Gegenwart Ausgabe 05/2011

"Die Gegenwart" Heft 05/2011

Inhaltsverzeichnis Heft 05/2011

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Spezial: Deutscher Hörfilmpreis 2011

Leben, wie du willst

Hörfilm nicht als Gnadenakt

Tolle Mischung aus Ernst und Glamour

Von Jahr zu Jahr mehr Einreichungen

Kurzinfo: 9. Deutscher Hörfilmpreis: Die Preisträger

Kurzinfo: 9. Deutscher Hörfilmpreis: Die Jury

DBSV-Nachrichten:

Kernaufgaben sichern  –  Inklusion voranbringen

Startklar für die Modellphase

Zensus 2011

Kurzinfo: Bonus auf DBSV-Inform

Strahlentherapie bei feuchter AMD

DBSV-Meldungen

Neuer Landesvorstand in Thüringen

Fachgruppen unter neuer Leitung

Handbuch zur Barrierefreiheit in Hotels und Gaststätten

Jetzt auch auf Deutsch: UN-Handbuch zur Behindertenrechtskonvention

Hotel-Rabatt mit DBSV-Karte

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Standpunkt:

Kultusminister haben nichts gelernt

Thema: Einkaufen

Alles so schön bunt hier!

Traumkleid Brautkleid

Einkaufsbummel auf dem Sofa

Kurzinfo: Im Internet shoppen: Tipps von Bianca Weigert

Höchstrichterlicher Segen

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Ziele vereinbaren, um Ziele zu erreichen

In Kürze:

Reisen

Sportlicher Sommer in Saulgrub

Gemeinsam musizieren im Harz

Freizeit

Erfahrungsfeld startet in die neue Saison

"Blinde Schönheit" unterwegs

Design-Tag im Kestner-Museum Hannover

Null Sicht hinterm Steuer

Singwochenende in Bad Meinberg

Seminare und Tagungen

Infotag: Studieren mit Durchblick in Dresden

Verschiedenes

Literatur-Wettbewerb: Barrieren überwinden

Forum:

Auf Herz und Rampen prüfen

Kurzinfo: Mein Ehrenamt

Leserpost

Kennen Hilfsmittelfirmen keine Punktschrift?

Leben:

Vergrößernde Sehhilfen

Sehhilfen für den Computer

Inklusion jetzt!

Keine Hausapotheke ohne Braille

Beruf:

"Wann, wo und wie lange ich will": eLearning endlich barrierefrei

Kurzinfo: Das eLearning-Angebot auf BFW online

Meldungen

Neue Ausbildung zur Fachkraft für Audiotechnik

Menschen:

"Mein Herz schlägt für Melodien, Harmonien und Grooves"

Kurzinfo: Musiker aus Leidenschaft

Braille21:

Braille in Forschung und Entwicklung: Braille ist langweilig!

Kurzinfo: Braille21

Medien:

Bücher

Das Haus zur besonderen Verwendung

Alte Liebe

Zigaretten danach

Kurzinfo zum Medibus-Katalog

Zeitschriften

Hörtipps für politisch Interessierte

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Sport:

Premiere im Showdown: Erster Deutscher Meister gekürt

Meldungen

Schnelle Füße und starke Arme zum Hören

3. Deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Skat

Deutsche Schachmeister ausgespielt

Dortmund-Kirchderne und Frankfurt sind Torball-Meister

Rätsel:

Mai-Rätsel

Lösung des April-Rätsels

Anzeigen:

Wir beraten Führhundhalter ...

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Suche

Verschiedenes

Gewerbliche Anzeigen

FluSoft

BHVD

Langstöcke

SynPhon GmbH

Firma Merk

MANRA Hilfsmittelvertrieb

Kolless Spezialuhren

AASB Maria Seidling

Ludwig Becker GmbH

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

argon daisy edition

BFW Würzburg

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

Papenmeier

RTB

Handy Tech

Stellenausschreibung

Baum  –  Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
Eine junge Frau mit schulterlangem, blondem, leicht gewelltem Haar steht hinter einem Rednerpult. Ihre Hände bewegen sich über ihre Braille-Notizen, zwei Mikrofone übertragen ihre Laudatio in den Saal. Beim 9. Deutschen Hörfilmpreis überreichte die blinde Paralympionikin Verena Bentele den Publikumspreis an den Film "Ganz nah bei Dir". Der Preis, eine Bronzeplastik des blinden Künstlers Dario Malkowski, steht neben ihr auf dem Pult. Mehr zum Hörfilmpreis im "Spezial: Deutscher Hörfilmpreis 2011".


Rückseite:
Eine Welt voller Farben: Bilder der blinden Malerin Katja Staats
Mauern durchbrechen: In eine Mauer aus Ziegelsteinen in verwischtem Grau wurde ein großes Loch gebrochen. Hinter der tristen Wand kommen leuchtende Farben zum Vorschein. Vor rotem Hintergrund ranken bunte Blumen mit einfach geformten, großen Blüten, auf denen sich ein grüner Singvogel niedergelassen hat. (Acryl auf Leinwand)
      Motive aus dem Kalender "Edition 2011"
      Warenvertrieb zur Förderung Blinder und Behinderter in Marktredwitz
      www.wvbb.de



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
65. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Inka Senkbeil
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Inka Senkbeil
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: i.senkbeil@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung der Projekte:

  • "Beratungsdienst Auge (BDA)" Und
  • "Sicherung der Qualität der Blindenführhundeausbildung und der Weiterbildung von Gespannprüfern in Deutschland"

Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Frauen kaufen lieber ein und geben mehr Geld aus als Männer. Das Vorurteil sitzt tief und auch die "Gegenwart" kann damit nicht aufräumen. Wenn auch rein zufällig, so sind es doch drei Frauen, die den Schwerpunkt "Einkaufen" dieser Ausgabe gestalten. Sie erzählen von ihren Erfahrungen im Supermarkt, beim Online-Shoppen und bei der Suche nach dem eigenen Brautkleid. Einkaufen als reine Frauensache abzutun, wäre aber nicht gerecht  –  gerade wenn es um blinde und sehbehinderte Frauen geht. Denn sie frönen nicht ihrer Kauflust, sondern suchen nach Wegen, die vielfältigen Barrieren zu umgehen.

Im Zeitalter der Inklusion jedoch heißt die Devise: Barrieren abbauen. Heute ist die ganze Gesellschaft gefragt, die Umwelt so zu verändern, dass behinderte Menschen gleichberechtigt teilhaben können. Wie das beim Einkaufen gehen kann, zeigen einige Zielvereinbarungen, die beispielhaft in Rheinland-Pfalz mit dem Einzelhandel abgeschlossen wurden. In den Bereich des Wunschdenkens gehört sicher die Braille-Beschriftung von Lebensmitteln. Aber warum nicht? Bei den Medikamenten haben wir erlebt, wie die sechs Punkte zur Normalität geworden sind. In der Reihe "Inklusion jetzt!" ist diese Erfolgsgeschichte noch einmal nachzulesen.

Eine Erfolgsgeschichte ist auch der Deutsche Hörfilmpreis. Bei seiner neunten Auflage hat sich das "Gegenwart"-Team unter die Gäste gemischt und persönliche Eindrücke ebenso wie politische Positionen aufgezeichnet.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

Spezial: Deutscher Hörfilmpreis 2011

Arbeit in der Selbsthilfe und Glamour? Das passt nur selten zusammen. Aber einmal im Jahr rollt der DBSV den roten Teppich aus und lädt zur Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises nach Berlin. Am 15. März, bei der mittlerweile 9. Auflage der festlichen Preisverleihung, kamen mit zahlreichen Stars aus Kino, Film und Fernsehen, mit Filmschaffenden, Politikern sowie blinden und sehbehinderten Filmfans rund 500 Gäste, um zu sehen und zu hören, welche Hörfilme die begehrten Trophäen erhalten.

Als Doppelsieger des Abends beeindruckte der Film "Ganz nah bei Dir" mit Katharina Schüttler in der Hauptrolle. Von der Jury mit dem Hörfilmpreis ausgezeichnet, gewann die Liebeskomödie um eine blinde Cellistin als Zuschauerliebling auch den Publikumspreis.

Die zweite Auszeichnung verlieh die Jury dem Historienepos "Die Päpstin", der Kinderfilm "Lippels Traum" wurde mit einem Sonderpreis geehrt.

Insgesamt ein Abend, der im Gedächtnis bleibt und zum Nachdenken anregt. Das zeigen die Gespräche mit Schauspielern, Jury-Mitgliedern und Gala-Gästen, die das "Gegenwart"-Team bei der Preisverleihung geführt hat  –  über spannende Begegnungen, Bilder im Kopf, über die Kosten für eine Audiodeskription, nötige Quotenregelungen und die Zukunft des Hörfilms.

Leben, wie du willst

Interview mit Katharina Schüttler, Schauspielerin und Hauptdarstellerin im ausgezeichneten Film "Ganz nah bei Dir"


Frau Schüttler, Ihr Film "Ganz nah bei Dir" wurde heute mit dem Hörfilmpreis der Jury und zusätzlich mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Was bedeutet so eine Auszeichnung für Sie als Schauspielerin?

Katharina Schüttler: Ich bin wahnsinnig stolz und freue mich über beide Preise sehr, weil es natürlich immer eine ganz große Herausforderung ist, jemanden zu spielen, der nicht sehen kann. Man muss etwas darstellen, was einem selbst total fremd ist, wo man auch Angst hat: Kriegt man das hin? Erkennen sich Blinde wieder in dem, was man da macht oder denken die sich: So ein Quatsch, was die Sehenden sich vorstellen, wie das ist als Blinder. Die Preise zeigen, dass wir das sehr glaubhaft und realistisch gemacht haben. Das freut mich natürlich.


Was war das Schwierigste oder vielleicht auch die größte Überraschung? Gab es etwas, was Sie nicht erwartet hätten?

Ich war fasziniert von den blinden Menschen, die mir begegnet sind und die mir ganz viel erzählt haben. Da gab es einen, der war gerade kurz davor, für drei Monate allein nach Tibet zu reisen, und der hat schon die halbe Welt allein bereist. Das waren so Dinge, wo ich dachte, das kann doch gar nicht sein.

Mit einer Rehabilitationstrainerin habe ich erlebt, wie schwierig es ist, sich ohne Sehvermögen in der Welt zurechtzufinden. Wenn man Blinde auf der Straße sieht, kommen die ja mit dem Stock klar, ertasten und erhören sich die Welt und können sich bewegen. Und wenn ich dann als sehender Mensch so eine verdunkelte Brille aufsetze, bin ich vollkommen verloren und brauche eine halbe Stunde, um zehn Meter halbwegs geradeaus zu laufen. Dieses ganz einfache Zurechtfinden im Alltag fand ich unheimlich faszinierend. Und dann Menschen zu begegnen, die tanzen, durch die Welt reisen, eigentlich machen, was sie wollen, das fand ich toll zu erleben.


Und das ist auch mit in die Rolle eingeflossen?

Ja, absolut. Am Anfang der Proben, als wir noch sehr viel am Drehbuch gearbeitet haben, haben wir uns manchmal gefragt: Würde Lina das überhaupt machen? Würde sie mit einem fremden Mann mitgehen  –  als Blinde? Das macht man doch nicht. Wir mussten erst begreifen, dass man überhaupt nicht generalisieren kann, dass man ob einer Behinderung gar nicht sagen kann, es ist so oder so. Denn jeder Mensch ist anders, ob man nicht sehen kann oder sehen kann. Und das hat uns große Freiheit gegeben, zu erzählen, was wir wollen. Diese Lina ist so, wie wir wollen. Sie kann halt nur nicht sehen.


Hat sich durch dieses Filmprojekt Ihre Wahrnehmung von Filmen generell und dem Publikum, das man auch unter blinden und sehbehinderten Menschen hat, geändert?

Witzigerweise habe ich während der Dreharbeiten überhaupt nicht darüber nachgedacht. Das kam eigentlich erst durch den Hörfilmpreis, dass mir bewusst wurde, dass es das gibt und wie toll das ist. Der Blinde, den ich kennen gelernt habe und der so viel reist, der kennt die Reaktion, dass Leute sagen: Aber wozu der teure Flug nach Tibet, wenn man eh nichts sieht? Und das ist beim Kino so ähnlich: Wieso soll man eine Kinokarte zahlen, wenn man eh nichts sieht. Es geht darum, zu begreifen, dass man doch sehr viel sehen kann, wenn man hört, dass es noch eine andere Art gibt zu sehen.


Zum Abschluss: Was wünschen Sie dem deutschen Hörfilm für die Zukunft?

Alles Glück dieser Erde und dass er noch einen weiten und erfolgreichen Weg gehen wird. Dass er sein eigentliches Anliegen erreicht, was ja wahrscheinlich der Grund war, diesen Preis ins Leben zu rufen, dass es einfach viel mehr Audiodeskription gibt.

Hörfilm nicht als Gnadenakt

Interview mit Claudia Roth, Bundesvorsitzende von "Bündnis 90 / Die Grünen" und Mitglied im Kultur- und Medienausschuss des Bundestages


Frau Roth, Sie haben sich in diesem Jahr zum ersten Mal in die Jury des Deutschen Hörfilmpreises berufen lassen. Warum? Was hat Sie an dieser Aufgabe gereizt?

Claudia Roth: Das war für mich eine ganz große Ehre, weil es ein ganz besonderer Preis ist. Und es war für mich eine Freude, weil mir das Vertrauen entgegengebracht worden ist, dass ich die Dimension des Besonderen nachvollziehen und spüren kann. Das hat mich sehr gefreut, ganz unabhängig davon, dass ich in meiner Bundestagsfraktion für Filmpolitik zuständig und außerdem ein großer Kinofan bin.


Welche Einblicke hat Ihnen die Juryarbeit gegeben? Ich vermute mal, Sie haben sich als Sehende erstmalig so intensiv mit dem Medium Hörfilm auseinander gesetzt .

Nicht wirklich. Ich bin mit einer Schwester mit Behinderung aufgewachsen, nicht sehbehindert, sondern schwer hörbehindert. Ich habe also schon früh erfahren, dass es hier andere Anforderungen gibt, um gleichberechtigt teilhaben zu können. Und bei meiner Mutter lässt in sehr hohem Alter das Sehvermögen dramatisch nach. Deshalb habe ich versucht, mich in sie hineinzuversetzen und zu überlegen, was würde sie jetzt sehen und wie würde ihr ganz persönlicher Film aussehen. Man sitzt tatsächlich da und macht als Sehende die Augen zu. Das ist am Anfang sehr ungewohnt und irritierend und man blinzelt immer noch heimlich. Ungewohnt ist auch, dass zu den Dialogen noch die erklärenden Texte hinzukommen, aber irgendwann wird es zu meinem Film  –  ich habe meine Bilder, meine Figuren, sehe das in meiner Fantasie. Und wenn man sich darauf einlässt, erkennt man auch die Unterschiede und gewinnt Kriterien, um sie zu beurteilen. Insofern bin ich sehr zufrieden mit den Filmen, die heute ausgezeichnet wurden. Sie haben es wirklich verdient.


Auf die politische Ebene: Die Hörfilmversorgung in Deutschland lässt zu wünschen übrig. Es gibt insgesamt rund 100 DVDs mit Hörfilmfassung, im Fernsehen kann man im Jahr ungefähr 950 Hörfilme sehen, allerdings oft zu schlechten Sendezeiten, viele Wiederholungen usw. Da sind andere Länder, zum Beispiel Großbritannien, sehr viel weiter. Was sagen Sie dazu als Mitglied im Kultur- und Medienausschuss des Bundestages?

Ich war auch Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung und Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses des Deutschen Bundestages. Insofern bin ich überzeugt davon, dass gleichberechtigte Teilhabe ein Grundrecht ist, das der Staat zu garantieren hat. Wir sind auch völkerrechtlich daran gebunden. Es gibt die sehr wichtige UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung von 2008. Das ist nicht einfach nur ein Papier, das mal verabschiedet worden ist, sondern muss auch umgesetzt werden. In dieser Konvention gibt es einen ganzen Absatz zur Frage der Kultur und der Beteiligung an kulturellen Ereignissen. Demnach müssen Menschen mit Behinderung an kulturellen Angeboten, also Theater, Film, Kino, gleichberechtigt teilhaben können. Das ist kein Freundschaftsdienst, kein Gnadenakt oder besonderes Sahnehäubchen, sondern es gibt die verdammte Pflicht, Inklusion herzustellen. In unserer Gesellschaft funktioniert das aber vorne und hinten noch nicht. Und das ärgert mich unglaublich, weil Antidiskriminierung auch etwas mit dem demokratischen Rechtsstaat zu tun hat. In unserem Grundgesetz steht ja nicht: Die Würde des "nichtbehinderten" Menschen ist unantastbar.

Was die Filmpolitik angeht, so verweise ich auf die Debatten über Quoten. Großbritannien, das eine 10-Prozent-Quote hat, zeigt, dass sich die Quote hier bewährt hat. Denn dort sind nicht nur zehn Prozent der Produktionen als Hörfilme zugänglich, sondern 30 Prozent. Das heißt doch: Die Quote öffnet zunächst die Tür, dann merkt man, dass es einen Bedarf gibt und dann entsteht offensichtlich ein Automatismus.

Es ist außerdem notwendig, die Anreize im Filmfördergesetz verbindlicher zu machen. Man darf es nicht bei der Freiwilligkeit belassen, sondern sollte die Hörfilmfassung ab einer bestimmten Fördersumme bindend vorschreiben  –  das wäre mein Vorschlag. Mit Verlaub, wenn ich mir die Kosten anschaue: 56, 57 Euro pro Minute, das macht bei einem Film rund 5.000 Euro. Daran kann es ja nun wirklich nicht liegen. Großbritannien ist ein gutes Beispiel innerhalb Europas. Und Hollywood ist ebenfalls ein Beispiel, wo das sehr viel selbstverständlicher ist. Da muss Deutschland definitiv nachziehen.


Was können Sie ganz konkret im Kultur- und Medienausschuss oder auch als Bundesvorsitzende der "Grünen" für Initiativen ergreifen, um die Forderungen des DBSV zu unterstützen?

Wir haben uns in unserer Fraktion zusammengesetzt mit unserem behindertenpolitischen Sprecher und unserer Medienpolitikerin, wobei ich die für Filmpolitik Zuständige bin. Wir werden die Initiative in den Kultur- und Medienausschuss einbringen und Kulturstaatsminister Bernd Neumann das noch einmal schildern, damit es zu einer Präzisierung im Filmfördergesetz kommt. Meine Idee wäre, dass es entweder eine Quotenregelung gibt  –  etwas Entsprechendes wäre natürlich auch sehr gut für den Fernsehbereich  –  oder dass man die Filmförderung ab einer bestimmten Förderhöhe an eine Produktion mit Audiodeskription bindet, damit sie auf diesem Weg verpflichtend wird. Ich freue mich übrigens sehr, dass Sönke Wortmanns "Päpstin" heute ausgezeichnet wurde. Das ist eine ganz große Filmproduktion, ein wunderbarer Weltfilm mit einer tollen Hörfilmfassung, die so viel Fantasie freisetzt. Es sollte normal sein, dass es Hörfilmfassungen gibt. Und für mich ist es eine Schande, dass wir hier immer noch fast am Anfang stehen.


Nochmal zurück zur heutigen Preisverleihung: Was wird Ihnen da in bleibender Erinnerung bleiben?

Dass es ein sehr herzenswarmer, offener Abend war, mit einem ganz intensiven, auch sinnlichen Erleben. Und dass er eine besondere Ruhe hatte, vielleicht weil es ein Abend ist, der in einer ganz schweren Zeit stattfindet. Natürlich kann ich nicht vergessen, dass sich in Japan eine grauenhafte Katastrophe abspielt, dass viele Millionen Menschen Angst haben, viele tausend Menschen ihr Leben verloren haben. Aber dass wir an einem solchen Abend auch schöne Stunden miteinander verbringen können, das ist die bleibende Erinnerung.

Tolle Mischung aus Ernst und Glamour

Interview mit Verena Bentele, Paralympics-Siegerin im Langlauf und Biathlon und Laudatorin beim Deutschen Hörfilmpreis


Frau Bentele, normalerweise erhalten Sie Beschreibungen von Ihrem Guide  –  auf der Piste beim Biathlon oder beim Langlauf. Heute ging es um die Audiodeskription bei Hörfilmen. Sind Hörfilme auch für Sie eine wichtige Freizeitbeschäftigung?

Verena Bentele: Auf jeden Fall. Ich gucke sehr gerne Filme. Und wenn ich ins Kino gehe und es gibt keine Audiodeskription, dann dürfen meine Freunde mir das erklären. Ansonsten freue ich mich natürlich über Filme mit Audiodeskription, weil man dann den Film in seiner Ganzheit mitbekommt. Ich finde es sehr wichtig, dass es diese Filme gibt, und hoffe, dass es irgendwann mehr gibt, dass vielleicht sogar solche Zahlen erreicht werden wie in England.


Im vergangenen Jahr haben Sie den Bambi und den Laureus Sports Award bekommen. Sie waren auf großen Preisverleihungen. Kann die Hörfilmpreisverleihung in Berlin da mithalten?

Ja, ich finde die Veranstaltung toll. Es ist wirklich eine gute Mischung, dass einerseits auf das Thema aufmerksam gemacht wird, andererseits der Glamour-Faktor da ist, der wichtig ist, um die Öffentlichkeit zu gewinnen. Die Atmosphäre ist sehr entspannt und nett. Ich habe mich schon sehr gut unterhalten, habe tolle Leute kennen gelernt und fühle mich hier sehr wohl.


