Gegenwart Ausgabe 04/2016

"Die Gegenwart" Heft 04/2016

Inhaltsverzeichnis Heft 04/2016

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Im Gespräch:

"Ich sehe uns als Partner der Verlage"

DBSV-Nachrichten:

Meldungen

Behindertengleichstellungsgesetz: Forum behinderter Juristinnen und Juristen fordert Nachbesserung

Leitfaden Barrierefreies Bauen: neue Ausgabe unter Beteiligung des DBSV erschienen

"Kein Kompromiss bei der Teilhabe": Aufruf zur Demonstration am 4. Mai in Berlin

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Dank an Unterstützer des DBSV

Thema: Louis Braille Festival 2016

Bewegend und erfrischend  –  drei Tage Festival

"Ich möchte mir Zeit nehmen und dieses Festival wirklich erleben"

Kurzinfo: 100 Jahre blista: Menschen machen Geschichte

Was muss ich wissen, um meinen Festivalbesuch zu planen?

Kurzinfo: Louis Braille Festival 2016

Kurzinfo: Förderer und Sponsoren

Termine & Tipps:

Termine

160 Jahre Nikolauspflege

Oper mit Live-Audiodeskription

Workshops zum Sozial- und Reharecht

Excel I

Die Geschichte des Ruhrgebiets im 19. und 20. Jahrhundert

Tour de Altmark 2016

Studienreise nach Apulien (Italien)

DBSV-Veranstaltungen

3. Berliner Inklusionslauf

DBSV-Infoseminar für Führhundinteressenten und Erstführhundhalter

17. EBU-Cup

100 Jahre Führhundausbildung in Deutschland: Bundesweites Führhundhaltertreffen

Tipps

Linksammlung rund um Blindheit und Sehbehinderung

Bahnhofs-Beschreibungen im Internet

Forum:

Willkommen in Deutschland

Das bisschen Haushalt macht "Mann" schon allein

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Tourismus

Zeche Zollern: Neue Dauerausstellung folgt dem Zwei-Sinne-Prinzip

Recht

Urteil zum Diskriminierungsschutz in Stellenbesetzungsverfahren

Gesellschaft

Hilfsmittelbörse für Flüchtlinge

Sport

Fußball: Spielbeschreibungen im Internet

AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

"Für die Rente fühlte ich mich zu jung"

Service/Recht:

Schattenvereinbarung ins Licht gerückt

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Medien:

Bücher

Das Leuchten in der Ferne

Die rechte Hand des Teufels

Das barmherzige Fallbeil

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Falsche Fährten

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Hörfilme

Steve Jobs

Musik

Remember a Day

Rätsel:

April-Rätsel

Lösung des März-Rätsels

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Partnersuche

Gewerbliche Anzeigen

Blindenlangstockmanufaktur

Kleiner, leichter, schlauer!

Kolless Spezialuhren

Insel Usedom  –  Seebad Heringsdorf

Schottland-für-Alle  –  Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

AURA Bad Meinberg

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

AASB Maria Seidling

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Marland

AURA-Hotel Saulgrub

RTB

Second Sight

SightCity

BAUM  –  Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte

Hörfilm.info

Dokus und Live-Audiodeskriptionen

Ausgewählte Sendetermine

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

hörfilm.info

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Titelbild:
In einem runden Saal, gesäumt von roten Vorhängen, bewegen sich drei Tanzpaare schwungvoll über das Parkett. Die Umrisse des jungen Paares im Vordergrund sind leicht verschwommen. Im Hintergrund tanzt ein älteres Paar. Mehr zu den Angeboten des Louis Braille Festivals lesen Sie im "Thema: Louis Braille Festival 2016".


Rückseite:
Die Elementchen: Eine Reihe der blinden Künstlerin Sabine Tscheschlock

Eisenerzzwerg
Sie leben in der Tiefe der Berge, tragen bunte Mützen und einen schweren Pickel. Die Schultern sind sehr, wirklich sehr breit. Du darfst mit schweren Fragen an Höhleneingängen nach ihnen rufen. Bereitwillig geben sie Auskunft über: schweres Essen, Schwerelosigkeit, Gewichtsprobleme und Metalladern in und um Wohnungen herum. Beim Anblick von Gold leuchten ihre Augen. Sie trösten bei Trauer mit ihrer dunklen Stimme. Wehe aber, du streust Nägel. Bei gestreuten Nägeln werden sie dir auf den Zahn fühlen. Hast du ein Lachen für sie, schenken sie dir Einschlafgeschichten.

Bildbeschreibung: Vor dunklem Hintergrund steht ein gedrungenes, kräftiges Männlein mit schwarzem Vollbart. Es trägt eine bräunliche Jacke und eine Kappe derselben Farbe. Unter der grauen Hose ragen nackte Füße hervor. Das breite Gesicht ist blass. Die Augen sind zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen, der rote Mund ist leicht geöffnet. (Aquarell mit farbigen Konturen)



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
70. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juni/Juli als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB), Leipzig
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:

"Blickpunkt Auge" (BPA)


Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

noch drei Monate  –  dann steigt das Louis Braille Festival. Vom 1. bis 3. Juli empfängt Marburg blinde, sehbehinderte und sehende Menschen aus nah und fern. Musik, Film und Literatur, Spiel, Sport und Spaß: Das Programm hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Die "Gegenwart" hat ihre Fantasie spielen lassen und bereits jetzt einen Besucher über das Festivalgelände geschickt. Seine Erlebnisse  –  von Windsurfen über Braille-Hören bis zu Speed-Dating  –  machen neugierig, ebenso das Interview mit dem Moderator der "Ultimativen Samstagabendshow". Hier sollen die großen Shows der Fernsehunterhaltung wieder aufleben, und zwar mit barrierefreien Spiel- und Quizaufgaben. Wer sich das Festival 2016 nicht entgehen lassen will, sollte nicht länger zögern und sich jetzt anmelden. Wie das geht, erklären die Mitarbeiterinnen des Festivalbüros.

Der Welttag des Buches am 23. April bietet Anlass, mit Prof. Dr. Thomas Kahlisch, Mitglied des DBSV-Präsidiums, die digitale Medienwelt zu beleuchten. Es gibt immer mehr barrierefreie Bücher, vor allem im Bereich E-Books. Ob man sie nutzen kann, ist allerdings eine Frage des technischen Know-hows. Insofern müssen die Blindenbüchereien den Spagat schaffen, einerseits die technischen Möglichkeiten für ihre Angebote zu nutzen und andererseits alle Menschen mitzunehmen, auch diejenigen, die sich mit der Technik schwertun. Die Vision der Büchereien geht natürlich noch einen Schritt weiter: gleichberechtigte Partner der Verlage zu werden  –  als Experten für Barrierefreiheit.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

Im Gespräch:

"Ich sehe uns als Partner der Verlage"

Am 23. April ist Welttag des Buches. Dies wird weltweit zum Anlass genommen, um Begeisterung für das Lesen zu wecken. Wer auf dem Stand der Technik ist, hat einen immer besseren Zugang zu Literatur. Trotzdem bleiben viele Hürden, um deren Beseitigung sich die Blindenbüchereien kümmern. Prof. Dr. Thomas Kahlisch, stellvertretender Vorsitzender der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sowie Direktor der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB), über die Medienwelt im technischen Wandel.

Interview: Irene Klein  


Herr Professor Kahlisch, die Digitalisierung verändert unsere Welt in atemberaubendem Tempo. Wenn es um den Zugang zu Informationen geht, profitieren blinde und sehbehinderte Menschen ganz klar davon. Wie hat sich Ihr Leseverhalten seit dem Jahr 2000 verändert?

Im Jahr 2000 gab es die wunderbaren Walkmen, an die man Kopfhörer anschließen konnte. Man ist mit seinen Kassetten in den Urlaub gefahren oder hat sich irgendwo auf die Wiese gesetzt. Das war schon relativ praktisch. Dann kamen die CD-Abspielgeräte mit DAISY und jetzt haben wir die SD-Karten-Abspielgeräte und Smartphones. Es wird immer kleiner und es werden immer mehr Bücher. Oft komme ich kaum noch hinterher, meine DAISY-Bücher zu hören, weil ich auf meinem Smartphone auch Twitter und anderes zu lesen habe. Es wird immer bunter und vielfältiger. Wenn ich allein an das Angebot von Podcasts denke ...


Wo hakt es nach wie vor? Wo sehen Sie die größten Barrieren, die Sie daran hindern, gemäß der Vision von Medibus jedes Buch und jede Zeitschrift ohne Zeitverzögerung und zusätzliche Kosten in einem barrierefreien Format nutzen zu können?

Das hängt zum einen davon ab, wie erfahren man in der Anwendung der technischen Geräte ist. Zum anderen ist die Frage, ob die Inhalte barrierefrei sind. Nehmen wir Romane, kann ich die als E-Book-Nutzer schon ganz gut lesen. Ich kann sie auch in Brailleschrift auf meiner Braillezeile lesen. Wenn ich aber ein E-Book nehme, in dem Sachbuchinhalte stecken, wird es schwieriger. Wenn Grafiken und Tabellen nicht umgesetzt werden, ist ganz schnell eine Barriere erreicht, so dass mir das Buch nicht zugänglich ist.


Kann man das an Zahlen festmachen? Wie viel Prozent der belletristischen Bücher sind für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich?

Wie gesagt, es hängt davon ab, welche Technik man nutzt. Ich kann mir heute bei großen Anbietern wie Amazon, Google oder Apple ganz viele belletristische Bücher kaufen, so ich mit dieser Technik umgehen kann. Wenn ich das nicht kann, brauche ich Unterstützung. Und wenn ich etwas auf Papier lesen möchte, wie es sehende Menschen auch tun, zum Beispiel ein Braillebuch oder ein Großdruckbuch, dann brauche ich entsprechende Übertragungen. Damit sind wir bei den Zahlen von Medibus. Medibus hat sich weiterentwickelt. Wir haben im letzten Jahr fast 1.700 DAISY-Bücher produziert. Bei den Braillebüchern ist es mit etwa 500 Büchern stabil geblieben. Medibus bereitet also jährlich 2.000 bis 2.500 Bücher auf. International gibt es aber rund 100.000 neue Publikationen pro Jahr. Das ist noch ein riesengroßer Unterschied und damit eine große Schranke.


Die Blindenbüchereien, die sich in der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen zusammengeschlossen haben, gehen gerade wieder einen Schritt in Richtung Zukunft und stellen ihre Hörbücher auch im Internet zum Downloaden zur Verfügung. Für wen ist das interessant?

Das ist für alle Hörer interessant, die sehr schnell und komfortabel an Buchinhalte herankommen wollen. Man kann im Katalog stöbern und lädt sich den Titel, der einem gefällt, sofort herunter. In Zukunft wird es auch Apps geben.


Wie nehmen Sie die Menschen mit, die mit der Technik nicht so erfahren sind?

In der DZB haben wir inzwischen zwei Mitarbeiter, die in der Beratung unterwegs sind und Anwender unterstützen. Aber das Ganze ist ja nicht das Ende der CD. Wer das Download-Angebot nutzen möchte, kann es nutzen. Wem dagegen CDs ausreichen, der kann weiterhin seine CDs bestellen. Wir sind in der schönen Situation, dass es auch Geräte für Menschen gibt, die nicht so computeraffin sind. Es gibt die Webbox und andere DAISY-Abspielgeräte, mit denen man sich relativ einfach ins Internet begeben und auch die Download-Möglichkeiten nutzen kann. Das heißt, ich brauche keinen PC und auch kein halbes Informatikstudium, um Bücher herunterzuladen und anzuhören.


Nichtsdestotrotz beschleicht einen das Gefühl, dass die CD ein Auslaufmodell ist, auch wenn sie die Audiokassette in der Blinden- und Sehbehindertenwelt erst vor knapp zehn Jahren abgelöst hat. Wie lange gibt es noch CDs, die auf den herkömmlichen DAISY-Geräten abspielbar sind?

In der digitalen Welt ist es sehr schwierig, Prognosen abzugeben. Die Kassette hat fast 50 Jahre lang gelebt, die CD lebt seit etwa 30 Jahren. Wir können nicht sagen, wann diese Technik ausstirbt. Als Bibliotheken wollen wir unsere Nutzer nicht in Unruhe versetzen. Wir leihen weiterhin CDs aus  –  keine Sorge, da ist kein Ende definiert. Gleichzeitig wollen wir die Menschen aber motivieren, die neue Technik zu nutzen.


Wenn wir bei DAISY-Büchern zum Downloaden sind, ist es nicht weit zu E-Books. Inwieweit öffnet sich hier ein ganz neuer Markt für blinde und sehbehinderte Menschen?

Wie ich schon erwähnt habe, kann man sowohl am PC als auch mit Tablet-PCs oder Smartphones sehr viel im Bereich E-Books machen. Es gibt durchaus barrierefreie Angebote, vor allem belletristische Werke. Schön ist dabei, dass nicht nur mit synthetischer Stimme vorgelesen wird, sondern dass man auch eine Braillezeile anschließen kann. E-Book-Reader bieten außerdem die Möglichkeit, den Text zu vergrößern und Kontraste und Farben zu verändern. Auf diese Art und Weise sind sie auch für sehbehinderte Menschen interessant, insbesondere für Augenpatienten, bei denen das Sehvermögen nachlässt.


Sehen Sie Chancen, dass Barrierefreiheit irgendwann zu einem Standardmerkmal für elektronische Bücher wird und werden die Blindenbüchereien dann arbeitslos?

Dass sie arbeitslos werden, sehe ich nicht. Ich sehe uns eher als Partner der Verlage, weil die Inhalte barrierefrei aufbereitet werden müssen, gerade bei Sach- und Fachbüchern. Wenn wir uns den Hörbuchmarkt anschauen, gibt es viele Bestseller-Titel, die man zum Beispiel bei Audible kaufen kann. Auf der anderen Seite gibt es viele Titel, die es nicht als Hörbuch gibt. Reiseführer, Kochbücher oder Ratgeber, die keinen Massenmarkt erreichen, gibt es schlichtweg nicht als barrierefreie Bücher. Hier setzen wir in Zukunft an. Für mich ist die Zusammenarbeit mit den Verlagen auch ganz wichtig, um verstärkt Brailleliteratur anbieten zu können und schneller in der Umsetzung zu werden. Denn die Brailleschrift ist unverzichtbar, um sich Wissen zu erschließen.


Wie kann man es schaffen, dass die sechs Punkte nicht von den Audiomedien verdrängt werden?

Die Frage kann man sich auch in der sehenden Welt stellen: Wieso lesen die Menschen noch Bücher, wo doch fast alle Bücher verfilmt werden? Wir sprechen natürlich von Leseförderung und Lesekompetenz. Wir wissen, warum es wichtig ist, dass Kinder in der Schule Lesekompetenz entwickeln. Damit die Rechtschreibung geschult wird und man fit für den Job ist. Vielleicht möchte man sich auch mit Mathematik oder Musiknoten beschäftigen. All das setzt voraus, dass man mit Buchstaben, mit Zeichen und Sonderzeichen umgehen kann. Und das geht nicht ohne Braille. So gesehen ist die Brailleschrift konkurrenzlos.

Natürlich wünschen wir uns, dass die Technik besser wird und die Braillezeilen preisgünstiger werden. Wir wünschen uns auch, dass es mehr Blindenschrift gibt. Kürzlich habe ich gesehen, dass es im IC Platznummern in Blindenschrift gibt. Ich wünsche mir auch, dass Lebensmittelverpackungen mit Brailleschrift gekennzeichnet werden. Hier können wir noch viel tun, um die Schrift in die Mitte der Gesellschaft zu tragen und ihre Anerkennung weiter voranzutreiben.


Am 23. April ist Welttag des Buches. Wie wird dieser Tag von den Blindenbüchereien begangen?

In der DZB kooperieren wir seit neun Jahren mit der Stiftung Lesen. Zum Welttag des Buches stellt die Stiftung allen Schulen ein Lesebuch mit dem Titel "Ich schenk dir eine Geschichte" zur Verfügung. Diese Geschichte, ab zehn Jahre zu lesen, setzen wir in Brailleschrift (Kurz- und Vollschrift), in Großdruck und auch als E-Braille um, damit sie digital verfügbar ist. Wir schreiben die Schulen vorher an und fragen, ob es Interesse gibt, und das Interesse wächst Jahr für Jahr. Finanziert wird das Ganze durch unseren Förderverein, weil wir damit Leseförderung betreiben, junge Leser für Literatur begeistern. Das ist auch das Interesse dieses Tages, des Welttages des Buches.


