Gegenwart Ausgabe 03/2011

"Die Gegenwart" Heft 03/2011

Inhaltsverzeichnis Heft 03/2011

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

DBSV-Nachrichten:

Beharrlich und vorausschauend

Guter Rat ist interdisziplinär

Meldungen

LowVision-Kongress 2011

Lucentis jetzt auch für diabetisches Makulaödem zugelassen

Europäische Union unterzeichnet UN-Behindertenrechtskonvention

Erster DBSV-Landesverein beschließt Aktionsplan

Deutscher Hörfilmpreis jetzt auch auf Facebook

DBSV informiert auf der ITB

Internationale Jugendbegegnung in Rumänien: DBSV-Jugendclub sucht Interessenten

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Thema: Blindenführhunde

Auf den Hund gekommen

Herrchen in der Grube

Hunde sind auch nur Menschen

Joggen auf sechs Beinen

Wieder ohne Führhund  –  schaff ich das?

Führhund in Rente

Qualitätssicherung in der Führhundausbildung: ein Zwischenbericht

TÜV für Hund und Herrchen

Kurzinfo: Arbeitskreis Führhundhalter

Ein unzertrennliches Gespann?

Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

In Kürze:

Reisen

Nordstrand hörbar gastlich

Osterfreizeit für die ganze Familie

Segeltörn auf der Ostsee

Freizeit

Blinde Schönheit: Lesung in Marburg

"Tannhäuser" ohne Barrieren

Seminare und Tagungen

Workshop zu Computer-Hardware

Internationales Computercamp für Jugendliche

Verschiedenes

Lebensmittelfirma setzt auf Barrierefreiheit

Studie zu künstlicher Intelligenz

Kinderbrillen für Indien gesucht

Forum:

Traumberuf verloren  –  Ehrenamt gewonnen

Kurzinfo: Mein Ehrenamt

Leserpost

"Ich wünsche mir eine Kurzschrift 21"

Beruf:

Wie ein Jobkiller zur Jobmaschine werden kann

Kurzinfo: BIK  –  kurz und knapp

Kurzinfo: Geschichte des Projekts D115

Leben:

Vergrößernde Sehhilfen

Bildschirmlesegeräte

Menschen:

"Wie eine mentale Verbindung  –  unbeschreiblich!"

Kurzinfo: Musiker aus Leidenschaft

Braille21:

Braille in Ausbildung und Beruf

Mit Braille zum vollwertigen Menschen

Kurzinfo: Braille21

Testlabor:

Seniorenhandys  –  eine Option für Sehbehinderte?

Medien:

Bücher

Braille Seasons  –  Bücher für junge Leute

Erzählungen von Edgar Allan Poe

Das lyrische Holzbein

Eis und Wasser, Wasser und Eis

Kurzinfo zum Medibus-Katalog

Hörfilme

Renn, wenn du kannst

Sport:

Für Rennsportler und Genussradler

Meldungen

Erfolgreiche Bilanz nach IPC-Weltmeisterschaft

Erste Deutsche Meisterschaft im Showdown

Teilnehmer für Deutsche Torball-Meisterschaft stehen fest

Erlaubt ist alles, was Rollen hat

Buch-Tipp für Tandem-Freunde

Nachruf:

Engagierter Streiter

Rätsel:

März-Rätsel

Lösung des Februar-Rätsels

Anzeigen:

Besen, Bürsten und Matten,

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Suche

Partnersuche

Verschiedenes

Gewerbliche Anzeigen

Langstöcke

Reisesaison 2011

Flusoft

BHVD

Helmut Ernst

Grenzenlos Erfurt

AASB Maria Seidling

Audiomagazine

HÖRDEUTSCH.de

Manra Hilfsmittelvertrieb

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

BFW Würzburg

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

RTB

Papenmeier

Handy Tech

Baum: Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte

SightCity Frankfurt 2011

ITB Berlin

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
Blindenführhund im Einsatz: Das Foto zeigt einen Schäferhund mit Führgeschirr in Nahaufnahme. Seine Ohren sind gespitzt, er schaut konzentriert in die Kamera. Um den Bügel des Führgeschirrs ist eine breite Banderole in Signalfarben gewickelt  –  darauf ein Signet für Blindenführhunde. Der Schäferhund führt eine Person, deren Körper im Hintergrund nur angeschnitten zu sehen ist. Blindenführhunde sind das Schwerpunktthema dieser "Gegenwart"-Ausgabe.


Rückseite:
Eine Welt voller Farben. Bilder der blinden Malerin Katja Staats

Metamorphose
In Gelb, Rot und Braun hebt sich ein Schmetterling von dem grün gestalteten Hintergrund des Bildes ab. Auf der lianenhaft geschwungenen Blattpflanze, auf der er sich niedergelassen hat, findet sich noch ein weiterer Farbtupfer: Ein brauner Kokon mit einer Raupe hängt oberhalb des Falters vom Stiel hinab. (Acryl auf Leinwand)
        Motive aus dem Kalender "Edition 2011"
        Warenvertrieb zur Förderung Blinder und Behinderter in Marktredwitz
        www.wvbb.de



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
65. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Inka Senkbeil
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Inka Senkbeil
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: i.senkbeil@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung der Projekte:

  • "Beratungsdienst Auge (BDA)" Und
  • "Sicherung der Qualität der Blindenführhundeausbildung und der Weiterbildung von Gespannprüfern in Deutschland"

Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

rund 3000 Blindenführhunde sind deutschlandweit im Dienst. Sie machen ihre Herrchen und Frauchen mobil, schenken ihnen Unabhängigkeit, Freiheit, Sicherheit und damit mehr Lebensqualität. Vor dem Gesetz gelten Führhunde als Hilfsmittel, ebenso wie Langstöcke. Nach Gebrauch einfach in die Ecke stellen kann man sie deshalb aber noch lange nicht. Hund bleibt Hund. Und so stellen auch Blindenführhunde ganz natürliche Ansprüche, brauchen Zuwendung, Auslauf und Pflege. Beim Schwerpunkt dieser "Gegenwart" dreht sich alles um die treuen Vierbeiner  –  um die Qualität ihrer Ausbildung, um Erlebnisse im Gespann mit dem Menschen und um ihre Rechte an öffentlichen Orten.

Rund 1500 blinde und sehbehinderte Telefonisten sind deutschlandweit im Dienst, genauer im öffentlichen Dienst. Das Projekt D115, mit dem die Verwaltung eine einheitliche Behördenrufnummer einführt, baut zwar bürokratische Hürden ab, im Gegenzug werden aber Barrieren am Arbeitsplatz aufgebaut. Der DBSV sieht einen ganzen Berufszweig in Gefahr und fordert das Bundesinnenministerium auf, Barrierefreiheit und Nutzbarkeit zum verbindlichen Standard des Projekts zu machen. Denn D115 kann auch blinden und sehbehinderten Menschen interessante Berufsperspektiven bieten, wie die "Gegenwart" am Beispiel des telefonischen HamburgService zeigt.

Und zu guter Letzt noch ein Hinweis auf eine neue Reihe: Unter der Rubrik "Menschen" stellt die "Gegenwart" in den nächsten Monaten blinde und sehbehinderte Musiker vor  –  ob Hobbymusiker oder Profi, Kirchenmusiker oder Rocker.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre.

Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"  

DBSV-Nachrichten:

Beharrlich und vorausschauend

Elektro-Autos, Geldautomaten, Rundfunkgebühren, Bußgeldmarketing, DBSV-Inform und das Louis Braille Festival 2012: ein breites Spektrum, das die Themenvielfalt der Präsidiumssitzung am 28. Januar widerspiegelt. Über einige Eckpunkte spricht Klaus Hahn, Vorsitzender des Blinden- und Sehbehindertenvereins Westfalen und Mitglied des DBSV-Präsidiums, im "Gegenwart"-Interview.


Herr Hahn, mit 180 Sachen ist der DBSV ins neue Jahr gestartet. Gleich im Januar hat es einen Workshop zum Thema E-Autos gegeben. Dabei stand das Problem im Mittelpunkt, dass geräuscharme Autos für Menschen, die nicht sehen können, ein Risiko in der Verkehrssicherheit darstellen. Welche Impulse sind von diesem Workshop ausgegangen?

Klaus Hahn: Wenn Elektro-Autos oder auch Hybrid-Autos, für die das Gleiche gilt, mit 180 Sachen fahren, haben wir gar nicht das Problem. Das Problem entsteht dann, wenn diese Fahrzeuge langsam fahren und man in der Tat nichts hört. Vor einiger Zeit hatte der DBSV die Bundeskanzlerin zu diesem Thema angeschrieben. Die hat unsere Initiative aufgegriffen und ins Bundesverkehrsministerium gegeben. Nun hat ein Vertreter des Ministeriums bei dem Workshop deutlich gemacht, dass unser Anliegen auch ein Anliegen der Bundesregierung ist. Es ist aber auch ein internationales Thema. Demnächst findet auf politischer Ebene eine internationale Tagung statt. In diesem Zusammenhang hat das Verkehrsministerium dem DBSV angeboten, in der deutschen Delegation mitzuwirken. Das werden wir natürlich wahrnehmen.


Ein zweites Thema, das den DBSV im Januar beschäftigt hat, sind die Geldautomaten. Auch dazu hat es einen Workshop gegeben. Und dieser Workshop hat bestätigt, dass sich beim Thema Barrierefreiheit im Moment durchaus etwas bewegen lässt. Darf man sich Hoffnung machen, dass blinde und sehbehinderte Menschen demnächst barrierefrei an ihr Geld kommen, ohne am Schalter Schlange stehen zu müssen?

Da sind wir schon ein deutliches Stück weiter als beim vorigen Thema. Die Hindernisse hatten bisher damit zu tun, dass sich die Rechenzentren, die von den Banken dazwischengeschaltet sind, gesperrt haben. Das scheint jetzt vorbei zu sein. Wir haben Grund zur Erwartung, dass bis zum Jahresende eine herstellerübergreifende Software-Lösung zum Einsatz kommt, dass die Geräte also nicht nur hardwaremäßig auf eine Sprachausgabe eingerichtet sind, sondern dass die Sprachausgabe auch so konzipiert ist, dass sie geräteunabhängig arbeiten kann. Und als weiterer Schritt sollen künftig nur noch Geldautomaten auf den Markt kommen, die diese technische Ausstattung haben und mit der entsprechenden Software ausgestattet sind. Auch die Automaten mit Touchscreen sollen weiterhin eine Tastatur behalten, so dass der Nutzer, der möchte, mit dem Touchscreen arbeiten kann, aber derjenige, der eine Tastatur braucht, diese neben der Sprachausgabe auch weiterhin zur Verfügung hat.


Zum Thema Rundfunkgebühren: Ab 2013 wird es zu einer Neuregelung kommen. Die ungute Nachricht: Behinderte Menschen müssen künftig ein Drittel der Gebühr zahlen. Aber der DBSV hat auch Verbesserungen bewirken können. Welche sind das?

Hier waren wir in der unschönen Situation, dass wir erst informiert worden sind, als die Bundesländer schon die Grundentscheidung getroffen hatten. Eine wirkliche Einflussnahme hatten wir damit nicht mehr. Unsere Bemühungen haben aber wenigstens dazu geführt, dass zum einen taubblinde Menschen und zum anderen Empfänger von Blindenhilfe von der Kostenbeteiligung ausgenommen sind. Und gleichzeitig wird das Thema Barrierefreiheit deutlich stärker in die Rundfunkanstalten transportiert. Das sehen wir nicht als Gegenleistung, denn wir möchten nach wie vor nicht die Zugänglichkeit und Barrierefreiheit selber bezahlen müssen. Aber das Thema ist auf diesem Wege durch eine Zusatzvereinbarung stärker in den Vordergrund gerückt, als dies bisher der Fall war.


Der DBSV ist immer wieder dabei, neue Wege zur Sicherung seiner Finanzen zu suchen. Nun sollen innerhalb des Verbandes die Aktivitäten zum Bußgeldmarketing intensiviert und vernetzt werden. Was versteckt sich eigentlich dahinter?

Zu einer finanziellen Unabhängigkeit des DBSV gehört auch die Finanzkraft seiner Mitglieder, sprich der Landesvereine. In diesem Zusammenhang ist der Gedanke geboren worden, die Akquise von Geldbußen gemeinsam zu betreiben. In den Verwaltungsratssitzungen und auch im kleineren Arbeitskreis, am so genannten Runden Tisch, haben wir festgestellt, dass diese Möglichkeit von vielen Landesvereinen gar nicht oder zu wenig genutzt wird. Das soll jetzt systematisiert werden. Man muss sich zunächst bei den Staatsanwaltschaften und Gerichten registrieren lassen. Und dann muss man dafür sorgen, dass man bei den Menschen, die letztendlich die Entscheidung treffen, also bei den einzelnen Richtern und Staatsanwälten, präsent ist, damit die wissen: Da gibt es die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe und die ist förderungs- und unterstützungswürdig. So kann eine Geldbuße dann der registrierten Selbsthilfeorganisation zufallen. Wir planen, eine professionelle Agentur zu beauftragen, die das Mailing übernimmt. Da sich der größte Teil der Landesvereine beteiligt, bleiben die Kosten für jeden Einzelnen überschaubar. Das heißt, man profitiert zunächst einmal davon, dass man gemeinsame Sache macht und erschließt sich so eine neue Einnahmequelle.


Themenwechsel: Ende Januar endet die Laufzeit von DBSV-Inform. Wie ist das Fazit des Präsidiums zu diesem Projekt ausgefallen?

Ein außerordentlich erfreuliches Thema. Der DBSV hatte schon viele Jahre lang nach Wegen gesucht, eine Verbandszeitschrift zu schaffen, die allen Mitgliedern zugänglich gemacht werden kann, abgedeckt durch den Mitgliedsbeitrag, also ohne zusätzliche Kosten. Lange hatte es so ausgesehen, als würde das nicht gelingen. In Verbindung mit dem neuen Medium DAISY ließ sich das Ganze nun verwirklichen. Die Landesverbände haben sich ganz überwiegend sehr schnell dieser Idee angeschlossen. Nach nur drei Jahren sind jetzt 18 der 20 Landesverbände dabei. So hat man vielfältige Möglichkeiten, auch mal in die Medien der anderen Landesverbände hineinzuhorchen. Denn auf der CD ist ja nicht nur die "Gegenwart", sondern es sind auch die Landesverbände mit ihren akustischen Medien vertreten. Das ist für sich schon ein großartiger Erfolg. Ein weiterer Effekt ist der, dass DAISY als neues Format sehr schnell und geräuschlos eine große Verbreitung gefunden hat. Damit sind wir in Deutschland anderen europäischen Ländern deutlich voraus, wo DAISY zwar auch bekannt und im Einsatz ist, aber die Kassette noch längst nicht abgelöst hat.


Bis zum Festival im Sommer 2012 zum 100. Jubiläum des DBSV ist es zwar noch eine Weile hin. Trotzdem laufen die Vorbereitungen im Hintergrund auf Hochtouren. Und trotzdem ist es für die Landesvereine und Bezirksgruppen allmählich an der Zeit, die Vorbereitungen für Gruppenreisen nach Berlin zu treffen. Welche Tipps geben Sie als Landesvorsitzender dazu Ihren Kollegen?

So weit hin ist das gar nicht mehr. Vor dem Festival 2009 in Hannover haben wir festgestellt, dass die Kommunikation zu spät angelaufen ist. Die Ortsgruppen fangen in der Regel ein Jahr vorher an, ihre Veranstaltungen zu planen. Deswegen ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, daran zu erinnern: Nächstes Jahr, vom 1. bis 3. Juni, findet das Festival der Begegnung in Berlin statt. Es ist Vorsorge getroffen, dass es in der Nähe des Veranstaltungsorts Tempodrom Hotelbetten in unterschiedlicher Preislage gibt  –  von günstig bis gehoben. Die Vereinsgliederungen sollten sich jetzt überlegen, ob sie 2012 nach Berlin fahren wollen. Ich hoffe natürlich, dass sie wollen, damit noch viel mehr Leute kommen werden, als damals nach Hannover gekommen sind. Wenn das Geld knapp ist, könnte man darüber nachdenken, 2011 eine nicht so große Fahrt zu machen und stattdessen für 2012 eine Drei-Tages-Fahrt zu planen. Man kann sich auch überlegen, mit seinem örtlichen Bundestagsabgeordneten Kontakt aufzunehmen, um direkt vorher oder im Anschluss eine politische Bildungsreise nach Berlin zu organisieren. Wenn das passt, hätte man zwei großartige und wichtige Dinge zu einem günstigen Preis miteinander verbunden. Weitere Informationen können im Moment noch nicht gegeben werden, aber das hat auch noch etwas Zeit. Hauptsache, man hat schon mal den Termin vorgemerkt und sich vorgenommen: Wir fahren nach Berlin!

Dieses Gespräch führte Irene Klein.
(Originalton auf DBSV-Inform)


Dazu ein Bild: Bußgelder müssen als Einnahmequelle genutzt werden, meint Präsidiumsmitglied Klaus Hahn.

Guter Rat ist interdisziplinär

Für das DBSV-Projekt "Beratungsdienst Auge" hat sich ein interdisziplinärer Beraterkreis konstituiert.


Um die Patientenarbeit unter dem Dach der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe systematisch aus- und aufzubauen, ist es dem DBSV ein wichtiges Anliegen, mit Fachleuten verschiedenster Disziplinen zusammenzuarbeiten. Deswegen steht dem Beratungsdienst Auge jetzt ein interdisziplinärer Beraterkreis zur Seite, der sich am 20. Januar erstmals in Berlin getroffen hat. In dem neu geschaffenen Gremium sind sowohl Vertreter der Selbsthilfe als auch namhafte Experten aus der Augenmedizin, Augenoptik, Psychologie und Altersforschung vertreten. Die acht Mitglieder im Einzelnen:

  • Franz Badura, Mitglied des Arbeitskreises "Klinische Fragen" (AKF) des Wissenschaftlichen und Medizinischen Beirates der Pro Retina
  • Christoph von Handorff, Professor für LowVision, Optometrie und Physiologische Optik, Beuth Hochschule für Technik Berlin
  • Dr. Ines Himmelsbach, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Interdisziplinären Alternswissenschaft, Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Prof. Antonia Joussen, Direktorin der Klinik für Augenheilkunde, Charité  –  Universitätsmedizin Berlin
  • Hans-Joachim Krahl, Mitglied des DBSV-Präsidiums und Landesvorsitzender des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen-Anhalt
  • Werner Lechtenfeld, Forschergruppe AMD-Netz Nordrhein-Westfalen, Berater
  • Dr. Christine Stamm, Augenärztin, Leiterin der Beratungsstelle für Sehbehinderte Berlin
  • Rudi Ullrich, Leiter des Ressorts Kommunikation und Teilhabe der Deutschen Blindenstudienanstalt (Blista), Mitglied des DBSV-Präsidiums

Das Projekt "Beratungsdienst Auge" wurde im Mai 2010 vom DBSV gestartet. Es wendet sich speziell an Menschen, die aufgrund bedrohlicher Augenerkrankungen einen deutlichen Sehverlust hinnehmen müssen und Bedarf an Information, Beratung, Orientierung und Unterstützung haben. Das wesentliche Projektziel ist die diagnoseübergreifende Entwicklung wohnortnaher, ganzheitlicher Beratungs- und Unterstützungsangebote bzw. deren noch stärkere Ausrichtung auf die spezifischen Bedürfnisse der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Hierzu sollen Strukturen der Landesorganisationen weiterentwickelt, Netzwerke verstärkt geknüpft und Kooperationen vorangebracht werden (vgl. "Gegenwart" 11/2010).

Der interdisziplinäre Beraterkreis hat die Aufgabe, die konzeptionelle Entwicklung und konkrete Umsetzung des Projektes zu begleiten. Die Mitglieder werden ihr jeweiliges Fachwissen, ihre Erfahrungen, ihre Vorschläge und Empfehlungen in die Projektarbeit einbringen. Von dem Zusammenwirken der Fachdisziplinen erhofft sich das Projektteam wertvolle Impulse, insbesondere um die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern und die Netzwerkarbeit auch über den Beraterkreis hinaus auszubauen. Das neu geschaffene Gremium wird für das Projekt nicht zuletzt ein wichtiges Instrument der Erfolgs- und Qualitätssicherung sein.

Das erste Treffen im Januar stand selbstverständlich zunächst einmal im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernens. In sehr offener und konstruktiver Atmosphäre gaben die Experten aber auch schon erste Anregungen zur Verbesserung der Zusammenarbeit der Selbsthilfe insbesondere mit Augenärzten, Kliniken und spezialisierten Optikern, zur Weiterentwicklung von Selbsthilfeangeboten, zur Qualifizierung ehrenamtlicher Berater, zur Öffentlichkeitsarbeit. Aus Sicht der unterschiedlichen Disziplinen bestätigte sich ganz deutlich, dass ein Projekt wie der Beratungsdienst Auge im Interesse der Betroffenen richtig und notwendig ist und dass es gleichzeitig den Augenärzten Unterstützung und Entlastung bieten kann.

Angelika Ostrowski  
Beratungsdienst Auge des DBSV  


Dazu ein Bild: Frisch vernetzt im Sinne der Patientenarbeit: Werner Lechtenfeld, Dr. Christine Stamm, Hans-Joachim Krahl, Angelika Ostrowski (DBSV), Prof. Antonia Joussen, Andreas Bethke (DBSV), Juliane Willuhn (DBSV), Dr. Ines Himmelsbach, Prof. Christoph von Handorff (v. li.)


Kurzinfo:

Kontakt Beratungsdienst Auge:

Angelika Ostrowski
Tel.: 030 / 28 53 87-287
E-Mail: a.ostrowski@dbsv.org

Juliane Willuhn
Tel.: 030 / 28 53 87-288
E-Mail: j.willuhn@dbsv.org

Meldungen

LowVision-Kongress 2011

Zur Eröffnung der Woche des Sehens findet am 7. und 8. Oktober im Essener "Haus der Technik" zum vierten Mal der Interdisziplinäre LowVision-Kongress statt.

