Gegenwart Ausgabe 03/2009

"Die Gegenwart" Heft 03/2009

Inhaltsverzeichnis Heft 03/2009

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Impressum

Editorial

DBSV-Nachrichten:

Braille muss rauf!

Meldungen

Neue Leistungen der DBSV-Karte

Bahntickets selbst ausdrucken

Reiseassistenz für blinde und sehbehinderte Menschen

Politische Ränke statt sozialer Politik

Blindengeld Niedersachsen steigt

Thema: Hörfilm

Tatort Hörfilm

Hörfilm braucht Lobby

Freie Kanäle für Audiodeskription

Deutscher Hörfilmpreis 2009

In Kürze:

Reisen

AURA-Zentrum Bad Meinberg

AURA-Hotel Timmendorfer Strand

Beatles in Deutschland

Single-Woche in der Villa Rochsburg

Freizeit

"Lyrikbrücken" auf der Leipziger Buchmesse

"Ein Maskenball" in Görlitz

Führungen im BMW-Museum

Autofahren für blinde und sehbehinderte Menschen

Schreibwettbewerb: "Frauen sind anders. Männer auch!"

Seminare und Tagungen

Hardware-Workshop und Einführung in Excel

In einer Woche ins Internet  –  für Senioren kein Problem

Service

Unabhängige Patientenberatung

Kostenlose Apotheken-Notdienst-Hotline

Politik:

Der wichtigste Gedanke: Selbstbestimmung

Braille:

Mein Braille

Und läuft und läuft und läuft ...

"Ich hatte einen Traum"

DAISY:

DAISY2009  –  Eine globale Bibliothek

Projekte:

"Wir sehen weiter"  –  ein Projekt für die Zukunft

Internationales:

Europa in fünf Schritten: Wie die Europäische Union arbeitet

Der Europäische Rat

Der Rat der Europäischen Union

Die Europäische Kommission

Das Europäische Parlament

Biete DAISY, nehme Alltagstricks

LPF-Tipps in der "Gegenwart":

Nähen  –  oft fehlt die "dritte Hand"

Tourismus:

Urlaub für alle

Testlabor:

Küchengeräte: der Allesschneider

Menschen:

"Fußball ist eine Religion"

Kultur:

Blindfische und Sehfische

Medien:

"Nach unten steigen und nach oben fallen"

Bücher

Das Geheimnis des Kalligraphen

Vorbeben

Scheidung auf Türkisch

Medibus-Katalog

Zeitschriften

GEO akustisch

Hörzeitungsauskunft

Sport:

Blindenfußballliga geht in die zweite Saison

Erstes Turnier und Workshop im Blindentischtennis

"Gemeinsam rollt's"

Aus den Ländern:

Bayern

Fachmesse für Augenoptik: opti '09

Rätsel

Die andere Seite:

Die Geschichte mit O.

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Die Bundesfachgruppe Informationstechnologie ...

Partnersuche

Verschiedenes

Verkaufe

Suche

Gewerbliche Anzeigen

Alternativmethoden ...

kolless spezialuhren

Legen Sie stets das Gewünschte in Ihren Einkaufskorb?

Windows ohne Maus ...

Die Interessengemeinschaft ...

AASB Maria Seidling

Der Blindenhörbuchladen

Kunde: Ich hätte gerne einen DAISY-Spieler!

Orientierung und Mobilität

Gratulation!

AURA HOTEL

Deutscher Hilfsmittelversand

"... ein neues Zuhause"

RTB

JAWS-Modul Office 2007, noch effizienter geht's nicht!

Handy Tech

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Sendetermine März

Aktuelle Sendetermine April

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Titelbild:
Deutscher Hörfilmpreis: "Die Lauschende",
Bronze-Skulptur des blinden Künstlers Dario Malkowski


Rückseite:
Phil Hubbe: Blinder Humor
Bildbeschreibung: Zwei Männer, einer mit Glatze, sitzen auf einer Parkbank und essen Bananen. Der Glatzköpfige hat seine Schale auf den Boden geworfen. Ein blinder Mann mit Stock, Sonnenbrille und Armbinde rutscht im hohen Bogen darauf aus.
"Siehst du", sagt der Glatzköpfige fies lächelnd zu seinem Nachbarn, "so entschärft man einen Blindgänger."



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
63. Jahrgang.


Redaktion: Irene Klein

Redaktionsassistenz: Ilona Nicolai, Katharina Eberenz


Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: (0 30) 28 53 87-130
Fax: (0 30) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org (auch für Anzeigen)


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke

Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer)

  • in Punktschrift,
  • in Schwarzschrift und
  • im Internet unter www.dbsv.org (ausgewählte Beiträge)

Die "Gegenwart" ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die von Mitgliedern aller Landesvereine des DBSV kostenfrei bezogen werden kann.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
35 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 40 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

Einzugsermächtigung wird erbeten.


Weitere Informationen beim DBSV-Zeitschriftenverlag,
Petra Wolff
Tel.: (0 30) 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Bankverbindung:
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 100 205 00, Sonderkonto Zeitschriftenverlag
Konto-Nr. 3273301


Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr sind bis Ende September vorzunehmen.


Anzeigenpreise:

Private Kleinanzeigen bis 180 Zeichen kosten 5 Euro, jedes weitere Wort 50 Cent.
Kommerzielle Kleinanzeigen kosten 9 Euro pro Druckzeile.
Für Großanzeigen und Beilagen bitte Preisliste anfordern.

Anzeigenschluss ist jeweils der 1. des Vormonats 1. des Vormonats (für die Januar-Ausgabe der 20.11.).


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola-Film GmbH


Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Filmwelt ist eine Welt des Sehens. Meinen zumindest die Sehenden, die von Hörfilmen oft noch nichts gehört haben. Die akustischen Untertitel setzen zentrale Elemente der Handlung sowie Gestik, Mimik und Dekors in Worte. Für blinde und sehbehinderte Menschen eröffnen sie den Zugang zu Film und Fernsehen und damit zu Information, Kultur und Unterhaltung. Barrierefreiheit im ureigensten Sinn!

Der DBSV setzt sich seit Jahren für ein breiteres Hörfilmangebot ein. Jährlicher Höhepunkt seiner Lobbyarbeit ist die Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises. Eine Gala, die Öffentlichkeit herstellt, die Prominenz anzieht  –  aus der Filmbranche, aus Politik und Wirtschaft. Eine Gala, bei der man sich sehen, aber auch hören lässt. Die "Gegenwart" nimmt das große Ereignis am 19. März 2009 zum Anlass, um in die Werkstatt von Filmbeschreibern zu schauen, um nach den politischen Initiativen des DBSV zu fragen und Tipps für den Empfang von Hörfilmen zu geben.

Themenwechsel: das Blindengeld und seine abenteuerliche Berg- und Talfahrt. In Mecklenburg-Vorpommern ist eine 20-prozentige Kürzung so gut wie sicher. Es hätte zwar schlimmer kommen können  –  die Enttäuschung ist trotzdem groß, weil es der Landesregierung am Ende nur noch darum ging, das Gesicht zu wahren. Optimistischer stimmen die Signale aus Niedersachsen: Dort hat man sich auf eine Erhöhung des Landesblindengeldes verständigt  –  wenn auch immer noch auf niedrigem Niveau.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre.

Irene Klein
Redakteurin der "Gegenwart"  

DBSV-Nachrichten:

Braille muss rauf!

Kompetenzen ausbauen: Für das DBSV-Präsidium ist dies ein großes Thema. Deutliche Zeichen setzt der Verband mit der Einrichtung des Beratungsdienstes Auge und der Beteiligung an einer Anwaltskanzlei für behinderte Menschen. Im Interview mit der "Gegenwart" kündigt Präsidiumsmitglied Gustav Doubrava außerdem eine Resolution zum Braille-Jahr an und erläutert, welche Chancen er in der Konjunkturkrise sieht.


Herr Doubrava, das Braille-Jahr ist in vollem Gange. Die Tour de Braille läuft. Wie geht es jetzt auf der politischen Ebene weiter? Wie wird sich der DBSV positionieren, gerade auch im Zusammenhang mit der UN-Konvention?

Gustav Doubrava: Ja, das Braille-Jahr hat begonnen und wir müssen schauen, dass wir in diesem Jahr weiterkommen. Die UN-Konvention hat ja den Anspruch auf Braille festgeschrieben. Der muss nun entsprechend umgesetzt werden, damit Braille tatsächlich eine stärkere Bedeutung bekommt, auch was die Möglichkeiten zur Teilhabe betrifft. Im DBSV-Verwaltungsrat wollen wir mit einer Resolution einen Akzent setzen. Da wir in Mainz sein werden, ergibt sich die Kombination Gutenberg  –  Braille, das ist ein ganz interessanter Bogen, der da geschlagen wird. Von gutmeinenden Menschen wird uns immer wieder gesagt: Ihr habt doch heute die moderne Technik, ihr habt die Sprachausgabe, die Spracheingabe, braucht ihr eigentlich noch Braille? Kein sehender Mensch würde auf seine Schrift verzichten, und trotzdem meint man, uns diesen Weg anbieten zu können. Aber jeder, der am PC arbeitet, weiß, dass die Sprachausgabe als alleinige Möglichkeit des Korrekturlesens untauglich ist, weil man da viele Fehler, die man getippt hat, gar nicht hört.


Gleichzeitig kann man sagen: So viel Braille war noch nie, was gerade auch mit den modernen Technologien zu tun hat. Insofern sind Sprachausgaben und Punktschrift doch gar keine Konkurrenten, oder?

Sicher nicht. Wir hatten noch nie so viel Braille im Einsatz wie heute. Denken Sie nur an die Verpackungen der Arzneimittel, da muss noch mehr kommen, auch auf andere Verbrauchsgüter muss Braille rauf. Denken Sie an die Handlaufschilder in Verkehrsanlagen, an die Geldautomaten  –  überall ist ein bisschen Braille drauf. Vor 50 Jahren hätte man sich nicht vorstellen können, dass man das zulässt, dass man das überhaupt will. Das ist eine sehr positive Entwicklung und wir hoffen, damit noch mehr Menschen anregen zu können, Braille zu lernen  –  und wenn's nur als Notizschrift ist.


Zur klassischen Verbandsarbeit: Die gemeinsamen Fachausschüsse, in denen auch der DBSV vertreten ist, haben mehrere Normen in Arbeit  –  welche sind das? Und gelingt es dabei, die Interessen blinder und sehbehinderter Menschen durchzusetzen?

Die Normung ist ein Thema, das sehr viel und sehr häufig diskutiert wird. Normen beschreiben immer einen gewissen Stand der Technik, verlieren aber nach einigen Jahren an Akzeptanz, weil die Entwicklung weitergeht, neue Techniken aufkommen. Deshalb gehört so eine Norm alle fünf Jahre überdacht. Was ist zurzeit in Arbeit? Wir haben die Norm 18040 in Arbeit, die sich mit dem barrierefreien Bauen befasst. Da gibt es ja schon Normen aus früheren Zeiten, die 18024, Teil 1 und Teil 2, und die 18025, die durch neuere Vorschriften abgelöst werden sollen. Für uns ist es wichtig, dass barrierefreie Verkehrsregelungen, die wir gewohnt sind oder noch stärker fordern, berücksichtigt werden. Dann haben wir die Kontrastenorm, das ist die 32975, die neu kommt und besonders interessant für sehbehinderte Menschen ist, die auf deutliche Unterschiede zwischen Hell und Dunkel angewiesen sind. Eine weitere Norm, die 32984, regelt die Bodenindikatoren, also die Rillen und Rippenplatten bzw. Noppenplatten. Da sollen nun breitere Profile eingeführt werden, die mit den heute gängigen Rollspitzen besser zu ertasten sind.


Beim Verbandstag 2006 wurde beschlossen, dass sich der DBSV stärker als Patientenorganisation profiliert. In dem Zusammenhang ist die Einrichtung eines so genannten Beratungsdienstes Auge beschlossen worden. Der rückt jetzt in greifbare Nähe, denn der Förderantrag bei der Aktion Mensch ist bewilligt worden. Welche Aufgaben soll dieser Beratungsdienst ganz konkret übernehmen?

Es ist ganz klar, dass wir auch eine Sehbehindertenorganisation sind. Eigentlich waren wir das schon immer, nur haben wir nicht so geheißen. Diesem Bereich wollen wir uns noch stärker zuwenden, damit die Belange sehbehinderter Menschen besser berücksichtigt werden. Viele Menschen, die schlecht oder sehr schlecht sehen, fühlen sich durchaus nicht sehbehindert. Den Beigeschmack des Wörtchens "behindert" mögen sie nicht. Stattdessen fühlen sie sich eher als Patienten. Darauf muss man natürlich reagieren, denn wir wollen ja dem entsprechen, was die Menschen von unserer Organisation erwarten. Deshalb ist dieser Beratungsdienst Auge sehr wichtig. Es geht darum, dass Beratungsleistungen vermittelt werden, dass extern mit anderen zusammengearbeitet wird, dass also vernetzt wird und dass wir auch im Inneren stärkere Netzwerke schaffen, um spezielle Angebote für Menschen mit Sehbehinderung zu kreieren.


Ein anderes Feld, wo der DBSV seine Kompetenzen ausbaut, ist die Rechtsberatung. Es ist die Gründung einer speziellen Kanzlei für behinderte Menschen in Planung, an der sich auch der DBSV beteiligt. Wie ist da der Stand der Dinge?

Ja, das nimmt auch Formen an. Diese Kanzlei ist eine sehr wichtige Sache, denn Recht haben und Recht kriegen sind zweierlei Stiefel. Viele Rechtsanwälte sind mit unseren speziellen Positionen, die wir zu vertreten haben, überfordert. Deshalb brauchen wir spezielle Anwälte, die sich damit befassen. Es ist eine Kanzlei in Gründung, die in Marburg ansässig sein wird und auch in Berlin eine Stelle haben wird. Davon versprechen wir uns auch für die Landesverbände eine gewisse Anlaufstelle, wenn es darum geht, ganz fachlichen Rat zu bekommen. Und später werden sicher auch Anwälte vor Ort beraten, so wie das schon einige Landesverbände tun.


Eine weitere Neuerung: Der DBSV ist seit 1. Januar 2009 Mehrheitsgesellschafter beim Berufsförderungswerk Mainz. Was hat dieses BFW Besonderes zu bieten und warum engagiert sich der DBSV hier verstärkt? Er war vorher schon Gesellschafter, ist aber jetzt Mehrheitsgesellschafter.

Die Einrichtung in Mainz hat eine lange Tradition. Das Besondere ist von Anfang an gewesen, dass hier blinde und sehbehinderte Kandidaten gemeinsam mit sehenden Kandidaten zum Physiotherapeuten ausgebildet werden. Unter Umständen wird es auch noch eine Ausweitung auf andere Behinderungen geben. Nachdem der DBSV die berufliche Eingliederung immer als Schwerpunkt seiner Arbeit gesehen hat, hat er jetzt die Gelegenheit ergriffen, noch stärker einzusteigen als bisher, um entsprechende Akzente zu setzen bei diesem Beruf, der nach wie vor ein ganz tragender Beruf ist für viele unserer blinden und sehbehinderten Menschen im Land.


Bei der heutigen Präsidiumssitzung ging es auch schon um die erste Vorbereitung des Verbandstages 2010. Man hat über das Spannungsfeld zwischen Vision und Praxis diskutiert. Wie ist der Stand der Vorbereitung?

Ein Verbandstag ist immer ein wichtiges Ereignis. Er bildet eine Zäsur zwischen einer Etappe, auf die man zurückschauen kann, und einer weiteren Etappe, die man vor sich hat. Deshalb ist es ganz wichtig, mit welchen Inhalten so ein Verbandstag versehen wird. Wir haben uns bei den letzten Verbandstagen vieles vorgenommen, von dem manches umgesetzt werden konnte und manches noch nicht. Es ist sicher an der Zeit, da mal einen Strich drunter zu ziehen und an den Dingen, die noch nicht umgesetzt werden konnten, weiter zu arbeiten. Auf der anderen Seite entwickelt sich unsere Gesellschaft weiter. Wir haben die UN-Konvention, die anders ist als frühere internationale Papiere, weil sie wirklich verbindlich ist. Damit haben wir einen Hebel, den wir ansetzen können, um unsere Ziele in Zukunft noch besser durchzusetzen. Und die müssen wir bei diesem Verbandstag ganz klar herausarbeiten.


Eine letzte Frage politischer Natur, ein bisschen über den Tellerrand hinaus. Was bewegt eigentlich einen Menschen wie Sie, der sich seit Jahrzehnten für die Belange blinder und sehbehinderter Menschen einsetzt, in Zeiten wie den jetzigen, wo Konjunkturpakete verabschiedet werden in Höhen, die wir uns gar nicht mehr richtig vorstellen können?

Ja, die Frage ist sehr interessant. Alle wundern sich darüber, dass plötzlich so viel Geld da ist. Das bewegt uns natürlich auch, weil wir von der Politik immer wieder kurzgehalten wurden. Das lag auch daran, dass es für bestimmte Bereiche, etwa für das Sozialwesen insgesamt, Eckpunkte gab, die der Staat nicht überschreiten wollte. Inzwischen haben wir ganz andere Zeiten und wir können nur hoffen, dass auch wir etwas davon haben werden. Ich denke zum Beispiel an die barrierefreie Umweltgestaltung, an den Verkehr. Da gibt es viel nachzuholen. Wir haben zum Beispiel ungeheuer viele Lichtsignalanlagen, die nur mit Vibratoren ausgestattet sind, so genannte Altanlagen. Wenn es jetzt neues Geld gibt, dann könnte man doch ein Programm auflegen, das den Gemeinden die Kosten dafür abnimmt, dass sie diese Anlagen nach den heute gültigen Vorschriften umgestalten. Das wäre ein Punkt, und wir hätten noch viele weitere Punkte  –  von den Einrichtungen, die für blinde Menschen arbeiten, bis zu den Hörbüchereien und Braille-Verlagen.


Herr Doubrava, ich danke Ihnen ganz herzlich für das Gespräch.


Dieses Gespräch führte Irene Klein.

(Originalton auf der DAISY- und Kassettenausgabe der "Gegenwart")


Dazu Bild: "Mit der UN-Konvention haben wir einen Hebel, um unsere Ziele noch besser durchzusetzen", Gustav Doubrava, Mitglied des DBSV-Präsidiums

Meldungen

Neue Leistungen der DBSV-Karte

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Die Mitglieder der Landesvereine profitieren von einer Reihe attraktiver Vergünstigungen. Zu den bestehenden Angeboten ist jetzt eine Vereinbarung mit den NH-Hotels hinzugekommen, die der DBSV ausgehandelt hat. In den deutschlandweit 58 Häusern der Hotelkette werden Rabatte auf den Übernachtungspreis gewährt (Frühstück ausgenommen). Die vereinbarten Sonderkonditionen gelten auch für Partner und Gäste der DBSV-Karten-Inhaber. Buchungen können unter dem Stichwort "Verbandsname DBSV" direkt im jeweiligen Hotel oder über die NH-Reservierungszentrale vorgenommen werden. Bei Messen und Großveranstaltungen behalten sich die NH-Hotels Einschränkungen der Rabattmöglichkeiten vor.

Reservierungszentrale
Tel.: 0 08 00 / 01 15 01 16 (gebührenfrei)
www.nh-hotels.de

Bahntickets selbst ausdrucken

Wie der Gemeinsame Fachausschuss für Umwelt und Verkehr (GFUV) meldet, können sich jetzt Kunden der Mobilitätsservice-Zentrale der Deutschen Bahn AG ihre bestellten Fahrkarten und Reservierungen auch online zusenden lassen, um sie am eigenen PC auszudrucken. Voraussetzung ist die einmalige Registrierung. Dabei können die Kunden zwischen der Hinterlegung einer Kreditkarte und dem Lastschriftverfahren wählen. Zudem muss der Behindertenausweis in Kopie übermittelt werden  –  entweder per Post oder in eingescannter Form via E-Mail. Enthält der Ausweis im entsprechenden Feld zum Nachweis einer Begleitung den Eintrag "B", wird die Reservierung auch für die Begleitperson ausgestellt. Telefonische Aufträge können nun ebenfalls zu Hause ausgedruckt werden. Die Mobilitätsservice-Zentrale sendet die Fahrkarten und Reservierungen als E-Mail-Anhang im PDF-Format. Nach Eingabe einer fünfstelligen PIN kann das Dokument geöffnet und ausgedruckt werden. Zur Legitimation im Zug werden Kredit- bzw. EC-Karte verwendet.

Nähere Informationen über die neue Service-Nummer der Deutschen Bahn 01 80 5 / 99 66 33 (0,14 Euro/Min.).

Nennen Sie nach der Begrüßung das Stichwort "Betreuung".

Die Mobilitätsservice-Zentrale ist auch weiterhin direkt zu erreichen unter der altbekannten Nummer 01 80 5 / 512 512 (0,14 Euro/Min.).

Reiseassistenz für blinde und sehbehinderte Menschen

Die Koordinationsstelle Tourismus im DBSV hat eine Umfrage zum Thema Reiseassistenz durchgeführt. Dabei wurden Veranstalter von Reisen für blinde und sehbehinderte Menschen zunächst zu Angeboten innerhalb ihres Programms befragt. Darüber hinaus ging es um die Bereitstellung eines Begleitservice für individuell geplante Reisen. Eine Auflistung der Anbieter, die Reiseassistenz zur Verfügung stellen, samt Hinweisen zu Umfang und Konditionen ist jetzt auf der Internetseite www.tourismus.dbsv.org unter dem Link "Reiseassistenz für blinde und sehbehinderte Menschen" zu finden.

Politische Ränke statt sozialer Politik

Betrachtet man allein die Zahlen, so sieht es wie ein Kompromiss aus: Nicht um 40, sondern nur um 20 Prozent soll das Landesblindengeld Mecklenburg-Vorpommern abgesenkt werden. Die Enttäuschung ist trotzdem groß, denn das politische Kalkül hat den Ausschlag gegeben, nicht die Sachargumente.


Deutlicher hätte das Votum gar nicht ausfallen können. Bei der öffentlichen Anhörung am 14. Januar 2009 im Sozialausschuss des Landtages in Mecklenburg-Vorpommern sprachen sich alle Sachverständigen vehement gegen die Kürzung des Landesblindengeldes aus. Ebenso wie in den schriftlichen Stellungnahmen wurde in den mündlichen Vorträgen nochmals die Notwendigkeit des Nachteilsausgleiches in der jetzigen Höhe unterstrichen und dargestellt, dass eine Kürzung tiefgreifende Einschnitte in die Lebenssituation der Betroffenen bedeuten und vor allem eine gleichberechtigte Teilhabe am Leben der Gemeinschaft erschweren würde.

