Joachim Schulze IT-Schulung und Dienstleistungen
DHV – Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Netzwerken von unten nach oben
Bundesteilhabegesetz vom Bundestag verabschiedet
Verbändebündnis macht sich stark für ein barrierefreies Deutschland
Neues Filmförderungsgesetz mit verbesserten Vorschriften zur Barrierefreiheit
Audiodeskription bei Olympia-Übertragungen auf der Kippe
Neuer Taubblindensprecher gewählt
DBSV-Karte: Mehr als ein Mitgliedsausweis
Das Bild als Idee – die Idee als Bild
"Ich bin eher ein Konzeptkünstler als ein Fotograf"
Fotografieren – ein verloren geglaubtes Hobby
Kurzinfo: Foto-Workshop in Berlin
Kurzinfo: "Bilder für die Blinden"
Sonderausstellung "2 Räder – 200 Jahre"
Seminar für Schwerbehindertenvertrauenspersonen
XIX. Boltenhagener Bücherfrühling
Tandemfahren mit Tandem-Hilfen
Eine ganz normale Ausnahmeblinde
Kurzinfo: Forum – im direkten Austausch
Augenärztliche Versorgung im Alter: Studie deckt Mängel auf
Schauspiel Leipzig vermittelt Inklusionspaten
Kurzinfo: Aufführungen mit Live-Audiodeskription
Goalball: Marburger gewinnen Ligapokal
Torball: Internationale Turniere und Liga 2017
Kurzinfo: Spieltage der Saison 2017
Vorgezogene Vorstandswahlen in Nordrhein
AURA-HOTELS: Entspannter Urlaub ohne Barrieren
Mit der Verbandsklage zu mehr Barrierefreiheit
Kurzinfo: Rechte behinderter Menschen
Kurzinfo: Zeitungen lokal hören
Lust auf Urlaub und verreisen?
Insel Usedom – Seebad Heringsdorf
Schottland-für-Alle – Reisen speziell für blinde und sehbehinderte Gäste
Brailledrucken mit dem Mac oder Smartphone, auch in Kurzschrift?
Wollen Sie die Philippinen kennenlernen?
Neu bei IPD: MyReader und MyEye von OrCam
LHZ – Landeshilfsmittelzentrum Dresden
Nikolauspflege – Den Menschen sehen.
Titelbild:
Aus dem Wasser gesehen: ein Kindergesicht von den Haaren bis zur
Nasenspitze und eine Hand, die ins Wasser greift. Die linke Gesichtshälfte und die Haare des
Jungen sind durch die Lichtbrechung im bewegten Wasser verzerrt. Sein rechtes braunes Auge ist
deutlich zu sehen. Der sehbehinderte Fotograf Bruce Hall wird in dem aktuellen Dokumentarfilm
"Shot In The Dark" porträtiert.
Mehr über das Fotografieren mit Seheinschränkung lesen Sie im "Thema: Fotografie".
Rückseite:
"Schwert" von Sonia Soberats
Bildbeschreibung: In der Körperhaltung einer Fechterin steht eine ältere Frau rechts im Bild. In ihrer Rechten hält sie ein Schwert, in ihrer Linken einen rechteckigen Schild, in dem sich wild gezeichnete Lichtkreise spiegeln. Das angestrahlte Schwert ist mehrfach zu sehen, als wäre es in Bewegung. Die Frau attackiert einen rot-weißen Lichtnebel, der die linke Bildhälfte einnimmt. Der Hintergrund ist schwarz, so dass das Bild ganz von seinen Lichteffekten bestimmt wird.
Die blinde Fotografin Sonia Soberats wird in dem aktuellen Dokumentarfilm "Shot In The Dark" porträtiert. Die "Gegenwart" widmet den Schwerpunkt dieser Ausgabe dem Thema "Fotografie".
Rat und Hilfe erhalten Blinde und Sehbehinderte unter der bundesweiten Rufnummer
(01805) 666 456.
(0,14 € / Min.)
"Gegenwart",
Magazin für blinde und sehbehinderte Menschen und ihre Freunde,
71. Jahrgang.
Herausgeber:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)
Rungestr. 19, 10179 Berlin
Präsidentin: Reynate Reymann
Geschäftsführer: Andreas Bethke (V.i.S.d.P.)
Redaktion:
Irene Klein (Leitung), Sabine Richter
Tel.: (030) 28 53 87-293
Fax: (030) 28 53 87-200
E-Mail: gegenwart@dbsv.org
Die "Gegenwart" erscheint zehnmal im Jahr (Doppelnummern im Januar/Februar und Juli/August) in Punktschrift, Schwarzschrift und ist Bestandteil der DAISY-CD DBSV-Inform, die Mitglieder aller DBSV-Landesvereine kostenfrei abonnieren können.
Jahresbezugspreis der Printausgaben:
38,50 Euro für Inhaber der DBSV-Karte,
sonst 44 Euro,
halber Preis für Abonnenten unter 21 Jahren
DBSV-Zeitschriftenverlag:
Petra Wolff
Tel.: 030 / 28 53 87-220
E-Mail: p.wolff@dbsv.org
Kündigungen des Abonnements für das Folgejahr bis Ende September
Anzeigenverwaltung:
Sabine Richter
Tel.: 030 / 28 53 87-293
E-Mail: s.richter@dbsv.org
Private Kleinanzeigen bis 200 Zeichen kosten 10 Euro, alle weiteren 50 Zeichen 5 Euro
(Anzeigenschluss: 1. des Vormonats).
Für gewerbliche Anzeigen und Beilagen bitte die Mediadaten anfordern.
Gestaltung: pusch:mann:schaft
Schwarzschriftdruck: Druck Center Meckenheim
Punktschriftdruck: Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB), Leipzig
DAISY-Produktion: DZB und Berola Film GmbH
das neue Jahr beginnt mit der letzten "Gegenwart". 70 Jahre lang hat sie der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe gute Dienste erwiesen. Im Januar 1947 erschien sie zum ersten Mal in der sowjetischen Besatzungszone. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es darum, sich den Herausforderungen der Gegenwart zu stellen und einen Neuanfang für die Selbsthilfe zu schaffen. Als Ost und West nach der Wende wieder zusammenfanden, setzte sich der Name "Gegenwart" durch. Nun ist es wieder an der Zeit für einen Neuanfang. Das Verbandsmagazin des DBSV will sich sehen lassen und heißt ab März "Sichtweisen". Die Inhalte ändern sich nicht, aber die Gestaltung der Schwarzschriftausgabe: Gut lesbar werden die "Sichtweisen" sein, aber auch optisch attraktiv, farbig, großzügig und klar, um Augenpatienten und die Öffentlichkeit besser zu erreichen. Da dies seinen Preis hat, werden die "Sichtweisen" nicht elfmal, sondern zehnmal im Jahr erscheinen, mit Doppelnummern im Januar/Februar und Juli/August. Dies betrifft auch die Formate Braille und DAISY, also DBSV-Inform. Hierfür bitten wir Sie um Verständnis.
Neue Sichtweisen verspricht auch der Schwerpunkt dieser Ausgabe. Zum Kinostart des Dokumentarfilms "Shot In The Dark" befasst sich die "Gegenwart" mit dem Thema "Fotografie". Denn Fotografie ist mehr als ein Abbild der Wirklichkeit. Sie kann ungeahnte Dimensionen entfalten, wenn die inneren Bilder zum zentralen Gestaltungselement werden. Davon erzählen der Filmemacher und zwei blinde Fotografen.
Ob mit den Ohren, den Händen oder den Augen – ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!
Irene Klein
Redaktion "Gegenwart"
Die Bert Mettmann Stiftung unterstützt körperlich behinderte, speziell blinde Personen und Hilfeeinrichtungen für Blinde.
Für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband beteiligt sich die Stiftung durch Spenden an der Förderung des Projektes "Blickpunkt Auge" (BPA)
Bert Mettmann Stiftung
Landhausstraße 31, 10717
Berlin
www.bertmettmann-stiftung.de
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Schlanke Taille und so schlau! Wer wird durch guten Zuspruch sogar immer schlauer? Das kann nur der EinkaufsFuchs: Passt in jede Tasche und merkt sich alles, was man ihm anvertraut.
SynPhon GmbH
Im Steinig 6, 76703 Kraichtal
Tel.: 0 72
50 / 92 95 55
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Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte
Unsere Produkte sind:
Infos: 06 51 / 71 05-430
E-Mail:
tonpost@bistum-trier.de
Internet:
www.tonpost.de
Deutscher Hilfsmittelvertrieb gem. GmbH
Verkauf Hannover:
Tel.: 05 11 / 9 54 65-0
Bestellservice: 0
18 02 / 25 83 12 (0,14 Euro/Anruf)
Verkauf Blista Marburg:
Tel.: 0 64 21 / 60 60
E-Mail:
info@deutscherhilfsmittelvertrieb.de
www.deutscherhilfsmittelvertrieb.de
Sind Sie blind ohne jede Lichtwahrnehmung? Haben Sie Schwierigkeiten, nachts zu schlafen? Haben Sie manchmal das Gefühl, Ihre Tage und Nächte sind auf den Kopf gestellt?
Weitere Fragen? Antworten erhalten Sie unter der
Non-24
Infonummer 08 00 / 2 43 21 24 oder auf
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In der Schwarzschriftausgabe ist ein Foto einer jungen Frau mit dunkelblondem Haar in schwarzer Lederjacke zu sehen, die mit einem alten Modell eines Mikrofons aus den 1950er Jahren eine rockige Sängerin darstellt. Rechts daneben steht der Schriftzug "Sie gibt den Ton an" – "Wir auch!" steht darunter neben der Abbildung einer Akustik für Lichtzeichenanlagen der Firma RTB.
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"Blickpunkt Auge" und "Sehen im Alter" sind zwei Initiativen des DBSV, die inhaltliche Schnittstellen bieten. Das zeigt der Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg auf regionaler Ebene. Hier werden die Patientenarbeit und die interdisziplinäre Netzwerkarbeit zusammengeführt, um die Beratung der Menschen zu optimieren und vermeidbaren Sehverlust im Alter zu verhindern. Ein Interview mit Sabine Backmund, der Initiatorin des ersten regionalen Aktionsbündnisses "Sehen im Alter".
Interview: Irene Klein
Frau Backmund, Sie haben in Baden-Württemberg den Anstoß für das erste regionale Aktionsbündnis "Sehen im Alter" gegeben, das sich im vergangenen Sommer in Ludwigsburg gegründet hat. Wer sind hier Ihre Bündnispartner und wie arbeiten Sie zusammen?
Das Aktionsbündnis steht für die interdisziplinäre Zusammenarbeit von der Kommune, von stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen, dem Bundesverband der Augenärzte und der Selbsthilfe. Wir haben dieses erste regionale Bündnis gemeinsam mit dem Bundeskoordinator der DBSV-Initiative "Sehen im Alter", Christian Seuß, initiiert. Mit einem Fachtag haben wir es geschafft, die verschiedensten Akteure zum Thema "Sehen im Alter" auf der regionalen Ebene zu vernetzen. Alle Akteure haben das gleiche Ziel: die bestmöglichen Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter herzustellen.
Wie sieht die Zusammenarbeit im Aktionsbündnis konkret aus?
Viele unserer Multiplikatoren sind Unterstützer des Aktionsbündnisses auf Bundesebene geworden. Des Weiteren sind wir mit dem Aktionsbündnis bei öffentlichen Auftritten unterwegs. Im Zusammenhang mit dem Fachtag haben wir viele Anfragen bekommen, angefangen von Pflegeeinrichtungen mit Schulungsbedarf bis zu Kooperationen verschiedenster Art. So wird das Netz immer engmaschiger.
Das bundesweite Aktionsbündnis gibt es inzwischen seit zweieinhalb Jahren und hat sich der Aufgabe verschrieben, das zunehmende Risiko eines Sehverlustes im Alter ins öffentliche und politische Bewusstsein zu bringen. Wie können sich bei der Netzwerkarbeit Bundes- und Landesebene ergänzen?
Als wir das Projekt des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Württemberg am 1. Januar 2016 gestartet haben, gab es auf der Bundesebene bereits die Bonner Erklärung und die Broschüre "Sehen im Alter", eine Kooperation von DBSV und BAGSO. Das sind Werkzeuge, mit denen wir auf der Landesebene tätig sind. Bei öffentlichen Auftritten, bei Info-Ständen, Messen oder auch in Beratungszentren wie Pflegestützpunkten wird die Broschüre stark nachgefragt. Mit der Unterzeichnung der Bonner Erklärung durch unseren Vorstand haben wir uns ganz bewusst entschieden, das Projekt von unten nach oben aufzubauen, beginnend mit den Kommunen, um dann wieder die Brücke zur Bundesebene zu schlagen.
Sie sind Augenoptiker-Meisterin mit dem Schwerpunkt Low Vision und waren lange bei der Nikolauspflege tätig. Dort haben Sie die Probleme der Menschen hautnah erlebt. Wo sehen Sie die größten Versorgungslücken beim Sehen älterer Menschen?
Ja, ich komme aus der klassischen Augenoptik und habe fünf Jahre lang das Reha-Fachgeschäft der Nikolauspflege geleitet. Bei den Hilfsmittelberatungen und der Anpassung von vergrößernden Sehhilfen habe ich beobachtet, dass der Bedarf aufgrund der demografischen Entwicklung kontinuierlich steigt. Auffällig ist die fehlende Aufklärung der Betroffenen und, damit verbunden, die mangelnde Prävention. "Sehen im Alter" setzt dort an und möchte durch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, durch Aufklärung und Früherkennung einen vermeidbaren Sehverlust verhindern. Die Beratungsstellen von "Blickpunkt Auge" sind ein niedrigschwelliges Angebot, das von Augenpatienten und Angehörigen genutzt wird. So passt das eine sehr gut zum anderen.
Um die Netzwerkarbeit auf regionaler Ebene in Gang zu bringen, haben Sie Kontakt mit dem Landratsamt in Ludwigsburg aufgenommen. Wie war dort die Reaktion? War es schwierig, Gehör zu finden?
Wir waren selbst überrascht: Bei unserem ersten Gesprächstermin im Januar 2016 wollten wir die Arbeit von "Blickpunkt Auge" und das Projekt "Sehen im Alter" vorstellen. Wir wurden mit offenen Armen empfangen. Im Laufe des Gesprächs wurde uns angeboten, im Rahmen eines gemeinsamen Fachtages zu kooperieren. Bemerkenswert ist, dass die beiden Initiativen "Sehen im Alter" und "Blickpunkt Auge" als zusammengehörig wahrgenommen wurden. Für das Kompetenzzentrum Senioren war das Interesse an "Blickpunkt Auge" genauso groß wie an "Sehen im Alter".
Wie hat man sich diesen Fachtag vorzustellen, den der Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Senioren des Landratsamts auf die Beine gestellt hat?
Der Fachtag beinhaltete verschiedene Fachvorträge und eine Hilfsmittelausstellung. Der Kreisseniorenrat war mit einem Stand vertreten, und auch unser Verband hat sich vorgestellt. Mit dem Fachtag haben wir nicht nur Multiplikatoren erreicht, sondern durch die Berichterstattung auch eine breite Öffentlichkeit. Der Landrat hat sich viel Zeit genommen und die gesellschaftliche Verantwortung für ältere Menschen mit sensorischen Einschränkungen erläutert. Aufgrund der positiven Berichterstattung erreichen uns auch ein halbes Jahr nach der Veranstaltung noch die unterschiedlichsten Anfragen. Durch die Netzwerkarbeit wird die Arbeit der Selbsthilfe bekannter, unsere Fachlichkeit wird stärker wahrgenommen. Die beiden Initiativen ergänzen sich gut, um breite Öffentlichkeitsarbeit zu machen.
Wie geht es weiter? Ich vermute, dass Sie schon die Fühler ausgestreckt haben, um weitere Bündnisse auf regionaler Ebene zu schmieden ...
Natürlich wäre es schön, wenn wir im Jahr 2017 einen zweiten Fachtag auf die Beine stellen könnten. Wir haben schon Kontakte geknüpft. Sicherlich geht auch die Entwicklung der "Blickpunkt Auge"-Beratungsstellen voran. Das geht Hand in Hand. Nachdem das erste Jahr so positiv gelaufen ist, bin ich selbst gespannt, was im zweiten Jahr auf uns zukommt.
Wie empfinden Sie das Klima in den Kommunen? Ist das Zeitfenster für die Selbsthilfe günstig, um sich mit ihrem Know-how zum Sehen auf regionaler und kommunaler Ebene einzubringen?