Sie haben heute den Publikumspreis übergeben für den Film "Ganz nah bei Dir", der von einer blinden Cellistin handelt. Finden Sie, dass es den richtigen Film getroffen hat?

Die Leute haben den Film gewählt, der ihnen gefällt, der sie berührt und bewegt hat. Es ist auf jeden Fall ein eindrucksvoller Film. Vor allem dieses Spiel zwischen den zwei Welten, der Welt des etwas verschrobenen Sehenden und der Blinden, die mit viel mehr Mut und Offenheit auf den Sehenden zugeht. Das ist wirklich sehr gut gemacht.


Auf der Bühne haben wir mitbekommen, dass Sie heute schon einen eigenen Deal eingestielt haben ...

Ja, ich habe mit Herrn Klein von Pfizer Deutschland einen Filmpaten gefunden, der den Film "127 Stunden" als Audiodeskription gestalten lassen will. Das finde ich sehr schön, weil mich als Sportlerin Geschichten mit und über Sportler immer sehr anregen. Weil ich aber auch den Protagonisten persönlich kenne, freue ich mich sehr auf diesen Film.


(Anmerkung der Redaktion: Aus rechtlichen Gründen kann der Film "127 Stunden" leider nicht als Hörfilm produziert werden. Stattdessen übernimmt Pfizer Deutschland nun die Patenschaft für die Audiodeskription zu einem anderen Sportfilm.)

Von Jahr zu Jahr mehr Einreichungen

Interview mit Dr. Dietrich Plückhahn, Vorsitzender der Jury des 9. Deutschen Hörfilmpreises


Herr Plückhahn, Sie hatten beim 9. Deutschen Hörfilmpreis bereits zum zweiten Mal den Juryvorsitz inne. Wie fällt Ihr Fazit zu den diesjährigen Einreichungen aus?

Dr. Dietrich Plückhahn: Was mich freut, ist, dass wir von Jahr zu Jahr mehr Einreichungen haben. Darunter sind jede Menge Einreichungen von hoher Qualität, das zeigt auch die hohe Zahl der Nominierungen. Es hat diesmal eine Vorjury gegeben, die ausgewählt hat, welche Filme für den Hörfilmpreis in Frage kommen. Es wird also von Jahr zu Jahr mehr, was auch zeigt, dass sich im Bereich Hörfilm mehr und mehr bewegt und dass der Preis immer mehr Interesse findet.


Um einen kleinen Einblick in die Arbeit der Jury zu geben: Wie ist die Entscheidung für die drei Preisträger zustande gekommen? Warum sind es die Filme geworden, die es geworden sind?

Die Nominierungen waren von einer Qualität, dass man möglicherweise auch zu anderen Entscheidungen hätte kommen können. Bei der Beurteilung eines Hörfilms muss man sich fragen: Transportiert die Audiodeskription gut die Geschichte? Sind die Personen treffend charakterisiert? Wird der blinde oder sehbehinderte Zuhörer so in der Geschichte gehalten, dass sie ihn fesselt? Da kommen eine Menge Kriterien zusammen. In der Jury gibt es alljährlich eine sehr angeregte Diskussion. Alle Jurymitglieder sehen sich die Filme vorher an, das ist bei so vielen Nominierungen eine aufwändige Sache. Und alle kommen gut vorbereitet in die Sitzung und tragen etwas Qualifiziertes und letztlich Zielführendes zur Diskussion bei. Dabei kommen wir eigentlich immer zu Ergebnissen, die wir alle gemeinsam tragen können.


Ist bei den Preisträgern Ihr persönlicher Favorit dabei gewesen?

Er ist dabei gewesen, aber ich sage nicht welcher.


Mit der Dokureihe "37 Grad" war in diesem Jahr erstmalig ein nicht unterhaltendes Format unter den Einreichungen. Wie beurteilen Sie das?

Ich fand das sehr interessant. Deshalb haben wir "37 Grad" auch nominiert. Ich hatte für diese Dokumentation große Sympathie, weil es mal ein ganz anderes Genre ist. Ich hätte mir auch vorstellen können, dass der Film den Hörfilmpreis kriegt. Dass es dazu nicht gekommen ist, sollte einen aber nicht entmutigen, auch auf der Dokumentarfilmschiene dranzubleiben.


Die politische Botschaft des heutigen Abends war eindeutig: Das Hörfilmangebot muss kurzfristig ganz deutlich verbessert werden. Welches sind Ihre drei wichtigsten Argumente, wenn Sie in der Filmszene oder auf der politischen Bühne für den Hörfilm werben?

Zunächst einmal gibt es eine UN-Konvention. Es ist also weltweit anerkannt, dass die Teilhabe behinderter Menschen im Allgemeinen und blinder und sehbehinderter Menschen im Besonderen in allen Bereichen des kulturellen Lebens möglich sein muss. Für den Bereich Film heißt das ganz klar, dass etwas getan werden muss, beispielsweise in Form von Quotenfestsetzungen oder auch bei den finanziellen Förderungen, damit sich der Hörfilm weiter verbreitet. Ein zweites Argument ist, dass wir demnächst Rundfunkgebühren zahlen sollen. Dafür müssen wir als Blinde und Sehbehinderte eine Gegenleistung bekommen. Und wenn wir uns schon auf die zweifelhafte finanzielle Ebene begeben, dann gehört drittens dazu, dass ein Hörfilm im Schnitt 5.000 Euro kostet, was verglichen mit den Produktionskosten nichts ist. Es ist gut, dass sich jetzt offensichtlich einiges bewegt, dass sich auch der Kultur- und Medienausschuss des Bundestages damit befassen wird, wie man mit der Förderung der Audiodeskription weiterkommen kann.



Kurzinfo:

DBSV-Inform: alle Interviews im Originalton, zusätzlich Uwe Ochsenknecht und Jochen Schropp im Gespräch. Die Fragen stellten Irene Klein und Inka Senkbeil.



Kurzinfo: 9. Deutscher Hörfilmpreis: Die Preisträger

"Ganz nah bei Dir"
Komödie/Drama
Regie: Almut Getto, 2009
Eingereicht von Filmlichter

"Die Päpstin"
Historienfilm/Drama
Regie: Sönke Wortmann, 2009
Eingereicht von Highlight Communications

Sonderpreis: "Lippels Traum"
Kinderfilm
Regie: Lars Büchel, 2009
Eingereicht von Universum Film

Publikumspreis: "Ganz nah bei Dir"
Komödie/Drama
Regie: Almut Getto, 2009
Eingereicht von Filmlichter



Kurzinfo: 9. Deutscher Hörfilmpreis: Die Jury

Dr. Dietrich Plückhahn, Vorsitzender der Jury

Lars-Olav Beier, Filmredakteur "Der Spiegel"

Brigitte Grothum, Schauspielerin und Regisseurin

Hans-Joachim Krahl, Vorsitzender Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-

Anhalt und Mitglied des DBSV-Präsidiums

Lars Kraume, Regisseur Badlands Film

Uschi Reich, Produzentin und Geschäftsführerin Bavaria Filmverleih und Produktions GmbH

Claudia Roth, Bundesvorsitzende "Bündnis 90 / Die Grünen" und Mitglied im Kultur- und Medienausschuss des Bundestages

Saskia Valencia, Schauspielerin

Bettina Zimmermann, Schauspielerin


Dazu acht Bilder:

    • Bilder 1 bis 5: Die Schauspieler Renate Krössner und Bernd Stegemann (oben li.) zählten ebenso zu den Gala-Gästen wie Christina Rau (oben re.), Gattin des früheren Bundespräsidenten. Mareile Höppner und Jochen Schropp (unten li.) moderierten den Abend; Uwe Ochsenknecht & Band sorgten für musikalische Einlagen (unten re.)
    • Bild 6: Stolz auf den Hörfilmpreis und beeindruckt von der Alltagsleistung blinder Menschen: Schauspielerin Katharina Schüttler
    • Bild 7: Grünen-Politikerin Claudia Roth sieht Hörfilme nicht als "Sahnehäubchen", sondern als Grundrecht
    • Bild 8: Im Gespräch mit Moderatorin Mareile Höppner: Jury-Vorsitzender Dr. Dietrich Plückhahn

DBSV-Nachrichten:

Kernaufgaben sichern  –  Inklusion voranbringen

Wie sehr die Arbeit von Dachverband und Landesvereinen miteinander verzahnt ist, zeigten die großen Themen der DBSV-Präsidiumssitzung am 24. und 25. März. Ob bei den Finanzen, beim Blindengeld oder beim Hörfilmangebot  –  gefragt sind immer gemeinsame Initiativen. Ein Interview mit Hans-Werner Lange, Vizepräsident des DBSV und Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen.


Herr Lange, in der Frühjahrssitzung des Präsidiums steht turnusgemäß der Jahresabschluss auf der Agenda. Da lässt sich die Frage nicht umgehen: Wie steht der DBSV finanziell da?

Hans-Werner Lange: Da kann ich Entwarnung geben, sehr viel besser als vor einem Jahr. Wir hatten mit dem Jahresabschluss 2009 eine sehr schwierige Situation zu bewältigen. Das hat sich nachhaltig verbessert. Zum einen hat das damit zu tun, dass das Präsidium sehr sparsam mit den Ressourcen umgegangen ist. Auf der anderen Seite hatten wir äußere Einflüsse, insbesondere im Bereich Spenden und Nachlässe, die dazu geführt haben, dass wir unseren Verpflichtungen wieder uneingeschränkt nachkommen können. Damit hat die Geschäftsführung wieder die nötige Liquiditätssicherheit, um ihre Arbeit zu gestalten.


Vor gut einem Jahr hat der Verwaltungsrat einen Stufenplan beschlossen, um die Beiträge, die die Landesvereine an den DBSV abführen, schrittweise zu erhöhen. Diese Erhöhung ist bei vielen Mitgliedern angekommen, weil einige Landesvereine ihrerseits die Mitgliedsbeiträge erhöhen mussten. Welchen Beitrag leisten diese erhöhten Beiträge, um die finanzielle Situation und damit die Arbeit des DBSV zu sichern?

Das ist ein ganz wesentlicher Beitrag. 2010 haben wir im Beitragsbereich einen Zuwachs von rund 70.000 Euro zu verzeichnen. Und wir werden eine weitere Beitragserhöhung um ca. 100.000 Euro für das Jahr 2011 einrechnen können. Damit haben wir in finanzieller Hinsicht etwas aufholen können. Aber wir müssen weiter daran arbeiten, eine Beitragssituation herzustellen, die die Kernaufgaben des DBSV langfristig sichert. Spätestens im Herbst müssen wir uns darauf verständigen, dass wir uns auf den richtigen Weg machen.


Anfang Dezember haben sich DBSV und DVBS mit einem offenen Brief an die großen politischen Parteien gewandt. Kurz vor der Entscheidung im Blindengeldkampf in Schleswig-Holstein forderte die Selbsthilfe einen angemessenen Nachteilsausgleich für blinde und sehbehinderte Menschen, eventuell auch über ein Teilhabegesetz. Inzwischen haben fast alle Parteien geantwortet. Wie geht's nun weiter?

Wir sind uns einig, dass wir eine unzulängliche Situation haben, wenn wir uns das politische Geschehen in den Bundesländern anschauen. Man kann niemandem wirklich plausibel erklären, warum der Nachteilsausgleich in Niedersachsen mit 265 Euro bewertet wird, in Schleswig-Holstein mit 200 Euro und in anderen Bundesländern eventuell noch mit ca. 600 Euro. Da müssen wir wieder ein Stückchen Gerechtigkeit herstellen. Das werden wir aber auf Landesebene nicht erreichen können, sondern es wird politisch darum gehen, ein so genanntes Teilhabegesetz zu fordern, in dem die Nachteilsausgleiche für behinderte Menschen insgesamt geregelt sind. Das könnte die Zukunft der Landesblindengeldgesetze sein, dann allerdings auf einem bundesweit einheitlichen Niveau und damit auf Dauer politisch mehr abgesichert, als das im Augenblick in den Ländern der Fall ist.


Nach einem knappen Jahr intensiver Vorarbeiten wird es beim Beratungsdienst Auge jetzt konkret. Das Präsidium hat heute über die Modellregionen für dieses Projekt entschieden. Mit welchem Ergebnis?

Zunächst einmal bin ich sehr froh darüber, dass sich insgesamt sechs Landesvereine für eine Modellregion beworben haben. Wir haben uns, wie ich finde, für ein ganz spannendes Projekt in Schleswig-Holstein entschieden. Dort will man mobil beraten, was in einem Flächenland eine wirkliche Herausforderung ist. Und wir haben uns für weitere Modellregionen in den Ballungsräumen Frankfurt und Dresden entschieden. Die drei Landesvereine, die wir nicht ausgewählt haben, sollen möglichst bald in die erste Projektphase einbezogen werden. Zielsetzung des Beratungsdienstes Auge wird es sein, bundesweit ein Beratungsangebot für Augenpatienten zu schaffen. Wir versprechen uns davon, Menschen helfen zu können, die mit ihrer Augenkrankheit zu tun haben, die noch nach Lösungen suchen: Was ist das beste Medikament? Was ist die beste Operationsmöglichkeit? Wer kann mir weiterhelfen? Für uns ist das ein ganz wichtiges Projekt, weil wir so mit Menschen zusammenkommen, die wir bisher noch nicht für unsere Arbeit haben gewinnen können.


Inklusion ist heute in aller Munde. Selbst das Bundesarbeits- und -sozialministerium hat kürzlich ein Förderprogramm Inklusion aufgelegt. Was umfasst dieses Programm und was kann man sich davon versprechen?

Dieses Programm umfasst für die nächsten fünf Jahre 100 Millionen Euro und soll aus Ausgleichsabgabemitteln finanziert werden. Es geht zunächst darum, den Übergang von der Schule zum Beruf durch entsprechende Projekte zu begleiten, also mehr Möglichkeiten zu schaffen, schwerbehinderte Menschen in eine allgemeine Ausbildung zu bringen. Für den Blindenbereich ist das ja noch die absolute Ausnahme. Und es geht im weiteren darum, mit den Handels- und Handwerkskammern zusammenzuarbeiten, um Arbeitgeber dafür zu gewinnen, Arbeits- und Ausbildungsplätze für behinderte Menschen zur Verfügung zu stellen. Das sind ganz wichtige Punkte, um den Gedanken der Inklusion voranzubringen und behinderte Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu beschäftigen.


Wie geht's mit Showdown weiter? Dieser Sport erfreut sich immer größerer Beliebtheit, nicht zuletzt durch das Projekt des DBSV, das allerdings im Sommer ausläuft. Nun stellt sich also die Frage, was der DBSV weiter für diesen Sport tun kann ...

Showdown ist ein Sport, für den man noch mehr Aktive wird finden können als im Bereich Blindenfußball  –  da bin ich fest von überzeugt. Die Strukturen sind soweit organisiert. Jetzt geht es darum, dass entsprechende Rahmenbedingungen festgelegt werden, wie man zum Beispiel Turniere, die deutsche Meisterschaft ausspielen will. Das Präsidium hat heute beschlossen, dass diese Regularien sich die Sportler selbst geben sollen. Wir werden die Sportart aber weiter unterstützen, indem wir die Regie übernehmen, wenn es um die Organisation von Turnieren geht. Eigentlich ist diese Aufgabe beim Deutschen Behindertensportverband anzusiedeln. Da kommt der Breitensport aber mitunter nicht so zum Zuge, wie es sich die Sportler wünschen. Deshalb werden wir auf Spitzenebene ein Gespräch führen, um gemeinsam mit dem DBS zu schauen, inwieweit unterstützende Maßnahmen auch von dort aus durchgeführt werden können.


Am 15. März ist der Deutsche Hörfilmpreis verliehen worden. Die politischen Forderungen des DBSV haben diesmal einen ordentlichen Schub bekommen, nicht zuletzt durch die Anwesenheit von Claudia Roth von "Bündnis 90 / Die Grünen". Meinen Sie, dass sich in nächster Zeit etwas bewegen lässt zugunsten des Hörfilms?

In den letzten Monaten wurde ja intensiv über die Neuordnung der Gebühren im öffentlich-rechtlichen Rundfunk hin zu einem Beitragssystem diskutiert. Wir sind in diesem Zusammenhang auch im Gespräch mit den zuständigen Rundfunk- und Fernsehanstalten, um deutlich zu machen, was Barrierefreiheit gerade für blinde und sehbehinderte Menschen bedeutet. Da geht es im Fernsehbereich ganz konkret darum, die Audiodeskription stärker als bisher im Programm zu verankern, und zwar zu den üblichen Sendezeiten, also vor allem im Abendprogramm von 18 bis 24 Uhr. Auf Dauer sollte es zur Regel werden, dass alle Programmformate mit Audiodeskription versehen werden, nicht nur Spielfilme, sondern auch Magazine, Reportagen, Tiersendungen  –  das ganze Spektrum. Das muss nicht nur der DBSV, sondern das müssen insbesondere die Landesverbände mit den entsprechenden Landesrundfunkanstalten besprechen. Da haben wir in den nächsten Jahren viel zu tun. Aber ich bin guter Dinge, dass wir mit der Behindertenrechtskonvention im Rücken Schub in dieses Thema bekommen.


Das 100-jährige Jubiläum des DBSV findet im nächsten Jahr statt. Und es wirft nicht seine Schatten, sondern eher seine Strahlkraft voraus. Bundespräsident Christian Wulff übernimmt die Schirmherrschaft. Höher geht's ja nun nicht mehr, oder?

Nein, und das freut mich ganz besonders, weil Christian Wulff gleich mehrere Blindenaktivitäten unterstützt. So hat er für die nächsten drei Jahre auch die Schirmherrschaft der Blindenfußballbundesliga übernommen. Aus seiner Zeit als Ministerpräsident in Niedersachsen kenne ich Christian Wulff ein bisschen besser. Er ist jemand, der den Menschen sehr zugewandt ist, und ich freue mich schon darauf, ihn als Bundespräsidenten beim DBSV begrüßen zu dürfen. Das adelt ja auch eine Veranstaltung, wie man so schön sagt.

Dieses Gespräch führte Irene Klein.
(Originalton auf DBSV-Inform)


Dazu ein Bild: Plädiert für ein Teilhabegeld auf Bundesebene: Hans-Werner Lange, Vizepräsident des DBSV

Startklar für die Modellphase

Beratungsdienst Auge vor Ort: Die Modellregionen für das Projekt stehen fest


Ende März hat das DBSV-Präsidium über die Modellregionen für das Projekt "Beratungsdienst Auge" (BDA) entschieden. Damit kann es ganz konkret losgehen mit dem Auf- und Ausbau der Patientenarbeit, und zwar zunächst:

  • in Hessen, beginnend in Frankfurt am Main und im Lahn-Dill-Kreis
  • in Sachsen, zunächst in Dresden und Umgebung sowie
  • in Schleswig-Holstein, ausgehend von Lübeck mit dem Beratungsmobil

Einbezogen werden auch die Landesorganisationen in Nordrhein-Westfalen, die mit dem AMD-Netz NRW zusammenarbeiten. Im Rahmen dieses Projekts sollen Netzwerke zur Verbesserung der Versorgungssituation von AMD-Patienten geschaffen werden.

Die drei ausgewählten Regionen sind bereits auf dem Weg. Sie haben unterschiedliche Initiativen ergriffen, um ihre Beratungsarbeit gerade für Augenpatienten neu aufzustellen. Da gibt es neue Fachgruppen zur Entwicklung der Sehbehinderten- und Patientenarbeit, Überlegungen zur Qualifizierung von Beratern auf Landesebene oder die Anschaffung eines Beratungsmobils, um Betroffene in einem Flächenland besser zu erreichen.

Aus Kapazitätsgründen konnten nicht alle Landesorganisationen, die sich beworben haben, berücksichtigt werden. Der BDA strebt aber an, die interessierten Vereine frühzeitig einzubeziehen, auf jeden Fall noch während der Modellphase, die von April 2011 bis Februar 2013 läuft.

Wie geht es jetzt weiter? In der Modellphase sollen Beratungs- und Veranstaltungsangebote für Augenpatienten zunächst in den Modellregionen entwickelt, erprobt und bewertet werden. Weitere wichtige Handlungsfelder sind die Entwicklung der interdisziplinären Zusammenarbeit, der Ausbau von Netzwerken mit Augenärzten, spezialisierten Optikern, LowVision-Spezialisten, Psychologen, Therapeuten und anderen Selbsthilfeorganisationen, die Gewinnung und Qualifizierung von Beratern, das Bekanntmachen der Angebote sowie nicht zuletzt die Mittelakquise.

Der Beratungsdienst Auge ist ein von der Aktion Mensch und der Bert Mettmann Stiftung gefördertes Projekt des DBSV. Es wendet sich an Menschen, die aufgrund bedrohlicher Augenerkrankungen einen deutlichen Sehverlust hinnehmen müssen und Bedarf an Information, Beratung, Orientierung und Unterstützung haben (vgl. "Gegenwart" 11/2010 und 3/2011). Die Ergebnisse der Modellphase sollen ab 2013 in die bundesweite Einführung von spezifischen Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Augenpatienten einfließen.