Neben der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe waren Sozial- und Kommunalverbände sowie die Kirche eingeladen. Vom Blinden- und Sehbehinderten-Verein Mecklenburg-Vorpommern (BSVMV) sprachen die Landesvorsitzende Gudrun Buse und Bernd Uhlig. Der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) war durch Uwe Boysen und Gelva Düsterhöft vertreten und für den Verein der Blindenwohlfahrt Neukloster kam Werner Sill zu Wort. Weitere Anzuhörende waren der Integrationsförderrat der Landesregierung, die Selbsthilfe Mecklenburg-Vorpommern und die Kleine Liga der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege.

"Das war eine starke Vorstellung", sagte DBSV-Präsidentin Renate Reymann unmittelbar nach der Anhörung. "Die Landesregierung wurde ganz deutlich in ihre Schranken gewiesen." Die SPD-Fraktion zeigte sich in einer Pressemeldung sehr beeindruckt vom Engagement der Betroffenen. Sie wolle prüfen, ob das Blindengeld bei Kindern und Jugendlichen ungekürzt beibehalten und der so genannte "Härtefall-Paragraf" aus dem Gesetzentwurf gestrichen werden könne. "Der Vorschlag, auf Kürzungen für Minderjährige zu verzichten, geht zwar in die richtige Richtung", erwiderte Gudrun Buse, "allerdings kommt das gerade mal zwei Prozent von über 5000 Betroffenen in Mecklenburg-Vorpommern zugute."

Für den 4. Februar 2009 war eine Beschlussempfehlung des Sozialausschusses vorgesehen. Doch bevor es soweit war, setzte die Landesregierung zu einem Überholmanöver an, um wieder Herr des Geschehens zu werden. Am späten Abend des 28. Januar 2009 teilten die Fraktionen von SPD und CDU mit, dass man sich im Koalitionsausschuss auf eine Änderung des Landesblindengeldgesetzes verständigt hätte. Demnach soll das Blindengeld von 546,10 auf 430 Euro statt der bisher veranschlagten 333 Euro gekürzt werden. Der Betrag für Kinder und Jugendliche bleibt in der bisherigen Höhe von 273 Euro bestehen.

Pikanterweise sollte am darauffolgenden Vormittag auf Initiative des BSVMV ein Gespräch mit Dr. Norbert Nieszery, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD, stattfinden. Neben Gudrun Buse und Bernd Uhlig hatte sich auch Renate Reymann angesagt. Dass dieses Gespräch nun unter gänzlich anderen Vorzeichen stehen würde, mussten die drei Vertreter der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe aus den Medien erfahren. Und noch eine Überraschung: Neben dem SPD-Fraktionsvorsitzenden saßen auch Sozialministerin Manuela Schwesig und Ministerpräsident Erwin Sellering (beide SPD) mit am Tisch. "Hier hat man versucht, uns etwas als Entgegenkommen zu verkaufen, was nichts anderes war als ein abgekartetes politisches Spiel", empörte sich Reymann.

Auch Gudrun Buse zeigte sich enttäuscht von dem Scheinkompromiss: "Am Ende ging es der Regierung nur noch darum, unbeschadet aus dem Blindengeldkampf herauszukommen. Die vorgezogene Beschlussfreudigkeit des Koalitionsausschusses ist für uns nicht nachvollziehbar. Warum wurden wir in einem parlamentarischen Gremium umfassend angehört, wenn dessen Entscheidung von der Landesregierung einfach ignoriert wird?"

Und so sind es nur noch Randnotizen, dass der Sozialausschuss am 4. Februar und auch der Finanzausschuss am 5. Februar 2009 der geänderten Beschlussvorlage zugestimmt haben. Am 4. März 2009 haben die Landtagsabgeordneten das letzte Wort zum Landesblindengeldgesetz, das am 1. Mai 2009 in Kraft treten soll.

Irene Klein  
Redakteurin der "Gegenwart"

Blindengeld Niedersachsen steigt

Positive Signale aus Hannover: Das Blindengeld in Niedersachsen soll rückwirkend zum 1. Januar 2009 erhöht werden. Dies ist das Ergebnis von Verhandlungen, die zwischen dem Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen (BVN) und der niedersächsischen Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU) geführt wurden. Folgende Eckpunkte sind vorgesehen: Das Blindengeld steigt von 220 auf 265 Euro monatlich. Kinder und junge Erwachsene bis zum 25. Lebensjahr erhalten 320 anstatt bisher 300 Euro. Für Menschen, die gleichzeitig Pflegegeld beziehen, erhöht sich der Nachteilsausgleich ebenfalls. Damit eine Erhöhung des Pflegegeldes nicht zu Einbußen beim Blindengeld führt, werden Festbeträge eingeführt.

"Es ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Hans-Werner Lange, der als Geschäftsführer des BVN für die Blindenselbsthilfe am Tisch saß, "aber unser Ziel bleibt weiterhin die Angleichung des Blindengeldes an die Sätze der Pflegestufe II, die bei 420 Euro monatlich liegen. Dann erst ist es blinden Menschen möglich, ihr Leben weitestgehend unabhängig und selbstständig zu führen."

Noch im Jahr 2003 lag das Blindengeld in Niedersachsen bei rund 490 Euro. 2005 hatte die Landesregierung von Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) die Zahlungen des Landes unter Verweis auf Sparzwänge zunächst ganz gestrichen und erst nach viel Protest 2007 auf erheblich niedrigerem Niveau wieder eingeführt.

Thema: Hörfilm

Einmal im Jahr rollt der DBSV den roten Teppich aus. Schauspieler, Regisseure, Filmproduzenten, Stars und Sternchen, politische Prominenz, blinde und sehende Filmfreunde: Sie alle schreiten über den edlen Flor, um bei der Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises dabei zu sein.

Die "Gegenwart" nimmt das große Ereignis, das in diesem Jahr am 19. März stattfindet, zum Anlass, um das Thema "Hörfilm" von verschiedenen Seiten zu beleuchten. So lassen sich bei einem Besuch der Deutschen Hörfilm gGmbH die Filmbeschreiber über die Schulter schauen. Die Tochtergesellschaft des DBSV kann aber nur zu einem besseren Hörfilmangebot beitragen, wenn die Bedingungen stimmen. Deshalb gibt dieser Themenschwerpunkt auch einen Einblick in die politische Lobbyarbeit, die der DBSV leistet  –  auf nationaler wie auf europäischer Ebene. Und was schließlich nicht fehlen darf, sind handfeste Tipps, mit welcher Technik sich das häusliche Wohnzimmer in ein Hörfilmkino verwandeln lässt.

Tatort Hörfilm

Filmbeschreiber sind Lückenfüller. Sie schreiben Texte, die in Dialogpausen, zwischen Geräusche und Musik gesprochen werden, Texte, die hinreichend erklären und dennoch Raum für Stimmung und Spannung lassen. Dass dies eine ausgesprochen anspruchsvolle, zuweilen auch knifflige Aufgabe ist, zeigt ein Besuch bei der Deutschen Hörfilm gGmbH in Berlin.


Das OP-Team  –  ganz in grün  –  macht sich Sorgen: Katja Manteuffel, Chefin der renommierten Berliner Uni-Augenklinik, ist zum wichtigen Operationstermin nicht erschienen. Die Patientin wartet bereits narkotisiert auf die viel versprechende Behandlung, sie soll einen neuartigen Netzhautchip erhalten. Im Zuge der Nachforschungen stoßen die Tatort-Kommissare Till Ritter (Dominic Raacke) und Felix Stark (Boris Aljinovic) auf ein Wespennest, in dessen Mitte die renommierte Ärztin das Todesopfer ist.

Evelyn Sallam sitzt vor dem Computerbildschirm, die Szene im OP läuft. Mit all ihren Sinnen erfasst die blinde Filmbeschreiberin Stimmung, Spannung, Rhythmus, Tempo und Dynamik der Szene. Ihre sehende Kollegin Katja Herzke liest ihren Text für die Audiodeskription vor. Wird er den ersten Praxistest bestehen? Stimmen Inhalt und Wortwahl? "Wir verstehen das als Hebammenleistung", sagt Katja Herzke. "Wir wollen erreichen, dass blinde und sehbehinderte Menschen an einem Film ganz teilhaben können, doch wir dürfen nichts vorwegnehmen oder hinzufügen und müssen auf Nebengeräusche, Filmatmosphäre und Stimmung Rücksicht nehmen, damit Verständlichkeit gegeben ist und die Deskription nicht aufdringlich wird."

So sind auch beim RBB-Tatort "Blinder Glaube" wieder Erfahrung, Können und Fingerspitzengefühl gefragt. Evelyn Sallam ist dafür verantwortlich, dass für blinde und sehbehinderte "Zuschauer" keine Fragen offen bleiben und der Film zum perfekten Hörerlebnis wird. Die beiden Filmbeschreiberinnen, deren Arbeit später sekundengenau aufgesprochen wird, sind Teil des 30-köpfigen Teams der Filmwissenschaftlerin Martina Wiemers, die seit 1998 die Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG) leitet. Was zunächst als "Projekt Hörfilm" des DBSV begann, ist heute eine eigenständige, gemeinnützige Tochter des Verbands, die visuelle Medienereignisse wie TV-Werke, DVDs oder Kinofilme für Nichtsehende zugänglich macht.

Mit den hörbaren Untertiteln  –  so lassen sich die Hinweise auf Handlung, Personen, Gestik, Mimik und Filmausstattung immer noch am besten umschreiben  –  sind deutschlandweit etwa 155.000 blinde und 500.000 sehbehinderte Menschen in der Lage, ihren Fernsehabend zu genießen. Martina Wiemers hat mit großem Engagement dafür gesorgt, dass das Hörfilmangebot verbreitert wird und immer mehr Produktionen einem nicht sehenden Publikum erschlossen werden. Dazu gehört auch die Einrichtung eines Info-Service, der über alle Fragen in Sachen Hörfilm informiert.

Doch wie wird ein Film zum Hörfilm? Anders als in anderen Ländern wie zum Beispiel England gibt es in Deutschland keine Quoten für derartige barrierefreie Unterhaltungsformen. Es liegt also im Ermessen der Sender, welche und wie viele Produktionen sie mit einer Audiodeskription bearbeiten lassen. Kooperationspartner der DHG können auch Filmfestspiele und Produktionsfirmen sein. Diese Unternehmen tragen die Kosten, durchschnittlich etwa 5.000 Euro pro Hörfilm, außerdem werden Sponsoren eingebunden und eigene Projekte initiiert. Vor allem große Produktionen werden ausgewählt, da sie ein breites Publikum anziehen und häufig wiederholt werden, so dass sich die Investitionen auszahlen.

So auch der Tatort "Blinder Glaube", in dem die Kommissare an Originalschauplätzen wie dem Berliner Blindenhilfswerk zu erleben sind. Die Ermittler treten Liebhabern, Forschern und renommierten Wissenschaftlern auf die Füße und zeigen somit ein nur zu aktuelles Bild der Probleme, bei denen Blinde und Sehbehinderte ebenso wie andere Betroffene im Gesundheitssystem versacken. Am Ende finden Ritter und Stark die überraschende Lösung mitten im Geflecht der Lügen.

Um dieser vertrackten Geschichte zur "Versprachlichung des Sehens" zu verhelfen, wie Martina Wiemers es nennt, muss der Autor zunächst den Film ansehen und die Struktur analysieren. Im nächsten Schritt arbeitet er Szene für Szene sein Manuskript aus. Dann tritt der blinde Filmbeschreiber auf den Plan, um das Zusammenspiel von Film und Text zu prüfen. Das Manuskript wird so lange bearbeitet, bis das Geschehen auf der Leinwand nachvollziehbar wird. Das ist manchmal außerordentlich knifflig, denn kein Regisseur denkt beim Drehen an den Hörfilm, da gibt es Nebengeräusche von Straßen, Plätzen oder Räumen, da gibt es Musik, für Blinde verborgene Geschehnisse im Filmhintergrund, überlappende Szenen, Andeutungen und andere Klippen. Dazwischen muss der Sprecher den Text einfügen  –  farbig und zugleich zurückhaltend, ohne sich in den Vordergrund zu spielen.

Bei der Schilderung dieser Feinheiten lässt sich Wiemers' Begeisterung für diese Arbeit spüren. "Wir haben im Laufe der Jahre einen Stamm guter Filmbeschreiber und Sprecher aufgebaut, die in immer wieder neuen Teams zum Einsatz kommen." Dabei hat sich eine ganz neue Profession entwickelt: Filmbeschreiber werden bei der DHG auch ausgebildet, gefragt sind sehende wie blinde Filmprofis. Was sie mitbringen müssen, ist vor allem ein hohes Maß an Textsicherheit und dramaturgisches Wissen.

"Das wachsende Angebot an Hörfilmen hat zu wachsender Nachfrage bei blinden und sehbehinderten Fernsehteilnehmern geführt", erläutert Wiemers. So wünschen sich die Zuschauer zunehmend auch Dokumentationen und andere Formate. Nach über zehn Jahren erfolgreicher Hörfilmarbeit geht es Martina Wiemers darum, die Verbreitung und Akzeptanz des Mediums weiter aufzufächern: "Die Audiodeskription muss bereits bei der Planung eines Films ins Budget eingestellt werden, denn gemessen an den Produktionskosten eines Spielfilms sind die Kosten für die Hörfilmfassung ein verschwindender Betrag." Viel Lobbyarbeit steht hier noch an, die der DBSV auch weiterhin leisten wird. Ganz nebenbei bemerkt: Einen Hörfilm können Sehende und Nichtsehende auch gemeinsam erleben  –  probieren Sie es beim nächsten Tatort doch mal aus!

www.hoerfilm.de

Christiane Klefisch (43), gelernte Journalistin,  
ist in Folge einer Makula-Degeneration hochgradig sehbehindert


Die deutschsprachige Hörfilmlandschaft

Die Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG), Tochtergesellschaft des DBSV, ist der größte Anbieter von Hörfilmen im deutschsprachigen Raum und produziert Audiodeskription für TV, DVD und Kino, u.a. für ZDF, 3sat, SWR und MDR, die Internationalen Filmfestspiele Berlin und Kinowelt. Für ihre Arbeiten zum barrierefreien Kino wurde die DHG mit dem Innovationspreis der Beauftragten für Kultur und Medien ausgezeichnet. Der BR, Arte, der NDR und der MDR produzieren ihre Hörfilme im eigenen Haus, sie beauftragen dabei unter anderem Autoren, die sich im Hörfilm e.V. zusammengeschlossen haben. Der BR tritt ebenfalls als Hörfilmproduzent von DVDs auf und realisiert Audiodeskriptionen im Auftrag anderer Sender. Der WDR produziert seine Hörfilme bei einer Tochterfirma.


Dazu Bilder:

    • In der Berliner Uni-Augenklinik: Dr. Nicolai (Justus von Dohnányi, Bildmitte), In der Berliner Uni-Augenklinik: Dr. Nicolai (Justus von Dohn^anyi, Bildmitte), Mareike Andresen (Judith Engel, 2.v.r.) und Professor Manteuffel (Dietrich Mattausch, re.) untersuchen, ob die Augenoperation bei Kerstin Vonk geglückt ist.
    • Die Tatort-Kommissare Till Ritter (Dominic Raacke, li.) und Felix Stark (Boris Aljinovic) ermitteln im Mordfall der Chefärztin der Berliner Uni-Augenklinik. Hier begleiten sie die blinde Kerstin Vonk (Anne Kanis), der ein Netzhautchip implantiert wurde.

Hörfilm braucht Lobby

Mit der Gründung der Deutschen Hörfilm gGmbH hat der DBSV den Hörfilm ein gewaltiges Stück vorangebracht. Bis zu einem barrierefreien Zugang zu Film und Fernsehen ist es trotzdem noch ein weiter Weg. Die politische Lobbyarbeit geht weiter und zeitigt wichtige Erfolge  –  sowohl auf nationaler wie auf europäischer Ebene.


Film und Fernsehen sind zentrale Bestandteile unserer Kultur. Wer wollte das bestreiten? Sie erreichen in unserem Land nahezu alle Bürger. Selbst 80 Prozent der blinden und sehbehinderten Menschen nutzen diese doch eigentlich visuellen Medien, um sich informieren und unterhalten zu lassen, um mitreden zu können, am Arbeitsplatz, in der Familie, im Freundeskreis. Damit das besser gelingt, wünschen sich allerdings fast 90 Prozent der Betroffenen mehr Audiodeskription. Das ist der einfache Grund dafür, dass der DBSV sich seit Jahren für ein breiteres Hörfilmangebot einsetzt.

Um zu beweisen, dass diese Forderung umsetzbar ist, gründete der DBSV 1998 sein "Projekt Hörfilm", aus dem die heutige Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG) hervorging. Um Öffentlichkeit für das Thema zu gewinnen, um zu zeigen, wie Hörfilme funktionieren, welche neuen "Perspektiven" sie eröffnen können, vergibt der DBSV seit 2002 jährlich den Deutschen Hörfilmpreis. Und dennoch ist das immer noch nicht genug: Denn Audiodeskription kostet Geld, wenngleich im Verhältnis zu den Produktionskosten insgesamt nur sehr wenig Geld. Solange aber die Macher von Film und Fernsehen Audiodeskriptionen als Zusatzleistung begreifen und nicht als selbstverständlichen Teil einer Gesamtproduktion, wird auch dieses Geld als vermeidbar empfunden. Deshalb verbindet der DBSV mit den Aktivitäten seiner DHG und mit seinem Hörfilmpreis auch politische Initiativen, deshalb leistet er politische Hintergrundarbeit in Deutschland und in Europa. Die Botschaft dabei ist, dass blinde und sehbehinderte Menschen nicht nur den Wunsch, sondern ein Recht auf Zugang zu allen Medien und damit auch zu Film und Fernsehen haben und dass die Umsetzung dieses Rechtes eine öffentliche Aufgabe ist.

Diese Botschaft wird zunehmend gehört und auch unterstützt. Mit ihrer Teilnahme an der Verleihung des 5. Deutschen Hörfilmpreises 2007 werteten Bundespräsident Horst Köhler und seine Frau Eva Luise sowie Bernd Neumann, Staatsminister für Kultur und Medien, die Hörfilminitiativen des DBSV politisch spürbar auf. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte bei den Kölner Medientagen 2007 den Abbau von Barrieren beim Zugang zu den Medien.

In den zweijährigen Novellierungsprozess des Bundesfilmfördergesetzes brachte der DBSV denn auch die Forderung ein, dass Filme, deren Produktion und Vertrieb aus öffentlichen Mitteln gefördert werden, ab einer angemessenen Förderhöhe mit Audiodeskription auszustatten sind. Dabei stützte sich der DBSV auf das Behindertengleichstellungsgesetz, das Barrierefreiheit für alle Lebensbereiche definiert und der Bundesregierung aufgibt, Barrierefreiheit aktiv zu fördern. Im Ergebnis ist in dem seit Januar 2009 geltenden Gesetz vorgesehen, dass Filme förderfähig sind, wenn drei von acht Kriterien (darunter Barrierefreiheit) erfüllt sind. Damit ist das Ziel zwar nicht erreicht, aber der Fuß ist in der Tür, und auch die Länder sind nun aufgefordert, ihre Filmfördergesetze nachzubessern und den Bund am besten gleich zu überholen!

Während sich die Filmfördergesetze mit Kino, DVDs etc. befassen, gilt der Rundfunkstaatsvertrag für das Fernsehen. Auch hier hat sich der DBSV für die Aufnahme von Vorschriften zur Verbesserung der Barrierefreiheit eingesetzt und auch hier scheint ein Zwischenziel erreicht zu werden: Sollten nämlich alle Länderparlamente dem aktuellen Änderungsstaatsvertrag zustimmen, dann wird voraussichtlich im Juni 2009 erstmals eine Vorschrift in Kraft treten, nach der alle Veranstalter von öffentlich-rechtlichen sowie bundesweit verbreiteten privaten Rundfunkprogrammen über ihr bereits bestehendes Engagement hinaus vermehrt barrierefreie Angebote aufnehmen sollen.

Für die deutsche Gesetzgebung immer wichtiger werden europäische Vorgaben. Deshalb übernahm der DBSV in der Europäischen Blindenunion die Initiative, um auf die Ausgestaltung der europäischen Fernseh-Richtlinie einzuwirken. Angesichts der neuen deutschen Regelungen scheint sich dieser Einsatz gelohnt zu haben, denn die Richtlinie fordert die Mitgliedstaaten seit Dezember 2007 auf, die Anbieter von Mediendiensten zu ermutigen, ihre Dienste schrittweise für seh- und hörbehinderte Menschen zugänglich zu machen. Außerdem stellt die Richtlinie fest, dass das Recht auf soziale und kulturelle Teilhabe untrennbar mit der Bereitstellung von barrierefreien audiovisuellen Angeboten verknüpft ist. Audiodeskription und eine leicht verständliche Menüsteuerung sollen dementsprechend mehr Barrierefreiheit im Fernsehen herstellen. 2010 müssen die Mitgliedstaaten erstmals über die Umsetzung dieser Richtlinie berichten.

Ist mit all diesen neuen Vorschriften nun schon der Durchbruch für einen barrierefreien Zugang zu Film und Fernsehen gelungen? Sicher nicht, denn die Regelungen müssen ihre Praxistauglichkeit erst noch beweisen, Verbesserungsbedarf ist jetzt schon sichtbar und das Hörfilmangebot ist nach wie vor unbefriedigend klein. So gilt es denn weiterhin konkrete Forderungen zu stellen:

  • Die Neuproduktion von Hörfilmen muss deutlich gesteigert werden. Dazu müssen alle Rundfunkanstalten, auch die privaten, beitragen.
  • Die Digitalisierung des Fernsehens muss dazu führen, dass künftig Stereoton mit Audiodeskription ausgestrahlt wird.
  • Die Digitalisierung muss auch dazu genutzt werden, ein Hörfilmangebot im Kino aufzubauen.
  • Die Anzahl von Hörfilmen auf DVD muss sich bis auf Weiteres jährlich verdoppeln.

An der Umsetzung solcher Forderungen wird sich der Fortschritt messen lassen, der blinden und sehbehinderten Menschen mehr Teilhabe an Film und Fernsehen bringen soll.

Andreas Bethke  
Geschäftsführer des DBSV

Freie Kanäle für Audiodeskription

Was nützen die besten Hörfilme, wenn man sie nicht empfangen kann? Mit der Digitalisierung der Sendetechnik gibt es keinen Grund mehr, die Audiodeskription nicht auszustrahlen. Ein Überblick über den Stand der Technik mit Verbraucherhinweisen.


Obwohl es seit etlichen Jahren Hörfilme gibt, war der Fernsehempfang oft beschwerlich bis unmöglich. Die Interessenten mussten immer wieder feststellen, dass kein Empfang der Audiodeskription zustande kam. Nicht selten schob man das auf die eigene technische Unvollkommenheit. Dabei wurden die vollmundig angekündigten Hörfilme meist gar nicht erst übertragen. Dies lag zuerst einmal an den Grenzen analoger Fernsehübertragung. In diesem System sind für den Ton lediglich zwei Kanäle vorgesehen. Will man davon einen Kanal für die Filmbeschreibung abzweigen, gibt es für den eigentlichen Filmton nur noch einen Monokanal, was eine Stereoübertragung ausschließt. Diesen Verzicht wollten die Fernsehanstalten im Regelfall nicht leisten. Hinzu kam, dass die sehenden Fernsehkonsumenten sich durch den Hörfilmton gestört fühlten, weil dieser nur bedingt abschaltbar war.

