Gegenwart Ausgabe 02/2015

"Die Gegenwart" Heft 02/2015

Inhaltsverzeichnis Heft 02/2015

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Impressum

Förderanzeige

Editorial

Im Gespräch:

Millimeterarbeit im DIN-Institut

DBSV-Nachrichten:

"Ich stehe voll und ganz hinter der Idee der Selbsthilfe"

Meldungen

Gemeinsame Fachausschüsse für vier Jahre neu berufen

Kurzinfo: Die Experten in den Fachausschüssen

Neue Norm für taktile Schriften im öffentlichen Raum

Pinselstriche zum Anfassen

100 Jahre Führhundausbildung: Bitte um Unterstützung bei historischer Recherche

Neu: DBSV-Rabatt für Computer und andere IT-Geräte

"Wer hat Bartolitus entführt?"  –  Das neue Aktionsbuch für Kinder

DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Thema kompakt:

Die Toleranz der anderen

Von Selbstgesprächen und indischen Busfahrern

Demütigende Umgangsformen

Freundliche Hilfe beim Saunabesuch

Tolerantes Ausland

Wohnungssuche mit Überraschungsmoment

Sprachliche Unachtsamkeiten

Termine & Tipps:

Termine

Kunst Versprechen

Hörfilmkino im Kleisthaus

Digitale Fotografie

Seminar für Schwerbehindertenvertrauenspersonen

Ferienfreizeiten in Marburg

Internationales Computer-Camp

DBSV-Veranstaltungen

Schachkurs

KlickSonar-Workshop

Seminar für taubblinde Menschen

Tipps

"Servicebuch Auge" für Berlin-Brandenburg

Forum:

Der Dunkle Wettkampf

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Panorama:

Medien

Tonqualität bei ARD und ZDF: Weimar-"Tatort" löst heftige Kritik aus

Projekte

AMD-Netz: Forschungsprojekt zur Unterstützung Angehöriger

Gesellschaft

Deutscher Seniorentag 2015: Aufruf zum Fotowettbewerb

Persönliches

Abschied von Werner Krauße

AURA-Hotels

Entspannter Urlaub ohne Barrieren

Menschen:

Meine Fluchtgeschichte

Service | Reha:

Führhund auf Rädern

Medien:

Bücher

Morgen kommt ein neuer Himmel

Auf Dauer seh ich keine Zukunft

Zurück auf Los

Calpurnias (r)evolutionäre Entdeckungen

Das Flüstern der Fische

Kurzinfo: Medibus-Katalog

Zeitschriften

Bild der Wissenschaft

Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Kino

Blackhat

Rätsel:

Februar-Rätsel

Lösung des Januar-Rätsels

Knobeleifer wird belohnt

Anzeigen:

Private Kleinanzeigen

Verkaufe

Suche

Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

SynPhon GmbH

Schottland-für-Alle

AASB Maria Seidling

DHV  –  Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub gGmbH

Marland

RTB

ITB Berlin

Second Sight

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

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Titelbild:
Aus der Froschperspektive: Eine Person steht auf dem weiten Platz in der Parkanlage des Stuttgarter Schlosses. Hüftabwärts sind nur ihre blauen Jeans und dunklen Schuhe von hinten zu sehen, vor sich hält sie einen Langstock. In einiger Entfernung steht eine Säule mit einer geflügelten Figur auf der Spitze, die hoch in den bewölkten Himmel ragt. Weshalb DIN-Normen im öffentlichen Raum für blinde und sehbehinderte Menschen entscheidend sind, lesen Sie "Im Gespräch".


Rückseite:
Tastkunst  –  Werke taubblinder und hörsehbehinderter Menschen
Bildbeschreibung: Quadratische Kacheln sind wie in einem Fliesenspiegel schachbrettartig angeordnet. Die Kacheln sind mit unterschiedlichen Materialien bestückt, alle jeweils in Schwarz- oder Weiß-Tönen. Eine Kachel zieren große, glatte Steinkugeln, andere sind mit kleinen Glassteinen, Perlen oder Muscheln dekoriert. Alle Materialien sind symmetrisch angeordnet und finden sich jeweils in einer hellen und einer dunklen Variante wieder.
Eine Reihe in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Taubblindenwerk Hannover



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Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.

(0,14 € / Min.)

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Impressum


"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
69. Jahrgang.


Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)


Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org


Die "Gegenwart" erscheint monatlich (Juli/August als Doppelnummer) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.


Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren.

DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org

Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September


Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org

Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro (Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.


Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB)
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH


Förderanzeige

Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.

Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes:

"Blickpunkt Auge" (BPA)


Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717 Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wie tolerant ist Deutschland? Unter dieser Fragestellung hat die "Süddeutsche Zeitung" im vergangenen Herbst eine große Recherche gestartet. Dabei war auch Thema, wie offen unsere Gesellschaft gegenüber behinderten Menschen ist. Die "Gegenwart" wollte wissen, was dabei herausgekommen ist und hat die verantwortliche Redakteurin um einen Gastbeitrag gebeten. Ihr Fazit: Es ist vor allem Unsicherheit, die aufkommt, wenn nicht behinderte Menschen behinderten Menschen begegnen. Ungeschicklichkeiten, Unachtsamkeiten sind die Folge, zum Teil auch unbedachte Übergriffe. Das führt bei den Betroffenen schnell zu Verletzungen, so dass man die Ausgangsfrage vielleicht besser umdrehen sollte: Wie tolerant sind behinderte Menschen, wenn ihnen ignorant oder respektlos begegnet wird?

Toleranz im Sinne von geistiger Offenheit braucht unsere Gesellschaft auch, um bedrohte Menschen aufzunehmen und ihnen ein neues Zuhause zu bieten. Die "Gegenwart" lässt einen sehbehinderten jungen Mann aus Afghanistan erzählen, wie er, von den Taliban verfolgt, auf abenteuerliche Weise nach Deutschland geflohen ist. Seine Geschichte lässt einem den Atem stocken. Und hier verbinden sich die beiden Themen: Wenn über behinderte Menschen oder Flüchtlinge abstrakt diskutiert wird, ist das der beste Nährboden für Vorurteile. Aus Unwissenheit entstehen Ängste, aus Ängsten entsteht Ablehnung. Kommt man den Menschen dagegen näher und erfährt von ihrem Schicksal, so können Verständnis und Offenheit wachsen.

Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen  –  ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!

Irene Klein  
Redaktion "Gegenwart"

Im Gespräch:

Millimeterarbeit im DIN-Institut

Barrierefreies Bauen braucht Regeln, und die sind in der DIN 18040 festgelegt. Mit dem dritten Teil, der den öffentlichen Verkehrsraum behandelt, wurde nun die Arbeit an dem Normpaket zum barrierefreien Bauen abgeschlossen. Als Vertreter des DBSV hat Knut Junge im DIN-Ausschuss mitgearbeitet und die Position blinder und sehbehinderter Menschen eingebracht. Im "Gegenwart"-Interview sagt er: Für Menschen mit Seheinschränkung ist die 18040-3 eine gute Norm.

Interview: Irene Klein  


Herr Junge, ein wichtiges Kapitel in der Geschichte der DIN-Normen ist abgeschlossen. Nach sage und schreibe 15 Jahren intensiver Arbeit ist die DIN 18040-3 Ende 2014 erschienen. Damit gibt es eigentlich keine Ausflüchte mehr, nicht barrierefrei zu bauen  –  oder etwa doch?

Da muss ich kurz auf die 15 Jahre zu sprechen kommen. Ende der 1990er Jahre hat man angefangen, die Normen zum barrierefreien Bauen zu überarbeiten, auch die für den Straßen- und Verkehrsraum. Es gab mehrere Anläufe und in den Jahren 2002 und 2006 zwei gescheiterte Entwürfe. Daraufhin hat man sich entschieden, erst den Hochbau zu normieren, also die öffentlich zugänglichen Gebäude und die Wohnungen, und den Straßen- und Verkehrsraum zurückzustellen. Nachdem 2010 und 2011 die ersten zwei Teile veröffentlicht wurden, hat man mit Teil 3 weitergemacht, der jetzt im Dezember 2014 erschienen ist. Dass es nun keine Ausreden mehr gibt, nicht barrierefrei zu bauen, ist ein Stück weit richtig. Die Regelungen zum Hochbau sind bauordnungsrechtlich eingeführt und damit verbindlich. Beim Straßen- und Verkehrsraum ist das etwas anders, weil es hierfür keine Bauordnungen gibt. Dennoch ist die Norm ein Meilenstein, sie gibt den Stand der Technik wieder. Und ich bin sicher, dass man sich darauf beziehen wird und sie in anderen Regelwerken berücksichtigen wird.


Wer steckt eigentlich hinter den Normen zum barrierefreien Bauen? Wer hat im DIN-Institut an einem Tisch gesessen, um ihre Inhalte auszuhandeln?

Eine Norm soll immer ein gesellschaftlicher Kompromiss sein, deswegen sitzen viele Interessengruppen an einem Tisch: Vertreter der Architektenkammer, aus Forschung und Entwicklung, zum Beispiel von der STUVA, der Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen, oder der FGSV, der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, außerdem Vertreter von Lehrinstituten. Dann waren natürlich wir dabei, also die Behindertenverbände. Und schließlich waren Vertreter von Straßenbehörden beteiligt, die die Norm in gebaute Wirklichkeit umsetzen müssen.


Die Mobilität blinder und sehbehinderter Menschen entscheidet sich maßgeblich im öffentlichen Verkehrsraum. Wie bewerten Sie vor diesem Hintergrund das neue Regelwerk? Ist die 18040-3 eine gute Norm für Menschen mit Seheinschränkung?

Ja, ich persönlich halte sie für eine gute Norm. Wenn Vertreter mit unterschiedlichen Interessen an einem Tisch sitzen, ist das aber kein Wunschkonzert. Die Forderungen, die man mitbringt, werden nicht 1:1 aufgenommen. Es ist ein Abwägen verschiedener Interessen, wobei sich auch die Anforderungen verschiedener Behinderungsarten gegenüberstehen können. Da muss man hin und wieder eine Kröte schlucken. Im Vergleich zu der Vorgängernorm von 1998 haben wir aber die sensorischen Anforderungen viel besser berücksichtigt. Früher war es eine Rollstuhlfahrernorm. Jetzt haben wir Begriffe wie "kontrastreich" oder "Reflexionsgrad" definiert und Mindestwerte festgelegt. Die 18040-3 ist sicher nicht perfekt, das kann eine Norm nicht sein, aber sie ist deutlich besser als ihre Vorgängernorm.


Können Sie Beispiele nennen, die zeigen, wie die neue Norm funktioniert und in welchen Bereichen sie zum Tragen kommt?

Bei allen Anforderungen wird zunächst ein Schutzziel definiert. Dann wird erklärt, unter welchen technischen Voraussetzungen Barrierefreiheit für die verschiedenen Behinderungsarten erreicht wird. Eine Ampel beispielsweise muss gut erkennbar und wahrnehmbar sein. Das wird für Sehbehinderte mit kontrastreicher Gestaltung und für Blinde mit einem taktilen Feld erreicht. In der Norm gibt es eine klare Trennung zwischen den Anforderungen sehbehinderter und blinder Menschen, was ich für einen großen Fortschritt halte.


Kann man davon ausgehen, dass es künftig mehr Bodenindikatoren gibt?

Auf jeden Fall, denn es wird sehr oft auf die Bodenindikatorennorm, die DIN 32984, Bezug genommen  –  39 mal, um es genau zu sagen. In der Vorgängernorm war das nur dreimal der Fall. Ein Beispiel: Shared Space war ja eine Zeitlang ein großes Thema in unserem Kreis. In der Norm steht, dass für diese Gemeinschaftsstraßen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen: Die Längsrichtung muss eindeutig erkennbar sein, es muss sichere Querungsstellen geben, Haltestellen müssen auffindbar sein. Und bei all diesen Punkten wird auf Bodenindikatoren, also auf die DIN 32984, verwiesen, oder, wenn es um Kontraste geht, auf die DIN 32975.


Diese Verweise sind ganz wichtig, um eine möglichst lückenlose Barrierefreiheit sicherzustellen ...

Ja, deswegen sind in den vergangenen Jahren so viele Spezialnormen entstanden. Momentan arbeiten Vertreter des DBSV an der DIN 32981, der Ampelnorm, und die DIN 32986 zu taktilen Schriften ist gerade erschienen. Wenn die Inhalte komplex sind, kann auf die entsprechende Norm verwiesen werden. Das ist gerade bei übergeordneten Normen wie der DIN 18040 zum barrierefreien Bauen sehr hilfreich.


In der DIN 18040-3 wird erstmals die gesicherte Doppelquerung beschrieben. Was hat es damit auf sich?

Das ist eine Querungsstelle mit zwei räumlich voneinander getrennten Querungsstellen, ein Bereich für uns Sehbehinderte und Blinde mit einem mindestens sechs Zentimeter hohen Bord, der mit einem Auffindestreifen und einem Richtungsfeld gekennzeichnet ist, und daneben ein auf null Zentimeter abgesenkter Bord, der nur einen Meter breit sein darf, für Personen mit radgebundenen Hilfsmitteln, also Rollstuhlfahrer, Rollatornutzer usw. Dieser auf Null abgesenkte Bereich ist zwingend durch ein Sperrfeld mit Bodenindikatoren nach DIN 32984 zu sichern. Das Ganze nennt man etwas hochtrabend getrennte Querungsstelle mit differenzierter Bordhöhe.


Gibt es schon Erfahrungen, ob sich das in der Praxis bewährt?

Ich habe noch nicht gehört, dass es zu großen Schwierigkeiten oder gar Unfällen gekommen ist. Aber die doppelte Querung ist relativ neu, so dass es bisher keine großen Erfahrungen oder statistische Auswertungen gibt. Bis wir hierzu etwas Qualifiziertes sagen können, wird noch einige Zeit ins Land gehen.


