"Wir leben in einem globalen Kontext und brauchen globale Lösungen"
Kurzinfo: Ein Norweger an der Spitze der WBU
SightCity 2013: das Angebot der Selbsthilfe
Qualifizierung für DBSV-Berater per E-Learning
EU-Parlament beschließt Schutz vor leisen Autos
Erste Tagung des DBSV-Europaforums
Aufruf zur Protestveranstaltung am 4. Mai in Berlin
"Wegweiser durch die digitale Welt" als DAISY-Hörbuch
DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis
Mit Heroldsstab, Schnabelschuhen und Punktschrifttafel
"Theaterluft riecht nach Kaffee, Zigarettenrauch und talgiger Schminke"
Aha-Erlebnisse zwischen Absperrbändern
Rezept für ein Theatermenü "all inclusive"
"Hör.Opern" mit Audiodeskription
Jugendtreffen zum Thema Bildung und Beruf
Seminar "Konflikte am Arbeitsplatz"
Segelkurs für blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche
Auto- und Motorradfahren für Blinde und Sehbehinderte
Chorwoche für erfahrene Chorsänger mit Notenkenntnis
Entspannung für die Augen durch Qi Gong
Studium und Karriere ohne Barriere
Von hohen Felsen und tiefblauen Seen
Kurzinfo: Forum – im direkten Austausch
Neu am BFW Würzburg: Computerführerschein für Sehbehinderte
AURA-Hotel Timmendorfer Strand mit Gütesiegel zertifiziert
Mehr Inklusion beim Deutschen Sportabzeichen
Blindenfußball-Bundesliga startet in die Saison 2013
Blinde dürfen Heilpraktiker werden
Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Kurzinfo: Zeitungen lokal hören
BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes e.V.
Landeshilfsmittelzentrum Dresden
AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub
Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
</nobr>Titelbild:
Ein Mädchen und ein Junge stehen sich auf einer Bühne gegenüber. Hinter ihnen wird Punktschrift auf eine himmelblaue Wand projiziert. Das Mädchen betastet das Gesicht des Jungen mit beiden Händen. Die Szene stammt aus dem Theaterstück "Blickfang" der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista). Auf welch vielfältige Weise Theater und Seheinschränkung zusammenkommen können, erfahren Sie im Schwerpunkt
Thema: Theater.
Rückseite:
Blindheit und Kunst: "Blinde" von Hans Baluschek (1870-1935)
Bildbeschreibung: Das Aquarellpastell zeigt mehrere blinde Frauen und Kinder, die in kleinen Gruppen durch eine Parkanlage gehen. Gegenseitig untergehakt und mit geschlossenen Augen kommen sie dem Betrachter entgegen. Ihre langen, dunklen, zum Teil beschürzten Kleider und ihre streng zurückgebundenen Haare verbreiten eine ernste Stimmung. Die Frauen scheinen alle dasselbe Ziel zu haben, das dem Betrachter jedoch verborgen bleibt.
Reproduktion aus dem Buch "Blindheit und Kunst" von Günter Mosel: Eine Reihe in Zusammenarbeit mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen
Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.
(0,14 € / Min.)
"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
67. Jahrgang.
Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)
Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org
Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.
Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.
DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org
Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September
Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org
Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro
(Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.
Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH
Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.
Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung der Projekte:
Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717
Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
"Das Theater ist einer der wenigen Orte, die einen Prozess der Selbsterkenntnis in Gang setzen können." Dieser Satz stammt von Roberto Ciulli, der in Mülheim das Theater an der Ruhr leitet. Wie recht der italienische Theaterregisseur und Philosoph damit hat, zeigt der aktuelle "Gegenwart"-Schwerpunkt. Er erzählt von blinden und sehbehinderten, taubblinden und hörsehbehinderten Menschen, die die Bühne für sich entdecken und damit neue Seiten an sich kennenlernen: Was passiert mit mir, wenn ich vorgebe, ein anderer zu sein? Wie wirke ich auf mein Publikum? Davon bleibt die sehende Umgebung nicht unberührt: seien es die Mitspieler im inklusiven Theaterprojekt, seien es Theatermacher oder Zuschauer. Auch sie gelangen zu einer neuen Erkenntnis – nämlich, dass es normal ist, verschieden zu sein.
Auf internationaler Bühne weiß Arnt Holte zu agieren, der Präsident der Weltblindenunion (WBU). Nach 100 Tagen im Amt hat sich der Norweger den Fragen der "Gegenwart" gestellt. Er ist davon überzeugt, dass man über Ländergrenzen hinweg eng zusammenarbeiten muss, um Schritt für Schritt die Rechte blinder und sehbehinderter Menschen durchzusetzen. Ein besonderes Anliegen ist ihm die Situation in Entwicklungsländern und die Stärkung der dortigen Selbsthilfe. Denn in diesen Ländern lebt die überwiegende Mehrheit der Betroffenen, viele von ihnen in großer Armut. Um ihre Chancen zu verbessern, setzt sich die WBU weltweit für das Recht auf Bildung und Arbeit ein.
Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen – ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!
Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"
Nach 100 Tagen im Amt ist die Schonfrist vorbei. Nachdem der Norweger Arnt Holte Mitte November zum Präsidenten der Weltblindenunion (WBU) gewählt wurde, bittet ihn die "Gegenwart" Ende Februar zum Interview. Und erlebt einen Mann, der die Idee der Selbsthilfe äußerst glaubwürdig vertritt, der einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit hat und auf der politischen Bühne zu agieren weiß.
Interview: Hans Kaltwasser und Irene Klein
Herr Holte, was hat Sie persönlich bewogen, das Amt des WBU-Präsidenten zu übernehmen?
Ich engagiere mich auf internationaler Ebene bereits seit den 1980er Jahren für die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe. Mein Interesse gilt seither sowohl der Arbeit für blinde und sehbehinderte Menschen in Entwicklungsländern als auch der Verbandsarbeit in unseren eigenen Organisationen. Als mir bei der WBU-Generalversammlung 2008 das Amt des 1. Vizepräsidenten, der vier Jahre später traditionell zum Präsidenten gewählt wird, angetragen wurde, war ich zunächst überrascht. Nach kurzem Nachdenken entschied ich mich aber dafür. Ich hoffe, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, die Lebenssituation der blinden und sehbehinderten Menschen in der Welt zu verbessern.
Im Februar dieses Jahres sind die Mitglieder des neuen Präsidiums erstmals zusammengekommen. Welches waren die wichtigsten Beschlüsse dieser konstituierenden Sitzung? Welches werden also die großen Themen Ihrer Amtsperiode bis 2016 sein?
Vom 4. bis 11. Februar hatten wir eine Reihe verschiedener Sitzungen in London. Den Anfang machte ein Fundraising-Seminar. Die Beschaffung finanzieller Ressourcen ist für unsere Arbeit von allergrößter Bedeutung, denn ohne finanzielle Mittel kann man nicht viel erreichen. Eine starke Organisation transportiert unsere Stimme besser, sorgt dafür, dass man uns hört. Nach diesem Seminar gab es einen zweitägigen Workshop, in dem wir uns auf fünf Schwerpunktthemen für die kommenden vier Jahre verständigt haben:
Die WBU vertritt rund 285 Millionen blinde und sehbehinderte Menschen aus 190 Mitgliedsländern. Die überwiegende Mehrheit der Betroffenen lebt in Entwicklungsländern, häufig in großer Armut. Was kann die WBU tun, um die Lebenssituation dieser Menschen zu verbessern?
Wir Blinden und Sehbehinderten, die in Ländern mit stabilen Sozialsystemen leben, tragen eine zusätzliche Verantwortung, den Betroffenen in Entwicklungsländern zu helfen. Das können wir tun, indem wir sie finanziell unterstützen. Viel wichtiger ist es aber, unser Wissen in der Weise zu teilen, dass ihre Organisationen stärker werden und sie in ihren jeweiligen Ländern zu überzeugenden Sprechern der blinden und sehbehinderten Menschen werden. 285 Millionen ist eine gigantische Zahl, und man kann leicht denken, dass der kleine Beitrag, den wir leisten können, bedeutungslos ist. Ich bin mir aber sicher, dass es zu den wichtigsten Dingen gehört, Interesse zu zeigen und Unterstützung anzubieten. Diese Anstrengungen können für einen anderen Menschen den Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Leben ausmachen. Außerdem stärken sie unsere internationale Arbeit und damit die Einheit unserer Organisationen.
Um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, braucht man einen Job. Gerade für blinde und sehbehinderte Menschen ist die berufliche Teilhabe aber ein düsteres Kapitel – in armen wie in reichen Ländern ...
Was ich bemerkenswert finde, ist, dass die Arbeitslosenquote bei blinden und sehbehinderten Menschen rund um den Globus fast überall gleich hoch ist. Letztes Jahr nahm ich an einem Treffen der lateinamerikanischen WBU-Region (ULAC) teil. Dort ist die Arbeitslosigkeit in vielen Ländern ebenso hoch wie in reichen Ländern, etwa in Norwegen. Das zeigt doch, dass die Diskriminierung von blinden und sehbehinderten Menschen im Beruf universell ist. Es liegt nicht an der Wirtschaft; nein, die Diskriminierung ist die Ursache dafür, dass blinde und sehbehinderte Menschen keinen Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Deshalb ist das Recht auf Arbeit ein fester Bestandteil der Arbeit der WBU. Durch den Austausch von Erfahrungen, durch den Austausch von Strategien können wir Wege zur Bekämpfung dieser Diskriminierung finden.
Wie sind blinde und sehbehinderte Menschen aus Entwicklungsländern eigentlich in den Leitungsstrukturen der WBU vertreten? Was wird getan, um ihnen eine angemessene Mitsprache zu gewähren?
Die WBU gliedert sich in verschiedene Regionen, deren Präsidenten dem Präsidium unserer Organisation angehören. Bei der Generalversammlung werden fünf Präsidiumsmitglieder gewählt. Dazu gehören in dieser Amtsperiode Ajai Kumar Mittal aus Indien und Rina Prasarani aus Indonesien, also zwei Vertreter aus Entwicklungsländern. Außerdem wurde eine Resolution verabschiedet, die die Bildung eines Fonds zur Unterstützung der Präsidiumsmitglieder aus Entwicklungsländern anregt. Für mich ist es wichtig, dass jeder auf gleicher Augenhöhe in der WBU mitwirken kann. In den Diskussionen vergisst man schon mal, dass es auch in wohlhabenderen Regionen wie Europa oder Nordamerika durchaus arme Mitglieder gibt. Wir müssen dafür sorgen, dass sich auch diese Länder an unserer Arbeit beteiligen können.
Vor zehn Jahren hatte die WBU eine Schlüsselrolle beim Zustandekommen der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK). Was tut sie jetzt, um die Umsetzung der Konvention zu unterstützen?
Viele Länder haben inzwischen die BRK ratifiziert. Leider – und das ist mir peinlich – trifft dies auf Norwegen nicht zu. Dies soll erst im Sommer 2013 geschehen. Die WBU hat einen Werkzeugkasten erarbeitet, der unseren Mitgliedern helfen soll, die BRK umzusetzen. Mit Hilfe der Christoffel-Blindenmission (CBM) ist es außerdem gelungen, einen Mitarbeiter einzustellen, der unsere Mitglieder bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützt.
Gleichberechtigte Teilhabe heißt auch, ungehindert am Verkehr teilzunehmen, also mobil zu sein. In diesem Zusammenhang treibt blinde und sehbehinderte Menschen rund um die Welt das Thema E-Mobilität um. Denn geräuscharme Fahrzeuge stellen gerade für sie ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Da es sich beim Automarkt um einen Weltmarkt handelt, ist die WBU hier in besonderer Weise gefragt. Wie wird sie dieser Verantwortung gerecht?
Dieses Thema steht ganz oben auf unserer Prioritätenliste. Wir haben ein Strategiedokument erarbeitet, das das Präsidium unserem Exekutivkomitee zur Beschlussfassung empfiehlt. Ich selbst reise sehr viel und denke, dass wir schon recht weit gekommen sind, was Flugreisen oder den Bedarf an Assistenz betrifft. Die technischen Entwicklungen stellen uns jedoch ständig vor neue Herausforderungen. Ein Beispiel hierfür sind die geräuscharmen Autos. Die EBU mit ihrem Präsidenten Wolfgang Angermann hat hier eine ganz hervorragende Arbeit geleistet. Bei unserem Treffen im Februar informierten sie uns, dass sie auf einem guten Weg sind, unsere Forderungen zu diesem Thema durchzusetzen.
Seit Jahren kämpft die WBU für einen internationalen Vertrag, der den Austausch von barrierefreien Büchern über Ländergrenzen hinweg ermöglichen soll. Derzeit mehren sich die Anzeichen, dass diese Kampagne zu einem positiven Abschluss gelangen könnte. Wie ist der letzte Stand der Dinge?
Das ist ein Beispiel, das zeigt, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit ist und was wir gemeinsam erreichen können. Der WIPO-Vertrag wird dafür sorgen, dass blinde und sehbehinderte Menschen weltweit Zugang zu neuen Büchern erhalten. Das ist vor allem für die großen Sprachen wie Deutsch wichtig. Nach langwierigen Verhandlungen stehen wir kurz vor dem Durchbruch. Für den 16. Juni dieses Jahres ist eine so genannte diplomatische Konferenz geplant, bei der der WIPO-Vertrag, ein rechtsverbindliches internationales Abkommen, verabschiedet werden soll. Bis dahin bleibt noch viel zu tun. Unter anderem müssen wir dafür sorgen, dass unsere Mitgliedsländer dem Abkommen zustimmen und es beschließen.
E-Books eröffnen große Chancen bei der barrierefreien Informationsversorgung. Wie würde Ihr Traum-E-Book ausgestattet sein? Und wie kann die WBU die technischen Entwicklungen im Sinne blinder und sehbehinderter Menschen beeinflussen?
Mein Traum ist natürlich, Bücher zur selben Zeit erhalten zu können wie alle anderen Menschen auch, in einem Format, das Blinde und Sehbehinderte lesen können. Ich persönlich glaube, dass dies möglich ist, indem man E-Bücher barrierefrei macht. Wie ich bereits sagte, sind Barrierefreiheit und das Teilen von Informationen zwei unserer Schwerpunktthemen. Wir setzen uns dafür ein, dass die Informationstechnologie barrierefrei wird und technische Hilfsmittel und Programme so gestaltet werden, dass sie für alle zugänglich sind. Außerdem ist es wichtig, dass Alltagstechnik für blinde und sehbehinderte Menschen bedienbar ist. Viele von uns haben erlebt, wie viel Freude es bereitet, ein iPhone oder iPad in einem Geschäft zu kaufen, so wie andere Menschen auch, ohne zusätzliche Software.
Die Agenda der WBU ist beeindruckend lang. Wie lässt sich diese Herkulesaufgabe bewältigen, wenn die Mitgliedsbeiträge sicher nicht gerade sprudeln? Ich erinnere nur an die große Zahl von Entwicklungsländern, und die Industrieländer haben auch schon bessere Zeiten gesehen ...
Da ich über umfassende Erfahrungen auf dem Gebiet des Fundraising verfüge, weiß ich, wie schwierig die Beschaffung ausreichender finanzieller Ressourcen ist. Für eine internationale Organisation ist diese Herausforderung sogar noch größer. Die WBU legt Wert darauf, nicht mit ihren Mitgliedsorganisationen um finanzielle Mittel zu konkurrieren. Deshalb sind wir auf die Erhebung von Mitgliedsbeiträgen angewiesen. Im Jahre 2008 wurde das Beitragsverfahren neu strukturiert. Das Ergebnis hat nicht nur zu einer Erhöhung der Einnahmen geführt, sondern auch dazu, dass wir Mitglieder aufnehmen können, denen die Zahlung ihres Beitrags nicht möglich ist. Als weitere Maßnahme haben wir einen Ausschuss gebildet, der Möglichkeiten der Finanzakquise prüft. Auch dies hat zu mehr Mitteln für unsere Arbeit geführt. Und schließlich haben wir Förderprogramme, um unsere Mitgliedsorganisationen zum Spenden einzuladen. Einige tun dies durchaus, und wir hoffen, dass noch mehr Organisationen diesem Beispiel folgen werden. Wir leben in einem globalen Kontext und die Lösungen für unsere Probleme müssen auf globaler Ebene gefunden werden. Die geräuscharmen Autos sind hierfür ebenso ein Beispiel wie der grenzüberschreitende freie Verkehr barrierefreier Bücher oder die Schaffung der BRK. Damit wird deutlich, dass die Unterstützung einer globalen Organisation auch Lösungen auf lokaler Ebene zeitigt.