Ich kann nur für Württemberg sprechen. Hier ist das Thema der selbstständigen Lebensweise im Alter ganz wichtig. Es bietet sich die große Chance, das gesellschaftspolitische Thema "Sehen im Alter" mit der Fachlichkeit einer starken Selbsthilfe zu besetzen. Ich hoffe, dass sich viele weitere regionale Aktionsbündnisse bilden werden, am besten bundesweit. In Württemberg steht die Gesunderhaltung der Menschen im Mittelpunkt der neuen Landesrahmenvereinbarung für Gesundheitsförderung. Prävention und Gesundheitsförderung sind die Handlungsfelder, die als gesamtgesellschaftliche Aufgabe weiterentwickelt werden. Wir sind dabei!
Dazu zwei Bilder:
Auf DBSV-Inform hören Sie dieses Gespräch im Originalton.
Ein Überblick über die wichtigsten Änderungen für Menschen mit Pflegebedarf
Seit 1. Januar gelten neue Regelungen für pflegebedürftige Menschen. Mit dem dritten Pflegestärkungsgesetz ist die Pflegereform abgeschlossen. Änderungen gibt es unter anderem bei der Definition von Pflegebedürftigkeit, bei den Leistungen für pflegebedürftige Menschen und bei der Anrechnung der Pflegeleistungen auf das Blindengeld.
Anstelle der bisherigen drei Pflegestufen gibt es jetzt fünf Pflegegrade. Wer bis zum 31. Dezember 2016 eine Pflegestufe hatte, wird automatisch und ohne erneute Begutachtung in einen Pflegegrad eingruppiert. Dabei kommt in der Regel der einfache Stufensprung zum Tragen, das heißt, man wird in den nächsthöheren Pflegegrad eingestuft. Aus Pflegestufe 1 wird Pflegegrad 2 usw. Bei Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz, etwa aufgrund einer demenziellen Erkrankung, erfolgt ein doppelter Stufensprung, zum Beispiel von Pflegestufe 1 auf Pflegegrad 3.
Zur Ermittlung des Pflegegrads ist nicht mehr der Hilfebedarf in Minuten relevant, sondern der Grad der Selbstständigkeit eines Menschen. Dabei werden sechs Bereiche beurteilt:
Um die Selbstständigkeit zu bewerten, werden Punkte vergeben. Die verschiedenen Bereiche sind unterschiedlich gewichtet, der größte Teil kommt weiterhin der Selbstversorgung zu. Von der erreichten Gesamtpunktzahl hängt ab, in welchen Pflegegrad der jeweilige Mensch eingruppiert wird.
Es bleibt dabei, dass die Pflegeversicherung nur einen Teil des Bedarfs abdeckt. So spiegelt der erreichte Punktwert nicht den Pflegebedarf wider. Reichen die Leistungen der Pflegeversicherung nicht aus, muss der Versicherte in die eigene Tasche greifen oder – sofern er sozialhilfeberechtigt ist – die Hilfe zur Pflege nach SGB XII in Anspruch nehmen.
Neu ist, dass neben körperbezogenen Pflegemaßnahmen und Hilfen bei der Haushaltsführung gleichrangig auch pflegerische Betreuungsmaßnahmen erbracht werden können, zum Beispiel die Begleitung bei Spaziergängen oder die Unterstützung bei Hobbys.
Alle Pflegebedürftigen haben Anspruch auf einen Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro. Dieser Betrag kann für qualitätsgesicherte Leistungen, bei Pflegegrad 1 auch für die Unterstützung bei der Haushaltsführung, eingesetzt werden. Pflegegeld und die meisten Pflegesachleistungen gibt es erst ab Pflegegrad 2. Neu ist auch ein einheitlicher pflegebedingter Eigenanteil in Pflegeheimen unabhängig vom Pflegegrad.
Aufgrund der Umstellung von Pflegestufen auf Pflegegrade hat die Pflegereform Auswirkungen auf die Landesblindengeldgesetze und die aufstockende Blindenhilfe nach § 72 SGB XII. Damit die Verbesserungen auch bei blinden Menschen ankommen, haben sich der DBSV und seine Landesvereine dafür eingesetzt, dass die Regelungen zur Anrechnung von Pflegeleistungen auf das Blindengeld angepasst werden. Der Entlastungsbetrag bei Pflegegrad 1 soll keine Kürzung des Blindengeldes nach sich ziehen. Im Übrigen wird der Anrechnungsbetrag weiterhin von Bundesland zu Bundesland variieren. Das Gesetzgebungsverfahren ist noch nicht in allen Bundesländern abgeschlossen.
Christiane Möller
Rechtsreferentin des DBSV
Die wichtigsten Themen der Präsidiumssitzung vom 24. und 25. November 2016 im Überblick
Das Präsidium setzte seine in der Juni-Sitzung begonnene Zwischenbilanz fort und befasste sich in einer gemeinsamen Beratungsrunde mit einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle mit einer Reihe von Schwerpunktthemen der laufenden Legislatur. Im Einzelnen ging es um die folgenden Themen: Mitgliedernähe, Jugendarbeit, Menschen mit mehrfachen Beeinträchtigungen, Sehen im Alter, Blindenführhunde sowie Schulungs- und Qualifizierungsangebote des DBSV.
Insgesamt sind die Arbeitsergebnisse positiv zu bewerten, auch wenn es nicht in allen Bereichen mit der gleichen Intensität vorangeht. Dies ist insbesondere der politischen Arbeit zum Bundesteilhabegesetz geschuldet, die im vergangenen Jahr viele Kapazitäten gebunden hat. Aus der Jugendarbeit kann berichtet werden, dass die Schulungen für Jugendvertreter Wirkung zeigen. Es ist erfreulich, dass sich einige junge Leute ermutigen ließen, für den Vorstand ihrer Landesvereine zu kandidieren und auch gewählt wurden. Erfreuliche Signale gibt es auch aus dem Führhundbereich. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) will sich endlich mit der Definition von Qualitätskriterien für Führhunde befassen. Außerdem soll ein Präqualifizierungsverfahren für Führhundeschulen entwickelt werden. Man kann davon ausgehen, dass die Aktivitäten des DBSV zum 100-jährigen Führhundjubiläum im Jahr 2016 hierfür den Weg geebnet haben.
Das Präsidium blickte zurück auf die vielfältigen Aktivitäten, mit denen der DBSV das Gesetzgebungsverfahren für das Bundesteilhabegesetz begleitet hat. Neben der spektakulären Badeaktion am 21. September und der Kundgebung vor dem Reichstagsgebäude am 7. November hatte es einen regen Austausch mit Abgeordneten und Mitarbeitern im Bundesministerium für Arbeit und Soziales gegeben, um auf Verbesserungen am Gesetzentwurf zu dringen. In einem Bündnis von über 150 Verbänden setzte sich der DBSV dafür ein, dass die Forderungen sehbehinderter und blinder Menschen angemessen berücksichtigt wurden. Kurz vor den politischen Beschlüssen im Dezember zeichnete sich ab, dass die Politik doch noch einige wesentliche Kritikpunkte aufgegriffen hat (siehe unten). Wie auch immer die Bewertung des Gesetzes im Einzelnen ausfallen mag, konnte das Präsidium doch schon resümieren, dass der DBSV alles in seiner Macht Stehende getan hat, um das Gesetzgebungsverfahren positiv zu beeinflussen.
Mit Bedauern nahm das Präsidium zur Kenntnis, dass sich Großbritannien aus der internationalen Arbeit zurückzieht und die bisherige Unterstützung der Europäischen Blindenunion (EBU) durch das Royal National Institute of Blind People (RNIB) entfällt. Das betrifft vor allem die Lobbyarbeit für die europäische Richtlinie zur Barrierefreiheit (EAA), die derzeit politisch verhandelt wird. In der intensiven Aussprache bestand Einigkeit, dass der DBSV die Koordination der EBU-Aktivitäten zum EAA übernimmt. Ferner hat das Präsidium beschlossen, die Weltblindenunion (WBU) auch 2016 als Gold-Sponsor zu unterstützen. Damit ist eine Sonderzahlung von 4.500 Euro verbunden.
Klaus Hahn
Mitglied des DBSV-Präsidiums
Am 1. Dezember hat der Deutsche Bundestag das Bundesteilhabegesetz beschlossen. Damit geht für den DBSV und die ganze Behindertenbewegung ein langer und sehr harter politischer Kampf zu Ende. Denn anstelle von Selbstbestimmung und Teilhabe im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention drohten erhebliche Verschlechterungen.
Nach der Verabschiedung des Gesetzes beklagt der DBSV, dass der Gesetzgeber die historische Chance für die Etablierung echter Nachteilsausgleiche verpasst hat. Es ist nicht gelungen, ein bundeseinheitliches gerechtes Blindengeld zu schaffen. Die im Sozialhilferecht geregelte Blindenhilfe wird sogar zu einer Teilhabeleistung zweiter Klasse degradiert. Die verbesserten Regelungen zur Berücksichtigung von Einkommen und Vermögen, die für die Eingliederungshilfe durchgesetzt werden konnten, gelten nicht für die Blindenhilfe.
Einige der drohenden Härten konnten dank der Intervention des DBSV abgemildert werden. So bleibt es zunächst bei der bisherigen Rechtslage für den Zugang zur Eingliederungshilfe. Sehbehinderte Menschen müssen nicht mehr befürchten, dass ihnen die notwendige Unterstützung, zum Beispiel die Hilfsmittelversorgung für ein Studium, vorenthalten wird. Die Regelungen für neue Zugangskriterien sollen erprobt und bis 2023 in einem eigenen Gesetz verabschiedet werden.
Erfolgreich war auch der beharrliche Kampf um die Teilhabe an Bildung. Der DBSV konnte quasi in letzter Minute erreichen, dass sehbehinderte und blinde Schüler beim Besuch der gymnasialen Oberstufe weiterhin Anspruch auf Eingliederungshilfe haben. Durch die Wahl einer speziellen Internatsschule drohen keine finanziellen Nachteile mehr. Es wird zudem abgesichert, dass ein behinderungsbedingter Studienwechsel möglich ist.
Die Einführung eines Merkzeichens für Taubblindheit ("Tbl") im Schwerbehindertenausweis begrüßt der DBSV ausdrücklich. Fast zehn Jahre lang hatte sich der Verband dafür eingesetzt. Mit dem Merkzeichen können taubblinde Menschen ihren spezifischen Bedarf an Unterstützung belegen.
"Die zahlreichen Proteste und die intensive politische Arbeit der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe im Bündnis mit vielen anderen Verbänden und Aktivisten haben sich gelohnt", stellt DBSV-Präsidentin Renate Reymann rückblickend fest. "Mit dem gleichen Elan müssen wir unser Engagement fortsetzen, damit Behindertenpolitik ausschließlich am Ziel der selbstverständlichen und uneingeschränkten gesellschaftlichen Teilhabe ausgerichtet wird."
Bei Redaktionsschluss stand die für den 16. Dezember vorgesehene Befassung des Bundesrats mit dem Teilhabegesetz noch aus. Es ist davon auszugehen, dass eine Zustimmung erfolgt, so dass das Gesetz ab 2017 stufenweise in Kraft treten kann. Die "Sichtweisen" (vormals "Gegenwart") widmen den Schwerpunkt ihrer April-Ausgabe dem Bundesteilhabegesetz.
Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung, der alljährlich am 3. Dezember begangen wird, hat ein großes Verbändebündnis eine Initiative für mehr Barrierefreiheit gestartet. Mit Blick auf die Bundestagswahl 2017 wird die nächste Bundesregierung aufgefordert, die erforderlichen Rahmenbedingungen für Barrierefreiheit im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention zu schaffen. Dies schließt ein "mutiges" Investitionsprogramm mit ein.
Wie es in der gemeinsamen Erklärung heißt, ist es unverständlich, dass die Privatwirtschaft immer noch nicht zu Barrierefreiheit verpflichtet ist. Die Verbände fordern gesetzliche Regelungen, damit alle Lebensbereiche so gestaltet werden, dass sie von allen Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, genutzt werden können. Dies bezieht sich auf öffentlich zugängliche Gebäude, Wohnungen, medizinische und pflegerische Einrichtungen ebenso wie auf Verkehrsanlagen und Verkehrsmittel sowie Informations- und Kommunikationsmedien.
Zu dem Verbändebündnis für mehr Barrierefreiheit gehören Verbraucher-, Sozial- und Wohlfahrtsverbände. Der DBSV beteiligt sich an der Initiative in der Überzeugung, dass es ein großes Bündnis braucht, um der Barrierefreiheit im umfassenden Sinn zum Durchbruch zu verhelfen.
Die Erklärung für ein barrierefreies Deutschland ist im Internet zu finden unter www.vdk.de/permalink/71116
Am 1. Januar ist das vollständig überarbeitete Filmförderungsgesetz (FFG) in Kraft getreten, das unter anderem Neuerungen zur Barrierefreiheit beinhaltet. Als Voraussetzung für eine Förderung aus öffentlichen Mitteln oder aus Abgaben der Filmwirtschaft müssen Filme weiterhin mit einer barrierefreien Fassung ausgestattet werden, die jetzt bereits zum Kinostart vorliegen muss. Bei Absatzförderungen für Verleih und Vertrieb und bei der Archivierung und Digitalisierung von Filmen werden barrierefreie Fassungen zur Bedingung. In das Gesetz neu aufgenommen wurde die Definition von barrierefreien Filmfassungen, die für blinde und sehbehinderte Menschen eine Audiodeskription und für hörbehinderte Menschen Untertitel in einer "marktgerechten und kinogeeigneten Qualität" umfassen müssen. Die Qualitätsstandards werden unter Einbeziehung der Selbsthilfe auf untergesetzlicher Ebene von der Filmförderungsanstalt (FFA) erstellt.
Der DBSV hat sich für mehr Teilhabe an Filmen eingesetzt und begrüßt das neue Gesetz. "Vor drei Jahren haben wir mit dem Filmförderungsgesetz 2014, das Barrierefreiheit zu einem Förderkriterium gemacht hat, einen großen Erfolg gefeiert", sagt DBSV-Präsidentin Renate Reymann. "Aber was nützt eine Audiodeskription, wenn sie im Kino, auf DVD oder im Internet nicht verfügbar ist? Es ist daher ein wichtiger Fortschritt, dass die Zugänglichkeit Eingang ins Gesetz gefunden hat."
Wie am 28. November bekannt geworden ist, werden die Olympischen Spiele 2018 bis 2024 nicht von ARD und ZDF, sondern exklusiv von Eurosport übertragen. Der DBSV nutzte diese Nachricht, um auf die Notwendigkeit von Audiodeskription im Fernsehen hinzuweisen. "Eurosport muss die Olympischen und Paralympischen Spiele 2018 bis 2024 mit Live-Audiodeskription übertragen und darf die ca.1,2 Millionen blinden und sehbehinderten Menschen in Deutschland nicht ausgrenzen", erklärt DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke in einer Pressemitteilung.
ARD und ZDF hatten zu den Olympischen und Paralympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro mit großem Aufwand und guter Resonanz die Wettkämpfe mit Live-Audiodeskription gesendet. Während die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten einen Großteil ihres Programms mit Audiodeskription ausstatten, nehmen private Sender in Deutschland ihre gesellschaftliche Verantwortung in diesem Bereich bisher nicht wahr.
Der DBSV hat einen neuen Taubblindensprecher: Peter Bleymaier aus Augsburg. Nachdem Marcell Feldmann vor einem Jahr zurückgetreten war, wurde am 12. November im Rahmen der Tagung für Taubblindenselbsthilfe und -beratung neu gewählt.
Peter Bleymaier ist selbst hörsehbehindert und engagiert sich beim Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) als Referent für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen. Für den DBSV hat er bereits einige Seminare für diesen Personenkreis organisiert und geleitet. Außerdem ist er im Bereich der Hörgeräteversorgung für hörsehbehinderte Menschen aktiv.
Stellvertretende Taubblindensprecherin ist weiterhin Katrin Dinges aus Berlin.
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Viele Landesvereine haben zusätzliche Rabattaktionen mit Partnern vor Ort.