In den 1990er Jahren wurde bei der Bordsteinhöhe der legendäre Drei-Zentimeter-Kompromiss ausgehandelt, um an ein und derselben Stelle für blinde Menschen die taktile Wahrnehmbarkeit und für Rollstuhlfahrer die Überrollbarkeit zu gewährleisten. Nun erlaubt die neue DIN bei unverändert drei Zentimetern Mindesthöhe eine Abrundung der Bordsteinkante. Das klingt nach einer Aufweichung des Kompromisses ...

Das war bei den Verhandlungen das heißeste Eisen. Es ist richtig, dass dieser historische Kompromiss mit drei Zentimetern Bordsteinhöhe jetzt um eine Verrundung mit einem Radius von 20 Millimetern erweitert wurde. Damit bleibt eine vertikale Fläche von einem Zentimeter Höhe. Dazu muss man aber wissen, dass es ein Forschungsprojekt des Bundesverkehrsministeriums gab. Dabei ging es genau um diese Kernfrage: Wie sieht eine Kantengeometrie aus, die einerseits für Rollstuhlfahrer und Rollatornutzer gut überrollbar ist, andererseits aber auch Langstocknutzern eine sichere Ertastbarkeit erlaubt? Der DBSV war an diesem Projekt beteiligt. Und das Ergebnis war eine Verrundung mit 20 Millimetern. Damit sind wir zugegebenermaßen nicht sehr glücklich. Wir hätten im Normtext wenigstens die Formulierung "maximal 20 Millimeter Verrundung" haben wollen, aber damit konnten wir uns nicht durchsetzen. Wie ich schon gesagt habe: Es ist immer ein Kompromiss. Nachdem die Forschungsergebnisse nur in der Halle getestet worden sind, müssen wir jetzt genau verfolgen, ob in der Praxis Probleme auftreten. Parallel wollen wir versuchen, ein Forschungsvorhaben auf die Beine zu stellen, das diese und andere Lösungen, zum Beispiel einen Radius von 10 Millimetern, unter realen Bedingungen testet, also draußen mit Dreck, Splitt, Streugut usw. Aber man darf bei alledem nicht vergessen: Wie der Bord auch beschaffen sein mag, er ist immer mit Bodenindikatoren gesichert.


Wie geht es jetzt nach dem Erscheinen der Norm weiter? Was kann die Selbsthilfe dafür tun, dass die Bestimmungen tatsächlich in der Praxis umgesetzt werden?

Das Allerwichtigste ist natürlich, die Norm zu kennen. Um mit den Kommunen auf Augenhöhe zu diskutieren, um Barrierefreiheit einfordern oder deren Umsetzung kontrollieren zu können, muss man die Vorgaben ganz genau kennen. Der DBSV und seine Landesverbände bieten dazu Schulungen an, vor allem zu Bodenindikatoren, die eine zentrale Rolle spielen. So können unsere Experten bei Neubauten und Umbauten prüfen, ob die Vorgaben, die wir normativ getroffen haben, auch umgesetzt werden, und wenn nicht, können sie hartnäckig dranbleiben.


Und auf der politischen Ebene?

Die DIN 18040-3 hat einen hohen Stellenwert, weil viele Interessengruppen beteiligt waren und eine Einflussmöglichkeit hatten. Jetzt müssen wir darauf achten, dass sie zum Beispiel in den Hinweisen für barrierefreie Verkehrsanlagen (HBVA) oder von der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) berücksichtigt wird. Das ist unsere politische Aufgabe: immer dabei zu sein, wenn wichtige Regelwerke entstehen oder überarbeitet werden, und an der richtigen Stelle den Finger zu heben.


Dazu zwei Bilder:

    • Setzt sich für gute Normen ein: Knut Junge, Experte für Barrierefreiheit
    • Kompromisse an der Bordsteinkante: Hier stehen sich die Anforderungen von Rollstuhlfahrern und Menschen mit Seheinschränkung gegenüber

Info

Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.

DBSV-Nachrichten:

"Ich stehe voll und ganz hinter der Idee der Selbsthilfe"

Christiane Möller, seit Januar 2015 Rechtsreferentin des DBSV, stellt sich vor.


Einige von Ihnen kennen mich bereits als Autorin mehrerer "Gegenwart"-Artikel unter der Rubrik "Recht", als Referentin von DBSV-Schulungen oder auch als Mitarbeiterin der Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm). Heute möchte ich mich Ihnen als neue Rechtsreferentin des DBSV vorstellen. Im Januar habe ich in der Geschäftsstelle in Berlin meine Tätigkeit aufgenommen und freue mich, künftig das Team bei der rechtspolitischen Arbeit, aber auch bei verbandsinternen juristischen Fragestellungen zu unterstützen.

Nach meinem Studium der Rechtswissenschaften in Marburg und Adelaide (Australien) und dem 2. Staatsexamen nahm ich 2009 meine Arbeit als Rechtsassessorin bei der damals neu gegründeten rbm in Marburg auf. Über fünf Jahre lang konnte ich durch die Rechtsberatung und Rechtsvertretung blinder und sehbehinderter Menschen umfangreiche Praxiserfahrungen sammeln, die mir bei meiner Tätigkeit für den DBSV sicher zugutekommen werden. So habe ich tagtäglich erfahren, wie viele Kostenträger mit Hilfsmittelanträgen umgehen, welche immensen juristischen Hürden Eltern überwinden müssen, damit ihre betroffenen Kinder die notwendigen Hilfen für den Schulbesuch erhalten oder wie schwer es sein kann, nach einem Sehverlust im Erwachsenenalter alles für die berufliche Umschulung der Wahl zu regeln. Das Wissen um die kleinen und großen Schwierigkeiten blinder und sehbehinderter Menschen bei der Geltendmachung ihrer Ansprüche wird mir eine große Hilfe sein, um die rechtspolitische Arbeit des Verbandes glaubwürdig und effektiv zu unterstützen.

Neben meiner hauptberuflichen Arbeit bin ich auch ehrenamtlich in der Interessenvertretung aktiv, da ich voll und ganz hinter der Idee der Selbsthilfe stehe. So habe ich bereits vor meinem Berufseintritt erste Erfahrungen in der Rechtsberatung gesammelt. Außerdem beteilige ich mich seit Jahren an der Arbeit ehrenamtlicher Gremien, etwa des beim Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) angesiedelten Arbeitskreises Nachteilsausgleiche, der grundlegende juristische Positionen für die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe erarbeitet. In den letzten Jahren konzentrierte sich mein Engagement auf das Forum behinderter Juristinnen und Juristen (FBJJ), in dem ich am Entwurf für ein Gesetz zur Sozialen Teilhabe mitwirken durfte. Das Bundesteilhabegesetz, welches derzeit nicht nur in der Politik, sondern auch im DBSV auf allen Ebenen diskutiert wird, gehört damit zu meinen besonderen Interessensgebieten.

In diesem Sinne freue ich mich auf die Möglichkeit, mein juristisches Know-how, aber auch meine beruflich erworbenen Kenntnisse und meine persönliche Erfahrung als selbst blinde Juristin bei der Bewältigung der vielfältigen und spannenden Aufgaben des DBSV einbringen zu dürfen.

Christiane Möller
Tel.: 0 30 / 28 53 87-165
E-Mail: c.moeller@dbsv.org


Dazu ein Bild: Die neue Rechtsreferentin des DBSV: Christiane Möller

Meldungen

Gemeinsame Fachausschüsse für vier Jahre neu berufen

Turnusgemäß sind die Mitglieder der Gemeinsamen Fachausschüsse nach dem DBSV-Verbandstag im zweiten Halbjahr 2014 neu benannt worden. Ein Lenkungsausschuss, bestehend aus Vertretern des DBSV, des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS), der PRO RETINA Deutschland, des Verbandes für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik (VBS) und des Bundes zur Förderung Sehbehinderter (BFS), hat die Benennungsvorschläge gemeinsam mit den bisherigen Leitern der Fachausschüsse beraten und über die Zusammensetzung der verbandsübergreifenden Gremien entschieden. Die ehrenamtlichen Experten befassen sich mit Themen aus den Bereichen Umwelt und Verkehr, Informationstechnologie oder speziell mit den Belangen sehbehinderter Menschen und entwickeln Positionen der Selbsthilfe. Ihr Einsatzgebiet reicht von der Interessenvertretung bei Gesetzesvorhaben oder DIN-Normen und der Mitarbeit an Forschungsprojekten über die Beratung bei der Umsetzung von Barrierefreiheit und Veranstaltung von Fachtagungen bis zur Schulung von Experten in eigener Sache.

Am 16. und 17. Januar haben sich die neuen und bisherigen Mitglieder der Fachausschüsse zu einer Auftaktsitzung in Göttingen getroffen. Ziel des Treffens war es, sich über die Schwerpunktthemen der kommenden vier Jahre auszutauschen, mögliche Schnittstellen zu erörtern und Regeln der Zusammenarbeit zu vereinbaren. Außerdem wurden die Ausschussleitungen gewählt. Das Ergebnis lag zu Redaktionsschluss leider noch nicht vor.

Zur Unterstützung der Gemeinsamen Fachausschüsse soll zusätzlich ein ausschussübergreifendes Expertenteam aufgebaut werden. Es umfasst Personen, die ihre Expertise projektbezogen einbringen.



Kurzinfo: Die Experten in den Fachausschüssen

  • Gemeinsamer Fachausschuss für Umwelt und Verkehr (GFUV):
    Titus Bostelmann, Brigitte Buchsein, Werner Gläser, Petra Haurand, Wolfgang Itter, Frank Lenz, Gerhard Renzel, Eberhard Tölke
  • Gemeinsamer Fachausschuss für Informations- und Telekommunikationssysteme (FIT):
    Heiko Folkerts, Jan Eric Hellbusch, Wilhelm Lutzenberger, Heinz Mehrlich, Oliver Nadig, Christian Polack, Erich Rüger, Thomas Schwerhoff, Christian Schöpplein
  • Gemeinsamer Fachausschuss für die Belange Sehbehinderter (FBS):
    Christiane Bernshausen, Dr. Frank Brunsmann, Stefanie Holzapfel, Andrea Kuchenreuther, Angelika Ostrowski, Kirsten Wahren-Krüger, Hans Winkler

Neue Norm für taktile Schriften im öffentlichen Raum

Im Januar ist die DIN 32986 "Taktile Schriften und Beschriftungen" veröffentlicht worden. Vom DBSV initiiert, legt diese Norm Anforderungen und Maße für die Verwendung von Brailleschrift und erhabener Profilschrift im Innen- und Außenbereich fest. Die Beschriftung von Handläufen, Türen, Aufzugstableaus, Bedienelementen sowie von Lageplänen, Reliefs und Modellen mit taktilen Schriften sowie mit Piktogrammen dient der Wegeleitung und Orientierung von blinden und sehbehinderten Personen in Verkehrsanlagen und öffentlich zugänglichen Gebäuden sowie in Gemeinschaftseinrichtungen von Wohnanlagen. Bei der Erarbeitung der Norm hat Dr. Klaus Behling die Interessen der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe vertreten.

Bisher waren die Anforderungen an taktile Schriften in einer Richtlinie des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr (GFUV) aus dem Jahr 2007 festgelegt. Die neue Norm ist sehr viel umfangreicher und präzisiert die Anforderungen auf zwei Ebenen: Es geht zum einen um die gute Lesbarkeit der Informationen, zum anderen um die Auffindbarkeit an klar definierten Orten.

"Leider sind taktile Schriften im öffentlichen Raum noch relativ selten zu finden", beobachtet Hilke Groenewold, DBSV-Referentin für Barrierefreiheit. "Mit einer DIN-Norm bekommt das Thema deutlich mehr Gewicht. Barrierefrei bauen heißt künftig auch, taktile Elemente wie Handlaufbeschriftungen oder Türschilder zu realisieren."

Ergänzend zur DIN 32986 hat der DBSV eine eigene Profilschrift entwickeln lassen: den DBSV-Font (vgl. "Gegenwart" 9/2014).

Mehr Infos bei
Hilke Groenewold
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
E-Mail: h.groenewold@dbsv.org


Dazu ein Bild: Lesen, wo es langgeht: Taktile Beschriftungen auf Handläufen erleichtern die Orientierung

Pinselstriche zum Anfassen

Mit Förderung des EU-Programms "Erasmus plus" startete im Dezember das Projekt AMBAVis, das sich mit der Frage befasst, wie sich Gemälde für blinde Menschen tastbar darstellen lassen. Sieben Partnerverbände aus Österreich, Großbritannien, der Slowakei und Deutschland, darunter der DBSV, wollen in den nächsten zwei Jahren unterschiedliche Verfahren entwickeln, um Bilder in taktile Formate zu übertragen.

Bilder zum Tasten müssen anders aufgebaut und strukturiert sein als solche zum Anschauen. Für blinde Menschen sind insbesondere perspektivische Darstellungen schwer erkennbar. Wie kann man den Aufbau eines Gemäldes vereinfachen, ohne es zu verfälschen? Im Projekt soll dies am Beispiel des Jugendstil-Gemäldes "Der Kuss" von Gustav Klimt erprobt werden  –  eine anspruchsvolle Aufgabe, denn die Köpfe und Hände der Küssenden sind räumlich dargestellt, ihre bunt gemusterten Gewänder dagegen flächig.

Es gibt bereits mehrere Verfahren, tastbare Bilder herzustellen, zum Beispiel tiefgezogene Folien und Schwellkopien. Reliefs können heute auch computergesteuert ausgefräst oder mit 3D-Druckern hergestellt werden. Die Projektpartner wollen weitere Verfahren testen, um mit einem einzigen Gerät beliebig viele Kunstwerke darzustellen. Angedacht sind eine digitale Tafel, auf der mit beweglichen Stiften Reliefs erzeugt werden, und ein virtueller Raum, in dem man eine 3D-Datei mit einem Stab abtastet. Es ist zu prüfen, ob sich solche Objekte ähnlich gut "begreifen" lassen wie echte Tastobjekte.