Was ist Ihr persönliches Ziel für die nächsten vier Jahre? Woran wollen Sie Ihren Erfolg als WBU-Präsident festmachen?
Ich glaube, dass Bereiche wie Arbeit, Zugang zu Information, das Recht auf Rehabilitation für Menschen, die ihr Augenlicht verloren haben, von großer Bedeutung sind. Es ist nicht selbstverständlich, dass blinde und sehbehinderte Menschen ihre Menschenrechte durchsetzen können. Deswegen muss der Kampf für Menschenrechte und gegen Diskriminierung verstärkt werden. Mit wem ich auch spreche, alle sind sich einig, dass der Zugang zu Schule und Bildung entscheidend ist. Aus diesem Grund ist das Ziel so wichtig, dass alle blinden und sehbehinderten Kinder zur Schule gehen können. Und wie sollen wir die Ergebnisse messen? Das ist schwierig. Vor ein paar Jahren war ich in Eritrea, in der Nähe der äthiopischen Grenze. Der Norwegische Blinden- und Sehbehindertenverband betreibt dort eine Augenklinik. Abends wird der Generator abgeschaltet und es gibt keinen Strom mehr. Es ist heiß und alles, was für uns selbstverständlich ist, fehlt. Unser Augenarzt operierte dort schon mehrere Monate. Ich fragte ihn: "Wie schaffen Sie das? Ich kann morgen in die Zivilisation zurückkehren." Er antwortete: "Jeder Abend, an dem ich zu mir sagen kann, dass ich mit meiner Arbeit für andere Menschen etwas verändert habe, gibt mir die Kraft, am nächsten Tag weiterzumachen." Ich glaube nicht, dass wir in einer vierjährigen Arbeitsperiode die perfekte Welt für blinde und sehbehinderte Menschen schaffen können. Aber wenn wir sagen können, dass es jeden Tag ein bisschen besser wird, dann werden wir am Ende unsere Ziele erreichen können.
Dazu ein Bild: Kämpft für eine Verbesserung der Lebenssituation blinder und sehbehinderter Menschen weltweit: WBU-Präsident Arnt Holte
Arnt Holte, Jahrgang 1959, ist blind und seit 1978 im Norwegischen Blinden- und Sehbehindertenverband (NABP) aktiv, in dessen Vorstand er 1980 gewählt wurde. Ab 1983 war er hauptamtlich in verschiedenen Positionen für den Verband tätig. Von 1994 bis 2000 war Holte Geschäftsführer des Norwegischen Rheumatikerverbandes, anschließend wechselte er für zwei Jahre in die Geschäftsführung der Norwegischen Gesellschaft für Multiple Sklerose und kehrte 2002 zum NABP zurück. Dort ist er seit 2006 für die internationale Arbeit zuständig.
Von 2001 bis 2005 war Holte Präsident des Norwegischen Behindertenrates. Heute ist er Vizepräsident des Dachverbandes aller Freiwilligenorganisationen in Norwegen. Außerdem gehörte er in den letzten Jahren zwei norwegischen Regierungskommissionen an, die sich mit dem Sozialversicherungssystem für nichterwerbsfähige Menschen und mit der Vergabe von Hilfsmitteln für behinderte Menschen befassen. Seit November 2012 ist Arnt Holte Präsident der WBU.
Vom 24. bis 26. April 2013 findet in Frankfurt zum elften Mal die SightCity statt. Mit bis zu 130 nationalen und internationalen Ausstellern und über 4.000 erwarteten Besuchern ist sie die europaweit größte Fachmesse für sehbehinderte und blinde Menschen. Im Messetrubel an prominenter Stelle ist auch in diesem Jahr die Selbsthilfe zu finden, die den Besuchern fachkundige und firmenunabhängige Beratung bietet. Der DBSV und der Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen (BSBH) sowie die Deutsche Blindenstudienanstalt (blista) und der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) präsentieren sich direkt im Foyer mit zwei Gemeinschaftsständen (D16 und D17). Unter dem Motto "Nachgefragt" geben wechselnde Fachleute ihr Know-how zur Hilfsmitteltechnologie weiter. Die Mitarbeiter der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm) stehen ebenfalls an allen drei Messetagen zur Verfügung. Am Gemeinschaftsstand von DBSV und BSBH wird zudem das Beratungsangebot für Augenpatienten "Blickpunkt Auge" in der Region Hessen vorgestellt. Schließlich beteiligen sich Vertreter der Selbsthilfe am SightCity Forum, dem Vortragsprogramm zur Messe.
Zur Vorbereitung auf den Messebesuch gibt es wieder den so genannten Messekompass, ein gemeinsames Angebot von BSBH, DBSV und blista. In gebündelter Form sind hier die wichtigsten Informationen zur SightCity 2013 zu finden, etwa Hinweise zur An- und Abreise, zum Abhol- und Begleitservice, eine detaillierte Beschreibung der Räumlichkeiten, Ausstellerverzeichnisse nach Produktgruppen und Standnummern sowie das vollständige Programm des SightCity Forums. Als Buch 24 ist der Messekompass Bestandteil der aktuellen Ausgabe von DBSV-Inform. Zum Download steht er auf der Webseite www.dbsv.org zur Verfügung, auch als Word-Dokument und Text-Datei.
Last, but not least sorgen die Messeveranstalter in diesem Jahr für eine Premiere: Ein Wegeleitsystem mit kontrastreichen Bodenindikatoren, das eigens für die SightCity verlegt wird, erleichtert den blinden und sehbehinderten Besuchern die Orientierung auf dem Messegelände.
SightCity 2013
24. bis 26. April
Hotel Sheraton, Flughafen
Frankfurt am Main
Öffnungszeiten:
24./25.4.: 10-18 Uhr
26.4.: 10-16 Uhr
Eintritt frei!
www.sightcity.net
Ab sofort bietet der DBSV auch im Internet Qualifizierungsmöglichkeiten für Beratende in den Landes- und Ortsvereinen an. Wer blinde und sehbehinderte Menschen berät, kann sich in Online-Kursen theoretisches Grundlagenwissen aneignen, mit kleinen Aufgaben und Tests seinen Lernerfolg überprüfen sowie mit der Kursleiterin und anderen Teilnehmern in Kontakt treten.
Um die Beratungsqualität in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe zu sichern, bieten der DBSV und einige Landesvereine seit Jahren Seminare zur Qualifizierung von Beratern an. Diese Seminare werden nun durch eine E-Learning-Plattform ergänzt.
In einer ersten Pilotphase werden folgende Kurse angeboten:
Das Themenspektrum, mit dem Beratende vertraut sein sollten, ist deutlich größer. Daher sind weitere E-Learning-Kurse in Vorbereitung, zum Beispiel zu Augenerkrankungen, beruflicher Rehabilitation, zu weiteren rechtlichen Themen und Mehrfachbehinderungen.
Wie können die kostenlosen und vom EU-Programm Grundtvig geförderten Kurse belegt werden?
Bitte setzen Sie sich mit Eva Cambeiro Andrade beim DBSV in Verbindung und teilen Sie ihr mit, welche Kurse Sie belegen möchten -
E-Mail:
projekt@dbsv.org
Tel.: 0 30 / 28
53 87-285.
Sie werden dann für die DBSV-Lernplattform registriert und in die gewünschten Kurse eingeschrieben. Unter www.lernen.dbsv.org können Sie sich auch direkt anmelden.
Dazu ein Bild: DBSV-Berater können sich dank E-Learning bequem übers Internet weiterbilden.
Elektroautos und Hybridfahrzeuge sollen zukünftig mit einem speziellen akustischen System, dem "Acoustic Vehicle Alerting System" (AVAS), ausgestattet werden, das blinde und sehbehinderte Fußgänger vor nahenden Fahrzeugen warnt. In seiner Plenarsitzung am 6. Februar hat das Europäische Parlament dank einer Kampagne der Europäischen Blindenunion (EBU) einem entsprechenden Verordnungsentwurf in letzter Minute zugestimmt. Der ursprüngliche Text des Entwurfs hätte die Ausrüstung geräuscharmer Fahrzeuge mit dem AVAS in das Ermessen der Automobilindustrie gestellt.
EBU-Präsident Wolfgang Angermann begrüßte in einer ersten Stellungnahme die Entscheidung des Europäischen Parlaments: "Der barrierefreie und sichere Zugang zur Umwelt ist gemäß Art. 9 der UN-Behindertenrechtskonvention ein Menschenrecht. Ich freue mich, dass sich das Europäische Parlament mit seinem Votum zur BRK bekannt hat. Es beweist damit, dass es seine Verpflichtung ernst nimmt, blinden und sehbehinderten Menschen eine sichere Teilnahme am Verkehr zu ermöglichen."
Mit der Entscheidung im EU-Parlament wurde ein erster wichtiger Teilerfolg erzielt, um die Verkehrssicherheit blinder und sehbehinderter Menschen im Zeitalter der Elektromobilität zu erhöhen (vgl. "Gegenwart" 11/2012). Nun müssen Parlament und Rat der Europäischen Union sich auf eine gemeinsame Fassung einigen. DBSV und EBU werden die Arbeit an dem Gesetzesvorschlag weiter kritisch begleiten.
Am 18. Februar 2013 fand in der DBSV-Geschäftsstelle das erste Europaforum statt. Ihm gehören 14 Blinden- und Sehbehindertenverbände sowie Facheinrichtungen der Selbsthilfe an, die die internationale Arbeit als wichtige Gemeinschaftsaufgabe verstehen und Ende 2011 die "Fördergemeinschaft internationale Arbeit" gegründet haben. Das Europaforum tritt mindestens einmal im Abstand von zwei Jahren zusammen, um sich über den Stand europäischer und internationaler Entwicklungen auszutauschen. Themen der ersten Informations- und Konsultationsrunde bildeten neben Berichten zur WBU-Generalversammlung und aus der Präsidiumsarbeit insbesondere der Stand der WIPO-Kampagne, die geplante EU-Verordnung über geräuscharme Fahrzeuge, der EU-Richtlinienentwurf über barrierefreie Webseiten öffentlicher Träger sowie die eGovernment-Verordnung. Darüber hinaus wurden Gesetzesinitiativen der EU-Kommission über Medizinprodukte und elektronische Gesundheitsdienste beraten.
"Ich bin entscheidend": Unter diesem Motto steht die Demonstration am 4. Mai in Berlin, die zu einem öffentlichen Plädoyer für die unverzügliche und vollständige Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention werden soll. Der DBSV ruft dazu auf, sich an der gemeinsamen Aktion vom Berliner Behindertenverband, dem Landesverband Berlin-Brandenburg des SoVD und der Bundesinitiative "Daheim statt Heim" zu beteiligen. Der Protestzug vom Bundeskanzleramt zum Brandenburger Tor mit anschließender Kundgebung ist Teil des Europäischen Protesttags für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai. Rund um dieses Datum treten Verbände und Organisationen der Behindertenhilfe und -selbsthilfe quer durch Deutschland mit ihren Forderungen an die Öffentlichkeit. Die Aktion Mensch unterstützt viele Veranstaltungen und bündelt das Engagement.
Mehr Infos zur Demonstration in Berlin bei der
Bundesinitiative "Daheim statt Heim"
Tel.: 0 30 / 20 06
69 72
E-Mail:
info@bi-daheim.de
Dazu ein Bild: Behinderte Menschen sammeln sich zum Protestzug vor dem Kanzleramt in Berlin.
Nachrichten austauschen, Freundschaften pflegen, Einkäufe tätigen, Behörden kontaktieren – das Internet kann den Alltag erleichtern. Um blinden und sehbehinderten Menschen den Zugang zu Computer und Internet zu erleichtern, ist die von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) herausgegebene Broschüre "Wegweiser durch die digitale Welt für ältere Bürgerinnen und Bürger" jetzt auch als Hörbuch im DAISY-Format erschienen. Die Hörfassung ist mit Unterstützung des Bundesverbraucherministeriums und in Kooperation mit dem DBSV und der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista) um spezielle Tipps ergänzt worden.
Der "Wegweiser durch die digitale Welt" ist in der aktuellen Ausgabe von DBSV-Inform als Buch 25 zu hören.
Er kann beim DBSV auch kostenfrei als CD bestellt oder als Textdatei heruntergeladen werden:
Tel.: 0 30 / 28 53 87-220
E-Mail:
p.wolff@dbsv.org
www.senioren.dbsv.org
Als Leihtitel ist der "Wegweiser" bei allen Blindenbüchereien verfügbar, die sich unter dem Dach der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) zusammengeschlossen haben.
Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:
Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart". Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.
Mitgliedschaft lohnt sich!
Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
www.dbsv.org/dbsv-karte
Auf der Bühne stehen, Theaterluft schnuppern – das heißt sich selbst kennenlernen, sich ausprobieren, über seine Grenzen hinausgehen. Die Schauspielerei ist eine Kunstform, die sehr visuell geprägt ist. Ob das für blinde und sehbehinderte Menschen den Zugang erschwert oder gerade die Neugierde weckt, ist eine Frage, die jeder nur für sich selbst beantworten kann. Den aktuellen "Gegenwart"-Schwerpunkt haben Menschen gestaltet, die dem Theater verfallen sind – ein Georgsritter, der dem Laienspiel trotz Erblindung treu geblieben ist, eine geburtsblinde Masseurin, die auf der Bühne ganz neue Seiten an sich entdeckt, eine sehende Schülerin, die kräftig im Inklusionseintopf gerührt hat und ein Theatermacher, der blinde und sehende Darsteller zusammenbringt.
Wie "Der kleine Prinz" und die UN-Behindertenrechtskonvention zusammenkommen, bringen Darsteller mit und ohne Behinderung in Dortmund auf die Bühne. Und was für Erfolgserlebnisse selbst taubblinde Kinder und Jugendliche im Rampenlicht haben können, weiß man seit einigen Jahren am Deutschen Taubblindenwerk in Hannover.
"Gegrüßet und herzlich willkommen sei das Volk von Nah und Fern, ob groß, ob klein, ob dick, ob dünn, ob jung, ob alt, um diesem unserem Stück zuzusehen und zuzuhören." So klingt es alle Jahre wieder aus dem Innenhof von Schloss Burg an der Wupper, wenn die Georgsritter eines ihrer Stücke aufführen. Kinder und Erwachsene schauen etwa eine Stunde lang gebannt auf die Plan und fiebern mit den Rittern und schönen Burgfräuleins mit, wenn es darum geht, eine Grafschaft zu verteidigen oder eine Ungerechtigkeit aufzuklären. Inmitten der Wirrungen und Irrungen des Stückes stehe ich in einem blauen Gewand mit einem Hut, einem schulterhohen Heroldsstab, einer Holztafel und Schnabelschuhen. Mein Name ist Volkwin von der Falkenwacht und ich bin der Herold der Grafen von Berg. Mit bürgerlichem Namen heiße ich Stefan Reininghaus, bin 34 Jahre jung und leite diese Turnei, maßregele die Ritter und stehe meinem Grafen mit Rat und Tat zur Seite.
Als ich vor nunmehr 18 Jahren meine schauspielerische Karriere bei den Georgsrittern begann, stand ich – noch sehend – selbst als Kämpfer auf der Bühne und suchte mir das Wohlwollen des Publikums zu erstreiten. Na gut, um ehrlich zu sein, habe ich eher alles dafür getan, mir die Missgunst zu erwerben, denn meine Lieblingsrollen waren die des Bösewichts oder auch des Verräters. Aber so ist nun einmal das Schauspiel: Einige Rollen passen einfach besser zu einem als andere.
Heute, im Jahre des Herrn 2013, blind und gefühlte 25 Kilogramm schwerer, stehe ich immer noch auf der Bühne mit meiner Leidenschaft und meinem Engagement. Zwar habe ich meine mittelalterlichen Waffen wie Schild und Schwert gegen einen Heroldsstab und eine Tafel eingetauscht, dennoch bin ich dabei und das ist gut so. Als im Jahr 2005 die ersten diabetischen Spätschäden an meinen Augen festgestellt wurden, stellte sich mir und meinen Freunden und Kollegen aus dem Verein die Frage, ob ich irgendwie weitermachen könne. Seit sechs Jahren zeigen wir gemeinsam, dass dies ohne größere Probleme möglich ist.