Mehr Infos zu allen bundesweiten Vergünstigungen beim
DBSV
Tel.: 0 30 / 28 53 87-260
www.dbsv.org/dbsv-karte
Ohne die Unterstützung vieler Mitglieder, Spender und Förderer könnte sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband nicht dafür einsetzen, dass Augenpatienten, sehbehinderte und blinde Menschen ihr Leben selbstbestimmt gestalten können. Der DBSV dankt an dieser Stelle insbesondere den folgenden langjährigen Unterstützern:
Am 19. Januar kommt der Film "Shot In The Dark" ("Schüsse ins Dunkel") in die deutschen Kinos. Darin porträtiert Frank Amann drei blinde Fotografen aus den USA – Künstler, die auf ihre Fantasie bauen, ungewöhnliche Methoden entwickeln und den Zufall als Partner erkannt haben. Tatsächlich geht Fotografie weit über das Visuelle hinaus. Das macht der Schwerpunkt dieser "Gegenwart" deutlich. Er lässt nicht nur den Filmemacher von "Shot In The Dark" und einen seiner Protagonisten zu Wort kommen, sondern auch eine Fotoamateurin, die selbst überrascht war, dass sie ihr Hobby trotz Sehverlust nicht aufgeben musste.
Es ist ein seltsames Geheimnis: Wie können blinde Menschen Fotografien von enormer visueller Wirkung erschaffen? Wie können sie sehende Menschen mit ihrer Sicht auf die Welt herausfordern? Diesen Fragen geht der Regisseur und Kameramann Frank Amann in seinem Film "Shot In The Dark" nach. Wie er die blinden Fotografen, die im Mittelpunkt seines Films stehen, kennenlernte und in den Sog ihrer Kunst geriet, schildert er in der "Gegenwart".
Es ist ein Zufall. Auf die Arbeiten von blinden Fotografen und Fotografinnen stoße ich bei den gestalterischen Vorarbeiten zu dem Spielfilm "Camera Obscura" (Spanien, 2011) über einen blinden Teenager. Ich bin als Kameramann engagiert und überlege mit der Regisseurin Maru Solores, wie blinde Menschen die Welt erfahren, ob sie Lichteindrücke empfinden, Fantasie- oder Traumbilder sehen und wie wir dies in die Sprache unserer Filmkamera übersetzen können. Bei diesen Nachforschungen gerate ich an den Katalog der Ausstellung "Sight-Unseen" des California Museum of Photography, in der Fotografien von fünfzehn blinden Künstlern gezeigt werden.
Einige dieser Bilder üben eine unerwartete Wirkung auf mich aus. Sie sind ungewöhnlich, so wie ich selbst nicht fotografieren würde und könnte. Als geheimnisvoll empfinde ich sie und zugleich sprechen mich die Bilder sehr direkt emotional an. Bei einer Drehreise in die USA beschließe ich, zwei der Künstler anzurufen, einige Tage später stehe ich ihnen gegenüber. Ich breche von diesen Besuchen später auf, als ich geplant habe, denn wir vertiefen uns sofort in ein angeregtes Gespräch. Ich stelle fest, dass wir viele Fragen teilen: Wie entstehen unsere Bilder im Kopf? Wie erfinden wir unsere Fotografien, bevor wir überhaupt die Kamera auslösen? Welche Gestalt nehmen die Bilder schließlich im fotografischen Material an? Welche Überraschungen entstehen beim Fotografieren? Kann Kontrollverlust, das Mitwirken des Zufalls, künstlerisch produktiv sein? Oder ist ein blinder Fotograf noch viel stärker auf einen kontrollierten Prozess angewiesen, wenn er die seiner Vorstellungskraft entspringenden Bilder sichtbar machen möchte? Und wie nimmt er seine Ergebnisse wahr? "Ich sehe meine Bilder auch mit Augen", erklärt mir Pete Eckert bei unserer ersten Begegnung, "nur eben mit den Augen von anderen." Das Dreieck Künstler – Kunstwerk – Betrachter verschiebt sich schwindelerregend in der Praxis dieser blinden Künstler.
Manche fotografischen Arbeiten geben mir als Kameramann und Fotografen auch handwerklich ein Rätsel auf. Sonia Soberats gelingen seit Jahren mit ungeheurer Kontinuität die intensivsten Porträts. Für mich als sehenden Fotografen stellen Porträts eine große Herausforderung dar. Den Moment zu treffen, in dem ein Mensch so erscheint, wie ich sie oder ihn zeigen möchte, den Blick, in dem ich sie oder ihn im Foto als unverwechselbar wiedererkenne. Aber wie verfährt eine blinde Fotografin? Sie sieht diesen Moment ja nicht. Ich schließe nicht mehr aus, dass ich als Sehender von den blinden Kollegen etwas über Fotografie hinzulernen kann.
Nach den ersten Begegnungen telefonieren wir häufig und ich bekomme immer mehr ihrer Bilder zu sehen. Das Geheimnis der Arbeit dieser Künstler verwahrt sich schneller Antworten. Woher nehmen diese blinden Künstler trotz aller physiologischen Hindernisse über Jahre die Lust, die Energie und vor allem das Durchhaltevermögen, ihre Kunst weiterzuentwickeln? Sie zu vertiefen, statt an der Widerspenstigkeit ihres Zugangs zu verzweifeln? Im Gegenteil stetig ihre Intuition und ihre Techniken zu verfeinern? Fotografie ist für sie nicht eine Art absurdes Hobby, sondern ein Lebensinhalt geworden. Der direkte Weg des Fotografierens, der uns Sehende fast inflationär abdrücken lässt, ist ihnen versperrt. Operieren diese blinden visuellen Künstler unerwarteterweise trotzdem oder vielleicht gerade deshalb nicht am Rand des Mediums, sondern vielmehr in seinem Zentrum: die Idee als Bild? Ist es gerade der Mangel an Licht, der die Fotografen die Schönheit und Vielfalt des Lichts schätzen lässt und der sie bei ihrer Arbeit das Licht so eigenwillig und virtuos einsetzen lässt? Wird das Spiel mit dem Licht für die physiologisch vom Licht getrennten Künstler geradezu zu einem lustvollen Selbstzweck? Erlauben die tragischen Einschränkungen der Blindheit eine ästhetische Befreiung von den visuellen Prägungen, die mit einer fotografischen Ausbildung beginnen und sich in täglicher allgegenwärtiger Bildrezeption fortsetzen?
"Weil du sehen kannst, nutzt du deine Sinne und deine Fantasie nicht in vollem Umfang. Du gibst dich zu schnell zufrieden", sagt Sonia Soberats, als ich sie in New York besuche. "Die Vorstellungskraft der Sehenden bleibt hinter ihren Möglichkeiten zurück." Auf diese ungeheure Vorstellungskraft fokussiert sich immer mehr meine Neugier. Die Spur, über die ich, über die wir uns dieser Welt der Vorstellungen nähern können, sind die Fotografien, in der sich diese Imaginationen für uns sichtbar niederschlagen.
"Blindheit ist kein Zu-Wenig an Bildern, Blindheit bedeutet ein Zu-Viel an Bildern, da kein von den Augen gesehenes Bild ein Bild anhielte, da kein von den Augen gesehenes Bild Bilder ausgrenzte, sie in Schranken wiese", wird der blinde Essayist Gerald Pirner später zu "Shot In The Dark" schreiben. Das Bewusstsein mit Imagination geflutet, weil kein Signal des Auges ein Gegengewicht bildet und die inneren Bilder verankern kann. Vor Beginn meiner Dreharbeiten hätte ich mir das nicht träumen lassen. Durch meine Arbeit am Film ahne ich nun auch, was Pete Eckert meint, wenn er sagt: "Ich bin ein visueller Mensch, ich kann bloß nicht mehr sehen."
Frank Amann arbeitet seit 1998 als Kameramann für Kino- und Fernsehfilme. Zuvor studierte er Philosophie. Aus dieser Zeit rührt seine kontinuierliche Neugier für Fragen der Wahrnehmung und Vorstellungskraft. "Shot In The Dark" ist seine erste Regiearbeit. Frank Amann lebt in Berlin.
Dazu ein Bild: "Manna" von Sonia Soberats
Bildbeschreibung: Eine junge Frau in einem schulterfreien Kleid hält
in ihren erhobenen Armen eine Schale aus getriebenem Metall. Sie hat den
Kopf in den Nacken gelegt, lächelt und hält die Augen
geschlossen. Das Bild ist von vorn, leicht von unten aufgenommen. Aus der
Schale scheint sich Licht wie eine Flüssigkeit in ihren Mund zu
ergießen. Diesen Effekt ruft die Fotografin dadurch hervor, dass eine
Lichtquelle bewegt und mit langer Belichtungszeit aufgenommen wird.
Über den dunklen Hintergrund verteilen sich kleine Lichtpunkte, die
zum Teil einen Schweif haben. (Schwarzweiß-Fotografie)
Einer der drei blinden Fotografen, von denen der Film "Shot In The Dark" erzählt, ist Pete Eckert. Der US-Amerikaner entwickelt seine Bilder in seiner Vorstellungswelt und schlägt damit eine Brücke zu den sehenden Menschen. Sein Weg zur Fotografie hat ihn nach der Erblindung wieder zurück zu sich selbst gebracht.
Ich habe die Fotografie erst ernst genommen, als ich ganz erblindet war. Ich habe eine Ausbildung in Bildhauerei und in Industriedesign. Ich bin immer ein visueller Mensch gewesen und hatte vor, Architektur zu studieren, doch dann begann ich, mein Sehvermögen zu verlieren. Ein Arzt erklärte mir, dass ich Retinitis pigmentosa (RP) hätte, um dann ohne weiteren Kommentar den Raum zu verlassen. Dass ich vollständig erblinden würde, habe ich in einer Fernsehsendung erfahren. Ein Anrufer fragte den Arzt nach RP. Dessen Antwort traf mich wie ein Hammer: "Ein Mensch, der RP hat, verliert allmählich sein Sehvermögen, bis er schließlich erblindet."
Ich brauchte zwei Jahre, um mich davon zu erholen und herauszufinden, wie ich damit umgehe. In dieser Zeit habe ich als Zimmermann gearbeitet. Ich habe erstklassige Arbeit abgeliefert. Deshalb musste ich nie nach Arbeit suchen. Trotzdem habe ich sehr wenig gearbeitet, gerade genug für die Miete und das Essen. Meine Freundin Amy stand mir in dieser schwierigen Zeit bei. Amy und ich waren verlobt. Ich habe mir Sorgen über die Zukunft gemacht. Eines Tages habe ich eine Grafik gezeichnet, um Amy den Verlauf meines Sehverlusts deutlich zu machen. Ich habe ihr gesagt, dass ich es ihr nicht nachtragen würde, wenn sie mich nach der Hochzeit verlassen würde. Sie ist geblieben. Inzwischen sind wir mehr als 30 Jahre verheiratet. Danke, Amy!
Mir war klar, dass ich die Moto Guzzi nicht mehr fahren durfte, das Motorrad, das ich so liebte. Auf Baustellen zu arbeiten, wurde auch gefährlich. Schließlich traf ich eine Entscheidung: Wir würden an die Ostküste ziehen, so dass ich meine Familie in der Nähe hätte. Danke, Mama! Wir haben in einem Rosengarten im Elizabeth Park in West Hartford, Connecticut geheiratet. Ich machte einen Masterabschluss in Betriebswirtschaft und einen schwarzen Gürtel in Kampfsport. Denn es waren vor allem zwei Dinge, die mir Sorgen machten: Geld zu verdienen und mich selbst zu schützen. Der Masterabschluss und der schwarze Gürtel waren hilfreich, aber meine Probleme noch lange nicht gelöst.
Als ich meinen Uniabschluss machte, war ich nahezu blind. Ich hatte einen starken Tunnelblick, aber ich konnte noch lesen. Ich versuchte, Arbeit bei einer Bank zu bekommen. Aber immer wenn ich erzählt habe, dass ich erblinden würde, wurde ich abgelehnt. Ich hatte gute Noten und erfüllte alle Anforderungen. Alles lief gut, bis ich von meiner bevorstehenden Erblindung erzählte. Da bekam ich eine Ahnung, wie sehr Blindheit stigmatisiert.
Amy verabscheute die kalten Winter in Connecticut. Dabei sah sie sehr süß aus, wenn sie sich wie ein Kind eingemummelt hatte. Ich versprach, sie nach Hause zu bringen, an die Westküste. Nach dem Besuch bei einem Freund in Sacramento fand ich, dass dies ein guter Ort für blinde Menschen sei. Es ist dort flach, die Straßen sind rechtwinklig angeordnet, das Verkehrssystem ist gut und das Wetter angenehm. Ich war schon mehr als genug durch Schnee und Dunkelheit gelaufen, um zur Uni oder zum Kampfsporttraining zu kommen. Von Sacramento aus konnte Amy ihre Verwandten in der Gegend von San Francisco besuchen. Und wir konnten uns ein Haus leisten. Ich hatte eingesehen, dass ein Haus in San Francisco nicht zu bezahlen war. Schließlich habe ich Arbeit bei der Staatsverwaltung gefunden. Die Aufgabe meiner Abteilung war es, blinden Menschen zu helfen. Aber wie viele behinderte Menschen wissen, ist die Regierungsbürokratie oft eher ein Hindernis als eine Hilfe. Es hat mich angewidert, wie das System blinde Menschen behandelt – Menschen, denen wir doch helfen sollten. Die Arbeitslosenrate unter blinden Menschen liegt in Kalifornien bei 85 Prozent. Also bin ich weitergezogen.
Ich habe wieder mit dem Kampfsport begonnen und habe einen Führhund namens Uzu bekommen. Und ich habe mich wieder der Kunst zugewandt. Nach einem Jahr war ich zurück in der Welt und fühlte mich besser. Mein wunderschöner Führhund und ich liefen unzählige Meilen. Ich konnte mit sehenden Trägern des schwarzen Gürtels trainieren und man hat mir die Blindheit kaum angemerkt.
Ich habe Holzschnitte gemacht und eine Drehbank gekauft. Jeden Tag, wenn Amy von der Arbeit kam, habe ich ihr mein Werk gezeigt. Die Holzschnitte wurden immer größer, damit ich das Bild fühlen konnte. Irgendwann habe ich sie mit einer elektrischen Fräse angefertigt. Dank meiner Tai-Chi-Erfahrungen konnte ich die Schnitte ganz langsam ausführen. Wenn Amy abends nach Hause kam, habe ich einen Probedruck gemacht. Bevor sie sich hinsetzen konnte, habe ich sie schon gefragt, wie es aussah. Das machte sie wahnsinnig. Ich brauchte ein schnelleres Medium. Ich brauchte einen besseren Weg, um mich auszudrücken. Mir war klar, dass ich mit meinen Arbeiten auf der Drehbank kein Geld verdienen würde. Sie waren schön. Die Leute waren beeindruckt, dass ich mir sogar den sicheren Umgang mit der Drehbank beigebracht hatte. Aber ich brauchte etwas, von dem ich leben konnte. Ich versuchte, Uhren aus Hartholz zu machen. Einige nette sehende Menschen halfen mir, ein Verfahren zu entwickeln, so dass ich die Uhrwerke zurechtsägen konnte. Es hat Spaß gemacht, aber es dauerte zu lange, um profitabel zu sein. Ich wollte nicht aufgeben, sondern die Kunst als Hobby betreiben.
Eines Tages, als ich eine Schublade aufräumte, fand ich die alte Kamera meiner Schwiegermutter. Sie war ein paar Jahre vorher gestorben. Mich interessieren mechanische Geräte, und so fand Amy mich mit der Kamera. Ich bat sie, mir die Einstellungen zu erklären, damit ich die Kodak aus den 1950er Jahren benutzen konnte. Die Kamera faszinierte mich und ich entdeckte, dass man sie auf Infrarot stellen konnte. Die Vorstellung, dass ein blinder Mensch Bilder in einer nicht sichtbaren Wellenlänge macht, hat mich sehr amüsiert. Ich hatte angebissen. Dabei hatte ich keine Ahnung von Negativfilmen oder analogen Kameras.
Nachdem ich im Fotogeschäft tausend Fragen gestellt hatte, fing alles mit einer Fotoexkursion an. Die Leute mochten meine Bilder. Ich hatte ein schnelleres Medium gefunden. Daraufhin stellte ich im Fotogeschäft eine Million Fragen. Ich habe der Firma "Camera Arts" in Sacramento viel zu verdanken. Ohne sie hätte ich nie gelernt zu fotografieren. Ich suchte nach Fachbüchern über analoge Fotografie, am Ende haben wir sie bei Haushaltsauflösungen gefunden. Ich suchte auch in der Staatsbibliothek nach Fotobüchern, aber der Computer, der für blinde Menschen vorgesehen war, funktionierte nicht. Niemand konnte helfen. Auch die zuständige Expertin hat ihn nicht in Gang gebracht. Ich frage mich, ob der Computer jemals funktioniert hat.