In den kommenden Jahren wird das Thema LowVision einen immer größeren Platz in der medizinischen Diagnostik und Therapie, der Rehabilitation, der Beratung und der speziellen Versorgung mit optischen und elektronischen Hilfsmitteln einnehmen. Die Versorgung sehbehinderter Menschen kann nur gelingen, wenn sich die verschiedenen Berufsgruppen interdisziplinär vernetzen.

Der alle drei Jahre stattfindende Kongress richtet sich an Augenärzte, Augenoptiker, Orthoptisten, Rehalehrer, Pädagogen und weitere Aktive in der Sehbehindertenarbeit. Dabei ist das Ziel, den Dialog zwischen den unterschiedlichen Fachdisziplinen, den Selbsthilfegruppen und -verbänden, den Institutionen für blinde und sehbehinderte Menschen und der Industrie zu fördern. Das Angebot fachübergreifender Themen soll die Kompetenz der Kongressteilnehmer stärken und ihnen die individuelle Beratung von Patienten bzw. Kunden erleichtern.

Beim diesjährigen Kongress finden zum ersten Mal so genannte "Kontroversen" statt, bei denen aktuelle LowVision-Themen diskutiert werden, etwa die Schnittstelle zwischen Augenärzten und Augenoptikern, die Selbsthilfe im Spannungsfeld zwischen Behinderten- und Patientenorganisation oder die Hilfsmittelrichtlinie und ihre Auswirkungen. Parallel werden Vorträge und Workshops zu den Bereichen "Regionale Netzwerkgestaltung", "Aktuelle wissenschaftliche Studien" und "Sehen im Alter" angeboten.

Der LowVision-Kongress 2011 wird von der LowVision-Stiftung gemeinsam mit ACTO (Aachener Centrum für Technologietransfer in der Ophthalmologie) und dem AMD-Netz Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit DBSV und DVBS veranstaltet.

Mehr Infos unter www.lowvision-stiftung.de

Lucentis jetzt auch für diabetisches Makulaödem zugelassen

Für Patienten mit diabetischem Makulaödem gibt es mit Lucentis seit dem 6. Januar ein zugelassenes Medikament, das nach Angaben des Herstellers Novartis zu einer signifikanten Verbesserung des Sehvermögens gegenüber der Standardlasertherapie führt. Lucentis ist ein Wirkstoff, der das krankhafte Einwachsen von Blutgefäßen in die Netzhaut hemmt.

Menschen, die von diabetischer Retinopathie betroffen sind, bzw. Menschen mit Diabetes sollten von ihrem Augenarzt regelmäßig untersucht werden, um ein Makulaödem möglichst frühzeitig zu erkennen. Sollte dann die Lucentis-Therapie in Frage kommen, müssen Betroffene im Vorhinein die Kostenfrage für das Spritzen des Medikaments mit ihrer Krankenkasse abklären. Nach wie vor gibt es keine Abrechnungsziffer und damit keine Regelversorgung für die Injektion ins Auge. Der DBSV vertritt diesbezüglich intensiv die Interessen der Patienten gegenüber dem Verband der Gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und fordert die zügige Einführung.

Mehr Infos zur Kostenerstattung für Injektionen ins Auge unter www.dbsv.org/makula

Europäische Union unterzeichnet UN-Behindertenrechtskonvention

Fast unbemerkt von Presse und Öffentlichkeit hat die Europäische Union am 23. Dezember als erste staatenübergreifende Organisation die UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) in Kraft gesetzt. Für eine Ratifikation des Abkommens noch vor 2011 hatte sich die europäische Behindertenselbsthilfe nachdrücklich bei der belgischen Ratspräsidentschaft eingesetzt. In einer ersten Stellungnahme begrüßte das Europäische Behindertenforum die Unterzeichnung als Meilenstein und starkes Signal an die säumigen EU-Mitgliedstaaten, die dem Abkommen bislang noch nicht beigetreten sind. Mit der Unterzeichnung der BRK müssen nun alle Organe der Europäischen Union  –  Parlament, Rat und Kommission  –  die Auflagen des Abkommens beachten und das bestehende EU-Recht im Lichte der Konvention auslegen. Der Europäische Gerichtshof kann dies kontrollieren. Für die Verwirklichung der Inklusion und umfassenden Beteiligung behinderter Menschen am gesellschaftlichen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Leben ist dies ein wichtiger Schritt. Innerhalb von zwei Jahren muss die EU an den UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderung berichten, welche Fortschritte bei der Umsetzung der BRK in den Mitgliedstaaten erreicht wurden.

Erster DBSV-Landesverein beschließt Aktionsplan

Nachdem die Landesregierung von Rheinland-Pfalz bereits im März 2010 den ersten Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention auf Landesebene vorgelegt hat, übernimmt nun auch der Landesblinden- und Sehbehindertenverband Rheinland-Pfalz eine Vorreiterrolle. Als erster Landesverein innerhalb des DBSV hat der LBSV RLP Ende 2010 einen eigenen BRK-Aktionsplan verabschiedet. In zehn Themenbereichen von Erziehung und Bildung über Wohnen, Gesundheit und Pflege bis Barrierefreiheit und Mobilität fordert der Verein von Mitarbeitern, Gremien und Einrichtungen konkrete Handlungen in den eigenen Reihen und schreibt gleichzeitig fest, für welche Ziele auf politischer Ebene gestritten werden soll.

Der Aktionsplan steht zum Download bereit unter www.lbsv-rlp.de/akplun.php

Deutscher Hörfilmpreis jetzt auch auf Facebook

Der 9. Deutsche Hörfilmpreis wird am 15. März im historischen Atrium der Deutschen Bank Unter den Linden in Berlin verliehen. Mareile Höppner und Jochen Schropp moderieren die Preisverleihung im Doppel. Freunde des Deutschen Hörfilmpreises, die im Social Web unterwegs sind, können die neuesten Informationen jetzt auch über Facebook erhalten. Denn der Deutsche Hörfilmpreis ist dort mit einer eigenen Seite präsent: www.facebook.com/Deutscher.Hoerfilmpreis. Wer Fan dieser Seite wird, erhält automatisch und direkt die neuesten Meldungen und kann selbst in den aktiven Dialog mit anderen Fans treten. Welche Stars kommen zur Preisverleihung? Wer sind die Preisträger des 9. Deutschen Hörfilmpreises? Wo gibt es Fotos von der Gala? Auf diese und viele weitere Fragen erhält man nun über Facebook eine schnelle Antwort.

DBSV informiert auf der ITB

Unter dem Motto "Tourism for All" wird der DBSV mit seiner Koordinationsstelle Tourismus (KosT) gemeinsam mit der Nationalen Koordinationsstelle Tourismus für Alle (NatKo) zum dritten Mal auf der Internationalen Tourismusbörse Berlin (ITB) vertreten sein. In Halle 4.1 am Stand 203 stellt der Verband vom 9. bis 13. März seine neu entwickelte "Datenbank touristischer Angebote für blinde und sehbehinderte Menschen" (DatABuS) erstmalig dem ITB-Fachpublikum vor. Mit Hilfe der Datenbank können sich neben blinden und sehbehinderten Reisenden auch Reiseanbieter über spezielle Angebote für die Zielgruppe informieren. Weiterhin gestaltet der DBSV einen Workshop zum Thema "Gesundheit, Wellness und Sport", der am 10. März um 15.15 Uhr in der ICC-Lounge stattfindet.

Internationale Jugendbegegnung in Rumänien: DBSV-Jugendclub sucht Interessenten

Der rumänische Blinden- und Sehbehindertenverband (Pontes Association) lädt sieben Partnerländer vom 15. bis 25. Juli zu einer internationalen Jugendbegegnung in Cluj-Napoca ein. Im Mittelpunkt steht dabei der Sport, der über Landesgrenzen hinaus verbindet. Vor Ort gestaltet jedes Land einen Tag mit sportlichen Aktivitäten. Hierfür sucht der DBSV-Jugendclub noch drei blinde oder sehbehinderte Jugendliche im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, die ihre Lieblingssportart vorstellen möchten. Das Programm für den "Deutschen Tag" wird gemeinsam mit dem Jugendclub vorbereitet. Während der Sommerfreizeit erhalten die Teilnehmer spannende Einblicke in verschiedene Kulturen und entdecken vielleicht ganz neue Sportarten.

Mehr Infos und Anmeldung beim
DBSV
Martina Hell
Tel.: 030 / 28 53 87-289
E-Mail: m.hell@dbsv.org



DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen:

  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
    5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dussmann das KulturKaufhaus, Berlin
    10% auf Hörbücher und Hörspiele
  • SUS ® Franchise GmbH
    10% auf Dienstleistungen im Rahmen des Umzugsservice
  • NH-Hotels
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • MANRA Limited
    Nachlässe auf Mobilfunk-, Festnetz- und Internettarife sowie bei neuen Mobilfunkverträgen und Vertragsverlängerungen auch auf Handysoftware und DAISY-Player

Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart". Außerdem haben viele Landesvereine zusätzliche Rabattaktionen mit ihren Partnern vor Ort vereinbart.

Mitgliedschaft lohnt sich!

Nähere Informationen beim
DBSV
Tel.: 030 / 28 53 87-190, sowie im
Internet unter www.dbsv.org/dbsv-karte

Thema: Blindenführhunde

"Voran", "Links weiter", "Such Ampel": Wenn ein Führhundgespann unterwegs ist, in flottem Tempo, am Bordstein kurz angehalten, über die Straße, an Mülltonnen und Laternenpfählen sicher vorbei, dann sieht alles so selbstverständlich aus. Doch hinter dem locker entspannten Gehen steckt harte Arbeit und viel Disziplin. Die "Gegenwart" lässt in diesem Schwerpunkt Führhundhalter erzählen, wie sie mit ihrem Begleiter auf vier Pfoten zusammengekommen sind, welche Probleme es dabei aber auch geben kann. Sie klärt über die Rechtslage auf, wenn der Führhund vor der Tür bleiben soll  –  im Supermarkt, im Theater oder beim Arzt. Und sie berichtet, wie sich der DBSV auf politischer Ebene dafür einsetzt, dass die Qualität der Führhundausbildung besser gesichert wird als bisher.

Auf den Hund gekommen

Wenn einer einen Führhund hat, dann kann er was erzählen: von fliegenden Ohren und erstaunten Passanten, von Missverständnissen an der Baustelle und zusätzlichem Reisegepäck. Auch der nicht immer einfache Weg zum Führhund und der schmerzhafte Abschied vom vielleicht besten aller Freunde bieten Stoff für ganze Bücher. Fünf "Gegenwart"-Leser geben einige ihrer Erfahrungen weiter.

Herrchen in der Grube

Um die Voraussetzungen für einen Führhundhalter zu erfüllen, stürzte ich vor 20 Jahren beim Klettern ab. Nach der Erblindung und einem längeren Klinikaufenthalt begann ich mit der beruflichen Rehabilitation. Ich machte die Ausbildung zum Masseur und medizinischen Bademeister und arbeitete in diesem Beruf bis 2003.

Von Anfang an habe ich mich für einen Blindenführhund interessiert. Innere und äußere Umstände verhinderten es aber. Ab 2004 war ich dann berentet und machte mich gezielt auf die Suche nach Führhundhaltern. So nahm ich an einer Mobilitätsrallye in Nürnberg teil und hatte das Glück, auf zwei Führhundhalterinnen zu stoßen, die mir sehr konkret zeigen konnten, was man unter Führarbeit versteht. Als wir zum Beispiel durch eine Fußgängerzone gingen, konnte ich erfahren, dass man mit Führhund nichts mehr umrennt  –  keine Auslagen, Stühle, Tische, Fahrräder oder Passanten. Ich war fasziniert.

Der neu gegründete Blindenführhundhalterstammtisch der Bezirksgruppe Mittelfranken war meine nächste Informationsquelle. Hier lernte ich viel über Pflege, Freilauf, Unterordnung und die eigentliche Führarbeit. Dann ging es auf die Suche nach der richtigen Führhundschule. Gemeinsam mit meiner Familie und einem Freund besuchte ich insgesamt vier Schulen. Danach stand meine Entscheidung fest und ich musste nur noch auf die Bewilligung meiner Krankenkasse warten. Es dauerte ziemlich lange, so dass der Hund, der für mich vorgesehen war, dann schon an eine andere Person vergeben war. Doch dann wurde mir Django gezeigt. Er ist ein schwarzer Labrador-Goldenretriever-Mix und wurde am 29. Februar 2004 geboren. Seit dem 26. Januar 2006 sind wir ein Gespann. Von Anfang an bestand eine gute Bindung zwischen uns.

Die Einweisung dauerte insgesamt drei Wochen. Davon war ich zwei Wochen am Ort der Führhundschule und eine Woche mit dem Trainer an meinem Wohnort. Danach verabschiedete sich Djangos Ausbilder und versprach, mir für Fragen jederzeit zur Verfügung zu stehen.

Natürlich lief nicht immer alles perfekt, aber die Fehler waren wohl meistens bei mir zu suchen. Mit dem Schrecken bin ich noch einmal davongekommen, als ich eine Straße überqueren wollte und Djangos Signale einfach überging. Django wurde schon langsamer, als wir noch ein gutes Stück von der Bordsteinkante entfernt waren. Er hielt sogar an, aber ich forderte ihn auf weiterzulaufen. So machte er noch einige Schritte und drehte sich dann vor mich. Ich brachte ihn wieder in die richtige Richtung und tastete mich vor bis zur Kante. Immerhin ein wenig aufmerksam geworden, hörte ich genauer auf die Verkehrsgeräusche und bemerkte, dass rechts von uns eine Baustelle war. Die Geräusche, die durch die Maschinen verursacht wurden, ließen ganz klar auf Straßenbauarbeiten schließen. Weil aber rechts von uns, schenkte ich ihnen keine Beachtung und nachdem kein Auto mehr kam, überquerte ich ... das heißt, wollte ich überqueren und fand mich einen Meter tiefer in einer Baugrube wieder. Zum Glück kam ich mit beiden Beinen gleichzeitig auf und blieb unverletzt. Django sprang mir hinterher und half mir, auf der anderen Seite aus der Grube herauszufinden, damit wir unseren Weg auf dem Gehweg fortsetzen konnten.

Fehler sind dazu da, dass man aus ihnen lernt und ich habe daraus gelernt, dass ich mich von Django nun bedingungslos führen lasse. Natürlich macht auch er mal Fehler. Wichtig ist dann, dass man sie konsequent korrigiert. So sind wir ein gutes Gespann geworden, sind viel unterwegs in bekannten wie unbekannten Gegenden und ich achte darauf, dass der Freilauf nicht zu kurz kommt. Denn Django ist keine Maschine, sondern ein tolles Hilfsmittel mit Seele.

Robert Böhm (44) ist durch einen Unfall erblindet. Der Masseur und medizinische Bademeister hat einen elfjährigen Sohn und lebt mit seiner Partnerin in Nürnberg.


Dazu ein Bild: Fünf Hunde, die auf ihren Einsatz warten: Als Führhunde eignen sich vor allem Retriever, Schäferhunde und Großpudel.

Hunde sind auch nur Menschen

Hunde habe ich schon immer gemocht. Das war auch die Grundvoraussetzung dafür, mir meinen Traum  –  einen eigenen Blindenführhund  –  zu erfüllen. Als Mensch mit fortschreitender Netzhautdegeneration war mir klar: Ein normaler Hund kommt nicht in Frage. Und ein Blindenführhund erst dann, wenn mein Sehvermögen kaum noch vorhanden ist.

2002 habe ich mir zum ersten Mal eine Blindenführhundschule angeschaut. Bei einem Tag der offenen Tür erhielt ich zahlreiche Informationen über die Beantragung, das gemeinsame Training, Hunderassen, rechtliche Fragen etc. Außerdem habe ich mich aus Büchern der Hörbücherei und mit Hilfe des Internets über Blindenführhunde informiert. Ich fühlte mich bestätigt in der Absicht, es eines Tages anzugehen.

Im vorigen Jahr war für mich der richtige Zeitpunkt gekommen. Mit Verordnung und Kostenvoranschlag beantragte ich die Kostenübernahme durch meine Krankenkasse. Nach fünf Monaten bekam ich vorab die telefonische Bewilligung. Und  –  fast einem Wunder gleich  –  konnte schon vier Tage später die Einarbeitung mit einem zweijährigen Labradorrüden beginnen. Dieser war für einen blinden Menschen ausgebildet worden, der kurzfristig abgesprungen war.

Ich konnte mein Glück kaum fassen, doch leider war es nur von kurzer Dauer. Schon bald zeigten sich bei meinem neuen Begleiter Verhaltensweisen, die nicht akzeptabel sind. So sprang er zum Beispiel während des Gassigehens Passanten an, obwohl ich ihn an der Leine hatte. Natürlich suchte ich den Fehler zunächst bei mir. Aber auch mit Unterstützung der Trainer ließ sich der Hund nicht bändigen. Schließlich musste ich schweren Herzens die Einarbeitung abbrechen. Das war für mich sehr schmerzhaft, so dass ich hier gerne meine Erfahrungen weitergebe.

Aus meiner Sicht ist es am wichtigsten, sich vorher intensiv zu informieren. Hierzu bietet der DBSV regelmäßig Seminare für Führhundinteressenten an. Für ein solches Seminar hatte ich mich schon Monate vor der Bewilligung angemeldet. Da in meinem Fall plötzlich alles so schnell ging, war ich den Hund aber zum Seminartermin schon wieder los. Wie ich dann erfuhr, können derartige Probleme schon mal vorkommen. Wichtig ist es dabei, die Führhundschule nicht zu früh aus der Pflicht zu entlassen. Ansonsten drehte sich bei diesem Seminar alles darum, was Führhunde leisten können und was sie auch nicht leisten können, welche Verantwortung man als Halter übernimmt, wie sich die Hunderassen in ihrem Verhalten unterscheiden, wie die Führhundausbildung und die Antragstellung funktionieren. Außerdem hatten wir die Möglichkeit, uns von verschiedenen Hunden führen zu lassen, sie zu füttern oder auch zu bürsten.

Nun muss ich zunächst einmal meinen gescheiterten Versuch verarbeiten und überlegen, wie es für mich mit dem Thema Blindenführhund weitergeht. Trotz allem bereue ich es nicht, den Schritt gewagt zu haben. Schließlich sind alle Hunde wie auch wir Menschen unterschiedliche Lebewesen und es gibt weder Patentrezepte noch Garantien.

Roland Kaiser (55) ist aufgrund von Retinitis pigmentosa nahezu erblindet. Der Diplom-Betriebswirt (FH) lebt mit seiner Frau in Wiesbaden.


Dazu ein Bild: Musste sich beim ersten Versuch wieder von seinem Führhund trennen: Roland Kaiser.

Joggen auf sechs Beinen

Da ich es gerne flott mag, wollte ich es schon vor Jahren einmal mit dem Joggen versuchen. Mein Blindenführhund DJ (Disc Jockey) sah mich allerdings nur fassungslos an und war nicht zu überreden, sein Tempo zu beschleunigen. Er war ein starker, eigenwilliger Charakter, und so musste ich das Projekt erst einmal aufgeben. Natürlich hätte ich mir auch einen menschlichen Begleitläufer suchen können, aber dazu hatte ich nicht so viel Lust.

Als DJ's Nachfolger Toffee, ein schwarzer Flat coated Retrieverrüde, Vertrauen gefasst hatte und gut eingearbeitet war, machte ich  –  im wahrsten Sinne des Wortes  –  einen erneuten Anlauf. Und siehe da: Toffee war vom ersten Moment an hellauf begeistert! Ich glaube, er ist der Meinung, das sei endlich das Tempo, das ihm, seinem Temperament und seiner Lebensfreude gerecht wird. Wahrscheinlich fragt er sich, warum er das nicht immer so machen darf, sondern langsam (Hörzeichen: "piano") oder zügig (Hörzeichen: "tempo") und ganz gesittet gehen muss. Auf "Presto, hopp, hopp!" trabt er an, und los geht's mit fliegenden Ohren!

Natürlich benutzen wir nicht die schwierigsten Wege mit zu vielen Boden- und Höhenhindernissen, sondern meist den geraden Damm, der den durch Rosenheim fließenden Inn bändigt. Auf dieser eher einfachen Strecke ist Toffee in der Lage, Passanten, Pfützen und sonstigen Widrigkeiten auszuweichen. Im Urlaub haben wir allerdings auch schon etwas holperige Feldwege bewältigt, dann allerdings kürzere Strecken, um Toffees Konzentrationsvermögen nicht zu überfordern.

Wir benutzen ein spezielles Jogging-Geschirr mit flexiblem Bügel; so kann ich etwas lockerer mit den Armen schwingen, ohne dass Toffee Stöße ins Kreuz bekommt. Nach kurzer anfänglicher Unsicherheit hat er das schnell akzeptiert. Die Kommentare erstaunter Passanten reichen von: "Die ist ja gar nicht blind!" über "Sie joggen? Das muss ich meiner Frau erzählen!" und "Tüchtig, tüchtig, finde ich super!" bis hin zu dem charmanten Ausruf: "Je oller, je doller!" Macht nichts  –  denn ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's bekanntlich gänzlich ungeniert! Jedenfalls ist dieser gesunde Sport zum beglückenden Ausgleich für uns beide geworden.

Eva-Maria Glofke-Schulz (52) ist seit vielen Jahren in Folge einer Retinitis pigmentosa erblindet. Die Psychotherapeutin lebt mit ihrem Mann in Rosenheim.


Dazu ein Bild: Sportliches Gespann: Eva-Maria Glofke-Schulz und Führhund Toffee beim Joggen.

Wieder ohne Führhund  –  schaff ich das?