Angelika Ostrowski
Beratungsdienst Auge


Kurzinfo

Kontakt Beratungsdienst Auge:

Angelika Ostrowski
Tel.: 030 / 28 53 87-287
E-Mail: a.ostrowski@dbsv.org

Juliane Willuhn
Tel.: 030 / 28 53 87-288
E-Mail: j.willuhn@dbsv.org

Zensus 2011

Mit dem Zensus 2011 wird in Deutschland erstmals seit der Wiedervereinigung eine gesamtdeutsche Volks-, Gebäude- und Wohnungszählung durchgeführt. Als Grundlage für die Infrastrukturplanung benötigt man verlässliche Strukturdaten. Diese liefert der Zensus, den die Europäische Union ab 2011 für alle Mitgliedstaaten im Abstand von zehn Jahren vorschreibt.

Für die diesjährige Erhebung werden hauptsächlich Informationen aus vorhandenen Verwaltungsregistern genutzt, ergänzende Informationen liefern Befragungen, die am 9. Mai starten. Bei einer Gebäude- und Wohnungszählung werden alle Haus- oder Wohnungseigentümer postalisch befragt. Für eine Haushaltebefragung werden per Zufallsverfahren etwa zehn Prozent aller Bürger ausgewählt. Darüber hinaus findet in allen Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften  –  wie Alten- oder Pflegeheimen  –  eine Befragung statt. Einige Bürger werden so vielleicht mehrfach befragt, andere dagegen gar nicht. Für die Beantwortung der Fragen besteht Auskunftspflicht.

Auf seiner Zensus-Webseite bietet das Statistische Bundesamt ab sofort eine Info-Datei im MP3- sowie im DAISY-Format an. Sie enthält Hinweise dazu, wie blinde und sehbehinderte Menschen Auskunft geben können. Bei der Befragung in Haushalten und Gemeinschaftsunterkünften werden ausschließlich geschulte Interviewer eingesetzt, die beim Ausfüllen des Fragebogens helfen und zur Verschwiegenheit verpflichtet sind. Die Terminankündigung für das Interview erfolgt zuvor per Post. Alternativ können die Angaben auch über das barrierefreie Online-Meldeverfahren gemacht werden. Um die Zugangsdaten dem Fragebogen zu entnehmen, brauchen blinde und sehbehinderte Menschen allerdings sehende Unterstützung.

Mehr Infos unter
Tel.: 06 11 / 75 20 11 sowie im
Internet unter www.zensus2011.de/barrierefrei-kompakt.html

Inka Senkbeil
Redaktion "Gegenwart"


Kurzinfo: Bonus auf DBSV-Inform

Direkt im Anschluss an diesen Beitrag hören Sie die Info-Datei des Statistischen Bundesamtes für blinde und sehbehinderte Menschen.

Strahlentherapie bei feuchter AMD

Seit Anfang dieses Jahres gibt es für Patienten mit feuchter AMD (Altersabhängige Makula-Degeneration) eine neue Behandlungsmöglichkeit. Dabei wird die Netzhaut einmalig an der Stelle, wo die krankhaften Gefäßwucherungen auftreten, bestrahlt. Die epimakuläre Brachytherapie kommt vor allem dann in Frage, wenn das Spritzen von VEGF-Hemmern (Lucentis oder Avastin) nicht wirkt.

Bei dem operativen Eingriff wird eine Sonde in das Auge eingeführt und ein Strahlenstift direkt über der betroffenen Stelle platziert (VIDION-System). Die Bestrahlung dauert vier Minuten und zerstört gezielt die wuchernden Gefäßzellen. Die Strahlenbelastung liegt dabei unter der einer Röntgenaufnahme.

In den klinischen Zulassungsstudien wurden bisher ca. 450 Patienten erfolgreich behandelt. "In vielen Fällen kann die Krankheit auf diese Weise aufgehalten und häufig deutlich gebessert werden", erläutert Dr. Lars Wagenfeld von der Universitätsaugenklinik Hamburg-Eppendorf. Da die Behandlungsmethode noch keine Regelleistung der Krankenkassen ist, sollte die Kostenfrage unbedingt im Vorhinein abgeklärt werden.

Derzeit ist Hamburg-Eppendorf deutschlandweit die einzige Augenklinik, die diese Therapie durchführt. Laut Aussage des deutschen Vertreibers des Strahlenstifts werden jedoch bald weitere folgen.

Mehr Infos bei
Octreopharm
Tel.: 0 75 29 / 913 22 71
E-Mail: info@octreopharm.com

Juliane Willuhn
Beratungsdienst Auge

DBSV-Meldungen

Neuer Landesvorstand in Thüringen

Bei einer außerordentlichen Landestagung in Weimar wurde am 26. März im Blinden- und Sehbehindertenverband Thüringen (BSVT) ein neuer Landesvorstand gewählt. Neuer Vorsitzender ist Joachim Leibinger aus Weimar, sein Stellvertreter Peter Och aus Blankenstein. Aufgrund mangelnder Kandidaten wurden darüber hinaus mit Silke Aepfler, Erika Erler, Dietmar Barth und Eberhard Tölke nur vier von möglichen sieben Beisitzern berufen. Die Neuwahl des Landesvorstands war erforderlich geworden, nachdem sich die Mitglieder des Landesausschusses Ende November nicht auf eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge hatten einigen können. Mit den zusätzlichen Beiträgen sollte unter anderem die Abgabe des Landesverbandes an den DBSV gesichert werden, wie sie im Oktober 2009 vom DBSV-Verwaltungsrat beschlossen worden war. Als die Umsetzung der Beitragserhöhung auch bei der Landestagung am 26. März fehlschlug, sah sich der bisherige Landesvorstand unter dem Vorsitzenden Reiner Spring gezwungen, seine Bereitschaft zu einer erneuten Kandidatur zurückzuziehen.

Fachgruppen unter neuer Leitung

Im Frühjahr hat es an der Spitze gleich mehrerer Fachgruppen einen Wechsel gegeben. Hier die neuen Ansprechpartner:

  • Arbeitskreis Blindenführhundhalter:
    • Robert Böhm, Bundessprecher
      Tel.: 01 60 / 93 89 63 12
      E-Mail: robert.boehm@bbsb.org
    • Manfred Beckmann, stellvertretender Bundessprecher
    • Helga Mauch, Beisitzerin
  • Koordinationsstelle Physiotherapeutische Berufe:
    • Silke Grundmann, Koordinatorin
      Tel.: 030 / 47 75 61 80
      E-Mail: grundmann@eutonia.de
    • Guido Mayer, stellvertretender Koordinator
    • Katja Elbrecht, Schriftführerin
  • Koordinationsstelle "Leben mit Diabetes":
    • Frank Gutzeit, Leiter der KS
      Tel.: 0 58 27 / 97 24 70
      E-Mail: diabetiker-auge@t-online.de
    • Reiner Tippel, stellvertretender Leiter
    • Regine Sigl, Beisitzerin

Die Koordinationsstelle "Leben mit Diabetes" wurde nach einem langen Anlauf neu gegründet. Sie soll in Zukunft die Interessen blinder und sehbehinderter Diabetiker innerhalb des DBSV, aber auch gegenüber Dritten noch besser vertreten.

Handbuch zur Barrierefreiheit in Hotels und Gaststätten

Das Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit (BKB) hat ein Handbuch zur Barrierefreiheit in Hotellerie und Gastronomie herausgegeben. Dieses erläutert die Kriterien der bundesweiten Zielvereinbarung, die mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) und dem Hotelverband Deutschland (IHA) geschlossen wurde. Tipps zur Umsetzung der Anforderungen, anschauliche Illustrationen und Checklisten sowohl im Handbuch wie auch auf der beiliegenden CD-ROM erleichtern die korrekte Kennzeichnung barrierefreier Angebote. So können Gastronomen, Hoteliers und ihre Planer zuverlässig prüfen, ob ihr Betrieb mit einem Signet der Zielvereinbarung gekennzeichnet werden kann. Die Signets der Kategorien A bis D beziehen sich auf spezielle Angebote für gehbehinderte Gäste, für Rollstuhlfahrer, für sehbehinderte und blinde oder schwerhörige und gehörlose Gäste. Ein fünftes Signet (E) kann eingesetzt werden, wenn ein Betrieb die Anforderungen für alle Behinderungsarten erfüllt.

Das Handbuch ist erhältlich bei der Geschäftsstelle des

BKB
Tel.: 030 / 300 23 10 10
E-Mail: info@barrierefreiheit.de
www.barrierefreiheit.de

Jetzt auch auf Deutsch: UN-Handbuch zur Behindertenrechtskonvention

"Von Ausgrenzung zu Gleichberechtigung". So lautet der Titel des UN-Handbuchs für Parlamentarier zur Behindertenrechtskonvention (BRK), das im Auftrag des Deutschen Bundestages ins Deutsche übersetzt wurde. Das Handbuch soll die Abgeordneten für Probleme von Menschen mit Behinderung sensibilisieren und in ihren Bemühungen um die Umsetzung der BRK mit praktischen Hinweisen und Beispielen unterstützen. Schließlich fällt den Parlamenten eine Schlüsselrolle bei der Wahrung und Förderung der Menschenrechte zu.

In digitaler Fassung ist das Handbuch auf der Homepage des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu finden unter www.bundestag.de

Hotel-Rabatt mit DBSV-Karte

Von einem neuen Rabattangebot können Inhaber der DBSV-Karte seit März 2011 profitieren. Mit den Dorint Hotels & Resorts bietet nach den NH-Hotels bereits die zweite Hotelgruppe Mitgliedern der DBSV-Landesvereine Vergünstigungen auf den Übernachtungspreis an. 25 Häuser in Deutschland, der Schweiz und Tschechien gewähren individuelle Sonderkonditionen. Karteninhaber können durch die Buchung unter dem Stichwort "Verbandsrate 2011" für bis zu neun Personen von dem Angebot profitieren.

Mehr Infos direkt im jeweiligen Hotel, Buchungen über die

Reservierungszentrale
Tel.: 0 18 02 / 26 25 24
E-Mail: info@dorint.com
www.dorint.com

Mehr Infos zur DBSV-Karte unter

www.dbsv.org/dbsv-karte



DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:

  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV): 5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ): 5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB): 5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV): "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dussmann das KulturKaufhaus, Berlin: 10% auf Hörbücher und Hörspiele
  • SUS ® Franchise GmbH: 10% auf Dienstleistungen im Rahmen des Umzugsservice
  • Dorint Hotels & Resorts: Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • NH-Hotels: Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • MANRA Limited: Nachlässe auf Mobilfunk-, Festnetz- und Internettarife sowie auf ausgewählte Handys

Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart".

Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.

Mitgliedschaft lohnt sich!

Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 030 / 28 53 87-190
www.dbsv.org/dbsv-karte

Standpunkt:

Kultusminister haben nichts gelernt

Die UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) hat auch den Kultusministerien Hausaufgaben aufgegeben. Sie beschreibt ausführlich das Menschenrecht auf Bildung für behinderte Menschen und fordert ein inklusives Bildungssystem. Nur wenige Monate nach Ratifizierung der BRK setzte die Kultusministerkonferenz (KMK) 2009 eine Arbeitsgruppe ein. Deren Aufgabe: neue Empfehlungen für die Schulbildung von Kindern mit Behinderung formulieren und damit das Vorgängerpapier von 1994 ersetzen. Der nun vorliegende Anhörungsentwurf stößt bei den Behindertenverbänden einhellig auf Ablehnung.


Ein Standpunkt von Reiner Delgado, Sozialreferent des DBSV

Zur Begleitung der Aktivitäten der KMK gründete der Deutsche Behindertenrat (DBR) eine AG Bildung, in der auch der DBSV intensiv mitarbeitete. Wir mussten uns aber erst erstreiten, in der Arbeitsgruppe der KMK oder bei einer Tagung im vergangenen Sommer angehört zu werden. Stets nahmen wir konstruktiv Stellung zu den Entwürfen, die auf dem Tisch lagen. Seit Mitte 2010 wurden behinderte Menschen nicht mehr in die Entwicklung einbezogen. Die KMK reagierte noch nicht einmal auf unsere Stellungnahmen und Briefe.

In Art. 4 Abs. 3 der BRK heißt es: "Bei der ... Durchführung dieses Übereinkommens ... führen die Vertragsstaaten mit den Menschen mit Behinderungen ... über die sie vertretenden Organisationen enge Konsultationen und beziehen sie aktiv ein." Die Behindertenverbände sind entsetzt darüber, wie wenig sie in die Arbeit bei der KMK einbezogen wurden. Allein die Form dieser Erarbeitung ist eine Missachtung der Konvention.

Wenn die nun vorliegenden Empfehlungen, die im Herbst verabschiedet werden sollen, wenigstens inhaltlich in Ordnung wären. Aber nein! Kurz gesagt, fordert die BRK einen ungehinderten Zugang behinderter Menschen zu einem hochwertigen inklusiven Bildungssystem. Wie der Anhörungsentwurf zeigt, scheint es der KMK aber zu reichen, dass Behinderte überhaupt in die Schule gehen dürfen. Es wird kein Recht Einzelner anerkannt, die Schule selbst zu wählen und die Regelschulen müssen sich auch nicht auf behinderte Schüler einstellen, was Inklusion überhaupt erst ausmacht. Wie schon 1994 beschrieben, sollen Lernende mit Behinderung durch sonderpädagogische Förderung fit für die Regelschule gemacht werden. Eine solche Förderung brauchen viele von ihnen. Es wäre aber viel weniger Sonderbehandlung nötig, wenn der Unterricht für langsame und schnelle Lerner gleichermaßen geeignet ist, wenn er auf Seh- und Hörbehinderung Rücksicht nimmt und wenn Schulen rollstuhlgerecht sind. Das gesamte deutsche Bildungssystem soll sich nach dem Willen der KMK aber nicht ändern.

Der Deutsche Behindertenrat lehnt den Anhörungsentwurf strikt ab und fordert die KMK auf, in einen echten Dialog mit behinderten Menschen zu treten. In den zwei Jahren, in denen die Verbände sich um eine Mitarbeit an den Empfehlungen bemüht haben, hat die KMK nichts gelernt, wo sie doch für das Lernen zuständig ist.


Dazu ein Bild: Wirft Kultusministern Missachtung der UN-Konvention vor: Reiner Delgado


Kurzinfo: Anhörungsentwurf der KMK-Empfehlungen unter www.kmk.org, Stellungnahme des DBR unter www.bildung.dbsv.org

Thema: Einkaufen

Manche finden es lästig und erledigen es am liebsten nebenbei, andere machen eine Freizeitbeschäftigung daraus. Einkaufen gehört zum Alltag. Der Kühlschrank ist leer, das Shampoo aufgebraucht, die Sandalen sind ausgetreten, die Sommer-Tops bestimmt nicht mehr modern, ein neuer Mixer steht schon lange auf der Einkaufsliste  –  ach ja, und dann noch ein Geschenk zum 80. Geburtstag der besten aller Tanten. Ständig gibt es etwas, was fehlt. Für blinde und sehbehinderte Menschen ist Einkaufen eine alltägliche Herausforderung.

Für die "Gegenwart" berichten drei Frauen von ihren Erfahrungen. Was blüht einem im Supermarkt, wenn man ohne klare Sicht unterwegs ist? Wie geht man blind auf die Suche nach dem richtigen Kleid für den schönsten Tag im Leben? Und inwieweit kann trotz aller Schwierigkeiten doch Einkaufen im Internet eine Alternative sein? Der Schwerpunkt wird abgerundet mit einer Erfolgsmeldung aus dem Gerichtssaal, den Einkaufsfuchs betreffend, und mit positiven Erfahrungen aus Rheinland-Pfalz, wo Zielvereinbarungen helfen, Barrieren im Einzelhandel abzubauen.

Alles so schön bunt hier!

Die Preisschilder viel zu klein, die Verpackungen ständig neu gestaltet, die Beschriftungen kaum lesbar und obendrein wird immer wieder mal umgeräumt: Was den Einkauf im Supermarkt schon für Sehende zum Ärgernis machen kann, raubt Sehbehinderten schnell den letzten Nerv. Ein Gang durch das vermeintliche Einkaufsparadies.

Ich müsste eigentlich mal wieder einkaufen, mein Kühlschrank ist fast leer. Wohin gehe ich denn heute? Obwohl ich auf dem Dorf wohne  –  na ja, gut 2.000 Einwohner  –  haben wir drei Supermärkte, aber dafür leider keine kleinen Läden, in denen man sich bedienen lassen kann, ausgenommen drei Bäcker, Blumenladen und Apotheke, na klar! Selbstbedienung ist ja nicht überall sinnvoll. Ach ja, und der Grieche mit seinen Leckereien, der immer vor dem einen Supermarkt steht. Also dorthin.

Ich schnappe mir einen Einkaufswagen und fege im Eiltempo durch die Lichtschrankentür. Uuhps, beinahe hätte ich eine Frau mit Kleinkind im Einkaufswagen angefahren. Gerade noch mal gutgegangen.

Erste Station: Gemüseabteilung. Die liebe ich sehr, weil hier alles so schön bunt ist. Aber immer dieses in die Knie gehen, damit ich den Preis lesen kann!

Nächste Abteilung: die Getränkeecke. Ich lasse sie lässig beiseite und gebe nachher an der Kasse meine Bestellung ab. Mittwochs oder freitags kommen die beiden netten älteren Herren  –  vermutlich Ein-Euro-Jobber  –  und bringen mir die schweren Kisten mit Wasser und Apfelschorle nach Hause. Sehr praktisch! Ich könnte mir meinen gesamten Einkauf bringen lassen, aber ich gehe auch gern spontan einkaufen. Außerdem treffe ich hier oft jemanden, den ich kenne, auch wenn man sich meistens nur ein kurzes "Hallo" zuruft.

Weiter mit dem Kühlregal: Hier fängt der Stress an. Wo ist der Schmand? Saure Sahne, Crème fraiche, Joghurt, süße Sahne, alles ist mehrfach da, aber kein Schmand zu finden. Ich entscheide mich für Crème fraiche, die ist so lecker, aber auch teurer.

Der Stress geht weiter, an der Tiefkühltruhe. Mittlerweile weiß ich, wo die Brezeln zum Aufbacken liegen. Aber was kosten die eigentlich? Die Preise stehen auf der hinteren Leiste der Truhen, Schild an Schild, zu weit weg, um sie lesen zu können und um zu wissen, welches Schild zu welcher Ware gehört. Man müsste sich über die Truhen legen, wenn man die Schilder aus nächster Nähe lesen wollte. Viele Kunden, nicht nur sehbehinderte, nervt das. Kann man mit besseren Augen vielleicht noch den Endpreis lesen, so bleiben die übrigen Details wie zum Beispiel der Kilopreis ungelesen, weil viel zu klein und unübersichtlich. Eine Schachtel mit einer traumhaft aussehenden Himbeersahnetorte wird also nicht in meinem Einkaufswagen landen, wenn ich ihren Preis nicht weiß. Es ist auch kein Personal in Sichtweite, das ich fragen könnte. Stattdessen nehme ich noch eine Tüte mit Brötchen aus der Truhe. Sind die nun schon fertig gebacken oder nicht? Winzige weiße Schrift auf durchsichtiger Folie, deren Inhalt nicht nur mir verborgen bleibt. Ich frage mich, wer das überhaupt ohne Lupe lesen kann.

Ich benötige noch ein paar Kleinigkeiten zum Kuchenbacken. Das Regal mit den Backzutaten gehört zu den buntesten in einem Supermarkt. Viele verschiedene Tütchen, Päckchen, Döschen, Röhrchen und Täfelchen, wohl sechs Ablagen übereinander und dicht nebeneinander gestapelt. Vanillezucker, wo bist du? Wo seid ihr braunen Tütchen? Ich suche und suche und finde keine braunen Tütchen. Sie waren immer im dritten Bord von unten. Wieder einmal gehe ich in die Knie und gehe dieses Bord von links nach rechts durch: Backpulver, Tortenguss rot und weiß, Vanillinzucker  –  nein, ich will den Echten -, grüne Tütchen. Was verbirgt sich denn in denen? Vanillezucker! Schon wieder ein neues Design! Da kann ich ja lange suchen.

Ab zur Kasse. Meine Kauflaune ist auf dem Nullpunkt angekommen. Ich will nur noch nach Hause. Auch die schönen Blumen am Ausgang können mich nicht mehr versöhnen. Draußen kann ich meinen aufgestauten Frust in einem Stoßseufzer loswerden, meine Augen entspannen und die frische Luft genießen. Da steht ja mein Grieche! Ich verarbeite meinen Einkaufsfrust, indem ich mir ein paar gefüllte Oliven, Auberginencreme und ein Fladenbrot einpacken lasse. Hier wird man hoffentlich noch lange bedient, ein kleiner Plausch über das Wetter inbegriffen.

Und vielleicht verzichte ich das nächste Mal auf die emotionalen Höhen und Tiefen beim Einkaufen und lasse mir die Ware von den beiden netten Männern nach Hause bringen.

Regine Planer-Regis (63) ist seit ihrer Kindheit hochgradig sehbehindert. Sie lebt in Berkenthin, Kreis Herzogtum Lauenburg.


Dazu ein Bild: Entspannt durch den Supermarkt: Wenn das Personal hilft, kann Einkaufen sogar Spaß machen

Traumkleid Brautkleid

Heiraten ist wunderschön, aber auch furchtbar kompliziert, weil man unglaublich viele Entscheidungen treffen muss  –  nicht nur die für den richtigen Mann. Es muss geklärt werden, ob, wie und wo man feiern möchte, man muss eine Gästeliste zusammenstellen, und schließlich ist da noch das Brautkleid. Kein einfacher Kauf, wenn man nicht sehen kann und bei der Auswahl von Kleidung sowieso auf Hilfe angewiesen ist.