Die uneingeschränkten Möglichkeiten für den Hörfilm stehen erst beim digitalen Fernsehen zur Verfügung. Derzeit vollzieht sich der Übergang von der analogen zur digitalen Fernsehverbreitung. So mancher wird inzwischen mit der per Antenne übertragenen Variante in Form von DVB-T Bekanntschaft gemacht haben; dieses Kürzel steht für die englische Bezeichnung des digitalen Fernsehens in seiner erdgestützten Version (Digital Video Broadcasting Terrestrial). Hier ist die Umstellung inzwischen abgeschlossen. Auch im Satellitenbereich spielt analoges Fernsehen nur noch eine Randrolle. Beim Kabel jedoch erfolgt die Umstellung eher zögerlich. Zum einen war das digitale Programmangebot im Kabel lange Zeit wenig attraktiv, zum anderen ist der Einstieg  –  will man mehr empfangen als lediglich die öffentlich-rechtlichen Programme  –  nicht kostenlos. So schien die Anschaffung eines Digitalreceivers kaum gerechtfertigt. Hinzu kommt, dass derartige Geräte lange Zeit kaum angeboten und praktisch nicht beworben wurden.

Inzwischen haben sich die Verhältnisse aber auch beim Kabel geändert. Eine beträchtliche Anzahl von Stationen ist hinzugekommen. Hierzu zählen nicht nur zusätzliche Kanäle öffentlich-rechtlicher und privater Fernsehsender, sondern auch ein großes Paket an Hörfunkprogrammen.

Im Juni vergangenen Jahres haben sich bei den Fernsehkanälen insgesamt erhebliche Änderungen ergeben. Auf den Astra-Satelliten wurde kräftig umverteilt, was sich auch auf andere Verbreitungswege (insbesondere Kabel) ausgewirkt hat. Viele Anbieter  –  vor allem im öffentlich-rechtlichen Bereich  –  haben weitere Kanäle angemietet, auf denen jetzt Zusatzangebote übertragen werden.

Besonders fällt auf, dass nunmehr fast alle Programme über einen zusätzlichen unabhängigen Audiokanal verfügen. Damit wurde endlich die Grundlage dafür geschaffen, regelmäßig Hörfilme auszustrahlen. Die zusätzliche Audiospur für die Audiodeskription geht nicht mehr auf Kosten der Stereoübertragung in den Äther, was bislang ein schwerwiegendes Argument gegen Hörfilmübertragungen war.

Die Teilhabe an den Programmangeboten der privaten Sender setzt beim Kabel allerdings voraus, dass eine Freischaltung der so genannten Grundverschlüsselung erworben wird, wofür von den Kabelgesellschaften eine Gebühr erhoben wird. Die preiswertesten Monatsabonnements beginnen zum Beispiel bei Kabel Deutschland bei 2,90 Euro; weitere Angebote können hinzugekauft werden. Es ist aber dringend darauf zu achten, dass man nicht über billige Einsteigerangebote in teure Verträge schliddert, die sich immer wieder verlängern, wenn eine im Kleingedruckten erwähnte Frist verstrichen ist.

Wird heute ein Fernsehgerät neu erworben, ist es üblicherweise für den digitalen Empfang über DVB-T ausgestattet. In den Fernseher integrierte Digitaltuner für Kabel oder Satellit sind eher selten anzutreffen. Beim Gerätekauf ist dieser Umstand  –  in Abhängigkeit vom Empfangsweg Antenne, Satellit oder Kabel  –  unbedingt zu prüfen.

Bei herkömmlichen analogen Fernsehgeräten wird für den digitalen Empfang ein zusätzlicher Receiver benötigt. Die besten Erfahrungen in Sachen Bedienung und Zugänglichkeit der Hörfilmangebote wurden bisher mit Geräten von TechniSat gemacht. Als Digitalreceiver für das Kabel kann der TechniSat Digit Kabel NCI zum Preis von ca. 150 Euro empfohlen werden, der auch für alle gängigen Verschlüsselungen vorbereitet ist. Eine abgerüstete Variante ohne Karteninterface zur oben genannten Freischaltung der privaten Angebote ist mit dem Digit K3 bereits für ca. 100 Euro erhältlich. Die Receiver verfügen über ein leicht zugängliches Menü, in dem auch auf den Hörfilmkanal umgeschaltet werden kann. Die Einstellung ist bereits im Menü wirksam, so dass der Audiokanal nach Gehör eingestellt werden kann und die Audiodeskription sofort zu hören ist. Mit der Gerätefamilie Digit MF4, die es zu Preisen zwischen 100 und 150 Euro für alle Empfangsarten gibt, sollte dies auch möglich sein. Ein Test hierzu konnte bisher nicht durchgeführt werden.

Leider ist das Digitalpaket noch nicht in allen Kabelnetzen durchgängig verfügbar. Wie der Stand vor Ort ist, muss beim örtlichen Anbieter erfragt oder im Internet recherchiert werden.

Lothar Rehdes
Förderzentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 030 / 790 13 69 36
E-Mail: rehdes@fzbs.de
www.fzbs.de

Deutscher Hörfilmpreis 2009

Am 19. März 2009 wird der 7. Deutsche Hörfilmpreis verliehen. Die Gala unter der Schirmherrschaft von Mario Adorf findet im historischen Atrium der Deutschen Bank AG, Unter den Linden, in Berlin statt. Der Preis wird in den Kategorien TV-Produktionen und Kino/Spielfilm vergeben.


Nominiert wurden:

TV-Produktionen:

  • "Die Katze" (Fernsehfilm; D, 2006)
    Regie: Kaspar Heidelbach
    Eingereicht durch den Norddeutschen Rundfunk
  • "Engelchen flieg" (Fernsehfilm; D, 2003)
    Regie: Adolf Winkelmann
    Eingereicht durch den Westdeutschen Rundfunk
  • "Tatort: Blinder Glaube" (Fernsehfilm; D, 2008)
    Regie: Jürgen Bretzinger
    Eingereicht durch den Rundfunk Berlin-Brandenburg
  • "Der Letzte macht das Licht aus!" (Komödie; D, 2007)
    Regie: Clemens Schönborn
    Eingereicht durch das Zweite Deutsche Fernsehen

Kino/Spielfilm:

  • "Strajk  –  Die Heldin von Danzig" (Drama; D/PL, 2006)
    Regie: Volker Schlöndorff
    Eingereicht durch Arte
  • "Trip to Asia" (Musik-Dokumentation; D, 2008)
    Regie: Thomas Grube
    Eingereicht durch Boomtownsounds
  • "Kirschblüten  –  Hanami" (Romantik-Drama; D, 2008)
    Regie: Doris Dörrie
    Eingereicht durch den Bayerischen Rundfunk
  • "Die Welle" (Drama; D, 2008)
    Regie: Dennis Gansel
    Eingereicht durch Highlight Communications
  • "Shine a Light" (Konzertfilm; USA, 2007)
    Regie: Martin Scorsese
    Eingereicht durch Kinowelt Home Entertainment
  • "Blindsight" (Dokumentation; USA, 2006)
    Regie: Lucy Walker
    Eingereicht durch Tao Cinemathek GmbH
  • "Novemberkind" (Drama; D, 2008)
    Regie: Christian Schwochow
    Eingereicht durch den Südwestrundfunk

Hela Michalski, Hörfilmbeauftragte des Blinden- und Sehbehindertenvereins Schleswig-Holstein (BSVSH)
Eingereicht durch den BSVSH


Jury des 7. Deutschen Hörfilmpreises:

  • Jürgen Lubnau,
    Vorsitzender der Jury
  • Prof. Regina Ziegler,
    Filmproduzentin,
    Ziegler Film GmbH & Co. KG
  • Brigitte Grothum,
    Schauspielerin
  • Dr. Claudia Nothelle,
    Fernsehdirektorin
    Rundfunk Berlin-Brandenburg
  • Christiane von Wahlert,
    Geschäftsführerin
    SPIO Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V.
  • Lars-Olav Beier,
    "Spiegel"-Filmredakteur
  • Hans-Joachim Otto,
    Mitglied des Deutschen Bundestages, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Medien
  • Mark Schlemmermeyer,
    Programmchef TV Spielfilm
  • Dr. Dietrich Plückhahn,
    Filmbeschreiber

www.deutscher-hoerfilmpreis.de
Hauptsponsor des Deutschen Hörfilmpreises 2009:
Pfizer Deutschland GmbH

In Kürze:

Reisen

AURA-Zentrum Bad Meinberg

  • 9.-13.3.2009  –  Practise your English: Wiederauffrischungskurs für Personen mit Vorkenntnissen
  • 16.-20.3.2009  –  Fühlend in den Frühling: Kulturwoche mit Besichtigung des Landestheaters Detmold und verschiedener Museen der Region (Traktoren-, Korbmacher-, Orgelmuseum)
  • 20.-22.3.2009  –  Den eigenen Atem entdecken  –  mit der Methode "Der erfahrbare Atem nach Prof. Ilse Middendorf"

Nähere Informationen beim
AURA-Zentrum
Oberförster-Feige-Weg 1, 32805 Bad Meinberg
Tel.: 0 52 34 / 90 40
E-Mail: info@aura-zentrum.de
www.aura-zentrum.de

AURA-Hotel Timmendorfer Strand

  • 23.-26.3.2009  –  "Lübeck und zwei Welten": Eine Stadt im Wandel zwischen Großbürgertum und Moderne
  • 27.-30.3.2009  –  "Meisterwerke der Musik" mit dem Musikwissenschaftler Gerhard Kaiser
  • 30.3.-3.4.2009  –  "Till Eulenspiegel": Vorträge und musikalische Werke über sein Leben und seine Streiche, mit Tagesausflug ins Eulenspiegelmuseum Mölln
  • 30.3.-5.4.2009  –  "Verwöhn-Momente": Entspannungstechniken für Augen und Körper, Massage und Spaziergänge am Strand

Nähere Informationen beim
AURA-Hotel
Strandallee 196, 23669 Timmendorfer Strand
Tel.: 0 45 03 / 60 02-0
E-Mail: timmendorfer-strand@aura-hotels.de
www.aura-timmendorf.de

Beatles in Deutschland

Beatles Ost und Beatles West: Wie erlebten die Teenager in der DDR diese Zeit? Was vereint Teenager West mit Teenagern Ost in ihren Erinnerungen und was war anders? Manfred Kröger erzählt die Geschichte der Beatles in Deutschland, so wie er sie erlebte: "Für mich als Zwölfjährigen war schon allein das Wort 'Beatles' eine Revolution. Der englischen Sprache waren wir nicht mächtig, aber mit 'Komm, gib mir Deine Hand' sorgten die Beatles ja selbst dafür, dass wir ihre Lieder singen konnten." Vom 27. bis 29. März 2009 veranstaltet die AURA-Pension Haus "Grünes Herz" ein Wochenende, das jede Menge Musik mit den "Klassikern" der Rockmusik verspricht.

Nähere Informationen bei der
AURA-Pension Haus "Grünes Herz"
Schwimmbachstr. 4, 99887 Georgenthal
Tel.: 03 62 53 / 30 50
E-Mail: info@aura-pension-georgenthal.de
www.aura-pension-georgenthal.de


Dazu Bild: Revolutionierten Anfang der 1960er Jahre die Musikgeschichte: die Beatles, auch "Pilzköpfe" genannt.

Single-Woche in der Villa Rochsburg

Vor allem weibliche Alleinstehende werden noch für das Singletreffen vom 1. bis 5. April 2009 in der "Villa Rochsburg" gesucht. Während des Aufenthalts sollen Tipps für die Partnersuche und Partnerwahl gegeben werden  –  sowie Gelegenheiten, diese auszuprobieren.

Nähere Informationen bei der
AURA-Pension "Villa Rochsburg"
Schlossstr. 17, 09328 Lunzenau (OT Rochsburg)
Tel.: 03 73 83 / 83 80-0
E-Mail: villa@bsv-sachsen.de
www.villa-rochsburg.de

Freizeit

"Lyrikbrücken" auf der Leipziger Buchmesse

"Lyrikbrücken" ist ein europaweites Projekt blinder Autoren, die ihre Texte auf besondere Weise präsentieren: Gelesen wird in der Originalsprache und in der Sprache des jeweiligen Gastlandes, Musiker begleiten die Vorträge. Die Leseabende finden meist in völlig verdunkelten Räumen statt. Auf der Leipziger Buchmesse vom 12. bis 15. März 2009 stellen die Autoren von "Lyrikbrücken" ihr erstes Buch vor und veranstalten aus diesem Anlass mehrere Dunkellesungen.

Nähere Informationen bei
Bernd Kebelmann
Tel.: 0 23 09 / 771 60
E-Mail: kebelmann@t-online.de
www.lyrikbruecken.de

"Ein Maskenball" in Görlitz

Oper ohne Barrieren: Nach der Premiere in Heidelberg zieht das Theater Görlitz nach. Am 3. April 2009 steht dort Verdis Oper "Ein Maskenball" mit Audiodeskription auf dem Spielplan. Per Audioguide erhalten blinde und sehbehinderte Besucher Informationen über das Geschehen auf der Bühne, live eingesprochen von Hörfilm e.V. Das barrierefreie Opernerlebnis umfasst auch eine Einführung in das Werk und die Ausstattung der Oper. Und am Tag darauf gibt es eine Stadtführung durch die Görlitzer Altstadt. Alte Gemäuer, Gewölbe und manch Mittelalterliches: Die Stadtführer sorgen für sinnlich erfahrbare Eindrücke.

Nähere Informationen beim
Akademischen Reisedienst
Philipp von Haymerle
Tel.: 0 35 81/ 64 97 72
E-Mail: p.vonhaymerle@gmx.net
(Anmeldeschluss: 15.3.2009)

Führungen im BMW-Museum

"Die Nacht der weißen Handschuhe" im BMW-Museum, initiiert durch Dr. Stefan Insam, Mitglied des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes, war ein großer Erfolg. BMW reagiert auf das Interesse blinder und sehbehinderter Menschen und bietet ab April 2009 dauerhaft Spezialführungen an, die von interessierten Gruppen zu einem Festpreis gebucht werden können. Es können maximal 20 Personen, darunter bis zu vier blinde oder sehbehinderte Personen, teilnehmen. Die Besucher mit Seheinschränkung erhalten Handschuhe und dürfen die kostbaren Karossen anfassen.

Nähere Informationen beim
BMW-Museum
Am Olympiapark 2, 80809 München
Tel.: 0 18 02 / 11 88 22 (0,06 Euro pro Anruf)
E-Mail: infowelt@bmw-welt.com
www.bmw-museum.de


Dazu Bild: Kostbare Karossen zum Anfassen: Das BMW-Museum bietet Spezialführungen an

Autofahren für blinde und sehbehinderte Menschen

Wie kommt man auf eine so verrückte Idee, blinde und sehbehinderte Menschen Auto fahren zu lassen? Dr. Detlef Friedebold vom Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin weiß die Antwort: "Blinde und Sehbehinderte nehmen im normalen Straßenverkehr Autos eher als Bedrohung war. Einmal aktiv ein Fahrzeug fahren zu können, ist für uns eine ganz tolle Erfahrung." Und dies sind die nächsten Gelegenheiten:

  • 20.6.2009, ab 10 Uhr, Driving Center Groß Dölln bei Berlin.
    Nähere Informationen bei
         Dr. Detlef Friedebold
         Tel.: 030 / 3 65 53 55
         E-Mail: freizeit@absv.de
  • 27.6.2009, ab 12 Uhr, Flugplatz Peenemünde (Anmeldeschluss: 15.5.).
    Nähere Informationen bei
         Ina und Dirk Löschke
         Tel.: 0 38 36 / 23 41 91 (ab 18 Uhr)
         E-Mail: fahrerlebnis@t-online.de
          www.fahrerlebnis.info
  • 18.7.2009, ab 11 Uhr, Neuwied (Anmeldeschluss: 31.5.).
    Nähere Informationen bei
         Elisabeth Fackert
         Tel.: 0 26 38 / 20 72 72
         E-Mail: elisabeth.fackert@freenet.de

Schreibwettbewerb: "Frauen sind anders. Männer auch!"

Geschichten, die das Leben schreibt  –  über Liebe und Freundschaft, Träume und Ängste, Hobbys und Arbeit, Freude und Kummer. Die Aktion Mensch und der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (BVKM) laden Männer und Frauen mit Behinderung ein, über ihr Leben zu schreiben. Die Beiträge sollen maximal fünf DIN-A4-Seiten lang sein, Zeichnungen und Fotos sind ebenfalls zugelassen. Ausgewählte Geschichten erscheinen in einem Buch, zudem können die Teilnehmer des Wettbewerbs verschiedene Preise gewinnen.

Nähere Informationen bei
Mechthild Buchholz
Aktion Mensch
Tel.: 02 28 / 20 92-363
E-Mail: presse@aktion-mensch.de

und bei
Anne Ott
BVKM
Tel.: 02 11 / 640 04-21
E-Mail: anne.ott@bvkm.de
www.diegesellschafter.de/geschichten

(Einsendeschluss: 31.5.2009)

Seminare und Tagungen

Hardware-Workshop und Einführung in Excel

  • 24.-26.4.2009, Hotel Schwanen in Kehl
    Wochenend-Workshop Hardware: Wie sieht das Innenleben eines PC aus und wie schließt man die Geräte an seinem Arbeitsplatz an? Ein Workshop, bei dem viel geschraubt wird. (Anmeldeschluss: 15.3.2009)
  • 3.-8.5.2009, AURA-Hotel Saulgrub
    Excel für Anfänger: Voraussetzungen sind Windows-Grundkenntnisse, Tastaturbeherrschung (10-Finger-System) und die Bereitschaft, mit Braillezeile zu arbeiten. (Anmeldeschluss: 31.3.2009)

Nähere Informationen bei
Bildung Ohne Barrieren
Birnenwaldstr. 17, 77866 Rheinau
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de
www.bildung-ohne-barrieren.de

In einer Woche ins Internet  –  für Senioren kein Problem

Die Gruppe Ruhestand im Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) bietet älteren Menschen mit Seheinschränkung auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, die Grundzüge des E-Mail-Schreibens und des Surfens im Internet kennen und beherrschen zu lernen. Vorbehalte und Ängste vor den modernen Informations- und Kommunikationstechnologien sollen genommen werden. Kenntnisse im Umgang mit dem Computer werden nicht vorausgesetzt. Der Kurs unter Leitung von Werner Krauße findet bei Interesse auch zweimal statt, vom 9. bis 16. Mai oder vom 30. Mai bis 6. Juni 2009 im AURA-Hotel Saulgrub.

Nähere Informationen und Anmeldung bei
Dr. Johannes-Jürgen Meister
Tel.: 0 81 61 / 6 65 69
E-Mail: jj.meister@t-online.de

oder bei
Andreas Wohnig
Geschäftsstelle des DVBS
Tel.: 0 64 21 / 9 48 88 23
E-Mail: wohnig@dvbs-online.de

Service

Unabhängige Patientenberatung

Was bringt der Gesundheitsfonds den Bürgern? Wer kann sich im Basistarif bei privaten Krankenkassen versichern? Fragen wie diese werden jetzt von der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) kostenlos per Telefon beantwortet. Der Gesetzgeber hat Krankenkassen verpflichtet, diese Verbraucher- und Patientenberatung zu fördern. Das politische Ziel ist ein von Kassen und Leistungserbringern unabhängiges Beratungs- und Informationsangebot.

Bundesweites Beratungstelefon: 08 00 / 011 77 22 (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr)
www.upd-online.de

Kostenlose Apotheken-Notdienst-Hotline

Jede Nacht sind bundesweit etwa 2.000 Apotheken dienstbereit; rund 20.000 Kunden nehmen den Notdienst täglich in Anspruch. Um schnell herauszufinden, welche Apotheke in der Nähe Notdienst hat, gibt es seit Anfang des Jahres die kostenlose Hotline 08 00 / 228 228 0, die rund um die Uhr geschaltet ist. Auf Wunsch kann man sich auch direkt mit der jeweiligen Apotheke verbinden lassen. Finanziert wird die Hotline von der "Stiftung Deutsches Gesundheits-Telefon".

Politik:

Der wichtigste Gedanke: Selbstbestimmung

Sie ist bereits die Vierte im Bunde. Nach Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Bremen hat nun auch Bayern eine Behindertenbeauftragte, die blind bzw. sehbehindert ist. Irmgard Badura ist ihr Name. Eine Woche nach ihrer Ernennung stand sie der "Gegenwart" für ein Interview zur Verfügung.


Frau Badura, Sie sind am 20. Januar zur Behindertenbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung ernannt worden. Wie kommt man eigentlich zu diesem Amt?

Irmgard Badura: Ich bin über die Selbsthilfe und die Selbsthilfeorganisationen dazu gekommen, natürlich über unseren BBSB (Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund), in dem ich seit Jahren im Landesvorstand tätig bin. Aber wer mich wirklich angesprochen hat, ist die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe in Bayern, also die Dachorganisation, hinter der 100 Selbsthilfeorganisationen stehen. Der Vorstand ist auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ich Interesse hätte. Und so sind die Gespräche dann ins Laufen gekommen.


Sie waren nicht die einzige Kandidatin für dieses Amt, sondern mussten mehrere Konkurrenten ausstechen. Womit ist Ihnen das gelungen?

Ein Grund war wohl, dass die Staatsregierung jemanden zum Zuge kommen lassen wollte, der eine andere Behinderung hat als eine Körperbehinderung. Ein Stichwort war auch eine nicht sichtbare Behinderung, um diese Thematik ins Bewusstsein zu bringen. Und dann ging es natürlich um die fachliche Eignung: Wo kommt man her? Was bringt man an Ausbildung mit? Welche Erfahrungen hat man aus dem Bereich der Behindertenpolitik zu bieten?


Welchen Eindruck haben Sie aus den Gesprächen mit Sozialministerin Christine Haderthauer und Ministerpräsident Horst Seehofer mitgenommen. Hat man dort offene Ohren für Behindertenthemen?

Zumindest hat man sie mir erst mal gezeigt, die offenen Ohren. Wie es dann in der praktischen Umsetzung sein wird  –  keine Ahnung, da kann ich nur hoffen. Ich bin aber Realist genug, um hier nicht Berge versetzen zu wollen. Sie haben mir alle Mut gemacht, dass sich weiter etwas zum Besseren bewegen kann und wird. Und so bin ich eigentlich ganz motiviert, mit allen Ministerien zusammenarbeiten zu können.