Gleich fährt mein Zug in Hamburg-Altona ein. Langsam beginnen meine Knie zu zittern. Zum ersten Mal muss ich ohne Führhund Cleo, allein mit dem Blindenstock mit dem Bus nach Eppendorf und dann weiter in die Geschwister-Scholl-Straße. Mein Mann hätte mich ja gern begleitet, aber er passt zu Hause auf meinen alten Führhund Gipsy und die kranke Pudeldame Cleo auf.

Ängstlich und sehr zögerlich gehe ich den Bahnsteig entlang. Mit Führhund hätte ich bloß "Such Treppe!" sagen müssen. Nun muss ich erst einmal in der Bahnhofshalle die Rillenplatten finden, um mich daran zu orientieren  –  zur Treppe, runter, dann weiter auf der unteren Ebene und wieder hoch zum ZOB. Leicht verschwitzt und verkrampft finde ich den richtigen Bus.

Während der Busfahrt versuche ich, mir den Weg nach dem Ausstieg noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. In Fahrtrichtung weiter, dann bei der Ampel die Straße überqueren. "Such Ampel!", der Befehl nützt nichts mehr. Durch Hindernisse auf den Bürgersteigen verliere ich fast die Orientierung. Dass so viel herumsteht, habe ich mit Hund nie wahrgenommen. Bordsteine und Ampeln wollte Cleo wirklich nicht gut anzeigen, aber mit Hindernissen auf den Gehwegen hatte sie keine Probleme. Daran hätte sie mich locker vorbeigeführt. Allein mit Stock bin ich die doppelte Zeit unterwegs.

Auf der Heimfahrt kreisen meine Gedanken nur um Cleos Genesung und ihre Führschwächen. Hoffentlich wird sie bald zu einem zuverlässigen Führhund heranreifen, damit wir beide ein gutes Gespann werden können. Einige Wochen später ist Gipsy mit fast 13 Jahren gestorben. Cleo war vier Monate lang krank. Danach wollte sie immer noch nicht führen. Ihre Führschwächen verstärkten sich sogar. Bordsteine, Ampeln und Treppen zeigte sie überhaupt nicht mehr an. Daraufhin ist Cleo nachgeschult worden. Anfangs klappte alles prima und bei mir keimte ein Hoffnungsschimmer auf. Aber plötzlich weigerte sie sich in der Führhundschule erneut, so elementare Dinge wie Bordsteine und Treppen anzuzeigen. Ich erhielt die Nachricht, dass Cleo nicht mehr führtauglich sei.

Diese Enttäuschung musste ich erst einmal verkraften und wollte nicht sofort einen neuen Führhund beantragen. Ich ging also weiter mit dem Blindenstock und kam auf meinen eintrainierten, gewohnten Arbeitswegen in Hamburg immer besser zurecht. Eigentlich war es sogar einfacher geworden, da ich vor und nach der Arbeit und während der Mittagspausen nicht mehr zum Hundeplatz musste. Im Gegensatz zu meinem Wohnort Koldenbüttel in der Nähe von Husum gestaltete es sich in Hamburg immer schwieriger, geeignete Plätze oder Parks zu finden. Überall wird auf Schildern hingewiesen, den Hundekot einzusammeln. Dieser Verpflichtung kann ich nicht nachkommen. Trotzdem hatte ich immer ein schlechtes Gewissen. Spaziergänger stellten ihr Gemurre meist erst ein, wenn sie mich als Blinde erkannt hatten.

In der Umstellungsphase auf den Blindenstock weitete sich meine Arbeit als Filmbeschreiberin immer mehr aus. Ich reiste zu Treffen und Kongressen nicht nur durch Schleswig-Holstein, sondern auch nach Wismar, Stralsund und Berlin. Aus Schwerin bekam ich das Angebot, an einem Projekt mitzuwirken, bei dem es um die Ausbildung von Domführerinnen in blindengerechter Beschreibung geht. Das bedeutete natürlich regelmäßige Fahrten nach Schwerin. Mein Mann spornte mich an, diese Termine wahrzunehmen. Meine Begeisterung für die Audiodeskription ist dadurch auch auf ihn übergesprungen.

Allein mit einem Führhund hätte ich diese Reisetätigkeit nicht ausüben können. Schließlich kann ich dem Hund in einer fremden Stadt nicht sagen, welchen Weg er einschlagen muss. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, einen geeigneten Platz zum Lösen zu finden. Also könnte ich trotz Führhund nicht auf die Begleitung meines Mannes verzichten. Ohne Hund gestaltet sich das Reisen insgesamt sehr viel entspannter. Außerdem fällt das zusätzliche Gepäck weg: Futter, Wasser, Handtücher, eventuell noch Decke und Bürste.

Aus rationalen Gründen habe ich mich gegen einen dritten Führhund entschieden. Jetzt falte ich meinen Blindenstock einfach zusammen und lege ihn weg. Er benötigt weder Auslauf noch Pflege. Trotzdem fehlt mir die innige Verbundenheit mit einem Hund. Und ich denke mit Wehmut an das lockere und entspannte Gehen mit einem Hund im Führgeschirr zurück.

Hela Michalski (66) ist durch eine Netzhautdegeneration erblindet. Die Hörfilmautorin ist Mutter zweier erwachsener Söhne und lebt mit ihrem Mann in Koldenbüttel, einem kleinen Dorf in Nordfriesland.


Dazu ein Bild: Früher verließ sich Hela Michalski ganz auf ihren Führhund.

Führhund in Rente

Meinen ersten Blindenführhund, einen gut zweijährigen Schäferhund namens Jopi (sprich: "Dschoppi"), erhielt ich im Sommer 1998. Damals war ich noch Hausfrau, und Jopi führte mich zum Einkaufen in die Stadt oder zu Veranstaltungen des Blinden- und Sehbehindertenvereins Südbaden ins nahe Freiburg. Drei Jahre später entschloss ich mich, wieder ins Berufsleben zurückzukehren, und absolvierte im Berufsförderungswerk Würzburg eine Umschulung, wohin mich Jopi begleitete. Ab Dezember 2003 pendelten wir dann beide nach Freiburg an meinen neuen Arbeitsplatz in der Stadtverwaltung. Es war erstaunlich, wie wenig ihn der Rush-Hour-Stress zu beeindrucken schien  –  trotz überfüllter Züge und dicht gedrängter Menschenmassen.

Fast zehn Jahre lang stand Jopi an meiner Seite  –  eine außerordentlich beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass andere Führhunde im Alter von etwa acht Jahren in "Rente" geschickt werden. Doch Jopi schlüpfte stets ohne Anzeichen von Stress oder Aversion ins Führgeschirr, solange sie gesund war. Wenn sie krankheitshalber nicht hätte führen können, hätte in meinem Umfeld allerdings auch niemand Zeit gehabt, sich um sie zu kümmern. So nahm ich sie auch nach einer Operation am linken Vorderlauf  –  wenn auch anfänglich nicht im Geschirr  –  weiter mit zur Arbeit. In dieser Zeit hat mich mein Sohn nach Kräften als "Taxifahrer" unterstützt.

Selbst mit zehn Jahren schien Jopi noch vergleichsweise fit und munter zu sein. Als sie dann zwar immer noch willig führte, dabei jedoch ungewohnt langsam und trödelig wurde, stellte sich beim Röntgen eine Spondylose (Verkalkung) der Wirbelsäule heraus. Etwas später konnte Jopi nicht mehr ohne Hilfe die recht enge, steile Treppe zu unserer Wohnung bewältigen. Ich musste einsehen, dass es an der Zeit war, Jopi endgültig aus dem Führdienst zu nehmen, obwohl es mir  –  offen gestanden  –  in der Seele weh tat.

Mein Sohn, der inzwischen mit seiner Freundin zusammengezogen war, hatte mir zugesichert, dass sie sich beide um Jopi kümmern würden, falls ich mich schließlich von ihr trennen müsste. Dieses Versprechen haben sie auch eingehalten. Allerdings war mein Sohn ziemlich eingespannt und seine Freundin inzwischen hochschwanger. Dennoch haben die beiden Jopi liebevoll versorgt, bis sie schließlich drei Monate nach ihrem "Umzug" im Alter von gut zwölfeinhalb Jahren das Fressen verweigerte und wir alle gemeinsam beschließen mussten, sie von ihrem Leiden zu erlösen.

Immer wieder wird diskutiert, wie man sich verhalten soll, wenn der Führhund krankheits- oder altershalber seinen Dienst nicht mehr ausüben kann. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie unsagbar schwer es ist, sich von seinem langjährigen Teampartner und wohl besten aller Freunde trennen zu müssen. Gibt es genügend Platz für einen neuen Führhund und den "Alten" als Hausgenossen, ist das sicher schön für jeden Halter, weil sich der Trennungsschmerz noch bis zum unvermeidlichen Ende hinausschieben lässt.

Falls keine zwei Hunde nebeneinander Platz haben, wäre wohl eine Trennung angeraten, solange der ältere Hund noch die Möglichkeit hat, sich in einem neuen Zuhause einzuleben. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer diese Entscheidung fällt. Bei einer emotionalen Bindung kann man sich das Leben ohne seinen Hund nicht mehr vorstellen, zumal man das Stocklaufen meist nicht mehr gewöhnt ist und nur noch "rumeiert", wie man so sagt.

Ehrlich gesagt, bin ich sehr froh, in einigen Jahren in den Ruhestand zu gehen und die letzten Jahre mit meinem neuen Hund, der sich gerade bei mir eingewöhnt, intensiv erleben zu dürfen. Gerade für Berufstätige ist es umso schwerer, sich um einen alten oder kranken Hund zu kümmern  –  es sei denn, sie sind von einem dichten Netz hilfsbereiter Menschen umgeben. Auf jeden Fall sollte man sich recht früh Gedanken machen, was geschehen soll, wenn das Führgeschirr an den Nagel gehört, um den richtigen Zeitpunkt für eine wohl durchdachte und auch emotional tragbare Entscheidung nicht zu verpassen.

Helga Mauch (55) ist von Geburt an blind und lebt mit ihrem Mann in Emmendingen bei Freiburg. Die Verwaltungsangestellte ist Redakteurin der DBSV-Hörzeitschrift "Wir Führhundhalter".


Dazu ein Bild: Zehn Jahre im Team unterwegs: Helga Mauch mit ihrem ehemaligen Führhund Jopi.

Qualitätssicherung in der Führhundausbildung: ein Zwischenbericht

Nicht alle Führhundschulen sind davon begeistert: Um von den Krankenkassen als Hilfsmittelerbringer anerkannt zu werden, müssen sie künftig ihre fachliche Eignung nachweisen. Die Selbsthilfe dagegen sieht in dem gesetzlich vorgeschriebenen Präqualifizierungsverfahren die große Chance, die Qualität der Führhundschulen transparenter zu machen und überhaupt erst eine berufliche Ausbildung zum Blindenführhundtrainer zu etablieren.


Führhunde sind nach Sozialgesetzbuch (SGB) V § 33 als Hilfsmittel anerkannt, so dass blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen bei ihrer Krankenkasse einen Antrag auf Versorgung mit einem Blindenführhund stellen können. Die Anerkennung als Hilfsmittel geht auf das Jahr 1920 zurück, als im Reichsversorgungsgesetz verankert wurde, dass kriegsblinde Soldaten Anspruch auf einen Blindenführhund haben.

Was die Wahl der Führhundschule betrifft, haben Führhundinteressenten bisher die Qual der Wahl. Während es in anderen Hilfsmittelbereichen so geregelt ist, dass jede Kasse nur mit einer Auswahl zugelassener Hilfsmittelerbringer Verträge geschlossen hat, aus denen dann der Versicherte auswählen kann, ist die Situation bei den Führhundschulen anders. Die Versicherten, die sich für eine bestimmte Führhundschule entschieden haben, haben große Chancen, dass ihnen der Hund aus dieser Schule bewilligt wird. Hilfreiche Argumentation dafür ist stets, dass der Führhund als "lebendiges Hilfsmittel" nicht mit anderen technischen Produkten vergleichbar sei und dass der Schulungs- und Dienstleistungsanteil für den zukünftigen Hundebesitzer sehr hoch sei, weshalb zwischen Führhundtrainer und Führhundanwärter ein solides Vertrauensverhältnis bestehen müsse. Bis jetzt ist das persönliche Vertrauen, das ein Interessent im Rahmen eines ersten Kennenlernens oder "Verkaufsgespräches" entwickelt, oft das einzige Kriterium, was der Entscheidung für oder gegen eine Schule zugrunde liegt. Besonders für Menschen, die sich zum ersten mal für einen Führhund interessieren, ist die Wahl der Führhundschule ein schwerer und langwieriger Prozess. Denn bisher gibt es kein verbindliches Zulassungsverfahren, das Stärken und Schwächen einer Schule transparent macht oder gar einen Mindeststandard festlegt, so dass über den persönlichen Eindruck hinaus eine Entscheidung durch sachliche und nachvollziehbare Kriterien gestützt werden könnte.

Aufgrund der Anerkennung von Führhunden als Hilfsmittel gelten Führhundschulen genau wie Orthopädieschuhmacher, Hörgeräteakustiker oder Rehalehrer für Orientierung & Mobilität als Leistungserbringer. Für alle Leistungserbringer der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) gilt das im Zuge der Gesundheitsreform in Kraft getretene Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz). Dieses Gesetz sieht vor, dass alle Hilfsmittelerbringer ein so genanntes Präqualifizierungsverfahren durchlaufen müssen, also eine "vorwettbewerbliche Eignungsprüfung". Ziel der Präqualifizierung ist, dass zukünftig alle Leistungserbringer, die Vertragspartner von Krankenkassen sein wollen, regelmäßig im Abstand von fünf Jahren durch eine zentrale Stelle, genannt Präqualifizierungsstelle, geprüft werden. So erübrigen sich für die einzelnen Krankenversicherungen die zahlreichen individuellen Eignungsprüfungen vor jedem Vertragsabschluss. Für die Führhundschulen bedeutet diese gesetzliche Änderung, dass sie ihren Sonderstatus in der Landschaft der Leistungserbringer verlieren: Im Rahmen des Präqualifizierungsverfahrens müssen auch sie sich einheitlichen Überprüfungskriterien stellen, um weiterhin ihre Leistungen von den Krankenkassen vergütet zu bekommen.

Grundsätzlich müssen alle Leistungserbringer von Hilfsmitteln zur ordnungsgemäßen und fachgerechten Ausübung ihres Berufes befähigt sein. Diese Forderung, die in anderen Branchen vollkommen unstrittig ist, wirft für Führhundtrainer Probleme auf. Denn im Unterschied zu anderen Hilfsmittelbereichen, in denen es üblich ist, dass die Mitarbeiter eine fachbezogene, berufliche Ausbildung absolvieren oder anerkannte, zertifizierte Kurse durchlaufen, können Führhundtrainer keine solchen Ausbildungsbescheinigungen nachweisen, da es in Deutschland schlicht keine Lehrgänge oder gar eine berufliche Ausbildung zum Führhundtrainer gibt. Daher sind die fachlichen Kompetenzen der am Markt befindlichen Führhundtrainer höchst uneinheitlich und bis dato nicht transparent.

Der Arbeitskreis der Blindenführhundhalter im DBSV verfolgt unter der Leitung von Renate Kokartis schon seit mehr als 18 Jahren das Ziel, in Deutschland eine Qualifizierung für Führhundtrainer einzurichten. Bisher scheiterten aber alle Versuche an strukturellen und bildungspolitischen Hürden. Aktuell macht der DBSV einen neuen Anlauf und seit November 2010 besteht eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Akademie für Gesundheitswirtschaft, Prävention und Life Science (AGPL), der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam und dem DBSV mit dem Ziel, einen IHK-Zertifikatslehrgang zum "Blindenführhundtrainer (IHK)" aufzulegen.

Die Kooperation mit der IHK Potsdam eröffnet zum ersten Mal die Chance, ein solides Bildungsangebot für Führhundtrainer zu etablieren. In Kooperation mit dem Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV) führt die IHK Potsdam seit 2007 regelmäßig und erfolgreich Zertifikatslehrgänge für "Hundeerzieher und Verhaltensberater (IHK/BHV)" durch. Daher ist die IHK Potsdam der ideale Partner, der sowohl die Bildungslogistik als auch das bildungspolitische Gewicht mitbringt, um der Nischenbranche "Führhundtrainer" gerecht zu werden. Der DBSV wird bei der Konzeptionierung des Lehrgangs die jahrelangen praktischen Erfahrungen der Führhundhalter einbringen, so dass die Lehrgangsteilnehmer unmittelbar darauf vorbereitet werden, welche Erwartungen und Bedürfnisse ihre zukünftigen Trainingspartner haben. Der Berufsverband der Führhundtrainer, Deutsche Blindenführhundschulen e.V. (DBFHS), ist ebenfalls zur aktiven Mitgestaltung angefragt, eine Zusage liegt zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch nicht vor. Andere Führhundschulen, die nicht Mitglied im DBFHS sind, haben bereits ihre Bereitschaft zur Mitarbeit signalisiert. Im Hinblick auf das Präqualifizierungsverfahren fordert der DBSV, dass der Zertifikatslehrgang "Blindenführhundtrainer (IHK)" zukünftig für alle neuen Führhundschulen, die Vertragspartner der Kassen werden wollen, als Nachweis der berufsfachlichen Eignung dient.

Das Präqualifizierungsverfahren für Führhundschulen wird zwischen dem GKV-Spitzenverband Bund und dem Verband Deutsche Blindenführhundschulen e.V. verhandelt, wobei sich der DBSV gemeinsam mit dem Verein Lichtblicke e.V. als Selbsthilfevertretung der Führhundhalter ein Anhörungsrecht erwirken konnte. Nach dem jüngsten Gespräch am 18. Januar, bei dem der Vorschlag des DBFHS zur Durchführung des Verfahrens diskutiert wurde, lässt sich der aktuelle Stand folgendermaßen zusammenfassen:

Künftig muss für jede Führhundschule ein fachlicher Leiter einen theoretisch-fachlichen Leistungsnachweis erbringen. Damit ist die ursprüngliche Forderung des DBFHS vom Tisch, dass Führhundschulen, die seit mehr als drei Jahren Vertragspartner der Krankenkassen sind, Bestandsschutz genießen sollen und keinen Nachweis ihrer fachlichen Eignung erbringen müssen. Der beschlossene Leistungsnachweis ist wahlweise durch einen Multiple-Choice-Test oder über ein Fachgespräch abzulegen. Als Inhalte dieses Tests wurden unter anderem umfassende Kenntnisse zu Hundeverhalten, Tiermedizin, Rechtsfragen rund um die Führhundversorgung, aber auch zu Augenerkrankungen und Ursachen von Sehbehinderung und Erblindung vereinbart. Die detaillierte Ausarbeitung der Themen und Fragen steht noch aus. Abgesehen vom theoretischen Leistungsnachweis hat der fachliche Leiter auch einen Nachweis über eine 40-stündige Schulung in Orientierung & Mobilität zu erbringen.

Neben der fachlichen Kompetenz müssen Hilfsmittelerbringer auch die Anforderungen an die räumliche und personelle Eignung bzw. Leistungsfähigkeit erfüllen. Um die entsprechenden Voraussetzungen zu überprüfen, ist im Präqualifizierungsvorschlag des DBFHS vorgesehen, dass Besuche an den Führhundschulen durchgeführt werden. Im Rahmen dieser Betriebsbegehungen werden die Unterbringung, der Umgang und das Training mit den Hunden, ihre tiermedizinische Versorgung und die sorgfältige Dokumentation aller versorgungsrelevanten Ereignisse (beispielsweise Tests und Untersuchungen an den Hunden, Gespräche und Einarbeitung der Führhundhalter, Nachsorge von Gespannen usw.) eingesehen und überprüft. Zur Durchführung der Begehungen erarbeiten gegenwärtig zwei Vertreter von DBFHS und DBSV ein Protokoll, das eine standardisierte Überprüfung und Auswertung ermöglichen soll.

Inhaltlich befürwortet die Selbsthilfe diese Vorort-Besuche. Uneinigkeit besteht jedoch darüber, wer die Überprüfungen vornehmen soll. Der Entwurf des DBFHS sieht vor, dass eigene Mitglieder als Prüfer tätig werden können. Dies widerspricht jedoch nach Auffassung der Selbsthilfe dem Anspruch auf eine unabhängige Überprüfung. Stattdessen müssen die Personen, die Prüfposten bekleiden, unbedingt und zweifelsfrei von der Führhundversorgung unabhängig sein.

Die Etablierung des Präqualifizierungsverfahrens wird für Führhundinteressenten den Vorteil bringen, dass sie von den Krankenkassen ausschließlich Vertragspartner genannt bekommen, die zumindest das in der Präqualifizierung geforderte Mindestmaß an Standards erfüllen. Deshalb heißt das Ziel für den DBSV, sich dafür einzusetzen, dass diese Mindeststandards so hoch angesetzt sind, dass man sich auf die Fachkompetenz dieser Führhundschulen verlassen kann. So können zukünftige Führhundhalter und ganz besonders zukünftige Erstführhundhalter ihre Führhundschule aufgrund transparenter und sachlich nachvollziehbarer Kriterien auswählen, ohne vorher zeit- und kraftraubende Besichtigungsreisen zu diversen Schulen unternehmen zu müssen, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Sabine Häcker
Führhundreferentin des DBSV  



Kurzinfo

Mehr Infos zur Präqualifizierung unter
www.praequalifizierungsverfahren-blindenfuehrhund.dbsv.org und
www.gkv-spitzenverband.de/Hilfsmittel_Praequalifizierung.gkvnet


Dazu ein Bild: Herausforderung Baustelle: Auch zwischen Absperrungen muss der Führhund den Weg finden.