Dazu zwei Bilder:

    • Freut sich über immer mehr digitale Bücher: Prof. Dr. Thomas Kahlisch
    • Komfortabel: DAISY-Hörbücher lassen sich übers Internet direkt auf Tablet & Co. herunterladen

Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.

DBSV-Nachrichten:

Meldungen

Behindertengleichstellungsgesetz: Forum behinderter Juristinnen und Juristen fordert Nachbesserung

Der Gesetzesentwurf zur Novellierung des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) ist bei den Behindertenverbänden einhellig auf Kritik gestoßen, weil die Privatwirtschaft weiterhin nicht zur Barrierefreiheit verpflichtet werden soll (vgl. "Gegenwart" 1/2016). Auch das Forum behinderter Juristinnen und Juristen sieht darin ein Versäumnis und hat nun einen Vorschlag erarbeitet, um über die Sicherstellung angemessener Vorkehrungen eine stärkere Einbeziehung Privater zu erreichen. Änderungen sind dafür sowohl im BGG als auch im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) erforderlich.

"Der DBSV kann den Vorschlag des Forums behinderter Juristinnen und Juristen nur unterstützen", erklärt DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke. "Ein Behindertengleichstellungsgesetz, das nur öffentliche Einrichtungen, nicht aber private Unternehmen in die Pflicht nimmt, geht an der Lebenswirklichkeit von Menschen mit Behinderung vorbei und verstößt zudem gegen die UN-Behindertenrechtskonvention." Darauf hat der DBSV bereits am 2. Dezember 2015 in seiner Stellungnahme zum BGG hingewiesen. Diese Kritik steht auch im Mittelpunkt eines Parlamentarischen Frühstücks, zu dem die LIGA Selbstvertretung am 13. April eingeladen hat. Pünktlich zu Beginn der Beratungen in den Bundestagsausschüssen können sich die Abgeordneten mit Vertretern unterschiedlicher Behindertenverbände, darunter des DBSV, über die Weiterentwicklung des Behindertengleichstellungsrechts austauschen.

Leitfaden Barrierefreies Bauen: neue Ausgabe unter Beteiligung des DBSV erschienen

Der Leitfaden Barrierefreies Bauen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) ist seit 1. Juni 2014 bei allen Bundesbauten verbindlich anzuwenden. Er dient Bauherren, Planern und Architekten als Hilfestellung bei der Umsetzung von Barrierefreiheit auf Grundlage der bestehenden Normen und Gesetze. Die bisherige Fassung des Leitfadens hatte jedoch aus Sicht der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe erhebliche Mängel. Gleich nach Veröffentlichung monierte der DBSV, dass die Behindertenverbände bei der Erstellung des Leitfadens nicht beteiligt worden waren und meldete Korrekturbedarf an.

Nach intensiver Vorarbeit der DBSV-Experten und einem langwierigen Abstimmungsprozess mit den Autoren des Leitfadens und einer begleitenden Forschungsgruppe der TU Dresden liegt der Leitfaden seit Februar 2016 in einer neuen Ausgabe vor, welche die Belange blinder und sehbehinderter Personen in angemessener Weise berücksichtigt. Manche Kapitel wurden grundsätzlich überarbeitet, andere wurden präzisiert und um wichtige Beispiele ergänzt. So ist es gelungen, den gesamten Themenkomplex der Leit- und Orientierungssysteme eindeutig zu formulieren. Der einzige Bereich, der nach Ansicht des DBSV der Normenlage nicht in Gänze gerecht wird, sind die Treppen.

"Insgesamt war der Diskussionsprozess sehr konstruktiv und vom tatsächlichen Willen geprägt, unsere Einwände zu verstehen und einen Konsens in der Formulierung und der Wahl der Abbildungen zu erzielen", resümiert Hilke Groenewold, Referentin für Barrierefreiheit beim DBSV. "Mit dem neuen Leitfaden steht eine praxisnahe Arbeitshilfe zur Verfügung, die die Barrierefreiheit wieder ein Stück voranbringen wird."

Der Leitfaden Barrierefreies Bauen steht zum Download bereit unter www.bmub.bund.de/N50876


Dazu ein Bild: Leitstreifen im Leitfaden: Die neue Arbeitshilfe enthält präzise Vorgaben

"Kein Kompromiss bei der Teilhabe": Aufruf zur Demonstration am 4. Mai in Berlin

Zum Europäischen Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung findet am 4. Mai eine große Demonstration im Berliner Regierungsviertel statt. Der DBSV ruft dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen, die von einem breiten Bündnis von Behinderten- und Sozialverbänden getragen wird.

"Deutschlands Zukunft inklusiv gestalten  –  Kein Kompromiss bei der Teilhabe" lautet das Motto des diesjährigen Protestzuges, der um 13 Uhr am Bundeskanzleramt startet und mit einer Kundgebung am Brandenburger Tor endet. Im Mittelpunkt steht das Bundesteilhabegesetz, dessen erster Entwurf nicht nur beim DBSV auf massive Kritik gestoßen ist (vgl. "Gegenwart" 3/2016). Am 4. Mai, an dem sich das Bundeskabinett aller Voraussicht nach mit dem Gesetz befassen wird, bekräftigen die Demonstranten ihre Forderung, das Recht behinderter Menschen auf gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft konsequent umzusetzen. Als Rednerin wird unter anderem Verena Bentele, die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, erwartet.

Mehr Infos im Internet unter www.protestzug-behinderte.de

Nicht nur in Berlin, sondern quer durch Deutschland nutzen Selbsthilfeorganisationen und Behindertenverbände den Europäischen Protesttag, um auf die Situation behinderter Menschen aufmerksam zu machen und ihre Gleichstellung in der Gesellschaft zu fordern. Viele Veranstaltungen werden von der Aktion Mensch unterstützt.

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Als Inhaber der DBSV-Karte unterstützen Sie die Arbeit Ihres Landesvereins und des DBSV und erhalten darüber hinaus attraktive Vergünstigungen, zum Beispiel:

  • Sonderkonditionen Deutsche Bahn
    Tickets für 99 Euro (Hin- und Rückfahrt) zu allen Veranstaltungen des DBSV
  • GRAVIS Online Shop
    max. 8% auf Smartphones, Tablets und andere Technikprodukte, max. 30% auf sämtliches Zubehör
  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
    5% auf Zeitschriften
  • Reinecker Vision GmbH
    10% auf ausgewählte Produkte der mobilen M-Serie
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen
  • AFB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung
    10% auf gebrauchte und aufgearbeitete Computer und andere IT-Geräte
  • Berufsförderungswerk Würzburg
    10% auf alle E-Learning-Kurse
  • NH-Hotel Group
    Best-Preis-Garantie für Übernachtungen in allen deutschen NH-Hotels
  • Dorint Hotels & Resorts
    10% auf den tagesaktuellen Bestpreis in Berlin, Bonn, Dresden, Frankfurt/Main und Airport München
  • Schottland-für-Alle
    5% auf reguläre Gruppen- und Individualreisen, 10% auf maßgeschneiderte Reisen (ausgenommen Flug- und Fährbuchungen)
  • Kieser Training
    1 Bonusmonat bei einer Vertragslaufzeit von 12 oder 24 Monaten
  • Teekampagne
    5% auf eine Bestellung pro Kalenderjahr
  • Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm)
    kostenfreie Rechtsberatung und Rechtsvertretung im Sozial- und Verwaltungsrecht
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)

Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort vereinbart.

Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte

Dank an Unterstützer des DBSV

Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:

  • Aktion Mensch
  • Bert Mettmann Stiftung
  • Blindenstiftung Deutschland
  • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene
  • Herbert-Funke-Stiftung

Thema: Louis Braille Festival 2016

Wenn etwas zum dritten Mal stattfindet, so sagt man, ist eine Tradition begründet. Das Louis Braille Festival ist ein wunderbares Beispiel dafür. Nach dem Auftakt in Hannover im Jahr 2009 und dem Festival zum 100-jährigen Jubiläum des DBSV 2012 in Berlin steht in diesem Sommer vom 1. bis 3. Juli die dritte Auflage dieses unterhaltsamen, kulturellen und sportlichen Treffens von und für blinde und sehbehinderte Menschen an. Der DBSV und die Deutsche Blindenstudienanstalt (blista) laden gemeinsam nach Marburg ein.

Drei Tage, prall gefüllt mit Angeboten für jeden Geschmack, von Konzerten bis zu Punktschriftlesungen, vom Trampolinspringen bis zum Astrologie-Workshop, vom Besuch der blista bis zum ökumenischen Gottesdienst: Die "Gegenwart" gibt einen Vorgeschmack auf das Programm des Louis Braille Festivals 2016, stellt den Moderator der großen Samstagabendshow vor und liefert Antworten auf die meist gestellten Fragen rund um den Festivalbesuch.

Bewegend und erfrischend  –  drei Tage Festival

Einen Sprung ins kalte Wasser  –  den kann man beim Louis Braille Festival tatsächlich erleben. Und zwar nicht nur, wer sich im Windsurfen ausprobiert, sondern auch wer sich neuen Erfahrungen wie dem Braille-Hören, Kartfahren oder Speed-Dating öffnet. Oskar Ente berichtet.


Kaum steige ich aus dem Shuttlebus, der mich zum Georg-Gaßmann-Stadion gebracht hat, brausen schon die ersten Tandems an mir vorbei. Mit Beifall und Jubelrufen werden die Radfahrer mit und ohne Seheinschränkung bei ihrer Ankunft auf dem Festivalgelände begrüßt. Ich erfahre, dass die Teams aus ganz Deutschland und sogar aus dem Baltikum angereist sind und einige seit mehreren Tagen auf dem Sattel sind. Mit der Sternfahrt bringen sie das Motto "Gemeinsam geht alles!" nach Marburg. Ein passender Auftakt für die kommenden Tage.

Ich möchte mir zunächst einen Überblick verschaffen und lasse mich von einer Helferin zum Tastmodell des Festivalgeländes führen. Zusammen mit dem Programm in Punktschrift unter den Fingern erhalte ich so einen Eindruck, wo die Veranstaltungen stattfinden, die ich besuchen möchte.

Da noch etwas Zeit bleibt, bis der Workshop beginnt, für den ich mich im Vorfeld angemeldet habe, schlendere ich über den Festivalplatz und verweile an einigen Ständen. Ich ertaste die eigentümliche Kopfbedeckung einer traditionellen hessischen Tracht und kreiere im Kunst-Atelier aus den ungewöhnlichsten Materialien ein tastbares Bild. Vorbei an der Führhundlounge, in der Führhundhalter über ihre vierbeinigen Begleiter fachsimpeln und Interessierte sich an einem Simulator herumführen lassen, geht es schließlich in Richtung der Seminarräume. Von der Außenbühne schallen die rockigen Klänge der "Sunday Morning Tea Party" herüber.

Beim Naturheilkunde-Workshop geben Ausbilder des Zentrums für physikalische Therapie am Berufsförderungswerk Mainz einen Eindruck davon, was heutzutage als Wellness angeboten wird. Schröpfen, Akupressur, Meditation  –  alles wird vorgeführt oder kann von uns Teilnehmern am eigenen Körper erspürt werden.

Tiefenentspannt, wie ich jetzt bin, fühle ich mich bereit für mehr Action. Im Sieben-Wunder-Pool kann ich unter anderem das Windsurfen ausprobieren. Gut, dass ich meine Badehose eingepackt habe! Nachdem ich mein Gleichgewicht und meine Koordination im Surf-Simulator an Land auf die ungewohnten Bewegungsabläufe eingestellt habe, traue ich mich im Neoprenanzug aufs echte Brett im Schwimmbecken. Unter geduldiger Anleitung gelingt es mir sogar, das Segel aufzuholen und für kurze Zeit die Balance zu halten.

Nach diesem feucht-fröhlichen Vergnügen will ich es etwas ruhiger angehen und erlebe im Braillezelt, wie man Punktschrift zum Klingen bringen kann. Je ein Instrument stellt einen Braillepunkt dar  –  wird ein Buchstabe gespielt, kommen alle Instrumente zum Einsatz, die die zugehörigen Punkte darstellen. Fasziniert höre ich eine Weile zu und kann bald kurze Wörter "erhören".

Später schaue ich noch im Verkehrsgarten vorbei. Mit Tret-Karts können die Besucher hier allein oder mit sehender Anleitung über den Platz düsen. Wichtiger als die Verkehrsregeln ist dabei der Spaß. Die vielen neuen Eindrücke haben mich so hungrig gemacht, dass ich mich anschließend im Festzelt mit einer warmen Mahlzeit stärke. Ausklingen lasse ich meinen ersten Festivaltag bei der Revue "100 Jahre  –  100 Talente". Auch als Nicht-blistaner ist es interessant, den Geschichten der ehemaligen und heutigen Schüler der Deutschen Blindenstudienanstalt zu lauschen. Ich freue mich schon, die Schule am nächsten Tag zu besichtigen.

Für den Samstag habe ich mir eine Reihe von Aktivitäten vorgenommen und starte zum Markt der Begegnungen. An zahlreichen Ständen stellen sich hier die Vereine und Einrichtungen der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe vor und bieten kleine Spiele und Aktionen an, wie etwa Darts werfen oder ein Geräusche-Quiz. Ich decke mich mit Informationsmaterialien ein und komme mit Standbetreuern und anderen Festivalbesuchern ins Gespräch. Eine schöne Gelegenheit, mit den Einrichtungen, wie etwa meiner Hörbücherei, einmal persönlich in Kontakt zu treten. Allerdings habe ich über die netten Gespräche bald völlig die Zeit vergessen. Ich bahne mir den Weg durch die Besucher aus der Halle. Draußen dringt aus der Ferne Torjubel an meine Ohren  –  das internationale Blindenfußball-Turnier scheint in vollem Gange zu sein.

Da ich am Vortag schon die wichtigsten Wege abgegangen bin, klappt die Orientierung auf dem Festivalgelände heute deutlich besser und die sehenden Helfer brauche ich nur noch vereinzelt  –  wie zum Beispiel jetzt, um nicht zu spät zum nächsten Workshop zu kommen.

Zu meiner Überraschung bin ich nicht der einzige Mann beim Yogakurs mit Joana Zimmer  –  von jung bis alt, ob Sportmuffel oder bereits yogabegeistert, alle sind willkommen. Doch wer dachte, hier geht es ganz entspannt zu, hat sich geirrt. Körperlich verlangt einem das Ashtanga-Yoga, das die blinde Sängerin uns näherbringt, einiges ab. Dank präziser Anweisungen schaffen wir es am Ende, den Sonnengruß auszuführen und dabei Bewegung und Atmung in Einklang zu bringen. Es hat mir gefallen, meinen Körper einmal ganz bewusst zu spüren und ich fühle mich am Ende des Kurses voller Energie für den weiteren Tag.

Auf der Außenbühne geben gerade "Die Blinden Hühner", ein Gesangs-Terzett aus drei blinden und sehbehinderten Frauen aus dem Erzgebirge, witzige A-cappella-Songs zum Besten. Während ich im Takt mitwippe, sinniere ich darüber, was wohl beim Freundschafts-Speed-Dating auf mich zukommen wird.

Über das Speed-Dating-Konzept habe ich bislang nur gelesen: Man sitzt einem wildfremden Menschen gegenüber und hat wenige Minuten Zeit, um sich kennenzulernen und gegenseitig Fragen zu stellen. Danach wird gewechselt, der nächste Fremde sitzt einem gegenüber und das Spiel geht von vorne los. Auch wenn ich skeptisch bleibe, ob dieses Schnellverfahren der ideale Weg für die Partnersuche ist, macht es in der lockeren Festivalatmosphäre einen Heidenspaß. Zur Erinnerung lasse ich mich mit einigen der neuen Bekanntschaften vor einem Banner, das das Marburger Schloss mit Festival-Logo zeigt, fotografieren.

Auf dem Weg zum Shuttlebus, der auch den blista-Campus ansteuert, verewige ich noch eine inklusive Botschaft auf dem längsten Punktschrift-Wunschzettel der Welt. Was ich mir gewünscht habe, darf ich hier natürlich nicht verraten.

Von der Schulleitung und den Schülern der blista werden wir Besucher freundlich empfangen und über den Campus geführt. Aus den naturwissenschaftlichen Räumen hören wir das Knallen der Mitmach-Experimente, andernorts kann man sich ein Bild von der vielversprechenden Technologie des 3D-Drucks verschaffen. Als ehemaliger Regelschüler beeindrucken mich die Einblicke in das soziale Leben auf dem Campus. Die Schüler zeigen uns ihre Wohngruppen und berichten, wie das Internatsleben vor hundert Jahren aussah.