Welche Eigenschaften braucht man als Behindertenbeauftragte? Ist da mehr die Kämpferin oder die Diplomatin gefragt?

Ich versuche erst mal, die Diplomatin herauszukehren. Das habe ich auch in meinem Bewerbungsgespräch gesagt: Ich bin nicht streitlustig, sondern es geht mir darum, die verschiedenen Parteien an einen Tisch zu holen und zu verhandeln. Von daher sehe ich es eher als Diplomatiegeschäft und Netzwerkarbeit.


Sie sind seit vielen Jahren in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe aktiv. Jetzt vertreten Sie Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen. Wie bereiten Sie sich darauf vor?

Da kann ich gleich ein bisschen Werbung machen: Es gibt bei der LAG Selbsthilfe eine neue Broschüre, wo sich die 100 Organisationen vorstellen und ein kurzer Überblick über die verschiedenen Behinderungen gegeben wird. Das ist eine sehr spannende Lektüre und man merkt, dass sich die Bedürfnisse gar nicht so sehr unterscheiden. Es geht viel darum, selbstbestimmt leben zu können, Entscheidungen für sich treffen zu können oder, wenn das nicht geht, dass Angehörige oder Berater diese Entscheidungen übernehmen können. Das ist für mich der wichtigste Gedanke: diese Selbstbestimmung.


Wie schätzen Sie die aktuelle Lage für die Behindertenpolitik ein? Wie wirken sich die UN-Behindertenrechtskonvention auf der einen Seite und die Wirtschaftskrise auf der anderen Seite aus? Überwiegen da die Chancen oder können Menschen mit Behinderungen eher auf der Strecke bleiben?

Letzteres wollen wir natürlich nicht hoffen, aber wir müssen uns gut positionieren, um zum Beispiel auf dem Arbeitsmarkt nicht noch weiter hinten runterzufallen. Die UN-Konvention spricht ja vor allem auf das Thema Bildung an. Bildung kostet viel Geld  –  wir werden sehen, was sich da bewegen lässt. Hoffnung habe ich keine riesengroße, das sage ich ganz ehrlich. Aber ich sehe in der UN-Konvention einen Meilenstein. Am 30. März gibt es dazu auch in Bayern eine große Fachtagung, die von uns organisiert wird.


Auf die ganz konkrete Ebene: Wie war Ihre erste Woche im Amt?

Ich bin sehr herzlich empfangen worden. Der Schreibtisch ist noch wunderbar leer, aber um mich herum stapelt sich die Arbeit. Wir haben schon viel abgesprochen, zum Beispiel zu dieser UN-Konventionstagung. Andere Gremien, die meine Vorgängerin ins Leben gerufen hat, müssen weiter organisiert und weiter betreut werden. Kennenlernbesuche wurden vereinbart. Also, es gibt viel zu tun und ich hoffe auf eine wunderbare Zusammenarbeit im Team.


Wie setzt sich denn Ihr Team zusammen?

Es gibt einen Juristen, der auch Geschäftsstellenleiter ist. Zwei Sachbearbeiter, die Kollegin ist vor allem verantwortlich für die Öffentlichkeits- und Pressearbeit und für die Kommunalbehindertenbeauftragten, und der Kollege ist für die Eingaben zuständig, also alle Beschwerden der Bürger, die an die Behindertenbeauftragte herangetragen werden. Und dann gibt es noch eine Sekretariatsstelle.


Eigentlich gehört es sich ja nicht, vor den ersten 100 Tagen im Amt nach Zielen zu fragen, ich will es dennoch tun: Welches sind Ihre Ziele, woran wollen Sie sich messen lassen, was wollen Sie in den nächsten Jahren erreichen?

Ob man das messen kann, was ich mir wünsche, weiß ich nicht. Ich formuliere es mal so: Gerade durch meine auf den ersten Blick nicht sichtbare Behinderung möchte ich erreichen, dass nichtbehinderte und behinderte Menschen mehr voneinander wissen und sich mit weniger Berührungsängsten begegnen können.


Eine letzte Frage, um die Bayerische Staatsregierung ein wenig auf die Probe zu stellen: Haben Sie Ihre Ernennungsurkunde eigentlich in Punktschrift erhalten?

Oh ja, da kann ich Sie beruhigen. Das war eine sehr schöne Geste.


Dieses Gespräch führte Irene Klein.

(Originalton auf der DAISY- und Kassettenausgabe der "Gegenwart")


Realistin und Diplomatin

Irmgard Badura, 1973 in Amberg geboren, ist Fremdsprachenkorrespondentin und steht kurz vor dem Abschluss ihres Studiums in Politik- und Verwaltungswissenschaften. Hochgradig sehbehindert, engagiert sie sich seit vielen Jahren in der Selbsthilfe. Sie ist seit 2003 Mitglied des Landesvorstands im BBSB und leitet seit 2006 die Koordinationsstelle "Leben mit Sehbehinderung" beim DBSV. Am 20. Januar 2009 wurde sie zur Behindertenbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung ernannt.


Dazu Bild: Irmgard Badura (li.) mit der bayerischen Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU)

Braille:

Mein Braille

Erlebtes, Gefühltes und Gedachtes: Im Braille-Jahr veröffentlicht die "Gegenwart" persönliche Geschichten über die sechs Punkte.


Ins Papier geprägt, in die Erde gepiekst

Lesen war für mich schon als Kind wichtig. Zunächst natürlich das Vorlesen, später musste mein Bruder mir die großen Druckbuchstaben beibringen, die ich mit meinem kleinen Sehrest mühsam, aber zielstrebig erlernte. Als ich dann in die Blindenschule kam, ging es mir fast nicht schnell genug. Nach einem halben Jahr konnte ich schon ganz gut mit den Fingern lesen. Dass ich aber noch ganz am Anfang stand, merkte ich eines Tages, als sich meine größeren Schulkameradinnen im Aufenthaltsraum Karl May vorlasen. Ich spickte vorsichtig in den Raum, lief zu meiner Erzieherin und rief ganz empört: "Die haben ja gar kein Licht an, die machen sich doch die Augen kaputt!"

Später lernte ich die Vorzüge des "Dunkellesens" kennen, die ich bis heute schätze: Es gibt doch nichts Schöneres, als sich eine Zeitschrift oder ein Buch unter die Decke zu holen und zu lesen, ohne dass die Arme schwer oder der Nacken steif werden. Allerdings: Oft passiert es mir, dass ich irgendwann aufwache und mein Schriftstück friedlich auf dem Bauch liegen habe  –  die Hände auf der Stelle, wo der Geist sie verlassen hat.

Beim Studium der praktischen Theologie habe ich während der Vorlesungen mit der Stenomaschine mitgeschrieben. Manche nervte das, anderen machte es weniger aus und noch andere waren etwas überfordert, wie zum Beispiel unser Kirchengeschichtsdozent, der meinte, das Geräusch käme von einem künstlichen Darmausgang.

Heute zeige ich die Brailleschrift gern, am liebsten Kindern. Bei einem Schulbesuch sagte ein kleiner Junge gegen Ende der Stunde: "Und wenn du mal stirbst, komme ich auf den Friedhof und piekse mit einer langen Stange ins Grab, dann kannst du meine Grüße lesen." So schenkt uns diese wunderbare Erfindung des Louis Braille so manche froh machende Begegnung, vor allem aber ganz wunderbare Zugänge zur Welt der Literatur.

Ursula Gremminger, Jahrgang 1950, ist von Geburt an fast blind (Sehrest von zwei Prozent). Sie arbeitet als Stenotypistin bei der Stadtverwaltung Ingelheim und als Gemeindereferentin bei der Kirche.


Mein Braille: die Leseaktion im Jubiläumsjahr

Was bedeutet Ihnen die Punktschrift? Was haben Sie mit den sechs Punkten schon alles erlebt? Glücksmomente, Enttäuschungen, kleine Begebenheiten  –  schreiben Sie uns, was Sie berührt oder berührt hat. Wir veröffentlichen während des Braille-Jahres ausgewählte Geschichten, entweder unter der Rubrik "Mein Braille" in der "Gegenwart" oder im Internet unter www.tour-de-braille.de

Kontakt:
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Dazu Bild: Zeigt Kindern gern die Blindenschrift: Ursula Gremminger

Und läuft und läuft und läuft ...

Am 4. Januar 2009 fiel der Startschuss für die Tour de Braille. Seitdem zieht der Lesemarathon zu Ehren des Erfinders der Punktschrift quer durch Deutschland. Die "Gegenwart" gibt einen Überblick über die Veranstaltungen im März.


Von der Hand in den Mund  –  eine andere Art Theodor Storm zu lesen

11. März 2009, 19.30 Uhr
Husum und Heilbad Heiligenstadt

Am 11. März 1864 nahm der nordfriesische Dichter und Novellist Theodor Storm nach acht Jahren fruchtbaren Exils Abschied vom Eichsfeldischen Heiligenstadt. Die Bürger seiner Vaterstadt am Meer hatten ihn zum Landvogt gewählt und er machte sich nach Aufhebung des gegen ihn verhängten dänischen Berufsverbots auf den Weg nach Hause. Das ist der Anlass für einen literarischen Brückenschlag. Durch das Internet verbunden, führen vier Punktschriftleser einen Lesedialog zwischen zwei Orten durch: Während Andrea Katemann (Marburg) und Reiner Unglaub (München) ins Literaturmuseum "Theodor Storm" in Heilbad Heiligenstadt kommen, treffen sich Christian Spremberg (Oranienburg) und Jürgen Trinkus (Kiel) im Nordseemuseum Husum. Wenn alles gut geht, kann das Event live und weltweit verfolgt werden via www.radio4_handicaps.eu.

Nähere Informationen im Internet unter
www.blickfrei.info


Kulturensemble des DBSV auf Tour de Braille

16. März 2009, 16 Uhr
Königs Wusterhausen

Was viele nicht wissen: Louis Braille ist auch der Erfinder der Blindennotenschrift. So lag es nahe, dass auch das Kulturensemble des DBSV auf Tour geht, um Tonkunst erlebbar zu machen  –  als ein für blinde Menschen besonders geeignetes künstlerisches Ausdrucksmittel. Damit wäre der Rahmen für einen Festakt in der Stadtverwaltung Königs Wusterhausen geschaffen. Joachim Haar, Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Brandenburg, hält einen Festvortrag auf den Jubilar. Die Lesungen in Punktschrift werden von jetzigen und ehemaligen Schülern der Brandenburgischen Schule für Blinde und Sehbehinderte vorgetragen. Unter der Leitung von Reinhard Tschache präsentiert das DBSV-Kulturensemble Ausschnitte aus seinem 30-jährigen Wirken. Zu hören sind Werke von Bach, Purcell, Haydn, Dvorák, Brahms, aber auch von Hanns Eisler u.a.

Nähere Informationen telefonisch unter
030 / 826 18 56


März-Ticker der Tour de Braille

1.3., Konstanz: Hörfilmpräsentation des Theaterstücks "Ich sehe was, was du nicht siehst"

1.3., Berlin: Braille im Gottesdienst (Herz-Jesu-Gemeinde)

1.3., Hameln: Leseabend "725 Jahre Rattenfänger"

7.3., Belzig: Lesung zum Frauentag

8.3., Flensburg: Dunkellesung mit Schülern

11.3., Ingelheim: Braille in der Pestalozzischule

11.3., Konstanz: Braille in der Geschwister-Scholl-Schule

11.3., Markkleeberg: Gemeindeabend zum Thema Braille

12.3., Leipziger Buchmesse: Bundesweiter Punktschriftlesewettbewerb

13.3., Hamburg: Theaterstück "Blindfische und Sehfische"

14.3., Mainz: Lesung im Rahmen der Gesundheitstage

14.3., Hamburg: "Blindfische und Sehfische"

15.3., Nienburg: Lesung aus Werken bekannter Autoren

18.3., Konstanz: Braille in der Geschwister-Scholl-Schule

25.3., Konstanz: Braille im Humboldt-Gymnasium

26.3., Konstanz: Braille für Alten- und Krankenpfleger der Sozialstation St. Konrad

26.3., Bremen: Braille in der Stadtbibliothek (Tickerstand: 6.2.2009)


Vollständige Veranstaltungsübersicht im Internet unter www.tour-de-braille.de


"Ich hatte einen Traum"

Besondere Jahre brauchen besondere Feste: Im Braille-Jahr treffen sich blinde und sehbehinderte Menschen aus ganz Deutschland in Hannover, um das "Louis-Braille-Festival der Begegnung" zu feiern. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.


Gutgelaunte Menschen in einem Reisebus. "Das hatte ich beim besten Willen nicht erwartet. Man wusste ja gar nicht, wo man zuerst hingehen sollte." "Das mit der 'Straße der Landesvereine' war eine tolle Idee. Links und rechts Stände mit vielen kleinen Spezialitäten  –  hm, wirklich lecker!" "Ja, aber auch die Idee, dass man sich landestypische Trachten ansehen konnte, fand ich gut." "Nee, das war nix für mich, da war mir das Fingerhakeln schon lieber." "Und wie hast du beim Länderquiz abgeschnitten, du Kraftprotz? Ich hab immerhin 98 von 100 Punkten erreicht." "Ich fand am besten, dass man mal nicht dauernd eine sehende Begleitung brauchte und auch so gut von Stand zu Stand kam." "Stimmt, das war gut organisiert und die Helfer waren wirklich alle sehr nett." "Vom Blindenfußball und dem 'Spiel ohne Grenzen' hab ich gar nichts mitgekriegt, wer hat denn da gewonnen?" "Das wird erst heute Abend bekannt gegeben." "Ja, und überall Musik, für jeden Geschmack was dabei."

"Eigentlich war das fast ein bisschen viel für einen Tag, mir tun jedenfalls die Füße weh." "Du hättest ja auch das ganze Wochenende hinfahren können." "Dann hättest du heute auch noch zur offiziellen Abschlussveranstaltung der Tour de Braille gehen können und morgen früh zum Jazz-Frühschoppen." "Vorher aber zum ökumenischen Gottesdienst!" "Gestern die Eröffnung und der Start der letzten 24 Stunden der Tour de Braille sollen ja auch schon toll gewesen sein." "Da ging das auch mit dem 'Lesecafé' und dem 'Hörfilmkino' los." "Gab es denn noch andere Angebote als die Tagesfahrt von der Bezirksgruppe?" "Ja, aber ein ganzes Wochenende kostet ja auch. Die Fahrt ist das eine, aber man muss ja auch noch irgendwo übernachten ..." "So teuer war das doch gar nicht. Da gab es vom DBSV verschiedene Angebote und die Hotels sollen auch ganz in der Nähe gewesen sein." "Tja, schade eigentlich, da haben wir wohl am falschen Ende gespart." "Hat denn schon jemand gehört, ob das eine einmalige Aktion war oder ob es so ein Festival wieder gibt?"

Verzweifelt versuche ich mich im Bus zu entdecken. Vielleicht sitze ich ganz hinten oder bin ein bisschen eingenickt. Nein, keine Chance, ich bin nicht dabei. Schweißgebadet wache ich auf. Wie konnte ich mir das entgehen lassen? Zum ersten Mal haben blinde und sehbehinderte Menschen aus ganz Deutschland ein Fest organisiert, um gemeinsam, wie man es von Kirchentagen kennt, zu feiern, und ich war nicht dabei. Langsam werde ich richtig wach und mir wird klar, das war nur ein Traum, oder sagen wir besser, ein Albtraum. Es ist erst März und das Festival findet am letzten Augustwochenende, vom 28. bis 30. August 2009, in Hannover statt. Also, noch Zeit sich anzumelden.

Die Planungen laufen auf Hochtouren und das genaue Programm nimmt immer mehr Konturen an.

Einzelpersonen und Gruppen können sich ab sofort anmelden bei
Christine Thurow
Tel.: 05 11 / 54 04-288
E-Mail: info@dbsv-festival.de

Anmeldeunterlagen und nähere Informationen gibt es im Internet unter
www.dbsv-festival.de


Viele Bezirksgruppen oder Landesvereine werden sicherlich auch Angebote zur gemeinsamen Fahrt nach Hannover machen und rechtzeitig darüber informieren. Also, wir sehen oder hören uns bei hoffentlich wunderschönem Wetter beim "Louis-Braille-Festival der Begegnung". Weitere Details zum Programm und zum Stand der Vorbereitungen folgen in der April-Ausgabe der "Gegenwart".

Rudi Ullrich  
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista)
und Mitglied des DBSV-Präsidiums

DAISY:

DAISY2009  –  Eine globale Bibliothek

DAISY ist mehr als eine neue Hörbuchgeneration: DAISY ist die Vision einer globalen Bibliothek für Menschen mit funktionalen Leseeinschränkungen. Teil 2 der "Gegenwart"-Reihe anlässlich des internationalen Kongresses DAISY2009.


"I have a dream": George Kerscher, Geschäftsführer des DAISY-Consortiums, zitiert 2001 die berühmten Worte Martin Luther Kings, um die Vision einer globalen Bibliothek zu entwerfen  –  eine Bibliothek für blinde und sehbehinderte Menschen, für Legastheniker und andere Personen, die gedruckte Informationen nicht lesen können. Den Freiheitskampf der afroamerikanischen Bevölkerung der USA mit dem "Recht auf Zugang zu Informationen" zu vergleichen, halten nicht wenige für eine typisch amerikanische Marketingaktion.

Drei Jahre später ist es kein Geringerer als Microsoft-Gründer Bill Gates, der Experten aus der ganzen Welt zu einer Fachtagung einlädt, auf der verschiedene technische und urheberrechtliche Aspekte des globalen Zugangs zu Informationen für behinderte Menschen diskutiert werden. Dabei habe ich die Gelegenheit, Gates persönlich nach seiner Einschätzung für die Chancen des DAISY-Standards zu befragen. Er empfiehlt, die Entwicklungen nicht losgelöst vom IT-Massenmarkt zu betreiben.

Mit dem Projekt "DAISY for all" engagieren sich seit 2005 vor allem die japanischen Kollegen dafür, blinden Menschen auch in Entwicklungsländern einen besseren Zugang zu Informationen zu ermöglichen. Hiroshi Kawamura, Gründer und bis heute Präsident des DAISY-Consortiums, initiiert die Entwicklung einer Abspielsoftware, die von Anwendern mit unterschiedlichen Behinderungen genutzt und für verschiedene asiatische und afrikanische Sprachen angepasst werden kann. Das Projekt gewinnt nach dem verheerenden Tsunami 2005 an Bedeutung, da an den Küsten Asiens ein Warnsystem zu installieren ist, das auch Menschen mit Sinnesbehinderungen zugänglich ist.

Wie Bente Dahl Rathje, Leiterin der Abteilung Bibliothek der dänischen Blindenbücherei, berichtet, nutzen im Jahr 2008 mehr junge Leser zwischen 12 und 19 Jahren die Bibliotheksangebote als ältere Leser. Der Grund liegt in der Tatsache, dass Legastheniker in den skandinavischen Ländern das Recht haben, Literatur im DAISY-Format oder als e-Text auszuleihen. Gerade aus diesem Grund denkt nicht nur die dänische Blindenbücherei über eine Namensänderung nach.

"Weit weniger als fünf Prozent der am Markt verfügbaren Literatur ist blinden und sehbehinderten Menschen zugänglich", erläutert Elke Dittmer, Vorsitzende der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus), im Januar 2006 auf dem DAISY Day in Leipzig. Die Medibus-Bibliotheken beschließen, die Hörbuchausleihe bis 2010 ganz auf DAISY umzustellen und sich massiv für den Ausbau des Literaturangebots in Braille, e-Text und Audio einzusetzen. Die Selbsthilfeverbände unterstützen Medibus bei der Umsetzung dieser ehrgeizigen Ziele. Seit 2008 wird verstärkt für das praktische und einfach zu handhabende neue Hörbuchformat geworben, das Projekt DBSV-Inform als Informationsplattform "für die ganze Familie" trägt entscheidend zur Verbreitung von DAISY bei.

Im Unterschied zu einem Braillebuch oder einer Tonkassette können digitale Inhalte in Sekundenschnelle dupliziert und verbreitet werden. Wie aber lassen sich der Schutz des geistigen Eigentums und das Recht auf Zugang zu Informationen in Einklang bringen? Im Rahmen der Grünbuchdiskussion "Urheberrechte in der wissensbestimmten Wirtschaft" der Europäischen Union hat die Europäische Blindenunion im vergangenen Jahr Forderungen erhoben, denen sich Medibus und der DBSV angeschlossen haben. Aber: Urheberrecht ist Landesrecht. Ein in Deutschland verlegtes Werk unterliegt damit deutschem Recht und kann ohne Zustimmung der Rechteinhaber nicht weltweit an blinde Menschen ausgeliehen werden, auch wenn die Fernleihe zwischen Blindenbibliotheken der ganzen Welt dies bereits ermöglicht.

Um die Vision einer globalen Bibliothek für Menschen mit funktionalen Leseeinschränkungen umzusetzen, müssen Politik, Wirtschaft und Verbände gemeinsam nach Lösungen suchen, die transparent sind, Vertrauen schaffen und die Interessen aller Verhandlungspartner berücksichtigen. Damit der Traum des DAISY-Consortiums wahr werden kann, dass jedes Buch zur gleichen Zeit zum gleichen Preis für jeden verfügbar ist, treffen sich Experten aus aller Welt zu DAISY2009 in Leipzig.

Dr. Thomas Kahlisch  
Direktor der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
und Mitglied des DBSV-Präsidiums


DAISY 2009
21. bis 27. September 2009
Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig

Die Konferenzwoche DAISY2009 verbindet eine internationale technische Konferenz zum Thema DAISY, eine Fachtagung zur barrierefreien Aufbereitung von Dokumenten und ein öffentliches DAISY-Anwenderforum. www.daisy2009.de

Projekte:

"Wir sehen weiter"  –  ein Projekt für die Zukunft

Nordrhein-Westfalen ist Vorreiter beim Thema Beratung: Erstmals wird die Arbeit der Ehrenamtler durch eine qualifizierte Ausbildung gestärkt, erstmals werden bundesweite Beratungsstandards umgesetzt. Der Abschluss des ersten Ausbildungsjahrgangs gibt Anlass für eine Zwischenbilanz.


Wenn der Augenarzt feststellt: "Sie werden nie wieder vollständig sehen können  –  Sie müssen damit rechnen, blind zu werden", dann hat das für den Patienten oft eine dramatische Veränderung der Lebenssituation zur Folge. Eine eingehende Erläuterung der Diagnose und möglicher Therapien ist ohne Frage unerlässlich. Genauso wichtig ist aber auch eine kompetente Beratung bei allen Fragen von der Bewältigung des Alltags über sozialrechtliche Ansprüche bis zur beruflichen Rehabilitation. Für die anstehenden Entscheidungen fehlen den Betroffenen, die ohnehin emotional schwer belastet sind, die erforderlichen Kenntnisse. Augenärzte allein können diesen Beratungsbedarf nicht decken.