TÜV für Hund und Herrchen

Keine Ausbildung ohne Abschlussprüfung: Das gilt auch für die Führhundausbildung. Am Ende wird geprüft, ob aus Mensch und Hund ein Team geworden ist, das sich sicher im Straßenverkehr bewegen kann, ohne sich selbst oder Dritte zu gefährden? Die Gespannprüfung ist eine Errungenschaft der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe und bildet bislang die einzige Qualitätskontrolle bei der Führhundversorgung.


Obwohl in Deutschland seit 1916 Blindenführhunde ausgebildet werden, gibt es erst seit 1993 Qualitätskriterien, denen jeder Führhund entsprechen muss. Diese Kriterien beschreiben sehr genau, welche Voraussetzungen ein Führhund erfüllen muss. So dürfen keine Hunde ausgebildet werden, die zur Aggression neigen oder jagdlich motiviert sind. Zudem ist eine Ausbildung mit Starkzwang (Schläge, Tritte, Strafreizgeräte) verboten. Als Qualitätsnachweis wird am Ende des Einweisungslehrgangs eine Gespannprüfung verlangt. Erst wenn diese bestanden ist, erhält die Führhundschule ihr Geld, im Normalfall von der gesetzlichen Krankenkasse.

Im Einweisungslehrgang lernt der Führhundhalter seinen Hund kennen. Hier werden ihm die Hörzeichen vermittelt, er lernt, sich auf den Hund einzustellen und dessen Signale zu verstehen, zum Beispiel Stehenbleiben vor der Bordsteinkante, Anzeigen von Ampeln oder Ein- bzw. Ausgängen, Umgehen von Hindernissen aller Art. Durchschnittlich dauert der Einweisungslehrgang  –  oder besser die Teamschulung  –  drei Wochen, wovon ein Teil am Ort der Führhundschule und der andere Teil am Wohn- bzw. Arbeitsort des Führhundhalters durchgeführt wird. Am Ende des Lehrganges sollten Mensch und Hund eine Bindung aufgebaut haben und sich sicher im Straßenverkehr bewegen. Im Freilauf sollte der Hund auf seinen neuen Halter hören und auf Zuruf herankommen.

Wenn aus Sicht der Führhundschule und des Führhundhalters alles klappt, folgt die Gespannprüfung. Sie bildet bislang die einzige Qualitätskontrolle bei der Führhundversorgung. Die Gespannprüfung soll sicherstellen, dass Hund und Halter ein Team bilden, das sich sicher im Straßenverkehr bewegen kann, ohne sich selbst oder Dritte zu gefährden. Ich selbst musste mich zwei Gespannprüfungen unterziehen, einmal mit Scarlett (Pudel) und dann noch mit Märle (Labrador). Ich gebe ja zu, man setzt sich selbst unter Stress, weil man befürchtet, dass einem der Hund genommen wird, falls die Prüfung nicht gut verläuft. Um etwas Ruhe in die Geschichte zu bringen, habe ich mir dann gesagt: Es ist doch alles ganz einfach  –  zeigen sich Fehler, so hat die Führhundschule diese auszumerzen. Im Übrigen wird die Strecke zwischen Gespannprüfer und Führhundhalter abgesprochen. Nichtsdestotrotz wird eine kleine unbekannte Sequenz eingebaut, um zu sehen, wie Hund und Halter auf neue Situationen reagieren.

Als Prüfer fungieren Hundefachleute und/oder O&M-Trainer, die für diese Aufgabe in Seminaren aus- bzw. fortgebildet werden. Optimal wäre, wenn ein Vertreter der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe und eine Vertrauensperson des Führhundhalters an dem Prüfungslauf teilnehmen könnten. Häufig gesellt sich auch ein Vertreter des Leistungsträgers dazu, so dass dann ein ganzer "Rattenschwanz" hinterherläuft. Doch keine Angst, alle  –  außer dem Prüfer  –  halten gebührenden Abstand.

Meistens beginnt die Prüfung bei der Wohnung des Halters und es wird ein Weg gewählt, der häufig gegangen wird. Verkehrsmittel sollten ebenfalls benutzt werden. Hierbei wird auf das Verhalten beim Ein- und Aussteigen sowie das Anzeigen von Sitzplätzen geachtet. Straßenüberquerungen mit und ohne Ampel sollten vorkommen. Das Verhalten an Treppen bzw. Verweigern von Rolltreppen sollte gezeigt werden. Weitere Elemente der ein- bis zweistündigen Prüfung sind Gehorsamsübungen und das Verhalten im Freilauf. Insgesamt sind 19 Führleistungsaufgaben zu beurteilen.

Die Prüfer können natürlich nur das feststellen, was sie sehen. Größter Wert wird auf sicherheitsrelevante Aspekte gelegt: das Anzeigen von Bordsteinkanten, Aufsuchen von Ampeln und Straßenübergängen, Verkehrsmitteltraining und Abgrundverweigerung (Stoppen vor bzw. Wegdrängen von der Bahnsteigkante). Verhaltensauffälligkeiten, die zulasten der Führleistung gehen, zeigen sich aber in der Regel erst mit größerem Abstand zur Ausbildung in der Führhundschule. So kann beim Labrador seine buchstäbliche Fresslust zu Unfällen führen, etwa bei herumliegenden Brotresten auf einer Treppe. Bei Schäferhunden hingegen kann ihr Schutzverhalten zum Problem werden: Wenn es zum Beispiel in einem voll besetzten Bus zu einer Drängelei kommt, versteht der Hund dies womöglich als Bedrohung für seinen Halter und verteidigt ihn. Um derartige Verhaltensmängel nach einer gewissen Eingewöhnungszeit feststellen zu können, wäre es wünschenswert, die Gespannprüfung nicht unmittelbar nach dem Einweisungslehrgang durchzuführen bzw. eine zweite Prüfung nach sechs bis neun Monaten zu veranlassen. Erst dann zeigt sich, wie sich das Gespann tatsächlich entwickelt hat.

Die Führhundtrainer sind sehr vom Erfolg der Gespannprüfung abhängig, da erst nach bestandener Prüfung die Bezahlung des Hundes erfolgt. Bei Nichtbestehen verzögert sich die Bezahlung, weil der Hund bzw. das Gespann nachgeschult werden muss. Deshalb haben die Trainer zum Teil kein Interesse an einer Überprüfung der Führleistung. Häufig suggerieren sie sogar dem Führhundhalter und auch den Leistungsträgern, dass die Prüfung überflüssig sei. Aus Sicht der Selbsthilfe ist die Gespannprüfung aber unerlässlich, damit sich der Führhundhalter zu hundert Prozent auf seinen neuen Hund verlassen kann.

Renate Kokartis
Leiterin des Arbeitskreises der Blindenführhundhalter im DBSV  


Dazu ein Bild: In Bus und Bahn kann der Führhund seinem Herrchen sogar einen freien Sitzplatz anzeigen.



Kurzinfo: Arbeitskreis Führhundhalter

Der Arbeitskreis der Blindenführhundhalter im DBSV berät Führhundhalter und alle, die es werden wollen, zu allen Fragen rund um den Vierbeiner und führt regelmäßig Informations- und Fortbildungsveranstaltungen durch. Gleichzeitig übernimmt er die Interessenvertretung gegenüber den Führhundschulen und den Leistungs- und Kostenträgern.

Der Arbeitskreis gibt das zweimonatliche Hörmagazin "Wir Führhundhalter" als DAISY-CD heraus, das für 15 Euro pro Jahr beim DBSV-Zeitschriftenverlag bestellt werden kann.

Kontakt:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Vom 3. bis 6. März treffen sich die Führhundbeauftragten der Landesvereine zu ihrer jährlichen Sitzung im AURA-Zentrum Bad Meinberg. Neben rechtlichen Fragen und der politischen Arbeit auf Bundesebene steht diesmal das Thema "Tierschutz" im Mittelpunkt.

Mehr Infos beim
DBSV
Sabine Häcker
Tel.: 030 / 28 53 87-284
E-Mail: s.haecker@dbsv.org

Ein unzertrennliches Gespann?

Blindenführhunde sind Tiere. Logisch! Aber sie sind auch Hilfsmittel. Das wird oft verkannt. Mit der Folge, dass den Hunden  –  wie anderen Tieren auch  –  an vielen Orten der Zutritt verboten wird. In den meisten Fällen geschieht dies zu unrecht, erklären die Experten der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen".


Endlich ist es geschafft: Die Krankenkasse hat den Blindenführhund gezahlt, die Führhundschule hat gute Arbeit geleistet und den neuen Begleiter gut ausgebildet abgegeben und das neue, selbstständige Leben kann beginnen. Wer denkt, nun seien alle Hürden beseitigt, verkennt allerdings die Tücken des Alltags. Ist der neue Mitbewohner erst einmal eingezogen, tauchen schnell neue Probleme auf: Der Supermarkt um die Ecke will ihn nicht hereinlassen. Der Hausarzt hat plötzlich hygienische Bedenken. Der Busfahrer möchte ihn nur mit Maulkorb mitfahren lassen. Beim Theaterbesuch soll man plötzlich auch wieder allein kommen und zu guter Letzt will der Vermieter die Hundehaltung in der Wohnung nicht dulden. Immer wieder wenden sich Blindenführhundhalter an die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm) und klagen ihr Leid. Auf die am häufigsten gestellten Fragen versucht dieser Artikel, Antworten zu geben und damit ein Stück Aufklärungsarbeit zu leisten.


Allgemeines

Eigentlich sollte alles ganz einfach sein. Nüchtern betrachtet, ist ein Blindenführhund ein Hilfsmittel und erforderliche Hilfsmittel sollte man überall bei sich führen dürfen. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht, denn ein Blindenführhund ist eben auch ein Tier. Nicht zuletzt Unwissenheit und Vorurteile führen dazu, dass der Führhund allzu häufig auf sein "Hundsein" reduziert wird und dabei seine besondere Funktion als Hilfsmittel übersehen wird. Diesen Konflikt gilt es zu lösen.


Führhundhaltung in einer Mietwohnung

Einem blinden Mieter oder Angehörigen des Haushalts darf die Haltung eines Blindenführhundes nicht versagt werden. Das Amtsgericht Bamberg, das insoweit geurteilt hat, stützt seine Begründung auf das Benachteiligungsverbot im Grundgesetz (Art. 3 Abs. 3)  –  und zwar auch unter dem Gesichtspunkt der selbstgestaltenden Lebensführung behinderter Menschen. Die Interessen des Vermieters seien demgegenüber als geringer einzustufen.


Mitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln

Blindenführhunde sind sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr unentgeltlich zu befördern, wenn der Halter durch das Merkzeichen "B" im Schwerbehindertenausweis zur Mitnahme einer Begleitperson berechtigt ist. Die Mitnahme des Führhundes kann dabei zusätzlich zu einer ebenfalls kostenlos reisenden Begleitperson erfolgen. Die allgemeinen Regelungen zur Mitnahme von Tieren gelten für Führhunde nicht, so dass Maulkorbpflichten oder Ähnliches nicht zu beachten sind.

Da auch Taxis zum öffentlichen Personennahverkehr gehören, haben blinde Menschen grundsätzlich einen Anspruch darauf, von diesem Verkehrsmittel befördert zu werden und zwar einschließlich des Blindenführhundes. Entgegenstehende Bestimmungen sind grundsätzlich unwirksam. Taxiunternehmen können lediglich Regelungen dahingehend treffen, dass sie Blindenführhunde nur in speziellen Fahrzeugen mitnehmen, müssen dem Fahrgast dann aber auch die Beförderung in einem solchen Taxi anbieten. Es ist daher sinnvoll, bei der Bestellung des Taxis auf die beabsichtigte Mitnahme eines Führhundes hinzuweisen.


Zutritt zu Arztpraxen

Sozialleistungen  –  und hierzu gehört auch der Arztbesuch  –  sind grundsätzlich barrierefrei zu erbringen. Dies schließt die Nutzung des Blindenführhundes in Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge ein. Da es kein gesetzliches Verbot in Bezug auf die Mitnahme eines Führhundes gibt und laut eines Gutachtens der Freien Universität Berlin auch keine medizinisch-hygienischen Bedenken dagegen sprechen, sollte einem Führhundgespann nicht der Zutritt verweigert werden. Ausnahmen sind natürlich angezeigt, wenn hygienisch sensible Bereiche wie Operationssäle oder Intensivstationen in Anspruch genommen werden müssen.


Zutritt zu Lebensmittelgeschäften und Restaurants

Weder das europäische noch das nationale Lebensmittelhygienerecht enthält spezifische Vorschriften, in denen das Zutrittsrecht von Blindenführhunden zu Lebensmittelgeschäften oder gastronomischen Betrieben geregelt ist. Damit ist die Mitnahme eines Blindenführhundes gesetzlich weder ausdrücklich erlaubt noch verboten. Der Zutritt darf einem blinden Menschen und seinem Führhund nur rechtmäßig verweigert werden, wenn der Gastronom oder der Inhaber eines Lebensmittelgeschäfts Rechtfertigungsgründe darlegen kann. Diese können  –  wenn überhaupt  –  nur auf hygienischen Erwägungen beruhen. Wenn aber schon für den Bereich der Arztpraxen und Krankenhäuser keine Bedenken gegen die Mitnahme von Blindenführhunden bestehen, dann muss das erst recht für die Gastronomie und die Lebensmittelbranche gelten.

Soweit zur Theorie: In der Praxis ist es aber längst nicht so einfach. Lebensmittelgeschäfte und Restaurants sind in der Regel in privater Hand, was bedeutet, dass der Inhaber von seinem Hausrecht Gebrauch machen und festlegen kann, dass dem Führgespann der Zutritt versagt bleibt. Das ist ärgerlich und auch eine behinderungsspezifische Diskriminierung. Wenn man in der betreffenden Lokalität etwas ändern oder schlicht eine Entschädigungsleistung erhalten möchte, dann hilft kein Knurren, sondern nur der Rechtsweg  –  notfalls unter Inanspruchnahme gerichtlichen Rechtsschutzes. Zu verdanken haben wir diese Rechtsschutzmöglichkeit dem 2006 in Kraft getretenen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das Benachteiligungen im Bereich zivilrechtlicher Rechtsgeschäfte entgegenwirkt.


Zutritt zu Einrichtungen des öffentlichen Lebens

Auch in öffentlichen Gebäuden (Rathäuser, Behörden etc.) oder Einrichtungen der öffentlichen Hand (Freibad der Gemeinde, Landestheater etc.) müssen Blindenführhunde nicht vor verschlossener Tür stehen bleiben. Sofern nicht unabweisbare Rechtfertigungsgründe entgegenstehen, lässt sich ein Zutrittsrecht durchsetzen. Hier gilt nicht der zivilrechtliche Maßstab aus dem AGG, sondern öffentlich-rechtliche Vorschriften. Der barrierefreie Zugang zu öffentlichen Einrichtungen  –  und hierzu gehört auch die Mitnahme eines Führhundes  –  resultiert verfassungsrechtlich aus dem Diskriminierungsverbot in Artikel 3 des Grundgesetzes und einfachgesetzlich insbesondere aus den Bundes- und Landesgleichstellungsgesetzen. Nur wenn die Einrichtung in privater Hand ist (Freizeitpark, Konzerthalle etc.) ist der Eigentümer mit dem AGG zu konfrontieren (siehe oben).

Christiane Möller
Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"  



Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen

Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH ist eine gemeinsame Einrichtung von DBSV und DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf).

Die Rechtsberatung wird ausschließlich von behinderten Juristen durchgeführt, die über spezielles Know-how in behindertenrechtlichen Fragen verfügen. Für Mitglieder der DBSV-Landesvereine und des DVBS ist die Rechtsberatung kostenfrei.

Kontakt:
Dr. Michael Richter (Geschäftsführer)
Tel.: 0 64 21 / 948 44-90 oder -91
E-Mail: kontakt@rbm-rechtsberatung.de
telefonische Beratungszeiten:
    montags und mittwochs, 13 bis 17 Uhr
    freitags, 9 bis 14 Uhr
www.rbm-rechtsberatung.de

In Kürze:

Reisen

Nordstrand hörbar gastlich

Als erste Tourismuszentrale in Deutschland bietet die Kurverwaltung des Nordseeheilbades Nordstrand ihr Gastgeberverzeichnis 2011 auch in einer DAISY-Version an. Der Verein "Andersicht" hat das 72-seitige Heft über die Insel im nordfriesischen Wattenmeer als fünfeinhalbstündiges Nachschlagewerk zum Hören produziert. Die CD enthält Informationen über Sehenswürdigkeiten, Kultur-, Sport-, Erholungs-, und Freizeitangebote, Gaststätten und Unterkünfte mit Anschriften  –  ergänzt durch spezielle Tipps für blinde und sehbehinderte Nutzer, etwa die Haltestellenverläufe der Buslinien. Für die Umsetzung von "Nordstrand hörbar gastlich" wurde eine hochwertige synthetische Sprache gewählt, um die großen Informationsmengen später kostengünstig aktualisieren zu können.

Bestellungen bei der
Kurverwaltung Nordstrand
Tel.: 0 48 42 / 454
E-Mail: info@nordstrand.de
www.nordstrand.de

Osterfreizeit für die ganze Familie

Zu einer sechstägigen Osterfreizeit lädt das Helmut Kreutz-Haus in Wernigerode blinde und sehbehinderte Eltern mit sehenden Kindern vom 21. bis 27. April ein. Das Angebot richtet sich an Eltern von Kindern bis zu zehn Jahren, Geschwisterkinder können auch älter sein. In der Begegnungsstätte wird gemeinsam gebastelt, gespielt und die nähere Umgebung erkundet. Das Hören der "frohen Botschaft" in der Osternacht gehört genauso dazu wie ein festlicher Ostermorgen und das gemeinsame Ostereiersuchen. Besonderes Extra für Mütter und Väter: zwei Nachmittage mit "kinderfreien" Zeiten zum Reden, Genießen und Austauschen.

Mehr Infos und Anmeldung (bis Anfang März) beim
Helmut Kreutz-Haus
Tel.: 0 39 43 / 56 44 00
E-Mail: info@helmutkreutz-ebs-stiftung.de
www.helmutkreutz-ebs-stiftung.de

Segeltörn auf der Ostsee

Bereits zum dritten Mal sticht die Fachgruppe Jugend des Blinden- und Sehbehindertenvereins Nordrhein in See  –  beim Segeltörn vom 3. bis 8. Juli auf der Ostsee. An Bord des Segelschiffes "Luciana" geht es von Kiel entlang der Küste Richtung Dänemark. Neben Besichtigungen bekannter Sehenswürdigkeiten sind Abendprogramme mit kulinarischen Highlights geplant. Die Teilnehmerzahl ist auf 24 Personen begrenzt. Wenige Restplätze für die Segelfreizeit sind noch frei.

Mehr Infos und Anmeldung bei
Christian Pollmanns
Tel.: 0 21 62 / 102 24 17
E-Mail: christian-pollmanns@web.de

Freizeit

Blinde Schönheit: Lesung in Marburg

Was ist, wenn der Blick in den Spiegel keine Antwort gibt? Wenn sie ihr Aussehen nicht erkennt, er seine Ausstrahlung auf andere nicht sehen kann? Was macht Schönheit aus und wo liegt das Gespür dafür? Am 8. März, zum 100. Frauentag, lädt Heike Herrmann, Herausgeberin des Hörbuchs "Blinde Schönheit", zum Austausch zwischen Blinden, Sehbehinderten und Sehenden, Frauen und Männern, Künstlerinnen und Artisten in Wort, Bild und Ton ein. Die Veranstaltung, organisiert vom Deutschen Verein für Blinde und Sehbehinderte in Studium und Beruf (DVBS), findet im TTZ Marburg statt und beginnt um 19.30 Uhr.

Um Anmeldung wird gebeten unter
Tel.: 0 64 21 / 648 88-13 oder
E-Mail: troltenier@dvbs-online.de

"Tannhäuser" ohne Barrieren

In Kooperation mit dem Behindertenbeirat der Stadt Mainz und Hörfilm e.V. präsentiert das Staatstheater Mainz am 8. Mai um 18 Uhr eine barrierefreie Vorstellung von Richard Wagners Oper "Tannhäuser". Es werden eine Live-Audiodeskription für sehgeschädigte Besucher sowie eine Übersetzung in Gebärdensprache für gehörlose Zuschauer angeboten. Geplant ist außerdem ein Rahmenprogramm mit Angeboten im Theater und der Stadt Mainz. Begleitpersonen haben freien Eintritt. Bei Interesse sendet Hörfilm e.V. Libretto und Programmheft per E-Mail zu.

Kartenvorverkauf beim
Staatstheater Mainz
Tel.: 0 61 31 / 28 51-222
E-Mail: kasse@staatstheater-mainz.de
(bitte Hinweis auf Führhund sowie Teilnahme am Rahmenprogramm geben).


Mehr Infos bei
Hörfilm e.V.
Tel.: 01 76 / 22 98 87 03
E-Mail: a.nicolai@hoerfilmev.de

Seminare und Tagungen

Workshop zu Computer-Hardware

Bei einem Hardware-Workshop des Vereins Bildung ohne Barrieren lernen die Teilnehmer vom 1. bis 3. April in Kehl am Rhein den Aufbau, die Anschlussmöglichkeiten sowie das Innenleben ihres Computers näher kennen. Gemeinsam mit Referent Wilhelm Lickteig nehmen die acht Teilnehmer selber den Schraubenzieher in die Hand und basteln an den PCs. So sollen sie alle Komponenten kennen lernen, Teile ein- und ausbauen lernen, den PC wieder zusammensetzen und die abschließende Funktionsprüfung erlernen.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 11.3.) bei
Bildung Ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de
www.bildung-ohne-barrieren.de

Internationales Computercamp für Jugendliche

Beim 17. International Camp on Communication & Computers (ICC), veranstaltet von den Universitäten Karlsruhe (TH) und Linz, machen sich blinde und sehbehinderte Schüler fit in Sachen PC. Aus 15 Ländern kommen die Teilnehmer ins italienische San Donnino bei Florenz, 15- bis 17-Jährige vom 9. bis 16. Juli und 18- bis 20-Jährige vom 17. bis 24. Juli. Das ICC vermittelt einen praxisbezogenen Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologie unter Einsatz aktuellster Hilfsmitteltechnik. Insgesamt gibt es 40 Workshops zu Themen wie Internet, Musik und Computer, Office, Programmierung, Computerspiele oder Studium im Ausland. Campsprache ist Englisch.