Die Zeit, als mein Augenlicht immer mehr schwand, war sicher nicht die leichteste in meinem Leben. Aber gerade durch die Schauspielerei und die vielen Freunde in unserem Verein konnte ich Selbstbewusstsein tanken. Wie es der eine Leser oder die andere Leserin sicher auch erfahren musste, haben sich in der Phase des Erblindens einige Menschen von mir abgewandt. Meine Kollegen haben dies nicht getan, sondern mit mir nach Möglichkeiten gesucht, damit ich weiterhin meinem Hobby nachgehen kann. Heute habe ich auf der Bühne immer eine Begleitung, welche als "Heroldsauszubildende" ins Bild passt. Meinen Heroldsstab kann ich zur Orientierung nutzen und alles Wichtige steht in Punktschrift auf einer Holztafel, die ich stets bei mir trage. Was ich auf der Bühne an Agilität eingebüßt habe, vermag ich durch meine Stimme und ihre Ausdruckskraft auszugleichen. Meine Rolle ist keine, die den Ausgang des Stückes beeinflusst, dafür bin ich in fast allen Stücken von Anfang bis zum Schluss zu sehen. Mit dem Einleitungssatz aus diesem Artikel begrüße ich die Gäste und bringe ihnen zunächst die Regularien einer Turnei bei. Dabei erkläre ich ihnen, wie man bei Hofe jubelt oder wie man einen bösen Ritter ordentlich ausbuht. All dies machen die Gäste mit, ohne besonders auf mich als Person zu achten, sondern vielmehr auf das, was ihnen der Herold des Grafen gerade vermittelt.
Die Reaktionen des Publikums auf meine Behinderung sind ganz unterschiedlich. Kinder gehen meist sehr locker und natürlich damit um. Sie fragen frei heraus, was sie interessiert und was sie nicht verstehen. Auch wenn es immer wieder vorkommt, dass mir kleine Gäste sagen, ich bräuchte doch bloß die Augen aufzumachen, dann könne ich wieder sehen. Ich mag es, diesen Kindern zu erklären, dass es damit nicht getan ist. Interessant finde ich auch die Reaktionen der Erwachsenen, wenn sie verzweifelt nach Worten suchen, um ihren Kindern zu erklären, was Blindsein bedeutet. Ärgerlich ist es, wenn sie aus der Luft gegriffene Dinge erzählen, warum ich Theater spiele oder warum ich nicht sehen kann. Ich verberge meine Behinderung nicht, aber ich stoße auch niemanden auf diese Tatsache. Unsere Gäste sind schließlich gekommen, um eine Stunde ins Reich der Fantasie und der Märchen abzutauchen, und genau dies wollen meine Kollegen und ich ihnen ermöglichen.
Über die Jahre habe ich einige der Stücke, welche wir darbieten, selbst geschrieben oder an ihnen mitgearbeitet. Mir hat das Theater eine Menge gebracht, gerade zu Zeiten, als ich zu nichts mehr Lust hatte. Die Bühne ist für mich trotzdem keine Therapie, sie gibt mir Freiheit und ist eine schöne Form, um mit Menschen in Kontakt zu kommen. Man muss das Schauspiel lieben, damit einen das Publikum lieben kann, denn die Bühne verzeiht keine Halbherzigkeit. Das habe ich als Ritter und Herold gelernt und beherzige es gern.
Gez. Stefan Reininghaus alias
Volkwin von der
Falkenwacht
Dazu ein Bild: Haucht dem Mittelalter Leben ein: Stefan Reininghaus alias Volkwin von der Falkenwacht zieht das Publikum als Herold in seinen Bann
Ritterspiele auf Schloss Burg/Solingen
Christi Himmelfahrt: 9., 11.,
12.5.2013
Pfingsten: 18., 19., 20.5.2013
jeweils um 11, 14 und 16
Uhr
Karten an der Tageskasse
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Schlossbauverein Burg an der Wupper
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Ein Theaterprojekt auf dem Weg nach Inklusinien
Wer kennt sie nicht, Antoine de Saint-Exupérys Geschichte vom kleinen Prinzen, der auf der Suche nach einem echten Freund vom Himmel fällt und in der Wüste auf einen notgelandeten Piloten trifft? Zumindest vor dem Zitat "Man sieht nur mit dem Herzen gut" gibt es auch unter blinden und sehbehinderten Menschen kein Entrinnen.
70 Jahre nach dem Erscheinen der zuweilen fälschlich für ein Kinderbuch gehaltenen Erzählung greift die Dortmunder Initiative "Kreativität inklusive" den bekannten Stoff auf und macht daraus ein inklusives Theaterprojekt. Bereits der Titel der Produktion "Der kleine Prinz in der Fassung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung" deutet darauf hin, dass es sich dabei nicht um die Bühneninszenierung einer literarischen Gutenachtgeschichte handelt. Was passiert?
Vier Menschen sind als recht sonderbare Gruppe gemeinsam unterwegs: eine blinde Frau namens Tom, die gehörlose Audi, Ali, ein Mann, der nicht spricht, sondern nur über eine Klarinette kommuniziert, und der geistig zurückgebliebene Jerry. Sie treffen auf den äußerst schlecht gelaunten Anton, der in einem Müllcontainer wohnt. Anton möchte seine "Wohnung" gerne verlassen, um "näher dran zu sein", wie er sagt. Allein schafft er es aber nicht, über die hohe Wand des Müllcontainers zu klettern, und eine Leiter steht außer Reichweite.
Wie in Saint-Exupérys Vorlage begegnet dem Zuschauer nach und nach eine Reihe skurriler Figuren, die Anton seinem Ziel näherbringen – oder auch nicht. Da ist Fräulein Puter, eine Amtsfrau, in deren Bewusstsein nichts vordringt, was man nicht in einen Taschenrechner eingeben kann, oder Fleur, die darunter leidet, in einem Rollstuhl fahren zu müssen, um ihre weißen Kalbslederpumps zu schonen. Mit weiteren Figuren wie dem König, Frau Hohlbein-Würgemüller oder dem Kunstmichi finden sich auch die Politik, die Selbsthilfe und die Sozialpädagogik in der revueartig inszenierten Parabel wieder. Das Stück zeigt durchaus kritische Punkte auf dem Weg in die inklusive Gesellschaft auf, es verurteilt aber nicht und nimmt die Dinge vor allem nicht ernster als nötig.
Was damit gemeint ist, zeigt beispielhaft die folgende Unterhaltung zwischen Anton und dem König:
Anton: Nun, Majestät, wenn Sie vielleicht ..., die Leiter. Es ist hier auf Dauer etwas eng.
König: Sicher. – Andererseits kann eine kleine Wohnung schrecklich gemütlich sein, nicht? – Als ich Student in London war, da haben wir jungen Burschen in einem Haus gewohnt, da hatte nicht einmal jeder ein eigenes Bad. – Na, ja, zumindest die Butler nicht. – Das hatte so etwas – Verwegenes. – Ach, ich denke gern daran zurück.
Anton: Gewiss, Majestät, aber ...
König: (in schöne Erinnerungen versunken) Sehr gern.
Anton: ... aber man ist doch sehr weit von allem entfernt.
König: Aber nein. In London ist man mitten drin.
Anton: Ich meine im Müllcontainer.
König: Wie kommen Sie denn darauf? Wer wohnt schon in einem Müllcontainer?
Anton: Ich.
König: Tatsächlich?
Anton: Ja. – Und ich wäre gern ein wenig mehr dabei – verstehen Sie? Jeder kann doch irgendwie etwas beitragen.
König: So? – Ein interessantes Konzept. – Was hätten Sie denn beizutragen?
Anton: Ich habe Ideen.
König: Mit Ideen ist das so eine Sache.
Tom: Er könnte Vorträge halten.
Anton: Ja.
König: Worüber?
Anton: Über Leben mit Behinderung.
König: Nein, das ist zu deprimierend. – Können Sie nicht vielleicht Volkslieder singen? Oder wenigstens ein Gedicht aufsagen?
Nach elf turbulenten Bildern und 90 zum Teil reichlich schrägen Spielminuten (und natürlich dem unvermeidlichen Zitat über das Sehen mit dem Herzen) machen sich alle Beteiligten doch noch gemeinsam auf den Weg nach Inklusinien – auch wenn sie weder wissen, wo es liegt, noch wie man dorthin gelangt.
Das Textbuch zu "Der kleine Prinz in der Fassung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung" stammt von dem im gesetzlichen Sinne blinden Autor Johannes Willenberg. Die Titelmusik und die Musik zum Auszug steuert der ebenfalls blinde Michael Haaga bei, der schon an der Produktion des DBSV-Musicals "Jenseits der Dunkelheit" beteiligt war. Inszeniert wird das Stück unter Leitung der hochgradig an Multipler Sklerose erkrankten Regisseurin Regina Nölke. Das Ensemble aus Laiendarstellern ist bunt gemischt: blinde, hörgeschädigte, geistig und psychisch behinderte Menschen sowie Rollstuhlfahrer und nicht behinderte zwischen 12 und 70 Jahren spielen gemeinsam.
Die Probenarbeit begann im September 2012. Ein interessantes Detail der gemeinsamen Arbeit ist, dass einige Schauspieler mit Behinderung in ihren Rollen nicht die eigene Behinderung darstellen. Der in seiner geistigen Entwicklung zurückgebliebene Jerry wird zum Beispiel von einem hörgeschädigten Studenten gespielt. So wächst beim gemeinsamen Spiel nicht nur das Verständnis zwischen Menschen mit und ohne Behinderung (etwa durch einen Crashkurs in Gebärdensprache für die hörende Darstellerin der gehörlosen Audi), sondern auch die Erfahrung mit andersartigen Behinderungen.
Finanziert wird das Projekt über Fördermittel des Kulturamtes der Stadt Dortmund und des Fonds Soziokultur, über private Spenden und Eintrittsgelder. Die Produktion wurde für den Innovationspreis Soziokultur vorgeschlagen.
Johannes Willenberg (52) ist in Folge von Retinitis pigmentosa nahezu erblindet. Der freie Autor lebt in Dortmund und ist in seinem eigentlichen Leben Geschäftsführer des AURA-Zentrums Bad Meinberg.
Dazu zwei Bilder: Von Saint-Exupéry inspiriert: Ein Hut, oder eine Schlange, die einen Rollstuhlfahrer verdaut?
Uraufführung
20. April 2013, 19.30 Uhr
Dortmunder U
– Zentrum für Kunst und Kreativität
Karten an der
Abendkasse
Das Stück steht auch für Aufführungen an
anderen Orten zur Verfügung.
Mehr Infos bei
Johannes Willenberg
Tel.: 0 52 34 / 9
04-0
E-Mail:
willenberg@aura-zentrum.de
Theaterspielen mit taubblinden und hörsehgeschädigten Kindern und Jugendlichen – geht das überhaupt? Als Lehrkräfte des Deutschen Taubblindenwerks vor knapp zehn Jahren für die Verabschiedung einer Kollegin erstmals ein Stück einstudierten, waren sie beeindruckt von der spontanen Spielfreude einiger Schüler. Seitdem gehört die Theaterarbeit zum Angebot der Schule in Hannover und trägt zur Persönlichkeitsentfaltung der Kinder bei.
Von Juliane Weltner
Pinar, eine taubblinde Schülerin, spielte mit Hingabe das Dornröschen – wie es sich in den Finger sticht und hiernach in den hundertjährigen Schlaf fällt, um anschließend von einem mutigen Prinzen wachgeküsst zu werden. Andere Schüler stellten die wachsende Dornenhecke dar. Sie waren mit einem großen grünen Stoffumhang verbunden, so dass lediglich die Köpfe hervorlugten, und erhoben sich beim gemeinsam gesungenen Lied von ihren Plätzen, wobei es unerheblich war, wer wann und wie schnell aufstand. Wieder andere haben das Theaterstück musikalisch begleitet. Hier wurde gesungen und mit einfachen Instrumenten musiziert. Dieses Beispiel soll veranschaulichen, wie unterschiedlich die Rollen je nach Vermögen und Neigung sein können, um möglichst viele Schüler an einem gemeinsamen Projekt teilhaben zu lassen.
Ausgangspunkt unserer Theaterarbeit mit taubblinden und hörsehbehinderten Schülern waren zunächst Märchen oder Bilderbuchgeschichten, die einen klaren Handlungsablauf haben und sich mit einfachen Mitteln erzählen lassen. Um die sprachlichen Barrieren zu überwinden, haben wir viel Wert auf sprechende Bilder, beeindruckende Kostüme und vor allem ausdrucksstarke Musik als Träger von Emotionen und Szenen gelegt.
Die Schüler hatten anfangs kaum eine Vorstellung vom Theaterspielen. Durch ihre massiven Schwierigkeiten, Informationen aufzunehmen, kennen sie kein freies Spiel, in dem man in verschiedene Rollen schlüpft, wie es jedes normal aufwachsende Kind intuitiv tut. So waren unsere Vorgaben zunächst sehr instruktiv. Wenige Schüler besaßen ein Rollenverständnis, sondern sie machten nur nach, was ihnen vorgemacht wurde.
Spielen will erst einmal gelernt sein. Dann lässt sich erfahren, wie viel Spaß es macht, seine eigenen Fähigkeiten zu entdecken und auszuprobieren. Im Mittelpunkt unserer Theaterarbeit stehen immer die Figuren. Wir versuchen, gemeinsam mit den Schülern die Charakterzüge der Figuren und ihre Gefühle herauszuarbeiten, die sie im Verlauf einer Geschichte durchleben. So können sich die Kinder leichter mit ihrer Rolle identifizieren. Marie, ein sehr schüchternes Mädchen, wuchs zum Beispiel über sich selbst hinaus, als sie die Chance bekam, die Hauptrolle in dem Stück "Hasenherz" zu spielen. Die Figur muss viele Abenteuer bestehen, bis sie am Ende feststellt, dass sie ihre Ängste überwunden hat. Hier war die Möglichkeit gegeben, Aspekte zu thematisieren und einzuarbeiten, die die Kinder aus ihrem eigenen Erleben mitbringen.
Emotionen werden für taubblinde oder hörsehbehinderte Schüler oft erst durch starke Übertreibung erlebbar. Das fördert auch die eigene Ausdrucksfähigkeit, die bei vielen nur schwach entwickelt ist. Gerade für Schüler, die mit der Sprache kämpfen, ist es eine enorme Herausforderung, ihrem Text die nötige Ausdruckskraft zu verleihen. So musste Lisa ihren Satz "Ich will keine Prinzessin mehr sein!" wieder und wieder üben, bis sie ihn auch wütend aussprechen konnte.
Die Aufführung vor großem Publikum, sei es in der eigenen Schule vor geladenen Gästen oder bei der Teilnahme an Theaterfesten, fordert unsere Schüler stark heraus, da sie sich ihrer Andersartigkeit durchaus bewusst sind. Mancher ist vor Lampenfieber schon krank geworden oder würde seine Rolle am liebsten hinschmeißen. Dann ist Fingerspitzengefühl seitens der Lehrkräfte gefragt. Es gilt, mit den Ängsten der Schüler behutsam umzugehen, keinen zu überfordern und Raum für Rückzugsmöglichkeiten zu geben. Andererseits sind die Erfolgserlebnisse der Kinder und Jugendlichen umso größer, wenn sie ihre Angst besiegt haben und zum Schluss alle bejubelt werden. Für manche ist es der Erfolg schlechthin, endlich einmal etwas Großes geleistet und im Rampenlicht gestanden zu haben. Nicht zu vergessen, die oft zutiefst bewegten Eltern, die ihre Kinder noch nie auf der Bühne erlebt haben und von ihren Leistungen überwältigt sind.
Fazit: Theaterspielen ist mit allen Kindern durchführbar und bietet hervorragende Möglichkeiten, oft verborgene Potenziale zu entdecken und zu fördern. Es bietet spielerische Ansätze, Motivation und Leistungsbereitschaft zu entwickeln, stärkt das Selbstbewusstsein und vor allem: Es macht allen Spaß!