Deshalb haben vor zwei Jahren die nordrhein-westfälischen Landesverbände des DBSV unter der Federführung Westfalens gemeinsam mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales mit dem Aufbau eines Netzwerks begonnen. Es soll blinden und hochgradig sehbehinderten Menschen den Zugang zu kompetenter und umfassender Beratung eröffnen und sie bei der Bewältigung ihres Alltags unterstützen. In dem Projekt "Wir sehen weiter" werden in den Jahren 2008 und 2009 rund 100 ehrenamtliche Berater qualifiziert, um medizinische, rechtliche und wirtschaftliche Fragen beantworten und mit praktischen Tipps für den Alltag helfen zu können. Einige wesentliche Vorteile des entstehenden Netzes sind auf den ersten Blick zu erkennen:

  1. Die ehrenamtlichen Berater sind fast alle selbst blind oder sehbehindert und verfügen deshalb über ein hohes Maß an Eigenerfahrung und persönlicher Glaubwürdigkeit.
  2. Die Beratungsstellen unterliegen keiner Ausrichtung auf isolierte Fragestellungen oder Fachgebiete und können Hilfesuchenden deshalb einen vollständigen Überblick verschaffen. Sie verfügen über die erforderliche Unabhängigkeit, um gemeinsam mit ihren Klienten individuell und umfassend nach den besten Lösungen zu suchen.
  3. Fachkompetenz erhält die Beratung zum einen durch eine gezielte und umfangreiche Ausbildung der Berater im Rahmen des Projektes, zum anderen durch die enge Einbindung in ein Netzwerk professioneller Angebote und Anlaufstellen.
  4. Die Arbeit der einheitlich ausgebildeten Berater lässt sich sehr effektiv und wirtschaftlich unterstützen. Das Projekt wird sowohl ein einheitliches Dokumentationssystem als auch eine Informationsplattform im Internet zur Verfügung stellen.

Anlässlich der Übergabe der Abschlusszertifikate an die ersten 44 Teilnehmer des Projektes "Wir sehen weiter" in der Landesgeschäftsstelle des Blinden- und Sehbehindertenvereins Westfalen (BSVW) in Dortmund sagte der nordrhein-westfälische Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU): "Ich kann Ihnen nur sagen, dass wir in unserer Gesellschaft über die Sozialversicherungen und auch über den Staat eine Menge Anstrengungen unternehmen, um die Lebenssituation von Menschen mit Handicaps zu verbessern. Was der Staat aber nie kann, ist mit seinen Maßnahmen den Menschen eine emotionale Zuwendung zu geben." Damit benennt er sehr deutlich den zentralen Mehrwert der Beratung innerhalb der Selbsthilfe. Aus Betroffenenkompetenz und persönlicher Zuwendung entsteht ein tragfähiges Miteinander, das mehr als alles andere dazu beitragen kann, das Selbstvertrauen und die Zuversicht der Hilfesuchenden zu stärken.

Fachlich qualifizierte Beratung gab und gibt es in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe natürlich auch außerhalb des Projektes "Wir sehen weiter". Warum wird dem Projekt trotzdem eine so große Bedeutung beigemessen? Auf diese Frage ging Klaus Hahn, Vorsitzender des BSVW, mit einem sehr anschaulichen Vergleich ein: "Ob ich in Buenos Aires, San Francisco oder Wattenscheid zu McDonald's gehe und einen Hamburger bestelle, ist egal. Ich weiß immer genau, was ich will und was ich bekomme. Ist das auch so, wenn ich in Hückeswagen, Kattenvenne oder Piewitzheide die Beratung des Blinden- und Sehbehindertenvereins brauche? Klare Antwort: Bisher nicht."

Aber das soll sich nun ändern. Die am 17. Januar 2009 vom Sozialminister persönlich überreichten Zertifikate waren nicht nur die ersten im Projekt, sie trugen auch erstmals den Hinweis: "Die Ausbildung erfüllt die Standards der Qualifikation für Beratende beim Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. und seinen Landesvereinen". Damit beginnt eine in unserem Verband lange herbeigesehnte neue Phase in der Beratungsarbeit: Wer sich in Deutschland an einen im DBSV zertifizierten Berater wendet, kann sich darauf verlassen, dass er sich einem Menschen anvertraut, der auf einem einheitlich hohen Standard ausgebildet wurde. Zugleich erfahren die Berater  –  auch diejenigen, die schon lange dabei sind  –  Handlungssicherheit für ihr Tun: Sie können ihrer engagierten Tätigkeit in der Gewissheit nachgehen, dass sie über das Handwerkszeug verfügen, das die Expertenkommission des DBSV bei der Festlegung der bundesweiten Standards für erforderlich gehalten hat.

Hinzu kommt ein für den gesamten Verband wichtiger Nutzen: Garantierte Verlässlichkeit bei der Beratung von Hilfesuchenden bedeutet gleichzeitig auch gesteigerte Verlässlichkeit des DBSV und seiner Untergliederungen für öffentliche Partner. Auch zu diesem Thema fand Minister Karl-Josef Laumann deutliche Worte: "Die Behindertenpolitik, die ich zur Zeit zu verantworten habe, muss eine klare Richtschnur haben, nämlich die, dass niemand gesellschaftlich ausgeschlossen werden darf, weil er behindert ist. Jeder Mensch hat einen Anspruch auf Teilhabe und Schutz in unserer Gesellschaft. Ich glaube im Übrigen, dass dies eine Tugend zur Voraussetzung macht, nämlich dass Politik für Behinderte verlässlich sein muss. Und ich bin fest davon überzeugt, dass sie verlässliche Institutionen braucht wie die Blinden- und Sehbehindertenvereine hier in Nordrhein-Westfalen."

Warum sollte das von den Verantwortlichen in anderen Bundesländern für das Verhältnis zu den dortigen Blinden- und Sehbehindertenvereinen anders gesehen werden? Wenn sich die Selbsthilfe zwischen den gesellschaftlich und politisch verantwortlichen Stellen mit ihren enormen Fördermöglichkeiten auf der einen Seite und den hilfesuchenden Betroffenen und ihren Angehörigen auf der anderen Seite positioniert, können langfristig genau die Bedingungen entstehen, die die Vereine für eine optimale Arbeit vor Ort benötigen. Ganz abgesehen davon, dass eine institutionell unterstützte Beratungstätigkeit den Ortsvereinen und Bezirksgruppen viele Angebote erst ermöglicht oder ermöglichen würde, die zwar nicht auf die Mitgliedergewinnung ausgerichtet sind, aber doch zu einem Zuwachs an Mitgliedern führen können. Was spricht dagegen, dass zufriedene Beratungsklienten in die Vereine eintreten, um dauerhaft von anderen Leistungen der Vereine zu profitieren? Ein über eine gelungene Beratung hergestellter Kontakt ist sicher nicht der schlechteste.

"Ich bin der Meinung, dass wir sehen müssen, dass das hier keine Eintagsfliege ist, sondern dass solche Maßnahmen durchaus zur Regel werden können": Die Worte, mit denen Minister Laumann am Ende des ersten Ausbildungsjahres Resümee zog, dürften weder die anwesenden Vereinsvorsitzenden der drei nordrhein-westfälischen Verbände noch die Verantwortungsträger außerhalb des Landes überhört haben. In Nordrhein-Westfalen begann die Zukunft, als der zweite Ausbildungsjahrgang am 31. Januar 2009 an den Start ging. Wenige Tage zuvor wurde die erste "Wir sehen weiter"-Beratungsstelle in Bochum-Wattenscheid eröffnet. Eine Reihe weiterer Beratungsstellen sind bereits eingerichtet oder fest geplant, zum Teil in eigenen Räumen der Vereine, zum Teil in öffentlichen Gebäuden wie Rathäusern oder Geschäftsstellen großer Krankenkassen. An einigen Orten verhandeln die frisch zertifizierten Berater auch mit Augenarztpraxen. Mit dem lebhaften Engagement der Teilnehmer des Jahrgangs 2008 und der guten Medienresonanz fällt es nicht schwer, eine positive Bilanz zu ziehen: Sehen wir also weiter, in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus!

Klaus Hahn, Vorsitzender des BSVW und Mitglied des DBSV-Präsidiums  
Günter Seidenberg, Landesgeschäftsführer des BSVW  


Dazu Bilder:

    • Klaus Hahn, BSVW-Vorsitzender, betont die Bedeutung bundesweit einheitlicher Beratungsstandards
    • Feierliche Zertifikatsübergabe: Sozialminister Karl-Josef Laumann mit einer Absolventin des Projekts "Wir sehen weiter"

Internationales:

Europa in fünf Schritten: Wie die Europäische Union arbeitet

Politische Prozesse sind für den Außenstehenden oft nur schwer zu verstehen. Das gilt ganz besonders auf europäischer Ebene, wo die Interessen von derzeit 27 Ländern unter einen Hut gebracht werden müssen. Welche Organe die Politik der EU gestalten und wie sie zusammenarbeiten, ist das Thema des zweiten Teils der "Gegenwart"-Reihe über die Europäische Union.


Die Europäische Union ist ein kompliziertes institutionelles Geflecht, das man sich wie die Fassade eines griechischen Tempels vorstellen kann: Der Europäische Rat als oberstes politisches Entscheidungsorgan ist das spitz zulaufende Dach. Ministerrat und Europäische Kommission sind die beiden tragenden Säulen, das Europäische Parlament schließlich bildet das Fundament der Konstruktion.

Viele nationale Gesetze, die unseren Alltag betreffen, sind das Ergebnis von Entscheidungsprozessen auf europäischer Ebene. Europäische Kommission, Parlament und Ministerrat wirken bei der Gesetzgebung eng zusammen und arbeiten Richtlinien und Verordnungen aus, die die Mitgliedstaaten innerhalb festgelegter Fristen auf nationaler Ebene umsetzen müssen. Die gesetzgeberische Arbeit der EU reicht von der Sozialpolitik über Arbeits- und Verbraucherrechte bis hin zum Umweltschutz.

Der Europäische Rat

Beginnen wir mit dem Europäischen Rat, dem obersten Entscheidungsgremium der Europäischen Union. Ihm gehören die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer sowie der Präsident der EU-Kommission an. Der Europäische Rat tritt mindestens zweimal im Jahr zusammen, um Grundsatzentscheidungen zu fällen sowie Leitlinien und Ziele der künftigen Unionspolitik festzuschreiben. Vom Europäischen Rat wird auch der Präsident der EU-Kommission ernannt, der gemeinsam mit seinen Kommissaren vom EU-Parlament bestätigt werden muss. Die Präsidentschaft des Rates wechselt halbjährlich; gemeinsam mit dem für die Außenpolitik zuständigen Kommissar und einem außenpolitischen Beauftragten vertritt der Ratspräsident die EU nach außen.

Den Vorsitz im Europäischen Rat hat gegenwärtig Tschechien inne. Das Thema der Präsidentschaft lautet "Europa ohne Barrieren". Dabei geht es dem tschechischen Regierungschef Mirek Topolanek jedoch weniger um die Belange behinderter Menschen als vielmehr um die Annäherung der Länder des westlichen Balkans und die Intensivierung der Beziehungen zu den osteuropäischen Nachbarstaaten der EU.

Der Rat der Europäischen Union

Der Rat der Europäischen Union  –  auch Ministerrat genannt  –  ist das wichtigste Entscheidungsgremium der EU. Er besteht aus den Fachministern der Mitgliedstaaten. Diese kommen in der Regel viermal jährlich zu Treffen zusammen, an denen pro Land ein Minister teilnimmt. Die Tagesordnung bestimmt die Zusammensetzung des Rates: Fragen der Außenpolitik werden vom Allgemeinen Rat behandelt, wirtschaftliche Fragen vom Rat für Wirtschaft und Finanzen, Agrarfragen vom Rat für Landwirtschaft und Fischerei. Die wichtigste Aufgabe des Ministerrates ist die europäische Gesetzgebung. Er entscheidet über Gesetzesvorschläge der Europäischen Kommission. Gemeinsam mit dem Parlament ist der Ministerrat auch für die Genehmigung des EU-Haushalts zuständig.

Je nach Rechtsakt entscheidet der Rat mit einfacher, qualifizierter Mehrheit oder in besonders wichtigen Fragen auch einstimmig, wie zum Beispiel bei Änderungen der EU-Verträge, Entscheidungen über den Beitritt neuer Mitgliedsländer oder der Beschließung einer neuen gemeinsamen Politik. Praktisch bedeutet dies, dass die Entscheidung mit dem Votum eines einzigen Landes blockiert werden kann. Mit zunehmender Größe der EU erweist sich diese Regelung als immer problematischer. Die geplante Reform der EU sah vor, dass die meisten Fragen mehrheitlich entschieden werden sollen. Das Vertragswerk liegt jedoch auf Eis, nachdem die Verfassung im Jahre 2005 am Widerstand Frankreichs und der Niederlande scheiterte und der Vertrag von Lissabon im vergangenen Jahr durch Irland abgelehnt wurde.

Die Europäische Kommission

Die Europäische Kommission ist die Regierung der Europäischen Union. Sie besteht aus einem Präsidenten sowie einem Kommissar je Mitgliedsland. Der gegenwärtige Präsident heißt José Manuel Barroso und kommt aus Portugal. Die Kommissare werden auf fünf Jahre von den Mitgliedsländern ernannt und müssen vom Europäischen Parlament bestätigt werden. Sie dienen allein der Union, sind also gegenüber ihren Herkunftsländern unabhängig. Jeder Kommissar betreut ein Ressort. Für Deutschland wurde Günter Verheugen in die Kommission entsandt, wo er das Ressort für Unternehmen und Industrie leitet. Verheugen ist außerdem einer der Vizepräsidenten der Kommission.

Aufgabe der Kommission ist die Umsetzung der EU-Verträge. Sie erarbeitet Gesetzesvorschläge (Richtlinienentwürfe), die vom Ministerrat beschlossen und in der Regel vom Europäischen Parlament gebilligt werden müssen. Daneben überwacht die Kommission die Anwendung der EU-Gesetze und des Haushalts. Als Hüterin der Verträge sorgt sie gemeinsam mit dem Europäischen Gerichtshof dafür, dass das Gemeinschaftsrecht befolgt wird.

Das Europäische Parlament

Das EU-Parlament ist die demokratische Vertretung der EU  –  vergleichbar mit dem Deutschen Bundestag. Die Abgeordneten werden alle fünf Jahre in direkter Wahl gewählt. In der laufenden Legislaturperiode umfasst das Parlament 785 Abgeordnete, die länderübergreifende Fraktionen bilden. Die Plenarsitzungen finden in Straßburg und Brüssel statt. Auch das Europäische Parlament hat einen Präsidenten, der das Organ nach außen vertritt und die Sitzungen leitet. Der gegenwärtige Präsident heißt Hans-Gert Pöttering und kommt aus Deutschland.

Zwar ist das EU-Parlament nicht mit den gleichen Befugnissen wie die nationalen Parlamente ausgestattet, sein Einfluss ist aber im Laufe der Zeit stetig gewachsen. Gemeinsam mit dem Ministerrat ist das Parlament für die Gesetzgebung zuständig. Anders als der Deutsche Bundestag darf das Parlament keine eigenen Gesetze vorlegen, sondern kann lediglich zustimmen oder ablehnen. Knapp die Hälfte der Gesetze ist zustimmungspflichtig.

Die gesetzgeberische Arbeit des Europäischen Parlaments findet auf drei Ebenen statt: Das "Verfahren der Zusammenarbeit" wurde 1987 eingeführt und spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle. Das Parlament kann hiernach allenfalls Änderungen zu den von der Kommission vorgelegten Richtlinien vorschlagen. Daneben besteht seit 1987 das "Zustimmungsverfahren", das die Zustimmung des Parlaments zu einem von der Kommission ausgehandelten Abkommen oder zu Vorschlägen für eine Erweiterung der Europäischen Union vorsieht.

Das wichtigste Gesetzgebungsverfahren in der Europäischen Union ist das 1992 durch den Maastrichter Vertrag eingeführte "Mitentscheidungsverfahren", das dem Parlament eine dem Ministerrat gleichwertige Stellung einräumt. Das Verfahren findet Anwendung in einer Vielzahl verschiedener Politikbereiche wie Beschäftigung, Gesundheit, Kultur und Verbraucherschutz. Das Parlament kann Rechtsvorschläge zurückweisen, wenn eine absolute Mehrheit der Abgeordneten den "gemeinsamen Standpunkt" des Rates in zweiter Lesung ablehnt. Für diesen Fall sieht der EU-Vertrag ein kompliziertes Vermittlungsverfahren vor.

Neben diesen EU-Organen gibt es weitere Institutionen, die für das Verständnis der EU wichtig sind, die jedoch überwiegend beratende Aufgaben haben oder für die politischen Entscheidungsprozesse weniger relevant sind. Hierzu zählen der Wirtschafts- und Sozialausschuss, der Ausschuss der Regionen, der Europäische Gerichtshof, der Europäische Rechnungshof sowie die Europäische Zentralbank.

Hans Kaltwasser  
Referent des DBSV für internationale Zusammenarbeit

Biete DAISY, nehme Alltagstricks

DBSV beteiligt sich an EU-Projekt "Intergen" zur Wissensvermittlung zwischen den Generationen


Ob jung oder alt, in jeder Altersgruppe entwickeln blinde und sehbehinderte Menschen ihre eigenen Fähigkeiten, mit denen sie ihren Alltag meistern  –  und die Berufstätigen auch ihren Arbeitsalltag. Dabei verfügen die Jüngeren oft über ausgezeichnete Computerkenntnisse und wissen, wie sie mit dem Internet und elektronischen Hilfsmitteln umgehen. Begeistert geben Sie ihr Know-how an die Älteren weiter. Umgekehrt profitieren die Jüngeren vom Wissen der Älteren, die ihnen Alltagstricks  –  vom Einkaufen bis zum Putzen  –  beibringen.

Dieser Wissenstransfer zwischen den Generationen steht im Mittelpunkt des auf zwei Jahre angelegten Projektes "Intergen", das Partnerländer der Europäischen Blindenunion (EBU) unter Federführung des EBU-Departments in Paris organisieren. Das Projekt finanziert sich aus Fördermitteln der Europäischen Union. Neben dem DBSV beteiligen sich Blindenorganisationen aus Italien und der Türkei, die bis Ende 2009 Tagesseminare zu Themen aus den Bereichen Haushalt und Elektronik veranstalten.

Es überrascht kaum, dass dabei auch das Thema DAISY eine Rolle spielt. So organisiert der DBSV Workshops, in denen junge Teilnehmer ihre älteren Mitstreiter von den Vorzügen von DAISY überzeugen und ihnen den Gebrauch der auf dem Markt erhältlichen Geräte und der DAISY-Software zeigen. Die aus den Seminaren gewonnenen Ergebnisse werden dokumentiert und vor Projektabschluss in einem weiteren Seminar erprobt und ausgewertet. Insgesamt sollen Trainingskonzepte entstehen, die in Rehabilitationseinrichtungen oder auch bei älteren Menschen zuhause Anwendung finden. Um die Gruppe der Teilnehmer überschaubar zu halten, ist jedes Seminar für zwölf Personen konzipiert. Sechs junge und sechs ältere blinde oder sehbehinderte Menschen beiden Geschlechts treten jeweils zu zweit in den Erfahrungsaustausch.

Stefan Müller  
Redaktion "Gegenwart"

LPF-Tipps in der "Gegenwart":

Nähen  –  oft fehlt die "dritte Hand"

Beim Einfädeln des Fadens in eine Nähnadel, egal ob es sich um eine herkömmliche Nähnadel oder um eine Blindennähnadel handelt, fehlt oft die dritte Hand. Nehmen Sie deshalb zum Fixieren einen Wein-/Sektkorken oder einen Korkuntersetzer. Die Nähnadel auf den Korken gesteckt, haben Sie zum Einfädeln Ihre zwei Hände zur Verfügung. Probieren Sie es aus  –  es geht wirklich viel leichter.

Beim Einfädeln in eine herkömmliche Nähnadel wird in der Regel ein Einfädler zu Hilfe genommen. Dann stellt sich das Problem, den weichen, dünnen Faden durch den Einfädler zu geben. Mit einer Stecknadel geht es viel einfacher. Wickeln Sie das Fadenende um die Stecknadel, der Faden bleibt am Stecknadelkopf hängen und Sie führen dann die Steck-nadel durch den Einfädler, der bereits im Nadelöhr steckt. Nun nehmen Sie den Faden wieder von der Stecknadel und Sie können anschließend den Einfädler aus der Nähnadel ziehen. Der Faden ist eingefädelt. Viel Erfolg!

Jacqueline Boy und Christel Burghof  
Rehabilitationslehrerinnen für LPF

Tourismus:

Urlaub für alle

Die Koordinationsstelle Tourismus im DBSV präsentiert sich erstmalig auf der ITB


Vom 11. bis 15. März 2009 findet auf dem Berliner Messegelände die 43. Internationale Tourismusbörse statt. Die ITB ist die weltweit größte Reisemesse, eine Kombination aus Fachausstellung, Publikumsmesse und internationalem Kongress. Vor wenigen Jahren wäre es noch undenkbar gewesen, dass sich die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe hieran beteiligt. Doch mit der Gründung der Koordinationsstelle Tourismus im DBSV (KosT) im November 2006 haben sich die Vorzeichen geändert.

In der KosT haben sich die Tourismusbeauftragten der Landesorganisationen des DBSV sowie eine Vertreterin des DVBS (Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf) zusammengeschlossen. Neben der Sammlung von Informationen über geeignete touristische Angebote stellt sich das Fachgremium der Aufgabe, die Unternehmen der Tourismusbranche, deren Verbände und die Politik für die Belange blinder und sehbehinderter Menschen zu gewinnen. Dabei wird immer wieder deutlich, dass es auch den willigen Leistungsanbietern an Informationen über die besonderen Bedürfnisse dieser speziellen Zielgruppe fehlt.

Im Juni 2008 veranstaltete die KosT im Heilbad Heiligenstadt ihre erste öffentliche Konferenz, deren Schirmherrschaft der Thüringer Ministerpräsident übernahm (vgl. "Gegenwart" 9/2008). Das Thema lautete: "Naturlandschaften barrierefrei für blinde und sehbehinderte Besucher". Die zuvor erarbeiteten Empfehlungen für barrierefreie Spazier- und Wanderwege wurden mit Betreibern von Naturparks diskutiert. Inzwischen wurden die Ergebnisse auf der Internetseite www.tourismus.dbsv.org veröffentlicht. Dort sind auch die Empfehlungen für barrierefreie Museen und Ausstellungen zu finden.

Doch zurück zur ITB: Seit 2007 gibt es Kontakte zur veranstaltenden Messegesellschaft Berlin, die deutlich darum bemüht ist, dem Thema "Urlaub für alle" einen hohen Stellenwert einzuräumen. Dass es die Verantwortlichen ernst meinen, zeigen nicht zuletzt die sehr günstigen Konditionen, die dem DBSV gewährt wurden. Und so kann die KosT in diesem Jahr erstmalig Flagge zeigen  –  in Halle 7 an einem gemeinsamen Stand mit der Firma ILIS-Leitsysteme und der Nationalen Koordinationsstelle Tourismus für alle e.V. (NatKo), in deren Vorstand die KosT aktiv ist.