Ja, ein richtiges Brautkleid sollte es werden, aber wie sieht das aus und was passt zu mir? Als ich mich im vergangenen Herbst auf die Suche machen wollte, stellte sich mir zunächst die Frage, wen ich zu diesem vielleicht wichtigsten Kleiderkauf mitnehmen sollte. Wenn ich sonst etwas zum Anziehen brauche, gehe ich gern mit Verwandten oder sehr guten Freundinnen, auf die ich mich verlassen kann. Ich wohne erst seit Kurzem in Riesa und habe hier noch kein Geschäft meines Vertrauens gefunden. Zwar glaube ich nicht, dass mir jemand absichtlich etwas Unpassendes oder gar einen Ladenhüter andrehen würde, aber Kleidung ist nun mal Geschmackssache, und die Entscheidung darüber, was ich anziehe, möchte ich nur ungern mit der Verkäuferin treffen, die rein zufällig gerade im Laden ist.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass ich keinen eigenen Farbgeschmack habe. Da ich geburtsblind bin, habe ich nie selbst Farben gesehen. Natürlich weiß ich, dass man sich auch auf anderer Ebene mit diesem Thema beschäftigen kann, aber das habe ich nie wirklich ernsthaft gemacht. Vielleicht, weil mir das zu deutlich vor Augen führen würde, dass mir ein für meine Umgebung doch besonders wichtiger Sinn fehlt und ich überhaupt nichts tun kann, um dies auszugleichen. Das würde mich traurig stimmen, aber zum Kleiderkauf breche ich lieber frohgelaunt auf.

Mir kommt es nicht so sehr auf das Aussehen der Kleidung an, die ich trage, wohl aber auf deren Wirkung. Schließlich kann der erste Eindruck über einen Kontakt entscheiden, und ich will doch auf die richtigen Leute sympathisch wirken. So schaue ich gern mit guten Freundinnen nach neuer Kleidung, denn sie kennen mich genau, wissen, was zu mir passt und haben die Gabe, es mir so zu beschreiben, dass ich eine Entscheidung treffen kann. Unterschiedliche Freundinnen machen mich auch auf unterschiedliche Modegeschäfte aufmerksam. Meine Freundin Petra findet es sehr wichtig, nicht immer vom selben Hersteller zu kaufen, weil das auf die Dauer eintönig wirken würde.

Anders als meine sehenden Freundinnen gehe ich eher nicht bummeln, sondern kaufe Kleidung gezielt, weil ich zum Beispiel eine neue Hose brauche oder zu einem besonderen Anlass etwas Neues tragen möchte. Der Vorteil für meine jeweilige Begleiterin ist, dass wir dann ungefähr wissen, wonach wir suchen sollen. Nur einmal landete ich bei einem Frauennachmittag mit Petra und ihrer Zwillingsschwester Birgit ungeplant in einer Umkleidekabine. Da die Geschäfte nichts wirklich Brauchbares für uns zu bieten hatten, probierten wir die unmöglichsten Sachen an. Am Ende war ich aber doch enttäuscht, ganz ohne Einkaufstüte nach Hause schlendern zu müssen. Da sagte Birgit: "Mensch, mit dir kann man gar nicht einfach nur mal gucken gehen." Meine Antwort: "Gucken kann ich ja auch nicht, kaufen dagegen schon."

Zurück zur Frage nach dem Brautkleid. Mit wem sollte ich also auf die Suche gehen? Wer kannte mich am besten und könnte mich bei der Entscheidung beraten? Wer würde es schaffen, mit mir gemeinsam ein Kleid auszuwählen, das ich auch kaufen würde, wenn ich es selbst sehen könnte? Nur meine Schwester!

So fuhren Heike und ich also in ein großes Einkaufszentrum. Wie so oft zu Beginn einer Einkaufstour war ich nicht besonders hilfreich, hatte noch überhaupt keine Vorstellung von meinem Traumkleid. Ich wollte erst einmal wissen, was zur Auswahl stand. Meine Schwester meinte, es müsse nicht unbedingt ganz weiß sein, aber man solle schon erkennen, dass es sich um ein Brautkleid handelt. Zum Glück hatte sie von einer Freundin einen Tipp bekommen, und das Geschäft hatte tatsächlich zwei Kleider im Angebot, die uns spontan gefielen. Das erste war weiß und relativ schlicht. Es schied aber ganz schnell aus, weil es mir nicht passte. Das zweite war ein langes, cremefarbenes Kleid mit schmalem Rock, das glatte Unterkleid in der gleichen Länge wie das mit Pailletten verzierte Oberkleid. Es passte fast wie angegossen, man würde nur ganz wenig ändern müssen. Da das Kleid nur Spaghettiträger hatte, würde ich eine dünne Jacke darüber tragen müssen, die wir auch in der gleichen Farbe fanden.

Trotzdem waren wir noch unsicher. Durfte man bei so einer wichtigen Entscheidung gleich im ersten Geschäft zugreifen? Wir beschlossen, zunächst einen Kaffee trinken zu gehen und dann noch die anderen Läden abzuklappern. Etwas Besseres haben wir aber nicht gefunden. Also probierte ich das Kleid noch einmal an und muss sagen, dass ich mich richtig wohl darin fühlte. Ich glaube, das ist bei einer Hochzeit auch nicht unwichtig, denn die Braut soll ja glücklich lächeln können und nicht gequält dreinschauen, weil ihr Kleid gar zu unbequem ist. Ich kaufte also das cremefarbene Kleid, und als wir abends meinen Eltern, die bei Heikes Kindern geblieben waren, unsere Neuerwerbung vorführten, waren auch sie begeistert.

Damit war die Geschichte natürlich noch lange nicht erledigt. Ich brauchte Schuhe dazu, musste mich für eine Frisur für den Hochzeitstag entscheiden und dann mussten auch noch ein paar kleine Änderungen am Kleid vorgenommen werden. Zum Glück haben wir hierfür eine wunderbare Schneiderin gefunden.

Inzwischen hat sich auch mein Mann einen Anzug gekauft. Und eigentlich könnten wir uns ganz beruhigt auf unsere Hochzeit im Mai freuen, wenn da nicht noch so viel anderes zu organisieren wäre. Zumindest können wir uns aber ganz sicher sein, dass wir richtig gut aussehen werden  –  an unserem großen Tag.

Anja Lehmann (32) ist geburtsblind und lebt im sächsischen Riesa. Sie arbeitet als Übersetzerin und Punktschriftkorrektorin.


Dazu ein Bild: Mit sehender Unterstützung neu einkleiden

Einkaufsbummel auf dem Sofa

Nie wieder durch Geschäfte irren und suchen, was man nicht finden kann, nie wieder Schlange stehen, nie wieder schwere Tüten nach Hause schleppen: Online-Shoppen kann durchaus eine Alternative sein. Zwar gibt es auch hier jede Menge Barrieren, aber mit manchen Webseiten kann man klarkommen. Selbst wenn man sich nicht zu den Computer-Freaks zählt.


Seit 2003 wohne ich in Leipzig, und weil ich mich anfangs so gar nicht auskannte, nicht wusste, wo ich was einkaufen sollte, machte ich mich allmählich mit dem Internet vertraut. In erster Linie dachte ich dabei an meine Hündin, der es an nichts fehlen sollte. Freunde erzählten mir, dass sie Hundefutter und Zubehör online kaufen. Bis es bei mir endlich so weit war, verging aber noch fast ein Jahr. Ich gehöre nicht zu den Computer-Freaks. Zu meiner Schulzeit spielte der PC noch keine Rolle und ich benötige oft Zeit, um mit neuen Dingen vertraut zu werden.

Bei meinen ersten Versuchen bewegte ich mich nur auf Webseiten, die sich problemlos bedienen ließen. Es ging einfacher als gedacht und ich lernte schnell, die Bequemlichkeit zu schätzen: in Ruhe die Produkte auswählen, in den Warenkorb legen und liefern lassen. Nie mehr schwere Sachen tragen, zum Beispiel 15 Kilo Hundefutter oder 10 Kilo Snacks  –  toll!

Mit der Zeit fühlte ich mich sicherer und lernte, dass man manchen Vorgang zweimal oder sogar umgekehrt ausführen muss, um endlich das richtige Eingabefeld bzw. einen Schalter zu finden. Wenn man sich mit der Tab-Taste durch einen langen Dialog navigiert, kann es schon mal passieren, dass der Schalter zur Bestätigung nicht angezeigt wird. Aber einmal mit Shift-Tab zurück, und schon klappt es. Viele weitere hilfreiche Tipps bekam ich bei einer mehrtägigen Einzelschulung, zu der ich mich irgendwann durchrang. Danach war das Eis endgültig gebrochen, und ich nutze den Computer auch viel in der Freizeit. Vielen Dank, Frau Hippeli!

Mit grafisch aufgebauten Seiten quäle ich mich nicht ab. In den meisten Fällen findet sich eine andere Lösung. Inzwischen kaufe ich alles Mögliche im Internet: Medikamente in diversen Apotheken, Süßwaren, Kaffee, das eine oder andere Kleidungsstück, technischen Bedarf, sogar Terrassenmöbel. Geht es um Elektronik, ob Handy, Staubsauger oder Wasserkocher, wird vorher genau recherchiert. Nicht nur den Preis möchte ich wissen, auch Test- und Erfahrungsberichte helfen, die richtige Wahl zu treffen.

Wenn ich von einem Gerät überhaupt keine Vorstellung habe, lasse ich lieber die Finger vom Netz. Denn ich schicke die Sachen nicht gern zurück. Alles wieder einpacken, Paket verschnüren, adressieren lassen, zur Post gehen  –  das ist mir zu aufwändig. Obwohl manche Shops mit sehr gutem Service sogar eine Abholung anbieten. Einfach den Verkäufer kontaktieren. Man bekommt einen Rücksendeschein entweder als Link zum Download oder per Mail, zum Teil ist er auch schon bei der Lieferung in der Verpackung enthalten. Der Paketdienst holt die Sendung dann zu Hause ab. Funktionierte prima beim Umtausch einer Gitarre.

Oberbekleidung kaufe ich nicht im Internet. Größe L ist eben nicht gleich Größe L. Und dann gefallen mir vielleicht Schnitt oder Stoff nicht. Da suche ich mir lieber eine nette Begleitung und finde in Leipzig garantiert etwas nach meinem Geschmack.

Wie gesagt: Ich gehöre nicht zu den Freaks und kenne oft keine Umwege, das eine oder andere Hindernis zu umgehen. Es gibt Eingaben, die sehende Hilfe erfordern, etwa wenn bei E-Mail-Anfragen ein Code auf dem Bildschirm erscheint, der wiederholt werden muss. Auch beim Bezahlportal Paypal ist das so. Aber ist erst einmal ein Konto eingerichtet  –  mir hat hier tatsächlich eine sehende Person geholfen  –  hat man eine Plattform, die viele Zahlungsmöglichkeiten bietet. Für wen das nichts ist, der kann bei vielen Shops auch per Lastschrift zahlen. Alle eingegebenen Daten werden bei der Übertragung verschlüsselt.

Mit der Möglichkeit, Angebote zu vergleichen, entdecke und lerne ich immer wieder Neues hinzu und fühle mich inzwischen fit im www. Selbst stressige Weihnachtseinkäufe in überfüllten Warenhäusern bleiben mir erspart. Und wenn ich einmal wirklich nicht weiter weiß, habe ich Freunde, die ganz sicher wissen, was zu tun ist.

Bianca Weigert (36) ist geburtsblind und arbeitet im Landeshilfsmittelzentrum Sachsen im Tonstudio und in der Blindenschriftbearbeitung. Sie lebt mit ihrem Partner und zwei Führhunden in Leipzig.


Dazu ein Bild: Bianca Weigert geht online shoppen, unter anderem für ihren Führhund Mystic


Kurzinfo: Im Internet shoppen: Tipps von Bianca Weigert

Höchstrichterlicher Segen

Bis vor das Bundessozialgericht hat es der Einkaufsfuchs geschafft. Am 10. März stellten die Kasseler Bundesrichter klar, dass es sich bei dem Barcodelesegerät um ein Hilfsmittel zur Minderung der Folgen einer Behinderung handelt. Damit stehen die Krankenkassen in der Pflicht, die Kosten bei Bedarf zu übernehmen.


Genau vor einem Jahr, in der Mai-Ausgabe der "Gegenwart", berichtete die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (RBM) schon einmal über den so genannten Einkaufsfuchs. Das Gerät erkennt den auf Waren aufgedruckten Strichcode und nennt mittels elektronischer Sprachausgabe den Produktnamen und weitere Informationen wie etwa die Füllmenge. Für viele blinde oder hochgradig sehbehinderte Menschen ist dieses Hilfsmittel ein wichtiger Helfer im Alltag  –  und zwar nicht nur beim Einkauf, wie der Name vermuten lässt, sondern vor allem bei der selbstständigen Haushaltsführung. Denn der Einkaufsfuchs hilft auch, im Vorratsschrank eine Dose Erbsen von einer Dose Pfirsiche zu unterscheiden. In ihrem Artikel erläuterte die RBM damals die aktuelle und durchweg positive Rechtsprechung in Bezug auf die Verpflichtung der gesetzlichen Krankenkassen, ihre Mitglieder mit diesem Hilfsmittel im Bedarfsfall auszustatten.

Mittlerweile hat sich auch das Bundessozialgericht mit dem schlauen Fuchs befasst. Geklagt hatte eine spät erblindete Frau, die bereits vor dem Sozialgericht Berlin (Gerichtsbescheid vom 2.6.2009  –  S 72 KR 3222/07) sowie beim Landessozialgericht Berlin-Brandenburg (Urteil vom 16.7.2010  –  L 1 KR 188/09) Recht bekam. Da die beklagte Krankenkasse eine Grundsatzentscheidung verlangte, ging der Fall vor das Bundessozialgericht. In der Entscheidung vom 10.3.2011 (B 3 KR 9/10 R) haben die Kasseler Richter nun höchstrichterlich klargestellt, dass ein Barcodelesegerät ein Hilfsmittel ist, das gesetzliche Krankenkassen ihren blinden Mitgliedern zur Verfügung stellen müssen, sofern es im Einzelfall erforderlich ist. Die Urteilsbegründung liegt noch nicht schriftlich vor. Im Rahmen der mündlichen Verhandlung hat das Gericht darauf hingewiesen, dass das selbstständige Wohnen, wozu auch das Einkaufen und die eigenständige Organisation des Haushalts gehört, zu den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen zählt. Sofern das Hilfsmittel also von einem blinden Menschen für diesen Zweck benötigt wird, ist es auch durch die gesetzliche Krankenkasse zu finanzieren.

Abgeschlossen ist die Angelegenheit für die Klägerin allerdings noch nicht, denn der Fall wurde ans LSG Berlin-Brandenburg zurückverwiesen, das nun noch einmal erörtern muss, ob die Versorgung im konkreten Einzelfall erforderlich und wirtschaftlich ist. Bedeutend ist das BSG-Urteil aber allemal, denn es wird für die Betroffenen und auch die gesetzlichen Krankenkassen Klarheit und Rechtssicherheit schaffen und hoffentlich zu einer zügigeren Bearbeitung der anhängigen Fälle führen.

Christiane Möller
Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"


Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH ist eine gemeinsame Einrichtung von DBSV und DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf). Die Rechtsberatung wird ausschließlich von behinderten Juristen durchgeführt, die über spezielles Know-how in behindertenrechtlichen Fragen verfügen. Für Mitglieder der DBSV-Landesvereine und des DVBS ist die Rechtsberatung kostenfrei.

Kontakt:
Dr. Michael Richter (Geschäftsführer)
Tel.: 0 64 21 / 948 44-90 oder -91
E-Mail: kontakt@rbm-rechtsberatung.de

telefonische Beratungszeiten:
montags und mittwochs: 13 bis 17 Uhr, freitags: 9 bis 14 Uhr
www.rbm-rechtsberatung.de

Ziele vereinbaren, um Ziele zu erreichen

Mit Spaß Lebensmittel, Kleidung oder Geschenke einkaufen: Für viele Menschen gehört dies zum Alltag und wird zum Teil sogar als Event ausgestaltet. Für blinde und sehbehinderte Menschen bedeutet Einkaufen jedoch häufig Stress. Vielfältige Barrieren erschweren ihnen den gleichberechtigten Einkauf. Dass dies nicht so sein muss, zeigen einige Zielvereinbarungen für einen barrierefreien Handel in Rheinland-Pfalz.


Das im Bundesbehindertengleichstellungsgesetz von 2002 verankerte Instrument der Zielvereinbarungen zur Herstellung von Barrierefreiheit wurde bisher auf Bundesebene eher skeptisch betrachtet und wenig genutzt. In Rheinland-Pfalz dagegen erfreut sich dieses Instrument großer Beliebtheit, nicht nur bei den Selbsthilfeverbänden, sondern zunehmend auch bei der Wirtschaft, und hat gerade im Bereich des barrierefreien Einkaufens eine Reihe von konkreten Verbesserungen gebracht.

Als am 6. Oktober 2004 die bundesweit erste Zielvereinbarung zwischen den Verbänden der Selbsthilfe und dem Globus Handelshof im rheinland-pfälzischen Gensingen zur barrierefreien Gestaltung des Einkaufsmarktes abgeschlossen wurde, war dies ein erster Versuch. Neben der barrierefreien Gestaltung für mobilitätseingeschränkte Menschen wurde hier beispielsweise erreicht, dass die Preisschilder größer und besser lesbar gestaltet wurden, dass blinde und sehbehinderte Kunden nach Anmeldung Unterstützung beim Einkaufen bekommen und dass die Internetseite des Marktes barrierefrei gestaltet wird. Hilfe beim Einpacken der Waren, Lupen, helle Beleuchtung und die Vermeidung von Stolperfallen im Eingangsbereich sind weitere Errungenschaften dieser ersten Zielvereinbarung, die heute noch Bestand hat. Ein Dymo-Band-Stanzer zur Beschriftung von Waren in Brailleschrift wurde ebenfalls angeschafft, aber von den Betroffenen nicht genutzt.

Der Erfolg von Gensingen hat nicht nur die Selbsthilfe in Rheinland-Pfalz beflügelt, sondern auch einige Wirtschaftsunternehmen, die von sich aus anboten, ebenfalls Zielvereinbarungen abzuschließen. Das rheinland-pfälzische Sozialministerium und der Landesbehindertenbeauftragte haben diese Bereitschaft zusätzlich unterstützt. Dank des koordinierenden und verbandsübergreifenden Engagements der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Behinderter Rheinland-Pfalz gibt es heute bereits 18 solcher Zielvereinbarungen mit Einkaufsmärkten, den Sparkassen, Jugendherbergen, der AOK und vielen anderen Partnern. Neben den Globus Märkten haben sich vor allem eine Reihe größerer Edeka-Märkte sehr offen für den Abschluss von Zielvereinbarungen gezeigt.

Für die Selbsthilfe entwickelte sich eine intensive Zusammenarbeit zwischen den Verbänden. Vor allem bei den Begehungen und der Erarbeitung der Zielvereinbarungen galt es, viele verschiedene Belange der Betroffenen unter einen Hut zu bringen, Verhandlungsgeschick zu entwickeln und auch Kompromisse einzugehen. Denn kein Unternehmen ist nach dem Gesetz zum Abschluss von Zielvereinbarungen verpflichtet, so dass man auf den guten Willen der Verhandlungspartner angewiesen ist. Eine Lücke, die durch eine von der Europäischen Union geplante weitere Antidiskriminierungsrichtlinie zur Verpflichtung der Barrierefreiheit im zivilrechtlichen Bereich leicht geschlossen werden könnte, wenn Deutschland sich dieser Richtlinie nicht so vehement entgegenstellen würde.

Während die Zielvereinbarungen für die beteiligten Unternehmen ein konkreter Anlass dafür waren, gezielt mit behinderten Menschen in Kontakt zu kommen und ihr Angebot für diesen Personenkreis zu verbessern, wurde dadurch auch so mancher kreative Prozess in Gang gesetzt. So wurde zum Beispiel nach Lösungen für eine bessere Anbringung von Preisschildern an Kühltheken nachgedacht und festgestellt, dass größere Beschriftungen von allen Kunden gut angenommen wurden. Die positive Resonanz behinderter Kunden hat die Partner zur Verlängerung der ursprünglich meist auf fünf Jahre angelegten Zielvereinbarung animiert. Hierbei waren die halbjährlichen bis jährlichen Treffen mit der Selbsthilfe sicherlich hilfreich, während derer Bilanz gezogen und anhand von Begehungen das weitere Vorgehen beschlossen wurde. Für die Unternehmen war es natürlich auch wichtig, eine gute Öffentlichkeitsarbeit mit den Zielvereinbarungen zu verbinden. Nicht zuletzt haben die Sensibilisierung und zunehmende Schulung des Personals im Umgang mit behinderten Menschen zum Erfolg beigetragen.