Die laufende Arbeit und die Projektergebnisse werden im Internet präsentiert unter www.ambavis.eu

100 Jahre Führhundausbildung: Bitte um Unterstützung bei historischer Recherche

Im Jahr 1916 wurde in Deutschland die erste Blindenführhundschule der Welt eröffnet. Das soll im kommenden Jahr gebührend gefeiert werden. Der DBSV ist längst in die Vorbereitungen des Jubiläums eingestiegen und hat unter anderem Detlev Berentzen, Verfasser von "Die Deutschen und ihre Hunde", gewinnen können, ein Buch über die 100-jährige Geschichte der Blindenführhundausbildung zu schreiben.

Um die historische Recherche zu dem Thema zu unterstützen, bittet der Arbeitskreis der Führhundhalter alle "Gegenwart"-Leser um Mithilfe. Was wissen Sie über die Geschichte der Führhundausbildung? Welche Erfahrungen haben Sie selbst gesammelt? Haben Sie Schriftstücke aus vergangenen Zeiten aufgehoben  –  Briefwechsel, Anträge oder Bewilligungen? Bitte tragen Sie die Anfrage auch in Ihre Vereine. Vielleicht schlummern dort in den Archiven aufschlussreiche Dokumente, Artikel, Kommentare, Bilder zum Thema Blindenführhund.

Bitte sammeln Sie alles, was Ihnen interessant erscheint  –  ob in Schwarzschrift, Punktschrift oder als Tondokument  –  und leiten Sie es weiter an den

DBSV
Sabine Häcker
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Tel.: 0 30 / 28 53 87-284
E-Mail: s.haecker@dbsv.org

Neu: DBSV-Rabatt für Computer und andere IT-Geräte

Für Inhaber der DBSV-Karte gibt es neue Vergünstigungen. Die Firma AfB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung  –  gewährt ab sofort 10 Prozent Rabatt auf ihre Produkte. Dazu gehören zum Beispiel PCs, Notebooks, Bildschirme, Drucker und Handys. Die Integrationsfirma übernimmt ausgemusterte Computer und andere IT-Geräte von Großunternehmen und öffentlichen Einrichtungen, checkt sie durch, repariert sie bei Bedarf und verkauft sie mit zwölfmonatiger Gewährleistung günstig weiter. In den zehn Jahren ihres Bestehens hat die gemeinnützige Gesellschaft rund 200 Arbeitsplätze geschaffen, die Hälfte davon für Menschen mit Behinderung. So verbinden sich in dem Unternehmenskonzept soziales und ökologisch verantwortungsvolles Handeln.

Die AfB verkauft ihre Produkte europaweit in 13 Läden und über das Internet. Die Standorte der Verkaufsstellen und der Online-Shop sind auf der Webseite www.afb-group.eu zu finden. Um das Rabatt-Angebot in Anspruch nehmen zu können, brauchen DBSV-Karteninhaber einen Code, den sie auf Nachfrage bei ihrem Landesverein erhalten.


Dazu ein Bild: Bietet zahlreiche Vorteile: die DBSV-Karte

"Wer hat Bartolitus entführt?"  –  Das neue Aktionsbuch für Kinder

Der DBSV hat ein neues Tast- und Aktionsbuch für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren im Angebot: "Wer hat Bartolitus entführt?" von Eva Cambeiro Andrade. Der interaktive Krimi lädt seine Leser zu einem detektivischen Abenteuer mit allen Sinnen ein. Gesucht wird der Entführer von Bartolitus. Das Hündchen war plötzlich verschwunden, als sein Herrchen im Park mit ihm spazieren ging. Verschiedene Zeugen haben eine verdächtige Frau gesehen. Die Polizei bittet nun um Hinweise, um die Frau mit der Warze, den geflochtenen Zöpfen, dem Jeansrock und den Gummistiefeln zu finden.

Die Aktionsbücher des DBSV enthalten Braille- und Schwarzschrift sowie zahlreiche Elemente zum Ertasten. Sie können bei jedem Lesedurchgang verändert werden und geben Anregungen, Dinge selbst auszuprobieren. So werden blinde und sehbehinderte Kinder unterstützt, die Welt zu entdecken. Weitere Aktions- und Tastbücher sind in Planung.

Mehr Infos unter
www.kinderbuch.dbsv.org

Bestellungen beim
DBSV
Petra Wolff
Tel.: 0 30 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org


Dazu ein Bild: Tastkrimi für Kinder: Im neuen DBSV-Aktionsbuch muss ein Hundeentführer geschnappt werden



DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis

Wer Inhaber einer DBSV-Karte ist, lebt günstiger. Mitglieder der Landesvereine profitieren von attraktiven Vergünstigungen:

  • Deutscher Hilfsmittelvertrieb (DHV)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte Sachsen (LHZ)
    5% auf alle Hilfsmittel
  • Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)
    5% auf alle Zeitschriften-Abos
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
    "Gegenwart"-Abo (Punkt- und Schwarzschrift) für 38,50 Euro statt 44 Euro; kostenfreies Abo von DBSV-Inform (DAISY)
  • Dorint Hotels & Resorts
    NH-Hotels
    Sonderkonditionen auf den Übernachtungspreis (auch für Begleitpersonen)
  • Schottland-für-Alle
    5% auf reguläre Gruppen- und Individualreisen, 10% auf maßgeschneiderte Reisen (ausgenommen Flug- und Fährbuchungen)
  • Reinecker Vision GmbH
    10% auf ausgewählte Produkte der mobilen M-Serie
  • Optelec GmbH
    5% auf alle Angebote, auch bei Zuzahlungen auf Kassenversorgungen
  • AfB  –  Arbeit für Menschen mit Behinderung
    10% auf alle IT-Produkte

Die Angebote werden ständig erweitert. Aktuelle Informationen in der "Gegenwart". Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort vereinbart.

Mitgliedschaft lohnt sich!

Mehr Infos beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-190
www.dbsv.org/dbsv-karte

Thema kompakt:

Die Toleranz der anderen

In Deutschland wird hitzig diskutiert: Was bedeutet es, eine tolerante Gesellschaft zu sein? Was ist zu "erdulden" und was zu "respektieren"? Von Islamfeindlichkeit über Rassismus und Homophobie bis zur Diskriminierung behinderter Menschen  –  in ihrem Projekt "Die Recherche" hat sich die "Süddeutsche Zeitung" umfassend mit gesellschaftlicher Vielfalt, mit offenen und verdeckten Vorurteilen befasst. Die Recherche war aufschlussreich  –  beim Thema Behinderung auch in ganz anderer Hinsicht als zunächst gedacht, wie die Leiterin des Projekts berichtet.

Von Sabrina Ebitsch  


"Soll ich Blinden möglichst schnell aus dem Weg gehen, wenn sie auf mich zukommen? Oder irritiert das eher?" "Ab welchem Bekanntheitsgrad darf man nach der Behinderung fragen?" "Wie beschreibe ich einem Blinden den Weg? Führe ich ihn hin  –  oder ist das nicht angebracht?"

Damit ging es los. Mit Fragen wie diesen, die Kollegen nach einer kleinen, redaktionsinternen Umfrage gemailt haben. Unsicherheiten darüber, wie man Menschen mit Behinderungen möglichst fettnäpfchenfrei begegnet. Die Resonanz war groß. Weil wir alle unsicher sind. Selbst die tatsächlich oder vermeintlich Aufgeklärten, Gebildeten, ach so Toleranten. Wir sind ohne Inklusion in Kindergarten und Schule gegangen, behinderte Kollegen gibt es kaum, blinde oder sehbehinderte Freunde haben die wenigsten. Behinderung überfordert viele  –  am meisten womöglich die, die nicht betroffen sind.

Das erklärt vielleicht auch, warum der Text zum Thema Behinderung der meistgelesene in unserem Dossier zum Thema Toleranz war. Darin erzählen Menschen mit Behinderungen, welche teils absurden Situationen sie mit nicht behinderten Menschen erleben und weshalb das Miteinander mit ein wenig mehr Empathie eigentlich ganz einfach sein könnte.

Aber zurück zum Anfang. Ende September begannen wir in der Redaktion die Toleranz-Recherche. Anlass war eine Online-Abstimmung innerhalb des Projekts "Die Recherche", bei dem sich die Leser der "Süddeutschen Zeitung" in regelmäßigen Abständen aus drei Fragestellungen ihr Wunsch-Thema auswählen können. Die Wahl fiel diesmal mit klarem Vorsprung auf "Vielfalt und Vorurteile: Wie tolerant ist Deutschland?". Mit diesem Recherche-Auftrag machten wir uns in der Redaktion an die Arbeit. In den kommenden Wochen stellten wir ein Bündel von Texten und Interviews zusammen, das in der Summe die gestellte Frage beantworten sollte. Im ständigen Austausch mit den Lesern, bezogen wir deren Fragen und Hinweise mit ein. Mitte November konnten wir schließlich zahlreiche Analysen, Interviews und Reportagen veröffentlichen, die eine große Bandbreite abdeckten.

Und weil es um Toleranz ging, sollten folgerichtig auch die zu Wort kommen, die es wissen müssen, sollten nicht  –  wie üblich  –  nicht behinderte über behinderte Menschen schreiben. In Protokollen haben wir Menschen mit verschiedenen Behinderungen aus ihrem Alltag erzählen lassen. Und sie erklären lassen, wie sich ihre nicht behinderten Mitbürger so verhalten können, dass beiden Seiten Peinlichkeiten erspart bleiben.

Die Resonanz war groß, auch hier. Nicht nur wegen des Interesses am letztlich veröffentlichten Artikel. Bereits im Vorfeld haben uns Dutzende Tweets, Facebook-Posts und Mails erreicht: Nicht behinderte Leser schilderten ihre Unsicherheiten und behinderte Leser deren teils amüsante, teils haarsträubende Auswüchse.

Es ging bald nicht mehr um die Toleranz, an die wir anfangs gedacht hatten, nicht mehr um unsere Toleranz gegenüber Minderheiten. Es war genau andersherum. Wenn gehörlosen Menschen ins Ohr geschrien wird. Wenn der beste Freund des Rollstuhlfahrers wie selbstverständlich gefragt wird, ob er der Zivi sei. Oder wenn in Alltäglichkeiten offenbar wird, wie blinde und sehbehinderte Menschen nicht für voll genommen werden.

"Ich werde häufig einfach mit Du angesprochen", schrieb eine Leserin. "Wenn mich jemand begleitet, wird immer die Begleitperson angesprochen und nicht ich. (...) Ich habe studiert und dennoch wirke ich offenbar inkompetent und mir wird in fachlichen Diskussionen nicht geglaubt. Mich stört es auch, wenn Leute sagen: 'Toll, dass du studiert hast!'  –  als könne jemand, der nicht sieht, nicht studieren."

Eine andere Leserin erzählte von einer sehr unweihnachtlichen Begegnung in der Vorweihnachtszeit: "Mit ein paar Frauen vom Heimatverein traf ich mich zum Basteln kleiner Geschenke für die Seniorenweihnachtsfeier. Die Leute staunten andauernd über meine Fähigkeiten, obwohl ich durchschnittlich begabt bin. Immer wieder philosophierten die Frauen laut untereinander, welche Arbeit ich übernehmen könnte. Immer wieder erklärte ich freundlich, dass wir das miteinander besprechen könnten. Doch es änderte sich nichts, die meisten Frauen fielen in ihren Modus zurück, so dass ich die Runde verlassen habe."

Viele sehen sich auch mit unangemessenem, weil herablassendem Mitleid konfrontiert: "Da kommt es vor, dass mir jemand beim Einsteigen in eine überfüllte Trambahn den einzig noch freien Sitzplatz mit den Worten überlässt: 'Sie sind ja schon gestraft genug.'" Noch bedrückender der Bericht des blinden kinderlosen Paars, das sich wiederholt anhören muss, es sei verständlich, dass es keine Kinder bekomme, schließlich bestehe das Risiko, dass diese ebenfalls behindert sein werden. Oder die bizarren Szenen, wenn blinde Menschen unversehens in offene U-Bahn-Waggons geschubst oder über die Straße gezerrt werden, obwohl sie weder hinein noch hinüber wollten.

Man liest das und bleibt ratlos zurück, irritiert, ungläubig. Ein wenig zweifelnd, nicht an den Schilderungen, sondern an einer angeblich so fortschrittlichen, pluralistischen Gesellschaft. Und beschämt. Es ist allerdings bigott, wenn wir glauben, uns solcher Rücksichtslosigkeiten niemals schuldig gemacht zu haben, wenn wir glauben, nicht so unbedacht, ignorant, respektlos zu sein. Wir sehnen uns nach Abgrenzung im Kopfschütteln und Naserümpfen über die anderen, die Intoleranten.

Funktioniert aber nicht. Diese Recherche war auch in dieser Hinsicht erkenntnisreich, ja selbstentlarvend. Weil auch wir vermeintlich Toleranten Fragen stellen wie die anfangs zitierten. Weil auch wir neben Rollstuhlfahrern übereifrig in die Hocke gehen und für Stotterer eilfertig den Satz zu Ende sprechen. Weil auch wir dankbar sind, wenn das Kind in der U-Bahn nicht lauthals fragt, warum die Augen von dem Mann so komisch aussehen und was er mit dem langen weißen Stock macht. Weil wir noch dankbarer sind, wenn wir erklärt bekommen, dass blinde Menschen die neugierigen Fragen von Kindern nicht schlimm finden, wohl aber das verkrampfte "Psst" ihrer Eltern.

Die Unterschiede zwischen all diesen Beispielen sind graduell. Dahinter steckt jeweils: Unsicherheit. Die einen überkompensieren, hinterfragen jede Geste und jede Floskel, trauen sich nicht mehr, zu dem blinden Bekannten "Auf Wiedersehen" zu sagen oder fragen sich, ob man den Rollstuhlfahrer anmotzen darf, wenn er sich in der Schlange beim Bäcker vordrängelt. Einer unserer Interviewpartner, selbst Autist, meinte dazu trocken: "Auch Autisten können Arschlöcher sein, wie alle anderen Menschen auch." Das gilt vermutlich auch für andere Minderheiten, nur trauen wir uns nicht, es ihnen zuzutrauen.