Juliane Weltner ist diplomierte Rhythmiklehrerin, Musiktherapeutin und Theaterleiterin am Deutschen Taubblindenwerk in Hannover.
Dazu zwei Bilder: Neue Erfahrungen: Taubblinde Schüler entdecken die Bretter, die die Welt bedeuten
Ich kam zum Theaterspielen wie die Jungfrau zum Kinde. Eigentlich bin ich leidenschaftliche Sängerin, singe solistisch und im Chor viel Klassik und Kirchenmusik. Theaterspielen war für mich völliges Neuland und als Geburtsblinde zunächst nicht mehr als eine verrückte Idee. Als die Hamburger Kulturbühne Bugenhagen im Jahr 2008 blinde und sehbehinderte Menschen für ein Theaterprojekt suchte, fuhr ich aus Neugier zum ersten Treffen. Und ich merkte schnell, dass mich das Spielen unheimlich fasziniert, weil viel Kreativität und Kommunikation gefordert waren.
Doch es gab Zweifel an meinem Vorhaben. Während mich Freunde ermunterten, hieß es in meiner Familie: "Das kannst du nicht!" Als die intensiven Proben anfingen, wich aber die anfängliche Skepsis. Bald haben meine Eltern mich tatkräftig unterstützt und ich denke, sie fanden es letztendlich gut.
Bei unseren ersten Treffen im Theater haben wir zunächst Ideen gesammelt. Wir mussten verschiedene Szenen improvisieren und haben Schauspielübungen gemacht. Dabei habe ich erfahren, dass ich nicht den Anführer spielen kann – ich bin absolut nicht schlagfertig und mir fielen nie die richtigen Worte ein. Erstaunt war ich, wie leicht es mir dagegen fiel, Emotionen darzustellen. In einer Übung haben wir Stühle aufgestellt und jeder Platz war mit einem Gefühl belegt. So mussten wir zum Beispiel spontan lachen oder betrunken wirken, weinen oder schlafen. Hierfür konnte ich ganz gut Bilder abrufen.
Dass ich selbst spielen würde, war mir anfangs gar nicht bewusst gewesen. Eigentlich hatte ich angenommen, dass ich bei dem Projekt lediglich die sehenden Schauspieler beraten sollte, wie man eine blinde Person am besten darstellt. Ich freute mich darauf, einmal selbst Theaterluft zu schnuppern und vielleicht sogar ein paar Sätze sprechen zu dürfen. Dass ich gleich eine große Rolle mit romantischer Kussszene übernehmen würde, kam für mich völlig überraschend. Zumal ich aus meinem Umfeld oft signalisiert bekommen habe, dass ich nicht der weibliche, sondern eher der sportliche, kumpelhafte Typ bin. Deshalb, und weil ich wusste, dass bei solchen Projekten oft Männermangel herrscht, befürchtete ich, einen Mann spielen zu müssen – für mich eine schreckliche Vorstellung. Als ich dann die Rolle der jugendlichen Geliebten zugeteilt bekam, war ich sehr dankbar, auch weil niemand mich dafür belächelte. Es war schön, die Rolle zu übernehmen, denn im Gegensatz zu mir konnte diese Figur zum Beispiel flirten.
Schließlich hatten wir unseren ersten Auftritt vor Publikum. Theaterluft riecht nach Kaffee, Zigarettenrauch und talgiger Schminke. Auf der Bühne ist es wegen der Scheinwerfer heiß. Die Gäste nimmt man durch die Spannung und Energie wahr, die man selbst mitbringt und die das Publikum ausstrahlt. Das ist an jedem Abend anders. Das Publikum kann unruhig, verhalten, gespannt oder auch lustig gestimmt sein. Für mich war es eine interessante Erfahrung, ein Stück mehrmals zu spielen, denn es kann sich sehr unterschiedlich anfühlen. Je nachdem, ob man müde oder aufgedreht ist, kann die eigene Energie und Körperspannung unterschiedlich sein und auch die Stimmung des Teams spielt eine Rolle.
Ich hatte vor der Aufführung zwar kein Lampenfieber, war jedoch etwas angespannt – vor Freude, aber auch aus Sorge, unwillentlich Gesten zu machen, über die alle lachen. Für mich als Geburtsblinde ist es sehr wichtig, dass die Ausführung von Bewegungen und Mimik genau beschrieben und choreographiert wird, schließlich habe ich sie noch nie gesehen. Gut gemeinte Sätze von sehenden Kollegen wie "Mach doch einfach so, wie du fühlst!" sind wenig hilfreich, denn das wirkt bei mir eher wie Aerobic-Übungen oder im schlimmsten Fall ungewollt sexistisch. Für manche Bewegungen ist es zudem unerlässlich, dass man einen sehenden Partner hat, der einen positioniert und führt. Doch dank der intensiven Proben ging schließlich alles gut und ich habe den Auftritt genossen.
Durch das Theaterspielen bin ich sicherer in meinem Auftreten geworden und routinierter, wenn ich mich auf neue Räume und Gegebenheiten einstellen muss. Ich habe mich selbst besser kennengelernt, weiß, wo meine Grenzen sind und kann meine Bedürfnisse klarer formulieren. Auch andere Menschen beobachte ich jetzt differenzierter.
Katharina Friese (39) ist geburtsblind, arbeitet als Masseurin im Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg und hat 2008 bei dem Theaterprojekt "Blindfische und Sehfische" mitgewirkt.
Dazu ein Bild: Zwei Welten begegnen sich: Katharina Friese und ihr sehender Schauspielkollege kreuzen die Degen
Am Anfang war die Idee, das Trügerische des Sehens zu erkunden. Das brachte den Hamburger Theatermacher Jörn Waßmund dazu, blinde und sehende Darsteller zusammenzubringen – "Blindfische und Sehfische", wie sie sich später nannten. Ein Interview über die Suche nach etwas Neuem, irreführende Botschaften und die Universalität von Sprache.
Interview: Irene Klein
Herr Waßmund, Sie haben in Hamburg bereits zwei Theaterprojekte mit blinden Darstellern realisiert. Ich möchte die typische Abschlussfrage an den Anfang dieses Interviews stellen: Welche Tipps haben Sie für andere Theatermacher, die mit blinden Menschen arbeiten wollen?
Ganz klar, die Augen weit aufmachen. Das heißt, fragen, zuhören, erfahren und die Menschen kennenlernen. Dann wird man feststellen, dass es die Blinden als solche gar nicht gibt, sondern dass sie Menschen sind wie du und ich. Manche sind sympathischer, manche haben Humor oder auch Selbstironie . Das erste ist einfach, diese Berührungsängste abzubauen.
Sie haben vor fünf Jahren erstmals ein Stück mit blinden Laien und sehenden Profis auf die Bühne gebracht. Wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen?
Um ehrlich zu sein – das war Zufall. Ich hatte Lust, irgendetwas über das Trügerische des Sehens zu machen, also zu hinterfragen, was einem die Augen liefern. Klassisches Beispiel: die Werbung mit ihren opulenten Bildern, von denen man ganz leicht verführt wird. Da war die Idee Sehen und Nicht-Sehen, die blinden Flecken usw. Wir sprachen am Theater darüber und es ergab sich schnell die Idee, das Thema wörtlich zu nehmen, also mit Darstellern zu arbeiten, die sehen können, professionelle Schauspieler, und Darsteller zu gewinnen, die nicht sehen können oder eine Sehbehinderung haben. Aus dem Arbeitstitel "Sehen und Nicht-Sehen" wurde später "Blindfische und Sehfische".
Was haben die Blinden von den Sehenden und die Sehenden von den Blinden gelernt?
Ich glaube, für einige blinde Darsteller war es spannend zu erfahren, wie abhängig die Sehenden vom Augenlicht sind, wie hilflos sie sind, wenn sie plötzlich nichts sehen. Auch Gestik und Mimik – was für Botschaften wir hineindeuten, wenn man lächelt, wenn man nicht lächelt, wenn man die Augen verzieht. Auf der sehenden Seite wiederum haben wir erlebt, dass man sich auch anders verstehen kann, natürlich über Sprache und über die weiteren Sinne, die plötzlich eine andere Bedeutung bekommen. Letztendlich ging es darum, die Menschen als Individuen mit ihren Eigenheiten, Stärken und Schwächen wahrzunehmen. Und vielleicht noch besser zu erkennen, wie man sich gegenseitig unterstützen kann.
Wie sind Sie an die Aufgabe herangegangen, blinden Menschen die Welt des Theaters zu eröffnen, die ja doch sehr visuell geprägt ist?
Workshops, Übungen, viele Schauspiel- und Theaterübungen, auch Partnerübungen. Für mich als Leiter war die Herausforderung, vieles in Worte zu fassen, was man sonst vormachen kann. Bewegungen, Körperübungen – alles, was man tut, muss sehr präzise beschrieben werden, damit man nicht direkt hinter dem Nicht-Sehenden stehen muss. Wenn man zu jemandem sagt "Ich liebe dich", dann hat es eine große Bedeutung, ob man direkt dran steht oder ein Stück zurück. Das haben wir ausprobiert. Für gewisse Szenen haben wir auch die passenden Gesten geübt, zum Beispiel "Ausschau halten", die flache Hand an die Stirn halten, um die Augen abzuschirmen. Das heißt dann wieder viel reden, austauschen, ausprobieren und gemeinsam entdecken.
Was kann man tun, um blinden Darstellern im räumlichen Sinne Sicherheit auf der Bühne zu geben?
Im ersten Stück haben wir mit Absperrbändern gearbeitet, diesen rot-weißen Plastikbändern, die an Pollern befestigt waren und die wir immer wieder verstellt haben, um neue Räume zu schaffen. Damit war gleichzeitig eine Gehhilfe gegeben. Manche Teilnehmer haben ein wahnsinniges Orientierungsvermögen: einmal kurz mit dem Finger die Strippe gestreift, schon sind sie am richtigen Platz. Das Gleiche haben wir beim Musical, also beim zweiten Stück, gemacht. Da wird der Bug eines Schiffes durch ein dickes Tau markiert, an dem man längsgehen kann. Bis auf eine Szene haben die Blinden ohne Langstock gespielt. Das gehörte für sie zum Theaterspielen dazu. Manchmal gab es natürlich auch Szenen, in denen ein Sehender seinen blinden Spielpartner irgendwo hinführt – das war dann aber in die Handlung eingebaut.
Was für Überraschungen haben Sie erlebt? Sie sind ja sicher mit gewissen Erwartungen an die Arbeit herangegangen ...
Ich hatte kein vorgefasstes Bild. Ich bin relativ offen an die Sache herangegangen, um zu schauen, was sich ergibt. Spannend war das Thema Sprache. Am Anfang gab es vor allem bei den Sehenden gewisse Unsicherheiten. Kann ich sagen: "Ich seh das anders" oder "Ich hab da keinen Durchblick"? Unsere Sprache ist von Wörtern geprägt, die etwas mit Sehen zu tun haben. Das war so ein Aha-Erlebnis, dass Blinde ganz entspannt damit umgehen. Sprache ist letztendlich universell. Was ich auch toll fand, ist, dass einige der blinden Darsteller ein wahnsinnig gutes Gehör, eine musikalische Ader haben. Deswegen haben wir beim zweiten Stück, den "Blinden Passagieren", ganz auf Musik gesetzt.
Die Gruppe aus blinden und sehenden Darstellern ist inzwischen fast schon ein festes Ensemble. Es geht weiter. Was kann man Ihrer Ansicht nach mit inklusiver Theaterkunst erreichen?
Ich hoffe natürlich, dass die Zuschauer bei solchen Theaterprojekten, ob sie ein ernstes Thema haben, ob sie problematisieren oder einfach gute Unterhaltung bieten, etwas mitnehmen. Speziell in unserem Fall glaube ich schon, dass das Zusammenspiel in dem gemischten Ensemble ein Zeichen setzen kann, dass wir zeigen, wie normal man gemeinsam Theater machen kann und damit auch im Alltag gemeinsam etwas erleben kann.
Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.
Dazu zwei Bilder:
Das neue Programm "Blinde Passagiere – die See-Revue
an Bord der 50er"
2.5.2013, 20 Uhr
Hamburg-Bergedorf, Haus im Park,
Gräpelweg 8
Mehr Infos und Kartenbestellung unter
www.blindepassagiere.org
Tel.: 0 40 / 87 88 76 27
E-Mail:
info@blindepassagiere.org
Man nehme 27 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 16 und 23 Jahren, verrühre Selbige mit einer Handvoll Theaterpädagogen, schütte ein wenig Kleingeld hinterher, gebe eine leere Schul-Aula hinzu, werfe einen Esslöffel Herzblut hinein, streue eine Prise Wahnsinn darüber, mische das Ganze und stelle die Uhr auf ca. acht Monate. Das sind in etwa die Zutaten, die wir für unser derzeitiges Projekt zur Verfügung haben.
Wir – das sind die beiden Theater-AGs "Nachtsicht" und "Augenschmaus" der Jahrgangsstufen 10 bis 13 der Carl-Strehl-Schule in Marburg (hier vielleicht besser bekannt unter dem Namen "blista"), drei sehende Schülerinnen aus verschiedenen Gymnasien der Umgebung, die den 13. Jahrgang besuchen, sowie ein Kurs "Darstellendes Spiel" des Jahrgangs 12 der Elisabethschule.
Dreiviertel der Zeit ist bereits vorbei, und langsam fängt das Gericht an zu blubbern und richtig schön heiß zu werden. Angedickt haben wir es mit einem ungewöhnlichen Stück Literatur: "Unter dem Milchwald" des walisischen Schriftstellers Dylan Thomas ist die Vorlage, mit der wir arbeiten. In einem kleinen walisischen Dorf an der Küste, dessen Bewohner uns ihre surrealen Träume und ihren Alltag vorstellen, geht alles drunter und drüber. Ein bisschen wie bei uns.
Viele Köche verderben den Brei, heißt es. Verdorben ist der Brei sicher nicht, aber ein bisschen überfüllt. Viele Spieler, wenig Zeit. Anscheinend hätte man dem Sud noch einen Teelöffel Zeitraffer und einen Schuss Intimität beifügen sollen. Theaterspielen funktioniert nur über Vertrauen – das mit 26 anderen aufzubauen, ist eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe.
Hinzu kommt die Tatsache, dass es sich bei unserem Gericht wohl eher um einen Eintopf aus vielen unterschiedlichen Zutaten handelt, sozusagen ein "Inklusionseintopf". Ziel dieses Inklusionseintopfes ist im wahrsten Sinne das Zusammen-Spiel von Jugendlichen mit und ohne Seheinschränkung. Über das Theater haben wir eine gemeinsame Basis. Etwas, worüber man sich austauschen kann. Eine gemeinsame Leidenschaft. Aber stellt eine Seheinschränkung bzw. das Nichtvorhandensein einer solchen nicht doch ein Hindernis oder ein Problem für den jeweils anderen dar? Der Inklusionseintopf wird abgeschmeckt. Was sagt der Gaumen? Die Antwort ist eindeutig: Nö!
Schon der griechische Stoiker Epiktet hatte die Philosophie mit einer interessanten These gewürzt: "Nicht die Dinge selbst beunruhigen den Menschen, sondern die Meinungen und Urteile über diese Dinge." Wobei es sich in diesem Fall wohl mehr um Vorurteile handelt. Durchgekaute Vorurteile. Fade, übel riechende Vorurteile, die eigentlich niemand mehr in den Mund nehmen sollte.
Ich bin eine der drei sehenden Schülerinnen, die bereits vor zwei Jahren in der Theatergruppe "Nachtsicht" der blista gelandet sind. Dadurch stand uns etwas zur Verfügung, was den Neuankömmlingen aus der Elisabethschule nicht vergönnt ist: Zeit. Ich hatte die Zeit, mich mit einer Behinderung auseinanderzusetzen, von der ich vorher schlichtweg keine Ahnung hatte; Zeit, mir eine eigene Meinung zu bilden und so mit diversen Vorurteilen abzuschließen. Wir drei haben herausgefunden, was alle herausfinden sollten: Nicht die Seheinschränkung sorgt für Unsicherheit, sondern die stumpfsinnige Meinung, die in der Öffentlichkeit zu großen Teilen darüber herrscht.