Mehr Infos und Anmeldung beim
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Studienzentrum für Sehgeschädigte (SZS)
Tel.: 07 21 / 608-48 32
E-Mail: angelika.scherwitz@kit.edu
www.icc-camp.info

Verschiedenes

Lebensmittelfirma setzt auf Barrierefreiheit

Aufgrund von regem Interesse Betroffener bietet die Lebensmittelfirma "Frosta Tiefkühlkost" jetzt ihren Büro-Lieferservice auch für blinde und sehbehinderte Privatpersonen an. Die tiefgekühlten Mikrowellen-Gerichte werden per DHL-Express ausgeliefert. Die Mindestbestellmenge beträgt zehn Portionen, versandkostenfrei ist der Service ab 22 Gerichten. Alle Strichcodes der Produkte wurden für den Lebensmittelscanner "EinkaufsFuchs" zur Verfügung gestellt, so dass die Menüs auch in der Tiefkühltruhe zu unterscheiden sind. Mit Unterstützung des DBSV will die Firma in Zukunft auch noch den Bestellprozess im Internet barrierefrei gestalten. Ein besonderer Service für "Gegenwart"-Leser: Wer in der Bestellmaske den Gutschein-Code "Gegenwart" eingibt, wird bereits ab zehn Gerichten versandkostenfrei beliefert.

Mehr Infos bei
Frosta Tiefkühlkost
Tel.: 040/ 85 41 40-20
E-Mail: buerobistro@frosta.de
www.frosta-buero-bistro.de

Studie zu künstlicher Intelligenz

Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken führt zurzeit eine Studie durch, in der das Lernen von Vokabeln durch Menschen mit Seheinschränkung im Mittelpunkt steht  –  unabhängig davon, wie aktiv sie sich aktuell mit einer Fremdsprache befassen. Hierfür werden Teilnehmer gesucht, die online einen Fragebogen ausfüllen, der rund 15 bis 20 Minuten Zeit in Anspruch nimmt. Die Antworten werden anonym gespeichert und ausgewertet. Unter allen Teilnehmern werden fünf DVDs mit Audiodeskription verlost.

Mehr Infos beim
Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz
Verena Stein
Tel.: 06 81 / 857 75-53 76
E-Mail: verena.stein@dfki.de

Der Fragebogen ist zu finden unter
www.soscisurvey.de/vokabeln/

Kinderbrillen für Indien gesucht

Studenten des Studiengangs Rehabilitationspädagogik an der Technischen Universität Dortmund haben das Projekt "Kinderbrillen für Indien" ins Leben gerufen. Durch eine Referentin aus Indien wurden sie auf das große Versorgungsproblem in deren Heimatland aufmerksam. Der Mangel an Hilfsmitteln schränkt Kinder und Jugendliche in ihren Bildungs- und Berufschancen erheblich ein. Die Studenten sammeln nun in Deutschland Kinderbrillen und senden diese direkt an die Referentin. Durch Kooperation mit einer Schule für Optometrie werden die Brillen vor Ort individuell angepasst. Auch Geldspenden, von denen dann Kinderbrillen gekauft werden, sind willkommen.

Mehr Infos unter
www.blindheit-sehen-wahrnehmung.de
Rubrik Studienprojekte

Forum:

Traumberuf verloren  –  Ehrenamt gewonnen

Vorsitzender einer Bezirksgruppe zu sein  –  das klingt nach freudloser Verwaltung und wenig Leben. Mit diesem Vorurteil räumt Jochen Dargegen aus Bocholt-Borken im Rahmen der "Gegenwart"-Reihe "Mein Ehrenamt" auf. Für andere Betroffene da zu sein, ihnen beratend zur Seite zu stehen, das Vereinsleben zu gestalten und die Interessen blinder und sehbehinderter Menschen auf kommunaler Ebene zu vertreten: Das bereichert auch das eigene Leben.


Inzwischen liegen 18 Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe hinter mir. Eine Zeit, die ich niemals missen möchte. Weder bin ich amtsmüde, noch verwalte ich nur eine Aufgabe. Neue Ideen gibt es auch nach so vielen Jahren noch, neue Aktionen lassen sich mit vereinten Kräften entwickeln und umsetzen.

Mich in der Selbsthilfe in vorderer Position zu engagieren, habe ich zu meiner sehenden Zeit  –  trotz hochgradiger Sehbehinderung von Kindheit an  –  nie geplant und entsprach auch nicht meinen Vorstellungen von Freizeitbetätigung. Als ich vor 19 Jahren endgültig mein Augenlicht verlor, suchte ich dennoch Kontakt zum örtlichen Verein und trat dem Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen bei (Bezirksgruppe Bocholt-Borken). Dies nicht aus eigener Überzeugung, nicht um sich aus Solidaritätsgründen zu organisieren und erst recht nicht mit dem Ziel, im Verein eine ehrenamtliche Aufgabe zu übernehmen. Vielmehr entsprang mein Vereinsbeitritt der dringenden Empfehlung meines Augenarztes, um praktische Tipps und Hilfe zu Beginn meiner neuen Lebenssituation zu bekommen.

Ich war 40 Jahre alt, noch nicht sehr lange verheiratet und Vater zweier kleiner Töchter. Als Beamter des gehobenen Dienstes war ich bei der Stadtverwaltung Bocholt in Wunschposition als Organisationssachbearbeiter in der Zentralverwaltung tätig. Selbstständiges Arbeiten und verantwortliche Tätigkeiten in wechselnden Aufgabengebieten waren mein Tagesgeschäft und bereiteten mir viel Freude. In dieser Phase der privaten und beruflichen Zufriedenheit schlug meine vollständige Erblindung wie eine Bombe ein.

Nach rund einem Jahr der Ungewissheit war klar: Existenziell wird es keine Probleme geben. Ich werde den gewohnten, vor allem finanziellen Lebensstandard halten können, da mein Arbeitgeber mir eine Weiterbeschäftigung zugesichert hatte. Diese allerdings war quantitativ (nur noch fünf Stunden je Arbeitstag) und insbesondere qualitativ mit Einbußen verbunden. Damit war meine "geliebte berufliche Tätigkeit", die ich nicht selten einem Hobby gleichgesetzt hatte, dahin. Diesen Verlust empfand ich zunächst als wesentlich schmerzlicher als die Tatsache, in meinem weiteren Leben ohne den Sehsinn auskommen zu müssen.

Wie ich heute weiß, ist ein 40-Jähriger in einer Blinden- und Sehbehindertenorganisation ein recht junger Mensch, der noch alle Möglichkeiten hat, im Verein Verantwortung zu übernehmen. Das war dem langjährigen Vorsitzenden meiner Bezirksgruppe natürlich klar und er "erkor" mich kurz nach meinem Eintritt zu seinem Nachfolger. Bereits zwei Monate nach dem Vereinsbeitritt fand ich mich im Vorstand wieder, dreieinhalb Jahre später war ich Vorsitzender der Bezirksgruppe Bocholt-Borken. Was ich damit genau übernommen hatte, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Umso mehr überraschte es mich, als genau das auf mich zukam, was mir zuvor in meinem Beruf so viel Freude bereitet hatte: Verantwortung zu übernehmen, eigenständig zu handeln, Lebensverhältnisse zu beeinflussen, für andere da zu sein und beratend zur Seite zu stehen. Im Laufe der Zeit lernte ich: Als Vorsitzender eines regionalen Blinden- und Sehbehindertenvereins muss es keinesfalls damit getan sein, Mitgliederdaten zu verwalten, eine Weihnachtsfeier zu organisieren und Mitgliedern zum 80. oder 90. Geburtstag zu gratulieren. Vielmehr geht es darum, neue Strategien zur Mitgliedergewinnung zu entwickeln, Öffentlichkeitsarbeit in Kooperation mit verschiedensten Medien zu betreiben, Ideen für Vereinsaktivitäten aufzuzeigen und umzusetzen sowie mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur in Kontakt zu treten. Diese Aufgabengebiete fordern und fördern Einfallsreichtum, Verantwortungsbereitschaft, Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen, aber auch Anpassungsfähigkeit und Einfühlungsvermögen. So stößt nicht jede Neuerung im Vereinsgeschehen bei allen, insbesondere langjährigen Mitgliedern, auf ungeteilte Freude. Jüngeren Menschen Verantwortung zu übertragen, mag ja problemlos sein. Wenn man als "Unerfahrener" aber liebgewonnene Gepflogenheiten ändern oder alte Zöpfe abschneiden will, dann bläst einem schon mal Gegenwind ins Gesicht. Diese Erfahrung musste auch ich machen, sie war mir aber Motivation, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.

Mein Ehrenamt als Vorsitzender ist für mich umso attraktiver geworden, je mehr Erfahrung ich sammeln und in die qualifizierte Beratung blinder und sehbehinderter Menschen und ihrer Angehörigen einsteigen konnte. Es ist ein befriedigendes Gefühl, nach einem mehrstündigen Beratungsgespräch zu erfahren, dass der Mitbetroffene Ungewissheit und Ängste etwa nach einer gerade erst eingetretenen oder drohenden Erblindung abbauen konnte. Durch viele positive Erfahrungen in der Beratung motiviert, habe ich vor zwei Jahren einen Qualifizierungslehrgang zum zertifizierten ehrenamtlichen Berater für blinde und sehbehinderte Menschen absolviert. So "zwingt" einen das Ehrenamt, auch im fortgeschrittenen Lebensalter von fast 60 Jahren noch dazuzulernen.

Heute bin ich mir sicher, dass mein Ehrenamt in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe entscheidend dazu beigetragen hat, dass ich meine Erblindung schnell und dauerhaft in den Griff bekommen habe und ein erfülltes Leben führen kann. Sicherlich habe ich wie jeder erblindete Mensch auf vieles verzichten müssen. Dafür habe ich manche menschliche Begegnung und manche Erfahrung, Weiter- und Fortbildung nur gemacht, weil ich den Weg in die Selbsthilfe gegangen bin. Das, was ich im Beruf durch meine Erblindung verloren habe, hat mir das Ehrenamt zurückgegeben: ein geschäftiges und zufriedenes Leben inmitten des vielfältigen gesellschaftlichen Geschehens.

Jochen Dargegen (59) ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Der Vorsitzende der Bezirksgruppe Bocholt-Borken erblindete vor knapp 20 Jahren infolge einer Netzhautablösung.


Dazu ein Bild: Für alle ein offenes Ohr: Jochen Dargegen leitet die Bezirksgruppe Bocholt-Borken in Westfalen



Kurzinfo: Mein Ehrenamt

Die "Gegenwart" veröffentlicht 2011, im Europäischen Jahr des Ehrenamts, ausgewählte Lesergeschichten. Erzählen Sie, welches Ehrenamt Sie ausüben, was es Ihnen bedeutet und an welche besonderen Erlebnisse Sie sich erinnern.

Kontakt:
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin
E-Mail: gegenwart@dbsv.org

Leserpost

"Ich wünsche mir eine Kurzschrift 21"

Leserbrief von Regine Planer-Regis aus Berkenthin

"Es geht nicht darum, etwas abzuschaffen, sondern es geht darum, etwas besser zu machen. Und dazu sind Menschen da und fähig." Welch toller Satz! "Die Worte hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube." Solch klassische Worte fielen mir ein, als ich in der Januar-Ausgabe der "Gegenwart" das Interview mit Dr. Thomas Kahlisch las. Dort ging es unter anderem um die Zukunft der Brailleschrift. Der zitierte Satz allerdings bezog sich auf die deutsche Kurzschrift. Da konnte man in der Vergangenheit ja nur auf Granit beißen, wenn man es wagte, zur Kurzschrift eine kritische Einstellung zu haben. Denn schon die kleinste Kritik an der Fülle der bestehenden Regeln mit ihren zig Ausnahmen und Ausnahmen zu den Ausnahmen wurde als Versuch gewertet, die Brailleschrift abzuschaffen. Jetzt kommt solch "umstürzlerisches" Gedankengut von ganz oben. In der Tat: Ein neues Jahrhundert  –  so neu ist es ja mittlerweile auch nicht mehr  –  mit seinen technischen Möglichkeiten verlangt geradezu nach neuen Formen und bietet auch neue Möglichkeiten der Darstellung von Brailleschrift. Die schwergewichtigen Wälzer gehören schon längst der Vergangenheit an, das kann man sogar riechen, wenn man nur die Nase tief genug hineinsteckt. Das gilt nicht unbedingt für das, was da drinnen steht  –  eher aber für das, was eben nicht in ihnen steht: nämlich die viele Literatur, die nicht verfügbar ist. Wer die Produktion erhöhen will, muss sie schneller, einfacher und billiger gestalten. Da ist ein mehrfaches Korrekturlesen mit diversen Korrekturen, bedingt durch Kurzschriftregeln, die sich dem besten Computerprogramm störrisch widersetzen, kaum noch zu vertreten. Da gibt es durchaus etwas besser zu machen. Ich freu' mich und bin sehr neugierig, und ich wünsche mir eine Kurzschrift 21, die nicht so zäh daherkommt wie Stuttgart 21.

Beruf:

Wie ein Jobkiller zur Jobmaschine werden kann

Die Idee: Mehr Service für die Bürger. Das Projekt: D115. Unter der bundesweit einheitlichen Rufnummer 115 sollen Beschäftigte von Servicecentern durch den Behördendschungel führen. Die bisherigen Telefonzentralen in Ämtern gehören damit bald der Vergangenheit an. Doch was bedeutet das für die vielen blinden und sehbehinderten Telefonisten, die im öffentlichen Dienst arbeiten? bik@work hat sich im telefonischen HamburgService umgesehen.


Ein großer, heller Raum in einem eher unscheinbaren Gebäude im Hamburger Stadtteil Wandsbek. Hier befindet sich das D115-Servicecenter, der kostenpflichtige telefonische HamburgService. In fünf (demnächst sechs) Teams arbeiten etwa 85 Beschäftigte montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr in drei Schichten. Sechs sind blind, vier stark sehbehindert. Waldemar Miller ist einer von ihnen. Der 40-Jährige sitzt an seinem Schreibtisch, auf dem ein großer Bildschirm und eine Standard-Tastatur stehen, außerdem seine Braillezeile. Die aufgerufenen Informationen kann er sich per Sprachausgabe über ein Headset vorlesen lassen. Seit August 2004 arbeitet er beim HamburgService, nimmt dafür einen eineinhalbstündigen Weg von seinem Wohnort hin und wieder zurück in Kauf. "Mein Arbeitsplatz ist zu hundert Prozent barrierefrei", bestätigt Miller. Anerkennend vermerkt er, dass er beim Projekt D115 sein Wissen und seine Erfahrungen in die Programmentwicklung einbringen konnte. Mit 19 Jahren nach einer Operation erblindet, konnte er seinen gerade erlernten Beruf als Fernsehelektriker nicht ausüben. 1996 kam er nach Deutschland, arbeitete ab 2001 in der Telefonzentrale des Hamburger Bezirks Harburg. "Man braucht bei dieser Arbeit viel Energie", sagt Miller.

Den Hörer am Ohr, im direkten Kontakt mit den Bürgern müssen die Mitarbeiter schnell und kompetent Anfragen beantworten, durch Zuständigkeiten von Ämtern und Behörden führen, eventuell erforderliche Anträge per E-Mail verschicken. Im März 2009 startete das auf zwei Jahre angelegte Pilotprojekt D115 in einigen Modellregionen, denen sich nach und nach weitere Regionen angeschlossen haben und noch anschließen werden. Die bisherigen Telefonzentralen in Ämtern sollen überflüssig werden. Aber gerade hier finden traditionell viele Menschen mit Seheinschränkung ihren Arbeitsplatz. Rund 1.500 blinde und sehbehinderte Telefonisten arbeiten im öffentlichen Dienst. Damit stellt sich die Frage: Können sie in den neuen Servicecentern mit ihren nicht behinderten Kollegen mithalten? Ist die Informationstechnik auf einem Stand, der ihnen Barrierefreiheit garantiert? DBSV und DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf) setzen sich gegenüber dem Bundesinnenministerium dafür ein, dass bei der Einführung von D115-Servicecentern verbindliche technische Standards vorgeschrieben werden. Ansonsten steht für blinde und sehbehinderte Menschen ein ganzer Berufszweig auf dem Spiel, der ihnen seit Jahrzehnten eine sichere Beschäftigung bietet.

Hamburg ist von Anfang an beim Modellprojekt D115 dabei  –  mit knapp fünfjähriger Erfahrung aus dem telefonischen HamburgService. Hier werden grundlegende Erstauskünfte zur Hamburger Verwaltung gegeben, die Ämter somit entlastet. Persönliche Angelegenheiten können nicht bearbeitet werden, dafür werden die Anrufer an die entsprechenden Dienststellen weitergeleitet. Die Informationen kommen aus den Fachbehörden und werden im System gespeichert unter Schlagworten, abrufbar über die Tastatur. Für Michael Große-Drenkpohl, Mitarbeiter des Fachdienstes für blinde und sehbehinderte Menschen im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), ist dabei entscheidend, dass die Daten schnell abgefragt werden können. Gerade Webanwendungen sind häufig nur eingeschränkt barrierefrei und erfordern von blinden und sehbehinderten Nutzern zusätzliche Eingaben, die den Arbeitsablauf hemmen. Deshalb müssen die Daten in einer einheitlichen Datenbank zusammengefasst sein, die auch von Mitarbeitern mit Seheinschränkung optimal bedienbar ist  –  wie beim HamburgService. Hier sind die Arbeitsplätze barrierefrei, wie die folgenden Punkte zeigen:

  • Der gesamte Arbeitsprozess erfolgt mit einem einzigen Programm.
  • Dieses Programm ist durchgängig über Tastenbefehle, also ohne Maus bedienbar.
  • Die Hilfsmitteltechnik für blinde und sehbehinderte Menschen wird optimal unterstützt.
  • Zugänglichkeit und Nutzbarkeit sind in der Anwendung umgesetzt und erfordern keine Anpassungen von Screenreadern.
  • Die Zugänglichkeit für alle Mitarbeiter ist Teil des Entwicklungsprozesses und in Weiterentwicklung und Tests verankert.
  • Bei der Entwicklung der Software wurden die Erfahrungen und Anforderungen aller Beschäftigten berücksichtigt.

HamburgService-Leiterin Jutta Drühmel-Lindig ist stolz, dass es gelungen ist, auf Einzelmaßnahmen für einige wenige individuelle Arbeitsplätze zu verzichten, stattdessen das System dauerhaft auf Barrierefreiheit auszurichten. Für blinde und sehbehinderte Beschäftigte müssen Bildschirme und Tastatur nur mit den erforderlichen technischen Hilfsmitteln wie Screenreader, Braillezeile und Vergrößerungsprogramm ergänzt werden. Telefonie werde es immer geben, D115 werde sich noch ausweiten und "da ist es wichtig, die Hemmschwelle für behindertengerechte Arbeitsplätze zu senken, gerade auch bei Vorgesetzten", betont sie und ergänzt: "Wir haben die Hürde übersprungen und in diesem Jahr drei neue Arbeitsplätze für zwei blinde und einen sehbehinderten Mitarbeiter geschaffen." Barrierefreiheit müsse jetzt etabliert werden, damit sie für künftige Arbeitsplätze selbstverständlich werden könne. Peter Seeger, für die Technik verantwortlich, betont, wie wichtig es ist, die Anforderungen der behinderten Kollegen in die IT-Entwicklung von Anfang an aufzunehmen und bekräftigt: "Das Steuerungssystem über Tastaturkürzel ist auch für Sehende gut."

Hamburg zeigt, wie es gehen kann. Auch Erwin Denninghaus, stellvertretender Leiter des LWL-Berufsbildungswerks Soest, freut sich über dieses Positivbeispiel, gibt aber gleichzeitig zu bedenken: "An anderen Standorten werden 'D115-Billiglösungen' eingerichtet, die dazu führen, dass blinde und sehbehinderte Menschen außen vor bleiben." Deshalb fordern DBSV und DVBS das Bundesinnenministerium auf, Barrierefreiheit und Nutzbarkeit zum verbindlichen Standard des Projekts zu machen.

Sechs Wochen dauert beim HamburgService die Einarbeitung der Mitarbeiter (die meisten sind Frauen!), den behinderten Kollegen wird mehr Zeit gegeben. Bis zu 6.000 Anrufe gehen täglich ein. "Montag ist der stärkste Tag", berichtet Personalmanagerin Nicole Müller, "gefolgt vom Donnerstagabend. In Spitzenzeiten sind es auch schon mal 10.000 Anfragen." Nach den Belastungszeiten wird die Größe der Teams eingeteilt. "Es ist ein knochenharter Job, der enorme geistige Flexibilität erfordert", betont Müller. Das gelte für Sehende wie Nicht-Sehende  –  "letztlich leisten alle dasselbe." Man braucht wohl auch ein dickes Fell und darf nicht zu sensibel sein, denn nicht alle Anrufer sind höflich und geduldig. "Doch es gibt auch E-Mails von Hamburgern, die sich bedanken für die Hilfe", ergänzt Nicole Müller. "Dieses Lob wird dann an alle Beschäftigten weitergeschickt."