Die anderen werden aus Unsicherheit linkisch, ungeschickt, oder  –  schlimmer noch  –  übergriffig, respektlos. Wobei das weder Entschuldigung noch Rechtfertigung sein soll, lediglich der Versuch einer Erklärung. Eine Leserin schrieb dazu: "Wenn ich diese Demütigungen anspreche, wird mir gesagt, ich müsse das verstehen, die nicht behinderten Menschen seien eben unsicher. Bedeutet das, dass ich alles hinnehmen muss?" Das darf es nicht bedeuten. Vieles muss sich ändern. Solange es Unterschiede in der Wahrnehmung und im Miteinander behinderter und nicht behinderter Menschen gibt  –  oder vielmehr solange sie noch gemacht werden. Solange es noch Unsicherheit gibt. Solange sich nicht behinderte Menschen noch fragen müssen: Wie würde ich mich fühlen? Solange man diesen konstruierten Umweg braucht, um sich in den anderen hineinzuversetzen, weil man ihn als anders empfindet.

Solange braucht es auch Toleranz. Einige Leser haben sich an dem Begriff, gerade für diese Recherche, gestört und angemahnt, dass Toleranz oberflächlich und mitunter sogar herablassend sein könne  –  im Gegensatz zu Akzeptanz und Respekt. Die Kritik kommt zu Unrecht, wenn man dem allgemeinen Sprachgebrauch folgt und Toleranz als geistige Offenheit versteht, als Vorurteilsfreiheit, als Fähigkeit, den anderen anders sein zu lassen, oder besser noch, ihn einfach sein zu lassen. Sie kommt zu Recht, wenn man auf den Wortsinn, also auf das lateinische "tolerare", auf "dulden" oder "ertragen" abstellt. Aber auch diese Toleranz wird gebraucht, zumindest dann, wenn man im Rollstuhl sitzt, sich in Gebärdensprache verständigt oder einen Langstock benutzt.

Sabrina Ebitsch ist Leiterin des Projekts "Die Recherche" der "Süddeutschen Zeitung"


Dazu mehrere Bilder:

    • In den Bus geschoben: Gut gemeint ist nicht immer gut
    • Blind, nicht taub: Menschen mit Seheinschränkung werden in Gesprächen oft übergangen
    • Über die Straße gezerrt: Ungünstig, wenn man eigentlich auf den Bus wartet
    • Außen vor: Im Restaurant wird oft die Begleitperson nach dem Wunsch des Betroffenen gefragt

Info

Alle Beiträge zur Toleranz-Recherche der "Süddeutschen Zeitung" sind zu finden unter www.sz.de/toleranz-recherche

Von Selbstgesprächen und indischen Busfahrern

Für ihr Recherche-Projekt hat die Redaktion der "Süddeutschen Zeitung" auch zahlreiche Zuschriften blinder und sehbehinderter Menschen erhalten. Fünf davon zeigen, wie es um die Toleranz im Umgang mit behinderten Menschen in Deutschland und anderswo bestellt ist.

Demütigende Umgangsformen

Von Dorothee Feuerstein aus Nürnberg

Als fast blinde, ziemlich kleine Person, leide ich häufig darunter, dass ich ungefragt angefasst werde. Mir wird über den Kopf gestreichelt, auf die Wange getätschelt oder väterlich der Arm um die Schultern gelegt. Wenn jemand vorbei möchte, werde ich einfach beiseite geschubst. Gerade ältere Menschen boxen mich manchmal in die Seite, wenn ich ihnen zu langsam bin. In Gesprächen passiert es, dass sich jemand von mir abwendet oder längst mit einer anderen Person spricht, während ich weiterrede und nicht merke, dass mein Gegenüber nicht mehr zuhört.

Muss ich das alles kommentarlos hinnehmen? Es geht nicht darum, sehende Menschen anzuklagen, aber ich wünsche mir, dass andere meine Rückmeldungen über solche Erlebnisse einfach auf sich wirken lassen, ohne gleich in die Defensive zu gehen. Ein guter Rat ist, sich zu fragen: Wie würde ich mich fühlen?

Man sollte anderen grundsätzlich auf Augenhöhe begegnen. Das Miteinander wäre wesentlich angenehmer, wenn die Gesellschaft die normalen Umgangsformen einhalten würde. Auch Begegnungen unter nicht behinderten Menschen würden dadurch gewinnen.

Freundliche Hilfe beim Saunabesuch

Von Susanne Römer aus München

Vor Kurzem war ich mit meinem Mann in einem Münchner Schwimmbad in der Sauna. Ich verließ die Sauna etwas eher und wartete draußen auf ihn. Da sprach mich eine Frau mit den Worten an: "Möchten Sie Hilfe?" Ich nahm ihr Angebot dankend an und ließ mir eine Sitzgelegenheit zeigen.

Gefragt zu werden, ob ich Hilfe möchte, fand ich schön. Meist höre ich, ob ich "Hilfe brauche" oder ob mir "geholfen werden kann". Das ist in Ordnung, solange der Helfer auch akzeptiert, wenn ich sein Angebot ablehne.

Manchmal  –  das erlebe ich allerdings immer seltener  –  versuchen andere Menschen, mich ungefragt über die Straße oder in eine S-Bahn zu ziehen. Das ist sehr unangenehm und ärgert mich, auch wenn mir klar ist, dass ein solches Verhalten auf Unsicherheit beruht.

Tolerantes Ausland

Von Dr. Johannes-Jürgen Meister aus Freising

Hilfsbereitschaft und Achtsamkeit sind im Umgang mit behinderten Menschen hierzulande eher die Ausnahme. Wie oft passiert es mir, dass ein junger Mann mit starrem Blick auf sein Smartphone mit einem "Hoppla" oder gar einem "Pass doch auf!" im letzten Moment über meinen Langstock springt. An der Ampel ohne akustisches Signal wird geschwiegen und weggeschaut. Spontane Hilfe bieten hierzulande vornehmlich Menschen mit Migrationshintergrund an. Das geht so weit, dass eine türkische Frau sich für ihr schlechtes Deutsch entschuldigt, während sie mich beim Überqueren einer Kreuzung begleitet.

Bei meinen Reisen ins Ausland mache ich völlig andere Erfahrungen. "Sir, can I help you?", spricht mich mitten im größten Vorweihnachtstrubel in der Londoner Innenstadt eine Polizistin an. Und ein Busfahrer hält zwischen zwei Stationen, um mich aussteigen zu lassen  –  "Dann müssen Sie die vielbefahrene Straße nicht überqueren." In Washington stoppt ein Busfahrer, kurz nachdem ich ausgestiegen bin, um mir noch zu sagen, wie ich am besten weitergehe. Und in Indien holt ein Busfahrer den Werkzeugkasten unter seinem Sitz hervor, um mir den Ausstieg zu erleichtern.

Ich kann mir das Verhalten meiner deutschen Mitbürger nur mit Hilflosigkeit, Gleichgültigkeit und fehlender Spontaneität erklären. Warum können wir Deutschen nicht einfach fragen: "Kann ich Ihnen helfen?"

Ich habe mir angewöhnt, nahezu jedes Hilfsangebot anzunehmen, auch wenn ich eigentlich gerade keine Unterstützung benötige. Schnell ergibt sich ein kleines Gespräch über die Behinderung und ihre Bewältigung und vielleicht habe ich auf diese Weise wieder jemandes Horizont ein wenig erweitern können.


Dazu ein Bild: Es geht auch anders: Mit Hilfe aufmerksamer Mitmenschen ist ein Sitzplatz schnell gefunden

Wohnungssuche mit Überraschungsmoment

Von Gabi Herten aus Baltrum

Eine Freundin erzählte mir, dass in der Nachbarschaft eine bezahlbare Wohnung frei wird. Weil ich gerade auf Wohnungssuche war, vereinbarten wir sofort einen Besichtigungstermin.

Freundlich zeigte mir die Vermieterin das frisch renovierte Domizil. Geduldig ließ sie mich alles ertasten. Die Wohnung gefiel mir. Begeistert schilderte ich ihr, wo ich meine Möbel hinstellen würde. Mit einem Zollstock, auf dem die Zahlen fühlbar sind, nahm ich Maß. Das beeindruckte die Frau und sie gab mir noch einen Tipp, welche Gardinen sich gut in der Wohnung machen würden. Wir einigten uns auf zwei Tage Bedenkzeit.

Am nächsten Morgen rief die Vermieterin bei meiner Freundin an. Sie habe vor lauter Sorge die ganze Nacht nicht schlafen können  –  die Wohnung sei sicher nicht vorschriftsmäßig für blinde Menschen eingerichtet. Deshalb habe sie sich entschieden, sie an einen anderen Interessenten zu vermieten.

Mit mir hat die Dame nicht gesprochen.

Sprachliche Unachtsamkeiten

Von Karin Muhr aus Kriftel am Taunus

Als ehemalige Redakteurin ist mir eine wertschätzende Sprache wichtig. Mir fällt immer wieder auf, dass das Wort "blind" in diskriminierender Weise gebraucht wird. Was hat "blinder Aktionismus", "blinde Zerstörungswut" oder "auf dem linken oder rechten Auge blind sein" mit meiner Behinderung zu tun?

Ich lese täglich mehrere Tageszeitungen an meinem Computer. Wenn ich die Artikel per Suchbefehl auf das Wort "blind" durchforste, stoße ich nicht etwa auf Berichte über, von oder für blinde Menschen, sondern zu 80 Prozent auf die genannten Ausdrücke und weitere negative Formulierungen. Aber nicht nur rund um die Blindheit wird diskriminierend geschrieben, auch "hinkende Vergleiche" und "taube Ohren" lassen Betroffene sprachlich schlecht aussehen. Schon Brillenträger werden diskriminiert, denn was hat "Kurzsichtigkeit" mit naivem oder unüberlegtem Handeln zu tun?

Wieso werden solche Formulierungen, die Menschen mit Behinderungen mit negativen Eigenschaften verknüpfen, nicht unter dem Aspekt der politischen Korrektheit aus dem allgemeinen Sprachgebrauch verbannt?

Termine & Tipps:

Termine

Kunst Versprechen

Malerei heute und gestern: Führung mit ausführlichen Werkbeschreibungen für Menschen mit und ohne Seheinschränkung 15.2.2015, 11 Uhr

Frankfurt, Museum für Moderne Kunst
Die Führung ist im Eintrittspreis enthalten, keine Anmeldung erforderlich

Mehr Infos unter
Tel.: 0 69 / 21 23 04 47
E-Mail: mmk@stadt-frankfurt.de
www.mmk-frankfurt.de

Hörfilmkino im Kleisthaus

Eine Reihe in Kooperation mit der Deutschen Hörfilm gGmbH

  • "Auf der Suche nach dem Gedächtnis" (Dokumentarfilm) + Filmgespräch
    5.3.2015, 19 Uhr
  • "Angst essen Seele auf" (Klassiker von Rainer Werner Fassbinder)
    2.4.2015, 19 Uhr
  • "House of Love" (Dokumentarfilm)
    7.5.2015, 19 Uhr
  • "Eine ganz normale WG" (Dokumentarfilm)
    4.6.2015, 19 Uhr
  • "Be my Baby" (Komödie) + Filmgespräch
    2.7.2015, 19 Uhr

Eintritt frei! Mit offener Audiodeskription
Berlin, Kleisthaus, Mauerstr. 53

Anmeldung unter
Tel.: 0 30 / 1 85 27-26 48
E-Mail: kleisthaus@behindertenbeauftragte.de

Digitale Fotografie

Workshop für sehbehinderte Menschen
13.-15.3.2015
AURA-Hotel Boltenhagen

Mehr Infos bei
Thomas Vallentin
Tel.: 0 30 / 4 24 97 96
E-Mail: internet@vallentins.de

Anmeldung beim
AURA-Hotel
Tel.: 03 88 25 / 3 70-0
E-Mail: ostseeperlen@t-online.de

Seminar für Schwerbehindertenvertrauenspersonen

15.-19.3.2015
Berlin, Hotel Sylter Hof

Mehr Infos und Anmeldung (bis 13.2.) bei
Bildung ohne Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail: info@bildung-ohne-barrieren.de
Anmeldeformular unter www.bildung-ohne-barrieren.de/angebote/seminaranmeldung.html

Ferienfreizeiten in Marburg

  • Osterfreizeit: Reiten und Theaterspielen
    Für Kinder zwischen 9 und 14 Jahren
    28.3.  –  2.4.2015
  • Sommercamp: Spiel, Sport, Musik, Computer
    Für Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren
    28.8.  –  3.9.2015

Unterbringung in einer Wohngruppe der blista mit pädagogischer Betreuung

Mehr Infos unter
Tel.: 0 64 21 / 6 06-0
E-Mail: ferienfreizeit@blista.de

Internationales Computer-Camp

Für blinde und sehbehinderte Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren
27.7.-5.8.2015
Zeist (Niederlande), Bartiméus-Schule

Mehr Infos beim
DVBS
Joachim Klaus
Tel.: 01 71 / 3 66 83 10
E-Mail: joachimkl@web.de
www.icc-camp.info

DBSV-Veranstaltungen

Schachkurs

24.-26.4.2015

In Kooperation mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenschachbund bietet der DBSV-Jugendclub ein Schachcamp für Menschen jeden Alters an. Grundkenntnisse werden vorausgesetzt, das heißt, man sollte die Züge der verschiedenen Figuren kennen.

Königs Wusterhausen, Brandenburgische Schule für Blinde und Sehbehinderte

Mehr Infos und Anmeldung (bis 1.4.) bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

KlickSonar-Workshop

Für vollblinde, mobile Interessierte ab 14 Jahren
20.-21.6.2015
Marburg, Deutsche Blindenstudienanstalt

KlickSonar ist eine Technik zur akustischen Orientierung. Durch Schnalzen mit der Zunge entsteht ein Echo, das Rückschlüsse auf die Umgebung zulässt. Nach dem Vorbild von Fledermäusen können blinde Menschen Straßenabzweigungen, Hauseingänge und Hindernisse erkennen und so ihre Mobilität verbessern.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 18.5.) bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

Seminar für taubblinde Menschen

29.6.-7.7.2015
Borkum, Haus Blinkfüer

Mitten in der Natur viel Neues erfahren  –  über die ostfriesischen Inseln, das Wattenmeer, die Nordsee, die einheimischen Pflanzen und Tiere.