Ich habe mir einen eigenen Computer und einen Scanner mit Sprachausgabe gekauft. Den Umgang mit der Software habe ich mir selbst beigebracht. Es war ein sehr kniffliges System, aber es hat einigermaßen funktioniert. Jetzt konnte ich die wertvollen Fotobücher lesen. Das Fotogeschäft hatte mir eine alte Mittelformatkamera geliehen, eine "Mamiya Flex". Sie war wundervoll. Ich habe so viel damit gearbeitet, dass sie Gebrauchsspuren bekam. Als ich sie der Eigentümerin von "Camera Arts" zurückbrachte und mich für die Schäden entschuldigte, hat sie mir die Kamera überlassen. Sie mochte meinen Willen, zu lernen. Nachdem ich eine ähnliche gebrauchte Kamera gefunden hatte, hatte ich zwei einfache, funktionierende Kameras. Das war ein großes Vergnügen.
Die alten Kameras habe ich auf meine nächtlichen Ausflüge mitgenommen. Uzu musste ein neues Kommando lernen. Das Kommando, um die harten Jungs von der Straße daran zu hindern, meine Ausrüstung zu stehlen, war "Watch my toys" – "Pass auf mein Spielzeug auf". Ich hatte ihm schon das Kommando "Finde dein Spielzeug" beigebracht, also war ein weiteres Kommando, um meine Kameras zu schützen, ganz selbstverständlich. Dass er wie ein großer schwarzer Wolf aussah, hat auch geholfen. Uzu hat nie jemandem wehgetan. Er hat sich einfach zwischen mich und die bösen Jungs gestellt, bis ich meine Sachen eingesammelt hatte und ihm das Kommando zum Abhauen geben konnte. Danke, Uzu!
Frauen sprechen von der gläsernen Decke. Blinde Menschen stehen vor einer gläsernen Tür. Wir können die Arbeitswelt von außen anschauen, aber wir dürfen nicht hinein. Ich mache etwas anderes. Ich schiebe Fotos aus der Welt der Blinden unter der Tür hindurch, damit sie im Licht der Sehenden betrachtet werden. Ich betrachte meine Werke während der Aufnahme mit meinem inneren Auge. Ich "sehe" jedes Bild sehr genau, nur dass ich dafür Klänge, Berührungen und Erinnerungen nutze. Ich bin eher ein Konzeptkünstler als ein Fotograf. Ich lasse mich von meinen Erinnerungen an Kunst beeinflussen und davon, wie ich heute die Welt erlebe. In Museen bitte ich inzwischen darum, Skulpturen berühren zu dürfen. Aber das ist eine andere lange Geschichte.
Ich bin weder an die Vorstellungen der Sehenden gebunden, noch an die Beschränkungen, die sie vermuten. Die Kamera ist für mich ein weiteres künstlerisches Mittel. Tatsächlich sehen meine Fotos genauso aus wie meine Zeichnungen (jedenfalls die, die ich als Sehender angefertigt habe). Es gibt einen roten Faden, der sich durch mein künstlerisches Schaffen zieht. Wenn Sie meine figürlichen Skulpturen von früher sehen würden, wüssten Sie, was ich meine. Sie sind grob behauen. Schon als ich jung war und 60 Kilo wog, habe ich mit großen Steinen begonnen und hatte am Ende kleine.
Ich versuche, einen neuen Weg zu gehen als blinder visueller Künstler. Sehende Menschen helfen mir nicht, meine Kunst zu gestalten. Aber sie geben mir eine Rückmeldung, bevor ich die endgültigen Abzüge herstelle. Ich nehme das Bild auf, entwickle den Film und mache Kontaktabzüge. Es gibt eine klare Trennung. Ich brauche die Rückmeldungen, um mir die großen Abzüge leisten zu können. Ich könnte sehende Menschen vollständig aus dem Ablauf ausschließen. Ich könnte ein Protokoll über die Fotoaufnahmen schreiben. Die Negative, die Kontaktabzüge und das Protokoll wären das Endprodukt. Aber ich bevorzuge die dramatischen großformatigen Abzüge. Ich möchte sehende Menschen einbeziehen. So entsteht eine Verbindung zwischen blinden und sehenden Menschen. Ich möchte dazugehören und angenommen werden.
Für mich steht das Ereignis des Fotografierens im Vordergrund, nicht das Bild. Ich mache die großformatigen Abzüge, um die sehenden Menschen zum Nachdenken anzuregen. Gespräche bei Ausstellungen bilden eine Brücke zwischen meinem inneren Auge und ihrer Sicht auf meine Arbeiten. Manchmal wollen die Leute nicht glauben, dass ich blind bin. Ich bin ein visueller Mensch. Ich kann nur nicht sehen.
Übersetzung: Achim Stenzel
Dieser Text wurde der Webseite des Künstlers entnommen: www.peteeckert.com
Dazu ein Bild: "Cathedral" von Pete Eckert
Bildbeschreibung: Zwischen Altarraum und Kirchenbänken steht ein
Pfarrer in weißem Umhang mit Blick auf die Gemeinde. Durch eine
Mehrfachbelichtung ist er mehrfach, aber nur schemenhaft zu sehen. Seine
Gesten greifen ins Ungefähre. Durch sein Gewand hindurch sind die
Menschen in der ersten Reihe zu erkennen. Das Bild wurde schräg aus
dem Altarraum heraus aufgenommen. Im Hintergrund ist unter einem Rundbogen
ein buntes Fenster im Querschiff der Kirche zu sehen.
(Schwarzweiß-Fotografie)
Dokumentarfilm von Frank Amann
Mit Sonia Soberats, Bruce Hall und
Pete Eckert
Kinostart: 19.1.2017
Audiodeskription: Text +
Bild
Zugänglich mit der App "Greta"
Sneak Preview (Vorpremiere)
15.1., 19 Uhr Berlin,
Spektrum, Bürknerstr.12
Anschließend Podiumsdiskussion mit Gerald Pirner (blinder Essayist), Andrea Gnam (Fotografie-Historikerin) und Frank Amann (Filmemacher)
Filmpremiere in Köln
18.1., 20 Uhr
Odeon-Kino,
Severinstr.8
Filmpremiere in Berlin
19.1., 20 Uhr
Kino Eiszeit,
Zeughofstr.20
Filmpremiere in Hamburg
21.1., 17 Uhr
Abaton-Kino,
Allendeplatz 3
Fotografien von Sonia Soberats, Bruce Hall und Pete Eckert
13.-17.1., Berlin
Brotfabrik, Caligariplatz 1
13.1.,
19 Uhr: Vernissage mit S. Soberats
17.1., 19 Uhr: Finissage mit Bruce
Hall
27.2.-11.3., Hamburg
Bücherhallen, Hühnerposten
1
27.2., 18 Uhr: Vernissage
Workshop für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen
Leitung: Sonia Soberats und Mila Teshaieva
14.-15.1., Berlin,
Brotfabrik
Mehr Infos und weitere Kinotermine unter www.shotinthedark-film.com
Als ihr Sehvermögen nachließ, war Susanne Emmermann klar, dass sich das Fotografieren für sie erledigt hätte. Doch dann experimentierte sie mit dem Smartphone und besuchte einen Foto-Workshop für blinde und sehbehinderte Menschen. Heute hat sie ein Verständnis von Fotografie, das nicht nur mit dem Sehen, sondern mit allen Sinnen und viel Kommunikation zu tun hat.
Mit 14 Jahren bekam ich von meinem Vater eine Kamera geschenkt. Das war in den 1970er Jahren. Damals fotografierte man analog. Das heißt, man überlegte, bevor man den Auslöser betätigte. Ich fotografierte ziemlich viel und dokumentierte so mein Leben. Mein Vater meinte, ich hätte einen "Blick" dafür.
Mit dem allmählichen Verlust meiner Sehkraft in Folge von Retinitis pigmentosa spürte ich immer mehr, dass ich mein Hobby würde aufgeben müssen. Da kreuzte ein Smartphone meinen Weg und ich versuchte erneut, "Augenblicke" festzuhalten. Durch Tippen und Wischen auf dem Display bekam ich nützliche Hinweise: "zwei Gesichter zentriert", "Bild unscharf" usw. Das erleichterte mir die Sache. Ich versuchte, mit meinem Restsehen und diesen Anweisungen zu fotografieren. Und bekam positives Feedback.
Etwas später lernte ich den Fotografen Karsten Hein kennen, der gerade ein Fotoprojekt unter dem Titel "Schönheit der Blinden" machte. Das Thema Blindheit ließ ihn nicht mehr los. Und so kam er vor vier Jahren auf die Idee, einen Foto-Workshop für blinde und sehbehinderte Menschen anzubieten, in Kooperation mit der Alice Salomon Hochschule Berlin und Studierenden des Studiengangs Soziale Arbeit.
Von meinen Versuchen mit dem Smartphone angespornt, wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen, mehr über Fotografie zu erfahren. Dass ich mich dabei ständig mit meiner Erblindung würde auseinandersetzen müssen, nahm ich in Kauf. Inzwischen habe ich an drei Workshops teilgenommen. Wir haben in Teams aus sehenden und nicht sehenden Teilnehmern zu unterschiedlichen Themen fotografiert, zum Beispiel "Hinterhöfe", "Barrieren", "Rot".
Die assistierenden Studierenden haben die Aufgabe, mein Umfeld für mich sichtbar zu machen. Durch ihre Beschreibungen kann ich auf Motivsuche gehen und bestimmte Ausschnitte wie mit einem Fotoapparat heranzoomen. So kann ich Ideen für meine Bilder entwickeln. Auch beim eigentlichen Fotografieren helfen mir die Studierenden, indem sie beschreiben, was auf dem Display meiner Kamera zu sehen ist. Mein Handicap kann ich während unserer Fototouren vergessen.
Nach der gemeinsamen Fotoauswahl erstellen die Studierenden ausführliche Bildbeschreibungen, die in einem Blog zugänglich gemacht werden: www.bildbeschreibungen.wordpress.com. Mir ist es wichtig, dass diese Beschreibungen auch eine emotionale Komponente haben. Oft bearbeiten wir die Texte gemeinsam. Dabei mache ich immer wieder die Erfahrung, dass wir unsere Sinne gegenseitig schärfen.
Im letzten Semester haben wir uns mit Porträtfotografie befasst. Das ist nicht gerade meine favorisierte Richtung, weil ich das Modell nicht sehe. So kam mir die Idee, die junge Frau zunächst auf eine Reise in ihre Kindheit zu schicken. Ich fotografierte sie beim Spielen mit Seifenblasen und beim Schaukeln auf einem Spielplatz. Nachdem wir in einen Innenraum umgezogen waren, hatte ich ein Aha-Erlebnis. Ich saß in für mich optimalen Lichtverhältnissen unserem Modell gegenüber und konnte das Gesicht der Frau dank ihrer dunklen Haare und Augenbrauen auf dem Display meiner Kamera erkennen. Das eröffnete mir Möglichkeiten, die ich bisher nicht hatte. Diesmal fühlte ich die Situation nicht nur, ich sah sie auch. In der Fotoreihe "11 Gesichter einer Frau" habe ich verschiedene Emotionen festgehalten.
Inzwischen bin ich mit meiner ersten Foto-Assistentin eng befreundet. Wir fotografieren gerne in unserer gemeinsamen Freizeit. Für mich ist das Fotografieren ein neues Fenster in die Welt geworden. Ich versuche, mit meinen Bildern alle Sinne anzusprechen, ebenso wie ich sie erlebe, wenn ich fotografiere. So gesehen, habe ich mein Hobby nicht nur wiederfinden, sondern sogar erweitern können. Und ich will noch mehr. Die positive Resonanz auf meine Bilder hat mich ermutigt, mich auf das Feld der Kunstfotografie vorzuwagen.
Susanne Emmermann (57) lebt in Berlin und arbeitet im finanziellen Projektmanagement eines Verkehrsunternehmens.
Dazu ein Bild: "11 Gesichter einer Frau" von Susanne
Emmermann
Bildbeschreibung von Tatjana Menke: Eine Collage aus elf
Porträts einer jungen Frau – Zehra. Jedes Bild zeigt
sie in einer anderen Stimmung. Das Gesicht der jungen Frau ist jeweils in
Großaufnahme zu sehen. Zehra hat ein südländisches
Aussehen. Ihre Haare sind sehr dunkel – fast schwarz,
schulterlang und gelockt. Ihr Gesicht ist oval geformt, mit einer hohen
Stirn. Es sind ihre Augen, die den Blick des Betrachters auf sich ziehen.
Zehras Augen sind mandelförmig, mit einer auffallend dunklen Iris.
Ihre Augenbrauen sind markant. Zarte, aber lange Wimpern umranden die
Augen. Der Mund harmoniert mit dem restlichen Gesicht –
die Lippen weder voll, noch besonders schmal geformt. In der Nase
trägt Zehra einen winzigen Schmuckstein. Die einzelnen Fotografien
zeigen einen Regenbogen an Emotionen. Das Spektrum reicht von
ernst-nachdenklich und ängstlich-unsicher, schüchtern über
offen-freundlich, selbstbewusst und kokettierend bis hin zu lachend-albern,
den Schalk im Nacken.
Im Frühjahr 2017 bietet der Fotograf Karsten Hein erneut einen Foto-Workshop für blinde und sehbehinderte Menschen an. Der Workshop findet ab April an mehreren Samstagen in Berlin statt. Willkommen sind alle, die sich als Fotografen ausprobieren möchten, ob mit oder ohne Vorerfahrungen. Die Teilnehmenden werden von Studierenden der Alice Salomon Hochschule begleitet. Mit Begleittexten und Bildbeschreibungen versehen, werden die entstandenen Bilder in einer Ausstellung sowie auf der Webseite www.bildbeschreibungen.wordpress.com veröffentlicht.
Bei ausreichendem Interesse besteht auch die Möglichkeit, einen Wochenend-Workshop für Teilnehmende mit weiterer Anreise zu organisieren.
Mehr Infos per E-Mail: picdesc@gmail.com
Der Blog "Bilder für die Blinden" macht Bilder und Fotos mit Hilfe von ausführlichen Bildbeschreibungen zugänglich. Wollen Sie das Angebot nutzen? Dann schicken Sie ein Bild mit einem kurzen Text über seine Herkunft an picdesc@gmail.com. Das Beschreiberteam freut sich auch über Verstärkung. Wenn es in Ihrem Umfeld sehende Interessenten gibt, leiten Sie den Kontakt gerne weiter.
200 Jahre Fahrradgeschichte: Führungen für Menschen mit
Seheinschränkung
25.2. und 27.5.2017, jeweils 14 Uhr
Mannheim,
Technoseum
Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 06 21 / 42 98-8
39
E-Mail:
paedagogik@technoseum.de
4.3.2017, 10-13 Uhr
Staufen im Breisgau, BDB-Musikakademie
Teilnahme kostenfrei!
Mehr Infos und Anmeldung beim
Bund Deutscher
Blasmusikverbände
Ralf Klauser
Tel.: 0 76 33 / 9 23 13 21
E-Mail:
klauser@blasmusikverbaende.de
19.-23.3.2017
Berlin, Hotel Sylter Hof
Mehr Infos und Anmeldung (bis 17.2.) bei
Bildung ohne
Barrieren
Tel.: 0 78 44 / 91 15 02
E-Mail:
info@bildung-ohne-barrieren.de
Anmeldeformular unter
www.bildung-ohne-barrieren.de/angebote/seminaranmeldung.html
27.-31.3.2017
AURA-Pension "Villa Rochsburg" (Sachsen)
Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 03 73 83 / 8 38
00
E-Mail:
villa@bsv-sachsen.de
Das kleine Literaturfestival mit großer Literatur aus erster
Hand
7.-11.4.2017
AURA-Hotel Boltenhagen
Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 03 88 25 / 3
70-0
E-Mail:
ostseeperlen@t-online.de
Reiten und Theaterspielen für Kinder und Jugendliche zwischen 10
und 14 Jahren
9.-14.4.2017
Marburg, Deutsche
Blindenstudienanstalt
Mehr Infos und Anmeldung (bis 21.2.) unter
Tel.: 0 64 21
/ 6 06-0
E-Mail:
ferienfreizeit@blista.de
Mehr Infos bei
Dr. Thomas Nicolai
Tel.: 0 30 / 2 08
17 20
E-Mail:
thomasnicolai@gmx.de
www.tandem-hilfen.de
Fachtagung des Gemeinsamen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr
(GFUV)
2.-4.3.2017
Berlin, Hotel Sylter Hof
Akteure aus Forschung und Wirtschaft treffen auf Umwelt- und Verkehrsexperten des DBSV und seiner Landesvereine, um sich über die Barrierefreiheit von Verkehrsräumen, des Personennah- und -fernverkehrs sowie über Chancen und Grenzen der Navigation durch Apps auszutauschen.