Das gibt auch Tanja Heidmann und Mike Waschek wieder neue Motivation. Tanja Heidmann, 33 Jahre alt, ist seit ihrer Geburt blind. Sie hatte schon viele Jobs in Büros und als Telefonistin, durchlief dann eine von der Agentur für Arbeit finanzierte Trainingsmaßnahme im Berufsförderungswerk in Hamburg-Farmsen und ist im Sommer 2005 zum HamburgService gekommen. Auch sie hat die Hilfsmittel für Blinde auf ihrem Schreibtisch. "Die Sprachausgabe allein wäre mir zu langsam", erklärt sie, "aber sie unterstützt mich beim Lesen der Brailleschrift." Mike Waschek ist sogar schon seit 2004 dabei. Der 49 Jahre alte gelernte Maschinenbauer musste sich mit immer schlechter werdendem Sehvermögen umschulen lassen. Auch er arbeitete in verschiedenen Jobs in Schreibdienst und Verwaltung. Jetzt ist er stark sehbehindert, nutzt ein Vergrößerungsprogramm und die Sprachausgabe.

Noch sind längst nicht alle Bundesländer und schon gar nicht alle großen Städte bei D115 beteiligt. Bayern zum Beispiel nicht. "Aber", so weiß IT-Experte Peter Seeger, "aus München war bereits eine Delegation hier und hat sich unseren Betrieb angesehen." Man kann nur hoffen, dass das Hamburger Beispiel Schule macht. DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke geht noch einen Schritt weiter: "Wenn mit Hilfe der Politik barrierefreie datenbankgestützte D115-Arbeitsplätze geschaffen werden, dann kann sich das Projekt für blinde und sehbehinderte Menschen vom Jobkiller zur Jobmaschine entwickeln."

Sigrid Meißner, BIK@work
Irene Klein, Redaktion "Gegenwart"


Dazu ein Bild: Gehört zum D115-Team in Hamburg: Mike Waschek ist sehbehindert und arbeitet mit Vergrößerungsprogramm und Sprachausgabe



Kurzinfo: Mehr Infos zum Projekt unter www.d115.de


Kurzinfo: BIK  –  kurz und knapp

BIK steht für "barrierefrei informieren und kommunizieren". Das Projekt verfolgt das Ziel, Internet- und Intranetangebote besser zugänglich zu machen und so die Arbeitsplatzchancen behinderter Menschen zu verbessern. BIK existiert seit 2002 und befindet sich aktuell mit BIK@work in der dritten Projektphase, in der die Umsetzung der Barrierefreiheit in Betrieben und Verwaltungen im Mittelpunkt steht.

BIK@work ist ein Gemeinschaftsprojekt der Blinden- und Sehbehindertenverbände.

DBSV und DVBS sowie der DIAS GmbH und wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.

Kontakt:
BIK@work
Tel.: 040 / 53 05 00 39
E-Mail: kontakt@bik-work.de
www.bik-work.de



Kurzinfo: Geschichte des Projekts D115

  • 18.12.2006: Der IT-Gipfel der Bundesregierung greift die Idee einer einheitlichen Behördenrufnummer auf.
  • Frühjahr 2007: Eine vom Bundesministerium des Innern und dem Land Hessen eingesetzte Projektgruppe D115 nimmt ihre Arbeit auf.
  • Herbst 2007: Erste Modellregionen bekunden ihr Interesse.
  • 12.9.2008: Das D115-Telefonnetz wird erfolgreich vergeben und in den Folgemonaten eingerichtet.
  • 1.12.2008: Erste D115-Servicemitarbeiter werden geschult.
  • 24.3.2009: Der zweijährige Pilotbetrieb startet in den Modellregionen.
  • November 2009: Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung wird D115 prominent erwähnt. Bis Ende 2011 sollen alle Bundesbehörden angeschlossen sein, bis Ende 2013 soll die 115 in ganz Deutschland zur Verfügung stehen.
  • April 2010: Das D115-Gebärdentelefon geht an den Start.
  • Ende März 2011: Der Pilotbetrieb des Projekts soll in den Regelbetrieb übergehen.

Leben:

Vergrößernde Sehhilfen

Ob Lesen, Einkaufen oder Busfahren  –  wenn die Augen schwächer werden, wird der Alltag zur Herausforderung. Wo die Möglichkeiten der Brille enden, bieten vergrößernde Sehhilfen neue Chancen. In einer Low-Vision-Reihe gibt die "Gegenwart" einen Überblick über die nützlichen Hilfsmittel.

Bildschirmlesegeräte

Bildschirmlesegeräte sind elektronisch vergrößernde Sehhilfen, die zum Einsatz kommen, wenn optische Sehhilfen keine ausreichende Lesefähigkeit mehr ermöglichen. Sie werden auch als Kamera-Lesesysteme bezeichnet, da sie die Schriftvorlage mit Hilfe einer Kamera stark vergrößert auf einem Monitor wiedergeben. Neben stationären Bildschirmlesegeräten gibt es mobile Lesegeräte (elektronische Lupen).

Bei stationären Bildschirmlesegeräten werden Schriftstücke wie die Tageszeitung unter die Kamera gelegt und per Hand horizontal und vertikal verschoben. Neben der Kamera und einem 17 bis 19 Zoll großen Monitor gehört zu den meisten Geräten ein so genannter Kreuztisch, eine Plattform auf zwei Achsen, die im rechten Winkel zueinander stehen. So kann das Schriftstück in Längs- und Querrichtung verschoben werden, ohne dass die einmal ausgerichtete Schriftzeile wieder verrutscht. Die Vergrößerung von Bildschirmlesegeräten ist zwischen 2 und 40 (teilweise noch höher) stufenlos einstellbar. Einfache Schwarz-Weiß-Geräte kommen mit nur vier Bedienelementen aus, mit denen Vergrößerung und Kontrast geregelt werden. Das kommt insbesondere Senioren entgegen. Bei anderen Modellen sind auch Helligkeit und Farbe von Text und Hintergrund (Falschfarben) veränderbar. Aktuell verfügen die meisten Geräte über einen Autofokus, der die Scharfstellung übernimmt. Eine zuschaltbare horizontale Linie kann helfen, die Zeilen zu halten. Außerdem gibt es Geräte mit PC-Anschluss oder schwenkbarer Fernkamera.

Neben dem Lesen dienen Bildschirmlesegeräte zum Schreiben von Briefen, Ausfüllen von Formularen, zum Basteln oder  –  mit schwenkbarer Kamera  –  sogar zum Schminken. Besonders bei hohen Vergrößerungen bedarf es einiger Übung, bis die Koordination klappt. Verordnet werden elektronische Lesegeräte bei mindestens sechsfachem Vergrößerungsbedarf. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt in der Regel ein Standardgerät in Schwarz-Weiß-Ausführung.

Prof. Christoph von Handorff, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Augenoptik/Optometrie
Frank Kießling, Berufsförderungswerk für Blinde und Sehbehinderte Halle


Dazu ein Bild: Zusammenspiel von Hand und Auge: Das Lesen einer Tageszeitung unter dem Bildschirmlesegerät erfordert einige Übung



Kurzinfo:

Diese Reihe basiert auf der Broschüre "Endlich wieder lesen", herausgegeben von der Wissenschaftlichen Vereinigung für Augenoptik und Optometrie (WVAO)

Schwarzschrift: 5 Euro zzgl. Versand
DAISY-CD: 10 Euro zzgl. Versand

Bestellungen bei der
WVAO-Geschäftsstelle
Mainzer Str. 176, 55124 Mainz
Tel.: 0 61 31 / 61 30 61
E-Mail: info@wvao.org

Menschen:

"Wie eine mentale Verbindung  –  unbeschreiblich!"

Armin Nembach, 39

Schon als kleiner Steppke habe ich auf dem Klavier meiner Eltern geklimpert oder mir aus Eimern ein Schlagzeug gebaut. Erst auf der Blindenschule habe ich dann jedoch die Liebe zu dem Instrument entdeckt, das mir bis heute die größte Freude bereitet: die Gitarre. Im Internat wurde von der Volkshochschule ein Gitarrenkurs für blinde und sehbehinderte Jugendliche angeboten. Alles, was mit Lernen zu tun hatte, war mir damals ein rotes Tuch und ich bin nur hingegangen, weil mich meine Erzieherin so genervt hat. Doch dieser Einstieg sollte mein Leben auf lange Sicht grundlegend verändern.

Neben dem geregelten Schulalltag bekam ich plötzlich eine Perspektive  –  etwas, was mir Spaß machte, ohne Lehrplan, ohne Schulaufgaben oder Notendruck. Was übrigens wörtlich zu nehmen ist, denn ich brauchte keine Gitarrennoten, sondern konnte die meisten Stücke schnell aus dem Gedächtnis spielen. Zumindest war das bei Lagerfeuerliedern mit drei bis vier Akkorden so. Klassiker wie "Lady in Black" von Uriah Heep oder "Hymn" von Barcley James Harvest versüßten mir so den tristen Internatsalltag. Ich spielte ausschließlich nach Gehör mit Hilfe von Aufnahmen auf der guten alten Kassette. Ja, so war das noch in den 1980er Jahren.

Langsam habe ich mich hochgearbeitet, vom Anfänger- zum Fortgeschrittenenkurs, und schließlich zum Assistenten, der den Gitarrenlehrer in der Schule unterstützt. Nach der Schule hatte ich meine Bürostelle, aber die Musik als Leidenschaft oder Bestimmung ließ mich nicht mehr los. Mit meiner Gitarre hatte ich die Möglichkeit, den Abstand zwischen Sehenden und Nichtsehenden auf unkonventionelle Weise zu überbrücken. Für eine Existenz als reiner Bühnenkünstler reichte es noch nicht, aber dennoch habe ich die Musik zu meinem Hauptberuf gemacht. Um mir ein sicheres Standbein zu verschaffen, absolvierte ich eine Ausbildung zum Musik- und Instrumentallehrer. Seitdem entfache ich bei sehenden und blinden Schülern den Spaß am Gitarre spielen.

Was mein eigenes Spiel angeht, bewege ich mich musikalisch zwischen Folk, Flamenco, Jazz und etwas klassischer Gitarre. Richtig zu Hause fühle ich mich aber bei der Musik der Iren und Schotten, was sich auch deutlich in meinem CD-Regal widerspiegelt. Bei Workshops und zahlreichen Reisen nach Großbritannien hat sich diese Leidenschaft entwickelt. Durch das Nachspielen vieler mitgebrachter CDs, jahrelanges "learning by doing" und zahlreiche Kurse im In- und Ausland habe ich mich musikalisch weiterentwickelt.

Nach meiner ersten Schülerband folgte schnell das Gitarrenduo. Bald war ich in immer mehr Formationen aktiv. Unter anderem spiele ich heute bei "The cauldron", einem Trio für keltische Musik, gemeinsam mit Kathrin Schuster, einer blinden Sängerin, und dem blinden Schlagzeuger und Flötisten Martin 11Weigert, die meine Leidenschaft für diese Musikrichtung teilen. Da wir alle drei nicht sehen, können wir auf der Bühne keinen Blickkontakt halten. Trotzdem gebe ich Martin manchmal einen Einsatz und der steigt prompt richtig ein. Dass man auch "ohne Augen" gut musizieren kann, weil Musik über die Ohren funktioniert, scheint für Sehende immer wieder erschreckend neu zu sein.

Mit unseren irischen Klassikern oder unserem speziellen Weihnachtsprogramm haben wir schon viele Zuhörer bei Konzerten begeistert. Dabei wird mir immer wieder die Fähigkeit bescheinigt, auf die Situation und das Publikum eingehen zu können. Für mich fühlt sich das an wie eine externe mentale Verbindung. Das ist schwer zu beschreiben. Es ist für mich wichtig, mit Leuten und für Leute zu spielen. Mein großer Traum bleibt aber mein eigener Pub oben an der Küste. Vielleicht mit Dunkelcafé und Blick aufs Meer ...

Armin Nembach kam bereits blind zur Welt. Der ledige Gitarrist lebt und arbeitet in Nürnberg.


Dazu ein Bild:
Bildbeschreibung: Ein Mann, Anfang vierzig, sitzt an einem See im Gras und spielt Gitarre. An einen Baum gelehnt, stützt er sein Instrument auf das linke, leicht angezogene Bein, die linke Hand greift einen Akkord, während die rechte die Saiten zupft. Ein Lächeln umspielt den Mund, der von einem dunklen Vollbart umrahmt wird. Die Augen sind von einer Sonnenbrille verdeckt. Der Gitarrist ist leger gekleidet, trägt eine Blue Jeans und ein bunt gemustertes, kurzärmliges Hemd.



Kurzinfo: Musiker aus Leidenschaft

Ob instrumental, als Sänger, in einer Band oder solo, auf der Bühne, in der Kirche oder im Familienkreis  –  Musik ist selten nur Hobby, nur Beruf, sondern vielmehr Leidenschaft. Aber was bedeutet Musik für blinde und sehbehinderte Menschen, Menschen, denen aufgrund des fehlenden Sehsinns ein besonders gutes Gehör nachgesagt wird?

In der "Gegenwart" berichten ausgewählte Musiker über ihre Welt der Klänge  –  vom Kirchenmusiker bis zum Rocker, vom Komponisten bis zur klassischen Sängerin.

Braille21:

Braille in Ausbildung und Beruf

Sechs ist die Schlüsselzahl der Brailleschrift. Und so gliedert sich auch der Weltkongress "Braille21" in sechs Themenfelder. In der zweiten Folge ihrer Reihe beschäftigt sich die "Gegenwart" mit Braille in Ausbildung und Beruf und reist dafür bis nach Ägypten. Dort arbeitet Magdi Sami als Lektor und Lehrer im Projekt "Compubraille". Mit großem Engagement begleitet er andere Betroffene und öffnet ihnen eine völlig neue Welt.

Mit Braille zum vollwertigen Menschen

Ich heiße Magdi Sami, bin blind und wohne mit meiner Familie in Kairo. Ich wurde bereits mit einem Glaukom geboren. Durch eine Hirnhautentzündung und die Fehlbehandlung der Ärzte wurde mein Sehvermögen ab dem dritten Lebensjahr immer schlechter. Mit sieben Jahren wollten mich meine Eltern auf eine Regelschule schicken, da ich noch nicht ganz erblindet war. Aber ich wurde abgelehnt und kam in eine Blindenschule. Die Eintrittsbedingung dafür war, dass das von Glaukom befallene Auge operativ entfernt wird. Dies ist in Ägypten bis heute so. Ich war sehr stolz, dass ich die Brailleschrift lernen durfte. Sie hat mir eine völlig neue Welt eröffnet, Zugang zu Büchern und Informationen ermöglicht und mich durch meine ganze Schulzeit bis zum Bachelor-Abschluss in Geschichte an der Ain Shams Universität von Kairo begleitet. Ein Leben ohne Braille ist für mich unvorstellbar!

Auch heute brauche ich Braille tagtäglich. Ich arbeite seit 13 Jahren ehrenamtlich als Lektor und Lehrer bei "Compubraille", einem von der Evangelischen Karmelmission initiierten und von der Christoffel-Blindenmission (CBM) geförderten Projekt in Kairo. Wir sind eine kleine Braille-Druckerei, die Bibeln, Lehrbücher und andere Schriften in Braille und auf Kassette herstellt. Außerdem engagieren wir uns immer mehr im Bereich Bildung und Rehabilitation.

Meine Arbeit besteht unter anderem darin, Bücher und Schriften zu korrigieren, die danach gedruckt werden. Dabei arbeite ich meist mit ausgedruckten Braille-Texten und mache mir Notizen mit Schreibtafel und Stichel oder mit dem Perkins-Brailler. In der Produktion der Schriften arbeite ich auch am Computer mit Braillezeile oder Sprachausgabe. Meine Arbeit gefällt mir sehr gut, da ich beim Korrigieren viel Neues lerne. Darüber hinaus liebe ich es, anderen als Lehrer die Brailleschrift beizubringen und freue mich, wenn sie dadurch eine neue Perspektive bekommen, plötzlich mehr als nur ihre kleine Welt wahrnehmen können.

Meine heutige Tätigkeit ist ein echter Glücksfall, denn die meisten blinden Ägypter haben keine wirkliche Anstellung. Es gibt zwar ein Gesetz, nach dem fünf Prozent aller Arbeitsplätze behinderten Menschen vorbehalten sein sollen. Und die Regierung reserviert tatsächlich fünf Prozent der Stellen. Aber in Wirklichkeit gibt es keine Arbeit für uns, sondern wir erhalten einfach nur das Gehalt. Ich zum Beispiel habe offiziell eine Stelle an der Ain Shams Universität, jedoch keine Aufgabe, noch nicht einmal einen Schreibtisch. Ich hole dort nur am Ende des Monats mein Geld ab.

Natürlich ist es gut, dass viele behinderte Menschen dadurch finanziell abgesichert sind. Die Zufriedenheit eines Menschen hängt jedoch nicht nur vom Geld ab, sondern auch von der Arbeit. Wir fühlen uns überflüssig und nicht gefordert von der Regierung, die uns anstellt. Meine ganze Ausbildung war dafür unnötig. Deshalb bin ich dankbar, bei "Compubraille" mein Wissen einsetzen zu können. Hier werde ich gebraucht und kann das Leben anderer blinder Menschen positiv beeinflussen. Dies hat mein Selbstvertrauen in den vergangenen Jahren enorm gestärkt.

Natürlich nutze ich Braille auch zu Hause. Ich lese sehr viel und mache mir Notizen in Braille. Niemand in meiner Familie kann lesen, was ich schreibe  –  ich habe also meine Geheimnisse! Mich macht es traurig, dass trotz Bemühungen in der Vergangenheit auch heute nur ein sehr kleiner Teil der Kinder eine Blindenschule besuchen kann. In Ägypten können sicher weniger als zehn Prozent der Blinden lesen und schreiben. Zugang zu Bildung ist fast nur in den großen Städten möglich. Menschen, die spät erblinden, haben nur wenige Möglichkeiten, Braille zu lernen  –  zum Beispiel bei Nichtregierungs- oder Selbsthilfeorganisationen. In Zusammenarbeit mit der CBM ist es unserem Projekt wenigstens gelungen, einigen blinden Menschen auf dem Land beim Start eines kleinen Unternehmens zu helfen. Als Mikro-Unternehmer verdienen sie ihr eigenes Geld mit der Aufzucht von Schafen oder Tauben oder dem Verkauf von Getränken oder Schönheitsprodukten.

Nach meinem Wunsch gefragt, denke ich an die Geschichte von Saida: Saida ist eine blinde Frau vom Lande, ohne jede Bildung aufgewachsen. Mit 40 Jahren lernte sie die Brailleschrift und ist bis heute die Einzige in ihrer Familie, die lesen und schreiben kann. Können Sie sich vorstellen, was das für sie bedeutet? Ihr sozialer Status hat sich um hundert Prozent verbessert: Vorher verachtet, kann sie nun vorlesen und hält den Kontakt zur Welt. Es ist mein Traum, dass in Ägypten viel mehr blinde Menschen den Aufstieg erleben  –  aus der Wertlosigkeit zu einem vollwertigen Menschen. Diese Entwicklung braucht viele Schritte, die Brailleschrift jedoch ist der Schlüssel dazu!

Magdi Sami ist 52 Jahre alt, verheiratet, zweifacher Vater und lebt in Kairo. Er hat einen Bachelor-Abschluss in Geschichte und arbeitet seit 13 Jahren als Lektor und Lehrer im Projekt "Compubraille".


Dazu ein Bild: Stammplatz hinter der Braille-Schreibmaschine: Magdi Sami arbeitet als Lektor in Kairo.



Kurzinfo: Braille21

Weltkongress  –  Innovationen in Braille
27. bis 30. September in Leipzig
www.braille21.net


Die "Gegenwart" macht Braille zum Thema. Bis September werden die sechs Themenfelder des Kongresses aufgegriffen: Schule (Ausgabe 2/2011), Ausbildung und Beruf, Forschung und Entwicklung, globale Bibliothek, universelles Design, selbstbestimmtes Leben.

Testlabor:

Seniorenhandys  –  eine Option für Sehbehinderte?

Seniorenhandys mit großen Tasten und wenigen Funktionen sind praktisch, gelten aber nicht gerade als zeitgemäß. Lange hielten die Hersteller daher an der Entwicklung immer kleinerer und komplizierterer Mobiltelefone fest. Langsam kommt jedoch ein Umdenken in Gang. Vom Trend zum einfachen Telefon profitieren auch blinde und sehbehinderte Nutzer.


Mehr denn je besteht ein Bedarf an Handys, die einfach zu bedienen sind und sich auf die wesentlichen Funktionen beschränken. Nicht jeder, der zum Mobiltelefon greift, ist an Multimedia und Büroanwendungen interessiert. Insbesondere ältere Menschen tun sich schwer mit der enormen Vielfalt, aber auch damit, dass die Geräte immer kleiner werden. Forderungen nach Handys, die besonders für ältere Menschen geeignet sind, wurden jahrelang mit dem Argument zurückgewiesen, dass sich die Zielgruppe nicht zu ihrer Situation bekennen und keine Modelle kaufen würde, die speziell für Senioren entwickelt worden sind. Letztlich war damit aber niemandem geholfen, so dass allmählich ein Umdenkprozess eingesetzt hat. Der Trend ging von Nischenprodukten aus und ist heute bei Marken wie Doro oder Hagenuk angekommen. Immer mehr Anbieter kommen mit Mobiltelefonen auf den Markt, die bei der Gestaltung die Belange älterer Menschen berücksichtigen. Das kommt auch blinden und sehbehinderten Menschen zugute.

Wer schlecht sieht, weiß großzügig ausgelegte Tastaturen mit gut lesbarer kontrastreicher Beschriftung sowie ebensolche Displays zu schätzen. Viele blinde Menschen wünschen sich ein Handy, das durch gut gegliederte taktile Gestaltung eine zuverlässige Benutzung gewährleistet. Das "Testlabor" hat sich einen Überblick über die Modellpalette bei so genannten Seniorenhandys verschafft. Beurteilt wurden Modelle der Firmen Emporia, Doro, Hagenuk, Swissvoice und Audioline.