Mehr Infos und Anmeldung (bis 31.3.) bei
Torsten Resa
Tel.: 0 30 / 28 53 87-281
E-Mail: t.resa@dbsv.org

Tipps

"Servicebuch Auge" für Berlin-Brandenburg

Für die Region Berlin-Brandenburg gibt es jetzt ein Branchenbuch für Low Vision und Blindheit. Darin sind rund 100 Einrichtungen, Unternehmen und Dienstleister verzeichnet. Expertenartikel zu mehr als 50 Themen, Checklisten und Übersichten bieten weitere Orientierung.

Das Servicebuch ist als Druckausgabe, DAISY-Hörbuch und barrierefreies PDF verfügbar und wird an Interessenten aus Berlin und Brandenburg kostenfrei abgegeben.

Bestellungen per
E-Mail an info@service-auge.de

oder im
Internet unter www.service-auge.de

Forum:

Der Dunkle Wettkampf

Über Bretter balancieren, um Hindernisse herummanövrieren, eine Schnitzeljagd absolvieren  –  und das alles, ohne hören und sehen zu können. Der 4. Dunkle Wettkampf, der Mitte August 2014 in Kleve an der niederländischen Grenze stattfand, hat den Teilnehmern einiges abverlangt. Mercedes Seidel erzählt von ungewohnten Erfahrungen und großen Überraschungen.


Fünf Wettkämpfe sollten in den kommenden Tagen mein Geschick, meine Konzentration und meinen Orientierungssinn herausfordern, mich an meine Grenzen bringen  –  und weit darüber hinaus. Ich habe von der Fachgruppe Taubblinde und Hörsehbehinderte des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Nordrhein vom Dunklen Wettkampf erfahren und war neugierig darauf, wie es ist, gar nicht mehr sehen und hören zu können. Ich wollte einen Vorgeschmack darauf bekommen, was noch möglich ist, falls mein Usher-Syndrom fortschreitet und die betroffenen Sinne eines Tages vollständig ihren Dienst versagen.

17 hörsehbehinderte und taubblinde Teilnehmer hatten sich mit ihren Taubblindenassistenten und Begleitern zum 4. Dunklen Wettkampf zusammengefunden. Wir verständigten uns über das Lormen, über taktile Gebärden und auch über Lautsprache. Der selbst hörsehbehinderte Organisator, Georg Cloerkes, erklärte die Regeln des Wettkampfs. Alle hörsehbehinderten Teilnehmer konnten entscheiden, ob sie einen Gehörschutz, eine Augenbinde oder eine Simulationsbrille tragen wollten. Je eingeschränkter das Hören und Sehen, desto mehr Punkte gab es in der Wertung. Nur wer alle Stationen mit völliger Taubblindheit bewältigte, konnte den Dunklen Wettkampf in der höchsten Kategorie, der A-Klasse, gewinnen.

Alle waren ehrgeizig und haben sich für das Tragen von Augenbinde und Gehörschutz entschieden. Die Umstellung war anstrengend. Mich beeindruckt es, wie taubblinde Menschen sich im Alltag zurechtfinden. Ich erkenne sonst noch neblig-trübe Umrisse und nehme mit meinem Hörgerät zumindest Stimmen und Geräusche wahr, je nachdem, wie laut die Umgebung ist. Nicht alle hielten die Taubblindheit bei allen Aufgaben durch.

Der Wettkampf begann mit einem Domino-Spiel. Die Spielsteine waren jeweils mit zwei Braille-Buchstaben beschriftet und mussten so aneinandergelegt werden, dass sich Städtenamen ergaben. Ich konnte nicht teilnehmen, da ich die Punktschrift nicht beherrsche, und rutschte in der Wertung in die B-Klasse.

Für die zweite Aufgabe gingen wir auf den Spielplatz der Jugendherberge, in der wir untergebracht waren. Dort gab es eine Seilbahnanlage, also ein gespanntes Stahlseil in knapp drei Metern Höhe, an dem mit einer Kette ein kleiner Sitz befestigt ist. Wir fuhren allerdings nicht mit der Seilbahn, sondern nutzten sie als Leitlinie. Mit meinem Langstock pendelte ich über den Boden, mit einem zweiten Langstock, den uns die Organisatoren gegeben hatten, tastete ich mich an dem gespannten Seil über mir entlang. Es galt, vom Startpunkt bis zum Anschlag der Seilbahn zu gelangen und dabei Hindernissen auszuweichen. Mal lagen Holzstapel im Weg, mal stand jemand aus dem Organisationsteam auf der Strecke. Das Seil war eine ungewöhnliche Orientierungshilfe. Ich musste mich sehr auf meine Bewegungen konzentrieren. Hilfreich war, dass man üben durfte, bevor man an den Start ging.

Der nächste Wettkampf stellte nicht nur für mich eine noch größere Herausforderung dar. Man musste von der Jugendherberge bis zu einer Grillhütte finden. Über Sandboden ging es einen Hang hinab, nur wenige Meter des Weges waren gepflastert. Als Wegbegrenzung diente eine Böschung. Ich musste achtsam mit dem Langstock zwischen den Gräsern pendeln. Sobald ich an der Hütte angekommen war, hob ich als Zeichen meinen Arm. Es war schwierig, auf dem unebenen Untergrund zu laufen und dabei ohne Streckenmarkierungen die Orientierung zu behalten.

Am Startpunkt der vierten Station musste ich eine Karte ziehen, die mit taktilen Zeichen eine Himmelsrichtung vorgab. Auf meiner Karte stand "Nordwest". Den übergroßen, aus Pfählen gebauten Kompass, mit dem ich die Richtung bestimmen konnte, musste ich jedoch erst finden. Der Weg zum Kompass war mit auf dem Boden installierten Kunststoffröhren markiert. Wieder mit zwei Langstöcken ausgerüstet, arbeitete ich mich Stück für Stück vor, bis ich an einem Pfahl ankam, der die Kompassmitte bildete. Um ihn herum wiesen weitere Pfähle in die verschiedenen Himmelsrichtungen. Ich identifizierte Nordwesten, ging in die vorgegebene Richtung und fand mich am Ziel wieder.

Beim letzten Wettbewerb war Geschicklichkeit gefragt. Auf dem Boden lag ein etwa zehn Meter langes Holzbrett. Darauf musste ich entlanglaufen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Beim ersten Durchgang konnte man sich Zeit lassen, aber beim zweiten Lauf wurde die Zeit gestoppt. Da ich sehr mit meinem Gleichgewicht zu kämpfen habe, dachte ich mir: "Augen zu und durch!" Aber zu meiner eigenen Überraschung habe ich es geschafft.

Hungrig von den anstrengenden Aufgaben freuten wir uns, dass wir am Abend grillen konnten  –  den Grillplatz hatten wir schließlich alle gefunden! Wir saßen gemütlich beisammen, auch wenn das Wetter so gar nicht sommerlich sein wollte.

Es folgte die Siegerehrung als Belohnung für unsere Leistungen. Alle Teilnehmer bekamen eine Urkunde überreicht. Der Sieger der A-Klasse war Oliver Ley aus Engelskirchen. Als Sieger der B-Klasse wurde mein Name verkündet. Damit hatte ich gar nicht gerechnet  –  hatte ich doch nur zum Spaß teilgenommen! Mit großer Begeisterung tanzten wir anschließend bis in die späten Stunden den Fuchstanz  –  ein Tanz für taubblinde Menschen, bei dem man sich paarweise eingehakt im Kreis zur Vibration einer großen Trommel dreht.

Der Dunkle Wettkampf war für alle eine tolle Erfahrung. Wir hatten viel Spaß daran, unsere Fähigkeiten auf ungewohntem Terrain auszuprobieren und uns mit anderen zu messen. Das Wichtigste aber war, dass wir uns selbst beweisen konnten, was wir mit dem Langstock und unserem Orientierungssinn ohne fremde Hilfe zu leisten vermögen. Neben meiner Siegerurkunde habe ich viel Selbstbewusstsein mit nach Hause genommen, das mir auch im Alltag mehr Sicherheit geben wird. Ich möchte anderen hörsehbehinderten und taubblinden Menschen Mut machen, am Dunklen Wettkampf teilzunehmen. Ich jedenfalls nehme die Herausforderung gerne ein zweites Mal an!

Mercedes Seidel (53) arbeitet als Sachbearbeiterin in der Qualitätssicherung im Bereich Maschinenbau und lebt mit ihrem Mann in Bielefeld.


Dazu zwei Bilder:

    • Orientierung mit zwei Stöcken: Der Dunkle Wettkampf forderte die Mobilität der Teilnehmer heraus
    • Gratwanderung: Ohne sehen und hören zu können, ist es schwierig, den richtigen Kurs zu halten

Info

Der 5. Dunkle Wettkampf ist für August 2016 geplant.

Mehr Infos bei
Georg Cloerkes
E-Mail: gcloerkes@t-online.de

Kurzinfo: Forum  –  im direkten Austausch

Unter der Rubrik "Forum" schreiben Leser für Leser. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und schicken Sie Ihre Geschichten, Empfehlungen, Kommentare oder Leserbriefe

per E-Mail an
gegenwart@dbsv.org

oder per Post an
DBSV
Redaktion "Gegenwart"
Rungestr. 19, 10179 Berlin

Panorama:

Medien

Tonqualität bei ARD und ZDF: Weimar-"Tatort" löst heftige Kritik aus

Tonprobleme beim Weimarer "Tatort" sorgten am Neujahrsabend für Unmut bei den ARD-Zuschauern  –  fast neun Millionen Menschen hatten "Der irre Iwan" eingeschaltet. Die Schauspieler hätten genuschelt, man habe nicht mehr als die Hälfte verstehen können, heißt es in Onlineforen.

Schauspieler Christian Ulmen entschuldigte sich nach der Ausstrahlung für die schlechte Tonqualität, seine Kollegin Nora Tschirner habe diese im Vorfeld sogar ausdrücklich angemahnt.

Schon häufiger haben Zuschauer die Tonqualität bei ARD und ZDF bemängelt. Besonders älteren und höreingeschränkten, aber auch blinden und sehbehinderten Menschen, die besonders auf den Ton angewiesen sind, erschwert eine schlechte Abmischung das Verständnis  –  Dialoge gehen in Hintergrundgeräuschen und Musikuntermalung unter.

Dabei haben ARD und ZDF Mitte 2014 den Leitfaden "Sprachverständlichkeit im Fernsehen" veröffentlicht. Die Empfehlungen sollen die Beteiligten aus Redaktion und Produktion für eine gute Sprachverständlichkeit sensibilisieren.

Der Leitfaden ist als kostenloser Download verfügbar unter www.irt.de/de/publikationen/technische-richtlinien.html

Projekte

AMD-Netz: Forschungsprojekt zur Unterstützung Angehöriger

Im Rahmen des Projekts "Leben mit AMD  –  Unterstützung Angehöriger", getragen vom AMD-Netz, haben die ersten Seminare stattgefunden. Dabei sind Veranstaltungskonzepte erprobt worden, die Menschen mit Altersbedingter Makula-Degeneration (AMD) und ihren Angehörigen Hilfestellungen geben, gemeinsam mit der Erkrankung umzugehen und dadurch beide Seiten zu entlasten. Wesentlich ist dabei, die Selbstständigkeit der Betroffenen zu erhalten bzw. zurückzugewinnen.

Zu den Schulungsinhalten gehören Fachvorträge von Augenärzten und Informationen zur Bewältigung des Alltags, auch die Kommunikation untereinander ist ein wichtiges Thema. Die bisherigen Veranstaltungen werden wissenschaftlich ausgewertet.

Neben der Entwicklung von Seminarkonzepten für Angehörige von AMD-Patienten wird das AMD-Netz im Rahmen des zweijährigen Projekts ein Handbuch erstellen, um eine bundesweite Umsetzung der Veranstaltungen in verschiedenen Institutionen und eine Adaptierung auf andere Erkrankungen möglich zu machen.

Das Forschungsprojekt läuft voraussichtlich bis März 2016 und wird in Kooperation mit der BARMER GEK, Bayer HealthCare und PRO RETINA Deutschland durchgeführt.

Gesellschaft

Deutscher Seniorentag 2015: Aufruf zum Fotowettbewerb

Anlässlich des 11. Deutschen Seniorentages lobt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) gemeinsam mit den Feierabend Online Diensten für Senioren einen Fotowettbewerb aus. "Gemeinsam in die Zukunft": Die Teilnehmer sind aufgerufen, das Motto des Seniorentages fotografisch umzusetzen. Die Beiträge sollen die Botschaft vermitteln, dass die Herausforderungen der Zukunft nur durch das Zusammenwirken aller gesellschaftlichen Gruppen gemeistert werden können. Wie wollen wir in der Zukunft (zusammen-)leben, wohnen und arbeiten? Dies sind Fragen, die alle Menschen betreffen, unabhängig von ihrem Alter, ihrer Herkunft oder ihrer gesellschaftlichen Stellung, und die die Wettbewerbsteilnehmer zu persönlichen Visionen anregen sollen.

Hobbyfotografen können ihr Foto im jpg-Format bis zum 15. April auf der Webseite www.feierabend.de hochladen. Die Sieger werden per Online-Abstimmung ermittelt und im Rahmen des 11. Deutschen Seniorentages, der vom 2. bis 4. Juli in Frankfurt am Main stattfindet, bekannt gegeben. Zu gewinnen sind attraktive Preise, darunter als Hauptgewinn eine Flusskreuzfahrt von Linz nach Budapest.

Mehr Infos zum Fotowettbewerb unter www.deutscher-seniorentag.de

Persönliches

Abschied von Werner Krauße

Fünf Tage vor seinem 70. Geburtstag ist Werner Krauße am 7. Dezember 2014 gestorben. Viele kennen ihn als Verfasser der Tastaturbefehlslisten für MS-Word. Damit hat er blinden und sehbehinderten Menschen eine praxisnahe Hilfe für die Nutzung des Computers geboten.