Zurück auf dem Festivalgelände, treffe ich die Bekannten vom Speed-Dating wieder, mit denen ich mich zur "Ultimativen Samstagabendshow" verabredet hatte. Sie erzählen mir begeistert vom "Spiel ohne Grenzen", bei dem am Nachmittag Teams aus blinden, sehbehinderten und sehenden Menschen in lustigen Geschicklichkeitsspielen gegeneinander angetreten sind. Die besten Teams haben sich für die Abendshow qualifiziert, in der es mit Quiz- und Spielelementen aus beliebten Unterhaltungssendungen weitergeht. Dank der ausführlichen Beschreibungen des Moderators entgeht uns nichts und wir verbringen einen amüsanten Abend.

Pünktlich zum Anpfiff der heutigen Spiele der Europameisterschaft sitze ich wenig später zwischen anderen Fußballfans beim Public Viewing. Je nach Ausgang der Spiele will ich anschließend noch in die Festival-Disco gehen.

Nach einer halb durchtanzten Nacht bin ich froh, dass der Sonntag etwas ruhiger startet. Beim ökumenischen Gottesdienst in der Elisabethkirche lasse ich das Erlebte Revue passieren und tanke neue Kraft für meinen letzten Tag in Marburg. Bei einer Stadtführung für blinde und sehbehinderte Menschen lerne ich etwas über die Geschichte der Lahnstadt und beschließe wiederzukommen.

Die Heimreise trete ich gemeinsam mit einem meiner neuen Bekannten an, der in dieselbe Richtung muss, und wir sind uns einig: Spätestens beim nächsten Louis Braille Festival sehen wir uns wieder!

Oskar Ente alias Sabine Richter
Redaktion "Gegenwart"   


Dazu mehrere Bilder:

    • Buntes Programm beim Festival: von Tandemfahren über lustige Aufgaben beim "Spiel ohne Grenzen" bis zum Yoga mit Sängerin Joana Zimmer, vom Korbflechten über Blindenfußball bis zu Musik von der "Sunday Morning Tea Party"
    • Geschichtsträchtiges Wahrzeichen: das Marburger Landgrafenschloss

Info

Immer auf dem neuesten Stand der Planung ist das Programm des Louis Braille Festivals 2016 im Internet unter www.dbsv-festival.de

Im Mai ist das Festivalprogramm auf DBSV-Inform zu hören.

"Ich möchte mir Zeit nehmen und dieses Festival wirklich erleben"

Die großen Shows der Fernsehunterhaltung wieder aufleben lassen und die Spiel- und Quizaufgaben abändern, damit sie barrierefrei erlebbar werden  –  das ist die Idee der "Ultimativen Samstagabendshow". Alexander Mazza moderiert den Höhepunkt des Louis Braille Festivals. Im "Gegenwart"-Interview erzählt der Fernsehmoderator, was ihm dieses Engagement bedeutet und wie er sich darauf vorbereiten will.

Interview: Irene Klein


Herr Mazza, Sie moderieren am 2. Juli die "Ultimative Samstagabendshow" im Rahmen des Louis Braille Festivals. Als Moderator verschiedenster Events und Fernsehsendungen sind Sie gut im Geschäft, so dass Sie sicher nicht alle Angebote, die Ihnen ins Haus flattern, annehmen müssen. Was hat Sie bewogen, sich auf das Engagement des DBSV einzulassen?

Ich habe mich sehr gefreut über dieses Angebot. Das Louis Braille Festival war mir zwar anfangs kein Begriff, aber als ich darüber gelesen habe, war mir schnell klar, dass ich da gerne mitmachen würde. Ich freue mich auf das Aufeinandertreffen mit blinden und sehbehinderten Menschen, weil ich eine gewisse Bewunderung für sie empfinde. Ich finde es schlimm, wenn bei Menschen mit Behinderung nur auf die Defizite geschaut wird. Man selbst kann sich nicht vorstellen, wie es ist, nicht mehr sehen zu können. Deshalb freue ich mich darauf zu erfahren, was in diesen Menschen steckt. Das kann man auf diesem Festival in Hülle und Fülle erleben.


Daraus klingt, dass Sie keinen persönlichen Bezug zu den Themen Blindheit und Sehbehinderung haben. Gibt es in Ihrem Umfeld eine Person, die schlecht oder gar nicht sehen kann?

Nein, die gibt es nicht. Aber ich habe einen Bezug zu Menschen mit Behinderung, weil meine Mutter 25 Jahre lang mit behinderten Kindern zusammengearbeitet hat. Sie ist Sozialpädagogin und ich habe in meiner Jugend ihre Arbeit mit den Kindern oft ganz nah miterlebt. Schon damals hat mich fasziniert, was alles in ihnen steckt, was das für tolle Menschen sind.


Sie sind einem großen Publikum aus dem Fernsehen bekannt. Oft hat man ein Gesicht vor Augen oder eine Stimme im Ohr, weiß aber nicht den Namen, der dazu gehört. Wie helfen Sie solchen Leuten auf die Sprünge? Woher kennt man Sie?

Man kennt mich offenbar überwiegend aus meiner Zeit bei ProSieben. Darauf werde ich zumindest auch heute, nach über zehn Jahren, noch angesprochen. Ich habe bei ProSieben verschiedene Magazine moderiert, wie "SAM" oder "taff", aber auch einige Unterhaltungsshows. Nach sieben Jahren bin ich zur ARD gewechselt und habe das Boulevardmagazin "Brisant" moderiert. Das sind die Meilensteine, an die sich die Leute meist erinnern. Außerdem komme ich hier und da in den Genuss, die Schauspielerei zu kultivieren. Ob man mich jedoch an meiner Stimme erkennt oder ob es eher das Gesicht ist, das kann ich nicht beurteilen.


Ab und zu sind Sie auch bei "Mona Lisa" zu sehen. Dass Sie dieses Magazin als Mann moderieren, finden viele Menschen bemerkenswert ...

Ja, weil "Mona Lisa" über viele Jahre ein Frauenmagazin war. Doch vor circa vier Jahren hat das ZDF daraus ein gesellschaftspolitisches Magazin gemacht. Man wollte mit der Zeit gehen und hat gesagt: Die Emanzipation ist noch längst nicht abgeschlossen, aber im Rollendiskurs müssen wir auch die Männerwelt mitnehmen. Schließlich sitzen beide Geschlechter in einem Boot. So hat sich "Mona Lisa" geöffnet und behandelt seitdem Themen, die Frauen wie Männer betreffen. Sehr oft geht es auch um Familie. Als ich angefragt wurde, passte das perfekt, weil ich gerade Vater wurde. Seitdem mache ich das sehr gerne. Wir haben viele relevante Themen im Programm, Themen, die uns alle angehen und uns bewegen.


Zurück zum Louis Braille Festival: Bei der Samstagabendshow erfahren Spiele und Quizaufgaben aus Fernsehklassikern ihr Revival. Welche Shows haben Sie aus Ihrer eigenen Kindheit in besonders guter Erinnerung? Und welche Spielideen fallen Ihnen ein, wenn es um die Frage geht, wie man eine Show für blinde und sehbehinderte Menschen barrierefrei gestalten könnte?

Ach, du meine Güte! Was ich in meiner Jugend gerne geguckt habe  –  ich bin Jahrgang 1972  –  das waren die Shows mit den "Grandseigneurs" des Fernsehens. Ich habe noch Hans-Joachim Kulenkampff vor Augen. Was Quizshows angeht, habe ich "Dalli, Dalli" mit Hans Rosenthal geguckt, "Der große Preis" mit Wim Thoelke oder "Am laufenden Band"  –  wer hat das nochmal moderiert?


Rudi Carrell.

Rudi Carrell, richtig. Das ist ein gutes Beispiel. Vielleicht könnte man das so abändern, dass man die Gegenstände, die sich auf dem laufenden Band befinden, erst ertasten und sich dann merken muss. "Spiel ohne Grenzen" gab es damals auch. Ich habe selbst mal eine ähnliche Show in der ARD moderiert, die "Deutschlands Champions" hieß. Darin sind alle Bundesländer gegeneinander angetreten, man musste in der Gruppe Spiele bewältigen. Und es war lustig und interessant zu sehen, wie sich die Leute ergänzen. Jeder konnte seinen Teil dazu beitragen, eine Aufgabe zu lösen.


Das "Spiel ohne Grenzen" läuft auch beim Festival, nicht im Rahmen der Samstagabendshow, sondern am Nachmittag. Die Teams, die gewinnen, treten in der Samstagabendshow gegeneinander an.

Na, wunderbar! Da hat man also tagsüber das Warm-up und muss sich schon mal beweisen. Und wer gewinnt, kommt ins Finale, in unsere Show. Super!


Sie wissen erst seit relativ kurzer Zeit, dass Sie die große Show beim Louis Braille Festival moderieren werden. Der wichtigste Schritt zur Sensibilisierung ist oft schon die Bewusstmachung. Laufen Sie jetzt mit einem anderen Blick durch die Welt?

Ich glaube, dass ich ein sehr bewusster Mensch bin, auch ein dankbarer Mensch, der immer wieder innehält, um zu reflektieren. Es ist nicht selbstverständlich, dass man gesund ist und all das, was man tut, mit allen Sinnen erleben darf. Im Alltag und in diesem wahnsinnig schnellen Dasein, das wir mittlerweile führen, gerät das oftmals in Vergessenheit. Deswegen finde ich ein Festival wie das Louis Braille Festival toll. Es wird mein Bewusstsein schärfen. Als Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, sind wir ja auch so etwas wie Multiplikatoren. Ich hoffe also, dass so viele Menschen wie möglich von diesem Festival und seinem Sinn erfahren.


Haben Sie schon einen Plan, wie Sie sich auf die Show vorbereiten wollen? Können Sie sich zum Beispiel vorstellen, mit Simulationsbrillen zu experimentieren? Das sind Brillen, die verschiedene Augenerkrankungen simulieren. So hat man zum Beispiel genau dort, wo man hinsehen will, einen blinden Fleck, oder man hat andersherum ein stark eingeschränktes Gesichtsfeld und sieht wie durch einen engen Tunnel.

Warum nicht? Ich habe letztens auch über ein "Café im Dunkeln" gelesen, wo man sich für mehrere Stunden hineinbegeben kann, um sich dort zu unterhalten, zu essen und andere alltägliche Dinge zu tun. Das würde ich ebenfalls gerne ausprobieren. Für das Louis Braille Festival möchte ich mir jedenfalls Zeit nehmen und alles, so gut es geht, erleben. Über den Markt der Begegnungen laufen, die Menschen erleben in dem, was sie tun, und vieles kennenlernen. Auch die blista, die ja ihr 100-jähriges Jubiläum feiert, würde ich gerne besuchen. Und sollte es die Möglichkeit geben, sich auf dem Festival auch anderweitig zu engagieren, dann biete ich mich schon jetzt dafür an.


Zum Abschluss noch eine Frage, weil unsere Leser und Hörer, aber auch die Besucher des Festivals Sie ja nun nicht sehen können: Wollen Sie mal versuchen, Ihr Aussehen zu beschreiben? Vielleicht darf man an dieser Stelle verraten, dass Sie nach dem Abitur als Model gearbeitet haben.

Das ist keine einfache Aufgabe. Wie würde ich mich beschreiben? Ich bin groß und schlank, groß heißt 1,96 Meter, habe braune Haare, die ich meistens seitlich etwas kürzer und nach oben hin ein bisschen aufgestellt trage. Mein Gesicht ist relativ markant, meine Augen braun, meine Nase gerade.


Meistens sieht man Sie mit Drei-Tage-Bart ...

Ja, genau, Drei-Tage-Bart.


Vielleicht etwas dazu, wie Sie sich kleiden?

Immer sportliche, bequeme Sachen. Jetzt zu dieser Jahreszeit zum Beispiel ein Wollpullover, Jeans und Turnschuhe oder eben Winterstiefel. Wahrscheinlich trifft die Beschreibung "smart casual" ganz gut.


Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.


Dazu ein Bild: Ist gespannt auf die Begegnung mit blinden und sehbehinderten Menschen: Moderator Alexander Mazza



Kurzinfo: 100 Jahre blista: Menschen machen Geschichte

"100 Jahre  –  100 Talente: blista oder das Geheimnis der ewigen Jugend" lautet das Motto der 90-minütigen Veranstaltung am Freitagabend um 19 Uhr in der großen Halle im Georg-Gaßmann-Stadion. Viel wollen die Organisatoren gar nicht verraten, nur ein paar Infos, die zeigen, in welche Richtung es geht: Organisiert und moderiert wird die Revue von ehemaligen Schülern der blista. Auch das Programm wird von blistanern gestaltet  –  früheren und heutigen.

Für die musikalische Leitung konnte der weit über Marburg hinaus bekannte Musiker Rainer Husel gewonnen werden. Die A-cappella-Gruppe "Schlag 6", die in den 1990er Jahren für Furore sorgte, wird zu einem Revival-Auftritt zusammenkommen. Neben Einspielungen von besonderen Ereignissen oder schauspielerischen Darbietungen gibt es Talkgäste, unter anderem aus dem Sport. Freuen darf man sich auch auf Persönlichkeiten, die sich politisch oder sozial besonders engagieren oder interessanten Hobbys und Berufen nachgehen.

Menschen mit ihren vielen Talenten machen die blista aus. Das wollen die Organisatoren nicht nur den alten Bekannten zeigen, sondern auch den Gästen, die zum ersten Mal in Marburg zu Besuch sind.

Was muss ich wissen, um meinen Festivalbesuch zu planen?

Seit Monaten glühen die Drähte beim Festivalbüro in Marburg. Die beiden Mitarbeiterinnen nehmen die Anmeldungen der Festivalbesucher entgegen und beantworten alle Fragen rund um das Louis Braille Festival. Die besten Autorinnen also, um die wichtigsten organisatorischen Informationen für den Festivalbesuch zusammenzufassen.

Von Isabella Brawata und Mónica Wenz-Ramos


1. Wie melde ich mich zum Louis Braille Festival an?

Ein Anruf oder eine E-Mail genügt. Sie können sich beim Festivalbüro telefonisch anmelden unter 0 64 21 / 6 06-444 oder eine E-Mail schreiben an festival2016@blista.de. Bitte geben Sie Ihren Namen, Ihre Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse an. Außerdem möchten wir gerne wissen, ob Sie einen Führhund mitbringen und ob Sie auf dem Festivalgelände sehende Hilfe wünschen. Wenn Sie Schüler, Mitarbeiter oder Rehabilitand an der blista waren, teilen Sie uns dies bitte mit und geben Sie auch an, wann Sie von der blista abgegangen sind.

Ob Sie weit anreisen oder aus Marburg kommen, ob Sie blind oder sehbehindert sind oder eine betroffene Person begleiten, bitte melden Sie sich unbedingt an. Denn nur so können wir Ihnen einen Festivalpass ausstellen.


2. Wozu benötige ich einen Festivalpass?

Der Festivalpass ist Ihre Eintrittskarte für das Louis Braille Festival. Mit ihm kommen Sie auf das Festivalgelände. Sie erhalten den Festivalpass am Eingang des Georg-Gaßmann-Stadions, dem Festivalgelände, wenn Sie sich vorher im Festivalbüro angemeldet haben. Kurzentschlossene sollen nicht draußen bleiben. Sie können sich vor Ort anmelden, müssen aber etwas Geduld mitbringen.


3. Was kostet der Besuch des Louis Braille Festivals?

Das Louis Braille Festival kostet keinen Eintritt, auch alle Veranstaltungen und Workshops sind kostenlos. Kosten entstehen Ihnen nur für Anreise, Unterkunft und Verpflegung.


4. Sind alle Angebote für alle Besucher offen? Oder muss ich mich für bestimmte Programmpunkte im Vorfeld anmelden?

Grundsätzlich stehen alle Veranstaltungen allen Festivalgästen offen. Bei einigen Veranstaltungen, insbesondere den Workshops, ist die Zahl der Teilnehmenden jedoch begrenzt. Um sich einen Platz zu sichern, sollten Sie sich möglichst frühzeitig beim Festivalbüro anmelden. Auch für das Ehemaligentreffen der blista bitten wir um Anmeldung.