Zunächst fällt auf, dass diese Modelle größer sind als übliche Handys: Die Länge beträgt 11 bis 12 Zentimeter, die Breite 4,5 bis 5 Zentimeter. Die Geräte haben meist eine so genannte Riegel- oder Barrenform, bilden also flache Quader, die aus Gründen der Gefälligkeit etwas abgerundet sein können. Ausnahmen sind hier das emporiaLIFE plus und das Doro PhoneEasy 410gsm, die als Schiebe- bzw. Klapphandy daherkommen. Ein weiteres Merkmal ist die herausgehobene Stellung der Tastatur, die im Zeitalter der Touchscreens  –  wo die Bedienung per Fingertipp erfolgt  –  ein kümmerliches Dasein fristet, wenn sie nicht bereits völlig verschwunden ist. Bei den Seniorenhandys nimmt die Tastatur ca. zwei Drittel der Oberfläche ein. Die Tasten sind großflächig mit bis zu 1,5 Zentimeter Kantenlänge. Zur besseren Griffigkeit können sie, wie bei Swissvoice, mit Mulden versehen oder, wie bei Doro oder Audioline, gummiert sein. Die Farbgebung ist meist schwarz mit großen weißen Ziffern, beim emporiaTALK premium auch umgekehrt. Eine Kennzeichnung der Zifferntaste 5 mit tastbarem Punkt oder Strich ist nahezu durchgängig vorhanden (Ausnahme: das Swissvoice MP-03, das auch sonst kaum in die engere Wahl kommt).

Bei der Tastatur des Hagenuk c250 haben sich die Gestalter etwas Originelles einfallen lassen: Die untere Kante einer Tastenreihe ist pultartig herausgehoben, wodurch sich eine treppenförmige Anordnung der Tastatur ergibt, was der taktilen Orientierung sehr entgegenkommt. Auch können Ritzen zwischen den Tastenreihen der Orientierung dienen (Audioline M4500, Doro). Die Abgrenzung zwischen Ziffern und Funktionstasten lässt insgesamt zu wünschen übrig. Bei den meisten Modellen befindet sich unmittelbar über der ersten Zahlenreihe die grüne Taste fürs Abheben, die rote Taste fürs Auflegen und dazwischen eine Wippe für die Navigation in Menüs. Drei oder vier Tasten dienen als Nummernspeicher und können für Notrufe programmiert werden, die gegebenenfalls nacheinander abgearbeitet werden. Eine Wippe für die Lautstärkeeinstellung befindet sich an einer der Schmalseiten. Hier gibt es auch Schiebeschalter für die Tastaturverriegelung (seltener eine länger zu drückende Taste). Ähnliches gilt für das Betätigen einer durchweg vorhandenen kleinen Taschenlampe. Die Handhabung dieser seitlichen Bedienelemente kann bei motorischen Einschränkungen Probleme bereiten. Auch bleiben bezüglich leserlicher und eindeutiger Beschriftungen Wünsche offen.

Das Display kann monochrom oder farbig sein. Bei Emporia und Swissvoice finden wir dunkle große Schrift auf hellem Grund. Der Kontrast kann angepasst werden; allerdings sind die Möglichkeiten durch den Schwarz-Weiß-Bildschirm begrenzt. Bei den farbigen Displays von Doro PhoneEasy 345 und PhoneEasy 410 sind Anpassungen  –  wenn auch nicht bei der Schriftgröße  –  möglich. Beim Hagenuk c250 und Audioline M4500 könnte der Kontrast trotz Farbbildschirm besser sein.

Die Funktionsausstattung der Modelle beschränkt sich auf das Wesentliche. Telefonbuch, SMS, Kalender, Wecker und Taschenrechner sind gängig. Zudem sind einige Modelle mit einem Radio ausgestattet (Doro 345 und 410); ein an die entsprechende Buchse angeschlossener Kopfhörer dient gleichzeitig als Antenne. Weiterhin kann davon ausgegangen werden, dass die Produkte der genannten Anbieter hörgerätekompatibel sind. Eine erhöhte Lautstärke beim Lautsprecherbetrieb und bei den Quittungstönen kommt ebenfalls einer Schwerhörigkeit entgegen.

Bei einer Kaufentscheidung wird der persönliche Geschmack sicher den Ausschlag geben. Insgesamt sind die beschriebenen Seniorenhandys jedoch nicht billig. Die Preise liegen zwischen 70 Euro (Audioline M4500 als Auslaufmodell), 80 Euro (Swissvoice MP-01) und 160 Euro (Doro PhoneEasy 410gsm mit besonders guten Kritiken). Das emporiaLIFE plus für 140 Euro kommt mit seiner durch die Schiebemechanik geschützten Tastatur und seiner großen versenkten Notruftaste auf der Rückseite der Vorstellung vom Seniorenhandy am nächsten. Anspruchsvollere Interessenten werden bei Doro fündig.

Eine Empfehlung für blinde Nutzer abzugeben, ist nur bedingt möglich, da es immer Einschränkungen bei der Bedienbarkeit gibt. In die engere Wahl könnten das Doro PhoneEasy 338gsm für rund 100 Euro und das Audioline M4500 für rund 70 Euro kommen.

Lothar Rehdes
Förderzentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 030 / 790 13 69 36
E-Mail: rehdes@fzbs.de
www.fzbs.de


Die Rubrik "Testlabor" wird gefördert durch die Lotterie "Glücksspirale".


Dazu ein Bild: Aufklappen und telefonieren: Mit dem Doro PhoneEasy 410gsm kommen auch sehbehinderte Menschen gut klar.

Medien:

Bücher

Braille Seasons  –  Bücher für junge Leute

Passende Lektüre für jede Jahreszeit: Unter dem Motto "Braille Seasons" präsentieren DBSV-Jugendclub und MediBraille viermal im Jahr ein Jugendbuch in Punktschrift. Das Frühjahrsbuch "Die drei !!!  –  Jagd im Untergrund" von Mira Sol verspricht spannende Abenteuer.


Die drei Ausrufezeichen können ihr Glück kaum fassen: Sie nehmen an einem Theater-Festival in Berlin teil. Eine Woche Theater, Shoppen, Nachtleben  –  Hauptstadt-Feeling pur! Doch kaum sind sie in Berlin, haben sie schon ihren nächsten Fall: Die Bewohner eines Szene-Viertels sollen von einem skrupellosen Immobilien-Hai aus ihren Häusern vertrieben werden. Kim, Franziska und Marie tauchen ein in die geheime Berliner Unterwelt.

Aus dem Buch: "Dicht an der Hauswand war ein Gitter in den Boden eingelassen. Ein Vorhängeschloss hing an den Metallverstrebungen. Kim beugte sich tiefer. Es war geöffnet! Ein Kribbeln durchfuhr ihren Magen. Im selben Moment spürte sie unter ihren Füßen das seltsame Vibrieren, das sie schon im Apartment wahrgenommen hatte. [...] Im Halbdunkel des Schachts konnte Kim Steinstufen erkennen. Sie schienen in ein absolutes, schwarzes Nichts zu führen. Kim lief ein Schauer über den Rücken, als sie sich vorstellte, wie eng es da unten sein musste. Gleichzeitig spürte sie die nagende Neugier und das Bedürfnis auszuprobieren, ob sie sich da hinunterwagen würde."

Das Braille-Seasons-Quiz zum Frühjahrsbuch:

1. In welcher Stadt ermitteln die drei Ausrufezeichen dieses Mal?

a) Hamburg

b) Frankfurt

c) Berlin

2. Welches Verbrechen klären die jungen Detektivinnen auf?

a) Erpressung

b) Entführung

c) Bankraub

3. In welchem Theaterstück spielt Marie mit?

a) Geschlossene Gesellschaft

b) Brandner Kasper

c) Romeo und Julia


Antworten an den
DBSV-Jugendclub
Martina Hell
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: 030 / 28 53 87-289
E-Mail: m.hell@dbsv.org


Verlost wird das Braille-Seasons-Sommerbuch 2011.

Mira Sol: Die drei !!!  –  Jagd im Untergrund
Blindenkurzschrift (1 Band)
Blindenvollschrift (2 Bände)
Preis: 29 Euro


Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 089 / 559 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org

Erzählungen von Edgar Allan Poe

Ein Buch-Tipp von Heiko Kampa, Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig


Aus Anlass seines 200. Geburtstages im Januar 2009 hat der Insel Verlag Poes sämtliche Erzählungen in einer vierbändigen Kassette in neuer Ausstattung vorgelegt. Ein würdiges Geburtstagsgeschenk, denn immerhin begründete Edgar Allan Poes Prosa das Genre der Kriminalliteratur, der Science Fiction und der Horrorstory. Der erste amerikanische Schriftsteller von Weltrang gilt als Schöpfer der Kurzgeschichte sowie der Detektiverzählung und ist vor allem als Verfasser phantastischer Schauergeschichten bekannt. Sein Name verbindet sich untrennbar mit Titeln wie "Der Doppelmord in der Rue Morgue" oder "Die Maske des roten Todes".

Da erst wenige dieser Erzählungen in Punktschrift übertragen worden sind und diese überwiegend in alter Kurzschrift vorliegen, hat die DZB beschlossen, die umfangreiche Ausgabe vollständig zu übertragen.

Edgar Allan Poe: Sämtliche Erzählungen in vier Bänden
Kurzschrift (vier Punktschriftbände je Schwarzschriftband)
Preis: 48 Euro je Band, zzgl. Verpackungskosten


Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13 -119
E-Mail: verkauf@dzb.de
(auch ausleihbar über alle Medibus-Bibliotheken)

Das lyrische Holzbein

Ein Buch-Tipp von Karl Kliebhahn, Bayerische Blindenhörbücherei


"Stunden, wo der Unsinn waltet,

sind so selten, stört sie nie!

Schöner Unsinn, glaubt mir, Kinder,

er gehört zur Poesie."


Der Verfasser dieses Vierzeilers ist unbekannt. Wer sich gerne mit Goethe, Schiller und Konsorten beschäftigt, wird zunächst verunsichert sein, wenn er diese opulente Anthologie in die Hand nimmt. Die Sammlung mit dem schönen Titel "Das lyrische Holzbein" enthält Unsinniges, Verspieltes und Klangverliebtes  –  Unsinnsgedichte aus der Feder deutscher Dichter vom Barock bis zur Gegenwart. Das reicht von H.C. Artmann, Wilhelm Busch, Heinz Erhardt über Ernst Jandl, Mascha Kaléko und James Krüss bis Oskar Pastior, Joachim Ringelnatz und Kurt Tucholsky. Die Begegnung mit Bekanntem und Unbekanntem und einige Stichworte zu einzelnen Formen der Unsinnspoesie mögen den Leser zum eigenen Spiel einladen.

Ernst Rohmer (Hg.): Das lyrische Holzbein
Sprecher: Ernst Matthias Friedrich
1 CD DAISY (445 Minuten)

Eis und Wasser, Wasser und Eis

Ein Buch-Tipp von Heidrun Fruggel, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Nach dem beeindruckenden Buch "Die Aprilhexe" ist der schwedischen Autorin Majgull Axelsson wieder ein kraftvoller, poetischer Roman gelungen. In einer Mischung aus Krimi und Familienroman erzählt sie von der Krimiautorin Susanne, die sich an Bord eines Eisbrechers mitten im Polarmeer befindet. Von Beginn der Reise an stellt sie fest, dass an Bord noch jemand einen Schlüssel zu ihrer Kabine besitzen muss. Denn sie findet dort immer wieder Drohungen und obszöne Spuren. In einem Parallelstrang wirft der Roman einen Blick auf Susannes Familiengeschichte, die nicht ohne Windungen und Wendungen verlief, voller eindrucksvoller Personen ist und darin gipfelt, dass Susannes Bruder auf dem Höhepunkt seiner Karriere plötzlich verschwand. Gibt es eine Verbindung zu den Geschehnissen heute? Wer sich auf die ruhigen und intensiven Sprachbilder einlässt, wird mit einer schönen Geschichte belohnt.

Majgull Axelsson: Eis und Wasser, Wasser und Eis
Sprecherin: Marion Bertling
1 CD DAISY (995 Minuten)



Kurzinfo zum Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind inzwischen 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info.

Hörfilme

Renn, wenn du kannst

Ben ist schlagfertig, erzählt gern wilde Geschichten und sitzt im Rollstuhl. Seine Traumfrau ist wunderschön, sie radelt jeden Tag an Bens Wohnung vorbei und hat einen Cellokasten auf dem Rücken. Doch weil solche Mädchen sich nie im Leben in Rollstuhlfahrer verlieben, kommt die Liebe für Ben nicht in Frage. Das erklärt er zumindest seinem Zivi Christian, den er mit Vorliebe durch die Gegend scheucht. Christian ist ein netter Typ, der das Leben leicht nimmt. Die beiden Jungs werden schnell Freunde. Als sich jedoch beide in die junge Cellistin Annika verlieben, wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Intelligentes Kino, das ans Herz geht und bei Kritikern wie Publikum ankommt: Der Film von Regisseur Dietrich Brüggemann wurde bereits mit dem Nachwuchsförderpreis der DEFA-Stiftung und dem Publikumspreis beim Festival des deutschen Films ausgezeichnet.

Renn, wenn du kannst
Tragikomödie, Deutschland 2010
Regie: Dietrich Brüggemann; Mit Jörg Bundschuh, Robert Gwisdek, Jacob Matschenz, Anna Brüggemann u.a.
Audiodeskription: Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG) mit Unterstützung des SWR


Die DVD ist für 19,95 Euro bei der
DHG erhältlich
Tel.: 030 / 23 55 73 40
E-Mail: service@hoerfilm.de

Sport:

Für Rennsportler und Genussradler

Eine Tandemfreizeit lädt Jahr für Jahr zur Erkundung der Bodenseeregion zwischen Deutschland und der Schweiz ein.


Auf den ersten Blick ist das Schweizer Bodenseeufer keine herausragende Radtouristikregion. Aber nach diversen Fahrradfreizeiten lässt sich nur Lob aussprechen: hervorragende Radwege, ruhige Landstraßen  –  alles mit vortrefflicher Beschilderung; hilfsbereite Gastgeber; abwechslungsreiche, nicht zu bergige Hügellandschaft mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten; Ausflugsmöglichkeiten ins nah gelegene Rheintal oder gebirgige Appenzeller Land.

Schon sechsmal haben die Tandemwochen im Thurgau stattgefunden. Das internationale Blindenzentrum in Landschlacht direkt am Bodensee bietet eine perfekte Unterkunft. Im Spätsommer treffen sich sehende und nicht sehende Radsportbegeisterte für gut eine Woche. Die Mischung ist bunt: Aus Holland, Belgien, Österreich, der Schweiz und ganz Deutschland kommen die fast 30 Teilnehmer. In zwei Gruppen geht es täglich auf Tour: Einerseits die eher genussorientierten Radler, denen eine Pause auf der Seepromenade, eine gepflegte Einkehr mit einheimischem Most oder der Schokoladenkauf in renommierten Cafés wichtiger Bestandteil einer gelungenen Tour ist. Anderseits die ambitionierten Radler, die Berge und Strecke nicht missen wollen. Trotz des mitunter stattlichen Tempos sind die Ausfahrten aber nie Rasereien, immer ist das gemeinsame Genießen von Landschaft und Einkehr wichtig.

Die Touren werden von Fahrern des Radsportclubs Arbon geleitet. Die Schweizer Sportsfreunde schaffen es jeden Tag, vorzügliche Touren zusammenzustellen, Streckenführung auf ruhigen Landstraßen, guten Feld- und Radwegen. Dank hervorragender Ortskenntnis ist es sogar während der Tour möglich, flexibel auf die Wünsche der Mitradler einzugehen. Welchen Aufwand die Guides betreiben, lässt sich dann erahnen, wenn sich beide Gruppen zum gleichen Zeitpunkt zur lauschigen Einkehr treffen.

Mittlerweile hat sich zwischen den Schweizer Sportlern und den blinden und sehbehinderten Teilnehmern eine herzliche Kameradschaft entwickelt: Immer mehr Arboner Rennradler stellen sich als Tandempiloten und Tourenleiter zur Verfügung. Die Radgruppen werden von den Schweizern zu sich nach Hause oder zu einem zünftigen Grillfest eingeladen. Solch freundschaftlicher Umgang prägt auch das Verhältnis zwischen den Stokern hinten auf den Tandems und den Piloten.

Erstaunlich ist immer wieder, zu welchen Strecken und Leistungen die Tandemteams kommen: Auch trainingsfaule Piloten oder Sehbehinderte, die daheim nur auf dem Heimtrainer üben können, machen Tagestouren mit bis zu 140 Kilometern, über 1800 Höhenmetern oder einem 28er Schnitt.

Im internationalen Blindenzentrum wird alles getan, um die Gäste mit Schwimmbad, Sauna und reichlich leckerem Essen zu verwöhnen. So ist die kommende Tandemwoche vom 2. bis 10. September schon wieder stark nachgefragt. Wer Lust hat, bei der Radfreizeit mitzumachen, kann beim Verfasser anfragen.

Helmut Glaser
Organisator der Tandemwochen
Tel.: 07 11 / 81 56 61
E-Mail: helmut_glaser@web.de


Dazu ein Bild: Boxenstopp: Während der Tandemfreizeit am Bodensee macht ein Radler-Duo Pause.

Meldungen

Erfolgreiche Bilanz nach IPC-Weltmeisterschaft

Zufrieden kehrte das deutsche Leichtathletik-Nationalteam von der fünften WM des Internationalen Paralympischen Kommitees (IPC) im neuseeländischen Christchurch zurück. Mit 24 Medaillen platzierten sich die Sportler mit Handicap im Januar auf Platz 9 in der Nationenwertung. Die blinden und sehbehinderten Sportler trugen ihren Teil zum Erfolg bei: Matthias Schröder holte beim 400-Meterlauf gemeinsam mit Guide Tobias Schneider eine Silbermedaille. Daniel Silva konnte sich sowohl über 200 Meter als auch 400 Meter den zweiten Platz erkämpfen. Thomas Ulbricht sicherte sich im Fünfkampf die Bronze-Medaille, Marc Lembeck landete knapp dahinter auf Platz 4. Auch Siena Christen im Diskuswurf sowie Kidisti Weldemichael im 800-Meterlauf landeten auf dem undankbaren vierten Rang.


Dazu ein Bild: Schnelle Männer über 400 Meter: Silbermedaillengewinner Matthias Schröder (2. v. li.) mit seinem Guide Tobias Schneider (li.), dem Portugiesen Luis Goncalves (Gold) und dem Spanier Gerard Desgarrega Puigde (Bronze).

Erste Deutsche Meisterschaft im Showdown

In Rheinsberg bei Berlin steigt vom 25. bis 27. März die erste Deutsche Meisterschaft im Showdown. Organisator des Wettkampfs ist der DBSV, der zurzeit ein Projekt zur Verbreitung der noch jungen Sportart durchführt. Gefördert von der "Aktion Mensch", fanden in den vergangenen zwölf Monaten deutschlandweit 90 Schnuppertrainings statt, bei denen 450 Interessierte  –  vom verspielten Grundschüler bis zum fitten Rentner  –  die Tischtennisvariante für Menschen mit Seheinschränkung kennen gelernt haben. Dabei bestätigte sich, dass Showdown (auch Tischball genannt) eine Sportart für Jung und Alt, für Breiten- und Leistungssportler ist. Inzwischen wird nicht nur in Berlin und Cottbus Showdown gespielt, sondern auch in Kassel, Frankfurt am Main, Hamburg und Ilvesheim sowie in Kürze in Braunschweig, Dortmund, Nürnberg, Bremen und Stuttgart.

Als vorläufiger Höhepunkt des Sport-Projekts findet im März die erste Deutsche Meisterschaft statt. Hier messen sich 32 Spieler aus dreizehn Bundesländern, die ihre Begabung im vergangenen Jahr bei Turnieren und Workshops unter Beweis gestellt haben.

Teilnehmer für Deutsche Torball-Meisterschaft stehen fest

Das Teilnehmerfeld für die Deutsche Torball-Meisterschaft in Landshut am 19. März ist komplett. Die letzten Teams sicherten sich bei der Norddeutschen Meisterschaft Ende Januar mit einer Platzierung unter den ersten Fünf ihren Turnierplatz. Obwohl ersatzgeschwächt nur mit drei Spielern angetreten, erkämpfte sich der ISC Viktoria Dortmund-Kirchderne in Kassel den Titel. Nur ein Punkt schlechter war das Team des BSSV Dortmund. Auf den folgenden Plätzen schafften Frankfurt, Borgsdorf sowie St. Pauli die Qualifikation. Neben dem Ausrichter SG Landshut konnten sich Ende 2010 über die Südrunde bereits die Torballer aus München, Nürnberg, Baden und Augsburg qualifizieren.

Erlaubt ist alles, was Rollen hat

Unter dem Motto "Gemeinsam rollt's" findet am 4. September im Nordrhein-Westfälischen der traditionelle "capp Sport cup" (cSc) statt. Bei dieser integrativen Sportveranstaltung der besonderen Art gehen behinderte (Capps) und nicht behinderte (No-Capps) Kinder, Jugendliche und Erwachsene gemeinsam auf die Piste. Erlaubt ist fast alles, was Rollen hat  –  ob Liegerad, Einrad, Tretroller, Handbike, Tandem oder Inlineskates. Neben dem Sportgeschehen rund um den Langenfelder Freizeitpark locken eine Schlemmermeile und ein buntes Rahmenprogramm. Veranstaltet wird das Sportereignis bereits zum elften Mal von der gemeinnützigen Elisabeth und Bernhard Weik-Stiftung aus Langenfeld.