Dass bei allem Potenzial, das in den Zielvereinbarungen und den konkreten Verbesserungen für einen gleichberechtigten Einkauf steckt, viel Arbeit von der Selbsthilfe geleistet werden muss, versteht sich von selbst. Begehungen organisieren, Verhandlungen führen, Öffentlichkeitsarbeit betreiben, all dies erfordert Know-how und Energie. Andererseits sind gerade diese Aktivitäten nötig, wenn wir die Gesellschaft für die Belange blinder und sehbehinderter Menschen sensibilisieren wollen. Und wenn dabei konkrete Verbesserungen herauskommen, lohnt es sich allemal, es mit dem Abschluss weiterer Zielvereinbarungen zu versuchen. Dabei muss das Rad nicht immer wieder neu erfunden werden, sondern es kann an die Erfahrungen in Rheinland-Pfalz angeknüpft werden.

Ottmar Miles-Paul
selbst sehbehindert, ist Landesbehindertenbeauftragter von Rheinland-Pfalz


Dazu ein Bild: Zielvereinbarung in die Praxis umgesetzt: Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen, darunter Blinde und Sehbehinderte sowie Rollstuhlfahrer, tragen als Testeinkäufer und Berater zur barrierefreien Gestaltung eines Supermarktes bei.

In Kürze:

Reisen

Sportlicher Sommer in Saulgrub

Gleich zwei interessante Veranstaltungen für Sport- und Naturliebhaber bietet das AURA-Hotel Saulgrub im Juni. Vom 4. bis 11. Juni wandern Besucher auf den Spuren des Märchenkönigs Ludwig II. Die täglichen Wanderungen durch die traumhafte Kulisse des Pfaffenwinkels und Ammertals dauern fünf bis sieben Stunden und haben eine Streckenlänge von etwa 20 Kilometern.

Die Schnuppersportwoche vom 18. bis 25. Juni bringt die ganze Familie auf Trab. Vorgestellt und gemeinsam ausprobiert werden Sportarten, die vor allem auch für blinde und sehbehinderte Kinder geeignet sind, zum Beispiel Torball, Inlineskaten, Nordic Walking, Blindenfußball, Luftgewehrschießen mit Akustik, Tischball oder Tandemfahren.

Mehr Infos und Anmeldung beim
AURA-Hotel Saulgrub
Tel.: 0 88 45 / 99-0
E-Mail: aura-hotel@bbsb.org
www.aura-hotel.de

Gemeinsam musizieren im Harz

Da ist Musik drin: Die AURA-Pension "Brockenblick" in Wernigerode lädt vom 2. bis 8. August zu einer Musikwoche für Erwachsene. Unter der Leitung von Rosa Maria Dotzler werden Chorstücke verschiedener Stilrichtungen erarbeitet und kleine Instrumental- und Vokal-Ensembles gebildet. Instrumente können gerne mitgebracht werden, Notenkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Freude am Musizieren und das gesellige Beisammensein stehen im Vordergrund. Außerdem ist ein Ausflug zum Kloster St. Michaelstein mit Führung geplant.

Mehr Infos bei
Rosa Maria Dotzler
Tel.: 0 36 41 / 21 94 62

Anmeldung (bis 15.6.) bei der
AURA-Pension "Brockenblick"
Tel.: 0 39 43 / 26 21-0
E-Mail: aurapension@bfwsa.de

Freizeit

Erfahrungsfeld startet in die neue Saison

Im Nürnberger Hirsvogelbunker beginnen am 1. Mai erneut die "dunklen Tage". Dort betreibt der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) im Rahmen des Erfahrungsfeldes zur Entfaltung der Sinne seit 14 Jahren das Projekt "Begegnung im Dunkel". Ein Besuch lohnt sich auch für erfahrene Dunkelgänger, denn der Dunkelbunker wurde umfassend umgestaltet. Bis September erleben Besucher in absoluter Finsternis, wie ihr Tastsinn, ihr Geruchssinn, das Gehör und der Geschmackssinn funktionieren. Was sich bewährt hat, bleibt bestehen, wie das Dunkelfrühstück in den Dunkelcafés, das Angebot "Kindergeburtstag im Dunkeln" und natürlich das beliebte Dunkelgänger-Diplom. Weitere Veranstaltungen (nicht nur im Dunkeln) geben Einblicke in ein Leben ohne oder mit eingeschränktem Sehsinn. So werden zum Beispiel Bilder von Francisco Vieira ausgestellt, ein Künstler, der erst durch den fast vollständigen Verlust seines Sehvermögens zur Malerei kam.

Mehr Infos zum Programm und Anmeldungen unter
Tel.: 09 11 / 231 54 45
www.erfahrungsfeld.nuernberg.de

"Blinde Schönheit" unterwegs

"Habt ihr keine anderen Sorgen, als euch mit dem Thema Blindheit und Schönheit zu beschäftigen?  –  Typisch Frau ...!"  –  "Ja, genau, typisch Frau!" Unter diesem Leitsatz setzt Heike Herrmann, Herausgeberin des Hörbuchs "Blinde Schönheit", ihre Lesetour fort. Am 12. Mai um 17.30 Uhr erwartet die Besucher im Kasseler Kolpinghaus eine Lesung im Dunkeln. Blinde Frauen lesen Texte des Sich-Zeigens, laden ein, sich im Dunkeln selbst zu erleben, im geschützten Rahmen neue Erfahrungen zu machen. Und am 17. Juni um 18 Uhr gibt es in Wiesbaden, im Café KirchenFenster Schwalbe, eine weitere Gelegenheit zum Dialog über Schönheit, Eitelkeit und Weiblichkeit.

Mehr Infos und Anmeldung beim
Sozialdienst katholischer Frauen
Kolpinghaus Kassel
Tel.: 05 61 / 70 04-236
E-Mail: maria.petri@skf-kassel.de

und beim
KirchenFenster Schwalbe in Wiesbaden
Tel.: 06 11 / 60 05 84
E-Mail: mirjam.nachteule@yahoo.de

Design-Tag im Kestner-Museum Hannover

Die Ausstellung "Die Essenz der Dinge", die noch bis 26. Juni im Museum August Kestner in Hannover zu sehen ist, präsentiert sich am 29. Mai in einem ganz besonderen Licht. An diesem Tag lädt das Museum in Zusammenarbeit mit der Beratung für Studierende mit Behinderung im AStA der Universität Hannover von 11.30 bis 17 Uhr zum Design-Tag für blinde und sehbehinderte Menschen. Geboten werden ein Vortrag zum Thema "Anonymes Design" und eine zweistündige Führung durch die Ausstellung. In deren Mittelpunkt steht das "Weniger ist Mehr" des modernen Designs, das als Leitgedanke über die Postmoderne hinaus bis in unsere Zeit wirkt. Beispiele von Thonets legendärem Stuhl No. 14 über Möbel- und Produktdesign bis hin zum iPod sowie Fotos aus Architektur, Mode und Kunst zeigen, wie komplex das Prinzip der Einfachheit ist.

Mehr Infos beim
Museum August Kestner
Tel.: 05 11 / 16 84 56 77
www.museum-august-kestner.de

Anmeldung beim
AStA der Universität Hannover
Tel.: 05 11 / 762 50 61
E-Mail: handicap@asta-hannover.de


Dazu ein Bild: Design zum Tasten: Premiere im Kestner-Museum in Hannover

Null Sicht hinterm Steuer

Kleines Jubiläum in Berlin: Bereits zum zehnten Mal treffen sich blinde und sehbehinderte Autofans am 3. Juli auf einem ehemaligen Flughafen, dem Driving Center Groß Dölln in Templin nahe der Hauptstadt, um am Steuer eines PKW nach Herzenslust Gas zu geben. Die Veranstaltung des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin (ABSV) ist die größte ihrer Art in Deutschland und findet seit 20 Jahren in Kooperation mit den Fahrlehrerverbänden Berlin und Brandenburg statt. Wie immer gibt es auch in diesem Jahr ein interessantes Begleitprogramm, zum Beispiel mit Rundflügen über das Gelände.

Mehr Infos und Anmeldung (unbedingt erforderlich) bei
Dr. Detlef Friedebold
Tel.: 030 / 365 53 55
E-Mail: freizeit@absv.de

Singwochenende in Bad Meinberg

Die Fachgruppe Familie der Blinden- und Sehbehindertenverbände Nordrhein-Westfalen lädt alle, die gern singen, vom 26. bis 28. August zu ihrem beliebten Singwochenende in das AURA-Zentrum Bad Meinberg ein. Nach einem gelungenen Auftritt 2010 in der evangelischen Kirche Bad Meinberg ist nun Größeres geplant: Die Gruppe möchte sich für eine Teilnahme am Louis Braille Festival in Berlin im Juni 2012 bewerben und gemeinsam darauf vorbereiten. "Berlin, Berlin, wir wollen nach Berlin!", lautet deshalb das Motto für das Wochenende. Das Repertoire ist bunt und nicht allzu schwierig. Es wird drei- bis vierstimmig gesungen, so dass die Herren sehr gefragt sind.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 20.7.) bei
Margret Gajewski
Tel.: 02 09 / 81 44 50 (bis 20 Uhr)
E-Mail: margret.gajewski@t-online.de

Seminare und Tagungen

Infotag: Studieren mit Durchblick in Dresden

Bei einem Info-Tag zum Studium an der Technischen Universität (TU) Dresden stellt sich die Arbeitsgruppe "Studium für Blinde und Sehbehinderte" (AG SBS) mit ihrem speziellen Unterstützungsangebot für Betroffene vor. Am 21. Mai von 9.30 bis 14 Uhr bietet die AG Gespräche zum Studium und zu Unterstützungsmöglichkeiten an der TU an. Zu finden sind die Mitarbeiter im Foyer des Hörsaalzentrums am gemeinsamen Stand mit dem Beauftragten für Studierende mit Behinderung.

Ansprechpartnerin für Fragen und Terminvereinbarungen ist
Brita Heinze
Tel.: 03 51 / 46 33 84 35
E-Mail: brita.heinze@tu-dresden.de

Mehr Infos auch unter
elvis.inf.tu-dresden.de

Verschiedenes

Literatur-Wettbewerb: Barrieren überwinden

Wie kann Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen verwirklicht, wie können Barrieren überwunden werden? Zu einem Schreibwettbewerb rund um das Thema Inklusion ruft die Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie auf. Gesucht werden literarische Texte wie Kurzgeschichten, Essays, Novellen, Märchen oder Gedichte mit einer Länge bis zu 70.000 Zeichen. Die Beiträge sollen in einer klaren und leicht verständlichen Sprache geschrieben sein. Menschen mit und ohne Behinderungen oder psychische Erkrankungen ab dem vollendeten 14. Lebensjahr können ein bisher unveröffentlichtes Werk einreichen. Die Gewinner des Wettbewerbs werden auf der CBP-Mitgliederversammlung am 16. und 17. November in Freiburg ausgezeichnet. Für die drei besten Werke sind Preisgelder ausgesetzt, die besten zehn Texte sollen zudem veröffentlicht werden.

Einsendungen (bis 30.6.) unter dem
Stichwort "Barrieren überwinden" per
E-Mail an corinna.troendle@caritas.de

Mehr Infos unter www.cbp.caritas.de

Forum:

Auf Herz und Rampen prüfen

Wie es ist, sich als Mensch mit Behinderung im Alltag zurechtzufinden, ist für Nichtbetroffene oft schwer vorstellbar. Deshalb hat der Münchner Stadtjugendring das Projekt "Auf Herz und Rampen prüfen" gestartet. Mit Rollstuhl und Langstock ausgestattet, lernen Kinder und Jugendliche die Lebenswelt behinderter Menschen kennen und testen Stadtteile und öffentliche Einrichtungen auf Barrierefreiheit. Als ehrenamtliche Begleiterin mit dabei ist unter anderem Stefanie Freitag, selbst hochgradig sehbehindert.


Gemeinsam mit zehn Münchner Kindern, einem Rollstuhlfahrer und weiteren Begleitern bin ich als hochgradig Sehbehinderte unterwegs beim "Stadtteilcheck". Die Simulationsbrillen auf der Nase, den Blindenstock in der Hand, platziert im Rollstuhl oder dahinter, machen sich die Kinder auf, im Stadtteil Hindernisse für Menschen mit Behinderung zu erkunden. Schon am nicht abgesenkten Bordstein merken die Kids: Hier geht es nicht weiter. Als auch die Blindenampel fehlt, herrscht Ratlosigkeit: "Was macht man denn nun?" Danach am Geldautomaten: Die Rolli-Kinder kommen nicht an das Bedienfeld heran, die simulierten Sehbehinderten können nichts erkennen.

Das Projekt "Auf Herz und Rampen prüfen" ist für Kinder und Jugendliche ab der 3. Klasse konzipiert. Ein so genannter "Stadtteilcheck" wird dabei immer in zwei Teilen durchgeführt. Im ersten Teil werden die Kinder in das Thema "Behinderung" eingeführt, zum Beispiel mit einer Bildergeschichte, in der ein Blinder oder ein Rollstuhlfahrer vorkommt. Und sie können den Betroffenen Fragen stellen. Typische Fragen zum Thema "Blindheit oder Sehbehinderung": Wie funktioniert es, alleine zu wohnen? Wie kocht man? Wie erkennt man die Kleidung? Was sieht man mit dem Blindenlangstock? Auch technische Hilfsmittel wie Farberkennungsgeräte werden vorgestellt und ausprobiert. Während die Kinder und Jugendlichen bei dieser Vorbereitung "Blindsein" manchmal noch eher spannend finden, stellen sie im praktischen Teil die Schwierigkeiten am eigenen Leibe fest.

Damit die Kinder Zeit haben, das neue Wissen zu verarbeiten, findet der praktische Teil ein paar Tage später statt. Die Schulklassen oder Jugendgruppen, die sich freiwillig für den "Stadtteilcheck" anmelden, ziehen in zwei bis drei Kleingruppen los. Für jede Gruppe gibt es Rollstühle, Langstöcke und Simulationsbrillen. Als Begleitung sind jeweils ein Rollstuhlfahrer, ein Blinder oder Sehbehinderter und einige nichtbehinderte Personen dabei. Auf verschiedenen Routen wird dann gemeinsam getestet, wie barrierefrei der eigene Stadtteil ist.

Jedes Kind hat die Möglichkeit, alle Hilfsmittel auszuprobieren und damit Erfahrungen zu sammeln. Wer auf der Straße im Rollstuhl sitzt, probiert sich im Supermarkt vielleicht als blinder Kunde. Häufig finden es die Kinder spannender, mit einem Rollstuhl zu fahren als mit dem Blindenlangstock zu laufen. Durch die Benutzung der Hilfsmittel erkennen sie aber die Schwierigkeiten, die bei den verschiedenen Behinderungen auftreten. Und als Team meistern Rollstuhlfahrer und Sehgeschädigter im Supermarkt sogar das Finden der Produkte und das Herunterholen aus den oberen Regalen.

Schon während des Rundgangs wird alles, was an Barrieren auffällt, mit einem Diktiergerät festgehalten. Am Ende werden die Ergebnisse mit der ganzen Klasse oder Gruppe reflektiert. Die gefundenen Missstände werden vom Projektteam öffentlich gemacht bzw. an die zuständigen städtischen Stellen herangetragen. Hin und wieder gehen auch Mitglieder der Stadtteilgremien mit, um direkt beim "Check" zu sehen, wo der Stadtteil ein Stück barrierefreier werden könnte. Und nicht nur bei den Kindern, auch in der Politik zeigen sich Erfolge dieser besonderen Öffentlichkeitsarbeit, wie die Genehmigung von zwei Blindenampeln nach einem der Rundgänge beweist.

Aus meiner Erfahrung als ehrenamtliche Beraterin beim Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) sowie bei anderen Tätigkeiten, wie der Betreuung von Infoständen, Dunkelprojekten, Schulbesuchen oder Fortbildungsveranstaltungen für Pflegeschulen, weiß ich, wie wichtig es ist, Nichtbetroffenen durch Selbsterfahrung einen Einblick in das Leben mit unserer speziellen Behinderung zu gewähren. Erwachsene haben dabei zum Teil große Berührungsängste, trauen sich die einfachsten Fragen nicht zu stellen. Kinder dagegen sind viel zugänglicher, sie sind kaum ängstlich im Umgang mit behinderten Menschen. Bei den "Stadtteilchecks" macht es ihnen Spaß, als kleine Detektive Mängel aufzudecken. Ich spüre, wie sie nachdenklich werden und das Erfahrene in sich aufnehmen. Das motiviert mich  –  schließlich sind die Kinder von heute die Erwachsenen von morgen.

Stefanie Freitag (39) ist hochgradig sehbehindert und arbeitet als Telefonistin beim Polizeipräsidium München. Neben der Mitarbeit bei den "Stadtteilchecks" engagiert sie sich als ehrenamtliche Beraterin beim BBSB.


Kurzinfo: Mein Ehrenamt

Die "Gegenwart" veröffentlicht 2011, im Europäischen Jahr des Ehrenamts, ausgewählte Lesergeschichten. Erzählen Sie, welches Ehrenamt Sie ausüben, was es Ihnen bedeutet und an welche besonderen Erlebnisse Sie sich erinnern.

Kontakt:
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Dazu ein Bild: Mit Augenbinde und Langstock unterwegs: Stefanie Freitag begleitet nichtbehinderte Jugendliche beim "Stadtteilcheck" in München

Leserpost

Kennen Hilfsmittelfirmen keine Punktschrift?

Leserbrief von Jürgen Fischer aus Waren-Müritz

Hilfsmittelfirmen verkaufen elektronische Geräte, die vielseitige Möglichkeiten bieten und deshalb immer schwieriger zu handhaben sind. Bedienungsanleitungen sollen hier weiterhelfen. Dabei stellt sich für mich die Frage, in welcher Form diese geliefert werden sollten. Sehende erhalten umfangreiche Anleitungen in Schwarzschrift. Wir dagegen müssen uns in der Regel mit einer Hörversion ohne DAISY-Struktur begnügen. Dabei lehrt die Erfahrung gerade Punktschriftlesern, dass Fachliteratur in Brailleschrift wesentlich komfortabler zu handhaben ist.

Kürzlich habe ich mir ein neues Gerät gekauft. Um mir dessen Funktionalitäten zu erschließen, schien mir die mitgelieferte Bedienungsanleitung nicht geeignet. Daher erkundigte ich mich nach Möglichkeiten der Umsetzung in Punktschrift. Aufgrund des Umfangs hätte ich über 200 Euro löhnen müssen. Bereits durch die Adaptierung von Geräten in eine für Blinde und Sehbehinderte geeignete Form bezahlen wir oft einen Anschaffungspreis, der den für Sehende um ein Mehrfaches übersteigt. Die Bedienungsanleitung für Sehende ist selbstverständlich im Lieferumfang enthalten. Wenn wir dieselbe in dem von uns bevorzugten Format erhalten wollen, müssen wir wieder einen erheblichen Mehrbetrag aufwenden. Das halte ich für eine unzulässige Benachteiligung.

Laut Gleichstellungsgesetzen in Bund und Ländern haben wir den Anspruch, Dokumente und andere Schriftstücke in der medialen Form zu erhalten, die wir wünschen  –  und das ohne Mehrkosten. Auch die UN-Behindertenrechtskonvention schreibt dieses Recht in Artikel 21 fest. Ich gehe davon aus, dass die Wirtschaft zumindest eine moralische Verpflichtung hat, diese Forderungen umzusetzen. Unser Spitzenverband mit seinen Landesvereinen muss alles tun, um der Punktschrift auch im Hilfsmittelbereich die Geltung zu verschaffen, die sie verdient. Ich hoffe, mit diesem Leserbrief eine Diskussion anzustoßen, an der sich auch die Hilfsmittelfirmen beteiligen.

Leben:

Vergrößernde Sehhilfen

Ob Lesen, Einkaufen oder Busfahren  –  wenn die Augen schwächer werden, wird der Alltag zur Herausforderung. Wo die Möglichkeiten der Brille enden, bieten vergrößernde Sehhilfen neue Chancen. In einer Low-Vision-Reihe gibt die "Gegenwart" einen Überblick über die nützlichen Hilfsmittel.

Sehhilfen für den Computer

Für Tätigkeiten am PC gibt es eine Reihe von Hilfsmitteln, die einzeln oder auch kombiniert angewandt werden können. Viele sind für den beruflichen Einsatz konzipiert, häufig können sie aber auch im privaten Bereich genutzt werden.

Eine Vergrößerungssoftware kann nicht nur die Bildschirminhalte bis zu 30-fach vergrößern, sondern verfügt auch über Funktionen zum einfacheren Auffinden von Cursor und Mauspfeil. Bei starken Blendungsproblemen helfen spezielle Farb- und Kontrasteinstellungen. Die Software ermöglicht die Steuerung des vergrößerten Bildausschnitts und die Überwachung der nicht im sichtbaren Ausschnitt dargestellten Bereiche. Kombiniert mit einem Kameralesegerät, ist es möglich, auf einem Monitor gleichzeitig mit einem Textverarbeitungsprogramm und dem eingeblendeten Formular zu arbeiten.

Installierbar ist die Vergrößerungssoftware auf nahezu jedem PC oder Laptop mit Windows-Betriebssystem. Wenn das längere Lesen trotz Vergrößerung schwer fällt, kann die Software zusätzlich mit einer Sprachausgabe kombiniert werden. Außerdem hat sich der Einsatz großer TFT-Monitore bis 26 Zoll als sinnvoll erwiesen, weil sie einen relativ großen Ausschnitt des Bildschirminhalts anzeigen können. Für eine ergonomische Sitz- und Kopfhaltung ist ein Monitorschwenkarm zu empfehlen. Zusätzlich können großbeschriftete Tastaturen oder ein Scanner mit Texterkennung das Arbeiten erleichtern.