Mehr Infos bei
Hilke Groenewold
Tel.: 0 30 / 28 53
87-190
E-Mail:
h.groenewold@dbsv.org
Anmeldung (bis 13.1.) per E-Mail an
s.schippenbeil@dbsv.org
Koordinierte Bewegungen, elegante Figuren, artistisches Geschick: Das Spiel mit Poi – das sind kleine Bälle an Schnüren – vereint Sport und Artistik. Im Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg gibt es bereits zwei feste Gruppen. Friedrich Kühnle erklärt seine Faszination für dieses Hobby.
Kleine Bälle fliegen rhythmisch durch die Luft und ziehen einen Schweif bunter Flatterbänder hinter sich her. So sieht es einmal im Monat aus, wenn wir mit den Poi im städtischen Jugendzentrum in Schwäbisch Hall üben. Unser Trainer Uwe Mögel hat eine Art von Poi erfunden, die besonders praktisch ist: Pack-Poi. Er hatte mich im Herbst 2010 angerufen und mir erzählt, er wolle das Poi-Spielen mit blinden und sehbehinderten Menschen ausprobieren. Ich war neugierig und lud ihn zu unserem nächsten Stammtisch ein. Es gab sofort einige Interessenten und seitdem treffen wir uns regelmäßig zum gemeinsamen Training.
Aber was sind Poi überhaupt? Das traditionelle Poi-Spiel ist rund tausend Jahre alt und stammt aus dem heutigen Neuseeland. Ein Poi ist ein an einer Schnur befestigter, tennisballgroßer Ball. Je nach Können und gewünschtem Effekt gibt es Poi, an denen bunte Flatterbänder befestigt sind, Poi, die Lichteffekte erzeugen, oder auch Feuer-Poi. Die Schnur wird mit einer Doppelfingerschlaufe, die man über das erste Glied von Zeige- und Mittelfinger schiebt, an der Hand befestigt. An jeder Hand hat man einen Poi, den man durch die Luft schwingt. Pack-Poi sind eine Weiterentwicklung unseres Trainers. Bei seinen Poi kann der Ball geöffnet werden, so dass die Flatterbänder oder ein Stück der Schnur im Ball verstaut werden können. So ist die Länge der Schnur veränderbar und man kann auch ohne die Bänder üben.
Uwe Mögel, der das Poi-Spielen 1996 für sich entdeckt hat, zeigte uns zunächst ganz einfache Bewegungen. Wir begannen, die Bälle in Kreisen neben unserem Körper zu schwingen, im oder entgegen dem Uhrzeigersinn, im Gleichtakt oder Gegentakt. Die Figuren werden mit der Zeit herausfordernder, so dass man immer wieder kleine Erfolgserlebnisse hat. Heute können wir die Poi neben, vor, hinter und über dem Körper in verschiedenen Kombinationen bewegen. Eine meiner Lieblingsfiguren ist das Dreierrädchen. Es besteht aus drei Kreisen, die man mit jeder Hand dreht. Die Kreise werden so gespielt, dass sie ineinander verwoben sind.
Weil man über die Schnüre als Verlängerung der Arme mit den Bällen verbunden ist, hat man auch als blinder Mensch die Kontrolle über die Bewegungen der Bälle und über ihre Position in der Kreisbahn. Es ist die Mischung aus Körpergefühl, Koordination und Konzentration, die mich an den Poi so fasziniert. Sie trainieren nicht nur die körperliche Fitness, sondern sind gleichzeitig Denksport.
Vor über zwei Jahren begannen wir, die einzelnen Figuren zu Choreografien zusammenzustellen, die wir zu Musikstücken einübten. Wir traten damit bei einigen Veranstaltungen auf, so auch beim Louis Braille Festival 2016 in Marburg. Da ich Musik liebe, ist die Bewegung mit den Poi zur Musik ein besonderer Genuss für mich.
Uwe Mögel und ich möchten Poi unter blinden und sehbehinderten Menschen bekannter machen. Denn ich kann mir keinen besseren Sport vorstellen, mit dem man auf spielerische Weise sein Körpergefühl trainieren kann.
Friedrich Kühnle (62) leitet die Bezirksgruppe Schwäbisch Hall im Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg.
Mehr Infos zu Pack-Poi per E-Mail an
info@pack-poi.de oder unter
www.pack-poi.de
Dazu ein Bild: Pack-Poi: ein Spiel, um Koordination und Körpergefühl zu trainieren
"Bewegung mit den Pack-Poi"
Vermittlung von Grundwissen und Erlernen
erster Figuren
16.-19.2.2017
AURA-Hotel Saulgrub
Mehr Infos und Anmeldung unter
Tel.: 0 88 45 / 9 90
E-Mail:
info@aura-hotel.de
In Worte zu fassen, was einem die Brailleschrift bedeutet, das war die Aufgabe des EBU Onkyo World Braille Essay Contest 2016. Blinde, sehbehinderte und sehende Punktschriftfans waren aufgerufen, Kurztexte für den Schreibwettbewerb einzureichen. Aus den 51 Einreichungen aus 19 Ländern wählte eine Jury die besten aus. Die "Gegenwart" veröffentlicht den deutschen Gewinnerbeitrag von Till Zipprich. Der zwölfjährige Schüler der Carl-Strehl-Schule in Marburg hat mit seinem Brief an Louis Braille den dritten Platz in der Junior-Kategorie belegt.
Hallo Louis,
auch wenn du ganze 195 Jahre älter bist als ich,
haben wir doch etwas gemeinsam: Ich habe nämlich genau wie du am 4.
Januar Geburtstag. Vielleicht lerne ich deshalb so gerne immer neue
Punktschriftzeichen. Vielleicht aber auch, weil es mich fasziniert, dass
wir nur sechs Punkte zum Schreiben benötigen, während in der
Schwarzschrift gerade und schräge Striche, halbe und ganze Kreise und
manchmal auch Punkte benutzt werden müssen. Von den völlig
verschiedenen Groß- und Kleinbuchstaben ganz zu schweigen.
Wie ein Koch, der mit seinen Zutaten immer neue Gerichte zaubert, setzen wir aus unseren sechs Punkten Buchstaben, Satzzeichen, Zahlen und Musiknoten zusammen. Und nicht nur das: Wir haben sogar eine richtige Geheimschrift, in der wir ganze Wörter mit nur einem oder zwei Zeichen schreiben können. So kann ein Punktschriftler, der in Kurzschrift schreibt, schneller schreiben als ein Schwarzschriftler.
Das ist genial und praktisch, wenn man alle Regeln beachtet. Sonst kommen nämlich viele komische Wörter heraus. Wenn ich mir nun vorstelle, wie Brailleschrift wohl in Chinesisch aussehen mag, wo die Betonung der Wörter eine große Rolle bei der Bedeutung spielt, denke ich im ersten Moment, dass es bestimmt verdammt schwer ist, die verschiedenen Zeichen richtig zu deuten. Aber dann muss ich lachen, denn genauso rätselhaft wie Chinesisch auf mich wirkt, kommt vielen Sehenden wohl meine Schrift vor. Wenn ich ihnen dann aber das Prinzip deiner Idee erkläre, können die meisten auch bald einzelne Wörter entziffern – es muss ja nicht gleich der "Donaudampfschifffahrtskapitän" sein . Graf Zeppelin hat einmal gesagt: "Man muss nur wollen und daran glauben, dann wird es gelingen." Ich glaube, das ist auch mit der Punktschrift so.
Es hat sich in den bald 200 Jahren, seitdem du sie erfunden hast, so einiges verändert, was du dir wahrscheinlich gar nicht vorstellen kannst. Wir können mit Autos, Fahrrädern oder Zügen fahren, wir können uns per Telefon mit Leuten auf der ganzen Welt unterhalten und wir können alles, was wir wissen wollen, im Internet nachschauen. Es hat sich also ziemlich viel getan, aber deine Erfindung wird noch heute genutzt und sogar weiterentwickelt. Weil die 64 möglichen Zeichen nicht mehr ausgereicht haben, hat man einfach noch zwei Punkte dazu genommen. So gibt es jetzt viermal so viele Zeichen wie früher. Ja, sogar ganze Schulen und Feste sind nach dir und deiner Erfindung benannt. Es sind zwar immer wieder neue Zeichen oder Punkte dazugekommen und in jeder Sprache gibt es eigene Sonderzeichen und Kürzungen, aber irgendwie leitet sich noch immer alles von deiner Idee ab.
Und genau diese Idee, Louis, diese Idee war echt toll von dir. Oder wie wir es heute sagen würden: "Daumen hoch! Like!"
Vielen Dank und Grüße aus Stuttgart
Dein Till
Dazu ein Bild: Lesen mit den Fingerspitzen: Die Brailleschrift wird bald 200 Jahre alt
Alle deutschen Wettbewerbsbeiträge, die der DBSV für den EBU Onkyo World Braille Essay Contest 2016 ausgewählt hat, sind im Internet zu finden unter www.dbsv.org/infothek/brailleschriftblindenschrift/onkyo16
Ein Leserbrief von Bettina Hanke aus dem oberfränkischen Schwarzenbach am Wald zu Andreas Pflügers Kriminalroman "Endgültig"
Im "Gegenwart"-Schwerpunkt der Juni/Juli-Ausgabe 2016 wurde Andreas Pflügers Roman "Endgültig" vorgestellt. In dem Krimi spielt eine blinde Kommissarin die Hauptrolle. Der Autor hatte aufwändig recherchiert, um sie möglichst authentisch darzustellen, und war gespannt, wie blinde und sehbehinderte Menschen auf sein Buch reagieren. Zwar verfüge ich über einen Sehrest von etwa fünf Prozent auf dem stärkeren Auge, maße mir aber dennoch an, meine Meinung zu äußern.
Obwohl Action-Krimis mit Schießereien normalerweise nicht mein Ding sind, war ich von diesem Roman sehr angetan – und wollte ihn am liebsten in einem Rutsch durchhören. Das war bei über 16 Stunden CD-Laufzeit natürlich nicht möglich.
Aufgefallen ist mir Pflügers Art zu schreiben, die an einen Fernsehkrimi erinnert. Steigt die Spannung, jagt ein knapp bemessener Satz den anderen. Das wirkt auf mich wie schnelle Szenenwechsel in einem Actionfilm. Der Unterschied zum Film besteht darin, dass man in einem Buch in die Figuren hineinschauen kann, sofern der Autor die Gedanken und Gefühle der Protagonisten offenlegt. Pflüger hat diesen Vorteil des Romans geschickt genutzt. Das macht die Figuren lebendig und echt.
Die Kommissarin Jenny Aaron ist eine Power-Frau der Sonderklasse. Genauso, wie sie das vor ihrer Erblindung war, ist sie es auch danach. Deswegen nimmt sie die Herausforderung, blind das Beste aus sich herauszuholen, vollkommen an. Jeder Mensch geht mit seiner Erblindung anders um. Da Jenny Aaron das in der Weise tut, wie sie auch sonst agiert hat, klingt es genauso übertrieben wie ihre Fähigkeiten im Allgemeinen – und daher wieder glaubwürdig. Im Übrigen meine ich durchaus, leise Töne der Verzweiflung herausgehört zu haben, weil sie bestimmte Dinge nicht mehr kann. Aber es geht in dem Roman nicht um den Lebensabschnitt direkt nach der Erblindung. Dann hätte ich mehr Verzweiflung, Hadern, Frust und Wut erwartet. So ist die Blindheit einfach ein Teil ihres Wesens.
Ob Bücher wie dieses dazu beitragen können, dass blinden Menschen in unserer Gesellschaft mehr zugetraut wird als bisher? Wahrscheinlich schon. Allerdings könnte der eine oder andere Leser falsche Schlüsse ziehen und seine Erwartungen an blinde Menschen ungerechtfertigt hochschrauben, weil er übersieht, dass Jenny Aaron eine Ausnahmeperson ist. Eine, die alle Möglichkeiten in sich vereint. Eine, die alles kann. Wer achtsam liest, wird jedoch bemerken, dass sie in jeder Hinsicht Spitzenklasse ist, eben auch in der Bewältigung ihrer Blindheit. Man darf nicht vergessen, dass es sich um Fiktion handelt. Da kann ein blinder Mensch schon mal ein Auto in rasantem Tempo über die Landstraße jagen, dabei einen Bus überholen und vor dem entgegenkommenden Lkw wieder haarscharf einscheren.
Auch wenn Jenny Aaron eine Ausnahmeblinde ist, erreicht Pflüger mit seiner Protagonistin doch eines: Er bringt dem Leser die Innensicht von blinden Menschen näher, zeigt, mit welchen Schwierigkeiten sie konfrontiert sind und wie sie sich behelfen. Und noch etwas passiert: Der Leser versetzt sich in eine blinde Frau, fühlt mit ihr und nimmt sie – hoffentlich – nicht als "die Behinderte" wahr, sondern als einen Menschen, dessen Schwachpunkt das fehlende Sehvermögen ist. Ich finde es toll, dass sich Andreas Pflüger an die Erschaffung einer solchen Protagonistin herangewagt hat. Durch seine umfangreiche Recherche hat sich seine Sicht auf blinde Menschen sicher verändert. Er nimmt sie als normale Mitglieder der Gesellschaft wahr und transportiert diese Sichtweise mit seinem Roman. Danke, Herr Pflüger!
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Die Stiftung Auge hat am 30. November Ergebnisse ihrer Studie "OVIS – Ophthalmologische Versorgung in Seniorenheimen" präsentiert. Ärzte von 14 Augenkliniken haben 600 Bewohner mit einem Durchschnittsalter von 83 Jahren in bundesweit 32 Alterseinrichtungen untersucht. Knapp die Hälfte der Studienteilnehmer gab an, Sehprobleme zu haben. Der letzte Augenarztbesuch lag durchschnittlich vier Jahre zurück. Etwa 40 Prozent der Senioren nannten den Transport als größte Hürde, eine augenärztliche Behandlung in Anspruch zu nehmen. Zu den am häufigsten festgestellten Erkrankungen zählten die Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD) sowie der Graue und Grüne Star. Bei vielen Senioren konnte schon eine korrekt angepasste Brille die Kurz- oder Weitsichtigkeit ausgleichen.
"Mit dem Projekt OVIS möchten wir die Aufklärung von unerkannten Sehbehinderungen und Erblindungen bei Senioren vorantreiben", erklärt Professor Dr. Frank G. Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn und Vorsitzender der Stiftung Auge, die 2008 von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) gegründet wurde.
OVIS, die größte einschlägige Versorgungsstudie, bestätigt die Ergebnisse einer Studie der Blindeninstitutsstiftung Würzburg (vgl. "Gegenwart" 9/2015). In 20 unterfränkischen Pflegeeinrichtungen des Caritasverbandes waren ähnliche Lücken in der augenärztlichen Versorgung aufgedeckt worden.
Mehr Infos zu OVIS unter www.stiftung-auge.de
Einen inklusiven Ansatz verfolgt das Schauspiel Leipzig mit seinem neuen Patenprogramm. Die Idee ist, Theaterbegeisterte mit und ohne Seheinschränkung zusammenzubringen. Blinde und sehbehinderte Besucher können den Wunsch äußern, von einem Inklusionspaten zu einer Vorstellung begleitet zu werden. Sehende Menschen können sich beim Schauspiel Leipzig melden, um sich als Pate zur Verfügung zu stellen. Die Details klären die Gäste direkt miteinander. Durch den Paten werden die Anfahrt und die Sitzplatzsuche für den blinden oder sehbehinderten Besucher erleichtert. Der sehende Gast erlebt das Schauspiel aus einer anderen Perspektive, da beide an der Bühnenbegehung und Stückeinführung vor Vorstellungsbeginn teilnehmen. Die Inklusionspaten können die Vorstellungen kostenfrei besuchen.
Das Patenprogram wurde in Zusammenarbeit mit der Stiftung Bürger für Leipzig als Erweiterung des inklusiven Angebots des Theaters ins Leben gerufen. Seit Dezember 2013 bietet das Schauspiel Leipzig monatlich mindestens eine Vorstellung mit Live-Audiodeskription an. Ein taktiles Leitsystem, Handläufe mit Braille- und Reliefschrift sowie Relieftafeln ermöglichen blinden und sehbehinderten Menschen auch einen Besuch ohne Begleitung.