Wir wissen, dass die wenigsten tatsächlich blind sind, sondern viel häufiger eine so genannte Sehbehinderung vorliegt. Dass sehr wohl etwas gesehen wird, nur eben anders als mit guten Augen. Und allem voran, dass es völlig okay ist, danach zu fragen! Bevor die Gruppe "Nachtsicht" in den fröhlich zischenden Inklusionseintopf gekippt wurde, waren Gespräche über das Sehen und Nicht-Sehen an der Tagesordnung. Jeder der 15 Leute wusste um die Stärken und Schwächen des anderen. Man lachte darüber. Zusammen. Zusammen sind wir immer noch alle, gelacht wird dabei jedoch nicht mehr so häufig.
Nachdem man die Schülerinnen und Schüler der Carl-Strehl-Schule und die "Neuen" aus der Elisabethschule ordentlich miteinander vermischt hatte, sah es zunächst so aus, als könne das Rezept aufgehen. Und trotzdem finden die Vorurteile wieder ihren Weg in den Eintopf. Nun ja, Unkraut vergeht nicht. Ein Grund dafür ist eine Gesprächsrunde während eines Theaterwochenendes, die eigentlich zum Ziel hatte, die Schüler der Elisabethschule über mögliche Probleme aufzuklären, die im gegenseitigen Umgang entstehen könnten. Herausgekommen ist eher Verunsicherung.
Die Schülerinnen und Schüler der Carl-Strehl-Schule merken, wie viel vorsichtiger ihre sehenden Mitspieler seither mit ihnen umgehen. Zurückhaltender. Beinahe schon ängstlich. Es muss entschieden werden, ob man weiter akribisch die Rezeptur der Inklusion abarbeitet oder ob man den Eintopf einfach kräftig weiterrührt und mixt und pfeffert – und das Beste hofft.
Ein guter Koch weiß, wie er seine Speisen würzen muss, damit der Gast nicht merkt, wenn bei der Zubereitung etwas schief gegangen ist. Die "Blistaner" gehen so offen mit ihrer Seheinschränkung um, dass die Elisabeth-Schülerinnen und -Schüler längst gemerkt haben, dass es keinen Grund gibt, überängstlich zu sein und dass Fragen bezüglich der Seheinschränkung ohne Umschweife beantwortet werden. Nach und nach filtert sich auch in der neuen Gruppe heraus, wo die Stärken der Vielfalt liegen. Es wird wieder gelacht.
Offenheit, Spontaneität und eine Portion Improvisation: Was für die Bühne so wichtig ist, wirkt auch im Alltag Wunder. Nicht so viel nachdenken, einfach ausprobieren. "Mach doch mal was ganz Verrücktes", haben wir bei der Probenarbeit oft gehört. Verrückt von mir aus – aber wie? Soll ich schreien, flüstern, Grimassen schneiden, mich auf dem Boden wälzen? Alles erlaubt. Hauptsache anders. Dafür braucht es schon unsere speziellen Zutaten: das Herzblut und den Wahnsinn. Von beidem haben wir mehr als genug und vielleicht sind das sogar die wertvollsten der genannten Zutaten. Was uns am Ende der Proben auf der Zunge liegen wird und was wir unseren Zuschauern auftischen werden, das bleibt bis zum 11. April das Geheimnis der Marburger Theaterköche.
Rebecca Druschel ist sehend und besucht die 13. Klasse des Gymnasiums Landschulheim Steinmühle in Marburg-Cappel.
Dazu ein Bild: Sehen und Nicht-Sehen: Mit dem Stück "Unter dem Milchwald" bringt die blista Inklusion auf die Bühne
"Unter dem Milchwald"
11., 12. und 13.4.2013, 20 Uhr
14.4.2013,
18 Uhr
Marburg, Waggonhalle
Karten bei der Waggonhalle
Tel.: 0 64 21 / 69 06 26
E-Mail:
mail@waggonhalle.de
Vorprogramm mit Bühnenbegehung und Tastführung jeweils zwei
Stunden früher
Gelsenkirchen, Musiktheater im Revier
Kartenreservierung (Kopfhörerwunsch angeben!) bei der Theaterkasse,
Tel.: 02 09 / 40 97-200
24.-30.4.2013
AURA-Pension Georgenthal
Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 03 62 53 / 3
05-0
E-Mail:
info@aura-pension-georgenthal.de
Der Blinden- und Sehbehinderten-Verein Mecklenburg-Vorpommern lädt
Menschen zwischen 18 und 36 Jahren ein
5.-8.5.2013
AURA-Hotel
Boltenhagen
Mehr Infos bei
Gunnar Meyer
Tel.: 01 60 / 97 71 45
29
E-Mail:
gunni_meyer@gmx.de
Anmeldung (bis 5.4.) beim
AURA-Hotel Boltenhagen
Tel.: 03 88 25 / 37 00
E-Mail:
ostseeperlen@t-online.de
24.-26.5.2013
AURA-Zentrum Bad Meinberg
Mehr Infos und Anmeldung (bis 12.4.) bei
Bildung ohne
Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail:
info@bildung-ohne-barrieren.de
18.-26.6.2013
Berlin, Tegeler See
Mehr Infos und Anmeldung (bis 3.5.) beim
Bund zur
Förderung Sehbehinderter
Robert Heuser
Tel.: 02 41 / 8 33
21
E-Mail:
bfs-jugend@sehbehindert-sport.de
22.6.2013, 12 Uhr
Peenemünde, Flugplatz
Mehr Infos und Anmeldung (bis 10.6.) bei
Familie
Löschke
Tel.: 0 38 36 / 23 41 91
E-Mail:
info@fahrerlebnis.info
www.fahrerlebnis.info
Musikwoche mit intensivem Musizieren, Ausflügen und
Geselligkeit
30.7.-5.8.2013
AURA-Pension "Brockenblick" in
Wernigerode
Mehr Infos bei
Rosa Maria Dotzler
Tel.: 0 36 41 / 21
94 62
Anmeldung (bis 25.6.) bei der AURA-Pension "Brockenblick"
Tel.: 0 39 43 / 26 21-0
E-Mail:
info@aurapension.de
26.-31.8.2013
Dinkelscherben, Integra Seminarzentrum
Mehr Infos und Anmeldung (bis 1.5.) bei
Bernadette
Schmidt
Tel.: 0 35 92 / 54 43 46
E-Mail:
schmidt-bernadette@t-online.de
27.-29.9.2013
Düren, Posthotel
Mehr Infos und Anmeldung (bis 31.8.) bei
Klaus
Zähringer
Tel.: 0 24 21 / 95 95 31 und
Jürgen Hoop
E-Mail:
juergen.hoop@gmx.de
6.-10.10.2013
Mehr Infos und Anmeldung (bis 15.6.) bei
Bildung ohne
Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail:
info@bildung-ohne-barrieren.de
Intensivschulung für RP- und Usher Typ II-Betroffene
17.-30.11.2013
Hamburg/Timmendorfer Strand
Mehr Infos beim
IRIS-Institut
Tel.: 0 40 / 2 29 30
26
E-Mail:
info@iris-hamburg.org
Wohlfühlseminar für Menschen mit Sehproblemen
29.11.-1.12.2013
AURA-Hotel Boltenhagen
Mehr Infos unter
Tel.: 03 88 25 / 37 00
E-Mail:
ostseeperlen@t-online.de
Für Studierende und Hochschulabsolventen mit einer Seh- oder Hörbehinderung gibt es eine neue Internetplattform. Unter www.gateway-online.de finden sich zielgruppengerecht aufbereitete Informationen zu Studium, Berufseinstieg und Karriereplanung. Das Angebot wurde durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.
"Besser gemeinsam als einsam": Unter diesem Motto will Wolfgang Biermanski Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen – um sich auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen und eventuell sogar eine Wohngemeinschaft zu gründen. Treffpunkt ist im Internet unter www.wohlfuehl-netzwerk.de.
Die Webseite hoerfilm.tvbutler.at informiert über alle Termine von Sendungen mit Audiodeskription im deutschsprachigen Fernsehen – täglich aktualisiert und barrierefrei zugänglich. Darüber hinaus bietet sie Neuigkeiten zur Barrierefreiheit im Fernsehen sowie das Tagesprogramm von ausgesuchten Hörfunksendern.
Bahnfahren ist für Menschen mit Seheinschränkung eine wichtige Möglichkeit des selbstbestimmten Reisens. Damit die Orientierung künftig leichter fällt und um mögliche Ängste abzubauen, veranstaltete die Deutsche Bahn eine Schulung, in der die Neuerungen in Sachen Barrierefreiheit erklärt wurden. "Gegenwart"-Leser Aleksandar Pakusevski aus München berichtet von seinen Eindrücken.
"Die Bahn ist besser als ihr Ruf", schickte Christian Seuß, Geschäftsführer des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes (BBSB), der gemeinsamen Veranstaltung mit der Deutschen Bahn voraus. Gespannt war ich vor allem auf die Orientierungshilfen im Reisezentrum und auf die Anpassungen im ICE2. Denn beides waren für mich Neuerungen, die es galt, kennenzulernen und auf ihren Nutzen hin zu überprüfen.
Als es in den Zug ging, waren wir – geschätzt 20 Blinde und Sehbehinderte – zunächst damit beschäftigt, uns gleichmäßig zu verteilen, ohne einander zu behindern. Rainer Hahn, zuständig für die Belange schwerbehinderter Fahrgäste bei der Deutschen Bahn und selbst sehbehindert, erläuterte uns die Besonderheiten des ICE2. Wer weiter von ihm entfernt stand, hatte leider Schwierigkeiten, alle Informationen zu hören. Dennoch erfuhren letzten Endes alle, dass nun taktile Tafeln an der Wand unmittelbar nach dem Einstieg den Weg weisen. Pfeile zeigen an, ob man nach vorne oder nach hinten gehen soll; jedem Pfeil folgt eine Beschriftung in Braille, die die nächste Wagennummer oder das Bordrestaurant angibt. Die Tafeln befinden sich stets auf der rechten Seite in Fahrtrichtung. Einmal damit vertraut gemacht, halte ich die Beschriftungen für sinnvoll.
Betritt man einen Wagen, kann man sich längs der Sitze an einem im Boden deutlich hervorgehobenen Leitstreifen orientieren. Im leeren Zug klappt das schon einmal gut. Wer nun seinen reservierten Sitzplatz finden möchte, kann seitlich der äußeren Kopfstütze die beiden Platznummern in Blindenschrift lesen. Die obere Nummer gibt den Fensterplatz, die untere den Platz am Gang an.
Kleine und delikate Überraschungen warten auf dem stillen Örtchen. Wer kennt das nicht: Man fährt dort manchmal umher und findet das eine oder andere nicht. Wo ist der Wasserhahn, wo die Spülung? Das meiste ist nun in diesem Bereich beschriftet, was einem die Reise schon etwas annehmlicher gestalten dürfte. Wichtig ist schließlich die Toilettentür, an der sich zwei Sensoren befinden. Der untere öffnet, der obere schließt sie. Oder war es vielleicht umgekehrt? Hier wäre eine Beschriftung sinnvoll.
Zurück in der Halle teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Die eine ging in das Reisezentrum, die zweite wurde vom Bahnhofsleiter persönlich empfangen. Zwei Damen brachten uns die Gegebenheiten in eben diesem Reisezentrum näher. Eine markante Leitlinie am Boden führt den Besucher zunächst bis zu einem Automaten, an dem man eine Nummer zieht. Dieser ist sogar mit Brailleschrift versehen und eine Sprachausgabe gibt die Nummer wieder. So genannte Aufmerksamkeitsfelder bedeuten dem Kunden, wo er abzubiegen hat. Man kommt an Sitzgelegenheiten vorbei und wird schließlich bis vor einen Infoschalter geführt. Dieser ist speziell für mobilitätseingeschränkte Reisende eingerichtet worden. Das heißt, dass das Personal hier entsprechend geschult ist.
Wieder draußen angelangt, brachte uns der Bahnhofsleiter in die Nähe des großen Infoschalters. Wir erfuhren, dass der Hauptbahnhof München mit 1.100 Ein- und Ausfahrten täglich der zweitgrößte Bahnhof der Republik ist und die Mitarbeiter sich durch hohe Motivation auszeichnen. Weitere Tipps zur Orientierung gab es zwar kaum, der erste Mann am Münchner Hauptbahnhof versicherte uns jedoch, dass wir uns bei Hilfebedarf jederzeit an das Personal am Schalter wenden könnten.
Festzustellen war, dass beim Leitsystem besonders auf den Außenbahnhöfen Starnberger und Holzkirchner Flügelbahnhof noch Nachbesserungsbedarf besteht. Der BBSB befindet sich im ständigen Dialog mit der Deutschen Bahn und will sich für eine DIN-gerechte Gestaltung und Ergänzung des taktilen und kontrastreichen Leitsystems in der Bahnhofshalle, auf den Flügelbahnhöfen und in den Unter- und Zwischengeschossen einsetzen.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde leidenschaftlich diskutiert. Während sich ein Herr über kontrastarmes Design ausließ, zeigten sich andere ob der positiven Entwicklung der Barrierefreiheit überrascht. Dem einen gehen die Ansätze nicht weit genug, andere empfinden die Bemühungen als angemessen. Der Zug rollt also, ist aber noch nicht am Zielbahnhof. In jedem Fall ist diese zwischen DBSV und Deutscher Bahn vereinbarte Schulung eine gute und wichtige Erfahrung. Sie ermöglicht es, sich einmal ganz ohne Zeitdruck im Zug und auf dem Bahnhof zu orientieren und die verschiedenen Hilfssysteme auszuprobieren. Ich selbst habe viel Neues gelernt und Vergessenes wieder aufgefrischt.
Aleksandar Pakusevski (31) ist blind und arbeitet in München als Online-Redakteur.
Dazu ein Bild: Wie barrierefrei ist die Bahn? Blinde und sehbehinderte Schulungsteilnehmer informieren sich
Weitere Bahnschulungen sind in Planung. Die "Gegenwart" informiert zu gegebener Zeit über Termine und Veranstaltungsorte.
Malerische Landschaften und geschichtsträchtige Orte, gepaart mit italienischen Köstlichkeiten und herzlichen Einheimischen, machen den Gardasee zu einem beliebten Urlaubsziel. Die sehbehinderte Melanie Heberle berichtet von ihrer Reise nach Norditalien, bei der es hoch hinaus und tief hinab ging.
Endlich war es soweit: Am 22. September 2012 begann die heiß ersehnte Reise an den Gardasee. Wir waren fünf Teilnehmer und drei Begleiterinnen von Visionoutdoor, einem Reiseanbieter für Blinde und Sehbehinderte. Schon auf der Zugfahrt versetzten einen die Berge und die klaren Flüsschen, die durch die alpine Landschaft fließen, in Urlaubsstimmung.
Eine Stadtführerin machte uns gleich am ersten Morgen mit dem Ort Riva del Garda und seiner Geschichte bekannt. Wir erkundeten die schmalen Gässchen mit den vielen Läden, Caféterien und Restaurants und bestaunten die landestypischen Olivenbäume. Da wir manches nicht gut erkennen konnten, durften wir die aus Stein gemeißelten Figuren in der Kirche oder die Früchte in einem Limonengewächshaus anfassen.
Nach einem Picknick am Gardasee stand unsere erste Wanderung auf dem Programm. Wir bestiegen den Hausberg von Riva, den Monte Prione, der die Form eines Orangenschnitzes hat. Auf der Seite, die nach Riva zeigt, ist er gewölbt und gut begehbar, auf der anderen Seite ist er schroff und steil, so dass er sich gut zum Klettern eignet, wie wir bald feststellen sollten.