5. Gibt es Gruppenreisen, denen ich mich anschließen kann?

Wenn Sie nicht allein zum Festival reisen möchten, fragen Sie am besten bei Ihrem Blinden- und Sehbehindertenverein, ob dieser eine Fahrt zum Festival anbietet. Manche Vereine organisieren eine gemeinsame Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, andere mieten einen ganzen Reisebus.


6. Wie finde ich eine Unterkunft in Marburg?

Das Festivalbüro und die Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH sind Ihnen gerne bei der Suche nach einer passenden Unterkunft behilflich. Wir können Angebote verschiedenster Komfort- und Preisklassen vermitteln, von Jugendherbergen und Hostels über Pensionen und Ferienwohnungen bis zu Hotels.


7. Wie finde ich den Weg von meiner Unterkunft zum Georg-Gaßmann-Stadion oder zum blista-Campus, wenn ich mich in Marburg nicht auskenne?

Sie müssen sich kein Taxi nehmen und auch keine Abenteuerreise durch Marburg antreten, denn es gibt einen Shuttleservice. So können Sie ganz bequem in einen Bus steigen, der Sie an das gewünschte Ziel bringt. Die Shuttlebusse fahren die meisten Unterkünfte an, auch die etwas abgelegenen, und bringen Sie am Abend wieder zurück.


8. Wie finde ich mich auf dem Festivalgelände zurecht, wenn ich schlecht oder gar nicht sehen kann?

Ein Tastmodell und taktile Pläne des Georg-Gaßmann-Stadions sowie gut lesbare Hinweisschilder helfen Ihnen bei der Orientierung. Auf dem Gelände stehen viele sehende Helfer bereit, um Sie zu unterstützen und auf Wunsch zu einzelnen Angeboten zu begleiten. Wenn Sie weiteren Assistenzbedarf haben, setzen Sie sich bitte mit dem Festivalbüro in Verbindung.


9. Wie verpflege ich mich auf dem Festivalgelände?

Für trockene Kehlen und knurrende Mägen ist selbstverständlich gesorgt. Sowohl für den kleinen Hunger zwischendurch als auch für den Bärenhunger wird etwas geboten. Für die Eiligen gibt es Essen auf die Hand, für die Genießer Tische und Bänke zum Verweilen.


10. Was passiert, wenn es regnet? Fällt das Festival dann ins Wasser?

Wir tun unser Bestes, um den Wettergott freundlich zu stimmen. Falls er trotzdem grantig sein sollte, lassen wir die Festivalgäste natürlich nicht im Regen stehen. Viele Programmpunkte finden ohnehin in den großen Hallen des Georg-Gaßmann-Stadions oder in Zelten statt. Regenfeste Kleidung und gute Laune sind bei entsprechenden Vorhersagen sicherlich hilfreich, vor allem für die Sportangebote. Bei den Wassersportarten wiederum macht es gar keinen großen Unterschied, ob das Wasser nur von unten oder auch von oben kommt. Insgesamt gibt es aber genügend Angebote, um bei jedem Wetter auf seine Kosten zu kommen.


11. Habe ich die Möglichkeit, die Stadt Marburg auch abseits des Festivals kennenzulernen?

Am Sonntag haben Sie die Gelegenheit, Marburg kennenzulernen. Denn am 3. Juli verlagert sich das Festival in die Innenstadt, und zwar rund um die Elisabethkirche, die älteste gotische Hallenkirche Deutschlands. Dort können Sie einen von blinden und sehbehinderten Menschen gestalteten Gottesdienst besuchen und danach ein Jazz-Frühstück genießen. Wer noch mehr von Marburg erleben möchte, kann an einer blinden- und sehbehindertengerechten Stadtführung teilnehmen, mit der so genannten Bimmelbahn durch die Altstadt und hoch zum Landgrafenschloss fahren oder auf einem Schiff über die Lahn gleiten.


12. Und wenn ich noch Fragen habe?

Wenn Sie weitere Fragen haben, zögern Sie nicht, sich an das Festivalbüro zu wenden. Wählen Sie die 0 64 21 / 6 06-444 oder schreiben Sie an festival2016@blista.de. Wir sind Ihnen gerne behilflich, nehmen Ihre Anregungen auf und unterstützen Sie, wenn etwas nicht so läuft, wie Sie es sich wünschen.


Dazu zwei Bilder:

    • Fünf gezeichnete Figuren demonstrieren die Vielfalt von Menschen mit Seheinschränkung: ein Herr mit Langstock und Smartphone, ein Mädchen, das Skateboard fährt, ein Sportler mit Fußball unterm Arm, eine Seniorin mit Führhund, eine junge Frau, die spazieren geht.
    • Wissen bei jeder Frage Rat: die Mitarbeiterinnen im Festivalbüro


Kurzinfo: Louis Braille Festival 2016

Freitag, 1. Juli, bis Sonntag, 3. Juli 2016
Marburg, Georg-Gaßmann-Stadion und an verschiedenen Orten in der Stadt
Eintritt frei!
www.dbsv-festival.de


  • Infos, Anmeldung und Zimmerbuchung (Jugendherbergen und Hostels) im Festivalbüro
    Tel.: 0 64 21 / 6 06-444
    E-Mail: info@dbsv-festival.de
    Montags bis donnerstags, 8 bis 16 Uhr und
    freitags, 8 bis 14 Uhr
    www.dbsv-festival.de/anmeldung
  • Zimmerbuchung (Hotels und Pensionen) bei der Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH
    Tel.: 0 64 21 / 99 12-24
    E-Mail: tagungen@marburg-tourismus.de
    Montags bis freitags, 9 bis 18 Uhr


Kurzinfo: Förderer und Sponsoren

Das Louis Braille Festival 2016 wird von der Aktion Mensch gefördert. Hauptsponsoren sind Vanda Pharmaceuticals und Second Sight Medical Products.

Weitere Sponsoren und Förderer:

  • Universitätsstadt Marburg
  • Novartis
  • Paul und Charlotte Kniese-Stiftung
  • Berufsförderungswerk Mainz
  • Dr. Georg-Blindenstiftung
  • Hamburger Blindenstiftung

Termine & Tipps:

Termine

160 Jahre Nikolauspflege

Frühlingsfest und Tag der offenen Tür
17.4.2016, 11-17 Uhr
Stuttgart, Am Kräherwald 271

Mehr Infos bei der
Nikolauspflege
Tel.: 07 11 / 65 64-317
E-Mail: berufliche.bildung@nikolauspflege.de

Oper mit Live-Audiodeskription

"Der Barbier von Sevilla" von Gioachino Rossini
24.4.2016, 15 Uhr
Vorprogramm um 13 Uhr: Kostüme, Perücken und Requisiten zum Ertasten
Oper Graz (Österreich)

Mehr Infos und Karten beim
Ticketzentrum
Tel.: 00 43 / 3 16 / 80 00
E-Mail: tickets@ticketzentrum.at

Workshops zum Sozial- und Reharecht

  • Schulische Inklusion  –  Hürden überwinden
    20.5.2016, 9-17 Uhr (Anmeldung bis 18.4.)
  • Assistenz?!  –  Antworten auf rechtliche Fragen rund um Schulbegleiter, Arbeits- und Alltagsassistenzen
    18.6.2016, 9-17 Uhr (Anmeldung bis 17.5.)
  • Fit für den Job  –  Einblicke in das Förderinstrumentarium zur Teilhabe am Arbeitsleben
    7.10.2016, 9-17 Uhr (Anmeldung bis 9.9.)

Marburg, Deutsche Blindenstudienanstalt

Mehr Infos und Anmeldung bei der blista
Amélie Schneider
Tel.: 0 64 21 / 6 06-303
E-Mail: fortbildung@blista.de

Excel I

Seminar für Einsteiger
5.-11.6.2016
AURA-Hotel Saulgrub

Mehr Infos und Anmeldung (bis 20.5.) bei
Bildung ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de
Anmeldeformular unter www.bildung-ohne-barrieren.de/angebote/seminaranmeldung.html

Die Geschichte des Ruhrgebiets im 19. und 20. Jahrhundert

Ein Seminar der Fachgruppe für Büroberufe der Blinden- und Sehbehindertenvereine in Nordrhein-Westfalen
17.-19.6.2016
Attendorn, Akademie Biggesee

Mehr Infos und Anmeldung (bis 1.6.) bei der
Akademie Biggesee
Tel.: 0 27 22 / 70 90
E-Mail: info@akademie-biggesee.de

Tour de Altmark 2016

Tandemtour durch den Norden von Sachsen-Anhalt (rund 150 Kilometer)
4.-7.8.2016

Mehr Infos und Anmeldung (bis 30.4.) beim
Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt
Tel.: 0 39 31 / 71 30 19
E-Mail: stendal@bsvsa.org

Studienreise nach Apulien (Italien)

3.-10.10.2016

Mehr Infos bei
Gerhard Mörmann
Tel.: 0 69 / 97 84 32 22
E-Mail: g.moermann@t-online.de

DBSV-Veranstaltungen

3. Berliner Inklusionslauf

18.6.2016, 12 Uhr
Berlin, Tempelhofer Feld

Ob über fünf oder zehn Kilometer oder in der 4 * 400 Meter Staffel  –  beim Inklusionslauf sind Jogger, Walker, Skater und Rollifahrer willkommen. Die Strecke ist sehbehindertenfreundlich markiert. Blinden Läufern werden bei Bedarf Begleitläufer vermittelt. Eine Veranstaltung von Sozialverband Deutschland, Berliner Leichtathletikverband und DBSV.

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 30 / 72 62 22-173
E-Mail: info@inklusionslauf.de
www.inklusionslauf.de

Begleitläufer vermittelt der DBSV.

Bitte wenden Sie sich an
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

DBSV-Infoseminar für Führhundinteressenten und Erstführhundhalter

23.-26.6.2016
AURA Bad Meinberg

Bin ich der richtige Mensch für einen Führhund? Was heißt es, für einen Hund verantwortlich zu sein? Wie lerne ich, mich von ihm führen zu lassen? Auf diese und viele weitere Fragen, auch zur Antragstellung, gibt das Seminar umfangreiche und unabhängige Antworten.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 1.5.) bei
Sabine Häcker
Tel.: 0 30 / 28 53 87-284
E-Mail: s.haecker@dbsv.org

Hinweis: Bis zum 20. März gibt es einen Frühbucherrabatt.

17. EBU-Cup

27.8.-4.9.2016
Bernried, Sporthotel Bernrieder Hof

Internationale Breitensportveranstaltung des DBSV: Kegeln, Schießen, Schwimmen, Showdown, Schach, Skat, Kniffeln. Wie in jedem Jahr besteht beim EBU-Cup auch die Möglichkeit, das Deutsche Sportabzeichen zu erwerben.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 30.6.) bei
Hans-Peter Engel
Tel.: 0 26 37 / 46 32
E-Mail: ebu-cup@hans-peter-engel.de

Bitte fordern Sie das Anmeldeformular an.

100 Jahre Führhundausbildung in Deutschland: Bundesweites Führhundhaltertreffen

15.-19.9.2016
Berlin, Holiday Inn Hotel Berlin City East

Das 100-jährige Jubiläum der Blindenführhundausbildung nimmt der DBSV zum Anlass für ein großes Führhundhaltertreffen. Neben einem Tagungsteil mit Vorträgen und einem Unterhaltungsprogramm ist ein gemeinsamer Gang durch das Berliner Regierungsviertel geplant, um die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam zu machen.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 10.7.) bei
Sabine Häcker
Tel.: 0 30 / 28 53 87-284
E-Mail: s.haecker@dbsv.org

Hinweis: Bis zum 1. Mai gibt es einen Frühbucherrabatt (gilt nicht für Tagesgäste).

Tipps

Linksammlung rund um Blindheit und Sehbehinderung

Nützliche Internetlinks für blinde und sehbehinderte Menschen sind auf der neuen Webseite www.blindlinks.net zusammengestellt. Das Team um die selbst blinde Entwicklerin Stephanie Seidel und ihren Mann Carsten Seidel legt bei der Recherche Wert auf die Seriosität und Qualität der Anbieter und kommentiert die eingestellten Links. Für eine ergebnisorientierte Suche sind die Links in verschiedene Kategorien untergliedert. Die Bandbreite reicht von "Lernen, Studieren und Arbeiten" über "Nahverkehr, Reisen und Urlauben" bis zu "Schwerbehindertenrecht".

Bahnhofs-Beschreibungen im Internet

Auf der Internetseite www.sebastianfietz.de/mobil sind Beschreibungen von Bahnhöfen für blinde und sehbehinderte Menschen zusammengestellt: Wie findet man sein Gleis, wie gelangt man von einem Bahnsteig zum anderen, wo sind die Ausgänge und wie findet man den Bus oder den Taxistand? Nach den Bahnhöfen kann alphabetisch oder regional gesucht werden. Das Angebot soll stetig erweitert werden. Wer Beschreibungen einreichen möchte, wendet sich per E-Mail an: gutentag@sebastianfietz.de

Forum:

Willkommen in Deutschland

Flüchtlinge sind in der deutschen Gesellschaft zum Dauerthema geworden. Dabei sorgt nach wie vor die große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung für Aufsehen. Die "Gegenwart" machte das Thema "Flüchtlinge" im Dezember zum Schwerpunkt. Diesmal berichtet Bianca Bertrams von ihren Erfahrungen als Ehrenamtliche in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Marburg.


Seit einigen Monaten denke ich bei dem Wort Flüchtlinge an weit mehr als an Menschenmassen und Kosten. Ich denke an die Männer, Frauen und Kinder, denen ich fast täglich begegne. Denn ich bin eine von über 700 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in Marburg.

Bei einer Infoveranstaltung stellte die Stadt ihre Projekte in Sachen Flüchtlingshilfe vor. Da ich viel im Beratungsbereich gearbeitet habe, erschien mir die Arbeit an der Telefon-Hotline am geeignetsten. Über diese werden hilfsbereite Bürger darüber informiert, wohin Sachspenden gebracht oder an wen Geldspenden überwiesen werden können. Ich hatte Bedenken, dass man mich wegen meiner Blindheit abweisen würde. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich noch nie einer Arbeit nachgegangen bin, bei der meine Blindheit weniger eine Rolle gespielt hat.

Mein Arbeitsplatz sieht aus wie der Empfangstresen einer Arztpraxis. Kein Wunder, denn die Praxisklinik hat der Marburger Flüchtlingshilfe einige Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Nach einer kurzen Schulung wurden wir mit einem Handbuch, das die wichtigsten Telefonnummern und Floskeln enthält, auf die Menschheit losgelassen.

"Hallo", "Auf Wiedersehen", "Dankeschön", sagen die Kommenden und Gehenden stolz, während sie an mir vorbeiströmen. Neben dem Telefonieren übernehme ich somit auch die Aufgaben einer Empfangsdame. Da viele nicht wissen, wie sie einen blinden Menschen ansprechen sollen, trage ich ein Namensschild. Davon Gebrauch machen allerdings nur meine deutschen Mitbürger. Die Flüchtlinge haben keine Berührungsängste. Schließlich kann man sich mit einem "Guten Morgen" oder einem einfachen "Hallo" fast jedem verständlich machen.

Diese erfrischend unkomplizierte Form der Kommunikation zieht sich durch den gesamten Umgang mit den Flüchtlingen. Braucht jemand ein Heft oder einen Stift für den Sprachkurs, kennt aber die Vokabeln nicht, nimmt er meine Hand und legt sie auf den Stapel mit Schreibblöcken oder taucht sie in die Stiftekiste. Ich habe das Gefühl, wenig von den Menschen zu wissen, die zu mir kommen. Ich kenne weder ihre Hautfarbe, noch sehe ich, ob Sorge oder Hoffnung ihre Gesichter prägt oder ob sie der Jahreszeit angemessen gekleidet sind. Umso verblüffender ist es, wie gut die Verständigung klappt.

Neue Gesten, die mir geduldige Kollegen erklären, nehme ich in meinen Körpersprach-Wortschatz auf. So versuche ich, was ich sage, mit Handbewegungen zu unterstreichen: zwei Finger in die Höhe, wenn der nächste Sprachkurs um zwei Uhr nachmittags beginnt, die flache Hand senkrecht als Stoppschild, um manch Übereifrigen davon abzuhalten, hinter den Empfangstresen zu huschen, wo wir Süßigkeiten oder Utensilien zur Babypflege aufbewahren.