Mehr Infos zum Patenprogramm unter www.buergerfuerleipzig.de/inklusionspatenschaft
Dazu ein Bild: Theater zum Anfassen: eine Bühnenbegehung im Schauspiel Leipzig
Mit Bühnenbegehung und Stückeinführung für blinde
und sehbehinderte Menschen
Beginn: 90 Minuten vor der Vorstellung
Schauspiel Leipzig
Mehr Infos und Karten unter
Tel.: 03 41?/?1 26 81 68
E-Mail:
besucherservice@schauspiel-leipzig.de
Das Jahr 2016 war für die Nikolauspflege geprägt von Veranstaltungen rund um ihr 160-jähriges Bestehen. Bei einem großen Frühlingsfest mit Tag der offenen Tür am Traditionsstandort Stuttgart gewährte die Stiftung Einblicke in ihre Einrichtungen der schulischen und beruflichen Bildung.
Auch das 40-jährige Bestehen des Berufsbildungswerks Stuttgart wurde gefeiert. Es war 1976 gegründet worden, um jungen blinden und sehbehinderten Menschen eine qualitativ hochwertige und gesetzlich anerkannte Ausbildung zu ermöglichen.
Die Nikolauspflege wurde 1856 mit Unterstützung der württembergischen Königin Olga gegründet. Ihr Vater Zar Nikolaus I. von Russland war Namensgeber der Stiftung. Zunächst wurden blinde Kinder unterrichtet, nach den Weltkriegen fanden kriegsversehrte Männer einen neuen Beruf als Telefonist, in der Korbmacherei oder als Bürstenmacher. Heute gehören Schulen, Ausbildungseinrichtungen, Wohnheime und Werkstätten zur Nikolauspflege. Blinde und sehbehinderte Menschen vom Kleinkind bis zum Erwachsenen können ambulante und stationäre Hilfeleistungen in Anspruch nehmen.
Vorstandsvorsitzender Dieter Feser: "An spannenden Ereignissen hat es der Nikolauspflege in ihrer langjährigen Geschichte zu keiner Zeit gefehlt. Stetiger Wandel und Anpassung an die Erfordernisse gehörten immer zum Profil."
Mehr Infos unter www.nikolauspflege.de
Dazu ein Bild: Früh übt sich: Die Nikolauspflege engagiert sich seit 160 Jahren für blinde und sehbehinderte Kinder.
Vom 3. bis 4. Dezember wurde in Marburg der Goalball-Ligapokal ausgetragen. Die fünf deutschen Top-Teams aus Chemnitz, Dresden, Königs Wusterhausen, Marburg und Nürnberg ermittelten den Pokalsieger 2016. Das Endspiel gegen Chemnitz entschied der Titelverteidiger Marburg 10 : 4 für sich. Die Nürnberger wurden nach einem Golden Goal durch Khristo Dimov in der Verlängerung gegen Dresden Dritter. Die Mannschaft aus Königs Wusterhausen landete auf dem fünften Platz.
Mehr Infos unter www.goalball.de
Höhen und Tiefen durchlebten die deutschen Torballspielerinnen und -spieler in den letzten Monaten. Beim Internationalen Torballturnier der Herren, das am 22. Oktober in Berlin stattfand, traten zehn Teams gegeneinander an. Obwohl es sich um ein Freundschaftsturnier für Vereinsmannschaften handelte, war auch die deutsche Nationalmannschaft eingeladen. Nach einer Niederlage im ersten Spiel gegen Kaiserslautern konnte sich das Nationalteam ins Turnier kämpfen und gewann am Ende mit einem Torverhältnis von 41 : 20 vor Wien und Kaiserslautern.
Eine herbe Enttäuschung mussten die Torballer wenige Wochen später hinnehmen. Zum ersten Nationenturnier, das Ende November in Nizza ausgetragen wurde, konnten die deutschen Nationalteams der Damen und Herren wegen des Streiks der Lufthansa-Piloten nicht anreisen. Das Turnier gewannen die Damen aus Frankreich und die Herren aus der Schweiz.
Der Ausblick auf die Deutsche Torball-Liga 2017: Von Januar bis April kämpfen 21 Herrenteams an vier Spieltagen um den Meistertitel. Der Deutsche Meister der Herren wird erstmals in einer Hin- und Rückrunde ermittelt. Die fünf Damenteams spielen parallel zum Rückrunden-Spieltag der Herren um den Titel. Die Titelträger der Damen und Herren qualifizieren sich für die Teilnahme am Torball-Weltcup 2017.
Mehr Infos unter www.torballportal.de
Dazu ein Bild: Das Runde muss ins Eckige: Beim Torball sind gutes Gehör und Teamgeist gefragt
28.1., Berlin: Hinrundenspieltag der ersten Liga
18.2., Nürnberg: Spieltag der dritten Liga
18.3., Stuttgart: Spieltag der zweiten Liga
22.4., Frankfurt-Unterliederbach: Rückrundenspieltag der ersten Liga und Meisterschaftsturnier der Damen
Nach den Amtsniederlegungen von drei Vorstandsmitgliedern des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Nordrhein, darunter Heinrich van Well und Dieter Holthaus als erster und zweiter Vorsitzender, hat der Verwaltungsrat des BSVN am 12. November einen neuen Vorstand gewählt. An der Spitze des Verbandes stehen nun Marco Mers aus Bonn als erster Vorsitzender und Diana Droßel aus Eschweiler als seine Stellvertreterin. Zu Beisitzern wurden Steffi Jakob aus Neuss, Petra Winke aus Solingen und Matthias Brell aus Essen gewählt.
AURA-Hotels und -Pensionen sind Orte, die speziell auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Insgesamt sieben Häuser bieten die ganze Bandbreite angenehmer Urlaubsunterkünfte, von der familiär geführten Pension bis zum 3-Sterne-Wellness-Hotel. Von der See bis in die Berge: Die AURA-Hotels liegen in den schönsten deutschen Ferienregionen und sind ideale Ausgangspunkte für Ausflüge, auf Wunsch mit sehender Begleitung. Alle Unterkünfte sind barrierefrei eingerichtet und bieten ein umfangreiches Begegnungs- und Veranstaltungsprogramm. Auch für Seminare und Gruppenfreizeiten sind die Häuser sehr gut geeignet.
Die Standorte von Nord nach Süd:
Mehr Infos im Internet unter www.aura-hotels.dbsv.org
Wie kommt man als sehbehinderter Mensch auf die Idee, Medizin zu studieren? Diese Frage wurde mir in den letzten Jahren oft gestellt – von meinen besorgten Eltern, stirnrunzelnden Lehrern oder irritierten Ärzten. Die Frage hat immer einen negativen Unterton und beinhaltet meist die unterschwellige Aussage: "Du spinnst doch." Ich muss zugeben, dass ich mir dieselbe Frage mit demselben Unterton auch oft selbst gestellt habe.
Schon als kleines Kind hat mich der Arztberuf fasziniert. Als ich ungefähr zwölf Jahre alt war, fing ich an, meinen Kindheitstraum etwas realitätsbezogener zu betrachten. Ich verglich die Anforderungen, die der Beruf an mich stellen würde, mit meinen Möglichkeiten – und kam zu dem Schluss, dass mein Traum ziemlich verrückt ist.
In der sechsten Klasse scheiterte ich beim Sezieren eines Schweineherzens und dem Vorbereiten von Präparaten für das Mikroskopieren zum ersten Mal an der Handhabung eines Skalpells. Meine Mitschüler lachten mich aus. Ich war wütend auf mich selbst und redete mir ein, ich sei zu dumm. Auch wenn ich eigentlich wusste, dass es nicht an meiner Intelligenz, sondern an meiner Sehbehinderung lag, hat mich das an meinem Vorhaben, Medizin zu studieren, zweifeln lassen. Meine Familie war ohnehin der Ansicht, das sei nur eine Phase und ich würde später sicher einen anderen Beruf ergreifen. Ich begann zu hoffen, dass sie Recht haben.
Meine Mutter drängte darauf, einen Plan B zu entwickeln. Wie die meisten in meiner Familie war sie überzeugt, dass meine Idee absurd und realitätsfern sei. Hätte sich in dieser Zeit nicht ein Gespräch mit meinem Onkel ergeben, wäre ich vielleicht von meinem Traum abgekommen. Da er Arzt ist, habe ich ihn gefragt, was er zu meinem Wunsch meint. Ohne zu zögern, antwortete er: "Luisa, wenn du das willst und daran glaubst, dann geht das auch." Dieser Satz hat mir Mut gemacht. Endlich gab es einen Menschen, der mich nicht für verrückt hielt, sondern ernst nahm.
In der Oberstufe wurde mir bei Hospitationen in Arztpraxen und Praktika in Krankenhäusern immer klarer, dass ich mir mit meinem Berufswunsch sicher bin. Trotzdem flog mein Bio-Heft vor lauter Frust über das gescheiterte Pipettieren, den kläglichen Versuch, ein Auge zu sezieren, oder wegen meiner wenig kunstvollen Zeichnungen mikroskopierter Beobachtungen hin und wieder quer durchs Zimmer. Immer wieder musste ich mich rechtfertigen, auch vor Ärzten und Krankenpflegern während meiner Praktika. Gleichzeitig konnte ich viel experimentieren und mich ausprobieren und erkannte, dass es für weitaus mehr Dinge eine Lösung gibt, als ich gedacht hatte.
Mittlerweile studiere ich seit drei Monaten Medizin in Halle (Saale). In den zahlreichen Gesprächen, die ich im Vorfeld mit der Universität geführt hatte, bin ich durchweg auf positive Resonanz gestoßen. Ich habe schnell Freunde gefunden, mit denen ich mich auf dem Campus verlaufen habe, die durch Vorlesen die anfänglichen Technik-Pannen mit meiner Tafelkamera abgefangen haben, mit denen ich lerne, hin und wieder verzweifle, aber vor allem lache.
Im Moment muss ich als erste behinderte Studentin meiner Fakultät Pionierarbeit leisten. Ich muss an alle möglichen Probleme denken, im Kopf mit der Problemlösung immer zwei Schritte weiter sein als das Studiendekanat und meine Dozenten, die zwar bemüht, aber völlig unerfahren sind. Viele Dinge muss ich selbst in die Hand nehmen und des Öfteren das Rad neu erfinden. Was gar nicht so einfach ist, wenn man noch nicht viel Ahnung vom Studieren an sich hat. Dennoch begegnen mir viele Menschen, die mich für meine Überzeugung und meine Art, mit der Situation umzugehen, bewundern, mir herzlich und verständnisvoll gegenüberstehen und mich unterstützen, für alle Probleme eine gute Lösung zu finden.
Ich möchte als Ärztin später gerne in direktem Kontakt mit Patienten arbeiten, am liebsten als Kinderärztin. In Richtung Psychiatrie zu gehen, kann ich mir ebenfalls vorstellen. Was letztendlich mit meiner Sehbehinderung möglich sein wird, wird die Zeit zeigen.
Meine Familie hat sich inzwischen auf den stillschweigenden Konsens geeinigt, dass sie mich von meinem Vorhaben nicht abbringen kann. Einigen fällt das schwer, andere sind insgeheim oder ganz offenkundig stolz auf mich und meine Entscheidung. Ich habe für mich erkannt: Ja, verrückt ist mein Wunsch, Ärztin zu werden. Unmöglich umzusetzen – das ist er aber nicht.
Luisa Imhof (20) studiert Medizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Dazu ein Bild: Bildbeschreibung: Eine junge Frau mit langen blonden Haaren und einer Brille mit dunklem Rahmen ist im Porträt zu sehen. Sie steht lächelnd vor einer weißen Wand und schaut leicht am Betrachter vorbei.
Im Januar geht der DBSV mit einem dreijährigen Projekt im rechtlichen Bereich an den Start. Das Ziel: Die Möglichkeiten der Verbandsklage besser zu nutzen, um Barrierefreiheit durchzusetzen. Bisher bleiben Verstöße gegen die Regelungen zur Barrierefreiheit meist ungeahndet, weil das nötige Wissen um die Verbandsklage fehlt. Das soll sich ändern, indem die Vereine rechtlich beraten und gecoacht werden.
Von Dr. Michael Richter
Spätestens seit der Ratifikation der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 ist die Inklusion eine Zielvorgabe für Deutschland. Damit ist die Gesellschaft aufgerufen, die Rahmenbedingungen für die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung zu verbessern. Von zentraler Bedeutung hierfür ist die Herstellung von Barrierefreiheit im baulichen und digitalen Bereich. Die verschiedenen Aspekte von Barrierefreiheit sind im Bundesbehindertengleichstellungsgesetz (BGG) und in den Landesbehindertengleichstellungsgesetzen (LGG) geregelt und im Einzelnen in den Fachgesetzen, beispielsweise den Straßen- und Wegegesetzen oder Bauordnungen der Länder, fortgeschrieben. Bei der Umsetzung von Barrierefreiheit sind die einschlägigen DIN-Normen zu berücksichtigen.
Die Belange behinderter Menschen werden heute deutlich ernster genommen als noch Anfang dieses Jahrhunderts. So werden etwa bei der Planung und Umsetzung von öffentlichen Neu- und Umbauten zumeist Fachleute in eigener Sache oder die professionelle Expertise von Behindertenverbänden einbezogen. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass auf guten Rat nicht gehört, anderen Belangen der Vorrang gegeben oder – ohne Kenntnis der einschlägigen Regelwerke – Barrierefreiheit "irgendwie" umgesetzt wird, was im Ergebnis zu fragwürdigen oder sogar sicherheitsgefährdenden Ergebnissen führt. In diesen Fällen gibt es kaum eine Handhabe, die korrekte Umsetzung von Barrierefreiheit einzufordern. Oft besteht für den Einzelnen kein Klagerecht, weil eine unmittelbare Betroffenheit nicht gegeben ist. Oder die Klage ist wegen des hohen Kostenrisikos nicht zumutbar. Diesen Aspekt hatte der Gesetzgeber im Auge, als er in den Behindertengleichstellungsgesetzen ein so genanntes Verbandsklagerecht verankert hat. Das heißt, dass ein Verband, der sich satzungsgemäß für die Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung einsetzt, durch ein Gericht feststellen lassen kann, dass die einschlägigen Vorschriften zur Barrierefreiheit in einem konkreten Fall nicht oder nicht richtig berücksichtigt wurden.
Die Verbandsklage nach BGG oder den jeweiligen LGG ist ein sinnvolles Instrument, um Barrierefreiheit nachhaltig durchzusetzen, wurde in den vergangenen Jahren aber nur selten und wenn, dann meist erfolglos eingesetzt. Nach Einschätzung von Experten liegt dies vor allem daran, dass es schwierig ist, geeignete Fälle auszuwählen. Außerdem gibt es Wissenslücken bei der praktischen Umsetzung. Was kostet eine Verbandsklage? Wie lange dauert das Verfahren? Und was muss ein Verband im Vorfeld beachten? Fragen und Probleme, die in den 1980er und 1990er Jahren auch den wirksamen Einsatz des Verbandsklagerechts für Verbraucherschutzverbände verhinderten. Durch rechtliche Beratung und Coaching der Verbände konnte dieses Defizit jedoch überwunden werden, so dass die Verbandsklage zu einer "scharfen Waffe" bei der Durchsetzung von Verbraucherschutzinteressen geworden ist.
Hier setzt ein dreijähriges Projekt an, mit dem der DBSV im Januar 2017 an den Start geht. Gefördert von der Aktion Mensch, sollen kleine und mittlere Selbsthilfeverbände, die in der Regel über keine hauptamtliche Rechtsexpertise verfügen, zum Verbandsklagerecht beraten und gecoacht werden. Einschlägige Fälle werden gesammelt, priorisiert, gegebenenfalls vor Gericht gebracht und öffentlich dokumentiert. Erwähnenswert ist, dass der DBSV diese Leistung nicht nur Blinden- und Sehbehindertenvereinen, sondern auch Verbänden für Menschen mit anderen Behinderungen anbietet. Mit der Umsetzung ist im Wesentlichen die DBSV-Tochtergesellschaft "Rechte behinderter Menschen" (rbm) beauftragt, die durch die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Behindertenverbänden ihrem Namen gerechter werden kann als bisher.