Die KosT wird ihre Empfehlungen für Museen und Ausstellungen sowie für Spazier- und Wanderwege präsentieren. Die NatKo wird gute Beispiele für barrierefreien Tourismus vorstellen, ILIS-Leitsysteme Orientierungshilfen für blinde und sehbehinderte Menschen. Gern hat der DBSV auch das Angebot der Messegesellschaft angenommen, sich an einer Podiumsdiskussion zu beteiligen, die während des Messekongresses am 12. März 2009 stattfindet.

Mit der erstmaligen Repräsentanz des DBSV auf der internationalen Tourismusmesse wird ein weiterer wichtiger Schritt getan, um auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Touristen aufmerksam zu machen. Allein die Tatsache, dass der DBSV im Ausstellerverzeichnis der ITB erscheint, führte bereits zu Anfragen von Journalisten. Das spricht dafür, dass die Messe der ideale Ort ist, um neue Kontakte für die Lobbyarbeit zu knüpfen und blinde und sehbehinderte Reisende als Zielgruppe im öffentlichen Bewusstsein zu verankern.

Dr. Rüdiger Leidner und Dr. Jürgen Trinkus  
Koordinationsstelle Tourismus im DBSV


Dazu Bild: Die weltweit größte Reisemesse zieht inzwischen rund 180.000 Besucher an  –  Reiseexperten und Reiselustige

Testlabor:

Küchengeräte: der Allesschneider

Allesschneider sind in vielen Küchen zu finden, wo sie gerade blinden und sehbehinderten Menschen wertvolle Dienste leisten. Das "Testlabor" hat zwei Modelle unter die Lupe genommen und gibt Hinweise, worauf man beim Kauf achten sollte.


Allesschneider verfügen über ein rotierendes Messer, mit dessen Hilfe zum Beispiel Brot, Wurst oder Käse in Scheiben geschnitten wird. Die Dicke der Scheiben wird durch eine Blende bestimmt, deren Abstand zum Messer mittels Drehknopf eingestellt wird. Das Schneidgut wird auf einem Gleitschlitten gegen das Messer bewegt und ist dabei so an der dem Messer abgewandten Seite zu führen, dass die Hand nicht in Gefahr geraten kann. Geht das Schneidgut zur Neige, wird ein so genannter Restehalter dahinter gesetzt, um das verbliebene Stück aufzuschneiden. Gearbeitet wird meist rechtshändig von rechts nach links, während die linke Hand die Schaltung betätigt. Es gibt Empfehlungen, blinde und sehbehinderte Menschen sollten nur handkurbelbetriebene Allesschneider verwenden. Jedoch hängt ein unfallfreies Arbeiten nicht von der Antriebstechnologie, sondern von der persönlichen Sorgfalt ab, mit der gearbeitet wird.

Allesschneider sind in großer Auswahl und innerhalb einer beträchtlichen Preisspanne zwischen 20 und 350 Euro erhältlich. Das Konstruktionsprinzip ist im Wesentlichen stets das gleiche, jedoch differieren die Geräte erheblich hinsichtlich Material- und Verarbeitungsqualität. Für diesen Test wurden die folgenden Modelle ausgewählt, die typische Fertigungseigenschaften haben:

  • Siemens MS70001  –  Preis: 100 Euro
  • Elta AL 100 N1  –  Preis: 20 Euro

Siemens MS70001

Das Siemens-Modell ist aus Metall gefertigt, mit Ausnahme des Restehalters sowie der Haube über dem Motorblock. An der Frontblende befindet sich ein großer Knopf zum Einstellen der Schnittbreite, der sich gut greifen und drehen lässt. Ein Gehäuse im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Dadurch ist das Messer nicht nur an der Schnittkante, sondern auch oben ungeschirmt, was bei ungeschicktem Hantieren schon an der ruhenden Maschine zu Verletzungen führen kann (so im Verlauf des Tests auch geschehen).

Das Gerät einschließlich des leichtgängigen Schlittens ist robust und solide ausgeführt. Lediglich der Restehalter wirkt etwas schäbig und quietscht beim Bewegen, tut aber zuverlässig seine Pflicht. Der Motorblock verjüngt sich nach oben und in Richtung Messer, damit der Auswurf der Scheiben gut funktioniert. Eine Auffangschale gehört bei diesem Modell nicht dazu.

Beim Siemens-Allesschneider führt die rechte Hand den Schlitten, während die linke die Schaltung betätigt. Der einrastende Schalter befindet sich oben und ist gegen versehentliches Einschalten durch eine Entriegelung an der Rückseite des Geräts geschützt. Die Schaltung lässt sich sehr gut bedienen.

Die Schneidergebnisse waren durchweg gut bis sehr gut. Brot und Wurst ließen sich tadel- los in verschiedenen Stärken schneiden. Große Stücke, zum Beispiel Brotlaibe, drehen sich beim Druck an das Messer nicht weg. Auch beim Einsatz des Restehalters ergeben sich keine Qualitätsunterschiede. Bemerkenswert ist, dass sich auch dünne Käsescheiben schneiden lassen, obwohl Käse durch seine Anhaftung am Messer den Geräten am ehesten zu schaffen macht. Die relativ geringe maximale Schnittbreite von etwa 1,5 Zentimetern erlaubt nur bedingt, Brötchen aufzuschneiden. Man kann sich aber damit behelfen, zwei Schnitte zu machen, wobei eine tadellose Mittelscheibe entsteht.


Elta AL 100 N1

Das Elta-Gerät ist weitestgehend aus Kunststoff gefertigt. In das Gehäuse sind alle Funktionen außer dem Schlitten integriert. Das Messer ist nach oben durch das Gehäuse abgeschirmt, wodurch die Verletzungsgefahr minimiert wird. Auf der Oberseite gibt es ein daumennagelgroßes Fenster mit einem kleinen Zeiger; eine durchlaufende Skala zeigt die Schnittbreite an, die mit einem in die Frontblende eingelassenen Knebelknopf etwas schwergängig einzustellen ist. Schlitten und Restehalter wirken solide. Die Form des Schlittens bedingt, dass die führende Hand weit entfernt vom Messer bleibt.

Der Schlitten wird mit der linken Hand geführt, während die rechte die Schaltung bedient (gewissermaßen ein Linkshändermodell). Die Schalter befinden sich an der abgewandten Seite des Motorblocks  –  die Entriegelung oben und der Schalter hinten. Der Schalter ist ein nicht einrastender Drucktaster. Eine Auffangschale ist beigegeben; es ist aber nicht ersichtlich, wie diese zweckmäßig angebracht werden soll. Beim Test wurde sie einfach davor gestellt, was sich nicht als optimal erwies.

Das Schneiden verläuft langsamer als beim Siemens-Gerät. Die Scheiben  –  ob Brot, Wurst oder Käse  –  geraten stets mehr oder weniger schief. Großflächiges Schneidgut, zum Beispiel Brot, neigt dazu, sich wegzudrehen. Nach mehreren Schnitten kann es zu einer vorstehenden Abrisskante kommen. Besonders schlecht kommt das Elta-Gerät mit Käse zurecht; dünne Scheiben verunglücken völlig. Da die maximale Schnittbreite auch hier bei etwa 1,5 Zentimetern liegt, ist das Aufschneiden von Brötchen nur bedingt möglich. Der Versuch, eine Mittelscheibe abzuschneiden, scheiterte. Leider hakt der Schlitten beim Elta immer wieder aus und muss mit viel Fingerspitzengefühl eingesetzt werden.


Reinigung

Bei beiden Modellen kann das Messer leicht ausgebaut und wieder eingesetzt werden (lediglich eine Verriegelung lösen bzw. festdrehen). Die Reinigung des Messers erfolgte mit einem Lappen unter fließendem Wasser. Dabei muss besondere Vorsicht walten, um sich nicht an der extrem scharfen Schneide zu verletzen.

Das Siemens-Gerät kann durch Verschieben des Schlittens umfassend gereinigt werden; bei Bedarf können Schlitten und Anschlag auch ausgebaut werden. Beim Elta-Gerät kann der Schlitten herausgenommen werden, das Einsetzen ist jedoch mühsam.


Fazit

Von den getesteten Allesschneidern kann das Siemens-Modell mit den genannten minimalen Einschränkungen empfohlen werden. Für das Elta-Gerät sprechen sein niedriger Preis und sein gefälliges Design, was über die funktionellen Mängel aber nicht hinwegtrösten kann.

Abschließend soll noch ein Allesschneider genannt werden, der zwar nicht getestet werden konnte, bei der Besichtigung aber einen besonders guten Eindruck hinterlassen hat. Das Modell Ritter Contura 3 zum Preis von 150 Euro wirkt in seiner Ganzmetallausführung sehr edel und solide. Das Gerät ist leicht geneigt, was die Zuführung des Schneidgutes begünstigt. Bei einer Neuanschaffung sollte dieses Modell trotz seines relativ hohen Preises in Betracht gezogen werden.

Lothar Rehdes  
Förderzentrum für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 030 / 790 13 69 36
E-Mail: rehdes@fzbs.de
www.fzbs.de


Dazu Bild: Mit minimalen Einschränkungen zu empfehlen: der Siemens-Allesschneider MS70001

Menschen:

"Fußball ist eine Religion"

Brasilianische Nationalmannschaft im Blindenfußball


Der Wind blies über das Spielfeld und machte den Spielern zu schaffen. Aber erst, als ein Flugzeug über sie hinwegflog und sie das Spiel unterbrachen, wurde deutlich, wie wichtig die Stille ist: Für die brasilianische Nationalmannschaft im Blindenfußball kommt es auf Geräusche an. In Brasilien ist Fußball eine Religion, und blinde Brasilianer möchten dabei genauso mitmachen wie alle anderen. Mizael Conrado de Oliveira, einer von Brasiliens blinden Fußballstars, begann als Kind zu spielen, an der Blindenschule. "An meinen ersten Tagen hörte ich viel Lärm und Geschrei und fragte: 'Was ist denn hier los?'", erinnert er sich. "Eine der Nonnen antwortete, es sei ein Fußballspiel. Ich fragte: 'Wie ist das möglich, wo wir doch in einer Blindenschule sind?' Sie antwortete: 'Blinde Menschen können auch Fußball spielen.'" Sie können. In dem Ball sind Glöckchen. Einer der Trainer steht hinter dem gegnerischen Tor, um den Angreifer zu führen. Die Sprache ist entscheidend: Jeder Spieler, der in die Offensive geht, muss "Voy" (ich komme) rufen, damit die Verteidiger wissen, dass ein Angreifer kommt. Wenn man nicht "Voy" ruft, ist das ein schweres Foul.

Mit einer der weltweit besten Amateurligen haben die brasilianischen Blindenfußballer alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: regionale Pokale, Goldmedaillen, Weltpokale. "Es ist egal, ob du sehen kannst oder nicht", ergänzt Marcos José Alves Felipe, neues Mitglied in der Mannschaft. "Du musst nur jedem in der Mannschaft vertrauen."

"Ein beliebter Streich bei den großen Turnieren ist, die Trikots durcheinander zu bringen", sagt der sehende Torwart Andreonni Fabrizius Farias do Rego und erklärt weiter, dass die erfahrenen Spieler irgendwo in ihr Trikot einen Knopf oder Faden einnähen, um es wiederzuerkennen. "Das gemeinschaftliche Leben hat Bindungen geschaffen, die genauso eng sind wie in einer Familie." Obwohl sich die Spieler nicht sehen können, gibt es viel Teamwork, Vertrauen und Geschicklichkeit auf dem Spielfeld, die Spielbewegungen sind schnell und flüssig. Der Jubel nach einem Tor ist wie beim normalen Fußball, nur zeitversetzt. Die Spieler können nicht sehen, wenn sie ein Tor geschossen haben, aber durch die Netzberührung des Balls und die Reaktion der Zuschauer begreifen sie es schnell und jubeln.

"Wenn du ins Stadion gehst", erklärt Mizael, "spürst du die Spannung, du kannst das Spiel hören, und selbst wenn du es nicht mit den Augen siehst, siehst du es doch."

Übersetzung: Irene Klein  


Menschen aus aller Welt

Eine Serie von Porträts blinder und sehbehinderter Menschen in Kooperation mit "Colors Magazine". Abdruck mit freundlicher Genehmigung von "United Colors of Benetton" aus "Without Colors  –  dedicated to the blind and visually impaired".

"Colors Magazine" Nr. 72 (zweisprachig: Englisch plus Italienisch, Spanisch oder Französisch) kann inkl. CD zum Preis von 10 Euro bestellt werden bei:

STAFF Srl, via Bodoni 24
20090 Buccinasco (MI), Italien
Tel.: 00 39 / 02 45 70 24 15
Mail: abbonamenti@staffonline.biz
www.colorsmagazine.com


Dazu Bilder:

    • Eine Gruppe junger Fußballer sitzt mit gegrätschten Beinen auf dem Spielfeld. Die Männer dehnen sich, indem sie mit den Händen nach ihren Fußspitzen greifen. Auf der Rückseite ihrer Trikots steht "Brasil".
    • Ein Fußballfeld mit einem hohen Maschendrahtzaun, im Tor ist ein zweites kleineres Tor aufgebaut. Konzentriert streckt der Torwart seine Hände dem Ball entgegen. In der linken oberen Ecke des Fotos sieht man das ausgestreckte Schussbein des Gegenspielers.

Kultur:

Blindfische und Sehfische

Am Anfang war die Idee, ein Theaterstück über die Tücken des Optischen zu entwickeln. Vieles ist nicht, was es scheint, und wer sieht, kann noch lange nicht erkennen.
Um dieses Thema kreist ein Hamburger Theaterprojekt mit blinden und sehenden Menschen. Zwei Schauspielerinnen und der Regisseur erzählen von ihren Erfahrungen.


Wer mit wem, warum und wann  –  am Ende waren es Motive aus Shakespeares "Sommernachtstraum", die den Rahmen für das Theaterstück mit blinden und sehenden Schauspielern bildeten. In einer Schreibwerkstatt mit Theaterübungen und Improvisationen ging es unter Leitung des Regisseurs und Theaterpädagogen Jörn Waßmund auf gemeinsame Entdeckungsreise. Erfahrungen machten beide Seiten: Die einen realisierten, dass in der Alltagssprache ständig optische Ausdrücke benutzt werden, den anderen wurde bewusst, welche große Bedeutung das Äußere und die Körpersprache haben können. Mit seinem Verwirrspiel bei Licht und Dunkelheit und dem "Sehen" des idealen Liebespartners erwies sich der "Sommernachtstraum" als ideale Ausgangsbasis für einen Theaterabend. In poetischem wie frech-witzigem Spiel eröffnet sich ein ganz eigener Reigen um die Sehnsucht nach Liebe und die Lust am Theaterspielen.

"Blindfische und Sehfische  –  ein Stück überaus frei nach Shakespeare": Im September 2008 hatte das Projekt Premiere und wurde vom NDR für "sehenswert" befunden. Im Rahmen der Tour de Braille und anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg kommt die Produktion im März erneut auf die Bühne.


"Ich lernte Gesten und Mimiken"

Das Theaterprojekt fand ich gleich interessant, da Blinde und Sehende mitwirken sollten. Ich mag es nicht, mich nur mit Blinden abzuschotten. Auf der Bühne zu stehen, war für mich nicht wirklich etwas Besonderes, sieht man mal von der Freude ab, die ich am Theaterspielen habe. Ich finde es einfach spannend, wie ein Publikum reagiert, nirgendwo bekommt man das so sehr mit wie beim Theaterspielen. Jedes Mal ist die Reaktion  –  ein Raunen, ein Seufzen, ein Erschrecken, ein Lachen, ein Schmunzeln  –  wieder etwas Besonderes. Eine größere Besonderheit war für mich, mit sehr vielen Sehenden auf der Bühne zu stehen. Hier lernte ich Gesten und auch Mimiken, die mir aufgrund meiner Geburtsblindheit vorher nicht bewusst oder bekannt waren.

Auch wenn ich in meinem Privatleben mehr mit Sehenden als mit Blinden zu tun habe, ist das Theaterspielen doch etwas anderes. Allein die Tatsache, dass Sehenden oft nicht bewusst ist, dass wir keine Gesten verwenden, stellte uns vor die eine oder andere skurrile Situation. Erst waren die Schauspieler unsicher, aber nach und nach wurden Blockaden abgebaut und wir begannen zusammen zu agieren. Da wurden Gesten gelehrt, ein Gang einstudiert, viel geredet, und auch die sehenden Darsteller spielten mal mit verbundenen Augen, damit sie umgekehrt erleben, wie wir uns bewegen oder wo Schwierigkeiten sind.

Mir hat es sehr viel Freude gemacht, mit Sehenden zusammen zu spielen. Von mir aus hätte ich auch die einzige Blinde unter Sehenden sein können, da ich die Interaktion zwischen beiden Seiten sehr wichtig finde.

Janine Zehe (29)  
blinde Laienschauspielerin


"Während der Proben verlor sich meine Scheu"

"Das ist der Vorteil bei euch Sehenden: Ihr könnt Sachen miteinander machen, ohne euch anzufassen." Diese Bemerkung meiner blinden Schauspielkollegin schrieb ich einmal nach den Proben in mein Notizbuch. Der Satz steht für das, was unsere gemeinsame Arbeit ausgemacht hat: herauszufinden, wie wir miteinander Theater spielen können.

In der dramatischen Darstellung wird, wann immer es möglich ist, Gesprochenes durch Handlung ersetzt. Damit die sehenden und blinden Schauspieler und Zuschauer die Handlung gleichermaßen verfolgen können, haben wir uns oft überlegt, wie wir Handlungen hörbar machen können. Da gibt es zum Beispiel einen Blumenstrauß, der herumgereicht wird und in einem knisternden Papier steckt, damit man ihn im Raum orten kann.

Eine Herausforderung war auch das Spielen einer Liebesszene mit einer Frau. Angelehnt an den "Sommernachtstraum" gibt es diese erotische Passage in einer Art Traumsequenz. Meine Spielpartnerin und ich haben uns dieser intimen Szene zunächst mit einer tänzerischen Choreografie genähert. Daraus ist schließlich eine sowohl sinnliche wie auch kunstvolle Darstellung geworden, was nicht zuletzt daran liegt, dass uns unser Cellist Niko eine wunderbare musikalische Untermalung gegeben hat.

Auch auf persönlicher Ebene hat das Zusammenspiel uns allen viel gegeben. Die Nichtsehenden waren natürlich geübter im Umgang mit Sehenden als umgekehrt. Anfangs schüchtern, ließ ich mich auf die Situation ein. Während der Improvisationen und Proben verlor sich meine Scheu. Wir entwickelten ein Bewusstsein als Gruppe. Jeder trug Eigenes bei. Die Aufführungen schließlich waren der Höhepunkt unserer gemeinsamen Arbeit. Sie haben unglaublich viel Spaß gemacht und ich freue mich auf die kommenden Vorstellungen.

Anna-Karina Handke (24)  
Schauspielerin


"Hommage an das menschliche Sehnen und Suchen"

Zuerst wollte ich aus den Tücken des Optischen ein Theaterstück entwickeln: Allzu oft täuscht das, was uns Sehenden ins Auge sticht. So kauft man etwas wegen des äußeren Scheins, verliebt sich in jemanden ob seiner hübschen Augen oder attraktiven Kleidung und liegt häufig daneben. Sehen und Nichtsehen meinte da das Erkennen dessen, was dahinter steckt. Dann aber kam die Idee, das Nichtsehen wörtlich zu nehmen: Blinde mit ins Boot zu holen, ein Theaterprojekt mit ausgebildeten sehenden Schauspielern und blinden oder sehbehinderten Laiendarstellern zu starten.

Es begann eine gemeinsame und erfahrungsreiche Theaterreise mit einer Schreibwerkstatt, theaterpädagogischem Training, Improvisationen und vielen Gesprächen. Da musste auf der Seite der Sehenden erst mal mit Unsicherheiten in Bezug auf Sprache aufgeräumt werden. Darf man zu einem Blinden sagen: "Ich sehe das anders" oder "Schau mal"? Na klar, unnötige politische Korrektheit. Dazu hörten die Sehenden so manchen Blindenwitz, der Lust machte, in das Stück selbstironische Momente einzubauen.

Für die Blinden war das Theatertraining mit Gesten und Körperhaltungen höchst spannend, geradezu erheiternd. Sie erfuhren, welche Macht sichtbare Zeichen von Körper und Gesicht für die Sehenden haben oder welch große Bedeutung der Kleidungsstil hat. Und immer wieder gab es in den Proben Situationskomik, wenn ich etwa im Eifer des Gefechtes mit dem ausgestreckten Arm auf einen Ort im Raum zeigte und sagte: "Geht mal dort hin." So entstand das Stück: als Hommage an das menschliche Sehnen und Suchen  –  mit "offenen Augen", "blind" oder eben auch selbstironisch.

Für mich war es mein bisher erfahrungsreichstes Projekt. Es war toll, wie gut das Miteinander von Sehenden und Nichtsehenden, aber auch mit professionellen Schauspielern und Laiendarstellern funktionierte. Integration pur. Ich bin sehr dankbar dafür.

Jörn Waßmund (43)  
Regisseur


Blindfische und Sehfische

13. und 14. März 2009, 20 Uhr

Hamburg, Kulturbühne Bugenhagen

Eintritt: 12 Euro, ermäßigt 9 Euro

Telefonische Karten-Reservierungen unter 040 / 639 470 41/42

Mit Katharina Friese, Bernard Geiter, Anna-Karina Handke, Daniela Hoppe, Heiko Kunert, Michael Kaphengst, Berbel Köpke, Christel Marzillier, Elena Sanchez, Janine Zehe, Susanne Kränz und Arash Beigi-Khusani

Regie und Text: Jörn Waßmund


Dazu Bilder:

    • Janine Zehe sitzt mit einem Teddybären im Arm auf dem Boden  –  um sie herum vier Schauspieler, die sich auf allen Vieren nähern
    • Entdeckte neue Horizonte im Zusammenspiel mit Nichtsehenden: Schauspielerin Anna-Karina Handke
    • Ein Hilfsmittel wird zur Requisite: vier Laienschauspieler beim Blindenstockballett

Medien:

"Nach unten steigen und nach oben fallen"

Sie hat immer eine Frage mehr als Antworten. Sie möchte konventionelle Denkräume verlassen und unbekannte Sichtweisen erkunden  –  für sich und für andere. Jennifer Sonntag ist Sozialpädagogin, Ex-Punk, Grenzgängerin, Kämpferin, Model, Moderatorin und Autorin. Im März erscheint ihr Buch "Verführung zu einem Blind Date" auch als DAISY-CD.