Mehr Infos unter
E-Mail: b.weik@gemeinsam-csc.de
www.gemeinsam-csc.de

Buch-Tipp für Tandem-Freunde

"Warum Tandem?" Die Antwort auf diese Frage liegt für viele blinde und sehbehinderte Menschen auf der Hand: Für sie bietet das Tandem eine Möglichkeit, gemeinsam mit Sehenden sportlich aktiv und unterwegs zu sein. "Warum Tandem?"  –  so lautet auch der Titel eines jüngst im Verlag Helmut Ladwig erschienenen Buchs. Herausgeber Gerhard Josten ist es gelungen, ein vielschichtiges Bild rund um das Tandem und das Tandemfahren zu zeichnen. Erfahrungsberichte, historische Betrachtungen und Beschreibungen ausgefallener Tandemkonstruktionen von mehr als 40 Autoren sorgen für informativen und unterhaltsamen Stoff. Das Buch ist nicht nur reich bebildert, sondern mit seiner relativ großen Schrift auch sehbehindertenfreundlich gestaltet. Für alle, die lieber hören wollen, hat der Verein Tandem-Hilfen das Buch als DAISY-CD produziert. Der Erlös aus dem Verkauf kommt Projekten von Tandem-Hilfen zugute.

Gerhard Josten (Hg.): Warum Tandem?

In zwei Versionen erhältlich:

    • Schwarzschrift: 16 Euro zzgl. Versandkosten
      Bestellungen beim
          Verlag Helmut Ladwig
          Tel.: 01 63 / 731 94 50
          E-Mail: info@buchladwig.de
           www.buchladwig.de
    • DAISY-Hörbuch: 10 Euro zzgl. Versandkosten
      Bestellungen bei
          Tandem-Hilfen e.V.
          Dr. Thomas Nicolai
          Tel.: 030 / 208 17 20
          E-Mail: thomasnicolai@gmx.de
           www.tandem-hilfen.de

Nachruf:

Engagierter Streiter

Mit Siegfried Sinn hat am 10. Januar nicht nur der Badische Blinden- und Sehbehindertenverein (BBSV) seinen Ehrenvorsitzenden, sondern auch die baden-württembergische Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe einen unermüdlichen Streiter verloren.

Bereits als 18-Jähriger trat Siegfried Sinn 1948 dem damaligen Badischen Blindenverein bei. Bis in die 1950er Jahre reicht sein aktives Engagement in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe zurück. 1968 wählte ihn die Delegiertenversammlung zum Vorsitzenden des Vereins  –  ein Amt, das er bis 1994 innehatte. In dieser langen Zeit hat er sich über den Verwaltungsrat des Deutschen Blindenverbandes, heute DBSV, auch auf Bundesebene Gehör verschafft.

Seit den späten 1960er Jahren bemühte sich die Selbsthilfe in Baden-Württemberg um die Einführung einer einkommens- und vermögensunabhängigen Landesblindenhilfe. Sinns Überzeugungskraft und seine Beharrlichkeit waren entscheidend mitverantwortlich dafür, dass dies 1972 gelang. Einige Jahre später sorgte er dafür, dass durch die Eingliederung der Blindengenossenschaft Baden in den BBSV keine blinden Handwerker ihren Arbeitsplatz verloren. Vielmehr gelang es, den Betrieb so lange fortzuführen, bis alle Mitarbeiter in den Ruhestand gehen konnten. Während seiner Amtszeit brachte Sinn das Blindenheim Nordbaden, das heutige Paul- und Charlotte-Kniese-Haus, mit auf den Weg. Die Einrichtung in Weinheim bietet blinden, sehbehinderten und mehrfach behinderten Menschen ein Zuhause. Auch im Bereich Umwelt und Verkehr war Sinn erfolgreich tätig: Die Installation der ersten akustischen Ampeln und Leitstreifen in Nordbaden geht auf seine Initiative von vor über dreißig Jahren zurück. Ferner vertrat er noch bis kurz vor seinem Tod den BBSV im Berufsförderungswerk Würzburg.

Weggenossen attestieren Siegfried Sinn "konstruktive Streitbarkeit". Als Ehrenvorsitzender stand er dem BBSV und dessen Vorstand noch lange Jahre mit seiner großen Erfahrung beratend zur Seite. Mit Siegfried Sinn, Träger des Verdienstkreuzes am Bande, hat die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe einen mutigen Streiter und eine herausragende Persönlichkeit verloren. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Karlheinz Schneider und Dr. Klaus G. Wolff
Vorsitzender und Geschäftsführer des Badischen Blinden- und Sehbehindertenvereins

Rätsel:

März-Rätsel

In jedem der folgenden zwölf Wörter ist ein kleineres, dreibuchstabiges Wort enthalten:

    1. Abfuhr
    2. krumm
    3. Koloss
    4. Faust
    5. Kunde
    6. Barsch
    7. besetzt
    8. Grotte
    9. Speise
    10. Finne
    11. sauber
    12. Helfer

Bei richtiger Lösung ergeben die Anfangsbuchstaben der versteckten Wörter  –  der Reihe nach gelesen  –  eine vergnügliche Unternehmung.


Bitte senden Sie das Lösungswort bis zum 20. März an den

DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Februar-Rätsels

Seedrachen  –  Apfelschimmel  –  Venusgürtel  –  Baumläufer  –  Gabelschwanz  –  Zaunkönig  –  Nussbohrer  –  Rotfeder  –  Trauermantel  –  Buchdrucker

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen, in denen elektronische Hilfsmittel zum Verkauf angeboten werden, müssen den Zusatz "Privateigentum" enthalten. Anzeigen, die diesen Zusatz nicht enthalten, werden künftig nicht angenommen. Auch dürfen diese Anzeigen nicht unter Chiffre-Nummer geschaltet werden. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Die Redaktion  

Besen, Bürsten und Matten,

Flecht- und Webarbeiten bieten in gediegener Ausführung die Blindenwerkstätten. Diese Artikel eignen sich gut als Geschenke. Der

Bundesverband staatlich anerk. Blindenwerkstätten (BsaB)
Kühnsstr. 18, 30559 Hannover
Tel.: 05 11 / 51 04-201
www.bdsab.de

oder Ihr Blindenverband nennt Ihnen gerne Bezugsquellen.

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Tel.: 01 71 / 172 12 99 oder
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Gut erhaltene Hilfsmittel: Braille-Schreibmaschine, etliche sprechende Uhren, kompl. PC mit Windows XP, 80er Braillezeile, Sprachausgabe Jaws, Drucker, Scanner, Preis: VHS

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Verlag und Druckerei für blinde und sehbehinderte Menschen
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  • Sprechendes Großtastentelefon CL 330
    Ziffernansage bei Tastendruck. Im Telefonbuch mit 30 Speicherplätzen gibt es die Möglichkeit, neben der Nummer und dem Namen auch eine Sprachnachricht zu hinterlegen, die Ihnen beim "Blättern" zusätzlich angesagt wird. 4 Direktwahl-Speichertasten für die wichtigsten Rufnummern. Dunkelgraues Kunststoffgehäuse (ca. 20 * 22 * 7 cm) mit klappbarem Display, in dem die ovalen, ca. 1 cm großen Bedientasten für das Telefonbuch integriert sind. Das ca. 3 * 8 cm große Display ist blau hinterleuchtet, die Zeichenhöhe beträgt ca. 1 cm. Die ebenfalls ovalen Zifferntasten sind ca. 2 * 2,5 cm groß.
        M 550  –  79,00 Euro
  • Schnurloses Großtastentelefon E 300A mit Anrufbeantworter
    ermöglicht das Telefonieren im Freisprechmodus an der Basisstation und am Mobilteil. Mittels Direktwahltasten können vier verschiedene Rufnummern sowohl an der Basisstation als auch am Mobilteil gewählt werden. SOS-Funktion mit bis zu vier festlegbaren Notrufnummern. Die wichtigsten Funktionen des Anrufbeantworters wie Abrufen und Löschen von Nachrichten sind sprachunterstützt. Die Ziffernhöhe der Anzeige auf dem Display beträgt ca. 8 mm. Weißes Kunststoffgehäuse, Basisstation ca. 17 * 13 * 5 cm, Mobilteil ca. 16 * 5 * 2 cm.
        M 532  –  89,00 Euro

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Blinden-und-Sehbehinderten-Verband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str. 6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 809 06 24
Fax: 03 51 / 809 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

BFW Würzburg

Gut gelaufen!

Daniela Enders (32), sehbehindert ...
... arbeitet jetzt als Verwaltungsfachangestellte in der Gemeinde Güntersleben

Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Fon 09 31 / 90 01-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

Deutscher Hilfsmittelvertrieb

Neu: Diktiergerät Olympus DM-550 mit neuesten Audio-Technologien wie PCM-Format, Audible und Podcast

Dieses digitale Diktiergerät überzeugt außerdem durch beste Aufnahme- und Wiedergabe-Qualität im schicken Design. Dank taktiler Tasten und einer gesprochenen Menüführung lässt es sich auch von Blinden und Sehbehinderten einfach und komfortabel bedienen. Einfache Verwaltung: fünf Ordner plus ein Musik-Ordner (bis zu 200 Dateien pro Ordner), automatische Archivierung und Synchronisation. Speicher-kapazität 4 GB, Maße 110 x 39 x 16 mm, Gewicht 84 g inkl. Batterien. Lieferumfang u.a.: 2 aufladbare Micro-Batterien, Stereo-Ohrhörer, USB-Kabel, Tasche mit Gurtclip und Halterung für Stative.
    Preis: 229,00 €, Best.-Nr. 20 20406.


Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Bleekstraße 26
D  –  30559 Hannover

Verkauf Hannover
Telefon 0511 95465-32
Bestellservice 01802 258312 (0,14 Euro/Anruf)

Verkauf Blista Marburg
Telefon 06421 6060

E-Mail: info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
Internet: www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de

RTB

Sicher geleitet.


Taster "Berlin"

  • Verdeckte Anforderung (z.B. zur Verlängerung der Grünphase/Zuschaltung des Blindensignals)
  • Taktile Signalisierung/Pilotton im Taster

Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung
  • Gemäß den gängigen Richtlinien

net.1

  • Kostengünstige Ausstattung von Altanlagen
  • Vermeidung aufwendiger Erdarbeiten
  • Effektive Nutzung vorhandener Erdkabel

RTB GmbH & Co. KG
Telefon: 0 52 52 / 97 06-0
E-Mail: info@rtb-bl.de
www.rtb-bl.de

Papenmeier

JAWS-Modul Office 2010, noch effizienter geht's nicht!

Die extremen Veränderungen von Microsoft Office bedeuten für viele blinde Menschen eine gravierende Umstellung bei der täglichen Arbeit. Nutzen Sie das Papenmeier JAWS-Modul Office 2010 für den schnellen und effizienten Umstieg auf die aktuellste Microsoft Office-Version. Wir beraten Sie gerne ausführlich.

Rufen Sie am besten gleich an! Info-Hotline: 02304 946 0

F.H. Papenmeier GmbH & Co.KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
E-Mail: info.r_eh_a@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier.de

Handy Tech

Im Mittelpunkt steht der Mensch

In der Schwarzschriftausgabe erscheint ein Bild einer Schülerin, die mit Hilfe Ihrer Active Braille ihre Hausaufgaben erledigt. Die praktische Umhängetasche liegt aufgeklappt auf dem Tisch. Durch die Buchwurmfunktion schaltet die Active Braille automatisch weiter, als Sie eine Zeile Ihrer Notizen, die sie mit den Brailleeingabetasten eingegeben hat, vom Unterricht gelesen hat.
Blinde und Sehbehinderte brauchen die richtigen Hilfsmittel um Ihren Alltag privat und beruflich zu meistern.


Handy Tech ist der zuverlässige Partner für Ihre maßgeschneiderte Lösung. Unsere Kundenberater können Sie optimal beraten, da sie meist selbst blind oder sehbehindert sind und die Hilfsmittel täglich nutzen.

Gemeinsam finden wir für Sie die richtige Hilfsmittelausstattung und ermitteln für Sie den zuständigen Kostenträger. Sie erhalten von uns eine auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Komplettlösung inklusive Installation und Schulung bei Ihnen vor Ort.

Vereinbaren Sie gleich mit uns einen Termin. Wir freuen uns auf Sie!

Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstraße 10, 72160 Horb-Nordstetten
Telefon: 07451 5546-0
Fax: 07451 5546-67
E-Mail: info@handytech.de
www.handytech.de


Stuttgart: 07 11/ 220 22 99-0
Köln: 02 21 / 92 15 56-0
Marburg: 0 64 21 / 69 00 12-0
Lüneburg: 0 41 31 / 69 96 98-0

Baum: Produkte und Dienstleistungen für Blinde und Sehbehinderte

Cobra  –  Der Screenreader mit Biss
Version 9.1 mit Vergrößerung

Der COBRA-Screenreader vereinfacht blinden und sehbehinderten Computernutzern die Arbeit unter Windows 7, Windows Vista oder Windows XP. COBRA gibt die wichtigen Informationen des Bildschirms über die Sprachausgabe, auf die Braillezeile oder in Großschrift aus. Entdecken Sie die neue Version: COBRA 9.1 ist stabiler, leistungsfähiger, flexibler und schneller als alle seine Vorgänger. Testen Sie die vielen neuen Features in der Vergrößerung auf der SightCity 2011!


  • anwenderorientierter Screenreader
  • Sprachausgabe, Brailleausgabe und Bildschirmvergrößerung
  • natürliche Sprachausgabe
  • brailleoptimierte Informationsdarstellung
  • integrierte Vergrößerung 1-32fach
  • volle Integration und Zugang zu HTML- und PDF-Dateien
  • Zugänglichkeit von Windows 7 (auch 64 Bit) in vollem Umfang

Wir beantworten gerne Ihre Fragen:
BAUM Retec AG
In der Au 22, 69257 Wiesenbach
Tel.: 0 62 23 / 49 09-0
Fax: 0 62 23 / 49 09-399
E-Mail: info@baum.de
Internet: www.baum.de/cobra/

SightCity Frankfurt 2011

Wir freuen uns auf Sie!
4. bis 6. Mai 2011
SHERATON Hotel Frankfurt am Main
4. & 5. Mai: 10:00 bis 18:00 Uhr
6. Mai: 10:00 bis 17:00 Uhr


Kommen Sie zur größten Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel in Deutschland

  • freier Eintritt
  • über 400qm mehr Ausstellungsfläche auf 2 Ebenen
  • verlängerte Öffnungszeiten am Freitag
  • Abholservice für sehgeschädigte Besucher von den Messebahnhöfen zu den Ausstellungsflächen
  • Hersteller präsentieren Neuheiten und Bewährtes für Sehbehinderte und Blinde

Das Vortrags- und Diskussions-Programm, ein Forum für Betroffene und Interessierte

  • Erfahrungen von Betroffenen
  • BBWs und BFWs informieren über Arbeit, Ausbildung und Beruf
  • Weiterbildung für Ärzte und Heilberufe
  • medizinische Fachvorträge, Fortbildungsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen zu sozialpolitischen Themen

Sight City Forum


Veranstaltungsort:
Hotel Sheraton
Frankfurt-Airport
Hugo-Eckener-Ring 15, 60549 Frankfurt a.M.

Kontakt:
SightCity Frankfurt
c/o Metec AG
Hasenbergstraße 31, 70178 Stuttgart
Telefon: +49 (0) 7 11/ 666 03 18
Fax: +49 (0) 711 / 666 03 33
E-Mail: info@sightcity.net
www.sightcity.net

ITB Berlin

Weltweit größte Reisemesse


ABSOLUT INSPIRIEREND
DIE FÜHRENDE MESSE DER WELTWEITEN REISEINDUSTRIE

9.-13. März 2011
itb-berlin.de
Publikumstage: 12.-13. März 2011


Messe Berlin
Polska  –  Offizielles Partnerland
Polish Tourist Organisation

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

Di., 1.3.11, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Soca  –  Smaragdener Fluss
A 1997, Naturfilm 45 Min.


Mi., 2.3.11, 0.40 Uhr, 3sat
37 Grad: Die Rebellin vom Schloss
D 2010, Dokumentation, 30 Min.


Fr., 4.3.11, 20.15 Uhr, NDR
Mr. und Mrs. Right
D 2004, Komödie, 86 Min.


Fr., 4.3.11, 21.45 Uhr, NDR
Tatort: Dunkle Wege
D 2005, Krimi, 90 Min.


So., 6.3.11, 20.15 Uhr, ARD, ORF2
Tatort: Vergeltung
A 2011, Krimi, 90 Min.


Mo., 7.3.11, 20.15 Uhr, Arte
Psycho
USA 1960, Thriller, 109 Min.


Mo., 7.3.11, 20.15 Uhr, WDR
Tatort: Der dunkle Fleck
D 2002, Kriminalfilm, 90 Min.


Mo., 7.3.11, 21.00 Uhr, NDR
Tatort: Atemnot
D 2005, Krimi, 90 Min.


Di., 8.3.11, 22.00 Uhr, BR
Tote leben länger
D 2007, Kriminalfilm, 90 Min.


Di., 8.3.11, 0.20 Uhr, ORF2
Strajk  –  Die Heldin von Danzig
D/PL 2006, Drama, 104 Min.


Mi., 9.3.11, 0.10 Uhr, SF1
Hunger auf Leben
D 2004, Drama, 92 Min.


Mi., 9.3.11, 0.25 Uhr, 3sat
37 Grad: Die geplatzte Hochzeit
D 2010, Dokumentation, 30 Min.


Mi., 9.3.11, 0.35 Uhr, Arte
Psycho
USA 1960, Thriller, 109 Min.


Fr., 11.3.11, 20.15 Uhr, Arte
Amigo  –  Bei Ankunft Tod
D 2009, Thriller, 90 Min.


Sa., 12.3.11, 20.15 Uhr, BR
Die Herbstzeitlosen
CH 2006, Komödie, 90 Min.


Sa., 12.3.11, 21.45 Uhr, HR
Tatort: Liebe am Nachmittag
D 2006, Krimi, 90 Min.


Sa., 12.3.11, 21.45 Uhr, BR
Brot und Tulpen
I 2000, Komödie, 120 Min.


Sa., 12.3.11, 1.30 Uhr, ARD
Der letzte Befehl
USA 1959, Western, 114 Min.


Mo., 14.3.11, 14.45 Uhr, Arte
Amigo  –  Bei Ankunft Tod
D 2009, Thriller, 90 Min.


Mo., 14.3.11, 23.35 Uhr, Arte
Das Vaterspiel
USA/A/D 2008, Drama, 117 Min.


Di., 15.3.11, 20.15 Uhr, 3sat
Copacabana
A/D 2008, Familiendrama, 90 Min.


Di., 15.3.11, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Cloud  –  Ein wilder Hengst in den Rocky Mountains
USA 2002, Naturfilm, 45 Min.


Mi., 16.3.11, 20.15 Uhr, ORF2
Bauernopfer
A/D 2010, Thriller, 90 Min.


Mi., 16.3.11, 22.10 Uhr, Arte
Shining
GB 1980, Thriller, 119 Min.


Mi., 16.3.11, 0.35 Uhr, 3sat
37 Grad: Ist mein Kind noch normal?
D 2010, Dokumentation, 30 Min.


Do., 17.3.11, 21.45 Uhr, NDR
Der Mann im Strom
D 2005, Drama, 90 Min.


Fr., 18.3.11, 21.45 Uhr, ARD
Tatort: Oben und Unten
D 2008, Kriminalfilm, 90 Min.


Sa., 19.3.11, 21.45 Uhr, NDR
Tatort: Schattenspiele
D 2006, Kriminalfilm, 90 Min.


Sa., 19.3.11, 21.45 Uhr, HR
Tatort: Das zweite Gesicht
D 2006, Krimi, 90 Min.


So., 20.3.11, 20.00 Uhr, SF1
Tatort: Mord in der ersten Liga
D 2010, Kriminalfilm, 90 Min.


So., 20.3.11, 20.15 Uhr, ARD, ORF2
Tatort: Mord in der ersten Liga
D 2010, Kriminalfilm, 90 Min.


Mo., 21.3.11, 18.00 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Wehrlos
D 2005, Krimiserie, 50 Min.


Mo., 21.3.11, 21.00 Uhr, NDR
Tatort: Borowski und der vierte Mann
D 2010, Krimi, 90 Min.


Di., 22.3.11, 20.15 Uhr WDR
Abenteuer Erde: Cloud  –  Der wilde Hengst kehrt zurück
USA 2007, Naturfilm, 45 Min.


Di., 22.3.11, 22.30 Uhr, SWR, SR
Vier Minuten
D 2006, Drama, 108 Min.


Mi., 23.3.11, 0.30 Uhr, 3sat
37 Grad: Großfamilie ahoi!
D 2006, Dokumentation, 30 Min.


Mi., 23.3.11, 0.35 Uhr, ARD
Arizona Dream
F/USA 1992, Drama, 135 Min.


Fr., 25.3.11, 21.45 Uhr, ARD
Polizeiruf 110: Alles Lüge
D 2008, Kriminalfilm, 90 Min.


Fr., 25.3.11, 0.10 Uhr, SF1
Brot und Tulpen
CH/I 2000, Drama, 111 Min.


So., 27.3.11, 20.00 Uhr, SF1
Tatort: Im Netz der Lügen
D 2011, Krimi, 90 Min.


Mo., 28.3.11, 18.00 Uhr, ZDF
SOKO 5113: Das kleine Biest
D 2005, Krimiserie, 50 Min.


Mo., 28.3.11, 21.00 Uhr, NDR
Tatort: Der letzte Patient
D 2010, Kriminalfilm, 90 Min.


Di., 29.3.11, 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde: Gesäuse  –  Wildes Wasser, blanker Fels
A 2005, Naturfilm, 45 Min.


Di., 29.3.11, 21.45 Uhr, BR
Emmas Glück
D 2006, Spielfilm, 95 Min.


Mi., 30.3.11, 23.30 Uhr, SWR, SR
Nacht vor Augen
D 2008, Drama, 90 Min.


Mi., 30.3.11, 0.15 Uhr, ORF2
Eins, zwei, drei
USA 1961, Komödie, 105 Min.


Mi., 30.3.11, 0.25 Uhr, 3sat
37 Grad: Das Abenteuer meines Lebens
D 2009, Dokumentation, 30 Min.



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