In einem ersten Schritt kommt es darauf an, Fälle auszuwählen, die ein positives Urteil erwarten lassen und geeignet erscheinen, die Verbandsklage zur Durchsetzung von Barrierefreiheit in der Rechtsprechung zu etablieren. Hierfür kommen Fälle in Frage, bei denen nicht nur die Zugänglichkeit oder Nutzbarkeit von öffentlichen Einrichtungen eingeschränkt oder verhindert, sondern darüber hinaus die Sicherheit von Menschen mit Behinderung bedroht wird. Ein Beispiel sind falsch verlegte Bodenindikatoren, die zu einer Gefährdung führen können. Sollten Ihnen solche eindeutigen Fälle bekannt sein, nehmen Sie bitte Kontakt mit der rbm auf über die eigens eingerichtete Mailadresse barrierefreiheit@rbm-rechtsberatung.de oder per Telefon zu den bekannten Sprechzeiten (siehe Kontakt). Wenn Ihr Fall geeignet ist, wird die rbm gemeinsam mit dem zuständigen Behindertenverband, in der Regel mit Ihrem Landesverein, bei Verstößen gegen ein Bundesgesetz auch mit dem DBSV, eine Klage vorbereiten. So können Sie mit Ihrer Meldung dazu beitragen, die Trendwende bei Verbandsklagen nach dem BGG oder dem jeweiligen LGG herbeizuführen und ein wenig "Rechtsprechungsgeschichte" zu schreiben.
Dr. Michael Richter
Geschäftsführer der
Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen"
Die Rechtsberatungsgesellschaft "Rechte behinderter Menschen" gGmbH wird vom DBSV als Alleingesellschafter unterhalten. Die Beratung wird in der Regel von behinderten Juristen durchgeführt und ist für Mitglieder der DBSV-Landesvereine kostenfrei.
Kontakt:
rbm gGmbH
Biegenstr.22, 35037 Marburg
E-Mail:
kontakt@rbm-rechtsberatung.de
www.rbm-rechtsberatung.de
Telefonische Sprechzeiten:
Marburg
Tel.: 0 64 21 / 9 48 44-90 oder -91
montags und mittwochs, 13 bis 17 Uhr
freitags, 9 bis 14 Uhr
Berlin
Tel.: 0 30 / 91 20 30 91
dienstags und donnerstags, 13 bis 17 Uhr
Ein Buch-Tipp von Anja Beduhn, Norddeutsche Blindenhörbücherei
Juli 1945, der junge Ungar Miklós hat das KZ Bergen-Belsen überlebt, konnte sich ins sichere Schweden retten und erfährt nun, dass ihn eine Krankheit das Leben kosten wird. Nach allem, was er durchgemacht hat. Nach all den Augenblicken, in denen er dem Tod von der Schippe gesprungen ist. Das will er sich nicht bieten lassen. Wenn der Tod ihn haben möchte, dann soll er nur kommen. Mit ihm gehen wird Miklós auf keinen Fall. Denn er hat andere Pläne. Er möchte endlich heiraten – keine Schwedin, sondern eine Ungarin. Eine Frau, die seine Sprache spricht und eine ungarische Seele hat. 117 junge Frauen aus Miklós' Heimatstadt haben die Vernichtungslager überlebt und sind in Schweden aufgenommen worden. Jeder von ihnen schreibt er einen Brief. Einige antworten ihm. Doch nur eine berührt sein Herz: Lili.
Eine große Geschichte über die Liebe und die wahre Geschichte des Ungarn Miklós Gárdos, Vater des Autors. Ergreifend und mit einem Augenzwinkern erzählt.
Péter Gárdos: Fieber am Morgen
1 CD DAISY
(6:55 Stunden)
Sprecher: Markus Launhardt
Ein Buch-Tipp von Claudia Gosen, Westdeutsche Blindenhörbücherei
Louise wächst in den 1950er Jahren in den französischen Alpen auf. Weil sie eine gute Schülerin ist, darf sie studieren und geht nach Lyon. Dort verliebt sie sich in einen Deutschen. Sie heiratet, zieht in ein deutsches Dorf, die Kinder werden groß, die Eltern sterben. Es ist kein einfaches Leben in der neuen Heimat. Der Mann, den sie in Frankreich kennengelernt hat, hat sich verändert. Mit der Zeit erfährt Louise immer mehr über ihren Schwiegervater, der im Krieg in Frankreich war. Als sie schließlich Einblick in dessen Nachlass erhält, fügen sich Familiengeschichten wie Puzzleteile zusammen.
Die französisch-deutsche Autorin Silvie Schenk hat sich von ihrer eigenen Biografie inspirieren lassen. Mit Klarheit, Sensibilität und viel Tempo erzählt sie die Geschichte von Louise. Ein packendes Buch!
Silvie Schenk: Schnell, dein Leben
1 CD DAISY (3:56
Stunden)
Sprecherin: Beate Reker
Ein Buch-Tipp von Ruth Tiedge, Bayerische Blindenhörbücherei
Im Oktober 1517 legt sich Martin Luther mit den beiden mächtigsten Institutionen seiner Zeit an: dem Papst und dem Kaiser. In 95 Thesen kritisiert der damals unbekannte Mönch aus Wittenberg die römische Kirche und setzt damit eine Revolution in Gang, die die Einheit der christlichen Kirche auflöst und bis heute als eines der bedeutendsten Ereignisse der Neuzeit gilt. Doch wie konnte es zu einem derart tiefgreifenden Wandel im Glauben der Menschen und im gesellschaftlichen Bewusstsein kommen? Dieser Frage gehen die Autoren eines Aufsatzbandes nach, der anlässlich des Lutherjahres 2017 erschienen ist. Dabei spannen sie den Bogen vom Ablasshandel über Kaiser Karl V. als Gegenspieler der Reformation bis zur Rolle des Buchdrucks, ohne den sich Luthers Ideen nie so schnell hätten verbreiten können.
Eine empfehlenswerte Lektüre, informativ und anschaulich, für Luther-Einsteiger wie auch für diejenigen, die ihr Geschichtswissen auffrischen und vertiefen möchten.
Dietmar Pieper und Eva-Maria Schnurr (Hrsg.): Die
Reformation
1 CD DAISY (8 Stunden)
Sprecherin: Cornelia
Bernoulli
Im Online-Katalog der Mediengemeinschaft für blinde und sehbehinderte Menschen (Medibus) sind rund 100.000 Punktschrift- und Hörbuchtitel verzeichnet. Diese Titel können über alle angeschlossenen Blindenbüchereien ausgeliehen werden.
Informieren Sie sich bei Ihrer Bücherei oder stöbern Sie selbst im Internet unter www.medibus.info
Werner Finck ist während der Zeit des Nationalsozialismus zu einem bedeutenden Kabarettisten geworden und als solcher bis heute bekannt. Er wollte sich den Kopf nicht verbieten lassen, ihn aber auch nicht verlieren. Sein Markenzeichen waren nicht zu Ende gesprochene Sätze und doppeldeutige Wortspiele. So hatte er ein Mittel gefunden, um die politischen Absurditäten seiner Zeit zu entlarven. In seiner Biografie "Alter Narr – was nun?" vereint Werner Finck seine Werke und blickt gewohnt kabarettistisch auf seine Zeit und sein Leben zurück.
Werner Finck: Alter Narr – was nun?
1
CD DAISY (11:30 Stunden)
Sprecher: Martin Mayrhofer
Preis: 29
Euro
Bestellungen beim BIT-Zentrum
Tel.: 0 89 / 5 59 88-136
oder -144 (AB)
E-Mail:
bit-bestellservice@bbsb.org
Nachrichten und Hintergründe als wöchentlicher Pressespiegel zum Nachhören: Akustische Lokalzeitungen gibt es in vielen Städten und Regionen.
Auskunft über Bezugsmöglichkeiten und Hilfe bei
Neugründungen gibt
atz
Hörmedien für Sehbehinderte
und Blinde
Tel.: 0 55 31 / 71 53
E-Mail:
atz@blindenzeitung.de
In Deutschland gibt es mehr als 200 Hörzeitungen und -zeitschriften für blinde und sehbehinderte Menschen. Einen Überblick mit detaillierten Angaben einschließlich Preisen und Bestelladressen finden Sie bei der Hörzeitungsauskunft der atz Hörmedien im Internet: www.blindenzeitung.de/ztg
Anna und Sam sind hippe Öko-Berliner vom Prenzlauer Berg – sie Herzchirurgin, er Webtexter. Ständig im Stress, sehnt sich das Paar nach einer Veränderung. Warum nicht raus aufs Land ziehen? Anna eröffnet kurzerhand eine Praxis in Kloppendorf und Sam nimmt sich vor, dort endlich an seinem Roman zu schreiben. Doch auf dem Land ist auch nicht alles Gold, was glänzt: Das gekaufte Häuschen ist marode, in Annas Praxis herrscht die alteingesessene Sprechstundenhilfe Gertie mit eiserner Hand und die Nachbarschaft rückt den Neuankömmlingen für deren Geschmack zu sehr auf die Pelle. Als Sam auch noch damit herausrückt, dass er keine Kinder will, und daraufhin aus Angst vor einer ungewollten Vaterschaft an erektiler Dysfunktion leidet, versinkt das Paar endgültig im Chaos. Doch so schnell geben Anna und Sam den Plan vom glücklichen Landleben nicht auf ...
Stadtlandliebe (Komödie)
Regie und Drehbuch: Marco
Kreuzpaintner
Mit Jessica Schwarz, Tom Beck, Uwe Ochsenknecht u.a.
Audiodeskription: audioskript
DVD und Blu-ray sind im Handel
erhältlich.
Gesucht werden sechs Paare aus sechsbuchstabigen Wörtern. Beide Wörter verwenden jeweils dieselben Buchstaben, nur in unterschiedlicher Reihenfolge. Beispiel: Eine Backzutat mit E und ein Hausteil mit G ergeben Eigelb und Giebel.
Die Endbuchstaben der zweiten Lösungswörter ergeben ein Wort, das zu einem Schmuckstein umgestellt werden kann.
Rätselautor: Dieter Schoss
Bitte senden Sie die Lösung bis zum 20. Februar an den
DBSV
Rungestr.19, 10179 Berlin
oder per
E-Mail an
gegenwart@dbsv.org
Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende Dezember an einer Verlosung teil. Zu gewinnen sind drei Überraschungspreise.
Lösungswort: Frohe Weihnachten
Manche Hilfsmittel, die von einer Krankenkasse finanziert wurden, bleiben in deren Eigentum und dürfen vom Versicherten nicht verkauft werden. Bitte achten Sie deshalb darauf, in privaten Kleinanzeigen ausschließlich Hilfsmittel aus Privateigentum anzubieten.
Brailledrucker Index Everest II D mit Schallschutzhaube, unbenutzt, VB: 1.100 Euro, und Braillex 2D Screen Tastatur, VB: 600 Euro, Topzustand und voll funktionsfähig, umständehalber günstig abzugeben,
Tel.: 01 76 / 39 10 97 15
Punktschriftmaschine Perkins Brailler, 1976 gekauft, nicht mehr voll betriebstüchtig.
Chiffre 01/01/2017
Gleitkugeln für Glasfiberlangstöcke und eventuell die dazugehörigen Stöcke,
Tel.: 03 69 63 / 2 85 41
Ich heiße Marco Kärger, bin 37 J. alt, 1,64 m groß, wiege 68-70 kg und möchte gerne eine Partnerin kennenlernen. Sie sollte zw. 26-46 J. alt, treu, ehrlich, offen und lustig sein, man kann aber auch zusammen trauern. Ich bin Klavierstimmer, leidenschaftlicher Musiker und Amateurfunker und gehe gerne unter Leute,
Tel.: 05 11 / 98 43 70 17
mobil: 01 70 / 1 89 02 05
Die Bayerische Medienabteilung für Schülerinnen und Schüler mit Blindheit und Seheinschränkungen (Mediablis) in München sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin für die fachliche Leitung.
Wir suchen jemanden:
Wir bieten eine verantwortungsvolle, vielseitige und selbstständige Tätigkeit in einem kleinen Team. Die Anstellung erfolgt unbefristet in Vollzeit, die Bezahlung richtet sich nach dem TV-L.
Weitere Infos unter www.mediablis-bayern.de
Bayer. Landesschule für Körperbehinderte
– Medienabteilung für Blinde
In den Kirschen 1, 80992
München
Tel.: 089-17905-283
Blindengerechte Bungalows direkt am Strand. Deutsch geführte Anlage, private Atmosphäre.
Informationen unter
Google: "Badeurlaub für Blinde
und Sehende in Thailand" oder
Tel.: 0 93 77 / 8 30 97 74
Der Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) informiert: Wenn Sie in einer Gruppe gemeinsam wegfahren, den Tag miteinander gestalten und sich dabei von Gedanken aus der Bibel anregen lassen wollen, dann schicken wir Ihnen gern unsere Reiseangebote für das Jahr 2017. Sie erhalten kostenlos eine Liste in Schwarzschrift oder Punktschrift.
Bestellen Sie unter
Tel.: 05 61 / 72 98 71 61 oder
schreiben Sie an
buero@debess.de
Ferienwohnanlage Villa Stella Maris für blinde und stark sehbehinderte Gäste. Die Appartements sind blindengerecht eingerichtet und verfügen über Bad, Küche inkl. Geschirrspüler, Fernseher und Telefon.
Weitere Informationen über einen Urlaub an der See:
Deutsches Kath. Blindenwerk e.V.
Tel.: 02 28 / 96 78 79 60
E-Mail:
info@dkbw.de
www.blindenwerk.de
Willkommen 2017! Ein neues Jahr hat begonnen und wir möchten Ihnen auf diesem Wege alles Gute, vor allem aber Gesundheit wünschen. Haben Sie sich schon Gedanken über Ihre Ferien gemacht? Auch für 2017 haben wir die unterschiedlichsten Reisen zu den verschiedensten Destinationen geplant. Großbritannien, Irland, Island, Jersey, Malta, Polen, das Baltikum und Skandinavien sind nur eine kleine Auswahl unserer Reiseziele. Eine Übersicht finden Sie auf unserer Homepage www.schottland-fuer-alle.com.
Gerne stehen wir für weitere Infos zur Verfügung
per
E-Mail:
info@schottland-fuer-alle.com
oder unter
Tel.: 02 11 / 43 69 13 28 bzw. 00 44 / 18 63 / 76 60 10
Das geht jetzt! Mit den neuen Brailledruckern von Index Braille – und die gibt's jetzt bei
Com-M (Inh. Claudia Mischler-Korz)
79737 Herrischried
Tel.: 0 77 64 / 9 33 37 00
E-Mail:
info@com-m.de
Podcasts zum Thema
unter
www.com-m.de/download
Der Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) informiert: Am 3. März 2017 wird weltweit der Weltgebetstag gefeiert, der dieses Jahr von Frauen der Philippinen vorbereitet wurde. Feiern Sie mit und nutzen Sie die Gottesdienstordnung in Punktschrift.
Bestellen Sie unter
Tel.: 05 61 / 72 98 71 61 oder
schreiben Sie an
buero@debess.de
Die Kamera wird an einer Brille befestigt, das Steuergerät tragen Sie bequem am Gürtel oder in einer Kleidungstasche. Die Geräte haben eine Text- oder eine Text-, Gesichts- und Gegenstandserkennung. Erkannter Text oder Informationen zu Gesichtern bzw. Gegenständen werden Ihnen über den nahe am Ohr angebrachten Lautsprecher vorgelesen.
Für Sie für mehr Unabhängigkeit im Alltag!
Interessiert? – Sprechen Sie uns an! – Ihre IPD
Tel.: 05 11 / 9 36 30 90
E-Mail:
post@ipd-hannover.de
Web:
www.ipd-hannover.de
Individuelle Ausstattung und Betreuung mit Blinden- und Sehbehindertenhilfsmitteln seit über 30 Jahren.
Wenn Sie es wünschen, präsentieren wir bei Ihnen vor Ort. Präqualifiziert für die Produktgruppen 07. Zertifizierter Fachhändler für Dragon Naturally Speaking speziell für Blinde. Autorisierter Fachhändler für JAWS und Lesephon®.
AASB M. Seidling
Tel.: 0 91 22 / 8 24 04
Homepage:
www.aasb-seidling.de
E-Mail:
aasb@aasb-seidling.de
M920 – 29,90 Euro
Fordern Sie unseren Katalog in Schwarzschrift, in Punktschrift oder auf DAISY-CD an!