Bei vielen Anbietern ist es möglich, zunächst eine Demo-Version der Vergrößerungssoftware zu erhalten. Davon sollte man unbedingt Gebrauch machen, um zu testen, ob das Programm für die eigenen Bedürfnisse geeignet ist. Ist die Entscheidung dann gefallen, empfiehlt sich eine professionelle Schulung. Die Software ist bisher keine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkasse. Einige Kassen erkennen sie jedoch als Hilfsmittel an.

Prof. Christoph von Handorff
Beuth Hochschule für Technik Berlin, Augenoptik/Optometrie  

Frank Kießling
Berufsförderungswerk für Blinde und Sehbehinderte Halle  


Kurzinfo:

Diese Reihe basiert auf der Broschüre "Endlich wieder lesen", herausgegeben von der Wissenschaftlichen Vereinigung für Augenoptik und Optometrie (WVAO)

Schwarzschrift: 5 Euro zzgl. Versand
DAISY-CD: 10 Euro zzgl. Versand

Bestellungen bei der
WVAO-Geschäftsstelle
Mainzer Str. 176, 55124 Mainz
Tel.: 0 61 31 / 61 30 61
E-Mail: info@wvao.org


Dazu ein Bild: Orientierung auf dem PC-Bildschirm: Ein großer roter Kreis zeigt die Position vom Cursor im Dokument an

Inklusion jetzt!

Ist die Inklusion noch ein Zukunftskonzept oder sind wir längst im Zeitalter der Inklusion angekommen? Um die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu begleiten und den Begriff "Inklusion" mit Leben zu füllen, stellt die "Gegenwart" Positivbeispiele aus der Blinden- und Sehbehindertenszene vor. Jedem bekannt und kaum noch wegzudenken: die Beschriftung von Medikamentenverpackungen mit Brailleschrift. Ein Rückblick, wie es dazu kam, dass die sechs Punkte zur Normalität geworden sind.

Keine Hausapotheke ohne Braille

Seit September 2006 ist es europaweit Pflicht, die Bezeichnung eines Medikaments auf seiner Verpackung auch in Blindenschrift anzugeben. Ein großer Erfolg für die Europäische Blindenunion (EBU), der es nach intensivem Ringen gelungen war, diesen elementaren Schritt zu mehr Selbstständigkeit und Selbstbestimmung gegenüber der Europäischen Union durchzusetzen.

Um eine möglichst einheitliche Vorgehensweise zu erreichen, wurde in den Jahren 2006 bis 2010 eine europäische Norm erarbeitet, die Richtlinien für die Braillebeschriftung festlegt. Hieran waren neben Vertretern der Pharma- und Verpackungsindustrie die EBU sowie Vertreter der Blindenselbsthilfe aus mehreren europäischen Ländern beteiligt.

Neben technischen Herstellungsfragen und haftungsrechtlichen Fragen zwischen der Verpackungs- und der Pharmaindustrie spielte dabei die Gestaltung der Brailleschrift eine zentrale Rolle. Besonders langwierig war die Debatte um die erforderliche Mindestpunkthöhe der Schrift. Buchstäblich in letzter Minute gelang ein Kompromiss, der einerseits auch ungeübten Punktschriftlesern eine gut ertastbare Schrift sichert und andererseits in der Massenfertigung mit vertretbarem Aufwand umsetzbar ist.

Ein großes Problem für die Industrie stellt die Vielfalt der Brailleschriftsysteme in Europa dar. Besonders problematisch wird es in mehrsprachigen Ländern wie Belgien und der Schweiz, wo eigentlich zwei bzw. drei Beschriftungen aufgebracht werden müssten, was schon allein aus Platzgründen nicht geht. Die Brailleschriftsysteme in den verschiedenen Sprachräumen sind in sich schlüssig und eine kleine Änderung hat gleich große Folgen für das Gesamtsystem. Bei dem Versuch einer Vereinheitlichung der Brailleschrift konnte jedoch nur ein Minimalkonsens erreicht werden. Hierfür hat die EBU ein System vorgelegt, dem sich die Länder möglichst anschließen sollen. Tun sie es nicht, so gelten die im jeweiligen Sprachraum gebräuchlichen Brailleschriftsysteme. Für die Industrie folgt daraus, dass sie in der Lage sein muss, Brailleschrift in verschiedenen Systemen zu produzieren. Und wenn Punktschriftleser im Ausland unterwegs sind, müssen sie damit rechnen, auf ein unvertrautes System zu stoßen.

Als die Experten all diese Fragen verhandelten, sprach noch kaum jemand von "Inklusion". Und doch wurde mit der Braillebeschriftung von Medikamenten ein höchst inklusives Beispiel geschaffen. Um blinden Menschen eine selbstbestimmte Teilhabe zu ermöglichen, setzte man nicht auf eine Insellösung, sondern passte die Standardlösung an. Die Umwelt verändert sich in dem Sinne, dass sie  –  zumindest im Idealfall  –  den Bedürfnissen aller entspricht. Die serienmäßige Aufbringung von Braille auf Medikamentenverpackungen leistet darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung für die Belange blinder Menschen und fördert damit das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung.

Zu begrüßen ist, dass die EU-Norm ausdrücklich zulässt, die Festlegungen auch für andere Waren anzuwenden. So gibt es bereits Braillebeschriftungen auf Verpackungen von Nahrungsergänzungsmitteln und in Einzelfällen auch von Lebensmitteln. Es ist zu hoffen, dass dies weiter Schule macht, damit eine selbstständige Haushaltsführung leichter wird.

Der erste Schritt zu einem barrierefreien Umgang mit Medikamenten ist getan, das Ziel aber noch lange nicht erreicht. Leider sind Kleinstpackungen  –  und das betrifft auch die meisten Augenmedikamente  –  sowie Kleinstchargen bei Homöopathika von der Beschriftungspflicht ausgenommen. Erfreulicherweise wird die Industrie hier aber zunehmend auf freiwilliger Basis aktiv. Weniger positiv ist der Stand bei der Bereitstellung barrierefreier Patienteninformationen, besser bekannt als Beipackzettel. Hierzu hat die Rote Liste GmbH zusammen mit

dem DBSV ein Internetportal entwickelt ( www.patienteninfo-service.de ), auf dem die Patienteninformationen in Großdruck und in akustischer Form zur Verfügung gestellt werden sollen (vgl. "Gegenwart" 9/2010). Leider sind hier bisher nur wenige Beipackzettel durch die Pharmaindustrie eingestellt worden. Diese zögerliche Haltung ist nicht mehr entschuldbar. Schließlich sind die Firmen gesetzlich dazu verpflichtet, die Patienteninformationen auf Ersuchen von Patientenorganisationen  –  hier des DBSV  –  in blinden- und sehbehindertengerechter Form zugänglich zu machen.

Ernst-Dietrich Lorenz
Leiter des DBSV-Expertenkreises barrierefreie Produkte  


Dazu ein Bild: Inklusives Musterbeispiel: Braille auf Medikamentenverpackungen

Beruf:

"Wann, wo und wie lange ich will": eLearning endlich barrierefrei

Surfen im Netz und Barrierefreiheit  –  selten passen diese beiden Begriffe im WorldWideWeb wirklich zusammen. Blinde und sehbehinderte Computernutzer sind im Internet täglich mit Grafiken konfrontiert, kämpfen mit störenden Pop-Ups und unauffindbaren Download-Buttons. Wer sich online fortbilden möchte, muss weitere Hürden nehmen. Viele Lern-Plattformen arbeiten mit komplexen Oberflächen und zahlreichen Animationen, Video- und Flashsequenzen. Beim eLearning-Angebot BFW online ist das anders.


Vor vier Jahren wurde BFW online am Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg entwickelt. Um blinden und sehbehinderten Menschen den Weg zurück ins Berufsleben zu erleichtern, haben die BFW-TeleCoaches Monika Weigand und Ernst Heßdörfer damals Nägel mit Köpfen gemacht. In enger Abstimmung mit blinden BFW-Teilnehmern und -Mitarbeitern programmierten sie die barrierefreie eLearning-Plattform. Heute ist BFW online ein wichtiger Baustein für die berufliche Wiedereingliederung. Sie ermöglicht es Menschen mit Sehproblemen, sich  –  ergänzend zum täglichen Unterricht  –  beruflich relevante Lerninhalte über das Internet zu erschließen. Die Punktschriftleser des BFW lernen heute ebenso selbstverständlich über das Internet wie ihre sehbehinderten Kurskollegen oder die BFW-Mitarbeiter, die sich ebenfalls über BFW online fortbilden.

Doch nicht nur die Teilnehmer der Qualifizierungsmaßnahmen im BFW Würzburg profitieren von BFW online. Mehr und mehr genutzt wird das barrierefreie Angebot auch von ehemaligen Rehabilitanden, die sich zusätzlich qualifizieren möchten, sowie von externen Interessenten, die die Gelegenheit nutzen, sich neue berufliche Perspektiven zu erschließen. Inzwischen gibt es unter www.bfwonline.de/akademie knapp 30 verschiedene Online-Kurse aus den Bereichen EDV, Wirtschaft und Kommunikation. Ein eigenes Zertifikat sorgt dafür, dass die Kurse beim Bewerben manchmal den entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber sehenden Konkurrenten ausmachen, die keine eLearning-Fortbildung vorweisen können. Das erfreuliche Fazit nach vier Jahren BFW online: eLearning liegt im Trend, das Angebot wird hervorragend angenommen. Vor einigen Wochen konnte mit Thomas Bauer der tausendste erfolgreiche Absolvent geehrt werden. Der 41-Jährige ist gerade dabei, am BFW die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten zu absolvieren. Um beim Bewerben noch bessere Chancen zu haben, entschied er sich für fünf eLearning-Kurse mit den Schwerpunkten Excel und Word.

eLearning hat den großen Vorteil, in allen Lebensphasen genutzt werden zu können. Das weiß auch Margit Reigl, die ihre BFW-Ausbildung vor über 20 Jahren abschloss und seitdem im Landratsamt Würzburg arbeitet. "Ich kann auf BFW online lernen, wann, wo, wie schnell und wie lange ich möchte", erklärt die gelernte Telefonistin. Nach ihrem erfolgreich absolvierten Word-Kurs liebäugelt sie schon mit dem nächsten beruflich relevanten eLearning-Kurs: Englisch telefonieren.

Doch nicht nur für Berufstätige ist das Lernen über das Internet ideal. Massive Vorteile ergeben sich auch für blinde und sehbehinderte Menschen, die ihren Wohnort nicht verlassen können. Wenn Angehörige oder Kinder versorgt werden müssen, die Mobilität eingeschränkt ist oder wegen psychischer Einschränkungen stark schwankende Formkurven existieren, war eine berufliche Fortbildung bisher kaum möglich. Mit BFW online ist das jetzt anders.

Die Lernplattform ist eine HTML-basierte Web-Anwendung, die weltweit und rund um die Uhr erreichbar ist. Die formale und inhaltliche Gestaltung entspricht in allen Punkten den aktuellen Anforderungen der Barrierefreiheit nach den Richtlinien des World Wide Web Consortium (W3C) und der Barrierefreien Informationstechnik-Verordnung (BITV). BFW online ist damit für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen mit und ohne Hilfsmittel gleichermaßen nutzbar.

Obwohl das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) dazu geführt hat, dass viele eLearning-Angebote im Web in ihrer Zugänglichkeit verbessert wurden und heute auch von behinderten Menschen genutzt werden können, ist noch viel zu tun. BFW online ist nach wie vor die einzige Online-Lernumgebung, die ganz auf die Zielgruppe der sehgeschädigten Menschen abgestimmt ist.

Die umfangreichen Lerninhalte werden von erfahrenen Sehbehindertenpädagogen erstellt, die auch das Coaching der Teilnehmer übernehmen. Dieses Online-Trainer-Team entwickelt zudem ständig neue Kurse und aktualisiert bestehende Inhalte. Der Vorteil dabei: Das pädagogische Konzept des BFW Würzburg setzt auf "Blended Learning", bei dem Online-Phasen den Präsenzunterricht immer wieder sinnvoll ergänzen und das intensive Coaching durch einen Online-Trainer eine zentrale Rolle spielt. Jeder Lernende auf BFW online hat einen Online-Trainer als festen Ansprechpartner, der für Fragen und Probleme zur Verfügung steht, Übungsaufgaben korrigiert und bei Bedarf Hilfestellungen und gute Tipps parat hat. Der ständige Kontakt fördert die Motivation, hilft beim Durchhalten und führt den eLearner zuverlässig zum erfolgreichen Kursabschluss.

Unabhängig von einem Kursverband sowie zeitlich und räumlich flexibel können die Teilnehmer so auf der Plattform Lerninhalte aus dem Kursalltag vertiefen oder wertvolle Zusatzqualifikationen erwerben. Im Mittelpunkt steht das Hinführen zu eigenständigem und selbstorganisiertem Lernen. Alle Inhalte, Übungen und Aufgaben entstammen der beruflichen Praxis und regen zum anwendungsorientierten und problemlösenden Arbeiten an. Das Prinzip des "lebenslangen Lernens" sorgt dafür, dass die Angebote von BFW online für Menschen jeden Alters und jeder Vorbildung interessant sind.

Marcus Meier
BFW Würzburg  


Kurzinfo:

Mehr Infos zum Angebot BFW online bei
Petra Baader
Leiterin Qualifizierung am BFW Würzburg
Tel.: 09 31 / 90 01-167
E-Mail: baader@bfw-wuerzburg.de
www.bfwonline.de/akademie


Kurzinfo: Das eLearning-Angebot auf BFW online

  • Programmiersprachen: HTML, Java, PHP
  • Wirtschaft: Kaufmännisches Rechnen, Buchhaltung, Bilanzierung, Wirtschaftsrecht
  • Recht: Arbeitsvertragsrecht
  • Kommunikation: Grundlagen, Geschäftsbriefe, Telekommunikation, Bewerbungstraining
  • Office-Anwendungen: Outlook sowie verschiedene Kurse zu Word 2003, Excel 2003
  • Neue deutsche Rechtschreibung
  • Englisch am Telefon

Detailliertes Kursangebot im Internet unter www.bfwonline.de/akademie


Dazu ein Bild: Margit Reigl ist eine Absolventin von über 1.000 eLearnern die sich am BFW Würzburg barrierefrei übers Internet fortgebildet haben

Meldungen

Neue Ausbildung zur Fachkraft für Audiotechnik

In Zusammenarbeit mit der Medien- und Event-Akademie in Baden-Baden bietet die Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte in diesem Jahr erstmals die Ausbildung "Fachkraft für Audiotechnik" an. Für blinde und stark sehbehinderte Interessenten stehen zwei Ausbildungsplätze mit entsprechenden EDV-Hilfsmitteln zur Verfügung. Die zweijährige Ausbildung beginnt im September und bereitet auf eine spätere Tätigkeit in einem Tonstudio oder bei einem Konzertveranstalter vor.

Aus rund 15 Bewerbern wurden im März und April zwei Auszubildende ausgewählt. Die Frankfurter Stiftung sorgt während der Ausbildung für Arbeitsassistenz und den barrierefreien Zugang zu den Ausbildungsinhalten und übernimmt die Schulkosten, falls kein anderer Kostenträger gefunden wird. Auch im kommenden Jahr sollen wieder zwei Tontechniker-Azubis in die Lehre starten. Voraussetzung für eine Zulassung zur Aufnahmeprüfung sind ein guter Realschulabschluss oder das Abitur, ein einwandfreies Gehör und Kenntnisse im Spielen eines Musikinstruments.

Mehr Infos bei der
Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte
Büro Berlin, Peter Schwinn
Tel.: 030 / 30 36 89 91
E-Mail: schwinn@sbs-frankfurt.de

oder im Internet unter
www.event-akademie.de

Menschen:

"Mein Herz schlägt für Melodien, Harmonien und Grooves"

Jens Gebel, 40

Als Gitarrist nach Los Angeles gereist, dort als Bassist gespielt, mit der Acoustic Soul Band "toktoktok" als Keyboarder durch ganz Europa getourt und schließlich in Freiburg angekommen  –  als Musiker und Produzent im eigenen Tonstudio. So könnte mein bisheriger Lebenslauf in Kurzform klingen. Und angefangen hat alles mit einem kleinen Jungen, der fasziniert war von der Musik.

Meine Eltern waren der Volksmusik zugewandt, mein Vater spielte Akkordeon. Die ersten Stücke, die ich nach Gehör lernte, waren Schlager aus dem Radio, die ich auf der Heimorgel nachspielte. Dabei blieb es natürlich nicht: Ich war begeistert vom E-Gitarrensound, und als ich endlich eine eigene Gitarre hatte, übte und spielte ich stundenlang, wollte alles können, was cool und wie im Radio klang. An Jazz, Rock- oder Pop-Unterricht war damals in Schramberg im Schwarzwald nicht zu denken, also brachte ich mir alles selbst bei, traf mich mit anderen Musikbegeisterten, spielte auf Sessions, in Bands, machte die ersten Aufnahmen. Da ich in Marburg das Gymnasium besuchte, war ich auch viel im Frankfurter Raum unterwegs. Aus dieser Zeit gibt es sogar noch einen Song auf LP von mir.

Mein großer Traum war es jedoch, nach Amerika zu gehen, um Jazz, Soul, R&B und all die Musik, die mich vom Hocker riss, direkt und unverfälscht zu erleben und zu lernen. Die Jazzinitiative Schramberg unterstützte mich gemeinsam mit einigen ortsansässigen Firmen, indem sie ein Benefiz-Konzert auf die Beine stellte. So konnte ich die Studiengebühren für das Musicians Institute Of Technology (MIT) in Los Angeles aufbringen. In LA spielte ich, was das Zeug hielt, nicht nur Gitarre, sondern auch E-Bass, jammte mit Scott Henderson, Joe Diorio, Mike Stern, hörte unendlich viel Musik, nahm mit Johan Nilsson die CD "Earsick" auf und mischte auch da schon im Studio kräftig mit. Die Leidenschaft nicht nur für Melodien, Harmonien, Grooves, sondern auch und vor allem für Sound entwickelte sich so immer weiter. Ich konnte in der dortigen Musikszene mitspielen, wurde zu Gigs eingeladen, beschloss, in LA zu bleiben und eine eigene Music-School zu gründen. Doch nach dem großen Erdbeben von 1994 fasste ich den Entschluss, nach Deutschland zurückzukehren.

Wieder in Deutschland lebte ich in der Nähe Freiburgs in einer Musiker-WG, spielte in verschiedenen Bands, arbeitete als Studiomusiker, koproduzierte diverse CDs und entwickelte mein Sound- und Technik-Wissen weiter. Auf einer Session lernte ich dann meine heutige Partnerin, die Saxophonistin Veronica Reiff, kennen. Eine sehr intensive und fruchtbare Zusammenarbeit begann, die 2002 in unserer ersten gemeinsamen CD "Light Finger Business" mündete.

Privat und professionell passten wir gut zusammen und machten uns gemeinsam auf die Suche nach geeignetem Raum für eine Wohnung und ein eigenes Tonstudio. Für zwei Musiker, der eine blind und die andere mit Saxophon, gestaltete sich das extrem schwierig. 2004 bot sich uns dann die Chance, die erste Gewerbe-Baugruppe in Freiburg mitzugründen. So hatten wir die Möglichkeit, unsere Wohn- und Studioräume von Anfang an mitzuplanen. Es war sehr spannend, die Räume, die bis dato nur als Modell fühlbar waren, zu betreten, die Baufortschritte mitzubekommen. Die Akustikplanung haben wir einer Spezialfirma übertragen, der es gelungen ist, unseren Aufnahmeraum so schalldicht zu machen, dass wir ihn  –  umgeben von einer Arztpraxis, einem Laden und Wohnungen  –  rund um die Uhr nutzen können.

Ein Tonstudio, früher analog mit Tonband, heute fast komplett digital, ist eine Welt für sich und für mich mittlerweile mein zweites Zuhause. Nach langem Suchen haben wir ein Digital-Mischpult gefunden, das ich weitgehend allein bedienen kann. Wenn die Spuren der Aufnahme angelegt sind, kann ich den Song mischen, die Mischautomation programmieren, Equalizer einstellen, Klangeffekte auf die einzelnen Stimmen oder Instrumente geben, Lautstärken festlegen und vieles mehr. Diese Arbeit benötigt eine sehr genaue Klangvorstellung, gute Ohren und hohe Konzentration  –  genau das Richtige für mich. Das Arbeiten mit dem Studio-Programm am Computer übernimmt dagegen größtenteils meine Partnerin, denn das ist momentan noch nicht barrierefrei möglich. Aber durch die technischen Fortschritte und immer besseren Sprachausgaben rückt auch dieser Traum hoffentlich bald in greifbare Nähe.

Der geburtsblinde Musiker Jens Gebel betreibt mit seiner Partnerin Veronica Reiff in Freiburg ein Tonstudio ( www.citysoundstudio.de ) und bietet zudem Computerkurse im Bereich Apple für blinde und sehbehinderte Nutzer an ( www.zumsprechendenapfel.de ).


Dazu ein Bild: In einem mit Instrumenten und Mikrofonen vollgestellten Studioraum sitzt ein junger Mann an einem Keyboard. Er ist im Profil zu sehen, trägt einen gestreiften Strickpullover und Jeans, seine Augen sind von einer sportlichen Sonnenbrille verdeckt. Beide Hände liegen auf seinen Beinen, so als würde er gerade mit dem Spiel pausieren.