Ich war anfangs schockiert, wie schnell es zu Eifersucht und hierarchischen Strukturen kommen kann, wenn viele Menschen auf engem Raum zusammengepfercht sind. Einmal brachte eine Frau eine Tasche voller Süßigkeiten offen sichtbar in die Aufnahmestelle. Rücksichtslos drängten die Kinder einander aus dem Weg und schubsten die Kleinsten zu Boden, um etwas abzubekommen. So etwas entspricht nicht unseren Vorstellungen von Anstand und Höflichkeit, doch muss man sich klar machen, dass dieses Verhalten für viele im Krieg und auf der Flucht überlebenswichtig war. Was man horten kann, ist außerdem Lagerwährung, die gegen etwas anderes getauscht werden kann. Wir sind angehalten, das möglichst zu unterbinden.

Zum Telefonieren wünsche ich mir manchmal ein Innenohr-Headset, um den Lärm der etwa dreißig Kinder und ebenso vielen Erwachsenen ausblenden zu können, während sie mit Spielzeugen durch die Flure flitzen, begeistert Vokabeln abfragen oder mit den Daheimgebliebenen telefonieren.

Meine Anrufer sind meist Spender, deren Fragen ich inzwischen wie aus der Pistole geschossen beantworten kann: Wäsche zum Roten Kreuz, Geld an den Verein "Vielfalt", Bewerberfragebögen für interessierte Helfer gibt es bei uns und im Internet. Beschwerden, die man ans Ordnungsamt verweisen muss, kommen zum Glück selten. Doch es gibt auch Anrufe, für die ich recherchieren muss: Wie können Flüchtlingskinder an einem städtischen Fußballturnier teilnehmen? Oder: Wie findet man einen Übersetzer für Serbokroatisch?

Die schwierigsten Gespräche ergeben sich, wenn ich Hilfe ablehnen muss. Menschen bieten spontan Wohnraum an, aber die bürokratischen Hürden sind zu hoch; zwei Körbe mit selbstgemachtem Apfelmus, die eine ältere Dame für die Kinder spenden wollte, durfte ich aus Hygienegründen nicht annehmen. Da tut es gut, wenn ich dazu ermutigen darf, Schals für den Winter zu stricken.

Nebenbei habe ich immer ein Ohr auf die Gespräche meiner Kollegen. So erfahre ich, dass Kleidung in kleinen Herrengrößen und Reisetaschen gebraucht werden, damit die Menschen ihre Habe nicht in Müllbeuteln transportieren müssen. Der Bedarf ändert sich täglich. In der Küche fehlt es an Zucker, die Filtertüten sind alle. Ich mache mir mit der Braillezeile eine Notiz und kann so dem jungen Mann Bescheid geben, der für die Einkäufe zuständig ist.

Durch solche Kleinigkeiten werde ich immer mehr zum festen Bestandteil des Teams und bin stolz, dass ich einen bescheidenen Teil für ein menschenwürdiges Leben der Flüchtlinge in Marburg beitragen kann. Ich kann nur dazu ermutigen, sich zu engagieren. Es gibt für jeden Helfer den richtigen Platz. Und je mehr man sich den Flüchtlingen nähert, desto mehr werden sie wieder das, was sie sind: Menschen.

Bianca Bertrams (45) ist Redakteurin und Moderatorin beim Internetradiosender www.ohrfunk.de und Bezirksgruppenleiterin im Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen und lebt in Marburg.

Ihr Text ist ein gekürzter Beitrag aus "Die Brücke  –  Zeitschrift in Punktschrift für junge Leute", Ausgabe 10/2015, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Jugendschrifttum für Blinde, gebildet vom DBSV und dem Deutschen Hilfsmittelvertrieb (DHV)

Das bisschen Haushalt macht "Mann" schon allein

So lautete der Titel eines Haushaltsseminars für Männer, das im November letzten Jahres im AURA-Hotel Saulgrub stattfand. Gert Schulz berichtet vom Eiertrennen, Amerikaner backen und anderen Herausforderungen.


Ich hatte meiner Partnerin in Aussicht gestellt, dass sie sich künftig, wenn sie abends von der Arbeit kommt, an einen gedeckten Tisch setzen kann. Das war der Grund, weshalb ich mich zu dem Haushaltskurs anmeldete.

Nach unserer Ankunft in Saulgrub erhielten wir sechs Männer und die zwei "Quotenfrauen" Namensschilder der besonderen Art: Küchenschürzen mit unseren aufgestickten Vornamen. Damit gab es kein Zurück mehr!

Der Kurs stand unter der Federführung von Margit Giegerich, die Leiterin des Frauenreferats des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes und Frauenbeauftragte des DBSV ist. Letzten Endes haben auch Frauen etwas davon, wenn Männer den Haushalt schmeißen können. Der Hauswirtschaftsleiter Hans Meier übernahm den Job des Küchenmeisters und leitete die Geschicke in der Küche an. Rehalehrerin Kathrin Schreck war für den Teil der Lebenspraktischen Fähigkeiten (LPF) zuständig. Alle drei gaben uns von Anfang an das Gefühl, dass wir in dem Kurs gut aufgehoben sind und all unsere Fragen ihren Platz finden würden.

In zwei Vierergruppen aufgeteilt, wurde immer eine Gruppe von Hans und Margit in der Lehrküche betreut, während Kathrin der anderen Gruppe Tipps und Tricks rund um den Haushalt näherbrachte. Am Nachmittag tauschten die beiden Gruppen.

Ob Blattsalat, Wienerle im Teigmantel, Ungarische Gulaschsuppe, Schnitzel oder Salzkartoffeln, ob Leberkäse mit Spiegelei oder Toast Hawaii  –  unter der kompetenten Anleitung gelang alles. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass es so einfach ist, einen Obstquark zu machen oder Amerikaner und Schokoladenkuchen zu backen. Gewusst wie, lautete das Motto. Nicht nur das Zusammenwerfen der richtigen Zutaten, sondern auch ihre Vorbereitung will gelernt sein. Dieser Teil interessierte mich ganz besonders. Während wir also in der Küche die sichtbaren Ergebnisse produzierten, zeigte uns die Rehalehrerin verschiedenste Schäl- und Schneidetechniken, wie man Eier trennt, Äpfel entkernt oder Orangen und Zitronen auspresst.

Gegessen haben wir die Gerichte immer gemeinsam mit der anderen Gruppe und auch das Aufräumen und Saubermachen, was zum Kochen leider dazugehört, erledigten wir gemeinschaftlich.

Neben praktischen Küchentipps erklärte Kathrin uns auch, wie wir unseren restlichen Haushalt gut bewältigen können. Beim Knopf-Annähen, Bügeln oder bei der Wäschepflege hat mir das Erklären und Zeigen voll ausgereicht. Das Socken- und Hemden-Zusammenlegen konnten wir vor Ort ausgiebig üben. Am Ende des LPF-Teils stellten wir eine Liste der verwendeten Utensilien zusammen, darunter Eitrenner, Sparschäler und spezielle Schneidunterlagen. Einige Geräte gibt es nur im Hilfsmittelladen, das Allermeiste ist aber in jedem Haushaltswarengeschäft zu finden.

Noch zu Beginn der fünf Kurstage hielten sowohl die anderen Kursleiter als auch wir Teilnehmer es kaum für möglich, all das zu schaffen, was Margit Giegerich uns in den Kursplan geschrieben hatte  –  doch sie behielt Recht und so waren die Seminartage zwar mitunter anstrengend, aber vor allem spannend und lehrreich. Zu Hause heißt es jetzt ausprobieren und täglich anwenden, damit die Handgriffe routinierter werden. Den Eintopf habe ich bereits erfolgreich nachgekocht.

Gert Schulz (52) ist Diplom-Informatiker und lebt in Heidelberg.


Dazu ein Bild: Rollt Wienerle in Teig ein: Gert Schulz lernt die Zubereitung vieler Leckereien im Haushaltskurs für Männer


Info

"Das bisschen Haushalt macht 'Mann' schon allein"
6.-10.11.2016
AURA-Hotel Saulgrub

Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 88 45 / 99-0
E-Mail: info@aura-hotel.de



Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Unter der Rubrik "Forum" schreiben Leser für Leser. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen, Kommentare oder Leserbriefe per

E-Mail an gegenwart@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr.19, 10179 Berlin

Panorama:

Tourismus

Zeche Zollern: Neue Dauerausstellung folgt dem Zwei-Sinne-Prinzip

Mit der Dauerausstellung zur Geschichte des Kohlebergbaus im Ruhrgebiet beschreitet das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund neue Wege: Über ein Blindenleitsystem, Objekte, Fotos und Schriften zum Tasten sowie Hörstationen können sich blinde und sehbehinderte Besucher die Präsentation im historischen Verwaltungsgebäude des Bergwerks eigenständig erschließen. Darüber hinaus sind alle Vitrinen für Rollstuhlnutzer unterfahrbar.

Bei Konzept und Umsetzung der Schau hat das Museum eng mit der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe NRW sowie mit Vertretern der Blinden- und Sehbehindertenvereine NRW zusammengearbeitet. "Wir verstehen unser Museum als ein Forum, das möglichst viele Gruppen der Gesellschaft in seine Arbeit einbezieht", betont Museumsdirektor Dirk Zache. Auch in den anderen Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) sollen die Barrieren nach und nach abgebaut werden.

Die Ausstellung im Industriemuseum Zeche Zollern folgt dem Zwei-Sinne-Prinzip. Durchgehendes Element in den 15 Räumen sind rote Stelen, die zu sprechen beginnen, wenn man ein Schubelement herauszieht. Zentrale Texte in Pyramiden- und Brailleschrift sowie Tastfotos mit reliefartigen Konturen ergänzen die Vorlesefunktion. Auf der Rückseite der Stelen befindet sich ein Orientierungsplan mit Hinweisen auf weitere Hörstationen und taktile Objekte im jeweiligen Raum.

Mehr Infos beim
LWL-Industriemuseum Zeche Zollern
Tel.: 02 31 / 69 61-0
E-Mail: zeche-zollern@lwl.org
www.lwl-industriemuseum.de


Dazu ein Bild: Zeche zum Tasten: Dortmunder Industriemuseum wird barrierefrei

Recht

Urteil zum Diskriminierungsschutz in Stellenbesetzungsverfahren

Öffentliche Arbeitgeber sind gemäß § 82 Satz 2 SGB IX verpflichtet, schwerbehinderte Bewerber, die dem Anforderungsprofil für eine ausgeschriebene Stelle entsprechen, zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen (vgl. "Gegenwart" 10/2014). Wie das Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein in seinem Urteil vom 9. September 2015 entschieden hat (Az. 3 Sa 36/15), gilt dies auch, wenn der Bewerber einen Auswahltest nicht bestanden hat.

Im Streitfall hatte ein öffentlicher Arbeitgeber Ausbildungsplätze zum Verwaltungsinformatiker ausgeschrieben. Ein schwerbehinderter Bewerber, der das Anforderungsprofil erfüllte (mindestens vollwertige Fachhochschulreife), erhielt eine Absage, nachdem er den ersten Eignungstest nicht bestanden hatte. Dies nahm er zum Anlass, um einen Entschädigungsanspruch geltend zu machen.

Im Berufungsverfahren hat das Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein entschieden, dass die Vorinstanz  –  das Arbeitsgericht Flensburg  –  den Arbeitgeber zu Recht zu einer Zahlung von zwei Monatsgehältern verurteilt hatte. Nach Ansicht des Gerichts sei das Bestehen des Tests nicht Gegenstand des Anforderungsprofils, sondern Teil des Auswahlverfahrens gewesen. Damit liege ein Fall von Diskriminierung aufgrund der Schwerbehinderung vor.

Gesellschaft

Hilfsmittelbörse für Flüchtlinge

Auf Facebook gibt es eine englisch-deutschsprachige Hilfsmittelbörse für Flüchtlinge mit Behinderungen. Auf der Plattform www.facebook.com/ability4refugees können sich Anbietende mit Suchenden von Hilfsmitteln vernetzen. Die Plattform verfügt über drei Untergruppen: Mobilität, Kommunikation und Alltagshilfen.

In Deutschland ist es für Flüchtlinge mit Behinderungen oft schwer, Hilfsmittel wie Rollstühle, Hörgeräte oder Sehhilfen zu bekommen. Die Gesetze sehen in der Regel nur eine akute medizinische Versorgung vor.

Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) und die Andreas-Mohn-Stiftung wollen mit ability4refugees Hilfsmittel für Flüchtlinge vermitteln. Über die Plattform können behinderte Menschen Hilfsmittel, die sie selbst nicht (mehr) brauchen, kostenfrei anbieten. Flüchtlinge, die Hilfsmittel benötigen, können ihrerseits Gesuche veröffentlichen.

Sport

Fußball: Spielbeschreibungen im Internet

Am 2. März stellte das Kompetenzzentrum für Sehbehinderten- und Blindenreportage (ZSBR) seine neue Webseite der Öffentlichkeit vor. Auf www.blindenreportage.de sind bereits einzelne Live-Beschreibungen von Spielen der 1. und 2. Bundesliga zu hören. Ziel ist es, die Reportagen möglichst vieler Spiele online zu stellen.

Das Zentrum bildet interessierte Reporter fort, um Beschreibungen auf professionellem Niveau anbieten zu können. Anders als bei der Radioübertragung geht es darum, den kompletten Spielverlauf zu beschreiben, damit blinde und sehbehinderte Menschen das Spiel im Stadion mitverfolgen können.

Bayer 04 Leverkusen hat die Blindenreportage 1999 als erster Club in Deutschland eingeführt. Durch das Engagement des Zentrums bieten diesen Service heute alle Vereine der 1. Bundesliga sowie fast alle Clubs der 2. Liga an. Die 3. Liga ist dabei nachzuziehen.

Die Idee zu dem in Europa einzigartigen Kompetenzzentrum hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL). 2014 gegründet, läuft es unter Federführung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und wird von DFL und Aktion Mensch unterstützt.



AURA-Hotels: Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern):
    Hotel mit ca.50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein):
    Hotel mit ca.50 Betten
  • Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen):
    Hotel mit ca.100 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt):
    Pension mit ca.30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen):
    Pension mit ca.20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen):
    Pension mit ca.20 Betten
  • Saulgrub (Bayern):
    Hotel mit ca.90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

"Für die Rente fühlte ich mich zu jung"

Johannes Seewald, 53

Bis zu einem Samstag im Mai 2003 war in meinem Leben alles in bester Ordnung. Ich arbeitete bei einem Bauunternehmen als Lkw-Fahrer und genoss die Wochenenden mit meiner Frau und meinen beiden Söhnen im hauseigenen Garten. An dem besagten Samstag grub ich mit einem Minibagger den Garten um, als es passierte ... An den genauen Unfallhergang kann ich mich nicht erinnern. Meine Familie erzählte mir später, dass ich den Bagger abgestellt hatte und an ihm vorbeilaufen wollte, dann kippte er plötzlich um und ich lag darunter.

Nach zwölf Tagen erwachte ich in der Intensivstation der Unfallklinik Murnau. Ich bat die Krankenschwester, die gerade in meinem Zimmer war, das Licht anzuschalten. Sie antwortete, dass es an meinen Augen liege, dass ich nichts sehe. Noch schlimmer war, dass ich meine Beine nicht spürte. Wegen einer Rippen- und Beckenfraktur war ich am Bett fixiert.

Ein Gespräch mit dem Chefarzt ließ mich wissen, dass mein Sehvermögen nicht zurückkommen würde, da durch den hohen Blutdruck der Sehnerv beschädigt worden war. Außerdem war fraglich, ob ich jemals wieder laufen könnte. Der Schock saß tief. Auch meine Familie war sprachlos, doch sie hielt zu mir und alle versuchten, mich aufzubauen.

Nachdem sich mein Zustand stabilisiert hatte und ich in ein normales Krankenzimmer verlegt worden war, besuchte mich eine blinde Physiotherapeutin, die in der Unfallklinik arbeitete. Sie erklärte mir, welche Möglichkeiten es in meiner neuen Situation gibt und wie ich mein Leben nach Rehabilitation und Umschulung ohne Sehkraft meistern könnte. Sie kam jeden Tag in ihrer Mittagspause zu mir und bereitete mich Stück für Stück auf das vor, was mir bevorstand. Eine ihrer Empfehlungen war, die Blindenschrift zu erlernen. Dazu gab sie mir eine leere Sechserpackung Eier und sechs Tischtennisbälle. Indem ich die Bälle entsprechend einsortierte, konnte ich mir trotz meiner vom Unfall tauben Hand die Punktekonstellationen der Braillebuchstaben einprägen. Als wieder Gefühl in meine Finger kam, war die Umstellung auf Punktschriftpapier ein Leichtes.