Denn für diejenigen, für die der Abstieg in eine Gletschermühle, das Bad im herbstlich-kühlen Gardasee oder der Wanderweg nach Tempeste, der über tiefe Schluchten führt, noch nicht abenteuerlich genug war, gab es die Möglichkeit zu klettern. Unser Kletterführer versorgte jeden Wagemutigen mit Kletterschuhen, -gurt, Helm und Karabiner und schon ging es an den Fels – eine tolle Erfahrung! Steht man unten am Fels, fragt man sich noch, wie man da jemals hinaufkommen soll. Während des Kletterns gilt es, an schwierigen Stellen, an denen es wenige Spalten und Ausbuchtungen zum Festhalten und Hochziehen gibt, nicht aufzugeben und seine Kräfte einzuteilen. Hat man das Gefühl, in der Luft zu hängen, ist es wichtig, nicht in Panik zu geraten, obwohl man gefühlt tausend Tode stirbt. Ist der Aufstieg aber geschafft, wird man mit einer wundervollen Aussicht belohnt. Außerdem ist es eine schöne Erfahrung zu wissen, dass man dem Menschen, der einen von unten sichert, vertrauen kann.
Weil wir vom Klettern nicht genug bekommen konnten, lud uns der Kletterführer ein, ihn auf einen Klettersteig zu begleiten. Bei einem Klettersteig sind Tritte aus Eisen in den Fels eingelassen. Daneben verläuft ein Drahtseil, an dem man sich selbst sichert und entlanghangelt. Unter uns bahnte sich eine tiefe Schlucht ihren Weg, durch die ein kleiner Bach floss.
Nach einem letzten Abendessen in unserer Stammpizzeria hieß es nach einer Woche auch schon wieder Abschied nehmen. Trotz nasser Wetterverhältnisse war es ein sehr schöner Urlaub am Gardasee, was sicherlich auch der guten Organisation und individuellen Betreuung durch den Reiseveranstalter geschuldet ist.
Melanie Heberle (25) lebt in Rottenburg am Neckar und arbeitet im Ambulant Betreuten Wohnen für geistig- und lernbehinderte Menschen. Sie ist auf dem linken Auge blind und sieht auf dem rechten etwa 20 Prozent.
Dazu ein Bild: An einer steilen Felswand: Melanie Heberle erprobt am Gardasee ihre Kletterkünste
Visionoutdoor bietet Natursportreisen für blinde und sehbehinderte Menschen an.
Mehr Infos unter
Tel.: 05 61 / 92 01 18 95
E-Mail:
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Redaktion "Gegenwart"
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Ab sofort können sehbehinderte Menschen im Rahmen einer kaufmännischen Ausbildung am Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg den Europäischen Computerführerschein erwerben. Das Zertifikat läuft international unter dem Begriff "European Computer Driving Licence", kurz ECDL, und gilt bei vielen Arbeitgebern bereits als Einstellungsvoraussetzung. Der ECDL bescheinigt seinem Inhaber umfangreiche Kenntnisse in den Grundlagen der Informationstechnologie und zu Microsoft Office mit seinen verschiedenen Anwendungen.
"Wir integrieren den Computerführerschein ab sofort kostenlos in unsere kaufmännischen Kurse, um unseren Teilnehmern bessere Chancen beim Bewerben zu eröffnen", betont Renate Groß-Fiebig, stellvertretende Leiterin Qualifizierung am BFW Würzburg. "Sehbehinderte Menschen haben oft mit dem Vorurteil zu kämpfen, am Computer nicht so schnell und fit zu sein", ergänzt Petra Baader, Leiterin Qualifizierung. Das Gegenteil sei der Fall. Dies möchte man gegenüber Arbeitgebern auch mit dem Europäischen Computerführerschein deutlich machen. Das BFW plant, die Prüfung zum Computerführerschein in Kürze auch für blinde Absolventen anzubieten.
Mehr Infos unter www.bfw-wuerzburg.de
Das AURA-Hotel des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg in Timmendorfer Strand ist mit dem Gütesiegel "Servicequalität Deutschland" zertifiziert worden. Das Q-Siegel zeichnet Betriebe aus, die ihre Servicequalität kontinuierlich und nachhaltig verbessern und sich bei den umgesetzten Maßnahmen an den Wünschen ihrer Kunden orientieren. Vergeben wird das Zertifikat von der Prüfstelle Servicequalität Deutschland in Schleswig-Holstein.
Neben den üblichen Standards eines Hotels bietet das AURA-Hotel Timmendorfer Strand zusätzliche Serviceleistungen für blinde und sehbehinderte Gäste, zum Beispiel Leitstreifen durch Lobby und Speisesaal sowie eine Beschilderung in Groß- und Braille-Schrift, die die Gäste darüber informiert, wer sie beim Essen bedient. "Das Team des AURA-Hotels ist bestrebt, seinen Gästen einen erstklassigen Hotel-Service zu bieten", erklärt Hoteldirektor Michael Nehm. "Deshalb sind wir besonders stolz auf die Zertifizierung unserer Leistung."
Das Q-Siegel ist drei Jahre lang gültig. Anschließend muss das Hotel einen Antrag auf Re-Zertifizierung stellen, bei der der Betrieb noch einmal überprüft wird. Darüber hinaus ist das Hotel während der Gültigkeit des Siegels aufgefordert, kontinuierlich Verbesserungen im Servicebereich vorzuweisen.
Analog zur Reformierung des Deutschen Sportabzeichens zum 1. Januar 2013 hat der Deutsche Behindertensportverband (DBS) das Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung überarbeitet. Im Rahmen des DBS-Konzepts "Inklusiv zum Sportabzeichen" wurden mit Förderung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Strukturen und Disziplinen im Sinne der Inklusion angepasst. Somit wird das Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung auch der UN-Behindertenrechtskonvention gerecht.
Das Deutsche Sportabzeichen ist die höchste Auszeichnung des DOSB außerhalb des Wettkampfsports. Menschen mit und ohne Behinderung sollen künftig gemeinsam trainieren und das Sportabzeichen ablegen können. Eine bundesweite Informationsveranstaltung, Aktionstage auf Landesebene und Lehrgänge für Prüfer begleiten den Reformprozess.
Mehr Infos zum DBS und dem Deutschen Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung unter www.dbs-npc.de/sportentwicklung-breitensport-deutsches-sportabzeichen.html
Am 13. April startet die sechste Saison der Deutschen Blindenfußball-Bundesliga (DBFL) in Braunschweig. An sechs Spieltagen treten dieses Jahr neun Teams aus ganz Deutschland gegeneinander an. Neben Titelverteidiger Marburg und Vize-Meister Stuttgart sind das die Teams aus Chemnitz, Dortmund, Gelsenkirchen, Hamburg St. Pauli und Würzburg sowie die Spielgemeinschaften aus Braunschweig/Berlin und Köln/Düren.
Die Saison wird von April bis September 2013 in verschiedenen deutschen Städten ausgetragen. Nach dem Motto "Mit Fußball in die Mitte der Gesellschaft" wird ein Teil der Spieltage seit 2011 auf zentralen öffentlichen Plätzen veranstaltet. Der Eintritt ist frei, die Hörkommentare über Kopfhörer inklusive.
Ausrichter der Liga sind seit ihrer Gründung 2008 die Sepp-Herberger-Stiftung, der Deutsche Behindertensportverband (DBS) und der DBSV.
Mehr zur DBFL unter www.blindenfussball.de
Spieltage der Saison 2013:
Dazu ein Bild: Startklar: Ab April rollt der Rasselball wieder
Ich bin, wie ich bin, und das ist okay! – Dieses Lebensmotto hat mich in meinem bisherigen Leben geleitet und mir durch manch schwierige Phase geholfen, denn seit meiner Geburt habe ich eine Mehrfachbehinderung. Meine Körperbehinderung äußert sich in Form einer Tetra-Spastik, das bedeutet, dass beide Arme und Beine von spastischen Lähmungserscheinungen betroffen sind, weshalb ich im Rollstuhl sitze. Zusätzlich habe ich eine leichte Sprachbehinderung und eine Sehbehinderung, die durch einen Sauerstoffüberschuss nach der Geburt hervorgerufen wurden. Mein linkes Auge ist dadurch komplett erblindet, auf dem rechten Auge sehe ich etwa acht Prozent.
Nach der Schule teilten meine Eltern und ich die Überzeugung, dass ein Studium für mich das Beste sei. Bei diesen Überlegungen kamen wir schnell überein, dass ich im sozialen Sektor wahrscheinlich die besten Chancen hätte. Da pflegerische oder erzieherische Berufe aufgrund meiner Behinderung nicht in Frage kamen, entschied ich mich für den Studiengang "Soziale Arbeit". Zusammen mit meinen persönlichen Erfahrungen könnte dies eine ideale Kombination für eine Einstellung im Bereich der Behindertenarbeit sein. Die Vorstellung, dass ich später einen aktiven Beitrag dazu leisten kann, die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung zu verbessern, motivierte mich zusätzlich. Wie wichtig diese Motivation sein würde, war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht abzusehen.
Im Jahr 2006 begann ich schließlich, an der Hochschule Regensburg zu studieren. Regensburg deshalb, weil hier Persönliche Assistenz angeboten wird. Diese war für mein Studium unerlässlich. Doch die Umstellung vom Elternhaus auf Persönliche Assistenz war ein Prozess, der nicht von heute auf morgen gelang. Während Eltern für einen mitdenken und viele alltägliche Aufgaben ganz selbstverständlich erledigen, muss man bei der Assistenz alles selbst entscheiden und den Assistenten anweisen. Ich musste nun selbst dafür sorgen, dass ausreichend zu essen im Haus ist und entscheiden, was ich wann essen möchte. Das gleiche Phänomen erlebte ich in Sachen Kleiderwahl. Früher war es für mich normal, dass mich meine Mutter nicht nur anzieht, sondern auch entscheidet, was ich trage. Meine Assistenten fragten mich dann auf einmal, welche Hose und welches Hemd ich anziehen möchte.
Neben den Umstellungen im Alltag musste ich mich erst einmal auf meine Assistenten einstellen und mich zugleich von Anfang an auf sie verlassen. Dabei sind gegenseitiges Vertrauen und Wertschätzung das A und O und jeder Assistent bringt seinen individuellen Charakter mit. Wenn man sich jedoch gut eingespielt hat, verbessert Persönliche Assistenz die Selbstbestimmung erheblich. Ich bin dadurch eigenständiger und auch reifer geworden. Es war für mich aber genauso wichtig, dass ich mit meiner Mutter – mein Vater war in der Zwischenzeit verstorben – immer eine seelische Stütze hatte und habe, an die ich mich bei Problemen wenden kann.
Während meiner Studienzeit war dies besonders wichtig, denn auch wenn ich mein Studium in positiver Erinnerung habe, bedeutete es für mich viel Arbeit. Neben profanen Schwierigkeiten wie dem Finden von Aufzügen, Behindertentoiletten und stufenlosen Zugangsmöglichkeiten, stellte insbesondere der immense Zeitaufwand eine Belastung dar. Bedingt durch mein verlangsamtes Sprachtempo und meine Sehbehinderung war ich bis zu 14 Stunden täglich mit meinem Studium beschäftigt – Freizeitaktivitäten mussten hinten anstehen. Ich hatte allerdings nie Bedenken, ob ich das Studium schaffen würde. Sorgen bereitete mir lediglich die Frage, ob ich es innerhalb der Regelstudienzeit abschließen könnte, was meinem persönlichen Ehrgeiz geschuldet war.
Dieser eiserne Wille, etwas zu schaffen, was viele Menschen nicht für möglich gehalten hätten, trieb mich zu Höchstleistungen an. Denn Zweifler an meinem Vorhaben gab es zugegebenermaßen genug. Viele können sich nicht vorstellen, dass ein Mensch mit einer schweren Mehrfachbehinderung ein normales Studium absolvieren kann. Dies ist meiner Meinung nach keine Bosheit, sondern schlicht Unwissen und vielleicht auch Desinteresse bezüglich der Thematik. Als Betroffener muss man diese Zweifel ausblenden. Ich denke dabei immer an das Lied "Lasse redn" von der Band "Die Ärzte". In dem Song geht es genau um diese Fähigkeit, Ansichten anderer zu ignorieren, um sein eigenes Ziel zu fokussieren.
Als ganz anders und äußerst angenehm habe ich während des Studiums den Umgang mit meinen Kommilitonen erlebt. Sie zeigten keinerlei Berührungsängste, Vorbehalte oder Unsicherheit bezüglich meines Handicaps, sondern akzeptierten es und thematisierten es im Alltag auch nicht. Ich war darüber sehr froh, denn ich lege Wert auf größtmögliche Normalität und dazu gehört, dass mich mein Umfeld als gleichwertigen Menschen wahrnimmt, ohne mich zu bevorzugen oder zu benachteiligen. Womöglich hat auch meine optimistische Art dazu beigetragen, dass es anderen Menschen leichter fällt, mit mir in Kontakt zu kommen.
Nachdem ich mein Masterstudium abgeschlossen hatte, arbeite ich seit Mai 2012 als Sozialpädagoge bei der Diakonie Regensburg und berate selbst Menschen mit Behinderung, die auf Persönliche Assistenz angewiesen sind. Ich kann mich gut in ihre Situation hineinversetzen, da viele Neulinge mit der Persönlichen Assistenz ähnliche Probleme haben wie ich damals.
Sebastian Müller (27) ist mehrfachbehindert und arbeitet als Sozialpädagoge bei der Diakonie Regensburg.
Dazu ein Bild:
Bildbeschreibung: Ein junger Mann mit
Kurzhaarfrisur sitzt, dem Betrachter zugewandt, auf einem Schreibtischstuhl
an seinem Arbeitsplatz. Sein Kopf ist leicht nach rechts gedreht, das linke
Auge geschlossen. Er trägt ein kariertes Hemd und eine große
Armbanduhr. Seine Arme liegen entspannt auf den Armlehnen des Stuhls.
Gesicht und Haltung drücken Entschlossenheit aus.
Am 13. Dezember 2012 entschied das Bundesverwaltungsgericht für Deutschland, dass auch blinde Menschen Heilpraktiker werden dürfen. Zur Begründung berufen sich die Bundesrichter auf das Diskriminierungsverbot und das Grundrecht auf freie Berufswahl. Die blinde Rechtsanwältin Pamela Pabst, die das Grundsatzurteil erstritten hat, erläutert Hintergründe und Konsequenzen der Entscheidung.
Von Pamela Pabst
Die 1971 geborene Klägerin, Corinne Teyssedou, leidet an einer Netzhautdegeneration und ist seit 2005 vollständig erblindet. Nach einem abgeschlossenen Magisterstudium ließ sie sich zur Heilpraktikerin ausbilden.
Ihren 2008 gestellten Antrag auf Erteilung der Heilpraktikererlaubnis lehnte das Gesundheitsamt jedoch mit der Begründung ab, dass ihr aufgrund der Erblindung die gesundheitliche Eignung fehle, den Heilpraktikerberuf auszuüben. Auf die dagegen erhobene Klage hat das Verwaltungsgericht Berlin das Gesundheitsamt verpflichtet, erneut über den Antrag zu entscheiden und hierbei die rechtlichen Erwägungen des Gerichts zu beachten. Dieses hatte dem Gesundheitsamt unter anderem vorgeworfen, nicht geprüft zu haben, was die Klägerin als Blinde zu leisten in der Lage ist. Stattdessen war der Antrag pauschal unter Verweis auf die Blindheit abgelehnt worden.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass das Gesundheitsamt Corinne Teyssedou zunächst nicht einmal zur Prüfung zulassen wollte, da man sich nicht vorstellen konnte, wie ein blinder Mensch eine schriftliche Prüfung ablegen soll. Auf die Idee, Aufgaben vorzulesen oder – um andere Prüflinge nicht zu belästigen – einen gesonderten Raum zur Verfügung zu stellen, war man nicht gekommen.
Man muss wissen, dass die Heilpraktikerprüfung bereits Teil der eigentlichen Zulassung ist. Da für das Gesundheitsamt jedoch feststand, dass es der Klägerin die Zulassung als Heilpraktikerin nicht erteilen würde, versagte es ihr bereits den Zugang zur Prüfung. Hier konnte immerhin eine außergerichtliche Einigung erreicht werden: Mit dem Argument, dass die Prüfung als Nachweis der medizinischen Kenntnisse auch einen eigenen Wert besitzt, war man schließlich bereit, die Freiberuflerin zur Prüfung antreten zu lassen.
Nach bestandener Prüfung konnte Corinne Teyssedou ihre Tätigkeit nur privat als so genannte Wellnessanwendung abrechnen, nicht jedoch über die Krankenkassen. Mit Heilpraktikererlaubnis und entsprechender Anerkennung durch die Kassen würde dieselbe Tätigkeit abrechenbar sein, was selbstverständlich zu verbesserten Marktchancen führen würde. Daher beantragte Teyssedou nun doch die Zulassung, welche, wie bereits geschildert, abgelehnt wurde.