Bitte besuchen Sie auch unseren barrierefreien Onlineshop unter www.lhz-dresden.de
Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.
– Landeshilfsmittelzentrum
Louis-Braille-Str.6, 01099
Dresden
Tel.: 03 51 / 8 09 06 24
Fax: 03 51 / 8 09 06 27
E-Mail:
lhz@bsv-sachsen.de
Renaissance ist eine elegante Armbanduhr aus rostfreiem Stahl für taubblinde, blinde und sehbehinderte Damen und Herren, die nicht nur Funktionalität, sondern auch Exklusivität schätzen. Durch Druck auf die entsprechenden Tasten werden aktuelle Uhrzeit und Datum wahlweise in Signalen und/oder Vibrationen wiedergegeben. Stoppuhr, Timer und verschiedene Alarmfunktionen vervollständigen diese meisterhafte Uhr.
BBC Reportage über Renaissance (16.8.2016): www.bbc.co.uk/programmes/b07nn8cc
Demnächst verfügbar: Wireless Link für kabellose Verbindung mit anderen Geräten wie Vibrationskopfkissen, Küchenwaagen etc.
Marland-Versand GmbH
Zollenreuter Str.6, D-88326
Aulendorf
Hotline: 0 08 00 / 63 63 63 63
Wir bieten Lösungen für individuelle Braille-Arbeitsplätze
In der Schwarzschriftausgabe ist eine blinde Frau zu sehen. Sie sitzt an ihrem Schreibtisch und arbeitet mit der Papenmeier Braillezeile BRAILLEX EL 80 c.
F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG
Talweg 2, 58239
Schwerte
Tel.: 0 23 04 / 9 46-0
E-Mail:
info.reha@papenmeier.de
Internet:
www.papenmeier.de
Werden Sie Begleiter!
Ihre Spende an die Nikolauspflege hilft blinden und sehbehinderten Menschen. Wir von der Nikolauspflege setzen uns dafür ein, dass es blinden, sehbehinderten und mehrfachbehinderten Menschen gut geht und sie am Leben teilhaben können.
Schenken Sie Lebensfreude!
Begleiten Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende:
BW-Bank
IBAN: DE97 6005 0101 0001 0009 99
Weitere Informationen: www.nikolauspflege.de
Visio 500 ist das neue professionelle Full HD Bildschirmlesegerät für Menschen mit Sehbehinderung. Dank des flexibel einstellbaren Bildschirms und vier Kamerapositionen ist Visio 500 die beste Lösung für ergonomisches Arbeiten von zu Hause aus, in der Schule und Ausbildung sowie am Arbeitsplatz. Mit seinem 22 Zoll Bildschirm und seiner Full HD Kamera liefert Visio 500 kristallklare und gestochen scharfe Bilder.
Baum Retec AG
Produkte und Dienstleistungen für
Blinde und Sehbehinderte
Industriestr.15, 74909 Meckesheim
Tel.: 0
62 23 / 49 09-0
Fax: 0 62 23 / 49 09-399
E-Mail:
info@baum.de
Internet:
www.baum.de
3. bis 5. Mai 2017
Sheraton Frankfurt Airport Hotel
3. und 4. Mai: 10 bis 18 Uhr
5. Mai: 10 bis 16 Uhr
Die weltweit führende Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel
Veranstaltungsort:
Sheraton Frankfurt Airport Hotel
Hugo-Eckener-Ring 15, 60549 Frankfurt/M.
Kontakt:
SightCity GmbH i. Gr. c/o Metec AG
Hasenbergstr.31, D-70178 Stuttgart
Tel.: + 49 (0) 7 11 / 6 66 03
18
Fax: + 49 (0) 7 11 / 6 66 03 33
E-Mail:
info@sightcity.net
www.sightcity.net
Da die "Gegenwart" zum Jahresanfang in einer Doppelausgabe erscheint, erwarten Sie in dieser Beilage neben den laufenden Terminen im Januar auch einige Highlights im Februar.
Das neue Jahr startet mit einigen Filmklassikern. Der BR zeigt in der ersten Januarwoche von Montag bis Freitag jeden Abend um 20.15 Uhr eine Karl-May-Verfilmung. Los geht es am Montag mit dem ersten Winnetou-Teil, natürlich mit Pierre Brice in der Hauptrolle. In der ARD laufen mit "WaPo Bodensee" (ab dem 17. Januar immer 18.50 Uhr) und "Frau Temme sucht das Glück" (ab dem 24. Januar immer 20.15 Uhr) zwei neue Serien mit Audiodeskription an.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit den Hörfilmen im neuen Jahr!
So., 1.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Sturm
TV-Krimi
Mo., 2.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Spuren der Rache
(1)
Zweiteiliger Spielfilm
Mo., 2.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Die Lebenden und die
Toten – Ein Taunuskrimi (1)
TV-Krimi
Mo., 2.1.2017, 20.15 Uhr, BR
Winnetou (1)
Filmklassiker
Mo., 2.1.2017, 20.15 Uhr, SWR
Hape Kerkeling
– Witzigkeit kennt keine Grenzen
Dokumentation
Di., 3.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Nord Nord Mord:
Clüver und die wilde Nacht
TV-Krimi
Di., 3.1.2017, 20.15 Uhr, BR
Winnetou (2)
Filmklassiker
Mi., 4.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Spuren der Rache
(2)
Zweiteiliger Spielfilm
Mi., 4.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Die Lebenden und die
Toten – Ein Taunuskrimi (2)
TV-Krimi
Mi., 4.1.2017, 20.15 Uhr, BR
Winnetou (3)
Filmklassiker
Mi., 4.1.2017, 21.45 Uhr, ARD
Kommissar Wallander:
Lektionen der Liebe
Spielfilm
Do., 5.1.2017, 20.15 Uhr, BR
Old Surehand
Filmklassiker
Fr., 6.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Eva über
Bord
Spielfilm
Fr., 6.1.2017, 20.15 Uhr, BR
Der Ölprinz
Filmklassiker
Sa., 7.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Schlagerchampions – Das große Fest der Besten
TV-Show mit Live-AD
Sa., 7.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Ein starkes Team:
Vergiftet
TV-Krimi
Sa., 7.1.2017, 20.15 Uhr, BR
Willkommen bei den
Sch'tis
Komödie
So., 8.1.2017, 11.00 Uhr, ARD
Prinzessin
Maleen
Märchenfilm
So., 8.1.2017, 16.30 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Der
erste Winter
Natur-Doku
So., 8.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Land in
dieser Zeit
TV-Krimi
So., 8.1.2017, 21.45 Uhr, ARD
Kommissar Maigret:
Ein toter Mann
Spielfilm
Mo., 9.1.2017, 0.05 Uhr, ARD
Volver
– Zurückkehren
Spielfilm
Mo., 9.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Erlebnis Erde: Auf
Leben und Tod – Die große Jagd (1)
Dreiteilige
Natur-Doku
Der ewige Wettstreit zwischen Jägern und Gejagten: Für beide geht es dabei um Leben und Tod. "Die große Jagd" aus der Serie "Auf Leben und Tod" vom Produzenten Alastair Fothergill ("Planet Erde") enthüllt die außergewöhnlichsten Strategien von Raubtieren, um Beute zu machen. Weitere Folgen laufen an den kommenden Montagen jeweils um 20.15 Uhr.
Mo., 9.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Mörderische
Stille
TV-Krimi
Mo., 9.1.2017, 22.15 Uhr, ZDF
James Bond 007
– Ein Quantum Trost
Spielfilm
Di., 10.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Inspektor Jury
spielt Katz und Maus
TV-Krimi
Di., 10.1.2017, 22.45 Uhr, ARD
Unverschämtes
Glück
TV-Film
Mi., 11.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Die Diva, Thailand
und wir
TV-Film
Do., 12.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Mordkommission
Istanbul: Ein Dorf unter Verdacht Spielfilm
Fr., 13.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Arzt mit
Nebenwirkung
Spielfilm
Fr., 13.1.2017, 20.15 Uhr, arte
Brief an mein
Leben
TV-Film
Urs Eggers freie Verfilmung des gleichnamigen biografischen Romans von Miriam Meckel mit Grimme-Preisträgerin Marie Bäumer in der Hauptrolle: Diagnose Burn-Out! Die erfolgreiche Karrierefrau Toni Lehmstedt lässt sich nach einem körperlichen Zusammenbruch in eine psychiatrische Klinik einweisen.
Fr., 13.1.2017, 20.15 Uhr, WDR
Kyrill
– Ein Orkan fegt durchs Land
Dokumentation
Sa., 14.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Kalt ist die
Angst
Spielfilm
Sa., 14.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Wilsberg: Der
Betreuer
TV-Krimi
Sa., 14.1.2017, 20.15 Uhr, BR
Wir sind die
Neuen
Komödie
So., 15.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Die Wacht
am Rhein
TV-Krimi
So., 15.1.2017, 21.45 Uhr, ZDFneo
Solo für
Weiss (1): Das verschwundene Mädchen
TV-Krimi
Mo., 16.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Das Sacher. In
bester Gesellschaft (1)
TV-Film
Di., 17.1.2017, 14.15 Uhr, 3sat
Kleiner
Langschläfer hellwach – Die Haselmaus
Natur-Doku
Di., 17.1.2017, 20.15 Uhr, ZDFneo
Mörderische
Jagd
TV-Krimi
Di., 17.1.2017, 22.45 Uhr, ARD
Storno
– Todsicher versichert
TV-Komödie
Mi., 18.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Schnitzel geht
immer
TV-Film
Mi., 18.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Das Sacher. In
bester Gesellschaft (2)
TV-Film
Do., 19.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Mordkommission
Istanbul: Der verlorene Sohn
Spielfilm
Do., 19.1.2017, 20.15 Uhr, ZDFneo
Nachtschicht:
Geld regiert die Welt
TV-Krimi
Fr., 20.1.2017, 20.15 Uhr, WDR
Geheimnis
Dortmunder U
Dokumentation
Sa., 21.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Kommissarin Heller:
Verdeckte Spuren
TV-Krimi
So., 22.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Schock
TV-Krimi
So., 22.1.2017, 21.45 Uhr, 3sat
Herbe Mischung
TV-Komödie
So., 22.1.2017, 21.45 Uhr, ZDFneo
Solo für
Weiss (2): Die Wahrheit hat viele Gesichter
TV-Krimi
Mo., 23.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Ein Kommissar kehrt
zurück
TV-Krimi
Mo., 23.1.2017, 22.10 Uhr, arte
Pforten der
Nacht
Filmklassiker
Mo., 23.1.2017, 22.15 Uhr, ZDF
Stieg Larsson:
Verblendung
Spielfilm
Di., 24.1.2017, 20.15 Uhr, 3sat
Meine Tochter Anne
Frank
TV-Film
Di., 24.1.2017, 20.15 Uhr, ZDFneo
Helen Dorn: Das
dritte Mädchen
TV-Krimi
Di., 24.1.2017, 21.45 Uhr, ZDFneo
Dresden Mord:
Nachtgestalten
TV-Krimi
Mi., 25.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Wunschkinder
TV-Film
Mi., 25.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Marie Brand und das
ewige Wettrennen
TV-Krimi
Do., 26.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Nachtschicht: Wir
sind alle keine Engel
TV-Krimi
Do., 26.1.2017, 22.45 Uhr, RBB
Der Vorleser
Spielfilm
Fr., 27.1.2017, 20.15 Uhr, WDR
Geheimnis
Kölner Dom
Dokumentation
Sa., 28.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Helen Dorn:
Gnadenlos
TV-Krimi
So., 29.1.2017, 20.15 Uhr, ARD
Tatort: Söhne
und Väter
TV-Krimi
So., 29.1.2017, 23.30 Uhr, ZDF
Stieg Larsson:
Verdammnis
Spielfilm
Mo., 30.1.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Landgericht:
Familiengeschichte (1)
TV-Film
Mo., 30.1.2017, 22.55 Uhr, ZDF
Stieg Larsson:
Vergebung
Spielfilm
Di., 31.1.2017, 20.15 Uhr, ZDFneo
Helen Dorn:
Unter Kontrolle
TV-Krimi
Di., 31.1.2017, 22.10 Uhr, WDR
Dallas Buyers
Club
Spielfilm
Mi., 1.2.2017, 20.15 Uhr, ZDF
Landgericht:
Familiengeschichte (2)
TV-Film
Mi., 1.2.2017, 23.30 Uhr, arte
Kafkas Der Bau
Spielfilm
TV-Premiere des gleichnamigen Romans von Franz Kafka: Der Film erzählt die Geschichte der "Verwandlung" eines Menschen in einer sich rapide verändernden und zunehmend abgeschotteten und unsozialen Welt. Ein Mann (Axel Prahl), der alles erreicht zu haben scheint, hat sich eingerichtet in seinem Bau, einem festungsartigen Wohnkomplex. Doch so sehr er sie ignorieren will – es gibt sie doch, die Welt dort draußen.
22.2.2017, 23.15 Uhr, arte
Tod den Hippies
– Es lebe der Punk
Spielfilm
Mo., 20.15 Uhr, ZDF
Fernsehfilm der Woche
Mi., 20.15 Uhr, ARD
FilmMittwoch im Ersten
Fr., 20.15 Uhr, ARD
Freitagsfilm im Ersten
Sa., 20.15 Uhr, ZDF
Samstagskrimi
Mo.-Do., 19.30 Uhr, BR
Dahoam is Dahoam
(Wiederholungen: In der darauf folgenden Nacht, am folgenden Tag um 6 Uhr
sowie je 2 Folgen einer Woche samstags und sonntags ab 6.30 Uhr)
Mo.-Do., 19.45 Uhr, ARD
Wissen vor acht
Mo., 18.50 Uhr, ARD
Morden im Norden
Mo., 23.05 Uhr, MDR (je 2 Folgen, ab 9.1.)
Weissensee (1. Staffel)
Mo., ca.24.00 Uhr, 3sat
37 Grad
Di., 18.50 Uhr, ARD
Familie Dr. Kleist
Di., 18.50 Uhr, ARD (ab 17.1.)
WaPo Bodensee
Di., 19.25 Uhr, ZDF
Die Rosenheim-Cops
Di., 20.15 Uhr, ARD
Die Kanzlei
Di., 20.15 Uhr, ARD (ab. 24.1.)
Frau Temme sucht
das Glück
Di., 20.15 Uhr, WDR
Abenteuer Erde (Wiederholung:
Fr., 14.15 Uhr)
Di., 21.00 Uhr, Do., 18.50 Uhr und Sa., 12.05 Uhr,
ARD
In aller Freundschaft
(Wiederholungen: Mo.-Fr., 12.10 Uhr,
NDR; Mo.-Fr., 13.30 Uhr, BR; So., 13.00 Uhr, WDR; So., 17.05 Uhr, RBB;
Mo.-Fr., 11.45 Uhr; Mo., 8.50 Uhr; So., 17.10 Uhr und So., 18.05 Uhr,
MDR)
Di., 22.45 Uhr, HR
Sherlock
Mi., 18.00 Uhr, ZDF
SOKO Wismar
Mi., 18.50 Uhr, ARD
Rentnercops
Mi., 19.25 Uhr, ZDF
Heldt
Do., 19.25 Uhr, ZDF
Notruf Hafenkante
Fr., 0.45 Uhr, ZDF (ab 20.1.)
Vera
– Ein ganz spezieller Fall
Fr., 19.25 Uhr, ZDF
Bettys Diagnose
Sa., 9.50 Uhr, MDR
Um Himmels Willen
Sa., 10.50 Uhr, MDR
Tierärztin Dr.
Mertens
Sa., 19.25 Uhr, ZDF
Die Bergretter
So., 8.10 Uhr, ZDF
Löwenzahn
So., 20.15 Uhr, ARD
Tatort / Polizeiruf 110
(Wiederholungen: Mo., 20.15 Uhr, RBB; Di., 22.00 Uhr, NDR; Mi., 22.00 Uhr,
SWR; Mi., 22.05 Uhr, MDR; Fr., 22.00 Uhr, ARD)
www.hörfilm.info
Das
vollständige Hörfilmprogramm, Hinweise zum Empfang der AD und
Neuigkeiten
Service-Telefon: 0 30 / 2 55 58 08 00
Das aktuelle
TV-Hörfilmprogramm
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Jan Meuel (Redaktion)
Tel.: 0 30 / 28 53 87-263
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Andy Chyla
(Technik)
Tel.: 0 30 / 28 53 87-264
E-Mail:
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Eine Beilage des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e.V. (DBSV), gefördert von der Aktion Mensch