Nach zweieinhalb Monaten Muskelaufbautraining konnte ich mit einer Gehhilfe wieder laufen. Ich absolvierte ein Mobilitätstraining und ging bald allein mit einem Langstock zu meinen Behandlungen oder im Park spazieren. Meine Ergotherapeutin organisierte einen Tagesausflug ins AURA-Hotel Saulgrub. Sie wollte mir zeigen, dass man auch als blinder Mensch Urlaub machen kann, ohne auf eine Begleitperson angewiesen zu sein. Ich hörte ab und an Hörbücher und konnte nach vier Monaten fleißigen Lernens Punktschriftbücher in Vollschrift lesen. Die neu gewonnene Selbstständigkeit tat mir gut.

Der Sozialdienst des Krankenhauses legte mir nahe, einen Antrag auf Frührente zu stellen. Die Physiotherapeutin, die mich immer noch regelmäßig besuchte, riet mir stattdessen, mich an den Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) zu wenden. Dort würde man mich bei einer Wiedereingliederung ins Berufsleben unterstützen können. Mit meinen 40 Jahren fühlte ich mich zu jung für die Rente und nahm Kontakt mit dem BBSB auf. Mir wurde eine Arbeitserprobung im Berufsförderungswerk Würzburg angeboten, um mich für eine Umschulung zur Fachkraft für Telemarketing zu qualifizieren. Doch schon am zweiten Probetag war mir klar, dass dies nicht der richtige Weg für mich wäre. Mein Unfall lag erst ein Jahr zurück und ich fühlte mich überfordert. Ich widersetzte mich jedem, der versuchte, mich zu der Umschulung zu überreden. Ich hatte keine Lust, noch einmal die Schulbank zu drücken.

Erst bei einem EDV-Kurs im AURA-Hotel Saulgrub im November 2004 hatte ich ein Einsehen. Der Kursleiter, der uns die Inhalte kompetent vermittelte, obwohl er nie einen Computer gesehen hatte, überzeugte mich, dass auch ich eine Umschulung schaffen würde. So ging ich im Berufsförderungswerk für zweieinhalb Jahre wieder zur Schule und ließ mich zur Fachkraft für Telemarketing ausbilden.

Nach meinem Abschluss im September 2007 zog ich wieder zu meiner Familie, die mir in der ganzen Zeit den Rücken gestärkt hatte. Nun begann für mich die Arbeitssuche. Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten schrieb im Jahr darauf in der Einsatzzentrale eine Stelle aus, auf die mein neues Berufsbild passte. In einem langen Vorstellungsgespräch versuchte ich, alle zwölf Beamten davon zu überzeugen, dass ich die Arbeit bewältigen kann. Da ich wusste, dass im Finanzamt ein blinder Mann arbeitet, schlug ich den skeptischen Polizeibeamten am Ende vor, dass sie sich dort ein Bild machen könnten, wie die Arbeit mit technischen Hilfsmitteln funktioniert. Kurze Zeit später erhielt ich die Zusage.

Der Wechsel von einem Beruf, bei dem ich ständig draußen unterwegs war, in einen Büroberuf bedeutete eine erhebliche Umstellung. Doch ich habe mich schnell eingearbeitet und verstehe mich super mit meinen Kollegen. Besonders freut mich, dass seit letztem Jahr auch zwei blinde Frauen im Polizeipräsidium arbeiten.

Meinen Urlaub verbringe ich seit dem Unfall jedes Jahr mit Wandern und Skifahren in Saulgrub. Dass es für mich so gut laufen würde, hätte ich damals auf der Intensivstation nicht für möglich gehalten. Mein Motto lautet heute: Nie aufgeben, man kann immer etwas aus seinem Leben machen!

Johannes Seewald (53) lebt mit seiner Familie in Kempten im Allgäu.


Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Ein Mann mittleren Alters sitzt an einem langen, gebogenen Schreibtisch in einer Einsatzzentrale und schreibt auf einer Tastatur mit Braillezeile. Vor ihm stehen drei Monitore in einer Reihe und ein Telefon mit großem Display. Der Mann trägt ein kariertes Hemd, schaut nach links in Richtung Kamera und lächelt freundlich.

Service/Recht:

Schattenvereinbarung ins Licht gerückt

Die Weiterleitung eines Antrags an einen anderen Kostenträger darf nicht zulasten des Antragstellers gehen. Dies beschied das Verwaltungsgericht Trier Anfang dieses Jahres. Konkret geht es um den Anspruch von behinderten Erwerbstätigen auf eine neue Hilfsmittelausstattung am Arbeitsplatz, wenn die vorhandene Ausstattung wegen technischer Entwicklungen nicht mehr ausreichend funktioniert. Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm) erläutert das Urteil.

Von Dr. Michael Richter  


Erwerbstätige Menschen, die am Arbeitsplatz nicht nur auf den PC, sondern auch auf eine individuell angepasste Hilfsmittelausstattung angewiesen sind, kennen das Problem: Die Software wird erneuert und schon kommt das System ins Straucheln. Durch die Umstellung des häufig verwendeten Betriebssystems "Windows XP" auf eine modernere Version wurden Neuausstattungen mit Hilfsmitteln in den vergangenen Jahren gerade bei blinden oder sehbehinderten Menschen notwendig. Bisher wurden die Kosten meist von den Arbeitsagenturen oder der gesetzlichen Rentenversicherung übernommen. Als sich die Anträge aber häuften, wurde es schwierig mit der Bewilligung, so dass es vermehrt zu Anfragen bei der rbm kam. Die Ratsuchenden waren entweder an den Arbeitgeber verwiesen worden, der angeblich verpflichtet sei, die Arbeitsplätze behinderungsgerecht zu gestalten, oder die Anträge waren gemäß § 14 SGB IX zuständigkeitshalber an die Integrationsämter weitergeleitet worden.

Im Zuge der ersten Vertretungen dieser Fälle stellte sich heraus, dass das geänderte Vorgehen insbesondere einer zwischen der gesetzlichen Rentenversicherung und den Integrationsämtern abgeschlossenen "Verwaltungsvereinbarung" geschuldet war. Diese besagt sinngemäß, dass der Arbeitgeber eines schwerbehinderten Menschen für die Folgen technischer Umstellungen verantwortlich sei, was die behinderungsgerechte Umgestaltung des Arbeitsplatzes einschließt. Demnach müsse nicht der Träger der beruflichen Rehabilitation (also zumeist die gesetzliche Rentenversicherung) für die Kosten aufkommen, der Arbeitgeber könne aber einen Zuschuss beim Integrationsamt beantragen.

Durch die rbm konnte eine Vielzahl der Fälle im Sinne der schwerbehinderten Arbeitnehmer und ihrer Arbeitgeber abgeschlossen werden. Jedoch blieb ein Urteil, das für eine grundsätzliche Klärung des Sachverhalts gesorgt hätte, zunächst aus, weil die gesetzliche Rentenversicherung den Anspruch behinderter Menschen auf Hilfsmittelausstattung im Einzelfall nach langem Kampf immer anerkannte. Eine gerichtliche Entscheidung gab es nur in Form eines Beschlusses in einem einstweiligen Rechtsschutzverfahren des Sozialgerichts Regensburg (Beschluss vom 20.12.2013; Az.: S 10 R 4302/ 13 ER). Dieser reichte aber nicht aus, um die Rechtsfrage endgültig zu klären und die alle Beteiligten belastende Verwaltungspraxis zu ändern.

Anfang dieses Jahres erging schließlich ein Urteil, das nun hoffen lässt, dass Arbeitgeber durch die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen nicht mehr mit zusätzlichen Kosten belastet werden und die Betroffenen nicht teilweise jahrelang auf die dringend benötigte Hilfsmittelausstattung am Arbeitsplatz warten müssen. Der Entscheidung des Verwaltungsgerichts Trier (Urteil vom 28.1.2016; Az.: 2 K 2350/15.TR) lagen drei gleichgelagerte Anträge blinder Arbeitnehmer eines großen Arbeitgebers bei ihrer gesetzlichen Rentenversicherung zugrunde. Zwei Anträge wurden mit der beschriebenen Begründung gemäß § 14 SGB IX an das örtlich zuständige Integrationsamt fristgerecht weitergeleitet, bei einem Antrag wurde dies versäumt. Dem bei der gesetzlichen Rentenversicherung verbliebenen Antrag wurde nach einem Widerspruchsverfahren vollständig stattgegeben, in den beiden anderen Fällen dagegen bot das Integrationsamt dem Arbeitgeber einen Zuschuss von 70 Prozent der Kosten an. Da es sich hier um eine offensichtliche Ungleichbehandlung handelte, reichten die betroffenen Arbeitnehmer Klage gegen das Integrationsamt ein. Das Verwaltungsgericht Trier führt in seinem Urteil aus:

"Es ist rechtlich ausgeschlossen, dass durch die verfahrenstechnisch fehlerhafte Weitergabe eines Antrags für den behinderten Menschen eine Anspruchsverkürzung eintritt. Die durch § 14 SGB IX geregelte Zuständigkeit erstreckt sich auch auf das Außenverhältnis, also das Verhältnis zwischen dem Bürger und der Behörde (BSG, Urteil vom 24. Januar 2013  –  B 3 KR 5/12 R; juris, VG Frankfurt a.a.O.), das bedeutet jedoch nicht, dass hierdurch Anspruchsgrundlagen, die im Verhältnis zwischen dem Bürger und dem (erst)angerufenen Rehabilitationsträger in Betracht kommen, hier etwa §§ 9 Abs. 1 Nr.2 und Abs. 2, 10 Abs. 1 Nr.2c i.V.m. § 16 SGB VI und § 33 Abs. 1, Abs. 3 Nr.1 und Abs. 8 Nr.5 SGB IX, nunmehr wegen der Weiterleitung überhaupt nicht mehr geprüft werden. Die Klärung der Zuständigkeit darf nicht zulasten der jeweiligen Antragsteller gehen. Diese sind in der Regel auf eine schnelle Leistungserbringung angewiesen (vgl. u.a. BSG, Urteil vom 24. Juni 2008  –  B 11b AS 19/07 R). Nach den oben gemachten Ausführungen ist es dem Beklagten unbenommen, letztlich Rückgriff beim ursprünglich angerufenen Rehabilitationsträger zu nehmen.

Bei seiner neuen Ermessensbetätigung wird der Beklagte auch zu berücksichtigen haben, dass in der Vergangenheit vom zuständigen Rehabilitationsträger vergleichbare Leistungen umfassend übernommen wurden. Ferner wurden aktuell in einem exakt gleich gelagerten Fall einem anderen Arbeitnehmer die Leistungen erneut bewilligt. Insofern ist das Ermessen des Beklagten erheblich reduziert. Dabei ist ferner auch zu berücksichtigen, dass nach der Rechtsprechung der Sozialgerichte die Erklärung des Arbeitgebers, Arbeitsplätze mit den notwendigen blindentechnischen Hilfsmitteln auszustatten, einer Leistungserbringung nicht entgegensteht. Ansprüche gegen Rehabilitationsträger auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben in Form technischer Arbeitshilfen haben Vorrang vor den Ansprüchen gegenüber Arbeitgebern nach Teil 2 des SGB IX auf eine behindertengerechte Arbeitsplatzausstattung (SG Dresden, Urteil vom 28. Februar 2011  –  S 24 KN 625/09; juris m.w.N.)."

Nach diesen eindeutigen Worten besteht die begründete Hoffnung, dass die fragwürdige Verwaltungsabsprache keine Anwendung mehr findet und Arbeitgeber nicht länger mit Kosten für notwendige Hilfsmittelausstattungen belastet werden. Darüber hinaus dürften langwierige Rechtsstreitigkeiten vermieden werden, so dass die behinderten Arbeitnehmer rascher versorgt werden können. Tatsächlich war es höchste Zeit für eine gerichtliche Entscheidung, denn es hatte sich unter Arbeitgebern bereits herumgesprochen, dass bei der Modernisierung der Betriebsinfrastruktur und der gleichzeitigen Beschäftigung schwerbehinderter Menschen erhebliche Mehrkosten drohen und die dringend benötigte Hilfsmittelausstattung teilweise jahrelang nicht erfolgt.

Dr. Michael Richter
Geschäftsführer der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"



Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH wird vom DBSV als Alleingesellschafter unterhalten. Die Beratung wird in der Regel von behinderten Juristen durchgeführt und ist für Mitglieder der DBSV-Landesvereine kostenfrei.

Kontakt:
rbm gGmbH
Biegenstr.22, 35037 Marburg
E-Mail: kontakt@rbm-rechtsberatung.de
www.rbm-rechtsberatung.de

Telefonische Sprechzeiten:
Marburg, Tel.: 0 64 21 / 9 48 44-90 oder -91
     montags und mittwochs, 13 bis 17 Uhr, freitags, 9 bis 14 Uhr
Berlin, Tel.: 0 30 / 28 53 87-160
     dienstags und donnerstags, 13 bis 17 Uhr

Medien:

Bücher

Das Leuchten in der Ferne

Ein Buch-Tipp von Gabi Schulze, Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)


Als Moritz Martens die langen Gänge des Bürgeramts betritt, ahnt er nicht, dass sie ihn nach Afghanistan führen werden. Von einer Frau namens Miriam Khalili in ein Gespräch verwickelt, erfährt der ehemalige Kriegsreporter von einer jungen Afghanin, die als Junge verkleidet unter den Taliban lebt. Martens glaubt, einer erstklassigen Reportage auf der Spur zu sein und entschließt sich, mit Miriam nach Afghanistan zu reisen. Doch in der Bergwelt Afghanistans wird er in Miriams Familiengeschichte und die Geiselbefreiung ihres Ex-Mannes verwickelt. Eine fesselnde Geschichte, sorgfältig recherchiert, stimmig und überzeugend erzählt.

Linus Reichlin: Das Leuchten in der Ferne
1 CD DAISY (9:19 Stunden)
Sprecher: Roland Friedel

Die rechte Hand des Teufels

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei (NBH)


Mit Anfang siebzig ist John Gload des Tötens müde. Fünfzig Jahre lang hat er als Auftragskiller im Westen der USA Menschen umgebracht, ohne jemals gefasst zu werden. Doch nun ist es genug und er stellt sich. Im Gefängnis trifft er auf den jungen Polizisten Val Millimäki, der wie er auf einer Farm in Montana aufgewachsen ist. Val versucht, dem alten Killer zu entlocken, wo er seine zahlreichen Opfer verscharrt hat, doch der Alte lässt sich nicht in die Karten sehen. Zwischen den beiden Männern entspinnt sich ein Psychoduell, das die Wunden und Abgründe in ihrem Leben offenlegt. Sie sprechen über das Land, die Gewalt, die Vögel und die Isolation.

Zupans Debütroman ist kein blutrünstiger Thriller, die Spannung dieser Geschichte entsteht allein aus der behutsamen Annäherung der beiden Hauptfiguren. Eine wunderbar ruhige Parabel über die Einsamkeit, die jeder von uns in sich trägt.

Kim Zupan: Die rechte Hand des Teufels
1 CD DAISY (10:50 Stunden)
Sprecher: Thor W. Müller

Das barmherzige Fallbeil

Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei (WBH)


Der wohl ungewöhnlichste aller seltsamen Kommissare, Jean-Baptiste Adamsberg, steht vor einem neuen rätselhaften Fall. Dieses Mal untersuchen er und seine Kollegen Selbstmorde, die keine sind, und gehen den lang zurückliegenden Geschehnissen auf einer kleinen Insel im Westen von Island nach. Gleichzeitig stoßen sie auf einen Bund, der die Französische Revolution um Robespierre wieder aufleben lässt. Hin- und hergerissen zwischen den eisigen isländischen Nebeln und den blutigen Ritualen der Geheimgesellschaft stolpern der liebenswerte Kommissar und seine nicht weniger liebenswerte Brigade von einem mysteriösen Ereignis in das nächste. Eine skurrile und zugleich spannungsgeladene Geschichte, getragen von ausgefeilten Charakteren.

Fred Vargas: Das barmherzige Fallbeil
1 CD DAISY (13:50 Stunden)
Sprecherin: Beate Reker



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Falsche Fährten

In Deutschland werden mehrere Ärzte getötet. Eines der Opfer wurde sogar bestialisch gefoltert. Nicolas Eichborn und Helen Wagner vom Bundeskriminalamt werden mit dem Fall beauftragt. Im Zuge ihrer Ermittlungen stellen sie fest, dass die Opfer eines verbindet: Sie alle haben an einem gemeinsamen Projekt zu Zeiten der DDR gearbeitet  –  ein Projekt, das Todesopfer forderte. Die beiden Ermittler tauchen ein in die Welt der Pharmariesen und erfahren sehr schnell, dass es Menschen gibt, die für Geld über Leichen gehen.