Anstatt Berufung einzulegen, ist das beklagte Gesundheitsamt per Sprungrevision direkt vor das Bundesverwaltungsgericht gezogen. Dieses hat nun in letzter und damit für ganz Deutschland verbindlicher Instanz entschieden, dass das Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin inhaltlich zutreffend ist. Damit ist das Gesundheitsamt verpflichtet, den Antrag der Klägerin erneut zu bescheiden und ihr die Berufstätigkeit als Heilpraktikerin zu erlauben, sofern sie zusätzlich zu der bereits bestandenen allgemeinen Kenntnisprüfung in einer ergänzenden Prüfung unter Beweis stellt, dass sie sich der aus ihrer Blindheit folgenden Grenzen und erhöhten Sorgfaltspflichten für ihre Tätigkeit bewusst ist (BVerwG 3 C 26.11).
Nach den Vorschriften des aus der Zeit des Dritten Reiches stammenden Heilpraktikergesetzes besteht ein Rechtsanspruch auf die Erlaubniserteilung, wenn kein Versagungsgrund nach der Durchführungsverordnung zum Heilpraktikergesetz vorliegt. Die Blindheit der Klägerin begründet keinen Versagungsgrund im Sinne der gesetzlichen Bestimmungen. Zwar kann sie solche Heilpraktikertätigkeiten nicht ausüben, die eine eigene visuelle Wahrnehmung voraussetzen. Wie bereits das Verwaltungsgericht Berlin bindend festgestellt hat, verbleiben daneben aber Gebiete, auf denen sie selbstverantwortlich heilpraktisch tätig sein kann. Dazu gehört insbesondere die Behandlung all jener Erkrankungen, die sich allein mit manuellen Methoden diagnostizieren und therapieren lassen.
Hiernach ist es unverhältnismäßig, der Klägerin die Heilpraktikererlaubnis unter Hinweis auf eine mangelnde gesundheitliche Eignung generell zu versagen. Dies folgt sowohl aus dem Grundrecht auf freie Berufswahl als auch aus Artikel 3 des Grundgesetzes, wonach niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden darf.
Dem öffentlichen Belang des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung wird hinreichend Rechnung getragen, indem die Klägerin die Erlaubnis nur unter der Voraussetzung einer ergänzenden Prüfung erlangen kann. Auf diesem Weg muss sie nachweisen, dass von ihrer Tätigkeit als Heilpraktikerin keine Gefahr ausgeht, sie sich also eigenverantwortlich selbst beschränkt, indem sie sich die Frage stellt, was sie sich zutraut und was nicht. Die Bundesrichter haben sich damit eindeutig gegen die Rechtsauffassung des Gesundheitsamts gestellt, das blinde Heilpraktiker generell als Gefahr für die Volksgesundheit bezeichnet, einem Rollstuhlfahrer hingegen bedenkenlos eine Zulassung erteilen würde.
Der Gesundheitssektor bietet blinden und sehbehinderten Menschen traditionell gute Berufschancen. Durch das Grundsatzurteil des Bundesverwaltungsgerichts ist nun ein neues Tätigkeitsfeld hinzugekommen. Bleibt zu hoffen, dass immer mehr Interessenten einen Antrag auf Erteilung der Heilpraktikererlaubnis stellen und es damit, wie vom Gesundheitsamt befürchtet, zu einer Flut blinder Heilpraktiker kommt. Alle anderen mögen es weitersagen und Corinne Teyssedou und ihren Kollegen viele zufriedene Patienten bescheren.
Pamela Pabst ist blind und arbeitet als freie Rechtsanwältin in Berlin.
Dazu ein Bild: Freiheit der Berufswahl: Blindheit ist kein Grund, nicht als Heilpraktiker arbeiten zu dürfen
Ein Buch-Tipp von Sonja Schikowski, Bayerische Blindenhörbücherei
Will man einen Kriminalroman anpreisen, so ist es wenig erheblich, den Inhalt zu beschreiben, da sich die Werke in diesem Genre nun mal sehr ähneln. Die Kriterien bei der Beurteilung eines Krimis sollten vielmehr im handwerklichen Bereich liegen, zu dem es über den "Prinzessinnenmörder" nur Gutes zu sagen gibt: großartig erzählt, exzellent konstruiert, reich an extravaganten Figuren und unvorhersehbaren Ereignissen, extrem spannend und angenehm entspannend zugleich. Die aus mehreren Perspektiven erzählte Handlung wird in eleganter, sympathischer Prosa ausgebreitet, deren Hauptmerkmal – neben dem bayerischen Dialekt – die indirekte Rede ist. Jene sorgt, insbesondere in der Hörbuch-Inszenierung Klaus Haderers, für wohldosierte, hochkomische Momente, die einen klugen Kontrast zum tragischen Hintergrund der Geschichte bilden. Großartig!
Andreas Föhr: Der Prinzessinnenmörder
1 CD
DAISY (11:40 Stunden)
Sprecher: Klaus Haderer
Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei
"Krebsbücher sind doof", sagt die 16-jährige Hazel, die selbst Krebs hat. Sie will auf gar keinen Fall bemitleidet werden und kann mit Selbsthilfegruppen nichts anfangen. Bis sie in einer Gruppe auf den intelligenten, gut aussehenden und umwerfend schlagfertigen Gus trifft. Der geht offensiv mit seiner Krankheit um. Hazel und Gus diskutieren Bücher, hören Musik, sehen Filme und verlieben sich ineinander – trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit. Gus macht Hazels großen Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam, um dort Peter Van Houten zu treffen, den Autor von Hazels absolutem Lieblingsbuch.
Ein tiefgründiges, emotionales und zugleich freches Buch über Krankheit, Liebe und Tod – nicht nur für Jugendliche. Statt pathetisch daherzukommen, lebt der Roman von Sprachwitz, Klugheit und Gefühl und hält in jedem Moment das Gleichgewicht zwischen Witz und Schwermut. Ein Buch, das man in einem Rutsch durchhören möchte und nicht mehr vergessen kann.
John Green: Das Schicksal ist ein mieser Verräter
1
CD DAISY (8:40 Stunden)
Sprecherin: Verena Wolfien
Ein Buchtipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei
Mit seiner Stradivari, die bereits seit vier Generationen im Besitz der Familie ist, spielt der begnadete Geiger Ilja Grenko im Mai 1948 am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau ein umjubeltes Konzert. Kurz darauf wird er in der Garderobe verhaftet und nie mehr gesehen. Auch das Instrument verschwindet spurlos.
60 Jahre später nimmt Iljas Enkel Sascha, der in Köln lebt, die Spur wieder auf. Als ihn seine Schwester, von der er 20 Jahre lang nichts gehört hatte, dringend um Hilfe bittet, muss er erleben, wie sie vor seinen Augen erschossen wird. In ihrem Nachlass findet Sascha Unterlagen über seinen Großvater und die wiederholten Versuche der Familie, die Stradivari zurückzuerlangen.
Der Roman, der unterhaltend spannend, aber kein Krimi ist, bietet eine Beschreibung der Zustände in der Sowjetunion nach dem Krieg, wo Hunderttausende in Stalins Lagern verschwanden und ganze Familien in die Verbannung geschickt wurden. Aber auch heute haben in Russland Militärs, korrupte Politiker und Verbrecher-Syndikate einen unheilvollen Einfluss. Bewegend und unterhaltend erweckt der Roman ein Stück bittere Geschichte zum Leben.
Mechthild Borrmann: Der Geiger
1 CD DAISY (7:05
Stunden)
Sprecherin: Marion Bertling
Ein Buch-Tipp von Heiko Kampa, Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
In "Playback" wird Philip Marlowe von Rechtsanwalt Clyde Umney angeheuert, eine junge Frau zu beschatten: Miss Betty Mayfield. Sehr bald weiß beziehungsweise spürt Marlowe, dass hinter diesem Auftrag ein großes Rätsel steckt, das aufzuklären ihm wichtiger ist, als seinen Auftrag auszuführen. Natürlich lässt Marlowe nicht locker, bis er die Lösung gefunden hat. Das können weder arrogant dumme Ex-Schwiegerväter, dämliche Killertypen noch reiche und dubiose Geschäftsmänner verhindern. Ein Selbstmord und eine verschwundene Leiche sowie Erotik à la Raymond Chandler sind die weiteren Zutaten dieses Kriminalromans.
Philip Marlowe ist Chandlers Vermächtnis an die Literatur. Eine Figur, die einerseits hart, andererseits butterweich ist. In "Playback" finden sich folgende Worte: "Wenn ich nicht so abgebrüht wäre, wäre ich nicht mehr am Leben. Wenn ich nicht manchmal zartfühlend wäre, verdiente ich's nicht, am Leben zu sein."
Die DZB hat Raymond Chandler (1888-1959), einen Meister des schwarzen Kriminalromans, wieder zugänglich gemacht. In den Jahren 2009 bis 2012 wurden sechs Marlowe-Romane, eine Sammlung mit Detektivgeschichten sowie seine Notizbücher in Punktschrift übertragen.
Raymond Chandler: Playback
Blindenkurzschrift (2
Bände) oder Blindenvollschrift (3 Bände)
Verfügbar als
Kauftitel (Preis: 36 Euro) und Leihtitel
Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13-0
E-Mail:
info@dzb.de
In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg
Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen. Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt
atz
Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail:
atz@blindenzeitung.de
Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.
Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info
Aus den Silben
ara – bar – bel – che – chen – dra – e – ein – grün – haus – he – krebs – ler – leu – mund – rat – ren – ring – sa – schna – sied – ur
sind acht Begriffe zu bilden, die sich mit den folgenden Wortkreationen tierischer Art scherzhaft umschreiben lassen:
Rätselautor: Thomas Christian Dahme
Bei richtiger Lösung ergeben die Anfangsbuchstaben der gefundenen Wörter, fortlaufend gelesen, ein "Viehfutterbesteckteil".
Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. April an den
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin
oder per
E-Mail an
gegenwart@dbsv.org
Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.
Sand – Wand – Adel – Stab – Igel – Land – Auto – Nuss – Dach
Lösungswort: Swasiland
Hinweis: Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.
Vorlagenkamera mit Schwenkarm, Kreuztisch und Steuergerät, Neupreis: 4.265 Euro, Preis: VHS;
Tel.: 09 11 / 72 07 17
Tandem Schauff Rothenburg, Farbe: rot, Reifen neu, gut gepflegt, VB: 380 Euro;
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Bildschirmlesegerät Optron, 100 Hz Color Autofokus mit 17"-Monitor, mit Trägersystem, Neupreis 1999: 6.500 Euro, VB: 2.500 Euro. DAISY-Player Victor Reader Classic X, KS-Cassetten, Neupreis 2011: 370 Euro, VB: 200 Euro. Monokular Eschenbach 8/32, Neupreis 2007: 359 Euro, VB: 200 Euro. Alles in tadellosem Zustand, Privateigentum;
Tel.: 0 89 / 79 36 07 16
Handy Nokia N6630 mit Talk-Aussprache, Preis: VHS,
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Jung gebliebener 55-jähriger Mann aus dem Raum Augsburg, lebensfroh, sympathisch, charmant, ca. 1,80 m groß, 87 kg, sucht nette, ehrliche Frau seinesgleichen mit Voll- oder Teilerblindung zur Freizeitgestaltung oder auch mehr.
Tel.: 08 21 / 46 56 71
Liebevoller Er, blind, sucht bundesweit sehbehinderte Sie zum Liebhaben und Verwöhnen. Bin 63 Jahre, 1,69 m, 63 kg. Meine Interessen sind: lesen, wandern und Musik hören. Wohnort in NRW.
Chiffre 01/04/2013
Ich, männlich, 34 Jahre alt, bin vollblind, aus dem Raum Rostock/Mecklenburg-Vorpommern, habe viel mit Plattdeutsch zu tun, höre gerne Musik, lese viel, höre Hörbücher und gehe gerne spazieren. Suche Sie aus Norddeutschland mit Sehrest in meinem Alter. Eine nette Partnerin, mit der man durch dick und dünn gehen kann.
Meldet Euch unter
Tel.: 01 74 / 1 86 32 99
Ich, fast blind, suche Gleichgesinnte für Telefonkontakt zum Erfahrungsaustausch und für nette Gespräche.
Tel.: 0 35 81 / 68 54 16
Kleine, ruhige Ferienwohnung am Rande des Spreewaldes in Seenähe für 2-4 Personen ab 25 Euro/Tag zu vermieten. Abholung von Bus und Bahn sowie Betreuung ist möglich.
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Wer hat einen Laptop, gebraucht und gut erhalten, den er günstig oder kostenlos abgeben könnte? Wer hat eine gut erhaltene Schwarzschriftmaschine mit Blindeneinrichtung? Wer hat Interesse an gehäkelten oder gestrickten Babysachen oder an Stricksachen für Erwachsene? Wer hat Wolle, die er nicht mehr braucht? Wer hat Strick- oder Häkelhefte für Kinder oder Erwachsene, die er abgeben würde?
Tel.: 0 77 26 / 9 38 43 93
Wer schreibt mir in Blindenschrift auf Plattdeutsch, damit ich die Sprache weiterhin pflegen kann?
Tel.: 01 74 / 1 86 32 99
Die Modeserie für Blinde
Kleiner, leichter, schlauer!
Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.
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Besuchen Sie uns auf der SightCity vom 24. bis 26. April 2013
Ihre Adresse für hochwertige Uhren für Blinde und Sehbehinderte
Besuchen Sie uns auf der SightCity am Stand H2 und freuen Sie sich auf Messeangebote.
Gerne schicken wir Ihnen einen Katalog zu.
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Reisefreunde aufgepasst! Noch Plätze frei für Inselurlaub Hiddensee vom 31.8. bis 7.9., Wanderreise Südtirol vom 14. bis 23.9. und Entdeckungsreise Industriekultur ins Ruhrgebiet vom 7. bis 13.10.2013.
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Wählen Sie aus über 2.000 Titeln Ihr DAISY-Hörbuch, Tastbuch, Ihren Brailleschrift-Roman oder Ihre barrierefreie Textdatei. Gerne übertragen wir auch Ihr Lieblingsbuch nach Ihren Wünschen zu erstaunlich günstigen Konditionen.
Kostenlos informieren wir Sie mehrmals im Jahr über Neuerscheinungen und aktuelle Angebote in unserem BIT-Info.
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Nutzen Sie das tolle Bedienkonzept und erhalten Sie Zugriff auf verschiedenste Informationen, auch ohne Computerkenntnisse. iPhone und iPad machen es möglich – wir zeigen Ihnen, wie!
Sprechen Sie mit uns über Ihre Schulung, auf Wunsch auch bei Ihnen vor Ort.
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Besuchen Sie uns auf der SightCity, Stand F13
Unser Angebot reicht vom Blindenlangstock über taktile und akustische Uhren, Alltagshilfen und sprechende Unterhaltungselektronik bis hin zu komplexen Arbeitsplatzlösungen mit Braillezeilen, Vergrößerungssoftware und Sprachausgaben. Wir bieten Produkte unterschiedlicher Hersteller an, was uns ermöglicht, ganz individuelle Lösungen für Sie zusammenstellen zu können.
So können Sie sich beispielsweise für eine Braillezeile eines bestimmten Herstellers entscheiden, aber dem Organizer oder dem Screenreader eines anderen Herstellers den Vorzug geben.
Da unsere Kundenberater selbst über viele Jahre als Mitarbeiter bei unterschiedlichen Hilfsmittelherstellern tätig waren, sind wir in der Lage, innovative, kompetente und firmen-neutrale Beratung zu leisten. Gerne beantragen wir auch Ihre Hilfsmittel bei Ihrer Krankenkasse. Ob Blindenlangstock, Barcodereader oder Lesesystem – schicken Sie uns einfach ein entsprechendes Rezept zu.
Natürlich finden Sie auch weiterhin den sprechenden Digitalreceiver Dreambox(®) und das sprechende Internetradio Webbox2 in unserem Programm.
In der Woche vom 22. bis 26. April, während der SightCity Frankfurt, gewähren wir einen Preisnachlass von 10% auf alle privaten Bestellungen.