Jennifer Sonntag ist es gewohnt, dass sie alle Blicke auf sich zieht. Früher war sie in der Punkszene unterwegs, hatte bunte Haare und trug betont zerschlissene Sachen. Sie scherte sich nicht darum, gut auszusehen. Heute lebt die groß gewachsene, gertenschlanke Frau ihr Faible für Schwarz aus, trägt gern Korsagen, wallende Kleider, auffälligen Schmuck. "Ich bin ein Ästhet", sagt sie und ergänzt: "dummerweise erst jetzt." Denn die 29-Jährige kann nicht sehen, welche Wirkung sie auf ihre Mitmenschen hat. Während ihres Studiums erblindete sie. Ohne die Rückmeldung vom Spiegel und von anderen sei es, als schwebe man durch eine eigene Welt. "Man darf das Vertrauen in sein Selbstbild nicht verlieren", sagt sie. (Textausschnitt von Antonie Städter, dpa)

Geboren wurde Jennifer Sonntag 1979 in Halle an der Saale. Bereits in ihrer frühen Jugend erklärte sie es sich zur Aufgabe, die Gesellschaft für sozial benachteiligte Mitmenschen zu sensibilisieren. Was lag da näher, als die Berufung zum Beruf zu machen? Jennifer Sonntag studierte Sozialpädagogik an der Fachhochschule Merseburg  –  mit dem Ziel, in der Sucht- und Drogenarbeit tätig zu werden. Eine Zäsur in ihrem Leben bedeutete ihr immer schlechter werdendes Sehvermögen, welches in der vollständigen Erblindung mündete. So musste sie ihren Plan, als Streetworkerin zu arbeiten, ad acta legen. Sie wechselte den Studienschwerpunkt und fand schließlich in der Rehabilitationspädagogik eine Möglichkeit, sich für Menschen zu engagieren, die "anders normal" sind  –  nicht nur aus Passion oder beruflichem Interesse, sondern nun als Betroffene.

Seit Abschluss ihres Studiums arbeitet Jennifer Sonntag als Diplomsozialpädagogin im Berufsförderungswerk Halle. Innerhalb des Projekts "Sensorische Welt" vermittelt sie in Seminaren und Vorträgen Basiskenntnisse zum Thema Blindheit und Sehbehinderung. Sie berät Betroffene im Umgang mit dieser Behinderung und eröffnet normal Sehenden eine bislang unbekannte Welt. Die in den Seminaren am häufigsten gestellten Fragen beantwortet Sonntag in ihrem Buch "Verführung zu einem Blind Date", das pünktlich zur Buchmesse bei der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) als DAISY-CD erscheint. Die Autorin nimmt den Leser freundschaftlich an die Hand und führt ihn als Betroffene wie als Sozialpädagogin durch die einzelnen Kapitel. Dabei geht es keinesfalls darum, Mitleid zu erheischen, sondern darum, Berührungsängste abzubauen und einen vorurteilsfreieren zwischenmenschlichen Umgang zu fördern. Um die Welt des Unsichtbaren noch weiter zu öffnen, etablierte Jennifer Sonntag eine Reihe mit Dunkellesungen, für die sie Ines Heinrich Frank als Vorleserin gewinnen konnte. Die stets bis auf den letzten Platz ausverkauften Veranstaltungen im Neuen Theater auf der Kulturinsel Halle bestätigen den verführerischen Charme des Buchs.

Derzeit arbeitet Jennifer Sonntag gemeinsam mit der klientenzentrierten Beraterin und Supervisorin Heike Hermann an einer Anthologie mit dem Arbeitstitel "Blind Beauty" (vgl. "Gegenwart" 11/2008). Blinde Frauen sind aufgerufen, sich zu ihrem ganz persönlichen Schönheitsempfinden zu äußern. Die Herausgeberinnen wollen deutlich machen, dass Weiblichkeit und Erotik auf der einen und Blindheit auf der anderen Seite sich nicht widersprechen. "Blinde Frauen sind keine Exoten", betont Sonntag. "Sie sehen nur anders. Aber angesichts des allgegenwärtigen multimedialen Blendwerks stellt sich die Frage, ob diese andere Sichtweise wirklich ein Handicap ist oder nicht sogar eine tiefgründigere Auseinandersetzung mit den wahren Werten des Menschseins ermöglicht." Inzwischen haben sich zahlreiche Frauen aus ganz Deutschland und darüber hinaus aus Österreich, der Schweiz, Dänemark und England auf die Ausschreibung gemeldet, so dass mit einem spannenden Potpourri gerechnet werden kann.

Seit 2008 moderiert Jennifer Sonntag für das MDR-Magazin "Selbstbestimmt!" das Interviewfenster "Sonntagsfragen". Sie regt ihre prominenten Gesprächspartner dazu an, konventionelle Denkräume zu verlassen und einen Blick über den Tellerrand zu wagen. So eröffnen sich dem Zuschauer bislang unbekannte Sichtweisen, sowohl über den jeweiligen Prominenten als auch über eine Lebenswelt, die den meisten "Guckis"  –  wie Jennifer Sonntag die Sehenden scherzhaft nennt  –  verborgen bleibt.

Doch die junge Moderatorin, Autorin und Sozialpädagogin lässt sich nicht allein auf die Thematik der Blindheit reduzieren. "Ich möchte mit meinen Projekten Schallmauern durchbrechen, um meine Mitmenschen für Lebenswelten zu sensibilisieren, die außerhalb konventioneller Denkmuster existieren", erklärt sie. "In meinen Auseinandersetzungen beleuchte ich vor allem die tabuisierten Facetten des Menschseins, um durch deren Transparentmachung ein höheres soziales Verständnis zu erlangen. Ich sehe es als meine Berufung, zwischen den Welten zu vermitteln und Menschen dazu anzuregen, die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Als Sozialpädagogin und als Mensch halte ich wenig von samtbehandschuhten Scheinheiligkeiten. Nur wer nach unten steigt und nach oben fällt, kann seine wahre Mitte finden."

Was die Persönlichkeit von Jennifer Sonntag ausmacht: Sie hat immer eine Frage mehr als Antworten. Sie hat diese unstillbare Neugier, die so essentiell ist für ein kreatives Fortkommen. Was auffällt ist, dass sie eigentlich nicht auffallen will. Sie sieht sich nicht als Bühnenmensch  –  im Gegenteil, sie arbeitet lieber im Hintergrund, schafft Netzwerke und Plattformen. Sie schreibt für Magazine und Almanache, schätzt Kunst und Kultur. Zu ihren Leidenschaften gehören schöne Düfte, weiße Weine, Edelsteine, gute Musik und gute Bücher. Sie liebt die Fotografie und lässt sich auf Vernissagen die ausgestellten Bilder farbenfroh beschreiben. Wenn sie selbst für Fotografen, Maler und kürzlich auch für einen italienischen Bildhauer modelt, kann sie das Bildmotiv durch das Einbringen ihres eigenen Körpers mitgestalten.

Privat möchte Jennifer Sonntag einfach nur Mensch sein und ihre Blindheit zur Nebensache machen. Denn nach eigener Aussage bereiten ihr öffentliche Auftritte ungesunden Stress. Sie tut es nicht für sich, sie tut es für die gute Sache. Und das macht sie sympathisch und authentisch. Jennifer Sonntag lässt jene Härte vermissen, die Menschen auszeichnet, die es "geschafft haben". Sie hat sich ihre emotionale Fragilität erhalten  –  auch für andere. Sie hat Antennen für ihr Umfeld, für ihre Mitmenschen. Allzu oft ist sie Seelsorger, wenn sie selbst Seelenheil braucht. Jennifer Sonntag ist eine Kämpferin und jeder sollte sich einmal ganz persönlich die Frage stellen, ob er alles versucht hat, um auf dieser Welt für sich und andere etwas Positives zu bewirken, zu bewegen, zu hinterlassen. Das Leben ist nicht dazu geschaffen, sich auf Ausreden auszuruhen.

Dirk Rotzsch
Autor, Journalist und Musiker  


Jennifer Sonntag

Verführung zu einem Blind Date
Taschenbuch (Edition Paperone): 15,95 Euro
DAISY-Hörbuch (DZB): 15,95 Euro, auch als Leih-CD erhältlich. Präsentation zur Leipziger Buchmesse im Rahmen von "Leipzig liest", 13. März 2009, 19 Uhr, Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig.

Märchenland im Müll  –  Der Zauber des Elends. Erschienen unter dem Pseudonym "Constanze S.". Autobiografischer Tatsachenbericht über die Straßenpunk- und Junkieszene in Halle
Taschenbuch (Edition Paperone): 9,50 Euro
Hörbuch (Periplaneta): 19,99 Euro

Die Sehenden sind taub in den Augen der Blinden. Lyriksampler: Junge Künstler nähern sich den Themen Blindheit und Verlust.
Hörbuch (Periplaneta): 12 Euro

"Sonntagsfragen". Moderation des Interviewfensters in dem Magazin für Menschen mit Behinderung "Selbstbestimmt!"
MDR-Fernsehen
www.blindverstehen.de


Dazu Bilder:

    • Jennifer Sonntag: eine Frau mit vielen Facetten  –  mal rau und provokant mit Négligé und Springerstiefeln ...
    • ... mal süßlich gebrochen mit schwarzem Schleier

Bücher

Das Geheimnis des Kalligraphen

Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Warum hat Nura ihren Ehemann, den berühmten Kalligraphen, verlassen? Oder ist sie gar das Opfer einer Entführung geworden? Eilig verbreiten sich die Gerüchte in den Gassen von Damaskus. Wieder einmal nimmt uns der syrisch-deutsche Autor Rafik Schami mit auf eine Reise in die Welt des Orients. Voller Spannung und mit hintergründigem Witz leitet er uns durch die verwinkelte Altstadt von Damaskus und durch die gleichermaßen verwinkelte und verschachtelte Geschichte. Mit seiner bildhaften Sprache lässt Schami den Leser in das Syrien der 1950er Jahre eintauchen und vermittelt nebenher viel Interessantes über die orientalische Kultur und die arabische Schrift. Ein wunderbar poetischer Roman für alle, die gern in einem orientalischen Teehaus säßen und ein wenig Durchhaltevermögen mitbringen.

Noch ein persönlicher Tipp: Derzeit ist Rafik Schami mit diesem Buch auf Lesereise. Sollten Sie die Möglichkeit haben, eine seiner Lesungen zu besuchen, versäumen Sie dies nicht  –  es ist ein Genuss, ihn persönlich erzählen zu hören. Termine im Internet unter rafik-schami.de

Rafik Schami: Das Geheimnis des Kalligraphen
Carl Hanser Verlag
Sprecherin: Marion Bertling
1 CD DAISY (1067 Minuten)

Vorbeben

Ein Buch-Tipp von Manfred Duensing, Deutsche Blinden-Bibliothek


In Zeiten der Finanzkrise haben Leute Hochkonjunktur, die im Nachhinein schon immer gewusst haben wollen, dass es nicht gut gehen konnte. Wolfgang Münchau hat in seinem Buch das Ausmaß der Finanzkrise und deren Folgen für die Weltwirtschaft sehr genau prognostiziert  –  und das zu einem Zeitpunkt, als andere noch von einer nur vorübergehenden Krise redeten. Der Autor analysiert sehr gut nachvollziehbar die Gründe, die zur Finanzkrise geführt haben, und entwirft Szenarien, wie sich alles weiterentwickeln könnte. Kritisch setzt er sich mit Meinungen auseinander, die den Finanzmärkten skeptisch gegenüberstehen. Zwar hält er einzelne Finanzinstrumente für überflüssig, betont aber die insgesamt positiven Wirkungen auf moderne Volkswirtschaften. Worauf Münchau klugerweise verzichtet, sind Tipps, wie man ungeschoren davonkommt. Insofern zieht man aus diesem Buch mehr Gewinn als aus den meisten Anlage-Tipps.

Wolfgang Münchau: Vorbeben
Hanser Fachverlag
Sprecher: Daniel Sempf
1 CD DAISY (505 Minuten)

Scheidung auf Türkisch

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


"Wer von der Schwermut skandinavischer Krimiautoren genug hat, ist bei Esmahan Aykol an der richtigen Adresse", schrieb einst die Deutsche Presseagentur. Ein Satz, der schon fast alles sagt. Kati Hirschel ist Deutsche und betreibt in Istanbul eine Krimibuchhandlung. Eines Tages liest sie in der Zeitung, dass eine junge Unternehmergattin in ihrer Wohnung tot aufgefunden wurde. Obwohl die Geschichte sie eigentlich überhaupt nichts angeht, mischt sie sich doch in die Ermittlungen ein. Dabei kommt sie einem Umweltskandal auf die Spur, stolpert über eine vermutlich gewaltbereite Volksbewegung und lässt die Polizei am Ende alt aussehen.

Nach "Hotel Bosporus" und "Bakschisch" ist es bereits Aykols dritter Kriminalroman. Mit Kati Hirschel hat sie eine sympathische Heldin geschaffen, die ein hohes Identifikationspotenzial bietet  –  durch ihre typisch weiblichen Probleme mit ihrer Figur oder mit Männern. Das Ganze wird mit viel Wortwitz erzählt, so dass auch Männer auf ihre Kosten kommen. Kati Hirschel ist eine moderne Miss Marple, die es einfach nicht lassen kann, sich ungefragt in das Leben ihrer Mitmenschen einzumischen.

Esmahan Aykol: Scheidung auf Türkisch
Diogenes Verlag
Sprecherin: Ulrike Johannson
1 CD DAISY (495 Minuten)

Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind inzwischen 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenhörbüchereien ausgeliehen werden. Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei vor Ort oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Zeitschriften

GEO akustisch

Seit Anfang 2009 hat die ATZ ihre Aufsprache des GEO-Magazins erweitert. Die DAISY-Version enthält nun alle redaktionellen Beiträge aus der jeweils aktuellen Ausgabe des Gruner+Jahr-Magazins. Mit Reiseberichten und Wissenschaftsreportagen aus aller Welt hat die Zeitschrift seit Jahrzehnten einen anerkannt guten Ruf. Das gilt auch für die Hörversion, der Ulla Apitz ihre Stimme leiht. Gelegentlich ergänzt sie die ebenso verständlich wie spannend geschriebenen Texte um einige Bildbeschreibungen.

GEO akustisch
Zwölf Ausgaben pro Jahr
Preis: 24 Euro (Leih-CD)
Bestellungen bei ATZ e.V.  –  Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Postfach 1421, 37594 Holzminden
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen gibt die Hörzeitungsauskunft der ATZ im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg

Sport:

Blindenfußballliga geht in die zweite Saison

Die deutsche Blindenfußballlandschaft wird immer vielfältiger. Die Vorbereitungen zur zweiten Saison der Deutschen Blindenfußballbundesliga (DBFL) laufen auf Hochtouren und der DBSV setzt dabei besonders auf Serviceangebote für blinde und sehbehinderte Fußballfans.

Anfang 2008 gab es zehn Orte, an denen Blindenfußball gespielt wurde. Daraus haben sich für die erste Saison der DBFL acht Teams gebildet, die um den Meistertitel rangen. Inzwischen wird an 14 Orten gespielt und man kann gespannt sein, welche und wie viele Teams diesmal an den Start gehen. Gemeinsam mit dem DBSV laden der Deutsche Behindertensportverband und die Sepp-Herberger-Stiftung zum Kampf um den Titel der zweiten DBFL ein. Dabei sollen wieder alle Teams gegen alle spielen  –  voraussichtlich an vier Spieltagen:

  • 21./22. März in Barsinghausen bei Hannover
  • 18./19. April in Mainz
  • 16./17. Mai in Stuttgart
  • 13./14. oder 20./21. Juni in Köln

Für die zweite Saison plant der DBSV, interessierten Fans des Blindenfußballs den Zugang zu den Spielen zu erleichtern  –  durch ausführliche Informationen, Begleitung am Spielort und Liveübertragungen der Spiele. Auch über die Liga hinaus fördert der DBSV den jungen Sport. Er bietet auf Anfrage eintägige Schnuppertrainings an und vom 7. bis 10. Mai 2009 einen Workshop in Berlin. Für November ist das weltweit erste Frauen-Blindenfußballturnier geplant.

Nähere Informationen beim
DBSV
Torsten Resa
Tel.: 030 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org
www.blindenfussball.info

Erstes Turnier und Workshop im Blindentischtennis

Während in den Niederlanden, Tschechien, der Slowakei und in Skandinavien längst Turniere veranstaltet werden, ist Blindentischtennis in Deutschland noch nicht über die Grenzen privater Gärten hinausgekommen. Um diese Sportart, auch Tischball oder Showdown genannt, bekannter zu machen, veranstalten der Berliner Blinden- und Sehbehindertensportverein, der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin und der DBSV vom 20. bis 23. Mai 2009 die Berliner Tischball-Tage. Neugierige sind eingeladen, den Sport kennen zu lernen und auszuprobieren. Am Samstag findet dann der 1. Spree Showdown Cup statt, der in zwei Leistungsklassen ausgetragen wird.

Beim Tischball ist die Tischtennisplatte rundum von einer Bande begrenzt. Es gilt, den Ball in die 30 Zentimeter breite halbkreisförmige Mulde am gegnerischen Plattenrand zu befördern und damit Punkte zu machen. Der rasselnde Ball fliegt nicht, sondern rollt über die Platte.

Nähere Informationen beim
BBSV
Thorsten Wolf
Tel.: 030 / 859 48 75
www.bbsv-online.org
(Anmeldeschluss: 10.4.2009)


Dazu Bild: Sport im Aufwind: Tischball

"Gemeinsam rollt's"

Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Magnus Staehler findet am 6. September 2009 in Langenfeld der 9. cSc (capp Sport cup) statt. Ob mit Tandem, Inline-Skates, Liegerad, Rollstuhl, Tretroller oder Handbike  –  Menschen mit und ohne Behinderung rollen rund um den Freizeitpark Langfort. Tandem-Athleten messen ihre Leistungen auf Distanzen zwischen zwei und 70, Skater zwischen zwei und 60 Kilometern. Neben dem Renngeschehen lockt ein buntes Rahmenprogramm.

Nähere Informationen im
Internet unter www.gemeinsam-csc.de oder per
E-Mail: b.weik@gemeinsam-csc.de

Aus den Ländern:

Bayern

Fachmesse für Augenoptik: opti '09

Der Besuch der opti in München zählt unter Augenoptikern unbestritten zu den Pflichtterminen im Jahreslauf. Mit über 19.700 Besuchern konnte der Veranstalter der Fachmesse vom 23. bis 25. Januar 2009 einen neuen Besucherrekord verzeichnen. In vier Messehallen präsentierten 430 Aussteller aus dem In- und Ausland ihre Neuheiten, überwiegend Brillenfassungen und Kontaktlinsen. Auch das Thema Low Vision fand seinen Platz, sei es in Fachvorträgen oder auch bei einer Podiumsdiskussion im opti-Forum.

Der Moderator Moritz Küffner wollte das Thema aus verschiedensten Blickwinkeln beleuchten und hatte dazu drei Teilnehmer eingeladen: Dr. Stephan Fröhlich, Augenarzt, langjähriger Leiter der Sehbehindertenambulanz an der Universitätsaugenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München und inzwischen am Medizinischen Versorgungszentrum Nürnberg, stellte medizinische Aspekte von Sehbehinderung vor. Ralf Emminger, anerkannter Fachberater für Sehbehinderte, erläuterte, worauf es ankommt, wenn sich ein Augenoptiker auf den Personenkreis sehbehinderter Kunden spezialisieren möchte. Und Elke Runte, Leiterin des Bereichs Kommunikation beim Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund, berichtete ganz persönlich über ihr Leben mit hochgradiger Sehbehinderung. Sie erklärte dem Auditorium auch, welche Dienstleistungen die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe in Deutschland zu bieten hat.

Der Low-Vision-Bereich, der auch von einigen Hilfsmittelanbietern für blinde und sehbehinderte Menschen vertreten wurde, soll im kommenden Jahr erneut zum Themenkreis der opti '10 gehören.

Elke Runte
Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund  


Dazu Bild: "Menschen in Sehnot": Podiumsdiskussion im Rahmen der Augenoptikmesse opti mit Moritz Küffner, Ralf Emminger, Elke Runte und Dr. Stephan Fröhlich (v.l.n.r.)

Rätsel

März-Rätsel

In jedes der nachstehenden Wörter ist in zusammenhängenden Buchstaben ein weiteres Wort eingeschlossen. Die Anfangsbuchstaben dieser Kapselwörter nennen, fortlaufend gelesen, ein Bundesland.


Versteinerung  –  Gasthaus  –  Schurz  –  Schaltung  –  Gesandter  –  Seide  –  Knoten  –  Verachtung  –  Schnabel  –  Schande  –  Bauer  –  Flieder  –  Storno


Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 20. März 2009 an den

DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Übrigens: Wer im Laufe des Jahres alle "Gegenwart"-Rätsel richtig löst, nimmt Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei attraktive Überraschungspreise.


Lösung des Februar-Rätsels

Orff  –  Auber  –  Porter  –  Henze  –  Fall  –  Egk  –  Schütz  –  Verdi  –  Berg  –  Adam

Die andere Seite:

Die Geschichte mit O.

Historische Momente und wirkliche Freunde haben etwas gemeinsam: Oft erkennt man sie erst auf den zweiten Blick. Auf der anderen Seite erleben wir manchmal Dinge, von denen wir sofort wissen: "Das wird die Welt verändern  –  und ich war dabei." Nein, ich werde Ihnen jetzt nicht erzählen, wie ich meine Frau kennen gelernt habe, und auch nicht, warum mich die Zertifikatsübergabe im Projekt "Wir sehen weiter" persönlich sehr glücklich gemacht hat. Aber es geht mir um etwas fast ebenso Wichtiges: die Amtseinführung von Barack Obama.

Als Rosa Parks am 1. Dezember 1955 in einer Kleinstadt in Alabama verhaftet wurde, weil sie im Bus nicht für einen weißen Fahrgast aufstehen wollte, gab es dazu im deutschen Fernsehen keine Sondersendung. Und ich wage zu behaupten, dass Mrs. Parks keinen einzigen Moment daran gedacht hat, dass ihr Name über 53 Jahre später mit der Amtseinführung des ersten afroamerikanischen US-Präsidenten in Zusammenhang gebracht werden würde.

Bei mehr als drei Millionen Besuchern und einer weltweiten Fernsehübertragung ging es bei eben dieser Amtseinführung umso offensichtlicher geschichtsträchtig zu. Es war ja auch begeisternd  –  und ich gestehe, dass ich vielleicht überspannte Erwartungen hatte. Die Vereidigung fand ja vor dem Capitol statt, einem imposanten weißen Kuppelgebäude am einen Ende des Stadtparks, "The National Mall". Gefeiert wurde an der Gedenkstätte für Präsident Lincoln, etwa vier Kilometer entfernt, am anderen Ende des Parks. Dazwischen gibt es an einer Stelle einen lang gezogenen künstlichen See. Und der schürte meine Erwartungen: Ich habe vor dem Fernseher gesessen und darauf gewartet, wie es sich anhört, wenn der neue Präsident auf dem Weg zur Feier ein paar Schritte über das Wasser läuft. Hat er aber nicht gemacht.