Kurzinfo: Musiker aus Leidenschaft

Ob instrumental, als Sänger, in einer Band oder solo, auf der Bühne, in der Kirche oder im Familienkreis  –  Musik ist selten nur Hobby, nur Beruf, sondern vielmehr Leidenschaft. Aber was bedeutet Musik für blinde und sehbehinderte Menschen, Menschen, denen aufgrund des fehlenden Sehsinns ein besonders gutes Gehör nachgesagt wird?

In der "Gegenwart" berichten ausgewählte Musiker über ihre Welt der Klänge  –  vom Kirchenmusiker bis zum Rocker, vom Komponisten bis zur klassischen Sängerin.

Braille21:

Braille in Forschung und Entwicklung: Braille ist langweilig!

Sechs ist die Schlüsselzahl der Brailleschrift. Und so gliedert sich auch der Weltkongress "Braille21" in sechs Themenfelder. In der dritten Folge ihrer Reihe beschäftigt sich die "Gegenwart" mit Braille in Forschung und Entwicklung. Welchen Platz hat Braille in der digitalen Welt? Welche Innovationen sind nötig? Und welche technischen und politischen Voraussetzungen müssen dafür geschaffen werden? Peter Osborne, Leiter für Internationale Entwicklung und Partnerschaften am "Royal National Institute of Blind People" in Großbritannien, gibt spannende Denkanstöße.


Die Brailleschrift steckt derzeit in einer Flaute, verursacht durch Mangel an Innovationen und Schauergeschichten über ihren baldigen Niedergang. Als Hilfsmittel für den Zugang zu Informationen wird Braille oft tot gesagt. Schließlich macht die synthetische Sprachausgabe, die immer besser wird und große Informationsmengen schnell wiedergeben kann, einfach mehr Spaß. Ist nicht Braille dieses langweilige Format, das an ein Blatt Papier gefesselt ist  –  ohne jegliche Anwendbarkeit in der strahlenden Computer-Welt?

Viele meiner Bekannten würden mich jetzt für verrückt erklären, und das wäre ich auch, wenn ich solchen Unsinn glauben würde. Die Punktschrift bedeutet Unabhängigkeit für viele blinde Menschen und ist heute genauso relevant wie vor 200 Jahren. Doch warum wird jedes bisschen neue Technologie zu einer seltsamen Bedrohung für die Schrift? Ist Braille überhaupt fähig, im Informationszeitalter mitzuhalten?

Es gibt viel Forschung und Entwicklung, doch wie viel davon dreht sich um Forschungsfragen, die auf nutzerbasierten Szenarien beruhen? Gibt es einen Markt für neue Produkte? Und tun die großen Blindenorganisationen genug, um diese Innovationen tatsächlich zur Verwirklichung zu bringen?

Jeder, der schon einmal eine Braillezeile mit einem Computer oder einem iPhone bedient hat, wird beeindruckt sein von der Fähigkeit der Brailleschrift, das breite Spektrum an Informationen wiederzugeben, zu dem wir alle Zugang benötigen. Ich weiß nicht warum, aber ich nehme Informationen leichter auf, wenn ich sie auf einer Braillezeile lese, als wenn ich sie mir von der Sprachausgabe vorlesen lasse. Ich fühle mich dem Autor näher, fühle mich sicherer darin, Dinge wie Telefonnummern oder Bankdaten schnell wiederzufinden. Es muss mehr geforscht werden, um zu verstehen, warum die Menschen Vorbehalte gegenüber oder Vertrauen in einen bestimmten Zugang zu Informationen haben. Nicht um eine Art des Zugangs einer anderen vorzuziehen, sondern um festzustellen, wie blinde und sehbehinderte Menschen von den verschiedenen Möglichkeiten profitieren können.

Variable Braillezeilen an sich sind zwar phänomenal, aber sie sind zu teuer und wurden in den vergangenen Jahren nicht signifikant weiterentwickelt. Im Grunde hat sich die Technik mit Stiften, die sich heben und senken, seit Jahren nicht verändert. Es gibt keinen internationalen Standard, der festlegt, wie räumliche Information auf einem einzeiligen Display wiedergegeben werden soll. Diesen sollte es aber geben. Es gab Versuche, mehrzeilige Displays zu entwickeln, doch sie sind alle gescheitert oder waren zu teuer, um brauchbar zu sein. So können nur Menschen in den reichsten Ländern von dieser Technik profitieren, und es besteht der dringende Bedarf, etwas Neues für den Massenmarkt zu entwickeln.

Es ist interessant, dass die Entwicklung von digitalen Hörbüchern von der Zusammenarbeit der großen Selbsthilfeorganisationen profitiert hat. Millionenbeträge  –  in welcher Währung auch immer  –  wurden ausgegeben, um Tausenden von Menschen das Lesen zu erleichtern. Ist nun Braille an der Reihe, solch eine koordinierte Anstrengung zu erleben, die zu Innovationen und zu einem neuen Leseverhalten führt? Das DAISY-Consortium führt die Entwicklung von zugänglichen Formaten an und zeigt dankenswerterweise, wie E-Books und andere Formate einfacher als bisher in Brailleschrift umgesetzt werden können. Aber es gibt noch so viel zu tun.

Bisher verbinden wir die Brailleschrift untrennbar mit Büchern und Zeitschriften, aber es gibt Belege, dass sich die Nutzung von Braille in manchen Ländern ändert. Ich lese nur noch selten Punktschrift-Bücher, aber ich nutze Braille mehr als je zuvor in meinem Leben, um Zugang zur Welt um mich herum zu erhalten. Ein tieferes Verständnis davon, wie sich der Gebrauch der Punktschrift verändert, ist unabdingbar und wird die Weiterentwicklung von Braille-Angeboten in der ganzen Welt beeinflussen. So wird die Übertragung des Konzepts der Braille-Beschriftung auf Medikamentenverpackungen auf andere Produkte mehr Unterstützung erfahren, wenn wir die Wichtigkeit dieser Braille-Informationen tatsächlich belegen können.

Viele tausend Stunden wurden auf Projekte zur Vereinfachung und Vereinheitlichung der Brailleschrift verwandt  –  mit unterschiedlichem Erfolg. Ich stimme zu, dass eine Vereinheitlichung innerhalb von Sprachgruppen unerlässlich ist, eine Vereinheitlichung der Brailleschrift über die Grenzen von Sprachgruppen hinweg ist jedoch eine Illusion, die uns nur davon abhält, uns um andere wirklich wichtige Entwicklungsschwerpunkte zu kümmern.

Es ist eine verbreitete Annahme, dass Punktschrift schwer zu lernen sei und dass andere Zugänge zu Informationen ebenso gut funktionierten. Viele Länder haben volle Lehrpläne, die den Kindern wenig Zeit lassen, Zusätzliches wie die Blindenkurzschrift zu lernen. Wir müssen daher besser verstehen, wie neue Lehr- und Lernmethoden das Lehren und Lernen von Braille beeinflussen und welche Veränderungen möglicherweise vorgenommen werden müssen, um jedem Kind, das Braille lernen möchte, Zeit und Raum zu geben, dieses Ziel zu erreichen.

Wir müssen außerdem verstehen, wann es für ältere Menschen, die ihr Augenlicht verlieren, praktikabel und sinnvoll ist, Braille zu erlernen. Es bedarf universeller Diagnoseverfahren, um feststellen zu können, ob die Tastwahrnehmung für das Erlernen der Punktschrift ausreicht.

Die Bedeutung nationaler und internationaler Standards kann gar nicht überschätzt werden. Nur aufgrund der in der Europäischen Union entwickelten Standards zur Punktschrift auf Medikamentenverpackungen weiß ich, ob ich die richtigen Medikamente einnehme. Solche Standards bedürfen der Unterstützung durch den Gesetzgeber, und es ist ermutigend festzustellen, wie die Standards bezüglich Beschilderung und Produktkennzeichnung auf der Ebene der International Standards Organisation (ISO) kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Es ist bedauerlich, dass so viele Ressourcen darauf verwendet werden, Materialien doppelt zu produzieren, weil Urheberrechtsbestimmungen den Austausch zwischen verschiedenen Ländern verhindern. Das betrifft ganz besonders die Braille-Produktion, wo die Nachfrage die Ressourcen weit übersteigt. Die Welturheberrechtsorganisation WIPO (World Intellectual Property Organisation) berät zurzeit über ein Abkommen, das sich umfassend mit diesem Thema beschäftigt (vgl. "Gegenwart" 1/2011). Man sollte die Weltblindenunion in ihren Bemühungen unterstützen, indem man anschauliche Beispiele liefert, wo Menschen nicht lesen können, was sie lesen möchten.

Abschließend kann man Ihnen wohl verzeihen, wenn Sie denken, Punktschrift sei nur etwas für ernsthafte Menschen und ernsthafte Studien. Braille wird oft in Verbindung mit Lernen und Leistung thematisiert und häufig in einer Weise, die die Fantasie nicht beflügelt. Stellen Sie sich eine Gruppe von Menschen vor, die Karten spielt und dafür Braille benutzt. Oder stellen Sie sich vor, bei Ihrer nächsten Konferenz nur noch Namensschilder mit Punktschrift zu tragen. Braille zu nutzen, kann Spaß machen und aufregend sein und es muss mehr unternommen werden, um die Fantasie derjenigen anzuregen, die ganz offensichtlich von ihrem Gebrauch profitieren können.

Die Brailleschrift hat eine strahlende Zukunft vor sich, da gibt es keinen Zweifel. Sie kann sogar eine blendende Zukunft haben, wenn Innovationen angestoßen werden, die ihr die Weiterentwicklung ermöglichen, um mit der sich rasant wandelnden Welt Schritt zu halten.

Peter Osborne ist Leiter für Internationale Entwicklung und Partnerschaften am "Royal National Institute of Blind People" in Großbritannien. Er ist außerdem Mitglied im "Braille World Council", einer Arbeitsgruppe der Weltblindenunion, die den Weltkongress "Braille21" initiiert hat, sowie Mitglied im Programmkomitee des Kongresses.


Dazu ein Bild: Sieht viel Forschungsbedarf, um Braille weiterzuentwickeln: Peter Osborne


Kurzinfo: Braille21

Weltkongress  –  Innovationen in Braille
27. bis 30. September in Leipzig
www.braille21.net

Die "Gegenwart" macht Braille zum Thema. Bis September werden die sechs Themenfelder des Kongresses aufgegriffen: Schule (Ausgabe 2/2011), Ausbildung und Beruf (3/2011), Forschung und Entwicklung, Globale Bibliothek, Universelles Design, Selbstbestimmtes Leben.

Der Braille-Tag in Deutschland am 27. September bietet Braille-Anwendern und allen, die es werden wollen, Vorträge, Workshops, Mitmachaktionen, Spaß und Unterhaltung (vgl. "Gegenwart" 4/2011).

Mehr Infos und Anmeldung bei
Jenni Handschack
Tel.: 03 41 / 71 13-162
E-Mail: info@braille21.net

Medien:

Bücher

Das Haus zur besonderen Verwendung

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Russland 1915: In einem kleinen Dorf verhindert der 16-jährige Bauernsohn Georgi mit Glück und Geistesgegenwart ein Attentat auf ein Mitglied der Zarenfamilie. Zar Nikolaus II. ruft Georgi daraufhin nach Sankt Petersburg, wo er ihn zum Leibwächter seines einzigen Sohnes ernennt, der als Thronfolger in ständiger Lebensgefahr schwebt. Georgi weicht dem kleinen Zaren fortan nicht mehr von der Seite und findet in ihm einen Freund. In den prunkvollen Sälen des Winterpalais begegnet er auch der Zarentochter Anastasia. Sie verlieben sich, wohl wissend, dass diese Liebe nicht sein darf. Doch Georgi ist entschlossen, für Anastasia bis zum Äußersten zu gehen. Dann aber erhebt sich das Volk gegen den Zaren; das ganze Land taumelt dem Abgrund der Revolution entgegen. Anastasia und ihre Familie werden an einen geheimen Ort verschleppt, ins "Haus zur besonderen Verwendung".

Mit diesem außergewöhnlichen Roman hat John Boyne den Menschen, die eine der dramatischsten Epochen Russlands erlebt und erlitten haben, ein Denkmal gesetzt. Die Geschichte vom tapferen Georgi, seinem kleinen Schützling und seiner großen Liebe ist eine Geschichte, die man nicht so schnell vergisst.

John Boyne: Das Haus zur besonderen Verwendung
Sprecher: Frank Stieren
1 CD DAISY (975 Minuten)

Alte Liebe

Ein Buch-Tipp von Karl Kliebhahn, Bayerische Blindenhörbücherei


Ich habe ein sehr gespaltenes Verhältnis zu ihr, seit sie neuere Werke von Günter Grass oder Martin Walser als "ekelhafte Altmännerliteratur" abgetan und es sich im Fernsehen so ziemlich mit jedem zerstritten hat. Trotzdem muss man ihren Produktionen Beachtung schenken. Gerade ihre Kinderbücher "Nero Corleone" oder "Erika" sind herausragend. Die Rede ist von Elke Heidenreich, die 1976 mit der Comedy-Figur Else Stratmann aus Wanne-Eickel in Rundfunk, Fernsehen und auf Kleinkunstbühnen aus Proletensicht über die Tücken des Alltags schwadronierte. Heute lege ich Ihnen "Alte Liebe" ans Herz. In gemeinsamer Autorenschaft mit ihrem Ex-Gatten Bernd Schroeder gibt uns Elke Heidenreich darin mit wunderbar skurrilen Dialogen Einblick in das Leben des vierzig Jahre verheirateten Ehepaars Lore und Harry. In den von den Schauspielern Mona Perfler und Martin Pfisterer perfekt aufgelesenen, selbstironischen Szenen erkenne ich mich auf jeder zweiten Seite wieder. Wie schrecklich!

Elke Heidenreich / Bernd Schroeder: Alte Liebe
Sprecher: Mona Perfler, Martin Pfisterer
1 CD DAISY (240 Minuten)

Zigaretten danach

Ein Buch-Tipp der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig


Als "erotisches Hörbuch" beschreibt Herausgeberin Jennifer Sonntag ihr neuestes Werk "Zigaretten danach", das gemeinsam mit 18 Autoren entstanden ist. Die "Zigarette danach" kann als Sinnbild für all das verstanden werden, was sich in 27 Episoden und Skurrilitäten für jeden auf irgendeine Weise wiederfindet: die erotische Begegnung. Der Leser wird entführt auf eine literarische Expedition in den zwischenmenschlichen Dschungel der Begierden, überrascht von fiktiven und ausgelebten Fantasien, von persönlichen Abrechnungen und intimen Erinnerungen mit unverhofften Wendungen!

Die blinde Diplom-Sozialpädagogin Jennifer Sonntag reibt sich in ihren Büchern gern an Themen mit Ecken und Kanten, versucht, Menschen aufzuklären und die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Es geht ihr darum, die Dinge lebensbejahend, lustbetont und sinnlich anzugehen  –  so auch bei ihrem neuesten Buchprojekt.

Jennifer Sonntag (Hg.): Zigaretten danach
DZB-Sprecherteam
1 CD DAISY (145 Minuten)
Preis: 9,95 Euro

Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13-119
E-Mail: verkauf@dzb.de
(auch ausleihbar über alle Medibus-Bibliotheken)


Kurzinfo zum Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind inzwischen 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden. Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Zeitschriften

Hörtipps für politisch Interessierte

Trotz aller elektronischen Konkurrenz hat die Presse überlebt. Hintergründe und Zusammenhänge aus Politik und Gesellschaft verstehen viele Menschen besser, wenn sie sie schwarz auf weiß gedruckt erfahren. Auch Blinde und Sehbehinderte können  –  DAISY sei Dank  –  daran teilhaben.


  • Den Kraftakt, das umfangreiche Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zeitnah aufzusprechen und als DAISY-Buch zu verbreiten, leistet jeden Montag die

Deutsche Blinden-Hörbücherei
Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@blista.de

  • Donnerstags widmet die Westdeutsche Blindenhörbücherei ihre Energie der neuen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit", um einen großen Teil der Beiträge hörbar zu machen.

Kontakt:
Tel.: 02 51 / 71 99 01
E-Mail: wbh@wbh-online.de

  • Abgerundet wird das politische Spektrum durch die Angebote von atz Hörmedien. Dort gibt es sowohl einen wöchentlichen Querschnitt durch die "tageszeitung (taz)" als auch jeden Montag Auszüge aus dem aktuellen "Focus". Wer sich unabhängig vom Tagesgeschehen politisch bilden will, findet in der Monatszeitschrift "Politik-Journal" wissenschaftlich fundierte Grundlagen.

Bestellungen unter
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de


Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen. Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt

atz
Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Sport:

Premiere im Showdown: Erster Deutscher Meister gekürt

Bei der ersten Deutschen Meisterschaft (DM) im Showdown, organisiert vom DBSV, traten die 32 besten deutschen Spieler in Rheinsberg an der Tischballplatte gegeneinander an. Fünf Frauen und 27 Männer, angereist aus elf Bundesländern, spielten vom 25. bis 27. März im Gruppenmodus den Meistertitel aus.

Da sich die Sportart Showdown oder Tischball in den meisten Bundesländern erst im Aufbau befindet, dominierten die Trendsetter aus Berlin und Cottbus das sportliche Geschehen. Deutsche Meisterin wurde eine der fünf Frauen: Antje Samoray, die seit einem Jahr beim Berliner Blinden- und Sehbehindertensportverein (BBSV) Showdown spielt. Auch die Plätze zwei und drei belegten mit Jürgen Beer und Thomas Giese zwei BBSV-Spieler. Tischball-Veteran Reinhard Winkelgrund aus Cottbus erkämpfte sich den vierten Rang.

Teilerfolge gegen die "alten Hasen" konnten auch Newcomer erzielen. Dass man beim Tischball gute Aufstiegschancen hat, ist für viele neue Spieler motivierend. Der beste Neueinsteiger im Turnier war Bernd Dorer vom Blindeninstitut Nürnberg. Er konnte erst sieben Tage vor der Meisterschaft mit dem Training beginnen, da es zuvor noch keine Tischballplatte in Nürnberg gab. Dank intensivem Training errang er am Ende den 14. Platz.

Die DM war ein voller Erfolg, in sportlicher Hinsicht für jeden Einzelnen, aber auch allgemein für den Showdown-Sport, der einen weiteren Schub bekommen hat. Das Ziel des 2010 vom DBSV gestarteten Showdown-Projekts, deutschlandweit mindestens 20 Standorte zu etablieren, an denen Tischball gespielt wird, ist bald erreicht. Die Grundlage für weitere Entwicklungen wurde noch in Rheinsberg gelegt, indem eine Showdown-Ordnung verabschiedet wurde. Die allgemeine Prognose für die nächste Deutsche Meisterschaft: Die Berliner müssen sich warm anziehen!

Infos unter
www.dbsv.org/infothek/sport/showdown und
www.showdown-germany.de

Torsten Resa
DBSV-Koordinator Showdown  


Dazu ein Bild: Siegerehrung bei der ersten Showdown-DM: Jürgen Beer (Silber), Antje Samoray (Gold) und Thomas Giese (Bronze), v. li.

Meldungen

Schnelle Füße und starke Arme zum Hören

Was beim Fußball allmählich die Runde macht, ist bei anderen Sportarten noch eine Seltenheit: Hörkommentare für blinde und sehbehinderte Besucher der Turniere oder Wettkämpfe. Die Deutschen Meisterschaften der Leichtathletik veranstalteten im vergangenen Jahr ihren Testlauf und bieten den Service auch in diesem Jahr wieder an. Die beiden Live-Reporter Jochen Hoppe und Paul Beßler begleiten und kommentieren am 23. und 24. Juli, jeweils von 10 bis 18 Uhr, das sportliche Geschehen im Aue-Stadion in Kassel.

Tickets für die DM unter
www.hna-kartenservice.de oder
www.ticketmaster.de

Infos und Anmeldung zum Hörkommentar bei
Paul Beßler
Tel.: 0 53 41 / 365 72
E-Mail: kleinkunstbuehnesz@t-online.de

3. Deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Skat

Sehbehinderte, blinde und sehende Skatfreunde treten vom 18. bis 20. November bei der 3. Deutschen Skat-Mannschaftsmeisterschaft des DBSV im AURA-Zentrum Bad Meinberg gegeneinander an. Gespielt wird nach den Regeln des Deutschen Skatverbandes (DSKV). Von der aktuellen Rangliste ausgehend, werden die vier Leistungsklassen mit Handicap-Punkten bewertet: erste Liga ein Punkt, zweite Liga zwei, dritte Liga drei, vierte Liga und weitere Spieler vier Punkte. Neue Mannschaften oder Einzelspieler sind zu dem Turnier herzlich willkommen.

Mehr Infos bei
Jutta und Hugo Ueberberg
Tel.: 02 28 / 37 12 92 oder 0 22 25 / 89-224 85
E-Mail: ju-hu@t-online.de

Anmeldung beim
AURA-Zentrum Bad Meinberg
(Stichwort "Mannschaftsmeisterschaft Skat")
Tel.: 0 52 34 / 90 40
E-Mail: info@aura-zentrum.de
www.aura-zentrum.de

Deutsche Schachmeister ausgespielt

Ende Februar wurde in Dresden die 13. Mannschaftsmeisterschaft des Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Schachbundes ausgetragen. Mit neun Teams waren 2011 nur rund halb so viele Mannschaften am Start wie im Vorjahr. Trotzdem kam es zu spannenden Partien. Am Ende des Turniers gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Heidelberg und Leipzig. Die Heidelberger Spieler Frank Schellmann, Dieter Riegler, Gert Schulz und Manfred Pinnow siegten nur dank der Feinwertung vor den punktgleichen Leipzigern. Titelverteidiger Hannover musste sich mit Rang 5 geschlagen geben.