Nehmen Sie mit uns Kontakt auf oder kommen Sie doch einfach mal in unserem Ladenlokal vorbei und informieren Sie sich ganz ohne Hilfe über unsere Produkte. "Tagit" der Firma Dräger & Lienert liest Ihnen alle nötigen Informationen vor. Natürlich stehen Ihnen unsere freundlichen Mitarbeiter/innen gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Ihr Gaudio-Braille-Team
Sie erreichen uns in der
Biegenstr. 27, 35037 Marburg
Termin (gerne nach Absprache) unter
Tel.: 0 64 21 / 3 89
53-80 oder
E-Mail:
info@gaudio-braille.de
Wir ermöglichen seit 25 Jahren im beruflichen und privaten Bereich Ihre individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln.
Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort.
Seit dem 11.12.2007 ist die Firma AASB nach DIN ISO 9001 zertifiziert.
AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
E-Mail:
aasb@aasb-seidling.de
www.aasb-seidling.de
Auf unserer Homepage www.marland.eu ist immer was los! Hier finden Sie viele Produkte für Blinde und Sehbehinderte aus den Bereichen Haushalt, Freizeit und Gesundheit sowie auch spezielle Blindenhilfsmittel:
und vieles mehr.
Marland GmbH – Spezialversand für
Blinde und Sehbehinderte
Zollenreuter Str. 6, 88326 Aulendorf
Tel.:
0 75 25 / 92 05-0 oder 0 08 00 / 63 63 63 63
E-Mail:
info@marland.eu oder
bestellung@marland.eu
Besuchen Sie uns vom 24. bis 26. April 2013 auf der SightCity Frankfurt 2013, Sheraton Conference Center Frankfurt/Main, Flughafen, Stand C7!
Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!
Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de
Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.
– Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099
Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail:
lhz@bsv-sachsen.de
In unserem Haus fühlen sich nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen wohl. Auch sehende Gäste sind bei uns herzlich willkommen!
Es erwarten Sie:
Fordern Sie unser aktuelles Programm an! Wir freuen uns auf Sie!
AURA-Hotel
Alte Römerstr. 41-43, 82442
Saulgrub/Oberbayern
Tel.: 0 88 45 / 99-0
Fax: 0 88 45 / 99-121
Internet:
www.aura-hotel.de
E-Mail:
info@aura-hotel.de
Träger: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.
Das Foto in der Schwarzschriftausgabe zeigt einen gutgelaunten Mann mit Glatze. Der etwa 40-Jährige trägt ein modisches Hemd und lehnt locker an der Tür seines Büros. Der Anzeigentext lautet:
"Gratulation! Emrullah Demir (43), sehbehindert, arbeitet jetzt als Web-Entwickler in der Werbebranche."
Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
– Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.:
09 31 / 90 01-0
E-Mail:
info@bfw-wuerzburg.de
Internet:
www.bfw-wuerzburg.de
Dieses Digitalradio wurde auf die Bedürfnisse blinder und
sehbehinderter Personen abgestimmt. Es überzeugt durch seinen sehr
guten Klang und durch seine einfache Bedienung. Das NOXON dRadio 110 hat
gut fühlbare Bedientasten und verfügt über eine Uhr mit
Weckfunktion. Die Software kann aktualisiert werden. Eine
Text-to-Speech-Funktion (über USB-Stick) unterstützt die
sprachliche Wiedergabe des Menüs sowie der Senderlisten. Eine
Audio-Anleitung (CD) erklärt die Eigenschaften des Gerätes.
Farbe: schwarz, Größe: ca. 200 * 111 * 145
mm (B * H * T).
Preis:
119,00 Euro – Best.-Nr. 20 20160
Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Bleekstr. 26,
30559 Hannover
Verkauf Hannover:
Tel.: 05
11 / 9 54 65-0
Bestellservice: 0 18 02 / 25 83
12 (0,14 €/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail:
info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
Internet:
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de
Taster "Berlin"
Akustik "Berlin"
net.1
RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 0 52 52 / 97 06-0
www.rtb-bl.de
24. bis 26. April 2013
Sheraton Hotel Frankfurt am Main
24. und 25. April 10 bis 18 Uhr, 26. April 10 bis 16 Uhr
Deutschlands führende Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel
Hochklassiges Vortrags-Programm
SightCity Forum
Veranstaltungsort:
Hotel Sheraton
Frankfurt-Airport
Hugo-Eckener-Ring 15, 60549 Frankfurt/Main
Kontakt:
SightCity Frankfurt, c/o Metec AG
Hasenbergstr. 31, 70178 Stuttgart
Tel.: 07 11 / 6 66 03 18
Fax: 07
11 / 6 66 03 33
E-Mail:
info@sightcity.net
Internet:
www.sightcity.net
Wussten Sie, dass es für RP zum allerersten Mal eine zugelassene Behandlung gibt?
Wenn Sie an der fortgeschrittenen Form von RP leiden, sind Sie möglicherweise geeignet für die Implantation eines Argus II Retinaprothesensystems (Argus II), welches die Sehfähigkeit von solchen Patienten teilweise wiederherstellen kann. Second Sight Medical Products (Sarl) aus Lausanne in der Schweiz hat Argus II, die einzige zugelassene Retinaprothese der Welt, in vier deutschen Zentren verfügbar gemacht. Argus II erhielt die Genehmigung zur Anbringung des CE-Zeichens 2011 auf der Basis von Ergebnissen aus einer kontrollierten, multizentrischen, internationalen Langzeitstudie, in der die Leistungsfähigkeit des Systems an erblindeten RP-Patienten eindeutig demonstriert wurde. Argus II kann unter Umständen von den Krankenkassen vergütet werden – für weitere Einzelheiten wenden Sie sich bitte an eine der unten genannten Augenärzte.
"Wir hatten vor kurzem das erste Argus II-Benutzertreffen in Hamburg, wo Patienten, die Argus II vor Monaten bis zu mehreren Jahren implantiert bekommen haben, sich trafen. Sie bestätigten, was die klinische Studie zuvor ebenfalls gezeigt hat, nämlich dass Argus II eine bedeutende Therapie für Patienten darstellt, die von RP schwer betroffen sind", sagte Dr. Greg Cosendai, Leiter der europäischen Aktivitäten der Firma. "Über die Leistungsfähigkeit und Sicherheit hinaus, die in der genannten Studie dokumentiert wurden, haben wir auch die bemerkenswerte Langzeit-Funktionsfähigkeit des Systems gezeigt. Patienten haben das System nach heutigem Stand bereits mehr als fünf Jahre lang täglich benutzt."
Die Firma ermutigt alle, die an RP leiden, sich näher zu informieren durch Kontaktaufnahme mit einem der unten genannten deutschen Retinaprothese-Kompetenzzentren oder durch einen Besuch auf unserer Webseite www.2-sight.com oder durch Kontaktaufnahme mit dem Hersteller per
E-Mail:
patients@2-sight.com oder
Telefon 00 31 / 73 / 3 03-05 96
Kontaktinformation für die Retinaprothese-Kompetenzzentren in Deutschland:
Städtisches Klinikum Karlsruhe:
Prof. Augustin
Tel.: 07 21 / 9 74 20 34
E-Mail:
h.scheerbaumann@googlemail.com
Uniklinik Köln:
Prof. Kirchhof
Tel.: 02 21 / 4
78 43 13
E-Mail:
retina-implant@uk-koeln.de
Klinikum rechts der Isar München:
Prof. Lohmann
Tel.: 0 89 / 41 40 23 20
E-Mail:
Nikolaus.Feucht@mri.tum.de
Universitätsklinikum Aachen:
Prof. Walter
Tel.:
02 41 / 80 88-1 92
E-Mail:
lichtblick@ukaachen.de
SightCity 24. bis 26. April 2013 – Wir sind dabei!
VisioBook. Das portable Bildschirmlesegerät für Schule, Studium, Freizeit und Beruf
Die neue Generation der Bildschirmlesegeräte
Das mobile VisioBook Bildschirmlesegerät ist klein und leicht wie ein Laptop und kann 5 Stunden netzunabhängig betrieben werden. In Sekunden ist es aufgebaut und kann nach Gebrauch einfach wieder zusammengeklappt und weggepackt werden. Sie können es flexibel in verschiedenen Räumen zu Hause bedienen, in die Schule oder zu Freunden mitnehmen, in einer Bibliothek oder auch in der Bahn nutzen.
BAUM Retec AG – Produkte und
Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte
In der Au 22, 69257
Wiesenbach
Tel.: 0 62 23 / 49 09-0
Fax: 0 62 23 / 49 09-3 99
E-Mail:
info@baum.de
Internet:
www.baum.de
Mo., 1.4.13, 10.10 Uhr, BR
Bibi Blocksberg
Mo., 1.4.13, 15.15 Uhr, NDR
Das Traumhotel
– Myanmar
Mo., 1.4.13, 19.30 Uhr, NDR
Neues aus
Büttenwarder – Die mit dem Wolf tanzen
Mo., 1.4.13, 20.15 Uhr, ARD
Tatort
– Macht und Ohnmacht
Mo., 1.4.13, 20.15 Uhr, BR
Gottes mächtige
Dienerin, Teil 1+2
Mo., 1.4.13, 20.15 Uhr, ZDF
Ein weites Herz
Mo., 1.4.13, 23.30 Uhr, ARD
Nanga Parbat
Di., 2.4.13, 19.25 Uhr, ZDF
Die
Rosenheim-Cops – Ottos letzter Sieg
Di., 2.4.13, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam
– Aprilschmerzen
Di., 2.4.13, 20.15 Uhr, ARD
Um Himmels
Willen – Schmutzige Hände
Di., 2.4.13, 20.15 Uhr, SWR
Tatort
– Der Wald steht
Di., 2.4.13, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde
– Wildes China – 3. Im Land des Großen
Pandas
Di., 2.4.13, 21.00 Uhr, ARD
In aller
Freundschaft – Besitzansprüche
Di., 2.4.13, 23.15 Uhr, WDR
Der englische
Patient
Di., 2.4.13, 0.30 Uhr, 3sat
37 Grad
– Ziemlich beste Freunde
Mi., 3.4.13, 19.35 Uhr, ZDF
Küstenwache
– Blutsbande
Mi., 3.4.13, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam
– Platzängste
Mi., 3.4.13, 20.15 Uhr, ARD
Am Ende der
Lüge
Mi., 3.4.13, 21.00 Uhr, WDR
Die unheimlichsten
Orte in Nordrhein-Westfalen
Mi., 3.4.13, 22.00 Uhr, SWR
Der Mann, der alles
kann
Do., 4.4.13, 19.25 Uhr, ZDF
Notruf
Hafenkante – Helen
Do., 4.4.13, 19.45 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam
– Ein Spitzen-Event
Do., 4.4.13, 20.15 Uhr, WDR
Tatort
– Trittbrettfahrer
Do., 4.4.13, 22.00 Uhr, NDR
Inseln vor dem
Wind
Fr., 5.4.13, 20.15 Uhr, ARD
Harry nervt
Fr., 5.4.13, 22.00 Uhr, ARD
Tatort
– Absturz
Fr., 5.4.13, 22.00 Uhr, BR
Im Schleudergang!
– Zum Papst nach Rom
Sa., 6.4.13, 20.15 Uhr, SWR
Wolfsfährte
So., 7.4.13, 20.15 Uhr, ARD
Tatort
– Eine Handvoll Paradies
Mo., 8.4.13, 20.15 Uhr, ARD
Erlebnis Erde
– Lettlands Küste – Slitere
Mo., 8.4.13, 20.15 Uhr, SWR
Wiedersehen in
Malaysia
Mo., 8.4.13, 21.15 Uhr, 3sat
37 Grad
– Mensch Gottfried
Di., 9.4.13, 19.25 Uhr, ZDF
Die
Rosenheim-Cops – Irren ist mörderisch
Di., 9.4.13, 20.15 Uhr, ARD
Um Himmels
Willen – Das letzte Wort
Di., 9.4.13, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde
– Niedersachsens kleine Helden – Hamster und
Hasen
Di., 9.4.13, 0.00 Uhr, 3sat
37 Grad
– Mein Sohn, der Mörder
Mi., 10.4.13, 19.35 Uhr, ZDF
Küstenwache – Der Feind im Dunkeln
Mi., 10.4.13, 20.15 Uhr, ARD
Halbe Hundert
Mi., 10.4.13, 22.00 Uhr, SWR
Alles außer
Liebe
Do., 11.4.13, 20.15 Uhr, ARD
Mordkommission
Istanbul – Stummer Zeuge
Do., 11.4.13, 22.00 Uhr, NDR
Als meine Frau Chef
wurde ...
Fr., 12.4.13, 19.25 Uhr, ZDF
Der Landarzt
– Frischer Wind
Fr., 12.4.13, 20.15 Uhr, ARD
Herzdamen an der
Elbe
Fr., 12.4.13, 22.00 Uhr, ARD
Polizeiruf 110
– Schatten
Sa., 13.4.13, 13.35 Uhr, WDR
Große Freiheit
Nr. 7
Sa., 13.4.13, 20.15 Uhr, NDR
Tatort
– Schwarze Tiger, weiße Löwen
Sa., 13.4.13, 21.45 Uhr, NDR
Tatort
– Die Ballade von Cenk und Valerie
So., 14.4.13, 20.15 Uhr, ARD
Tatort
– Wer das Schweigen bricht
Mo., 15.4.13, 20.15 Uhr, ARD
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– Die Tricks des Überlebens (1)
Mo., 15.4.13, 20.15 Uhr, ZDF
Mörderische
Jagd
Mo., 15.4.13, 23.15 Uhr, NDR
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Di., 16.4.13, 20.15 Uhr, SWR
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– Blutgeld
Mi., 17.4.13, 19.25 Uhr, ZDF
Küstenwache – Ein verhängnisvolles Angebot
Do., 18.4.13, 19.25 Uhr, ZDF
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Hafenkante – Riskante Entscheidung
Do., 18.4.13, 20.15 Uhr, ARD
Mordkommission
Istanbul – Rettet Tarlabasi
Do., 18.4.13, 20.15 Uhr, WDR
Tatort
– Hitchcock und Frau Wernicke
Do., 18.4.13, 22.00 Uhr, NDR
Meine Schwester
Fr., 19.4.13, 20.15 Uhr, ARD
Die letzte Fahrt
Sa., 20.4.13, 20.15 Uhr, SWR
Das Wunder von
Merching
Sa., 20.4.13, 23.15 Uhr, ARD
Der
Tatortreiniger – Schottys Kampf
Sa., 20.4.13, 23.40 Uhr, ARD
Der
Tatortreiniger – Nicht über mein Sofa
So., 21.4.13, 20.15 Uhr, ARD
Tatort
– Trautes Heim
Di., 23.4.13, 22.00 Uhr, NDR
Tatort
– Rabenherz
Di., 23.4.13, 23.55 Uhr, 3sat
37 Grad
– Rebellion im Kinderzimmer
Mi., 24.4.13, 19.35 Uhr, ZDF
Küstenwache – Abgezockt
Mi., 24.4.13, 20.15 Uhr, ARD
Du bist dran
Do., 25.4.13, 19.25 Uhr, ZDF
Notruf
Hafenkante – Höhenflüge
Do., 25.4.13, 20.15 Uhr, WDR
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– Vergissmeinnicht
Fr., 26.4.13, 19.25 Uhr, ZDF
Der Landarzt
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Sa., 27.4.13, 20.15 Uhr, WDR
Die Erfinderbraut
So., 28.4.13, 12.30 Uhr, SWR
In aller
Freundschaft – Schmerzhafte Einschnitte
So., 28.4.13, 20.15 Uhr, ARD
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– Feuerteufel
Di., 30.4.13, 20.15 Uhr, SWR
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– Das Mädchen Galina
Di., 30.4.13, 20.15 Uhr, WDR
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– Wildes Deutschland – Der Spreewald
Inhaltsangaben zu den oben aufgeführten Hörfilmen finden Sie im Internet unter www.hoerfilm.de sowie auf unserem Service-Telefon 0 30 / 21 99 77 11.
Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG)
Tel.: 0 30 / 23 55
73-40
Fax: 0 30 / 23 55 73-433
E-Mail:
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Internet:
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