Nicolas Eichborn und Helen Wagner  –  ein unkonventionelles Ermittlerpaar in seinem zweiten Fall. Rasant, mit wahrem Hintergrund.

V.S. Gerling: Falsche Fährten
1 CD DAISY (13:03 Stunden)
Sprecher: Peter Unglert
Preis: 29 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen.

Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz
Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Hörfilme

Steve Jobs

Unbeherrscht und cholerisch, aber immer sein Ziel vor Augen: einen Computer für jedermann zu schaffen. Steve Jobs hat aus seiner großen Vision Wirklichkeit werden lassen. Mit iMac, iPhone und iPad ist es ihm gelungen, seine Produkte auch als Design-Ikonen zu vermarkten. Der 2011 verstorbene Apple-Gründer lebte ein Leben zwischen Verehrung und Verachtung. Er stand an der Spitze eines der umsatzstärksten Unternehmen der USA und nutzte vor allem die Produktpräsentationen, um seine eigene Person zu glorifizieren. Vom Macintosh 1984 über den NeXT 1988 bis zum iMac 1998 beleuchtet der Film in drei Episoden, wie Steve Jobs Erfolge feierte und gleichzeitig seine Kollegen und Mitstreiter gegen sich aufbrachte.

Steve Jobs (Drama)
Regie: Danny Boyle
Drehbuch: Aaron Sorkin
Mit Michael Fassbender, Kate Winslet, Seth Rogen u.a.
Audiodeskription: Eurotape
DVD und Blu-ray sind im Handel erhältlich.

Musik

Remember a Day

Die Verbindung von natürlichen und elektronischen Klängen ist das Markenzeichen des Duos "The Cellular Fools". Auf dem neuen, digital veröffentlichten Pop-Album "Remember a Day" erklingen die unterschiedlichsten Stimmungen und Atmosphären, Reminiszenzen und Gefühlszustände im Spiegelbild eines Tages. Thomas Zwerina und Evi Lerch experimentieren ausgiebig mit den Möglichkeiten der Bearbeitung. Bei zwei Songs ("Mr. Pink Floyd" und "Syd") macht schon der Titel deutlich, wer die musikalischen Vorbilder sind, in anderen müssen kurze Textzitate als augenzwinkernde Hinweise genügen. "All Along the Backwater" geht auf den englischen Kinderbuchklassiker "Der Wind in den Weiden" zurück, mit "Philippe Petit" wird an den französischen Hochseilartisten erinnert, der zwischen den Türmen des New Yorker World Trade Centers hin- und herspazierte. Der blinde Songwriter Zwerina und seine musikalische Partnerin schlüpfen in unterschiedliche Soundsettings und erschaffen ein Kaleidoskop aus feinsinnigen und nuancierten Klängen.

Remember a Day
Digital-Album (43:07 Minuten)
Erhältlich auf zahlreichen Download- und Streaming-Plattformen


Mehr Infos unter www.bellaphon.de/digital.php und www.the-cellular-fools.de

Rätsel:

April-Rätsel

Anna ist vier Jahre älter als Ben, Ben ist vier Jahre älter als Celine. Dora, die Mutter der drei Geschwister, hat heute Geburtstag. Sie wird so alt, wie es der Summe des Alters ihrer Kinder entspricht. Vor neun Jahren gab es schon einmal eine besondere Konstellation: Da war Dora doppelt so alt, wie die Summe des Alters ihrer drei Kinder zu dieser Zeit.

Wie alt wird Dora heute? Und wie alt war sie, als sie zum ersten Mal Mutter wurde?

Rätselautor: Dieter Schoss  


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. April an den
DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des März-Rätsels

  1. Stauer und Auster
  2. Nubier und Brunei
  3. Lachse und Schale
  4. Rassel und Erlass
  5. Reigen und Regine
  6. Pranke und Kapern

Lösungswort: Einser

Anzeigen:

Hinweis

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Brailledrucker INDEX Everest III ohne Schallschutzhaube, unbenutzt, neuwertig, VB: 800 Euro

Tel.: 01 76 / 39 10 97 15

Partnersuche

Hallo Du, ich habe ein kleines Handicap, bin aber lieb und nett. Mein Alter ist 53, bin groß und kräftig. Suche nette und liebe Freundin, die mit mir gemeinschaftlich Unternehmungen machen möchte. Höre gern von dir.

Chiffre 01/04/2016


Karin aus dem Ostteil Berlins (Hellersdorf) ist Witwe, Mitte sechzig, 1,60 m groß, vollblind, kann keine Blindenschrift, ist weltoffen, sportinteressiert (Fußball und Boxen), reise- und wanderlustig, humorvoll und für jeden Gag zu haben. Wer traut sich anzurufen unter

Tel.: 0 30 / 5 54 12 70

Gewerbliche Anzeigen

Blindenlangstockmanufaktur

www.blindenlangstockmanufaktur.de Blindenlangstock mit persönlicher Note

Tel.: 0 45 61 / 5 26 86 77

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.

SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50 / 92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Kolless Spezialuhren

www.blindenuhren.de
Ihr Spezialist für Blindenuhren


Sie legen Wert auf Qualität? Haben Fragen? Rufen Sie an! Wir beraten Sie gerne persönlich.

  • Hochwertige Blindenuhren
  • Uhren für Sehbehinderte
  • Sprechende Uhren

Tel.: 0 61 96 / 2 30 11
Mobil: 01 72 / 4 52 89 96
E-Mail: info@blindenuhren.de

Insel Usedom  –  Seebad Heringsdorf

Ferienwohnanlage Villa Stella Maris für blinde und stark sehbehinderte Gäste. Die Appartements sind blindengerecht eingerichtet und verfügen über Bad, Küche inkl. Geschirrspüler, Fernseher und Telefon.

Weitere Informationen über einen Urlaub an der See:
Deutsches Kath. Blindenwerk e.V.
Tel.: 02 28 / 96 78 79 60
E-Mail: info@dkbw.de
www.blindenwerk.de

Schottland-für-Alle  –  Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Es ist Frühling und der Sommer naht. Haben Sie Ihre Ferien schon geplant? Ob Großbritannien, Irland, Island, Malta, Skandinavien, Estland, Lettland, Russland oder ein Ziel nach Wunsch  –  ganz woanders hin. Wir planen gerne eine Reise mit Ihnen und für Sie. Ganz besonders möchten wir diesen Monat unsere Gartenreise nach England und unsere Reisen in die Provence und nach Wien empfehlen.

Alle Infos finden Sie auf unserer Homepage www.schottland-fuer-alle.com


Gerne stehen wir für weitere Infos zur Verfügung per
E-Mail: info@schottland-fuer-alle.com oder unter
Tel.: 02 11 / 43 69 13 28 bzw.
Tel.: 00 44 / 18 63 / 76 60 10

AURA Bad Meinberg

Sehr geehrte Damen und Herren, wir freuen uns, Ihnen die Möglichkeiten vorzustellen, dauerhaft im AURA Bad Meinberg zu wohnen und unsere Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Wir bieten Ihnen die Unterbringung in Wohnungen und Appartements. Oder buchen Sie ein Hotelzimmer bei uns, um einfach mal abzuschalten. Die aktuellen Preise können Sie direkt über das AURA Bad Meinberg unter der Rufnummer 0 52 34 / 90 40 oder unter der Mail-Adresse info@aura-badmeinberg.de erfragen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen

Ihr starker Partner rund um Schulung und Hilfsmittel in Süddeutschland


Verkauf von Digitalradios, Macbook und iMac, Computer-Training, Schulung zu allen Apple-Produkten und vieles mehr!

Tel.: 0 82 32 / 5 03 13 03
Im Web: www.schulze-graben.de

AASB Maria Seidling

Wir ermöglichen seit 30 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.


  • Lesephon® Vorlesesysteme
    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, aktuelle Texterkennung, Option: DAISY-Player, TextToMP3, Editor
  •     ab 2.200,00 Euro

  • Dragon NaturallySpeaking 13 oder 14 PRO
    Spracheingabe für Diktat und Programmsteuerung unter Windows, Skripte für JAWS, Office und Lesephon®, jetzt mit Echo-Funktion, 2 Tage Schulung
        Preis auf Anfrage
  • Alva Braillezeilen, 40/80 Module
    auch als Kassenmodell
        Preis auf Anfrage
  • Aktuelle JAWS-Version
    Screenreader mit Stimme Eloquence/Steffi/ Yannik/Anna
        ab 1.679,34 Euro
        Schülerpreis auf Anfrage
        Angebot bei Neukauf JAWS: 3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen
  • Verschiedene Bildschirmvergrößerungssysteme
        Preis auf Anfrage
  • Aktuell: RTFC Textkonverter (Braille, DAISY) mit Stimme Petra
        Preis auf Anfrage

Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Zertifiziert nach DIN ISO 9001/2008. Zertifizierter Fachhändler für Dragon NaturallySpeaking speziell für Blinde.

Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.


AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de
www.aasb-seidling.de

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Neu! Praktische Helfer im Haushalt

  • Eierkochautomat EK 3321
    Eierkochen einfach, sicher und bequem. Eier in die Halterung setzen, Wasser in den Kocher geben, gewünschten Härtegrad per Stellrad (mit deutlicher Markierung versehen) einstellen. So entfällt das lästige Abmessen der Wassermenge für den Härtegrad und es ist gerade für blinde und sehbehinderte Nutzer einfach, dieses Gerät zu bedienen. Wenn die Eier fertig sind, ertönt ein deutliches Tonsignal. Für bis zu 7 Eier, mit stufenlosem Einstellrad, Messbecher mit Eipicker. Heizplatte und Gehäuse aus Edelstahl, Maße: 17 * 21 * 18 cm (H *  B *  T)
        Best.-Nr.1400650  –  27,90 Euro
  • Wäschefaltbrett
    Mit dem Faltbrett falten Sie Kleidungsstücke sauber und knitterfrei bei halbem Zeitaufwand auf die gleiche Größe (ca. DIN-A4-Format). Die Kleidung lässt sich leichter stapeln und sortieren. So schaffen Sie Platz und Ordnung in Schränken und Schubladen. Einfach das Kleidungs- oder Wäschestück auf das ausgefaltete Brett legen, nacheinander den linken und rechten Flügel ein- und wieder ausklappen, dann das Unterteil hochklappen  –  fertig. Material: robuster Kunststoff, Maße zusammengeklappt: ca.60 * 23 * 2 cm (B *  T *  H)
        Best.-Nr.1442235  –  9,90 Euro

Verrückt-flottes Familienspiel

  • "Echt jetzt?!"
    Elektronisches Quizspiel mit Sprachausgabe für 2 bis 5 Spieler. Ein Druck auf den Buzzer bringt eine von über 1.000 Quizfragen. Für richtige Antworten gibt es Siegpunkte. Fehler werden vom elektronischen Game Master mit Punktabzug bestraft. Dieser leitet durchs Spiel, stellt die Fragen, zählt die Siegpunkte und kommentiert die Partie. Hatte Mona Lisa weder Augenbrauen noch Wimpern? Wechseln europäische Austern immer wieder ihr Geschlecht? Die Spieler müssen sich schnell entscheiden zwischen dem grünen Buzzer für "wahr" oder dem roten Buzzer für "falsch". Das Spielgerät wird im DHV mit taktilen Punktmarkierungen adaptiert. So kann das Spiel auch von blinden Spielern gespielt werden. Lieferung inkl. Audioanleitung auf CD und Batterien
        Best.-Nr.1855304  –  39,90 Euro

Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-0
Bestellservice:
    Tel.: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
    Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

Aus unserem Angebot für die Festnetztelefonie empfehlen wir:

  • Telefon-Sprachwahlbox "Vocally 3 Infinity"
    Sprachgesteuerte Wählhilfe auf Smartphone-Niveau für jedes analoge Festnetztelefon! Einfach die gewünschte Telefonnummer über die Tastatur eingeben und den dazugehörenden Namen aufsprechen. Zum Wählen den Hörer abnehmen bzw. die Wähltaste drücken und den Namen sprechen, die Verbindung wird automatisch hergestellt. Daneben können Sie auch mittels Ansage der Einzelziffern wählen. Max. 45 Telefonbucheinträge speicherbar, Abmessungen: ca. 10 * 7 * 2 cm, mit Kabel zur Montage zwischen Telefon und Festnetzdose
        M568  –  239,00 Euro
  • Komfortgroßtastentelefon BDP 400
    Sehr deutliche Sprachausgabe aller Menüfunktionen und Zifferntasten, 3 Direktwahltasten mit Punktschriftmarkierung, im Telefonbuch können bis zu 85 Nummern mit zugeordneten Namen gespeichert werden. Beim "Blättern" wird der im Telefonbuch gespeicherte, aufgesprochene Name genannt und kann sofort angewählt werden, Ansage der Rufnummer bzw. des gespeicherten Namens bei eingehenden Anrufen. Display-Abmessungen: 11 * 15 cm, Ziffernhöhe: 23 mm, Freisprechfunktion, auch für Schwerhörige geeignet
        M549  –  149,00 Euro

Neu in unserem Sortiment:

  • Weißer Stützstock
    Einteilig, verstellbar in der Höhe von 75 bis 100 cm, mit Derbygriff aus schwarzem Gummi, graue Gummikapsel, Gewicht: 460 g
        V045  –  29,00 Euro

Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

Marland

Olympus DM-7  –  sprachgeführtes digitales Diktiergerät

  • Einfaches, grafisches und sprachgeführtes Menü oder Steuerung durch Stimmkommandos
  • Top-Aufnahme-Qualität durch Rauschunterdrückung, Tiefbassfilter, Zoomfunktion zum Ausblenden von Hintergrundgeräuschen
  • DAISY 2.0/2.02 Player und Text-to-Speech Funktion; Speicher extern erweiterbar; WiFi Anbindung zu Smartphones

Die neue "Bradley" Voyager  –  eine Armbanduhr zum Ertasten der Zeit

Die Zeit wird durch zwei gut tastbare Metallkugeln angezeigt, die durch Handschütteln automatisch in die richtige Position fallen.

  • Elegantes Gehäuse aus robuster Edelstahl-/Aluminium Legierung; Maße: 40 mm *  11,5 mm
  • Quarzuhrwerk, spritzwassergeschützt
  • Armband aus braunem Leder für Damen und Herren passend

Hotline: 0 75 25 / 92 05-0

Besuchen Sie uns auf www.marland.eu/gegenwart und melden Sie sich für unseren monatlichen E-Mail-Newsletter an.

AURA-Hotel Saulgrub

Urlaub  –  Seminare  –  Reha
"Ankommen, aussteigen  –  daheim sein"


Ihr "Rundum-Verwöhn-Hotel" in den Ammergauer Alpen. Bei uns fühlen sich blinde, sehbehinderte und sehende Gäste wohl. Wir bieten Ihnen ein gepflegtes Ambiente ohne Barrieren zum Urlauben, Tagen und Kuren.

Besuchen Sie uns auch unter www.aura-hotel.de


AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub gGmbH
Alte Römerstr.41-43, 82442 Saulgrub/Obb.
Tel.: 0 88 45 / 99-0
Fax: 0 88 45 / 99-121
E-Mail: info@aura-hotel.de


Alleingesellschafter: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

RTB

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an"  –  "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.


RTB GmbH & CO. KG
Tel.: 00 49 (0) 52 52 / 97 06-0
www.rtb-bl.de

Second Sight

Haben Sie Retinitis Pigmentosa?
Neue Hoffnung für Blinde


Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.

Drei gute Gründe sprechen für Argus II:

  • Argus II kann Ihnen ermöglichen, unabhängiger zu sein und die Lebensqualität zu verbessern.
  • Argus II wird den speziellen Anforderungen des täglichen Gebrauchs individuell angepasst. Die Benutzer von Argus II erhalten dazu ebenfalls ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm.
  • Vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkasse!

Argus II ist langfristig zuverlässig und bietet Vorteile für die Patienten  –  vielen von ihnen schon seit bis zu sieben Jahren.

Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die von den Patienten erfüllt werden müssen. Hierzu gehören u.a.:

  • ein Lebensalter von über 25 Jahren
  • eine schwer bis hochgradig ausgeprägte Retinitis pigmentosa oder
    • Usher-Syndrom
    • Chorioideremie
    • Stäbchen-Zapfen-Degeneration
    • Lebersche kongenitale Amaurose
    • Bardet-Biedl-Syndrom
  • mit Sehschärfe Lichtwahrnehmung oder weniger beschränkt
  • Personen mit nutzbarer formerkennender Sehfähigkeit vor Beginn der Degeneration

Second Sight Hotline: 0800-184-4321
E-Mail: patients@secondsight.com
www.secondsight.com

SightCity

18. bis 20. Mai 2016
Sheraton Hotel Frankfurt am Main
18. und 19. Mai: 10 bis 18 Uhr, 20. Mai: 10 bis 16 Uhr


Die weltweit führende Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel

  • Freier Eintritt
  • Abholservice für sehgeschädigte Besucher vom Messebahnhof
  • Persönliche Messeguides
  • Hersteller präsentieren Neuheiten und Bewährtes auf 2 Ebenen

SightCity Forum (gefördert durch: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, aus Mitteln des Ausgleichsfonds)


Hochklassiges Vortrags-Programm

  • Medizinische Fachvorträge, Fortbildungen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen
  • Weiterbildung für Ärzte und Fachberufe
  • Beratung durch Selbsthilfegruppen und Institutionen
  • BBWs und BFWs informieren über Arbeit, Ausbildung und Beruf

Für medizinische Fragen rund um das Thema Augen steht Ihnen werktags unsere Telefon-Hotline 0 18 05 / 87 00 18 bereits von Montag, den 9.5.2016 bis Mittwoch, den 25.5.2016 von 10 Uhr bis 16 Uhr zur Verfügung!


Veranstaltungsort: Hotel Sheraton
Frankfurt-Airport
Hugo-Eckener-Ring 15 60549 Frankfurt / Main


Kontakt:
SightCity
Frankfurt, c/o Metec AG
Hasenbergstr.31, D-70178 Stuttgart
Telefon: +49 (0) 7 11 / 6 66 03 18
Fax: +49 (0) 7 11 / 6 66 03 33
E-Mail: info@sightcity.net
www.sightcity.net

BAUM  –  Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte

SightCity
Wir sind dabei!
18.-20.5.2016


Einfach ultra cool: die neue Braillezeile VarioUltra

VarioUltra ist unsere neue mobile Braillezeile mit 20 oder 40 Brailleelementen und 8-Punkt-Brailleeingabe. VarioUltra verfügt über eine leistungsfähige Textverarbeitung, die auch die Ein- und Ausgabe in Kurzschrift beherrscht. VarioUltra kann Word DOC- und DOCX-Dateien öffnen und bearbeiten sowie PDF- und Excel-Dateien anzeigen.

Sie kann sich gleichzeitig mit 4 Bluetooth-Geräten und einem USB-Gerät verbinden. Die Umschaltung zwischen den verbundenen Geräten erfolgt einfach jederzeit mit einem Tastendruck. So kann man gleichzeitig am PC, mit Tablet und Smartphone arbeiten. Einfach ultra cool!


  • mobil arbeiten und kommunizieren
  • besonders handlich und leicht
  • Brailleelemente mit Cursorrouting
  • Lautsprecher und Vibrationsmodul
  • Textverarbeitung mit Kurzschrift Ein- und -Ausgabe
  • Taschenrechner, Uhr und Timer
  • einfache Bedienung
  • cooles Design mit hochwertiger Optik (Gehäuse Aluminium gebürstet)

BAUM Retec AG
In der Au 22, D-69257 Wiesenbach
Tel.: 0 62 23 / 49 09-0
Fax: 0 62 23 / 49 09-399
E-Mail: info@baum.de
Internet: www.baum.de

Hörfilm.info

Dokus und Live-Audiodeskriptionen

Gleich mehrere Dokumentarfilme laufen im April mit einer Audiodeskription. Die ARD geht in "Akte D" umstrittenen Kapiteln der deutschen Nachkriegszeit auf den Grund. Die dreiteilige Reihe wurde 2015 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Der WDR beleuchtet jeden Freitag um 20.15 Uhr lokale oder regionale Besonderheiten und der MDR geht am 23. April um 23.30 Uhr mit dem beliebten Schauspieler und Sänger Jan Josef Liefers auf eine Reise durch die Geschichte der ostdeutschen Musik.

Die bedeutendsten Bands der heutigen Zeit werden am 7. April um 20.15 Uhr bei der Echo-Verleihung ausgezeichnet, die von der ARD mit einer Live-AD übertragen wird.

Die Redaktion von hörfilm.info wünscht allen Lesern gute Unterhaltung mit den Hörfilmen im April!

Ausgewählte Sendetermine

Fr., 1.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Endstation Glück
Spielfilm

Fr., 1.4.2016, 20.15 Uhr, WDR
Geheimnis Schloss Münster
Dokumentarfilm

Sa., 2.4.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Ein starkes Team: Tödliche Botschaft
TV-Krimi

So., 3.4.2016, 10.00 Uhr, ARD
Tischlein deck dich
Märchenfilm

So., 3.4.2016, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Big Five Asien. Die Nashörner (1)
Natur-Doku

So., 3.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Mia san jetz da wo's weh tut
TV-Krimi


Hörfilm-Tipp

Mo., 4.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Die Opfer  –  Vergesst mich nicht
TV-Film

Erstausstrahlung der TV-Verfilmung der NSU-Morde: Im September 2000, kurz nach den großen Ferien, wird die 14-jährige Semiya in ihrem Internat um vier Uhr morgens geweckt. Ihr Vater soll einen Unfall gehabt haben. Erst im Krankenhaus erfährt sie, dass er im Koma liegt. Acht Schüsse wurden auf Enver Simsek abgefeuert. Er stirbt zwei Tage später. Die Polizei macht sich an die Arbeit. Hochmotiviert, den Fall möglichst schnell zu lösen. Es gibt kaum Spuren, aber jede Menge Hinweise: Enver Simsek ist in kurzer Zeit zu sehr viel Geld gelangt, als Blumenhändler war er häufig in Holland unterwegs. Etliche Zeugen melden sich.


Mo., 4.4.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Nord Nord Mord: Clüver und der tote Koch
TV-Film

Mo., 4.4.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Abenteuer Alpen (1-2)
Natur-Doku

Mo., 4.4.2016, 22.15 Uhr, ZDF
James Bond 007  –  Casino Royale
Spielfilm

Di., 5.4.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Der Fall Bruckner
TV-Film

Di., 5.4.2016, 22.45 Uhr, ARD
Stille
TV-Film

Mi., 6.4.2016, 20.25 Uhr, ZDF
UEFA Champions League: Viertelfinale Hinspiel
Fußball mit Live-AD

Mi., 6.4.2016, 23.20 Uhr, SWR
More than Honey
Dokumentarfilm

Do., 7.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Echo 2016  –  Der deutsche Musikpreis
Show mit Live-AD

Do., 7.4.2016, 22.00 Uhr, NDR
Für eine Nacht ... und immer?
Spielfilm

Fr., 8.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Matthiesens Töchter
Spielfilm

Fr., 8.4.2016, 20.15 Uhr, WDR
Geheimnis Kölner Hauptbahnhof
Dokumentarfilm

Sa., 9.4.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Marie Brand und die Spur der Angst
TV-Krimi

Sa., 9.4.2016, 21.50 Uhr, SWR
Just Married
Spielfilm

Sa., 9.4.2016, 22.45 Uhr, MDR
Ostrock  –  Zwischen Liebe und Zorn
Dokumentarfilm

So., 10.4.2016, 9.35 Uhr, arte
Mobbing
Spielfilm

So., 10.4.2016, 16.30 Uhr, ARD
Big Five Asien: Der Komodowaran (2)
Natur-Doku

So., 10.4.2016, 17.00 Uhr, 3sat
Lieber verliebt
Spielfilm

So., 10.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Die Geschichte vom bösen Friederich
TV-Krimi

So., 10.4.2016, 20.15 Uhr, MDR
Sagenhaft  –  Das Sächsische Burgenland
Doku-Reihe

Mo., 11.4.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Ein gefährliches Angebot
TV-Film


Hörfilm-Tipp

Mo., 11.4.2016, 23.30 Uhr, ARD
Akte D: Die Macht der Pharmaindustrie (1)
Dreiteilige TV-Doku

Erster Teil der preisgekrönten Doku-Reihe zu Themen der deutschen Nachkriegszeit: Die deutsche Pharmaindustrie sieht sich selbst als Garant für Gesundheit und ein langes Leben. Doch Aufsehen erregt sie seit Jahrzehnten mit Skandalen  –  und mit unaufhörlich steigenden Arzneimittelausgaben.


Di., 12.4.2016, 20.15 Uhr, 3sat
Das Millionen Rennen
TV-Film

Di., 12.4.2016, 22.45 Uhr, ARD
Am Ende der Lüge
TV-Film

Mi., 13.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Wer hat Angst vorm weißen Mann?
TV-Film

Mi., 13.4.2016, 20.25 Uhr, ZDF
UEFA Champions League: Viertelfinale Rückspiel
Fußball mit Live-AD

Do., 14.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Zorn  –  Wie sie töten
Spielfilm

Do., 14.4.2016, 22.00 Uhr, NDR
Einfach Rosa: Die Hochzeitsplanerin
TV-Reihe

Do., 14.4.2016, 23.45 Uhr, SWR
Für immer Dein
Spielfilm

Fr., 15.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Papa und die Braut aus Kuba
Spielfilm

Fr., 15.4.2016, 20.15 Uhr, WDR
Wir in den wilden Zwanzigern (1)
Dokumentarfilm

Sa., 16.4.2016, 13.00 Uhr, ARD
Die Erfinderbraut
Spielfilm

Sa., 16.4.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Wilsberg: Mord und Beton
TV-Krimi

Sa., 16.4.2016, 20.15 Uhr, WDR
Ohne Dich
TV-Film

Sa., 16.4.2016, 23.20 Uhr, MDR
Mord in bester Gesellschaft  –  Bitteres Erbe
Spielfilm

So., 17.4.2016, 11.00 Uhr, ARD
Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen
Märchenfilm

So., 17.4.2016, 16.30 Uhr, ARD
Big Five Asien: Der Elefant (3)
Natur-Doku

So., 17.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Der Preis der Freiheit
TV-Krimi

So., 17.4.2016, 20.15 Uhr, MDR
Sagenhaft: Das Eichsfeld
Doku-Reihe

So., 17.4.2016, 23.50 Uhr, MDR
Night will fall  –  Hitchcocks Lehrfilm für die Deutschen
Dokumentarfilm

Mo., 18.4.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Die Toten vom Bodensee  –  Stille Wasser
TV-Film

Mo., 18.4.2016, 23.30 Uhr, ARD
Akte D: Das Comeback der Rüstungsindustrie (2)
Dreiteilige TV-Doku

Di., 19.4.2016, 22.10 Uhr, WDR
Eltern
TV-Film

Di., 19.4.2016, 22.45 Uhr, ARD
Grenzgang
TV-Film

Mi., 20.4.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Inspektor Jury  –  Der Tote im Pub
Spielfilm

Mi., 20.4.2016, 20.15 Uhr, NDR
Expeditionen ins Tierreich: Geheimnisvoller Garten. Frühlingserwachen
Natur-Doku

Mi., 20.4.2016, 22.25 Uhr, 3sat
Freier Fall
Spielfilm

Do., 21.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Der Bulle und das Landei  –  Goldrausch
Spielfilm

Do., 21.4.2016, 23.00 Uhr, NDR
The King's Speech  –  Die Rede des Königs
Spielfilm

Do., 21.4.2016, 23.15 Uhr, SWR
Ein Augenblick Liebe
Spielfilm

Fr., 22.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Das beste Stück vom Braten
Spielfilm

Fr., 22.4.2016, 20.15 Uhr, WDR
Wir in den wilden Zwanzigern (2)
Dokumentarfilm

Sa., 23.4.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Unter Verdacht: Ein Richter
TV-Krimi

Sa., 23.4.2016, 23.30 Uhr, MDR
Jan Josef Liefers  –  Soundtrack meines Lebens
Dokumentarfilm

So., 24.4.2016, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Big Five Asien. Der Amurtiger (4)
Natur-Doku

So., 24.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Der treue Roy
TV-Krimi

So., 24.4.2016, 20.15 Uhr, NDR
Landpartie: Altes Land. Norddeutschlands Apfelgarten
Doku-Reihe

So., 24.4.2016, 20.15 Uhr, MDR
Sagenhaft: Das Havelland
Doku-Reihe

So., 24.4.2016, 22.20 Uhr, MDR
Besser als du
Spielfilm

Mo., 25.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Akte D: Mythos Trümmerfrau (3)
Dreiteilige TV-Doku

Mo., 25.4.2016, 20.15 Uhr, ZDF
Brief an mein Leben
TV-Film

Mi., 27.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Emma nach Mitternacht  –  Wolf und die sieben Geiseln
TV-Film

Mi., 27.4.2016, 20.15 Uhr, NDR
Expeditionen ins Tierreich: Geheimnisvoller Garten. Erntezeit
Natur-Doku

Mi., 27.4.2016, 20.25 Uhr, ZDF
UEFA Champions League: Halbfinale Hinspiel
Fußball mit Live-AD

Do., 28.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Der Zürich-Krimi: Borcherts Fall
Spielfilm

Fr., 29.4.2016, 20.15 Uhr, ARD
Drei Väter sind besser als keiner
Spielfilm

Sa., 30.4.2016, 20.15 Uhr, SWR
Utta Danella  –  Lisa schwimmt sich frei
Spielfilm

Regelmäßige Sendetermine mit Audiodeskription

Sendeplätze mit AD

Mo., 20.15 Uhr, ZDF
Fernsehfilm der Woche
Mi., 20.15 Uhr, ARD

FilmMittwoch im Ersten

Fr., 20.15 Uhr, ARD
Freitagsfilm im Ersten

Sa., 20.15 Uhr, ZDF
Samstagskrimi


Serien und Sendereihen mit AD

Mo.-Fr., 10.45 Uhr und Di., 20.15 Uhr, ARD
Um Himmels Willen

Mo.-Fr., 13.30 Uhr, BR; Di., 21.00 Uhr und Do., 18.50 Uhr, ARD; So., 15.00 Uhr, WDR; So., 17.05 Uhr, RBB; So., 15.30 Uhr und 18.05 Uhr und Mo., 8.55 Uhr, MDR
In aller Freundschaft

Mo.-Fr., 10.30 Uhr und Di., 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops

Mo.-Do., 19.45 Uhr, ARD
Wissen vor acht

Mo.-Do., 19.45 Uhr, BR (ab 11.4. um 19.30 Uhr)
Dahoam is Dahoam (Wiederholungen: In der darauf folgenden Nacht sowie je 2 Folgen einer Woche samstags und sonntags ab 6.30 Uhr)

Mo., 23.05 Uhr, MDR
Heiter bis tödlich  –  Akte Ex

Mo., 24.00 Uhr, 3sat
37 Grad

Di., 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde (Wiederholung: Fr., 14.15 Uhr)

Di., 24.00 Uhr, MDR
Mamon

Mi., 18.50 Uhr, ARD; Fr., 20.15 Uhr, BR
Hubert und Staller

Mi., 19.25 Uhr, ZDF
Die Spezialisten  –  Im Namen der Opfer

Mi., 19.25 Uhr, ZDF (ab 13.4.)
Küstenwache

Do., 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante

Fr., 19.25 Uhr, ZDF
Bettys Diagnose

Fr., 22.45 Uhr, BR
Im Schleudergang

Sa., 9.50 Uhr, MDR
Tierärztin Dr. Mertens

Sa., 10.40 Uhr, MDR
Familie Dr. Kleist

Sa., 16.45 Uhr, NDR
Heiter bis tödlich  –  Alles Klara

Sa., 19.25 Uhr, ZDF
Sibel & Max

Sa., 19.25 Uhr, ZDF (ab 16.4.)
Herzensbrecher  –  Vater von vier Söhnen

Sa., 23.25 Uhr, NDR (je 2 Folgen)
Im Angesicht des Verbrechens

So., 20.15 Uhr, ARD
Tatort / Polizeiruf 110 (Wiederholungen: Mo., 20.15 Uhr, RBB; Di., 22.00 Uhr, NDR; Mi., 22.00 Uhr, SWR; Mi., 22.05 Uhr, MDR; Do., 20.15 Uhr, WDR; Fr., 22.00 Uhr, ARD)

So., 23.00 Uhr, SWR
Mord mit Aussicht



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Eine Beilage des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV), gefördert von der Aktion Mensch