Der blinde IT-Spezialist aus Niederbayern war 24 Jahre lang im Gemeinsamen Fachausschuss für Informations- und Telekommunikationssysteme (FIT) aktiv, davon acht Jahre als stellvertretender Leiter. Ihm war es stets ein Anliegen, für die Menschen da zu sein und ihnen ein Stück Selbstständigkeit zurückzugeben. Als Hilfsmittelreferent des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes (BBSB) hat er unzählige Kurse gegeben. Seine Gutachten haben Betroffenen vor Gericht geholfen, ihre Hilfsmittelansprüche durchzusetzen. Im Jahr 2008 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.

"Wer Werner Krauße begegnete, war sofort tief beeindruckt von seiner väterlichen Warmherzigkeit, seiner fachlichen Kompetenz und dem Willen, den Menschen mit seinem enormen Wissen wo immer möglich mit Rat und Tat zur Seite zu stehen", sagt Oliver Nadig, derzeitiger Leiter des FIT.


Dazu ein Bild: Bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes: Werner Krauße (1944-2014)

AURA-Hotels

Entspannter Urlaub ohne Barrieren

AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.


Die Standorte von Nord nach Süd:

  • Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern):
    Hotel mit ca.50 Betten
  • Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein):
    Hotel mit ca.50 Betten
  • Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen):
    Hotel mit ca.100 Betten
  • Wernigerode (Sachsen-Anhalt):
    Pension mit ca.30 Betten
  • Georgenthal (Thüringen):
    Pension mit ca.20 Betten
  • Rochsburg (Sachsen):
    Pension mit ca.20 Betten
  • Saulgrub (Bayern):
    Hotel mit ca.90 Betten

Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org

Menschen:

Meine Fluchtgeschichte

Ahmad Farid Khorrami, 20

Nach einer langen Odyssee bin ich am 14. Juni 2011 in Chemnitz angekommen  –  weit weg von meiner Heimat, aber endlich in Sicherheit. Meine Reise begann in Wardak in Afghanistan, als ich 16 Jahre alt war. Dort lebte ich mit meinen Eltern, neun Brüdern und zwei Schwestern. Mein Vater ist Obst- und Gemüsebauer, er bewirtschaftet ein Stück Land.

Trotz meiner Sehbehinderung ging ich auf eine ganz normale Schule. In der Umgebung von Wardak gab es weder Schulen für blinde und sehbehinderte Kinder noch gab es Hilfsmittel. Ich versuchte, mich in der Klasse so zu setzen, dass ich auf der Tafel etwas erkennen konnte. Mein Vater hat mir Texte, zum Beispiel aus dem Koran, in verschiedenen Farben abgeschrieben. Das brachte jedoch nicht viel. Das einzige, was gegen meine Blendempfindlichkeit half, war eine dunkle Brille.

Ich konnte die Schule nur bis zur sechsten Klasse besuchen, dann ging der Krieg wieder los. Die Lehrer zogen in größere Städte, die sicherer waren, so dass die Schule schließen musste. Von da an half ich meinem Vater beim Obst- und Gemüseanbau.

Als ich etwas älter war, habe ich eine Arbeit als Fahrerhelfer bei den Amerikanern gefunden. Ich war dafür verantwortlich, die Fahrer einzuweisen und auf den Weg zu achten. Meine Sehbehinderung bereitete mir damals noch nicht so große Schwierigkeiten. Wir fuhren in Konvois von etwa 70 Lastwagen. Ich wusste nie, was geladen war  –  das Be- und Entladen haben die Amerikaner übernommen. Es waren schöne Tage, auch wenn mir bewusst war, dass es gefährlich werden konnte.

Diese Ahnung sollte sich bestätigen. In den vier Wochen, in denen ich als Fahrerhelfer arbeitete, wurde der Konvoi zweimal von den Taliban beschossen. Beim zweiten Angriff wurde der Fahrer, den ich begleitete, tödlich von Gewehrkugeln getroffen. Ich und zwei weitere Jugendliche wurden entführt. Wir wurden jeden Tag geschlagen und misshandelt. Nach einer Woche verlangten die Taliban, dass ich einen Anschlag verübe. Ich sollte eine Jacke mit Bomben in den Innentaschen anziehen und sie in einem Gebäude zünden. Ich versprach den Taliban, dies zu tun, jedoch mit der Bitte, mich von meiner Familie verabschieden zu können. Das ließen sie zu. Ich wurde mit einem Motorrad nach Hause gebracht.

Meine Familie hatte schon geglaubt, ich wäre nicht mehr am Leben. Sie ließ keine Zeit verstreichen und schmiedete einen Plan, wie ich in Sicherheit gebracht werden könnte. Noch in derselben Nacht verließ ich mit einem meiner älteren Brüder unser Elternhaus. Nach acht Stunden Fußmarsch fuhren wir mit dem Bus zur pakistanischen Grenze. Pakistan durchquerten wir in vier Tagen, bis wir im Iran ankamen. Dort arbeiteten wir sieben Monate als Fliesenleger auf einer Baustelle, um Geld für die Weiterfahrt zu verdienen. Mein Vater verkaufte ein Stück Land, um uns zu unterstützen. Trotzdem reichte das Geld nicht für uns beide. Mein Bruder blieb im Iran und lebt heute in Pakistan.

Ich fuhr weiter in die Türkei und über Griechenland nach Bulgarien. Von dort ging es mit dem Bus über Rumänien, Ungarn, Österreich nach Deutschland. Eigentlich wollte ich zu einem Onkel nach Frankfurt am Main, doch ich landete in dem mir unbekannten Dresden. Ich wurde von der Polizei aufgegriffen und nach Chemnitz gebracht. Schon fünf Tage später begann ich einen Deutsch-Kurs. Danach wollte ich in der Abendschule den Abschluss der achten Klasse nachholen. Meine Augenerkrankung machte mir jedoch einen Strich durch die Rechnung, da sich meine Sehfähigkeit in den Monaten der Flucht stark verschlechtert hatte. Das Jobcenter hat mich an das Berufsbildungswerk Chemnitz verwiesen. Seit vergangenem September bin ich dort in einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme. Ich möchte meine Ausbildung mit sehr guten Leistungen abschließen, um eine gute Arbeit, am liebsten im Metallbereich, zu finden. Später möchte ich eine eigene Familie gründen. Zurzeit lebe ich zusammen mit zwei anderen Afghanen in einem Chemnitzer Flüchtlingsheim. Es ist nachts oft laut und ich kann nicht schlafen. In einer eigenen Wohnung würde ich mich wohler fühlen.

Mit meiner Familie bleibe ich über das Handy in Kontakt. So erfahre ich auch von den Geschehnissen in Afghanistan. Ich vermisse meine Eltern, Geschwister und Freunde und mache mir Sorgen um sie. Besonders seit im letzten Jahr ein neuer Präsident gewählt wurde und niemand weiß, wie es weitergehen wird. Schlimm war auch die Zeit direkt nach meiner Flucht, als die Taliban meinen Vater entführt hatten. In Afghanistan kann man nicht einfach zur Polizei gehen. Man bekommt keine Unterstützung von staatlichen Stellen. Stattdessen haben sich die älteren Männer unseres Ortes zusammengetan, um meinen Vater zu befreien. Wir leben in einer eng verbundenen Gemeinschaft, die ihre Mitglieder unterstützt und für sie einsteht. Selbst wenn in derselben Familie ein Bruder in der Armee dient, während der andere bei den Taliban kämpft, sorgt der starke Zusammenhalt dafür, dass die Familie nicht auseinanderbricht.

Ich habe mich in Chemnitz gut eingelebt. Seit einiger Zeit arbeite ich ehrenamtlich als Sprachmittler und begleite andere Afghanen, Iraner und Pakistaner auf Ämter oder zum Arzt  –  ich spreche fünf verschiedene Sprachen. Mein Deutsch wird dabei immer besser.

Meine Aufenthaltsgenehmigung gilt bis 2016. Ich hoffe, dass ich danach in Deutschland bleiben darf. Ob ich meine Familie und mein Heimatland jemals wiedersehen kann, weiß ich nicht.

Ahmad Farid Khorrami (20) kommt aus Afghanistan und lebt seit dreieinhalb Jahren in Chemnitz.


Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Ein junger Mann mit hohen Wangenknochen und vollem, dunklem Haar sitzt an einem Computerarbeitsplatz. Er trägt ein modernes, sportliches Hemd, die Hände sind auf der Tischplatte abgelegt. Etwas unsicher schaut er in die Kamera. Auf dem Bildschirm ist die Webseite des SFZ Chemnitz zu sehen.

Service | Reha:

Führhund auf Rädern

Mit Führhund gehen  –  wie fühlt sich das an? Diese Frage interessiert blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen, die über einen Umstieg vom Langstock auf den tierischen Begleiter nachdenken. Manche Rehalehrer können das Verhalten des Hundes simulieren. Für einen Selbstversuch noch besser geeignet ist allerdings der so genannte "DogSim", ein Metallrahmen mit Führbügel auf Rädern, der zum Beispiel bei den DBSV-Seminaren für Führhundinteressenten zum Einsatz kommt.

Von Michael Kleiß  


Langstock und Führhund im Vergleich

An sich gelten sowohl der Blindenlangstock als auch der Blindenführhund als primäre Hilfsmittel und damit als gleichwertige Mobilitätshilfen. Trotzdem gehen alle Beteiligten  –  Selbsthilfe, Rehalehrer, Führhundausbilder und in der Regel auch Krankenkassen und Gerichte  –  davon aus, dass eine Schulung in Orientierung und Mobilität (O&M) Voraussetzung für eine Versorgung mit dem Führhund ist.

Verglichen mit dem Langstock, ermöglicht der Führhund seinem Halter eine verbesserte und sicherere Mobilität, weil die optische Wahrnehmung des Vierbeiners genutzt werden kann. So wird der Mensch um Höhenhindernisse wie überhängende Büsche oder geöffnete Lkw-Laderampen herumgeführt. Es ist leichter, zielstrebig und geradlinig voranzukommen, zum Beispiel beim Überqueren von Straßen und Plätzen, auf freien Flächen, in Fußgängerzonen und anderen akustisch kaum einzuordnenden Umweltmustern oder wenn die Wahrnehmung über den Langstock beispielweise durch Schnee oder Laub behindert wird. Und schließlich können bestimmte Ziele wie Eingänge, Treppen oder der Einstieg in die U-Bahn mit Hilfe des Hundes besser gefunden werden.

Für die erfolgreiche Arbeit eines Gespanns ist es überaus wichtig, dass der Führhundhalter über ein geschultes Orientierungsvermögen verfügt. Er muss dem Führhund Signale geben, damit dieser seinen Dienst versehen kann. Nicht der Hund, sondern sein Halter muss entscheiden, wann eine Straße überquert werden kann. Bei neuen Wegen muss der Mensch immer den Routenplan im Kopf haben und diesen bis zum Ziel systematisch mit Signalen an den Hund abarbeiten. Erst wenn der Hund einen Weg kennt, kann er ihn auch ohne Hilfe wieder finden.


Der Umstieg will gelernt sein

Zu Beginn der Erstversorgung mit einem Führhund haben die Halter häufig den Eindruck, in einem "leeren Raum" zu laufen, da die Orientierungspunkte für den Langstock keine Rolle mehr spielen. Die taktile Wahrnehmung tritt in den Hintergrund (Ausnahmen sind Stufen, Bordsteinkanten, unterschiedlicher Bodenbelag), während andere Wahrnehmungskanäle bevorzugt genutzt werden. Hierzu gehören das Gehör, der Geruchssinn und  –  sofern noch Reste vorhanden sind  –  die visuelle Wahrnehmung sowie komplexe Eindrücke, die über den ganzen Körper erspürt werden. Mit den Informationen, die der Führhundhalter über diese Wahrnehmungskanäle erhält, muss er zum Beispiel Querstraßen, Verkehrsströme, Lücken in der Mauer oder Einfahrten erkennen und zur Orientierung auswerten. Besonders wichtig ist dabei die Fähigkeit, sich an akustischen Leitlinien zu orientieren und sich senkrecht oder parallel zum fahrenden Verkehr auszurichten.

Beim Gehen mit dem Führhund wird die Fortbewegung schneller, da die ständige taktile Überprüfung mit dem Langstock entfällt und Hunde in der Regel gerne flott laufen. Dies wird zunächst oft als Nachteil empfunden. Schnelleres Gehen kann aber den Vorteil haben, Bodenunebenheiten, Häuserlücken und Querstraßen besser zu erkennen, weil die verschiedenen Eindrücke schneller abfolgen und dadurch die Unterschiede deutlicher werden. Allerdings gilt dies nur, wenn der Mensch zuvor auf die schnellere Gangart vorbereitet wurde.


Versuch macht klug: Führhundsimulation

Schon im O&M-Unterricht können Führhundinteressenten ausprobieren, wie es sich anfühlt, von einem Hund geführt zu werden. Notwendig hierzu ist, dass der Rehalehrer als Führhundimitator weiß, wie sich ein Führhund in bestimmten Situationen verhalten würde. Er führt den Interessenten als sehender Begleiter oder an einem Führbügel und simuliert dabei das Verhalten eines Führhundes. Wenn der Rehalehrer vorweg läuft, bildet er allerdings einen Schallschatten. Menschen mit verbliebenem Sehvermögen gibt er zudem ungewollt Informationen, die diese mit Hund nicht bekommen würden.

Zur Simulation besser geeignet ist daher der "DogSim", eine Erfindung des niederländischen Führhundausbilders Peter Lasaroms. Dieser Metallrahmen auf Rädern hat die Maße eines kleinen Labradors. Er ist mit einem Führbügel versehen, den der Führhundinteressent in seiner linken Hand hält, als würde er mit einem echten Führhund unterwegs sein. Der Rehalehrer nutzt die am Gestell montierte Schubstange, um die Richtung und Geschwindigkeit vorzugeben. Er läuft neben oder hinter dem Testläufer und folgt dessen Anweisungen wie ein Führhund. So kann der Interessent erleben, wie es sich anfühlt, mit einem Hund zu gehen.