"Wie der alles schaffen soll, was getan werden müsste", meinte meine Frau gedankenverloren und brachte es wieder einmal auf den Punkt: "Er ist schließlich auch nur ein Mensch." Heute  –  auf den zweiten Blick  –  frage ich mich: Was heißt eigentlich "nur"? Vielleicht ist das gerade das Begeisternde: Der mächtigste Mann der Welt, der alles irgendwie zum Guten wenden will, ist ein richtiger Mensch. Wenn das stimmt, dann can we ja vielleicht auch. Wir werden sehen ...

Johannes Willenberg
Blinden- und Sehbehindertenverein Westfalen

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen, in denen elektronische Hilfsmittel zum Verkauf angeboten werden, müssen den Zusatz "Privateigentum" enthalten. Anzeigen, die diesen Zusatz nicht enthalten, werden künftig nicht angenommen. Auch dürfen diese Anzeigen nicht unter Chiffre-Nummer geschaltet werden. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Die Redaktion  

Private Kleinanzeigen

Die Bundesfachgruppe Informationstechnologie ...

bietet Blinden und Sehbehinderten, die in IT-Berufen arbeiten oder ausgebildet werden, die Mitgliedschaft an. Hierzu gehören auch Angestellte in technischen Hotlines, Helpdesks oder Administratoren. Die Bundesfachgruppe IT veranstaltet Jahrestagungen und Workshops. Außerdem gibt es den IT-Report mit Artikeln zu aktuellen IT-Themen und eine Mailingliste zum Erfahrungsaustausch.

Weitere Informationen finden Sie auch unter
www.bfg-it.de

oder bei
Heiko Folkerts
Tel.: 05 31 / 2 39 66 88 oder per
Mail unter heiko_folkerts@web.de

Partnersuche

Nach vielen Enttäuschungen versuche ich es auf diesem Wege. Er, mit geringem Sehrest, 36 J., sucht Dich, eine Frau mit gutem Charakter.

Tel.: 01 52 / 21 32 89 94


Hallo Frauenwelt!

Hier gibt es noch "Einen"!

Bin 46 Jahre, 1,89 m, mit kleinem Sehrest, und wünsche mir die Bekanntschaft einer netten Frau. Du solltest zwischen 35 und 46 Jahren sein, möglichst Nichtraucher und Interesse an Natur, Musik und Reisen haben. Kind kein Hindernis.

Unter Chiffre 01/03/2009


So, werte Damen, es haben sich noch nicht alle netten Frauen bei mir gemeldet. Nehmen Sie jetzt die einzigartige Gelegenheit wahr und trauen Sie sich, mich für ein nettes Gespräch anzurufen. Ich beiße immer noch nicht! Die Telefonnummer finden Sie in der letzten Septemberausgabe.

Na gut, hier kommt sie noch einmal:

0 30 / 37 00 32 51
bis gleich


Er, Chemnitzer, 65 J., 1,73 m, sehbehindert, sucht nette Sie, die auch Interesse an Reisen, Musik und gemütlichem Beisammensein hat. Blind kein Hindernis.

Melde Dich bitte unter 03 71 / 2 56 02 39 oder schreibe unter

Chiffre 02/03/2009


Ich bin weiblich, 70 Jahre alt, blind und lebe allein in meiner Wohnung. Da ich mich oft sehr einsam fühle, möchte ich gerne einen netten Mann kennen lernen, mit dem ich mich öfter mal telefonisch unterhalten könnte. Ich würde ihn dann auch gerne des Öfteren mal zu mir nach Hause einladen oder mit ihm zusammen in Urlaub fahren. Er soll nicht älter sein als 70 Jahre, besser noch um einige Jahre jünger als ich. Er sollte Nichtraucher sein und in Westdeutschland wohnen.

Ich bin täglich ab 15 Uhr telefonisch unter 02 01 / 86 96 820 zu erreichen.


Ich, m., 47 J., 1,80 m, erblindet, komme aus dem Land Brandenburg und suche eine ehrliche und treue Partnerin. Kind kein Hindernis.

Unter Chiffre 03/03/2009


Telefon war kaputt! Sie sucht netten 66er ab 1,80 m. Bin gehbehindert, 57 Jahre, 1,82 m, vollschlank. Suche Freundschaft im Raum Hamburg.

Tel.: 0 40 / 44 40 51 54


Witwe sucht blinden und umzugswilligen Lebenspartner ab 70 Jahre für Neubeginn.

Unter Chiffre 04/03/2009

Verschiedenes

Wer ruft mich an? Wer hat Zeit für ein kleines Schwätzchen? Wer schreibt mir in Punktschrift? Ich bin im Pflegeheim und habe alle Zeit der Welt. Meine Hobbys sind Schreiben, Lesen und Stricken.

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dringend funktionsfähigen, gut erhaltenen, sprechenden Sharp-Videorecorder.

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Klassentreffen Blista BFS Abschluss 1979

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Wer hat noch eine gebrauchte Schreibmaschine, Stenomaschine, Schwarzschriftmaschine mit Blindeneinrichtung, die er nicht mehr benötigt, die aber noch gut funktioniert.

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Die Interessengemeinschaft ...

Sehgeschädigter Computerbenutzer (ISCB e.V.) hat ein Audiotutorial im DAISY-Format für die DAISY-Bearbeitungssoftware PRS erstellt. Die CD kostet für Mitglieder der ISCB 40 Euro, sonstige Interessenten zahlen 65 Euro. Vereinen und Organisationen bieten wir reduzierte Staffelpreise an.

Bestellungen und Informationen bei
Dieter Hecklau
Schwarzwaldstr. 17, 58093 Hagen
Tel.: 0 23 31 / 5 29 55
E-Mail: kassenwart@iscb.de

AASB Maria Seidling

  • Talks, Sprachausgabe fürs Handy
    ermöglicht alle Einstellungen plus SMS
        330,00 Euro
  • Talks und Wayfinder (neu)
        585,50 Euro
  • Lesephon® USB
    Das Lesephon mit Stimme Klara auf einem USB-MP3-Stick
        400,00 Euro
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    Privat und Beruf, alle Windows-Varianten mit Sprache, neue Texterkennung
    Option: Videotext, Daisy-Player, TextToMP3, Telefonansage, Editor, Spracheingabe
        ab 3317,00 Euro
  • AUDIOCHARTA Compact Lesesystem
    Einteilig geschl. Vorlesesystem Steffi oder Klaus Sprachausgabe
        ab 3539,22 Euro
  • PacMate Braillezeile mit 40 Braillezellen
        5117,00 Euro
  • Mobile Vergrößerung Traveller
    Bildschirmvergrößerung, 800 g, 4-16-fach stufenlos, Farbe/schwarz-weiß/invertiert, 2 Std. Akkubetrieb
        1949,14 Euro
  • Aktuelle JAWS-Version
    Screenreader mit Stimme "Eloquence/ Steffi/Jarnik"
        ab 1679,34 Euro
  • Angebot bei Neukauf JAWS: 3 Tage Schulung, 2 Tage zahlen.

Seit dem 11.12.2007 ist die Firma AASB nach DIN ISO 9001 zertifiziert.

AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 824 04
Homepage: www.aasb-seidling.de
E-Mail: aasb@aasb-seidling.de

Der Blindenhörbuchladen

Hörbücher suchen, finden und bestellen! Der MetaGIS-Blindenhörbuchladen bietet Ihnen dies in einem für Sie optimierten Web-Zugang. Besuchen Sie dazu unsere Internetseite unter: www.blindenhoerbuchladen.de

Sie können uns auch direkt erreichen unter:
Tel.: 06 21 / 72 73 91 20
Fax: 06 21 / 72 73 91 22 oder über
E-Mail: werner@metagis.de

Kunde: Ich hätte gerne einen DAISY-Spieler!

Verkäufer: Guten Tag, wie geht es Ihnen?

Kunde: Ich möchte einen Plextalk-DAISY-Spieler bei Ihnen kaufen.

Verkäufer: Guten Tag, wie geht es Ihnen?

Kunde: Bekomme ich bei Ihnen einen DAISY-Spieler?

Verkäufer: Danke, auf Wiederhören.


Kennen Sie solche Telefonlabyrinthe bei Infotelefonen? Versuchen Sie doch einmal unser Infotelefon zum Hilfsmittelmarkt der Firma B&M Ingenieurbüro unter der Telefonnummer 0 45 03 / 70 23 73.

Sie erhalten Informationen zu unserer Firma, unseren Produkten und auf unserem Schnäppchenmarkt gibt es immer ein tolles Angebot zu ergattern.

Orientierung und Mobilität

Vom 15.11. bis zum 28.11.2009 bietet IRIS eine Intensivschulung "Orientierung und Mobilität" an. Der Lehrgang findet in Hamburg und Timmendorfer Strand statt und ist speziell für Menschen, die über mindestens 5 º Gesichtsfeld verfügen, tagsüber sich ohne Langstock fortbewegen, sich in manchen Situationen unsicher fühlen und abends große Mobilitätsprobleme haben.

Informationen erhalten Sie von
IRIS
Marschnerstraße 26, D-22081 Hamburg
040 / 22 93 02 67, 040 / 22 59 44
E-Mail: info@iris-hamburg.org

Gratulation!

Emrullah Demir (43), sehbehindert ...
arbeitet jetzt als Web-Entwickler in der Webbranche


Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH
Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Fon: 0931 9001-0
E-Mail: info@bfw-wuerzburg.de
www.bfw-wuerzburg.de

AURA HOTEL

Unser Haus ist ganz auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen eingestellt.

    • Kuren
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Wir freuen uns auf Sie!


Fordern Sie unser aktuelles Programm an.
Alte Römerstraße 41-43
82442 Saulgrub/Obb.
Tel. 088 45 / 99 -0
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Träger: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.


Es erwarten Sie

  • vielseitiges Gäste- und Freizeitprogramm
  • Assistenz im Restaurant
  • Hallenbad und Sauna
  • Wellness

Deutscher Hilfsmittelversand

CityCane  –  Grün kann man hören!

Der Blindenstock "CityCane" macht das grüne Ampellicht für blinde Langstockbenutzer hörbar.

Positioniert man den Langstockgriff vor der grünen Leuchtfläche einer Ampel, so trillert der Blindenstock laut, wenn die Fußgängerampel auf Grün schaltet. Der CityCane arbeitet zuverlässig an jeder Fußgängerampel und ist von jedem Blinden mit normalem Gehör und nach kurzer Schulung durch Mobilitätstrainer sicher einsetzbar. 5-teiliger ergonomischer Telefaltstock mit Stoßdämpfer im ergonomisch gestalteten Stockgriff, schützt so die Gelenke. Jederzeitige Längenanpassung an die Gehsituation um 10 cm ist in Sekundenschnelle möglich. Einhändiger, automatischer Stockaufbau. Alle Stockspitzen mit 8 mm Standardanschluss sind nutzbar. Der CityCane ist ein aktives Medizinprodukt der Klasse I und unterliegt somit den Rechtsregeln für Medizinprodukte. Abgabe nur nach Sicherstellung des zugehörigen Ampelstock-Trainings. Trainingsmöglichkeiten können vom VzFB vermittelt werden.

Der Stock kostet 588,50 Euro inklusive Rollspitze.
Bestellnummer 152 0030-1.


VzFB
Bleekstraße 26, 30559 Hannover
Tel.: (05 11) 9 54 65  –  32
Bestellservice (0 18 02) 25 83 12
E-Mail: v.vzfb@vzfb.de
Onlineshop/Internet: www.vzfb.de

Blista
Am Schlag 8, 35037 Marburg
Tel.: (0 64 21) 60 60
E-Mail: info@blista.de
Internet: www.blista.de

"... ein neues Zuhause"

Ernst-Christoffel-Haus
Christliches Senioren- und Pflegeheim besonders geeignet für Blinde & Sehbehinderte


In der ruhigen, wunderschönen Lage eines anerkannten heilklimatischen Luftkurorts im Oberbergischen Land erwarten Sie:
Leben und Wohnen in Hausgemeinschaften, so geborgen wie in einer Familie.

  • Die ersten Hausgemeinschaften für Blinde und Sehbehinderte in Deutschland
  • Lang- und Kurzzeitpflege, professionell und persönlich angepasst
  • Individuell zu gestaltende Appartements mit Balkon oder Terrasse
  • Behindertengerechte Ausstattung und Blindenleitsysteme im ganzen Haus
  • Speziell geschulte Präsenzkräfte und Fachpflegepersonal
  • Umfangreiche Betreuungs- und Freizeitangebote
  • Cafeteria, Kioskverkauf und Friseur im Haus, Einkaufsservice

Ansprechpartner:
Heimleiter Frank Murach
Tel. 0 22 93 / 9 13 30
Höhenstraße 4-8, 51588 Nümbrecht
www.ernst-christoffel-haus.de

RTB

Verena Bentele (27 Jahre, Paralympics-Siegerin Biathlon/Langlauf), blind und dennoch extrem mobil.

Wir zeigen ihr den richtigen Weg.


Akustik "Berlin"

  • Lautstärkeabhängige Regelung den Wünschen von Benutzern und Anwohnern entsprechend
  • Optimaler Lärmschutz durch Schallausrichtung Gemäß den gängigen Richtlinien

Universell einsetzbar

Leichtere behindertengerechte Ausstattung der bestehenden Lichtsignalanlagen


Taster "Berlin"

  • Sensorfläche oder Mechanik
  • Verdeckte Anforderung (z.B. Verlängerung der Grünphase/Zuschaltung des Blindensignals)
  • Vibrationsmodul zur taktilen Signalisierung
  • Variante Pilotton im Taster

Alle Informationen im Internet:
www.rtb-bl.de
Tel. +49 (0) 52 52-97 06 -0

JAWS-Modul Office 2007, noch effizienter geht's nicht!

Die extremen Veränderungen von Microsoft Office 2007® sind für viele blinde Menschen eine gravierende Umstellung bei der täglichen Arbeit.

Nutzen Sie das neue Papenmeier JAWS-Modul Office 2007 für den schnellen und effizienten Umstieg auf die aktuellste Microsoft Office-Version.

Wir beraten Sie gerne ausführlich.

Rufen Sie am besten gleich an!
Info-Hotline: 02304 946 118
F.H. Papenmeier GmbH & Co.KG
Talweg 2, 58239 Schwerte
E-Mail: info.reha@papenmeier.de
Internet: www.papenmeier.de

Handy Tech

KUNDENBERATUNG wird bei Handy Tech groß geschrieben

Was immer Sie von uns gekauft haben oder kaufen werden, wir sind für Sie da. Täglich nutzen unsere Kollegen unsere Braillesysteme und Produkte wie Window-Eyes, Talks, Wayfinder Access und KNFB-Reader. Auch sind bei uns Sehbehinderten-Hilfsmittel wie ZoomText, Kamerasysteme und elektronische Lupen ständig im Einsatz. Dadurch können wir Sie auf einem Niveau betreuen, das im Hilfsmittelbereich einmalig ist.

Mit Stolz präsentiere ich, Sigi Kipke, Ihnen hier unsere Experten aus den Filialen und dem Support.


In der Schwarzschriftausgabe erscheinen Bilder von unseren Kundenberatern aus den Filialen.

    • Links oben ist unser Team aus Marburg mit, Dirk Adamski, Yvonne Bühr, Sylvia Lange, und Martin Sopart, abgebildet.
    • Rechts oben erscheinen unsere Kundenberater aus Köln, Stefan Schäfer und Raphael Mader.
    • In der Mitte ist unser Supportteam aus Horb, Bianka Haacker und Markus Klay, abgebildet.
    • Links unten erscheinen unsere Kundenberater aus Lüneburg, Ingo Reinke und Sascha Paul.
    • Rechts unten ist unser Team aus Stuttgart mit, Manuel Schunk, Andrea Hofstetter und Winfried Volz, abgebildet.

Bei all unseren Kollegen sind Sie gut beraten. Wir beantworten Ihnen die kniffligsten Fragen, auch wenn wir hin und wieder für die Beantwortung recherchieren müssen. Jede Frage ist für uns die Chance, dazuzulernen.


Alles, außer gewöhnlich

Handy Tech lebt die Integration von Behinderten seit Jahren vor. Nicht trotz, sondern gerade durch unsere vielen blinden und sehbehinderten Kollegen sind wir so erfolgreich.


15 Jahre Handy Tech

Feiern Sie mit uns auf der SightCity in Frankfurt vom 13. Bis 15. Mai 2009. Also gleich fest einplanen.


Handy Tech Elektronik GmbH
Brunnenstraße 10, 72160 Horb-Nordstetten
Telefon 07451 5546-0
Fax 07451 5546-67
E-Mail info@handytech.de
www.handytech.de


Fil. Stuttgart:
Winfried Volz, Manuel Schunk
Tel. 0711 2202299-0
stuttgart@handytech.de

Fil. Köln:
Raphael Mader, Stefan Schäfer
Tel. 0221 921556-0
koeln@handytech.de

Fil. Marburg:
Martin Sopart, Dirk Adamski
Tel. 06421 690012-0
marburg@handytech.de

Fil. Lüneburg:
Ingo Reinke, Sascha Paul
Tel. 04131 699698-0
lueneburg@handytech.de

Vertr. Bayern:
Fa. Rohrmüller, Josef Rohrmüller
Tel. 09428 9020-20
info@rohrmueller-computer.de

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Sendetermine März

So, 01.03.09, 00.00 Uhr, SWR/SR
Vatel
F/GB 2000, Komödie, 98 Min.


Mi, 04.03.09, 23.00 Uhr, SWR/SR
Die Akte
USA 1993, Polit-Thriller, 123 Min.


Do, 05.03.09, 17.50 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Die schöne Tote
D 1981, Krimiserie, 45 Min.


Do, 05.03.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Der kalifornische Traum
D 1997, Krimiserie, 55 Min.


Do, 05.03.09, 00.35 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Die schöne Tote
D 1981, Krimiserie, 45 Min.


Sa, 07.03.09, 00.20, Uhr MDR
Lolita
GB 1962, Spielfilm, 147,15 Min.


So, 08.03.09, 09.10 Uhr, ORF 1
Winnetou (II)
D 1964, Western, 94 Min.


Mi, 11.03.09, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Die Anwältin
D 2007, Krimiserie, 90 Min.


Do, 12.03.09, 17.50 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Die Macht der Liebe
D 2005, Krimiserie, 55 Min.


Do, 12.03.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Bruderhass
D 1990, Krimiserie, 55 Min.


Do, 12.03.09, 00.35 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Die Macht der Liebe
D 2005, Krimiserie, 44 Min.


Mo, 13.03.09, 21.00 Uhr, arte
Im Rausch der Tiefe
F/I/USA 1987, Drama, 132 Min.


Mo, 13.03.09, 00.20 Uhr, MDR
Tatort: Der Teufel vom Berg
D/AUT 2005, Krimiserie, 90 Min.


Sa, 14.03.09, 20.15 Uhr, BR
Wer früher stirbt, ist länger tot
D 2006, Komödie, 105 Min.


Di, 17.03.09, 21.45 Uhr, BR
Tatort: Im Visier
D 2003, Krimi, 90 Min.


Mi, 18.03.09, 21.45 Uhr, BR
Mr. Und Mrs. Right
D 2004, Komödie, 86 Min.


Mi, 18.03.09, 22.05 Uhr, MDR
Tatort: Racheengel
D 2005, Krimiserie, 90 Min.


Do, 19.03.09, 17.50 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Zerbrochene Träume
D 2005, Krimiserie, 55 Min.


Do, 19.03.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Kopfgeld
D 1991, Krimiserie, 55 Min.


Do, 19.03.09, 0.15 Uhr, SF zwei
Lost in Translation
USA 2003, Drama, 102 Min.


Do, 19.03.09, 00.35 Uhr, ZDF
Ein Fall für Zwei: Zerbrochene Träume
D 2005, Krimiserie, 55 Min.


Fr, 20.03.09, 14.45 Uhr, arte
Im Rausch der Tiefe
F/I/USA 1987, Drama, 132 Min.


Fr, 20.03.09, 20.15 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Mord aus Liebe
D 2004, Krimiserie, 60 Min.


Fr, 20.03.09, 00.15 Uhr ZDF
Hotel New Hampshire
USA 1984, Spielfilm, 104 Min.


So, 22.03.09, 20.15 Uhr, arte
Music Box
USA 1989, Drama, 119 Min.


Mo, 23.03.09, 22.55 Uhr, MDR
Der geteilte Himmel
DEFA 1964, Spielfilm, 110 Min.


Di 24.03.09, 3.00 Uhr, arte
Music Box
USA 1989, Drama, 119 Min.


Mi, 25.03.09, 13.45 Uhr, SF1
Luther
D 2003, Drama, 121 Min.


Mo, 25.03.09, 22.05 Uhr MDR
Tatort: Waidmanns Heil
D 2004, Krimi, 90 Min.


Do, 26.03.09, 20.00 Uhr, SF zwei
Sieben Jahre in Tibet (Hörfilmpremiere)
USA 1997, Drama, 139 Min.


Do, 26.03.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Donnerstag, letzter Akt
D 1988, Krimiserie, 55 Min.


Fr, 27.03.09, 20.15 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Zum Schweigen verurteilt
D 2002, Krimiserie, 55 Min.


Mo, 30.03.09, 23.15 Uhr, arte
Der junge Törless
D/F 1966, Drama, 84 Min.


Di, 31.03.09, 21.45 Uhr, BR
Strajk  –  Die Heldin von Danzig
D 2006, Drama, 104 Min.

Aktuelle Sendetermine April

Do, 02.04.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Der Schlüssel
D 1989, Krimiserie, 55 Min.


Sa, 04.04.09, 21.20 Uhr, BR
Der Untergang
D 2004, Drama, 145 Min.


Mo, 06.04.09, 15.45 Uhr, 3Sat
Der Seewolf Teil 1: Ein seltsames Schiff
D 1971, Abenteuerfilm, 88 Min.


Di, 07.04.09, 15.45 Uhr, 3Sat
Der Seewolf Teil 2: Kurs auf Uma
D 1971, Abenteuerfilm, 96 Min.


Mi, 08.04.09, 15.45 Uhr, 3Sat
Der Seewolf Teil 3: Das Land der kleinen Zweige
D 1971, Abenteuerfilm, 88 Min.


Do, 09.04.09, 15.45 Uhr, 3Sat
Der Seewolf Teil 4: Auf der Suche nach der verlorenen Insel
D 1971, Abenteuerfilm, 90 Min.


Do, 09.04.09, 23.00 Uhr, ORF 2
Ein Fall für Zwei: Eiskalt
D 1991, Krimiserie, 55 Min.



Hinweis

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