Dortmund-Kirchderne und Frankfurt sind Torball-Meister

Bei der Deutschen Torballmeisterschaft 2011, ausgerichtet von der SG Landshut, traten im März sechs Damen- und zehn Herren-Mannschaften gegeneinander an. Gespielt wurde in einer einfachen Runde, jeder gegen jeden, mit anschließenden Finalspielen. Bei den Damen wurde der ISC Viktoria Kirchderne aus Dortmund Deutscher Meister. Das Finale, ein Ruhrgebietsduell gegen den ebenfalls aus Dortmund stammenden BSSV, konnten die Spielerinnen aus Kirchderne mit 7:4 für sich entscheiden. Platz 3 belegten die Titelverteidigerinnen aus St. Pauli. Bei den Herren konnte sich das Team der VSG Frankfurt den Titel erkämpfen. Souveräne Leistungen in der Vorrunde und den Finalspielen sorgten dafür, dass die Hessen als Deutsche Meister Deutschland beim Europacup 2011 vertreten werden. Im Finale bezwang Frankfurt den BSV München mit 6:1. Den dritten Rang belegte der BSSV Dortmund. Die Titelverteidiger aus Dortmund-Kirchderne landeten diesmal nur auf dem siebten Platz.

Rätsel:

Mai-Rätsel

Gesucht werden neun Wörter, die jeweils aus vier Buchstaben bestehen. Diese kann man sowohl dem ersten angegebenen Begriff anfügen als auch dem zweiten voranstellen, so dass jeweils zwei sinnvolle Wortverbindungen entstehen.

  1. Swasi....ratte
  2. Solar....gramm
  3. Männer....leiter
  4. Kuss....ball
  5. Raub....park
  6. Eisen....strom
  7. Fluss....böschung
  8. Feld....gorilla
  9. Zimmer....ranke

Bei richtiger Lösung ergeben die Anfangsbuchstaben der Mittelwörter den Namen eines Spaßvogels.

Bitte senden Sie das Lösungswort bis zum 20. Mai an den

DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin

oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des April-Rätsels

Tennisspieler  –  Bergsteigerin  –  Handballspieler  –  Weitspringerin

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AASB Maria Seidling

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  • AUDIOCHARTA Compact Vorlesesystem
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        ab 3539,22 Euro
  • PacMate Braillezeile: mit 40 Braillezellen
        5117,00 Euro
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Seit dem 11.12.2007 ist die Firma AASB nach DIN ISO 9001 zertifiziert.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Ludwig Becker GmbH

Ein guter Service ist uns wichtig

Seit 1986 stellen wir Computersysteme für Blinde in ganz Deutschland zusammen, sowohl für den Arbeitsplatz als auch für Zuhause. Die nötigen Hilfsmittel wie Screenreader, Braillezeile oder Blindenschriftdrucker empfehlen wir gezielt nach Ihren Bedürfnissen und installieren entsprechend. Wir sind autorisierter JAWS-Händler und bieten Braillezeilen der Marken Eurobraille und FreedomScientific an. Als Direktimporteur sind wir bekannt für unseren guten Service. Wir bieten unseren Kunden gerne auch Fernwartung an, natürlich kostenlos.

Zu unserem reichhaltigen Angebot gehören auch DAISY-Geräte, z.B. der kleine PTP1 mit Web-Radio oder die Einkaufshilfe Pocket-Shopper. Fragen Sie nach oder besuchen

Sie uns auf der SightCity in Frankfurt, Stand H9 (Raum direkt vor dem Gastrobereich). Probieren Sie bei uns die Geräte aus und lassen Sie sich die Neuheiten zeigen. Natürlich ist auch die Firma Enabling Technologies mit den bewährten Blindenschriftdruckern wieder bei uns am Stand.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Selbstverständlich beantworten wir auch gerne Ihre telefonischen Anfragen.


Ludwig Becker GmbH
Informationssysteme für Sehgeschädigte
Schulstr. 6, 76889 Gleiszellen
Tel.: 0 63 43 / 20 32
E-Mail: verena.becker@l-becker.de
Internet: www.l-becker.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Neu in unserem Sortiment:

  • Großtastenanrufbeantworter BIG AB 14
    Digitaler Anrufbeantworter mit großen leicht bedienbaren Tasten, extra großer LED-Anzeige, umfangreicher Sprachunterstützung bzw. akustischen Rückmeldungen, wahlweise Standard-Texte oder individuelle Ansagetexte, silbernes Kunststoffgehäuse mit der Abmessung 16 * 16 * 5 cm.
        M561  –  37,00 Euro
  • Verkehrsschutzarmbinde, elastisch
    Gelb mit 3 schwarzen Punkten, Umfang 28 cm, speziell auch für Kinder geeignet.
        V527  –  4,00 Euro

Wieder eingetroffen:

  • Ausweisetui, bordeaux
    Jetzt aus besonders anschmiegsamem Kunstleder mit erhöhter Farbbrillanz! Die Maße der Klarsichteinlagen sind genau auf den Schwerbehindertenausweis und seine Anlagen abgestimmt, mit separatem Fach für Personalausweis und Bahncard.
        H643  –  5,50 Euro
  • Sudoku in Punkt- und Schwarzschrift
    Der Spieleklassiker jetzt mit sehr gut tastbarer Punktschriftzeichnung aus Metallnieten und 2 cm großer Schwarzschrift markiert! Spielfeld aus PVC 29,5 * 29,5 cm mit 81 vertieften Einzelfeldern, abgerundete Spielesteine 2,5 * 2,5 cm aus rotem Kunststoff. Spiel und Steine in Aufbewahrungsbeuteln aus Stoff. Bedienungsanleitung in Schwarz- und Punktschrift.
        S146  –  56,00 Euro
  • Bildersudoku
    Kombinationsspiel für Kinder und Erwachsene mit je vier verschiedenen, großen, geometrischen Legeformen aus farbigem PVC für 16 Spielfelder à 6,5 * 6,5 cm, Spieleplatte aus Kunststoff, Größe 29,5 * 29,5 cm.
        S147  –  42,00 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden-und-Sehbehinderten-Verband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 809 06 24
Fax: 03 51 / 809 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

argon daisy edition

DAISY-Hörbücher des Argon Verlages auf der SightCity!

Besuchen Sie uns vom 4. bis 6. Mai 2011 in Frankfurt auf der SightCity! Sie finden Argon am Messestand Stand E14, gemeinsam mit anders-sehn.

Am Stand haben Sie die Möglichkeit, in unserem vielfältigen Programm zu stöbern, das von Humor bis Krimi reicht. Alle DAISY-Hörbücher können zu Messepreisen gekauft werden! Ausführliche Informationen zur "argon daisy edition" finden Sie unter www.argon-verlag.de/daisy

anders-sehn informiert sie am Messestand über blindengerechte Reiseangebote. Auskünfte zu anders-sehn finden Sie unter www.anders-sehn.de


Agon Verlag GmbH
Neue Grünstraße 17, 10179 Berlin
Tel.: 030 257 620 60
Fax: 030 257 620 620
E-Mail: katharina.eberenz@argon-verlag.de

BFW Würzburg

Perfekt!

Ahmed AL-Safar (28), blind ...
... arbeitet jetzt beim Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung


Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Fon 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

"Milestone 312"  –  jetzt mit Farberkennungsgerät "Fame"

Klein, handlich, mit viel Inhalt!

Das Farberkennungsgerät "Fame" kann ca. 420 Farbtöne erkennen, bietet eine Farbvergleichsfunktion sowie Struktur- und Lichtstärkemesser. Es wird auf das "Milestone 312" aufgesteckt. Die weitere Bedienung erfolgt über das bekannte "Milestone", sodass Sie sich schnell mit dem neuen Gerät vertraut machen können. Das Zusatzgerät "Fame" kostet 287 €. "Milestone 312" (Basis) bietet viele Audio-Funktionen, Hörbuch (DAISY), Text-to-Speech, Sprachaufnahmen, Line-In-Aufnahmen, Wecker, Uhr für 349 €. Weitere Software-Optionen: Radio (UKW): 29 €, RFID-Leser: 109 €, Kalenderfunktion: 53 € oder "Milestone 312" Basis, Radio und RFID-Leser: 460 €.


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Bleekstraße 26
D  –  30559 Hannover

Verkauf Hannover
Telefon 0511 95465-32
Bestellservice 01802 258312 (0,14 Euro/Anruf)

Verkauf Blista Marburg
Telefon 06421 6060

E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
Internet: www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Papenmeier

Papenmeier  –  selbstverständlich ...

... Windows 7 kompatibel.

Die extremen Veränderungen aus dem Hause Microsoft bedeuten für viele blinde Menschen eine gravierende Umstellung bei der täglichen Arbeit. Nutzen die moderne 64bit JAWS-Version, Papenmeier JAWS-Module sowie BRAILLEX Braillezeilen für den schnellen und effizienten Umstieg auf das aktuelle 64bit Betriebssystem Windows 7. Wir beraten Sie gerne ausführlich. Rufen Sie uns am besten gleich an oder senden Sie uns eine E-Mail.

SightCity Frankfurt: 4. bis 6. Mai 2011

REHAB Karlsruhe: 19. bis 21. Mai 2011


F.H. Papenmeier GmbH & Co.KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
Telefon: 02304-946-0
E-Mail: info.reha@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier.de

RTB

Sicher geleitet.


Taster "Berlin"

  • Verdeckte Anforderung (z.B. zur Verlängerung der Grünphase/Zuschaltung des Blindensignals)
  • Taktile Signalisierung/Pilotton im Taster

Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung
  • Gemäß den gängigen Richtlinien

net.1

  • Kostengünstige Ausstattung von Altanlagen
  • Vermeidung aufwendiger Erdarbeiten
  • Effektive Nutzung vorhandener Erdkabel

RTB GmbH & Co. KG
Telefon: 0 52 52 / 97 06-0
E-Mail: info@rtb-bl.de
www.rtb-bl.de

Handy Tech

Die richtige Hilfsmittelausstattung für Sie

Blinde und Sehbehinderte brauchen die richtigen Hilfsmittel, um im Berufsleben voll integriert zu sein. Handy Tech bietet maßgeschneiderte Lösungen. Gemeinsam finden wir für sie die richtige Hilsmittelausstattung und ermitteln den zuständigen Kostenträger.


Hilfsmittel für Sehbehinderte

Es gibt mobile Kamerasysteme und elektronische Lupen, wie das

  • MagniLink Student
  • MiniMax
  • Mano

An dieser Stelle erscheint in der Schwarzschriftausgabe ein Bild einer jungen Frau, die ein Buch mit dem MagniLink Student auf dem Laptop betrachtet. Dabei stellt die Software ZoomText das Bild vergrößert auf dem Laptopbildschirm dar. Im Hintergrund arbeiten Sehbehinderte mit elektronischen Lupen.


Hilfsmittel für Blinde

Es gibt Handy Tech Braillezeilen für stationären und mobilen Einsatz, wie die

  • Active Braille
  • Braille Star
  • Modular Evolution 88

An dieser Stelle erscheint in der Schwarzschriftausgabe ein Bild von Schülern, die mit Hilfe der Active Braille Notizen vom Unterricht machen. Die beiden Active Braille sind in den praktischen Umhängetaschen, die aufgeklappt auf dem Tisch liegen. Durch die Buchwurmfunktion schaltet die Active Braille automatisch weiter, wenn eine Zeile der Notizen, die mit der Brailletastatur eingegeben wurden, gelesen wird. So wird das lästige Drücken der Weiterschalttaste erspart.


Lassen Sie sich von unseren Kundenberatern, die meist selbst blind oder sehbehindert sind, beraten. Wir freuen uns auf Sie!


Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstraße 10 72160 Horb-Nordstetten
Tel.: 0 74 51 / 55 46-0
Fax 0 74 51 / 55 46-67
E-Mail: info@handytech.de
www.handytech.de

Stuttgart: 0711 2202299-0
Köln: 0221 921556-0
Marburg: 06421 690012-0
Lüneburg: 04131 699698-0

Stellenausschreibung

Die Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte bietet sowohl im Frankfurter Raum als auch bundesweit Maßnahmen der sozialen und beruflichen Rehabilitation für blinde und sehbehinderte Menschen an und führt darüber hinaus innovative Projekte durch.

Künstlerische und kulturelle Angebote ergänzen unser Angebot. Über vierzig Wohnungen werden an blinde und sehbehinderte Menschen vermietet. Unser engagiertes und kreatives Team zählt derzeit 20 Mitarbeiter. Die Einrichtung wird von einem hauptamtlichen Vorstand, der aus einer Person besteht, geleitet und sucht im Jahr 2011 einen

stellvertretenden pädagogischen Vorstand (m/w),

der bei altersbedingtem Ausscheiden des jetzigen Vorstandes Ende 2013 dessen Nachfolge antreten soll. Es handelt sich um eine zunächst auf ein Jahr befristete Vollzeitstelle mit der Option einer Verlängerung um weitere fünf Jahre.


Ihre Aufgaben:

  • Ihre Hauptaufgabe wird die Leitung der pädagogischen und rehabilitativen Geschäftsfelder sein.
  • Sie vertreten den Vorsitzenden in seiner Abwesenheit.
  • Sie übernehmen die Verantwortung für die sachgerechte Personalführung und Personalentwicklung in Ihren Geschäftsfeldern.
  • Die strategische Weiterentwicklung der Stiftungsangebote im Rahmen der Satzung in Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden.
  • Sie arbeiten sich im Laufe der Übergangszeit in alle inhaltlichen und wirtschaftlichen Belange so ein, dass Sie die Nachfolge des jetzigen Amtsinhabers antreten können.

Ihr Profil:

  • Sie sind eine unternehmerisch denkende und handelnde, kommunikative und führungserfahrene Persönlichkeit mit betriebswirtschaftlichen Erfahrungen, die sich mit dem Stiftungsauftrag identifiziert und diesen als pädagogischer Vorstand aktiv mitgestaltet.
  • Wir erwarten inhaltliche Kreativität, Verhandlungsgeschick, Konflikt- und Durchsetzungsfähigkeit, Entscheidungsfreudigkeit und soziale Kompetenz.
  • Sie sollten möglichst über einen Abschluss im Studium der Pädagogik, Psychologie, Sozialen Arbeit oder eines verwandten Faches sowie Führungserfahrung in der Behindertenhilfe verfügen. Darüber hinaus sollten Erfahrungen im Umgang mit behinderten Menschen und deren Angehörigen und sehr gute Kenntnisse der relevanten gesetzlichen und sonstigen Rahmenbedingungen vorhanden sein.

Wir bieten eine der Position angemessene Vergütung.


Sollten Sie sich für diese vielseitige und anspruchsvolle Aufgabe interessieren, schicken Sie Ihre Bewerbungsunterlagen ggf. mit Angaben von Referenzen an die Vorsitzende des Kuratoriums der Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte

Frau Erika Pfreundschuh
Adlerflychtstraße 8, 60318 Frankfurt

oder an
info@sbs-frankfurt.de


Behinderte Bewerber sind willkommen!

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Pronto! 18 V3

Der BRAILLE-Organizer. Kompakt und leicht zu bedienen.

Testen Sie Version 3.2.1. auf der SightCity am Stand B2


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Fax: 0 62 23 / 49 09  –  399
E-Mail: info@baum.de
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Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

So., 1.5.11, 20.00 Uhr, SF1
Tatort: Herrenabend


So., 1.5.11, 20.15 Uhr, ORF2
Tatort: Herrenabend


So., 1.5.11, 22.00 Uhr, BR
Räuber Kneißl


So./Mo., 1.5.11, 0.10 Uhr, SF1
Prager Botschaft


Mo., 2.5.11, 18.00 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Man stirbt nur einmal


Mo./Di., 2.5.11, 3.10 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Man stirbt nur einmal


Di., 3.5.11, 20.15 Uhr, SWR
Tatort: Blutgeld


Di., 3.5.11, 21.45 Uhr, BR
Das Mädchen, das die Seiten umblättert


Mi., 4.5.11, 20.15 Uhr, ARD
Die Spätzünder  –  Live is life


Mi./Do., 4.5.11, 0.15 Uhr, 3sat
37 Grad: Fremd im eigenen Viertel


Do., 5.5.11, 20.15 Uhr, arte
Das Leben des Brian


Do., 5.5.11, 20.15 Uhr, ORF2
Das Glück dieser Erde: In letzter Sekunde


Do., 5.5.11, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei: Der Schlüssel


Fr./Sa., 6.5.11, 0.20 Uhr, arte
Muriels Hochzeit


Sa., 7.5.11, 9.05 Uhr, ORF2
Das Glück dieser Erde: In letzter Sekunde


Sa., 7.5.11, 11.20 Uhr, ORF2
Die Spätzünder  –  Live is life


Sa., 7.5.11, 20.15 Uhr, NDR
Miss Marple: 16 Uhr 50 ab Paddington


So., 8.5.11, 20.15 Uhr, arte
Bella Martha


So., 8.5.11, 20.15 Uhr, ORF2
Tatort: Eine bessere Welt


Mo., 9.5.11, 18.00 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Und plötzlich ist alles anders


Mo., 9.5.11, 21.00 Uhr, NDR
Tatort: Die Blume des Bösen


Mi., 11.5.11, 20.15 Uhr, ARD
Die Mutprobe


Mi., 11.5.11, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Der dunkle Fleck


Mi./Do., 11.5.11, 0.15 Uhr, ORF2
Der Clou


Do., 12.5.11, 10.30 Uhr, ARD
Die Mutprobe


Do., 12.5.11, 20.15 Uhr, ORF2
Das Glück dieser Erde: Ein schlimmer Verdacht


Do., 12.5.11, 20.15 Uhr, WDR
Tatort: Kaltes Herz


Do., 12.5.11, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei: Eiskalt


Do./Fr., 12.5.11, 0.45 Uhr, ZDF
Hotel New Hampshire


Fr., 13.5.11, 21.45 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Vater unser


Sa., 14.5.11, 9.05 Uhr, ORF2
Das Glück dieser Erde: Ein schlimmer Verdacht


Sa., 14.5.11, 21.45 Uhr, HR
Tatort: Pechmarie


Sa./So., 14.5.11, 0.50 Uhr, SF1
Lolita


So., 15.5.11, 20.15 Uhr, ORF2
Tatort: Der illegale Tod


So./Mo., 15.5.11, 2.00 Uhr, arte
Das Leben des Brian


Mo., 16.5.11, 14.45 Uhr, arte
Herbstgeschichte


Mo., 16.5.11, 18.00 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Unter Wölfen


Di., 17.5.11, 21.45 Uhr, BR
Tatort: Der Fremdwohner


Di., 17.5.11, 22.30 Uhr, SWR
Kirschblüte  –  Hanami


Mi., 18.5.11, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Mauerblümchen


Do., 19.5.11, 20.15 Uhr, ORF2
Das Glück dieser Erde: Der Sturm


Do., 19.5.11, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei: Schneewalzer


Fr., 20.5.11, 21.15 Uhr, ZDF
SOKO Leipzig: Mein Freund


Fr./Sa., 20.5.11, 4.05 Uhr, ZDF
SOKO Leipzig: Mein Freund


Sa., 21.5.11, 9.05 Uhr, ORF2
Das Glück dieser Erde: Der Sturm


Sa., 21.5.11, 14.45 Uhr, arte
Bella Martha


So., 22.5.11, 11.00 Uhr, MDR
Fahrschule


So., 22.5.11, 20.00 Uhr, SF1
Vater, unser Wille geschehe


So., 22.5.11, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: ... und raus bist du


So., 22.5.11, 22.45 Uhr, MDR
Go Trabi Go 2  –  Das war der wilde Osten


Mo., 23.5.11, 7.20 Uhr, MDR
Go Trabi Go 2  –  Das war der wilde Osten


Mo., 23.5.11, 18.00 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Mord verjährt nicht


Mo., 23.5.11, 20.15 Uhr, arte
Mathilde  –  eine große Liebe


Di., 24.5.11, 14.00 Uhr, arte
Mathilde  –  eine große Liebe


Mi., 25.5.11, 22.05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110: Der Spieler


Do., 26.5.11, 20.15 Uhr, ORF2
Das Glück dieser Erde: Prüfungen


Do., 26.5.11, 23.00 Uhr, ORF2
Ein Fall für zwei: Zyankali


Fr., 27.5.11, 20.15 Uhr, arte
Stilles Tal


Fr., 27.5.11, 21.15 Uhr, ZDF
SOKO Leipzig: Psycho


Sa., 28.5.11, 9.05 Uhr, ORF2
Das Glück dieser Erde: Prüfungen


So., 29.5.11, 20.00 Uhr, SF1
Tatort: Ausgelöscht


So., 29.5.11, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Ausgelöscht


Mo., 30.5.11, 18.00 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Verstrickungen


Di., 31.5.11, 21.45 Uhr, BR
Dornröschen erwacht


Di./Mi., 31.5.11, 2.40 Uhr, 3sat
Hotel New Hampshire



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