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und das Gehen mit einem Führhund ausprobieren möchte, sei auf die entsprechenden Infoseminare des DBSV und seiner Landesvereine hingewiesen. Anders als bei der individuellen O&M-Schulung steht hier ein "DogSim" zur Verfügung. Neben der Selbsterfahrung unter fachgerechter Anleitung erhalten die Teilnehmer jede Menge Informationen zur Vorbereitung auf ein Leben mit Führhund.

Das nächste DBSV-Seminar für Führhundinteressenten ist für die zweite Jahreshälfte 2015 in Planung.

Mehr Infos bei
Sabine Häcker
Tel.: 0 30 / 28 53 87-284
E-Mail: s.haecker@dbsv.org


Michael Kleiß ist freiberuflicher Rehalehrer für Orientierung und Mobilität in Nordbayern und seit 1993 Gespannprüfer mit aktueller DBSV-Qualifikation.


Dazu ein Bild: Metallgestell auf Rädern: Der "DogSim" macht das Gehen mit einem Führhund erlebbar


Info

Wollen Sie mehr über das Angebot der Rehalehrer erfahren?

Dann wenden Sie sich an Ihren
Landesverein
Tel.: 0 18 05 / 666 456 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.)

oder an den
Bundesverband der Rehabilitationslehrer für Blinde und Sehbehinderte
Tel.: 0 70 00 / 2 66 27 38 (max. 0,12 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk evtl. abweichend)
E-Mail: info@rehalehrer.de
www.rehalehrer.de

Medien:

Bücher

Morgen kommt ein neuer Himmel

Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei


Als Brett 14 Jahre alt war, hatte sie große Pläne für ihr Leben, festgehalten auf einer Liste. Heute, mit 34 Jahren, ist die Liste vergessen und Brett mit dem zufrieden, was sie hat: einen Freund, einen Job, eine schicke Wohnung. Doch als ihre Mutter Elizabeth stirbt, taucht die Liste wieder auf. Sie hatte die Träume von einst aufgehoben und deren Erfüllung innerhalb von zwölf Monaten zur Bedingung für Bretts Erbschaft gemacht. Wütend und enttäuscht liest Brett den ersten der Briefe, die Elizabeth ihr zur Unterstützung hinterlassen hat  –  und ist überwältigt von der liebevollen Nachricht ihrer Mutter, die gespürt hat, dass Brett in ihrem Leben nicht glücklich ist. Die Briefe rütteln Brett wach, ihr Leben in die Hand zu nehmen und ihre Träume zu verwirklichen.

Das Leben einmal auf den Prüfstand stellen, hinterfragen, ob das, was man erreicht hat, wirklich bedeutsam oder nur Folge von Bequemlichkeit ist. Um diese Fragen geht es auf unterhaltsame und berührende Weise im Erstlingswerk der amerikanischen Autorin Lori Nelson Spielman.

Lori Nelson Spielman: Morgen kommt ein neuer Himmel
1 CD DAISY (11:40 Stunden)
Sprecherin: Elisabeth Wöllert

Auf Dauer seh ich keine Zukunft

Ein Buch-Tipp von Karl Kliebhahn, Bayerische Blindenhörbücherei


Das "Tagebuch einer Frau aus gewöhnlichem Hause", so der Untertitel, gewährt Einblick in den von hintergründigem Humor geprägten Alltag der Schriftstellerin Fanny Müller aus dem Hamburger Schanzenviertel. Die große Politik wird ebenso spitz kommentiert wie die Beobachtungen in der Nachbarschaft. Kompromisslose Kolumnen über Gott und die Welt.

Fanny Müllers "Auf Dauer seh ich keine Zukunft" ist ein empfehlenswerter Einstieg in das Gesamtwerk der Grande Dame der deutschen Satire. Übertroffen noch von ihrem Sammelband "Keks, Frau K. und Katastrophen". Und spätestens bei den "Kriminellen Briefen nachgelassener Frauen", gemeinsam mit Susanne Fischer veröffentlicht unter dem Titel "Stadt Land Mord", werden Harry Rowohlt und Max Goldt anerkennend nicken. Aber Achtung: Fanny Müller hat nicht nur einen messerscharfen Blick für das schlichtweg Bescheuerte, sie beschreibt es auch entsprechend schnoddrig. Alle drei Titel sind als DAISY-Buch erhältlich.

Fanny Müller: Auf Dauer seh ich keine Zukunft
1 CD DAISY (8:20 Stunden)
Sprecherin: Mona Perfler

Zurück auf Los

Ein Buch-Tipp von Christa Röbbecke, Westdeutsche Blindenhörbücherei


Immer wieder gelingt es dem Autor David Foenkinos, die Helden oder vielmehr Antihelden seiner Bücher mit so viel Empathie und Humor darzustellen, dass dem Leser nichts anderes bleibt, als sie zu mögen und mit ihnen zu fühlen.

So auch Bernard, der ein ruhiges Leben ohne große Aufregungen führt. Doch kaum ist er 50 Jahre alt, bricht seine geregelte Welt zusammen. Seine Frau verlässt ihn, auf Job und Freunde ist kein Verlass mehr und zu allem Überfluss muss er auch noch zurück zu seinen Eltern ziehen, mit denen er sich nie gut verstanden hat. Strauchelnd und holprig muss Bernard noch einmal ganz von vorne anfangen. Doch dieser Bruch entpuppt sich als Chance: Denn die vielen kleinen Schritte sind für Bernard letztlich ein großer Schritt zur Eigenständigkeit und Selbstfindung.

David Foenkinos: Zurück auf Los
1 CD DAISY (4:20 Stunden)
Sprecher: Andreas Ladwig

Calpurnias (r)evolutionäre Entdeckungen

Ein Buch-Tipp von Gabi Schulze, Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB)


Es ist die Geschichte von einem Mädchen, das Regenwürmer aus der Erde lockt. Als einziges Mädchen unter sechs Brüdern wächst Calpurnia Ende des 19. Jahrhunderts auf einer Farm in Texas auf. Die Zwölfjährige hat ganz andere Träume vom Leben, als die, die ihr vorgegeben sind. Sie liebt die Natur und möchte nicht Handarbeiten und Kochen lernen, sondern studieren und Forscherin werden. In ihrem Großvater findet Calpurnia einen Verbündeten. Er leiht ihr Darwins Grundlagenwerk "Die Entstehung der Arten", nimmt sie mit auf Entdeckungstouren und bestimmt mit ihr Pflanzen, Insekten und Vögel. Immer wieder kommt es zu Konflikten in der Familie, denn Calpurnia wehrt sich gegen die Zwänge und Erwartungen ihrer Mutter  –  nicht ohne Zweifel und Gewissensbisse.

Ein wunderbarer Jugendroman ab 13 Jahren, witzig und ernst zugleich, mit einem sympathisch cleveren Mädchen als Hauptfigur in einer vielschichtig dargestellten historischen Epoche.

Jacqueline Kelly: Calpurnias (r)evolutionäre Entdeckungen
Blindenkurzschrift auf Papier (4 Bände) oder auf CD für die Braillezeile
Preis: 24 Euro
Verfügbar auch als Leihtitel

Bestellungen bei der
DZB
Tel.: 03 41 / 71 13-0
E-Mail: info@dzb.de

Das Flüstern der Fische

In der Nähe von Meersburg am Bodensee wird eine Leiche in einem Swimmingpool entdeckt. Wer ist der Mann und was haben die fünf toten Fische im Pool zu bedeuten? Hauptkommissar Max Madlener nimmt die Spur des Mörders auf. An seiner Seite eine junge Assistentin und eine Pathologin, aus der bald mehr als eine Kollegin für den Kommissar wird. Zusammen stoßen sie auf ein ungeheuerliches Motiv, das mit der Vergangenheit der Opfer zu tun hat.

Ein spannender und humorvoller Bodensee-Krimi.

Walter Christian Kärger: Das Flüstern der Fische
1 CD DAISY (14:46 Stunden)
Preis: 39 Euro

Bestellungen beim
BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136 oder -144 (AB)
E-Mail: bit-bestellservice@bbsb.org



Kurzinfo: Medibus-Katalog

Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.

Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info

Zeitschriften

Bild der Wissenschaft

Ob Erforschung von Steinzeitmenschen, Kritik an Einsteins Relativitätstheorie oder neueste Erkenntnisse zu Schwarzen Löchern  –  "Bild der Wissenschaft" informiert über aktuelle Entwicklungen auf verschiedenen Gebieten der Wissenschaften, fachlich fundiert und journalistisch verständlich aufbereitet. Die Zeitschrift erscheint seit 50 Jahren und zeigt Monat für Monat, wie lebendig und spannend Wissenschaft sein kann. Für die DAISY-Ausgabe wird das Wissensmagazin ungekürzt gelesen.

Bild der Wissenschaft
Monatlich als DAISY-CD
Jahresabo: 86,40 Euro

Bestellungen und kostenloses Probeexemplar beim
DVBS-Textservice
Tel.: 0 64 21 / 9 48 88-22
E-Mail: textservice@dvbs-online.de



Kurzinfo: Hörzeitungsauskunft

In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg



Kurzinfo: Zeitungen lokal hören

Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen. Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei Neugründungen gibt

atz
Hörmedien für Sehbehinderte und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail: atz@blindenzeitung.de

Kino

Blackhat

Das Internet hat die Menschen auf der ganzen Welt miteinander verbunden  –  doch es hat die Zivilisation auch so verwundbar gemacht wie nie zuvor ...

Ein Angriff auf die globalen Finanzmärkte von noch nicht gekanntem Ausmaß versetzt in dem Thriller "Blackhat" Regierungen und Geheimdienste in Panik. Um gegen die geheimnisvollen Cyberkriminellen zu gewinnen, holen sie den Hacker Nicholas Hathaway aus dem Gefängnis. Doch was für Hathaway als sportliche Herausforderung beginnt, wird schnell zu einem erbarmungslosen Spiel um Leben und Tod. Denn der anonyme Gegner kapert nicht nur Datenleitungen, sondern trägt auch höchst realen Terror in die Welt. Eine Hetzjagd rund um den Erdball beginnt, die Hathaway und seine Helfer nach Chicago, Los Angeles, Hongkong und Jakarta führt.

Starregisseur Michael Mann ("The Insider", "Heat") versteht sich auf Thriller zu aktuellen gesellschaftlichen Themen. In seinem neuen Film spielt er ein bedrohliches Szenario durch und zeigt, welche Gefahren die Digitalisierung der Welt in sich birgt.

Blackhat (Action-Thriller)
Regie: Michael Mann
Mit Chris Hemsworth, Viola Davis u.a.
Kinostart: 5. Februar 2015

Die Audiodeskription ist über die App "Greta" auf dem Smartphone abzurufen.


Dazu ein Bild: Verfolgungsjagd: Hacker Nicholas Hathaway (Chris Hemsworth) lebt gefährlich

Rätsel:

Februar-Rätsel

Aus den Silben

a  –  al  –  bank  –  bel  –  bi  –  bis  –  de  –  de  –  e  –  e  –  ent  –  fer  –  fluss  –  ga  –  gea  –  gen  –  halt  –  he  –  i  –  in  –  in  –  kel  –  ket  –  le  –  le  –  leu  –  man  –  mund  –  ne  –  nen  –  nen  –  nung  –  o  –  on  –  pa  –  ra  –  ran  –  rat  –  raum  –  re  –  ring  –  se  –  son  –  stand  –  tau  –  te  –  tor  –  tor

sind 15 scherzhaft umschriebene Begriffe folgender Bedeutung zu bilden:


  1. Sprechendes Gewässer
  2. Rang einer Präposition
  3. Scheußliche Postsendung
  4. Fixsternniederschlag
  5. Vokalfisch
  6. Geldinstitut einer Bodenwolke
  7. Gespenstiges Elementarteilchen
  8. Löwenmaul
  9. Buchliebendes Nagetier
  10. Vokalpräposition
  11. Autoschuppennarr
  12. Gefolgsleute englischen Bieres
  13. Narrenbeseitigung
  14. Abschiedsgruß an eine Südfrucht
  15. Zimmerausstattung

Bei richtiger Lösung nennen die Anfangsbuchstaben der ermittelten Begriffe, fortlaufend gelesen, ein großes Reptil.

Rätselautor: Thomas Christian Dahme  


Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Februar an den
DBSV
Rungestr. 19, 10179 Berlin oder per
E-Mail an gegenwart@dbsv.org


Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.

Lösung des Januar-Rätsels

  1. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen
  2. Sich regen bringt Segen
  3. Mit Speck fängt man Mäuse
  4. Handwerk hat goldenen Boden
  5. Probieren geht über Studieren
  6. Wie gewonnen, so zerronnen
  7. Morgenrot, Schlechtwetterbot'
  8. Besser ohne Fest als ohne Nest
  9. Fleiß bricht Eis
  10. An der Rede erkennt man Toren wie Esel an den Ohren

Knobeleifer wird belohnt

Im vergangenen Jahr haben die "Gegenwart"-Leser wieder fleißig gerätselt und sich über so mancher Aufgabe den Kopf zerbrochen  –  ohne Fleiß kein Preis, heißt es schließlich. Und so wurden Anfang Januar aus allen richtigen Einsendungen, ob in Punktschrift, als Postkarte oder per E-Mail, drei glückliche Gewinner ausgelost:

1. Preis: Erwin Mai, Wesel
Sprechende Solar-Hybrid-Funkarmbanduhr, zur Verfügung gestellt vom Deutschen Hilfsmittelvertrieb (DHV)

2. Preis: Hilde Pfänder, Beuren
Gutschein im Wert von 50 Euro, zur Verfügung gestellt vom BIT-Zentrum des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes

3. Preis: Susanne Rühmann, Bremen
DVD "3096 Tage" mit Audiodeskription, zur Verfügung gestellt von Constantin Film

Anzeigen:

Hinweis:

Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.

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Gewerbliche Anzeigen

Braille-Collection

www.braille-collection.com
Die Modeserie für Blinde

SynPhon GmbH

Kleiner, leichter, schlauer!

Er hat eine erfolgreiche Schlankheitskur hinter sich, hat sich intensiv weitergebildet und ist auch seine lästige Leine losgeworden. Wer? Na, wer schon! Der neue EinkaufsFuchs.


SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72 50/92 95 55
E-Mail: synphon@t-online.de
www.synphon.de

Schottland-für-Alle

Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste

Nun hat uns 2015 schon wieder voll im Griff. Haben Sie schon Ihre Ferien geplant? Wir laden Sie ein, an unseren Reisen nach England, Irland, Island, Jersey, Malta, Schottland, Wales und neu auch Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden teilzunehmen. Gerne planen wir aber auch Ihre Individualreise  –  weltweit, (fast) überallhin. Alle Infos finden Sie auf unserer Homepage.


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Der besondere Zeitmesser

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Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
    Tel.: 05 11 / 9 54 65-33
    Bestellservice: 0 18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
    Tel.: 0 64 21 / 60 60
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Abmessungen: ca.37 * 47 cm, verstellbarer und abklappbarer Lampenkopf, Ständer und Gehäuse aus schwarz-weißem Kunststoff, Leistungsaufnahme: 8-10 W
    L206  –  179,00 Euro


Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!

Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-sachsen.de


Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.  –  Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099 Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail: lhz@bsv-sachsen.de

AURA-Hotel Kur- und Begegnungszentrum Saulgrub gGmbH

Kuren  –  Seminare  –  Urlaub

In unserem Haus fühlen sich nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen wohl. Auch sehende Gäste sind bei uns herzlich willkommen!

Es erwarten Sie:

  • Kegelbahn
  • Schwimmbad
  • Medizinische Badeabteilung für stationäre und ambulante Reha-Maßnahmen
  • Wellness & Kosmetik
  • Veranstaltungsräume für Seminare und private Feste

Fordern Sie unser aktuelles Programm an!

Wir freuen uns auf Sie!


AURA-Hotel
Alte Römerstr. 41-43, 82442 Saulgrub/Oberbayern
Tel.: 0 88 45 / 99-0
Fax: 0 88 45 / 99-121
Internet: www.aura-hotel.de
E-Mail: info@aura-hotel.de


Träger: Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.

Marland

Lesen und lesen lassen. Die neuen Low-Vision-Produkte bei Marland!


  • Snow7 HD Zoomax  –  Elektronische Lupe
    Mit 7 Zoll-HD-Display, 12 Kontrastfarbenmodi, aufstellbarem Gehäuse und schnörkellosem Design. Ein Fest für die Augen!
  • Eschenbach Smart Lux Digital  –  Elektronische Taschenlupe
    Passt in jede Jackentasche und liefert in jedem seiner 5 Farbmodi auch in Bewegung gestochen scharfe Bilder. Perfekt für unterwegs!
  • Eye-Pal ACE  –  Mobiles Vorlesesystem mit Bildschirm
    2 Kameras, Bildschirm, Sprachausgabe und Buchspeicherfunktion  –  Eye-Pal ACE bietet modernste Technik, grandios kompakt verpackt!
  • Eye-Pal SOLO  –  Vorlesesystem für Blinde
    Einfach einschalten, auflegen, loslegen: Eye-Pal SOLO kommt ganz ohne Scannerdeckel aus und ist das wohl schnellste Gerät seiner Art. Mit Speicherfunktion!

Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse möglich. Wir informieren Sie gerne.

Details erfahren Sie von unserer
Infohotline unter 0 75 25 / 92 05-0 oder auf unserer
Homepage unter www.marland.eu/gegenwart

RTB

In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an"  –  "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.


RTB GmbH & Co. KG
Tel.: 00 49 (0) 52 52 97 06-0
www.rtb-bl.de

ITB Berlin

weltweit größte Reisemesse


"Am Spannendsten ist die Welt unter der Oberfläche."
Publikumstage: 7. und 8. März 2015
Freier Eintritt für Kinder unter 14 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen
itb-berlin.de/publikum


Erlebe unsere Highlights für Aktivitäten an, auf und unter Wasser:

  • Fantastische Tauchgebiete in Sharjah, auf Curaçao, Sardinien, Malta und Ibiza
  • Schulen und Ausrüster für Tauch-, Segel- und Wassersport in aller Welt
  • Urlaubsorte mit kilometerlangen Stränden und traumhaften Unterwasserwelten
  • Familienhotels mit tollen Pools sowie weitere Highlights für alle Wasserratten
  • Und: Lass dich von unserem Partnerland Mongolei in Halle 26c begeistern!

Offizielles Partnerland ITB Berlin 2015: Mongolia  –  Nomadic by Nature
Messe Berlin

Second Sight

Haben Sie Retinitis Pigmentosa?
Neue Hoffnung für Blinde


Argus® II ist eine Netzhautprothese, die erblindeten Menschen wieder einen Seheindruck geben kann.

Drei gute Gründe sprechen für Argus II:

  • Argus II kann Ihnen ermöglichen, unabhängiger zu sein und die Lebensqualität zu verbessern.
  • Argus II wird den speziellen Anforderungen des täglichen Gebrauchs individuell angepasst. Die Benutzer von Argus II erhalten dazu ebenfalls ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm.
  • Vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkasse!

Argus II ist langfristig zuverlässig und bietet Vorteile für die Patienten  –  vielen von ihnen schon seit bis zu sieben Jahren.

Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die von den Patienten erfüllt werden müssen. Hierzu gehören u.a.:

  • ein Lebensalter von über 25 Jahren
  • eine schwer bis hochgradig ausgeprägte Retinitis pigmentosa oder
    • Usher-Syndrom
    • Chorioideremie
    • Stäbchen-Zapfen-Degeneration
    • Lebersche kongenitale Amaurose
    • Bardet-Biedl-Syndrom
  • mit Sehschärfe Lichtwahrnehmung oder weniger beschränkt
  • Personen mit nutzbarer formerkennender Sehfähigkeit vor Beginn der Degeneration

Second Sight Hotline: 0800-184-4321
E-Mail: patients@secondsight.com
www.secondsight.com

Hörfilm-Forum:

Aktuelle Hörfilm-Sendetermine

So., 1.2.2015, 20:15 Uhr, 3sat
Fräulein Smillas Gespür für Schnee


So., 1.2.2015, 20:15 Uhr, WDR
Tatort: Freddy tanzt


Mo., 2.2.2015, 20:15 Uhr, ZDF
Tiefe Wunden


Mo., 2.2.2015, 23:30 Uhr, ARD
Mythos Dresden  –  Der lange Schatten einer Bombennacht


Di., 3.2.2015, 20:15 Uhr, 3sat
Holger sacht nix


Di., 3.2.2015, 20:15 Uhr, ARD
Um Himmels Willen: Pantoffelheld


Di., 3.2.2015, 22:05 Uhr, NDR
Tatort: Borowski und der coole Hund


Mi., 4.2.2015, 22:05 Uhr, MDR
Polizeiruf 110: Der verlorene Sohn


Mi., 4.2.2015, 22:25 Uhr, 3sat
Die Schatten, die dich holen


Do., 5.2.2015, 11:30 Uhr, NDR
Expeditionen ins Tierreich: Luchse


Do., 5.2.2015, 19:25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Wo ist Papa?


Do., 5.2.2015, 20:15 Uhr, ARD
Begierde  –  Mord im Zeichen der Zeit


Fr., 6.2.2015, 20:15 Uhr, ARD
Unterm Eis


Fr., 6.2.2015, 22:00 Uhr, BR
Polizeiruf 110: Der Tod macht Engel aus uns allen


Sa., 7.2.2015, 16:35 Uhr, 3sat
Der Bär ist los! Die Geschichte von Bruno


Sa., 7.2.2015, 20:15 Uhr, ARD
Laconia


Sa., 7.2.2015, 01:15 Uhr, ARD
Und täglich grüßt das Murmeltier


So., 8.2.2015, 16:30 Uhr, MDR
Sagenhaft: Die Altmark


So., 8.2.2015, 20:15 Uhr, SWR
Tatort: Chateau Mort


So., 8.2.2015, 22:20 Uhr, MDR
Sprung ins Leben


Mo., 9.2.2015, 20:15 Uhr, ZDF
Tod eines Mädchens (Teil 1)


Mo., 9.2.2015, 23:45 Uhr, NDR
Dreiviertelmond


Di., 10.2.2015, 19:25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops: Eiskalt abserviert


Di., 10.2.2015, 20:15 Uhr, ARD
Um Himmels Willen: Wettlauf mit der Zeit


Di., 10.2.2015, 22:00 Uhr, NDR
Polizeiruf 110: Familiensache


Mi., 11.2.2015, 19:25 Uhr, ZDF
Heldt: Heißes Eisen


Mi., 11.2.2015, 20:15 Uhr, ZDF
Tod eines Mädchens (Teil 2)


Do., 12.2.2015, 19:25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Ausgetickt


Do., 12.2.2015, 20:15 Uhr, ARD
Der Metzger und der Tote im Haifischbecken


Do., 12.2.2015, 22:00 Uhr, NDR
Brezeln für den Pott


Fr., 13.2.2015, 09:05 Uhr, ARD
Das Wunder von Merching


Fr., 13.2.2015, 19:25 Uhr, ZDF
Bettys Diagnose: Kleine Abenteuer


Sa., 14.2.2015, 13:15 Uhr, ZDF
Der Landarzt (zwei Folgen)


Sa., 14.2.2015, 13:25 Uhr, NDR
Manche mögen's heiß


Sa., 14.2.2015, 19:25 Uhr, ZDF
Sibel & Max: Schwere Entscheidung


Sa., 14.2.2015, 20:15 Uhr, ZDF
Wilsberg: Russisches Roulette


Sa., 14.2.2015, 20:15 Uhr, NDR
Neues aus Büttenwarder (vier Folgen)


So., 15.2.2015, 11:00 Uhr, MDR
Loriots Ödipussi


So., 15.2.2015, 11:30 Uhr, NDR
Landpartie: Sylt


So., 15.2.2015, 20:15 Uhr, ARD
Tatort: Blutschuld


So., 15.2.2015, 00:05 Uhr, NDR
Trespass  –  Auf Leben und Tod


Mo., 16.2.2015, 20:15 Uhr, ZDF
Nord Nord Mord  –  Clüver und die fremde Frau


Di., 17.2.2015, 19:25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops: Mord in der Molkerei


Di., 17.2.2015, 20:15 Uhr, ARD
Um Himmels Willen: Weg ins Licht


Di., 17.2.2015, 22:45 Uhr, NDR
Der Tatortreiniger (drei Folgen)


Mi., 18.2.2015, 19:25 Uhr, ZDF
Heldt: Traumpaar


Mi., 18.2.2015, 20:15 Uhr, HR
Meine Tochter Anne Frank


Mi., 18.2.2015, 20:15 Uhr, NDR
Expeditionen ins Tierreich: Wildes Arabien


Do., 19.2.2015, 19:25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Paulines Fall


Do., 19.2.2015, 20:15 Uhr, ARD
Der Metzger muss nachsitzen


Do., 19.2.2015, 23:45 Uhr, SWR
Im Winter ein Jahr


Fr., 20.2.2015, 19:25 Uhr, ZDF
Bettys Diagnose: Fieber


Fr., 20.2.2015, 20:15 Uhr, ARD
Der Kotzbrocken


Sa., 21.2.2015, 13:10 Uhr, ZDF
Der Landarzt (zwei Folgen)


Sa., 21.2.2015, 19:25 Uhr, ZDF
Sibel & Max: Eltern auf Probe


Sa., 21.2.2015, 20:15 Uhr, ZDF
Ein starkes Team: Stirb einsam


Sa., 21.2.2015, 20:15 Uhr, MDR
Tatort: Sag nichts


So., 22.2.2015, 10:00 Uhr, NDR
Gottesdienst zur Eröffnung der Misereor-Fastenaktion


So., 22.2.2015, 20:15 Uhr, HR
Tatort: Das Haus am Ende der Straße


Mo., 23.2.2015, 20:15 Uhr, SWR
Frauen verstehen


Mo., 23.2.2015, 23:55 Uhr, ZDF
Der Räuber


Di., 24.2.2015, 19:25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops: Der König kommt


Di., 24.2.2015, 20:15 Uhr, SWR
Tatort: Jagdzeit


Di., 24.2.2015, 00:10 Uhr, 3sat
37 Grad: Ein Jahr mit unserem Baby


Mi., 25.2.2015, 19:35 Uhr, ZDF
Heldt: Immer Ärger mit Harry


Mi., 25.2.2015, 20:15 Uhr, ARD
Vorsicht vor Leuten


Mi., 25.2.2015, 22:25 Uhr, 3sat
Feuerherz


Do., 26.2.2015, 19:25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante: Verhinderte Liebe


Do., 26.2.2015, 20:15 Uhr, ARD
Alles Verbrecher  –  Leiche im Keller


Fr., 27.2.2015, 19:25 Uhr, ZDF
Bettys Diagnose: Vergeben und vergessen


Fr., 27.2.2015, 20:15 Uhr, ARD
Die Himmelsleiter  –  Sehnsucht nach Morgen (Teil 1)


Sa., 28.2.2015, 20:15 Uhr, 3sat
Cloud Atlas  –  Der Wolkenatlas


Hinweis

Die Serie "Dahoam is Dahoam" (BR) läuft montags bis donnerstags um 19:45 Uhr, Wiederholungen nachts und am Folgetag um 11:40 Uhr, alle Folgen einer Woche samstags ab 7:45 Uhr.

Die Serie "In aller Freundschaft" läuft montags bis freitags um 12:15 Uhr im NDR, sonntags um 18:05 Uhr im MDR und dienstags um 21:00 Uhr in der ARD.


Das Hörfilm-Service-Telefon der DHG informiert unter 0 30 / 21 99 77 11 über die aktuellen Sendetermine. Außerdem sind die Sendetermine im ARD-Videotext auf Tafel 397 zu finden, im ZDF-Text auf Tafel 775.


Eine Info "Hinweise zum Empfang von Hörfilmen" ist erhältlich bei:

Deutsche Hörfilm gGmbH (DHG)
Tel.: 0 30 / 23 55 73-40
Fax: 0 30 / 23 55 73-433
E-Mail: service@hoerfilm.de
Internet: www.hoerfilm.de