  –  Das erste Opfer


Di, 1.5.12, 22.30 Uhr, WDR
Schimanski  –  Sünde


Mi, 2.5.12, 8.00 Uhr, Arte
Was du nicht siehst  –  Indien  –  Kerala


Mi, 2.5.12, 20.15 Uhr, ARD
Die Heimkehr


Mi, 2.5.12, 22.05 Uhr, MDR
Tatort  –  Heimwärts


Mi, 2.5.12, 22.25 Uhr, WDR
Tatort  –  Harte Hunde


Mi, 2.5.12, 23.00 Uhr, SWR
Die glorreichen Sieben


Mi, 2.5.12, 23.35 Uhr, MDR
Ich gehöre Dir


Do, 3.5.12, 8.00 Uhr, Arte
Was du nicht siehst  –  Äthiopien


Do, 3.5.12, 10.30 Uhr, ARD
Die Heimkehr


Fr, 4.5.12, 8.00 Uhr, Arte
Was du nicht siehst  –  Making of


Fr, 4.5.12, 21.45 Uhr, ARD
Schimanski  –  Schuld und Sühne


Fr, 4.5.12, 0.00 Uhr, MDR
Tatort  –  Schweinegeld


Sa, 5.5.12, 9.30 Uhr, Arte
Was du nicht siehst  –  Frankreich  –  Somme


Sa, 5.5.12, 11.05 Uhr, MDR
Das Glück dieser Erde  –  Teil 1


Sa, 5.5.12, 1.25 Uhr, ARD
Das Boot  –  Director's Cut


So, 6.5.12, 20.15 Uhr, ARD
Tatort  –  Die Ballade von Cenk und Valerie


Mo, 7.5.12, 8.00 Uhr, Arte
Was du nicht siehst  –  Frankreich


Mo, 7.5.12, 15.00 Uhr, Arte
Nicht alle waren Mörder


Mo, 7.5.12, 20.15 Uhr, ZDF
Der Heiratsschwindler und seine Frau


Di, 8.5.12, 8.00 Uhr, Arte
Was du nicht siehst  –  Berlin


Di, 8.5.12, 18.00 Uhr, ZDF
Soko Köln  –  Mord zartbitter


Di, 8.5.12, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde  –  Der Berg der Haie


Di, 8.5.12, 22.00 Uhr, NDR
Polizeiruf 110  –  Einer trage des anderen Last


Mi, 9.5.12, 8.00 Uhr, Arte
Was du nicht siehst  –  La Réunion


Mi, 9.5.12, 9.15 Uhr, MDR
Ich gehöre Dir


Mi, 9.5.12, 20.10 Uhr, Arte
Zerrissene Umarmungen


Mi, 9.5.12, 21.45 Uhr, BR
Grabgeflüster  –  Liebe versetzt Särge


Mi, 9.5.12, 22.25 Uhr, 3sat
Das Leuchten der Sterne


Mi, 9.5.12, 23.35 Uhr, MDR
Liebe auf vier Pfoten


Do, 10.5.12, 8.00 Uhr, Arte
Was du nicht siehst  –  Andalusien


Do, 10.5.12, 22.00 Uhr, NDR
Doppelgängerin


Fr, 11.5.12, 8.00 Uhr, Arte
Was du nicht siehst  –  Norden Frankreichs


Fr, 11.5.12, 20.15 Uhr, Arte
Der Liebespakt


Sa, 12.5.12, 9.30 Uhr, Arte
Was du nicht siehst  –  Lappland


Sa, 12.5.12, 11.05 Uhr, MDR
Das Glück dieser Erde  –  Teil 2


Sa, 12.5.12, 15.25 Uhr, Arte
Nicht alle waren Mörder


Sa, 12.5.12, 21.50 Uhr, BR
Barfuß auf Nacktschnecken


Sa, 12.5.12, 23.40 Uhr, Arte
Was du nicht siehst  –  Marrakesch


So, 13.5.12, 20.15 Uhr, ARD
Tatort  –  Der Wald steht schwarz und schweiget


Mo, 14.5.12, 20.15 Uhr, Arte
Volver  –  Zurückkehren


Di, 15.5.12, 18.00 Uhr, ZDF
Soko Köln  –  Das Vermächtnis


Di, 15.5.12, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde  –  Fledermäuse


Di, 15.5.12, 23.50 Uhr, 3sat
37 Grad  –  Mein Traum vom Superstar


Mi, 16.5.12, 9.15 Uhr, MDR
Liebe auf vier Pfoten


Mi, 16.5.12, 20.15 Uhr, Arte
Alles über meine Mutter


Mi, 16.5.12, 22.05 Uhr, MDR
Tatort  –  Tiefer Fall


Mi, 16.5.12, 0.45 Uhr, Arte
Volver  –  Zurückkehren


Do, 17.05.12, 8.55 Uhr, BR
Olsenbande Junior


Do, 17.05.12, 13.15 Uhr, BR
Bibi Blocksberg


Do, 17.05.12, 20.15 Uhr, WDR
Tatort  –  Krumme Hunde


Do, 17.05.12, 22.45 Uhr, ARD
Das Lied in mir


Fr, 18.05,12, 21.45 Uhr, ARD
Tatort  –  Mauerblümchen


Sa, 19.05.12, 7.55 Uhr, MDR
Wer küsst schon einen Leguan?


Sa, 19.05.12, 9.30 Uhr, Arte
Was du nicht siehst  –  Norden Frankreichs


Sa, 19.05.12, 11.05 Uhr, MDR
Das Glück dieser Erde  –  Teil 3


Sa, 19.05.12, 20.15 Uhr, BR
Die glorreichen Sieben


So, 20.05.12, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110  –  Bullenklatschen


Mo, 21.05.12, 14.45 Uhr, Arte
Alles über meine Mutter


Mo, 21.05.12, 20.15 Uhr, ZDF
Schmidt und Schwarz


Mo, 21.05.12, 20.15 Uhr, MDR
Go Trabi go


Di, 22.05.12, 18.00 Uhr, ZDF
Soko Köln  –  Katz und Maus


Di, 22.05.12, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde  –  Zauberberge


Di, 22.05.12, 22.00 Uhr, NDR
Tatort  –  Schürfwunden


Di, 22.05.12, 0.10 Uhr, 3sat
37 Grad (noch offen)


Mi, 23.05.12, 9.15 Uhr, MDR
Go Trabi go


Mi, 23.05.12, 20.15 Uhr, ARD
Inklusion  –  Gemeinsam Anders


Mi, 23.05.12, 22.05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110  –  Tod im Ballhaus


Mi, 23.05.12, 23.35 Uhr, MDR
Tierärztin Dr. Mertens


Sa, 26.05.12, 10.15 Uhr, MDR
Das Glück dieser Erde  –  Teil 4


Sa, 26.05.12, 20.15 Uhr, WDR
Der Mann auf dem Baum


So, 27.05.12, 11.00 Uhr, WDR
Der Mann auf dem Baum


So, 27.05.12, 20.15 Uhr, ARD
Tatort  –  Nie wieder frei sein


So, 27.05.12, 0.15 Uhr, MDR
James Bond 007  –  Liebesgrüße aus Moskau


Mo, 28.05.12, 13.15 Uhr, BR
Lippels Traum


Mo, 28.05.12, 20.15 Uhr, ARD
Tatort  –  Skalpell



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